Blätter aus dem Diak - Das Diak Schwäbisch Hall

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Blätter aus dem Diak - Das Diak Schwäbisch Hall
Blätter aus dem Diak
2010 | Ausgabe 1 | 107. Jahrgang
Evangelisches
­Diakoniewerk
­Schwäbisch Hall e.V.
Thema Pflege
ab Seite 3
Ausweitung
der Kardiologie
Seite 16
Lene-Hofmann-Haus
eingeweiht
Seite 21
120 Jahre Gemeinde­
krankenpflege in
Schwäbisch Hall
Seite 23
Inh a lt
GruSSwort
Grußwort ...............................2
Liebe Freundinnen und
Freunde des Diaks,
Impressum ............................2
Thema: Pflege . .....................3
Pfarrer Dr. Hinz
vorgestellt ........................... 15
Klinikum .............................. 16
Spenden .............................. 18
Klinikum .............................. 20
Altenhilfe ............................. 21
Von Personen ...................... 22
Ambulante Dienste ............. 23
Chronik der Ereignisse ....... 24
Anzeigen . ............................ 30
Gedenken ............................ 32
seit über 124 Jahre ist Pflege
das Thema des Diaks. 1886
wollten engagierte Christen,
dass das Evangelium nicht nur
durch das Wort, sondern auch
durch die Tat weitergegeben
wird. Heil und Gesundheit
waren für sie eng verbunden.
Es war die Geburtsstunde
der Gemeindekrankenpflege.
Schwestern sorgten sich in
den Kirchengemeinden um
die Gesundheit der Menschen.
Dazu benötigten sie eine
Ausbildung. Ein Krankenhaus
als Ausbildungsstätte wurde
gegründet.
Einladung zum Diak-Fest.... 36
Im p r e ss u m
107. Jahrgang, Nr. 1
Spendenkonto: Nr. 8002,
Sparkasse Schwäbisch Hall­Crailsheim, BLZ 622 500 30
Verantwortlich i.S.d.P.
Vorstandsvorsitzender
Pfarrer Stephan M. Zilker
Redaktion: Barbara Ucik-Seybold,
Tel. 0791 753 2093, Fax 0791 753 4972,
barbara.ucik-seybold@dasdiak.de
Fotos: Archiv, Kern, Knapp, Schubert,
Siewert, Pfisterer, Privat,
Ucik-Seybold, Weller
Gestaltung:
soldan kommunikation, Stuttgart
Druck:
Druckhaus Ilshofen, Friedrich Löhner
Die nächste Ausgabe erscheint im
September 2010.
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Von Beginn an gehörte die
Aus-, Fort- und Weiterbildung
dazu. Die Schwestern und
Pfleger erhielten nicht nur das
Handwerkszeug für die Pflege,­
sondern auch geistliche
Begleitung und persönliche
Unterstützung, um den verantwortungsvollen Dienst am
Nächsten ausüben zu können.
Deshalb haben wir diese Ausgabe der „Blätter“ dem Thema
Pflege gewidmet.
In den Nachrichten und
Schlagzeilen ist immer wieder
von drohendem Pflegenotstand
oder von der Kosten­explosion
im Gesundheitswesen die
Rede. Die Herausforderungen
der kommenden Jahre zu
erkennen und zu gestalten
ist eine Aufgabe, der sich die
­Diakonie stellt. Lesen Sie
­darüber in diesem Heft.
Wie immer erfahren Sie in
den „Blättern“ auch von
Ereignissen aus allen Geschäftsbereichen des Diaks,
von Verabschiedungen und
­Begrüßungen.
Blätter aus dem Evangelischen
­Diakoniewerk Schwäbisch Hall e.V.
Herausgeber: Evang. Diakoniewerk
Schwäbisch Hall e.V.
Am Mutterhaus 1
74523 Schwäbisch Hall
www.dasdiak.de
T h e m a : P f l eg e
Das Diakoniewerk hat sich
weiterentwickelt. Aber Pflege­
ist das zentrale Thema
geblieben.­Im Klinikum ist die
Pflege ein wichtiger Bestandteil der Therapie, gleichrangig
neben der Medizin. In der
Altenhilfe mit ihren fünf Altenund Pflegeheimen oder in der
ambulanten Pflege daheim.
Auch in der Behindertenhilfe­
ist Pflege ein Thema, um
Menschen mit Behinderung
angemessen zu versorgen und
zu begleiten. Das Diak bildete
ganze Generationen junger
Menschen in Pflegeberufen
aus – ein anspruchsvoller,
erfüllender Beruf mit Zukunft.
Ich wünsche Ihnen eine
­anregende Lektüre und grüße
herzlich aus dem Diak,
Ihr
Pfarrer Stephan M. Zilker
Vorstandsvorsitzender
P.S. Herzliche Einladung zum
Diak-Fest am 25. April 2010!
Pflege
Von der Krankenschwester zur Gesundheits- und
­Krankenpflegerin
Die Entwicklung der Krankenpflege in den letzten 15 Jahren
Das Aufgabengebiet der Pflegekräfte im Krankenhaus hat sich
stark verändert. Durch immer knappere Kassen und gleichzeitig­
wachsende Ansprüche an Qualität und Sicherheit der medizinischen Behandlung sowie neue pflegewissenschaftliche
­Erkenntnisse wurde aus dem „Mädchen für alles“ eine hoch­
qualifizierte pflegerische Fachkraft.
Markus Schönbauer, Kranken­
pfleger und Pflegeexperte
berichtet: „Als ich am 1. April
1997 auf der Station 8B des
Diakonie-Krankenhauses meine Arbeit als Krankenpfleger
begann, war sie Teil der Inneren
Abteilung mit Schwerpunkt Geriatrie (Lehre von den Erkrankungen des alten Menschen)
mit Platz für 25 Patienten.
13 Jahre und drei weitreichende Umstrukturierungen
später ist aus der Station
8B die Station H8 geworden,
mit insgesamt 35 Patienten,
davon 70 % neurologische
und 30 % hüftchirurgische
Patienten. Aus dem DiakonieKrankenhaus wurde das
Diakonie-­Klinikum, aus dem
examinierten Krankenpfleger­
der staatlich anerkannte
Gesundheits- und Krankenpfleger. Die durchschnittliche
Verweildauer der Patienten
reduzierte sich bundesweit von
14 Tagen (1991) auf 8,3 Tage
(2007), Tendenz weiter fallend.
Während zu Beginn meiner
Tätigkeit nur examiniertes
Pflegepersonal auf Station
arbeitete, sind jetzt zusätzlich eine Stationssekretärin,
eine Stationsassistentin und
stunden­weise eine Versorgungs- sowie eine Menü­
assistentin auf H8 eingesetzt.
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T h e m a : P f l eg e
Aus der Pflegedirektion:
finden. Ein lebenslanges Lernen ist für heutige Schwestern
und Pfleger Pflicht.
Aufgrund der kurzen Liegezeit ist die Steuerung und
Planung des Patientenaufenthalts extrem wichtig. Schon
am Aufnahmetag wird darum
in vielen Fällen das Entlass­
management in Gang gesetzt.
Es wird geprüft, ob der Patient
im Anschluss an den Klinik­
aufenthalt eine medizinische
Rehabilitation benötigt oder
weiterhin Pflegebedarf besteht, entweder ambulant zuhause oder stationär in einem
Pflegeheim. Organisiert wird
beides im Diakonie-­Klinikum
vom Sozialdienst bzw. der
Überleitungspflege. Die
Pflegenden auf Station stellen
zusammen mit dem Arzt den
Bedarf fest und stellen die
richtigen Weichen.
Ursachen hierfür: Der Faktor
Pflege im volks- und betriebswirtschaftlichen Sinn
wechselt regelmäßig zwischen
den Extremen „knappes Gut“
und Kostenfaktor, den es in
Grenzen zu halten gilt. Außerdem wurde der Patient zum
„Kunden“ mit wachsenden
Ansprüchen. Die wissenschaftliche Untersuchung pflegerischen Handelns durch die
zunehmende Zahl akademisch
ausgebildeter Pflegewissenschaftler hat die Wichtigkeit
professioneller Pflege verdeutlicht. Standards, etwa
zur Vermeidung von Druckgeschwüren, haben Einzug in die
Rechtsprechung gefunden und
müssen umgesetzt werden.
Dafür ist mehr Zeit für die
eigentliche Pflege notwendig.
All diese Entwicklungen haben
natürlich Auswirkungen auf
die tägliche Arbeit der Pflegenden. Während früher ein
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nicht zu unterschätzender Teil
der täglichen Arbeitszeit auf
Reinigungs- und andere fachfremde Tätigkeiten fiel, liegt
heute der Schwerpunkt bei der
Pflege von kranken Menschen.
Die „fachfremden“ Tätigkeiten
wurden an oben genannte Personengruppen „outgesourct“.
Aber auch die Pflege an sich
hat sich verändert. Professionelle Pflege heute verlangt:
Fachkompetenz
Steuerungs- und Planungskompetenz
Beratungskompetenz.
Fachkompetent war eine
ausgebildete Pflegekraft schon
immer. Immer neue Erkenntnisse der Pflegewissenschaft
führen aber dazu, dass nur
durch ständiges Weiterbilden
der Pflegekräfte auf Station
diese Erkenntnisse ihren Weg
von der Theorie in die Praxis
„Weichenstellung“ ist auch
Aufgabe der „primary nurse“,
ein Pflegekonzept, das in
­vielen Krankenhäusern umgesetzt oder erprobt wird.
Eine Pflegekraft ist dabei für
die gesamte Planung und
Steuerung des Aufenthalts
eines ­Patienten zuständig. Sie
ist ­erste Ansprechpartnerin
für den Patienten und seine
Angehörigen, ohne dass sie
notwendigerweise auch die
eigentliche Pflege durchführen muss. Diese kann sie
an andere delegieren. Ihre
Hauptaufgabe ist die reibungslose K
­ oordination. Dazu
gehört auch, Patienten und
Angehörige zu pflegerischen
Fragen, etwa einer möglichen
häuslichen Weiterversorgung,
zu beraten.
Der Beratungsaspekt nimmt
für Pflegende im Krankenhaus einen immer höheren
Stellenwert ein, auch im
Hinblick auf die Prävention
von Krankheiten (deshalb die
Umbenennung­des Berufs).­
Aufgrund der kurzen Verweildauer von Patienten im
Kranken­haus ist eine vollständige Genesung oft nicht
möglich, so dass eine begonnene Therapie zuhause
fortgeführt werden muss.
Patienten und Angehörige
sind dabei oft überfordert,
z.B. bei der Körperpflege mit
Einschränkungen des Bewegungsapparates, der Einnahme von Medikamenten, im
Umgang mit medizinischen
Geräten. Sind Patienten nach
einem Klinikaufenthalt weiterhin pflegebedürftig, bedeutet
dies auch für Angehörige einen
enormen Einschnitt in ihr
bisheriges Leben. Die Familien
über die Möglichkeiten einer
häuslichen Versorgung aufzuklären, sie in Pflegetechniken
einzuweisen und bereits in der
Klinik in die Pflege mit einzubeziehen, ist ein Aufgabenfeld
für Pflegende.
Unsere Arbeit mit Patienten
als „nur“ Pflege zu bezeichnen, greift zu kurz. Die Pflege
am Patienten ist hoch komplex
und bedarf einer langjährigen Ausbildung. Pflege auf
einer Allgemeinstation reicht
heutzutage von verschiedenen Lagerungstechniken,
schmerzarmen Mobilisationen,
aktivierenden oder beruhigenden Waschungen und
Einreibungen, Beobachtungen
der Haut und des Allgemeinzustands von Patienten zum
frühzeitigen Erkennen negativer oder positiver Entwicklungen bis zur Hilfestellung bei
Ausscheidungen. Auch diesen
Punkt professionell zu betrachten und anzusprechen ist
nichts, was die Pflege­berufe
diskreditiert.
Sehr geehrte Damen und
Herren,
liebe Schwestern und Brüder,
es freut mich, dass in der
aktuellen Ausgabe Berichte über die Pflege und
Betreuung von Menschen
ein Schwerpunkt sind. Der
Auftrag des Herrn an uns,
Kranke zu heilen, zu pflegen
und zu trösten wird immer
der wichtigste Antrieb für
ein diakonisches Krankenhaus bleiben – allen Zukunftsängsten und Sorgen
zum Trotz.
In den Berichten aus den
unterschiedlichen Geschäftsbereichen erfahren
Sie, wie sich junge und
engagierte Frauen und
Männer in einem Pflegeberuf ausbilden lassen. Ich
bin dankbar, dass wir vielen
Bewerberinnen und Bewerbern anschließend einen
Arbeitsplatz im Klinikum
anbieten konnten.
Der Wandel im deutschen
Gesundheitswesen ist permanent, die Folgen spüren wir
auch hier im Diak. Besonders
unseren langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
bin ich zu Dank verpflichtet;
nur durch sie ist es möglich,
Kontinuität und Sicherheit
in turbulenten Zeiten zu
­bewahren.
Auch für das Jahr 2010 stehen
wieder neue Herausforderungen an. Als Beispiele seien
gezielte und fein abgestimmte
ärztliche, pflegerische und
therapeutische Interventionen
(Erbringung sogenannter
Komplexleistungen) oder die
zunehmende elektronische
Datenverarbeitung genannt.
Ich danke allen, die junge
Menschen im Familien- oder
Freundes- und Bekanntenkreis
auf die pflegerischen Berufe
oder Studiengänge hinweisen
und Mut machen, sich darauf
einzulassen.
Ihr Olaf Blazek, Pflegedirektor
und Team
Stationsleitungskonferenz am 22.10.2009 im Nikolaihaus
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Das Foto zeigt neben den Teilnehmern und Lehrkräften
die Prüfungsvorsitzende Sybille Wörner vom Regierungspräsidium Stuttgart, die Stellvertretende Pflegedirektorin Ute Grisebach, den ärztlichen Weiterbildungsleiter
Chefarzt Dr. Karl Rosenhagen und den pflegerischen
Weiterbildungsleiter Rainer Wagner.
Hervorragende
Leistungen
beim Abschluss der Weiterbildung
Intensivpflege und Anästhesie
Ende Oktober 2009 schlossen neun Pflegekräfte den staatlich anerkannten Weiterbildungslehrgang in der Intensivpflege und
Anästhesie am Diakonie-Klinikum ab.
