JÜDISCHE GEMEINDE ZU BERLIN · NOVEMBER 2008 · 11
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JÜDISCHE GEMEINDE ZU BERLIN · NOVEMBER 2008 · 11
G E M E I N D E B L AT T JÜDISCHE GEMEINDE ZU BERLIN · NOVEMBER 2008 · 11. JAHRGANG NR. 108 · 2,50 € НОВОС ТИ ЕВРЕЙСКОЙ ОБЩИНЫ БЕРЛИНА 70. Jahrestag der Pogrome vom 9./10. November 1938 Die Jüdische Gemeinde zu Berlin bittet am Sonntag, 9. November 2008 um 18.30 Uhr in das Jüdische Gemeindehaus Fasanenstraße 79/80, 10623 Berlin, zu einer Gedenkveranstaltung Begrüßung Lala Süsskind, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin Grußwort Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin Gedenkrede Prof. Ernst Cramer, Vorsitzender der Axel-Springer-Stiftung Umrahmung Victor Yoran, Violoncello: Maurice Ravel »Kaddisch« Szenische Lesung Schüler des Georg-Mendheim-Oberstufenzentrums Zehdenick Gebet Rabbiner Yitzhak Ehrenberg El Mole Rachamim Kantor Isaak Sheffer Kranzniederlegung und Kaddisch am Mahnmal des Jüdischen Gemeindehauses Ausstellung der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten/Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen: »Novemberpogrom 1938. Berliner Juden im KZ Sachsenhausen« im Foyer des Gemeindehauses Der Vorstand und das Kuratorium der Heinz-Galinski-Stiftung laden ein zur Verleihung des Heinz-G a linski-Preises 2008 an S.E. Herrn S H I MON S T E IN Botschafter des Staates Israel in der Bundesrepublik Deutschland a.D. D onnerstag , 27. N ovember 2008 · 19 Uhr Jüdisches Gemeindehaus, Fasanenstraße 79/80, 10623 Berlin Begrüßung Michael Joachim, Vorsitzender des Vorstands der Heinz-Galinski-Stiftung Grußworte Lala Süsskind, Vorsitzende des Kuratoriums der Heinz-Galinski-Stiftung Laudatio Dr. Josef Joffe, Herausgeber der »ZEIT« Preisverleihung Danksagung Shimon Stein Umrahmung Jonathan Aner & Shirley Brill spielen Sarah Feigin und Felix Mendelssohn-Bartholdy INHALT · СОДЕРЖАНИЕ Содержание Inhalt jüdisches berlin 4| 5| 7| 9| 11 | 9| 14 | 15 | 16 | 18 | 18 | 19 | 4 Gedenken Veranstaltungen zum 70. Jahrestag der Novemberpogrome Liebe Gemeindemitglieder! »Ein Vorspiel nur«. 2008 jähren sich zum 70. Mal die Novemberpogrome von 1938 9 Gemeinde/Politik Wieder ein »Guter Ort«. Die Wiedereröffnung des Jüdischen Friedhofs an der Großen Hamburger Straße Anti Al-Quds 10 | 14 Kultur 15 | Für und wider »Pro Reli«. Zwei Meinungen zum Thema Frauenfrühling im Netz. Sharon Adler und ihr Frauen-OnlineMagazin »Aviva Berlin« Kulturnachrichten Kalender Ein »Fremdling«? Ein Buch über den Parlamentarier Eduard Lasker Friedrich Torbergs »Mein ist die Rache« ist neu erschienen Kulturnachrichten 21 Aktivitäten 27 | Soziales/Integration 23 | 8| 12 | 25 | 22 | 6| 13 Religion »Wenn es Israel gut geht, geht es uns auch gut«. Interview mit Ilan Brandstetter von Keren Hayesod Rassisten auf dem Rasen. Antisemitismus im Fußballstadion Vereinsnachrichten Klub-Wegweiser 21 | 5| 16 | 19 | 20 | 22 | 23 | 23 | 27 | 29 | 30 | Память Дорогие члены Общины! «То была лишь прелюдия...» 70-я годовщина ноябрьских погромов 1938 года. 8 Община/Политика Восстановленный «Дом Жизни». После обширных реставрационных работ вновь открыто еврейское кладбище на Гроссе Хамбургер Штрассе. Противники «Аль-Кудс» 12 Религия «Pro Reli» – За и Против. Два взгляда на этот вопрос. 15 Культура К 90-летию со дня рождения Леонарда Бернстайна. Календарь Новости культуры Jugendnachrichten Die Jüdische Oberschule: Tag der Offene Tür 30 | Kultus «Когда благополучен Израиль, благополучны и мы.» Беседа с Иланом Брандштеттером из фонда Керен ха-Йесод. Расисты на поле. Антисемитизм и расизм на футбольных стадионах. Клубы Трефпункт «Хатиква» Социальная тематика/ Интеграция 29 Молодежная тематика Еврейская средняя школа Культ Servicestelle Mo – Do 9 – 18 Uhr · Fr 9 – 15 Uhr Das aktuelle »jüdische berlin« und vorangegangene Ausgaben finden Sie auch als PDF zum Herunterladen unter: www.jg-berlin.org -> jüdisches berlin -> Aktuelle Ausgabe V.i.S.d.P. Präsidium der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin (Michael Joachim, Tuvia Schlesinger, Sergey Lagodinsky, Eduard Kunz, Margarita Bardich) Redaktion Judith Kessler Oranienburger Straße 29 10117 Berlin Telefon 880 28-260/-269 Fax 880 28-266 Mail jb@jg-berlin.org Assistenz Nadine Bose Übersetzung Walerija Weiser Auflage 8000 Druck dmp Zerpenschleuser Ring 30,13439 Berlin Anzeigenverwaltung Runze & Casper Verlagsservice OHG, Linienstraße 214, 10119 Berlin Telefon 28018-144, Fax 28018-400 20 Eврейская жизнь 28 Jugend 29 | 28 | 5 Jüdische Gemeinde zu Berlin Fasanenstraße 79/80 · 10623 Berlin Еврейская община СПРАВОЧНАЯ СЛУЖБА пн.–чт. (9–18) · пт. (9–15) Telefon 880 28 - 0 JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008 Gemeindeblatt 3 Titel Ein Blick in die Dauerausstellung im Centrum Judaicum; im Vordergrund das Foto eines Gottesdienstes in der »Neuen Synagoge« von Abraham Pisarek, aus den 30er Jahren. Foto: Anna Fischer Namentlich gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion oder der Herausgeber. Für unaufgeforderte Texte gibt es keine Veröffentlichungs garantie. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe und Manuskripte zu kürzen. Strikter Redaktionsschluss ist der 15., Anzeigenschluss der 10. des Vormonats. Публикуемые и подписанные статьи не всегда соответству-ют мнению редакции или издате-ля. Редакция оставляет за собойправо сокращения статей и писемчита телей.Публикация незака-занных текстов не гарантирует-ся.Номер подписывается в пе-чать15-го числа,прием объявле-ний заверша ется 10-го числа каж-дого месяца. GEDENKEN · ПАМЯТЬ Veranstaltungen zum 70. Jahrestag der Novemberpogrome Begleitprogramm zur Ausstellung »Es brennt! Antijüdischer Terror im November 1938« TU WAS! Ein Benefizkonzert anlässlich des 70. Jahrestages der Reichspogromnacht JÜDISCHES BERLIN 108 11 /2008 initiiert von Daniel Hope 4 _5. November | 20 Uhr Konzertabend Louis Lewandowski, JesusChristus-Kirche, Hittorfstraße 23, 14195 Berlin _6. November | 20 Uhr Konzertabend Paul Ben-Haim Jesus-Christus-Kirche, Hittorfstraße 23 _8. November | 19 Uhr Gespräche mit Zeitzeugen Ev. Kirchengemeinde Dahlem, Thielallee 1, 14195 _9. November | 10–20 Uhr Biografien im Stelenfeld Denkmal für die ermordeten Juden Europas _9. November | 14–17 Uhr Zeit vergeht, Verantwortung bleibt – Gedenkweg der Kirchen zum 9. November, vom Roten Rathaus zur Synagoge Oranienburger Straße _10./11. November | 14–20 Uhr Symposium »Der Novemberpogrom 1938« Martin-Gropius Bau, Niederkirchner Straße 7, 10963 Berlin. Anmeldung: Telefon 254509-0, Fax 254509-99, symposium@topographie.de _12. November | 20 Uhr Konzertabend Abraham Dunajewski Jesus-Christus-Kirche, Hittorfstraße 23, 14195 _13. November | 20 Uhr Konzertabend Stefan Wolpe Jesus-Christus-Kirche, Hittorfstraße 23, 14195 _25. November 2008 | 20 Uhr Braune Diplomaten. Horst Wagner und Eberhard von Thadden als Funktionäre der ›Endlösung‹. Vortrag Dr. Sebastian Weitkamp, Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7, 10963 mit Klaus Maria Brandauer, Sol Gabeta, Sebastian Knauer, Héléne Grimaud, Menahem Pressler, Thomas Quasthoff, Justus Zeyen, Max Raabe, Christoph Israel u.a. Schirmherr: Frank-Walter Steinmeier Benefizient: Freya von Moltke-Stiftung für das Neue Kreisau, www.fvms.de So 9. November 2008 | 20 Uhr Abflughalle Flughafen Tempelhof Platz der Luftbrücke 5 Karten (120/60/30 Euro) und Infos unter der Hotline 01805 – 449 449 (0,14/Min.), karten@musikfeste.de und www.tuwas-berlin.de Schweigemarsch von der Erdener Str./Ecke Königsallee zum Mahnmal Gleis 17, Bahnhof Grunewald · Kundgebung mit Rebecca Klars, Franziska Ullrich, Patricia Lenk, Anne Weber, Chantal Lamar. Jiskor: Clemens Mai · El Male Rachamim: Kantor Simon Zkorenblut · Kaddisch: Isaak Behar Veranstalter: Gottfried-Keller-Gymnasium, Hugo-Gaudig-Realschule, in Verbindung mit der Landespolizeischule und dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf Di 4. November 2008, 19 Uhr Zwiespalt des Erinnerns Der 9. November in der deutschen Geschichte Das nationale Gedenken in Deutschland ist durch einen Zwiespalt des Erinnerns geprägt. Ein Symbol dafür ist der 9. November. Ist dies eine Stärke oder eine Schwäche der Erinnerungskultur? mit Dr. Harald Schmid, Dr. Thomas Lackmann, Prof. Dr. Andreas Nachama, Dr. Hermann Simon, Konrad Weiß Initiative Haus Wolfenstein Samstag | 8. November 2008 | 18 Uhr Gedenken an der Spiegelwand zum Jahrestag der Reichspogromnacht Hermann-Ehlers-Platz | Berlin-Steglitz Internationale Tagung So 9. Nov. 11 Uhr | Akademie der Künste | Hanseatenweg 10 | Kreis der Freunde der Habimah | Zur Erinnerung an den 70. Jahrestag der Novemberpogrome Menschliches Versagen – Deutsche verwerten ihre jüdischen Nachbarn. Film von Michael Verhoeven Radiofeaturevorführung Recha Freier Die Gründung der Jugend-Alijah und das Porträt einer ungewöhnlichen Frau Von Barbara Entrup, Ursula Ruppel und Monika Ogorek Recha Freier war die Gründerin der Kinder- und Jugend-Alijah: eine junge Frau und Gattin des Rabbiners Dr. Moritz Freier, die mit ihrer Organisation Tausende von jüdischen Kindern und Jugendlichen rettete. Im Feature sind Originalaufnahmen von Recha Freier, ihren Töchtern Ma’ayan und Shalhevet Freier, Ernst Simon und anderen Zeitzeugen zu hören. Hedwig Rohde im Tagesspiegel: »Noch keine derartige, historisch fundierte Dokumentation war so poetisch.« Moderation: Mo 10. November 2008 · 16.30–17.30 Uhr Katholische Akademie in Berlin, Hannoversche Str. 5 7 0 . J a hrest a g der N ovem b erpogrome Es diskutieren: Schülergedenken zur Pogromnacht des 9.11.1938 Anschließend Podiumsdiskussion »Zivilcourage damals, Zivilcourage heute – Beweggründe und Ursachen mutigen Handelns« Rolf Joseph, überlebte die NS-Zeit in Berlin im Versteck Ulrike Poppe, Bürgerrechtlerin in der DDR Wolfgang Heuer, Soziologe Gabriela Hermer, Redakteurin der Feature-Abteilung des kulturradio vom rbb Eine Veranstaltung vom Kulturradio des rbb Sonntag | 9. November 2008 | 19 Uhr Centrum Judaicum, Oranienburger Straße 29, Seminarraum, 10117 Berlin. Eintritt frei 1938 – 1948 – 2008 HISTORY AND MEMORY AFTER THE HOLOCAUST A RETRO-PERSPECTIVE IN THE AGE OF GLOBALISATION 5. – 8. November 2008 Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung und Hermann-Cohen-Akademie Tiergartenstraße 35, 10785 Berlin, Tel. 269 96 - 3335 mit Eveline Goodman-Thau, Micha Brumlik, Moshe Zimmermann, Aleida Assmann, Christoph Mueller, Sibylle Quack, Klaus Dethloff, Hajo Funke, Marie-Luise Knott, Shai Lavi, Michel Cullin, Alex Joffe, Carole Basri, Hermann Simon, Yoram Ben Ze‘ev, Lala Süsskind, Avi Primor, Charles Asher Small, Shimon Samuels, Mark Weitzmann, Jeffrey Andrew Barash, Jose Brunner, Gert Mattenklott, Berel Lang, Dagmar Herrmann, Dorothee Gelhard, Beatrice Gonzales-Vangell, Brunella Antomarini, Antonia Grunenberg, Gernot Wolfram, Rüdiger Görner, Andras Kovacs, Karol Sauerland, Fania Oz-Salzberger, Shimon Shetreet Verleihung der Hermann Cohen Medaille für Jüdische Kulturphilosophie 2008 an Ruth Klüger Liebe Gemeindemitglieder! Menschen, die in Deutschland nach dem 9. November gefragt werden, geben oftmals zur Antwort, dieser Tag sei ein deutscher Schicksalstag und verweisen dann zumeist auf den Tag der Maueröffnung vor 19 Jahren. Einige mögen sich vielleicht noch daran erinnern, dass am 9. November 1918 im Deutschen Reich die Monarchie abdanken musste und Phillip Scheidemann die Republik ausrief. Den 9. November 1938 hingegen scheinen viele Menschen offenbar verdrängt oder gar vergessen zu haben. Uns Juden aber ist dieses Datum für alle Zeiten in das Gedächtnis eingebrannt – als die dramatische Wende von einem bis dahin vorrangig politischwirtschaftlichen Terror durch die nationalsozialistischen Machthaber hin zur physischen Vernichtung der Juden in Deutschland und Europa. Was war vor 70 Jahren geschehen? Seit 1933 hatte getreu des NSDAP-Programms eine »Entjudung« des öffentlichen Lebens und der Verwaltung stattgefunden. Ärzte, Anwälte, Beamte und Angestellte waren entlassen und Berufsverbote erteilt worden. Durch Boykottmaßnahmen verloren jüdische Familien ihre Existenz, verließen Deutschland oder hofften, in »innerer Emigration« die Nazizeit überstehen zu können. Am 9. November 1938 aber zog ein bestellter, aufgeputschter Mob von SA-Männern und bereitwilligen Helfern aus der Bevölkerung durch die Straßen deutscher Städte, plünderte und zerstörte jüdische Geschäfte, Wohnungen und Synagogen, verwüstete jüdische Friedhöfe. Die Bilanz weniger Stunden: bis zu 100 Tote, mehr als 30 000 jüdische Menschen in den Konzentrationslagern, über 260 zerstörte Gotteshäuser und Friedhöfe. Proteste aus der nichtjüdischen Bevölkerung blieben aus oder ungehört. Die wenigen Ausnahmen – wie der mutige Reviervorsteher Wilhelm Krützfeld, der die Feuerwehr rief und so die Neue Synagoge in der Oranienburger Straße vor den Flammen rettete – können die Mitschuld der breiten Masse an der Barbarei nicht tilgen. Der Pogrom 1938 wurde der Auftakt einer plan- Konditorei und Café G. Hirsch, Schönhauser Allee 21, Juni 1938 © Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum mäßigen Verfolgung, Inhaftierung und Ermordung von Millionen jüdischer Menschen aus ganz Europa und zum größten Völkermord aller Zeiten. Der Versuch einer Aufarbeitung und Bewältigung fand nach 1945 in der deutschen Gesellschaft nur recht zögerlich statt. Aber Geschichte lässt sich nicht umkehren und auch nicht »bewältigen«. Doch man – jeder – kann etwas anderes: sich mit der Geschich- te auseinandersetzen, sie analysieren und Schlüsse aus ihr ziehen. Auch wenn das Geschehene nicht »wieder gut« zu machen ist, kann und muss man darüber aufklären und Lehren daraus zu ziehen versuchen. Genauso wenig wie es eine »Vergangenheitsbewältigung« gibt, gibt es die »Kollektivschuld«. Allerdings gibt es eine Verantwortung der nachfolgenden Generation(en), nämlich aktiv für eine demokratische, tolerante und aufgeklärte Gesellschaft einzutreten und sie mitzugestalten. Es leben nur noch wenige Zeitzeugen unter uns, die als Kinder die brennenden Synagogen, die zerstörten Geschäfte und die von Angst und Panik gezeichneten Juden gesehen und mitgezittert haben. Diese Überlebenden sind uns und allen Beweis und Mahnung, die Novemberpogrome nicht zu vergessen, sondern sie in Form eines aktiven Gedenktages zu erinnern und zu bewahren. Am diesjährigen 9. November, dem 70. Jahrestag des Pogroms, gedenken wir in unserer Gemeindeveranstaltung, die unter anderem von Schülern der Georg-Mendheim-Schule in Zehdenick gestaltet wird und zu der wir den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, und den Vorsitzenden der Axel-Springer-Stiftung, Prof. Ernst Cramer, als Redner erwarten, insbesondere der Berliner Juden, die in das KZ Sachsenhausen verbracht und dort gepeinigt oder ermordet wurden. Im Eingangsbereich des Gemeindehauses wird eine Ausstellung über sie informieren und die Gäste auf die Gedenkstunde einstimmen. Wir hoffen auch auf Ihre Teilnahme am 9. November um 18.30 Uhr im Großen Saal. Lala Süsskind, Michael Joachim JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008 GEDENKEN · ПАМЯТЬ 5 Дорогие члены Общины! Когда в Германии задаешь вопрос о значении 9 ноября, люди часто отвечают, что этот день является судьбоносным для Германии, обычно указывая на падение Берлинской стены 19 лет назад. Возможно, кое-кто и вспомнит, что именно 9 ноября 1918 года настал конец германской монархии и Филипп Шайдеманн провозгласил Веймарскую республику. Но 9 ноября 1938 года многие люди очевидно вытеснили из памяти или даже забыли. Эта дата, однако, навсегда выжжена в памяти евреев. Она стала точкой драматичного поворота событий от преимущественно политического и экономического террора нацистского режима по отношению к евреям к физическому уничтожению евреев Германии и Европы. Что же произошло 70 лет назад? Согласно программе НСДАП, начиная с 1933 года проходила ариизация общественной жизни и администрации. Врачей, адвокатов, чиновников и государственных служащих увольняли и лишали права на работу. Из-за бойкотов населения еврейские семьи теряли основу для существования, покидали Германию или уходили во «внутреннюю эмиграцию», надеясь переждать время националсоциализма. Но 9 ноября своры науськанных, взбудораженных членов СА и их добровольных помощников прошли по улицам германских городов, громя и разоряя еврейские магазины, квартиры и синагоги, разрушая еврейские кладбища. Итог нескольких часов: почти 100 погибших, более 30 000 еврейских узников концентрационных лагерей, свыше 260 разрушенных синагог и кладбищ. Протестов нееврейского населения либо не последовало, или же их проигнорировали. Немногочисленные исключения – такие как храбрый участковый Вильгельм Крютцфельд, вызвавший пожарную команду и тем самым спасший синагогу на Ораниенбургер Штрассе от огня – не умаляют общей вины широких масс в свершившемся варварстве. С погрома 1938 года начались планомерные преследования, аресты и уничтожение миллионов евреев по всей Европе, крупнейший геноцид всех времен. После 1945 года в германском обществе были предприняты осторожные попытки анализа и осмысления происшедшего. Ход истории, тем не менее, не обернешь вспять, «преодолеть» прошлое невозможно. Но каждый обязан сделать нечто иное – подробно изучить историю, проанализировать ее и сделать свои выводы. Даже если происшедшее ничем не «компенсируется», о нем можно и нужно говорить и извлечь из него урок. «Преодолеть прошлое» невозможно, как не существует и «коллективной вины». Но существует ответственность последующих поколений, которым надлежит выступать за демокра- тическое, терпимое и просвещенное общество и активно участвовать в его формировании. Немного осталось живых свидетелей того времени, тех, кто в детстве видел горящие синагоги, разрушенные магазины и омраченные страхом и паникой лица евреев, трепетал вместе с ними. Эти свидетели служат всем нам доказательством и напоминанием, призывая не забыть ноябрьские погромы, а помнить и напоминать о них в виде активного дня памяти. В этом году на 9 ноября, 70-ю годовщину погрома, наша Община проведет мероприятие, в подготовке которого участвуют ученики школы им. Георга Мендхайма в Цеденике, а с речами выступят, среди прочих, правящий бургомистр города Берлин Клаус Воверайт и председатель правления общества им. Акселя Шпрингера профессор Эрнст Крамер. Вечер будет посвящен в первую очередь памяти еврейских жителей Берлина, которые были отправлены в концентрационный лагерь Заксенхаузен, где подверглись мучениям или были убиты. В холле Дома Общины будет учреждена выставка с репродукциями и текстами, призванными рассказать о судьбе этих людей и настроить посетителей на траурное мероприятие. Мы надеемся, что и Вы примете участие в вечере 9 ноября в 18.30 ч. в Большом зале. Лала Зюскинд, Михаэль Йоахим GEDENKEN · ПАМЯТЬ JÜDISCHES BERLIN 108 11 /2008 «То была лишь прелюдия»... 6 ния – особая форма унижения, которая в концентрационных лагерях была в порядке вещей. В некоторых городах евреев-мужчин заставляли В 2008 году в 70-й раз наступает годовщина событий ноября 1938 года – антиеврейского строиться в ряды и носить по городу щиты с террора национал-социалистов. унизительными надписями, или же, как в силезС конца 20-х годов евреи Германии сталкивались тическом характере этого террора, направленно- ском городе Тшебница, вязали их коровьими цес волной антисемитских нападок. С приходом к го против мужчин, женщин и детей, не останав- пями и принуждали следовать по городу за игравласти национал-социалистов в 1933 году анти- ливавшегося и перед домами сирот или ющим оркестром. В Лейпциге еврейских женсемитизм стал частью государственной полити- престарелых. Большинство жертв открытое про- щин и детей напугали до смерти, загнав в реку, ки. Новые законы и предписания стали основой явление насилия, неожиданно ворвавшееся в их глубина которой была им неизвестна. Около 100 социальной и экономической изоляции немец- жизнь, застало врасплох. За прошедшие пять лет евреев стали жертвами этих актов насилия, ненационал-социалистического режима евреям которые из них скончались позже от нанесенных ких евреев. После аннексии Австрии Германской империей Германии довелось пережить много гнетущих им ранений. Уже в утренние часы 10 ноября 1938 в марте 1938 г. эта политика радикально обостри- ситуаций, но все же их жизнь до сих пор опреде- г. ужасающие размеры насилия показали, что лась. Члены СА и СС, а также сотрудники поли- лялась государственными нормами, поддающи- приказ Геббельса о разрушении был вполне равции, разграбляли квартиры и магазины. Гестапо мися хотя бы приблизительному анализу. Теперь нозначен полномочию на убийство. проводила массовые аресты, сторонники же и полиция, и даже пожарная служба чаще За унижениями нередко следовало пребывание в НСДАП публично оскорбляли евреев. Импер- всего отказывала им в помощи. Более того, сам тюрьмах или местах временного заключения. ский министр по вопросам пропаганды Йозеф полицейский аппарат нес ответственность за Многие заключенные подвергались тяжелым пыткам. Для многих из них, примерно 30 тысяч Геббельс, преследовавший собственный план из- массовые аресты. еврейских мужчин, начался растянувгнания евреев из столицы, гауляйтером шийся на месяцы период мучений, некоторой он являлся, в июне 1938 года еще однократно имевший смертельный испуще накалял атмосферу. В нескольких ход: со всех краев Германии их увозили крупных городах сотрудниками уголовв концентрационные лагеря Заксенной полиции были задержаны около 2500 хаузен, Бухенвальд и Дахау. В заключеевреев, которых насильно отправили в нии они страдали от нескончаемого концлагеря Бухенвальд и Заксенхаузен. стояния на ногах, пыток и катастрофиЭкономическое положение евреев Гермаческих антисанитарных условий. В нии также было тяжким, так как на их маодном только Бухенвальде в этот перигазины был наложен бойкот, а хозяйод погибло 233 заключенных. Спустя ственные консультанты НСДАП постенесколько недель СС освободила непенно настаивали на том, чтобы еврейские скольких арестованных, сумевших магазины один за другим перенимали неподтвердить свою готовность к эмиевреи. К началу 1938 года 60-70 процентам еврейских предпринимателей пришлось Möbelhaus A. Brünn jr., Berlin-Weißensee, Berliner Allee 29–31, Juni 1938 грации. Освобожденных обязывали © Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum молчать о пережитом. отказаться от собственного дела. В течение месяцев, последовавших за Распоряжение Генриха Гиммлера о высылке польских евреев с октября 1938 года от- В то время как в крупных городах еще существо- волной террора, оставшиеся в империи евреи крыло новый этап политики преследования. вала возможность найти убежище, члены сель- все более остро ощущали, что они теперь предОколо 18 тысяч людей были отправлены на ских общин оказались почти в полной изоляции ставляли собой, в первую очередь, предмет погерманско-польскую границу, где им пришлось от нееврейского окружения. Тысячи магазинов, лицейских акций. Даже Объединение еврейских неделями выжидать, так как Польша отказывала владельцев которых считали евреями, стали общин, которое с июля 1939 г. называлось Имим в разрешении на въезд. Родственник одной объектом грабежа. В провинции грань между перским объединением евреев в Германии, наперемещенной семьи, некий Гершл Гриншпан, пассивным наблюдением и активным участием в ходилось под контролем Главного управления пребывая во Франции, узнал о депортациях. разрушительных и оскорбительных действиях имперской безопасности или гестапо. 