Liste der Ausgezeichneten mit ihren Verdiensten
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Liste der Ausgezeichneten mit ihren Verdiensten
STAATSMINISTERIUM PRESSESTELLE DER LANDESREGIERUNG Folgende Bürgerinnen und Bürger aus Baden-Württemberg wurden für ihr ehrenamtliches Engagement im Rahmen von Kommunalpartnerschaften mit EU-Mitgliedsstaaten mit der Staufermedaille des Landes BadenWürttemberg ausgezeichnet: Cornelia Brückl, Sozialpädagogin aus Mannheim Frau Brückl ist seit mehr als 30 Jahren in der Jugendarbeit des SV Waldhof Mannheim aktiv. Ihr Vater begründete 1972 den Austausch zwischen den Fußballjugendmannschaften des SV Waldhof und des Vereins Cwm Albion Colts aus Swansea/Wales, das seit 1957 Partnerstadt Mannheims ist. Zunächst unterstützte sie ihren Vater mit ihren Englischkenntnissen, übernahm in den Folgejahren dann immer mehr Verantwortung bei der Organisation der Besuche, bis sie letztlich ihren Vater als Verantwortlichen ablöste. Seitdem organisiert sie bei den einmal jährlich zu Pfingsten ausgerichteten Treffen, die eine Woche dauern, u. a. Unterbringung und Versorgung der Gastmannschaften und der mitreisenden Betreuer, die Fußballbegegnungen sowie das umfangreiche Begleitprogramm. Seit Gründung des Fördervereins Städtepartnerschaften Mannheim e. V. im April 2002 ist Frau Brückl dort Schriftführerin und unterstützt dabei mit großem Engagement den Vorstand in allen anfallenden Aufgaben. Für den Vereinsvorstand ist sie die Ansprechpartnerin für den Bereich „Sport“; im Gegenzug vertritt sie im Vorstand die Interessen des Sports. Aufgrund ihres ehrenamtlichen Engagements innerhalb des SV Waldhof wurde Frau Brückl im November 2002 stellvertretende Jugendleiterin des Vereins. Damit zusammen erfolgte die Übernahme der Organisation des Vereinsbüros, der Elternabende und verschiedener Sitzungen, Feste und Turniere. Dabei kommt ihr ihre Ausbildung als Sozialpädagogin zugute. Mittlerweile verwaltet Frau Brückl auch die Finanzen des SV Waldhof. Richard-Wagner-Straße 15 · 70184 Stuttgart · Telefon (0711) 21 53 - 213 · Fax (0711) 21 53 - 340 · E-Mail: pressestelle@stm.bwl.de www.baden-wuerttemberg.de · www.stm.baden-wuerttemberg.de -2- Im Rahmen des offiziellen Städtepartnerschaftstreffens in Mannheim 2007 zum 50-jährigen Jubiläum der Partnerschaft betreute Frau Brückl die Delegation aus Swansea während ihres Aufenthaltes und leistete hierbei die notwendigen Dolmetscherdienste. Frau Brückl hat sich mit ihrer Tätigkeit im Bereich der Jugendarbeit große Verdienste und Anerkennung erworben; sie hat diese Tätigkeit mit der Städtepartnerschaftsarbeit verbunden und so im Zeichen des Sports internationale Jugendbegegnungen ermöglicht und nachhaltig vertieft. Walter Danner, Betriebselektriker i.R. aus Öhringen Herr Danner war von 1975 bis 2004 Kreiskinderturnwart im Turnkreis Öhringen und hat in dieser Funktion von 1976 bis 2006 Kinderturnfeste organisiert. Von 1977 bis 1987 war er Sportkreisjugendleiter im Sportkreis Hohenlohe und von 1981 bis 2000 Referent für Internationales. In dieser Funktion hat er sich besondere Verdienste um den europäischen Jugendaustausch erworben. Im Jahr 1981 initiierte er – zunächst noch außerhalb einer offiziellen Städtepartnerschaft – Jugendbegegnungen mit der Gemeinde Wickersley, einem Stadtteil der Stadt Rotherham im Norden Englands. Dieser Jugendsportaustausch wurde und wird noch heute jährlich von ihm organisiert. Regelmäßig nehmen 20 bis 30 Jugendliche jedes der beteiligten Partner daran teil, so dass Herr Danner in den vergangenen 26 Jahren rund 1.500 Jugendliche im Rahmen dieser Sportbegegnungen betreut hat. Diese Begegnungen waren stets von großer Herzlichkeit