Berufsbegleitend hatten sie zwei Jahre lang
ihr Wissen vertieft und in einer praktischen,
schriftlichen und mit der mündlichen Abschlussprüfung unter Beweis gestellt. Kursinhalte waren die Grundlagen und spezielle
Schwerpunkte in der Anästhesie und Intensivmedizin und –pflege, pflegerische und
therapeutische Maßnahmen, psychologische
und kommunikative Aspekte, rechtliche und
organisatorische Belange sowie der Umgang
mit technischen Geräten wie Beatmungs- und
Dialysegeräten. „Es wurde ein sehr hohes
Wissensniveau erreicht, was die Patienten in
einer hoch qualifizierten Betreuung spüren­
werden,“ lobte der pflegerische Weiter­
bildungsleiter Rainer Wagner.
Im Oktober 2009 begann ein neuer Weiterbildungslehrgang mit zehn Teilnehmern
aus unterschiedlichen Kliniken, darunter
auch erstmals zwei Pflegekräften aus dem
­Klinikum Ansbach.
Herzlichen Glückwunsch den Teilnehmern:
Heike Bäumle, Ruben H
­ agenmüller, Eva
Krauß, ­Katharina Nixel und Georg Stein
(Diakonie-Klinikum),
Holger Mittelmeier und Dieter Stoll (Klinikum
Crailsheim)
Bianca Rupp (Klinikum L
­ öwenstein)
Sonja Reuter-Rieß (Fach­krankenhaus
Neresheim).
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Alles was Pflegende tun, muss
aus rechtlichen und zunehmend finanziellen Gründen
dokumentiert werden – frei
nach dem Motto: Nur was dokumentiert wurde, wurde auch
gemacht und wird bezahlt.
Die Pflegenden auf Station H8
führen auch die Blutentnahme
und das Legen von Venenverweilkanülen zur Infusions­
therapie durch, bis vor kurzem
eine ärztliche Aufgabe. Was
unser Hauptanliegen ist und
bleibt, ist die direkte Pflege
der Patienten.“
Annette Vogelmann, Kinderkrankenschwester und Pflegeexpertin bestätigt: „Ähnliche
Veränderungen gab es auch in
der Kinderkrankenpflege. Aus
der Kinderkrankenschwester
wurde die Gesundheits- und
Kinderkrankenpflegerin, die
Kinderklinik wurde neu strukturiert und besteht nun aus
drei Stationen. Die Rahmen­
bedingungen wie etwa Einführung einer Stations­assistentin
wurden den anderer Stationen angepasst – bis auf die
Menue­assistenten (sonst
würden die meisten Kinder
täglich Pommes mit Ketchup
bestellen).­
Der schon immer bestehende­
Anleitungs- und Beratungsbedarf vieler Eltern und
Angehöriger nimmt in der
Gesundheits- und Kinder­
krankenpflege weiter zu.
Viele Eltern verbringen den
größten Teil mit ihrem Kind im
Kranken­haus, wann immer es
möglich ist (viele übernachten
auch auf einem Elternklappbett, hauptsächlich bei Säuglingen und Kleinkindern).
Bei den vorherrschenden
Krankheitsbildern auf einer
Allgemeinen Kinderstation­
bemerkt man deutliche Veränderungen: Viele kleinere
chirurgische Eingriffe werden inzwischen ambulant
durch­geführt. Die weiterhin
stationär­zu versorgenden
Patienten haben einen meist
höheren und komplexeren
Pflegebedarf. Durch saisonal
bedingte Schwankungen besteht ein ständiger Wechsel in
der Patientenbelegung(Kinder
haben eine höhere Anfälligkeit
für Infektionskrankheiten).
In der Kinderklinik liegt die
durchschnittliche Verweildauer derzeit bei 3,5 Tagen. Viele
Kinder kommen zu Untersuchungen ins Krankenhaus, die
ambulant nicht durchgeführt
werden können – schnelle
Entlassungen sind die Folge
und fordern ein hohes Maß an
Organisation für den Stationsalltag. Neben der Steuerungsund Planungskompetenz, der
Beratungskompetenz ist auch
hier die Fachkompetenz einer
professionellen Pflegekraft
gefordert.“
Der Satz des italienischen
Schriftstellers Giuseppe Tomasi di Lampedusa beschreibt
die Situation des Gesundheitswesen in heutiger Zeit ideal:
„Alles muss sich ändern, damit alles so bleibt wie es ist.“
Damit aus dem Pflegenotstand keine Pflegekrise wird
Impuls: Deutschlands Pflegekräfte brauchen Unterstützung
Schulabgänger einen Pflege­
beruf ergreifen müsste, um
den Bedarf zu decken. Aufgrund der vergleichbaren
Bevölkerungsstruktur in der
Bundes­republik müsste auch
bei uns ein Umdenkungs­
prozess einsetzen.
Pfarrer KlausDieter Kottnik,
Präsident des
Diakonischen
Werks der
­Evangelischen
Kirche in
Deutschland e.V.
In Deutschland leben laut
Deutschem Pflegerat zurzeit
rund 2,25 Millionen Pflegebedürftige. Sie werden von etwa
1,2 Millionen professionell
Pflegenden versorgt. Vor diesem Hintergrund und der zu
erwartenden Entwicklung ist
eine Diskussion über den Wert
der Pflege dringend notwendig.
Diakonie und Kirche sind sich
einig, dass gute Pflege durch
einen würdevollen Umgang
und eine liebevolle Begleitung
der Menschen geprägt sein
muss. Pflege ist ein Beziehungsgeschehen. Dieses muss
von gegenseitigem Respekt
und der Anerkennung der
unverbrüchlichen Würde des
Menschen bestimmt sein.
Im Jahr 2050 ist mit geschätzten 3,5 Millionen Pflegebedürftigen zu rechnen. Es ist
eine zentrale gesellschaftliche
Herausforderung, schon jetzt
die Rahmenbedingungen für
eine zukunfts- und werte­
orientierte Pflege zu schaffen.
Für das englische Gesundheitswesen wurde errechnet,
dass im Jahr 2020 jeder vierte
Dazu gehört es bereits heute, die Bedeutung der Pflege
und der damit verbundenen
Anerkennung des Pflege­
berufes wesentlich mehr
gesellschaftliche Anerkennung
und Akzeptanz zu verschaffen.
Andernfalls ist in Zukunft mit
einem dramatischen Pflegenotstand zu rechnen, dessen
Konsequenzen sich unmittelbar an den Pflegebedürftigen
auswirken werden.
Diakonie und Kirche nehmen die Situation der Pflegenden bewusst wahr. Mit
Sorge wird die Entwicklung
der Pflege und die schon
längst erreichte Grenze der
Belastbarkeit gesehen. Eine
aktuelle Umfrage des Deutschen Berufsverbandes für
Pflegeberufe (DBfK) macht
die berufliche Unzufriedenheit
der Pflegenden deutlich. Der
Pflegeberuf ist nicht attraktiv,
ein schneller Berufsausstieg
leider die Regel. Dies bestätigt
auch eine Umfrage des DGB,
nach der unter den 25 meistgenannten nichtakademischen
Wunschberufen der Pflegeberuf nicht vorkommt.
Vor diesem Hintergrund
fordert das Diakonische Werk
der Evangelischen Kirche in
Deutschland,
dass das gesetzliche Pflege­
system die Tariflöhne
respektiert und diese auch
refinanziert
eine ausreichende Personal­
ausstattung, die eine
Zuwendung an die Pflege­
bedürftigen ermöglicht, ein
Burnout der Pflegekräfte­
und eine Berufsflucht
verhindert. Hierfür wären
­verbindliche Personalbemessungssysteme ein
Element.
eine stärkere Einbeziehung
der individuellen Bedürfnisse nicht nur in die Pflegeeinstufung, sondern auch in
das tatsächliche Pflegegeschehen.
dass die Pflegesätze eine
menschenwürdige und qualitativ gute Pflege sicherstellen. Sie haben keinen
„Teilkasko“-Charakter,
sondern entscheiden über
das Wohlbefinden und den
Schutz von Millionen pflegebedürftiger Menschen.
eine gesellschaftliche Diskussion über den Wert der
Pflege und darüber, dass
Dienste von Menschen an
Menschen Geld kosten, auch
wenn alle ehrenamtlichen
Unterstützungen greifen.
Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und stellen
uns der gesellschaftlichen
Herausforderung.
28.04.2009, Quelle: /www.diakonie.de/
diakonie-news-188-damit-aus-dempflegenotstand-keine-pflegekrisewird-5332.htm
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T h e m a : P f l eg e
Beruf mit guten Zukunftschancen:
Ausbildung in der Pflege
Krankenpflegeausbildung mit Hauptschulabschluss
falsche Weichenstellung
Keine Dequalifizierung der Pflegeberufe
„Ich habe im Diak gelernt“ – das können Tausende von Krankenschwestern und –pfleger im ganzen Land von sich sagen. Die
Ausbildung in Pflegeberufen gehört seit Gründung des Diaks am
1. Februar 1886 zu den ureigensten Aufgaben. Damals existierte
noch kein Ausbildungsgesetz, sondern die jungen Schwestern
legten ein Hausexamen ab. In den 124 Jahren hat sich sehr vieles
gewandelt.
Heute findet die Ausbildung in
Gesundheits- und Kranken­
pflege und Gesundheits- und
Kinderkrankenpflege im
Diakonie-Klinikum in integrierten Kursen statt. Während
der dreijährigen Ausbildung
lernen die Schüler in 2100
Theoriestunden die pflegerischen, medizinischen und
psychologischen Grundlagen,
aber auch rechtliche und
wirtschaftliche Rahmenbedingungen ihres Berufes kennen.
Der Unterricht wird nach dem
Lernfeldkonzept strukturiert,
bei dem anhand von Problemsituationen aus dem pflegerischen Alltag ein Thema
erarbeitet wird. Die konkrete
Anwendung in den mehr als
2500 Praxisstunden erfolgt
auf verschiedenen Stationen
des Diakonie-Klinikums, in
Arztpraxen, in der ambulanten
Pflege, Altenhilfe und Behindertenhilfe.
Im Diakonie-Klinikum beginnen die neuen Ausbildungskurse jeweils am 1. April und
am 1. Oktober. Im Klinikum
Crailsheim startet einmal jährlich ein Kurs in Gesundheitsund Krankenpflege. Bewerbungen sind jederzeit möglich.
„Die Schüler haben einen
Beruf mit guten Zukunftschancen gewählt“, sagt Schul­
leiterin Susanne Fischer. Der
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Bedarf an Pflegefachkräften,
vor allem von Personen mit
Spezialisierung und Weiterbildungen, wird in den kommenden Jahren noch ansteigen.
Dies zeigen Untersuchungen
des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe in Berlin. Es gibt immer mehr ältere
Menschen, auch solche mit
chronischen Erkrankungen.
Parallel dazu verändern sich
die gesellschaftlichen Strukturen, wodurch die Pflege
durch Angehörige zurückgeht.
Diese Entwicklung eröffnet
ständig neue Berufsmöglichkeiten innerhalb des Gesundheitssystems. Die Spezialisierungsmöglichkeiten sind
groß. Sie liegen beispielsweise
im gerontologischen Bereich,
in der Intensivmedizin, der
Gerontopsychiatrie, im Fallmanagement oder Wundmanagement, in der OP- und Endoskopiepflege, als Hygienefachkraft
oder in der Stomatherapie, um
nur einige zu nennen. Ebenso
entstehen neue Berufsbilder
in den verschiedenen Ebenen
des Managements. So entstanden unter anderem die
Berufsbilder der Study Nurse,
der Pflegeberater als Casemanager, der Ernährungsberater,
der Wundmanager oder der
Serviceassistenten. Es gibt
zahlreiche Spezialisierungsund Weiterbildungsmöglich-
keiten sowie Studiengänge für
Pflegemanagement, -wissenschaft und Pflegepädagogik“,
weiß Susanne Fischer.
Im Diakonie-Klinikum bietet das Bildungszentrum für
Pflegeberufe eine ganze Reihe
an Fort- und Weiterbildungen
an. „Diese stehen nicht nur
Pflegekräften des Diaks
offen, sondern die Kursteilnehmer kommen aus ganz
Nord-Württemberg, zum Teil
auch aus den angrenzenden
bayrischen Landkreisen“, sagt
Weiterbildungsleiter Rainer
Wagner.
Durch eine Änderung im Krankenpflegegesetz hat die alte
Bundesregierung im Sommer
2009 die Eingangsvoraussetzung zur Pflegeausbildung
auf den Hauptschulabschluss
oder eine gleichwertige Schulausbildung abgesenkt.
Die Fachleute der Pflegefachverbände und der Diakonie kritisieren dies als
falsche Weichenstellung.
Der Deutsche Evangelische
Krankenhausverband und das
Diakonische Werk der EKD
halten die Neuregelung für
kontraproduktiv zum angestrebten Ziel, einen künftigen
Mangel an Pflegekräften zu
vermeiden. Vielmehr fürchten sie die Dequalifizierung
eines anspruchsvollen Berufs: „Nicht eine Absenkung
der Zugangsvoraussetzung,
sondern eine Verbesserung
der Rahmenbedingungen für
die Pflegeausbildung und für
die in der Pflege Tätigen sind
aus unserer Sicht dringend
erforderlich, um dem Mangel
an qualifizierten Pflegekräften zu begegnen.“ Veränderte
Anforderungen und Aufgaben
in der Pflege erfordern in Zukunft beruflich Ausgebildete,
Hochschulabsolventen sowie
unterschiedlich qualifizierte
Assistenz- und Hilfskräfte.
Auch Susanne Fischer, Schulleiterin der Schule für Pflegeberufe der Gesundheitsholding
Schwäbisch Hall, kritisiert
die Absenkung der Zugangsvoraussetzung: „Mit dieser
Entscheidung werden leider
völlig falsche Erwartungen
geweckt: Die Komplexität einer
anspruchsvollen Ausbildung
und die erforderlichen Kompetenzen für die pflegerische
Versorgung und Betreuung
pflegebedürftiger Menschen
werden hierbei unterschätzt.
