JÜDISCHE GEMEINDE ZU BERLIN · NOVEMBER 2008 · 11

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JÜDISCHE GEMEINDE ZU BERLIN · NOVEMBER 2008 · 11
G E M E I N D E B L AT T
JÜDISCHE GEMEINDE ZU BERLIN · NOVEMBER 2008 · 11. JAHRGANG NR. 108 · 2,50 €
НОВОС ТИ ЕВРЕЙСКОЙ ОБЩИНЫ БЕРЛИНА
70. Jahrestag der Pogrome vom 9./10. November 1938
Die Jüdische Gemeinde zu Berlin bittet am
Sonntag, 9. November 2008 um 18.30 Uhr in das Jüdische Gemeindehaus
Fasanenstraße 79/80, 10623 Berlin, zu einer Gedenkveranstaltung
Begrüßung Lala Süsskind, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin
Grußwort Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin
Gedenkrede
Prof. Ernst Cramer, Vorsitzender der Axel-Springer-Stiftung
Umrahmung Victor Yoran, Violoncello: Maurice Ravel »Kaddisch«
Szenische Lesung Schüler des Georg-Mendheim-Oberstufenzentrums Zehdenick
Gebet Rabbiner Yitzhak Ehrenberg
El Mole Rachamim Kantor Isaak Sheffer
Kranzniederlegung und Kaddisch am Mahnmal des Jüdischen Gemeindehauses
Ausstellung der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten/Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen:
»Novemberpogrom 1938. Berliner Juden im KZ Sachsenhausen« im Foyer des Gemeindehauses
Der Vorstand und das Kuratorium der Heinz-Galinski-Stiftung
laden ein zur Verleihung des
Heinz-G a linski-Preises 2008 an
S.E. Herrn
S H I MON S T E IN
Botschafter des Staates Israel in der Bundesrepublik Deutschland a.D.
D onnerstag , 27. N ovember 2008 · 19 Uhr
Jüdisches Gemeindehaus, Fasanenstraße 79/80, 10623 Berlin
Begrüßung Michael Joachim, Vorsitzender des Vorstands der Heinz-Galinski-Stiftung
Grußworte
Lala Süsskind, Vorsitzende des Kuratoriums der Heinz-Galinski-Stiftung
Laudatio
Dr. Josef Joffe, Herausgeber der »ZEIT«
Preisverleihung
Danksagung
Shimon Stein
Umrahmung Jonathan Aner & Shirley Brill
spielen Sarah Feigin und Felix Mendelssohn-Bartholdy
INHALT · СОДЕРЖАНИЕ
Содержание
Inhalt
jüdisches berlin
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Gedenken
Veranstaltungen zum 70.
Jahrestag der Novemberpogrome
Liebe Gemeindemitglieder!
»Ein Vorspiel nur«. 2008 jähren
sich zum 70. Mal die Novemberpogrome von 1938
9
Gemeinde/Politik
Wieder ein »Guter Ort«.
Die Wiedereröffnung des
Jüdischen Friedhofs an der
Großen Hamburger Straße
Anti Al-Quds
10 |
14 Kultur
15 |
Für und wider »Pro Reli«. Zwei
Meinungen zum Thema
Frauenfrühling im Netz. Sharon
Adler und ihr Frauen-Online­Magazin »Aviva Berlin«
Kulturnachrichten
Kalender
Ein »Fremdling«? Ein Buch
über den Parlamentarier
Eduard Lasker
Friedrich Torbergs »Mein ist
die Rache« ist neu erschienen
Kulturnachrichten
21 Aktivitäten
27 |
Soziales/Integration
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8|
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25 |
22 |
6|
13 Religion
»Wenn es Israel gut geht, geht es
uns auch gut«. Interview mit Ilan
Brandstetter von Keren Hayesod
Rassisten auf dem Rasen.
Antisemitismus im
Fußballstadion
Vereinsnachrichten
Klub-Wegweiser
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30 |
Память
Дорогие члены Общины!
«То была лишь прелюдия...»
70-я годовщина ноябрьских
погромов 1938 года.
8
Община/Политика
Восстановленный «Дом
Жизни». После обширных
реставрационных работ вновь
открыто еврейское кладбище
на Гроссе Хамбургер Штрассе.
Противники «Аль-Кудс»
12 Религия
«Pro Reli» – За и Против.
Два взгляда на этот вопрос.
15 Культура
К 90-летию со дня рождения
Леонарда Бернстайна.
Календарь
Новости культуры
Jugendnachrichten
Die Jüdische Oberschule:
Tag der Offene Tür
30 |
Kultus
«Когда благополучен Израиль,
благополучны и мы.» Беседа
с Иланом Брандштеттером
из фонда Керен ха-Йесод.
Расисты на поле. Антисемитизм
и расизм на футбольных
стадионах.
Клубы
Трефпункт «Хатиква»
Социальная тематика/
Интеграция
29 Молодежная тематика
Еврейская средняя школа
Культ
Servicestelle
Mo – Do 9 – 18 Uhr · Fr 9 – 15 Uhr
Das aktuelle »jüdische berlin«
und vorangegangene Ausgaben finden Sie auch als PDF zum Herunterladen unter: www.jg-berlin.org
-> jüdisches berlin
-> Aktuelle Ausgabe
V.i.S.d.P.
Präsidium der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde
zu Berlin (Michael Joachim, Tuvia
Schlesinger, Sergey Lagodinsky,
Eduard Kunz, Margarita Bardich)
Redaktion Judith Kessler
Oranienburger Straße 29
10117 Berlin
Telefon 880 28-260/-269
Fax 880 28-266
Mail jb@jg-berlin.org
Assistenz Nadine Bose
Übersetzung Walerija Weiser
Auflage 8000
Druck dmp
Zerpenschleuser Ring 30,13439 Berlin
Anzeigenverwaltung
Runze & Casper Verlagsservice OHG,
Linienstraße 214, 10119 Berlin
Telefon 28018-144, Fax 28018-400
20 Eврейская жизнь
28 Jugend
29 |
28 |
5
Jüdische Gemeinde zu Berlin
Fasanenstraße 79/80 · 10623 Berlin
Ев­рей­ская об­щи­на
СПРАВОЧНАЯ СЛУЖБА
пн.–чт. (9–18) · пт. (9­–15)
Telefon 880 28 - 0
JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008
Gemeindeblatt
3
Titel Ein Blick in die Dauerausstellung im Centrum Judaicum; im
Vordergrund das Foto eines Gottesdienstes in der »Neuen Synagoge«
von Abraham Pisarek, aus den 30er
Jahren. Foto: Anna Fischer
Namentlich gekennzeichnete Beiträge
entsprechen nicht unbedingt der
Meinung der Redaktion oder der
Herausgeber. Für unaufgeforderte
Texte gibt es keine Veröffentlichungs­
garantie. Die Redaktion behält sich vor,
Leserbriefe und Manuskripte zu
kürzen. Strikter Redaktionsschluss ist
der 15., Anzeigenschluss der 10. des
Vormonats.
Публикуемые и подписанные
статьи не всегда соответству-ют
мнению редакции или издате-ля.
Редакция оставляет за собойправо
сокращения статей и писемчита­
телей.Публикация незака-занных
текстов не гарантирует-ся.Номер
подписывается в пе-чать15-го
числа,прием объявле-ний заверша­
ется 10-го числа каж-дого месяца.
GEDENKEN · ПАМЯТЬ
Veranstaltungen zum 70. Jahrestag der Novemberpogrome
Begleitprogramm zur
Ausstellung »Es brennt!
Antijüdischer Terror im
November 1938«
TU WAS!
Ein Benefizkonzert anlässlich des
70. Jahrestages der Reichspogromnacht
JÜDISCHES BERLIN 108 11 /2008
initiiert von Daniel Hope
4
_5. November | 20 Uhr
Konzertabend Louis Lewandowski, JesusChristus-Kirche, Hittorfstraße 23, 14195 Berlin
_6. November | 20 Uhr
Konzertabend Paul Ben-Haim
Jesus-Christus-Kirche, Hittorfstraße 23
_8. November | 19 Uhr
Gespräche mit Zeitzeugen
Ev. Kirchengemeinde Dahlem, Thielallee 1, 14195
_9. November | 10–20 Uhr
Biografien im Stelenfeld
Denkmal für die ermordeten Juden Europas
_9. November | 14–17 Uhr
Zeit vergeht, Verantwortung bleibt – Gedenkweg der Kirchen zum 9. November, vom Roten
Rathaus zur Synagoge Oranienburger Straße
_10./11. November | 14–20 Uhr
Symposium »Der Novemberpogrom 1938«
Martin-Gropius Bau, Niederkirchner Straße 7,
10963 Berlin. Anmeldung: Telefon 254509-0,
Fax 254509-99, symposium@topographie.de
_12. November | 20 Uhr
Konzertabend Abraham Dunajewski
Jesus-Christus-Kirche, Hittorfstraße 23, 14195
_13. November | 20 Uhr
Konzertabend Stefan Wolpe
Jesus-Christus-Kirche, Hittorfstraße 23, 14195
_25. November 2008 | 20 Uhr
Braune Diplomaten. Horst Wagner und
Eberhard von Thadden als Funktionäre der
›Endlösung‹. Vortrag Dr. Sebastian Weitkamp,
Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7, 10963
mit Klaus Maria Brandauer, Sol Gabeta,
Sebastian Knauer, Héléne Grimaud,
Menahem Pressler, Thomas Quasthoff,
Justus Zeyen, Max Raabe, Christoph
Israel u.a.
Schirmherr: Frank-Walter Steinmeier
Benefizient: Freya von Moltke-Stiftung für das
Neue Kreisau, www.fvms.de
So 9. November 2008 | 20 Uhr
Abflughalle Flughafen Tempelhof
Platz der Luftbrücke 5
Karten (120/60/30 Euro) und Infos
unter der Hotline 01805 – 449 449 (0,14/Min.),
karten@musikfeste.de und www.tuwas-berlin.de
Schweigemarsch von der Erdener Str./Ecke Königsallee zum Mahnmal Gleis 17, Bahnhof Grunewald ·
Kundgebung mit Rebecca Klars, Franziska Ullrich,
Patricia Lenk, Anne Weber, Chantal Lamar.
Jiskor: Clemens Mai · El Male Rachamim: Kantor
Simon Zkorenblut · Kaddisch: Isaak Behar
Veranstalter: Gottfried-Keller-Gymnasium, Hugo-Gaudig-Realschule, in Verbindung mit der Landespolizeischule und dem
Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf
Di 4. November 2008, 19 Uhr
Zwiespalt des Erinnerns
Der 9. November in der deutschen Geschichte
Das nationale Gedenken in Deutschland ist durch
einen Zwiespalt des Erinnerns geprägt. Ein Symbol
dafür ist der 9. November. Ist dies eine Stärke oder eine
Schwäche der Erinnerungskultur?
mit Dr. Harald Schmid, Dr. Thomas Lackmann,
Prof. Dr. Andreas Nachama, Dr. Hermann Simon,
Konrad Weiß
Initiative Haus Wolfenstein
Samstag | 8. November 2008 | 18 Uhr
Gedenken an der Spiegelwand
zum Jahrestag der Reichspogromnacht
Hermann-Ehlers-Platz | Berlin-Steglitz
Internationale Tagung
So 9. Nov. 11 Uhr | Akademie der Künste | Hanseatenweg 10 | Kreis der Freunde der Habimah | Zur Erinnerung
an den 70. Jahrestag der Novemberpogrome
Menschliches Versagen – Deutsche verwerten ihre
jüdischen Nachbarn. Film von Michael Verhoeven
Radiofeaturevorführung
Recha Freier Die Gründung der Jugend-Alijah und das Porträt einer ungewöhnlichen Frau
Von Barbara Entrup, Ursula Ruppel und Monika Ogorek
Recha Freier war die Gründerin der Kinder- und Jugend-Alijah: eine junge Frau und Gattin des Rabbiners Dr. Moritz
Freier, die mit ihrer Organisation Tausende von jüdischen Kindern und Jugendlichen rettete. Im Feature sind Originalaufnahmen von Recha Freier, ihren Töchtern Ma’ayan und Shalhevet Freier, Ernst Simon und anderen Zeitzeugen zu
hören. Hedwig Rohde im Tagesspiegel: »Noch keine derartige, historisch fundierte Dokumentation war so poetisch.«
Moderation:
Mo 10. November 2008 · 16.30–17.30 Uhr
Katholische Akademie in Berlin, Hannoversche Str. 5
7 0 . J a hrest a g der N ovem b erpogrome
Es diskutieren:
Schülergedenken zur
Pogromnacht des 9.11.1938
Anschließend Podiumsdiskussion
»Zivilcourage damals, Zivilcourage heute – Beweggründe und Ursachen
mutigen Handelns«
Rolf Joseph, überlebte die NS-Zeit in Berlin im Versteck
Ulrike Poppe, Bürgerrechtlerin in der DDR
Wolfgang Heuer, Soziologe
Gabriela Hermer, Redakteurin der Feature-Abteilung des kulturradio vom rbb
Eine Veranstaltung vom Kulturradio des rbb
Sonntag | 9. November 2008 | 19 Uhr
Centrum Judaicum, Oranienburger Straße 29, Seminarraum, 10117 Berlin. Eintritt frei
1938 – 1948 – 2008
HISTORY AND MEMORY
AFTER THE HOLOCAUST
A RETRO-PERSPECTIVE IN
THE AGE OF GLOBALISATION
5. – 8. November 2008
Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung und Hermann-Cohen-Akademie
Tiergartenstraße 35, 10785 Berlin,
Tel. 269 96 - 3335
mit Eveline Goodman-Thau, Micha Brumlik,
Moshe Zimmermann, Aleida Assmann, Christoph
Mueller, Sibylle Quack, Klaus Dethloff, Hajo Funke,
Marie-Luise Knott, Shai Lavi, Michel Cullin, Alex
Joffe, Carole Basri, Hermann Simon, Yoram Ben
Ze‘ev, Lala Süsskind, Avi Primor, Charles Asher
Small, Shimon Samuels, Mark Weitzmann,
Jeffrey Andrew Barash, Jose Brunner, Gert Mattenklott, Berel Lang, Dagmar Herrmann, Dorothee Gelhard, Beatrice Gonzales-Vangell, Brunella
Antomarini, Antonia Grunenberg, Gernot Wolfram, Rüdiger Görner, Andras Kovacs, Karol Sauerland, Fania Oz-Salzberger, Shimon Shetreet
Verleihung der Hermann Cohen Medaille
für Jüdische Kulturphilosophie 2008 an
Ruth Klüger
Liebe Gemeindemitglieder!
Menschen, die in Deutschland nach dem 9. November gefragt werden, geben oftmals zur Antwort, dieser Tag sei ein deutscher Schicksalstag und verweisen dann zumeist auf den Tag der Maueröffnung vor
19 Jahren. Einige mögen sich vielleicht noch daran
erinnern, dass am 9. November 1918 im Deutschen
Reich die Monarchie abdanken musste und Phillip
Scheidemann die Republik ausrief. Den 9. November 1938 hingegen scheinen viele Menschen offenbar verdrängt oder gar vergessen zu haben.
Uns Juden aber ist dieses Datum für alle Zeiten in
das Gedächtnis eingebrannt – als die dramatische
Wende von einem bis dahin vorrangig politischwirtschaftlichen Terror durch die nationalsozialistischen Machthaber hin zur physischen Vernichtung
der Juden in Deutschland und Europa.
Was war vor 70 Jahren geschehen? Seit 1933 hatte getreu des NSDAP-Programms eine »Entjudung« des
öffentlichen Lebens und der Verwaltung stattgefunden.
Ärzte, Anwälte, Beamte und Angestellte waren entlassen und Berufsverbote erteilt worden. Durch Boykottmaßnahmen verloren jüdische Familien ihre
Existenz, verließen Deutschland oder hofften, in
»innerer Emigration« die Nazizeit überstehen zu
können. Am 9. November 1938 aber zog ein bestellter, aufgeputschter Mob von SA-Männern und bereitwilligen Helfern aus der Bevölkerung durch die
Straßen deutscher Städte, plünderte und zerstörte
jüdische Geschäfte, Wohnungen und Synagogen,
verwüstete jüdische Friedhöfe. Die Bilanz weniger
Stunden: bis zu 100 Tote, mehr als 30 000 jüdische
Menschen in den Konzentrationslagern, über 260
zerstörte Gotteshäuser und Friedhöfe. Proteste aus
der nichtjüdischen Bevölkerung blieben aus oder
ungehört. Die wenigen Ausnahmen – wie der mutige Reviervorsteher Wilhelm Krützfeld, der die Feuerwehr rief und so die Neue Synagoge in der Oranienburger Straße vor den Flammen rettete – können die
Mitschuld der breiten Masse an der Barbarei nicht tilgen. Der Pogrom 1938 wurde der Auftakt einer plan-
Konditorei und Café G. Hirsch, Schönhauser Allee 21,
Juni 1938 © Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum
mäßigen Verfolgung, Inhaftierung und Ermordung
von Millionen jüdischer Menschen aus ganz Europa
und zum größten Völkermord aller Zeiten.
Der Versuch einer Aufarbeitung und Bewältigung
fand nach 1945 in der deutschen Gesellschaft nur
recht zögerlich statt. Aber Geschichte lässt sich nicht
umkehren und auch nicht »bewältigen«. Doch man
– jeder – kann etwas anderes: sich mit der Geschich-
te auseinandersetzen, sie analysieren und Schlüsse
aus ihr ziehen. Auch wenn das Geschehene nicht
»wieder gut« zu machen ist, kann und muss man darüber aufklären und Lehren daraus zu ziehen versuchen. Genauso wenig wie es eine »Vergangenheitsbewältigung« gibt, gibt es die »Kollektivschuld«.
Allerdings gibt es eine Verantwortung der nachfolgenden Generation(en), nämlich aktiv für eine demokratische, tolerante und aufgeklärte Gesellschaft
einzutreten und sie mitzugestalten.
Es leben nur noch wenige Zeitzeugen unter uns, die
als Kinder die brennenden Synagogen, die zerstörten
Geschäfte und die von Angst und Panik gezeichneten Juden gesehen und mitgezittert haben. Diese
Überlebenden sind uns und allen Beweis und Mahnung, die Novemberpogrome nicht zu vergessen,
sondern sie in Form eines aktiven Gedenktages zu
erinnern und zu bewahren.
Am diesjährigen 9. November, dem 70. Jahrestag des
Pogroms, gedenken wir in unserer Gemeindeveranstaltung, die unter anderem von Schülern der Georg-Mendheim-Schule in Zehdenick gestaltet wird
und zu der wir den Regierenden Bürgermeister von
Berlin, Klaus Wowereit, und den Vorsitzenden der
Axel-Springer-Stiftung, Prof. Ernst Cramer, als Redner erwarten, insbesondere der Berliner Juden, die
in das KZ Sachsenhausen verbracht und dort gepeinigt oder ermordet wurden. Im Eingangsbereich des
Gemeindehauses wird eine Ausstellung über sie informieren und die Gäste auf die Gedenkstunde einstimmen. Wir hoffen auch auf Ihre Teilnahme am
9. November um 18.30 Uhr im Großen Saal.
Lala Süsskind, Michael Joachim
JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008
GEDENKEN · ПАМЯТЬ
5
Дорогие члены Общины!
Когда в Германии задаешь вопрос о значении 9
ноября, люди часто отвечают, что этот день является судьбоносным для Германии, обычно указывая на падение Берлинской стены 19 лет назад.
Возможно, кое-кто и вспомнит, что именно 9 ноября 1918 года настал конец германской монархии и Филипп Шайдеманн провозгласил Веймарскую республику. Но 9 ноября 1938 года многие люди очевидно вытеснили из памяти или
даже забыли.
Эта дата, однако, навсегда выжжена в памяти евреев. Она стала точкой драматичного поворота
событий от преимущественно политического и
экономического террора нацистского режима по
отношению к евреям к физическому уничтожению евреев Германии и Европы.
Что же произошло 70 лет назад? Согласно программе НСДАП, начиная с 1933 года проходила
ариизация общественной жизни и администрации. Врачей, адвокатов, чиновников и государственных служащих увольняли и лишали права
на работу. Из-за бойкотов населения еврейские
семьи теряли основу для существования, покидали Германию или уходили во «внутреннюю
эмиграцию», надеясь переждать время националсоциализма. Но 9 ноября своры науськанных,
взбудораженных членов СА и их добровольных
помощников прошли по улицам германских городов, громя и разоряя еврейские магазины,
квартиры и синагоги, разрушая еврейские кладбища. Итог нескольких часов: почти 100 погибших, более 30 000 еврейских узников концентрационных лагерей, свыше 260 разрушенных синагог и кладбищ. Протестов нееврейского
населения либо не последовало, или же их проигнорировали. Немногочисленные исключения
– такие как храбрый участковый Вильгельм
Крютцфельд, вызвавший пожарную команду и
тем самым спасший синагогу на Ораниенбургер
Штрассе от огня – не умаляют общей вины широких масс в свершившемся варварстве. С погрома 1938 года начались планомерные преследования, аресты и уничтожение миллионов евреев
по всей Европе, крупнейший геноцид всех времен.
После 1945 года в германском обществе были
предприняты осторожные попытки анализа и
осмысления происшедшего. Ход истории, тем не
менее, не обернешь вспять, «преодолеть» прошлое невозможно. Но каждый обязан сделать
нечто иное – подробно изучить историю, проанализировать ее и сделать свои выводы. Даже
если происшедшее ничем не «компенсируется»,
о нем можно и нужно говорить и извлечь из него
урок. «Преодолеть прошлое» невозможно, как
не существует и «коллективной вины». Но существует ответственность последующих поколений, которым надлежит выступать за демокра-
тическое, терпимое и просвещенное общество и
активно участвовать в его формировании.
Немного осталось живых свидетелей того времени, тех, кто в детстве видел горящие синагоги,
разрушенные магазины и омраченные страхом и
паникой лица евреев, трепетал вместе с ними.
Эти свидетели служат всем нам доказательством
и напоминанием, призывая не забыть ноябрьские погромы, а помнить и напоминать о них в
виде активного дня памяти.
В этом году на 9 ноября, 70-ю годовщину погрома, наша Община проведет мероприятие, в подготовке которого участвуют ученики школы им.
Георга Мендхайма в Цеденике, а с речами выступят, среди прочих, правящий бургомистр города
Берлин Клаус Воверайт и председатель правления общества им. Акселя Шпрингера профессор
Эрнст Крамер. Вечер будет посвящен в первую
очередь памяти еврейских жителей Берлина, которые были отправлены в концентрационный
лагерь Заксенхаузен, где подверглись мучениям
или были убиты.
В холле Дома Общины будет учреждена выставка с репродукциями и текстами, призванными
рассказать о судьбе этих людей и настроить посетителей на траурное мероприятие.
Мы надеемся, что и Вы примете участие в вечере
9 ноября в 18.30 ч. в Большом зале.
Лала Зюскинд, Михаэль Йоахим
GEDENKEN · ПАМЯТЬ
JÜDISCHES BERLIN 108 11 /2008
«То была лишь прелюдия»...
6
ния – особая форма унижения, которая в концентрационных лагерях была в порядке вещей. В
некоторых городах евреев-мужчин заставляли
В 2008 году в 70-й раз наступает годовщина событий ноября 1938 года – антиеврейского
строиться в ряды и носить по городу щиты с
террора национал-социалистов.
унизительными надписями, или же, как в силезС конца 20-х годов евреи Германии сталкивались тическом характере этого террора, направленно- ском городе Тшебница, вязали их коровьими цес волной антисемитских нападок. С приходом к го против мужчин, женщин и детей, не останав- пями и принуждали следовать по городу за игравласти национал-социалистов в 1933 году анти- ливавшегося и перед домами сирот или ющим оркестром. В Лейпциге еврейских женсемитизм стал частью государственной полити- престарелых. Большинство жертв открытое про- щин и детей напугали до смерти, загнав в реку,
ки. Новые законы и предписания стали основой явление насилия, неожиданно ворвавшееся в их глубина которой была им неизвестна. Около 100
социальной и экономической изоляции немец- жизнь, застало врасплох. За прошедшие пять лет евреев стали жертвами этих актов насилия, ненационал-социалистического режима евреям которые из них скончались позже от нанесенных
ких евреев.
После аннексии Австрии Германской империей Германии довелось пережить много гнетущих им ранений. Уже в утренние часы 10 ноября 1938
в марте 1938 г. эта политика радикально обостри- ситуаций, но все же их жизнь до сих пор опреде- г. ужасающие размеры насилия показали, что
лась. Члены СА и СС, а также сотрудники поли- лялась государственными нормами, поддающи- приказ Геббельса о разрушении был вполне равции, разграбляли квартиры и магазины. Гестапо мися хотя бы приблизительному анализу. Теперь нозначен полномочию на убийство.
проводила массовые аресты, сторонники же и полиция, и даже пожарная служба чаще За унижениями нередко следовало пребывание в
НСДАП публично оскорбляли евреев. Импер- всего отказывала им в помощи. Более того, сам тюрьмах или местах временного заключения.
ский министр по вопросам пропаганды Йозеф полицейский аппарат нес ответственность за Многие заключенные подвергались тяжелым
пыткам. Для многих из них, примерно 30 тысяч
Геббельс, преследовавший собственный план из- массовые аресты.
еврейских мужчин, начался растянувгнания евреев из столицы, гауляйтером
шийся на месяцы период мучений, некоторой он являлся, в июне 1938 года еще
однократно имевший смертельный испуще накалял атмосферу. В нескольких
ход: со всех краев Германии их увозили
крупных городах сотрудниками уголовв концентрационные лагеря Заксенной полиции были задержаны около 2500
хаузен, Бухенвальд и Дахау. В заключеевреев, которых насильно отправили в
нии они страдали от нескончаемого
концлагеря Бухенвальд и Заксенхаузен.
стояния на ногах, пыток и катастрофиЭкономическое положение евреев Гермаческих антисанитарных условий. В
нии также было тяжким, так как на их маодном только Бухенвальде в этот перигазины был наложен бойкот, а хозяйод погибло 233 заключенных. Спустя
ственные консультанты НСДАП постенесколько недель СС освободила непенно настаивали на том, чтобы еврейские
скольких арестованных, сумевших
магазины один за другим перенимали неподтвердить свою готовность к эмиевреи. К началу 1938 года 60-70 процентам
еврейских предпринимателей пришлось Möbelhaus A. Brünn jr., Berlin-Weißensee, Berliner Allee 29–31, Juni 1938 грации. Освобожденных обязывали
© Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum молчать о пережитом.