geprägt und haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die Verständigung zwischen Deutschen und Engländern, zwischen Öhringen und Wickersley verbessert und vertieft wurden. Auf Anregung und unter Federführung von Herrn Danner wurde aus dieser Sportjugendbegegnung ein Programm für Berufsschnupper-Praktika für ältere Jugendliche ab 17 Jahre entwickelt, die ihnen Einblicke in die deutsche und englische Wirtschaft im Hinblick auf das europäische Zusammenwachsen bieten sollen. Aus diesen Kontakten der Sportkreisjugend erwuchs die offizielle Städtepartnerschaft Öhringen – Wickersley, die im April 1996 unterzeichnet wurde. Es ist das Verdienst von Herrn Danner, dass die Sportbegegnungen zum Ausgangspunkt für die Städtepartnerschaft wurden. Durch sein ehrenamtliches Engagement – und das seiner Ehefrau und seiner Tochter – wurden die Grundlagen für die langjährigen Jugend- und Bürgerbegegnungen auf europäischer Ebene gelegt, die für das Zusammenwachsen Europas unerlässlich sind. -3- Heinz Friedel, Pensionär aus Wertheim Herr Friedel hat sich seit Beginn der Städtepartnerschaften der Stadt Wertheim im Jahre 1964 mit Elan und Energie für die Ausweitung und Vertiefung der gegenseitigen Freundschaften eingesetzt. Er war von 1987 bis 1989 Vorsitzender der „Internationalen Partnerschaftsvereinigung Wertheim e.V.“ und engagiert sich dort bis heute als aktives Mitglied. Von 1987 bis heute gehört er daneben dem Wertheimer Partnerschaftskomitee an. Als Angehöriger des Jahrganges 1914 hat Herr Friedel am 2. Weltkrieg teilgenommen und geriet zum Kriegsende verwundet in Kriegsgefangenschaft. Die Zukunft in einem geeinten Europa, geprägt vom Zusammenleben seiner Bürger in Frieden und Freiheit, hat für Herrn Friedel vor diesem Hintergrund eine ganz besondere Bedeutung. Im Rahmen der Partnerschaften der Stadt Wertheim mit Städten in Frankreich, England, Ungarn und Italien – bei der die Partnerstädte auch jeweils untereinander partnerschaftlich verbunden sind – finden seit 1986 jährlich Jugendsportturniere und Jugendkulturfestivals statt, bei denen sich Jugendliche aus den 5 Ländern jedes Jahr in einer anderen Stadt treffen. Herr Friedel gehörte von Anfang an zu dem Betreuerstab für die Jugendlichen und engagiert sich bis zum heutigen Tag bei diesen Jugendveranstaltungen. Seine Kontaktfreudigkeit, seine Begabung in der englischen und französischen Sprache sowie sein gekonnter Umgang mit den Jugendlichen sind dabei von besonderem Vorteil. So ist er auch heute noch ein beliebter Gesprächspartner für die jungen Leute. Für Jugend- und Schülergruppen, die aus den Partnerstädten nach Wertheim reisen, stand er als unermüdlicher Betreuer zur Seite. 40 Jahre lang begleitete er diese Besuchergruppen bei ihren Ausflugsprogrammen, führte sie durch Wertheim und brachte ihnen die Geschichte der Stadt näher. Er machte die Jugendlichen miteinander bekannt, war bei sprachlichen Barrieren behilflich und führte mit ihnen Gespräche über ein gemeinsames Europa. Herr Friedel hat sich auf diese Weise vorbildlich und generationenübergreifend für das europäische Miteinander eingesetzt. Brita Heetel, Kauffrau aus Baden-Baden Frau Heetel ist seit 1967 in Baden-Baden wohnhaft und eine überaus engagierte und aktive Bürgerin dieser Stadt. Die Städteverbindungen Baden-Badens hat sie in den letzten Jahren mit Leben erfüllt. So begründete sie 1987 zusammen mit dem damaligen Oberbürgermeister nach den Jubiläumsfeierlichkeiten zum 25jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft mit Menton/Frankreich den „Verein zur Pflege der Städtepartnerschaften in Baden-Baden“, bis zum Jahr 2000 war -4- sie dessen stellvertretende Vorsitzende und Geschäftsführerin, seither