Es geht mir nicht um eine
Abwertung des Hauptschulabschlusses, wohl aber um Kritik
an einer wenig nachhaltigen
politischen Entscheidung,
die die hohen Berufsanforderungen außer acht lässt.“
Selbstverständlich gibt es
auch unter Hauptschulabgängern geeignete Personen
für die Ausbildung in einem
Pflegefachberuf. Diese haben
schon immer eine Durchstiegsmöglichkeit z.B. über
die Krankenpflegehilfeausbildung, Werkrealschule oder
Berufsfachschulen. ­Gertrud
Stöcker vom Deutschen
Berufs­verband für Pflegeberufe warnt: ­„Angesichts
dramatisch schlechter werdenden Rahmenbedingungen
ist die Berufszufriedenheit der
Pflegefachkräfte so gering wie
nie zuvor.“ Eine Studie belegt,
dass sich viele Schüler schon
während der Ausbildung auch
aus diesem Grund gegen den
Verbleib im Beruf entscheiden.
Da müsste angesetzt werden,
um den Beruf attraktiver zu
machen. Susanne Fischer
jedenfalls ist überzeugt, dass
Pflegeberufe sinnvolle Berufe
mit Zukunft sind: „Ich möchte junge Menschen ermutigen mindestens einen guten
mittleren Bildungsabschluss
zu absolvieren, um dann auch
Perspektiven in einem vielseitigen und sinnerfüllten Pflege­
beruf mit entsprechenden
Weiterqualifizierungsmöglichkeiten zu haben.“
Schule für Pflegeberufe
Standort Crailsheim:
Tel. 07951 490-195
www.klinikum-­
crailsheim.de
Standort Schwäbisch
Hall: Tel. 0791 753- 4172
www.dasdiak.de
Eine Bewerbung ist
jederzeit möglich.
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T h e m a : P f l eg e
„Gut umsorgt und zu Hause leben“
Das sind die Wünsche, die die meisten von uns äußern, wenn
sie nach ihren Vorstellungen zu ihrem Leben im Alter befragt
­werden. Mit diesem Wunsch befasst sich die Trendstudie, die
Professor Hammer im Auftrag der Liga der freien Wohlfahrtspflege erstellt hat.
„Gut umsorgt zu Hause im
Jahr 2020“ – für viele, die jetzt
mitten im Berufsleben stehen, ist das Alter oder gar die
Pflegebedürftigkeit noch weit
entfernt. Doch es gilt bereits
heute, die Rahmenbedingungen für die nächsten Jahre
mit zu gestalten.
Hier finden Sie die Ergebnisse
der Studie zusammengefasst:
1. Deutschland ergraut –
Dimensionen des demografischen Wandels
Das Altern unserer Gesellschaft bedeutet für die Zukunft
der Pflege:
Einerseits sind immer mehr
Pflegebedürftige auf immer
mehr Pflegepersonen und
mehr finanzielle Ressourcen
angewiesen.
Andererseits sinkt die Zahl
der Pflegepersonen, sei es in
mit Migrationshintergrund,
die von den herkömmlichen
Anbietern und Diensten noch
zu wenig erfasst werden.
der Familie oder Pflegefachkräfte. Auch wird es weniger
Beitragszahler für die Kassen
geben.
2. Wer wird gepflegt? – Hilfeund Pflegebedürftige
Mit heute rund 340.000 Menschen gab es in Baden-Württemberg noch nie so viele Pflegebedürftige wie heute. Zwei
von drei Pflegebedürftigen
leben zu Hause. Zwei Drittel
sind weiblich. Jede/r zweite
Pflegebedürftige leidet unter
kognitiven Beeinträchtigungen.
Pflegebedürftigkeit ist vor
allem ein Thema jenseits des
80. Lebensjahres. Sie betrifft
immer mehr auch Menschen
3. Von wem wird die Pflege erbracht? – Häusliche Hilfs- und
Pflegearrangements
Noch nie zuvor wurden so viele
pflegebedürftige Menschen
zu Hause gepflegt wie heute.
Neun von Zehn erhalten pflegerische Hilfen und Betreuung
aus der Familie. Fast zwei
Drittel aller Hauptpflegepersonen sind über 55 Jahre alt.
Pflege wird überwiegend von
Frauen erbracht, die Pflegetätigkeit von Männern hat jedoch
innerhalb von 10 Jahren um
50 Prozent zugenommen.
Bei jedem zwölften Pflegebedürftigen wird die Pflege
von Nachbarn und Bekannten
abgesichert, weil sich die
Familien-Strukturen gewandelt haben und die Anzahl der
Single- Haushalte gestiegen
ist.
4. Wer sind die Pflegebedürftigen 2020? – Entwicklung des
Pflegebedarfs
Bis 2020 wird die Zahl der
Pflegebedürftigen insgesamt
um rund ein Drittel anwachsen, die demenziell Erkrankten werden um 80 Prozent zunehmen. Die Prognose besagt:
Die Zahl der von Angehörigen
Versorgten steigt um ein Viertel, 40 Prozent mehr werden
von ambulanten Diensten betreut, der Anteil der stationär
Versorgten wird um ein Drittel
zunehmen.
5. Wer wird 2020 pflegen? –
Prognosen zum Pflege­
potenzial
Auch wenn nie zuvor so viele
alte Menschen von ihren
Angehörigen gepflegt wurden,
10
wird sich die Schere zwischen
zunehmendem Pflegebedarf
und abnehmendem familiärem
Pflegepotenzial weiter öffnen.
Pflege durch Ehepartner und
(Schwieger-)Töchter wird
zurückgehen. Der Bedarf an
professionell Pflegenden wird
bis 2020 um mindestens 40
Prozent steigen. Schon heute
zeichnet sich ein Personalmangel ab. Die Leistungen der
Pflegeversicherung werden
die Kostensteigerungen in der
Pflege nicht auffangen.
Offene Themen sind die
Entwicklungen der Pflegeversicherung, Arbeitsmarkt­
deregulierungen in Deutschland und Europa, Altersarmut
und Polarisierungen des
Pflegemarkts und neue
­Technologien.
6. Wie kann häusliche Pflege
unterstützt werden? – Chancen und Potenziale häuslicher
Pflege
Der demografische Wandel ist
keine Einbahnstraße – einer
wachsenden Zahl von Hochaltrigen stehen immer mehr
pflegende Ältere gegenüber,
die zum Teil bis ins hohe
Alter noch selbständig leben
können. Pflegende Angehörige
brauchen Unterstützung durch
einen angemessenen Familienlastenausgleich, bessere
Vereinbarkeit von Beruf und
Pflege, mehr Beratung und
Entlastungsangebote, qualifizierte hausärztliche Begleitung, Wohnraumanpassung,
ein breites Hilfsmittelangebot
und intelligente Technik.
Diakonie Daheim und die
mit dem Diak verbundenen
Diakonie-Sozialstationen
stellen sich diesen Herausforderungen.
Die in der Studie angesprochenen Punkte werden in
der Konzeption des „Primary
Nursing“ berücksichtigt. Ein
Netzwerk von Pflegefachkräften, Haushaltsassistentinnen und Ehrenamtlichen
bieten in kleinen Einheiten
vor Ort ein gestaffeltes Angebot. Das Spektrum reicht
von organisierter Nachbarschaftshilfe, Entlastung pflegender Angehöriger, Betreuung Demenzkranker über die
klassische ambulante Pflege
bis hin zur Intensivpflege,
bei Bedarf auch nachts. Ein
weiterer „Eckpunkt“ ist die
Verankerung in den Kirchengemeinden, Krankenpflegevereinen und in Kommunen,
als deren Kooperationspartner Diakonie daheim tätig ist,
damit Menschen gut umsorgt
möglichst lange zu Hause
leben können. Teilstationäre
Angebote wie die Tages­
pflege oder Kurzzeitpflege
in der Diak-Altenhilfe und
die Übernahme von Service­
leistungen im Betreuten
Wohnen runden die Palette
ab.
Diakonie daheim
Salinenstraße 28
74523 Schwäbisch Hall
Tel.: 0791 956 66 15
diakoniedaheim@
dasdiak.de
Nachbarschaftlich-professionelle Unterstützung und
Netzwerke sind zur Stabilisierung von häuslicher Pflege
unabdingbar.
11
T h e m a : P f l eg e
Die Hausfrauen vom Lene-Hofmann-Haus
Berta S. (Name geändert) war zeitlebens eine vorbildliche Hausfrau. Jeden Sonntag bekochte sie ihre große Familie. Besonders
beliebt waren ihre Flädlessuppe, der Sauerbraten mit Knödel
und natürlich der Kartoffelsalat. „Nirgends schmeckts so gut wie
bei Oma Berta“, sagten die Enkel immer. Doch eine fortschreitende Demenz und ein Oberschenkelhalsbruch führten dazu,
dass sie sich nicht mehr selbst versorgen konnte. Sie zog ins
neue Lene-Hofmann-Haus in Weikersheim ein. Nun hat sie sich
gut eingelebt.
Eine besondere Freude ist
für sie, dass sie weiterhin als
Hausfrau wirken darf. Denn
nur dasitzen und sich ausruhen ist nicht ihre Sache. „In
den überschaubaren kleinen
Wohngruppen ist der hauswirtschaftliche Bereich so
konzipiert, dass jederzeit eine
Beteiligung der Bewohner
an den Tätigkeiten möglich
ist“, erklärt Hausleiter Stefan
Haberl. „Die Bewohner werden
ermutigt, aktiv mit zu gestalten und mitzuwirken. Ob beim
Zubereiten der Mahlzeiten,
Kuchenbacken, beim Putzen,
Wäschewaschen oder Dekorieren, die Mithilfe der Bewohner
wird als wichtiges Element der
Alltagsgestaltung angesehen.“
Ziel ist es, die Bewohner ihren
Ressourcen entsprechend in
das Haushaltsgeschehen mit
einzubeziehen, so wie es ihnen
gut tut. Dabei geht es nicht nur
darum, einen Apfel zu schnippeln. Nein, die Bewohner
entscheiden bei der Planung
der Haushaltstätigkeiten mit
und setzen sie mit um. „Montags war immer Waschtag“,
so sagen Berta S. und ihre
Mitbewohnerinnen. „Zum
Mittagessen gabs dann Eintopf
und eine Quarkspeise.“ Prima,
ein schöner Gemüseeintopf
mit Rindfleisch ist nahrhaft,
gesund und bekömmlich für
die Senioren. Quarkspeise mit
Früchten rundet die Mahlzeit
gut ab. Die Hausfrauen treten
in Aktion, sie waschen, schälen
und schneiden die Zutaten –
selbstverständlich gemeinsam
mit qualifiziertem Personal.
„Wir achten auf eine bedarfsgerechte, abwechslungsreiche,
12
Arthrose im Knie bereitet Bauchschmerzen
ernährungsphysiologisch und
hygienisch einwandfreie und
wohlschmeckende Verpflegung“, sagt Hauswirtschaftsleitung Martina Maschler.
„Auch immobile Bewohnerinnen und Bewohner, die
sich nicht mehr aktiv beteiligen können, erleben durch
die Geräusche, Gerüche und
Berührung eine Stimulation
der Sinne. Somit sind sie dabei
und in das Geschehen mit
einbezogen.“
Pflegedienstleitung Angela Hehn erläutert, welche
Konzeption dahinter steht:
„Unser Ziel ist die Gesunderhaltung bzw. Verbesserung
der körperlichen und geistigen
Leistungsfähigkeit der Bewohner. Durch Einbezug in die
alltäglichen Verrichtungen im
Haushalt erleben die Senioren
einen sinnvoll strukturierten
Tag, was Lebensqualität und
Lebensfreude steigert.“ Die
Mitarbeiter verantworten die
fachliche, ökonomische und
hygienische Haushaltsführung.
Andere Gewohnheiten und
Bedürfnisse, etwa im eigenen
Zimmer zu essen oder anderen Tages- und Nachtzeiten,
werden jederzeit berücksichtigt.
Und wenn die Enkel von Berta
S. die Oma besuchen? „Jeder
Wohnbereich verfügt über eine
voll ausgestattete behindertengerechte Küche. Diese kann
von Bewohnern ebenso wie
von den Angehörigen genutzt
werden“, ermuntert Angela
Hehn. Oma Berta gibt ihre
Familienrezepte und Hausfrauentricks bestimmt liebend
gerne an die Enkel weiter.
Jeder Mensch ist ein besonderes Wesen – ob mit oder
ohne Behinderung. Bei meiner
Tätigkeit als Pflegefachberaterin der Diak-Behindertenhilfe entdecke ich jeden Tag
andere Fähigkeiten, Eigenschaften und Verhaltensweisen unserer Bewohner. Ein
Beispiel:
Die Bewohnerin Frau Schmid
(Name geändert) ist groß gewachsen, burschikos gekleidet und selbstbewusst ihre
Interessen durchsetzend. Sie
redet laut und schlecht artikulierend. Zugleich überrascht
sie durch ihre schnelle Auffassungsgabe und ihre sensible
Art.
Durch eine X-Stellung der
Beine zeigte sie ein auffälliges
Gangbild, das sich zunehmend
verschlechterte. Um Frau
Schmid nicht durch Arztbesuche zu belasten, stellten wir
sie gleich einem Chirurgen im
Diakonie-Klinikum vor. Er diagnostizierte eine ausgeprägte
Arthrose im linken Knie.
Im Januar 2010 war eine
Operation unumgänglich. Wir
hatten große Bedenken, wie
Frau Schmid den Krankenhausaufenthalt verkraftet. Wir
stellten uns Fragen um Fragen, berieten Eventualitäten
um Eventualitäten… Alle hatten gewisse Bauchschmerzen,
wohl wissend, dass der rechte
Zeitpunkt zur OP gekommen
war.
Kurz vor dem Termin wurde
die Bewohnerin behutsam
darüber informiert.
Am Tag der Einweisung verabschiedete sich Frau Schmidt
mit: „Ich geh ins Krankenhaus.
Keine Spritze!“.
Im Krankenhaus bezog sie
ein Einzelzimmer. Mit gutem
Zureden ließ sie sich zur
Blutentnahme motivieren.
Thrombosestrümpfe konnte
sie nicht tolerieren, deshalb
wurde darauf verzichtet.
Problematisch war auch die
Fahrt in den OP: Frau Schmid
klammerte sich mit beiden
Händen am Türrahmen fest.
