Eine tolle Zauberei
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Eine tolle Zauberei
BaZ Kompakt | Samstag, 20. Dezember 2014 | Seite 9 Eine tolle Zauberei Das passt Der Basler Jura-Student Armand Kurath (20) ist als Zauberer und Illusionist sehr erfolgreich Von Pauline Pfirter Basel. Wenn Karten fliegen und Bälle verschwin- den, dann ist der Basler Armand Kurath in seinem Element. Mittlerweile hat der Zauberer und Illusionist acht Jahre Bühnenerfahrung, ist jedoch gerade mal 20 Jahre alt. Sein Alter tut seinem Können jedoch keinen Abbruch, im Gegenteil, den Jugendbonus braucht er nicht mehr. Mit viel Charme und verschmitztem Lächeln verkauft er mehr als nur Kartentricks; er lässt Illusionen Wirklichkeit werden. «Wenn ich die Leute fesseln kann und sehe, wie sie einen Moment lang alles um sich vergessen, finde ich das faszinierend», sagt Kurath. Dieses Gefühl mache fast ein wenig süchtig: «Mit jedem Trick lade ich die Zuschauer zum Träumen ein.» Dass hinter solchen Träumen viel Arbeit und Zeit steckt, versteht sich von selbst. Die Fingerfertigkeiten für komplizierte Kartentricks wollen gelernt sein. «In der Schule waren meine Lehrer gar nicht begeistert darüber, wenn ich unter dem Tisch Kartentricks geübt habe», erinnert sich Kurath. Damals hätte er seine Karten jeweils vor der Stunde abgeben müssen. Mittlerweile studiert er an der Universität Basel Jura – und hier lässt es sich ungestört auch mal ein paar Tricks üben. Vom Zauberlehrling zum Berater Trotz seiner Freude am Zaubern steht für Armand Kurath das Studium im Mittelpunkt – und dort sieht er auch seine Zukunft. «Natürlich wäre es schön, mit der Zauberei regelmässig Geld zu verdienen. Aber ich sehe es mehr als Nebenbeschäftigung, die Spass macht.» Auch wenn sich sein fleissiges Visitenkartenverteilen langsam Schön und gut Schon wieder zum Italiener? Oder doch zum Inder? Die Wahl des Restaurants fällt nicht immer leicht. Es sei denn, man hat die neuste Edition des stilvollen «Essen gehn! Basel 2015» zur Hand. 16 Restaurants haben in dem schicken Büchlein Platz gefunden, Restaurants, die auf ihre Weise einmalig sind, etwa der Rostige Anker in Kleinhüningen. Das Buch ist ideal zum Schenken, ist es doch ein Gutscheinbuch: Die Restaurants servieren dem zweiten Gast eine Hauptspeise kostenlos. Ab sofort im Buchhandel erhältlich, für 70 Franken. rak www.essengehn.ch auszahlt, könne er sich es sich nicht vorstellen, sein Leben ausschliesslich auf der Bühne zu verbringen. Um sich seine Zauberei zu finanzieren, arbeitet Kurath neben der Uni als Zauberberater im Zauberlädeli in der Spalenvorstadt, unterstützt die Kunden, wenn sie neue Tricks lernen. Die Zauberei und die immer häufiger werdenden Aufträge sind Resultat eines unnachgiebig verfolgten Kindertraums. Wie viele hat auch Armand Kurath als Kind einen Zauberkasten besessen. Die wirkliche Faszination fürs Zaubern kam aber erst ein paar Jahre später, als er zwölf Jahre alt war. Mit seinem Vater, der früher selbst als Zauberer aufgetreten ist, hat er sich hinter dessen Zauberbücher gesetzt und sich so seine Tricks beigebracht. Und dank der Unterstützung seiner Patentante, die als professionelle Sängerin arbeitet, konnte er bald erste Auftritte geben und wird seither regelmässig für private Anlässe, Geburtstage und Weihnachtsfeiern gebucht. Sein Umfeld nimmt ihn heute entsprechend anders wahr als früher. «Als Zauberer bist du in der Schule automatisch der mit dem komischen Hobby.» Mittlerweile würden ihn jedoch die meisten ernst nehmen und fänden seine Zauberei toll. Auch wenn Armand Kurath neben der Uni nicht mehr ganz so viel Zeit zum Üben hat wie früher, hindert ihn das nicht daran, sein Repertoire stetig zu erweitern. «Wenn ich einen Trick sehe, der mir gefällt und den ich gut mit einer Geschichte verpacken kann, dann nehme ich ihn auf.» Bevor ein Trick jedoch bühnenreif ist, muss Kurath erst vor den kritischen Augen seines Vaters bestehen. «Sobald er den Trick nicht mehr sieht, bin ich bereit!»; abliefern will Kurath nur Perfektion. Geschmack ist King. «Ein wenig schelmisch» sei er, sagte Prinz William einst über seinen Sohn George. Die neusten Fotos des 17 Monate alten Jungen unterstreichen das: Sehr entschlossen und mit einer guten Portion Schalk in den Augen präsentierte sich der britische Thronfolger Nummer 3 vor dem Kensington-Palast. Und dabei wurde auch klar, dass Geschmack King ist: Der Pullunder mit Gardisten-Strickerei passte perfekt zum weissen Polo und den Kniestrümpfen. George, ein zuckersüsser Hingucker! rak Foto Key Lieblingssongs Leider geil! Heilig Abend ist noch ziemlich weit weg, die Weihnachtslied-Dudelei aus dem Radio können wir aber schon nicht mehr hören. Um «Last Christmas» von Wham runterspülen zu können, brauchen wir etwas, das uns durchschüttelt. Da kommt uns die Hamburger Combo «Deichkind» mit ihrem seltsam-absurden und doch gesellschaftskritischen Sound genau richtig. Vor wenigen Tagen erschien die Single «So’ne Musik» – das ist Anti-Weihnachtsmusik vom Feinsten und ein Vorgeschmack auf das sechste Album, das im Januar erscheint. Die bis zum Exzess experimentierfreudige Band, die sich ursprünglich prolligem Hip Hop verschrieben hatte, steht heute für agilen, spassigen Elektropunk, der wie ein Trip auf halluzinogenen Drogen wirkt: «Und alle nur so Yeah», denn Deichkind sind zurück! rak 1. Deichkind: So’ne Musik (2014) 2. Deichkind feat. Nina: Bon Voyage (2000) 3. Deichkind: Limit (2002) 4. Deichkind: Remmidemmi (2006) 5. Deichkind: Leider geil (2012) www.spotify.baz.ch