Nachtschicht 1

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Nachtschicht 1
Die AVG wird unterstützt von:
Nr. 1/2014
NACHTSCHICHT
Vereinszeitschrift der Amateurastronomischen Vereinigung Göttingen e.V.
Altes Flakglas 20x105. Auch für astronomische Beoabchtung geeignet!
Aus dem Inhalt:
Reparatur eines Flakglases 20x105
Atmosphärische Dispersion
Beilagen:
Protokoll Mitglieder
versammlung
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TERMINE FÜR STERNFREUNDE AUS DER REGION
Begrüßung
Liebe Sternfreundinnen und Sternfreunde,
der Winter ist überstanden, darauf möchte
ich mich mal festlegen. Und er hatte uns
diesmal nicht so im Würgegriff wie in den
vergangenen Jahren. So konnten wir schon
bei der öffentlichen Führung am 06. März
den gut 30 Besuchern bei bestem Beobachtungswetter den Orionnebel, den Mondschatten von Europa sowie den großen Roten Fleck auf dem Jupiter, die Plejaden und
interessante Objekte auf dem jungen Mond
zeigen. Wegen der guten Beobachtungsbedingungen und des erfreulichen Besucherinteresses hatten wir noch zusätzliche Teleskope auf der Dachterrasse des Astrographenhauses aufgestellt. Der Himmel blieb
auch an den Folgetagen klar, und so boten
sich dann auch noch weitere Beobachtungen an. So trafen sich am Sa. den 8. März 9
Mitglieder der AVG zu einer gemeinsamen
Beobachtungsnacht. Jupiter und der Mond
standen auf dem Programm. Am folgenden
Sonntag bot sich dann noch ein besonderes
Schauspiel. Die Monde Ganymed und Io
zogen vor der Planetenscheibe des Jupiter
vorüber, gefolgt von ihren kleinen schwarzen Schatten. Zwischen den beiden Mondschatten befand sich zusätzlich auch noch
der große Rote Fleck. Thomas Stemmler
nutzte diese Gelegenheit um ca. 70 Videos
davon aufzunehmen und zu einer wirklich
sehr gelungenen Animation zusammenzustellen. Für den Astronomietag 2014 am 05.
April laufen bereits die Vorbereitungen auf
vollen Touren. Aufgrund der beiden großen
Jubiläen: 450. Geburtstag von Galileo Galilei und der Entdeckung der Absorptionslinien im Sonnenspektrum durch Joseph
Fraunhofer vor 200 Jahren. Um der geplan-
ten Veranstaltung einen besonderen Rahmen zu geben, wurden bereits ca. 80 persönliche Einladungen an die Verwaltungen
und Ratsfraktionen von Stadt und Landkreis Göttingen, das Präsidium sowie des
Instituts für Astrophysik der Universität
Göttingen, der HAWK, Firmen aus der
Umgebung die in der Optikbranche tätig
sind, sowie Freunden und Unterstützern der
AVG versandt oder überbracht. Das Programmblatt, das von Kai Bröking gestaltet
wurde, ist auf unserer Internetseite als pdf.
verfügbar. Hoffen wir nur, dass auch bei
dieser Veranstaltung das Wetter auf unserer
Seite ist. Warten wir es ab. In der nächsten
Ausgabe gibt es dann den Rückblick auf
den Astronomietag.
Astronomischer Arbeitskreis an der VHS Göttingen (AAVG)
Regelmäßig freitags im Gebäude der HCA-Schule in der TheodorHeuss-Str. 21 ab 20:00 Uhr
Astrostammtisch der AVG
Jeweils 14-täglich ab 20:00 Uhr, am 02.04., 16.04., 30.04., 14.05.,
28.05., usw. auf www.AVGoe.de wird STETS DAS AKTUELLE
DATUM angezeigt! Das Lokal geben wir momentan auf der Website
bekannt.
Redaktionsschluss für die Nachtschicht Nr. 2/2014: 25. Mai 2014
Jeder (wirklich: jeder!) Beitrag, der irgendwas mit Astronomie zu tun
hat, ist willkommen! Ziel: MElsen@avgoe.de oder Matthias Elsen,
Bramwaldstr. 6A, 37081 Göttingen
Ich wünsche allen eine gute Zeit.
