Gräser im Winter als PDF

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Gräser im Winter als PDF
S TA U D E N T I P P
Gräser im Winter
Text und Bilder: Armin Lustenberger
Als Kundengärtner befinden wir uns in der Jahreszeit, in der wir die
Gärten bereit für den Winter machen. Dabei führen wir Arbeiten
aus, die immer wieder kritisch hinterfragt werden. Eine ist sicherlich das Zusammenbinden von Ziergräsern im Spätherbst.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die wenigsten Gräser einen
speziellen Winterschutz benötigen. Dies natürlich unter Berücksichtigung der individuellen Bodenansprüche jeder Art.
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Gräserstreifen im Herbst
Beim Pampasgras Cortaderia selloana bewährt sich jedoch ein
zwiebel- oder schopfartiges Zusammenbinden, um während der
Vegetationsruhe das Eindringen von Wasser in den Wurzelstock
zu verhindern. Durch diese Massnahme wird die Winterhärte
deutlich gesteigert. Zusätzlich kann der Wurzelbereich mit Laub
oder Stroh abgedeckt werden, damit das Solitärgras auch bei
starkem Kahlfrost (wie vor drei Jahren) gut über den Winter
kommt.
Von der Seite des Gärtners gibt es aber auch andere, praktische
Argumente für das Zusammenbinden von Gräsern. Durch Witterungswechsel, wie Nassschnee, Auftauen und Wind verteilen sich
die Gräser bis zum Frühjahr im ganzen Garten. Das Aufräumen ist
zeit- und kostenintensiver, als wenn man die zusammengebundenen Strohpuppen abschneiden und als Päckli entsorgen kann. Bei
grösseren Gräserbeständen schneiden wir mit einer Motorheckenschere, bei Einzelexemplaren tut es auch eine Baumschere oder
Säge. Bei Pflanzen die an Wege grenzen, verhindert ein Binden das
Blockieren des Durchgangs bei Schnee. Das Zusammenbinden macht
für mich Sinn, solange es nicht lächerlich wirkt. Ein Pennisetum
alopecuroides ’Little Bunny’ auf diese Art winterfest zu machen, ist
sicher des Guten zu viel.
Grundsätzlich sind die Halme der nicht immergrünen Gräser über
den Winter zu belassen. Eine Ausnahme machen wir beim Reitgras
Calamagrostis x acutiflora. Dieses erträgt einen Rückschnitt im
Herbst gut und wir müssen die braunen Halme nicht aus dem früh
austreibenden Grün schneiden.
Miscanthus wird gebunden
Als speziellen Pflanzentipp möchte ich einen Himmelsstürmer
vorstellen. Um die guten Eigenschaften dieses Grases am besten
in Worte zu fassen, zitiere ich einen Ausschnitt eines Emails von
einem meiner Kunden: «Die Molinia ’Skyracer’ gedeiht prächtig
und das Gras freut und beeindruckt mich jeden Tag - Sonnenschein
- Regen - Windstürme - all das kümmert die Molinia wenig. Dieses
Gras (und noch tausend andere) leben uns nützliche Lebensgrundsätze vor: stark und trotzdem flexibel sein und zum Himmel
streben.» Was gibt es da noch viel anzufügen?
Vielleicht noch ein paar Eckdaten zu Molinia caerulea ssp. arundinacea ’Skyracer’. Der Laubschopf wird bis 60 cm hoch, die Halme
über 2 m, teilweise bis 2.50 m. Von den Bodenansprüchen her liebt
es frische Böden, die nährstoffarm sein können. Es lässt sich sehr
gut im Beet mit anderen Stauden vergesellschaften. Stauden die
zwischen Laubschopf und Ähre blühen, kommen besonders gut
zur Geltung. Sehr schön sehen zum Beispiel hohe Taglilien, wie
Hemerocallis altissima, oder in Sorten wie ’Augustfreude’ oder
’Red Tallboy’ oder auch Helenium und Herbstastern in Sorten aus.
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