ist sie Vereinsvorsitzende. Innerhalb dieses Vereins war sie insbesondere zuständig für die Pflege der Städtepartnerschaft mit Menton, einer Stadt im französischen Département Alpes-Maritimes an der Côte d'Azur. Jährlich organisiert und leitet sie eine Bürgerreise nach Menton und unterstützt organisatorisch und personell die seit der Begründung des Vereins stattfindenden regelmäßigen Schüleraustausche zwischen den Gymnasien und Berufsschulen beider Städte. Ungezählte Male hat sie die Stadt Baden-Baden bei verschiedenen Anlässen in Menton als offizielle Vertreterin zusammen mit den jeweiligen Bürgermeistern repräsentiert, Veranstaltungen organisiert und Vereine und Bürger der beiden Partnerstädte beraten. Seit diesem Jahr hat sie es sich zum Ziel gesetzt, der Überalterung des Partnerschaftsvereines entgegenzuwirken, die bezeichnend für so viele Partnerschaftsvereine ist. Zu diesem Zweck hat sie innerhalb des Vereines einen Ausschuss „Jugend und Vereine“ gegründet und insbesondere neue junge Mitglieder für die Vorstandstätigkeit im Verein geworben. In diesem Sommer plante sie anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Partnerschaftsvereins ein „Partnerschaftsfest“ in Baden-Baden, um die Vereinsarbeit der Bevölkerung und insbesondere der Jugend und jungen Familien vorzustellen, um die jüngere Generation nachhaltig einzubinden. Die langjährigen Aktivitäten von Frau Heetel bei der Europa-Union Deutschland ergänzen diese verdienstvolle ehrenamtliche Tätigkeit für die Stadt BadenBaden. Dr. Wolfgang Grimm, Chemiker i.R. aus Biberach Herr Dr. Grimm erlebte als Kind den 2. Weltkrieg in Darmstadt und lebt seit 1967 in Biberach. Schon in seiner Jugend hat er erfahren, dass Europa zueinander finden muss und dass dies vor allem für die Jugend gilt. Dies hat er in seinem privaten Engagement in Biberach umgesetzt. Bereits 1967 trat er dem neu gegründeten Partnerschaftskomitee bei und förderte als Mitglied die entstehenden Partnerschaften zwischen den Gymnasien in Valence/Frankreich und Biberach. Nachdem 1989 aus dem Partnerschaftskomitee der „Partnerschaftsverein Biberach e.V.“ gegründet worden war, wurde Dr. Grimm sein Vorsitzender, und blieb dies bis heute. Gleich zu Beginn seines Vorsitzes initiierte er die Bildung einer Jugendabteilung im Verein und unterstützte deren Engagement nach Kräften. Mittlerweile hat der Verein 500 Mitglieder aus Biberach und Umgebung und pflegt neben der Partnerschaft mit Valence/Frankreich (seit 1967) 5 weitere Partnerschaften in Europa. Jährlich -5- finden hierbei rund 100 Aktivitäten und Begegnungen statt, wobei Dr. Grimm ganz besonders die Beteiligung der Jugendlichen fordert und fördert. Es ist ihm ein Anliegen, die ausländischen Jugendlichen während ihrer Besuche in Biberach bei Familien mit Jugendlichen unterzubringen, um das Miteinander und die Kontakte zu fördern. So entstanden unter seinem Vorsitz rege Schulaustausche und -partnerschaften, ein kommunaler Jugendaustausch in den Ferien und ein Deutsch-Intensivsprachkurs. Auf Idee von Dr. Grimm binden bestimmte Projekte und Veranstaltungen Jugendliche auch aus sozial schwierigen Gruppen der Partnerstädte in die Partnerschaftsarbeit ein. Bei allen Jubiläen und Partnerschaftswochen – jedes Jahr findet eine solche Woche in Biberach mit dem Fokus auf eines der Partnerländer statt – werden speziell Jugendgruppen gesucht und gefördert, die sich am Programm beteiligen. Über sein großes Engagement in der Städtepartnerschaftsarbeit hinaus setzt sich Dr. Grimm mit Aktionen wie „Gesicht zeigen - gegen Rassismus und Intoleranz“ für seine Überzeugung ein. Er ist zudem als Ortschaftsrat für die Biberacher Ortschaft Mettenberg