Bernd
Aufruf
Es wird noch ein Artikel benötigt über die neuen Einrichtungen am
Sonnenturm. Wollte ich eigentlch machen, aber...! Das könnten doch
Mitglieder aus der AG-Sonne machen! Ich verweise nochmal auf
Bernds Begrüßungsworte aus Nr. 1/2 2013! Vielleicht schreibt die
Sonnengruppe was zur Nr.2/2014.
Vielen Dank - die Redaktion
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Ansprechpartner und Adressen
ANSPRECHPARTNER UND ADRESSEN
1. Vorsitzender
Bernd Lechte
Schlesierring 8
37085 Göttingen
Tel. 0551/7707825
Mob. 0170-4049195
E-Mail:BLechte@kabelmail.de
NEU:Planetenbeobachtung
Detlev Niechoy
Am Steinsgraben 3
37085 Göttingen
Tel. 05571/33830
E-Mail: AVGPlaneten@avgoe.de
2. Vorsitzender
Astronomie-Einsteiger
Matthias Elsen
Bramwaldstr. 6A
37081 Göttingen
Tel. 0551/9899051
E-Mail: melsen@avgoe.de
Kassenwartin
Britta Lohmann
Klothgasse 11
37133 Rosdorf
Tel. 05509/2288
IINHALTSVERZEICHNIS:
Begrüßung
Beiträge
Bernd
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Reparatur eines Flakglases
Kai
Bernd
Kai
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Matthias
Matthias
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Danksagung an die Familie Reinhold
Atmsphärische Dispersion
Rubriken
Astronomische Ereignisse
Öffentlichkeitstermine
Ansprechpartner und Adressen
Termine für Sternfreunde der Region
Die AVG wird unterstützt von
Matthias
Impressum
Die NACHTSCHICHT ist die Vereinszeitschrift der AMATEURASTRONOMISCHEN
VEREINIGUNG GÖTTINGEN e.V. Sie erscheint vier mal jährlich. Namentlich
gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Vereins oder des
Vorstandes wieder.
Layout
Druck
M. Elsen
AVG e.V.
Hainberg-Observatorium
Bismarckstr. 123
37085 Göttingen
0551/50088351
Bankverbindung :
Sparkasse Göttingen, BLZ 260 500 01, Ktr. 109645
Gläubiger-ID: DE30ZZZ00001061482
Mandatsreferenz:MEXAVGA510002
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Reparatur eines Flakglases 20x105
Kai Bröking
Bei dem vorliegenden Glas handelt es sich
um ein großes Flakglas DF 20x105, wie es
während des zweiten Weltkriegs von allen
deutschen Optikfirmen nach einheitlichen
Spezifikation gefertigt worden ist. Ein baugleiches Glas sieht man in einer Szene des
Films "The Battle of Britain" (1969). [ Der
Film "The Battle of Britain" (1969) dt: Titel
“Die Luftschlacht um England“, ist ein
MGM-Produkt und auf DVD oder BlueRay
im Handel erhältlich]
Das Glas hat ein Triplett-Objektiv, dem eine
große Barlow-Linse nachgeschaltet ist, um
bei gleichzeitig großem Gesichtsfeld von
etwa zwei Vollmond-Durchmessern auf die
spezifizierte Vergrößerung kommen zu können. Das Gerät ist vor einigen Jahren bei einer Ausstellung umgerissen, und anschliessend nur provisorisch wieder hergerichtet
worden. Interessanter Weise war das Fernglas ursprünglich weiß lackiert (Spuren
sieht man im Spalt zwischen den beiden
Prismenkästen - s. Bild S. 6). Das Glas ist
offenbar nie an das Militär ausgeliefert gewesen. Sonst wäre auf dem linken Prismenkasten eine Gravur erfolgt, aus der der Hersteller (kodiert), die optischen Daten, eine
laufende Nummer und farbkodiert ersichtlich gewesen wäre, ob das Glas ein Gas-,
Wasser- oder druckdichtes Gehäuses mit
Schutzgasatmosphäre unter Überdruck (wie
die teilweise fest montierten Zieloptiken
mit Bronze-Gehäusen an den U-BootFlaks) hatte.
Die Optik ist so stabil montiert, die Prismen so sicher gefasst, und die Haltebacken
sind so gut verstiftet, daß sie fast absolut
ihre Kollimation behält - komme, was wolle. Die Augenabstandsverstellung erfolgt
im Gegensatz zu kleineren Geräten mit
zum Teil deutlich aufwendigerer Mechanik
beim DF 20x105 durch einfaches Ver-
Öffentlichkeitstermine 2014
Regelmäßige Führungen am Hainberg-Observatorium:
Diese öffentlichen Veranstaltungen finden jeweils an einem Donnerstag statt.