29 октяВскоре после этого, 7 ноября 1938 г., 17-летний переступалась особенно легко. Сохранились, од- бря 1939 года – в день, когда по еврейскому каГриншпан выстрелил из пистолета в сотрудника нако, и рассказы о выражениях сочувствия и со- лендарю впервые наступила годовщина ноябрьГерманского посольства в Париже Эрнста фон лидарном поведении сограждан. Отдельные не- ских событий, маленькая группа берлинских евРата. Это стало желанным поводом для офици- евреи предоставляли преследуемым лицам убе- реев собралась в Старой синагоге на панихиду. альных радикальных действий против евреев: жище или шли на конфронтацию с группами Восемью неделями раньше с нападения Германии на Польшу началась вторая мировая война. сразу же, с 7 ноября, в северном Гессене и цен- вандалов. Два дня спустя после волны насилия правитель- Ее начало и завоевание обширных частей Евротральной Германии начались акты бесчинства. Вечером 9 ноября фон Рат умер. С 22.30 часов ру- ство империи издало предписание, запрещаю- пы в последующие годы были мрачной прелюдиководители партии и СА отправили в местные щее евреям содержать магазины розничной тор- ей политики истребления, жертвами которой до ведомства распоряжения о разрушении синагог, говли и ремесленные мастерские. Немецким ев- 1945 года стали 6 миллионов евреев, среди них квартир и магазинов. За несколько часов были реям пришлось выплатить возмещение размером примерно 65 тысяч австрийских и до 165 тысяч мобилизованы тысячи членов этих организаций, в 1,126 миллиардов рейхсмарок, а также приве- немецких евреев. которые незамедлительно приступили к делу. сти в порядок пострадавшие от погромов ули- _ Выставка «Пожар! Анти-еврейский террор в ноябре 1938 года» проходит до февраля в Centrum После полуночи шеф гестапо Генрих Мюллер, цы. шеф уголовной полиции Райнхард Хейдрих и Для еврейских мужчин, женщин и детей со Judaicum на Ораниенбургер Штрассе 29 (с воскр. другие отдали дополнительные приказы, кото- штурма их квартир 10 ноября 1938 года начался по четв. 10-18 ч., по пятн. 10-14 ч.). На выставке рые привели к аресту до 30 тысяч евреев, в пер- период унижений и – нередко смертельных – ис- показаны малоизвестные фотографии 1938/39 гг. тязаний. Как и при аннексии Австрии в марте, 10 и представлены аудио-станции с ранними био вую очередь состоятельных людей. Еврейские общины, извещенные утром 10 ноя- ноября многих арестованных принуждали пу- графическими документами немецких евреев в бря 1938 г., уже не могли сомневаться в система- блично проделывать гимнастические упражне- ноябре 1938 года. GEDENKEN · ПАМЯТЬ Musikkapelle herlaufen. In Leipzig wurden jüdische Frauen und Kinder in Todesangst versetzt, indem man sie in einen Fluss trieb, dessen Tiefe sie nicht 2008 jährt sich zum 70. Mal der antijüdische Terror der Nationalsozialisten im November 1938 kannten. Bis zu 100 Juden kamen bei den Überfällen Seit Ende der 1920er Jahre sahen sich die deutschen de Situationen durchlebt hatten, war ihr Dasein ums Leben oder erlagen danach ihren Verletzungen. Juden mit einer Welle antisemitischer Angriffe kon- bislang von ansatzweise berechenbaren staatlichen Das Ausmaß der Gewalt zeigte bereits in den Morfrontiert. Mit der Machtübernahme der Nationalso- Entscheidungen bestimmt gewesen. Nun verweiger- genstunden des 10. November 1938, dass der von zialisten 1933 wurde Antisemitismus Teil der Regie- ten die Polizei und selbst die Feuerwehr meist jegli- Goebbels ergangene Zerstörungsbefehl einer Errungspolitik. Gesetze und Verordnungen leiteten che Hilfe. Im Gegenteil: Der Polizeiapparat war für mächtigung zum Töten gleichkam. den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aus- die Massenverhaftungen verantwortlich. Den ersten Demütigungen folgte häufig der Aufentschluss der deutschen Juden ein. Während in den Großstädten noch Aussichten be- halt in Gefängnissen oder provisorischen HaftstätDer Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich standen, Rückzugsmöglichkeiten zu finden, gerieten ten. Viele Gefangene waren schweren Torturen ausim März 1938 markierte den Auftakt zu einer radika- Angehörige der vielen hundert Landgemeinden in gesetzt. Für einen Teil, etwa 30 000 jüdische Männer, len Verschärfung dieser Politik. SA- und SS-Männer fast völlige Isolation von der nichtjüdischen Umwelt. begann ein teilweise mehrmonatiger Leidensweg, sowie Polizeiangehörige plünderten Wohnungen Auch tausende Geschäfte, deren Besitzer als Juden der nicht selten tödlich endete: Aus allen Teilen des und Geschäfte. Die Gestapo führte Massenverhaf- galten, wurden zum Ziel von Verwüstungen. Wie die Deutschen Reiches wurden sie in die Konzentra tungen durch, NSDAP-Anhänger demütigten Juden Synagogenbrände zogen die zerstörten Schaufens- tionslager Sachsenhausen, Buchenwald und Dachau öffentlich. Reichspropagandaminister Joseph Goeb- terfronten viele Schaulustige an. Vor allem auf dem verschleppt. Stundenlanges Stehen, Folter und katabels, der als Gauleiter der Hauptstadt einen eigenen Land war der Übergang vom Zusehen zur Beteili- strophale hygienische Bedingungen bestimmten die Vertreibungsplan gegen die Berliner Juden verfolgte, Haftzeit. Allein in Buchenwald starben heizte im Juni 1938 die Stimmung weiter an. Die Si233 Häftlinge. Nach einigen Wochen cherheitspolizei nahm in mehreren Großstädten entließ die SS einen Teil der Inhaftieretwa 2500 Juden fest, die in die Konzentrationslager ten, wenn sie nachweisen konnten, Buchenwald und Sachsenhausen verschleppt wurdass ihre Auswanderung bevorstand. den. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht befanden sich Den Freigelassenen wurde auferlegt, die deutschen Juden in großer Bedrängnis: Ihre Läüber das Erlebte zu schweigen. den wurden boykottiert und die NSDAP-GauwirtIn den Monaten nach Ende der Terrorschaftsberater erzwangen fortlaufend Geschäftswelle wurde für die im Reich verblieübernahmen durch Nichtjuden. Bis Anfang 1938 benen Juden immer spürbarer, dass sie mussten 60 bis 70 Prozent der jüdischen Firmen nunmehr in erster Linie als Polizeiproinhaber aufgeben. blem galten. So stand auch der DachMit dem Befehl Heinrich Himmlers, polnische Juverband der jüdischen Gemeinden, den auszuweisen, trat die Verfolgungspolitik ab Okder seit Juli 1939 Reichsvereinigung der tober 1938 in eine neue Phase. Bis zu 18 000 MenJuden in Deutschland hieß, unter Konschen wurden in das deutsch-polnische Grenzgebiet In Berlin gelang es zwei jüdischen Jungen, David Zwingerman trolle des SS-Reichssicherheitshauptgebracht, wo sie wochenlang ausharren mussten, da (heute Hamilton, r.) und Horst Löwenstein (M.), zwölf Tora amtes bzw. der Gestapo. Am 29. Oktoihnen Polen die Einreise verweigerte. Ein Angehöri- rollen aus der ausgebrannten Synagoge Markgraf-Albrechtber 1939 – dem Tag, an dem sich nach ger von Verschleppten, Herschel Grynszpan, erfuhr Straße zu retten. Sie brachten sie zu einem jüdischen Teeimpor jüdischem Kalender der Novemberterin Frankreich von der Deportation. Kurz darauf, am teur englischer Herkunft (l.) und gaben sie später der Jüdischen ror zum ersten Mal jährte – trat eine © D. Hamilton, London/ Centrum Judaicum 7. November, verübte der 17-Jährige ein Attentat auf Gemeinde zurück. kleine Gruppe Berliner Juden in der AlErnst vom Rath, einen Mitarbeiter der Deutschen ten Synagoge zu einem GedenkgottesBotschaft in Paris. Ein geeigneter Vorwand, um auch gung an Zerstörungen oder Demütigungen fließend. dienst zusammen. Acht Wochen zuvor hatte mit offiziell und radikal gegen Juden vorzugehen. Schon Allerdings sind auch Berichte über Bekundungen dem deutschen Angriff auf Polen der Zweite Weltab dem 7. November begannen in Nordhessen und von Mitleid und solidarisches Verhalten überliefert. krieg begonnen. Der Kriegsbeginn und die ErobeMitteldeutschland Ausschreitungen. Einzelne Nichtjuden boten Verfolgten Unterkunft rung weiter Teile Europas in den folgenden Jahren Am Nachmittag des 9. November 1938 verstarb vom oder traten Zerstörungstrupps entgegen. bildeten den Auftakt für eine umfassende VernichRath. Ab 22.30 Uhr gaben Partei- und SA-Führer die Zwei Tage nach den Gewaltakten erließ die Reichs- tungspolitik, der bis 1945 um die sechs Millionen JuWeisung zur Zerstörung von Synagogen, Wohnun- regierung eine Verordnung, die Juden den weiteren den zum Opfer fielen. Unter ihnen waren etwa 65 000 gen und Geschäften an ihre lokalen Dienststellen Betrieb von Einzelhandelsgeschäften und Hand- österreichische und bis zu 165 000 deutsche Juden. aus. Innerhalb weniger Stunden waren tausende werksbetrieben verbot. Zugleich mussten die deutMitglieder mobilisiert und begannen ihr Verwü- schen Juden eine Sühneleistung von letztlich 1,126 Wir danken Andreas Nachama, Uwe Neumärker und stungswerk. Ab Mitternacht erließen u.a. Gestapo- Milliarden Reichsmark aufbringen und das Straßen- Hermann Simon für die Abdruckgenehmigung dieses chef Heinrich Müller und der Chef der Sicherheits- bild wiederherstellen. (gekürzten) Beitrages aus dem von ihnen herausgege polizei Reinhard Heydrich weitere Befehle, die zur Das Aufbrechen ihrer Wohnungen am 10. November benen Katalog zur Festnahme von bis zu 30 000 vor allem vermögen- 1938 markierte für jüdische Männer, Frauen und Ausstellung »Es brennt! Antijüdischer Terror im den Juden führten. Kinder den Beginn von Demütigungen und – oft November 1938« der Stiftungen »Topographie des Den am Morgen des 10. November 1938 alarmierten tödlichen – Misshandlungen. Wie schon nach dem Terrors«, »Denkmal für die ermordeten Juden jüdischen Gemeinden wurde rasch klar, dass es sich Anschluss Österreichs im März mussten viele Fest- Europas« und »Neue Synagoge Berlin – Centrum um systematischen Terror handelte, der sich gegen genommene am 10. November sportähnliche Frei- Judaicum«. Männer, Frauen und Kinder richtete und auch vor übungen abhalten – eine Form der Erniedrigung, die Die Ausstellung (Eröffnung: 6.11. 17 Uhr) ist bis Waisenhäusern und Altersheimen nicht Halt mach- auch in Konzentrationslagern zum Alltag gehörte. In Februar im Centrum Judaicum, Oranienburger Str. te. Für die Meisten war der Einbruch offener Gewalt einigen Städten wurden jüdische Männer gezwun- 29, zu sehen (So–Do 10–18 Uhr, Fr 10–14 Uhr). Sie in ihr Leben in dieser Form nicht vorstellbar gewe- gen, Züge zu formieren und Schilder mit entwürdi- zeigt bisher wenig bekannte Fotografien von 1938/39 sen. Auch wenn die deutschen Juden in den fünf Jah- genden Aufschriften zu tragen oder, wie im schlesi- und präsentiert in Audiostationen frühe biografiren der bisherigen NS‑Herrschaft viele beklemmen- schen Trebnitz, an Kuhketten gebunden hinter einer sche Zeugnisse deutscher Juden im November 1938. JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008 »Ein Vorspiel nur« 7 GEMEINDE · ОБЩИНА Восстановленный «Дом Жизни» JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008 После обширных реставрационных работ в конце сентября вновь открыто еврейское кладбище на Гроссе Хамбургер Штрассе. 8 В течение двух лет еврейское кладбище на Гроссе Хамбургер Штрассе, крупнейшее из еврейских кладбищ Берлина, было тщательно реставрировано на средства Сената города Берлина, Народного союза Германии по уходу за воинскими могилами и Еврейской общины. Маленькая церемония открытия состоялась в конце сентября. Это кладбище – важнейшее сохранившееся свидетельство нового основания еврейской общины Берлина в 1671 году, когда при курфюрсте Фридрихе Вильгельме изгнанным из Вены евреям было позволено поселиться в Пруссии. Спустя ровно 100 лет после их изгнания из марки Бранденбург, вместе с гугенотами и нидерландцами их призвали участвовать в восстановлении страны, разрушенной Тридцатилетней войной. Годом позже некий Мордехай Модел (известный также под именем Модел Рис) приобрел участок в районе Шпандауер Форштадт и передал его в пользование маленькой общины, насчитывавшей 40 семей. В то время кладбище находилось за городом, за пределами городской стены, но вскоре оказалось со всех сторон окруженным домами и до 1827 года служило растущей общине «Домом жизни». На момент закрытия кладбища все места на нем были заняты. Здесь было похоронено около 12 тысяч людей, среди них - умерший в 1786 году философ и просветитель Мозес Мендельсон. Его дружба с Готхольдом Эфраимом Лессингом, который увековечил его в своей идей- ной драме «Натан мудрый», стала ранним символом так называемого еврейско-немецкого симбиоза. Лишь в 1812 году, под влиянием последствий Французской революции, Пруссия позволила евреям стать равноправными гражданами государства. Тем не менее, могила Мендельсона ныне важна для нас как подтверждение развития, которое лишь во времена Веймарской республики привело к полному правовому равенству евреев в Германии. К тому моменту кладбище уже 100 лет как было закрыто и давно превратилось в таинственный зеленый оазис, притаившийся за домами района Шпандауер Форштадт. Одним из этих зданий был построенный в 1828 году дом престарелых еврейской общины. Для его обитателей была проложена дорожка для прогулок, и кладбище стало служить местом отдыха. После 1942 года этот дом престарелых стал одной из исходных точек гибели второй еврейской общины. Гестапо избрало его сборным пунктом: более 50 тысяч евреев были согнаны сюда для вывоза в концлагеря. По приказу гестапо кладбище было очищено и использовано в качестве спортивной площадки и тюремного двора. В 1943 г. на кладбище были проложены траншеи, а оказавшиеся при этом на поверхности человеческие останки небрежно отброшены в сторону. В последние недели войны здесь в 16 общих могилах были похоронены 2427 гражданских жертв войны, а также солдаты и члены СС. Много лет городские власти прене- Informationstafel auf dem wieder zugänglichen Friedhof брегали значением этого места, превратив его в банальный сквер. После сноса руины дома престарелых здесь едва угадывалось кладбище и свидетельство исторических событий. Лишь в 2007 году, после долгого и сложного процесса планировки и согласования, можно было приступить к санации. Перед выполняющими работы предприятиями стояли непростые задачи по логистике. Кладбище следовало реставрировать по галахическим правилам, оно было заново ограждено, пересекающая его стена была заменена прозрачной оградой, дорожки были обновлены, места захоронения засажены плющом. Вблизи созданного заново входа установлена чаша для ритуального мытья рук, помещена молитвенная доска. На информационной доске обозначено, где находились общие могилы времен Второй мировой войны. Благодаря значительным средствам, предоставленным Еврейской общиной, была обозначена территория бывшего дома престарелых. Уже в 80-е годы здесь было оформлено памятное место со скульптурной группой Вилла Ламмертса. Раскопки помогли вновь определить фундаментные стены здания, и кирпичная кладка до поверхности земли обнаружила его историческую форму. Поперек этой структуры пролегли дорожки, на первый же взгляд узнаваемые как современные. Эти работы позволили вернуть достоинство кладбищу и памятному месту, после чего последние стали красноречивыми свидетельствами истории. Стоит надеяться, что они привлекут многих еврейских и нееврейских посетителей. © Kessler Есть добрые вести и касательно другого кладбища Общины. В день открытия на Гроссе Хамбургер Штрассе бюджетная комиссия Бундестага в рамках специальной программы по охране памятников приняла решение выделить 995000 евро в пользу еврейского кладбища в районе Вайссензее. Государственный секретарь по вопросам культуры Андре Шмитц объявил о том, что Сенат города Берлина также выделит средства в размере 1 млн. евро. Йоахим Якобс/ Бенно Б ляйберг Дополнение: 29 сентября, спустя несколько дней после открытия, неизвестные покрыли одну из информационных досок на кладбище антисемитскими лозунгами и изображениями свастики. Am 11. November 1918 endete der Erste Weltkrieg. Fast neun Millionen Soldaten starben, unter ihnen etwa zwei Millionen deutsche Soldaten, darunter 12000 deutsche Juden, von denen 3500 der Berliner Gemeinde angehörten. »Gedenken an das Ende des I. Weltkrieges vor 90 Jahren« _Di 11. November 2008 · 14.30 Uhr Jüdischer Friedhof Weißensee Kranzniederlegung und Gedenkzeremonie mit Kantor Isaac Sheffer am Ehrenfeld für die jüdischen Gefallenen des Weltkrieges Anschließend Transfer zum Kino Toni am Antonplatz, Weißensee: 16.45 Uhr Flm: »Der Erste Weltkrieg« 17.20 Uhr Vortrag: »Deutsche jüdische Soldaten im Ersten Weltkrieg«, Dr. Hermann Simon Veranstalter: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum, Jüdischen Gemeinde zu Berlin Wieder ein »Guter Ort« Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten wurde der jüdische Friedhof an der Großen Hamburger Straße Ende September wiedereröffnet Der älteste jüdische Friedhof Berlins in der Großen Hamburger Straße in Mitte wurde in den letzten zwei Jahren mit Mitteln des Berliner Senats, des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge und der Jüdischen Gemeinde aufwändig in Stand gesetzt und Ende September mit einer kleinen Zeremonie wieder für Besucher geöffnet. Der Friedhof ist heute das wichtigste noch erhaltene Zeugnis der Neugründung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin im Jahr 1671, als Kurfürst Friedrich Wilhelm aus Wien vertriebene Juden wieder ins Land ließ. Genau 100 Jahre nach ihrer Vertreibung aus der Mark Brandenburg sollten sie das durch den 3o-jährigen Krieg verwüstete Land zusammen mit Hugenotten und Niederländern wieder aufbauen. Lange vor der 1714 erbauten Alten Synagoge in der Heidereuther Gasse, nämlich bereits ein Jahr nach der Wiederzulassung, erwarb Mordechai Model, genannt Model Riess, ein Grundstück zur Anlage eines Friedhofs in der Spandauer Vorstadt und übergab es an die noch kleine, aus 40 Familien bestehende Gemeinde. Damals lag der Friedhof auf freier Flur vor der Stadtmauer. Aber schon bald war er an allen Seiten von Häusern umgeben und diente der stetig wachsenden Gemeinde bis 1827 als »Guter Ort«. Zum Zeitpunkt seiner Schließung war der Friedhof vollständig belegt, etwa 12 000 Menschen waren dort bestattet worden – unter ihnen der 1786 ver- storbene Philosoph und Aufklärer Moses Mendelssohn. Seine Freundschaft mit Gotthold Ephraim Lessing, der ihm in seinem Ideendrama »Nathan der Weise« ein Denkmal setzte, wurde zu einem frühen Symbol der so genannten deutsch-jüdischen Symbiose. Obwohl Juden in Preußen erst 1812 unter dem Eindruck der Französischen Revolution als Staatsbürger emanzipiert wurden, erscheint uns heute das Grab Mendelssohns – wenn auch durch einen neuzeitlichen Grabstein und an falscher Stelle markiert – als ein bedeutsamer Hinweis auf eine Entwicklung, die schließlich (erst) in der Weimarer Republik zur völligen rechtlichen Gleichstellung der Juden in Deutschland führen sollte. Zu diesem Zeitpunkt war der Friedhof seit nahezu 100 Jahren geschlossen und zu einer verwunschenen, grünen Oase geworden, die hinter den Häusern der Spandauer Vorstadt versteckt lag. Eines dieser Häuser war das 1828 erbaute Altenheim der Jüdischen Gemeinde. Für die Bewohner war ein Rundweg angelegt worden und der Friedhof diente ihnen fortan als Ort der Erholung. Ab 1942 wurde das Altenheim einer der Plätze, von denen der Untergang dieser zweiten Berliner Jüdischen Gemeinde ihren Ausgang fand. Die Gestapo verwandelte es in ein Sammellager. Mehr als 50 000 Berliner Juden wurden hier für den Abtransport in die KZs zusammen getrieben. Die Gestapo ließ den Friedhof beräumen und ›nutzte‹ ihn als Sportplatz und Gefängnishof. 