engagiert. Hagen Klee, Krankenpfleger aus Ludwigsburg-Oßweil Herr Klee engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich in der europäischen und internationalen Jugendarbeit des Enzkreises. So ist er seit 1998 eine tragende Säule des 1987 vom damaligen Jugendpfleger des Enzkreises ins Leben gerufenen „Internationalen Jugendcamps“, das das Landratsamt Enzkreis zusammen mit seiner italienischen Partnerprovinz Reggio Emilia und der spanischen Provinz Albacete vorbereitet, organisiert und durchführt. An dieser 18-tägigen multilateralen Jugendbegegnung nehmen junge Menschen aus den drei Partnerkreisen und den jeweiligen Partnergemeinden aus ganz Europa teil. Herr Klee leitete zunächst den Rockmusik-Workshop des Camps, übernahm dann 2002 die Finanzverwaltung und 2003 die Leitungsfunktion, beteiligte sich aber auch in allen anderen Bereichen des Camplebens. Herrn Klees Verdienst liegt darin, auch eher gehemmte Jugendliche zu motivieren und in das Camp zu integrieren. Dies gelang ihm durch seine mitreißende Art, seine Geduld und seine jederzeitige Erreichbarkeit für die Jugendlichen. Parallel zu dem Jugendcamp finden seit 1997 einwöchige Wintercamps statt. Herr Klee hat deren Organisation übernommen, wenn diese Begegnung in Deutschland stattfand. Aus diesen Jugendcamps heraus entwickelte Herr Klee die jährliche einwöchige Jugendbegegnung „Europax“ gegen Ausländerfeindlichkeit. Hier treffen sich Musiker verschiedener Bands aus Deutschland, Italien, Spanien und -6- Frankreich, so u. a. aus dem Enzkreis und seiner Partnerprovinz Reggio Emilia. Herr Klee war darüber hinaus Mitorganisator und -koordinator der Aktion „EuroTolerance“, bei der sich Jugendliche aus Spanien, Tschechien, Polen und Deutschland mit den Themen Ausländerfeindlichkeit und Rechtsextremismus auseinandersetzten. Seit 2001 ist Herr Klee Vorsitzender des Kreisjugendrings im Enzkreis und ist in dieser Funktion Mitglied des Jugendhilfeausschusses des Enzkreises, um so seine „europäischen Jugendprojekte“ zu sichern. Mit viel Engagement, Einsatz von Freizeit und Urlaub setzt sich Herr Klee so für europäische Jugendbegegnungen im Rahmen der Partnerschaften des Enzkreises ein. Peter Kumm, Studiendirektor i.R. aus Meßkirch Seit über 30 Jahren bringt sich Herr Kumm aktiv in die Partnerschaftsarbeit der Stadt Meßkirch ein. Seit 1976 hat er jährliche Schüleraustausche zwischen dem Martin-Heidegger-Gymnasium in Meßkirch und der Partnerschule in Sassenage/Departement Isère/Region Rhône-Alpes in Frankreich. Zusammen mit seinem französischen Kollegen war er „Motor und Seele“ des Austauschs. In diesen 30 Jahren haben über 1.000 Jugendliche aus Meßkirch und Umgebung das Leben in einer französischen Familie und den Alltag ihrer französischen Austauschschüler kennen gelernt. Das Engagement von Herrn Kumm geht aber über diesen Schüleraustausch hinaus, denn dieser war Keimzelle für die 1981 begründete Städtepartnerschaft zwischen Meßkirch und Sassenage. Herr Kumm füllte als ehrenamtliches Mitglied des Partnerschaftsausschusses der Stadt Meßkirch diese Städtepartnerschaft mit Leben, indem er sich nicht nur mit Ideen einbrachte, sondern auch als Gastgeber für die französischen Gäste, als Übersetzer und Dolmetscher sowie als charmanter Moderator vieler deutschfranzösischer Veranstaltungen. Dabei steht er nicht nur Meßkircher Vereinen mit Rat und Tat bei Austauschen mit Vereinen aus Sassenage zur Seite, sondern auch der Stadtverwaltung steht er als Ratgeber und Helfer zur Verfügung. Weitere Verdienste hat Herr Kumm erworben, als er ab 1995 einen zweiten Schüleraustausch begründete, diesmal mit einer italienischen Partnerschule in Pavia/Lombardei/Italien. Auch hier