Datum
Uhrzeit
Themen
Sa., 05. April 2014
10:00
ASTRONOMIETAG
Do., 24. April 2014
21:00
Galaxien am Frühlingshimmel
Do., 08. Mai 2014
20:00
Berge auf dem Mond
So., 22.Juni 2014
14:00
Die Sonne
So., 20.Juli.2014
14:00
Die Sonne
Do., 21.August 2014
21:00
Die Sommermilchstraße
Bei schlechtem Wetter gibt es einen Vortrag zum Thema und eine Führung durch
die Sternwarte.
Aus: "The Battle of Britain", 1969, MGM
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Astronomische Ereignisse April-Juni 2014
Ereignis
April
Algol im Minimum
Mars in Opposition
Virginiden
Vesta in Opposition
Ceres in Opposition
Lyriden
Sigma-Leoniden
Algol im Minimum
Algol im Minimum
Algol im Minimum
Datum
04/04/14
08/04/14
10/04/14
13/04/14
15/04/14
16.-25.04.2014
17/04/14
22.04.214
27/04/14
30/04/14
Uhrzeit
23:12
04:12
22:12
19:12
Mai
Eta-Lyriden
Merkur abends
Eta-Aquariden
Saturn in Opposition
Algol im Minimum
Algol im Minimum
Scorpius-Sagittarius-Strom, 1. Maximum
03.-14.05.2014
06.-30.05.2014
Anf.-Ende Mai
10/05/14
15/05/14
20/05/14
20/05/14
03:12
20:12
Juni
Tau-Herculiden
Algol im Minimum
Algol im Minimum
Libriden
Juni-Lyriden
Scorpius-Sagittarius-Strom, 2. Maximum
Algol im Minimum
Juni-Draconiden
Algol im Minimum
Juni-Bootiden
Corviden
19.05.-14.06.
04/06/14
07/06/14
08.+09.06.2014
10.-20.06.2014
14/06/14
27/06/14
27/06/14
30/06/14
22.06.-02.07.15
25.06.-02.07.14.
05:12
04:12
03:12
01:12
Aufbau der Doppelgals-Optik.
Unmittelbar vor dem Prisma ist
der Barlowlinsen-Aufbau erkannbar
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schieben von zwei gleichartigen Rohren auf
einer stabilen Schwalbenschwanzführung.
(siehe Bid unten).
Es ist eben ein Gerät, das für militärische
Bereiche konstruiert worden ist, die direktem Beschuss und Druckwellen ausgeliefert
sein können: Flakleitstände waren bevorzugte Ziele bei Luftangriffen.
Das Hauptproblem mit diesem Glas war das
Folgende:
Die Verstellung des Augenabstandes ist bei
binokularen Fernrohren wesentlich kritischer als die Fokussierung: Kleine Fokusund Vergößerungsdifferenzen gleicht das
Hirn durch unterschiedliche Akkomodation
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der Augen bzw. im visuellen Cortex in gewissen Grenzen aus: Beide Augen sind sowieso optisch unterschiedlich gut (oder eher: unterschiedlich schlecht). Aber am
Rand des Gesichtsfeldes nehmen die optischen Fehler der Augenlinse dramatisch zu,
so dass in diesem Bereich durch Akkomodation der Augenlinse das Bild nicht mehr
scharf gestellt werden kann. Wenn man also gezwungenermaßen schräg durch beide
Augenlinsen leuchtet, weil der Augenabstand des Fernglases mit dem des Beobachters nicht übereinstimmt, ist weder ein entspannter Einblick noch eine scharfe Abbildung möglich.
Das Auge versucht ständig, einen neuen
Schärfepunkt zu finden, findet aber keinen,
in die Erdatmosphäre nach unten gebrochen werden. Und zwar um so stärker, je
blauer das Licht ist: Das Licht fällt umso
steiler ein, je weiter man ins Blaue kommt
und damit scheinen die blauen Lichtanteile
von einem höher stehenden Punkt zu kommen als die roten Lichtanteile. Mit anderen
Worten: Das blaue Mondbild steht höher
als das grüne und das widerum höher als
das Rote. Deshalb ragt das blaue Bild am
oberen Rand über das grüne hinaus und das
rote nach unten (siehe Bild rechts).
