E-Gitarren im Test ESP LTD 330

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E-Gitarren im Test ESP LTD 330
TEST: GITARRE
© PPVMEDIEN 2012
E - G it a r r e N
LTD EC-330, H-330 & M-330
NEU: EC-330,
H-330 und M-330
von ESP LTD
Mit der neuen 330er-Serie möchte ESP-Ableger LTD
Gitarristen, die auf heftige Sounds und aktive Pickups
abfahren, den Einstieg erleichtern – mit Preisen um die
500 Euro. Wir haben drei Modelle genau unter die Lupe
genommen und sagen euch, was ihr für dieses Geld erwarten
könnt und wie die Äxte sich in der Praxis schlagen.
TECHNISCHE DATEN
LTD EC-330, LTD H-330, LTD M-330
• Herkunft
Indonesien
• Korpus
Mahagoni
• Hals
Ahorn, geschraubt
LTD EC-330: Mahagoni, geschraubt
• Halsprofil flaches C
• Griffbrett Palisander
• Radius
12“
• Halsbreite Sattel: 42 mm,
12. Bund: 52 mm
LTD EC-330: Sattel: 41 mm,
12. Bund: 51 mm
• Bünde
24 Jumbo
• Mensur
64,8 cm/25,5“
ESP LTD EC-330: 62,9 cm/24,75“
• Pickups
2 x aktive ESP ALH-200-Humbucker
• Regler
Volume, Tone
LTD EC-330: 2 x Volume, Tone
• Schalter
3-Weg-Klingenschalter
LTD EC-330: 3-Weg-Toggleswitch
• Hardware LTD M-330: Floyd-Rose-Special-Vibrato, ESP-Mechaniken
LTD H-330: ESP-String-thru-Bridge, ESP-Mechaniken
LTD EC-330: ESP-Stoptail/Tune-o-matic, ESP-Mechaniken
• Gewicht
LTD M-330: 3,6 kg
LTD H-330: 3,35 kg
LTD EC-330: 3,55 kg
• Linkshänder nein
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SOUNDCHECK 07|12
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er eine durchdachte Rock/Metal-Gitarre im niedrigen Preisbereich sucht, kommt an ESPs
Tochterfirma LTD kaum vorbei. Die 330er-Serie
ist preislich um die 500 Euro angesiedelt. Wir testen drei, auf den ersten Blick recht gegensätzliche Exemplare dieser Serie: die EC-330, die in
klassischer Paula-Form daherkommt, die H-330,
eine Vertreterin der Gattung Powerstrat, sowie
die M-330, ebenfalls eine Superstrat, allerdings
mit Floyd-Rose-Vibrato und Reversed Headstock.
Auf den zweiten Blick sind die drei allerdings gar
nicht so unterschiedlich: Alle drei verfügen über
einen Mahagonikorpus, zwei aktive ALH-200Humbucker, einen eingeschraubten Hals mit 24
Jumbo-Bünden sowie ein Griffbrett aus Palisander.
Die Tune-o-matic-Brücke der EC-330 und
die String-thru-Konstruktion der H-330 versprechen viel Sustain, das durch die aktiven
Pickups noch verstärkt werden dürfte. Die M-330
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Rundherum gelungen:
Die LTD H-330.
ist durch ihr Locking-Tremolo hingegen für Divebomb-Akrobaten gedacht. Insgesamt ist klar:
Durch die dünnen Doppeloktav-Hälse und die
leistungsstarken Humbucker sind alle drei Äxte
eindeutig fürs bequeme Griffbrettflitzen mit
Gain satt prädestiniert.
Zunächst gehts an die EC-330. Die liegt sehr
bequem in der Hand, für einen an Standard-Paulas
gewöhnten Spieler schon ungewohnt bequem.
Schuld daran sind das leichte Gewicht von gerade
mal dreieinhalb Kilo und der schlanke Hals. Dessen
C-Profil wurde gekonnt herausgearbeitet und
weist eine harmonische Rundung auf, die stressfreies Handling garantiert. Die ersten Töne und
Akkorde, die man dem Instrument entlockt, bleiben schön lange stehen und klingen harmonisch
aus. Ohne Amp klingt die EC-330 sehr spritzig
und lebhaft, hat aber von allen Frequenzen genug, um ein rundes, straffes Klangbild zu liefern.
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schwerelos. Trocken klingt sie überraschenderweise mittiger als die EC-330, hat dafür aber
auch weniger lebhafte Höhen. Am Amp bestätigt
sich dieser Eindruck. Das macht ihren Sound
zwar weniger „schön“, dafür umso durchsetzungskräftiger. Mit Zerre klingt sie deutlich ausgewogener als die EC-330, da ihr der ausgeprägte
Höhenanteil fehlt. So ergibt sich ein harmonischeres Gesamtbild, was sich speziell bei drückenden Akkordwänden auszahlt. In Sachen Definition und Attack ist sie ihrer Schwester durchaus ebenbürtig – genauso wie im Sustain. Hier
zahlt sich die String-thru-Konstruktion aus!