1943 ließ sie einen Splittergraben durch den Friedhof ziehen und die dabei ausgehobenen Gebeine achtlos beiseite werfen. In den letzten Kriegswochen schließlich wurden in 16 Massengräbern 2 427 zivile Kriegsopfer, aber auch Soldaten und SS-Angehörige begraben. Nach Jahren der Vernachlässigung und der Umwandlung in eine banale Grünanlage sowie dem Abriss der Altersheimruine war dieser Ort kaum noch als Friedhof und Zeugnis der Geschichte erkennbar. Dem Beharrungsvermögen Dr. Büchners von der Stadtund Freiraumplanung ist es zu verdanken, dass über mehrere Jahre hinweg im Senatshaushalt Gelder für den Friedhof fortgeschrieben wurden. Nach einem langen, schwierigen Pla- An der Wiedereröffnung des Friedhofs nahmen u.a. Kulturstaatssekretär André Schmitz, der Präsident des Volksbundes Deutscher Kriegsgräber fürsorge Reinhard Führer, die Gemeindevorsitzende Lala Süsskind, Kultusdezernent Benno Bleiberg (Mitte), Rabbiner Yitshak Ehrenberg (r.) und Kantor Isaak Sheffer (l.) teil. © Kessler/Bose nungs- und Abstimmungsprozess konnte 2007 endlich mit den Arbeiten zur Sanierung begonnen werden. Die ausführenden Firmen – Gartenbau Fehmer, Metallbau Schult, Betonbau Baron, die Landschaftsarchitekten Hübinger und Jacobs sowie die Bauabteilung der Gemeinde unter Beate Musiol – hatten eine große logistische Leistung zu bewältigen. Der Friedhof sollte nach halachischen Regeln in Stand gesetzt werden, er wurde neu eingefriedet, eine ihn durchschneidende Mauer wurde durch einen transparenten Zaun ersetzt, Wege wurden erneuert und die Gräberfelder mit Efeu bepflanzt. Am neu geschaffenen Eingangsbereich wurden ein Wasserbecken zum rituellen Händewaschen installiert und eine Gebetstafel angebracht. Die Lage der Sammelgräber aus dem Zweiten Weltkrieg wurde durch eine Informationstafel verortet. Unter Aufwendung erheblicher Mittel der Jüdischen Gemeinde wurde in einem zweiten Schritt die Fläche des früheren Altenheims wieder erkennbar gemacht. Diese war bereits in den 1980er Jahren unter Aufstellung einer Figurengruppe Will Lammerts als Gedenkstätte gestaltet worden. Jetzt nun wurden die Grundmauern des Heims durch Suchgrabungen ermittelt und durch Aufmauerungen bis an die Erdoberfläche die historische Raumstruktur wieder sichtbar gemacht. Quer über diese Struktur wurden erkennbar neuzeitliche Wege gelegt. Der Friedhof und die Gedenkstätte sind nach Abschluss dieser Arbeiten wieder zu würdevollen Orten und sprechenden Geschichtszeugnissen ge worden. Es ist zu hoffen, dass zahl reiche jüdische und nichtjüdische Berliner und Besucher ihren Weg hierher finden. Auch für einen zweiten Gemeindefriedhof gibt es gute Nachrichten. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat am Tag der Wiederöffnung an der Großen Hamburger Straße im Rahmen des Sonderprogrammes Denkmalschutz 995 000 Euro für den Jüdischen Friedhof in Weißensee genehmigt. Und Kulturstaatssekretär André Schmitz kündigte an, dass sich der Berliner Senat ebenfalls mit einer Million Euro beteiligen wolle. Joachim Jacobs/Benno Bleiberg Nachtrag: Wenige Tage nach der Eröffnung beschmierten Unbekannte am 29. September eine der neuen Info-Tafeln auf dem Friedhof mit antisemitischen Parolen und Hakenkreuzen. JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008 GEMEINDE · ОБЩИНА 9 Politik · Политика Oben (v.l.n.r.) Marcus Löning, Lala Süsskind und Levi Salomon auf der Gegenkundgebung zum Al Quds-Tag. Links: Viele Khomeini-Anhänger ließen ihre »Botschaften« von Kindern auf Bildern, Fahnen und Spruchbändern tragen. Rechts: Slogans wie dieser schienen kaum einen Passanten auf dem Ku‘damm zu stören. © Kessler/schmidt JÜDISCHES BERLIN 108 11 /2008 Противники «Аль-Кудс» 10 С 1979 года ежегодно 27 сентября сторонники Хомейни проводят анти-израильскую демонстрацию по случаю «международного Дня Аль-Кудс». И в этом году они вновь демонстрировали на Курфюрстендаме за «освобождение Иерусалима», и опять на площади Брайтшайдплатц собрались несколько десятков контр-демонстрантов, протестовавших против подстрекательской пропаганды антисемитского и анти-израильского характера. Малое количество участников контрдемонстрации не могло не удивить, если принять во внимание, какая опасность для всего мира исходит от режима мулл и иранского президента Ахмадинежада, оказывающих антисемитским и анти-израильским организациям материальную и организационную поддержку и отрицающим право на существование Государства Израиль. К протесту против Дня Аль-Кудс призывали, среди прочих: Леви Саломон из Еврейской общины (председатель Лала Зюскинд была одним из немногих членов Общины, принявших участие в демонстрации), депутаты Клаус Ледерер, Грегор Гизи и Петра Пау из партии «Левых», Моника Тамм (ХДС), Маркус Ленинг (СвДП), Чем Оцдемир («Зеленые»), Хамил Навзари из Общества иранских беженцев, адвокат Сейран Атес, а также такие организации как Германо-Израильское общество и Общество христианско-еврейского сотрудничества. Среди ораторов, выступивших с краткой речью, были иранские беженцы, а также депутат Эврим Хелин Баба (партия «Левых»), которая предупредила не умалять опасность радикального ислама, считая его «культурным своеобразием», так как он включает в себя не только антисемитизм, но и угнетение женщин, гомофобию, преследование инакомыслящих и разжигание войн. Потом около 400 демонстрантов Аль-Кудс, включая многочисленных женщин и детей, прошли мимо маленького про-израильского митинга с плакатами и флагами, осыпая контр-демонстрантов оскорблениями. На их знаменах помимо «безобидных» лозунгов типа «все веры равноправны» красовались требования «прекратить холокост против палестинцев» или «Сионисты вон из Иерусалима». Уже в предверии демонстрации на странице Аль-Кудс в Интернете участники контр-демонстрации были коллективно названы «пятой колонной сионистов». Подстрекаемые таким образом особо агрессивные молодые люди при виде нескольких израильских флагов обрушились на контр-демонстрантов с руганью, пытаясь пустить в ход кулаки. Полиция воспрепятствовала рукоприкладству... Мероприятие закончилось, но все же остаются вопросы. Неужели плакаты, содержащие травлю и оскорбительные жесты, действительно совместимы с Основным законом Германии? Значит, такие демонстрации можно считать законными в соответствии с германским правовым порядком? Неужели Охрана детей и молодежи согласна с тем, что детей используют в качестве рекламных щитов фанатических идеологий? Что (еще) должно произойти, что побудило бы (большее количество) членов Еврейской общины выйти на демонстрацию в знак протеста против того, что они и государство Израиль («сионисты») подвергаются оскорблениям, проклятиям и нападкам? Что (еще) должно произойти, прежде чем берлинцы выйдут на демонстрацию против злоупотребления их «свободно-демократическим правопорядком», поняв, что игнорирование этого может обернуться против них самих? Что (еще) должно случиться, прежде чем такой личности как Махмуд Ахмадинежад будет отказано в возможности публично распространять свои отвратительные подстрекательские тирады, как он сделал это 23 сентября на генеральной ассамблее ООН, даже не вызвав громкого протеста со стороны многонациональной публики? Что (еще) должно случиться, прежде чем Германия прервет экономические отношения со страной, лидер которой во всеуслышание и безнаказанно заявляет о «скором прекращении сионистского режима»? Очевидно, недостаточно так как он говорить о «сионистских убийцах» и об индустриальных нациях, «повинующихся воле маленького количества корыстолюбивых и назойливых людей», «немногочисленных, но хитрых людей, именуемых сионистами», которые, якобы, «коварно и многообразно исподтишка управляют львиной долей финансовых и политических центров некоторых европейских Й.К. стран и США». Politik · Политика Al-Quds- und Anti Al-QudsDemonstranten am 27.9. auf © Kessler dem Ku‘damm. Am 27. September demonstrierten – wie bereits seit 1979 – auch in diesem Jahr wieder Khomeini-Anhänger auf dem Kurfürstendamm anlässlich des internationalen »Al Quds-Tages« gegen Israel und für die »Befreiung Jerusalems« und wie in jedem Jahr fanden sich auch diesmal wieder einige Dutzend Gegendemonstranten auf dem Breitscheidplatz ein, die gegen antisemitische und antiisraelische Hetze protestierten. Zu wenige, angesichts der Gefahren, die vom Mullah-Regime und dem iranischen Präsidenten Ahmadinedschad ausgehen, die radikale antisemitische und antiisraelische Organisationen finanziell und logistisch unterstützen und Israel das Existenzrecht absprechen. Zum Protest gegen den Al Quds-Tag hatten unter anderem aufgerufen: Levi Salomon von der Jüdischen Gemeinde (die Vorsitzende Lala Süsskind war als eines von wenigen Gemeindemitgliedern ebenfalls vor Ort), Abgeordnete wie Klaus Lederer, Gregor Gysi und Petra Pau von der »Linken«, Monika Thamm (CDU), Marcus Löning (FDP), Cem Özdemir (Die Grünen), Hamid Nowzari vom Verein iranischer Flüchtlinge, die Anwältin Seyran Ates sowie Vereine wie die Deutsch-Israelische Gesellschaft und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Mit kurzen Redebeiträgen meldeten sich unter anderem Exiliraner und die Abgeordnete Evrim Helin Baba (Die Linke) zu Wort, die davor warnte, den radikalen Islam als »kulturelle Eigenart« zu verharmlosen, denn er bedeute nicht nur Antisemitismus, sondern auch Frauenverachtung, Homophobie, die Verfolgung Andersdenkender und Kriegstreiberei. Dann zogen etwa 400 Al-Quds-Demonstranten, unter ihnen viele Frauen und Kinder mit Plakaten und Fahnen an der kleinen Pro-Israel-Kundgebung vorbei – mit Schmährufen und Ban- nern, auf denen neben »harmlosen« Alle-Religionen-sind-gleich-Botschaften das Ende eines »Holocaust gegen die Palästinenser« oder auch »Zionisten raus aus Jerualem« gefordert wurde. Schon im Vorfeld waren die Befürworter der Gegendemonstration auf der Al-Quds-Webseite kollektiv zur »fünften Kolonne der Zionisten« ernannt worden. So aufgestachelt begannen einige besonders aggressive Jugendliche angesichts von ein paar Israel-Fahnen die Anti-Al-Quds-Demonstranten wild zu beschimpfen und versuchten, handgreiflich zu werden. Die Polizei verhinderte Übergriffe... Fragen bleiben nach dieser Veranstaltung einige offen. Sind Hetzplakate und Gesten, wie die gezeigten, tatsächlich mit dem Grundgesetz vereinbar? Sind solche Demonstrationen im Rahmen der deutschen Rechtsordung also legitim? Ist es im Sinne des Jugendschutzes, wenn Kinder als Werbeflächen für fanatische Ideologien benutzt werden? Was muss (noch) geschehen, damit (mehr) Gemeindemitglieder auf die Straße gehen, um dagegen zu protestieren, dass sie (»die Juden«) und der Staat Israel (»die Zionisten«) angepöbelt, verflucht und angegriffen werden? Was muss (noch) geschehen, damit auch die Berliner auf die Straße gehen, um dagegen zu protestieren, dass ihre »freiheitlich-demokratische Grundordnung« (nicht nur mit Plakaten gegen Juden) missbraucht wird und sich Wegsehen letztlich gegen sie selbst wenden kann? Und was muss (noch) geschehen, damit ein Mahmud Ahmadinedschad nicht – wie am 23. September 2008 vor der UN-Generalversammlung – noch einmal ein internationales Podium für seine widerlichen Hetztiraden bekommt, ohne dass sich lauter Widerstand regt? Was muss (noch) geschehen, dass (auch) Deutschland keine Geschäfte mehr mit einem Staat macht, dessen Führer vor aller Welt und ohne Widerspruch das baldige Ende des »zionistischen Regimes« ankündigen darf? Ganz offenbar reicht es jedenfalls nicht aus, wie er von »zionistischen Mördern« zu reden und von Industrienationen, die den »Wünschen einer kleinen Anzahl von habgierigen und aufdringlichen Menschen gehorchen«, einer »kleinen aber hinterlistigen Zahl von Leuten namens Zionisten«, die in »tückischer, komplexer und verstohlener Art und Weise einen wichtigen Teil der finanziellen Zentren sowie der politischen Entscheidungszentren einiger europäischer Länder und der USA« beJudith Kessler herrschten. Die Jüdische Gemeinde zu Berlin ONLINE www.jg-berlin.org JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008 Anti Al-Quds 11 Religion · Религия «Pro Reli» – За и Против В настоящее время в Берлине идет сбор подписей в пользу народной инициативы «Pro Reli». Ее инициаторы хотят добиться того, чтобы школьникам впредь был предоставлен выбор между нейтральной дисциплиной «этика», на данный момент уже являющейся обязательным школьным предметом, и бывшей доселе факультативной дисциплиной «религия» (по евангелическому, католическому, мусульманскому, еврейскому вероисповеданию). Два взгляда на этот вопрос: JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008 + 12 Дискуссия о преподавании религии в государственных школах задевает нас за живое, ибо речь идет о том, как мы, евреи, определяем свое место в нееврейском обществе – да еще в Германии! На первый взгляд, предмет этика, нейтральный по отношению к различным мировоззрениям, кажется привлекательным: независимо от происхождения и вероисповедания, школьники вместе проходят такие важные и положительные темы как «самосознание», «ответственность» или «вина, долг и совесть». Та нейтральность, однако, из которой исходят сторонники обязательного предмета этика, в действительности невозможна: у каждого человека – своя история, своя жизненная позиция. Мы, представители религиозного меньшинства, ежедневно сталкиваемся с тем, насколько сильно влияние христианства на наше общество. Ведь даже критика религии обычно нацелена именно на христианство! Лишь постепенно в широкой общественности распространяется сознание того, что и другие вероисповедания являются общественно значимыми. Но в этом смысле чаще всего упоминают только ислам, воспринимаемый при этом отрицательно. Другие религиозные меньшинства – в том числе и представители еврейской веры – также обязаны претендовать на подобающее им место в общественной жизни, как физически, путем возведения синагог, так и духовно, путем участия в общественных прениях. Мы, Еврейская община, слишком часто заняты сами собой, и слишком редко поднимаем голос по общественно важным вопросам! Относительно преподаваемых ценностей, крупные мировые религии во многом согласны с установками берлинской учебной программы предмета этика. Но в различных религиозных и философских традициях одни и те же ценности трактуются по-разному. Нейтральный предмет этика лишает школьников возможности укорениться в собственной традиции. Им необходимо сначала усвоить ее, прежде чем вступить друг с другом в осмысленный диалог. Ученики 7 класса еще не являются компетентными представителями еврейской веры на межкультурных занятиях. Дополнительные, факультативные уроки религии, вытиснутые, как правило, на периферию расписания, не помогут восполнить эти пробелы. В идеальном варианте следовало бы разработать совместную программу преподавания этики и различных религий, чтобы, исходя из индивидуального опыта, из собственной традиции каждого, все проходили одинаковые темы с целью приобретения одинаковых компетенций. Тогда после проработки конкретной темы в кругу школьников одного вероисповедания, ее результаты будут представлены на пленуме общего классного коллектива. Для этого, по предложению инициативы «Pro Reli», четверть занятий следует проводить совместно. Качественное преподавание религии является лучшим способом преподавания этики. Хочется продемонстрировать это на примере из образовательной программы этики. По теме «обязанность» здесь приведен вопрос: «Являюсь ли я морально обязанным дать милостыню бомжу?». Разумеется, эту тему можно проработать с детьми на основании их собственного опыта в переходах метро, используя общие тексты различных традиций. Но согласитесь, гораздо более плодотворными для еврейских учеников эти занятия станут в том случае, если исходя из примера бомжа в метро будет рассмотрено понятие «мицва» во всем его философском и историческом многообразии, а также понятие «цдака» на основе классических еврейских текстов и примеров из многовековой еврейской истории. И когда на последнем этапе занятий вновь встретятся евреи, христиане и мусульмане, чтобы разделить друг с другом разработанное по отдельности, это можно будет считать настоящим обменом на основании истинного осмысления собственной сущности. Извлекая урок из тоталитарных притязаний эпохи националсоциализма, конституция ограничила полномочия государства в сфере этики и морали, доверив их совести каждого человека и ответственности вероучений и содействуя их освоению в государственных школах. Нам не стоит отказываться от этого ограничения государственной власти и истекающей из него свобоРаввин Геза Эдерберг ды. – В течение моей 20-летней педагогической деятельности в единой школе, которая находится в одном из социально напряженных районов в центре Берлина, мне часто доводилось мечтать о том, чтобы ученики обучались социально приемлемому поведению на специально предназначенных для этого школьных занятиях. Этому желанию отвечает предмет этика, призванный восполнить ощутимый дефицит, так как иные воспитательные инстанции (семья, улица, СМИ) либо совсем не влияют на воспитание характера детей и молодежи, либо даже оказывают на него негативное влияние. Само собой разумеется, что на уроках этики должен присутствовать полный коллектив каждого класса, а значит, и все представленные в классе вероисповедания, чтобы и на этом поприще обеспечить познание и развитие взаимного понимания и уважения. С моей точки зрения, от приверженцев любого вероучения вполне можно ожидать, что они будут посещать соответствующие занятия, обозначенные именно как уроки религии, помимо учебы в государственной школе. Четкое отделение религиозных организаций от государства – великое благо. Следовательно, занятие вопросами религии является личным делом каждого, каковым и должно остаться. Название народной инициативы «Pro Reli» – пустая фраза, которая, помимо того, скрывает невысказанные цели ее инициаторов и тем самым вводит в заблуждение. Особая или дополнительная активность в пользу веры с этой инициативой не связана, напротив: ее цель в том, чтобы с помощью контролируемого государством обязательного школьного обучения заставить учеников и учениц посещать занятия религии, в то время как до сих пор они либо делали это добровольно, либо же не проявляли к ним никакого интереса. Сами намерения инициаторов народной инициативы нигде не указаны, но тем не менее очевидны: если согласно их планам религия наряду с этикой станет одним из элективных предметов, из которых можно, но и нужно выбирать, то плачевному состоянию этого предмета будет положен конец административным путем. (В моей школе из 400 учеников уроки религии посещают лишь 10). Нельзя допустить, чтобы государство брало на себя задачу обеспечивать преподавателям религии школьную аудиторию. Это должно оставаться предметом старания религиозных общин. Если народная инициатива пройдет успешно, добьется проведения референдума и даже изменения правовых норм, регулирующих школьное обучение, это будет иметь разрушительные последствия, прямо обратные педагогической надежде, высказанной мною в первом абзаце. На самом деле, такая подпись выражает желание, чтобы представители любого вероисповедания имели право отказаться от преподносимой им в школе доли этической ответственности перед обществом. Это воспрепятствует столь неотложному решению проблем интеграции различных культур и традиций в этой элементарной области совместного человеческого существования. Свобода выбора между этикой и религией равнозначна сегрегации! Если перенести пропагандируемый выбор из сферы школы в мир взрослых, это означало бы, что и загсы (как в Германской империи до культурной революции Бисмарка) стали бы необязательной инстанцией, а заключаемый по религиозному обряду брак считался бы официально действительным. Итай Аксель Бёинг Religion · Религия Für und wider »Pro Reli« + Bei der Diskussion um Religionsunterricht an staatlichen Schulen geht es an die Substanz – es geht um unser Selbstverständnis als Juden in einer nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft –, und das auch noch in Deutschland! Ein »weltanschaulich neutraler« Ethikunterricht klingt auf den ersten Blick verlockend – die Kinder und Jugend lichen beschäftigen sich gemeinsam, unabhängig von ihrer Herkunft oder Religion mit wichtigen und guten Themen wie »Identität«, »Verantwortung« oder »Schuld, Pflicht und Gewissen«. Jedoch: die weltanschauliche Neutralität, wie sie die Vertreter des Pflicht faches Ethik voraussetzen, ist nicht möglich: Menschen haben eine eigene Geschichte und eigene Standpunkte. Als religiöse Minderheit erleben wir tagtäglich, wie sehr die Mehrheits gesellschaft christlich geprägt ist – selbst Kritik an Religion ist meistens Kritik an der christlichen Religion! Erst langsam entsteht in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein, dass auch andere Religionen gesellschaftlich relevant sind – zu häufig wird dabei jedoch nur der Islam, und zwar als Bedrohung, wahrgenommen. Es ist entscheidend, dass die religiösen Minderheiten – und damit auch die jüdische – ihren Platz im öffentlichen Raum beanspruchen. Sowohl physisch, durch den Bau von Synagogen, als auch geistig, durch die Teilnahme am gesellschaftlichen Diskurs. Gerade als Jüdische Gemeinde sind wir oft zu sehr mit uns selbst beschäftigt und unsere Stimme erklingt zu selten zu gesellschaftlich relevanten Themen! Wenn es um die Werte-Vermittlung geht, sind sich die großen Religionen und der Berliner Ethik-Rahmenlehrplan in Vielem einig. In den verschiedenen religiösen oder philosophischen Traditionen werden dieselben Werte jedoch ganz unterschiedlich verankert. Ein neutraler Ethikunterricht beraubt die Kinder und Jugendlichen der Möglichkeit, sich in ihrer eigenen Tradition zu verankern. Diese Verankerung muss zunächst gelehrt und gelernt werden, bevor die Kinder und Jugendlichen miteinander sinnvoll ins Gespräch kommen kön- nen. Jugendliche in der 7. Klasse sind überfordert, wenn sie in einem interkulturellen Unterricht Experten für Judentum sein sollen. Ein zusätzlicher, freiwilliger Religionsunterricht, der meist an den Rand der Stundentafel gedrängt wird, kann das ebenfalls nicht leisten. Ideal wäre, wenn ein gemeinsamer Rahmenplan für Ethik- und Religionsunterricht der verschiedenen Religionsgemeinschaften erarbeitet würde, sodass ausgehend von der jeweils eigenen Tradition und Erfahrung von allen die gleichen Themen mit den gleichen Kompetenzerwerbszielen unterrichtet werden. Nachdem die Themen innerhalb einer Religion erarbeitet wurden, sollen sie dann wieder in das Plenum der Klasse zurückgetragen werden – wofür die Initiative »Pro Reli« vorschlägt, dass ein Viertel des Unterrichts gemeinsam stattfindet. Dass guter Religionsunterricht der bessere Ethikunterricht ist, möchte ich an einem Beispiel aus dem Rahmenlehrplan Ethik zeigen. Beim Thema »Pflicht« fragt er: »Habe ich die moralische Pflicht, einem Obdachlosen eine Spende zu geben?