hat er über zehnmal als Verantwortlicher die Austausche junger Meßkircher mit Jugendlichen aus Pavia organisiert und begleitet. Diese Schüleraustausche waren und sind die Quelle und die tragende Säule der Städtepartnerschaften von Meßkirch mit Sassenage. Herr Kumm hat mit seinem Engagement gezeigt, wie aus einem Schüleraustausch eine Freundschaft zwischen zwei Städten entstehen kann. Sein Engagement ging -7- dabei weit über seine beruflichen Pflichten und Aufgaben hinaus - mit seinem Handeln verkörpert er die Städtepartnerschaft. Martine Laemlin-Delmotte, Bürgermeisterin und Dozentin aus Chalampé Frau Laemlin-Delmotte hat sich im Rahmen ihrer grenzüberschreitenden Tätigkeiten besonders um die Entwicklung der Zweisprachigkeit und um Bürgerbegegnungen verdient gemacht. Ihr Werdegang zeugt von einer besonderen Hinwendung zur deutschen Sprache und Kultur: Dem Abitur mit Schwerpunkt „Sprachen“ folgte ein Germanistik-Studium sowie eine langjährige Tätigkeit als Leiterin des Fachbereichs Deutsch an der Fachhochschule für Verkaufswesen in Mulhouse (Mühlhausen). Seit dem Jahr 2001 ist sie Bürgermeisterin der elsässischen Gemeinde Chalampé und als Vizepräsidentin des von sechs elsässischen Gemeinden gebildeten Zweckverbandes „Porte de France Rhin Sud“ insbesondere für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und die Bereiche Vereine, Bildung und Schulen sowie Umwelt zuständig. Außerdem ist sie Präsidentin der Université Populaire REGIO / REGIO Volkshochschule. Diese deutsch-französische Einrichtung der Erwachsenenbildung, die als grenzüberschreitendes Projekt französischerseits vom Zweckverband „Porte de France Rhin Sud“ sowie der badischen Stadt Neuenburg am Rhein getragen wird, fördert mit ihren Angeboten schwerpunktmäßig die Begegnungen der Bürger von beiden Seiten des Rheins. Außerhalb ihrer beruflichen Tätigkeit hat sich Frau Laemlin-Delmotte seit über 10 Jahren sehr stark für die Entwicklung der Zweisprachigkeit im Bereich der écoles maternelles (französische Vorschulen) und der Grundschulen ihrer Gemeinde eingesetzt. Hierbei hat sie sich auch grenzüberschreitend engagiert, als sie Kontakte nach Neuenburg am Rhein vermittelte und die Einrichtung bilingualer Klassen in Chalampé und Ottmarsheim initiierte. Um die Eltern von der Wichtigkeit bilingualen Unterrichts zu überzeugen, organisierte sie Elternabende und Begegnungsprogramme für Schüler. Auch im außerschulischen Bereich führt sie grenzüberschreitende Begegnungsprogramme von Kindern und Jugendlichen durch. Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement setzt sie sich so aktiv für die Völkerverständigung und das europäische Zusammenwachsen ein. Christa Mutz, Arzthelferin aus Ringsheim Frau Christa Mutz setzt sich seit über 15 Jahren als Vorsitzende des „Freundeskreises für Gemeindepartnerschaften“ aktiv und engagiert für die seit -8- 1993/1994 bestehende Kommunalpartnerschaft der Gemeinde Ringsheim mit der bei Lyon gelegenen französischen Gemeinde Albigny-sur-Saône (Region Rhônes-Alpes) ein. In dieser Funktion ist sie federführend für die Gestaltung dieser aktiv gelebten Gemeindepartnerschaft und die Umsetzung von Begegnungen der unterschiedlichsten Art zwischen den Einwohnern der beiden Gemeinden verantwortlich. Schon im Vorfeld der Partnerschaft fungierte sie aufgrund ihrer guten Französischkenntnisse als Dolmetscherin. Nach mehreren gegenseitigen Besuchen von Vereinen beider Gemeinden in der Phase des Kennenlernens war Frau Mutz die treibende Kraft beim Abschluss der Partnerschaft zwischen den beiden Gemeinden. Seit dieser Zeit organisiert der „Freundeskreis für Gemeindepartnerschaften“ unter der Leitung von Frau Mutz alljährlich