отказаться от собственного дела.
В течение месяцев, последовавших за
Распоряжение Генриха Гиммлера о высылке польских евреев с октября 1938 года от- В то время как в крупных городах еще существо- волной террора, оставшиеся в империи евреи
крыло новый этап политики преследования. вала возможность найти убежище, члены сель- все более остро ощущали, что они теперь предОколо 18 тысяч людей были отправлены на ских общин оказались почти в полной изоляции ставляли собой, в первую очередь, предмет погерманско-польскую границу, где им пришлось от нееврейского окружения. Тысячи магазинов, лицейских акций. Даже Объединение еврейских
неделями выжидать, так как Польша отказывала владельцев которых считали евреями, стали общин, которое с июля 1939 г. называлось Имим в разрешении на въезд. Родственник одной объектом грабежа. В провинции грань между перским объединением евреев в Германии, наперемещенной семьи, некий Гершл Гриншпан, пассивным наблюдением и активным участием в ходилось под контролем Главного управления
пребывая во Франции, узнал о депортациях. разрушительных и оскорбительных действиях имперской безопасности или гестапо. 29 октяВскоре после этого, 7 ноября 1938 г., 17-летний переступалась особенно легко. Сохранились, од- бря 1939 года – в день, когда по еврейскому каГриншпан выстрелил из пистолета в сотрудника нако, и рассказы о выражениях сочувствия и со- лендарю впервые наступила годовщина ноябрьГерманского посольства в Париже Эрнста фон лидарном поведении сограждан. Отдельные не- ских событий, маленькая группа берлинских евРата. Это стало желанным поводом для офици- евреи предоставляли преследуемым лицам убе- реев собралась в Старой синагоге на панихиду.
альных радикальных действий против евреев: жище или шли на конфронтацию с группами Восемью неделями раньше с нападения Германии на Польшу началась вторая мировая война.
сразу же, с 7 ноября, в северном Гессене и цен- вандалов.
Два дня спустя после волны насилия правитель- Ее начало и завоевание обширных частей Евротральной Германии начались акты бесчинства.
Вечером 9 ноября фон Рат умер. С 22.30 часов ру- ство империи издало предписание, запрещаю- пы в последующие годы были мрачной прелюдиководители партии и СА отправили в местные щее евреям содержать магазины розничной тор- ей политики истребления, жертвами которой до
ведомства распоряжения о разрушении синагог, говли и ремесленные мастерские. Немецким ев- 1945 года стали 6 миллионов евреев, среди них
квартир и магазинов. За несколько часов были реям пришлось выплатить возмещение размером примерно 65 тысяч австрийских и до 165 тысяч
мобилизованы тысячи членов этих организаций, в 1,126 миллиардов рейхсмарок, а также приве- немецких евреев.
которые незамедлительно приступили к делу. сти в порядок пострадавшие от погромов ули- _ Выставка «Пожар! Анти-еврейский террор в
ноябре 1938 года» проходит до февраля в Centrum
После полуночи шеф гестапо Генрих Мюллер, цы.
шеф уголовной полиции Райнхард Хейдрих и Для еврейских мужчин, женщин и детей со Judaicum на Ораниенбургер Штрассе 29 (с воскр.
другие отдали дополнительные приказы, кото- штурма их квартир 10 ноября 1938 года начался по четв. 10-18 ч., по пятн. 10-14 ч.). На выставке
рые привели к аресту до 30 тысяч евреев, в пер- период унижений и – нередко смертельных – ис- показаны малоизвестные фотографии 1938/39 гг.
тязаний. Как и при аннексии Австрии в марте, 10 и представлены аудио-станции с ранними био­
вую очередь состоятельных людей.
Еврейские общины, извещенные утром 10 ноя- ноября многих арестованных принуждали пу- графическими документами немецких евреев в
бря 1938 г., уже не могли сомневаться в система- блично проделывать гимнастические упражне- ноябре 1938 года.
GEDENKEN · ПАМЯТЬ
Musikkapelle herlaufen. In Leipzig wurden jüdische
Frauen und Kinder in Todesangst versetzt, indem
man sie in einen Fluss trieb, dessen Tiefe sie nicht
2008 jährt sich zum 70. Mal der antijüdische Terror der Nationalsozialisten im November 1938
kannten. Bis zu 100 Juden kamen bei den Überfällen
Seit Ende der 1920er Jahre sahen sich die deutschen de Situationen durchlebt hatten, war ihr Dasein ums Leben oder erlagen danach ihren Verletzungen.
Juden mit einer Welle antisemitischer Angriffe kon- bislang von ansatzweise berechenbaren staatlichen Das Ausmaß der Gewalt zeigte bereits in den Morfrontiert. Mit der Machtübernahme der Nationalso- Entscheidungen bestimmt gewesen. Nun verweiger- genstunden des 10. November 1938, dass der von
zialisten 1933 wurde Antisemitismus Teil der Regie- ten die Polizei und selbst die Feuerwehr meist jegli- Goebbels ergangene Zerstörungsbefehl einer Errungspolitik. Gesetze und Verordnungen leiteten che Hilfe. Im Gegenteil: Der Polizeiapparat war für mächtigung zum Töten gleichkam.
den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aus- die Massenverhaftungen verantwortlich.
Den ersten Demütigungen folgte häufig der Aufentschluss der deutschen Juden ein.
Während in den Großstädten noch Aussichten be- halt in Gefängnissen oder provisorischen HaftstätDer Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich standen, Rückzugsmöglichkeiten zu finden, gerieten ten. Viele Gefangene waren schweren Torturen ausim März 1938 markierte den Auftakt zu einer radika- Angehörige der vielen hundert Landgemeinden in gesetzt. Für einen Teil, etwa 30 000 jüdische Männer,
len Verschärfung dieser Politik. SA- und SS-Männer fast völlige Isolation von der nichtjüdischen Umwelt. begann ein teilweise mehrmonatiger Leidensweg,
sowie Polizeiangehörige plünderten Wohnungen Auch tausende Geschäfte, deren Besitzer als Juden der nicht selten tödlich endete: Aus allen Teilen des
und Geschäfte. Die Gestapo führte Massenverhaf- galten, wurden zum Ziel von Verwüstungen. Wie die Deutschen Reiches wurden sie in die Konzentra­
tungen durch, NSDAP-Anhänger demütigten Juden Synagogenbrände zogen die zerstörten Schaufens- tionslager Sachsenhausen, Buchenwald und Dachau
öffentlich. Reichspropagandaminister Joseph Goeb- terfronten viele Schaulustige an. Vor allem auf dem verschleppt. Stundenlanges Stehen, Folter und katabels, der als Gauleiter der Hauptstadt einen eigenen Land war der Übergang vom Zusehen zur Beteili- strophale hygienische Bedingungen bestimmten die
Vertreibungsplan gegen die Berliner Juden verfolgte,
Haftzeit. Allein in Buchenwald starben
heizte im Juni 1938 die Stimmung weiter an. Die Si233 Häftlinge. Nach einigen Wochen
cherheitspolizei nahm in mehreren Großstädten
entließ die SS einen Teil der Inhaftieretwa 2500 Juden fest, die in die Konzentrationslager
ten, wenn sie nachweisen konnten,
Buchenwald und Sachsenhausen verschleppt wurdass ihre Auswanderung bevorstand.
den. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht befanden sich
Den Freigelassenen wurde auferlegt,
die deutschen Juden in großer Bedrängnis: Ihre Läüber das Erlebte zu schweigen.
den wurden boykottiert und die NSDAP-GauwirtIn den Monaten nach Ende der Terrorschaftsberater erzwangen fortlaufend Geschäftswelle wurde für die im Reich verblieübernahmen durch Nichtjuden. Bis Anfang 1938
benen Juden immer spürbarer, dass sie
mussten 60 bis 70 Prozent der jüdischen Firmen­
nunmehr in erster Linie als Polizeiproinhaber aufgeben.
blem galten. So stand auch der DachMit dem Befehl Heinrich Himmlers, polnische Juverband der jüdischen Gemeinden,
den auszuweisen, trat die Verfolgungspolitik ab Okder seit Juli 1939 Reichsvereinigung der
tober 1938 in eine neue Phase. Bis zu 18 000 MenJuden in Deutschland hieß, unter Konschen wurden in das deutsch-polnische Grenzgebiet In Berlin gelang es zwei jüdischen Jungen, David Zwingerman
trolle des SS-Reichssicherheitshauptgebracht, wo sie wochenlang ausharren mussten, da (heute Hamilton, r.) und Horst Löwenstein (M.), zwölf Tora­
amtes bzw. der Gestapo. Am 29. Oktoihnen Polen die Einreise verweigerte. Ein Angehöri- rollen aus der ausgebrannten Synagoge Markgraf-Albrechtber 1939 – dem Tag, an dem sich nach
ger von Verschleppten, Herschel Grynszpan, erfuhr Straße zu retten. Sie brachten sie zu einem jüdischen Teeimpor­
jüdischem Kalender der Novemberterin Frankreich von der Deportation. Kurz darauf, am teur englischer Herkunft (l.) und gaben sie später der Jüdischen
ror zum ersten Mal jährte – trat eine
© D. Hamilton, London/ Centrum Judaicum
7. November, verübte der 17-Jährige ein Attentat auf Gemeinde zurück.
kleine Gruppe Berliner Juden in der AlErnst vom Rath, einen Mitarbeiter der Deutschen
ten Synagoge zu einem GedenkgottesBotschaft in Paris. Ein geeigneter Vorwand, um auch gung an Zerstörungen oder Demütigungen fließend. dienst zusammen. Acht Wochen zuvor hatte mit
offiziell und radikal gegen Juden vorzugehen. Schon Allerdings sind auch Berichte über Bekundungen dem deutschen Angriff auf Polen der Zweite Weltab dem 7. November begannen in Nordhessen und von Mitleid und solidarisches Verhalten überliefert. krieg begonnen. Der Kriegsbeginn und die ErobeMitteldeutschland Ausschreitungen.
Einzelne Nichtjuden boten Verfolgten Unterkunft rung weiter Teile Europas in den folgenden Jahren
Am Nachmittag des 9. November 1938 verstarb vom oder traten Zerstörungstrupps entgegen.
bildeten den Auftakt für eine umfassende VernichRath. Ab 22.30 Uhr gaben Partei- und SA-Führer die Zwei Tage nach den Gewaltakten erließ die Reichs- tungspolitik, der bis 1945 um die sechs Millionen JuWeisung zur Zerstörung von Synagogen, Wohnun- regierung eine Verordnung, die Juden den weiteren den zum Opfer fielen. Unter ihnen waren etwa 65 000
gen und Geschäften an ihre lokalen Dienststellen Betrieb von Einzelhandelsgeschäften und Hand- österreichische und bis zu 165 000 deutsche Juden.
aus. Innerhalb weniger Stunden waren tausende werksbetrieben verbot. Zugleich mussten die deutMitglieder mobilisiert und begannen ihr Verwü- schen Juden eine Sühneleistung von letztlich 1,126 Wir danken Andreas Nachama, Uwe Neumärker und
stungswerk. Ab Mitternacht erließen u.a. Gestapo- Milliarden Reichsmark aufbringen und das Straßen- Hermann Simon für die Abdruckgenehmigung dieses
chef Heinrich Müller und der Chef der Sicherheits- bild wiederherstellen.
(gekürzten) Beitrages aus dem von ihnen herausgege­
polizei Reinhard Heydrich weitere Befehle, die zur Das Aufbrechen ihrer Wohnungen am 10. November benen Katalog zur
Festnahme von bis zu 30 000 vor allem vermögen- 1938 markierte für jüdische Männer, Frauen und Ausstellung »Es brennt! Antijüdischer Terror im
den Juden führten.
Kinder den Beginn von Demütigungen und – oft November 1938« der Stiftungen »Topographie des
Den am Morgen des 10. November 1938 alarmierten tödlichen – Misshandlungen. Wie schon nach dem Terrors«, »Denkmal für die ermordeten Juden
jüdischen Gemeinden wurde rasch klar, dass es sich Anschluss Österreichs im März mussten viele Fest- Europas« und »Neue Synagoge Berlin – Centrum
um systematischen Terror handelte, der sich gegen genommene am 10. November sportähnliche Frei- Judaicum«.
Männer, Frauen und Kinder richtete und auch vor übungen abhalten – eine Form der Erniedrigung, die Die Ausstellung (Eröffnung: 6.11. 17 Uhr) ist bis
Waisenhäusern und Altersheimen nicht Halt mach- auch in Konzentrationslagern zum Alltag gehörte. In Februar im Centrum Judaicum, Oranienburger Str.
te. Für die Meisten war der Einbruch offener Gewalt einigen Städten wurden jüdische Männer gezwun- 29, zu sehen (So–Do 10–18 Uhr, Fr 10–14 Uhr). Sie
in ihr Leben in dieser Form nicht vorstellbar gewe- gen, Züge zu formieren und Schilder mit entwürdi- zeigt bisher wenig bekannte Fotografien von 1938/39
sen. Auch wenn die deutschen Juden in den fünf Jah- genden Aufschriften zu tragen oder, wie im schlesi- und präsentiert in Audiostationen frühe biografiren der bisherigen NS‑Herrschaft viele beklemmen- schen Trebnitz, an Kuhketten gebunden hinter einer sche Zeugnisse deutscher Juden im November 1938.
JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008
»Ein Vorspiel nur«
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GEMEINDE · ОБЩИНА
Восстановленный «Дом Жизни»
JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008
После обширных реставрационных работ в конце сентября вновь
открыто еврейское кладбище на Гроссе Хамбургер Штрассе.
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В течение двух лет еврейское кладбище на Гроссе Хамбургер Штрассе,
крупнейшее из еврейских кладбищ
Берлина, было тщательно реставрировано на средства Сената города
Берлина, Народного союза Германии по уходу за воинскими могилами и Еврейской общины. Маленькая церемония открытия состоялась в конце сентября.
Это кладбище – важнейшее сохранившееся свидетельство нового
основания еврейской общины Берлина в 1671 году, когда при курфюрсте Фридрихе Вильгельме изгнанным из Вены евреям было позволено поселиться в Пруссии. Спустя
ровно 100 лет после их изгнания из
марки Бранденбург, вместе с гугенотами и нидерландцами их призвали участвовать в восстановлении страны, разрушенной Тридцатилетней войной. Годом позже
некий Мордехай Модел (известный
также под именем Модел Рис) приобрел участок в районе Шпандауер
Форштадт и передал его в пользование маленькой общины, насчитывавшей 40 семей. В то время
кладбище находилось за городом,
за пределами городской стены, но
вскоре оказалось со всех сторон
окруженным домами и до 1827 года
служило растущей общине «Домом
жизни».
На момент закрытия кладбища все
места на нем были заняты. Здесь
было похоронено около 12 тысяч
людей, среди них - умерший в 1786
году философ и просветитель Мозес Мендельсон. Его дружба с Готхольдом Эфраимом Лессингом, который увековечил его в своей идей-
ной драме «Натан мудрый», стала
ранним символом так называемого
еврейско-немецкого симбиоза. Лишь
в 1812 году, под влиянием последствий Французской революции,
Пруссия позволила евреям стать
равноправными гражданами государства. Тем не менее, могила Мендельсона ныне важна для нас как
подтверждение развития, которое
лишь во времена Веймарской республики привело к полному правовому равенству евреев в Германии. К тому моменту кладбище уже
100 лет как было закрыто и давно
превратилось в таинственный зеленый оазис, притаившийся за домами района Шпандауер Форштадт.
Одним из этих зданий был построенный в 1828 году дом престарелых
еврейской общины. Для его обитателей была проложена дорожка для
прогулок, и кладбище стало служить местом отдыха. После 1942
года этот дом престарелых стал
одной из исходных точек гибели
второй еврейской общины. Гестапо
избрало его сборным пунктом: более 50 тысяч евреев были согнаны
сюда для вывоза в концлагеря. По
приказу гестапо кладбище было
очищено и использовано в качестве
спортивной площадки и тюремного
двора. В 1943 г. на кладбище были
проложены траншеи, а оказавшиеся при этом на поверхности человеческие останки небрежно отброшены в сторону. В последние недели
войны здесь в 16 общих могилах
были похоронены 2427 гражданских жертв войны, а также солдаты
и члены СС.
Много лет городские власти прене-
Informationstafel auf dem wieder zugänglichen Friedhof
брегали значением этого места, превратив его в банальный сквер. После сноса руины дома престарелых
здесь едва угадывалось кладбище и
свидетельство исторических событий.
Лишь в 2007 году, после долгого и
сложного процесса планировки и
согласования, можно было приступить к санации. Перед выполняющими работы предприятиями стояли непростые задачи по логистике.
Кладбище следовало реставрировать по галахическим правилам,
оно было заново ограждено, пересекающая его стена была заменена
прозрачной оградой, дорожки были
обновлены, места захоронения засажены плющом. Вблизи созданного заново входа установлена чаша
для ритуального мытья рук, помещена молитвенная доска. На информационной доске обозначено,
где находились общие могилы времен Второй мировой войны. Благодаря значительным средствам, предоставленным Еврейской общиной,
была обозначена территория бывшего дома престарелых. Уже в 80-е
годы здесь было оформлено памятное место со скульптурной группой
Вилла Ламмертса. Раскопки помогли вновь определить фундаментные
стены здания, и кирпичная кладка
до поверхности земли обнаружила
его историческую форму. Поперек
этой структуры пролегли дорожки,
на первый же взгляд узнаваемые
как современные.
Эти работы позволили вернуть достоинство кладбищу и памятному
месту, после чего последние стали
красноречивыми свидетельствами
истории. Стоит надеяться, что они
привлекут многих еврейских и нееврейских посетителей.
© Kessler
Есть добрые вести и касательно
другого кладбища Общины. В день
открытия на Гроссе Хамбургер
Штрассе бюджетная комиссия Бундестага в рамках специальной программы по охране памятников приняла решение выделить 995000 евро
в пользу еврейского кладбища в
районе Вайссензее. Государственный секретарь по вопросам культуры Андре Шмитц объявил о том,
что Сенат города Берлина также
выделит средства в размере 1 млн.
евро. Йоахим Якобс/ Бенно Б ляйберг
Дополнение:
29 сентября, спустя несколько дней
после открытия, неизвестные покрыли одну из информационных
досок на кладбище антисемитскими лозунгами и изображениями
свастики.
Am 11. November 1918 endete der Erste
Weltkrieg. Fast neun Millionen Soldaten starben, unter ihnen etwa zwei Millionen deutsche Soldaten, darunter
12000 deutsche Juden, von denen 3500
der Berliner Gemeinde angehörten.
»Gedenken an das Ende des
I. Weltkrieges vor 90 Jahren«
_Di 11. November 2008 · 14.30 Uhr
Jüdischer Friedhof Weißensee
Kranzniederlegung und Gedenkzeremonie mit Kantor Isaac Sheffer am
Ehrenfeld für die jüdischen Gefallenen
des Weltkrieges
Anschließend Transfer zum Kino Toni
am Antonplatz, Weißensee:
16.45 Uhr Flm: »Der Erste Weltkrieg«
17.20 Uhr Vortrag: »Deutsche jüdische
Soldaten im Ersten Weltkrieg«,
Dr. Hermann Simon
Veranstalter: Volksbund Deutsche
Kriegsgräberfürsorge, Stiftung Neue
Synagoge Berlin - Centrum Judaicum,
Jüdischen Gemeinde zu Berlin
Wieder ein »Guter Ort«
Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten wurde der jüdische Friedhof an der Großen Hamburger Straße Ende September wiedereröffnet
Der älteste jüdische Friedhof Berlins
in der Großen Hamburger Straße in
Mitte wurde in den letzten zwei Jahren
mit Mitteln des Berliner Senats, des
Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge und der Jüdischen Gemeinde
aufwändig in Stand gesetzt und Ende
September mit einer kleinen Zeremonie wieder für Besucher geöffnet.
Der Friedhof ist heute das wichtigste
noch erhaltene Zeugnis der Neugründung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin im Jahr 1671, als Kurfürst Friedrich
Wilhelm aus Wien vertriebene Juden
wieder ins Land ließ. Genau 100 Jahre
nach ihrer Vertreibung aus der Mark
Brandenburg sollten sie das durch den
3o-jährigen Krieg verwüstete Land zusammen mit Hugenotten und Niederländern wieder aufbauen. Lange vor
der 1714 erbauten Alten Synagoge in
der Heidereuther Gasse, nämlich bereits ein Jahr nach der Wiederzulassung, erwarb Mordechai Model, genannt Model Riess, ein Grundstück
zur Anlage eines Friedhofs in der
Spandauer Vorstadt und übergab es an
die noch kleine, aus 40 Familien bestehende Gemeinde. Damals lag der
Friedhof auf freier Flur vor der Stadtmauer. Aber schon bald war er an allen
Seiten von Häusern umgeben und
diente der stetig wachsenden Gemeinde bis 1827 als »Guter Ort«.
Zum Zeitpunkt seiner Schließung war
der Friedhof vollständig belegt, etwa
12 000 Menschen waren dort bestattet
worden – unter ihnen der 1786 ver-
storbene Philosoph und Aufklärer
Moses Mendelssohn. Seine Freundschaft mit Gotthold Ephraim Lessing,
der ihm in seinem Ideendrama
»Nathan der Weise« ein Denkmal setzte, wurde zu einem frühen Symbol der
so genannten deutsch-jüdischen Symbiose. Obwohl Juden in Preußen erst
1812 unter dem Eindruck der Französischen Revolution als Staatsbürger
emanzipiert wurden, erscheint uns
heute das Grab Mendelssohns – wenn
auch durch einen neuzeitlichen Grabstein und an falscher Stelle markiert –
als ein bedeutsamer Hinweis auf eine
Entwicklung, die schließlich (erst) in
der Weimarer Republik zur völligen
rechtlichen Gleichstellung der Juden
in Deutschland führen sollte. Zu diesem Zeitpunkt war der Friedhof seit
nahezu 100 Jahren geschlossen und zu
einer verwunschenen, grünen Oase
geworden, die hinter den Häusern der
Spandauer Vorstadt versteckt lag.
Eines dieser Häuser war das 1828 erbaute Altenheim der Jüdischen Gemeinde. Für die Bewohner war ein
Rundweg angelegt worden und der
Friedhof diente ihnen fortan als Ort
der Erholung. Ab 1942 wurde das Altenheim einer der Plätze, von denen
der Untergang dieser zweiten Berliner
Jüdischen Gemeinde ihren Ausgang
fand. Die Gestapo verwandelte es in
ein Sammellager. Mehr als 50 000 Berliner Juden wurden hier für den Abtransport in die KZs zusammen getrieben. Die Gestapo ließ den Friedhof
beräumen und ›nutzte‹ ihn als Sportplatz und Gefängnishof. 1943 ließ sie
einen Splittergraben durch den Friedhof ziehen und die dabei ausgehobenen Gebeine achtlos beiseite werfen.
In den letzten Kriegswochen schließlich wurden in 16 Massengräbern 2 427
zivile Kriegsopfer, aber auch Soldaten
und SS-Angehörige begraben.
Nach Jahren der Vernachlässigung
und der Umwandlung in eine banale
Grünanlage sowie dem Abriss der Altersheimruine war dieser Ort kaum
noch als Friedhof und Zeugnis der Geschichte erkennbar. Dem Beharrungsvermögen Dr. Büchners von der Stadtund Freiraumplanung ist es zu
verdanken, dass über mehrere Jahre
hinweg im Senatshaushalt Gelder für
den Friedhof fortgeschrieben wurden.
Nach einem langen, schwierigen Pla-
An der Wiedereröffnung des Friedhofs
nahmen u.a. Kulturstaatssekretär
André Schmitz, der Präsident des
Volksbundes Deutscher Kriegsgräber­
fürsorge Reinhard Führer, die
Gemeindevorsitzende Lala Süsskind,
Kultusdezernent Benno Bleiberg
(Mitte), Rabbiner Yitshak Ehrenberg
(r.) und Kantor Isaak Sheffer (l.) teil.
© Kessler/Bose
nungs- und Abstimmungsprozess
konnte 2007 endlich mit den Arbeiten
zur Sanierung begonnen werden. Die
ausführenden Firmen – Gartenbau
Fehmer, Metallbau Schult, Betonbau
Baron, die Landschaftsarchitekten Hübinger und Jacobs sowie die Bauabteilung der Gemeinde unter Beate Musiol – hatten eine große logistische
Leistung zu bewältigen. Der Friedhof
sollte nach halachischen Regeln in
Stand gesetzt werden, er wurde neu
eingefriedet, eine ihn durchschneidende Mauer wurde durch einen transparenten Zaun ersetzt, Wege wurden erneuert und die Gräberfelder mit Efeu
bepflanzt. Am neu geschaffenen Eingangsbereich wurden ein Wasserbecken
zum rituellen Händewaschen installiert und eine Gebetstafel angebracht.
Die Lage der Sammelgräber aus dem
Zweiten Weltkrieg wurde durch eine
Informationstafel verortet. Unter Aufwendung erheblicher Mittel der Jüdischen Gemeinde wurde in einem zweiten Schritt die Fläche des früheren
Altenheims wieder erkennbar gemacht. Diese war bereits in den 1980er
Jahren unter Aufstellung einer Figurengruppe Will Lammerts als Gedenkstätte gestaltet worden. Jetzt nun wurden die Grundmauern des Heims
durch Suchgrabungen ermittelt und
durch Aufmauerungen bis an die Erdoberfläche die historische Raumstruktur wieder sichtbar gemacht. Quer
über diese Struktur wurden erkennbar
neuzeitliche Wege gelegt.
Der Friedhof und die Gedenkstätte
sind nach Abschluss dieser Arbeiten
wieder zu würdevollen Orten und
sprechenden Geschichtszeugnissen ge­
worden. Es ist zu hoffen, dass zahl­
reiche jüdische und nichtjüdische Berliner und Besucher ihren Weg hierher
finden.
Auch für einen zweiten Gemeindefriedhof gibt es gute Nachrichten. Der
Haushaltsausschuss des Bundestages
hat am Tag der Wiederöffnung an der
Großen Hamburger Straße im Rahmen des Sonderprogrammes Denkmalschutz 995 000 Euro für den Jüdischen Friedhof in Weißensee
genehmigt. Und Kulturstaatssekretär
André Schmitz kündigte an, dass sich
der Berliner Senat ebenfalls mit einer
Million Euro beteiligen wolle.
