Umstellung des Immunsystems im Frühjahr Jetzt treten wieder

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Umstellung des Immunsystems im Frühjahr Jetzt treten wieder
Umstellung des Immunsystems im Frühjahr
Jetzt treten wieder gehäuft Schilddrüsenentzündungen auf
Berlin, Mai 2014 – In dieser Jahreszeit machen sich wieder vermehrt
Schilddrüsenentzündungen bemerkbar, auch Hashimoto-Thyreoiditis genannt. Anzeichen
für die Autoimmunerkrankung sind vor allem Erschöpfung, Antriebslosigkeit und
Gewichtszunahme. „Wer unter solchen Symptomen leidet, sollte nicht nur an
Frühjahrsmüdigkeit denken, sondern immer auch eine Schilddrüsenerkrankung in
Erwägung ziehen“, sagt Professor Dr. med. Detlef Moka, Vorsitzender des Berufsverbandes
Deutscher Nuklearmediziner e.V. (BDN). Die Diagnose kann jeder Nuklearmediziner mittels
Ultraschalluntersuchung und Bluttest stellen. Zur Therapie nimmt der Patient täglich
Schilddrüsenhormone in Form einer Tablette ein.
Die Hashimoto-Thyreoiditis – nach ihrem Entdecker benannt, dem japanischen Arzt Hakaru
Hashimoto – ist die häufigste Autoimmunerkrankung. In 80 Prozent aller Fälle leiden Frauen
darunter, vor allem im Alter von 40 bis 50 Jahren. „Die Erkrankung ist chronisch, flammt aber
meist im Frühjahr auf, wenn sich das Immunsystem umstellt, Infekte bekämpft oder auf
Pollen reagiert“, so Moka. Aus bisher nicht genau erforschten Gründen wendet sich die
Körperabwehr plötzlich gegen das eigene Schilddrüsengewebe und zerstört es allmählich. In
der Folge sinkt die Produktion der Schilddrüsenhormone, was nach und nach die
Beschwerden wie bei einer Schilddrüsenunterfunktion auslöst. „Weil die Erkrankung meist
schmerzlos abläuft und sich mit allgemeinen Symptomen äußert, wird sie leicht übersehen“,
so Moka.
Dabei ist die Diagnose Schilddrüsenunterfunktion bzw. Hashimoto-Thyreoiditis schnell
gestellt. Erforderlich ist lediglich eine Überweisung des Hausarztes an einen Spezialisten für
Schilddrüsenerkrankungen, etwa einen Endokrinologen oder Nuklearmediziner. Die Experten
können im Ultraschall typische Veränderungen an der Schilddrüse erkennen, deren Größe,
Struktur und Durchblutung überprüfen. „Sicherheit gibt schließlich eine Blutuntersuchung,
die spezielle Antikörper nachweist“, so Moka.
Die Schilddrüsenspezialisten leiten auch die Therapie ein. Weil die Schilddrüsenhormone
wichtig für den Energiehaushalt im Körper sind, müssen sie bei sinkender Produktion von
außen zugeführt werden. Meistens nehmen die Patienten ein Leben lang morgens eine
Tablette auf nüchternen Magen mit etwas Wasser ein. „Bei einer guten Einstellung, die
durch regelmäßige Blutwertkontrollen überprüft werden sollte, ist der Patient
beschwerdefrei und die Lebenserwartung nicht vermindert“, erläutert Moka. Besonders
wichtig ist die optimale Therapie der Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft,
sonst drohen Entwicklungsstörungen beim Kind.
Nebenwirkungen treten bei korrekter Dosierung nicht auf. „Dennoch fühlt sich ein Teil der
Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis nicht gesund, obwohl der Hormonhaushalt den
Laborwerten zufolge ausgeglichen ist“, erläutert Nuklearmediziner Moka. In diesen Fällen
kann die zusätzliche Einnahme von Selen hilfreich sein. Das Spurenelement, das für die
Funktion der Schilddrüse unverzichtbar ist, lindert die Entzündungsaktivitäten und balanciert
das Immunsystem aus. „Die Patienten fühlen sich fitter, haben mehr Energie, das
Allgemeinbefinden bessert sich“, so Moka. Die Einnahme von Selen kommt vor allem für
Patienten in Frage, deren Antikörper-Konzentrationen sehr hoch sind.
Kontakt:
Kerstin Ullrich
Pressestelle
Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner e.V.
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