« Selbstverständlich kann das Thema Kindern aufgrund ihrer eigenen Erfahrung in der U-Bahn und mit allgemeinen Texten aus verschiedenen Traditionen nahe gebracht werden. Jedoch: Wie bereichernd wäre der Unterricht für jüdische Schüler/innen, wenn ausgehend vom Obdachlosen in der UBahn der Begriff »Mizwa« in seiner ideengeschichtlichen Vielfalt eingeführt und das Thema »Zedaka« behandelt würde, mit klassischen jüdischen Texten und Beispielen aus Jahrhunderten jüdischer Geschichte? Wenn dann im letzten Teil jüdische, christliche und muslimische Jugendliche zusammenkommen, um das erarbeitete Eigene miteinander zu teilen, dann findet wirkliche Begegnung auf der Grundlage eigener reflektierter Identität statt. Das Grundgesetz hat sich – als Konsequenz aus dem totalitären Anspruch des Nationalsozialismus – beschränkt und den Unterricht in Ethik und Moral aus der Gewalt des Staates an das Gewissen des Einzelnen und an die Religionen verwiesen und ermöglicht diesen auch an öffentlichen Schulen. Diese staatliche Beschränkung und die dadurch gewonnene Freiheit sollten wir nicht Rabbinerin Gesa Ederberg aufgeben. – Während meiner 20-jährigen Lehrer tätigkeit an einer Gesamtschule in einem sozial belasteten Innenstadt bezirk Berlins hatte ich mir oft gewünscht, dass Schüler und Schülerinnen sich in einem eigens ausgewiesenen Schulfach Prinzipien sozial verträglichen Zusammenlebens aneignen. Das Fach Ethik trägt diesem Wunsch Rechnung und soll Defizite ausgleichen helfen, zumal andere Erziehungsinstanzen (Familie, Straße, Medien) gar nicht oder destruktiv auf die Charakterbildung von Kindern und Jugendlichen einwirken. Rabbinerin Ederberg beim Tora-Un terricht – aus dem Film »Jüdisch, jetzt und hier« (12.11.,23.30 Uhr, ARD) Im Pflichtfach Ethik müssen selbstverständlich alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse und somit die von ihnen vertretenen religiösen Bekenntnisse anwesend sein, auch um unter diesem Blickwinkel Kenntnisse, Verständnis und Respekt wechselseitig zu entwickeln. Ich meine, von Angehörigen eines religiösen Bekenntnisses verlangen zu können, dass sie einen entsprechenden Religionsunterricht, der als Bekenntnisunterricht definiert ist, zusätzlich und außerhalb des Rahmens staatlicher Beschulung besuchen. Die klare Trennung von Staat und Religionsgemeinschaft ist ein hohes Gut. Daraus folgt, dass die Beschäftigung mit religiösen Dingen Privatsache ist und auch weiterhin bleiben muss. Der Titel des Volksbegehrens »Pro Reli« (= für Religion) ist eine hohle Phrase, die darüber hinaus die unausgesprochenen Absichten der Initiatoren kaschiert und folglich irreführend ist. Denn ein besonderes oder zusätzli- ches Engagement für Religion ist damit nicht verbunden. Im Gegenteil: Schüler und Schülerinnen sollen mittels staatlich sanktionierter Schulpflicht am Religionsunterricht teilnehmen, was sie bislang freiwillig taten oder kein Interesse daran hatten. Diese Absicht der Initiatoren des Volksbegehrens wird nirgends erwähnt, liegt jedoch auf der Hand: Indem nach ihrem Konzept Religion zum Wahlpflichtfach würde, denn das bedeutet, zwischen Religion und Ethik wählen zu können, aber auch zu müssen, würde das gegenwärtige Schattendasein des Religionsunterrichts (mit staatlicher Hilfe) beendet. (An meiner Schule mit 400 Schülern und Schülerinnen nehmen 10 am Religionsunterricht teil.) Es darf aber auf keinen Fall dazu kommen, dass es zur Aufgabe des Staates wird, den Religionslehrern und -lehrerinnen die Klassen zu füllen. Dies obliegt der Anstrengung der Religionsgemeinschaften. Würde das Volksbegehren erfolgreich sein, in einen Volksentscheid münden und gegebenenfalls die Schulgesetzeslage entsprechend ändern, muss mit einer verheerenden Folge gerechnet werden, die das Gegenteil zu der von mir im ersten Absatz genannten pädagogischen Hoffnung beinhaltet. Faktisch bedeutet die Unterschrift den Wunsch, dass Angehörige einer Religion sich von in der Schule vermittelter ethischer Verantwortung für die Gesellschaft verabschieden dürften. Auch die als so dringend geforderte Integration unterschiedlicher Kulturen und Traditionen wäre damit in diesem so elementaren Bereich menschlichen Zusammenlebens verhindert. Denn die Konstellation Wahlfreiheit zwischen Ethik und Religion bedeutet Segregation! Überträgt man die propagierte Wahlfreiheit von der Schule auf die Welt der Erwachsenen, so hieße das, dass auch Standesämter (wie im Deutschen Reich vor dem Bismarckschen Kulturkampf) zu Wahlinstanzen würden und z. B. die wahlfrei religiös geschlossene Ehe ebenfalls amtlichen Status bekäme. (Bundesländer, die über ihr Schulwesen in Kultusministerien entscheiden lassen, sollten für Berlin nicht zu Vorbildern werden.) Itai Axel Böing JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008 Derzeit werden in Berlin Unterschriften für das Volksbegehren »Pro Reli« gesammelt. Die Initiatoren wollen erreichen, dass Schüler künftig zwischen dem bisher alleinigen (neutralen) Pflichtfach Ethik und dem noch freiwilligen Zusatzfach (evangelische, katholische, islamische, jüdische) Religion entscheiden sollen. Zwei Meinungen zum Thema 13 KULTUR · КУЛЬТУРА Frauenfrühling im Netz JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008 Sharon Adler betreibt mit »Aviva Berlin« seit fast neun Jahren ein erfolgreiches Online-Magazin für Frauen. 14 Gar nicht so leicht, einen Termin mit ihr zu bekommen. Sharon Adler scheint hyperaktiv und ein Workaholic zu sein. Falls es vom letzteren auch eine politisch korrekte weibliche Form gibt, dann weiß sie es sicher. Denn seit bald neun Jahren betreibt die zierliche Mittvierzigerin »Aviva Berlin«, ein Internet-Frauenmagazin mit jüdischem Einschlag (auch wenn sie das nicht explizit so benennt). Doch sogar der Name des »Kindes« ist hebräisch. »Als ich anfing, wollte ich ja was Neues machen und ›Aviva‹ hat mir gefallen – es ist ein Palindrom und ›Frühling‹, das klingt positiv und nach Aufbruch. Und ein ›A‹ am Anfang war auch allein schon wegen der Googlerei gut…« Aber selbst wenn das Alphabet bei Z anfinge, würde man beim Suchen nach einer aktuellen Frauenseite im deutschen Internet an »Aviva« inzwischen schwerlich vorbeikommen. Die Seite hat sich durchgesetzt und wo »Online Magazin für Frauen« drauf steht, ist auch tatsächlich Frau drin. Nicht nur im übertragenen Sinne. In der Redaktion, einer großen Altbauwohnung in Kreuzberg (Göttin sei Dank nicht schon wieder Schicki-Micki-Mitte) ist von Chefin Sharon über Sarah, Silvy, Ilka, Steffi, Jennifer, Yvonne (Redakteurinnen) und Mara (Tochter, 13) bis hin zu Zipi (Kanarienvogel) und Sita (Katze) alles Frau. »Aviva« hat einen festen freien Stamm von sechs Redakteurinnen, dazu Praktikantinnen und etliche Autorinnen, die mehr oder weniger kontinuierlich schreiben, oft auch ohne Honorar. »Ohne die Ehrenamtlichen ginge das gar nicht«, sagt die Allrounderin Adler, die als Chefredakteurin, Ansprechpartnerin und Geschäftsführerin zugleich firmiert. Das Magazin bekommt keinerlei Förderung, finanziert sich allein durch Werbung und indem die gelernte Fotografin Sharon Adler auch weiterhin vor allem mit Event-Fotografie »Brötchen« dazu verdient oder Immer online: Sharon Adler auch mal einen Bildband wie »Frauen und ihre Autos« bestückt. Was für ein Auto fährt sie eigentlich? »Einen ollen giftgrünen Opel Corsa« (wie gesagt, reich wird frau mit Internetmagazinen nicht). Und Urlaub hat die Berlinerin auch schon seit Jahren nicht gemacht, er scheint ihr aber auch nicht wirklich zu fehlen. »Ich brauche die Herausforderung«, sagt sie und träumt davon, »Aviva« auch noch »crossmedial« als Print-, Radio- und TV-Version herauszubringen. Adler und ihr Team stellen MusikCDs, Musikerinnen und Konzerte vor, besprechen Filme und Bücher, auch und vor allem solche, die nicht auf jeder »Spiegel Bestseller«-Liste stehen. Es gibt reichlich Fortbildungsangebote für Frauen auf den Seiten und einen »gender-sensitiven« Veranstaltungskalender. »Aviva« hat natürlich alles zu bieten, was andere auch haben – E-Cards, Marktplatz, Newsletter und © Kessler allerlei Spielereien wie ein animiertes hebräisches Alefbet. Darüberhinaus ist es den Macherinnen jedoch gelungen, dauerhaft ein (täglich aktualisiertes) kompetentes und an keiner Stelle banales Magazin mit Themen für Frauen zu installieren – eines eben, das ohne Paris Hilton, Swarowski-Glimmer und Schminktipps auskommt. Stattdessen gibt es alles von der Unter- »The J. Street Projekt« Susan Hiller (geb. 1942 in Florida) hat im Rahmen eines DAAD-Aufenthaltes von 2002 bis 2005 Straßenschilder in Deutschland entdeckt und fotografiert, auf denen noch das Wort »Jude« erscheint. Susan Hillers Reise durch Deutschland findet ihren Niederschlag in über 300 Fotografien, einer Landkarte von Deutschland, einer Videoinstallation sowie in einem umfangreichen Buch. Die Erinnerungsarbeit der Künstlerin deckt die Spuren der Vergangenheit auf und verweist so auf den schmerzlichen Verlust einer einstigen, reichen jüdischen Kultur in Deutschland. © Susan Hiller: Jüdenlohweg, Bad Elster Kunst-Raum des Deutschen Bundestages im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus Am Schiffbauerdamm (Eingang an der Spreeseite), 10117 Berlin bis 11. Januar 09 · Di–So 11–17 Uhr · Eintritt frei · www.kunst-im-bundestag.de nehmerin des Jahres über die Frauenfußball-WM bis zum »BrustkrebsMonat« und der Beckenbodenübung – und eben die Rubrik »Jüdisches Leben«: ein langes Interview mit der Komponistin Ursula Mamlock, ein Porträt der Kadima-Chefin Tzipi Livni, ein Artikel über die israelische Frauenorganisation MachsomWatch oder einer über die UN-Botschafterin Gabrielle Shalev. Und was meint Adler nun nach all den Jahren Erfahrung mit einem Frauenmagazin? Ticken Frauen anders? Oder sind sie gar die besseren Menschen? »Ich weiß ja nicht, wie Männer ticken«, sagt sie lachend. »Männer sind einfacher gestrickt, soviel ist klar. Und Frauen lieben zum Beispiel auch Autos und brauchen sie nicht nur zum Kinder kutschieren. Aber ich denke schon, dass mehr Frauen in verantwortungsvolleren Positionen und in der Politik der Welt einige Kriege ersparen würden.« An der Verbreitung eines »weiblichen Blicks« und einer adäquateren Positionierung von Frauen in der Gesellschaft hat die Internetseite ihren guten Anteil. Und die Frauen – nach Adlers Erfahrung ist die durchschnittliche »Aviva«-Leserin politisch-kulturell interessiert und zwischen 25 und 55 Jahre alt – danken es den Macherinnen. Eine ganze Reihe von »Userinnen« haben sich auf den »Aviva«-Seiten verewigt, wo sich die Geburtstagsglückwünsche zu jedem einzelnen »Aviva«-Jahr abrufen lassen: »A great platform to open the window to the flowers of Jewish and Israeli culture« (Nava Semel), »gelungene Mischung aus Sachverstand, Witz und Liebe zum Detail« (Lisette Buchholz), »clever, charmant, tapfer und auf ›Zack‹ (Katja Kullmann), »die schnellste FrauenZeitschrift der Welt« (Maybritt Illner), »wohltuende Oase« (Marion Hölczl), »polyphon, polyvalent, polymorph« (Pieke Biermann), »meschugge, präzise, bunt, elegant, frech« (Holly-Jane Rahlens)… Bei so viel Lob aus allen Ecken der (Frauen)Welt sparen wir uns weitere Hudelei und empfehlen (übrigens auch Männern): Selber klicken – auf: www.aviva-berlin.de! Judith Kessler Берлин, девятое ноября 1938 Мне было полгода, всего-то полгода... Кто знает, какая стояла погода в тот первый из жизни моей ноябрей, но мёртвые листья с деревьев слетали и скорбными жёлтыми звёздами стали, пометив одежды: «Вниманье – еврей!» Пристанища веры, извечно опальной, громили, зверея, той ночью «хрустальной» под звон и под хруст леденящий стекла. И тенью кровавою огненно-чёрной накрыло весь мир этой ночью позорной... Смогу ли поверить, что ночь истекла? Генриетта Ляховицкая Projekt «Impuls» 880 28-404, С. Агроник Приглашаем посетить наши клубы и рабочие группы: _Немецкий разговорный язык – по чт. в 14.30, пед. Кристель Ружичка. _«Современный еврейский танец» – по вт. в 18.00, пед. Л. Шайн. _Английский для начинающих – пн. и ср. в 18.00, пед. М. Пригожина. _Клуб авторской песни – раз в мес.: рук. Я. Циприс. _Клуб «Кинозал» – раз в мес. в пн. с киноведом Н. Меринковой _Клуб «Турист» – раз в мес., рук. В. Гейбель _Школа истории искусств – 1-2 р. в мес.: ведет Н. Холлер _Экскурсии «Еврейские места в Берлине» 32. Benefizkonzert der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin und Potsdam 12. Rabin-Gedenkkonzert »Wir schenken Israel einen Wald!« W O L F B I E R M A N N So 2. November 2008, 19 Uhr im Großen Sendesaal des RBB Masurenallee 8-14 (am Funkturm) Karten 35/30/25/20 Euro: 826 47 27, für Ermäßigungsberechtigte (10 Euro) an der Abendkasse Не только «Вестсайдская история». К 90-летию со дня рождения Леонарда Бернстайна. Родители, прибывшие в Америку из города Ровно, назвали своего сына, родившегося в 1918 году, Луисом. Уезжали они как Бернштейны – в США они стали Бернстайнами. В 16 лет Луис Бернстайн сменил имя на Леонард и именно как Леонард Бернстайн и добился всемирной известности. Трудно сказать, какой талант был у него главным: пианиста, дирижера или композитора. Темы его «Вестсайдской истории» популярны по сей день и звучат в концертных залах и на радиоволнах в самых разных интерпретациях. Кроме того у Бернстайна был дар популяризатора. Его телевизионные лекции о классической музыке привели в концертные залы милли- оны американцев. А еще он был готов помочь советом и опекой всем, кого считал талантливым. Поэтому даже мимолетные встречи с ним стали легендарными строчками в биографиях многих музыкантов. Владимир Спиваков, например, рассказывает, как Бернстайн подарил ему свою дирижерскую палочку. Дирижер Бернстайн, учившийся у выходца из России Сергея Кусевицкого, оставил множество первоклассных записей произведений Бетховена, Малера и Чайковского. Наблюдать этого вдохновенного красивого человека во время музицирования и сегодня – огромное непреходящее удовольствие. Особая тема: Бернстайн и Израиль, Бернстайн и еврейство. Сразу после образования Израиля Бернстайн, как и многие звезды, приехал на Землю Обетованную поддержать молодое еврейское государстсво своими концертами. Юбилеям Израиля посвящены некоторые его сочинения. А принесший ему мировую композиторскую славу мюзикл «Вестсайдская история» стал для него своего рода проклятием – европейские музыкальные критики из стана его недоброжелателей немало сделали, чтобы вычеркнуть Бернстайна из списка серьезных композиторов и считать его лишь автором легкой музыки, хотя он и автор нескольких симфоний. Еще одна тема: Бернстайн и Караян. Внешне похожие, они были антиподами. Об этих и других гранях таланта и судьбы Л. Бернстайна вы сможете узнать на вечере журна листа Юрия Векслера, который состоится 27 ноября в 18.00 большом зале на Ораниенбургерш трассе 29. Вы увидите также видеозапись уникального балета Бернстайна «Леа» по знаменитой пьесе Ан-ского «Дибук» с мировой звездой Ниной Ананиашвили в главной партии. 5,-/3,-, проект «Импульс» (отдел культуры). Die Kulturabteilung informiert: Die Kulturabteilung informiert: kammermusikreihe montagskonzerte in der fasanenstraße Großer Saal des Jüdischen Gemeindehauses 10623 Berlin, Fasanenstraße 79/80 3. november 20 uhr Elfa Rùn Kristinsdóttir/ Violine FranÇois Lambret/ Klavier Johannes Brahms, L. van Beethoven, W.A. Mozart Eintritt: 5,- Euro Sonntag 16. November · 17.00 Autoren-Abend in russischer Sprache Margarita Vishnjakova: »Mein jüdisches Theater…« In Zusammenarbeit mit dem Weltkongress der russischsprachigen Juden e.V. · Eintritt: € 5,Авторская программа засл. арт. России МАРГАРИТЫ ВИШНЯКОВОЙ При участии Леонида Богдана «Мой еврейский театр» Сцены из спектаклей, песни, стихи, монологи. Рассказ об истории еврейского театра. JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008 KULTUR · КУЛЬТУРА 15 KALENDER · КАЛЕНДАРЬ VERANSTALTUNGEN NOVEMBER 2008 Sa 1 Fr 7 Sa 8 Fr 14 Sa 15 Fr 21 Sa 22 Fr 28 Sa 29 JÜDISCHES BERLIN 106 8/2008 Mo 3 14.00 Mo 3 20.00 Mi 5 16.30 Do 6 11.00 So 9 18.30 Mi 12 18.30 So 16 17.00 16 Mo 24 14.00 Do 27 19.00 So 2 10.00 20.30 Di 4 17.00 20.00 Mi 5 17.00 20.00 Do 6 17.00 20.00 20.30 So 2 13.30 Mo 3 11.00 Mo 3 13.00 Schabbat & Festtage Noach < 17.33 > 16.08 Lech Lecha · < 17.20 > 15.57 Wayera · < 17.12 > 15.47 Chaje Sarah · < 17.03 > 15.40 Toldot · < 16.58 Jüdische GEmeinde veranstaltungen Gemeindehaus, Fasanenstraße 79/80, Tel. 880 28-0 Treffen der Child Survivors (bis 17 Uhr) Kammermusikreihe. Elfa Rùn Kristinsdóttir und François Lambret spielen Brahms, Beethoven, Mozart Kinderensemble Bim-Bam mittwochs 16.30, sonntags 11.30 Jüdischer Liederchor jeden Donnerstag Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag der Novemberpogrome und Ausstellungseröffnung Repräsentantenversammlung Заседание СП Autoren-Abend in russischer Sprache. «Мой еврейский театр» Ehrenamtliche Helfer Gruppentreffen Heinz-Galinski-Preis-Verleihung an S.E. Shimon Stein Chabad Lubawitsch Münstersche Str. 6, T. 21 28 08 30 Sonntagsschule für Kinder Jüdische Philosophie für jeden Yoga für Kinder von 3 bis 12 Jahren. Torakurs auf Hebräisch Tanzunterricht für Kids von 3 bis12 J. Talmud-Kurs/Fortgeschrittene Musikalische Früherziehung. mtl. 19,50 Der Tscholent-Klub Tora Studien INSTITUT FÜR BILDUNG UND INTEGRATION E.V. Pestalozzistraße 15, Tel. 31 80 35 06/ 07/08 Sportclub: Спортивный клуб Sport für Kinder (So) Kleiderkammer (Mo + Mi), A. Bersissa Briefe & Bewerbungen (Mo – Do) Помощь при оформлении заявлений на работу. По записи. Mo 3 10.00 Di 4 12.00 Di 4 12.30 Mi 13 11.00 Mi 13 15.00 Mo 24 9.00 integrathek Passauer Str. 4, Tel. 21 91 22 81 Vorbereitung auf den Einbürgerungssprachtest (Mo+Fr) Anti-Aging-Kabinett mit Stressmanagement (Di–Do) Kommunikationstraining: Polnisch für Anfänger (Di+Do) PC- und Laptopkurse (Mo–Do, Fr – nach Vereinbarung) Handykurs für Senioren (Mo+Fr) Interne MAE-Konferenz JÜDISCHE Oberschule Große Hamburger Straße 27, 10115 Berlin, Tel. 72626570 So 23 Tag der Offenen Tür 11.00 11 – 15 Uhr JÜDISCHER Frauenverein Pestalozzistr. 14, Kidduschraum Di 4 Unser Gast: Rafael Aharoni – 18.30 Keren Kayemeth LeIsrael So 2 16.00 Mo 3 14.00 Di 4 20.00 So 16 16.00 Di 18 11.00 Mi 19 15.00 Di 25 19.00 JÜDISCHER KULTURVEREIN JKV-Büro: Oranienburger Str. 31, 3. Et., Zi 313, Tel. 282 66 69 Wie aus Netty Reiling Anna Seghers wurde. Sigrid Bock liest aus ihrem Buch »Der Weg führt nach St. Barbara«. Oranienburger Str. 29, Seminarraum, 1. Etage Beratung: Kонсультации по всем социальным вопросам с oтветственным по вопросам интеграции И. Шалмиевым (пн. 14-17, ср. с 11-14): 0170-542 73 21 Schmoozeday 1st and 3rd Tuesday! Jeremy: 0160-642 98 57 Letzte Zuflucht Schanghai. Stefan Schomann liest aus seinem Buch über die Liebesgeschichte der Chinesin Julie Chenchu Yang und des Juden Robert R. Sokal. Seminarraum »Die Welt der kleinen Leute» von Friedrich Alexan erschien 1936 in Paris (»Im Schützengraben der Heimat. Eine Jugend im 1. Weltkrieg«). In Deutschland erscheint das Buch erstmals 2008 im Wellhöfer Verlag. Einführung: Hermann Simon, Irene Runge. Seminarraum Kaffeeklatsch mit Andrée Fischer-Marum & Irene Runge im Barcomi, Sophienstraße 21 »Die schwarzen Schafe bei den Gradenwitz und Kuczynskis«. Hans Lembke stellt sein neues Buch vor. Seminarraum Mi 26 Teatime. Gespräch zur 15.00 weltpolitischen Lage mit Ralf Bachmann. JKV-Büro JÜDISCHES MUSEUM BERLIN Lindenstraße 14, 10969 Berlin Mo 3 Ein Jude, der Deutschland 19.00 liebte: Das Tagebuch des Willy Cohn. Pemiere der rbb-Doku Mo 3 Stabrawa Ensemble Berlin 19.30 und Nachwuchsmusiker des Julius-Stern-Instituts Berlin : Bruckner, Mozart, Halvorsen So 9 »... oder ist‘s gar der Weltun11.00 tergang?«. Zum 70. Jahrestag bis der »Reichskristallnacht«: u.a. 16.00 Installation »Unausgesprochen«; stündliche Führung »Reaktionen deutscher Juden auf den Nationalsozialismus« Mo 17 Ruth Klüger: »unterwegs 19.30 verloren«, Erinnerungen. Karten: 88 24 250 Do 27 Isaac B. Singer: Späte Liebe, 19.30 Buchpräsentation mit Jan Schütte und Otto Tausig. Karten: 88 24 250 So 30 Chanukka-Markt: Familientag 12.00 zur festlichen Eröffnung des diesjährigen Chanukka-Marktes im Glashof (12–18 Uhr) Klub der Kriegsveteranen Gemeindehaus, Fasanenstraße Di 4 Vortrag: Die Ordnung und die 15.00 Organisation der Begräbnisse auf jüdischen Friedhöfen. Э. Володарская: «Порядок и организация захоронений на еврейских кладбищах Берлина» Di 18 Konzert Igor Ginsburg 15.00 »Lieblingslieder«. Концерт: И. Гинзбург – «Любимые песни» So 2 10.00 Di 4 18.00 Di 4 18.00 So 9 11.00 PROJEKT »IMPULS« Проект «Импульc» Tel. 880 28-4904, S. Agronik Oranienburger Straße 29, 3. Et. Klub «Tourist», вед. Владимир Гейбель. Вокруг озера Тегель. Поход на 5 часов с привалом. Встреча: U 6 «Alt-Tegel». 2,-. Запись по тел. см. выше Jüdische Tänze (Di) mit Larissa Shein (1,-). Oranienburger Str. 31, Sportsaal, Tel. 880 28-166. Englisch (Mo/Mi) mit Marianna Prigozhina, Zi. 115. Anmeldung: Tel. 46 60 45 84 Stadtführung. Экскурсия с Л. Будич: «Еврейская история и достопримечательности р-на Панков». Встреча: S-Bhf «Pankow», на платформе. 2,- Sa 15 Liedermacherklub. «Памяти 19.00 А. Галича, к 90-летию со дня рождения». Участвуют: Алла Киселева, Дм. Сорокин, И. Тимаков, Ян Циприс. Затем – гитара по кругу. Большой зал Do 20 Vortrag. Марианна Пригожина 18.00 (док. Центра им. Мендельсона): Еврейская философия: Маймонид «Путеводитель рассеянных». Seminarraum, б/п So 23 Kunstgewerbemuseum. 11.00 Экскурсия с Н. Холлер: «Королевские сокровища от средневековья до Возрождения». Встреча: S-Bhf «Potsdamer Platz» на площади под часами. 2,Mo 24 Neu! Клуб «Kinosaal», вед. Ната 18.00 Меринкова. Фильм А. Звягинцева «Изгнание» (2007), призер Каннского кинофестиваля. Seminarraum, 1-й эт. Do 27 Hommage an Leonard 18.00 Bernstein. «Не только 'Вестсайдская история'», к 90-летию со дня рождения Л. Бернстайна. Вед. Юрий Векслер. Большой зал, 3,-/5,- Mi 19 15.00 Mi 26 15.00 SENIORENTREFF »ACHVA« Fasanenstr. 