Joachim Jacobs/Benno Bleiberg
Nachtrag: Wenige Tage nach der Eröffnung beschmierten Unbekannte am
29. September eine der neuen Info-Tafeln auf dem Friedhof mit antisemitischen Parolen und Hakenkreuzen.
JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008
GEMEINDE · ОБЩИНА
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Politik · Политика
Oben (v.l.n.r.) Marcus Löning, Lala Süsskind und Levi
Salomon auf der Gegenkundgebung zum Al Quds-Tag.
Links: Viele Khomeini-Anhänger ließen ihre »Botschaften«
von Kindern auf Bildern, Fahnen und Spruchbändern tragen.
Rechts: Slogans wie dieser schienen kaum einen Passanten
auf dem Ku‘damm zu stören.
© Kessler/schmidt
JÜDISCHES BERLIN 108 11 /2008
Противники «Аль-Кудс»
10
С 1979 года ежегодно 27 сентября сторонники Хомейни проводят анти-израильскую демонстрацию по случаю «международного Дня Аль-Кудс».
И в этом году они вновь демонстрировали на Курфюрстендаме за «освобождение Иерусалима», и
опять на площади Брайтшайдплатц собрались несколько десятков контр-демонстрантов, протестовавших против подстрекательской пропаганды
антисемитского и анти-израильского характера.
Малое
количество
участников
контрдемонстрации не могло не удивить, если принять
во внимание, какая опасность для всего мира исходит от режима мулл и иранского президента
Ахмадинежада, оказывающих антисемитским и
анти-израильским организациям материальную
и организационную поддержку и отрицающим
право на существование Государства Израиль.
К протесту против Дня Аль-Кудс призывали, среди прочих: Леви Саломон из Еврейской общины
(председатель Лала Зюскинд была одним из немногих членов Общины, принявших участие в демонстрации), депутаты Клаус Ледерер, Грегор
Гизи и Петра Пау из партии «Левых», Моника
Тамм (ХДС), Маркус Ленинг (СвДП), Чем Оцдемир («Зеленые»), Хамил Навзари из Общества
иранских беженцев, адвокат Сейран Атес, а также
такие организации как Германо-Израильское общество и Общество христианско-еврейского сотрудничества.
Среди ораторов, выступивших с краткой речью,
были иранские беженцы, а также депутат Эврим
Хелин Баба (партия «Левых»), которая предупредила не умалять опасность радикального ислама,
считая его «культурным своеобразием», так как
он включает в себя не только антисемитизм, но и
угнетение женщин, гомофобию, преследование
инакомыслящих и разжигание войн.
Потом около 400 демонстрантов Аль-Кудс, включая многочисленных женщин и детей, прошли
мимо маленького про-израильского митинга с
плакатами и флагами, осыпая контр-демонстрантов оскорблениями. На их знаменах помимо
«безобидных» лозунгов типа «все веры равноправны» красовались требования «прекратить
холокост против палестинцев» или «Сионисты вон из Иерусалима». Уже в предверии демонстрации на странице Аль-Кудс в Интернете участники
контр-демонстрации были коллективно названы
«пятой колонной сионистов». Подстрекаемые таким образом особо агрессивные молодые люди
при виде нескольких израильских флагов обрушились на контр-демонстрантов с руганью, пытаясь пустить в ход кулаки. Полиция воспрепятствовала рукоприкладству...
Мероприятие закончилось, но все же остаются
вопросы. Неужели плакаты, содержащие травлю
и оскорбительные жесты, действительно совместимы с Основным законом Германии? Значит,
такие демонстрации можно считать законными в
соответствии с германским правовым порядком?
Неужели Охрана детей и молодежи согласна с
тем, что детей используют в качестве рекламных
щитов фанатических идеологий? Что (еще) должно произойти, что побудило бы (большее количество) членов Еврейской общины выйти на демонстрацию в знак протеста против того, что они и
государство Израиль («сионисты») подвергаются
оскорблениям, проклятиям и нападкам? Что
(еще) должно произойти, прежде чем берлинцы
выйдут на демонстрацию против злоупотребления их «свободно-демократическим правопорядком», поняв, что игнорирование этого может
обернуться против них самих? Что (еще) должно
случиться, прежде чем такой личности как Махмуд Ахмадинежад будет отказано в возможности
публично распространять свои отвратительные
подстрекательские тирады, как он сделал это 23
сентября на генеральной ассамблее ООН, даже не
вызвав громкого протеста со стороны многонациональной публики? Что (еще) должно случиться, прежде чем Германия прервет экономические
отношения со страной, лидер которой во всеуслышание и безнаказанно заявляет о «скором прекращении сионистского режима»? Очевидно, недостаточно так как он говорить о «сионистских
убийцах» и об индустриальных нациях, «повинующихся воле маленького количества корыстолюбивых и назойливых людей», «немногочисленных, но хитрых людей, именуемых сионистами»,
которые, якобы, «коварно и многообразно исподтишка управляют львиной долей финансовых и
политических центров некоторых европейских
Й.К.
стран и США». Politik · Политика
Al-Quds- und Anti Al-QudsDemonstranten am 27.9. auf
© Kessler
dem Ku‘damm. Am 27. September demonstrierten –
wie bereits seit 1979 – auch in diesem
Jahr wieder Khomeini-Anhänger auf
dem Kurfürstendamm anlässlich des
internationalen »Al Quds-Tages« gegen Israel und für die »Befreiung Jerusalems« und wie in jedem Jahr fanden
sich auch diesmal wieder einige Dutzend Gegendemonstranten auf dem
Breitscheidplatz ein, die gegen antisemitische und antiisraelische Hetze
protestierten. Zu wenige, angesichts
der Gefahren, die vom Mullah-Regime
und dem iranischen Präsidenten
Ahmadinedschad ausgehen, die radikale antisemitische und antiisraelische
Organisationen finanziell und logistisch unterstützen und Israel das Existenzrecht absprechen.
Zum Protest gegen den Al Quds-Tag
hatten unter anderem aufgerufen: Levi
Salomon von der Jüdischen Gemeinde
(die Vorsitzende Lala Süsskind war als
eines von wenigen Gemeindemitgliedern ebenfalls vor Ort), Abgeordnete
wie Klaus Lederer, Gregor Gysi und
Petra Pau von der »Linken«, Monika
Thamm (CDU), Marcus Löning (FDP),
Cem Özdemir (Die Grünen), Hamid
Nowzari vom Verein iranischer Flüchtlinge, die Anwältin Seyran Ates sowie
Vereine wie die Deutsch-Israelische
Gesellschaft und die Gesellschaft für
Christlich-Jüdische Zusammen­arbeit.
Mit kurzen Redebeiträgen meldeten
sich unter anderem Exiliraner und die
Abgeordnete Evrim Helin Baba (Die
Linke) zu Wort, die davor warnte, den
radikalen Islam als »kulturelle
­Eigenart« zu verharmlosen, denn er
bedeute nicht nur Antisemitismus,
sondern auch Frauenverachtung,
Homo­phobie, die Verfolgung Andersdenkender und Kriegstreiberei.
Dann zogen etwa 400 Al-Quds-Demonstranten, unter ihnen viele Frauen
und Kinder mit Plakaten und Fahnen
an der kleinen Pro-Israel-Kundgebung
vorbei – mit Schmährufen und Ban-
nern, auf denen neben »harmlosen«
Alle-Religionen-sind-gleich-Botschaften das Ende eines »Holocaust gegen
die Palästinenser« oder auch »Zionisten raus aus Jerualem« gefordert wurde. Schon im Vorfeld waren die Befürworter der Gegendemonstration auf
der Al-Quds-Webseite kollektiv zur
»fünften Kolonne der Zionisten« ernannt worden. So aufgestachelt begannen einige besonders aggressive Jugendliche angesichts von ein paar
Israel-Fahnen die Anti-Al-Quds-Demonstranten wild zu beschimpfen und
versuchten, handgreiflich zu werden.
Die Polizei verhinderte Übergriffe...
Fragen bleiben nach dieser Veranstaltung einige offen. Sind Hetzplakate
und Gesten, wie die gezeigten, tatsächlich mit dem Grundgesetz vereinbar?
Sind solche Demonstrationen im Rahmen der deutschen Rechtsordung also
legitim? Ist es im Sinne des Jugendschutzes, wenn Kinder als Werbeflächen für fanatische Ideologien benutzt
werden? Was muss (noch) geschehen,
damit (mehr) Gemeindemitglieder auf
die Straße gehen, um dagegen zu protestieren, dass sie (»die Juden«) und
der Staat Israel (»die Zionisten«) angepöbelt, verflucht und angegriffen werden? Was muss (noch) geschehen, damit auch die Berliner auf die Straße
gehen, um dagegen zu protestieren,
dass ihre »freiheitlich-demokratische
Grundordnung« (nicht nur mit Plakaten gegen Juden) missbraucht wird
und sich Wegsehen letztlich gegen sie
selbst wenden kann? Und was muss
(noch) geschehen, damit ein Mahmud
Ahmadinedschad nicht – wie am 23.
September 2008 vor der UN-Generalversammlung – noch einmal ein internationales Podium für seine widerlichen Hetztiraden bekommt, ohne dass
sich lauter Widerstand regt? Was muss
(noch) geschehen, dass (auch)
Deutschland keine Geschäfte mehr
mit einem Staat macht, dessen Führer
vor aller Welt und ohne Widerspruch
das baldige Ende des »zionistischen
Regimes« ankündigen darf? Ganz offenbar reicht es jedenfalls nicht aus,
wie er von »zionistischen Mördern« zu
reden und von Industrienationen, die
den »Wünschen einer kleinen Anzahl
von habgierigen und aufdringlichen
Menschen gehorchen«, einer »kleinen
aber hinterlistigen Zahl von Leuten
namens Zionisten«, die in »tückischer,
komplexer und verstohlener Art und
Weise einen wichtigen Teil der finanziellen Zentren sowie der politischen
Entscheidungszentren einiger europäischer Länder und der USA« beJudith Kessler
herrschten.
Die Jüdische Gemeinde zu
Berlin ONLINE
www.jg-berlin.org
JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008
Anti Al-Quds
11
Religion · Религия
«Pro Reli» – За и Против
В настоящее время в Берлине идет сбор подписей в пользу народной инициативы «Pro Reli». Ее инициаторы хотят добиться того, чтобы
школьникам впредь был предоставлен выбор между нейтральной дисциплиной «этика», на данный момент уже являющейся обязательным школьным предметом, и бывшей доселе факультативной дисциплиной «религия» (по евангелическому, католическому, мусульманскому, еврейскому вероисповеданию). Два взгляда на этот вопрос:
JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008
+
12
Дискуссия о преподавании религии
в государственных школах задевает нас за живое,
ибо речь идет о
том, как мы, евреи,
определяем свое место в нееврейском обществе – да еще в Германии!
На первый взгляд, предмет этика,
нейтральный по отношению к различным мировоззрениям, кажется
привлекательным: независимо от
происхождения и вероисповедания,
школьники вместе проходят такие
важные и положительные темы как
«самосознание», «ответственность»
или «вина, долг и совесть».
Та нейтральность, однако, из которой исходят сторонники обязательного предмета этика, в действительности невозможна: у каждого человека – своя история, своя жизненная
позиция. Мы, представители религиозного меньшинства, ежедневно
сталкиваемся с тем, насколько сильно влияние христианства на наше
общество. Ведь даже критика религии обычно нацелена именно на христианство!
Лишь постепенно в широкой общественности распространяется сознание того, что и другие вероисповедания являются общественно значимыми. Но в этом смысле чаще всего
упоминают только ислам, воспринимаемый при этом отрицательно.
Другие религиозные меньшинства –
в том числе и представители еврейской веры – также обязаны претендовать на подобающее им место в
общественной жизни, как физически,
путем возведения синагог, так и духовно, путем участия в общественных прениях. Мы, Еврейская община,
слишком часто заняты сами собой, и
слишком редко поднимаем голос по
общественно важным вопросам!
Относительно преподаваемых ценностей, крупные мировые религии
во многом согласны с установками
берлинской учебной программы предмета этика. Но в различных религиозных и философских традициях
одни и те же ценности трактуются
по-разному. Нейтральный предмет
этика лишает школьников возможности укорениться в собственной
традиции. Им необходимо сначала
усвоить ее, прежде чем вступить
друг с другом в осмысленный диалог. Ученики 7 класса еще не являются компетентными представителями еврейской веры на межкультурных занятиях. Дополнительные,
факультативные уроки религии, вытиснутые, как правило, на периферию расписания, не помогут восполнить эти пробелы.
В идеальном варианте следовало бы
разработать совместную программу
преподавания этики и различных
религий, чтобы, исходя из индивидуального опыта, из собственной
традиции каждого, все проходили
одинаковые темы с целью приобретения одинаковых компетенций.
Тогда после проработки конкретной
темы в кругу школьников одного вероисповедания, ее результаты будут
представлены на пленуме общего
классного коллектива. Для этого, по
предложению инициативы «Pro Reli»,
четверть занятий следует проводить
совместно.
Качественное преподавание религии является лучшим способом преподавания этики. Хочется продемонстрировать это на примере из
образовательной программы этики.
По теме «обязанность» здесь приведен вопрос: «Являюсь ли я морально
обязанным дать милостыню бомжу?». Разумеется, эту тему можно
проработать с детьми на основании
их собственного опыта в переходах
метро, используя общие тексты различных традиций. Но согласитесь,
гораздо более плодотворными для
еврейских учеников эти занятия станут в том случае, если исходя из примера бомжа в метро будет рассмотрено понятие «мицва» во всем его
философском и историческом многообразии, а также понятие «цдака»
на основе классических еврейских
текстов и примеров из многовековой еврейской истории. И когда на
последнем этапе занятий вновь
встретятся евреи, христиане и мусульмане, чтобы разделить друг с
другом разработанное по отдельности, это можно будет считать настоящим обменом на основании истинного осмысления собственной сущности.
Извлекая урок из тоталитарных
притязаний
эпохи
националсоциализма, конституция ограничила полномочия государства в сфере
этики и морали, доверив их совести
каждого человека и ответственности вероучений и содействуя их
освоению в государственных школах. Нам не стоит отказываться от
этого ограничения государственной
власти и истекающей из него свобоРаввин Геза Эдерберг
ды.
–
В течение моей
20-летней педагогической
деятельности в единой школе, которая находится в
одном из социально
напряженных районов в центре Берлина, мне часто доводилось мечтать
о том, чтобы ученики обучались социально приемлемому поведению
на специально предназначенных для
этого школьных занятиях. Этому
желанию отвечает предмет этика,
призванный восполнить ощутимый
дефицит, так как иные воспитательные инстанции (семья, улица, СМИ)
либо совсем не влияют на воспитание характера детей и молодежи,
либо даже оказывают на него негативное влияние.
Само собой разумеется, что на уроках этики должен присутствовать
полный коллектив каждого класса, а
значит, и все представленные в классе вероисповедания, чтобы и на этом
поприще обеспечить познание и
развитие взаимного понимания и
уважения. С моей точки зрения, от
приверженцев любого вероучения
вполне можно ожидать, что они будут посещать соответствующие занятия, обозначенные именно как
уроки религии, помимо учебы в государственной школе. Четкое отделение религиозных организаций от
государства – великое благо. Следовательно, занятие вопросами религии является личным делом каждого, каковым и должно остаться.
Название народной инициативы
«Pro Reli» – пустая фраза, которая,
помимо того, скрывает невысказанные цели ее инициаторов и тем самым вводит в заблуждение. Особая
или дополнительная активность в
пользу веры с этой инициативой не
связана, напротив: ее цель в том,
чтобы с помощью контролируемого
государством обязательного школьного обучения заставить учеников и
учениц посещать занятия религии, в
то время как до сих пор они либо делали это добровольно, либо же не
проявляли к ним никакого интереса.
Сами намерения инициаторов народной инициативы нигде не указаны, но тем не менее очевидны: если
согласно их планам религия наряду с
этикой станет одним из элективных
предметов, из которых можно, но и
нужно выбирать, то плачевному состоянию этого предмета будет положен конец административным путем. (В моей школе из 400 учеников
уроки религии посещают лишь 10).
Нельзя допустить, чтобы государство брало на себя задачу обеспечивать
преподавателям
религии
школьную аудиторию. Это должно
оставаться предметом старания религиозных общин.
Если народная инициатива пройдет
успешно, добьется проведения референдума и даже изменения правовых норм, регулирующих школьное
обучение, это будет иметь разрушительные последствия, прямо обратные педагогической надежде, высказанной мною в первом абзаце. На самом деле, такая подпись выражает
желание, чтобы представители любого вероисповедания имели право
отказаться от преподносимой им в
школе доли этической ответственности перед обществом. Это воспрепятствует столь неотложному решению проблем интеграции различных культур и традиций в этой
элементарной области совместного
человеческого существования. Свобода выбора между этикой и религией равнозначна сегрегации!
Если перенести пропагандируемый
выбор из сферы школы в мир взрослых, это означало бы, что и загсы
(как в Германской империи до культурной революции Бисмарка) стали
бы необязательной инстанцией, а
заключаемый по религиозному обряду брак считался бы официально
действительным. Итай Аксель Бёинг
Religion · Религия
Für und wider »Pro Reli«
+
Bei der Diskussion
um Religionsunterricht an staatlichen Schulen geht
es an die Substanz
– es geht um unser
Selbstverständnis als Juden in einer nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft –, und das auch noch in
Deutschland!
Ein »weltanschaulich neutraler« Ethikunterricht klingt auf den ersten Blick
verlockend – die Kinder und Jugend­
lichen beschäftigen sich gemeinsam,
unabhängig von ihrer Herkunft oder
Religion mit wichtigen und guten Themen wie »Identität«, »Verantwortung«
oder »Schuld, Pflicht und Gewissen«.
Jedoch: die weltanschauliche Neutralität, wie sie die Vertreter des Pflicht­
faches Ethik voraussetzen, ist nicht
möglich: Menschen haben eine eigene
Geschichte und eigene Standpunkte.
Als religiöse Minderheit erleben wir
tagtäglich, wie sehr die Mehrheits­
gesellschaft christlich geprägt ist –
selbst Kritik an Religion ist meistens
Kritik an der christlichen Religion!
Erst langsam entsteht in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein, dass auch andere Religionen gesellschaftlich relevant sind – zu häufig wird dabei jedoch
nur der Islam, und zwar als Bedrohung, wahrgenommen. Es ist entscheidend, dass die religiösen Minderheiten
– und damit auch die jüdische – ihren
Platz im öffentlichen Raum beanspruchen. Sowohl physisch, durch den Bau
von Synagogen, als auch geistig, durch
die Teilnahme am gesellschaftlichen
Diskurs. Gerade als Jüdische Gemeinde
sind wir oft zu sehr mit uns selbst beschäftigt und unsere Stimme erklingt
zu selten zu gesellschaftlich relevanten
Themen!
Wenn es um die Werte-Vermittlung geht,
sind sich die großen Religionen und der
Berliner Ethik-Rahmenlehrplan in Vielem einig. In den verschiedenen religiösen oder philosophischen Traditionen
werden dieselben Werte jedoch ganz
unterschiedlich verankert. Ein neutraler Ethikunterricht beraubt die Kinder
und Jugendlichen der Möglichkeit, sich
in ihrer eigenen Tradition zu verankern. Diese Verankerung muss zunächst
gelehrt und gelernt werden, bevor die
Kinder und Jugendlichen miteinander
sinnvoll ins Gespräch kommen kön-
nen. Jugendliche in der 7. Klasse sind
überfordert, wenn sie in einem interkulturellen Unterricht Experten für Judentum sein sollen. Ein zusätzlicher,
freiwilliger Religionsunterricht, der meist
an den Rand der Stundentafel gedrängt
wird, kann das ebenfalls nicht leisten.
Ideal wäre, wenn ein gemeinsamer
Rahmenplan für Ethik- und Religionsunterricht der verschiedenen Religionsgemeinschaften erarbeitet würde,
sodass ausgehend von der jeweils eigenen Tradition und Erfahrung von allen
die gleichen Themen mit den gleichen
Kompetenzerwerbszielen unterrichtet
werden. Nachdem die Themen innerhalb einer Religion erarbeitet wurden,
sollen sie dann wieder in das Plenum
der Klasse zurückgetragen werden – wofür die Initiative »Pro Reli« vorschlägt,
dass ein Viertel des Unterrichts gemeinsam stattfindet.
Dass guter Religionsunterricht der
bessere Ethikunterricht ist, möchte ich
an einem Beispiel aus dem Rahmenlehrplan Ethik zeigen. Beim Thema »Pflicht«
fragt er: »Habe ich die moralische Pflicht,
einem Obdachlosen eine Spende zu geben?« Selbstverständlich kann das Thema Kindern aufgrund ihrer eigenen
Erfahrung in der U-Bahn und mit allgemeinen Texten aus verschiedenen
Traditionen nahe gebracht werden. Jedoch: Wie bereichernd wäre der Unterricht für jüdische Schüler/innen, wenn
ausgehend vom Obdachlosen in der UBahn der Begriff »Mizwa« in seiner
ideengeschichtlichen Vielfalt eingeführt
und das Thema »Zedaka« behandelt
würde, mit klassischen jüdischen Texten und Beispielen aus Jahrhunderten
jüdischer Geschichte? Wenn dann im
letzten Teil jüdische, christliche und
muslimische Jugendliche zusammenkommen, um das erarbeitete Eigene
miteinander zu teilen, dann findet
wirkliche Begegnung auf der Grundlage eigener reflektierter Identität statt.
Das Grundgesetz hat sich – als Konsequenz aus dem totalitären Anspruch
des Nationalsozialismus – beschränkt
und den Unterricht in Ethik und Moral
aus der Gewalt des Staates an das Gewissen des Einzelnen und an die Religionen verwiesen und ermöglicht diesen
auch an öffentlichen Schulen. Diese staatliche Beschränkung und die dadurch
gewonnene Freiheit sollten wir nicht
Rabbinerin Gesa Ederberg
aufgeben.
–
Während meiner
20-jährigen Leh­rer­
tätigkeit an einer
Gesamtschule in
einem sozial belasteten
Innenstadt­
bezirk Berlins hatte ich
mir oft gewünscht, dass Schüler und
Schülerinnen sich in einem eigens ausgewiesenen Schulfach Prinzipien sozial verträglichen Zusammenlebens aneignen. Das Fach Ethik trägt diesem
Wunsch Rechnung und soll Defizite
ausgleichen helfen, zumal andere Erziehungsinstanzen (Familie, Straße,
Medien) gar nicht oder destruktiv auf
die Charakterbildung von Kindern
und Jugendlichen einwirken.
Rabbinerin Ederberg beim Tora-Un­
terricht – aus dem Film »Jüdisch, jetzt
und hier« (12.11.,23.30 Uhr, ARD)
Im Pflichtfach Ethik müssen selbstverständlich alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse und somit die von ihnen
vertretenen religiösen Bekenntnisse
anwesend sein, auch um unter diesem
Blickwinkel Kenntnisse, Verständnis
und Respekt wechselseitig zu entwickeln. Ich meine, von Angehörigen eines religiösen Bekenntnisses verlangen
zu können, dass sie einen entsprechenden Religionsunterricht, der als Bekenntnisunterricht definiert ist, zusätzlich und außerhalb des Rahmens
staatlicher Beschulung besuchen. Die
klare Trennung von Staat und Religionsgemeinschaft ist ein hohes Gut.
Daraus folgt, dass die Beschäftigung
mit religiösen Dingen Privatsache ist
und auch weiterhin bleiben muss.
Der Titel des Volksbegehrens »Pro
Reli« (= für Religion) ist eine hohle
Phrase, die darüber hinaus die unausgesprochenen Absichten der Initiatoren kaschiert und folglich irreführend
ist. Denn ein besonderes oder zusätzli-
ches Engagement für Religion ist damit nicht verbunden. Im Gegenteil:
Schüler und Schülerinnen sollen mittels staatlich sanktionierter Schulpflicht am Religionsunterricht teilnehmen, was sie bislang freiwillig taten
oder kein Interesse daran hatten.
Diese Absicht der Initiatoren des
Volksbegehrens wird nirgends erwähnt, liegt jedoch auf der Hand: Indem nach ihrem Konzept Religion
zum Wahlpflichtfach würde, denn das
bedeutet, zwischen Religion und Ethik
wählen zu können, aber auch zu müssen, würde das gegenwärtige Schattendasein des Religionsunterrichts (mit
staatlicher Hilfe) beendet. (An meiner
Schule mit 400 Schülern und Schülerinnen nehmen 10 am Religionsunterricht teil.)
Es darf aber auf keinen Fall dazu kommen, dass es zur Aufgabe des Staates
wird, den Religionslehrern und -lehrerinnen die Klassen zu füllen. Dies obliegt der Anstrengung der Religionsgemeinschaften.
Würde das Volksbegehren erfolgreich
sein, in einen Volksentscheid münden
und gegebenenfalls die Schulgesetzeslage entsprechend ändern, muss mit
einer verheerenden Folge gerechnet
werden, die das Gegenteil zu der von
mir im ersten Absatz genannten pädagogischen Hoffnung beinhaltet. Faktisch bedeutet die Unterschrift den
Wunsch, dass Angehörige einer Religion sich von in der Schule vermittelter ethischer Verantwortung für die
Gesellschaft verabschieden dürften.
Auch die als so dringend geforderte
Integration unterschiedlicher Kulturen und Traditionen wäre damit in
diesem so elementaren Bereich
menschlichen Zusammenlebens verhindert. Denn die Konstellation Wahlfreiheit zwischen Ethik und Religion
bedeutet Segregation!