Jetzt ist der Tester – als alter DivebombFreund – natürlich mächtig auf die nachtschwarze M-330 gespannt. In bester 80erTradition kommt sie nur mit Volume-Poti und
Floyd-Rose-Special-Vibrato daher. Im Gegensatz
zu ihren Konkurrentinnen hat sie eine matt la-
Auch verzerrt macht die M-330 einen sehr
lebhaften Eindruck, besonders mit dem Steg-PU.«
Wem akustisch noch Bass gefehlt hat, der
wird aufatmen, wenn er die EC-330 an den
Amp anschließt. Die aktiven Humbucker treiben
den Bass-Anteil kräftig nach oben. So sollte man
für Cleansounds ein wenig mit dem Volume-Poti
spielen, um die Klangnuancen zu erkunden. Am
besten eignet sich hierfür die Zwischenposition
aus Steg- und Halspickup, mit denen sich nach
äußerst brauchbare, glockige Clean-Flächen entlocken lassen.
Geben wir der EC nun, was sie verlangt: Zerre!
Sofort weiß man wieder, wofür aktive Humbucker gut sind: Attack und Definition bei wüsten
Metal-Riffs! Jede abgedämpfte Achtel oder
Sechzehntel kommt auch bei massiver Zerre knackig und drückt schön ins Ohr. Bei offen gespielten Akkorden nutzen sie die PUs das spritzige
Potential der Gitarre leider nicht aus und lassen
den Sound etwas matt wirken. Schade, das Instrument hätte hier einiges mehr hergegeben! Dafür muss man sich zumindest ums Sustain keine
Sorgen machen – die aktiven Humbucker sorgen
mit dem schwingungsfreudigen Grundcharakter
der EC-330 für mehr als genug davon.
Wechseln wir zur H-330, einer bezaubernden
Heavy-Axt ganz in Weiß. Sie weist dasselbe
Halsprofil auf und spielt sich daher genauso
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Hier erhältlich
ckierte Halsrückseite, was für ein angenehmes
Handling und ein natürliches Griffgefühl sorgt.
Ohne Amp klingt sie wesentlich höhenbetonter
und bringt ein weniger ausgeprägtes Bassfundament mit. Dabei bestätigt sich die Vermutung,
dass das Floyd Rose ein kleiner Sustain-Fresser
ist – hier hat sie weniger als ihre Genossinnen.
Was Cleansounds angeht, schneidet sie dennoch am besten ab. Denn was ihr an Bässen
fehlt, fügen die Pickups hinzu. Zusammen mit
den starken Höhen ergibt das einen transparenten,
glitzernden Klang. Vor allem der Stegpickup erweist sich als echter Clean-Könner: Mit ihm bleiben
alle Saiten wunderbar definiert. In der Zwischenposition ergeben sich glockigere Sounds, doch
man muss leicht undefinierte Bässe in Kauf nehmen.
Auch verzerrt macht sie einen sehr lebhaften
Eindruck, besonders mit dem Stegpickup. Bei Akkorden sind alle Saiten gut hörbar, nichts mumpft.
Top Fertigungsqualität
Überzeugende Sounds (insbesondere
mit ordentlich Zerre)
Sehr faires Preis-Leistungs-Verhältnis
Die M-330 ist gut geeignet für filigraneres
Rhythmusspiel, bei dem auch die oberen Saiten zum Einsatz kommen. Für bloße Riffwände
auf E- und A-Saite eignen sich ihre Kolleginnen
besser – dafür fehlt der M-330 ein wenig die Power „untenrum“. Hierbei können die Pickups den
Mangel zu einem guten Stück ausmerzen, so dass
man keine Angst haben muss, dass einem mitten
während des schönsten Solos das Bending abstirbt. Dazu passt, dass das Vibrato problemlos
funktioniert. Der Hebel samt Überwurfmutter fixiert den Hebel in klassischer Floyd-Manier. Verstimmungen sind natürlich kein Thema: Das
Floyd Rose lassen auch die wildesten Hebel-Attacken kalt. Die Feinstimmer arbeiten sehr präzise und laufen reibungslos. So muss das sein!
So baugleich die drei Gitarren auch scheinen,
in den Sound-Details zeigen sich deutliche
Unterschiede. Die EC-330 eignet sich am besten
für abgedämpfte Riff-Gewitter; ihre Schwäche
liegt bei offenen Akkorden. Die M-330 hingegen
ist hauptsächlich eine tolle Solo-Gitarre; dafür
sprechen der höhenlastige Sound und die Shredaffine Hardware. Mein Testsieger ist allerdings
die H-330, die den ausgewogensten Sound liefert
und sich in so gut wie allen Metal-Klangwelten
wohlfühlt. Sie ist der Allrounder – und darf sich
daher mit dem Sieg schmücken.
� Michael Wagner
Metal-Klassiker: ESPs M-Serie, hier mit der
M-330 in einer günstigen Variation.
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