Mit dem operierenden Arzt
wurde vereinbart, dass das
Knie gut verbunden und mit
einer zusätzlichen Schiene
geschützt werden sollte. Es
war schwer einzuschätzen, ob
Frau Schmid Pflaster, Verbände, Infusionen und Drainagen
tolerieren würde.
Überraschend für alle war,
dass sie stolz auf ihren dicken
Verband war und die Bettruhe
bis zum zweiten Tag einhielt.
Nach der ersten Mobilisation
regelte sie selbst, wann und
wie lange sie aufstehen wollte.
Den Gehwagen lehnte sie kategorisch ab, aber sie verhielt
sich ganz vorsichtig beim
Laufen. Sie fand eine gute Mischung aus Ruhe und Aktivität.
Häufig legte sie sich ins Bett,
schaute Zeitschriften an oder
baute mit Legosteinen.
Als der Krankengymnast die
ersten Gehversuche ohne
Schiene machen wollte,
ließ sie das Abnehmen der
Schiene nicht zu und wehrte
sich energisch. In solchen
problematischen Situationen
wurden „süße Verstärker“
eingesetzt. Zehn Tage nach der
OP konnte sie ins Schöneck
entlassen werden. Erst nach
großer Verabschiedung von
den Schwestern, wurde der
Rollstuhl bestiegen und zum
Taxi gefahren.
Zur Überraschung aller ließ
Frau Schmid die passive krankengymnastische Behandlung
zu. Inzwischen sind vom Hausarzt die Fäden der Wunde gezogen und die Schiene wurde
weit weggeräumt. Frau Schmid
läuft selbständig und macht
einen sicheren Eindruck. Bei
meinem letzten Besuch saß
sie im Dienstzimmer vor dem
Medikamentenschrank und
wollte gerne „ihre HeparinSpritze“ wie im Krankenhaus.
Wer hätte dies erwartet!
Genaues Beobachten, richtige
Entscheidungen zur rechten­
Zeit, gute Vorarbeit, sich
flexibel einlassen können,
situations­orientiertes Handeln
und Entscheiden – dies ist
nötig, wenn sich die Pflege­
situation beim Bewohner verändert. Gerade dies erlebe ich
als Bereicherung in meinem
Arbeitsalltag als Pflegefachberaterin und nehme diese
Herausforderungen gerne an.
Annegret Wolfart,
Pflegefachberaterin der
Diak-Behindertenhilfe
13
T h e m a : P f l eg e
Auf ein Wort – Zeit und Pflege
Ein Mensch ist unterwegs.
Er hat keine Zeit. Dringende
Geschäfte warten auf ihn.
Jetzt nur noch durch dieses
Tal aufsteigen, noch ein paar
Wegkurven, dann erreicht er
sein Ziel. Doch dann kommt
es anders. Ein Zwischenfall.
Er kommt zu Fall. Alle Pläne
werden zunichte gemacht,
alle Termine platzen. Jetzt hat
er andere Sorgen. Hilft mir
jemand? Nimmt sich jemand
Zeit. Gibt es einen, der sich
bewusst seinem Termindruck
entzieht und seine Aufmerksamkeit mir schenkt? Immerhin, er ist schwer verletzt. Da
müsste doch jeder ein Einsehen haben.
Ein erster kommt des Wegs.
Er ist unterwegs, er hat keine
Zeit, dringende Geschäfte
warten auf ihn. Jetzt nur noch
durch dieses Tal aufsteigen, ….
– da sieht er den Mitmenschen
auf der Straße liegen. Soll ich
mir Zeit nehmen? fragt er sich.
Zeit ist Geld und außerdem
kommt bestimmt jemand, der
mehr Zeit hat. Er zieht weiter,
seinem Ziel entgegen.
Ein zweiter kommt. Zeit hat
auch er keine. Termine rufen
und so zieht auch er weiter. Es
14
werden andere kommen, die
haben Zeit und Sachkunde, so
mag er gehofft haben.
Es kommt ein dritter. Er hat
keine Zeit. Dringende Geschäfte warten auf ihn. Jetzt
nur noch dieses Tal aufsteigen
… – da sieht er den Verletzten. Wie schön wäre es, wenn
nun jemand käme, der gut
im Pflegen von Kranken ist,
jemand, der viel Zeit hat,
denkt auch er. Doch es kommt
niemand. Und da trifft er eine
Entscheidung. Er nimmt sich
Zeit. Das ist ökonomisch wenig
sinnvoll und bringt auch andere Schwierigkeiten mit sich.
Und doch lässt er sich darauf
ein und gibt gerade dadurch
ein exemplarisches Beispiel
christlichen Helfens. Dabei
ist er gar kein Christ. Noch
nicht einmal Jude ist er. Jesus
erzählt die Geschichte vom
Helfen und Pflegen und stellt
einen Ausländer aus Samarien
in den Mittelpunkt. (Lukas 10,
25-37). Ohne fromme Hintergedanken tut der Samariter,
was zu tun ist. Er tut das
menschlich Selbstverständliche, das eben gerade nicht
mehr selbstverständlich ist,
Als er ihn sah, jammerte er
ihn; und er ging zu ihm, goss
Öl und Wein auf seine Wunden
und verband sie ihm, hob ihn
auf sein Tier und brachte ihn
in eine Herberge und pflegte
ihn. Es entspricht wohl kaum
mehr den modernen Erkenntnissen der Krankenpflege, Öl
und Wein auf die Wunden zu
gießen. Doch daran, dass man
sich Zeit nehmen muss für die
Pflege, hat sich nichts geändert. Damit ist nicht nur ein individuelles Problem markiert,
sondern eine politische Frage
aufgeworfen: Wie viel Zeit gewähren wir den Pflegenden?
Grenzenlos ist die Nächstenliebe des Samariters aber
auch nicht. Seine Menschenfreundlichkeit kennt durchaus
Grenzen. Am nächsten Tag zog
der Samariter zwei Silber­
groschen heraus, gab sie dem
Wirt und sprach: Pflege ihn;
und wenn du mehr ausgibst,
will ich dir‘s bezahlen, wenn
ich wiederkomme. Man könnte
sagen, er achtete auf seine
Ressourcen. Nicht er allein
rettet die Welt. Er tut das
seine, andere sollen das ihre
tun. Jetzt kann er seine Reise
wieder fortsetzen, seinen eigenen Geschäften nachgehen
im Vertrauen, dass die Pflege
des Wirtes ebenso gut sein
wird. Freilich fühlt er sich noch
weiter verantwortlich, möchte
sogar weiterhelfen, wenn das
Geld nicht reichen sollte. Tun
und Lassen kommen bei ihm
in eine gute Balance.
Wer weiß, auf welche Geschäfte der Samariter verzichten musste, welche Termine
er platzen ließ, wer seine
möglichen eigenen Gewinne
einstreichen konnte. Barmherzigkeit und Pflege kosten Zeit
und Geld. Es war schon immer
eine grundsätzliche Entscheidung, was mir und meiner
Gesellschaft das wert ist.
So ermuntert die Geschichte
zu beidem, zum Zeitnehmen
und Tun des Guten, und zum
Lassen und Begrenzen der
­eigenen Opferbereitschaft.
Gute Pflege bedarf der Zeit
und Leidenschaft des einzelnen. Sie bleibt aber eine Verantwortung aller miteinander.
Da sprach Jesus: So geh hin
und tu desgleichen!
wenn das menschliche Herz
von Sachzwängen und Zeitdruck verschüttet wurde.
Dr. Andreas Hinz
Bei der Investitur v.l. Pfarrer Stephan Zilker, Oberin Pfarrerin Jenny Robbert,
Pfarrer Dr. Andreas Hinz und die Zeugen Traude Blasenbrey (Waiblingen) und
Pfarrer Martin Staib (Winnenden)
Pfarrer Dr. Andreas Hinz ­vorgestellt
Neuland betreten hat Dr.
Andreas Hinz, als er am
1. September 2009 Geschäftsführender Pfarrer
im Evangelischen Diakoniewerk wurde. „Ich erlebte
eine positive, einladende
Atmosphäre“, sagt er. Die
Leitung der Ausbildung für
Pflegediakone ist für ihn
schon fast ein Heimspiel,
denn er besitzt 10 Jahre
Lehrerfahrung.
Das Lernen und das Betreten von Neuland – es zieht
sich wie ein roter Faden
durch die Biografie von Dr.
Andreas Hinz.
Theologie hat er im damals noch geteilten Berlin
studiert. Dabei lernte er
eine andere Welt kennen,
etwa im Praktikum bei der
Bahnhofsmission im Drogenmilieu am Bahnhof Zoo
und der jahrelangen Betreuung eines Schwerkranken
bis zu dessen Tod. Hinz
studierte sogar ein Semester in Ostberlin: „Richard
Schröder war ein hervorragender Theologieprofessor“,
und verbrachte den Herbst
1989 im Praktikum in Zwickau. Als Pfarrer blieb ihm
sein Bildungshunger: Als
nächstes wird die klinische
Seelsorgeausbildung folgen.
Er freut sich darauf: „Ich bin
immer noch neugierig und
lernfreudig.“
In seiner Feizeit, lockt ihn
das Theater – nicht nur als
Zuschauer, sondern auch als
Laienschauspieler. Um seine
Kraftreserven aufzutanken,
gönnt er sich jedes Jahr eine
Auszeit beim Wandern auf dem
Jakobsweg in Deutschland.
Der 47-Jährige wuchs in Bönnigheim im Landkreis Ludwigsburg auf. Nach dem Abitur
1983 studierte er evangelische
Theologie in Berlin und Tübingen. Von 1992 bis 1994 war er
Vikar in Metzingen, anschließend Pfarrer in Laupheim bei
Ulm. Berufsbegleitend studierte er in dieser Zeit Erziehungsund Sozialwissenschaften
(M.A.) an der Fernuniversität
Hagen. Von 1997 bis 2003 war
er als Studienassistent an der
Pädagogischen Hochschule in
Schwäbisch Gmünd im Institut
für Theologie und Religionspädagogik tätig. Er promovierte
2002 zum Dr. paed. Ab März
2004 war er Pfarrer in Waiblingen-Neustadt in Stellenteilung
mit seiner Frau, die ebenfalls
Pfarrerin ist. Ab 2005 war er
zudem für die Pfarrstelle Birkmannsweiler-Höfen-Baach
bei Winnenden zuständig. Das
Ehepaar Hinz hat zwei Kinder
im Alter von 14 und 17 Jahren
und wohnt in Waiblingen-Neustadt. Dr. Hinz tritt die Nachfolge von Georg Ottmar an, der
Dekan in Weinsberg wurde.
15
K l inik u m
Ausweitung der Kardiologie
Privatdozent Dr. Thomas Fritz neuer Chefarzt der Klinik
für Unfallchirurgie und Orthopädie
Professor Dr. Alexander Bauer weiterer kardiologischer Chefarzt
Diakonie-Klinikum aufbaute – im Jahr 2000 wurde der
Linksherzkathetermessplatz
eingerichtet – und zu einer
sehr angesehenen Klinik
entwickelte, freut sich über die
Ausweitung des Behandlungsspektrums um den Schwerpunkt kardiale Elektrophysiologie. Er kennt seinen neuen
Kollegen schon seit langem,
beide kommen vom Universitätsklinikum Heidelberg.
Privatdozent
Dr. Lothar Jahn
und Professor
Dr. Alexander
Bauer vor dem
Linksherzkathetermessplatz im
Diak
Seit Januar 2010 ist Chefarzt
Professor Dr. Alexander Bauer
sowohl im Diakonie-Klinikum
als auch am Klinikum Crailsheim als Kardiologe tätig.
Damit ist die kardiologische
Versorgung an beiden Standorten vernetzt und erweitert.
Das Spezialgebiet von Professor Bauer (43) ist die Behandlung von Herzrhythmus-Störungen. Chefarzt Privatdozent
Dr. med. Lothar Jahn, der vor
10 Jahren die Kardiologie im
Diak baut zweiten Linksherz­
kathetermesspatz
Das Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall
schafft dieses Jahr einen zweiten Linksherzkathetermessplatz an. Die Eingriffe
zur Beseitigung von Herzrhythmusstörungen dauern relativ lange, vier Stunden
sind keine Ausnahme. Beim Herzinfarkt
aber kommt es auf schnelle Hilfe an. Um
Verzögerungen zu vermeiden und die Abteilung optimal auszulasten, sind deshalb
zwei Linksherzkathetermessplätze in
direkter Nähe sinnvoll. Ein Mappinggerät
zur dreidimensionalen Darstellung des
Herzens kommt hinzu.
16
In Crailsheim schlägt Professor Dr. Bauer in der Nachfolge
des bisherigen Chefarztes,
Privatdozent Dr. med. Heinrich
Bechtold, ein neues Kapitel in
der Kardiologie auf. Er baut
einen zusätzlichen kardiologischen Schwerpunkt auf und
erweitert das Leistungsspektrum deutlich. Standard wird
die Diagnostik und Behandlung von Herzrhythmusstörungen inklusive Einsetzen von
Schrittmachern und Defibrillatoren. Zum Leistungsspektrum in Crailsheim gehören
weiterhin die Diagnostik und
Therapie der Herzkranzgefäßerkrankungen sowie der
Herzschwäche.
Sowohl in Schwäbisch Hall als
auch in Crailsheim werden im
Rahmen der Elektrophysiologie Ein- und ZweikammerSchrittmacher, Kardioverter
Defibrillatoren (bei Risiko des
„Plötzlichen Herztodes“) und
Event Rekorder (bei unklaren
Bewusstseinsstörungen) implantiert.
Im Linksherzkathetermessplatz am Diakonie-Klinikum
in Hall diagnostizieren die
Kardiologen bei elektrophysiologischen Untersuchungen
am Herzen unter anderem
Vorhofflimmern und Vorhofflattern, „Extraschläge“,
die AV-Knoten-ReentryTachykardie (Herzrasen) oder
das Wolff-Parkinson-WhiteSyndrom. Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören
Ablationen, also Verödungen
von Herzmuskelgewebe im
Herzkatheter. Neu ist die
Implantation von DreikammerGeräten (CRT) zur Resynchronisation des Herzrhythmus.
Bisher wurden die Patienten
für diese Eingriffe in Spezialzentren, etwa nach Heidelberg,
überwiesen.