Überträgt man die propagierte Wahlfreiheit von der Schule auf die Welt der
Erwachsenen, so hieße das, dass auch
Standesämter (wie im Deutschen
Reich vor dem Bismarckschen Kulturkampf) zu Wahlinstanzen würden und
z. B. die wahlfrei religiös geschlossene
Ehe ebenfalls amtlichen Status bekäme. (Bundesländer, die über ihr Schulwesen in Kultusministerien entscheiden lassen, sollten für Berlin nicht zu
Vorbildern werden.) Itai Axel Böing
JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008
Derzeit werden in Berlin Unterschriften für das Volksbegehren »Pro Reli« gesammelt. Die Initiatoren wollen erreichen, dass Schüler künftig
zwischen dem bisher alleinigen (neutralen) Pflichtfach Ethik und dem noch freiwilligen Zusatzfach (evangelische, katholische, islamische, jüdische) Religion entscheiden sollen. Zwei Meinungen zum Thema
13
KULTUR · КУЛЬТУРА
Frauenfrühling im Netz
JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008
Sharon Adler betreibt mit »Aviva Berlin« seit fast neun Jahren ein
erfolgreiches Online-Magazin für Frauen.
14
Gar nicht so leicht, einen Termin mit
ihr zu bekommen. Sharon Adler
scheint hyperaktiv und ein Workaholic zu sein. Falls es vom letzteren auch
eine politisch korrekte weibliche Form
gibt, dann weiß sie es sicher. Denn seit
bald neun Jahren betreibt die zierliche
Mittvierzigerin »Aviva Berlin«, ein Internet-Frauenmagazin mit jüdischem
Einschlag (auch wenn sie das nicht explizit so benennt). Doch sogar der
Name des »Kindes« ist hebräisch. »Als
ich anfing, wollte ich ja was Neues machen und ›Aviva‹ hat mir gefallen – es
ist ein Palindrom und ›Frühling‹, das
klingt positiv und nach Aufbruch. Und
ein ›A‹ am Anfang war auch allein
schon wegen der Googlerei gut…«
Aber selbst wenn das Alphabet bei Z
anfinge, würde man beim Suchen nach
einer aktuellen Frauenseite im deutschen Internet an »Aviva« inzwischen
schwerlich vorbeikommen. Die Seite
hat sich durchgesetzt und wo »Online
Magazin für Frauen« drauf steht, ist
auch tatsächlich Frau drin. Nicht nur
im übertragenen Sinne. In der Redaktion, einer großen Altbauwohnung in
Kreuzberg (Göttin sei Dank nicht
schon wieder Schicki-Micki-Mitte) ist
von Chefin Sharon über Sarah, Silvy,
Ilka, Steffi, Jennifer, Yvonne (Redakteurinnen) und Mara (Tochter, 13) bis
hin zu Zipi (Kanarienvogel) und Sita
(Katze) alles Frau.
»Aviva« hat einen festen freien Stamm
von sechs Redakteurinnen, dazu Praktikantinnen und etliche Autorinnen,
die mehr oder weniger kontinuierlich
schreiben, oft auch ohne Honorar.
»Ohne die Ehrenamtlichen ginge das
gar nicht«, sagt die Allrounderin Adler, die als Chefredakteurin, Ansprechpartnerin und Geschäftsführerin zugleich firmiert. Das Magazin bekommt
keinerlei Förderung, finanziert sich allein durch Werbung und indem die
gelernte Fotografin Sharon Adler auch
weiterhin vor allem mit Event-Fotografie »Brötchen« dazu verdient oder
Immer online: Sharon Adler auch mal einen Bildband wie »Frauen
und ihre Autos« bestückt. Was für ein
Auto fährt sie eigentlich? »Einen ollen
giftgrünen Opel Corsa« (wie gesagt,
reich wird frau mit Internetmagazinen
nicht). Und Urlaub hat die Berlinerin
auch schon seit Jahren nicht gemacht,
er scheint ihr aber auch nicht wirklich
zu fehlen. »Ich brauche die Herausforderung«, sagt sie und träumt davon,
»Aviva« auch noch »crossmedial« als
Print-, Radio- und TV-Version herauszubringen.
Adler und ihr Team stellen MusikCDs, Musikerinnen und Konzerte vor,
besprechen Filme und Bücher, auch
und vor allem solche, die nicht auf jeder »Spiegel Bestseller«-Liste stehen.
Es gibt reichlich Fortbildungsangebote
für Frauen auf den Seiten und einen
»gender-sensitiven« Veranstaltungskalender. »Aviva« hat natürlich alles zu
bieten, was andere auch haben –
­E-Cards, Marktplatz, Newsletter und
© Kessler
allerlei Spielereien wie ein animiertes
hebräisches Alefbet. Darüberhinaus
ist es den Macherinnen jedoch gelungen, dauerhaft ein (täglich aktualisiertes) kompetentes und an keiner Stelle
banales Magazin mit Themen für Frauen zu installieren – eines eben, das
ohne Paris Hilton, Swarowski-Glimmer und Schminktipps auskommt.
Stattdessen gibt es alles von der Unter-
»The J. Street Projekt«
Susan Hiller (geb. 1942 in Florida) hat im Rahmen eines DAAD-Aufenthaltes
von 2002 bis 2005 Straßenschilder in Deutschland entdeckt und fotografiert,
auf denen noch das Wort »Jude« erscheint.
Susan Hillers Reise durch Deutschland findet ihren Niederschlag in über
300 Fotografien, einer Landkarte von Deutschland, einer Videoinstallation
sowie in einem umfangreichen Buch. Die Erinnerungsarbeit der Künstlerin
deckt die Spuren der Vergangenheit auf und verweist so auf den schmerzlichen
Verlust einer einstigen, reichen jüdischen Kultur in Deutschland.
© Susan Hiller: Jüdenlohweg, Bad Elster
Kunst-Raum des Deutschen Bundestages im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus
Am Schiffbauerdamm (Eingang an der Spreeseite), 10117 Berlin
bis 11. Januar 09 · Di–So 11–17 Uhr · Eintritt frei · www.kunst-im-bundestag.de
nehmerin des Jahres über die Frauenfußball-WM bis zum »BrustkrebsMonat« und der Beckenbodenübung
– und eben die Rubrik »Jüdisches Leben«: ein langes Interview mit der
Komponistin Ursula Mamlock, ein
Porträt der Kadima-Chefin Tzipi Livni, ein Artikel über die israelische
Frauenorganisation MachsomWatch
oder einer über die UN-Botschafterin
Gabrielle Shalev.
Und was meint Adler nun nach all den
Jahren Erfahrung mit einem Frauenmagazin? Ticken Frauen anders? Oder
sind sie gar die besseren Menschen?
»Ich weiß ja nicht, wie Männer ticken«,
sagt sie lachend. »Männer sind einfacher gestrickt, soviel ist klar. Und Frauen lieben zum Beispiel auch Autos und
brauchen sie nicht nur zum Kinder
kutschieren. Aber ich denke schon, dass
mehr Frauen in verantwortungsvolleren Positionen und in der Politik der
Welt einige Kriege ersparen würden.«
An der Verbreitung eines »weiblichen
Blicks« und einer adäquateren Positionierung von Frauen in der Gesellschaft
hat die Internetseite ihren guten Anteil. Und die Frauen – nach Adlers Erfahrung ist die durchschnittliche
»Aviva«-Leserin politisch-kulturell interessiert und zwischen 25 und 55 Jahre alt – danken es den Macherinnen.
Eine ganze Reihe von »Userinnen« haben sich auf den »Aviva«-Seiten verewigt, wo sich die Geburtstagsglückwünsche
zu
jedem
einzelnen
»Aviva«-Jahr abrufen lassen: »A great
platform to open the window to the
flowers of Jewish and Israeli culture«
(Nava Semel), »gelungene Mischung
aus Sachverstand, Witz und Liebe zum
Detail« (Lisette Buchholz), »clever,
charmant, tapfer und auf ›Zack‹ (Katja
Kullmann), »die schnellste FrauenZeitschrift der Welt« (Maybritt Illner),
»wohltuende Oase« (Marion Hölczl),
»polyphon, polyvalent, polymorph«
(Pieke Biermann), »meschugge, präzise, bunt, elegant, frech« (Holly-Jane
Rahlens)… Bei so viel Lob aus allen
Ecken der (Frauen)Welt sparen wir
uns weitere Hudelei und empfehlen
(übrigens auch Männern): Selber klicken – auf: www.aviva-berlin.de!
Judith Kessler
Берлин, девятое ноября 1938
Мне было полгода,
всего-то полгода...
Кто знает, какая стояла погода
в тот первый
из жизни моей ноябрей,
но мёртвые листья
с деревьев слетали
и скорбными жёлтыми
звёздами стали,
пометив одежды:
«Вниманье – еврей!»
Пристанища веры,
извечно опальной,
громили, зверея,
той ночью «хрустальной»
под звон и под хруст
леденящий стекла.
И тенью кровавою
огненно-чёрной
накрыло весь мир
этой ночью позорной...
Смогу ли поверить, что ночь
истекла? Генриетта Ляховицкая
Projekt «Impuls» 880 28-404, С. Агроник
Приглашаем посетить наши клубы и
рабочие группы:
_Немецкий разговорный язык –
по чт. в 14.30, пед. Кристель Ружичка.
_«Современный еврейский танец» –
по вт. в 18.00, пед. Л. Шайн.
_Английский для начинающих –
пн. и ср. в 18.00, пед. М. Пригожина.
_Клуб авторской песни –
раз в мес.: рук. Я. Циприс.
_Клуб «Кинозал» – раз в мес. в пн.
с киноведом Н. Меринковой
_Клуб «Турист» – раз в мес., рук. В. Гейбель
_Школа истории искусств –
1-2 р. в мес.: ведет Н. Холлер
_Экскурсии «Еврейские места в Берлине»
32. Benefizkonzert der
Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin
und Potsdam
12. Rabin-Gedenkkonzert
»Wir schenken Israel einen Wald!«
W O L F
B I E R M A N N
So 2. November 2008, 19 Uhr
im Großen Sendesaal des RBB
Masurenallee 8-14 (am Funkturm)
Karten 35/30/25/20 Euro: 826 47 27,
für Ermäßigungsberechtigte (10 Euro)
an der Abendkasse
Не только
«Вестсайдская история».
К 90-летию со дня рождения
Леонарда Бернстайна.
Родители, прибывшие в Америку из
города Ровно, назвали своего сына,
родившегося в 1918 году, Луисом.
Уезжали они как Бернштейны – в
США они стали Бернстайнами. В 16
лет Луис Бернстайн сменил имя на
Леонард и именно как Леонард
Бернстайн и добился всемирной известности. Трудно сказать, какой
талант был у него главным: пианиста, дирижера или композитора.
Темы его «Вестсайдской истории»
популярны по сей день и звучат в
концертных залах и на радиоволнах
в самых разных интерпретациях.
Кроме того у Бернстайна был дар
популяризатора. Его телевизионные лекции о классической музыке
привели в концертные залы милли-
оны американцев. А еще он был готов помочь советом и опекой всем,
кого считал талантливым. Поэтому
даже мимолетные встречи с ним
стали легендарными строчками в
биографиях многих музыкантов.
Владимир Спиваков, например,
рассказывает, как Бернстайн подарил
ему свою дирижерскую палочку.
Дирижер Бернстайн, учившийся у
выходца из России Сергея Кусевицкого, оставил множество первоклассных записей произведений
Бетховена, Малера и Чайковского.
Наблюдать этого вдохновенного
красивого человека во время музицирования и сегодня – огромное непреходящее удовольствие.
Особая тема: Бернстайн и Израиль,
Бернстайн и еврейство. Сразу после
образования Израиля Бернстайн,
как и многие звезды, приехал на
Землю Обетованную поддержать
молодое еврейское государстсво
своими концертами. Юбилеям Израиля посвящены некоторые его
сочинения. А принесший ему мировую композиторскую славу мюзикл
«Вестсайдская история» стал для него
своего рода проклятием – европейские музыкальные критики из стана его недоброжелателей немало
сделали, чтобы вычеркнуть Бернстайна из списка серьезных композиторов и считать его лишь автором легкой музыки, хотя он и автор
нескольких симфоний. Еще одна
тема: Бернстайн и Караян. Внешне
похожие, они были антиподами.
Об этих и других гранях таланта
и судьбы Л. Бернстайна вы
сможете узнать на вечере журна­
листа Юрия Векслера, который
состоится 27 ноября в 18.00
большом зале на Ораниенбургерш­
трассе 29. Вы увидите также
видеозапись уникального балета
Бернстайна «Леа» по знаменитой
пьесе Ан-ского «Дибук» с мировой
звездой Ниной Ананиашвили в
главной партии. 5,-/3,-, проект
«Импульс» (отдел культуры).
Die Kulturabteilung informiert:
Die Kulturabteilung informiert:
kammermusikreihe
montagskonzerte
in der fasanenstraße
Großer Saal des Jüdischen Gemeindehauses
10623 Berlin, Fasanenstraße 79/80
3. november 20 uhr
Elfa Rùn
Kristinsdóttir/
Violine
FranÇois
Lambret/
Klavier
Johannes Brahms,
L. van Beethoven,
W.A. Mozart
Eintritt: 5,- Euro
Sonntag 16. November · 17.00
Autoren-Abend in russischer Sprache
Margarita Vishnjakova:
»Mein jüdisches Theater…«
In Zusammenarbeit mit dem Weltkongress der
russischsprachigen Juden e.V. · Eintritt: € 5,Авторская программа засл. арт. России
МАРГАРИТЫ ВИШНЯКОВОЙ
При участии Леонида Богдана
«Мой еврейский театр»
Сцены из спектаклей, песни, стихи, монологи.
Рассказ об истории еврейского театра.
JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008
KULTUR · КУЛЬТУРА
15
KALENDER · КАЛЕНДАРЬ
VERANSTALTUNGEN NOVEMBER 2008
Sa 1
Fr 7
Sa 8
Fr 14
Sa 15
Fr 21
Sa 22
Fr 28
Sa 29
JÜDISCHES BERLIN 106 8/2008
Mo 3
14.00
Mo 3
20.00
Mi 5
16.30
Do 6
11.00
So 9
18.30
Mi 12
18.30
So 16
17.00
16
Mo 24
14.00
Do 27
19.00
So 2
10.00
20.30
Di 4
17.00
20.00
Mi 5
17.00
20.00
Do 6
17.00
20.00
20.30
So 2
13.30
Mo 3
11.00
Mo 3
13.00
Schabbat & Festtage
Noach < 17.33
> 16.08
Lech Lecha · < 17.20
> 15.57
Wayera · < 17.12
> 15.47
Chaje Sarah · < 17.03
> 15.40
Toldot · < 16.58
Jüdische GEmeinde­
veranstaltungen
Gemeindehaus, Fasanenstraße
79/80, Tel. 880 28-0
Treffen der Child Survivors
(bis 17 Uhr)
Kammermusikreihe. Elfa Rùn
Kristinsdóttir und François
Lambret spielen Brahms,
Beethoven, Mozart
Kinderensemble Bim-Bam
mittwochs 16.30, sonntags 11.30
Jüdischer Liederchor
jeden Donnerstag
Gedenkveranstaltung zum
70. Jahrestag der Novemberpogrome und Ausstellungseröffnung
Repräsentantenversammlung
Заседание СП
Autoren-Abend in
russischer Sprache. «Мой
еврейский театр»
Ehrenamtliche Helfer
Gruppentreffen
Heinz-Galinski-Preis-Verleihung an S.E. Shimon Stein
Chabad Lubawitsch
Münstersche Str. 6, T. 21 28 08 30
Sonntagsschule
für Kinder
Jüdische Philosophie für jeden
Yoga für Kinder von 3 bis 12
Jahren.
Torakurs auf Hebräisch
Tanzunterricht für Kids
von 3 bis12 J.
Talmud-Kurs/Fortgeschrittene
Musikalische Früherziehung.
mtl. 19,50
Der Tscholent-Klub
Tora Studien
INSTITUT FÜR BILDUNG
UND INTEGRATION E.V.
Pestalozzistraße 15,
Tel. 31 80 35 06/ 07/08
Sportclub: Спортивный клуб
Sport für Kinder (So)
Kleiderkammer (Mo + Mi),
A. Bersissa
Briefe & Bewerbungen (Mo
– Do) Помощь при оформлении
заявлений на работу. По записи.
Mo 3
10.00
Di 4
12.00
Di 4
12.30
Mi 13
11.00
Mi 13
15.00
Mo 24
9.00
integrathek
Passauer Str. 4, Tel. 21 91 22 81
Vorbereitung auf den Einbürgerungssprachtest (Mo+Fr)
Anti-Aging-Kabinett mit
Stressmanagement (Di–Do)
Kommunikationstraining:
Polnisch für Anfänger (Di+Do)
PC- und Laptopkurse (Mo–Do,
Fr – nach Vereinbarung)
Handykurs für
Senioren (Mo+Fr)
Interne
MAE-Konferenz
JÜDISCHE Oberschule
Große Hamburger Straße 27,
10115 Berlin, Tel. 72626570
So 23 Tag der Offenen Tür
11.00 11 – 15 Uhr
JÜDISCHER Frauenverein
Pestalozzistr. 14, Kidduschraum
Di 4 Unser Gast: Rafael Aharoni –
18.30 Keren Kayemeth LeIsrael
So 2
16.00
Mo 3
14.00
Di 4
20.00
So 16
16.00
Di 18
11.00
Mi 19
15.00
Di 25
19.00
JÜDISCHER KULTURVEREIN
JKV-Büro: Oranienburger Str. 31,
3. Et., Zi 313, Tel. 282 66 69
Wie aus Netty Reiling Anna
Seghers wurde. Sigrid Bock
liest aus ihrem Buch »Der Weg
führt nach St. Barbara«.
Oranienburger Str. 29,
Seminarraum, 1. Etage
Beratung: Kонсультации по
всем социальным вопросам с
oтветственным по вопросам
интеграции И. Шалмиевым
(пн. 14-17, ср. с 11-14): 0170-542 73 21
Schmoozeday 1st and 3rd
Tuesday! Jeremy: 0160-642 98 57
Letzte Zuflucht Schanghai.
Stefan Schomann liest aus
seinem Buch über die Liebesgeschichte der Chinesin Julie
Chenchu Yang und des Juden
Robert R. Sokal. Seminarraum
»Die Welt der kleinen Leute»
von Friedrich Alexan erschien
1936 in Paris (»Im Schützengraben der Heimat. Eine Jugend im
1. Weltkrieg«). In Deutschland
erscheint das Buch erstmals
2008 im Wellhöfer Verlag.
Einführung: Hermann Simon,
Irene Runge. Seminarraum
Kaffeeklatsch mit Andrée
Fischer-Marum & Irene Runge
im Barcomi, Sophienstraße 21
»Die schwarzen Schafe bei
den Gradenwitz und Kuczynskis«. Hans Lembke stellt sein
neues Buch vor. Seminarraum
Mi 26 Teatime. Gespräch zur
15.00 weltpolitischen Lage mit Ralf
Bachmann. JKV-Büro
JÜDISCHES
MUSEUM BERLIN
Lindenstraße 14, 10969 Berlin
Mo 3 Ein Jude, der Deutschland
19.00 liebte: Das Tagebuch des Willy
Cohn. Pemiere der rbb-Doku
Mo 3 Stabrawa Ensemble Berlin
19.30 und Nachwuchsmusiker des
Julius-Stern-Instituts Berlin :
Bruckner, Mozart, Halvorsen
So 9 »... oder ist‘s gar der Weltun11.00 tergang?«. Zum 70. Jahrestag
bis der »Reichskristallnacht«: u.a.
16.00 Installation »Unausgesprochen«;
stündliche Führung »Reaktionen deutscher Juden auf den
Nationalsozialismus«
Mo 17 Ruth Klüger: »unterwegs
19.30 verloren«, Erinnerungen.
Karten: 88 24 250
Do 27 Isaac B. Singer: Späte Liebe,
19.30 Buchpräsentation mit Jan
Schütte und Otto Tausig.
Karten: 88 24 250
So 30 Chanukka-Markt: Familientag
12.00 zur festlichen Eröffnung des
diesjährigen Chanukka-Marktes
im Glashof (12–18 Uhr)
Klub der
Kriegsveteranen
Gemeindehaus, Fasanenstraße
Di 4 Vortrag: Die Ordnung und die
15.00 Organisation der Begräbnisse
auf jüdischen Friedhöfen.
Э. Володарская: «Порядок и
организация захоронений на
еврейских кладбищах Берлина»
Di 18 Konzert Igor Ginsburg
15.00 »Lieblingslieder«. Концерт:
И. Гинзбург – «Любимые песни»
So 2
10.00
Di 4
18.00
Di 4
18.00
So 9
11.00
PROJEKT »IMPULS«
Проект «Импульc»
Tel. 880 28-4904, S. Agronik
Oranienburger Straße 29, 3. Et.
Klub «Tourist», вед. Владимир
Гейбель. Вокруг озера Тегель.
Поход на 5 часов с привалом.
Встреча: U 6 «Alt-Tegel». 2,-.
Запись по тел. см. выше
Jüdische Tänze (Di) mit Larissa
Shein (1,-). Oranienburger Str. 31,
Sportsaal, Tel. 880 28-166.
Englisch (Mo/Mi) mit Marianna
Prigozhina, Zi. 115. Anmeldung:
Tel. 46 60 45 84
Stadtführung. Экскурсия с
Л. Будич: «Еврейская история
и достопримечательности
р-на Панков». Встреча: S-Bhf
«Pankow», на платформе. 2,-
Sa 15 Liedermacherklub. «Памяти
19.00 А. Галича, к 90-летию со дня
рождения». Участвуют: Алла
Киселева, Дм. Сорокин, И. Тимаков, Ян Циприс. Затем – гитара по кругу. Большой зал
Do 20 Vortrag. Марианна Пригожина
18.00 (док. Центра им. Мендельсона): Еврейская философия:
Маймонид «Путеводитель
рассеянных». Seminarraum, б/п
So 23 Kunstgewerbemuseum.
11.00 Экскурсия с Н. Холлер: «Королевские сокровища от средневековья до Возрождения».
Встреча: S-Bhf «Potsdamer Platz»
на площади под часами. 2,Mo 24 Neu! Клуб «Kinosaal», вед. Ната
18.00 Меринкова. Фильм А. Звягинцева «Изгнание» (2007), призер
Каннского кинофестиваля.
Seminarraum, 1-й эт.
Do 27 Hommage an Leonard
18.00 Bernstein. «Не только
'Вестсайдская история'»,
к 90-летию со дня рождения
Л. Бернстайна. Вед. Юрий
Векслер. Большой зал, 3,-/5,-
Mi 19
15.00
Mi 26
15.00
SENIORENTREFF »ACHVA«
Fasanenstr. 79–80, T. 880 28-245
Aus deutscher und georgischer Klassik: Lora Gumennja
(Sopran), Irina Choperia (Klavier)
Computerklasse
jeden Mittwoch
Dr. Irene Runge: Der
9. November 1938 aus Sicht
einer Historikerin
Mira & Ilja Bondar:
Musik für die Seele
Besuch der Ausstellung »Die
Jeckes« im Centrum Judaicum
So 2
11.00
So 2
14.00
Mo 3
13.30
Mo 3
14.00
Mo 3
16.00
Di 4
16.00
Di 4
17. 00
Di 7
17.00
TALMUD-TORA-SCHULE
Школа «Талмуд-Тора», Bella
Bairamov, Joachimstaler Str. 13
Tel. 448 21 53/0170-947 97 18
Meine kleine Tora: Iwrit,
Englisch, Keramik, jüd. Lieder
Schauspielkurs
für Kinder
Englisch-Small-Talk (für
Erwachsene) in 6 Monaten (Mi)
Jüdische Traditionen
durch deutsche Konversation
Frauenseminar B. Bairamow:
»Am Anfang war der Gesang«
Schachklub Шахматная школа для детей и взрослых (Di)
Schulvorbereitung
für 5 bis 6-jährige
Jüdische musikalische
Erziehung
Mi 5
15.00
Mi 5
18.00
Mi 12
15.00
KALENDER · КАЛЕНДАРЬ
Mi 5
12.00
Mi 5
18.00
Mi 5
16.00
Mi 5
17.00
Do 6
12.00
Do 6
15.00
So 9
12.00
Mo 10
17.00
Do 13
20.00
Mo 17
18.00
Do 20
15.00
Mi 26
18.00
Fr 28
20.30
So 2
15.00
So 9
15.00
So 16
15.00
So 23
15.00
So 30
15.00
Mo 10
15.00
Mo 10
16.00
Mi 12
16.00
Lev leachim
Krankenbesuche
Jüdische Volkstänze »Chai«
»Евр. народный танец«
Elternklub: Kreative Beschäftigung für Kinder ab 8 Jahre
Iwrit für Erwachsene
(Mi). Иврит (еженед.)
Mendel & Söhne.
Theaterklub (Do)
Exkursionen. Galerieführung:
Sammlung Marx. Mit Anmeldung
Zum Gedenktag an die
Reichspogromnacht.
Elternklub: Der Holocaust im
Werk jüdischer Schriftsteller.
Englisch für Kinder
mit Harry
Chavruta & Mishmer mit
Rav Ehrenberg.
Jazz-Klub
(B. Carter, J. Lee, J. Rushing)
Exkursionen. Galerieführung:
Joseph Beuys. Mit Anmeldung
Künstlertreff: Jüdische
Künstler; mit K. Obretenov:
Kiki Smith & Luise Bourgeois
Kabbalat-Schabbat
mit Rabbiner Ehrenberg
TRADITIONSKLUB
»MASSORET«
Fasanenstr. 79, Tel. 880 28-245
Konzert. Die Lieder unserer
Jugend. Исполняют
Л. Вишневецкий, М. Цепенюк
Vortrag. W. Rathenau und
seine Zeit. Л. Голод: В. Ратенау
– портрет на фоне времени
Konzert. Es singt S. Mastjugin.
Поёт С. Мастюгин
Kinderensemble Bim-Bam.
Детский ансамбль Бим-Бам.
Рук. М. Гамаль и С. Алёхина
Vortrag J. Vardi: Politische
Situation in Israel. Политическая ситуация в Израиле
TREFFPUNKT HATIKWA
Oranienburger Str. 31, T. 282 68 26
Bildungszentrum. Консультация: Э. Шуб «Дифференциальное исчисление». К. 207
Kunst- und Literaturklub.
Ознакомление с новыми
произведениями М. Шейнбаума, Л. Бердичевского, Л.Зельтер, Д. Яновского. Доклад и
стихи Г. Ляховицкой к 70-летию Хрустальной ночи. К. 214
Klub Moskau. К 130-летию со
дня рождения Януша Корчака
– великого педагога, писателя
и врача Ведущая Галина
Мартьянова. Мифгаш
Do 13 Veteranenklub. Д. Призамд:
15.00 Загадки истории – «герои» и
жертвы хрустальной ночи.