Begegnungen zwischen den Gemeinden auf kultureller, sportlicher und politischer Ebene. An herausragenden Veranstaltungen in den Gemeinden nehmen regelmäßig Bürgerinnen und Bürger der jeweils anderen Gemeinde teil und bereichern diese durch ihre Anwesenheit oder sogar Mitgestaltung. Einen Schwerpunkt der Partnerschaftsarbeit bilden die regelmäßigen Begegnungen von Schülern aus beiden Gemeinden, die dabei die Möglichkeit haben, das Schulsystem, die Sitten und Gebräuche in den Familien und die Region der jeweils anderen Gemeinde intensiv kennen zu lernen. Bei allen diesen Gelegenheiten richtet Frau Mutz großes Augenmerk darauf, dass die Jugendlichen – ebenso wie alle anderen Gäste aus Albigny-sur-Saône – in Ringsheim bei Familien privat untergebracht werden. Hierdurch sind vielfältige und langjährige Freundschaften zwischen den Einwohnern beider Gemeinden entstanden. Frau Mutz trägt so mit ihrem Engagement wesentlich zur europäischen Verständigung und zur Stärkung des Bewusstseins der Bürger für eine gemeinsame europäische Zukunft bei. Rudolf Nadler, CDU-Kreisgeschäftsführer aus Kenzingen Seit über 15 Jahren übt Herr Nadler seine ehrenamtliche Tätigkeit für die europäische Verständigung und eine gemeinsame friedliche Zukunft in Europa aus. Seine Tätigkeit war Ausgangspunkt für die Anfang Juli dieses Jahres offiziell begründete Städtepartnerschaft zwischen Kenzingen und Vinkovci/Kroatien. Aus seinem ursprünglich humanitären Einsatz für kroatische Kinder und Familien während des jugoslawischen Bürgerkrieges hat sich nicht nur eine dauerhafte Partnerschaft auf Ebene des Roten Kreuzes zwischen dem Kreisverband Emmendingen und dem Rot-Kreuz-Verband Vinkovci entwickelt. Entstanden ist daraus vielmehr auch eine deutsch-kroatische -9- Städtefreundschaft. Herr Nadler war und ist als Vorsitzender des „Freundeskreises Vinkovci“ in Kenzingen tragende Säule dieses Prozesses. Durch seine Impulse haben sich zahlreiche Verbindungen von Kroatien aus nach Kenzingen entwickelt. Dabei lag der Schwerpunkt seiner Initiativen auf der Hilfe für die Kinder und Jugendlichen im kroatischen Bürgerkriegsgebiet. So wurde 1992 Hilfe bei der Unterbringung von 150 kroatischen Kindern und Jugendlichen gesucht. Hierfür hat Herr Nadler auf Ebene des Landkreises Emmendingen eine Elterninitiative gegründet und die Unterbringung der Kinder koordiniert sowie ihre Schulausbildung unterstützt. 20 Kinder kamen bei Familien in Kenzingen und Umgebung unter. In der Folgezeit wurden Hilfstransporte unter der Organisation von Herrn Nadler, der seit 1992 Einsatz- und Projektleiter des Roten Kreuzes in Vinkovci ist, nach Kroatien aufgenommen. Den humanitären Maßnahmen folgten regelmäßige Schulaustausche. Im Jahr 2000 initiierte Herr Nadler dann die Städtefreundschaft Kenzingen - Vinkovci. Zahlreiche Begegnungen von Bürgern und Jugendlichen auf Vereinsebene folgten. 2005 wurde er deshalb von der Stadt Vinkovci als erster Ausländer mit der Goldenen Plakette des Stadtwappens ausgezeichnet. 2006 war er Gründungsmitglied des Freundeskreises Baden-Württemberg - Kroatien. In diesem Jahr wurde seine Tätigkeit dann durch die offizielle Begründung der Städtepartnerschaft Kenzingen - Vinkovci gekrönt. Josef Schaut, Studiendirektor a.D. aus Fronreute Herr Schaut ist einer der Beteiligten der ersten Stunde der Partnerschaft von Fronreute mit der polnischen Gemeinde Tarnowo Podgorne: Seit 1987 gab es auf Initiative der Pfarrgemeinde erste Jugendbegegnungen. Die Familie Schaut nahm sowohl 1988 beim ersten als auch 1990 beim zweiten Gegenbesuch Jugendliche aus Tarnowo Podgorne bei sich auf. Von Seiten der Gemeinde Fronreute wurde 1991 der erste Besuch in Polen organisiert, an dem auch Herr Schaut teilnahm. 