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pob05 programm_240505.indd 1 24.05.2005 18:12:02 Uhr poesiefestival berlin Unter der Schirmherrschaft von Dr. Christina Weiss, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Staatsministerin beim Bundeskanzler Festivalzentrum Lyriklounge im HAU 2 Wirtshaus am Ufer Hallesches Ufer 32 10963 Berlin-Kreuzberg täglich ab 12:00 Uhr U-Bahn U1, U6 Hallesches Tor oder U7 Möckernbrücke M 41 Hallesches Tor Programminformationen 030. 48 52 45 0 Kartenreservierung Hebbel am Ufer 030. 25 90 04 27 Kartenreservierung Konzerthaus Berlin 030. 203 09 21 01 Ipnformation Information M Ständige Ausstellung Berlin – Hollywood – Deutschland und Künstliche Welten Literaturwerkstatt Berlin Knaackstr. 97 (Kulturbrauerei) 10435 Berlin-Prenzlauer Berg Tel 030. 48 52 45 0 Fax 030. 48 52 45 30 mail@literaturwerkstatt.org www.literaturwerkstatt.org art’berlin city center west lietzenburger straße 85 10719 berlin tel +49. 30. 88 77 77 0 fax +49. 30. 88 77 77 777 # Información en Español: www.poesiefestival.org Information in English : www.poesiefestival.org pob05 programm_240505.indd 2-3 Öffnungszeiten Filmhaus (Sony Center) Di bis So 10 – 18 Uhr Potsdamer Straße 2 Do 10 – 20 Uhr 10785 Berlin fon: +49 (30) 300 903-0 fax: +49 (30) 300 903-13 www.filmmuseum-berlin.de wir bieten ihnen unser großes dinnerbuffet €15,00 pro person – täglich wechselndes buffet täglich von 18:00–21:00 uhr wir wünschen ihnen einen guten appetit Pressekontakt Boris Nitzsche, Jutta Büchter Tel 030. 48 52 45 25 presse@literaturwerkstatt.org 2 FILM MUSEUM BERLIN 18.–26. Juni 2004 weingutschein besuchen sie unser „factory bar & restaurant“ doch einmal zum dinner. einfach gutschein abreißen und mitbringen. zur begrüßung erhalten sie ein glas wein. dieser 3 gutschein ist für zwei personen gültig. wir freuen uns auf sie … 24.05.2005 18:12:13 Uhr Veranstaltungsorte Veranstaltungsorte Veranstalltungsorte Hebbel am Ufer HAU 1 Stresemannstraße 29 10963 Berlin-Kreuzberg HAU 2 Hallesches Ufer 32 10963 Berlin-Kreuzberg 4 pob05 programm_240505.indd 4-5 Potsdamer Platz Alte Potsdamer Straße 10785 Berlin-Tiergarten Instituto Cervantes Berlin Rosenstraße 18–19 10178 Berlin-Mitte Konzerthaus Berlin Werner-Otto-Saal Gendarmenmarkt 10117 Berlin-Mitte Haus der Commerzbank Pariser Platz 1 10117 Berlin-Mitte Parks und Grünflächen der Stadt 5 24.05.2005 18:12:15 Uhr Vorwort Dr. Thomas Wohlfahrt Von der Kraft der Poesie Täglich Premieren. 77 Dichter und Künstler aus 22 Ländern sind zu uns gekommen. Wir können Einblick nehmen in ihre Kunst, mit Wort, Sprache, Rhythmus und Klang umzugehen. Poesie ist eine eigenständige Kunst! Dieser Satz drückt aus, was längst künstlerische Praxis ist: Zum heutigen Textverständnis der Dichter gehört ganz selbstverständlich eine Musikalität, die es herzustellen gilt. „Weltklang – Nacht der Poesie“ oder auch die Kinderprogramme „poesie im park“ seien dafür beispielhaft genannt. Digitale Technologien haben der Dichtung neue Wirkungsräume eröffnet und machen sinnlich erfahrbar, was Dichtung vermag: Reales und Virtuelles zu verschränken. Dafür stehen beispielhaft die Ausstellungen im Instituto Cervantes, die Konzerte „The End of the Moon“ von Laurie Anderson und „Beat‘n‘Word“, aber auch das TextTanz-Projekt. Poesie als eigenständige Kunst verstanden heißt, andere Wege ihrer Produktion und Präsentation zu beschreiten. Dafür steht beispielhaft die theatrale Fassung des Langpoems „Gilgamesh“, die zur Premiere kommt. Dafür stehen in diesem Jahr auch die Vertonungen zeitgenössischer Dichtung durch junge Komponisten. Dafür steht beispielhaft der Übersetzungsworkshop, der dafür sorgt, dass Dichtung aus der spanischsprachigen Welt bei uns bekannt wird und umgekehrt deutschsprachige Dichter fortan in spanischer Sprache wahrgenommen werden können. Dafür stehen auch die „Insulas Extrañas“. Poesie als eigenständige Kunst bedient sich zudem neuer Wege der Distribution. Beispielhaft dafür sei www.lyrikline.org genannt, das lebendige Gedächtnis internationaler Poesie im Internet. Täglich hören und lesen dort etwa 1200 Menschen Gedichte, aus vielen Sprachen in immer mehr Sprachen übersetzt. Das poesiefestival berlin kann nur ausschnittweise präsentieren, was international im Bereich des Poetischen gedacht und produziert wird. Ich möchte mich bei allen bedanken, die nun zum sechsten Mal dafür Sorge tragen, dass es dieses Festival gibt. Ich danke unserer Schirmherrin, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und Staatsministerin beim Bundeskanzler Dr. Christina Weiss, der Kulturstiftung des Bundes, der DaimlerChrysler Immobilien (DCI) GmbH, dem Hauptstadtkulturfonds und all den vielen Förderern, Unterstützern und Sponsoren. Ganz herzlich danke ich auch dem Instituto Cervantes Berlin für die Kooperation bei der Ausrichtung des diesjährigen Fokus „Die spanischsprachige Welt“. Vorwort Ich wünsche all unseren Gästen viel Spaß in Berlin sowie viel Kraft und Glück bei ihren Veranstaltungen. Bellevuestraße 1 10785 Berlin www.kaisersaal-berlin.de tel 030. 25 75 14 54 pob05 programm_240505.indd 6-7 Dr. Thomas Wohlfahrt Direktor der Literaturwerkstatt Berlin, Festivalleiter 7 24.05.2005 18:12:17 Uhr Grußwort José Ignacio Olmos Serrano Como director del Instituto Cervantes en Berlín me complace enormemente que este año haya sido posible coorganizar, con la Literaturwerkstatt Berlin, el tema monográfico del prestigioso Festival de Poesía de Berlín, dedicado a las tradiciones poéticas de los pueblos hispanohablantes. Creo que uno de los principales atractivos de la lengua española es, precisamente, el ser vehículo de expresión y creación de culturas muy distintas. El acervo común de los hispanohablantes recoge la experiencia poética de más de quinientos años. De su extraordinario potencial cosmopolita podría dar fe que la lengua que llevó en el siglo dieciséis la música del verso de Petrarca a la Amazonía a través de poetas castellanos como Garcilaso o Boscán, es también la lengua que llevó, en el siglo diecinueve, en la obra de un gran poeta nicaragüense, Rubén Darío, el París de Verlaine a España; y también la que lleva hoy el espíritu de Trakl, a través de la poesía mapuche de Jaime Huenún, a Chile. También creo importante recalcar, en esta misma línea, que en la España actual conviven con las tradiciones poéticas de lengua española tradiciones poéticas en lengua catalana, gallega y vasca, de cuya riqueza y singularidad no podríamos prescindir sin producir una pérdida significativa del potencial del diálogo que a todos nos incumbe. Me congratulo de la oportunidad que se nos ha brindado de aportar al acervo común la experiencia peculiar de las diferentes tradiciones poéticas de la hispanidad. Grußwort Als Direktor des Instituto Cervantes in Berlin ist es eine große Freude für mich, dass wir in diesem Jahr zusammen mit der Literaturwerkstatt Berlin den Fokus „Die spanischsprachige Welt“ des poesiefestival berlin organisieren konnten, der den dichterischen Traditionen der spanischsprachigen Länder gewidmet ist. Es zeichnet die spanische Sprache aus, dass sich in ihr sehr unterschiedliche Kulturen ausdrücken. Das kulturelle Erbe der spanischsprachigen Länder umfasst ein dichterisches Wirken von über 500 Jahren und besaß stets auch eine große kosmopolitische Bedeutung. So war es die spanische Sprache, durch die im 16. Jahrhundert die Musikalität der Verse von Petrarca an den Amazonas gelangte, dank spanischer Dichter wie Garcilaso oder Boscán. Es war auch die Sprache, die im 19. Jahrhundert mit dem Werk des großen nicaraguanischen Dichters Rubén Darío das Paris von Verlaine nach Spanien brachte. Und es ist die Sprache, die heute