Professor Dr. Alexander Bauer
ist im Kreis Ludwigsburg
aufgewachsen. Er studierte Medizin in Marburg und
Heidelberg (bis 1995). Von
1996 bis 2009 war er in der
Abteilung für Kardiologie in
Heidelberg tätig, seit 2005 als
Oberarzt – unterbrochen durch
zwei Auslandsjahre an der
renommierten Johns Hopkins
Privatuniversität in Baltimore /
USA. 2006 habilitierte er sich,
im September 2008 wurde er
zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Prof. Dr. Bauer
ist verheiratet, seine Töchter
sind vier und sieben Jahre alt.
Privatdozent Dr. Thomas Fritz
leitet seit 1. August 2009 die
Klinik für Unfallchirurgie und
Orthopädie am DiakonieKlinikum Schwäbisch Hall.
Der 53-Jährige bringt fun-
dierte Leitungserfahrung mit,
da er zuvor Chefarzt an der
Unfallchirurgischen Klinik am
St. Vincenz Krankenhaus in
Paderborn war. Er wuchs in
Homburg an der Saar auf und
studierte von 1976 bis 1983 an
der Universität des Saarlandes
Medizin. Während des Studiums sammelte er Auslandserfahrung in den USA in Philadelphia und an der berühmten
Mayo Clinic in Rochester. Von
1984 bis 1999 erfolgte die Ausbildung zum Chirurgen, Unfallchirurgen sowie Handchirurgen an der Chirurgischen
Universitätsklinik Heidelberg.
1999 habilitierte er sich im
Fach Chirurgie. Die weitere
Qualifikation im Bereich der
Endoprothetik erfolgte im Klinikum Aschaffenburg. Danach
erwarb er 2008 die Zusatzbezeichnung für Orthopädie,
Unfallchirurgie und spezielle
Unfallchirurgie. Privatdozent
Dr. Thomas Fritz ist verheiratet
und hat vier Kinder.
Die Klinik für Unfallchirurgie
und Orthopädie im DiakonieKlinikum wurde kommissarisch von Sektionsleiter Dr.
Dieter Richter geleitet, nachdem Professor Dr. Hartmut
Siebert zum Jahresende 2008
in Ruhestand getreten war.
Professor Dr. Hans-Peter Geisen verabschiedet
Chefarzt Professor Dr. HansPeter Geisen, Leiter des
Instituts für Laboratoriumsund Transfusionsmedizin im
Diakonie-Klinikum, trat Ende
September 2009 nach 25 Jahren am Diak in den Ruhestand.
Ihm wurde für seine Verdienste
das Goldene Kronenkreuz der
Diakonie verliehen.
Der 62-Jährige stammt aus
der Eifel und studierte Medizin in Köln und Heidelberg,
wo er 1972 das Staatsexamen
ablegte. Der Laborarzt mit
Zusatzbezeichnung „Transfusionsmedizin, Medizinische
Mikrobiologe und InfektionsEpidemiologe“ habilitierte
sich 1980 und wurde 1987
Professor. Berufliche Stationen
waren Bruchsal, Göttingen und
Heidelberg, zuletzt als Leitender Oberarzt an der Universitätsklinik, bevor er 1984 als
Chefarzt nach Schwäbisch Hall
kam (als Nachfolger von Dr.
Helmut Jobst).
Unter der Leitung von Professor Geisen wurde das Labor
stetig ausgebaut und modernisiert. 1987 wurde die Blutbank
gegründet. 1986 wurde Geisen
zum Krankenhaushygieniker
berufen. Das Labor erbringt
Leistungen für jede Klinik
nicht nur des Diaks, sondern
auch für die Krankenhäuser
der Region.
Professor Geisen hat sich ab
1989 als Ärztlicher Direktor
für die Weiterentwicklung des
Hauses engagiert, ab 2003 als
stellvertretender Ärztlicher
Direktor. Der Ärztliche Direktor
und Chefarztkollege Privatdozent Dr. Lothar Jahn würdigte
sein hohes Engagement und
seine Führungseigenschaften.
Das Institut für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin wird nun geleitet von Dr.
Jürgen Völker, der schon viele
Jahre als niedergelassener
Laboratoriumsarzt im Hause
tätig ist.
17
Spenden
Schirme für die
Klinik-Clowns
Wir sagen Danke!
Ab sofort gibt es bei uns tolle Produkte zu
kaufen. Der Erlös fließt in unser Projekt
„Klinikclowns“.
von oben nach unten:
Firma Klafs, Spendensumme
3066 Euro
für Kinderspielplatz.
Firma Kochendörfer,
Spenden anlässlich
Firmenjubiläum,
Zuschuss zum Kauf
eines Therapie­
tandems
Alexandra und Melanie
­Michelberger,
Spendensumme 150 Euro für
Emma-Weizsäcker-Haus.
Firma Ottenbacher,
Schneidwerk für
Schneidemaschine
CD von Hans Spielmann „Lach
mal wieder“ für Groß und Klein:
15,00 Euro
Erwachsenenschirme in den
­Farben gelb oder orange:
10,00 Euro
Kinderschirme mit den Motiven Hund oder
Frosch: 8,00 Euro
Versandkostenpauschale: 3,00 Euro
Stammtisch Jahrgang
1937, Spendensumme
500 Euro für Klinikclowns
Autohaus Mulfinger GmbH,
Spendensumme 1500 Euro für
Frühgeborene
Firma Trumpp,
Spendensumme
500 Euro für
Transportinkubator
Jugendclub Hütten e.V.,
Spendensumme 500 Euro für
Klinikclowns
Bestellung über:
Elterngruppe für Früh- und Risikogeborene, Spendensumme
6500 Euro für Langzeit EKG
Patricia Schubert,
Leitung Fundraising,
Telefon: 0791 753-2098
patricia.schubert@
dasdiak.de
Kindergarten St. Franziskus,
Spendensumme 80 Euro für
Kinderklinik
Sparkasse, Spendensumme
2000 Euro für Blätter aus dem
Diak
Allgemeine Spenden für Altenhilfe (Rollstuhl mit Motor)
Spendenkonto 8002, Sparkasse S
­ chwäbisch Hall Crailsheim, BLZ 622 500 30
18
19
K l inik u m
Raum der Stille –
Raum der Fülle
Mit einer stimmungsvollen
Feier wurde im Klinikum
Crailsheim am 18. November
2009 der „Raum der Stille“
eingeweiht. Der Raum ist nur
wenige Quadratmeter groß,
in warmen Farben schlicht
gestaltet mit vier Stühlen, zwei
Bänken und einem Tisch als
Altar. Darauf stehen eine Rose
und die Figur eines tröstenden
Engels, in der Mitte liegt die
Bibel, darüber hängt ein Stoffbild mit einer in vielen Farben
leuchtenden Kerze. Auf dem
Boden steht eine Kugellampe,
die ein ganz weiches Licht
ausstrahlt. Er befindet sich
im Erdgeschoss direkt beim
Eingang und steht allen offen,
die einen Ort der Ruhe suchen,
um nachzudenken, zu beten,
zu danken.
Geschäftsführer Dr. Peter
Haun sagte bei seiner Begrüßung: „Ich wünsche dem
Krankenhaus, den Ärzten und
den Pflegekräften, den Patienten und Besuchern, dass
der Raum als ein Ort angenommen wird, an dem wir uns
der Gegenwart Gottes bewusst
werden, an dem wir unsere
Nöte und Sorgen vorbringen,
unsere Gefühle zeigen können,
Trost und Zuversicht finden.
Dann wird dieser Raum der
Stille ein Raum der Fülle.“
20
A lt e nh il f e
Schnelle Hilfe für Schlaganfallpatienten:
Eröffnung der Schlaganfalleinheit
Am 6. November 2009 wurde
die neue Schlaganfalleinheit
(Stroke Unit) im DiakonieKlinikum offiziell eröffnet. Sie
steht unter der Leitung von
Oberarzt Dr. Mario SchäffVogelsang.
Der Schlaganfall ist jedem ein
Begriff und kann jeden treffen.
„Es handelt sich dabei um
Störungen im Gefäßkreislauf
des Gehirns. Wichtige Symptome sind Sprachstörungen,
sowie die Halbseitenlähmung“,
erklärt Dr. Mario SchäffVogelsang. „Eine schnelle
Behandlung innerhalb von drei
Stunden kann dem Patienten
maximal helfen“, denn in
diesem Zeitfenster zeigt die
Lysetherapie (intravenöse
Gabe eines gerinnselauflösenden Medikamentes) den
besten Erfolg. In der neuen
Stroke Unit werden die Patienten bestmöglich behandelt
und versorgt. In einer Umbauzeit von sechs Monaten
und mit Kosten in Höhe von
300.000 Euro sind sechs moderne Überwachungsplätze
entstanden. Die besondere
Gestaltung der Räume, die
durch Spenden in Höhe von
30.000 Euro ermöglicht wurde,
trägt zu einem ganzheitlichen
Wohlbefinden bei. Rund um die
Uhr ist ein Neurologe vor Ort.
Mit der Radiologie, Inneren
Medizin/Kardiologie sowie
Gefäßchirurgie und Neurochirurgie wird Hand in Hand
gearbeitet. Für die Qualität
dieser Einheit spricht auch die
Pflege. „Mit der Rehabilitation in Form von Ergotherapie,
Logopädie und Physiotherapie
wird innerhalb von 24 Stunden
nach dem Schlaganfall begonnen, auch an Wochenenden
und Feiertagen“ sagt Elisabeth
Lay, Leiterin des Therapiezentrums am Diak. „Ziel der
neuen Stroke Unit ist es auch,
die Bevölkerung und Patienten
zu sensibilisieren. Im Falle
eines Falles sollen Betroffene oder Angehörige schnell
den Rettungsdienst unter der
Nummer 112 anrufen“ so Dr.
Peter Haun, Geschäftsführer des Diakonie-Klinikums.
„Keiner soll sich scheuen,
nachts um 3 Uhr zu kommen,
zu jeder Tages- und Nachtzeit
werden Patienten freundlich und geduldig behandelt“
bekräftigt Chefärztin Dr. Birgit
Herting. Die weit verbreitete
Meinung, dass ein „Schlägle“
schon nicht so schlimm sein
wird, ist falsch: Gerade kleine
Schlaganfälle werden besonders ernst genommen, weil sie
Vorboten größerer Ereignisse
mit bleibenden Schäden sein
können. Karsten Förstmann,
der pflegerische Leiter der
Aufnahmestation, nennt es so:
„Time is brain – Zeit ist Hirn.“
„Man geht hier rein und fühlt sich wohl“
Lene-Hofmann-Haus in Weikersheim eingeweiht
Blick in den
Speisesaal
Ein wahrer Lichtblick ist das
neue Pflegeheim Lene-Hofmann-Haus in Weikersheim,
das seit Ende Oktober in
Betrieb ist. Es kann sich sehen
lassen: Eine sehr wohnliche
Ausstattung mit warmen
Farben und geschmackvoller
Einrichtung.
„Man geht hier rein und fühlt
sich wohl“, brachte es der
Weikersheimer Bürgermeister Klaus Kornberger bei
der Einweihung am 30. November auf den Punkt. „Mit
der Einweihung des LeneHofmann-Hauses geht ein
Herzenswunsch in Erfüllung.“
Den Weikersheimern liege
daran, ein Heim zu haben, das
ins soziale Umfeld passe, Alt
und Jung verbinde, und dass
Angehörige und Freunde kurze
Wege haben, um Bewohner
zu besuchen. Er dankte dem
Lene-Hofmann-Haus
Wilhelm-Röntgen-Straße 2
97990 Weikersheim
www.dasdiak.de/Altenhilfe
Evangelischen Diakoniewerk,
das als Träger „hier Flagge
gezeigt hat.“ Elisabeth Krug,
Sozialdezernentin des MainTauber-Kreises, bestätigte aus
der Sicht der Bedarfsplanung
für die Region: „Sie liegen
hier mit 50 Bewohnerplätzen
in 30 Einzel- und 10 Doppelzimmern absolut richtig.“ Sie
freute sich, dass das Diak mit
dem Lene-Hofmann-Haus
bereits das dritte Heim im
Kreis eröffnet hat. Der Vorstandsvorsitzende Pfarrer
Stephan M. Zilker dankte der
Firma Ranft Projektpartner
für die gute Zusammenarbeit
und den Zuschussgebern. Das
Projekt wird vom Land BadenWürttemberg, dem Landkreis
Main-Tauber und der Stadt
Weikersheim sowie durch die
ARD Fernsehlotterie und den
Diakoniefonds gefördert. Das
Investitionsvolumen liegt bei
rund 5 Millionen Euro. „Wo
wohne ich“ ist eine der wichtigsten Fragen der Menschen,
sagte Zilker. Er freute sich,
dass es gelungen ist, einen Ort
zu schaffen, „wo sich Menschen mit Beeinträchtigungen
wohlfühlen können“, und
wünschte Hausleiter Stefan
Haberl und den Mitarbeitern
alles Gute für ihre Arbeit. Der
beschützte Gartenbereich
richtet sich an den Bedürfnissen älterer und an Demenz
erkrankter Menschen aus.
Das Lene-Hofmann-Haus ist
nach einer Haller Diakonisse
benannt, die Gemeindeschwester in Weikersheim war: „Das
Diak steht seit über 120 Jahren
für professionelle Pflege und
wertschätzenden Umgang.“
Neuer Heimbeirat eingesetzt
Im Gottlob-Weißer-Haus und im Nikolaihaus wurde am
19. November ein neuer Heimbeirat gewählt.
Heimbeirat zusammen mit den beiden ausgeschiedenen Mitgliedern
Schwester Irmgard Schroth und Eckhard Frenz
(von links nach rechts): Josef Henke, Schwester Irmgard Schroth, Schwester
Erna Hornberger, Marie-Luise Scheufler, Eckhard Frenz, Edith Gsell, Gerda
Kraft, Karin Schmidt, Klaus Horter, Hausleitung Margarete Greiner
21
V o n P e r s o ne n
D i a ko nie d a h e im
Abschied von Pfarrerin Gisela Schwager
Am 1. Adventssonntag wurde
Pfarrerin Gisela Schwager aus
dem Evangelischen Diakoniewerk verabschiedet, da sie
am 1. Januar 2010 eine neue
Stelle als Seelsorgerin in der
Kinderklinik Tübingen antrat.