Р. Розенберг: информация о
положении в Израиле. Мифгаш
Do 13 Kunst- und Literaturklub.
15.00 Обсуждение статей М. Шейнбаума в «Еврейской газете».
Мo 17 Kunst- und Literaturklub. Пре17.00 зентация альманаха
«До и после» Nr. 12. Мифгаш
Di 18 Klub Kiew. Ко дню освобожде15.00 ния Киева: М. Глинкин: Киев
сегодня – поэтические зарисовки, юмористические
рассказы. Д. Езриль: Мой Киев
– впечатление от посещения
города в сентябре. Дуэт
«Киевлянка» – Аня Аксёнова,
Лена Тисменецкая. Мифгаш
Di 18 Bildungszentrum. Проф. Я.
16.00 Беленький: «Решение задач по
физике и математике». К. 210
Mi 19 Klub Leningrad. Театральная
16.00 гостинная. «Н.П. Акимов и его
Театр Комедии». Ведущий:
А. Троки. Мифгаш
Do 20 Bikkur Cholim. «Мир каш11.00 рута» – просмотр фильма.
Посещение больных. К. 21
Do 20 Frauenklub. Роль женщины в
17.30 подготовке еврейского дома к
Субботе. К. 202
Do 20 Klub Bakinez. «Вклад педа18.00 гогов-евреев в воспитание
подростающего поколения
бакинцев». Мифгаш
Do 20 Kunst- und Literaturklub.
15.00 Редакционная работа .
Fr 21 Klub Moskau. Заседание
11.00 актива. К. 214
So 23 Konzert. Клезмер концерт.
16.00 Группа «Шалом». Билеты (2,-)
в к. 15. Большой Зал
Mo 24 Klub Kiew. Заседание клуба.
14.00 План работы на декабрь. К. 214
Mo 24 Kunst- und Literaturklub.
16.00 Ознакомление с новыми
произведениями С. Лурье,
А. Подольской, М. Авербух,
С. Львовича, Л. Рейнгач. К. 214
Mi 26 Klub Leningrad. Театральная
16.00 гостинная. «К 100-летию со
Дня рождения Суламифь
Мессер.» Рассказывает и показывает М. Гавриков. Мифгаш
Do 27 Veteranenklub. Заседание
11.00 актива, обсуждение текущего
плана. К. 214
Do 27 Kunst- und Literaturklub.
Подготовка к изданию стихов
Н. Гайдуковой. Знакомство с
новой книгой Л. Бердичевского.
So 30 Klub Odessa. Вечер, посвя16.00 щённый великому одесситу
Леониду Утёсову. Вход по
клубным билетам. Мифгаш
Sa 1
10.00
Sa 1
14.00
Mi 5
18.30
Sa 8
11.10
So 9
14.00
Sa 15
14.30
Sa 15
16.00
So 23
10.00
Mi 26
19.00
So 30
12.00
So 30
14.30
So 2
Di 4
Mi 5
15.00
Di 11
Mi 12
So 16
TUS MAKKABI
Julius-Hirsch-Sportanlage,
Harbigstraße 40, Grunewald
B-Junioren
BSC Kickers 1900 I
Senioren
SG Prenzlauer Berg I
B-Junioren
1. FC Wacker 21 /Lankwitz II
B-Junioren
SC Lankwitz I
E-Junioren
SF Charl. Wilmersdorf I
1. Herren
Eintracht Mahlsdorf 1
2. Herren
Borussia Pankow 1960 I
Senioren
FC Treptow I
B-Junioren
FC Internationale II
1. Herren
Adlershofer BC I
2. Herren
SC Westend 01 I
WISSENSCHAFTLICHE
GESELLSCHAFT
Научное Общество
Oranienburger Str. 31, Zi 311
Ausflug nach Magdeburg für
Schüler: Besuch der Ausstellung
»Jüdische Mathematiker« und
des Instituts für Neurobiologie
der Otto-v.-Guericke Universität. Anmeldung Tel. 236 271 32
Chemie für Schüler und
Studenten (+14., 21.11.). Prof.
V. Mairanowski: Tel. 465 7972
Sitzung: Заседание правления
и актива
Physik, Mathematik für
Schüler/Studenten (+ 18.,12.11.).
Dr. V. Chain: Tel. 216 98 91
Chemie 8.–13. Kl., Konsultationen
(+26. 11.), Dr. B. Lurik, T. 465 79 72
Biologie, Genetik. Individualunterricht für Schüler.
V. Kochergin: Tel. 236 271 32
UND SONST…
Sa 1 Sababba-Party & Lesung Willy
21.00 Kramer (» Berlin Fucking City«).
N1, Ku‘damm 156, Lehniner Platz
So 2 Video-Interviews mit
15.30 Überlebenden in der pädagogischen Arbeit. Haus der
Wannseekonferenz, Am Großen
Wannsee 56/58
So 2 Wolf Biermann im 12.
19.00 Rabin-Gedenkkonzert der DIG.
RBB, Masurenallee 8–14
Di 4 Gefängnis Erinnerung? Die
18.00 jüdische Gemeinde zwischen
Holocaust und den Herausforderungen der Gegenwart
Vortrag und Diskussion mit Lala
Süsskind. Gedenkstätte
Sachsenhausen
Do 6 WIZO-Vintage-Pelzmoden20.00 schau. Ristorante Al Sarago,
Karten: 882 55 89
Sa 8 Gedenkveranstaltung an der
18.00 Steglitzer Spiegelwand. DIG
So 9 Führung: Jüdische Häftlinge
14.00 der »Kristallnacht« im KZ
Sachsenhausen. Straße der
Nationen 22, 16515 Oranienburg, Tel. 03301-200-0
So 9 Joseph Wulf und seine
15.30 Initiative für ein Dokumentationszentrum im Haus der
Wannsee-Konferenz. Haus der
Wannseekonferenz
So 9 TU WAS! Benefizkonzert zum
20.00 70. Jahrestag der Novemberpogrome, mit Daniel Hope, Klaus
Maria Brandauer, Héléne
Grimaud, Menahem Pressler,
Thomas Quasthoff, Max Raabe
u.a. Flughafen Tempelhof.
Karten: 01805 - 449 449
Di 11 »Gedenken an das Ende des
14.30 I. Weltkrieges vor 90 Jahren«
Jüdischer Friedhof Weißensee.
Anschließend Kino Toni – Film:
16.45 »Der 1. Weltkrieg« und Vortrag
17.20 H. Simon: »Deutsche jüdische
Soldaten im Ersten Weltkrieg«
Mi 12 »Jüdisch, jetzt und hier«.
23.30 Film von Andreas Lueg. ARD
So 16 »Ein Portrait, an dem Jahr15.30 zehnte gemalt haben«. Die
Geschichte Ruben Kozhevnikovs.
Haus der Wannsee-Konferenz
So 16 Obama oder McCain? Die
16.00 israelisch-amerikanischen
Beziehungen nach der Wahl
des neuen US-Präsidenten.
Keren Hayesod, Tel. 8871933
So 23 WIZO-Fussballturnier 2008
12.00 Onkel-Tom-Str. 58-60, Zehlendorf
So 23 Auschwitz auf der Bühne –
15.30 Peter Weiss‘ Inszenierung »Die
Ermittlung« in DDR und BRD.
Haus der Wannsee-Konferenz
Di 25 Jüdische Musik der Romantik
20.00 Psalmenvertonungen von Louis
Lewandowski. Philharmonie
So 30 Marketing und Massenmord
15.30 – Die Gettoverwaltung von
Litzmannstadt. Haus der
Wannsee-Konferenz
JÜDISCHES BERLIN 106 8/2008
CHESCHWAN/KISLEW 5769
17
JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008
KULTUR · КУЛЬТУРА
18
Ein »Fremdling«?
(Sein oder) »Mein ist die Rache«
Rosemarie Schuder hat ein Buch über den begnadeten Berliner Parlamentarier und Rhetoriker Eduard Lasker (1820–1884) geschrieben
Zu seinem 100. Geburtstag ist Friedrich Torbergs berühmteste und zugleich am wenigsten bekannte Novelle neu erschienen
Wollte man bei Geschichtsstudenten
des dritten Semesters einer beliebigen
deutschen Universität Näheres über
Eduard Lasker abfragen, würde eine
positive Antwort überraschen. Und
doch war Lasker einer der Gründerväter des Liberalismus und einer einheitlichen Zivilgesetzgebung (die später in
das Bürgerliche Gesetzbuch mündete)
und ein kritischer Begleiter des Reichskanzlers Otto von Bismarck.
Nun hat Rosemarie Schuder ein Buch
geschrieben, das Laskers parlamentarischen Einsatz würdigt
und dokumentiert, wie der
Theologe Adolf Stoecker
und Laskers einstiger Parteifreund Heinrich von
Treitschke (»Die Juden sind
unser Unglück«), kontinuierlich judenfeindliche Propaganda betrieben, die auch
Fürst Bismarck gern aufgriff,
wenn sie ihm nützte.
Eduard (Jizchak) Lasker
wurde 1829 in Posen geboren. Sein Vater hatte mit einem kleinen Unternehmen die materielle Sicherung für die Familie geschaffen
und wollte den Sohn in den Betrieb
einbinden. Diesen jedoch zog es zum
Geistligen. Lernen wollte er und studieren. Von einem Rabbiner ist überliefert, dass er schon sehr früh in dem
Knaben Eduard Anlagen eines Wunderkindes vermutete. Ganz falsch war
diese Prognose wohl nicht.
Trotz der Barrieren gegen die Gleichstellung von Juden, zielgerichtet auch
im Justizwesen, ließ sich der »Fremdling aus dem Osten« vom Studium der
Rechtswissenschaften nicht abhalten,
obwohl er wusste, dass ihm eine Laufbahn als Richter per Dekret verschlossen war, da keinem Christen zugemutet werden sollte, vor einem Juden
einen Eid abzulegen.
Die judenfeindliche Stimmung in den
»höheren« Schichten des BismarckReiches sollte Lasker über Jahrzehnte
begleiten, auch als er bereits Abgeordneter des Reichs und des Preußischen
Landtages und ein von Bismarck gefürchteter Kenner aller in Gesetze
mündenden Vorlagen war. Als Widersacher des Kanzlers blieb die Reaktion
der Herrschenden nicht aus und Lasker hatte sich der besonderen Zuwendung der politischen Polizei zu »erfreuen«. Erhalten ist die geheime
Friedrich Torberg (1908–1979), der
sich selbst auf allen Gebieten als nur
mäßig talentiert einstufte, war ein Tausendsassa: Theaterkritiker, Kolumnist,
Romancier (sein Erstling »Der Schüler
Gerber« wurde 1930 ein Riesenerfolg),
Parodist, Herausgeber, Professor. Den
meisten Lesern aber wird er vor allem
als Übersetzer Ephraim Kishons und
Verfasser der Wiener Anekdotenbände
um »Die Tante Jolesch« bekannt sein.
Dass Torberg, der wie Anton Kuh und
Alfred Polgar zur legendären Wiener
Café-Herrenhof-Runde gehörte, nicht
nur schlagfertig-witzig war, ruft die zu
seinem 100. Geburtstag nach fast 40
Jahren endlich noch einmal aufgelegte
Novelle »Mein ist die Rache« in Erinnerung, eine der frühen Erzählungen
über ein KZ. Ein herausragender Text,
eine atemlos erzählte Geschichte, die
den Gewissenskampf jüdischer Opfer
zwischen Aufgeben und Aufbegehren,
Stillhalten und Widerstand schildert.
Diese berühmteste und zugleich heute
kaum noch bekannte Erzählung Torbergs war zuerst 1943 in Los Angeles
im kleinen Exilverlag Pacific Press erschienen und durch die Emigrantengemeinde – von Remarque über Hannah Arendt bis zu Manès Sperber (ein
Text, der »alles überdauert«) begeistert
aufgenommen worden, und sie machte Friedrich Torberg zu einem explizit
politischen und jüdischen Autoren.
Erst später wurde bekannt, dass seine
Mutter und eine seiner Schwestern im
Ghetto Lodz umgekommen waren. Er
selbst hatte sich zeitlebens (trotz Namensänderung von Ephraim Kantor
in Torberg und obwohl aufgewachsen
Präsidial-Registratur des E. Lasker:
Seinen politischen Standort in fast allen Auseinandersetzungen – ob in der
Innen- oder Außenpolitik – benannte
Lasker 1867 in einer Verfassungsdebatte so: »Ich für mich gestehe, dass der
Mittelpunkt meines Lebens der Geist
sein wird, welcher das Jahr 1848 hervorgebracht hat«.
1870 sollte in Preußen die Todesstrafe
eingeführt werden. Nach einem leidenschaftlichen Gegenplädoyer des
brillianten Rhetorikers Lasker votierte
eine Mehrheit mit
»Nein«.
Andererseits hatte der
begnadete Anwalt dem
von Bismarck gewollten »Gesetz gegen die
gemeingefährlichen
Bestrebungen der Sozialdemokraten« zugestimmt. Bald danach
muss ihm wohl bewusst geworden sein,
dass er eine falsche
Entscheidung getroffen hatte. Als kurze Zeit später die führenden Köpfe der Sozialdemokratie,
Wilhelm Liebknecht und August Bebel, verhaftet wurden, appellierte Lasker an die Öffentlichkeit, deren Familien materiell zu unterstützen…
Die Autorin beschreibt, wie Fürst Bismarck den aufrechten Lasker fast obsessiv verfolgte. Selbst noch, nachdem
dieser im Januar 1884 auf einer Amerikareise gestorben war, erging Order
aus dem Kanzleramt, dass aus Bismarcks Umfeld niemand an der Trauerfeier teilnehmen dürfe, die in der bis
auf den letzten Platz besetzten Synagoge Oranienburger Straße stattfand und
zu der Abgeordnete aller Fraktionen
bis hin zum Reichstagspräsident von
Letzow erschienen waren.
Tausende Berliner folgten dem Sarg
des »Rechts- und Menschenfreundes«
zum Friedhof Schönhauser Allee und
Rabbiner Pincus Frankl brachte es auf
den Punkt, in dem er Lasker als jemanden pries, der es vermocht hatte,
»Judentum, Vaterlandsliebe und Menschentum im würdigen Dreiklang…
verschmelzen« zu lassen.
Alfred Fleischhacker
_Rosemarie Schuder: Der Fremdling
aus dem Osten. Eduard Lasker – Jude,
Liberaler, Gegenspieler Bismarcks,
Verlag für Berlin-Brandenburg, 22,95
Hakoah-Schwimmerin Idy Kohn und
© Hakoah Wien
Friedrich Torberg in Prag) als bewußter »Jude und Österreicher« gesehen. In seiner Jugend
war er im zionistischen Hakoah Wien,
dem zwischen den Weltkriegen mitgliederstärksten Sportverein der Welt.
Da ihn dessen Fußballmannschaft wegen zu großen Andrangs nicht aufgenommen hatte, ging er zu den Wasserballern und wurde mit Hagibor Prag
später sogar tschechoslowakischer Meister. 1938 floh er in die Schweiz, dann
durch halb Europa nach Amerika, wo
er für Warner Brothers Drehbücher
schrieb – und »Mein ist die Rache«.
Die Geschichte spielt in einem kleinen
Konzentrationslager nahe der holländischen Grenze – das Personal: 80 in
eine Holzbaracke gepferchte jüdische
Häftlinge und der durch und durch sadistische KZ-Kommandant Wagenseil
mit seiner ledernen Hundepeitsche,
der ein perverses Vergnügen daran
hat, die Häftlinge, einen nach dem anderen, so lange zu quälen, bis sie vor
seinen Augen Selbstmord begehen.
Währenddessen wird in der »Judenbaracke« nächtelang debattiert: muss man
sich seinem Schicksal ergeben oder
soll, darf man Wagenseil umbringen?
Joseph Aschkenasy, ein frommer
»Rabbinatskandidat« und »der einzige, der die Totengebete kannte«, verneint den Widerstand vehement, weil
er Gott vorbehalten sei: »Mein ist die
Rache und die Vergeltung, spricht der
Herr«. Aber gilt das auch für Ausnahmesituationen, ist es – angesichts der
jungen unschuldigen zu Tode Gequälten – nicht eher Schwäche als Stärke,
nichts zu unternehmen? Der Fromme
bleibt dabei: »Die Rache des Herren ist
unsre Rache zugleich... wir rächen uns
ununterbrochen, in dem wir sind, indem wir immer noch sind« (seit 3000
Jahren). Nur dank der göttlichen Rache würden die Juden noch leben; sie
seien auserwählt, eine Wahl hätten sie
nicht. Aber haben sie andererseits
nicht ständig zu wählen – beispielsweise dazwischen, sich totprügeln zu
lassen oder sich selbst zu töten? Und
»woher wissen wir, dass wir anders
(wenn wir uns nicht nur auf die göttliche Rache verlassen) nicht mehr am
Leben wären?« – Eines Tages ist der
Ich-Erzähler an der Reihe. Wagenseil
lässt auch ihn zu sich bringen…
_Friedrich Torberg: Mein ist die Rache.
Kommentierte Neuausgabe. dtv,
München 2008, 106 Seiten, 7,90 Euro
»Tewje«, für die Höredition gezeichnet
von Vlastimil Třešnák
Milchmann Tewje zum Hören
Der legendäre Milchmann Tewje, der
lachende, traurige, weinende, schimpfende und mit seinem Gott hadernde
Held von Scholem Alejchem, der für
mehrere jüdische Generationen zu einem identitätsstiftenden Symbol der
Urgroßelterngeneration geworden ist,
ist jetzt in deutscher Sprache zu hören.
Der von Peter Ambros neu gegründete
»Anatewka Hör- & Buchverlag«, der
das Bild des Juden und des Judentums
in den literarischen Werken aus der
Zeit vor Hitler »restaurieren«, also von
der »verzerrenden Schicht der Trauer
und des Gedenkens befreien« und »in
ihrem ursprünglich beabsichtigten
Sinne ernst nehmen« will, hat als fulminanten Einstieg eine achtteilige Serie von Hörbüchern mit dem kompletten, neu übersetzten Text von »Tewje
der milchike« herausgegeben. Nur wenige wissen, dass die literarische Vorlage des Musicalwelterfolgs »Fiddler
on the Roof« ursprünglich nicht als
Roman geschrieben wurde, sondern
während einer Zeitspanne von 21 Jahren, zwischen 1895 und 1916, entstand.
Die einzelnen CDs sind abgeschlossene Erzählungen, ergeben allerdings
zusammen eine eindrucksvolle Einheit. Neben dem jeweiligen Text (gelesen von Peter Ambros) enthalten die
CDs Klesmermusik, unter anderem
ein Potpourri aus den Musical-Melodien, interpretiert von der Berliner
Gruppe »Klezmer Chidesch«. Die CDs
kosten einzeln 10 Euro, alle acht zusammen 64 Euro. Bestellen kann man
sie beim:
Anatewka Hör- & Buchverlag,
Franz-Mehring-Straße 34, 09112
Chemnitz, Telefon 0371-355 97 89,
anatewka1@web.de
»Ein bibelfester Atheist«
Fernseh-Tipp
Hatte ihn der Genius Loci inspiriert?
Manfred Flügges brillanter Vortrag am
7. Oktober im Centrum Judaicum über
Lion Feuchtwanger (1884–1958) anlässlich dessen 50. Todestages war ein
intellektuelles Bonbon. Der über weite
Strecken nicht nur frei redende, sondern im Stoff geradezu frei schwebende Flügge kennt seinen Lion, wie er
den Schriftsteller von Weltgeltung vertraulich auch nennt, obzwar er ihn nie
kennen lernen durfte. Aber dafür dessen
Witwe, über die er jetzt die Biografie
»Die vier Leben der Marta Feuchtwanger« beim Aufbau Verlag herausgibt
(Buchpremiere: 2.11., Salon im Hotel
Savoy). Flügge nebenbei: Lion veröffentlichte keinen Text, den Marta nicht
vorher beurteilt hatte.
Ausrichter der Veranstaltung im Rahmen des unter dem Motto »Feuchtwanger relaunched« stehenden Internationalen Lion-Feuchtwanger-Jahres
2008/2009 (vgl. jb 9/2008) war die
Berliner Gesellschaft für ChristlichJüdische Zusammenarbeit in Kooperation mit dem Aufbau Verlag und der
Stiftung Neue Synagoge Berlin. Das so
erst einmal provozierende Thema des
Vortrags war zum Schluss auch dessen
auf sympathisch-vergnügliche Quintessenz, die er selbst für das – sich entsprechend anerkennend äußernde –
anspruchsvolle
bildungsbürgerliche
Pub­likum, lehrreich bewiesen: Der aus
München stammende, strikt orthodox
aufgewachsene Jude Feuchtwanger war
»ein bibelfester Atheist«. Feuchtwanger
besaß profundes historisches Wissen,
eine tiefe jüdische Bildung und war als
Autor mit einer, wie Flügge formulierte, großen religiösen Fantasie begabt:
»Er lässt die Leser Gott fühlen.«
In seinen 15 Romanen, von denen zehn
immer noch bedeutend seien, ginge es
im Grunde um Sex, Macht und Wirtschaft sowie nicht zuletzt um Glaubensfragen. Erinnert sei nur die JosephusTrilogie um den jüdisch-römischen
Geschichtsschreiber Flavius Josephus
oder an die optimistische Tragödie
»Jefta und seine Tochter«, Feuchtwangers letzten Roman. Kein Roman aber,
meinte Flügge, sei aktueller als »Die
Jüdin von Toledo«, der das Zusammenleben von Juden, Christen und
Moslems thematisiert.
Flügges Resümee: Feuchtwangers Romane seien leicht lesbar und auch
ohne Vorkenntnisse zugänglich; der
Verfasser historischer Romane sei
noch lange nicht historisch.
Jüdische
Gemeinden
in
Deutschland sind die am
schnellsten wachsenden in der
Welt. Weit über 100 000 Menschen kamen seit Mitte der 90er
Jahre als Zuwanderer aus Osteuropa: Sie verändern auf dramatische Weise das Leben der
Alteingesessenen – ob orthodox oder liberal – und zwingen
die Gemeinschaft zur Suche
nach einem neuen Selbstverständnis.
Der Film von Andreas Lueg
versammelt Momentaufnahmen einer faszinierenden, für
viele immer noch fremden Kultur, lenkt den Blick auf eine
vielseitige, kosmopolitische Gegenwart: jüdisch, jetzt und hier.
In der Berliner Synagoge Sukkat Shalom – ursprünglich eine Szenenfotos aus »Jüdisch, jetzt und hier«.
Mehrzweckbaracke der US Oben: Purim bei Chabad Lubawitsch in Ber­
Army – ist das Provisorium lin. Unten: Im Stelenfeld des Holocaust-Mahn­
Programm: Man teilt sich den mals mit Jael Botsch-Fitterling, Jüdische Vorsit­
Raum mit anderen Konfessio- zende des Gesellschaft für Jüdisch-Christliche
nen und lässt jeden Freitag- Zusammenarbeit.
abend »Schabbat neu entstehen«. An der Lichtigfeldschule
reißprobe« stand. Dabei ist der Streit
in Frankfurt am Main setzen jüdische um den Weg des Lebens, das Kräfteund nichtjüdische Schüler sich im Pro- spiel zwischen Alt und Neu, zwischen
jektunterricht mit Israels Armee ausei- Etablierten und Zugewanderten seit
nander – während israelische Fach- jeher Teil jüdischer Identität – einer
kräfte in der Schulküche für das sich immer neu definierenden »Identikoschere Mensa-Menü sorgen. Und in tät im Fluss«.
München hat die Saarbrücker Archi- Jüdisches Leben in Deutschland heute:
tektin Rena Wandel-Höfer eine mo- An der Vergangenheit, am deutschen
derne, spektakulär »gegenwärtige« Sy- Schuldvermächtnis kommt niemand
nagoge gebaut: Damit ist die Gemeinde vorbei. Doch für Berührungsängste
in die Mitte von Stadt und Gesellschaft gibt es keinen Grund: Juden in
zurückgekehrt. Und: »Wer baut will Deutschland sind nicht mehr »fremd
bleiben«.
im eigenen Land“ – sie sind »jüdisch,
Die Dokumentation bietet Einblicke jetzt und hier«.
in den religiösen und profanen Alltag _»Jüdisch, jetzt und hier«
einer Gemeinschaft, die in der Haupt- Dokumentarfilm von Andreas Lueg
stadt noch vor kurzem vor einer »Zer- Mi 12. November, 23.30 Uhr, ARD
Ulrich Werner Grimm
JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008
KULTUR · КУЛЬТУРА
19
AKTIVITÄTEN · ЕВРЕЙСКАЯ ЖИЗНЬ
«Когда благополучен Израиль, благополучны и мы»
Илан Брандштеттер (41), председатель берлинского комитета по сбору пожертвований организации
Керен ха-Йесод, о сборе пожертвований и деятельности «Объединенного израильского призыва»
Keren Hayesod
Vereinigte Israel Aktion e. V.
Kurfürstendamm 196, 10707 Berlin
Tel. 8871933 / Fax 88719350
Obama oder McCain?
JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008
Keren Hayesod Berlin und
American Jewish Committee Berlin
laden am
Sonntag, 16. November 2008
um 16 Uhr (Einlass 15.30)
zu einer Podiumsdiskussion zum
Thema:
20
Welche Veränderungen der
israelisch-amerikanischen
Beziehungen ergeben sich
aus der Wahl des neuen
US-Präsidenten?
ein, mit:
Charles King Mallory,
Leiter des Aspen Instituts Berlin
Dr. Gil Yaron,
Nahostkorrespondent
Clemens Wergin,
Ressortleiter Außenpolitik
»Die Welt«
Moderation:
Deidre Berger,
Direktorin des American Jewish
Committee Berlin
Begrüßung:
Ilan Brandstetter, Vorsitzender
des Berliner Magbitkomitees
Ehrengast:
S.E. William R. Timken jr.,
Botschafter der Vereinigten
Staaten von Amerika
Schlusswort:
Nathan Gelbart, Vorsitzender
des Keren Hayesod Deutschland
Im Anschluss kleiner Empfang.
Der Eintritt ist frei, um Spenden
für das Projekt »Notprogramm
Georgien« wird gebeten.