den Geist Trakls in den Versen des Mapuche Jaime Huenún nach Chile führt. Ebenso wichtig ist es hervorzuheben, dass in Spanien neben der dichterischen Tradition in spanischer Sprache auch jeweils eigene in katalanischer, galicischer und baskischer Sprache stehen. Auf deren Reichtum und Einzigartigkeit können wir nicht verzichten, ohne damit für die Kultur wesentliche Dialogmöglichkeiten zu verlieren. Deshalb freut es mich besonders, dass das Poesiefestival einen Rahmen schafft, allen Interessierten die dichterische Vielfalt der spanischsprachigen Welt näherzubringen. José Ignacio Olmos Serrano Director del Instituto Cervantes de Berlín pob05 programm_240505.indd 8-9 9 24.05.2005 18:12:24 Uhr Grußwort Dr. Christina Weiss Zum sechsten poesiefestival berlin Das poesiefestival berlin findet zum sechsten Mal in Folge statt. Als Schirmherrin freut es mich, dass die Poesie diesen festen und glanzvollen Termin im Kulturleben der Hauptstadt hat. Das Festival präsentiert, und das ist das Besondere, Poesie als eigenständige Kunst in ihrer ganzen Formenvielfalt, in ihrer aktuellen und lebendigen Verschränkung mit anderen Künsten und Medien. Die Veranstaltungen vom 18. bis zum 26. Juni 2005 lassen uns erleben, welche Kraft in der Poesie steckt. Gleich die Eröffnungsveranstaltung „Weltklang – Nacht der Poesie“ zeigt das Gedicht in seinen musikalaischen Strukturen als Konzert von Versen in Stimmen und Sprachen. Mit „Gilgamesh“, dem ältesten poetischen Zeugnis der Menschheit, steht wiederum ein Langpoem für die Allianz von Poesie und Theater. TextTanz entlockt dem Text das Musikalische und setzt es in Bewegung um. Don Quijote, der 400 Jahre alte Wiedergänger der Weltliteratur, gibt hier den Anstoß. Es ist nur konsequent, wenn ein Colloquium mit Künstlern und Wissenschaftlern die Verortung des Poetischen in den Künsten diskutiert. Mit dem Fokus auf die spanische Sprache steht nicht allein eine Weltsprache im Mittelpunkt des Festivals, sie repräsentiert auch eine der reichsten poetischen Landschaften. Viele der aus Spanien und Lateinamerika eingeladenen Dichter und Künstler sind, obwohl international hoch geschätzt, in unserem Land kaum bekannt, weil bisher nicht übersetzt. Das poesiefestival berlin setzt hier Impulse, und der Übersetzungsworkshop verweist auf eine weitere Besonderheit des Festivals: Hier wird nicht nur präsentiert, sondern auch gemeinsam gearbeitet. Spanischsprachige Dichter übersetzen ihre deutschsprachigen Kollegen und vice versa. In Folge werden zweisprachige Anthologien in Deutschland und Spanien erscheinen. Die Literaturwerkstatt Berlin als Ausrichterin des Festivals hat es vermocht, dem Gedicht als einer der ältesten Kunstformen der Menschheit über das Festival hinaus wieder stärkere Aufmerksamkeit zu verschaffen, weil neue Wege der Publikation, Präsentation und Distribution beschritten werden. Das gilt nicht nur für die Konzerthalle des Gedichts im Internet, www.lyrikline.org. Diese Website, bisher von 850 000 Besuchern genutzt, trägt auch die Ergebnisse des Übersetzungsworkshop per Ton und Text in alle Welt. Dafür möchte ich Dank sagen. Gemeinsame Arbeit ging auch einem besonderen Projekt zum Schillerjahr voraus: Acht Komponistinnen und Komponisten aus verschiedenen Ländern Europas vertonen zeitgenössische Dichter aus unserem Land. Zu des Jubilars Zeiten war es gang und gäbe, dass Komponisten zeitgenössische Dichtung vertonen. Ich bin gespannt auf das Konzert am 23.6. und wünsche mir, dass das Projekt „An die Freude“ viele Nachahmer findet. Dem poesiefestival berlin und all seinen Partnern wünsche ich viel Erfolg und den Dichterinnen und Dichtern aus 22 Ländern einen angenehmen und nachwirkenden Aufenthalt in Berlin. Grußwort nnn%iX[`f\`ej%[\ pob05 programm_240505.indd 10-11 Staatsministerin beim Bundeskanzler Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien 11 24.05.2005 18:12:34 Uhr open mike Internationaler Literaturwettbewerb deutschsprachiger Autorinnen und Autoren www.lyrikline.org Hier spricht der Dichter selbst: Gedichte hören und lesen im Internet poems to hear and read on the Internet 3000 Gedichte 33 Sprachen 300 Dichter lyrikline.org „der wichtigste Talentschuppen der jungen deutsche Literatur“ FAZ „nicht irgend ein Talentschuppen, sondern eines der wichtigsten Foren für Literaturnachwuchs“ Berliner Zeitung pob05 programm_240505.indd 12-13 13 Gefördert durch 24.05.2005 18:12:38 Uhr Weltklang – Nacht der Poesie Es treten auf: Weltklang – Nacht der Poesie Laurie Anderson USA Gabeba Baderoon Südafrika Chirikuré Chirikuré und Okay Machisa Zimbabwe Michel Deguy Frankreich Clara Janés Spanien Ko Un Korea Fabio Morábito Mexiko Miodrag Pavlovic Serbien Lutz Seiler Deutschland Christian Uetz Schweiz Moderation: Claudia Baumhöver, HörVerlag (München) Stimmen, Klänge, Rhythmen: Weltklang – Nacht der Poesie verwandelt den Potsdamer Platz in die größte Open-Air-Bühne für Poesie in Europa. Die Eröffnungsveranstaltung des poesiefestival berlin 2005 ist ein Konzert der Verse in Stimmen und Sprachen, gesprochen von Dichterinnen und Dichtern aus zehn Ländern. Die Dichter tragen ihre Texte in Originalsprache vor, ohne eingesprochene Übersetzung, und gerade dadurch entfaltet sich der besondere Zauber von Weltklang. In limitierter Auflage erscheint eine eigens für diesen Abend erstellte Anthologie mit den Übersetzungen der Gedichte zum Mit- und Nachlesen. Weltklang – Nacht der Poesie findet zum sechsten Mal statt, mit freundlicher Unterstützung der DaimlerChrysler Immobilien (DCI) GmbH. 14 pob05 programm_240505.indd 14-15 Samstag 18. Juni 2005 20:00 Uhr Projektleitung: Michael Gaeb Mit freundlicher Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, des Berliner Künstlerprogramms des DAAD, der Botschaft der Republik Frankreich, der Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika, des Instituto Cervantes und Pro Helvetia. DaimlerChrysler Immobilien (DCI) GmbH Potsdamer Platz Alte Potsdamer Straße Anthologie €4,– 15 24.05.2005 18:12:44 Uhr Weltklang – Nacht der Poesie Bereits in den 70er Jahren beschäftigt sich Laurie Anderson mit den Beziehungen der verschiedenen Künste zueinander und wurde zur Vorreiterin im Einsatz von neuen Medien in der Kunst. Sie hat eine ganz neue und originelle Form der Performance erfunden, die sowohl Musik, Poesie, Video, als auch Tanz und Theater einbezieht. Gabeba Baderoon zählt zu den bedeutendsten jungen Autorinnen Südafrikas. In ihren Texten setzt sie sich vor allem mit Fragen der Identität, dem Bezug zum Selbst und der Körperlichkeit auseinander. Ihre Poesie hat aber auch einen politischen Aspekt: Gerade in Südafrika ist die Poesie immer eine Stimme in erzwungener Stille gewesen, eine Möglichkeit, gesellschaftspolitisches Bewusstsein zu schaffen. Baderoon gewann u.a. den Philadelphia City Paper Writing Contest und den DaimlerChrysler Award for South African Poetry 2005. Chirikuré Chirikuré ist der bekannteste Lyrik-Performer Afrikas und tritt meist mit Musikern und traditionellen afrikanischen Instrumenten auf. Ihre große Bedeutung gewinnt seine Lyrik durch die einzigartige Verbindung traditioneller afrikanischer Gedicht- und Liedformen mit außerafrikanischen, avantgardistischen Stilen und Formen. Chirikuré musste aus politischen Gründen mehrmals ins Exil gehen. Michel Deguy war lange Zeit Direktor des Collège International de Philosophie in Abbaye d’Ardenne. Er gründete die Zeitschrift Po&sie und leitete die von Sartre gegründete Les Temps modernes. In seiner Dichtung verbindet er die surrealistische mit der klassischen Formensprache, die man in Frankreich mit den Namen Valéry und Bonnefoy verbindet. Unter seinen zahlreichen Preisen sind der Prix Mallarmé und der