79–80, T. 880 28-245 Aus deutscher und georgischer Klassik: Lora Gumennja (Sopran), Irina Choperia (Klavier) Computerklasse jeden Mittwoch Dr. Irene Runge: Der 9. November 1938 aus Sicht einer Historikerin Mira & Ilja Bondar: Musik für die Seele Besuch der Ausstellung »Die Jeckes« im Centrum Judaicum So 2 11.00 So 2 14.00 Mo 3 13.30 Mo 3 14.00 Mo 3 16.00 Di 4 16.00 Di 4 17. 00 Di 7 17.00 TALMUD-TORA-SCHULE Школа «Талмуд-Тора», Bella Bairamov, Joachimstaler Str. 13 Tel. 448 21 53/0170-947 97 18 Meine kleine Tora: Iwrit, Englisch, Keramik, jüd. Lieder Schauspielkurs für Kinder Englisch-Small-Talk (für Erwachsene) in 6 Monaten (Mi) Jüdische Traditionen durch deutsche Konversation Frauenseminar B. Bairamow: »Am Anfang war der Gesang« Schachklub Шахматная школа для детей и взрослых (Di) Schulvorbereitung für 5 bis 6-jährige Jüdische musikalische Erziehung Mi 5 15.00 Mi 5 18.00 Mi 12 15.00 KALENDER · КАЛЕНДАРЬ Mi 5 12.00 Mi 5 18.00 Mi 5 16.00 Mi 5 17.00 Do 6 12.00 Do 6 15.00 So 9 12.00 Mo 10 17.00 Do 13 20.00 Mo 17 18.00 Do 20 15.00 Mi 26 18.00 Fr 28 20.30 So 2 15.00 So 9 15.00 So 16 15.00 So 23 15.00 So 30 15.00 Mo 10 15.00 Mo 10 16.00 Mi 12 16.00 Lev leachim Krankenbesuche Jüdische Volkstänze »Chai« »Евр. народный танец« Elternklub: Kreative Beschäftigung für Kinder ab 8 Jahre Iwrit für Erwachsene (Mi). Иврит (еженед.) Mendel & Söhne. Theaterklub (Do) Exkursionen. Galerieführung: Sammlung Marx. Mit Anmeldung Zum Gedenktag an die Reichspogromnacht. Elternklub: Der Holocaust im Werk jüdischer Schriftsteller. Englisch für Kinder mit Harry Chavruta & Mishmer mit Rav Ehrenberg. Jazz-Klub (B. Carter, J. Lee, J. Rushing) Exkursionen. Galerieführung: Joseph Beuys. Mit Anmeldung Künstlertreff: Jüdische Künstler; mit K. Obretenov: Kiki Smith & Luise Bourgeois Kabbalat-Schabbat mit Rabbiner Ehrenberg TRADITIONSKLUB »MASSORET« Fasanenstr. 79, Tel. 880 28-245 Konzert. Die Lieder unserer Jugend. Исполняют Л. Вишневецкий, М. Цепенюк Vortrag. W. Rathenau und seine Zeit. Л. Голод: В. Ратенау – портрет на фоне времени Konzert. Es singt S. Mastjugin. Поёт С. Мастюгин Kinderensemble Bim-Bam. Детский ансамбль Бим-Бам. Рук. М. Гамаль и С. Алёхина Vortrag J. Vardi: Politische Situation in Israel. Политическая ситуация в Израиле TREFFPUNKT HATIKWA Oranienburger Str. 31, T. 282 68 26 Bildungszentrum. Консультация: Э. Шуб «Дифференциальное исчисление». К. 207 Kunst- und Literaturklub. Ознакомление с новыми произведениями М. Шейнбаума, Л. Бердичевского, Л.Зельтер, Д. Яновского. Доклад и стихи Г. Ляховицкой к 70-летию Хрустальной ночи. К. 214 Klub Moskau. К 130-летию со дня рождения Януша Корчака – великого педагога, писателя и врача Ведущая Галина Мартьянова. Мифгаш Do 13 Veteranenklub. Д. Призамд: 15.00 Загадки истории – «герои» и жертвы хрустальной ночи. Р. Розенберг: информация о положении в Израиле. Мифгаш Do 13 Kunst- und Literaturklub. 15.00 Обсуждение статей М. Шейнбаума в «Еврейской газете». Мo 17 Kunst- und Literaturklub. Пре17.00 зентация альманаха «До и после» Nr. 12. Мифгаш Di 18 Klub Kiew. Ко дню освобожде15.00 ния Киева: М. Глинкин: Киев сегодня – поэтические зарисовки, юмористические рассказы. Д. Езриль: Мой Киев – впечатление от посещения города в сентябре. Дуэт «Киевлянка» – Аня Аксёнова, Лена Тисменецкая. Мифгаш Di 18 Bildungszentrum. Проф. Я. 16.00 Беленький: «Решение задач по физике и математике». К. 210 Mi 19 Klub Leningrad. Театральная 16.00 гостинная. «Н.П. Акимов и его Театр Комедии». Ведущий: А. Троки. Мифгаш Do 20 Bikkur Cholim. «Мир каш11.00 рута» – просмотр фильма. Посещение больных. К. 21 Do 20 Frauenklub. Роль женщины в 17.30 подготовке еврейского дома к Субботе. К. 202 Do 20 Klub Bakinez. «Вклад педа18.00 гогов-евреев в воспитание подростающего поколения бакинцев». Мифгаш Do 20 Kunst- und Literaturklub. 15.00 Редакционная работа . Fr 21 Klub Moskau. Заседание 11.00 актива. К. 214 So 23 Konzert. Клезмер концерт. 16.00 Группа «Шалом». Билеты (2,-) в к. 15. Большой Зал Mo 24 Klub Kiew. Заседание клуба. 14.00 План работы на декабрь. К. 214 Mo 24 Kunst- und Literaturklub. 16.00 Ознакомление с новыми произведениями С. Лурье, А. Подольской, М. Авербух, С. Львовича, Л. Рейнгач. К. 214 Mi 26 Klub Leningrad. Театральная 16.00 гостинная. «К 100-летию со Дня рождения Суламифь Мессер.» Рассказывает и показывает М. Гавриков. Мифгаш Do 27 Veteranenklub. Заседание 11.00 актива, обсуждение текущего плана. К. 214 Do 27 Kunst- und Literaturklub. Подготовка к изданию стихов Н. Гайдуковой. Знакомство с новой книгой Л. Бердичевского. So 30 Klub Odessa. Вечер, посвя16.00 щённый великому одесситу Леониду Утёсову. Вход по клубным билетам. Мифгаш Sa 1 10.00 Sa 1 14.00 Mi 5 18.30 Sa 8 11.10 So 9 14.00 Sa 15 14.30 Sa 15 16.00 So 23 10.00 Mi 26 19.00 So 30 12.00 So 30 14.30 So 2 Di 4 Mi 5 15.00 Di 11 Mi 12 So 16 TUS MAKKABI Julius-Hirsch-Sportanlage, Harbigstraße 40, Grunewald B-Junioren BSC Kickers 1900 I Senioren SG Prenzlauer Berg I B-Junioren 1. FC Wacker 21 /Lankwitz II B-Junioren SC Lankwitz I E-Junioren SF Charl. Wilmersdorf I 1. Herren Eintracht Mahlsdorf 1 2. Herren Borussia Pankow 1960 I Senioren FC Treptow I B-Junioren FC Internationale II 1. Herren Adlershofer BC I 2. Herren SC Westend 01 I WISSENSCHAFTLICHE GESELLSCHAFT Научное Общество Oranienburger Str. 31, Zi 311 Ausflug nach Magdeburg für Schüler: Besuch der Ausstellung »Jüdische Mathematiker« und des Instituts für Neurobiologie der Otto-v.-Guericke Universität. Anmeldung Tel. 236 271 32 Chemie für Schüler und Studenten (+14., 21.11.). Prof. V. Mairanowski: Tel. 465 7972 Sitzung: Заседание правления и актива Physik, Mathematik für Schüler/Studenten (+ 18.,12.11.). Dr. V. Chain: Tel. 216 98 91 Chemie 8.–13. Kl., Konsultationen (+26. 11.), Dr. B. Lurik, T. 465 79 72 Biologie, Genetik. Individualunterricht für Schüler. V. Kochergin: Tel. 236 271 32 UND SONST… Sa 1 Sababba-Party & Lesung Willy 21.00 Kramer (» Berlin Fucking City«). N1, Ku‘damm 156, Lehniner Platz So 2 Video-Interviews mit 15.30 Überlebenden in der pädagogischen Arbeit. Haus der Wannseekonferenz, Am Großen Wannsee 56/58 So 2 Wolf Biermann im 12. 19.00 Rabin-Gedenkkonzert der DIG. RBB, Masurenallee 8–14 Di 4 Gefängnis Erinnerung? Die 18.00 jüdische Gemeinde zwischen Holocaust und den Herausforderungen der Gegenwart Vortrag und Diskussion mit Lala Süsskind. Gedenkstätte Sachsenhausen Do 6 WIZO-Vintage-Pelzmoden20.00 schau. Ristorante Al Sarago, Karten: 882 55 89 Sa 8 Gedenkveranstaltung an der 18.00 Steglitzer Spiegelwand. DIG So 9 Führung: Jüdische Häftlinge 14.00 der »Kristallnacht« im KZ Sachsenhausen. Straße der Nationen 22, 16515 Oranienburg, Tel. 03301-200-0 So 9 Joseph Wulf und seine 15.30 Initiative für ein Dokumentationszentrum im Haus der Wannsee-Konferenz. Haus der Wannseekonferenz So 9 TU WAS! Benefizkonzert zum 20.00 70. Jahrestag der Novemberpogrome, mit Daniel Hope, Klaus Maria Brandauer, Héléne Grimaud, Menahem Pressler, Thomas Quasthoff, Max Raabe u.a. Flughafen Tempelhof. Karten: 01805 - 449 449 Di 11 »Gedenken an das Ende des 14.30 I. Weltkrieges vor 90 Jahren« Jüdischer Friedhof Weißensee. Anschließend Kino Toni – Film: 16.45 »Der 1. Weltkrieg« und Vortrag 17.20 H. Simon: »Deutsche jüdische Soldaten im Ersten Weltkrieg« Mi 12 »Jüdisch, jetzt und hier«. 23.30 Film von Andreas Lueg. ARD So 16 »Ein Portrait, an dem Jahr15.30 zehnte gemalt haben«. Die Geschichte Ruben Kozhevnikovs. Haus der Wannsee-Konferenz So 16 Obama oder McCain? Die 16.00 israelisch-amerikanischen Beziehungen nach der Wahl des neuen US-Präsidenten. Keren Hayesod, Tel. 8871933 So 23 WIZO-Fussballturnier 2008 12.00 Onkel-Tom-Str. 58-60, Zehlendorf So 23 Auschwitz auf der Bühne – 15.30 Peter Weiss‘ Inszenierung »Die Ermittlung« in DDR und BRD. Haus der Wannsee-Konferenz Di 25 Jüdische Musik der Romantik 20.00 Psalmenvertonungen von Louis Lewandowski. Philharmonie So 30 Marketing und Massenmord 15.30 – Die Gettoverwaltung von Litzmannstadt. Haus der Wannsee-Konferenz JÜDISCHES BERLIN 106 8/2008 CHESCHWAN/KISLEW 5769 17 JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008 KULTUR · КУЛЬТУРА 18 Ein »Fremdling«? (Sein oder) »Mein ist die Rache« Rosemarie Schuder hat ein Buch über den begnadeten Berliner Parlamentarier und Rhetoriker Eduard Lasker (1820–1884) geschrieben Zu seinem 100. Geburtstag ist Friedrich Torbergs berühmteste und zugleich am wenigsten bekannte Novelle neu erschienen Wollte man bei Geschichtsstudenten des dritten Semesters einer beliebigen deutschen Universität Näheres über Eduard Lasker abfragen, würde eine positive Antwort überraschen. Und doch war Lasker einer der Gründerväter des Liberalismus und einer einheitlichen Zivilgesetzgebung (die später in das Bürgerliche Gesetzbuch mündete) und ein kritischer Begleiter des Reichskanzlers Otto von Bismarck. Nun hat Rosemarie Schuder ein Buch geschrieben, das Laskers parlamentarischen Einsatz würdigt und dokumentiert, wie der Theologe Adolf Stoecker und Laskers einstiger Parteifreund Heinrich von Treitschke (»Die Juden sind unser Unglück«), kontinuierlich judenfeindliche Propaganda betrieben, die auch Fürst Bismarck gern aufgriff, wenn sie ihm nützte. Eduard (Jizchak) Lasker wurde 1829 in Posen geboren. Sein Vater hatte mit einem kleinen Unternehmen die materielle Sicherung für die Familie geschaffen und wollte den Sohn in den Betrieb einbinden. Diesen jedoch zog es zum Geistligen. Lernen wollte er und studieren. Von einem Rabbiner ist überliefert, dass er schon sehr früh in dem Knaben Eduard Anlagen eines Wunderkindes vermutete. Ganz falsch war diese Prognose wohl nicht. Trotz der Barrieren gegen die Gleichstellung von Juden, zielgerichtet auch im Justizwesen, ließ sich der »Fremdling aus dem Osten« vom Studium der Rechtswissenschaften nicht abhalten, obwohl er wusste, dass ihm eine Laufbahn als Richter per Dekret verschlossen war, da keinem Christen zugemutet werden sollte, vor einem Juden einen Eid abzulegen. Die judenfeindliche Stimmung in den »höheren« Schichten des BismarckReiches sollte Lasker über Jahrzehnte begleiten, auch als er bereits Abgeordneter des Reichs und des Preußischen Landtages und ein von Bismarck gefürchteter Kenner aller in Gesetze mündenden Vorlagen war. Als Widersacher des Kanzlers blieb die Reaktion der Herrschenden nicht aus und Lasker hatte sich der besonderen Zuwendung der politischen Polizei zu »erfreuen«. Erhalten ist die geheime Friedrich Torberg (1908–1979), der sich selbst auf allen Gebieten als nur mäßig talentiert einstufte, war ein Tausendsassa: Theaterkritiker, Kolumnist, Romancier (sein Erstling »Der Schüler Gerber« wurde 1930 ein Riesenerfolg), Parodist, Herausgeber, Professor. Den meisten Lesern aber wird er vor allem als Übersetzer Ephraim Kishons und Verfasser der Wiener Anekdotenbände um »Die Tante Jolesch« bekannt sein. Dass Torberg, der wie Anton Kuh und Alfred Polgar zur legendären Wiener Café-Herrenhof-Runde gehörte, nicht nur schlagfertig-witzig war, ruft die zu seinem 100. Geburtstag nach fast 40 Jahren endlich noch einmal aufgelegte Novelle »Mein ist die Rache« in Erinnerung, eine der frühen Erzählungen über ein KZ. Ein herausragender Text, eine atemlos erzählte Geschichte, die den Gewissenskampf jüdischer Opfer zwischen Aufgeben und Aufbegehren, Stillhalten und Widerstand schildert. Diese berühmteste und zugleich heute kaum noch bekannte Erzählung Torbergs war zuerst 1943 in Los Angeles im kleinen Exilverlag Pacific Press erschienen und durch die Emigrantengemeinde – von Remarque über Hannah Arendt bis zu Manès Sperber (ein Text, der »alles überdauert«) begeistert aufgenommen worden, und sie machte Friedrich Torberg zu einem explizit politischen und jüdischen Autoren. Erst später wurde bekannt, dass seine Mutter und eine seiner Schwestern im Ghetto Lodz umgekommen waren. Er selbst hatte sich zeitlebens (trotz Namensänderung von Ephraim Kantor in Torberg und obwohl aufgewachsen Präsidial-Registratur des E. Lasker: Seinen politischen Standort in fast allen Auseinandersetzungen – ob in der Innen- oder Außenpolitik – benannte Lasker 1867 in einer Verfassungsdebatte so: »Ich für mich gestehe, dass der Mittelpunkt meines Lebens der Geist sein wird, welcher das Jahr 1848 hervorgebracht hat«. 1870 sollte in Preußen die Todesstrafe eingeführt werden. Nach einem leidenschaftlichen Gegenplädoyer des brillianten Rhetorikers Lasker votierte eine Mehrheit mit »Nein«. Andererseits hatte der begnadete Anwalt dem von Bismarck gewollten »Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokraten« zugestimmt. Bald danach muss ihm wohl bewusst geworden sein, dass er eine falsche Entscheidung getroffen hatte. Als kurze Zeit später die führenden Köpfe der Sozialdemokratie, Wilhelm Liebknecht und August Bebel, verhaftet wurden, appellierte Lasker an die Öffentlichkeit, deren Familien materiell zu unterstützen… Die Autorin beschreibt, wie Fürst Bismarck den aufrechten Lasker fast obsessiv verfolgte. Selbst noch, nachdem dieser im Januar 1884 auf einer Amerikareise gestorben war, erging Order aus dem Kanzleramt, dass aus Bismarcks Umfeld niemand an der Trauerfeier teilnehmen dürfe, die in der bis auf den letzten Platz besetzten Synagoge Oranienburger Straße stattfand und zu der Abgeordnete aller Fraktionen bis hin zum Reichstagspräsident von Letzow erschienen waren. Tausende Berliner folgten dem Sarg des »Rechts- und Menschenfreundes« zum Friedhof Schönhauser Allee und Rabbiner Pincus Frankl brachte es auf den Punkt, in dem er Lasker als jemanden pries, der es vermocht hatte, »Judentum, Vaterlandsliebe und Menschentum im würdigen Dreiklang… verschmelzen« zu lassen. Alfred Fleischhacker _Rosemarie Schuder: Der Fremdling aus dem Osten. Eduard Lasker – Jude, Liberaler, Gegenspieler Bismarcks, Verlag für Berlin-Brandenburg, 22,95 Hakoah-Schwimmerin Idy Kohn und © Hakoah Wien Friedrich Torberg in Prag) als bewußter »Jude und Österreicher« gesehen. In seiner Jugend war er im zionistischen Hakoah Wien, dem zwischen den Weltkriegen mitgliederstärksten Sportverein der Welt. Da ihn dessen Fußballmannschaft wegen zu großen Andrangs nicht aufgenommen hatte, ging er zu den Wasserballern und wurde mit Hagibor Prag später sogar tschechoslowakischer Meister. 1938 floh er in die Schweiz, dann durch halb Europa nach Amerika, wo er für Warner Brothers Drehbücher schrieb – und »Mein ist die Rache«. Die Geschichte spielt in einem kleinen Konzentrationslager nahe der holländischen Grenze – das Personal: 80 in eine Holzbaracke gepferchte jüdische Häftlinge und der durch und durch sadistische KZ-Kommandant Wagenseil mit seiner ledernen Hundepeitsche, der ein perverses Vergnügen daran hat, die Häftlinge, einen nach dem anderen, so lange zu quälen, bis sie vor seinen Augen Selbstmord begehen. Währenddessen wird in der »Judenbaracke« nächtelang debattiert: muss man sich seinem Schicksal ergeben oder soll, darf man Wagenseil umbringen? Joseph Aschkenasy, ein frommer »Rabbinatskandidat« und »der einzige, der die Totengebete kannte«, verneint den Widerstand vehement, weil er Gott vorbehalten sei: »Mein ist die Rache und die Vergeltung, spricht der Herr«. Aber gilt das auch für Ausnahmesituationen, ist es – angesichts der jungen unschuldigen zu Tode Gequälten – nicht eher Schwäche als Stärke, nichts zu unternehmen? Der Fromme bleibt dabei: »Die Rache des Herren ist unsre Rache zugleich... wir rächen uns ununterbrochen, in dem wir sind, indem wir immer noch sind« (seit 3000 Jahren). Nur dank der göttlichen Rache würden die Juden noch leben; sie seien auserwählt, eine Wahl hätten sie nicht. Aber haben sie andererseits nicht ständig zu wählen – beispielsweise dazwischen, sich totprügeln zu lassen oder sich selbst zu töten? Und »woher wissen wir, dass wir anders (wenn wir uns nicht nur auf die göttliche Rache verlassen) nicht mehr am Leben wären?« – Eines Tages ist der Ich-Erzähler an der Reihe. Wagenseil lässt auch ihn zu sich bringen… _Friedrich Torberg: Mein ist die Rache. Kommentierte Neuausgabe. dtv, München 2008, 106 Seiten, 7,90 Euro »Tewje«, für die Höredition gezeichnet von Vlastimil Třešnák Milchmann Tewje zum Hören Der legendäre Milchmann Tewje, der lachende, traurige, weinende, schimpfende und mit seinem Gott hadernde Held von Scholem Alejchem, der für mehrere jüdische Generationen zu einem identitätsstiftenden Symbol der Urgroßelterngeneration geworden ist, ist jetzt in deutscher Sprache zu hören. Der von Peter Ambros neu gegründete »Anatewka Hör- & Buchverlag«, der das Bild des Juden und des Judentums in den literarischen Werken aus der Zeit vor Hitler »restaurieren«, also von der »verzerrenden Schicht der Trauer und des Gedenkens befreien« und »in ihrem ursprünglich beabsichtigten Sinne ernst nehmen« will, hat als fulminanten Einstieg eine achtteilige Serie von Hörbüchern mit dem kompletten, neu übersetzten Text von »Tewje der milchike« herausgegeben. Nur wenige wissen, dass die literarische Vorlage des Musicalwelterfolgs »Fiddler on the Roof« ursprünglich nicht als Roman geschrieben wurde, sondern während einer Zeitspanne von 21 Jahren, zwischen 1895 und 1916, entstand. Die einzelnen CDs sind abgeschlossene Erzählungen, ergeben allerdings zusammen eine eindrucksvolle Einheit. Neben dem jeweiligen Text (gelesen von Peter Ambros) enthalten die CDs Klesmermusik, unter anderem ein Potpourri aus den Musical-Melodien, interpretiert von der Berliner Gruppe »Klezmer Chidesch«. Die CDs kosten einzeln 10 Euro, alle acht zusammen 64 Euro. Bestellen kann man sie beim: Anatewka Hör- & Buchverlag, Franz-Mehring-Straße 34, 09112 Chemnitz, Telefon 0371-355 97 89, anatewka1@web.de »Ein bibelfester Atheist« Fernseh-Tipp Hatte ihn der Genius Loci inspiriert? Manfred Flügges brillanter Vortrag am 7. Oktober im Centrum Judaicum über Lion Feuchtwanger (1884–1958) anlässlich dessen 50. Todestages war ein intellektuelles Bonbon. Der über weite Strecken nicht nur frei redende, sondern im Stoff geradezu frei schwebende Flügge kennt seinen Lion, wie er den Schriftsteller von Weltgeltung vertraulich auch nennt, obzwar er ihn nie kennen lernen durfte. Aber dafür dessen Witwe, über die er jetzt die Biografie »Die vier Leben der Marta Feuchtwanger« beim Aufbau Verlag herausgibt (Buchpremiere: 2.11., Salon im Hotel Savoy). Flügge nebenbei: Lion veröffentlichte keinen Text, den Marta nicht vorher beurteilt hatte. Ausrichter der Veranstaltung im Rahmen des unter dem Motto »Feuchtwanger relaunched« stehenden Internationalen Lion-Feuchtwanger-Jahres 2008/2009 (vgl. jb 9/2008) war die Berliner Gesellschaft für ChristlichJüdische Zusammenarbeit in Kooperation mit dem Aufbau Verlag und der Stiftung Neue Synagoge Berlin. Das so erst einmal provozierende Thema des Vortrags war zum Schluss auch dessen auf sympathisch-vergnügliche Quintessenz, die er selbst für das – sich entsprechend anerkennend äußernde – anspruchsvolle bildungsbürgerliche Publikum, lehrreich bewiesen: Der aus München stammende, strikt orthodox aufgewachsene Jude Feuchtwanger war »ein bibelfester Atheist«. Feuchtwanger besaß profundes historisches Wissen, eine tiefe jüdische Bildung und war als Autor mit einer, wie Flügge formulierte, großen religiösen Fantasie begabt: »Er lässt die Leser Gott fühlen.