Das ist nichts anderes als die Farbzerlegung
durch die Erdatmosphäre, die z. B. dafür
sorgt, das man einen roten Abendhimmel
sieht. Der Wert hängt von der Zenitdistanz
ab. Die gemessenen 1,"5 sind konsistent
mit einer Höhe des Mondes von 30-40° über dem Horizont. Obwohl ich mir das
nicht notiert hatte, meine ich noch, dass er
in ungefähr dieser Höhe auch gestanden
hätte (siehe große Graphik unten). Damit
ergeben sich zwei interessante Schlussfolgerungen:
1. Man kann schon anhand eines einfachen
Mondbildes die Physik der Erdatmosphäre
messen und
2. ein 50mm Fraunhofer-Objektiv (oder sagen wir zumindest das kleine 50/540) ist so
farbrein, dass man diesen Effekt durchaus
zuverlässig vermessen kann.
Kai Bröking
Quelle: http://www2.keck.hawaii.
edu/realpublic/inst/adc/
characteristics.html
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Atmosphärische Dispersion am Beispiel des
Mondbildes
Kai Bröking
Hier ist ein Mondbild, aufgenommen mit
einem 50mm Refraktor (Zeiss E50/540):
Wenn man sich nun die Oberkante des Bildes anschaut (das wäre also der Nordrand
des Mondes, siehe Bild unten), so erscheint
sie leicht blau und man ist versucht, zu
denken: „Klar, ist halt ein Fraunhofer und
er macht einen Farbsaum!“
Weit gefehlt! Wenn man sich nämlich die
Unterkante des Bildes (also den Südrand
des Mondes) anschaut, hat der Mond dort
plötzlich einen Farbsaum in Rot!
Am oberen Rand des Mondbildes zeigt sich
also eine blaue Pixelreihe und am unteren
Rand des Bildes erscheint eine Reihe rötlicher Pixel. Wenn man die Daten der Kamera (Pixelgröße etwa 3,5 Micrometer) zur
Hilfe nimmt, ergibt sich, dass die Farben
rot und blau als etwa Delta Phi=∆y/f=
3,5µm/450mm=1,"3 gegeneinander verschoben sind.
Warum ist nun der obere Rand blau und der
untere rot? Müsste es nicht genau umgekehrt sein? Denn bei Sonnenuntergang ist
der Himmel ja zuletzt rot, bevor die Sonne
untergeht. Die Antwort ist: Nein! Denn
beim Sonnenuntergang wird die rote Färbung durch die Streuung von Licht an den
Luftmolekülen hervorgerufen.
Im Unterschied dazu geht es im Falle der
farbigen Ränder um die vom Mond aus
einfallenden Lichtstrahlen, die beim Eintritt
und das führt erstens zu einer schlechten
Abbildung, und zweitens zu Kopfschmerzen, wenn man länger durch das Gerät
blickt. Deswegen ist die Okularauswahl für
Binokularansätze auch relativ unkritisch,
die Verstellung des Augenabstandes dagegen aber sehr.
Durch die Stirnstütze ist bei Flakgläsern die
Kopfposition nun festgelegt. Deshalb muss
die Augenabstandsveränderung nach beiden Seiten symmetrisch erfolgen. Die linke
Seite hat aber stark geklemmt, was seine
Ursache in einer schief sitzenden unteren
Schwalbenschwanzleiste in der Führung
des linken Rohres hatte. Daher war bei Versuchen, den Augenabstand einzustellen, das
in der Mitte sitzende Lager der Verstellspindel (die ein links- und ein rechtsläufiges Getriebe besitzt - siehe Bild unten)
losgedrückt worden.
Konsequenz: Nur das rechte Rohr hat sich
verschoben, und dadurch lag der Einblick
in mindestens das linke Rohr immer so ungünstig, dass ein entspannter stereoskopischer Einblick nicht möglich gewesen ist.
Desweiteren war die linke Okularfassung
völlig zerstört. (Siehe Bild Seite 8 oben).
Als Ersatz wurde eine Aluminiumhülse angefertigt (Siehe Bild Seite 8 oben), die
Trümmer abgetrennt um eine plane Anlagefläche anarbeiten zu können und die neu
angefertigte Hülse, die einen Anschlag zur
Positionierung hat, mit Schraubensicherungslack eingeklebt. Hätte ich zum Einkleben Epoxydharz genommen, könnte man
den neuen Einsatz nicht wieder entfernen.