Grand Prix National de la Poésie besonders hervorzuheben. Clara Janés gilt als eine der bedeutendsten spanischen Lyrikerinnen ihrer Zeit. Sie arbeitet zudem als Biographin, Essayistin und Übersetzerin mit Schwerpunkt auf dem dichterischen Werk der Autoren Vladimir Holan und Jaroslav Seifert. Sie übertrug auch Werke von Marguerite Duras, Katherine Mansfield und William Golding ins Spanische. Im Jahre 1997 erhielt sie für ihr übersetzerisches Gesamtwerk den nationalen Übersetzerpreis, außerdem wurde sie mit dem spanischen Nationalpreis für Lyrik ausgezeichnet. Nach den traumatischen Erfahrungen des Korea-Krieges trat Ko Un für 16 pob05 programm_240505.indd 16-17 Weltklang – Nacht der Poesie zehn Jahre in ein buddhistisches Kloster ein. Erst nach seiner Zeit als Mönch begann er sich intensiv mit Poesie zu beschäftigen und wurde schnell einer der führenden und originellsten Lyriker Südkoreas. Sein politisches Engagement führte nach dem Putsch von 1980 zu seiner Festnahme. In zehn Sprachen ist sein Werk inzwischen übersetzt und wurde mit dem koreanischen Kritikerpreis ausgezeichnet. Fabio Morábito schreibt eine gegenstandsbezogene Lyrik, die sehr von dem französischen Dichter Ponge geprägt ist. Als Sohn italienischer Eltern ist seine Muttersprache Italienisch, doch er verfasst seine Werke auf Spanisch. Fabio Morábito war 1998 Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Über diese Erfahrung schrieb er die Erzählungen „También Berlín se olvida“. Miodrag Pavlovic studierte in Belgrad Medizin und praktizierte einige Jahre als Arzt, bevor er als Dramaturg ans Belgrader Nationaltheater ging. Danach arbeitete er als Lektor und Redakteur des Verlags Prosveta. Heute lebt er in Belgrad und Deutschland. Auf Deutsch erschienen: „Usurpatoren des Himmels“ (2001) und „Einzug in Cremona“ (2002). Im Mai 2003 wurden Miodrag Pavlovic und sein Übersetzer Peter Urban mit dem renommierten Preis der Stadt Münster für Europäische Poesie ausgezeichnet. Lutz Seiler legte mit „pech & blende“ (2000) seinen ersten Gedichtband im Suhrkamp Verlag vor, der im September 2000 Platz 1 der SWR-Bestenliste belegte. 2003 folgte der Gedichtband „vierzig kilometer nacht“. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Preise, darunter den Kranichsteiner Literaturpreis (1999), den Dresdner Lyrikpreis (2000), den Anna-Seghers-Preis (2002), den Ernst Meister-Preis (2003) und den Bremer Literaturpreis (2004). Christian Uetz studierte Philosophie, Komparatistik und Altgriechisch. Nach zeitweiser Ausübung einer Lehrertätigkeit in der Nähe des Bodensees lebt er heute in Berlin. Er wird häufig zu Literaturfestivals für experimentelle Poesie und spoken poetry eingeladen, u.a. im Jahre 2000 nach Kolumbien zum „Festival Internacional de Poesía en Medellín“. 1999 erhielt er im Rahmen des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs den 3sat-Preis. Claudia Baumhöver ist eine der erfolgreichsten Verlegerinnen Deutschlands. Unter ihrer Leitung avancierte der Hörverlag in kürzester Zeit zum führenden Verlag für Hörbuchprodutionen in Deutschland. 17 24.05.2005 18:12:46 Uhr Las Insulas Extrañas Von und mit: Las Insulas Extrañas Regie: Franziska Seeberg Nach dem Tod Francos setzte in Spanien ein Prozess des Übergangs zur Demokratie ein, der neue Freiheiten für ein fast explosionsartig erblühendes künstlerisches Schaffen eröffnete. In der Diktatur unterdrückte Traditionen gelangten wieder zu Ehren. Dazu zählen die Kunst und Literatur in den Sprachen Kataloniens, Galiciens und des Baskenlandes. Auf die Bühne gebracht wird neben den Wortklängen der vier Sprachen Spaniens eine audiovisuelle Collage, Formen und Bedeutungsträger aus Visueller Poesie, Objektgedichten, Performance und konkreter Poesie. Künstler unterschiedlicher Generationen und aus verschiedenen Regionen Spaniens bieten einen Einblick in eine pulsierende Produktivität, die die Grenzen der Ausdrucksmöglichkeiten zu erweitern sucht. Visuelle Dichter und Performer mit internationalem Renommee zeigen, wie Bilder und Töne eine neue audiovisuelle Kultur in Spanien geschaffen haben. Marcel.lí Antúnez (*1959, Moià) wurde international bekannt durch seine mekatronische Kunst, eine Mischung aus Performance, Robotik und Theater. 1979 war er Mitbegründer der Gruppe La Fura dels Baus. Seit 1994 koordiniert er solistisch auf Bühnen weltweit seine Performances wie „Epizoo“, „Afasia“ oder „Pol“. Luisa Castro (*1966, Foz) studierte spanische Philologie in Madrid und besuchte die Filmhochschule in New York. 1984 veröffentlichte sie erste Gedichte. Mit „El Somier“ begann sie 1990 ihre Prosaarbeiten. Sie lebt in Santiago de Compostela und schreibt auf Galicisch. Edgardo Dobry (*1962, Rosario) wurde in Argentinien geboren. Er studierte spanische Philologie in Barcelona. Dort lebt und arbeitet er seit 1986 als Übersetzer und Schriftsteller. Er hat mehrere Gedichtbände auf Kastilisch veröffentlicht und schreibt für die spanische Tagespresse. Bartolomé Ferrando (*1951, Valencia) studierte Musik und spanische Philologie. Er ist Professor für Performance und intermediale Kunst an der Universität Valencia. Als Performer und Autor Visueller Poesie widmet er sich der Entwicklung einer Kunstform zwischen Musik, Dichtung und Aktionskunst. Er ist Mitglied der Gruppen Flatus Vocis Trío, Taller de Música Mundana und Rojo. Fernando Millán (*1944, Villarrodrigo/Jaén) gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der experimentellen Poesie Spaniens. Sein literarisches Schaffen begann in den sechziger Jahren. 1968 gründete er die Gruppe N.O. Vor allem widmet er sich der Produktion visueller Gedichte und damit zusammenhängenden theoretischen Fragestellungen. Er ist Herausgeber zahlreicher Anthologien und lebt in Madrid. Francesc Parcerisas (*1944, Begues) studierte Philosophie an der Universität in Barcelona. Heute ist er dort Professor für Übersetzung. Er hat zahlreiche Gedichtbände auf Katalanisch veröffentlicht und u.a. Werke von Poe, Rimbaud und Tolkien ins Spanische und Katalanische übersetzt. Seit 1998 ist er Direktor der Institució de les Lletres Catalanes. Kirmen Uribe (*1970, Ondarroa) studierte nach seinem Universitätsabschluss in baskischer Philologie Vergleichende Literaturwissenschaft in Italien. Er arbeitet als Übersetzer und Drehbuchautor, hat für zahlreiche baskische Musikgruppen Texte geschrieben und veröffentlicht Gedichte auf Baskisch. 18 HAU 2 Hallesches Ufer 32 Eintritt € 6/ € 4 pob05 programm_240505.indd 18-19 Sonntag 19. Juni 2005 20:00 Uhr Mit freundlicher Unterstützung durch das Gobierno Vasco, Departamento de Cultura und das Institut Ramon Llull In Kooperation mit dem Das poesiefestival berlin wird gefördert durch die 19 24.05.2005 18:13:31 Uhr Deutschlandpremiere The End of the Moon au e Laurie Anderson de so In ihrem neuen Soloprogramm The End of the Moon verbindet Laurie Anderson Poeme mit Geschichten und Musik und wirft einen Blick auf die Beziehungen zwischen Krieg, Ästhetik, dem Wettlauf um die Eroberung des Weltraums, Spiritualität und Konsumdenken. Sie nutzt ihre Erfahrungen und Informationen als erste Stipendiatin der NASA, um sich, unterstützt von Geige und Elektronik, kritisch mit der gegenwärtigen amerikanischen Kultur auseinanderzusetzen. Über The End of the Moon schreibt sie: „Ich finde, heutzutage ist es der beste Weg, mit den einfacheren und schärferen Mitteln der Sprache auf unsere Kultur zu schauen und nicht mittels einer Multimedia-Show.