Sie hatte seit 2001 die Pfarrstelle mit dem Schwerpunkt
„Jugend und Schule“ inne.
Pfarrerin Gisela Schwager und Pfarrer Stephan M. Zilker,
Vorstandsvorsitzender des Evang. Diakoniewerkes
Gisela Schwager (48) stammt aus Abstatt.
Nach ihrem Theologiestudium in Tübingen
und Basel war sie Vikarin in Untertürkheim und anschließende Pfarrerin z.A. in
Oberderdingen. Es folgten zwei Jahre (als
Pfarrerin z.A.) in der Diakonissenanstalt
Stuttgart. Von 1994 bis 2001 war Gisela
Schwager geschäftsführende Pfarrerin
in der Gustav-Werner-Kirche in
­Stuttgart-Feuerbach.
Dazu gehörten nicht nur der
Ethikunterricht an den Pflegeschulen des Diaks, sondern
auch die Leitung der Fachweiterbildung Diakonie. Im
Seelsorgeteam des DiakonieKlinikums war sie zuständig für die Frauenklinik und
Geburtshilfe. Hier setzte sie
Schwerpunkte mit Segnungsfeiern für neugeborene Kinder
und ihre Familien. Aber auch
die Begleitung von Eltern, die
ihr Kind während der Schwangerschaft verloren haben,
war ihr ein großes Anliegen.
Mehrmals im Jahr bestattete
120 Jahre Gemeindekrankenpflege in Schwäbisch Hall
sie totgeborene Kinder unter
500 Gramm (Fehlgeburten)
auf dem Haller Waldfriedhof.
Ihre seelsorgerliche Arbeit
im Brustzentrum Hohenlohe
der Frauenklinik war ebenfalls sehr geschätzt. Gisela
Schwager führte die Reihe
der Segnungs- und Salbungsgottesdienste ein, die mehrmals im Jahr im Diak gefeiert
werden. Mit ihrer kreativen Art
verwirklichte sie Projekte wie
einen „lebendigen Adventskalender“ im Diakonie-Klinikum
quer durch alle Stationen. Für
das Schülerprojekt „Beten im
Krankenhaus“, bei dem sie
federführend war, erhielten
die Pflegeschulen 2008 sogar
einen Preis des Diakonischen
Werkes Württemberg. Im
Dekanat initiierte sie das
Ökumenische Trauernetzwerk
Schwäbisch Hall mit und gestaltete Gedenkgottesdienste
für Trauernde in der Kirche St.
Markus Schwäbisch Hall mit.
Renate Fischer leitet die Diak-Behindertenhilfe
Renate Fischer ist seit Anfang
Januar 2010 als Geschäftsbereichsleitung in der DiakBehindertenhilfe tätig.
Die 49-jährige Sozialpädagogin und Betriebswirtin ist
zuständig für 184 erwachsene
Menschen mit geistiger und
mehrfacher Behinderung in
der Behindertenhilfe Schöneck
mit seinen Außenwohngruppen in Schwäbisch Hall und in
der Behindertenhilfe Vellberg,
die von über 200 Mitarbeitenden, meist Teilzeitkräfte,
betreut und begleitet werden.
22
Renate Fischer stammt aus
Ulm und wohnt mit ihrem
Mann in Waiblingen. Sie war
von 2001 bis Ende 2009 als Geschäftsführerin und Heimleiterin am Aufbau einer kleineren
Einrichtung für körperlich und
mehrfach behinderte Menschen in Ostfildern beteiligt.
Davor arbeitete sie beim Landeswohlfahrtsverband im Referat Sozialplanung. Sie freue
sich auf die Aufgabe, innerhalb
des Evangelischen Diakoniewerkes mit seinen verschiedenen Geschäftsbereichen die
Behindertenhilfe zu gestalten,
so Fischer: „Die Kombination
ist spannend.“ Ihre liebsten
Freizeitbeschäftigungen sind
Musik, Lesen, Radfahren,
Wandern und Schwimmen.
Die Diak-Behindertenhilfe
wurde im Jahre 1900 gegründet, vor 30 Jahren wurde das
Schöneck bezogen. Renate
Fischer ist seitdem die fünfte
Leiterin der Behindertenhilfe
nach Maria Zimmermann,
Ingrid Kettner, Helmut Braun
und Ralf Janzik.
Von der Diakonisse über die Diakoniestation zu Diakonie daheim
Im Oktober 2009 feierte der ambulante Pflegedienst „Diakonie
daheim“ sein 120-jähriges Jubiläum. Damit ist auch ein Stück
Sozialgeschichte und Stadtgeschichte verbunden.
Im Herbst 1889 begannen
die ersten Diakonissen als
Gemeindeschwestern in
Schwäbisch Hall zu wirken.
Sie wurden aus der damaligen
Diakonissenanstalt entsandt,
die 1886 mit dem Ziel gegründet worden war, ein Netz von
Gemeindestationen in unserer
Region zu schaffen. Damit
begann eine segensreiche Wirkungsgeschichte, die bis heute
andauert. Von der Diakonisse
über die Diakoniestation zu
Diakonie daheim – der Auftrag
bleibt gleich: Kranke zu pflegen als Ausdruck christlicher
Nächstenliebe. Von Beginn an
bestand eine enge Partnerschaft zwischen den Kirchengemeinden, dem Diak und dem
Krankenpflegeverein.
Gemeindepflege war 1889
noch ein Novum, sowohl für
die Bevölkerung als auch für
die Kirchen. Ab 1904 hatten
die Schwestern ihre Wohnung
im Brenzhaus. Ein wichtiger
Schritt erfolgte 1931, als
die Gemeindestation an die
Kirchengemeinde überging.
Bisher wurde sie von der Hospitalpflege getragen.
Zum 60-jährigen Bestehen
wurde 1950 eine Statistik
erhoben: Seit 1900 pflegten die
Diakonissen in Hall insgesamt
19 519 Kranke. Mobilität war
natürlich immer ein wichtiges
Thema: Laut Gestellungsvertrag von 1950 zwischen
Diak und Ev. Kirchengemeinde stand der Schwester ein
Fahrrad oder Motorrad zu,
1964 war von einem Auto die
Rede, „wegen der Höhenunterschiede und Entfernungen.“
Mit Herbert Wörner begann in
der „Schwesternstation“ im
Rollhof 1974 eine neue Ära: Er
war der erste Mann in der Gemeindekrankenpflege. Damals
eine Sensation!
1977 gründete der Ev. Kirchen­
bezirk Schwäbisch Hall die
beiden Diakoniestationen
Schwäbisch Hall und Kochertal/Ilshofener Ebene. 1995
trat die Pflegeversicherung in
Kraft, wirtschaftliche Fragen
und Qualitätssicherung nahmen immer mehr Raum ein.
2004 kamen der Ev. Kirchenbezirk und das Ev. Diakoniewerk
Schwäbisch Hall überein, dass
das Diak die beiden Diakonie­
stationen übernimmt. Die
Zeit war reif für ein Netzwerk
zwischen dem Ev. Kirchenbezirk Schwäbisch Hall, den Ev.
Kirchengemeinden, den Krankenpflegvereinen und dem
Diak. 2005 wurde „Diakonie
daheim“ mit neun Pflegeteams
gegründet.
120 Jahre Gemeindekrankenpflege – damals wie heute gilt:
Dem Diak mit seiner Gemeinschaft der Haller Schwestern
und Brüder ist die enge
Zusammenarbeit mit den
Kirchengemeinden und Krankenpflegevereinen vor Ort ein
zentrales Anliegen, um miteinander den Auftrag von Jesus
Christus, Kranke zu besuchen
(Matthäus 25), zu erfüllen.
23
AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER JANUAR AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER JANUAR AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER JANUAR
Chronik der Ereignisse
4. Oktober:
Am Erntedankfest findet das traditionelle
Schwestern-, Brüder- und Mitarbeiterjubiläum statt.
Nachrichten aus dem Diak kurz und bündig
August:
1 August:
Privatdozent Dr. Thomas Fritz beginnt als
Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und
Orthopädie seinen Dienst.
September:
14. bis 25. September:
Die angehenden Schülerinnen und Schüler
der Pflegeschulen sind vor Ausbildungsbeginn zum Biblisch-Diakonischen Seminar
im Mutterhaus.
19. September:
Beim Nikolaihaus-Flohmarkt gibt es
Schnäppchen, Hausrat, Kleinmöbel, Krimskrams, Bücher und mehr zu erwerben.
26. September:
Bei der Reihe „Das Diak im Gespräch“ geht
es um unterstützte Kommunikation.
29. September:
Der Medizinisch-Ethische Gesprächskreis
veranstaltet einen Abend zum Thema „Umgang mit knappen Ressourcen“.
Oktober:
20. September:
Das Diak wirkt mit einem Stand beim
Freundschaftstag der Stadt Schwäbisch
Hall mit.
1. Oktober:
Die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe im Klinikum Crailsheim erhält mit
Kurt Weber einen neuen leitenden Arzt.
20. September:
Pfarrer Dr. Andreas Hinz wird mit einem
Festgottesdienst als geschäftsführender
Pfarrer im Diak eingesetzt.
Dr. Thorsten Möhlig wird Oberarzt der
Chirurgischen Klinik II (Unfallchirurgie und
Orthopädie).
22. September:
Die Schüler der Gesundheits- und Krankenpflege sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege legen ihr Examen ab.
24
25. September:
Mit einer Feier wird Prof. Dr. Hans-Peter
Geisen, Chefarzt des Instituts für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin in den
Ruhestand verabschiedet und Privatdozent
Dr. Thomas Fritz als neuer Chefarzt der
Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie
begrüßt.
In der Ausbildung zur Gesundheits- und
Krankenpflege sowie Gesundheits- und
Kinderkrankenpflege startet ein neuer
integrativer Kurs.
Ein neuer Weiterbildungskurs „Intensivpflege und Anästhesie“ beginnt.
6. Oktober:
Mit einem Festakt wird das 100-jährige Jubiläum des Krankenhauses in Gaildorf gefeiert. Es
schließt sich im Oktober eine ärztliche Vortragsreihe an.
7. Oktober:
Beim Ruheständler-Nachmittag treffen sich
viele ehemalige Mitarbeiter.
10. Oktober:
Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse stehen
im Mittelpunkt eines Patiententags.
15. Oktober:
Die Diakonie in Württemberg gedenkt der
Opfer der Euthanasiemorde anlässlich des 70.
Jahrestags der Beschlagnahmung des Samariterstifts Grafeneck durch die Nationalsozialisten. Aus dem Diak kamen durch die Euthanasieaktion 181 Personen zu Tode.
18. Oktober:
Bei einem Konzert in der Auferstehungskirche
musiziert die Sängerin Barbara Müller mit
einem Ensemble.
16. Oktober:
Bei einem Empfang im Brenzhaus feiert Diakonie daheim das 120-jährige Bestehen der
Gemeindekrankenpflege in Schwäbisch Hall.
Am 18. Oktober wird ein Festgottesdienst in
der Kirche St. Michael gefeiert.
17. Oktober:
Riesiges Interesse an Pflegeberufen herrscht
beim Berufsinfotag im Schulzentrum West.
24. Oktober:
Bei der Reihe „Das Diak im Gespräch“ spricht
Prälat i.R. Martin Klumpp aus Stuttgart zum
Thema „Eure Alten sollen Träume haben –
Was geschieht, wenn Menschen altern?“
25. Oktober:
Im Raum der Stille des Diakonie-Klinikums
wird ein Segnungsgottesdienst gefeiert.
30. Oktober:
Mit einem „Tag der offenen Tür“ wird das neue
Lene-Hofmann-Haus in Weikersheim der
Bevölkerung vorgestellt.
30. Oktober:
Dr. Birgit Herting, Chefärztin der Neurologischen Klinik, habilitierte sich und trägt nun
den Titel Privatdozentin.
31. Oktober:
Zahlreiche Besucher kommen zum Gefäßtag,
um sich über die Behandlung von Gefäßkrankheiten zu informieren.
November
1. November:
Gerd Kälin beginnt als neuer Personalleiter
seinen Dienst. Er tritt die Nachfolge von HansChristoph Ketelhut an, der zum Geschäftsführer der Beschützenden Werkstätten Heilbronn
gewählt wurde.
1. November:
Dr. Roland Rüppel wird Oberarzt im Institut für
Laboratoriums- und Transfusionsmedizin.
3., 4. und 6. November:
Die traditionellen Mitarbeiter-Feste finden im
jeweils voll besetzten Kapellensaal statt.
21. Oktober:
Bei einem Informationstag lernen neue Mitarbeitende das Diak kennen.
25
Collin ist
das 1000. Baby
des AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER JANUAR
AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER JANUAR AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER
DEZEMBER
JANUAR
Jahres 2009 im Diakonie-­
Klinikum Schwäbisch Hall
6. November:
Die neue Schlaganfalleinheit („Stroke unit“)
wird festlich eingeweiht.
8. November:
Das Trio TastSinn bietet Jazziges und Besinnliches in der Auferstehungskirche.
9. November:
Bei der Mitgliederversammlung beschließen
die Mitglieder den Jahresabschluss für 2008.
15.-18. November:
„Verrückt nach Segen“ – so lautet das Thema
der diesjährigen Bibeltage im Diak.
18. November:
Im Klinikum Crailsheim wird mit einer stimmungsvollen Feier der neue „Raum der Stille“
eingeweiht.
21. November:
Bei der Reihe „Das Diak im Gespräch“ geht es
um Sturzprävention und Mobilitätsförderung.
23. November:
Bundespräsident Horst Köhler besucht die
Stadt Schwäbisch Hall. Beim Empfang für
Ehrenamtliche ist auch Renate Flaxa, Einsatzleiterin der Ökumenischen Krankenhaushilfe,
eingeladen.
25. November:
„Das schwache Herz“ ist das Thema eines
Vortragsabends, der anlässlich des Herzmonats im Diakonie-Klinikum veranstaltet wird.
27. November:
Die Behindertenhilfe Vellberg lädt zum stimmungsvollen Advents-Auftakt ins „Adventsdörfle“ ein.
29. November:
Pfarrerin Gisela Schwager verabschiedet sich
in einem Abschiedsgottesdienst mit anschließender Feier.
26
29. November:
Der neu gewählte Heimbeirat stellt sich im
Gottlob-Weißer-Haus und Nikolaihaus den
Bewohnern vor.