SPENDENKONTO: SEB Bank AG,
Frankfurt BLZ 500 101 11
Konto Nr. 1007165400
Persönliche Einladungen sind im KHBüro Berlin (Tel. 8871933) erhältlich.
jb: Господин Брандштеттер, как вы
пришли к деятельности в Керен
ха-Йесод (КЙ)?
Благодаря отцу. Он долгое время
был председателем Общины в Гельзенкирхене и всю жизнь собирал и
жертвовал в пользу КЙ. Так я со временем «втянулся». Переехав в Берлин десять лет тому назад, я приступил к работе сперва в Young
Leadership, потом в Берлинском комитете. В то время им руководил
Натан Гельбарт. Когда же он принял
пост председателя КЙ Германии, он
попросил меня перенять его должность в Берлине.
Чем именно занимается КЙ?
КЙ был основан в Лондоне с целью
оказывать развитию еврейского государства финансовую поддержку.
После основания Государства Израиль решением Кнесета КЙ был назначен центральным органом сбора
пожертвований на нужды Израиля.
К примеру, КЙ мобилизовал средства, с помощью которых Еврейское
агентство перевезло в Израиль три
миллиона евреев. Одним из волнующих событий в этой связи было спасение эфиопских евреев или, в недавнем прошлом, алия из Аргентины,
когда там произошел экономический крах, или из Франции, по причине постоянно растущего там антисемитизма. Кроме того, мы оказываем
финансовую
поддержку
молодежным лагерям, больницам и
сельскохозяйственным поселениям.
Разумеется, все члены комиссии работают на общественных началах.
Какие суммы вам удается собрать?
К нам поступают добровольные пожертвования и наследства - около
двух, трех миллионов евро в год.
Международный показатель гораздо выше, особенно в Америке. Мы
обращаемся к евреям, но пытаемся
привлечь и христиан, поддерживающих государство Израиль, а также
фирмы и банки, которых связывают
с Израилем деловые отношения.
Насколько активны евреи Берлина?
Раньше пожертвования рассматривались почти как добровольные налоги. Для людей, переживших Катастрофу, Израиль имеет особое значение. Следующие поколения уже
видят в Израиле всего лишь страну,
где жизнь бьет ключом, можно замечательно отдохнуть, развлечься. На
проблемы страны внимания не обращают. Следовательно, готовность
молодых людей жертвовать деньги в
пользу Израиля гораздо ниже, чем у
пожилых.
Как вам удается объяснить, что Из­
раиль – это не только пляж и диско­
тека?
В первую очередь, мы поддерживаем
тех, кто не может собирать пожертвования самостоятельно. К примеру,
деревни в пустыне Негев или те, что
были разрушены вследствие войны
или террора. На Пасху, когда многие
из наших спонсоров приезжают в
Израиль, мы проводим однодневные поездки и показываем им отдельные проекты, чтобы они видели, куда и на какие нужды направлены их средства.
Какого рода проблемы там суще­
ствуют?
Из-за войн с арабскими соседями
очень много средств уходит на оборону, от чего страдает социальная
сфера. Мы стараемся хоть немного
скомпенсировать это. Среди новых
эмигрантов особенно много людей,
живущих в нищете и не интегрированных в израильское общество.
Мы предлагаем школьное питание,
так как дома многих детей кормят
недостаточно. Мы работаем и с детьми, попавшими в наркозависимость
или растущими в семьях, в которых
царит насилие.
В Берлине многие члены Общины
живут на пособие Харц IV, у них
лишних средств нет.
Мы рады каждой сумме, даже 10 или
20 евро! Каждый по своим возможностям! Вообще-то каждый может
хоть чем-то поделиться. Если все
хоть сколько-то дадут, соберется немало. Слава Богу, у нас есть ряд
крупных спонсоров, но и малые
столь же важны.
Распространяется ли деятель­
ность КЙ на новые земли?
Да. Там работать непросто, но заметно,
что именно русские эмигранты охотно
участвуют в наших акциях. Это длительный процесс. Надо начинать сегодня, чтобы завтра пожинать плоды.
Как можно участвовать в Берлине?
Помимо традиционного торжественного приема нашего комитета, один
раз в год мы проводим более интеллектуальное мероприятие. В этом
году, 16 ноября, оно будут посвяще-
но вопросу, как результаты выборов в
США влияют на израильско-американские отношения. Мы рады всем, кого
заинтересует эта тема. Кроме того,
сердечно приглашаем в наше бюро
всех, кто хочет побольше узнать о
нашей работе. У нас столько разных
проектов, что для каждого найдется
проект из интересующей его области
– будь то онкология, злоупотребление наркотиками или детские сады.
Разумеется, мы рады и тем, кто берется участвовать в работе комитета.
Какова ваша связь с Израилем?
Там проживает большая часть моей
семьи. Сам я бываю там не менее
раза в год. Так спокойно жить в Германии я могу лишь благодаря сознанию, что в случае чего - не приведи
Господь! – я мог бы сразу же сесть в
самолет. Израиль – как страхование
жизни. Возьмем например недавний
военный конфликт в Грузии. Мы
сразу же провели экстренную акцию
и спасли примерно 200 евреев из
кризисного региона. Как только происходит что-нибудь, что затрагивает
евреев, где бы это ни было, мы сразу
пускаем в ход все средства, чтобы
как можно быстрее оказать помощь.
Как убедить молодежь последовать
примеру родителей?
У нас в КЙ существует отдел «Young
Leadership». Он предоставляет возможность вместе с евреями со всего
света совершить поездку в Израиль,
чтобы исследовать свои корни, а
также посетить проекты, которые
финансируются с помощью пожертвований. Рецепта на любой случай, к
сожалению, не существует. Меня беспокоит недостаточная готовность
нашего общества к пожертвованиям. В других странах – США, Канаде,
Швейцарии, Франции – дела идут
гораздо лучше. К примеру, в Англии
билет на благотворительный бал КЙ
стоит 1000 фунтов стерлингов, и
туда стоит очередь! Американская
культура гораздо больше направлена на принцип «Я хорошо обеспечен
и готов вернуть обществу долю моего благосостояния». Здесь же несколько не хватает чувства личной
ответственности. Я уверен, что Катастрофы не случилось бы, если бы
в то время уже существовало Государство Израиль. Если Израиль благополучен, благополучны и мы. Необходимо объяснить это всем.
»Wenn es Israel gut geht, geht es uns auch gut«
Ilan Brandstetter (41), Vorsitzender des Berliner Magbitkomitees von Keren Hayesod, über das Spenden­
sammeln und die Arbeit der »Vereinigten Israel Aktion«
jb: Herr Brandstetter, wie sind Sie zu
Keren Hayesod gekommen?
Durch meinen Vater. Er war lange Jahre Vorsitzender der Gelsenkirchner
Gemeinde und hat sein Leben lang –
und macht es immer noch – für den
Keren Hayesod gespendet und auch
gesammelt. Er war bei KH auch Mitglied des Präsidiums und so bin ich
dort auch reingewachsen. Sobald ich
mein eigenes Geld verdient habe, ich
bin Immobilienkaufmann, hat mein
Vater mich zum Spenden animiert.
Und als ich dann nach Berlin zog…
Wann war das?
…vor zehn Jahren. Ich fing erst bei
dem Young Leadership an und danach
im Berliner Komitee. Damals war
Nathan Gelbart hier noch Vorsitzender und als er dann den Vorsitz des
KH Deutschland übernahm, hat er mich
gebeten, in Berlin weiterzumachen.
Was macht Keren Hayesod genau?
Keren Hayesod wurde 1920 in London
gegründet, um die Errichtung eines
jüdischen Staates zu finanzieren. Nach
der Staatsgründung ist der Keren
Hayesod per Knesset-Beschluss die
zentrale Organisation geworden, die
für Israel Spenden sammelt und somit
der Finanzierer der Jewish Agency. So
hat der Keren Hayesod z.B. die Gelder
beschafft, mit deren Hilfe die Jewish
Agency drei Millionen Juden nach Israel brachte. Spektakulär war zum Beispiel die Rettung der äthiopischen Juden in den Operationen »Moses« und
»Salomon« oder in jüngerer Zeit, die
Alijah aus Argentinien, als die Wirtschaft dort zusammenbrach, oder aus
Frankreich, auf Grund des ständig steigenden Antisemitismus. Wir finanzieren aber auch Jugenddörfer, Krankenhäuser,
Landwirtschaftssiedlungen
oder die Sanierung von Wohngebieten
benachteiligter Bevölkerungsgruppen.
Und natürlich arbeiten alle Komiteemitglieder ehrenamtlich.
Wieviel kommt denn so zusammen
beim Sammeln, wen sprechen Sie an?
Wir bekommen Spenden und Nachlässe – so zwischen zwei und drei Millionen Euro im Jahr. International ist
es deutlich höher, speziell in Amerika.
Wir sprechen in erster Linie Juden an,
versuchen aber auch Christen und
christliche Institutionen einzubinden,
die Israel unterstützen. Wir arbeiten
auch mit Firmen und Banken, die Geschäftsbeziehungen oder sonst eine
Verbindung mit Israel unerhalten, zusammen.
Wie aktiv sind die Berliner Juden?
Früher wurde das Spenden fast so wie
eine freiwillige Steuer angesehen. Für
die Schoa-Überlebenden hat Israel einen ganz anderen Stellenwert. Für die
Nachkommen ist es oft nur ein tolles
Urlaubsland, wo man ohne Ende aus-
Ilan Brandstetter
gehen und feiern kann. Die Probleme
werden nicht wahrgenommen. Und
die Spendenbereitschaft ist dann natürlich deutlich geringer als bei den
Älteren. Diese Generation wird aber
leider nicht ewig unter uns weilen.
Wie vermitteln Sie, dass Israel nicht
nur Strand und Party ist?
Wir unterstützen unter anderem Orte,
die nicht selber Spenden sammeln
können, Dörfer im Negev und dem
Galil oder solche, die durch Krieg oder
Terror zerstört wurden und werden.
Zu Pessach, wenn viele unserer Spender nach Israel fahren, organisieren
wir z.B. Tagestouren und zeigen ihnen
ausgewählte Projekte, damit sie sehen,
wie ihre Gelder eingesetzt werden und
wo die Probleme des Landes liegen.
Was für Probleme sind das?
Durch die Kriege mit den arabischen
Nachbarn muss extrem viel Geld in
die Verteidigung investiert werden
und soziale Bereiche kommen zu kurz.
Das versuchen wir etwas auszugleichen. Gerade unter Neueinwanderern
gibt es viele Menschen, die in Armut leben und noch nicht so integriert sind.
Wir bieten jetzt zum Beispiel Schulspeisung an, weil Kinder zu Hause nicht
genug zu Essen bekommen. Wir arbeiten auch mit Kindern, die Drogenprobleme haben oder aus Familien kom-
men, wo Gewalt herrscht.
In Berlin sind viele Mitglieder Hartz-IVEmpfänger und haben eigentlich kein
Geld übrig.
Wir freuen uns über jeden Betrag, seien es 10 oder 20 Euro. Jeder so, wie er
kann! Im Grunde kann jeder ein bisschen dazu geben. Wenn genügend
Menschen spenden, kommt einiges
zusammen. Wir
haben Gott sei
Dank eine Reihe von Großspendern, aber
die
Kleinen
sind genau so
wichtig.
Ist KH in den
neuen Ländern
aktiv?
Ja. Die neuen
Bundesländer
gehören wie wir
zur
Region
Nord. Udi Le© Kessler
havi, der unsere
Berliner Repräsentanz leitet, kümmert sich darum
und hält Kontakt zu den jüdischen
und christlichen Organisationen. In
Orten wie Dresden und Leipzig gibt es
kleine KH-Gruppen. Es ist nicht leicht,
aber man merkt, dass dort gerade die
russischen Einwanderer etwas beitragen möchten. Das ist ein langer Prozess. Man muss heute anfangen, damit
es später Früchte trägt.
Wie könnte das in Berlin aussehen?
Neben unserer traditionellen MagbitSpenden-Gala haben wir einmal im
Jahr eine etwas intellektuellere Veranstaltung – jetzt am 16. November zum
Beispiel eine Podiumsdiskussion über
die Auswirkungen der US-Wahlen auf
die israelisch-amerikanischen Beziehung. Alle Interessierten sind dazu
willkommen. Außerdem ist jeder herzlich eingeladen, bei uns im Büro vorbeizukommen oder uns zu kontaktieren, wenn er mehr über den Keren
Hayesod und unsere Arbeit wissen
möchte. Es gibt so viele Projekte, so
dass wir für jeden und für jede Interessenlage etwas finden – egal ob es um
Krebsforschung, Drogenmissbrauch
oder Kindergärten geht. Wenn wir
wissen, wofür sich jemand interessiert,
dann finden wir auch etwas Passendes,
bei dem man sich engagieren kann.
Wir freuen uns natürlich auch über je-
den, der im Komitee mitmachen
möchte. Das bedeutet gezielt auf Spender zuzugehen, um Spenden zu sammeln – das ist ja das Wichtigste. Es
wäre auch schön, wenn mehr russische Immigranten aktiv im Komitee
mitmachen würden.
Welche Verbindung haben Sie zu Israel?
Der Grossteil meiner Familie lebt dort.
Ich bin mindestens einmal im Jahr in
Israel. Und ich glaube, ich kann hier in
Deutschland so sicher leben, weil ich
weiß, dass wenn, Gott behüte, etwas
passieren würde, ich mich sofort in einen Flieger setzen könnte. Israel ist wie
eine Lebensversicherung. – Schauen
Sie, gerade jetzt, der Konflikt in Georgien. Wir haben sofort eine Notaktion gestartet und ganz schnell ca. 200 Juden
aus dem Krisengebiet gerettet. Wenn irgendwo Not ist, egal wo, und Juden betroffen sind, dann setzen wir mit der Jewish Agency alles in Bewegung, um so
schnell wie möglich zu helfen.
Wie motiviert man junge Leute, in die
Fussstapfen ihrer Eltern zu treten?
Innerhalb des Keren Hayesod gibt es
den »Young Leadership« speziell für
junge Menschen. Dort gibt es z.B. die
Möglichkeit mit jungen Juden aus aller
Welt nach Israel zu fahren, um ihre
Wurzeln und Israel kennenzulernen
und Projekte zu besuchen, die durch
Spenden ermöglicht wurden. Wir hoffen dadurch die Motivation und das
Engagement zu stärken. Es gibt auch
andere unkonventionelle Aktionen.
Udi Lehavi sammelt zum Beispiel Geld
für krebskranke Kinder, indem er an
Marathonläufen teilnimmt oder
deutsch-israelische Kinderläufe organisiert. Ein Patentrezept gibt es leider
nicht. Mir macht die mangelnde Spendenbereitschaft in unserer Gesellschaft
auch Sorgen. In anderen Ländern,
USA, Kanada, in der Schweiz, in
Frankreich, läuft es deutlich besser. In
England kostet eine Karte zum Magbit-Ball 1000 Pfund und alle Leute stehen Schlange! Ich frage mich jedes
Mal, was machen wir so viel anders? In
Amerika ist die Kultur viel stärker auf
ein »Es geht mir gut und ich gebe einen Teil davon an die Gesellschaft zurück« ausgerichtet. Das fehlt hier etwas – die Selbstverantwortung…
…und die Mitverantwortung für Israel
…was letztlich dasselbe ist. Denn, ich
bin sicher, hätte es damals Israel schon
gegeben, wäre die Schoa nicht passiert.
Israel muss stark sein. Wenn es Israel
gut geht, geht es uns auch gut. Das
muss man allen klar machen.
Interview: Judith Kessler
JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008
AKTIVITÄTEN · ЕВРЕЙСКАЯ ЖИЗНЬ
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JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008
AKTIVITÄTEN · ЕВРЕЙСКАЯ ЖИЗНЬ
22
Rassisten auf dem Rasen
Расисты на поле
Im September veranstalteten die Jüdische Gemeinde und das Jüdische
Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus zusammen mit dem
TuS Makkabi Berlin und dem Berliner Fußballverband einen Abend
zum Thema Antisemitismus und Rassismus im Fußballstadion
В сентябре Еврейская община и «Еврейский форум по вопросам
демократии и антисемитизма» совместно с клубом ТуС Маккаби и
Берлинской футбольной ассоциацией провели вечер, посвященный проблеме антисемитизма и расизма на футбольных стадионах.
»Wenn Fußball keinen Spaß mehr
macht, sondern zur Bedrohung wird«
lautet das Motto der Veranstaltung –
und der große Saal im Centrum Judaicum ist gut gefüllt (auffallend sind die
vielen jungen Menschen), als Lala
Süsskind, Vorsitzende der Jüdischen
Gemeinde zu Berlin, einleitend feststellt: »Antisemitische und rassistische
Angriffe sind an der Tagesordnung auf
deutschen Fußballplätzen – sowohl in
den Profi-Ligen als auch auf regionaler
Ebene. Denn in den unteren Ligen
schauen Schiedsrichter immer wieder
über antisemitische und rassistische
Anfeindungen hinweg oder sie erweisen sich gar als parteiisch für die angreifenden Mannschaften.«
Einige der Ursachen für diese Entwicklung erläutert Gordian MeyerPlath vom Brandenburgischen Verfassungsschutz in seinem Vortrag. Als
Leiter der Abteilung für politischen
Extremismus hat er schon seit längerem ein Auge auf die Neonazi-Szene in
Brandenburg, die sich den Fußball immer wieder zu Nutze macht, um ihr
rassistisches und antisemitisches Weltbild zu verbreiten und den Nationalsozialismus zu verherrlichen. Dies geschehe nicht nur durch antisemitische
Transparente oder rassistische Gesänge; Rechtsextremisten würden sich
den Fußball auch subtiler zu Nutze
machen.
Dass Antisemitismus und Rassismus
auch im Berliner Regionalfußball an
der Tagesordnung sind, verdeutlicht
die Podiumsdiskussion mit Petra Pau,
Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Claudio Offenberg, Makkabi-Fußball-Trainer, Gerd Liesegang,
stellvertretender Vorsitzender des Berliner Fußballverbands und Gordian
Meyer-Plath, die von Matthias Müller
vom Mobilen Beratungsteam gegen
Rechtsextremismus moderiert wurde.
»Regelmäßig erhalte ich E-Mails von
Türkiyemspor, in denen steht, dass das
letzte Spiel wieder besonders schlimm
gewesen sei und sie mich bitten, beim
nächsten Spiel vorbei zu kommen, um
der Situation durch meine Anwesenheit wenigstens etwas entgegen zu setzen«, berichtet Pau. Sie rief auch das
Publikum dazu auf, betroffene Vereine
wie Türkiyemspor oder TuS Makkabi
Berlin durch Besuche ihrer Spiele zu
«Когда футбол из игры превращается в угрозу» – под этим лозунгом
прошло мероприятие в Centrum
Judaicum. Перед многочисленной
аудиторией, собравшейся в большом зале (бросалось в глаза большое количество молодых посетителей), открывшая вечер председатель
Еврейской общины Лала Зюскинд
констатировала: «На футбольных
полях Германии регулярно происходят антисемитские и расистские
нападки, как в профессиональных
лигах, так и на региональном уровне. В низших лигах судьи зачастую
смотрят на антисемитские и расистские инциденты сквозь пальцы или
даже встают на сторону обидчиков».
В своем докладе Гордиан МайерПлат, сотрудник бранденбургского
Ведомства по охране конституции,
пояснил некоторые из причин этого
феномена. Работая руководителем
отдела по политическому экстремизму, он давно уже зорко наблюдает за неонацистскими кругами в
Бранденбурге, которые нередко используют футбол в целях пропаганды своего расистского и антисемитского мировоззрения и прославления национал-социализма. Для
этого они пускают в ход не только
антисемитские транспаранты или
расистские песни. В арсенале ультраправых имеются и гораздо более
изощренные методы.
Подиум-дискуссия с участием
П. Пау, вице-президента Германского бундестага, К. Оффенберга, тренера футбольной команды Маккаби,
Г. Лизеганга, заместителя председателя Берлинской футбольной ассоциации, и Г. Майер-Плата, которую
вел М. Мюллер, еще раз показала,
насколько повседневными явлениями антисемитизм и расизм стали в
берлинском региональном футболе.
«Ко мне регулярно поступает элек-
unterstützen. Claudio Offenberg bestätigte die Wichtigkeit der Anwesenheit von Unterstützern. Der Sportverein Makkabi Berlin sei ständig mit
antisemitischen und rassistischen Situationen konfrontiert und damit,
dass Spieler beleidigt werden oder
Schiedsrichter wegsehen.
Erst sehr zögerlich und schrittweise
beginnt der Berliner Fußballverband
dagegen vorzugehen. Mittlerweile sind
rechtsextreme Plakate, Gesänge und
Pöbeleien auf den Berliner Fußballplätzen verboten. Gerd Liesegang berichtet über das neue Vorhaben seines
Verbandes gegen Rechts: In Zusammenarbeit mit dem Mobilen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus
sollen nun zum Beispiel Schiedsrichter/innen und Trainer/innen des Verbandes geschult werden – immerhin
hat der Berliner Senat für dieses Programm 80 000 Euro zur Verfügung
gestellt. Allerdings sei, so Liesegang,
diese Art der Intervention ein weiter
Weg: Rund 3000 Amateurfußballmannschaften gibt es in Berlin; der
Verband hat allein 1100 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter und jedes
Wochenende finden 1500 Spiele statt.
Der Abend endet mit einer engagierten Diskussion zwischen Podium und
Publikum. Vor allem die Worte Claudio Offenbergs und die Publikumsbeiträge von Cetin Özaydin, Fanbeauftragter von Türkiyemspor, und Martin
Endemanns vom Bündnis aktiver Fußballfans unterstrichen den Eindruck,
dass – bis die Maßnahmen des Fußballverbandes greifen – sich die betroffenen Fußballmannschaften wohl
selbst um ihr Wohlergehen kümmern
und darauf setzen müssen, dass es einige engagierte Fußballfans gibt, die
sie in brenzligen Situation unterstütAnna Fridrich
zen. Sehr geehrte Gemeindemitglieder,
wenn Sie antisemitische Hetze erfahren, Drohbriefe erhalten, anti­semitisch belästigt oder diskriminiert werden, wenn Ihnen antisemitische Schmierereien, Plakate,
Flugblätter, Aufkleber oder Versammlungen auf­fallen, kontaktieren Sie bitte die Polizei
und den Beauftragten der Jüdischen Gemeinde zu Berlin für die Bekämpfung des Antisemitismus, Levi Salomon. Für dringende Fälle gibt es eine kosten­lose Hotline.
Die Polizei erreichen Sie unter 110, Herrn Salomon per E-Mail, telefonisch oder persönlich in seinem Büro: Levi Salomon, Zi B 2.09, Oranienburger Straße 29, 10117 Berlin,
levi.salomon@jg-berlin.de, Telefon: 880 28-357 · Hotline: 0800 880 2 800
тронная почта от клуба Тюркиемспор о том, что очередная игра опять
прошла в нестерпимых условиях.
Меня просят присутствовать на следующем матче, чтобы противопоставить этой ситуации хоть какойнибудь противовес», рассказывает
Пау. Она обратилась к публике с
призывом чаще посещать матчи с
участием страдающих от нападок
команд, таких как Тюркиемспор или
ТуС Маккаби, и тем самым оказывать им поддержку. К. Оффенберг
подтвердил, что присутствие болельщиков решительно поддерживает игроков. Клуб ТуС Маккаби постоянно сталкивается с проявлениями антисемитизма и расизма, игроки
подвергаются оскорблениям, а судьи не обращают внимания на инциденты.
Постепенно, но пока недостаточно
решительно, Берлинская футбольная ассоциация начинает бороться с
этой ситуацией. Ультраправые плакаты, пение песен и оскорбления расистского толка на футбольных полях Берлина уже запрещены. Герд
Лизеганг рассказал о новой программе ассоциации: совместно с мобильной консультационной группой
по борьбе с правым экстремизмом
готовятся специальные курсы для
судей и тренеров ассоциации. Сенат
города Берлина предоставил на эту
программу 80 тыс. евро. Однако, по
словам Лизеганга, такой вид воздействия далеко не сразу возымеет результат, ибо в Берлине насчитывается около 3000 любительских футбольных команд, в ассоциацию
входят 1100 судей обоего пола, а в
конце каждой недели проходит по
1500 матчей.
Вечер закончился оживленной дискуссией между гостями на подиуме
и публикой. Слова К. Оффенберга,
как и выступления спикера болельщиков Тюркиемспор Ч. Озайдина и
члена Союза активных футбольных
болельщиков М. Эндеманна, еще раз
подтвердили, что до проявления результатов программы футбольной
ассоциации команды и впредь сами
должны заботиться о собственном
благополучии, а в трудных ситуациях надеяться на поддержку болельАнна Фридрих
щиков.
AKTIVITÄTEN · ЕВРЕЙСКАЯ ЖИЗНЬ
Am 30. September
1938 entzogen die NSMachthaber per Gesetz endgültig allen jüdischen Ärzten
die Approbation und damit die berufliche Grundlage (nachdem ihre Arbeitsmöglichkeiten seit 1933 sukzessive
eingeschränkt worden waren). Die
Kassenärztliche und die Kassenzahnärztliche Vereinigung Berlin nahmen
dieses Datum zum Anlass, um in ihren
Häusern – 70 Jahre danach – Gedenktafeln für die jüdischen Kassenärzte und
-zahnärzte einzuweihen.
Die Geschichte der KV-Vorgängerorganisation in der NS-Zeit wird seit 2002
gemeinsam mit dem Verband der Jüdischen Ärzte in einem Forschungsprojekt aufgearbeitet, das 2009 mit der
Veröffentlichung der NS-Geschichte der
Institution abgeschlossen wird und das
dank des Einsatzes vieler Spender von
Privatpersonen bis zur Ärztekammer
möglich wurde. Bis jetzt konnten so
2063 Berliner Kassenärzte jüdischer
Herkunft herausgefunden werden, von
denen einige fliehen konnten, andere
Selbstmord begingen, die meisten aber
deportiert und ermordet wurden. Nur
35 jüdische Kassenärzte haben nach
1945 in Berlin wieder eine Kassenpraxis eröffnet. (Anfang der 30er Jahre waren zwei Drittel der Berliner Ärzte Juden gewesen.)