« In seinen 15 Romanen, von denen zehn immer noch bedeutend seien, ginge es im Grunde um Sex, Macht und Wirtschaft sowie nicht zuletzt um Glaubensfragen. Erinnert sei nur die JosephusTrilogie um den jüdisch-römischen Geschichtsschreiber Flavius Josephus oder an die optimistische Tragödie »Jefta und seine Tochter«, Feuchtwangers letzten Roman. Kein Roman aber, meinte Flügge, sei aktueller als »Die Jüdin von Toledo«, der das Zusammenleben von Juden, Christen und Moslems thematisiert. Flügges Resümee: Feuchtwangers Romane seien leicht lesbar und auch ohne Vorkenntnisse zugänglich; der Verfasser historischer Romane sei noch lange nicht historisch. Jüdische Gemeinden in Deutschland sind die am schnellsten wachsenden in der Welt. Weit über 100 000 Menschen kamen seit Mitte der 90er Jahre als Zuwanderer aus Osteuropa: Sie verändern auf dramatische Weise das Leben der Alteingesessenen – ob orthodox oder liberal – und zwingen die Gemeinschaft zur Suche nach einem neuen Selbstverständnis. Der Film von Andreas Lueg versammelt Momentaufnahmen einer faszinierenden, für viele immer noch fremden Kultur, lenkt den Blick auf eine vielseitige, kosmopolitische Gegenwart: jüdisch, jetzt und hier. In der Berliner Synagoge Sukkat Shalom – ursprünglich eine Szenenfotos aus »Jüdisch, jetzt und hier«. Mehrzweckbaracke der US Oben: Purim bei Chabad Lubawitsch in Ber Army – ist das Provisorium lin. Unten: Im Stelenfeld des Holocaust-Mahn Programm: Man teilt sich den mals mit Jael Botsch-Fitterling, Jüdische Vorsit Raum mit anderen Konfessio- zende des Gesellschaft für Jüdisch-Christliche nen und lässt jeden Freitag- Zusammenarbeit. abend »Schabbat neu entstehen«. An der Lichtigfeldschule reißprobe« stand. Dabei ist der Streit in Frankfurt am Main setzen jüdische um den Weg des Lebens, das Kräfteund nichtjüdische Schüler sich im Pro- spiel zwischen Alt und Neu, zwischen jektunterricht mit Israels Armee ausei- Etablierten und Zugewanderten seit nander – während israelische Fach- jeher Teil jüdischer Identität – einer kräfte in der Schulküche für das sich immer neu definierenden »Identikoschere Mensa-Menü sorgen. Und in tät im Fluss«. München hat die Saarbrücker Archi- Jüdisches Leben in Deutschland heute: tektin Rena Wandel-Höfer eine mo- An der Vergangenheit, am deutschen derne, spektakulär »gegenwärtige« Sy- Schuldvermächtnis kommt niemand nagoge gebaut: Damit ist die Gemeinde vorbei. Doch für Berührungsängste in die Mitte von Stadt und Gesellschaft gibt es keinen Grund: Juden in zurückgekehrt. Und: »Wer baut will Deutschland sind nicht mehr »fremd bleiben«. im eigenen Land“ – sie sind »jüdisch, Die Dokumentation bietet Einblicke jetzt und hier«. in den religiösen und profanen Alltag _»Jüdisch, jetzt und hier« einer Gemeinschaft, die in der Haupt- Dokumentarfilm von Andreas Lueg stadt noch vor kurzem vor einer »Zer- Mi 12. November, 23.30 Uhr, ARD Ulrich Werner Grimm JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008 KULTUR · КУЛЬТУРА 19 AKTIVITÄTEN · ЕВРЕЙСКАЯ ЖИЗНЬ «Когда благополучен Израиль, благополучны и мы» Илан Брандштеттер (41), председатель берлинского комитета по сбору пожертвований организации Керен ха-Йесод, о сборе пожертвований и деятельности «Объединенного израильского призыва» Keren Hayesod Vereinigte Israel Aktion e. V. Kurfürstendamm 196, 10707 Berlin Tel. 8871933 / Fax 88719350 Obama oder McCain? JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008 Keren Hayesod Berlin und American Jewish Committee Berlin laden am Sonntag, 16. November 2008 um 16 Uhr (Einlass 15.30) zu einer Podiumsdiskussion zum Thema: 20 Welche Veränderungen der israelisch-amerikanischen Beziehungen ergeben sich aus der Wahl des neuen US-Präsidenten? ein, mit: Charles King Mallory, Leiter des Aspen Instituts Berlin Dr. Gil Yaron, Nahostkorrespondent Clemens Wergin, Ressortleiter Außenpolitik »Die Welt« Moderation: Deidre Berger, Direktorin des American Jewish Committee Berlin Begrüßung: Ilan Brandstetter, Vorsitzender des Berliner Magbitkomitees Ehrengast: S.E. William R. Timken jr., Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika Schlusswort: Nathan Gelbart, Vorsitzender des Keren Hayesod Deutschland Im Anschluss kleiner Empfang. Der Eintritt ist frei, um Spenden für das Projekt »Notprogramm Georgien« wird gebeten. SPENDENKONTO: SEB Bank AG, Frankfurt BLZ 500 101 11 Konto Nr. 1007165400 Persönliche Einladungen sind im KHBüro Berlin (Tel. 8871933) erhältlich. jb: Господин Брандштеттер, как вы пришли к деятельности в Керен ха-Йесод (КЙ)? Благодаря отцу. Он долгое время был председателем Общины в Гельзенкирхене и всю жизнь собирал и жертвовал в пользу КЙ. Так я со временем «втянулся». Переехав в Берлин десять лет тому назад, я приступил к работе сперва в Young Leadership, потом в Берлинском комитете. В то время им руководил Натан Гельбарт. Когда же он принял пост председателя КЙ Германии, он попросил меня перенять его должность в Берлине. Чем именно занимается КЙ? КЙ был основан в Лондоне с целью оказывать развитию еврейского государства финансовую поддержку. После основания Государства Израиль решением Кнесета КЙ был назначен центральным органом сбора пожертвований на нужды Израиля. К примеру, КЙ мобилизовал средства, с помощью которых Еврейское агентство перевезло в Израиль три миллиона евреев. Одним из волнующих событий в этой связи было спасение эфиопских евреев или, в недавнем прошлом, алия из Аргентины, когда там произошел экономический крах, или из Франции, по причине постоянно растущего там антисемитизма. Кроме того, мы оказываем финансовую поддержку молодежным лагерям, больницам и сельскохозяйственным поселениям. Разумеется, все члены комиссии работают на общественных началах. Какие суммы вам удается собрать? К нам поступают добровольные пожертвования и наследства - около двух, трех миллионов евро в год. Международный показатель гораздо выше, особенно в Америке. Мы обращаемся к евреям, но пытаемся привлечь и христиан, поддерживающих государство Израиль, а также фирмы и банки, которых связывают с Израилем деловые отношения. Насколько активны евреи Берлина? Раньше пожертвования рассматривались почти как добровольные налоги. Для людей, переживших Катастрофу, Израиль имеет особое значение. Следующие поколения уже видят в Израиле всего лишь страну, где жизнь бьет ключом, можно замечательно отдохнуть, развлечься. На проблемы страны внимания не обращают. Следовательно, готовность молодых людей жертвовать деньги в пользу Израиля гораздо ниже, чем у пожилых. Как вам удается объяснить, что Из раиль – это не только пляж и диско тека? В первую очередь, мы поддерживаем тех, кто не может собирать пожертвования самостоятельно. К примеру, деревни в пустыне Негев или те, что были разрушены вследствие войны или террора. На Пасху, когда многие из наших спонсоров приезжают в Израиль, мы проводим однодневные поездки и показываем им отдельные проекты, чтобы они видели, куда и на какие нужды направлены их средства. Какого рода проблемы там суще ствуют? Из-за войн с арабскими соседями очень много средств уходит на оборону, от чего страдает социальная сфера. Мы стараемся хоть немного скомпенсировать это. Среди новых эмигрантов особенно много людей, живущих в нищете и не интегрированных в израильское общество. Мы предлагаем школьное питание, так как дома многих детей кормят недостаточно. Мы работаем и с детьми, попавшими в наркозависимость или растущими в семьях, в которых царит насилие. В Берлине многие члены Общины живут на пособие Харц IV, у них лишних средств нет. Мы рады каждой сумме, даже 10 или 20 евро! Каждый по своим возможностям! Вообще-то каждый может хоть чем-то поделиться. Если все хоть сколько-то дадут, соберется немало. Слава Богу, у нас есть ряд крупных спонсоров, но и малые столь же важны. Распространяется ли деятель ность КЙ на новые земли? Да. Там работать непросто, но заметно, что именно русские эмигранты охотно участвуют в наших акциях. Это длительный процесс. Надо начинать сегодня, чтобы завтра пожинать плоды. Как можно участвовать в Берлине? Помимо традиционного торжественного приема нашего комитета, один раз в год мы проводим более интеллектуальное мероприятие. В этом году, 16 ноября, оно будут посвяще- но вопросу, как результаты выборов в США влияют на израильско-американские отношения. Мы рады всем, кого заинтересует эта тема. Кроме того, сердечно приглашаем в наше бюро всех, кто хочет побольше узнать о нашей работе. У нас столько разных проектов, что для каждого найдется проект из интересующей его области – будь то онкология, злоупотребление наркотиками или детские сады. Разумеется, мы рады и тем, кто берется участвовать в работе комитета. Какова ваша связь с Израилем? Там проживает большая часть моей семьи. Сам я бываю там не менее раза в год. Так спокойно жить в Германии я могу лишь благодаря сознанию, что в случае чего - не приведи Господь! – я мог бы сразу же сесть в самолет. Израиль – как страхование жизни. Возьмем например недавний военный конфликт в Грузии. Мы сразу же провели экстренную акцию и спасли примерно 200 евреев из кризисного региона. Как только происходит что-нибудь, что затрагивает евреев, где бы это ни было, мы сразу пускаем в ход все средства, чтобы как можно быстрее оказать помощь. Как убедить молодежь последовать примеру родителей? У нас в КЙ существует отдел «Young Leadership». Он предоставляет возможность вместе с евреями со всего света совершить поездку в Израиль, чтобы исследовать свои корни, а также посетить проекты, которые финансируются с помощью пожертвований. Рецепта на любой случай, к сожалению, не существует. Меня беспокоит недостаточная готовность нашего общества к пожертвованиям. В других странах – США, Канаде, Швейцарии, Франции – дела идут гораздо лучше. К примеру, в Англии билет на благотворительный бал КЙ стоит 1000 фунтов стерлингов, и туда стоит очередь! Американская культура гораздо больше направлена на принцип «Я хорошо обеспечен и готов вернуть обществу долю моего благосостояния». Здесь же несколько не хватает чувства личной ответственности. Я уверен, что Катастрофы не случилось бы, если бы в то время уже существовало Государство Израиль. Если Израиль благополучен, благополучны и мы. Необходимо объяснить это всем. »Wenn es Israel gut geht, geht es uns auch gut« Ilan Brandstetter (41), Vorsitzender des Berliner Magbitkomitees von Keren Hayesod, über das Spenden sammeln und die Arbeit der »Vereinigten Israel Aktion« jb: Herr Brandstetter, wie sind Sie zu Keren Hayesod gekommen? Durch meinen Vater. Er war lange Jahre Vorsitzender der Gelsenkirchner Gemeinde und hat sein Leben lang – und macht es immer noch – für den Keren Hayesod gespendet und auch gesammelt. Er war bei KH auch Mitglied des Präsidiums und so bin ich dort auch reingewachsen. Sobald ich mein eigenes Geld verdient habe, ich bin Immobilienkaufmann, hat mein Vater mich zum Spenden animiert. Und als ich dann nach Berlin zog… Wann war das? …vor zehn Jahren. Ich fing erst bei dem Young Leadership an und danach im Berliner Komitee. Damals war Nathan Gelbart hier noch Vorsitzender und als er dann den Vorsitz des KH Deutschland übernahm, hat er mich gebeten, in Berlin weiterzumachen. Was macht Keren Hayesod genau? Keren Hayesod wurde 1920 in London gegründet, um die Errichtung eines jüdischen Staates zu finanzieren. Nach der Staatsgründung ist der Keren Hayesod per Knesset-Beschluss die zentrale Organisation geworden, die für Israel Spenden sammelt und somit der Finanzierer der Jewish Agency. So hat der Keren Hayesod z.B. die Gelder beschafft, mit deren Hilfe die Jewish Agency drei Millionen Juden nach Israel brachte. Spektakulär war zum Beispiel die Rettung der äthiopischen Juden in den Operationen »Moses« und »Salomon« oder in jüngerer Zeit, die Alijah aus Argentinien, als die Wirtschaft dort zusammenbrach, oder aus Frankreich, auf Grund des ständig steigenden Antisemitismus. Wir finanzieren aber auch Jugenddörfer, Krankenhäuser, Landwirtschaftssiedlungen oder die Sanierung von Wohngebieten benachteiligter Bevölkerungsgruppen. Und natürlich arbeiten alle Komiteemitglieder ehrenamtlich. Wieviel kommt denn so zusammen beim Sammeln, wen sprechen Sie an? Wir bekommen Spenden und Nachlässe – so zwischen zwei und drei Millionen Euro im Jahr. International ist es deutlich höher, speziell in Amerika. Wir sprechen in erster Linie Juden an, versuchen aber auch Christen und christliche Institutionen einzubinden, die Israel unterstützen. Wir arbeiten auch mit Firmen und Banken, die Geschäftsbeziehungen oder sonst eine Verbindung mit Israel unerhalten, zusammen. Wie aktiv sind die Berliner Juden? Früher wurde das Spenden fast so wie eine freiwillige Steuer angesehen. Für die Schoa-Überlebenden hat Israel einen ganz anderen Stellenwert. Für die Nachkommen ist es oft nur ein tolles Urlaubsland, wo man ohne Ende aus- Ilan Brandstetter gehen und feiern kann. Die Probleme werden nicht wahrgenommen. Und die Spendenbereitschaft ist dann natürlich deutlich geringer als bei den Älteren. Diese Generation wird aber leider nicht ewig unter uns weilen. Wie vermitteln Sie, dass Israel nicht nur Strand und Party ist? Wir unterstützen unter anderem Orte, die nicht selber Spenden sammeln können, Dörfer im Negev und dem Galil oder solche, die durch Krieg oder Terror zerstört wurden und werden. Zu Pessach, wenn viele unserer Spender nach Israel fahren, organisieren wir z.B. Tagestouren und zeigen ihnen ausgewählte Projekte, damit sie sehen, wie ihre Gelder eingesetzt werden und wo die Probleme des Landes liegen. Was für Probleme sind das? Durch die Kriege mit den arabischen Nachbarn muss extrem viel Geld in die Verteidigung investiert werden und soziale Bereiche kommen zu kurz. Das versuchen wir etwas auszugleichen. Gerade unter Neueinwanderern gibt es viele Menschen, die in Armut leben und noch nicht so integriert sind. Wir bieten jetzt zum Beispiel Schulspeisung an, weil Kinder zu Hause nicht genug zu Essen bekommen. Wir arbeiten auch mit Kindern, die Drogenprobleme haben oder aus Familien kom- men, wo Gewalt herrscht. In Berlin sind viele Mitglieder Hartz-IVEmpfänger und haben eigentlich kein Geld übrig. Wir freuen uns über jeden Betrag, seien es 10 oder 20 Euro. Jeder so, wie er kann! Im Grunde kann jeder ein bisschen dazu geben. Wenn genügend Menschen spenden, kommt einiges zusammen. Wir haben Gott sei Dank eine Reihe von Großspendern, aber die Kleinen sind genau so wichtig. Ist KH in den neuen Ländern aktiv? Ja. Die neuen Bundesländer gehören wie wir zur Region Nord. Udi Le© Kessler havi, der unsere Berliner Repräsentanz leitet, kümmert sich darum und hält Kontakt zu den jüdischen und christlichen Organisationen. In Orten wie Dresden und Leipzig gibt es kleine KH-Gruppen. Es ist nicht leicht, aber man merkt, dass dort gerade die russischen Einwanderer etwas beitragen möchten. Das ist ein langer Prozess. Man muss heute anfangen, damit es später Früchte trägt. Wie könnte das in Berlin aussehen? Neben unserer traditionellen MagbitSpenden-Gala haben wir einmal im Jahr eine etwas intellektuellere Veranstaltung – jetzt am 16. November zum Beispiel eine Podiumsdiskussion über die Auswirkungen der US-Wahlen auf die israelisch-amerikanischen Beziehung. Alle Interessierten sind dazu willkommen. Außerdem ist jeder herzlich eingeladen, bei uns im Büro vorbeizukommen oder uns zu kontaktieren, wenn er mehr über den Keren Hayesod und unsere Arbeit wissen möchte. Es gibt so viele Projekte, so dass wir für jeden und für jede Interessenlage etwas finden – egal ob es um Krebsforschung, Drogenmissbrauch oder Kindergärten geht. Wenn wir wissen, wofür sich jemand interessiert, dann finden wir auch etwas Passendes, bei dem man sich engagieren kann. Wir freuen uns natürlich auch über je- den, der im Komitee mitmachen möchte. Das bedeutet gezielt auf Spender zuzugehen, um Spenden zu sammeln – das ist ja das Wichtigste. Es wäre auch schön, wenn mehr russische Immigranten aktiv im Komitee mitmachen würden. Welche Verbindung haben Sie zu Israel? Der Grossteil meiner Familie lebt dort. Ich bin mindestens einmal im Jahr in Israel. Und ich glaube, ich kann hier in Deutschland so sicher leben, weil ich weiß, dass wenn, Gott behüte, etwas passieren würde, ich mich sofort in einen Flieger setzen könnte. Israel ist wie eine Lebensversicherung. – Schauen Sie, gerade jetzt, der Konflikt in Georgien. Wir haben sofort eine Notaktion gestartet und ganz schnell ca. 200 Juden aus dem Krisengebiet gerettet. Wenn irgendwo Not ist, egal wo, und Juden betroffen sind, dann setzen wir mit der Jewish Agency alles in Bewegung, um so schnell wie möglich zu helfen. Wie motiviert man junge Leute, in die Fussstapfen ihrer Eltern zu treten? Innerhalb des Keren Hayesod gibt es den »Young Leadership« speziell für junge Menschen. Dort gibt es z.B. die Möglichkeit mit jungen Juden aus aller Welt nach Israel zu fahren, um ihre Wurzeln und Israel kennenzulernen und Projekte zu besuchen, die durch Spenden ermöglicht wurden. Wir hoffen dadurch die Motivation und das Engagement zu stärken. Es gibt auch andere unkonventionelle Aktionen. Udi Lehavi sammelt zum Beispiel Geld für krebskranke Kinder, indem er an Marathonläufen teilnimmt oder deutsch-israelische Kinderläufe organisiert. Ein Patentrezept gibt es leider nicht. Mir macht die mangelnde Spendenbereitschaft in unserer Gesellschaft auch Sorgen. In anderen Ländern, USA, Kanada, in der Schweiz, in Frankreich, läuft es deutlich besser. In England kostet eine Karte zum Magbit-Ball 1000 Pfund und alle Leute stehen Schlange! Ich frage mich jedes Mal, was machen wir so viel anders? In Amerika ist die Kultur viel stärker auf ein »Es geht mir gut und ich gebe einen Teil davon an die Gesellschaft zurück« ausgerichtet. Das fehlt hier etwas – die Selbstverantwortung… …und die Mitverantwortung für Israel …was letztlich dasselbe ist. Denn, ich bin sicher, hätte es damals Israel schon gegeben, wäre die Schoa nicht passiert. Israel muss stark sein. Wenn es Israel gut geht, geht es uns auch gut. Das muss man allen klar machen. Interview: Judith Kessler JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008 AKTIVITÄTEN · ЕВРЕЙСКАЯ ЖИЗНЬ 21 JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008 AKTIVITÄTEN · ЕВРЕЙСКАЯ ЖИЗНЬ 22 Rassisten auf dem Rasen Расисты на поле Im September veranstalteten die Jüdische Gemeinde und das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus zusammen mit dem TuS Makkabi Berlin und dem Berliner Fußballverband einen Abend zum Thema Antisemitismus und Rassismus im Fußballstadion В сентябре Еврейская община и «Еврейский форум по вопросам демократии и антисемитизма» совместно с клубом ТуС Маккаби и Берлинской футбольной ассоциацией провели вечер, посвященный проблеме антисемитизма и расизма на футбольных стадионах. »Wenn Fußball keinen Spaß mehr macht, sondern zur Bedrohung wird« lautet das Motto der Veranstaltung – und der große Saal im Centrum Judaicum ist gut gefüllt (auffallend sind die vielen jungen Menschen), als Lala Süsskind, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, einleitend feststellt: »Antisemitische und rassistische Angriffe sind an der Tagesordnung auf deutschen Fußballplätzen – sowohl in den Profi-Ligen als auch auf regionaler Ebene. Denn in den unteren Ligen schauen Schiedsrichter immer wieder über antisemitische und rassistische Anfeindungen hinweg oder sie erweisen sich gar als parteiisch für die angreifenden Mannschaften.« Einige der Ursachen für diese Entwicklung erläutert Gordian MeyerPlath vom Brandenburgischen Verfassungsschutz in seinem Vortrag. Als Leiter der Abteilung für politischen Extremismus hat er schon seit längerem ein Auge auf die Neonazi-Szene in Brandenburg, die sich den Fußball immer wieder zu Nutze macht, um ihr rassistisches und antisemitisches Weltbild zu verbreiten und den Nationalsozialismus zu verherrlichen. Dies geschehe nicht nur durch antisemitische Transparente oder rassistische Gesänge; Rechtsextremisten würden sich den Fußball auch subtiler zu Nutze machen. Dass Antisemitismus und Rassismus auch im Berliner Regionalfußball an der Tagesordnung sind, verdeutlicht die Podiumsdiskussion mit Petra Pau, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Claudio Offenberg, Makkabi-Fußball-Trainer, Gerd Liesegang, stellvertretender Vorsitzender des Berliner Fußballverbands und Gordian Meyer-Plath, die von Matthias Müller vom Mobilen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus moderiert wurde. »Regelmäßig erhalte ich E-Mails von Türkiyemspor, in denen steht, dass das letzte Spiel wieder besonders schlimm gewesen sei und sie mich bitten, beim nächsten Spiel vorbei zu kommen, um der Situation durch meine Anwesenheit wenigstens etwas entgegen zu setzen«, berichtet Pau. Sie rief auch das Publikum dazu auf, betroffene Vereine wie Türkiyemspor oder TuS Makkabi Berlin durch Besuche ihrer Spiele zu «Когда футбол из игры превращается в угрозу» – под этим лозунгом прошло мероприятие в Centrum Judaicum. Перед многочисленной аудиторией, собравшейся в большом зале (бросалось в глаза большое количество молодых посетителей), открывшая вечер председатель Еврейской общины Лала Зюскинд констатировала: «На футбольных полях Германии регулярно происходят антисемитские и расистские нападки, как в профессиональных лигах, так и на региональном уровне. В низших лигах судьи зачастую смотрят на антисемитские и расистские инциденты сквозь пальцы или даже встают на сторону обидчиков». В своем докладе Гордиан МайерПлат, сотрудник бранденбургского Ведомства по охране конституции, пояснил некоторые из причин этого феномена. Работая руководителем отдела по политическому экстремизму, он давно уже зорко наблюдает за неонацистскими кругами в Бранденбурге, которые нередко используют футбол в целях пропаганды своего расистского и антисемитского мировоззрения и прославления национал-социализма. Для этого они пускают в ход не только антисемитские транспаранты или расистские песни. В арсенале ультраправых имеются и гораздо более изощренные методы. Подиум-дискуссия с участием П. Пау, вице-президента Германского бундестага, К. Оффенберга, тренера футбольной команды Маккаби, Г. Лизеганга, заместителя председателя Берлинской футбольной ассоциации, и Г. Майер-Плата, которую вел М. Мюллер, еще раз показала, насколько повседневными явлениями антисемитизм и расизм стали в берлинском региональном футболе. «Ко мне регулярно поступает элек- unterstützen. Claudio Offenberg bestätigte die Wichtigkeit der Anwesenheit von Unterstützern. Der Sportverein Makkabi Berlin sei ständig mit antisemitischen und rassistischen Situationen konfrontiert und damit, dass Spieler beleidigt werden oder Schiedsrichter wegsehen. Erst sehr zögerlich und schrittweise beginnt der Berliner Fußballverband dagegen vorzugehen. Mittlerweile sind rechtsextreme Plakate, Gesänge und Pöbeleien auf den Berliner Fußballplätzen verboten. Gerd Liesegang berichtet über das neue Vorhaben seines Verbandes gegen Rechts: In Zusammenarbeit mit dem Mobilen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus sollen nun zum Beispiel Schiedsrichter/innen und Trainer/innen des Verbandes geschult werden – immerhin hat der Berliner Senat für dieses Programm 80 000 Euro zur Verfügung gestellt. Allerdings sei, so Liesegang, diese Art der Intervention ein weiter Weg: Rund 3000 Amateurfußballmannschaften gibt es in Berlin; der Verband hat allein 1100 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter und jedes Wochenende finden 1500 Spiele statt. Der Abend endet mit einer engagierten Diskussion zwischen Podium und Publikum. Vor allem die Worte Claudio Offenbergs und die Publikumsbeiträge von Cetin Özaydin, Fanbeauftragter von Türkiyemspor, und Martin Endemanns vom Bündnis aktiver Fußballfans unterstrichen den Eindruck, dass – bis die Maßnahmen des Fußballverbandes greifen – sich die betroffenen Fußballmannschaften wohl selbst um ihr Wohlergehen kümmern und darauf setzen müssen, dass es einige engagierte Fußballfans gibt, die sie in brenzligen Situation unterstütAnna Fridrich zen. Sehr geehrte Gemeindemitglieder, wenn Sie antisemitische Hetze erfahren, Drohbriefe erhalten, antisemitisch belästigt oder diskriminiert werden, wenn Ihnen antisemitische Schmierereien, Plakate, Flugblätter, Aufkleber oder Versammlungen auffallen, kontaktieren Sie bitte die Polizei und den Beauftragten der Jüdischen Gemeinde zu Berlin für die Bekämpfung des Antisemitismus, Levi Salomon. Für dringende Fälle gibt es eine kostenlose Hotline. Die Polizei erreichen Sie unter 110, Herrn Salomon per E-Mail, telefonisch oder persönlich in seinem Büro: Levi Salomon, Zi B 2.09, Oranienburger Straße 29, 10117 Berlin, levi.salomon@jg-berlin.de, Telefon: 880 28-357 · Hotline: 0800 