So kann man nun ggf. bei Bedarf das Er-
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Familie selbst mit einem kleinen Refraktor
den Sternenhimmel beobachtet, dabei aber
bisweilen Probleme hat, boten wir ihm an,
dass er mit seinem Fernrohr in die
Sternwarte kommt, (klarer Himmel sollte
gegeben sein) um ihm dann bei der
Aufstellung, Justierung, der Okularauswahl
sowie beim Auffinden geeigneter Objekte
satzteil unter etwas Krafteinsatz wieder herauslösen, was restauratorisch eine bessere
Wahl ist.
Im Unterschied zu den M2.5er-Schrauben,
mit denen das rechte Okular befestigt ist, ist
das linke nun mit passend abgelängten
Schrauben, M3, Messing vernickelt, angeschraubt.
Die anderen Flakgläser (das 10x80 und das
20x60) haben meines Wissens nach eingeschraubte Okulare, aber eben auch einen
nicht in das Okulargehäuse eingravierten
Fokussierer-Indexstrich, sondern eine dünne Hülse, die das Okular noch einmal umfängt.
Außerdem waren in der Mechanik alle
Schrauben locker, die überhaupt nur locker
sein können. Viele andere Schrauben waren
fast überdreht (wahrscheinlich, weil sie lange Zeit lose die Gewindegänge berieben
haben).
Es bleiben drei Probleme:
1) Die Mechanik des Stellknopfes für den
Augenabstand (rechte Seite des Gehäuses):
die Welle ist verbogen und muss noch gerichtet werden, was aber ein vergleichsweise geringer Eingriff ist. Der Verstellknopf eiert deshalb etwas.
2) Die Wiege ist jetzt wieder festgezogen
und kann über den Höhentrieb links betätigt werden, aber das Fernglas ist etwas
kopflastig, da die alte Wiege offenbar
Oben: Das ETX in seinem Behältnis mit viel
Zubehör. Eine gute Ergänzung beim Führungsbetrieb.
Rechts: Nach der Übergabe des Teleskops
gab es für die Junioren
etwas astronomische
Literatur. Vielleicht
sieht man sich ja mal
wieder unterm Sternenhimmel.
zu helfen. Dieses Angebot wurde von der
Familie dankend angenommen. An dem
Teleskop sollte ein Hinweis auf die
Schenkung der Familie angebracht werden.
Bernd und Henning
Text: Bernd Lechte, Fotos: Henning Hanke
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Ein ETX 90 für die AVG Danksagung an die Familie Reinhold
Danke Familie Reinhold!
Am 04. Dezember 2013 fand eine Führung
für das Deutsche Primatenzentrum im
Hainberg-Observatorium statt. An dieser
nahm auch Herr Reinhold aus Nikolausberg
als Mitarbeiter des DPZ teil. Die Führung
fand bei den ca. 40 Teilnehmern großen
Anklang. Wenige Tage nach der Führung
rief mich Herr Reinhold an und teilte mir
mit, dass er aus dem Nachlass seines Vaters
ein ETX 90 Teleskop der Firma Meade
samt Steuerung und Okularen der AVG
schenken möchte. Das Teleskop läge bereits
seit mehr als 10 Jahren ungenutzt im
Schrank, und bei der AVG käme es sicher
wieder zum Einsatz. Ich bedankte mich für
das tolle Angebot und verabredete mich mit
der Familie Reinhold für Samstag den 14.
Dezember.
Henning Hanke erklärte sich bereit, mir bei
der Übergabe zur Seite zu stehen und auch
Fotos zu machen. Ja und am Samstag war
es dann soweit. Herr und Frau Reinhold
sowie ihr Sohn und ein weiterer Junge
brachten uns das schöne Fernrohr, gut
verpackt in einem sehr stabilen Koffer.
Henning und ich sprachen der Familie im
Namen der AVG unseren herzlichen Dank
für das sehr großzügige Geschenk aus. Den
Kindern überreichten wir je einen Atlas der
Sterne und Planeten. Da der Sohn der
gekröpft gewesen ist. Die Linke Achse in
der Wiege ist nur noch ca. 8 mm lang, da
sie an ihrer Querbohrung gebrochen war.
Diese Achse muss bei Gelegenheit neu angefertigt und in den Höhenantrieb eingebaut werden. Auch würde es sich anbieten,
ein kleines Gewicht auf der Oberseite des
Glases anzubringen, um den Massenausgleich wieder herzustellen. Eine Klemmung ist nicht vorgesehen.
Auch muss noch bei horizontaler Blickrichtung die Höhenskala wieder auf Null gestellt werden!