Damit alle Opfer namentlich erwähnt
werden können, hat man sich bei dem
Gedenktafelprojekt für eine Lichtprojektion entschieden, die die Namen
und Lebensdaten aller bislang bekannten Ärzte sowie Gedenktexte in Deutsch
und Hebräisch zeigt. Die Lichtinstallation ist tagsüber und auch am Abend
an der Glasfront im Eingangsbereich
des Gebäudes der Kassenärztlichen
Vereinigung in der Charlottenburger
Masurenallee sichtbar. Im Foyer der
Kassenzahnärztlichen Vereinigung in
der Georg-Wilhelm-Straße 16 in Charlottenburg wurde ebenfalls eine Gedenktafel eingeweiht, die die Namen
der fast 600 verfolgten Berliner Zahnärzte nennt.
Bei der Einweihung der Gedenktafeln
verwiesen die Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin, Dr. Angelika Prehn, und ihr Kollege von der
Kassenzahnärztlichen Vereinigung, Dr.
Jörg-Peter Husemann, auf die Aktualität des Gedenkens in Zeiten von wieder zunehmendem Rechtsextremismus
und Antisemitismus: »Es ist geschehen und folglich kann es wieder geschehen«, zitierte Husemann Primo
Levi. Auch Dr. Roman Skoblo, Vorsitzender des Bundesverbandes Jüdischer
Ärzte in Deutschland i. G., sprach von
Aktualität – der Bedrohung Israels
durch den Iran – und bezogen auf die
Gedenktafeln davon, dass hier für die
jüdischen Ärzte »ein lang gehegter
Wunsch in Erfüllung« gehe, nämlich
dass sich der verfolgten und ermordeten Ärzte namentlich und damit individuell und angemessen erinnert werJK
de.
Gedenkveranstaltung für die
vertriebenen und die ermordeten
jüdischen Ärzte Berlins
und Verleihung des
Forschungspreises zur Rolle der
Ärzteschaft in der Zeit des
Nationalsozialismus
5. November 2008 | 19 Uhr
Neue Synagoge – Centrum
Judaicum, Oranienburger Str. 29
Kassenärztliche Vereinigung Berlin
Bundesverbandes Jüdischer Ärzte
in Deutschland i. G
WIZO-Vintage-
Pelzmodenschau
6. November 2008 – 20 Uhr
Ristorante Al SARAGO
Regensburger Straße 1, 10777 Berlin
Der Erlös geht zugunsten der
WIZO-Suppenküche für bedürftige Kinder
Karten für dieVeranstaltung sind nur im WIZOBüro, Telefon 882 55 89 erhältlich. Da die
Platzanzahl begrenzt ist, gibt es keine Abendkasse.
Nach Limmud ist vor Limmud
Im Mai 2008 hat das erste LimmudFestival in Deutschland stattgefunden.
Mehr als 350 Teilnehmer waren zum
Werbellinsee gekommen, um sich in
rund einhundert Workshops mit verschiedensten Aspekten des jüdischen
Lebens auseinanderzusetzen. Das Festival war ein großer Erfolg und wir
möchten uns noch mal bei allen bedanken, die mitgeholfen und teilgenommen haben. Aber: Nach Limmud
ist vor Limmud; und so planen wir
schon eifrig für 2009.
Limmud.de 2009 findet voraussichtlich vom 30. April bis 3. Mai am Werbellinsee bei Berlin statt! Sobald Einzelheiten feststehen, werden wir sie auf
unserer Internetseite veröffentlichen
(www.limmud.de).
Limmud wird zu 100 Prozent ehrenamtlich organisiert. Es kann nur existieren, wenn möglichst viele Menschen schon im Vorfeld daran arbeiten,
dass es ein großartiges Erlebnis für uns
alle wird. Ihr könnt dazu beitragen,
helft uns bei der Organisation, schenkt
uns etwas Zeit, Ideen, Beziehungen,
Fähigkeiten und Begeisterung. Jede
Hilfe ist wichtig. Egal was und wie viel
Zeit ihr bereitstellt – es bringt uns weiter auf unserem Weg zum nächsten
Festival. Schließt Euch uns an, werdet
Teil des Teams!
Am 23. November um 14 Uhr veranstalten wir ein Vorbereitungs-Treffen
in der Rankestraße 24 in 10789 Berlin,
zu dem alle herzlich eingeladen sind.
Wer nicht kommen kann, lasse uns
bitte trotzdem wissen, ob wir mit Hilfe
rechnen können: info@limmud.de.
Euer Limmud.de-Team
Die WIZO-ChampionsLeague ist eröffnet:
WIZO-Fussballturnier 2008
Sonntag 23. 11. | 12-18 Uhr
Onkel-Tom-Sporthalle
Onkel-Tom-Straße 58-60, Zehlendorf
Außerdem erwarten Sie: Chanukkageschenke und Judaica in großer Auswahl sowie Speisen und Getränke
Wir freuen uns auf viele begeisterte
Fans!. Karten (Erwachsene 10,-/Kinder
5,-) im WIZO Büro, Tel: 882 55 89
FÜR ALLE
NIXEN &
WASSERRATTEN:
mittwochs
16 – 18 Uhr
Schwimmhalle »Neues Krummebad«
Krummestraße 9,
10585 Berlin-Charlottenburg
Das Training ist in verschiedene
Gruppen unterteilt. Es gibt eine
Gruppe für die Kleinsten (ab 5 Jahre)
zum Schwimmen lernen, wir haben
Gruppen für Kinder, die je nach
Leistung aufgeteilt sind und eine
Trainingseinheit für die erwachsenen
Schwimmer.
Neugierig? Fragen? Infos!
Probetraining! Anmeldung!
Makkabi-Büro: Tel: 218 47 08,
Mail: info@tus-makkabi.de
Makkabi-Schachteam siegt!
Schwitzen im Gehirn – es hat sich gelohnt! Wir sind U14–Norddeutscher
Schachmeister! Unter Leitung unseres
Trainers Marcos Kiesekamp startete
unser U14-Team bei den Norddeutschen Jugendmannschaftsmeisterschaften im September in Rothenburg. 18
Mannschaften kämpften um den Titel.
Sensationell siegte das Berliner Makkabiteam (v.l.n.r. Marcos Kiesekamp,
Wladislaw Galkin, Philip Lerch, Ruven
Davydov, Alexei Kropman)! Durch den
souveränen Sieg qualifizierte sich unsere U14 für die Deutschen Vereinsmeisterschaften im Dezember in Verden!
Wir hoffen auf wohlwollende Unterstützung zur erfolgreichen Teilnahme!
JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008
Namenlose
wieder namhaft machen
23
AKTIVITÄTEN · ЕВРЕЙСКАЯ ЖИЗНЬ
Magen David
Adom
Трефпункт
«Хатиква»
Oranienburger
Straße 31
10117 Berlin
Tel. 282 68 26
_Computerkurs für Anfänger
45 Stunden, 2 Mal wöchentlich, 3 Akademische Stunden (á 45 min.), 65 Euro.
Programme: Windows XP – Einführung
(8 Stunden); MS Office: Word (10 Stunden), Excel (12 Stunden); Internet:
E-Mail, WWW (15 Stunden)
_PC-Kurs für Photoshop-Anfänger
60 Stunden, 2 Mal wöchentlich, 3 akademische Stunden (á 45 min.). 80 Euro.
Programm wie oben, plus Photoshop
CS2 ( 15 Stunden)
JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008
_Photoshop für Anfänger
40 Stunden, 2 Mal wöchentlich, 3 Akademische Stunden (á 45 min.). 56 Euro
Programm: Windows XP – Einführung
(5 Stunden), MS Office: Word (6 Stunden), Excel (9 Stunden), Photoshop
CS2 (20 Stunden)
24
_Уроки фортепиано:
Вт. 15.10 – 18.40 пед. Л. Карпенко, к. 213
Чт. 15.00 – 19.30 пед. Э. Ашрафова, к. 213
_Терапия искусством:
Вс. 02.11., 09.11., 16.11., 23.11., 30.11. в 12:00 ч.
_Курс игры на фортепиано
по методике преподавания и учебникам нем. музыкальных школ. Обучение на двух языках по желанию:
немецкий, русский. Обеспечиваем
учебным материалом. Информация и
запись по тел. 24047 131, 282 68 26
_Klavierunterricht
(Lehrmethodik deutscher Musikschulen). Unterrichtssprache russisch oder
deutsch, Lehrmittel werden gestellt.
Info: 24047 131, 282 68 26.
Мы играем в театр:
Пн. – Чт. 17.00 – 18.00. Ведёт Л. Лурье
Лицей для малышей:
Пн. – Чт. 15.00 – 18.00. Рук. пед.
О. Лавут, Л. Лурье, Х. Ницан И. Ларан
Трефпункт
«Хатиква»
приглашает
Вас на
Клезмер
концерт
инструментально-вокальной
группы «Шалом» (г. Гамбург)
23 ноября в 16:00 ч.
Большой зал, Centrum Judaicum,
Oranienburger Str. 29, 10117 Berlin.
Вы услышите песни на иврите,
идиш, русском и украинском
языках. Романсы и попурри на
темы еврейского фольклора
(скрипка). Продажа билетов (2,-€)
в ком. 15. Инфо по тел. 240 47 131
a
Liebe Mitglieder
und Freunde,
Ihnen allen überbringe ich zunächst Grüße zum neuen Jahr
mit allen guten Wünschen: Gesundheit, Glück und Wohlergehen von dem
Generaldirektor Eli Bin, dem Vorsitzenden des Exekutiv-Komitees Dr.
Noam Yifrach und dem Präsidenten
Prof. Yehuda Skornik vom MDA ISRAEL.
In diesem Jahr erreichten den MDA
Israel viele E-Mails mit der Bitte um
Spenden, da Tausende nicht in der
Lage waren, das Neujahrsfest ohne die
Hilfe der verschiedensten Organisationen und ehrenamtlichen Helfer angemessen zu begehen. Im Vergleich
zum Vorjahr sei die Zahl der Anfragen
dramatisch angestiegen, auch in den
vergleichsweise etablierten Kreisen
der Gemeinden. Dem MDA war ebenfalls bekannt, dass viele der Älteren
sich keine Nahrungsmittel für das Fest
leisten konnten und daher meist einen
Tag vor dem Fest um Aufnahme in ein
Krankenhaus nachfragten, damit sie
dort ein warmes Festmahl erhielten.
MDA Israel startete mit der Supermarktkette »Supersol« eine Kampagne, um Nahrungsmittel im ganzen
Land zu sammeln. Diese Aktion endete vor Sukkot. Volunteers vom MDA
standen an den Eingängen der Supermärkte und baten die Käufer, Lebensmittel für die Bedürftigen zu spenden.
Kurz vor Rosch Hashana beantworteten MDA-Mitarbeiter die Anfragen der
bedürftigen Familien. Generaldirektor
Eli Bin konstatierte, dass MDA zusammen mit dem nationalen Notdienst
(humanitäre Organisation in Israel) in
der Woche vor Rosch Hashana gewaltige Anstrengungen unternommen
hatte, um Lebensmittel zu sammeln
und sie an Tausende bedürftiger Familien zu verteilen, damit diese das Neujahrsfest feierlich begehen konnten.
Der »Tag der Buße«, der Tag, an dem
die Straßen aller Städte und Gemeinden voll mit Radfahrern, Skatern, Roller Bladers sind, birgt große Gefahren
für Kinder. Auch in diesem Jahr wurden um die 200 Kinder verletzt. An
diesem Tag war die Zahl der Verletzten fünfmal höher als an einem normalen Tag. Im Durchschnitt wurden
1500 Verletzte durch MDA-Teams behandelt, davon 500 in intensivmedizinischen Ambulanzen. 100 Personen
erlitten Schwächeanfälle infolge des
Fastens.
Bei einem Terror-Angriff in Jerusalem
wurden mehrere Einheiten zum Ort
des Geschehens beordert. Kurz nach
dem Angriff waren MDA-Teams vor
Ort und begannen mit der Behandlung der Verletzten. Nach erster Einschätzung war die Situation makaber:
eine Gruppe von Artillerie-Soldaten
war das Ziel eines Terroristen, der mit
seinem BMW auf die Gruppe der Soldaten zugerast war. 19 Soldaten waren
unterschiedlich stark verletzt und lagen blutend auf der Kreuzung. Der
Terrorist wurde von einem der Soldaten erschossen. 15 Standard-Ambulanzen und mobile intensivmedizinische
Ambulanzen versorgten die 19 Verletzten. Nach etwa 20 Minuten wurden sie dann zur weiteren Behandlung
in die nahe gelegenen Krankenhäuser
gebracht.
Bitte, liebe Freunde, helfen auch Sie
weiterhin dem MDA ISRAEL. Ihre
Spende ermöglicht MDA, seine vielfältigen humanitären Aufgaben zu
erfüllen. Der Mitgliedsbeitrag von 50
Euro im Förderkreis Berlin e.V. kann
viel bewirken. Seit Gründung des Förderkreises trage ich sämtliche Kosten
des Vereins, so dass jede Spende in
voller Höhe ohne jeglichen Abzug an
MDA ISRAEL überwiesen wird.
Es grüßt Sie mit herzlichem Schalom!
Ihre Sylva Franke
MDA ISRAEL; Förderkreis Berlin e.V.
Berliner Volksbank, Kto 853 133 7000,
BLZ 100 900 00
Veteranen bei »Jeckes«
Am 18. September besuchten Mitglieder des Veteranenklubs des Treff Hatikwa die Ausstellung »Die Jeckes« im
Centrum Judaicum, die sich den Spuren widmet, die Juden aus Deutschland in der israelischen Gesellschaft
und Kultur hinterlassen haben. Die
Exposition entstand dank der ZusamТрефпункт
«Хатиква»
17 ноября
в 17:00 ч.
Зал Мифгаш
Oranienburger
Str. 29, 10117
Berlin
Клуб литературы и искусства
приглашает Вас на презентацию лутературного альманаха
«До и после» с участием
авторов.
Желающие могут приобрести
альманах с автографами.
Вход свободный.
Liebe Chawerot,
bei unserem
nächsten Treffen
am Dienstag,
den 4. November
um 18.30 Uhr in der
Pestalozzistr. 14-15
im Kidduschraum,
erwarten wir als Gast:
Rafael Aharoni -KKL
Vorstand
menarbeit mit dem »Museum des
deutschsprachigen Judentums« in Tefen in West-Galiläa/Israel. Mit großem
Interesse verfolgten die Besucher, jüdische Zuwanderer aus der ehemaligen
UdSSR, die thematisch aufgebaute
Ausstellung zum Beitrag der deutschsprachigen Juden am Aufbau des jüdischen Staates. Die deutschen Juden
waren überdurchschittlich präsent in
Industrie und Handel, Architektur,
Medizin, Recht und Bühnenkunst.
Zum Beispiel waren nahezu 50% der
ersten Richtergeneration des israelischen Gerichtshofs an deutschen
Hochschulen ausgebildet worden. Den
Besuchern werden die verschiedenen
Themen in klarer, schematischer visueller Sprache mittels Fotografien und
Filmclips vermittelt. Man erfährt auch,
wie schwierig die Situation für die Einwanderer war, die nach ihrer Ankunft
in Palästina mit einem entbehrungsreichen Leben, harter Arbeit, sengender Hitze und schlechten Wohnverhältnissen konfrontiert waren. Sie
taten sich schwer mit dem Hebräischen und konnten sich trotzdem –
mit Willen und Erfahrung, mit ihrer
Bildung und Kultur – in den jüdischen
Staat eingliedern. Die Ausstellung ist
besonders, da sie in Deutschland und
Berlin gezeigt wird, eine späte Ehrung
für die letzten Vertreter dieser Generation. Woher der Begriff »Jecke« stammt,
steht nicht eindeutig fest, möglicherweise ist er auf »Jacke« oder »Jackett«
zurückzuführen – weil die deutschen
Einwanderer der Ordnung und Gewohnheit halber selbst im heißen Palästina auf ihre Anzugjacken nicht verzichten wollten.
Eine der satzungsgemäßen Aufgaben
und Ziele des Veteranenklubs ist es,
die Mitglieder mit der Geschichte des
deutschen Judentums vertraut zu machen – dazu leistete der Besuch der
Ausstellung »Die Jeckes« einen wichtigen Beitrag.
Rudolf Rosenberg,
Leiter des Veteranenklubs
AKTIVITÄTEN · ЕВРЕЙСКАЯ ЖИЗНЬ
Jüdische Gemeinde zu Berlin K.d.ö.R.
WEGWEISER
Klubs, Gesellschaften, Interessengruppen, Migrantenprojekte, Selbsthilfeinitiativen
Ziele/Aktivitäten
Badminton-Klub
_Interesse wecken an Badminton als Sportart
Oranienburger Str. 31, 10117
_außerdem: kulturelle und interkulturelle Veranstaltungen, jüdische Feiertage, Berlin, Turnhalle
Geburtstags- und Jubiläumsgratulationen
Di 10.45–13.25 + 18.05
–19.30, Do 18.05 –19.30
So 10–15.30, 10 – 13.50 Uhr
A. Bairamov,
Vorsitzender
Tel. 448 21 53, 01709479718
A. Portnow
Stellv. Vorsitzender
Tel. 20 66 55 66
Child Survivors
Deutschland e.V.
(Überlebende
Kinder der Schoa)
_Kontakt der Mitglieder zueinander sowie geistiger Austausch
_Hilfe zur Selbsthilfe, gegenseitige Unterstützung
_Regelmäßige Treffen mit therapeutischer Begleitung
_Pflege jüdischer Kultur und jüdischen Lebens
_Reisen zu Orten, an denen wir litten oder Angehörige und Freunde
verloren haben
_Solidarität mit anderen Nazi-Opfern
_Kontakt zu Child Survivors und ihren weltweiten Vereinigungen
Fasanenstr. 79-80
10623 Berlin, R. 10
1. Mo im Monat
14.30–17 Uhr
H. Grosser
Vereinsvorsitzender
Tel. 29 00 36 57
0163-98 59 500
Chorgruppe
_Interesse wecken an jüdischem traditionellem Chorgesang und Liedern in
russischer, deutscher, hebräischer, jiddischer und englischer Sprache
_Konzerttätigkeit
Fasanenstr. 79-80
10623 Berlin
zu Proben und Konzerten;
auf Anfrage
R. Blekhova,
Chorleiterin
Tel. 345 99 02
_Treffen von Kriegsveteranen
_Kulturelle Veranstaltungen, Reisen und Ausflüge
_Vermittlung von Kenntnissen zum Judentum
(Feiertage, Kabbalat Schabbat)
Fasanenstr. 79-80
10623 Berlin
2.+4. Di im Monat
15–18 Uhr
J. Reznik
Vorsitzender
Tel. 76903733
Schwerbehinderten- _Beratungsgespräche (Mi 15 Uhr)
Selbsthilfegruppe
_Freizeitaktivitäten /Ausflüge (Sonderprogramm)
(im Aufbau)
_Kurse: PC, Basteln, Tanzen
Fasanenstr. 79-80
10623 Berlin, R. 19
Mo–Fr 14 Uhr
+ nach Sonderplan
R. Wolff
Koordinatorin
Tel. 880 28 142
Frauengruppe »Ost« _Regelmäßige Gruppentreffen zum jüdischen Leben
keine fester Ort,
nach Absprache
3. Montag im Monat
15 Uhr
E. Naumann –
Leiterin, Tel. 562 62 54
E. Nickel – Sozialbetreuerin , Tel. 0177-728 34 14
Gruppe der
ehrenamtlichen
Helfer
_Begleitung und Betreuung von Gemeindemitgliedern zu Ärzten,
Ämtern und Behörden
_Hausbesuche
_Schulung, Akquise freiwilliger Helfer
Fasanenstr. 79-80
10789 Berlin
Treff: letzter Montag im
Monat 15 Uhr
I. Singer
Koordinator
Tel. 880 28 145
INSTI /
ErfinderKlub
Denker e.V.
_Unterstützung bei der Vorbereitung von Erfindungen zur Präsentation
auf Erfindermessen und Ausstellungen
_Hilfe bei der Herstellung von Modellen/Versuchsanordnungen
_Durchführung wissenschaftlicher Veranstaltungen zum Patentwesen,
zu Rechten und Pflichten von Erfindern; Informationsarbeit auf dem
Gebiet der Erfindungen
_Erfahrungsaustausch
_Informationsbeschaffung aus Datenbanken
Passauer Str. 4
10789 Berlin, VH
Mo–Fr 9–17 Uhr
Dr. D. Burakowksy
Vorsitzender
Tel. 219 19 862
Denkerber@gmx.de
Klub der
Kriegsveteranen
_Erfahrungsaustausch & Interessenteilung
_Ausstellungsbesuche & Ausflüge
_Förderung des polischen Engagement
_Vorträge, Lesungen, Informationsveranstaltungen
Ort/Zeiten
Ansprechpartner/in
JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008
Initiative
25
JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008
AKTIVITÄTEN · ЕВРЕЙСКАЯ ЖИЗНЬ
IWIS e.V.
_ für Wissenschaftler, Ingenieure, Erfinder (vor sllem jüdische
russischsprachige Zuwanderer)
_Unterstützung bei der erfolgreichen Integration
_Entwicklung technischen Interesses bei Kindern und Jugendlichen
_Unterstützung bei der Entwicklung und Realisierung von Kreativpotentialen
Passauer Straße 4
10789 Berlin, VH
Mo–Fr 9–17 Uhr
A. Vatis, Vorsitzender
R. Dohm
Stellv. Vorsitzender
Tel. 21 01 80 03
Iwis1@gmx.de
Jüdischer
Frauenverein
zu Berlin
e.V. i.G.
Regelmäßige Gruppentreffen zum jüdischen Leben:
_Erfahrungsaustausch und Interessenteilung,
_Vorträge, Lesungen, Informationsveranstaltungen
_Hilfe zur Selbsthilfe
_Freizeitaktivitäten und Ausflüge
_gemeinsames Feiern von jüdischen Feiertagen
Pestalozzistraße 15
10625 Berlin
(Kidduschraum)
1. Dienstag im Monat
18.30 Uhr (telefon.
Voranmeldung erbeten)
Vorstand:
I. Rozanski, Tel. 32 70 31
06, 0172-705 41 48
L. Rosenfeldt
Tel. 0163-260 67 22
J. Frankfurt
Klub
HAUS DERIBAS e.V.
_Flyer & Infoblätter über Klubarbeit in der Gemeinde
_Kontaktpflege mit jüdischen Organisationen
_Talentförderung (Schriftsteller, Journalisten)
_Info-Blatt & Internetportal zu jüdischen Themen
der Vergangenheit und Gegenwart
_Veranstaltungen zur deutschen/jüdischen Geschichte
Kontakt per
Internet
A. Maniowitch
Tel. 20 64 84 76
deribas@gmx.de
Postfach 06 01 25
10051 Berlin
Literaturtheater
_Interesse wecken an jüdischer Literatur und Theater
_Proben, Lesungen und Theatertouren bundesweit
_Kulturelle und interkulturelle Veranstaltungen
_Organisation und Durchführung von jüdischen Feiertagen, Geburtstags-und
Jubiläumsgratulationen
_Kooperationsarbeit mit Gemeindeklubs und -einrichtungen
Oranienburger Straße 31
10117 Berlin, EG
Mo + Do 11 – 15 Uhr
Josif Malkiel – Leiter
Tel. 322 12 77
Mikhail Wernik
Stellv. Leiter
Tel. 397 42 500
Misha@wernik.net
Seniorenklub
»Massoret«
(»Tradition«)
_Organisation und Durchführung von Seniorentreffen
_Kulturelle Veranstaltungen, Reisen und Ausflüge zur Vermittlung von
Kenntnissen über das Judentum (traditionelle jüdische Feiertage,
Kabbalat Schabbat)
_Kontaktpflege zu Seniorenvereinigungen bundesweit
Fasanenstraße 79-80
10623 Berlin
Treff: So 15 – 18 Uhr
Hr. Lekach
Vorsitzender
Tel. 214 79 160
Seniorenklub
Treff »Achva« e.V.
_Gedächtnistraining
_PC-Unterricht für Senioren
_Kulturveranstaltungen, jüdische Feiertage, Ausflüge
_Kaffeetafel, diverse Unterhaltungsprogramme
_Kontaktpflege zu den Senioreninitiativen bundesweit
Fasanenstraße 79-80
10623 Berlin
Mo–Do 15 – 18 Uhr
Prof.Dr. R. Rosenberg
Vorsitzender
Tel. 8243160
Wissenschaftliche
Gesellschaft
_Wissenschaftlerförderung im Rahmen wissenschaftlicher Seminararbeit
_Vermittlung von Kenntnissen in diversen Schuldisziplinen
und Fächern für Kinder und Jugendliche (Hilfe zur Nachhilfe)
_Kontaktpflege zu wiss. Vereinigungen, national + international
_Herausgabe einer wissenschaftlichen Zeitschrift
_Vermittlung von Kenntnissen über das Judentum
_Kulturelle Veranstaltungen, Ausflüge
Oranienburger
Straße 31
10117 Berlin
Di –Fr 16 – 20 Uhr
Fr. Dr. Lurik, Vorsitzende
Hr. Mairanovski, Stellv.
Vorsitzender
Tel. 465 79 72
Fr. Alla Kochergina
(Koordinierung)
Tel.: 23 62 71 32
Zentrum der Juden
aus dem Kaukasus
und Mittelasien
_Erlernen jüdischer Traditionen
_Sprachunterricht (English, Hebräisch)
_EDV-Kurs
_kulturelle Veranstaltungen, Reisen und Ausflüge
Passauer Straße 4
10789 Berlin, HH
Di + Do 14 – 19 Uhr
So 13 – 16 Uhr
Hr. A. Abadaev
Vorsitzender
Tel. 236 26 382
26
Neue Projekte/Gruppen im Aufbau:
Gesundheitspräventionsprojekt für mehrere Selbsthilfegruppen (Info unter Tel. 880 28-144),
Seniorenmusikgruppe »Retro« (Ansprechpartner: S.Warschawski, Tel. 0177-433 34 14).