“ Als eine der ersten Performance-Künstlerinnen hat Laurie Anderson ihr Publikum mit multimedialen Aufführungen zugleich unterhalten und herausgefordert. Im Laufe ihrer Karriere arbeitete sie als Bildende Künstlerin, Komponistin, Poetin, Fotografin, Filmemacherin, Bauchrednerin, Sängerin und Instrumentalistin. Weltweit genießt sie den Ruf, Vorreiterin im Einsatz von Neuen Medien in den Künsten zu sein. Um so spannender erscheint ihr mini- malistischer Umgang mit Technik heute, in ihrem aktuellen Programm. 20 HAU 1 Stresemannstr. 29 Eintritt €25 / €17 pob05 programm_240505.indd 20-21 Montag 20. Juni 2005 20:00 Uhr „Laurie Anderson ist eine Songwriterin von überwältigender Prägnanz – eine minimalistische Zeichnerin melancholischer Stimmungen, die universelle Themen in der Sprache des Alltags ausdrückt." (Rolling Stone) Projektleitung: Noren Fritsch Commissioned in part by: BITE ʼ05 Barbican, London; Cal Performances, University of California, Berkeley, CA; University of Florida Performing Arts, Gainesville, FL; Society for the Performing Arts, Houston, TX; and Auditorium Parco della Musica, Roma Mit freundlicher Unterstützung durch die Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika Das poesiefestival berlin wird gefördert durch die 21 24.05.2005 18:13:41 Uhr VERSschmuggel – Die spanischsprachige Welt Am Dienstag treten auf: VERSschmuggel Eugen Gomringer D Raúl Zurita Chile Gerhard Falkner D Clara Janés Spanien Nico Bleutge D Vicente Luis Mora Spanien Elisabeth Wandeler-Deck Schweiz Eduardo Milán Uruguay Johannes Jansen D Armando Romero Kolumbien Gregor Laschen D Ana María Rodas G t l Moderation: Thomas Wohlfahrt und Dieter Ingenschay VE c VERSsc VERSschmuggel Wie klingen spanische Gedichte übersetzt und gelesen von einem deutschen Dichter? Und umgekehrt? Aus 12 Ländern sind 24 Dichter und Dichterinnen angereist, um die Landschaften der deutsch- und spanischsprachigen Poesie neu zu zeichnen. Vers für Vers, Silbe für Silbe, gar Laut für Laut stimmen sie sich im Duett aufeinander ein und wirken in filigraner Wortarbeit an der poetischen Neufassung der Gedichte des Kollegen. VERSschmuggel präsentiert an zwei Abenden die Ergebnisse dieses mehrtägigen Übersetzungsworkshops. Zur Verfügung standen Interlinearübersetzungen, dicke Wörterbücher und ein Dolmetscher zwischen den deutsch- und den spanischsprachigen Autoren. Entstanden ist ein poetischer Dialog: ein Konzert von Stimmen, eine poetische Reise quer durch die spanischen und deutschen Klangwelten. Nico Bleutge (*1972 in München/Deutschland), Literaturkritiker und Lyriker. Seine Gedichte sind optische Apparaturen, die im Wechselspiel von menschlichem Blick und Landschaften den ständigen Aufbau und Zerfall von Ordnung beobachten. Vicente Luis Mora (*1970 in Córdoba/Spanien) arbeitet als Literaturkritiker, Kulturveranstalter und Anwalt. Im Mittelpunkt seiner Lyrik stehen die Stadt, das Urbane und die Postmoderne. Elisabeth Wandeler-Deck (*1939 in Zürich/Schweiz) lebt als freie Schriftstellerin, Musikerin und Gestaltanalytikerin in Zürich. Ihre Auseinandersetzung mit Musikprojekten spiegelt sich in der Lautmalerei ihrer Dichtung wider. Eduardo Milán (*1952 in Rivera/Uruguay) ist Dichter, Kritiker und Professor für Lateinamerikanische Literatur. Er drückt im Spiel mit dem Klang der Sprache eine existentialistische Sorge um die Vergänglichkeit aus. Gerhard Falkner (*1951 in Schwabach/Deutschland) Lyriker, Dramatiker und Essayist, führt ein Spannungsverhältnis von aufwühlender Sinnlichkeit und formaler Strenge mit wortgewaltigen Bildern vor. Clara Janés (*1940 in Barcelona/ Spanien), bekannt als eine der „größten Liebesdichterinnen Spaniens“, variiert in ihren Texten immer wieder die Beziehung von weiblichem Körper und Erotik, etwa in der Verbindung von Eros und Tod. Johannes Jansen (*1966 in Berlin/Deutschland) zählt zu den bemerkenswertesten Stimmen seiner Generation. Er verfasst traumwandlerische Kürzesttexte, die von Expressivität und lautmalerischer Finesse gekennzeichnet sind. Armando Romero (*1944 in Cali/Kolumbien) ist Mitbegründer des Nadaismus, die lateinamerikanische Antwort auf den Existentialismus. In seiner Lyrik beschreibt er in surrealistischer Weise die Untiefen des Traums und der neurotischen Zustände. Eugen Gomringer (*1925 in Cachuela Esperanza/Bolivien) zählt zu den bedeutendsten Autoren der deutschen Gegenwartsliteratur und gilt als Initiator und prominentester Vertreter der Konkreten Poesie. Raúl Zurita (*1950 in Santiago de Chile/Chile) brachte seinen politischen Protest gegenüber dem Pinochet-Regime auch in Raumprojektionen zum Ausdruck, indem er Gedichte mittels Kondensstreifen über den New Yorker Himmel schrieb und als Wunde in die Wüste von Atacama ritzte. Gregor Laschen (*1941 in Ückermünde/Deutschland), Autor und Herausgeber der Reihe „Poesie der Nachbarn“. Seine Poesie ist Medium von Schriftbildern, Zeugnis einer Verwandlung von Natur in Dichtung sowie Zivilisationskritik. Ana María Rodas (*1937 in Guatemala Stadt/Guatemala) zählt mit ihren Gedichten, Erzählungen und Artikeln zu den zentralamerikanischen Größen der feministischen Literatur. In ihren Gedichten klagt sie die Scheinheiligkeit der Unterdrückung an. 22 HAU 2 Hallesches Ufer 32 Eintritt €6 / €4 Erster Abend: Dienstag 21. Juni 2005 20:00 Uhr pob05 programm_240505.indd 22-23 23 24.05.2005 18:13:44 Uhr VERSschmuggel – Die spanischsprachige Welt Am Mittwoch treten auf: VERSschmuggel Harald Hartung D Antonio Gamoneda Spanien Monika Rinck D Silvana Franzetti Argentinien Zweiter Abend: Ulrike Draesner D Fabio Morábito Mexiko Christian Uetz Schweiz Juan Antonio Masoliver Ródenas SpanienFrankSchablewskiDCarmenOlléPeruHelwigBrunnerÖsterreichEugenioMontejoVenezuela VERSschmuggel ERSschmuggel Frank Schablewski (*1965 in Hannover/Deutschland) verfasst neben Gedichten und Poemen in interdisziplinärer Arbeit mit Tänzern und Choreographen Katalogtexte und literarische Kunstreden. Carmen Ollé (*1947 in Lima/Peru) schreibt Gedichte, Kritiken und Romane. In ihrer Lyrik drückt sie mit einer rohen, üppigen Sprache ihr berufliches Engagement in Frauenorganisationen aus. Harald Hartung (*1932 in Herne/Deutschland) ist Dichter, Herausgeber, Essayist, Romanautor und Kritiker. Er bearbeitet in seiner Lyrik Themen wie den körperlichen Verfall, Kindheitserinnerungen und Krankheit in ungewöhnlich klaren Bildern sowie feinen We ndungen zwischen Trauer und Komik. Antonio Gamoneda (*1931 in Oviedo/Spanien) ist einer der größten Dichter Spaniens und ein renommierter Kritiker der spanischen Kunst. Alter und Tod sind Hauptinhalt seiner Dichtung, die sich durch außergewöhnliche Strukturen und klare Bilder auszeichnet. Helwig Brunner (*1967 in Istanbul, lebt in Österreich) präsentiert sich als ein sensibler Naturlyriker. Er ist gelernter Musiker und komponiert Gedichte, die sorgfältig intonierte Sprachmelodien zu Textgebilden fügen. Eugenio Montejo (*1938 in Caracas/Venezuela) ist Rechtswissenschaftler, Dichter, Essayist und war zeitweise venezolanischer Kulturattaché in Portugal. Er verknüpft menschliche Erinnerung mit einer Natur, die aktiv in das Dasein eingreift und agiert. Monika Rinck (*1969 in Zweibrücken/Deutschland) gehört zur jungen Generation Berliner Dichter, die durch Lesebühnen auf sich aufmerksam gemacht hat. Ihr „Begriffstudio“ sondiert die sprachlichen Entgleisungen, die uns der Medienalltag zuspielt. Silvana Franzetti (* 1965 in Buenos Aires/Argentinien) Ihre Gedichte finden sich in Gedichtbänden sowie als Inszenierungen in Installationen, Objektbüchern und Performances. Der Gedichtband „Edición Bilingüe“ führt eine fiktive Übersetzung ihrer Lyrik vom Spanischen ins Spanische an. Ulrike Draesner (*1962 in München/Deutschland) ÜbersetDeutschland) ist Schriftstellerin, Schriftst zerin sowie Essayistin. Sie arbeitet an intermedialen di l Projekten P j k und Hörspielen. Ihre körperbetonte Verssprache arbeitet mit unerhörten