Untersuchung zu Einflussfaktoren auf das ätherische Öl in
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Untersuchung zu Einflussfaktoren auf das ätherische Öl in
Untersuchung zu Einflussfaktoren auf das ätherische Öl in verschiedenen Thymiansorten (Thymus vulgaris L.) Dudas, S.; Böhme, M., Humboldt-Universität zu Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Institut für Gartenbauwissenschaften, Lentzeallee 75, 14195 Berlin Eine wesentliche Voraussetzung für den erfolgreichen Anbau und Absatz von Thymian als Arzneiund Gewürzpflanze in Deutschland ist die Erfüllung der Anforderungen an Qualität. Die Anforderungen an Thymian als Arzneipflanze werden von der Seite der pharmazeutischen Industrie bestimmt und beziehen sich ausschließlich auf den Gartenthymian (Thymus vulgaris L). Ein wesentliches Qualitätskriterium ist der Gehalt an ätherischem Öl, welches nach Deutschem Arzneibuch in der Droge Herba thymi mindestens 1,2 Volumenprozent und mindestens 0,5 % Phenole, berechnet als Thymol, bezogen auf die wasserfreie Droge, enthalten sein sollte. Im Rahmen eines Forschungsprojektes werden zur Klärung der Anbauwürdigkeit und -möglichkeit verschiedener Thymiansorten bestimmte Faktoren, die einen Einfluss auf Inhaltsstoffe bei Thymian haben, untersucht. Einen wesentlichen Einfluss auf den Ertrag und den Gehalt an Inhaltsstoffen haben das Produktionsverfahren, Erntezeitpunkt, die Schnitthäufigkeit und die Kulturdauer. Von den edaphischen Faktoren scheinen die Bodenarten und die Nährstoffversorgung einen großen Einfluss auf die Pflanzenqualität zu haben. Außerdem ist für den Kulturerfolg die Winterhärte des Thymians von Bedeutung, wobei diese sortenabhängig ist, aber auch durch technologische Maßnahmen beeinflusst werden kann. Gegenwärtig ist in der Sortenliste in der Bundesrepublik Deutschland nur eine einzige heimische Sorte des Winterthymians („Deutscher Winter") beschrieben. Daraus wird deutlich, dass vergleichende Untersuchungen zu international bekannten Sorten von großer Bedeutung sind. In diesem Beitrag werden deshalb erste Ergebnisse über Gehalte an Inhaltsstoffen bei verschiedenen Sorten dargestellt. In der Zusammenarbeit mit dem Bundessortenamt Hannover fing 1998 an mehreren Standorten und an der Humboldt-Universität Berlin eine vergleichende Untersuchung vom internationalen Sortiment von winterhartem Thymus vulgaris an. Folgende Sorten wurden in die Untersuchung aufgenommen: Sortenbezeichnung 'Deutscher Winter' 'Varico 1' 'Varico 2' 'Sloneczko' 'De Dolj' 'Krajovy' '8610' Herkunft Chrestensen Erfurt Conthey, Schweiz Conthey, Schweiz Inst. Roslin, Polen Rumänien Seva-Flora, Tschechien Zeraim, Israel Es wurden Bestandshöhe, Ertrag - Frischmasse, Trockenmasse und reine Blätter- und Blütenanteile geprüft. Weiterhin wurde durch Destillation der Gesamtgehalt an ätherischem Öl getestet. Kontrolle bei diesen Versuchen war die Sorte 'Deutscher Winter'. Die ersten Untersuchungen zeigen die signifikanten Unterschiede zwischen den Sorten sowohl im Ertrag als auch in den Gehalten an ätherischem Öl. Die Sorten Varico1, Varico2 und Sloneczko können in eine Gruppe mit geringen Erträgen eingeordnet werden. Alle drei Sorten weisen signifikant geringere Frischmasseerträge im Vergleich zur Kontrolle auf. Die zweite Gruppe bilden die Sorten De Dolj, Krajovy und Stamm 8610, die ertragsstärker und der Kontrolle gleichwertig sind. Betrachtet von der Seite des gesamtätherischen Öls werden die Sorten in drei Gruppen eingeteilt. Geringsten Gehalt weist die Sorte Sloneczko auf. Der Gehalt ist signifikant geringer von allen anderen Sorten. Die zweite Gruppe bilden die Sorten Deutscher Winter, De Dolj und Krajovy. Signifikant höhere Gehalte an ätherischen Ölen im Vergleich zu den beiden aufgeführten Gruppen und zur Kontrolle weisen drei Sorten auf: Varico 1, Varico 2 und Stamm 8610.