Liebe Gemeindemitglieder,
diese Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sollte Ihre Initiative in unserer Darstellung fehlen, melden Sie sich bitte
bei uns unter: sozial@jg-berlin.org, integration@jg-berlin.org oder telefonisch: 880 28-246, E. Shakhnikova
Herausgeber: Dezernat für Soziales und Integration der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, November 2008
AKTIVITÄTEN/SOZIALES · ЕВРЕЙСКАЯ ЖИЗНЬ/СОЦИАЛЬНАЯ ТЕМАТИКА
Integrationsbüro/Info- & Jobbörse
Eleonora Shakhnikova Tel. 880 28-246, 219 12 281, Fax: 880 28-268
E-mail: integration@jg-berlin.org, ib.jg@gmx.de · Sprechzeiten nur mit
Termin (telefonische Vereinbarung erbeten)
Sprechstunden: Mo 9–16 Uhr + Fr 9–15 Uhr – Integrathek, Passauer Str. 4 (21 91 22 81) ·
Di + Do 9 – 16 Uhr – Oranienburger Str. 29, 10117 Berlin
Sozialabteilung
Oranienburger Straße 29, 3.Etage,
10117 Berlin
_Allgemeine Beratung + Betreuung
Buchstaben A–K, tägl. außer Mi
9–12.30 + Do 14–16Uhr, Tanja Koroll
(Dt., Russ., Engl.) Tel. 88028-143;
_Buchstaben L–Z, Anat Bleiberg (Dt.,
Engl., Iwrit), Tel. 88028-144
_»Rund um’s Alter«:
Mo, Di, Fr 9-12 Uhr; Mo 14-16 Uhr,
Renate Wolff
Tel. 88028-142 (9-12.30 + Do 14–16;
Bella Kalmanovich Tel. 88028-157
(außer Mi, 9–11, Do 14–16);
Seniorenheime/Hausbesuche:
Eva Nickel
_Familien & Jugend: Esther
Gernhardt (Di 9–12 Uhr + nach
Vereinbarung), Tel. 88028-165
_Ehrenamtliche Helfer (Mo + Do
13–14 Uhr), Igor Singer, 88028-145
Cоциальный отдел
_Ораниенбургер Штрассе 29: пн.,
вт., чт., пт. (9-12.30), чт. (14-16).
Для членов Общины, фамилии
которых начинаются с букв от А до
К, тел. 88028-143; от Л до Я, тел. -144
_Консультации, выездная служба
для больных и пожилых людей:
Белла Кальманович, тел. 88028-157,
пн., вт., чт., пт. (9–11), чт. (14-16);
Рената Вольф, тел. 88028-142,
вт.+пт. (9-11), вт. (14-16)
_Семейные консультации:
Эстер Гернхардт, тел. 88028-165.
_Координация общественной
работы: И. Зингер, тел. 88028-145
SOZIALWERK
der Jüdischen Gemeinde zu Berlin
gGmbH · Dernburgstr. 36 · 14057 Berlin
Tel. 321 35 68 Fax 32 60 98 09
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Herr Mender freuen sich über Ihren
Anruf. Wir beraten, betreuen und pflegen Sie – zuverlässig, multikulturell,
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Theatergruppe »Mendel & Söhne«
Mo + Do 11–15, Oranienburger Str. 31
Tel. 39742500, Misha@wernik.net
_3.11. 11.00 Probestunden/Lesungen
Театральная группа «Мендель и
сыновья» Пн.+ чт 11.00–15.00.
CHILD SURVIVORS
(Überlebende Kinder der Schoa)
Wir treffen uns jeden 1. Montag im
Monat, 14.30–17 Uhr, Gemeindehaus
Fasanenstr. 79/80, Kontakt: 29003657
Badminton-Klub
Клуб бадминтона
Oranienburger Str. 31, Turnhalle
Di 10.45–13.25 Uhr · Di + Do 18.05–
19.30 Uhr · So 10 – 15.30 (Halle I)
So 10 – 13.50 (Halle II)
T. 448 21 53, A. Bairamov
Das 1. Jüdisch-Deutsche Fernsehprogramm · Spreekanal
So 10–11 + 21.30–22 Uhr
Mi 21.30–22.30 (Wiederholung)
www.babel-tv.de
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на канале «Spreekanal» SK 10
Вс. (10.00–11.00 и 21.30–22.00)
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27
Тел. 39742500, Misha@wernik.net
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montags 11.00 Probestunden
Gemeindehaus 79-80, Großer Saal
Institut für Bildung und Integration
e.V. Pestalozzistr. 15, 10625 Berlin,
Telefon 31 80 35 06/07/08
Für unsere Kleiderkammer suchen und
bieten wir kostenlos Bekleidung, Spielsachen und jüdische Literatur. Aster
Bersissa berät Sie gern Mo+Mi 11-13 Uhr
_Mo – Do bieten wir Hilfe bei Briefen
und Bewerbungen
JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008
Jüdische Mathematiker in der
deutschsprachigen akademischen Kultur
Die Ausstellung berichtet über führende
jüdische Mathematiker im Deutschen
Kaiserreich und in der Weimarer Republik.
Eine Forschungsgruppe der Universität
Frankfurt/Main hat Biographien von
Mathematikern verfasst, die im
Nationalsozialismus zum Teil flüchten
konnten, zum Teil ermordet wurden oder
Selbstmord begingen. Nach Hamburg,
Erlangen und Bonn ist die Ausstellung jetzt
in Magdeburg zu sehen.
Die Wissenschaftliche Gesellschaft Berlin
lädt Schüler und andere Interessierte am
So 2. November zur Besichtigung dieser
Ausstellung ein. Interessenten melden sich
bitte unter Tel. 236 27 132.
Frauenvisionen_ Margarita Krasnovskaja | Anna Haenko | Maria Dinger
2.–23. 11. 2008 | Jüdische Galerie Berlin | Oranienburger Str. 31 | 10117 Berlin
Mo–Do 10–18 Uhr | Fr 10– 17 Uhr | So 11– 15 Uhr | Vernissage: So 2. 11. 14 Uhr
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JUGEND · МОЛОДЕЖНАЯ ТЕМАТИКА
»Israel & ich«
Gesangsunterricht
Donnerstag 18 – 20 Uhr
mit Evgeny, ab 10 Jahren
Info 88028123, 0157-72150080
JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008
Wintermachanot der ZWST
21. Dezember 08 bis 4. Januar 09
_Natz/Italien: 14–19 Jahre
_Bad Sobernheim: 10–13 Jahre
_Israel (Bat-/Barmizwa-Reise): 11–14 J.
Die Anmeldung findet vom 3. bis 5. 11.
von 9 bis 17 Uhr in der Servicestelle,
Fasanenstraße 78/79, statt.
Folgende Unterlagen sind für eine
zügige Bearbeitung erforderlich:
_ vollständig ausgefüllte Anmeldeformulare (diese werden Ihnen von der
Servicestelle gestellt)
Hip-Hop/Modern-Dance
Sonntag 17–18.30 Uhr
mit Wladimir
12–19 Jahre
Info: 88028123, 0177-4152244
Immer sonntags PEULOTH
für 5–12 Jahre 13.30 – 15 Uhr
für 13–17 Jahre 15 – 16.30 Uhr
_Kopie/n der Einkommensnachweise
der gesamten Familie
_Passkopie des Kindes
Beachten Sie bitte, dass vor Ort keine
Kopien gemacht werden können.
Mehr Informationen zur Anmeldung
und zu den Ferienlagern erhalten Sie
unter: 88028123 oder 0177-4152277
Zionistische Jugend Deutschlands
sonntags ab 15 Uhr – für 8 bis
18-jährige. Joachimstaler Str. 13
Infos: 0177-6893997
Jugendzentrum Olam
Joachimstaler Straße 13
10719 Berlin
FAMILY CLUB BAMBINIM
Di 16.00 Musik, Rhythmik (Deutsch)
mit Ronit, 1,5-3 J., 20,-/Monat
Di 17.15 Bewegung & Rhythmik
(Deutsch) mit Ronit, 3-5 J., 20,-/Monat
Mi 11.00 Musik (Iwrit) mit Ronit,
0-12 Monate; 20,-/Monat
Mi 16.15 Malen mit Anna, 4,5-6 J.,
25,-/Monat (mit Material)
Mi 16.15 Jüdische Traditionen
(Deutsch) mit Anja, 3-5 J.,
20,-/Monat
Do 10.00 Musik (Russ.) mit Masha,
0-12 Monate; 20,-/Monat
Do 11.00 Musik (Deutsch) mit Masha,
1-2 J., 20,-/Monat
Do 16.15 Jazz-Dance mit Valeria,
4,5-6 J., 20,-/Monat
Do 16.15 Jüdische Traditionen, Hebräisch (Deutsch), mit Jana, 5-6 J., 20,-/
Monat
28
Fr 16.15 Schabbatspielgruppe,
Kinder & Eltern. 2,_Kontakt: Jana Vilensky –
bambinim@gmail.com
Ein Projekt des American Jewish Joint
Distribution Committee.
Zu Rosch Haschana im Gemeindekindergarten © Margrit Schmidt
Die Jüdische Gemeinde zu Berlin, K.d.ö.R.
sucht zum 1.1.2009 befristet bis zum 31.12.2010 eine/n
Leiter/in für das Jugendzentrum
Aufgabengebiet:
– Entwicklung u. Verwirklichung neuer Konzepte der jüdischen Jugendarbeit
– Ausbildung und Coaching der Madrichim
– Organisation regelmäßiger Veranstaltungen in regelmäßigen Abständen
– Ferienbetreuung in Berlin, Mitwirkung an Machanot in Israel/Europa
– Präsenz und Mitwirkung bei Gemeindeveranstaltungen
– Zusammenarbeit mit jüdischen/nichtjüdischen Organisationen
– Repräsentative Auftritte diverser Jugendgruppen musikalischer Art
Anforderungsprofil:
– Pädagogische/sozialpäd. Ausbildung bzw. vergleichbare langjährige Erfahrung
– Fundierte Kenntnisse auf dem Gebiet der jüdischen Religion und Geschichte
– Russisch-, Englisch-, Hebräischkenntnisse wünschenswert
– Bereitschaft zur Durchführung kreativer Freizeittätigkeiten mit Jugendlichen
– sicherer Umgang mit Microsoft-Standardanwendungen
– selbständige, zuverlässige und zielorientierte Arbeitsweise
Vergütung in Anlehnung an BAT. Ihre Bewerbung senden Sie bitte bis 5.12.2008
an die Jüdische Gemeinde zu Berlin, Personalabt., Oranienburger Str. 28, 10117
Berlin.
Feiern Sie mit uns
CHANUKKA FÜR KINDER
Familien mit Babys und
Kleinkindern sind eingeladen:
Basteln, Malen, Singen, Puppentheater, Spielecke, Sufganjot und
mehr
So 14. Dezember | 11 Uhr
Gemeindehaus Fasanenstraße
5,- pro Kind (ab 2 J.), Anmeldung:
bambinim gmail.com
Tel: 0171-3151764
American Jewish Joint
Distribution Committee +
Jüdische Gemeinde zu Berlin
Sprechstunde der Dezernentin
für Bildung, Mirjam Marcus
_1. Montag im Monat · 17 – 19 Uhr
Jüdisches Gemeindehaus
Voranmeldung unter: 880 280
Das Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg beteiligte
sich auf besondere Weise an den Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen
Israels, denn es rief im April 2008 alle
Schulen in Berlin und Brandenburg zu
einem Wettbewerb »Israel & ich« auf.
Gesucht wurden Beiträge, die alltägliche, besondere oder herausragende
Begegnungen mit Bürgern, Einrichtungen oder Aktivitäten des Staates Israel im In- und Ausland dokumentieren. 450 Schüler/innen beteiligten sich
mit 31 Beiträgen, die unterschiedlicher
nicht sein konnten: Reiseberichte, Zeitungsartikel, PowerPoint-Präsentationen, Filme, Ausstellungen sowie ein
eigens für den Wettbewerb komponiertes Lied.
»Interessant ist, wie sich die Schülerinnen und Schüler mit ihren Beiträgen
dem Thema des Wettbewerbs angenähert haben. Sie reicht von der sehr persönlichen, emotionalen Annäherung
bis hin zu einer Bearbeitung mit wissenschaftspropädeutischen Mitteln«,
so Dr. Jan Hofmann, Direktor des Landesinstituts für Schule und Medien.
Die achtköpfige Jury, die insgesamt
Preisgelder in einer Höhe von 13.000
Euro vergeben konnte, war von den
Arbeiten so überzeugt, dass sie alle
eingereichten Beiträge für preiswürdig
befand.
Schülerinnen und Schüler der Jüdischen Oberschule beteiligten sich mit
einem Fotobuch am Wettbewerb, das
den dreiwöchigen Israel-Aufenthalt
der 10. Jahrgangsstufe dokumentierte,
und errangen einen Anerkennungspreis. Die 13-jährige Lucile Gratekap
(Foto), Schülerin der Klasse 7 A der
JOS, beeindruckte die Jury und das
Publikum der Preisverleihung am 13.
Oktober mit der Eigenkomposition eines Liedes mit dem Titel »Israel we
ani«, dessen Text auch von der Schülerin stammt. Dafür erkannte ihr die
Jury einen Sonderpreis zu.
Hauke Cornelius
JUGEND · МОЛОДЕЖНАЯ ТЕМАТИКА
Die
Jüdische
Oberschule
Realschule – Gymnasium – Grundständiges Gymnasium
Große Hamburger Straße 27 · 10115 Berlin · Telefon (030) 72 62 65 70 · josberlin@gmx.de
lädt ein zum
Tag der Offenen Tür
Sonntag, 23. November 2008, 11–15 Uhr
Die erste jüdische Schule, in deren Tradition sich die heutige Jüdische Oberschule sieht, wurde 1778 u.a. auf Initiative von Moses Mendelssohn gegründet. Nach der zwangsweisen Schließung durch die Nationalsozialisten im April 1942 entstand 1993 an historischer Stätte die
heutige Schule mit einem Gymnasium und einer Realschule; seit Sommer 2003 verfügt die Jüdische Oberschule über einen grundständigen
gymnasialen Zug ab Klasse 5 sowie einer 11. Klasse in Aufbauform für Realschüler mit entsprechender Qualifikation.
Zur Zeit besuchen ca. 435 Schüler die Jüdische Oberschule; sie werden von 44 Lehrern unterrichtet, wobei die Klassen nicht mehr als 24
Schüler umfassen. Wir verstehen uns nicht nur als ein Haus des Lernens, das dank moderner Ausstattung zeitgemäßen Unterricht in allen
Fächern anbietet, vielmehr wird das Schulleben vor allem von der familiären Atmosphäre geprägt, das den Schülern auch außerhalb des
eigentlichen Unterrichts zahlreiche Aktivitäten ermöglicht.
Fremdsprachenfolge: 1. Fremdsprache: Englisch; 2. Fremdsprache: Französisch, Russisch oder Hebräisch
hervorragend ausgestattete Kunsträume,
Fotolabor und Brennofen für Tonarbeiten
T-Cl@ssroom mit 24 Computern,
DSL-Standleitung
Naturwissenschaftliche Fachräume
mit sehr guter Ausstattung
Schülerclub des RAA mit Internet-Café
zwei moderne Sporthallen
umfangreiche Bibliothek
Theater- u. Konzertbesuche
mehrere Terrarien und Aquarien
Ausstellungen
des Fachbereichs Kunst
Sport-AGs
Schach-AG
Presse-AG
Aula mit Flügel, zahlreiche kulturelle
Veranstaltungen
Theater-AG
Musik-AG
Teilnahme an Wettbewerben,
u.a. Jugend forscht
Biologie-AG
Projektorientierter Unterricht
Wandertage, Exkursionen,
Klassen- und Studienfahrten
psychologische Beratung
Berufsberatung
Еврейская средняя школа
(гимназия с 5-го и 7-го класса, реальная школа) сердечно приглашает Вас на
День открытых дверей
в воскресенье, 23. 11. 2008, с 11 до 15.00, Gr. Hamburger Str. 27, 10115 Berlin.
Первая еврейская школа, традиции которой сегодня продолжает Еврейская средняя школа, была основана в 1778 г. по инициативе в
т.ч. Мозеса Мендельсона. После того как в апреле 1942 г. нацисты закрыли школу в принудительном порядке, в 1993 г. на этом историческом месте возникла сегодняшняя среднеобразовательная школа с гимназией и реальной школой. С лета 2003 г. в Еврейской
средней школе имеется гимназия с 5-го класса, а также 11-й подготовительный класс для учащихся реальных школ с соответствующим уровнем знаний.
Еврейская средняя школа – конфессиональная школа продленного дня, в которой могут учиться дети всех вероисповеданий, а также
неверующие. Независимо от своей религиозной принадлежности все учащиеся изучают иудаизм, иврит и получают кошерную еду.
В настоящее время в Еврейской школе примерно 44 преподавателей на 435 учащихся, т.о. в классах не более 24 учеников. Наша школа – не только место учебы, техническое оборудование которого позволяет проводить уроки по всем предметам на современном
уровне. Школа – это наш дом, в котором царит добрая, теплая атмосфера; помимо школьных занятий здесь проводится много мероприятий по интересам. Иностранные языки преподаются в следующей последовательности: 1-й иностранный язык – английский.
2-й иностранный язык – французский, русский или иврит.
JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008
Die Jüdische Oberschule definiert sich als konfessionsgebundene Ganztagsschule, die von Schülern aller Religionszugehörigkeiten oder
konfessionslosen Schülern besucht werden kann. Ungeachtet der eigenen Religionszugehörigkeit nehmen alle Schüler am jüdischen Religions- und Hebräischunterricht sowie an einem koscheren Mittagessen teil.
29
KULTUS · КУЛЬТ
Gottesdienste
Богослужения на
JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008
Gratulationen
Поздравления
30
Unsere Glückwünsche gelten
ehrwürdigen Geburtstagskindern
mit runden, hohen Geburtstagen.
Наши искренние поздравления
уважаемым именинникам с
круглыми и большими датами:
01.11.Horst Müller, Tamara
Mozeson, Berta Lewensztain,
Jolan Kostyal
02.11.Vladimir Kopp, Gisela
Jacobius, Polia Fridner
04.11.Gennady Erenbur
05.11. Roza Freidina, Moses
Reitman, Ilia Chmoulevitch,
Tamara Umanska, Bella Katz,
Anita Neumann
06.11.Vladimir Dvorakovski
07.11.Wladimir Braslawskji, Klara
Makhlis, Vladimir Groudian,
Vira Kogan, Samuil Stukalin,
Anna Makhlis, Fania Voskanian
08.11.Monika Almekias-Siegel,
Meer Voldman, Lioubov Ioffe
09.11.Tsezilia Goldman
10.11.Mark Mendelew, Boris
Tcherepachenets, Henryk
Gutmacher, Max Levitanus,
Ruth Nessel
12.11.Viktor Okmian, Nikolai
Chmelkine, Faina Oskotskaja,
Margaryta Yakubson
13.11.Ruth Kassa
14.11.Boris Gorelik
15.11. Irina Golubeva, Jacob Gutman
16.11.Larion Chtein, Berta Kats
17.11.Janna Chodos, Fenia Chafirov,
Faiwish Jucha, Sofia Parkhomovskaia
18.11.Viatcheslav Baitalski, Rayisa
Tomashpolska
19.11.Vira Dranova, Liza Svartsman
20.11.Monica Grin, Josif Fodimanov
21.11.Efraim Solovey, Svetlana Kofman,
Michail Seleny, Gerda Kleines
Wir begrüßen unsere jüngsten
Gemeindemitglieder – Salomon Isaak
Konnik, geboren am 11.7.2008 …
22.11.Berta Raskina
23.11.Aron Dolgoj, Zinayida
Brodska, Hanna-Perla
Roimischer, Hanna Ukis,
Alexandra Efremova, Sofie
Templer
24.11.Sara Kantor, Larissa Tkatch,
Leonid Berdychevskyi, Sieglinde
Fitzig, Sima Ischchanowa
25.11.Natalia Loeva,
Marie Gundermann
26.11.Etia Kurockin, Fritz Teppich
27.11.Uri Oestereich, German
Schulman
28.11.Slava Hochberg, Frima Stein,
Semen Bakal, Paulina
Klassova, Sara Fridman
29.11.Mark Hermer
Masltow für die Simches
_Geboren wurden
Salomon Isaak Konnik, 11.7.,
Lilly Sharon Umbach, 25.9.
_Bar/Bat Mizwa wurden/werden
Alon Haymov 27. 9., Jakob Brandes
1. 11., Daniel Khanoukov 8. 11.,
Jonah Eli Friedrich 8. 11., Joseph
Feinstein 15. 11., Michelle Kasulin
28. 11., Moritz Altaras 29. 11.
… und Lilly Sharon
Umbach, geboren
am 25.9.2008
Religionsunterricht
Gemeinderabbiner Rеuven Yaacobov
erteilt Religionsunterricht für Kinder
und Jugendliche von 7 bis 19 Jahren.
Anmeldungen über die Kultusverwaltung, Tel.: 88028-124/147/169 oder
E-Mail: kultus@jg-berlin.org
Im Sterbefall
Notdienst (Hausabholung) während
der Schließzeiten der Kultusverwaltung bei Fa. Brehme, Tel. 469 09 40
(24-h)
_Для регистрации случаев смерти
вне часов приема культового
отдела просим обращаться в
похоронное бюро БРЕМЕ по
тел.: 469 09 40 (круглосуточно).
Zentrum der Juden aus dem
Kaukasus & Mittelasien
Центр евреев – выходцев с Кавказа
и из Средней Азии.
Passauer Str. 4, Tel. 236 26 382
Jeden Montag: Kabbala-Unterricht/
Paraschat Haschawua
_Fraenkelufer 10
konservativer Ritus
Fr 19 Uhr · Sa 9.30
_Herbartstraße 26
liberaler Ritus, mit Chor
Fr 17.30 Uhr · Sa 9.30
_Joachimstaler Straße 13
orthodox-aschkenasischer Ritus
Fr 7.11. 16.15 Uhr, 14.+21. 11. 16 Uhr,
28.11. 15.45 Uhr · Sa 9.30 Uhr
_Oranienburger Straße 29
liberal-egalitärer Ritus
Fr 18 Uhr · Sa 10 Uhr
_Passauer Straße 4
orthodox-sefardischer Ritus
Fr wie Joachimstaler Str. · Sa 10 Uhr
_Pestalozzistraße 14
liberaler Ritus, mit Chor und Orgel
Fr 18 Uhr · Sa 9.30 Uhr
_Rykestraße
konservativ-liberaler Ritus
Fr 18 Uhr · Sa 9.30 Uhr
Nichtinstitutionelle Synagogen:
_Brunnenstr. 33 (Yeshivas Beis Zion)
orthodoxer Ritus
Bitte telefonisch erfragen: 40 50 46 90
_Hüttenweg 46 (Sukkat Schalom)
liberaler Ritus
Fr 19.30 Uhr · Sa 10 Uhr
_Münstersche Straße 6 (Chabad)
orthodoxer Ritus
Fr wie Joachimstaler Str. · Sa 10 Uhr
_Rykestraße 53, VH (Midrascha, für
Mädchen, orthodox)
Bitte telefonisch erfragen: 40 50 46 90
_Tucholskystraße 40 (Adass Jisroel)
orthodoxer Ritus
Fr 18 Uhr · Sa 9.30 Uhr
Projekt »Ahawah«: Hawdala
Die nächste Hawdala findet am
15. 11. 2008 um 16.30 Uhr in der
Jüdischen Mädchenschule,
Auguststraße 11–16, Berlin-Mitte
statt. (Zugang nur über die
Auguststraße)
KULTUS · КУЛЬТ
Meileh Rosenberg
(verstorben am 18. September)
auf seinem letzten Weg begleitet haben.
Unser besonderer Dank gilt
dem Oberarzt des Jüdischen Krankenhauses Dr. Stern
für seine Unterstützung in dieser für uns schweren Zeit.
Familie Koblenz
Familie Rosenberg
Mit Trauer mussten wir Abschied nehmen von
Мы скор­бим по по­во­ду кон­чи­ны
Bertold Wolffheim 9.9.1917 – 16.9.2008
Evgenij Rivilis 20.6.1946 – 15.9.2008
Matvei Fischmann 1.11.1925 – 16.9.2008
Meilehs Rozenbergs 29.1.1921 – 18.9.2008
Raissa Libanova 5.1.1922 – 18.9.2008
Stella Golin 6.12.1922 – 23.9.2008
Abram Rabaev 1.1.1931 – 22.9.2008
Lyudmila Pogrebinska 10.10.1938 – 18.9.2008
Rimma Rapaport 8.4.1959 – 28.9.2008
Bella Iasevitch 15.4.1935 – 3.10.2008
Felix Shlakman 21.8.1959 – 3.10.2008
Oleksandr Bondar 7.10.1939 – 5.10.2008
Sylvia Schmeidler 15.4.1915 – 29.04.2008
Den Hinterbliebenen gilt unser Beileid.
Вы­ра­жа­ем наше ис­крен­нее сочувствие род­ствен­ни­кам.
Wenn Sie nicht Mitglied der Jüdischen Gemeinde sind, aber über
jüdisches Leben in Berlin informiert sein wollen, können Sie »jüdisches
­berlin« für 25,- Euro im Jahr per Lastschrifteinzug abonnieren.
Das Magazin erscheint monatlich (keine Ausgabe im Juli und August).
Füllen Sie das Formular aus und schicken es an
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Oranienburger Straße 29
10117 Berlin
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David Kitschin
22.12.1941 – 27.6.2008
27 июня 2008 года внезапно ушел из жизни
наш дорогой друг, коллега и наш доктор Давид
Кичин.
Пациенты потеряли прекрасного квалифицированного врача, для
которого лечить людей и помогать им было 40 лет призванием его
жизни. Это был человек большого интеллекта, обладавший тонким
юмором, любивший жизнь, людей и все прекрасное.
Его семья потеряла необыкновенного любящего мужа, преданного
отца и брата. Его потеря невосполнима. У него еще было много
жизненных планов и неосуществленных желаний, но этому не
суждено было сбыться.
Пусть светлая память о нем сохранится в наших сердцах, так как
человек жив до тех пор, пока его любят, о нем помнят и думают.
Друзья, коллеги, пациенты
Пустота и тишина, которую ты оставил после себя, разрывают
сердце и душу. Вечная любовь и благодарность за годы, проведенные с тобой.
Жена, дочь, зять
Die Leere und Stille, die Du hinterlassen hast, brechen uns das Herz
und sind schwer zu ertragen. In ewiger Liebe und Dankbarkeit für
die Jahre mit Dir.
Ehefrau, Tochter, Schwiegersohn
JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008
Wir danken allen Verwandten, Freunden und Bekannten,
die unseren geliebten Vater, Großvater und Urgroßvater
31