Tönen, gewagten Bildern, Brechungen und intensiven Gefühlen zugleich. Fabio Morábito (*1955 in Alexandrien geboren, lebt seit 1970 in Mexiko). Sein Werk zeichnet sich durch sprachliche Transparenz, Klarheit und geheimnisvolle Atmosphäre aus. In „También Berlín se olvida“ beschreibt er seinen Aufenthalt in Berlin im Rahmen des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Christian Uetz (*1963 in Egnach/Schweiz) gilt als Sprachakrobat und großartiger Performer. Seine Verse, voller Erotik und Explosivität, entzünden einen verbalen Existenzfuror. Juan Antonio Masoliver Ródenas (*1939 in Barcelona/Spanien) ist Dichter, Übersetzer und Literaturkritiker. In seiner Dichtung entsteht ein innerer Monolog, der sich durch unbewusste Assoziation auszeichnet und von Überresten der Erinnerung, Erotik und Halluzination handelt. Projektleitung: Aurélie Maurin Wir bedanken uns bei folgenden Institutionen, die Räume für die Übersetzungswerkstatt zur Verfügung gestellt haben: Deutsche Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH, Instituto Cervantes, Keiki Communication, Tandem® Berlin e.V. Mit freundlicher Unterstützung durch die Botschaft der Republik Kolumbien, die Botschaft der Bolivarischen Republik Venezuela, Botschaft der Republik Peru, das Berliner Künstlerprogramm des DAAD, Pro Helvetia, das Zentrum für Literaturforschung, Berlin. Mit freundlicher Unterstützung durch das Das poesiefestival berlin wird gefördert durch die 24 Zweiter Abend: Mittwoch 22. Juni 2005 20:00 Uhr pob05 programm_240505.indd 24-25 HAU 2 Hallesches Ufer 32 Eintritt €6 / €4 25 24.05.2005 18:14:07 Uhr Programmübersicht poesiefestival berlin 18.–26. Juni 2005 Samstag 18.6. Programmübersicht 20:00 Uhr Weltklang Potsdamer Platz 17:00 Uhr Poesiegespräch HAU 2 Laurie Anderson 18:30 Uhr Poesiegespräch HAU 2 Michel Deguy 20:00 Uhr Las Insulas Extrañas HAU 2 17:00 Uhr Poesiegespräch HAU 2 Dobry, Parcerisas, Castro, Uribe 18:30 Uhr Poesiegespräch HAU 2 Eugen Gomringer 20:00 Uhr Laurie Anderson HAU 1 The End of the Moon 18:30 Uhr Dialog zwischen Kunst und Poesie: Octavio Paz Ausstellungseröffnung im Instituto Cervantes 20:00 Uhr VERSschmuggel 1 HAU 2 Mittwoch 22.6. 17:00 Uhr Poesiegespräch HAU 2 Ko Un 18:30 Uhr Poesiegespräch HAU 2 Morábito, Draesner 20:00 Uhr VERSschmuggel 2 HAU 2 Donnerstag 23.6. 17:00 Uhr Poesiegespräch HAU 2 Miodrag Pavlovic 19:30 Uhr Die unaufhaltsame Ruhe und andere Gedichte: Clara Janés Ausstellungseröffnung im Instituto Cervantes 20:00 Uhr An die Freude Konzerthaus Berlin Freitag 24.6. 17:00 Uhr Poesiegespräch HAU 2 Müller, Stolterfoht, Poppe, Beyer 18:30 Uhr Poesiegespräch HAU 2 Silvana Franzetti, Jakob Kirchheim 20:00 Uhr TextTanz HAU 2 Samstag 25.6. 17:00 Uhr Poesiegespräch HAU 2 phase7 / Chantal Maillard 19:00 Uhr TextTanz 22:00 Uhr Beat‘n‘Word HAU 2 HAU 2 Sonntag 26.6. 17:00 Uhr Poesiegespräch HAU 2 Tamer Nafar 18:30 Uhr Poesiegespräch HAU 2 Einführung zu Gilgamesh 20:00 Uhr Gilgamesh 20:00 Uhr TextTanz HAU 1 HAU 2 Sonntag 19.6. 11:00 Uhr Colloquium Haus der Commerzbank „Das Poetische – heute. Zur Bedeutung des Begriffes in den Künsten der Gegenwart“ Montag 20.6. Dienstag 21.6. 10:00 Uhr Poesie im Park Parks und Grünflächen Berlins Prrog gram ram mm 26 pob05 programm_240505.indd 26-27 27 24.05.2005 18:14:25 Uhr poesie im park Wörter-, Bilder- und Spielewelten poesie im park Mit poetischen Spielen, Kugelworten, Schüttelreimen und Wortketten lockt poesie im park Kinder von 8 bis 12 Jahren ins Grüne. Die Grünflächen und Spielplätze Berlins verwandeln sich in einen Zauberwald aus Wörtern und Versen und werden zur Kulisse für Spaß und Poesie rund um Franz Fühmanns „Die dampfenden Hälse der Pferde im Turm von Babel“. Das Buch von Franz Fühmann ist ein Klassiker der Kinderliteratur voller poetischer Ideen und befasst sich in unnachahmlicher spielerischer Weise mit Sprache. Fühmann macht ihren Reichtum sichtbar und zeigt ihre Fähigkeit, Verschiedenartiges auszudrücken: Sinn und Unsinn, Öffentliches und Verschwiegenes, Frage, Antwort, Spaß und Ernst, Erhabenes und Albernes, Poesie und Wissenschaft. Ihm gelingt mit leichter Hand, Bildung und Wissen in eine vergnügliche Geschichte einzubinden. und Spielwelten Kladow Park Am Imchen, Imchenallee,14089 Berlin Köpenick Grundschule an der Wuhlheide, Kottmeierstr. 2–4, 12459 Berlin Kreuzberg Innenhof der Amerika-Gedenk-Bibliothek, Blücherstr. 1, 10961 Berlin Lichtenberg Grünanlage an der Bibliothek, Anton-Saefkow-Platz 14, 13069 Berlin Mahlsdorf Grünfläche an der Bibliothek Mahlsdorf, Kuhnaustr. 6, 12623 Berlin Spandau Schulgarten der Schule am Gartenfeld, Gartenfelder Str. 81, 13599 Berlin Tegel Grünfläche an der Humboldt-Bibliothek, Karolinenstr.19, 13507 Berlin Tempelhof Franckepark, Albrechtstr., 12099 Berlin Tiergarten Lesegarten der Hansabibliothek, Altonaer Str. 15, 10557 Berlin Weißensee Solonplatz Weißensee, Lindenallee Ecke Meyerbeerstraße, 13088 Berlin Zehlendorf Lesegarten der Gottfried-Benn-Bibliothek, Beuckestr.1–3, 14163 Berlin Ein Projekt der Literaturwerkstatt Berlin mit LesArt dem Berliner Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur und den beteiligten Berliner Kinder- und Jugendbibliotheken 28 Anmeldung erforderlich unter: LesArt 030. 282 97 47 Dienstag 21. Juni 2005 10:00–12:00 Uhr Eintritt frei pob05 programm_240505.indd 28-29 Koordination: Ulrich Breuer Mit freundlicher Unterstützung des Hinstorff-Verlags Mit freundlicher Unterstützung des Bibliotheks- und Kulturamtes Mitte, der Bezirksbürgermeisterin Reinickendorf Marlies Wanjura, des Bezirksbürgermeisters Tempelhof-Schöneberg Ekkehard Band, der Bezirksbibliothek Treptow-Köpenick und der Stadtbibliothek Pankow. 29 24.05.2005 18:14:26 Uhr Komponisten treffen Dichter treffen Komponisten Werke von An die Freude Enno Poppe Marcel Beyer José Sánchez-Verdú Björn Kuhligk Sergej Newski Michael Lentz Jean-Luc Hervé Ulrich Schlotmann Thomas Hummel Nikolaus Schneider Knut Müller Ulf Stolterfoht Larisa Vrhunc Anja Utler Tiziano Manca Uljana Wolf Zeitgenössische Komponisten vertonen zeitgenössische Dichter: Was zu Schillers Zeiten noch gang und gäbe war, ist heute eher die Ausnahme. Die Literaturwerkstatt Berlin widmet sich im Schillerjahr der Verbindung von Wort und Musik. Acht Dichter und acht Komponisten unterschiedlicher Stil- richtungen arbeiteten ein Jahr lang zusammen, beeinflussten und inspirierten sich gegenseitig und suchten das Musikalische in der Poesie und das Poetische in der Musik. Die Ergebnisse dieser Verbindung von Wort und Musik werden auf dem poesiefestival berlin zur Uraufführung gebracht. Silke Evers Sopran Dietrich Henschel Bariton Axel Bauni Klavier Kairos Quartett s sc de jedes u Marcel Beyer (*1965, Deutschland) Veröffentlicht Lyrik, Prosa und Essays, ist als Herausgeber tätig. Gastdozent am Deutschen Literaturinstitut Leipzig (1999) sowie Poetikdozenturen an den Universitäten Bamberg (2000) und Paderborn (2003). Zahlreiche Preise, u.a. Friedrich-Hölderlin-Preis (2003). Enno Poppe (*1969, Deutschland) Konzerttätigkeit als Pianist und Dirigent. Seit 1998 Dirigent des ensemble mosaik. Kompositionsaufträge u.a. vom Ensemble Modern, Klangforum Wien, WDR (Wittener Tage für Neue Kammermusik), SWR (Donaueschingen). Zahlreiche Preise und Stipendien, zuletzt den Förderpreis der Ernst-von-Siemens-Stiftung 2004. e s a te , so a g Musikhochschulen und Universitäten in Spanien und Deutschland. Veröffentlicht Aufsätze und Musikanalysen. Seit 2001 Dozent für Komposition an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf. Internationale Kompositionsaufträge. Auszeichnung u.a. Premio Nacional de Música 2003. Björn Kuhligk (*1975, Deutschland) Lyriker und Redakteur der Literaturzeitung „lauter niemand“. Im Jahr 2003 zusammen mit Jan Wagner Herausgeber der Anthologie „Lyrik von Jetzt“ (DuMont Verlag, 2003). Jüngste Einzelveröffentlichung „Großes Kino“(Berlin Verlag, 2005). José Maria Sánchez-Verdú (*1968, Spanien) Gibt Kompositionskurse und Vorträge an verschiedenen Michael Lentz (*1967, Deutschland) Autor von Gedichten und Romanen sowie Interpret von experimentellen Texten und Lautgedichten. Seit 1989 Mitglied im Ensemble des Komponisten Josef Anton Riedl. Er erhielt den Ingeborg-Bachmann-Preis 2001. Präsident der Freien Akademie der Künste zu Leipzig. Sergej Newski (*1972, Russland) Studium der Musiktheorie und der Komposition. Meisterkurse bei Vinko Globokar, Treffen mit Lachenmann, Furrer und Oehring sowie Kontakte zur Free-Improvisation-Szene haben seine kompositorische Entwicklung beeinflusst. Seit 1994 wird seine Musik bei internationalen Festivals für Neue Musik aufgeführt. Newski erhielt zahlreiche Stipendien, u. a. Studienaufenthalt an der Villa Massimo/Casa Baldi (2005). 