880 2 800 тронная почта от клуба Тюркиемспор о том, что очередная игра опять прошла в нестерпимых условиях. Меня просят присутствовать на следующем матче, чтобы противопоставить этой ситуации хоть какойнибудь противовес», рассказывает Пау. Она обратилась к публике с призывом чаще посещать матчи с участием страдающих от нападок команд, таких как Тюркиемспор или ТуС Маккаби, и тем самым оказывать им поддержку. К. Оффенберг подтвердил, что присутствие болельщиков решительно поддерживает игроков. Клуб ТуС Маккаби постоянно сталкивается с проявлениями антисемитизма и расизма, игроки подвергаются оскорблениям, а судьи не обращают внимания на инциденты. Постепенно, но пока недостаточно решительно, Берлинская футбольная ассоциация начинает бороться с этой ситуацией. Ультраправые плакаты, пение песен и оскорбления расистского толка на футбольных полях Берлина уже запрещены. Герд Лизеганг рассказал о новой программе ассоциации: совместно с мобильной консультационной группой по борьбе с правым экстремизмом готовятся специальные курсы для судей и тренеров ассоциации. Сенат города Берлина предоставил на эту программу 80 тыс. евро. Однако, по словам Лизеганга, такой вид воздействия далеко не сразу возымеет результат, ибо в Берлине насчитывается около 3000 любительских футбольных команд, в ассоциацию входят 1100 судей обоего пола, а в конце каждой недели проходит по 1500 матчей. Вечер закончился оживленной дискуссией между гостями на подиуме и публикой. Слова К. Оффенберга, как и выступления спикера болельщиков Тюркиемспор Ч. Озайдина и члена Союза активных футбольных болельщиков М. Эндеманна, еще раз подтвердили, что до проявления результатов программы футбольной ассоциации команды и впредь сами должны заботиться о собственном благополучии, а в трудных ситуациях надеяться на поддержку болельАнна Фридрих щиков. AKTIVITÄTEN · ЕВРЕЙСКАЯ ЖИЗНЬ Am 30. September 1938 entzogen die NSMachthaber per Gesetz endgültig allen jüdischen Ärzten die Approbation und damit die berufliche Grundlage (nachdem ihre Arbeitsmöglichkeiten seit 1933 sukzessive eingeschränkt worden waren). Die Kassenärztliche und die Kassenzahnärztliche Vereinigung Berlin nahmen dieses Datum zum Anlass, um in ihren Häusern – 70 Jahre danach – Gedenktafeln für die jüdischen Kassenärzte und -zahnärzte einzuweihen. Die Geschichte der KV-Vorgängerorganisation in der NS-Zeit wird seit 2002 gemeinsam mit dem Verband der Jüdischen Ärzte in einem Forschungsprojekt aufgearbeitet, das 2009 mit der Veröffentlichung der NS-Geschichte der Institution abgeschlossen wird und das dank des Einsatzes vieler Spender von Privatpersonen bis zur Ärztekammer möglich wurde. Bis jetzt konnten so 2063 Berliner Kassenärzte jüdischer Herkunft herausgefunden werden, von denen einige fliehen konnten, andere Selbstmord begingen, die meisten aber deportiert und ermordet wurden. Nur 35 jüdische Kassenärzte haben nach 1945 in Berlin wieder eine Kassenpraxis eröffnet. (Anfang der 30er Jahre waren zwei Drittel der Berliner Ärzte Juden gewesen.) Damit alle Opfer namentlich erwähnt werden können, hat man sich bei dem Gedenktafelprojekt für eine Lichtprojektion entschieden, die die Namen und Lebensdaten aller bislang bekannten Ärzte sowie Gedenktexte in Deutsch und Hebräisch zeigt. Die Lichtinstallation ist tagsüber und auch am Abend an der Glasfront im Eingangsbereich des Gebäudes der Kassenärztlichen Vereinigung in der Charlottenburger Masurenallee sichtbar. Im Foyer der Kassenzahnärztlichen Vereinigung in der Georg-Wilhelm-Straße 16 in Charlottenburg wurde ebenfalls eine Gedenktafel eingeweiht, die die Namen der fast 600 verfolgten Berliner Zahnärzte nennt. Bei der Einweihung der Gedenktafeln verwiesen die Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin, Dr. Angelika Prehn, und ihr Kollege von der Kassenzahnärztlichen Vereinigung, Dr. Jörg-Peter Husemann, auf die Aktualität des Gedenkens in Zeiten von wieder zunehmendem Rechtsextremismus und Antisemitismus: »Es ist geschehen und folglich kann es wieder geschehen«, zitierte Husemann Primo Levi. Auch Dr. Roman Skoblo, Vorsitzender des Bundesverbandes Jüdischer Ärzte in Deutschland i. G., sprach von Aktualität – der Bedrohung Israels durch den Iran – und bezogen auf die Gedenktafeln davon, dass hier für die jüdischen Ärzte »ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung« gehe, nämlich dass sich der verfolgten und ermordeten Ärzte namentlich und damit individuell und angemessen erinnert werJK de. Gedenkveranstaltung für die vertriebenen und die ermordeten jüdischen Ärzte Berlins und Verleihung des Forschungspreises zur Rolle der Ärzteschaft in der Zeit des Nationalsozialismus 5. November 2008 | 19 Uhr Neue Synagoge – Centrum Judaicum, Oranienburger Str. 29 Kassenärztliche Vereinigung Berlin Bundesverbandes Jüdischer Ärzte in Deutschland i. G WIZO-Vintage- Pelzmodenschau 6. November 2008 – 20 Uhr Ristorante Al SARAGO Regensburger Straße 1, 10777 Berlin Der Erlös geht zugunsten der WIZO-Suppenküche für bedürftige Kinder Karten für dieVeranstaltung sind nur im WIZOBüro, Telefon 882 55 89 erhältlich. Da die Platzanzahl begrenzt ist, gibt es keine Abendkasse. Nach Limmud ist vor Limmud Im Mai 2008 hat das erste LimmudFestival in Deutschland stattgefunden. Mehr als 350 Teilnehmer waren zum Werbellinsee gekommen, um sich in rund einhundert Workshops mit verschiedensten Aspekten des jüdischen Lebens auseinanderzusetzen. Das Festival war ein großer Erfolg und wir möchten uns noch mal bei allen bedanken, die mitgeholfen und teilgenommen haben. Aber: Nach Limmud ist vor Limmud; und so planen wir schon eifrig für 2009. Limmud.de 2009 findet voraussichtlich vom 30. April bis 3. Mai am Werbellinsee bei Berlin statt! Sobald Einzelheiten feststehen, werden wir sie auf unserer Internetseite veröffentlichen (www.limmud.de). Limmud wird zu 100 Prozent ehrenamtlich organisiert. Es kann nur existieren, wenn möglichst viele Menschen schon im Vorfeld daran arbeiten, dass es ein großartiges Erlebnis für uns alle wird. Ihr könnt dazu beitragen, helft uns bei der Organisation, schenkt uns etwas Zeit, Ideen, Beziehungen, Fähigkeiten und Begeisterung. Jede Hilfe ist wichtig. Egal was und wie viel Zeit ihr bereitstellt – es bringt uns weiter auf unserem Weg zum nächsten Festival. Schließt Euch uns an, werdet Teil des Teams! Am 23. November um 14 Uhr veranstalten wir ein Vorbereitungs-Treffen in der Rankestraße 24 in 10789 Berlin, zu dem alle herzlich eingeladen sind. Wer nicht kommen kann, lasse uns bitte trotzdem wissen, ob wir mit Hilfe rechnen können: info@limmud.de. Euer Limmud.de-Team Die WIZO-ChampionsLeague ist eröffnet: WIZO-Fussballturnier 2008 Sonntag 23. 11. | 12-18 Uhr Onkel-Tom-Sporthalle Onkel-Tom-Straße 58-60, Zehlendorf Außerdem erwarten Sie: Chanukkageschenke und Judaica in großer Auswahl sowie Speisen und Getränke Wir freuen uns auf viele begeisterte Fans!. Karten (Erwachsene 10,-/Kinder 5,-) im WIZO Büro, Tel: 882 55 89 FÜR ALLE NIXEN & WASSERRATTEN: mittwochs 16 – 18 Uhr Schwimmhalle »Neues Krummebad« Krummestraße 9, 10585 Berlin-Charlottenburg Das Training ist in verschiedene Gruppen unterteilt. Es gibt eine Gruppe für die Kleinsten (ab 5 Jahre) zum Schwimmen lernen, wir haben Gruppen für Kinder, die je nach Leistung aufgeteilt sind und eine Trainingseinheit für die erwachsenen Schwimmer. Neugierig? Fragen? Infos! Probetraining! Anmeldung! Makkabi-Büro: Tel: 218 47 08, Mail: info@tus-makkabi.de Makkabi-Schachteam siegt! Schwitzen im Gehirn – es hat sich gelohnt! Wir sind U14–Norddeutscher Schachmeister! Unter Leitung unseres Trainers Marcos Kiesekamp startete unser U14-Team bei den Norddeutschen Jugendmannschaftsmeisterschaften im September in Rothenburg. 18 Mannschaften kämpften um den Titel. Sensationell siegte das Berliner Makkabiteam (v.l.n.r. Marcos Kiesekamp, Wladislaw Galkin, Philip Lerch, Ruven Davydov, Alexei Kropman)! Durch den souveränen Sieg qualifizierte sich unsere U14 für die Deutschen Vereinsmeisterschaften im Dezember in Verden! Wir hoffen auf wohlwollende Unterstützung zur erfolgreichen Teilnahme! JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008 Namenlose wieder namhaft machen 23 AKTIVITÄTEN · ЕВРЕЙСКАЯ ЖИЗНЬ Magen David Adom Трефпункт «Хатиква» Oranienburger Straße 31 10117 Berlin Tel. 282 68 26 _Computerkurs für Anfänger 45 Stunden, 2 Mal wöchentlich, 3 Akademische Stunden (á 45 min.), 65 Euro. Programme: Windows XP – Einführung (8 Stunden); MS Office: Word (10 Stunden), Excel (12 Stunden); Internet: E-Mail, WWW (15 Stunden) _PC-Kurs für Photoshop-Anfänger 60 Stunden, 2 Mal wöchentlich, 3 akademische Stunden (á 45 min.). 80 Euro. Programm wie oben, plus Photoshop CS2 ( 15 Stunden) JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008 _Photoshop für Anfänger 40 Stunden, 2 Mal wöchentlich, 3 Akademische Stunden (á 45 min.). 56 Euro Programm: Windows XP – Einführung (5 Stunden), MS Office: Word (6 Stunden), Excel (9 Stunden), Photoshop CS2 (20 Stunden) 24 _Уроки фортепиано: Вт. 15.10 – 18.40 пед. Л. Карпенко, к. 213 Чт. 15.00 – 19.30 пед. Э. Ашрафова, к. 213 _Терапия искусством: Вс. 02.11., 09.11., 16.11., 23.11., 30.11. в 12:00 ч. _Курс игры на фортепиано по методике преподавания и учебникам нем. музыкальных школ. Обучение на двух языках по желанию: немецкий, русский. Обеспечиваем учебным материалом. Информация и запись по тел. 24047 131, 282 68 26 _Klavierunterricht (Lehrmethodik deutscher Musikschulen). Unterrichtssprache russisch oder deutsch, Lehrmittel werden gestellt. Info: 24047 131, 282 68 26. Мы играем в театр: Пн. – Чт. 17.00 – 18.00. Ведёт Л. Лурье Лицей для малышей: Пн. – Чт. 15.00 – 18.00. Рук. пед. О. Лавут, Л. Лурье, Х. Ницан И. Ларан Трефпункт «Хатиква» приглашает Вас на Клезмер концерт инструментально-вокальной группы «Шалом» (г. Гамбург) 23 ноября в 16:00 ч. Большой зал, Centrum Judaicum, Oranienburger Str. 29, 10117 Berlin. Вы услышите песни на иврите, идиш, русском и украинском языках. Романсы и попурри на темы еврейского фольклора (скрипка). Продажа билетов (2,-€) в ком. 15. Инфо по тел. 240 47 131 a Liebe Mitglieder und Freunde, Ihnen allen überbringe ich zunächst Grüße zum neuen Jahr mit allen guten Wünschen: Gesundheit, Glück und Wohlergehen von dem Generaldirektor Eli Bin, dem Vorsitzenden des Exekutiv-Komitees Dr. Noam Yifrach und dem Präsidenten Prof. Yehuda Skornik vom MDA ISRAEL. In diesem Jahr erreichten den MDA Israel viele E-Mails mit der Bitte um Spenden, da Tausende nicht in der Lage waren, das Neujahrsfest ohne die Hilfe der verschiedensten Organisationen und ehrenamtlichen Helfer angemessen zu begehen. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der Anfragen dramatisch angestiegen, auch in den vergleichsweise etablierten Kreisen der Gemeinden. Dem MDA war ebenfalls bekannt, dass viele der Älteren sich keine Nahrungsmittel für das Fest leisten konnten und daher meist einen Tag vor dem Fest um Aufnahme in ein Krankenhaus nachfragten, damit sie dort ein warmes Festmahl erhielten. MDA Israel startete mit der Supermarktkette »Supersol« eine Kampagne, um Nahrungsmittel im ganzen Land zu sammeln. Diese Aktion endete vor Sukkot. Volunteers vom MDA standen an den Eingängen der Supermärkte und baten die Käufer, Lebensmittel für die Bedürftigen zu spenden. Kurz vor Rosch Hashana beantworteten MDA-Mitarbeiter die Anfragen der bedürftigen Familien. Generaldirektor Eli Bin konstatierte, dass MDA zusammen mit dem nationalen Notdienst (humanitäre Organisation in Israel) in der Woche vor Rosch Hashana gewaltige Anstrengungen unternommen hatte, um Lebensmittel zu sammeln und sie an Tausende bedürftiger Familien zu verteilen, damit diese das Neujahrsfest feierlich begehen konnten. Der »Tag der Buße«, der Tag, an dem die Straßen aller Städte und Gemeinden voll mit Radfahrern, Skatern, Roller Bladers sind, birgt große Gefahren für Kinder. Auch in diesem Jahr wurden um die 200 Kinder verletzt. An diesem Tag war die Zahl der Verletzten fünfmal höher als an einem normalen Tag. Im Durchschnitt wurden 1500 Verletzte durch MDA-Teams behandelt, davon 500 in intensivmedizinischen Ambulanzen. 100 Personen erlitten Schwächeanfälle infolge des Fastens. Bei einem Terror-Angriff in Jerusalem wurden mehrere Einheiten zum Ort des Geschehens beordert. Kurz nach dem Angriff waren MDA-Teams vor Ort und begannen mit der Behandlung der Verletzten. Nach erster Einschätzung war die Situation makaber: eine Gruppe von Artillerie-Soldaten war das Ziel eines Terroristen, der mit seinem BMW auf die Gruppe der Soldaten zugerast war. 19 Soldaten waren unterschiedlich stark verletzt und lagen blutend auf der Kreuzung. Der Terrorist wurde von einem der Soldaten erschossen. 15 Standard-Ambulanzen und mobile intensivmedizinische Ambulanzen versorgten die 19 Verletzten. Nach etwa 20 Minuten wurden sie dann zur weiteren Behandlung in die nahe gelegenen Krankenhäuser gebracht. Bitte, liebe Freunde, helfen auch Sie weiterhin dem MDA ISRAEL. Ihre Spende ermöglicht MDA, seine vielfältigen humanitären Aufgaben zu erfüllen. Der Mitgliedsbeitrag von 50 Euro im Förderkreis Berlin e.V. kann viel bewirken. Seit Gründung des Förderkreises trage ich sämtliche Kosten des Vereins, so dass jede Spende in voller Höhe ohne jeglichen Abzug an MDA ISRAEL überwiesen wird. Es grüßt Sie mit herzlichem Schalom! Ihre Sylva Franke MDA ISRAEL; Förderkreis Berlin e.V. Berliner Volksbank, Kto 853 133 7000, BLZ 100 900 00 Veteranen bei »Jeckes« Am 18. September besuchten Mitglieder des Veteranenklubs des Treff Hatikwa die Ausstellung »Die Jeckes« im Centrum Judaicum, die sich den Spuren widmet, die Juden aus Deutschland in der israelischen Gesellschaft und Kultur hinterlassen haben. Die Exposition entstand dank der ZusamТрефпункт «Хатиква» 17 ноября в 17:00 ч. Зал Мифгаш Oranienburger Str. 29, 10117 Berlin Клуб литературы и искусства приглашает Вас на презентацию лутературного альманаха «До и после» с участием авторов. Желающие могут приобрести альманах с автографами. Вход свободный. Liebe Chawerot, bei unserem nächsten Treffen am Dienstag, den 4. November um 18.30 Uhr in der Pestalozzistr. 14-15 im Kidduschraum, erwarten wir als Gast: Rafael Aharoni -KKL Vorstand menarbeit mit dem »Museum des deutschsprachigen Judentums« in Tefen in West-Galiläa/Israel. Mit großem Interesse verfolgten die Besucher, jüdische Zuwanderer aus der ehemaligen UdSSR, die thematisch aufgebaute Ausstellung zum Beitrag der deutschsprachigen Juden am Aufbau des jüdischen Staates. Die deutschen Juden waren überdurchschittlich präsent in Industrie und Handel, Architektur, Medizin, Recht und Bühnenkunst. Zum Beispiel waren nahezu 50% der ersten Richtergeneration des israelischen Gerichtshofs an deutschen Hochschulen ausgebildet worden. Den Besuchern werden die verschiedenen Themen in klarer, schematischer visueller Sprache mittels Fotografien und Filmclips vermittelt. Man erfährt auch, wie schwierig die Situation für die Einwanderer war, die nach ihrer Ankunft in Palästina mit einem entbehrungsreichen Leben, harter Arbeit, sengender Hitze und schlechten Wohnverhältnissen konfrontiert waren. Sie taten sich schwer mit dem Hebräischen und konnten sich trotzdem – mit Willen und Erfahrung, mit ihrer Bildung und Kultur – in den jüdischen Staat eingliedern. Die Ausstellung ist besonders, da sie in Deutschland und Berlin gezeigt wird, eine späte Ehrung für die letzten Vertreter dieser Generation. Woher der Begriff »Jecke« stammt, steht nicht eindeutig fest, möglicherweise ist er auf »Jacke« oder »Jackett« zurückzuführen – weil die deutschen Einwanderer der Ordnung und Gewohnheit halber selbst im heißen Palästina auf ihre Anzugjacken nicht verzichten wollten. Eine der satzungsgemäßen Aufgaben und Ziele des Veteranenklubs ist es, die Mitglieder mit der Geschichte des deutschen Judentums vertraut zu machen – dazu leistete der Besuch der Ausstellung »Die Jeckes« einen wichtigen Beitrag. Rudolf Rosenberg, Leiter des Veteranenklubs AKTIVITÄTEN · ЕВРЕЙСКАЯ ЖИЗНЬ Jüdische Gemeinde zu Berlin K.d.ö.R. WEGWEISER Klubs, Gesellschaften, Interessengruppen, Migrantenprojekte, Selbsthilfeinitiativen Ziele/Aktivitäten Badminton-Klub _Interesse wecken an Badminton als Sportart Oranienburger Str. 31, 10117 _außerdem: kulturelle und interkulturelle Veranstaltungen, jüdische Feiertage, Berlin, Turnhalle Geburtstags- und Jubiläumsgratulationen Di 10.45–13.25 + 18.05 –19.30, Do 18.05 –19.30 So 10–15.30, 10 – 13.50 Uhr A. Bairamov, Vorsitzender Tel. 448 21 53, 01709479718 A. Portnow Stellv. Vorsitzender Tel. 20 66 55 66 Child Survivors Deutschland e.V. (Überlebende Kinder der Schoa) _Kontakt der Mitglieder zueinander sowie geistiger Austausch _Hilfe zur Selbsthilfe, gegenseitige Unterstützung _Regelmäßige Treffen mit therapeutischer Begleitung _Pflege jüdischer Kultur und jüdischen Lebens _Reisen zu Orten, an denen wir litten oder Angehörige und Freunde verloren haben _Solidarität mit anderen Nazi-Opfern _Kontakt zu Child Survivors und ihren weltweiten Vereinigungen Fasanenstr. 79-80 10623 Berlin, R. 10 1. Mo im Monat 14.30–17 Uhr H. Grosser Vereinsvorsitzender Tel. 29 00 36 57 0163-98 59 500 Chorgruppe _Interesse wecken an jüdischem traditionellem Chorgesang und Liedern in russischer, deutscher, hebräischer, jiddischer und englischer Sprache _Konzerttätigkeit Fasanenstr. 79-80 10623 Berlin zu Proben und Konzerten; auf Anfrage R. Blekhova, Chorleiterin Tel. 345 99 02 _Treffen von Kriegsveteranen _Kulturelle Veranstaltungen, Reisen und Ausflüge _Vermittlung von Kenntnissen zum Judentum (Feiertage, Kabbalat Schabbat) Fasanenstr. 79-80 10623 Berlin 2.+4. Di im Monat 15–18 Uhr J. Reznik Vorsitzender Tel. 76903733 Schwerbehinderten- _Beratungsgespräche (Mi 15 Uhr) Selbsthilfegruppe _Freizeitaktivitäten /Ausflüge (Sonderprogramm) (im Aufbau) _Kurse: PC, Basteln, Tanzen Fasanenstr. 79-80 10623 Berlin, R. 19 Mo–Fr 14 Uhr + nach Sonderplan R. Wolff Koordinatorin Tel. 880 28 142 Frauengruppe »Ost« _Regelmäßige Gruppentreffen zum jüdischen Leben keine fester Ort, nach Absprache 3. Montag im Monat 15 Uhr E. Naumann – Leiterin, Tel. 562 62 54 E. Nickel – Sozialbetreuerin , Tel. 0177-728 34 14 Gruppe der ehrenamtlichen Helfer _Begleitung und Betreuung von Gemeindemitgliedern zu Ärzten, Ämtern und Behörden _Hausbesuche _Schulung, Akquise freiwilliger Helfer Fasanenstr. 79-80 10789 Berlin Treff: letzter Montag im Monat 15 Uhr I. Singer Koordinator Tel. 880 28 145 INSTI / ErfinderKlub Denker e.V. _Unterstützung bei der Vorbereitung von Erfindungen zur Präsentation auf Erfindermessen und Ausstellungen _Hilfe bei der Herstellung von Modellen/Versuchsanordnungen _Durchführung wissenschaftlicher Veranstaltungen zum Patentwesen, zu Rechten und Pflichten von Erfindern; Informationsarbeit auf dem Gebiet der Erfindungen _Erfahrungsaustausch _Informationsbeschaffung aus Datenbanken Passauer Str. 4 10789 Berlin, VH Mo–Fr 9–17 Uhr Dr. D. Burakowksy Vorsitzender Tel. 219 19 862 Denkerber@gmx.de Klub der Kriegsveteranen _Erfahrungsaustausch & Interessenteilung _Ausstellungsbesuche & Ausflüge _Förderung des polischen Engagement _Vorträge, Lesungen, Informationsveranstaltungen Ort/Zeiten Ansprechpartner/in JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008 Initiative 25 JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008 AKTIVITÄTEN · ЕВРЕЙСКАЯ ЖИЗНЬ IWIS e.V. _ für Wissenschaftler, Ingenieure, Erfinder (vor sllem jüdische russischsprachige Zuwanderer) _Unterstützung bei der erfolgreichen Integration _Entwicklung technischen Interesses bei Kindern und Jugendlichen _Unterstützung bei der Entwicklung und Realisierung von Kreativpotentialen Passauer Straße 4 10789 Berlin, VH Mo–Fr 9–17 Uhr A. Vatis, Vorsitzender R. Dohm Stellv. Vorsitzender Tel. 21 01 80 03 Iwis1@gmx.de Jüdischer Frauenverein zu Berlin e.V. i.G. Regelmäßige Gruppentreffen zum jüdischen Leben: _Erfahrungsaustausch und Interessenteilung, _Vorträge, Lesungen, Informationsveranstaltungen _Hilfe zur Selbsthilfe _Freizeitaktivitäten und Ausflüge _gemeinsames Feiern von jüdischen Feiertagen Pestalozzistraße 15 10625 Berlin (Kidduschraum) 1. Dienstag im Monat 18.30 Uhr (telefon. Voranmeldung erbeten) Vorstand: I. Rozanski, Tel. 32 70 31 06, 0172-705 41 48 L. Rosenfeldt Tel. 0163-260 67 22 J. Frankfurt Klub HAUS DERIBAS e.V. _Flyer & Infoblätter über Klubarbeit in der Gemeinde _Kontaktpflege mit jüdischen Organisationen _Talentförderung (Schriftsteller, Journalisten) _Info-Blatt & Internetportal zu jüdischen Themen der Vergangenheit und Gegenwart _Veranstaltungen zur deutschen/jüdischen Geschichte Kontakt per Internet A. Maniowitch Tel. 20 64 84 76 deribas@gmx.de Postfach 06 01 25 10051 Berlin Literaturtheater _Interesse wecken an jüdischer Literatur und Theater _Proben, Lesungen und Theatertouren bundesweit _Kulturelle und interkulturelle Veranstaltungen _Organisation und Durchführung von jüdischen Feiertagen, Geburtstags-und Jubiläumsgratulationen _Kooperationsarbeit mit Gemeindeklubs und -einrichtungen Oranienburger Straße 31 10117 Berlin, EG Mo + Do 11 – 15 Uhr Josif Malkiel – Leiter Tel. 322 12 77 Mikhail Wernik Stellv. Leiter Tel. 397 42 500 Misha@wernik.net Seniorenklub »Massoret« (»Tradition«) _Organisation und Durchführung von Seniorentreffen _Kulturelle Veranstaltungen, Reisen und Ausflüge zur Vermittlung von Kenntnissen über das Judentum (traditionelle jüdische Feiertage, Kabbalat Schabbat) _Kontaktpflege zu Seniorenvereinigungen bundesweit Fasanenstraße 79-80 10623 Berlin Treff: So 15 – 18 Uhr Hr. Lekach Vorsitzender Tel. 214 79 160 Seniorenklub Treff »Achva« e.V. _Gedächtnistraining _PC-Unterricht für Senioren _Kulturveranstaltungen, jüdische Feiertage, Ausflüge _Kaffeetafel, diverse Unterhaltungsprogramme _Kontaktpflege zu den Senioreninitiativen bundesweit Fasanenstraße 79-80 10623 Berlin Mo–Do 15 – 18 Uhr Prof.Dr. R. Rosenberg Vorsitzender Tel. 8243160 Wissenschaftliche Gesellschaft _Wissenschaftlerförderung im Rahmen wissenschaftlicher Seminararbeit _Vermittlung von Kenntnissen in diversen Schuldisziplinen und Fächern für Kinder und Jugendliche (Hilfe zur Nachhilfe) _Kontaktpflege zu wiss. Vereinigungen, national + international _Herausgabe einer wissenschaftlichen Zeitschrift _Vermittlung von Kenntnissen über das Judentum _Kulturelle Veranstaltungen, Ausflüge Oranienburger Straße 31 10117 Berlin Di –Fr 16 – 20 Uhr Fr. Dr. Lurik, Vorsitzende Hr. Mairanovski, Stellv. Vorsitzender Tel. 465 79 72 Fr. Alla Kochergina (Koordinierung) Tel.: 23 62 71 32 Zentrum der Juden aus dem Kaukasus und Mittelasien _Erlernen jüdischer Traditionen _Sprachunterricht (English, Hebräisch) _EDV-Kurs _kulturelle Veranstaltungen, Reisen und Ausflüge Passauer Straße 4 10789 Berlin, HH Di + Do 14 – 19 Uhr So 13 – 16 Uhr Hr. A. Abadaev Vorsitzender Tel. 236 26 382 26 Neue Projekte/Gruppen im Aufbau: Gesundheitspräventionsprojekt für mehrere Selbsthilfegruppen (Info unter Tel. 880 28-144), Seniorenmusikgruppe »Retro« (Ansprechpartner: S.Warschawski, Tel. 0177-433 34 14). Liebe Gemeindemitglieder, diese Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sollte Ihre Initiative in unserer Darstellung fehlen, melden Sie sich bitte bei uns unter: sozial@jg-berlin.org, integration@jg-berlin.org oder telefonisch: 880 28-246, E. Shakhnikova Herausgeber: Dezernat für Soziales und Integration der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, November 2008 AKTIVITÄTEN/SOZIALES · ЕВРЕЙСКАЯ ЖИЗНЬ/СОЦИАЛЬНАЯ ТЕМАТИКА Integrationsbüro/Info- & Jobbörse Eleonora Shakhnikova Tel. 880 28-246, 219 12 281, Fax: 880 28-268 E-mail: integration@jg-berlin.org, ib.jg@gmx.de · Sprechzeiten nur mit Termin (telefonische Vereinbarung erbeten) Sprechstunden: Mo 9–16 Uhr + Fr 9–15 Uhr – Integrathek, Passauer Str. 4 (21 91 22 81) · Di + Do 9 – 16 Uhr – Oranienburger Str. 29, 10117 Berlin Sozialabteilung Oranienburger Straße 29, 3.Etage, 10117 Berlin _Allgemeine Beratung + Betreuung Buchstaben A–K, tägl. außer Mi 9–12.30 + Do 14–16Uhr, Tanja Koroll (Dt., Russ., Engl.) Tel. 88028-143; _Buchstaben L–Z, Anat Bleiberg (Dt., Engl., Iwrit), Tel. 88028-144 _»Rund um’s Alter«: Mo, Di, Fr 9-12 Uhr; Mo 14-16 Uhr, Renate Wolff Tel. 88028-142 (9-12.30 + Do 14–16; Bella Kalmanovich Tel. 88028-157 (außer Mi, 9–11, Do 14–16); Seniorenheime/Hausbesuche: Eva Nickel _Familien & Jugend: Esther Gernhardt (Di 9–12 Uhr + nach Vereinbarung), Tel. 88028-165 _Ehrenamtliche Helfer (Mo + Do 13–14 Uhr), Igor Singer, 88028-145 Cоциальный отдел _Ораниенбургер Штрассе 29: пн., вт., чт., пт. (9-12.30), чт. (14-16). Для членов Общины, фамилии которых начинаются с букв от А до К, тел. 88028-143; от Л до Я, тел. -144 _Консультации, выездная служба для больных и пожилых людей: Белла Кальманович, тел. 88028-157, пн., вт., чт., пт. (9–11), чт. (14-16); Рената Вольф, тел. 88028-142, вт.