Das Wintersechseck mit Jupiter
am27.11.13, Reinhard Steinfeld
3) Das Stativ muss von einem Fachbetrieb
geschweißt werden: Der Stativkopf ist
mehrfach angerissen. (Und: Die Optik
muss noch gereinigt werden, aber das ist
hier keinen eigenen Punkt wert.)
Eine kleine Gebrauchsanweisung:
AUFSTELLUNG:
-Unter dem Horizontalkreis sind eine
Klemmschraube und ein federnder Rastknopf, mit dem sich das Gehäuse auf den
Steckzapfen des Stativs aufsetzen und arretieren lässt. Nur hier dürfen Gerät und
Stativ voneinander getrennt werden und
nicht an der Schwalbenschwanzklemmung
auf dem Horizontalkreis. Nur so lässt sich
das Glas im Dunkeln sicher auf das Stativ
aufsetzen, wenn man alleine ist, da die
Wiege sich nicht arretieren lässt. Zum Abnehmen und Aufsetzen des Geräts den
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Rastknopf hereindrücken (Klemmung
natürlich lösen!).
- Das Stativ besser nicht ausziehen: Die
Rändelschraube in einem der Beine ist verbogen und klemmt dieses Stativbein nicht
zuverlässig (Kippgefahr!). Lieber über den
Kurbeltrieb in der Höhe verstellen. Das Gerät kann man sogar als kleinerer Mensch
auch sehr schön im Sitzen benuzten. Die
Beobachtungsposition ist wesentlich entspannter, und die Anpassung an die Körpergröße kann in Sekunden über den Kurbeltrieb erfolgen. Die Arretierung erfolgt über
die dreiflügelige große Mutter.
ANPASSUNG AUF DEN BEOBACHTER:
- Am Stellknopf auf der rechten Seite muss
der individuelle Augenabstand eingestellt
werden.
FOKUSSIERUNG:
- Die Fokussierung erfolgt in der für militärische Ferngläser üblichen Weise für beide
Augen getrennt. Hierzu sind das linke und
das rechte Auge jeweils abzudecken oder
zuzukneifen, und für astronomische Arbeit
jedes der beiden Okulare getrennt so weit
zu verdrehen, dass ein scharfes Bild entsteht.
FARBFILTER:
- An der linken Seite ist der Drehknopf für
die Benutzung der Farbfilter. Er betätigt ein
Klinkenschaltwerk für das Ein- und Ausschwenken dreier Filter; er hat die Stellungen "klar" (kein Filter), "orange","grün"
und "grau 75%" zur Kontrasterhöhung bei
Tages- und Dämmerungsbeobachtungen,
sowie für Beobachtungen in Sonnen- bzw.
Mondnähe. Da es sich um ein Klinken-
schaltwerk handelt, darf der Knopf nur in
eine Richtung gedreht werden. Sonst
nimmt das Schaltwerk irreparablen
Schaden.
Man merkt in der einen Richtung daher
auch einen hohen Widerstand, und in der
anderen fast gar keinen. NIEMALS ÜBER
DIESEN WIDERSTAND MIT GEWALT
HINWEGDREHEN! Die vorgegebene
Drehrichtung sollte sein: Oberseite des
Knopfes dreht sich vom Beobachter weg!
Bei baugleichen Gläsern von Fuess, Busch/
Rathenow und Askania/Zeiss ist auf dem
Knopf ein Pfeil eingraviert. Hier leider
nicht.
BEOBACHTUNGSHALTUNG:
Die Beobachtungshaltung sollte sein: Linke
Hand am Höhentrieb, rechte Hand an der
Gabel, da das Gerät so leicht und zuverlässig geführt werden kann. Für einen bequemen Einblick sollte die Stirn leicht gegen
die Stirnstütze gelegt werden. Dann ist
auch der Einblickabstand der Augen von
den Okularen automatisch korrekt. Aus hygienischen Gründen empfiehlt es sich bei
der Beobachtung in Gruppen, hier pro Beobachter ein frisches, der Länge nach einmal gefaltetes Papiertaschentuch aufzulegen , und die Stirnstütze gelegentlich im
Laufe des Abends mit 70%-igem Isopropanol zu reinigen.
Kai Bröking
Zwei Detailansichten mit teilweise demontierter Verkleidung. Oben: Rechte Optik. Ganz
links der rechte Okularansatz. Unten: Knopf für das Farbfilterschaltwerk.

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