30 Konzerthaus Berlin Werner-Otto-Saal Gendarmenmarkt Eintritt €15 / €10,50 pob05 programm_240505.indd 30-31 Donnerstag 23. Juni 2005 20:00 Uhr 31 24.05.2005 18:14:29 Uhr Komponisten treffen Dichter treffen Komponisten Uljana Wolf (*1979, Deutschland) Studierte Germanistik, Anglistik und Kulturwissenschaft in Berlin und Krakau. Ihre Gedichte wurden in Zeitschriften und Anthologien in Deutschland, Polen und Weißrussland veröffentlicht, u.a. in „Edit“, „Das Gedicht“, „kursywa“ und „Lyrik von Jetzt“ (DuMont 2003). Wiener Werkstattpreis 2003. Ihr erster Gedichtband erscheint 2005 im Verlag kookbooks. Tiziano Manca (*1970, Italien) Arbeitet als Komponist und Musiklehrer in Berlin. Zahlreiche Aufführungen, darunter: „Giovani Compositoria Confronto“ (1997, Reggio Emilia), „Gaudeamus Music Week“ (1999, Amsterdam), „Voix Nouvelles“ (2000, Abbaye de Royaumont), „Grand Atelier“ (Abbaye de Royamont, 2001/02). 2001 Stipendium am Akiyoshidai International Art Village in Japan. Ulrich Schlotmann (*1962, Deutschland) Zahlreiche Buch- und CD-Veröffentlichungen sowie Zusammenarbeit mit Musikern und Komponisten. Zuletzt verwirklichte er mit Johannes Wallmann eine LandschaftsklangKomposition in den Wörlitzer Anlagen (2004). Stipendien u.a. in der Akademie Schloss Solitude und im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf, Teilnahme am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2001. Jean-Luc Hervé (*1960, Frank- An die Freude Stipendiat der Deutschen Studienstiftung, des DAAD und der RosenbergStiftung. Ulf Stolterfoht (*1963, Deutschland) Freier Autor, veröffentlichte im Verlag Urs Engeler Editor drei Gedichtbände unter dem Titel „fachsprachen“. Mit den Mitteln von Dekonstruktion und Ironie versteht er es, Sprachgewissheiten zu demontieren. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Förderpreis des BDI (2000) und den Christine-Lavant-Lyrikpreis (2001). Knut Müller (*1963, Deutschland) Nach einem Studium der Malerei/Grafik an der HGB Leipzig und dem Studium „Elektronische Musik“ an der Hochschule für Musik Dresden lebt er heute als Komponist, Maler und Computerkünstler in Leipzig. Zahlreiche Stipendien und Preise, u.a. Preis beim Internationalen Kompositionswettbewerb Klagenfurt (1996). Anja Utler (*1973, Deutschland) Studium der Slawistik, Anglistik und Sprecherziehung in Regensburg, Norwich und St. Petersburg. Promotion zur russischen Lyrik der Moderne. Zuletzt erschien „münden – entzüngeln“. Gedichte (Edition Korrespondenzen, Wien, 2004). Auszeichnungen u.a.: Fel- des Liedes Zauber walten. Friedrich Schiller reich) Lehrt Analyse, Akustik und Musikinformatik an der Sorbonne in Paris. Erhielt Kompositionsaufträge u.a. vom französischen Staat, vom IRCAM und von Radio-France. Regelmäßig werden seine Werke zu internationalen Festivals eingeladen. Ausgezeichnet mit dem Goffredo-Petrassi-Preis (1997). 2003 Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Joh. Nikolaus Schneider (* 1971, Deutschland) Studierte Germanistik, Musikwissenschaft, Mittellateinische Philologie und Vor- und Frühgeschichte in Würzburg und Tübingen. Seit 2001 Referent für Künstler- und Musikerförderung beim Cusanuswerk in Bonn. Thomas Hummel (*1962, Deutschland) Zwischen 1992-1994 Mitarbeiter des IRCAM/Paris, seitdem Mitarbeiter des Experimentalstudios der Heinrich-Strobel-Stiftung. Lehraufträge an der Universität Freiburg und an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Langjährige Forschung und Entwicklung im Bereich der live-elektronischen Musik, Zusammenarbeit mit zahlreichen Komponisten. Aufführungen u.a. vom Ensemble Court-Circuit, vom Kairos Quartett und dem Radiosinfonieorchester Stuttgart. Internationale Radiosendungen. 32 pob05 programm_240505.indd 32-33 lowship der Stiftung Insel Hombroich 2001, Leonce-und-Lena-Preis 2003. Larisa Vrhunc (*1967, Slowenien) Lehrt Musikanalyse und Instrumentierung an der Universität von Ljubljana. Zahlreiche Preise, 1999 Stipendiatin im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf. „Vrhunc hat eine feine, griffige Hand, die Überraschungen zu säen versteht, die indessen überzeugend in ihrem kompositorischen Kontext wurzeln. Sie zieht die Orchestersprache gern zu äußerster Intensität hoch …“ (Die Welt). Projektleitung Noren Fritsch In Kooperation mit dem Konzerthaus Berlin Mit freundlicher Unterstützung durch die Botschaft der Republik Frankreich, das Kulturforum Österreich und die Stiftung Preussische Seehandlung. Das poesiefestival berlin wird gefördert durch die 33 24.05.2005 18:14:32 Uhr TextTanz Gewidmet dem 400. Geburtstag von Cervantes’ „Don Quijote“ Teil 1 Uraufführung: Q Ein Tanzstück zum Gedicht El desencanto de Don Quijote Die Entzauberung des Don Quijote von Chantal Maillard Ein Gedicht katalysiert Tanz, der sich entlang der poetischen Rhythmik entwickelt und sich parallel zum Text entfaltet. Das aus dieser Verbindung entstehende „Tanzgedicht“ nimmt die Zuschauer mit auf eine eigene, unabhängige Reise, deren Weg sich mit dem des Gedichts trifft, ihn kreuzt und wieder verlässt. Die Tänzer spüren den Emotionen nach, die dem Gedicht zugrundeliegen und setzen sie in Bewegung um. So verknüpfen sie den tänzerischen mit dem sprachlichen Ausdruck. Chantal Maillard schrieb eigens für diesen Abend einen Text, den sie selbst liest. Eine Koproduktion von phase7 performing.arts und Marko E. Weigert/Dan Pelleg , im Auftrag der Literaturwerkstatt Berlin Choreografie: Dan Pelleg, Marko E. Weigert (wee dance company) Text: Chantal Maillard, Kostüm: Pedro Richter Mit: Dan Pelleg, Marko E. Weigert, Maya Lipsker, Mimi Messner Dauer: ca. 25 min TextTanz dürren Klepper und einen Jagdhund. Teil 2 delusions A delusion is an unshakable belief in something untrue In der Cross-Media-Performance delusions thematisiert phase7 die Kommunikation mit dem Ich, dem Gegenüber und dem virtuellen Abbild. Projektionen verbinden sich mit Klang- und Medienkunst. Eine spezielle Software setzt die Bewegungen der Tänzer in Real-Time-Videoprojektionen um und erzeugt fiktive Darsteller, die das Ensemble erweitern. Gleichzeitig generieren die Bewegungen nach dem Zufallsprinzip einen Frage-Antwort-Dialog, der durch seine Zufälligkeit jedoch sinnlos bleibt. Der Tanz löst auf diese direkte Weise Poesie aus und ruft sie ins Leben. Eine Kooproduktion von phase7 performing.arts mit dem Forum Neues Musiktheater der Staatsoper Stuttgart in einer Neufassung für das poesiefestival berlin Künstlerische Leitung: Sven Sören Beyer Konzept: Sven Sören Beyer/Christiane Neudecker 34 Freitag 24. Juni 20:00 Uhr Samstag 25. Juni 19:00 Uhr, Sonntag 26. Juni 20:00 Uhr pob05 programm_240505.indd 34-35 Kostümbild: Pedro Richter/Sabine Hahn Percussion/Komposition: Markus Hauke Sound-Programming & Klangerzeugung: Sasse Baumhof Softwarekunst: Frieder Weiß Choreographie/Tanz: Lydia Klement/Emily Fernandez Text: Christiane Neudecker/Chantal Maillard Sprecher: Oliver Wronka Technische Leitung phase7: Sven Nichterlein Dauer: ca. 55 min Mit freundlicher Unterstützung durch das Instituto Cervantes und der Berliner Kulturveranstaltungsgesellschaft mbH. Das poesiefestival berlin wird gefördert durch die Kulturstifung des Bundes HAU 2 Hallesches Ufer 32 Eintritt €12/ €9 35 24.05.2005 18:14:37 Uhr Beat’n’Word Es treten auf: Beat’n’Word Bamss und DJ Junkaz Lou Frankreich Benjamin b it i T Moderation Bastian Böttcher Beat n Word „This poetry is musical, radical, relevant and on TV.