+пт. (9-11), вт. (14-16) _Семейные консультации: Эстер Гернхардт, тел. 88028-165. _Координация общественной работы: И. Зингер, тел. 88028-145 SOZIALWERK der Jüdischen Gemeinde zu Berlin gGmbH · Dernburgstr. 36 · 14057 Berlin Tel. 321 35 68 Fax 32 60 98 09 24-h-Erreichbarkeit ambulante-pflege-jgb@web.de Frau Shneiderman, Frau Krajewska und Herr Mender freuen sich über Ihren Anruf. Wir beraten, betreuen und pflegen Sie – zuverlässig, multikulturell, mehrsprachig Alten- und Krankenpflege Seniorenbetreuung · Beratung Hauswirtschaftliche Versorgung Alle Kassen, Sozialämter, Privat Theatergruppe »Mendel & Söhne« Mo + Do 11–15, Oranienburger Str. 31 Tel. 39742500, Misha@wernik.net _3.11. 11.00 Probestunden/Lesungen Театральная группа «Мендель и сыновья» Пн.+ чт 11.00–15.00. CHILD SURVIVORS (Überlebende Kinder der Schoa) Wir treffen uns jeden 1. Montag im Monat, 14.30–17 Uhr, Gemeindehaus Fasanenstr. 79/80, Kontakt: 29003657 Badminton-Klub Клуб бадминтона Oranienburger Str. 31, Turnhalle Di 10.45–13.25 Uhr · Di + Do 18.05– 19.30 Uhr · So 10 – 15.30 (Halle I) So 10 – 13.50 (Halle II) T. 448 21 53, A. Bairamov Das 1. Jüdisch-Deutsche Fernsehprogramm · Spreekanal So 10–11 + 21.30–22 Uhr Mi 21.30–22.30 (Wiederholung) www.babel-tv.de Babel TV на канале «Spreekanal» SK 10 Вс. (10.00–11.00 и 21.30–22.00) Ср. (21.30–22.30) повторение Konto 120 300 00 Deutsche Kreditbank (100 15 70 108) 27 Тел. 39742500, Misha@wernik.net Jüdische Chorgruppe montags 11.00 Probestunden Gemeindehaus 79-80, Großer Saal Institut für Bildung und Integration e.V. Pestalozzistr. 15, 10625 Berlin, Telefon 31 80 35 06/07/08 Für unsere Kleiderkammer suchen und bieten wir kostenlos Bekleidung, Spielsachen und jüdische Literatur. Aster Bersissa berät Sie gern Mo+Mi 11-13 Uhr _Mo – Do bieten wir Hilfe bei Briefen und Bewerbungen JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008 Jüdische Mathematiker in der deutschsprachigen akademischen Kultur Die Ausstellung berichtet über führende jüdische Mathematiker im Deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Eine Forschungsgruppe der Universität Frankfurt/Main hat Biographien von Mathematikern verfasst, die im Nationalsozialismus zum Teil flüchten konnten, zum Teil ermordet wurden oder Selbstmord begingen. Nach Hamburg, Erlangen und Bonn ist die Ausstellung jetzt in Magdeburg zu sehen. Die Wissenschaftliche Gesellschaft Berlin lädt Schüler und andere Interessierte am So 2. November zur Besichtigung dieser Ausstellung ein. Interessenten melden sich bitte unter Tel. 236 27 132. Frauenvisionen_ Margarita Krasnovskaja | Anna Haenko | Maria Dinger 2.–23. 11. 2008 | Jüdische Galerie Berlin | Oranienburger Str. 31 | 10117 Berlin Mo–Do 10–18 Uhr | Fr 10– 17 Uhr | So 11– 15 Uhr | Vernissage: So 2. 11. 14 Uhr Ferienwohnungen in Tel Aviv nahe Hiltonstrand! Voll ausgestattet! 35 – 65 Euro Fam. Fuss Tel. +972 544-53 04 71/-56 00 15 www.fuss.co.il contact@fuss.co.il JUGEND · МОЛОДЕЖНАЯ ТЕМАТИКА »Israel & ich« Gesangsunterricht Donnerstag 18 – 20 Uhr mit Evgeny, ab 10 Jahren Info 88028123, 0157-72150080 JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008 Wintermachanot der ZWST 21. Dezember 08 bis 4. Januar 09 _Natz/Italien: 14–19 Jahre _Bad Sobernheim: 10–13 Jahre _Israel (Bat-/Barmizwa-Reise): 11–14 J. Die Anmeldung findet vom 3. bis 5. 11. von 9 bis 17 Uhr in der Servicestelle, Fasanenstraße 78/79, statt. Folgende Unterlagen sind für eine zügige Bearbeitung erforderlich: _ vollständig ausgefüllte Anmeldeformulare (diese werden Ihnen von der Servicestelle gestellt) Hip-Hop/Modern-Dance Sonntag 17–18.30 Uhr mit Wladimir 12–19 Jahre Info: 88028123, 0177-4152244 Immer sonntags PEULOTH für 5–12 Jahre 13.30 – 15 Uhr für 13–17 Jahre 15 – 16.30 Uhr _Kopie/n der Einkommensnachweise der gesamten Familie _Passkopie des Kindes Beachten Sie bitte, dass vor Ort keine Kopien gemacht werden können. Mehr Informationen zur Anmeldung und zu den Ferienlagern erhalten Sie unter: 88028123 oder 0177-4152277 Zionistische Jugend Deutschlands sonntags ab 15 Uhr – für 8 bis 18-jährige. Joachimstaler Str. 13 Infos: 0177-6893997 Jugendzentrum Olam Joachimstaler Straße 13 10719 Berlin FAMILY CLUB BAMBINIM Di 16.00 Musik, Rhythmik (Deutsch) mit Ronit, 1,5-3 J., 20,-/Monat Di 17.15 Bewegung & Rhythmik (Deutsch) mit Ronit, 3-5 J., 20,-/Monat Mi 11.00 Musik (Iwrit) mit Ronit, 0-12 Monate; 20,-/Monat Mi 16.15 Malen mit Anna, 4,5-6 J., 25,-/Monat (mit Material) Mi 16.15 Jüdische Traditionen (Deutsch) mit Anja, 3-5 J., 20,-/Monat Do 10.00 Musik (Russ.) mit Masha, 0-12 Monate; 20,-/Monat Do 11.00 Musik (Deutsch) mit Masha, 1-2 J., 20,-/Monat Do 16.15 Jazz-Dance mit Valeria, 4,5-6 J., 20,-/Monat Do 16.15 Jüdische Traditionen, Hebräisch (Deutsch), mit Jana, 5-6 J., 20,-/ Monat 28 Fr 16.15 Schabbatspielgruppe, Kinder & Eltern. 2,_Kontakt: Jana Vilensky – bambinim@gmail.com Ein Projekt des American Jewish Joint Distribution Committee. Zu Rosch Haschana im Gemeindekindergarten © Margrit Schmidt Die Jüdische Gemeinde zu Berlin, K.d.ö.R. sucht zum 1.1.2009 befristet bis zum 31.12.2010 eine/n Leiter/in für das Jugendzentrum Aufgabengebiet: – Entwicklung u. Verwirklichung neuer Konzepte der jüdischen Jugendarbeit – Ausbildung und Coaching der Madrichim – Organisation regelmäßiger Veranstaltungen in regelmäßigen Abständen – Ferienbetreuung in Berlin, Mitwirkung an Machanot in Israel/Europa – Präsenz und Mitwirkung bei Gemeindeveranstaltungen – Zusammenarbeit mit jüdischen/nichtjüdischen Organisationen – Repräsentative Auftritte diverser Jugendgruppen musikalischer Art Anforderungsprofil: – Pädagogische/sozialpäd. Ausbildung bzw. vergleichbare langjährige Erfahrung – Fundierte Kenntnisse auf dem Gebiet der jüdischen Religion und Geschichte – Russisch-, Englisch-, Hebräischkenntnisse wünschenswert – Bereitschaft zur Durchführung kreativer Freizeittätigkeiten mit Jugendlichen – sicherer Umgang mit Microsoft-Standardanwendungen – selbständige, zuverlässige und zielorientierte Arbeitsweise Vergütung in Anlehnung an BAT. Ihre Bewerbung senden Sie bitte bis 5.12.2008 an die Jüdische Gemeinde zu Berlin, Personalabt., Oranienburger Str. 28, 10117 Berlin. Feiern Sie mit uns CHANUKKA FÜR KINDER Familien mit Babys und Kleinkindern sind eingeladen: Basteln, Malen, Singen, Puppentheater, Spielecke, Sufganjot und mehr So 14. Dezember | 11 Uhr Gemeindehaus Fasanenstraße 5,- pro Kind (ab 2 J.), Anmeldung: bambinim gmail.com Tel: 0171-3151764 American Jewish Joint Distribution Committee + Jüdische Gemeinde zu Berlin Sprechstunde der Dezernentin für Bildung, Mirjam Marcus _1. Montag im Monat · 17 – 19 Uhr Jüdisches Gemeindehaus Voranmeldung unter: 880 280 Das Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg beteiligte sich auf besondere Weise an den Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen Israels, denn es rief im April 2008 alle Schulen in Berlin und Brandenburg zu einem Wettbewerb »Israel & ich« auf. Gesucht wurden Beiträge, die alltägliche, besondere oder herausragende Begegnungen mit Bürgern, Einrichtungen oder Aktivitäten des Staates Israel im In- und Ausland dokumentieren. 450 Schüler/innen beteiligten sich mit 31 Beiträgen, die unterschiedlicher nicht sein konnten: Reiseberichte, Zeitungsartikel, PowerPoint-Präsentationen, Filme, Ausstellungen sowie ein eigens für den Wettbewerb komponiertes Lied. »Interessant ist, wie sich die Schülerinnen und Schüler mit ihren Beiträgen dem Thema des Wettbewerbs angenähert haben. Sie reicht von der sehr persönlichen, emotionalen Annäherung bis hin zu einer Bearbeitung mit wissenschaftspropädeutischen Mitteln«, so Dr. Jan Hofmann, Direktor des Landesinstituts für Schule und Medien. Die achtköpfige Jury, die insgesamt Preisgelder in einer Höhe von 13.000 Euro vergeben konnte, war von den Arbeiten so überzeugt, dass sie alle eingereichten Beiträge für preiswürdig befand. Schülerinnen und Schüler der Jüdischen Oberschule beteiligten sich mit einem Fotobuch am Wettbewerb, das den dreiwöchigen Israel-Aufenthalt der 10. Jahrgangsstufe dokumentierte, und errangen einen Anerkennungspreis. Die 13-jährige Lucile Gratekap (Foto), Schülerin der Klasse 7 A der JOS, beeindruckte die Jury und das Publikum der Preisverleihung am 13. Oktober mit der Eigenkomposition eines Liedes mit dem Titel »Israel we ani«, dessen Text auch von der Schülerin stammt. Dafür erkannte ihr die Jury einen Sonderpreis zu. Hauke Cornelius JUGEND · МОЛОДЕЖНАЯ ТЕМАТИКА Die Jüdische Oberschule Realschule – Gymnasium – Grundständiges Gymnasium Große Hamburger Straße 27 · 10115 Berlin · Telefon (030) 72 62 65 70 · josberlin@gmx.de lädt ein zum Tag der Offenen Tür Sonntag, 23. November 2008, 11–15 Uhr Die erste jüdische Schule, in deren Tradition sich die heutige Jüdische Oberschule sieht, wurde 1778 u.a. auf Initiative von Moses Mendelssohn gegründet. Nach der zwangsweisen Schließung durch die Nationalsozialisten im April 1942 entstand 1993 an historischer Stätte die heutige Schule mit einem Gymnasium und einer Realschule; seit Sommer 2003 verfügt die Jüdische Oberschule über einen grundständigen gymnasialen Zug ab Klasse 5 sowie einer 11. Klasse in Aufbauform für Realschüler mit entsprechender Qualifikation. Zur Zeit besuchen ca. 435 Schüler die Jüdische Oberschule; sie werden von 44 Lehrern unterrichtet, wobei die Klassen nicht mehr als 24 Schüler umfassen. Wir verstehen uns nicht nur als ein Haus des Lernens, das dank moderner Ausstattung zeitgemäßen Unterricht in allen Fächern anbietet, vielmehr wird das Schulleben vor allem von der familiären Atmosphäre geprägt, das den Schülern auch außerhalb des eigentlichen Unterrichts zahlreiche Aktivitäten ermöglicht. Fremdsprachenfolge: 1. Fremdsprache: Englisch; 2. Fremdsprache: Französisch, Russisch oder Hebräisch hervorragend ausgestattete Kunsträume, Fotolabor und Brennofen für Tonarbeiten T-Cl@ssroom mit 24 Computern, DSL-Standleitung Naturwissenschaftliche Fachräume mit sehr guter Ausstattung Schülerclub des RAA mit Internet-Café zwei moderne Sporthallen umfangreiche Bibliothek Theater- u. Konzertbesuche mehrere Terrarien und Aquarien Ausstellungen des Fachbereichs Kunst Sport-AGs Schach-AG Presse-AG Aula mit Flügel, zahlreiche kulturelle Veranstaltungen Theater-AG Musik-AG Teilnahme an Wettbewerben, u.a. Jugend forscht Biologie-AG Projektorientierter Unterricht Wandertage, Exkursionen, Klassen- und Studienfahrten psychologische Beratung Berufsberatung Еврейская средняя школа (гимназия с 5-го и 7-го класса, реальная школа) сердечно приглашает Вас на День открытых дверей в воскресенье, 23. 11. 2008, с 11 до 15.00, Gr. Hamburger Str. 27, 10115 Berlin. Первая еврейская школа, традиции которой сегодня продолжает Еврейская средняя школа, была основана в 1778 г. по инициативе в т.ч. Мозеса Мендельсона. После того как в апреле 1942 г. нацисты закрыли школу в принудительном порядке, в 1993 г. на этом историческом месте возникла сегодняшняя среднеобразовательная школа с гимназией и реальной школой. С лета 2003 г. в Еврейской средней школе имеется гимназия с 5-го класса, а также 11-й подготовительный класс для учащихся реальных школ с соответствующим уровнем знаний. Еврейская средняя школа – конфессиональная школа продленного дня, в которой могут учиться дети всех вероисповеданий, а также неверующие. Независимо от своей религиозной принадлежности все учащиеся изучают иудаизм, иврит и получают кошерную еду. В настоящее время в Еврейской школе примерно 44 преподавателей на 435 учащихся, т.о. в классах не более 24 учеников. Наша школа – не только место учебы, техническое оборудование которого позволяет проводить уроки по всем предметам на современном уровне. Школа – это наш дом, в котором царит добрая, теплая атмосфера; помимо школьных занятий здесь проводится много мероприятий по интересам. Иностранные языки преподаются в следующей последовательности: 1-й иностранный язык – английский. 2-й иностранный язык – французский, русский или иврит. JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008 Die Jüdische Oberschule definiert sich als konfessionsgebundene Ganztagsschule, die von Schülern aller Religionszugehörigkeiten oder konfessionslosen Schülern besucht werden kann. Ungeachtet der eigenen Religionszugehörigkeit nehmen alle Schüler am jüdischen Religions- und Hebräischunterricht sowie an einem koscheren Mittagessen teil. 29 KULTUS · КУЛЬТ Gottesdienste Богослужения на JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008 Gratulationen Поздравления 30 Unsere Glückwünsche gelten ehrwürdigen Geburtstagskindern mit runden, hohen Geburtstagen. Наши искренние поздравления уважаемым именинникам с круглыми и большими датами: 01.11.Horst Müller, Tamara Mozeson, Berta Lewensztain, Jolan Kostyal 02.11.Vladimir Kopp, Gisela Jacobius, Polia Fridner 04.11.Gennady Erenbur 05.11. Roza Freidina, Moses Reitman, Ilia Chmoulevitch, Tamara Umanska, Bella Katz, Anita Neumann 06.11.Vladimir Dvorakovski 07.11.Wladimir Braslawskji, Klara Makhlis, Vladimir Groudian, Vira Kogan, Samuil Stukalin, Anna Makhlis, Fania Voskanian 08.11.Monika Almekias-Siegel, Meer Voldman, Lioubov Ioffe 09.11.Tsezilia Goldman 10.11.Mark Mendelew, Boris Tcherepachenets, Henryk Gutmacher, Max Levitanus, Ruth Nessel 12.11.Viktor Okmian, Nikolai Chmelkine, Faina Oskotskaja, Margaryta Yakubson 13.11.Ruth Kassa 14.11.Boris Gorelik 15.11. Irina Golubeva, Jacob Gutman 16.11.Larion Chtein, Berta Kats 17.11.Janna Chodos, Fenia Chafirov, Faiwish Jucha, Sofia Parkhomovskaia 18.11.Viatcheslav Baitalski, Rayisa Tomashpolska 19.11.Vira Dranova, Liza Svartsman 20.11.Monica Grin, Josif Fodimanov 21.11.Efraim Solovey, Svetlana Kofman, Michail Seleny, Gerda Kleines Wir begrüßen unsere jüngsten Gemeindemitglieder – Salomon Isaak Konnik, geboren am 11.7.2008 … 22.11.Berta Raskina 23.11.Aron Dolgoj, Zinayida Brodska, Hanna-Perla Roimischer, Hanna Ukis, Alexandra Efremova, Sofie Templer 24.11.Sara Kantor, Larissa Tkatch, Leonid Berdychevskyi, Sieglinde Fitzig, Sima Ischchanowa 25.11.Natalia Loeva, Marie Gundermann 26.11.Etia Kurockin, Fritz Teppich 27.11.Uri Oestereich, German Schulman 28.11.Slava Hochberg, Frima Stein, Semen Bakal, Paulina Klassova, Sara Fridman 29.11.Mark Hermer Masltow für die Simches _Geboren wurden Salomon Isaak Konnik, 11.7., Lilly Sharon Umbach, 25.9. _Bar/Bat Mizwa wurden/werden Alon Haymov 27. 9., Jakob Brandes 1. 11., Daniel Khanoukov 8. 11., Jonah Eli Friedrich 8. 11., Joseph Feinstein 15. 11., Michelle Kasulin 28. 11., Moritz Altaras 29. 11. … und Lilly Sharon Umbach, geboren am 25.9.2008 Religionsunterricht Gemeinderabbiner Rеuven Yaacobov erteilt Religionsunterricht für Kinder und Jugendliche von 7 bis 19 Jahren. Anmeldungen über die Kultusverwaltung, Tel.: 88028-124/147/169 oder E-Mail: kultus@jg-berlin.org Im Sterbefall Notdienst (Hausabholung) während der Schließzeiten der Kultusverwaltung bei Fa. Brehme, Tel. 469 09 40 (24-h) _Для регистрации случаев смерти вне часов приема культового отдела просим обращаться в похоронное бюро БРЕМЕ по тел.: 469 09 40 (круглосуточно). Zentrum der Juden aus dem Kaukasus & Mittelasien Центр евреев – выходцев с Кавказа и из Средней Азии. Passauer Str. 4, Tel. 236 26 382 Jeden Montag: Kabbala-Unterricht/ Paraschat Haschawua _Fraenkelufer 10 konservativer Ritus Fr 19 Uhr · Sa 9.30 _Herbartstraße 26 liberaler Ritus, mit Chor Fr 17.30 Uhr · Sa 9.30 _Joachimstaler Straße 13 orthodox-aschkenasischer Ritus Fr 7.11. 16.15 Uhr, 14.+21. 11. 16 Uhr, 28.11. 15.45 Uhr · Sa 9.30 Uhr _Oranienburger Straße 29 liberal-egalitärer Ritus Fr 18 Uhr · Sa 10 Uhr _Passauer Straße 4 orthodox-sefardischer Ritus Fr wie Joachimstaler Str. · Sa 10 Uhr _Pestalozzistraße 14 liberaler Ritus, mit Chor und Orgel Fr 18 Uhr · Sa 9.30 Uhr _Rykestraße konservativ-liberaler Ritus Fr 18 Uhr · Sa 9.30 Uhr Nichtinstitutionelle Synagogen: _Brunnenstr. 33 (Yeshivas Beis Zion) orthodoxer Ritus Bitte telefonisch erfragen: 40 50 46 90 _Hüttenweg 46 (Sukkat Schalom) liberaler Ritus Fr 19.30 Uhr · Sa 10 Uhr _Münstersche Straße 6 (Chabad) orthodoxer Ritus Fr wie Joachimstaler Str. · Sa 10 Uhr _Rykestraße 53, VH (Midrascha, für Mädchen, orthodox) Bitte telefonisch erfragen: 40 50 46 90 _Tucholskystraße 40 (Adass Jisroel) orthodoxer Ritus Fr 18 Uhr · Sa 9.30 Uhr Projekt »Ahawah«: Hawdala Die nächste Hawdala findet am 15. 11. 2008 um 16.30 Uhr in der Jüdischen Mädchenschule, Auguststraße 11–16, Berlin-Mitte statt. (Zugang nur über die Auguststraße) KULTUS · КУЛЬТ Meileh Rosenberg (verstorben am 18. September) auf seinem letzten Weg begleitet haben. Unser besonderer Dank gilt dem Oberarzt des Jüdischen Krankenhauses Dr. Stern für seine Unterstützung in dieser für uns schweren Zeit. Familie Koblenz Familie Rosenberg Mit Trauer mussten wir Abschied nehmen von Мы скорбим по поводу кончины Bertold Wolffheim 9.9.1917 – 16.9.2008 Evgenij Rivilis 20.6.1946 – 15.9.2008 Matvei Fischmann 1.11.1925 – 16.9.2008 Meilehs Rozenbergs 29.1.1921 – 18.9.2008 Raissa Libanova 5.1.1922 – 18.9.2008 Stella Golin 6.12.1922 – 23.9.2008 Abram Rabaev 1.1.1931 – 22.9.2008 Lyudmila Pogrebinska 10.10.1938 – 18.9.2008 Rimma Rapaport 8.4.1959 – 28.9.2008 Bella Iasevitch 15.4.1935 – 3.10.2008 Felix Shlakman 21.8.1959 – 3.10.2008 Oleksandr Bondar 7.10.1939 – 5.10.2008 Sylvia Schmeidler 15.4.1915 – 29.04.2008 Den Hinterbliebenen gilt unser Beileid. Выражаем наше искреннее сочувствие родственникам. Wenn Sie nicht Mitglied der Jüdischen Gemeinde sind, aber über jüdisches Leben in Berlin informiert sein wollen, können Sie »jüdisches berlin« für 25,- Euro im Jahr per Lastschrifteinzug abonnieren. Das Magazin erscheint monatlich (keine Ausgabe im Juli und August). Füllen Sie das Formular aus und schicken es an jüdisches berlin Oranienburger Straße 29 10117 Berlin Lastschrifteinzugsermächtigung Ich möchte „jüdisches berlin“ für ein Jahr abonnieren. (In Druckbuchstaben ausfüllen) H err / Frau strasse plz / ort kontonummer geldinstitutblz datumunterschri f t David Kitschin 22.12.1941 – 27.6.2008 27 июня 2008 года внезапно ушел из жизни наш дорогой друг, коллега и наш доктор Давид Кичин. Пациенты потеряли прекрасного квалифицированного врача, для которого лечить людей и помогать им было 40 лет призванием его жизни. Это был человек большого интеллекта, обладавший тонким юмором, любивший жизнь, людей и все прекрасное. Его семья потеряла необыкновенного любящего мужа, преданного отца и брата. Его потеря невосполнима. У него еще было много жизненных планов и неосуществленных желаний, но этому не суждено было сбыться. Пусть светлая память о нем сохранится в наших сердцах, так как человек жив до тех пор, пока его любят, о нем помнят и думают. Друзья, коллеги, пациенты Пустота и тишина, которую ты оставил после себя, разрывают сердце и душу. Вечная любовь и благодарность за годы, проведенные с тобой. Жена, дочь, зять Die Leere und Stille, die Du hinterlassen hast, brechen uns das Herz und sind schwer zu ertragen. In ewiger Liebe und Dankbarkeit für die Jahre mit Dir. Ehefrau, Tochter, Schwiegersohn JÜDISCHES BERLIN 108 11/2008 Wir danken allen Verwandten, Freunden und Bekannten, die unseren geliebten Vater, Großvater und Urgroßvater 31