1992 wurde dann ein „Arbeitskreis für die Begegnungen mit den polnischen Freunden“ mit Herrn Schaut als Sprecher gebildet. Im Juli 1995 wurde die offizielle Städtepartnerschaft durch Unterzeichnung der Partnerschafts-Urkunde im Rahmen eines Festaktes besiegelt. Insbesondere Herr Schaut hatte dieses Treffen vorbereitet. Die Jugendbegegnungen wurden so zur Keimzelle der Städtepartnerschaft. Im November 1995 wurde der „Deutsch-Polnische Partnerschaftsverein Fronreute-Tarnowo Podgorne e.V.“ gegründet und Herr Schaut zum Vorsitzenden gewählt. Er ist seit dieser Zeit der Motor der Städtepartnerschaft und überzeugter Verfechter der deutsch- - 10 polnischen Freundschaft. Neben den jährlichen gegenseitigen Besuchen wird in Fronreute jeden März ein Treffen organisiert, an dem über zehn deutschpolnische Partnerschaftsvereine teilnehmen. Gemeinsam mit einer Bürgerin aus Fronreute organisiert Herr Schaut polnische Sprachkurse, die vor allem von den Jugendlichen unter den Mitreisenden bei den gegenseitigen Besuchen gerne in Anspruch genommen werden, um sich nicht nur auf Englisch verständigen zu können. Auf Grund seiner Persönlichkeit gelingt es Herrn Schaut immer wieder, Mitreisende nach Polen oder Gastgeber für die polnischen Freunde zu finden. Besonders wichtig sind ihm Treffen der Jugendlichen beider Länder. So wie in den ersten Jahren der Austausch vorrangig für Jugendliche konzipiert war, achtet Herr Schaut auch heute darauf, dass sich immer mindestens 30 Jugendliche beider Länder treffen, um die Zukunft der deutsch-polnischen Freundschaft zu sichern. Dittmar Zäh, selbständiger Bauingenieur aus Bönnigheim Herr Zäh engagiert sich auf vielfältige Weise ehrenamtlich für seine Heimatstadt. Von 1981 bis 1987 war er Leiter der Handballabteilung des TSV Bönnigheim e.V., seit 1987 ist er Vorsitzender dieses Vereines mit ca. 2.000 Mitgliedern. Daneben ist er seit 1987 Mitglied des Partnerschaftsausschusses der Stadt Bönnigheim und derzeit stellvertretender Vorsitzender. Die Stadt Bönnigheim hat drei Partnerstädte in Frankreich, Ungarn und Sachsen, was bei einer Größe von rund 7.500 Einwohnern ungewöhnlich ist. Es ist ein wesentlicher Verdienst von Herrn Zäh, diese Städtepartnerschaften als stellvertretender Vorsitzender des Partnerschaftsausschusses mit Leben zu füllen. Bei seiner Tätigkeit lag Herrn Zäh sowohl als Vorsitzendem des TSV Bönnigheim als auch als Hauptorganisator der Partnerschaftsarbeit die Jugend am Herzen. Denn schon früh hat er erkannt, dass die Städtefreundschaften nur eine Zukunft haben, wenn junge Menschen dafür gewonnen werden. So hat er Jugendbegegnungen initiiert, die als „Sport- und Jugendtage“ seit 1991 in der französischen Partnerstadt Rouffach im Elsass und als Handballtreffen seit 2002 in der ungarischen Partnerstadt Balatonboglar stattfinden. Den großen organisatorischen Aufwand für diese mehrtägigen Jugendbegegnungen, bei denen stets mehrere Jugendmannschaften in die Partnerstädte reisen, erbringt Herr Zäh neben seiner selbständigen Arbeit in seiner Freizeit. Bei diesen Jugendbegegnungen kommt es Herrn Zäh immer darauf an, dass die jungen Gäste Anschluss an Familien vor Ort bekommen, da hieraus oft persönliche Verbindungen wachsen, die ein Leben lang halten und gepflegt werden. Auch - 11 Besucher aus den Partnerstädten werden in Privatquartieren in Bönnigheim untergebracht. Diese intensive Beschäftigung von Herrn Zäh mit den Städtepartnerschaften und dem Jugendaustausch ist auch in den Partnerstädten bekannt und ruft bei den dort Verantwortlichen ein entsprechendes Engagement hervor. Darüber hinaus ist Herr Zäh seit 1999 Mitglied des Gemeinderates der Stadt Bönnigheim.