“ (Benjamin Zephaniah) Beat´n´Word präsentiert Künstler, deren Texte stark beeinflusst sind von der Musik, mit der sie entstehen. Es sind Autoren, die sich mit den sozialen und politischen Realitäten ihrer Länder auseinandersetzen und sich einmischen. Ihr Ton ist dringlich und ihre Sprache zugänglich, denn sie wollen auch Menschen erreichen, die keine Bücher lesen, und knüpfen damit an orale Traditionen der Poesie an. Benjamin Zephaniah (*1958) gilt als Revolutionär der britischen Performance-Szene. Sein Anliegen ist es, Poesie überallhin zu tragen: Er will Poesie popularisieren und seine Bücher auf der Bühne zum Leben erwecken. Er hat als erster nach dem Tod von Bob Marley mit den Wailers Aufnahmen gemacht, und diese haben ihm die Freundschaft mit Nelson Mandela eingebracht. Die britische Presse betrachtet ihn als den bekanntesten Rasta-Poeten und liebt ihn für seine „powerful, provocative and hypnotic readings“. Herkunft, die Volksgruppe der Bamiléké aus Kamerun. Ihr rasantes Stück „Please, tends l´Oreille“ kennen HipHop-Fans von einer CD, auf der RZA, der Produzent des Wu-Tang Clan, die besten europäischen MCs versammelt hat. Das zweite Solo-Album von Bams erschien im Frühjahr 2005 und wurde als „superbe“ gefeiert. Die Beats bastelt ihr DJ Junkaz Lou. Tamer Nafar ist der Rapstar unter den israelischen Arabern. Er ist Teil der Rap-Gruppe DAM (Da Arabian MCs), die auf Arabisch und Hebräisch singt. Die Texte von Tamer Nafar beschreiben seine Alltagswelt in Lod, einer Kleinstadt am Rande Tel Avivs, in der Juden und Araber gemeinsam leben. Er fühlt sich „fremd im eigenen Land“ und drückt die Erfahrung von Diskriminierung und Gewalt aus. Er kämpft für Bildung sowie die Rechte von Frauen. Die Musik verbindet arabische Rhythmen mit Sprechgesang. Projektleitung: Noren Fritsch Die spoken-word-actrice Bams (*1973) schreibt Texte in französischem Slang mit Bruchstücken aus anderen Sprachen, wodurch ihr ein Spiel mit dem Klang der Wörter gelingt. Mit Witz und Wut rappt sie über die Paradoxien und Komplikationen des Lebens. Ihr Name bezieht sich auf ihre Das poesiefestival berlin wird gefördert durch die 36 HAU 2 Hallesche Ufer 32 Eintritt €9 / €6 pob05 programm_240505.indd 36-37 Samstag 25. Juni 2005 22:00 Uhr 37 24.05.2005 18:14:42 Uhr Gilgamesh. Poem Gilgamesh. Poem Es ist das älteste Gedicht der Welt: Das Epos von Gilgamesh, König des Stadtstaates Uruk. Um seine Gewaltherrschaft zu mildern, erschaffen ihm die Götter einen Widerpart – Enkidu. Die beiden Männer werden Freunde und Liebhaber, töten den Dämon Humumba und den Himmelsstier. Enkidu muss zur Strafe für diese Vergehen sterben, und Gilgameshs weiteres Leben steht unter dem Zeichen seines Haders um seinen Tod. Entstanden ist der Text in der sogenannten Wiege der Menschheit, dem Zweistromland, heute Irak, als mündlich zu überliefernde Erzählung. Zum ersten Mal aufgeschrieben wurde das Epos von Gilgamesh und seiner Suche nach Unsterblichkeit um 1800 v.u.Z. in sumerischer Sprache. Die weiteren Fassungen, Übersetzungen, Diskussionen und Interpretationen füllen Bibliotheken. Raoul Schrott hat mit der Hilfe von Altorientalisten die Fragmente neu übersetzt und – dieser Übersetzung folgend – einen prallen Theatertext geschrieben, der das ehrwürdige Relikt der Wissenschaft erfrischt, die Lücken füllt und dem Publikum eine, seine Geschichte von Gilgamesh erzählt. Auf diese Weise an unsere Zeit rangezoomt, stellt das Poem aktuelle und wuchtige Fragen an unser Mensch-Sein. Zu Schrotts Fassung schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung: „ Zu dem gebietenden Monument hat Raoul Schrott jetzt einen neuen Zugang geschaffen, und siehe: Es bewegt sich, es schwebt“. Schrott selbst meinte zu seiner Übersetzung, dass er „die prosaischen Elemente der Poesie wie die dramatischen Seiten des Epos akzentuieren“ wollte. 38 HAU 1 Stresemannstraße 29 Eintritt €10/ €8 pob05 programm_240505.indd 38-39 Sonntag 26. Juni 2005 20:00 Uhr Das poesiefestival berlin bringt diesen 5000 Jahre alten neuen Text auf die Bühne. Regie- und Schauspielstudenten der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin füllen ihn mit Theaterleben. Koordination: Andreas Conrad In Kooperation mit der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin Das poesiefestival berlin wird gefördert durch die 39 24.05.2005 18:14:49 Uhr A proposs Poesie. Gespräche Gespräche poesiegespräche oes egesp äc e Dichter geben Auskunft und stellen sich den Fragen nach den politischen, ästhetischen und kulturellen Hintergründen ihres Schreibens. Die Autoren des poesiefestival berlin begeben sich von der Bühne in die Talk-Runde und diskutieren mit anderen Poeten, Kritikern, Journalisten und dem Publikum. So wird die Verbindung von Denken und Dichten zur spannenden Spurensuche in der jeweiligen Dichterwerkstatt. Sonntag 19. Juni 2005 17:00 Uhr HAU 2 Das Gedicht in der Verwandlung: Lyrics and Stories Laurie Anderson Moderation: Wolf Kampmann Sonntag 19. Juni 2005 18:30 Uhr HAU 2 Das Gedicht in der Werkstatt: La raison poétique Michel Deguy Moderation: Lothar Müller Montag 20. Juni 2005 17:00 Uhr HAU 2 Das Gedicht in den Sprachen Spaniens: Insulas Extrañas Edgardo Dobry, Francesc Parcerisas, Luisa Castro, Kirmen Uribe Moderation: Dieter Ingenschay Montag 20. Juni 2005 18:30 Uhr HAU 2 Das Gedicht und das Konkrete: Vom Design in der Dichtung Eugen Gomringer Moderation: Harald Hartung Mittwoch 22. Juni 2005 17:00 Uhr HAU 2 Das Gedicht im kulturellen Dialog: Lyrik aus Korea Ko Un Moderation: Sylvia Bräsel Donnerstag 23. Juni 2005 17:00 Uhr HAU 2 Das Gedicht und der Krieg: Vom Exil der Worte Miodrag Pavlovic Moderation: Olaf Kühl Freitag 24. Juni 2005 17:00 Uhr HAU 2 Das Gedicht und die Musik: Dialog der Künste I Marcel Beyer, Knut Müller, Enno Poppe, Ulf Stolterfoht Moderation: Eleonore Büning Freitag 24. Juni 2005 18:30 Uhr HAU 2 Das Gedicht und sein Ort: Buenos Aires/Berlin Silvana Franzetti, Jacob Kirchheim Filmpremiere Jakob Kirchheim: Buenos Aires – polipoetisch Moderation: Teresa Delgado Samstag 25. Juni 2005 17:00 Uhr HAU 2 Das Gedicht und der Tanz: Dialog der Künste II phase7, Chantal Maillard Moderation: Arnd Wesemann Sonntag 26. Juni 2005 17:00 Uhr HAU 2 Das Gedicht in der Revolte: Street Politics Tamer Nafar Moderation: Sylke Tempel Sonntag 26. Juni 2005 18:30 Uhr HAU 2 Das Gedicht und der Mythos: Gilgamesh Dominik Bonatz, Klaus Völker Moderation: Hartmut Zinser Mittwoch 22. Juni 2005 18:30 Uhr HAU 2 Das Gedicht zwischen den Sprachen: VERSschmuggel Spanisch-Deutsch Ulrike Draesner, Fabio Morábito Moderation: Heinrich von Berenberg Projektleitung: Matthias Weichelt Mit freundlicher Unterstützung durch die Botschaft der Republik Frankreich und die Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika Mit freundlicher Unterstützung durch das Instituto Cervantes Das poesiefestival berlin wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes 40 HAU 2 Stresemannstraße 29 Eintritt €5 / €3 