12. Januar:
Der St. Danielschor aus Moskau bringt im
Gottlob-Weißer-Haus die russische Seele zum
Klingen.
30. November:
Das neue Lene-Hofmann-Haus in Weikersheim wird festlich eingeweiht.
16. Januar:
Das Ensemble „La Ricordanza“ musiziert bei
einem Konzert in der Auferstehungskirche.
Dezember:
5. Dezember:
„Häufige Anal-Krankheiten“ sind das Thema
eines Vortrags von Mr. Manoj Sen in der Reihe
„Das Diak im Gespräch“.
5. Dezember:
Socken am Diak-Stand sind wie jedes Jahr der
Renner beim Brot-für-die-Welt-Markt in der
Schwäbisch Haller Innenstadt.
5. Dezember:
Die Behindertenhilfe Schöneck veranstaltet
einen stimmungsvollen Adventsmarkt, und
abends ein mitreißendes Benefizkonzert mit
„Gospel alive.“
13. Dezember:
Beim Musikgottesdienst erklingt die Deutsche
Messe für Chor, Soli und Orchester von Gottfried Heinrich Stölzel.
23. Dezember:
Um 3.33 Uhr ist es soweit: Die 1000. Entbindung dieses Jahres im Diak! Das JubiläumsBaby aus Schwäbisch Hall.
28. Dezember:
Der St. Danielschor aus Moskau tritt im
Emma-Weizsäcker-Haus auf.
31. Dezember:
Chefarzt Dr. Jürgen Ansel tritt nach 25 Jahren
als Leiter der Abteilung für Innere Medizin im
Klinikum Gaildorf in den Ruhestand.
v.l.: Chefarzt Prof. Dr. med. Andreas Rempen, die
glückliche Mutter Sabrina Grittner-Koschny, Hebamme Anna Brenner und Assistenzärztin Christine Mayer.
Kurz vor Weihnachten erblickte im
Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall das
1000. Baby des Jahres 2009 das Licht der
Welt. Collin Koschny wurde am Mittwoch,
23.12.2009 um 3:33 Uhr geboren. Er bringt
4100 g auf die Waage und ist 53 cm groß,
bei einem Kopfumpfang von 36,5cm. Die
Eltern und Brüderchen Luis (2) freuen sich
über das gesunde Baby.
Januar:
1. Januar:
Professor Dr. Alexander Bauer wird weiterer
Chefarzt der Kardiologie am Diakonie-Klinikum (gemeinsam mit Privatdozent Dr. Lothar
Jahn) sowie in Crailsheim (als Nachfolger von
Privatdozent Dr. Heinrich Bechthold).
Dr. Anne Cerstin Pracht wird Oberärztin in
der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Dr.
Alexander Tsekos wird Oberarzt der Strahlentherapeutischen Klinik.
Renate Fischer beginnt ihre Tätigkeit als
Geschäftsbereichsleitung der Diak-Behindertenhilfe.
6. Januar:
Beim Schwäbisch Haller Dreikönigslauf erringen die „Klinik-Runners“ den Pokal als größte
Mannschaft.
17. Januar:
25 neue Mitglieder werden beim Gottesdienst
der Neujahrskonferenz in die Gemeinschaft der
Haller Schwestern und Brüder aufgenommen.
22. bis 24. Januar:
Die Frauenklinik und Diakonie daheim präsentieren sich auf der Hohenloher Arena Messe
Ilshofen.
23. Januar:
Professor Dr. Alexander Bauer spricht in der
Reihe „Das Diak im Gespräch“ über Herzrhythmusstörungen.
29. Januar:
Im Emma–Weizsäcker-Haus in Creglingen
findet ein Engelscafé statt. Eine Engelausstellung führt durch das gesamte Treppenhaus
des Pflegeheims.
Nachrichten aus der Pflege:
Ute Grisebach ist seit 1. Juli stellvertretende
Pflegedirektorin.
Zu stellvertretenden Stationsleitungen werden
ernannt:
1. Juli: Helga Stöcker (Station H 3.1),
1. Oktober: Sabine Urbanek (Notaufnahme)
1. Dezember: Jörg Liewald (Station H 1.2)
1. Januar: Annegret Anker (Mitarbeiterin in
der Fort- und Weiterbildung und OTA-Schule)
1. Februar: Bärbel Braun (Station B 2)
27
Wir gratulieren
… zum Jubiläum am
­Erntedanksonntag, 5. Oktober
Gemeinschaft der Haller Schwestern
und Brüder:
85 Jahre: Emma Seuferlein
65 Jahre: Ella Grau
60 Jahre: Hildegard Dinkel, Gertrud Scheuermann
50 Jahre: Helga Dorsch, Dora Pröschel, und
Christa Welt
40 Jahre: Marga Grünberg, Ute Hertel, Ernst
Jacob, Helga Jacob, Anna Limbach, Gerhard
Naser, Irma Schaad
25 Jahre: Brigitte Bortt, Helga Fritz, Petra Holub, Helgard Holl, Sigrid Kübler, Heidemarie Pfisterer, Susanne Probst, Karin Rohn, Hannelore
Schneider, Christina Schnepf, Sabine Stanjura,
Ulrike Steinicke, Birgit Stöckle.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:
40 Jahre: Gretel Krupp, Rosalia Schwarz
25 Jahre: Thomas Bauer, Ulrike Förch, Karsten
Förstmann, Prof. Dr. Hans-Peter Geisen, Bettina Krist, Irmgard Lang, Dr. Christina LedererFörster, Dr. Jochen Neef, Ursula Opiela, Jovanka
Rajic, Ulrike Rein, Andreas Schmitt, Margarete
Schoonhoven, Werner Vlatschil, Andreas Zoller.
Das Kronenkreuz der Diakonie erhielten Thomas Bauer, Ulrike Förch, Karsten Förstmann,
Bettina Krist, Dr. Christina Lederer-Förster,
Jovanka Rajic, Andreas Schmitt, Margarete
Schoonhoven, Werner Vlatschil und Andreas
Zoller.
Mit auf dem Foto: von links hinten: Der kaufmännische Vorstand Peter W. Altmayer, M
­ ichael
Bechtle von der Mitarbeitervertretung, der
Vorstandsvorsitzende Pfarrer Stephan M. Zilker,
Oberin Pfarrerin Jenny Robbert.
… den Pflegeschülerinnen und
­P flegeschülern zum Examen am
22. September 2009
Integrative Ausbildung Gesundheits- und
­Krankenpflege
Marit Benzler, Bretzfeld
Laura Dühning, Bräunlingen
Rahel Fuchß, Bretzfeld
Esther Hartmann, Schwäbisch Hall
Jörg Holzwarth, Wüstenrot
Ina Magdeburg, Schwäbisch Hall
Thamar Messerle, Aichwald
Stefanie Minke, Öhringen
Daniela Schönwitz, Schwäbisch Hall
Magdalena Sterzel, Gaildorf
Katja Stradinger, Rot am See
Liane Virus, Schwäbisch Hall
Birgit Wenig, Riesbürg
Rudi Wiebe, Ulm
Integrative Ausbildung Gesundheits- und
­Kinderkrankenpflege
Verena Aberle, Schwaigern
Anna-Sophia Gaupp, Bretzfeld
Susanne Haag, Schwäbisch Hall
Janina Kurz, Niedernhall
Melanie Munz, Gaildorf
Amely Obergfell, Schwäbisch Hall
Lucienne Schieren, Fellbach
Sarah Spampanato, Fürfeld
Mit auf dem Foto: (hinten): die Lehrerinnen
Gabriele Heinkel, Elvira Hornberger, Regine
Bräuninger und Schulleiterin Susanne Fischer
28
… zum bestandenen Basiskurs
„Palliative Care für Pflegende“ am
16. Oktober 2009:
… zur Aufnahme in die Gemeinschaft der Haller Schwestern und
Brüder am 17. Januar 2010:
Im Rahmen der Neujahrskonferenz der Gemeinschaft der Haller Schwestern und Brüder traten
25 neue Mitglieder in die Gemeinschaft ein. Sie
wurden bei einem Gottesdienst am 17. Januar­
in der Auferstehungskirche aufgenommen und
für ihren Dienst gesegnet. Unter ihnen war
auch Oberin Pfarrerin Jenny Robbert Oberin.
Als gemeinsames Erkennungszeichen erhielten
die neuen Mitglieder die Brosche des Kaiserswerther Verbands deutscher Mutterhäuser
überreicht.
Kerstin Grün, Marina Kliewer, Elisabeth Storf,
Diakonie daheim; Evi Heck, Iris Klostermann,
Diakonie-Klinikum, Schwäbisch Hall; Monika Schumacher, Behindertenhilfe Schöneck
Nachtw.; Alexandra Bertoldo, Renate Heilmann,
Diakoniestation Heilbronn-West; Ute EbnerHöll, Hospizdienst Hall; Ute Gysin, Diakoniestation Öhringen; Karin Jeutter, Ingrid Ortner, Silke
Stein, Diakoniestation Blaufelden; Birgit Kerinn,
Diakonie-Sozialstation Pfullingen-Eningen u. A.
Gisela Köger, Sabine Schmidt, Kath. Sozialstation Schwäbisch Hall; Anja Schulze, Diakoniestation Teck; Dagmar Schwab, Fürstenfeldbruck;
Jasmin Utz, Kirchliche Sozialstation Crailsheim
… zum Abschluss des RefresherExpertenkurses Anästhesie und
Intensivpflege
Hier die Namen und Arbeitsgebiete der neuen
Mitglieder:
Brigitte Alt, Elke Blind-Holdik, Corinna Kayser,
Swetlana Kiefer, Svetlana Kremer, Natalja Leinweber, Inna Petkau, Sandra Rehberger, Thomas
Schuh (alle Diakonie daheim), Christine Ames
(Diakoniestation Hohenloher Ebene), Daniela
Decker (Kirchliche Sozialstation Crailsheim),
Elke Dierolf, Angelika Wolf (Sozialstation Raum
Weinsberg), Dunja Heins, Sandra Müller (Kirchliche Sozialstation Gaildorf), Katrin Mezger
(Diakoniestation Reutlingen), Pfarrerin Jenny
Robbert (Oberin), Juliane Schad, Claudia Zehentmayer (Diakoniestation Künzelsau), Helga
Zenkert (Sozialstation Östlicher Main-TauberKreis), Renate Herrmann, Andrea Laun (Diakonie-Klinikum), Heike Burk, Sigrid Groß, Caterina
Winkhaus (Diak-Behindertenhilfe Schöneck)
In Kooperation mit dem DBfK Südwest e.V. fand
von März bis November 2009 der RefresherExpertenkurses Anästhesie und Intensivpflege
statt.
Von der Gesundheitsholdung Schwäbisch Hall
nahmen folgende Personen teil:
Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall:
Ingrid Seitz (Anästhesie),
Markus Assenheimer und Martin Zoller
(Intensiv- und Überwachungsstation).
Klinikum Crailsheim:
Dieter Hemm (Anästhesie).
29
ServiceStation
Isabella Schubert
Haller Straße 210
Blaufelder Straße
Crailsheim
Wir danken unseren Unterstützern der ­Kinderklinik
Wir danken allen Firmen, die sich an der
­Sponsoringaktion zugunsten der Kinderklinik­
beteiligt haben. Die Aktion wurde von ACS
­Auwärter Clubsponsoring durchgeführt.
Die Kinderklinik finanziert hierüber Therapie­
bälle, Gymnastikmatten und ein DiabetesMessgerät für Kinder. Herzlichen Dank für Ihre
Unterstützung.
p
Komposit
p
Standardbildschirm
Sparkassen-Finanzgruppe
Unsere Sozialförderung:
Gut für die Menschen.
Gut für die Region.
Soziales Verhalten ist wichtig für das Zusammenleben in der Gesellschaft. Deshalb
unterstützen wir Einrichtungen, in denen das soziale Verhalten entwickelt und gefördert
wird. Damit sind wir der größte nichtstaatliche Kulturförderer in Deutschland. Die
Unterstützung von Kindergärten, Schulen und sozialen Einrichtungen ist zum Beispiel ein
Teil dieses Engagements. Sparkassen-Finanzgruppe. Gut für die Region.
30
31
P:\Kommunikation\Kerl\Anzeigenvorlagen\Gut für\Sozialförderung allgemein DIN A 6 fbg.cdr
Mittwoch, 9. Juli 2008 11:51:52
Gedenken
Wir laden ein
Feste, Märkte
Gedenken
Sonntag, 25. April 2010 ab 10:00 Uhr
Diak-Fest auf dem Gelände des Diaks
Samstag, 12. Juni 2010
Flohmarkt beim Gottlob-Weißer-Haus
Sonntag, 04. Juli 2010
Sommerfest der Behindertenhilfe Schöneck
Samstag, 19. September 2010
Flohmarkt beim Nikolaihaus
Konzerte 2010 in der
­Auferstehungskirche
Sonntag, 21.März, 18.30 Uhr:
Joseph Haydn: „Stabat Mater“ und Teile
aus„Die sieben letzten Worte unseres Erlösers“
G. Anders, B. Müller, D. Wrase, C. Temps,
Lalande-Ensemble, Diak-Kantorei,
Leitung: Ernst Günter Hillnhütter
Samstag, 16. Oktober, 19.30 Uhr
Flautando Köln mit der Lautenistin Andrea
Baur
Sonntag, 14. November, 18.30 Uhr
Das russische Ensemble Exprompt mit dem
Aktionskünstler und Tubist Klaus Burger
Cumulus – Cultur im Diak
Mittwoch 17. März 2010, 18:30 Uhr,
Diakonie-Klinikum
New York – von der Pelzhändlersiedlung zur
Welthauptstadt
Mittwoch 24. März 2010, 18:00 Uhr,
Mutterhaus Speisesaal
Culturfreundefest und Szenische Lesung
der Komödie von Paul Barz „Mögliche
Begegnung der Herren Bach und Händel
im Jahr 1747“ mit Vokmar und Eicke Meyer,
Walter Krautwurst, Duisburg.
Diakonisse Margarete Zeuner, Oberin i.R.