Sonntag 19. Juni – Sonntag 26. Juli 2004 20:00 Uhr pob05 programm_240505.indd 40-41 41 24.05.2005 18:14:51 Uhr Internationales Colloquium Internationales Colloquium Friedrich W. Block Gomringer g r Johann Michael Roes Gin Moderation: Matthias Kroß (Einstein-Forum Potsdam) Colloquium: q D Zur Bedeutu in den Künsten der Gegenwart Das Poetische hat Konjunktur – nicht nur in der Poesie selbst, sondern auch in Tanz und Musik, in Fotografie und Film ist permanent vom Poetischen die Rede. Und sogar in den Naturwissenschaften gewinnt eine musisch-poetische Betrachtungsweise zunehmend an Bedeutung. Was aber meinen wir, wenn wir vom Poetischen sprechen? Gibt es noch Gemeinsamkeiten zwischen den so heterogen erscheinenden Entwicklungen in den diversen Künsten und der Wissenschaft? Diesen Fragen wird das Colloquium nachgehen und dabei den Begriff des Poetischen in den künstlerischen Formen und medialen Inszenierungen der Gegenwart untersuchen. Auf diese Weise wird der Begriff schärfer gefasst und aktualisiert. Der Austausch zwischen Referenten und Publikum dürfte nicht nur der Auseinandersetzung mit moderner Kunst neue Impulse liefern, sondern auch zu ihrem Selbstverständnis entscheidend beitragen. Zur Diskussion finden sich renommierte Vertreter unterschiedlicher Disziplinen und Ansätze zusammen, mit jeweils spezifischen Auffassungen des Poetischen. Mit dabei sind Eugen Gomringer vom Institut für Konstruktive Kunst und Konkrete Poesie, Stefan Willer vom Zentrum für Literaturforschung, die 42 Sonntag 19. Juni 2005 11:00 –15:00 Uhr pob05 programm_240505.indd 42-43 Dichterin, Performerin und ehemalige lige SSchülerin von Roland Barthes, Ginka Steinwachs, der Neurologe und Synästhesieforscher Hinderk M. Emrich (Medizinische Hochschule Hannover), der Tanz- und Musikexperte und Gründer des Magazins „tanz aktuell“ Johannes Odenthal vom Haus der Kulturen der Welt, der Autor und Filmemacher Michael Roes, der Film- und Videokünstler Reynold Reynolds sowie Friedrich W. Block von der Stiftung Brückner-Kühner, der sich mit Digitaler Poesie und den Neuen Medien beschäftigt. Projektleitung: Matthias Weichelt In Kooperation mit dem Zentrum für Literaturforschung Berlin Mit freundlicher Unterstützung der Commerzbank AG Das poesiefestival berlin wird gefördert durch die *bis 15. Juni 2005 unter colloquium@literaturwerkstatt.org, Fax: 030. 48 52 45 30 Haus der Commerzbank, Pariser Platz 1 Anmeldung erforderlich* Eintritt frei 43 24.05.2005 18:14:52 Uhr Kunst tritt ein in den Dialog mit der Poesie Ausstellung Octavio Paz /Clara Janés Kunst tritt ein in den Dialog mit der Poesie. Zwei Ausstellungen im Rahmen des poesiefesitval berlin zeigen, wie sich Künste gegenseitig inspirieren. Dialog zwischen Kunst und Poesie: Octavio Paz Die unaufhaltsame Ruhe und andere Gedichte: Clara Janés Einige der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts, u.a. Marcel Duchamp, Antonio Tàpies und Robert Motherwell, ließen sich durch das literarische Werk Octavio Paz’ zu Illustrationen inspirieren, von denen 20 in der Ausstellung gezeigt werden. Octavio Paz wiederum schuf Gedichte zu zehn Collagen seiner Frau Marie José Paz, deren künstlerisches Schaffen er sehr bewunderte. Sie wiederum kreierte zwei Collagen zu den Gedichten ihres Mannes. Die Dichterin Clara Janés und den Künstler Eduardo Chillida verband eine innige Freundschaft. Sie widmeten sich gegenseitig Werke, die von der Arbeit des anderen beeinflusst waren. Die Ausstellung zeigt Drucke Chillidas, die auf Gedichten von Clara Janés beruhen. Dialog zwischen Kunst und Poesie Mittwoch 22. Juni– Freitag 29. Juli 2005 Mo–Do 12:00–19:00 Uhr Fr 12:00–18:00 Uhr 44 Eröffnung Dienstag 21. Juni 2005 18:30 Uhr Instituto Cervantes Rosenstraße 18–19 Eintritt frei pob05 programm_240505.indd 44-45 Die unaufhaltsame Ruhe und andere Gedichte Freitag 24. Juni–Freitag 29. Juli 2005 Mo–Do 12:00–19:00 Uhr Fr 12:00–18:00 Uhr Ausstellungen des Instituto Cervantes im Rahmen des poesiefestival berlin Eröffnung und Lesung mit Clara Janés Donnerstag 23. Juni 2005, 19:30 Uhr Instituto Cervantes Rosenstraße 18–19 Eintritt frei 45 24.05.2005 18:14:56 Uhr Impressum Ein Projekt der Literaturwerkstatt Berlin Gesamtleitung: Dr. Thomas Wohlfahrt Gesamtkoordination: Dr. Christiane Lange Assistenz: Cecilia Ritter Verwaltungsleitung: Jens Korthals hochwertige taschen & accessoires aus feinstem argentinischen leder savignyplatz · grolmanstr. 23 · 10623 berlin · www.leonetti-berlin.com fon +49. 30. 31 01 95-95 · fax -96 · mo–fr 10.30–19.30 · sa 10–16.00 Poesie braucht Freunde! Mit Ihrer Hilfe können wir neue, junge Autoren einladen, Literaturabende organisieren, zu Gesprächen bitten, Bücher sprechen lassen und vieles mehr. Deshalb bitten wir Sie: Unterstützen Sie die Arbeit der Literaturwerkstatt Berlin! Für Ihre Spenden, die unsere Arbeit unterstützen, stellen wir Spendenbescheinigungen für das Finanzamt aus. Alle Spenden sind natürlich steuerlich absetzbar. Projektleiter/innen: Sven Sören Beyer, Noren Fritsch, Michael Gaeb, Aurélie Maurin, Franziska Seeberg, Matthias Weichelt Assistent/innen: Ulrich Breuer, Isabel Aguirre Siemer, Carolina de León Schillgalies Finanzen/Verwaltung: Jens Korthals, Gitta Birkholz Redaktion Programmheft: Boris Nitzsche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Boris Nitzsche, Jutta Büchter Assistenz: Felicitas von Mallinckrodt Sponsoring: Andreas Conrad, Ulrich Breuer Technische Leitung: Michael Mechner Organisation: Oliver König, Heidi Samland, Raik Stolzenberg, Michael Waegner, Carina Werner Programmheft Beratung, Konzept, Produktion: heckerconsult Gestaltung: Holger Stüting / allstars*** design, Berlin Impressum Ein besonderer Dank geht an José Ignacio Olmos, Gonzalo del Puerto y Gil und Katrin Büscher vom Instituto Cervantes Wir bedanken uns besonders bei Julia Ritter und Nicholas Woods für die Übersetzungen sowie bei Echoo Konferenzdolmetschen. Besonderer Dank gilt auch den Betreuern, Fahrern und allen weiteren Helfern. www.literaturwerkstatt.org www.poesiefestival.org Spendenkonto: Berliner Sparkasse BLZ 100 500 00 Konto 19 12 04 06 03 Fotonachweis Kontakt: Literaturwerkstatt Berlin, Knaackstr. 97, 10435 Berlin Tel: 030. 48 52 45 0 Fax: 030. 48 52 45 30 E-Mail: mail@literaturwerkstatt.org pob05 programm_240505.indd 46-47 Cover: Holger Stüting Lyrik im Park: LesArt Weltklang: Vincent Mosch Fátima Miranda: Sigfrido Camarero The Last Poets: privat Armin Senser: gezett.de Michael Donhauser: gezett.de 47 24.05.2005 18:14:59 Uhr Wir danken unseren Partnern und Sponsoren Das poesiefestival berlin wird gefördert durch die Pankow Der Fokus „Die spanischsprachige Welt“ findet statt in Zusammenarbeit mit dem Stiftung Preussische Seehandlung In Zusammenarbeit mit Mit freundlicher Unterstützung durch Forum Neues Musiktheater Staatsoper Stuttgart Das poesiefestival berlin wird präsentiert von Laurie Anderson wird präsentiert von Das poesiefestival berlin ist Partner von 48 pob05 programm_240505.indd 48-49 49 24.05.2005 18:15:13 Uhr der hörverlag Skip Chauffeurservice 50 pob05 programm_240505.indd 50-51 * unverbindliche Preisempfehlung © Klett-Cotta Verlag Wir danken unseren Partnern und Sponsoren Teil 1 / 6 CDs Teil 2 / 6 CDs Teil 3 / 6 CDs Teil 4 / 6 CDs ab September 2005 www.hoerverlag.de 24.05.2005 18:15:22 Uhr In diesem Land sind wir zu Hause. Über 200 Länder dürfen wir mittlerweile fast schon „Heimat“ nennen. Denn wer wie wir mit den Menschen vor Ort zusammenarbeitet und mit ihnen Fahrzeuge entwickelt, produziert oder vertreibt, der wird schnell selbst ein Teil des Landes. Mehr Infos unter www.daimlerchrysler.com pob05 programm_240505.indd 52 Answers for questions to come. 24.05.2005 18:15:30 Uhr