* 06.08.1914 in Klingenberg/Heilbronn
† 07.10.2009 in Schwäbisch Hall
Herr Jesu, deine
Angst und Pein und
dein betrübtes Leiden
lass meine letzte Zuflucht sein, wenn ich
von hier soll scheiden. Ach hilf, dass
ich durch deinen Tod
fein sanft beschließe
meine Not und selig
sterbe. Amen.
(EG 89, 5)
Am 7. Oktober mittags durfte Schwester Margarete ihr Leben auf dieser Erde beschließen,
um den Herrn ihres Lebens, Jesus Christus,
zu schauen.
Sie wurde am 6. August 1914 als zweites Kind
des Pfarrerehepaares Hermann und Berta
Zeuner geb. Dorsch in Klingenberg/Heilbronn
geboren.
Das ländliche Pfarrhaus wurde für Schwester
Margarete und ihre vier Brüder zur unvergesslichen Heimat. 1933 schloss sie die Schulzeit
mit dem Abitur ab. Im gleichen Jahr starb
der Vater. Die Familie zog für die nächsten
vier Jahre nach Höfingen/Leonberg. Zunächst
eignete sich Schwester Margarete Haushalts- und Bürokenntnisse an. Dann machte
sie in der Evang. Diakonieschule in Stuttgart
die Ausbildung zur Gemeindehelferin, heute
Gemeindediakonin. In Crailsheim folgten 16
Jahre im sogenannten kirchlichen Hilfsdienst,
die an unterschiedlichsten Anforderungen
kaum zu überbieten waren: Kinder- und Jugendarbeit, Verwaltungsaufgaben im Dekanat
und in der Kirchenpflege, Religionsunterricht,
Kirchenmusik, Seelsorge, Hausbesuche und
viel Notwendendes für die Menschen in der
vom Krieg schwer zerstörten Stadt.
Schon seit der Ausbildung für den kirchlichen
Dienst hat Schwester Margarete der Auftrag
der Mutterhausdiakonie bewegt. 1953 hat sie
sich von der Leitung der damaligen Evang.
Diakonissenanstalt Schwäbisch Hall rufen las-
32
sen. Sie absolvierte zunächst die Ausbildung
zur Krankenschwester. 1956 wurde sie ins Amt
der Diakonisse eingesegnet. Das Glaubenswort aus 1. Johannes 5, 4 wurde ihr mit auf ihren Diakonissenweg gegeben: „Unser Glaube
ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“
Ihren Arbeitsplatz fand Schwester Margarete
im Sekretariat des Anstaltsleiters. Sie lernte
die verschiedenen Arbeitsfelder kennen und
ließ sich vorbereiten für das Amt der Oberin,
das ihr 1961 ihre Vorgängerin, Schwester Luise Gehring, übergab. Diesen Dienst nahm sie
18 Jahre lang wahr.
Ihr ist 1975 wesentlich die Neuorientierung
der Gemeinschaft der Haller Schwestern und
Brüder zu verdanken, der Zusammenschluss
der Diakonissen, Verbandsschwestern und
Pfleger. Die Einbindung in die Gemeinschaft
des Kaiserswerther Verbandes und die Stärkung der Kontakte zu den Ostmutterhäusern
waren ihr wichtig.
Eine Wahlperiode (1965-1971) arbeitete sie
mit in der Landessynode der Evang. Kirche in
Württemberg.
1979 wurde Schwester Margarete aus dem
Amt der Oberin entpflichtet und übergab dies
an ihre Nachfolgerin, Schwester Dora Betz.
Bis zu ihrem Umzug im September 2004
auf die Pflegeabteilung des Gottlob-WeißerHauses lebte Schwester Margarete im Feierabendhaus und gestaltete aus der Stille die
lebendige geistliche Schwesternlebensgemeinschaft mit. Dann wurden ihre körperlichen Kräfte kontinuierlich schwächer. Sie
wurde treu umsorgt von Mitschwestern, Pflegekräften und von ihren Familienangehörigen,
bis Gott sie nun zu sich gerufen hat.
Ihr hohes pädagogisches Geschick, ihr nüchterner Sachverstand, Problemlösungen voranzutreiben ihre kulturelle und humanistische
Bildung und ihre echte Frömmigkeit sowie ihre
treue Fürbitte haben sie für viele zum Vorbild
werden lassen.
Diakonisse Emma Seuferlein
* 18.10.1905 in Neubronn/Kreis
Mergentheim
† 25.10.2009 in Schwäbisch Hall
In aller Stille hat
unser Schöpfer und
Heiland Schwester
Emma am 25. Oktober im gesegneten
Alter von 104 Jahren
zu sich in die Ewigkeit gerufen.
Schwester Emma
wurde am 18. Oktober 1905 als ältestes
Kind der Eheleute Margarete und Leonhard
Seuferlein in Neubronn, Kreis Mergentheim,
geboren und verlebte ihre Kindheit mit zwei
Schwestern und fünf Brüdern auf einem Bauernhof in Schäftersheim bei Weikersheim. Mit
12 Jahren zog die Familie nach TrögelsbergGeifertshofen. Dort wurde sie am 6. April 1919
konfirmiert.
Als Heranwachsende lernte sie eine Krankenschwester aus der Gemeinschaft der Haller
Schwestern und Brüder kennen. Diese bereitete ihr den Weg zu einem Leben und Wirken
als Diakonisse. So trat sie mit 19 Jahren, am
1. November 1924, in das Evangelische Diakoniewerk in Schwäbisch Hall ein. Nach gut
sechsjähriger Probezeit wurde sie beim Festgottesdienst am 28. Juni 1931 in der Stadtkirche St. Michael als Diakonisse eingesegnet
unter einem Leitwort aus dem Hebräerbrief:
„Wir aber sind nicht von denen, die zurückweichen und verdammt werden, sondern von
denen, die glauben und die Seele erretten.“
(10, 39)
Nach der Ausbildung zur Krankenschwester
wirkte sie im damals neuen Krankenhaus in
Schwäbisch Hall fünf Jahre als Diätköchin.
Zehn Jahre arbeitete sie danach im Kinderheim Wilhelmsglück. Leidenschaftlich gern
hat sie in der Gemeinde für hilfebedürftige
Menschen gearbeitet. In Fichtenberg ist sie
von 1952-1976 nicht mehr wegzudenken. Bis
zu ihrem Ruhestand, September 1984, arbei-
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GE D EN K EN
tete sie als Hausmutter im Erholungsheim
des Diaks in Langenburg. Sie kehrte zum
wohlverdienten Ruhestand nach Schwäbisch
Hall zurück. In den letzten vier Jahren hat sie
wieder im Gottlob-Weißer-Haus gewohnt.
In ihrem 40 jährigen Dienst hat sie ihre Arbeit
und ihr Leben als Diakonisse niemals bereut.
In großer Freude und Dankbarkeit hat sie aber
ihr 85 jähriges Dienstjubiläum genießen können. Auch war sie froh, ihren 104. Geburtstag
noch wahrnehmen zu können.
Ihre Stärke und ihr Wille haben ihr durch
anstrengende Zeiten hindurchgeholfen. Sie
hat beide Weltkriege erlebt und auch die
kontinuierlichen Veränderungen in den beruflichen Anforderungen machten sie, trotz ihrer
kleinen Gestalt, in der Schwesternschaft groß.
Sie hat unserem Heiland vertraut, der sie vor
großen Abgründen bewahrt hat. Ihm dürfen
wir sie nun in Dankbarkeit anvertrauen.
kompetenz und großem Engagement 13 Jahre,
davon sechs Jahre in der Gruppenleitung, bis
1996, zu Beginn ihres Ruhestandes, eingebracht hat.
Schwester Elfriede gehörte seit 1976 zu
unserer Gemeinschaft der Haller Schwestern
und Brüder. Gerne nahm sie an den gemeinsamen Angeboten der Gemeinschaft teil und
freute sich an den vielerlei Begegnungen.
Aufgrund gesundheitlicher Probleme, die
Schwester Elfriede schon ein paar Jahre
Beschwerden machten, wurde ein Krankenhausaufenthalt nötig. Für alle überraschend
hat Gott, der Herr, sie am 1. November zu sich
gerufen.
Diakonisse Edith Straub
* 28.05.1930 in Mühlacker
† 23.11.2009 in Schwäbisch Hall
Schwester Edith verstarb überraschend
am 23. November
im Alter von 79
Jahren. Sie hat ihre
letzte Lebenszeit im
Gottlob-Weißer-Haus
verbracht und die
Hilfe erfahren, die sie
selbst in mehreren
Jahrzehnten anderen
Diakonische Schwester i.R. Elfriede Hespelt
geb. Hammel
* 20.07.1936 in Forchtenberg-Sindringen
† 01.11.2009 in Öhringen
Schwester Elfriede
ist am 20. Juli 1936
in ForchtenbergSindringen geboren
und mit zwei Geschwistern auf dem
landwirtschaftlichen
Familienbetrieb aufgewachsen.
Am 7. Mai 1960 haben
Schwester Elfriede
und ihr Mann Fritz Hespelt geheiratet und
wohnten fortan in Öhringen. Eine Tochter und
ein Sohn wurden dem Ehepaar geschenkt.
Schwester Elfriede nahm im Frühjahr 1973 an
einem Seminar für häusliche Krankenpflege
teil und absolvierte anschließend beim Deutschen Roten Kreuz einen Lehrgang für Schwesternhelferinnen. Anschließend arbeitete sie
im Kreiskrankenhaus Öhringen. Sie ließ sich
weiter ausbilden in der Krankenpflege und
schloss 1983 mit dem Staatsexamen ab.
Das Kreiskrankenhaus Öhringen blieb weiterhin ihr Arbeitsplatz, wo sie sich mit Fach-
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hat zukommen lassen.
Im Wonnemonat Mai 1930 erblickte sie am
28. als ältestes Kind der Eheleute Rudolf und
Emma Straub in Mühlacker das Licht der Welt.
Sie ist mit fünf Geschwistern aufgewachsen
und erwarb bis 1944 in Lienzingen die schulische Bildung. Schwester Edith hat seit der
Konfirmation immer umgetrieben, Jesus im
Dienst des Nächsten nachzufolgen. Sie hatte
sich gut in dem ihr zugewiesenen Spruch
gefunden: „Wer nicht mit mir ist, der ist wider
mich; und wer nicht mit mir sammelt, der
zerstreut“ (Matthäus 12, 30)
Doch erst am 15. Januar 1956 war es soweit,
dass sie in die damalige Evang. Diakonissenanstalt nach Schwäbisch Hall kam. In den
folgenden zwei Jahren absolvierte sie die
Krankenpflegeschule und wurde nach weiterer
Wartezeit am 25. Juni 1961 als Diakonisse
eingesegnet. Aus den bekannten Weinstock-
worten Jesu wurde Schwester Edith zugesprochen: „Darin wird mein Vater verherrlicht,
dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine
Jünger.“ Sie hat ihre Fähigkeiten in vielen Stationen des Krankenhauses einbringen dürfen.
Etliche Jahre wirkte sie in der Küche zum
Wohl vieler Patienten.
Als leitende Schwester wirkte sie von 1982
bis zu ihrem Ruhestand 1995 auf der LisbethWeidner-Station des Gottlob-Weißer-Hauses.
Sie hat dort mit großer Geduld und Sorgfältigkeit für eine zusprechende Lebenszeit
der Bedürftigen gesorgt. Auf dem Weg des
Älterwerdens machte ihr das Gedächtnis
immer mehr Sorgen, so dass Schwester Edith
auf medizinische und pflegerische Unterstützung angewiesen war. Sie fühlte sich von
ihren Mitschwestern angenommen und ist so
manchmal unbeschwert und heiter gewesen.
Im Oktober 2006 blickte Schwester Edith auf
50 Schwesternjahre zurück. Im Kreise ihrer
Mitschwestern konnte sie diesen Festtag
feiern. Sie wusste sich zur Diakonisse berufen
und hat darin reichlich ihre Gaben einbringen
können. Wir dürfen Gott für die Lebens- und
Wirkenszeit von Schwester Edith in unserer
Gemeinschaft und in unserem Evang. Diakoniewerk dankbar sein.
Diakonische Schwester i.R. Hedwig Wagner
* 16.10.1927 in Tullau
† 18.12.2009 in Schwäbisch Hall
Schwester Hedwig
wurde am 16. Oktober 1927 als siebtes
Kind von Friedericke
und Jacob Wagner in
Tullau geboren. 1951
hat sich Schwester
Hedwig entschieden,
die Kinderkrankenpflegeschule zu
besuchen. Nach dem
Examen arbeitete sie bis Mai 1960 auf verschiedenen Kinderstationen.
Aus gesundheitlichen Gründen musste
Schwester Hedwig die ihr lieb gewordene
Arbeit im Krankenhaus aufgeben und fand
als Leiterin des Städtischen Kindergartens
in der Kreuzäckergemeinde in Schwäbisch
Hall einen neuen Arbeitsschwerpunkt. Von
der Gemeinschaft der Haller Schwestern und
Brüder, zu der Schwester Hedwig seit April
1953 gehörte, ließ sie sich beurlauben und
hielt somit weiterhin Verbindung zu ihren
Mitschwestern.
Als 1972 im Evang. Diakoniewerk das Kindertagheim gebaut und eröffnet wurde, kam
Schwester Hedwig zurück und arbeitete dort
vier Jahre. Danach fand sie bis zum Ruhestand
im November 1984 eine weitere Aufgabe im
Hauptgeschoss des Krankenhauses.
Schwester Hedwig war eine „alte Hallerin“.
Sie fühlte sich gerne der Kirchengemeinde
zugehörig, sang im Kirchenchor und brachte
sich mit ihren Gaben ein.
In den letzten Jahren ihres Ruhestandes fand
Schwester Hedwig ihre Heimat in der Wohnanlage der Arbeiterwohlfahrt „Am Gänsberg“.
Hier knüpfte sie Kontakte zu den Mitbewohnern und war ebenfalls geschätzt und beliebt.
Im Frühjahr 2009 musste Schwester Hedwig
aus gesundheitlichen Gründen in den Wohnund Pflegestift im Gottlob-Weißer-Haus
umziehen. Nach einem Krankenhausaufenthalt verschlechterte sich der Zustand von
Schwester Hedwig. Treu begleitet durch eine
Mitschwester, die den Kontakt zu ihr schon
in der Wohnanlage „Am Gänsberg“ gerne
pflegte, durfte Schwester Hedwig in Frieden
heimgehen.
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