English - Universität Koblenz · Landau
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1 Erasmus Erfahrungsbericht Universität Cádiz Wintersemester 2012 Mein Aufenthalt in Cádiz fand im Rahmen des Erasmus Austauschsprogramms statt. Ich belegte Kurse an der „ Escuela Superior de Ingenieria“. Insgesamt verbrachte ich vier Monate in Cadiz, von Ende Februar bis Ende Juli. Vorbereitung Ausreichende Sprachkenntnisse erleichtern das Leben ungemein. Den Besuch eines Sprachkurses (http://www.uca.es/cslm/) würde ich jedem empfehlen. Es eignet sich ebenfalls sehr gut um erste Kontakte zu knüpfen, die meisten Teilnehmer sind Erasmus-‐ studenten. Es werden unterschiedliche Sprachniveaus angeboten, angefangen von A1 bis C2, der reguläre Kurs dauert 12 Wochen, jeden Tag 2h und kostet 150Euro für UCA-‐ Studenten. Am Ende gibt es eine Klausur (schriftlich/mündlich), bei erfolgreicher Teil-‐ nahme bekommt man ein Zertifikat und acht ECTS-‐Punkte (Vorsicht einige Universitä-‐ ten, akzeptieren die Sprachkurse auf dem Learning Agreement nicht). Außerdem gibt es Intensivkurse drei Wochen, jeden Tag 4h, 194 Euro für UCA-‐Studenten. Eine rechtzeitige Anmeldung ist empfehlenswert, sonst besteht die Möglichkeit keinen Platz zu bekom-‐ men. Das schnelle Spanisch ist zunächst eine Herausforderung. Die meisten Spanier re-‐ den sehr schnell und verschlucken die Endungen – „nicht aufgeben“ sollte euer Motto sein! Ein Konto bei der Deutschen Bank ist empfehlenswert. Die dazu gehörige Visakarte er-‐ möglicht jederzeit gebührenfrei an jedem Geldautomaten in Spanien Geld abzuheben. Ich hatte eine zusätzliche Krankenversicherung für jeweils 60 Euro pro Monat abge-‐ schlossen. Anreise und öffentliche Verkehrsmittel Der nächste Flughafen, der von Ryanair günstig angeflogen (Vorsicht! Cadiz wird erst ab Ende März angeflogen, davor nutzt man Málaga oder Sevilla) wird ist in Jerez de la Fron-‐ tera. Von dort gibt es Bus – und Bahnverbindungen nach Cadiz, die meiner Ansicht nach nicht sonderlich regelmäßig fahren (http://www.cadizturismo.com/esp/accesos/vias.php). Der Zug C1 fährt eine Stunde bis Cádiz und kostet 3,80Euro. Der Bus fährt etwa 1,5h und kostet 3,60Euro.Der Zug ist eine angenehmere Reiseart als der Bus (hält auch an verschiedenen Haltestellen in Cadiz, Cortadura – Cadiz, Hauptbahnhof). Insgesamt ist der Busverkehr in Spanien sehr 2 gut und günstig, man kommt für 9 Euro nach Tarifa, für 11 Euro nach Algeciras, für 23 Euro (wenn Hin-‐Rückfahrt gleichzeitig gebucht wird = 46 Euro) nach Madrid, für 24Euro nach Malaga, für 18 Euro nach Sevilla und für 30 Euro nach Faro(Portugal). Innerhalb von Cadiz ist alles gut mit dem Bus erreichbar, eine Fahrt kostet 1 Euro, eine Zehnerkar-‐ te 6,35 Euro. Meine persönliche Meinung: schafft euch ein Fahrrad in Cadiz an, so ist man flexibler. Ein Fahrrad kostet etwa 30-‐X Euro, bei ESN kann ein Fahrrad für 30 Euro Kaution geliehen werden. Wohnungssuche Zuerst sollte man sich überlegen, in welchem Stadtteil man wohnen möchte Neustadt oder Altstadt. Für mich hat sich diese Frage schnell geklärt, da mich der Atlantico sofort in seinen Bahn gezogen hat...In der Neustadt hat man neuere, modernere, günstigere Wohnungen, oft in Strandnähe (der größte und längste Strand in Cádiz, 6km), die Preise hier fangen ab 250 Euro an. Nachteil etwa 45min zu Fuß zur Uni/Disco/Altstadt, 20-‐ 30min mit dem Bus und 20-‐30min mit dem Fahrrad, je nach Trittfrequenz. In der Altstadt sind meiner Ansicht nach die Wohnungen kleiner, dreckiger und teurerer, hängt natürlich vom Zeitpunkt ab, ich war mit Ende Februar spät dran, gute Wohnungen wa-‐ ren schon weg. Ab 270 Euro monatlich/warm, aber man ist näher an der Uni und das „kulturelle“ Angebot ist im Winter in der Altstadt größer, aber es gibt nur zwei kleinere Strände. Wohnung suchen kann man überall, in allen Universitätsgebäuden gibt es Aushänge, einfach (sofern die Sprache beherrscht wird) anrufen und Besichtigungstermin verein-‐ baren, oder hier schauen „Vicerrectorado de Alumnos c/ Dr. Marañón 3“ Verwaltungsbüro für Wohnungen (alojamiento@uca.es). Die meisten Wohnungen werden als WG´S angeboten, deshalb bietet es sich an die Bewohner kennenzulernen und auch mal zu fragen wie ein gewöhnlicher Tagesablauf aussieht, um sich ungeliebte Überraschungen zu ersparen. Reisen Bis Faro (Portugal) sind es 330km. Bis Gibraltar 150km, ab Tarifa ca. 100km von Cadiz, mit dem Bus erreichbar fährt eine Fähre nach Marokko (Reisepass nicht vergessen). Um zu Reisen hatte ich ein Auto gemietet. Amigosautos war die günstigste Autovermietung ca. 20Euro pro Tag ab zwei Tagen. Freizeit Ich persönlich bin sehr sportbegeistert und habe mich in Cádiz sehr wohl gefühlt. Es be-‐ steht die Möglichkeit verschiedene Kurse zu belegen (http://deportes.uca.es/inscripcionesdeportivas/) entweder online, oder persönlich in Vicerrectorado de Alumnos (Edificio Andres Segovia), man wählt dort einen Kurs aus, bezahlt ihn, bekommt eine „Rechnung“, die quasi die Eintrittskarte für das gewählte Fit-‐ nessstudio ist. Für Fullcontact-‐Kickboxing ist der Club Carballo zu empfehlen, wobei Vollkontakt auch bedeutet, dass ein oder mehrere Treffer auf dem Kopf landen können... Es gibt aber auch Tanzkurse, da fand ich Barabas in der Neustadt am besten, es werden Salsa und -‐Bachatakurse angeboten. Ansonsten kann man entlang des Strandes sehr gut joggen gehen (was viele Gaditaner auch regelmäßig praktizieren), entweder auf dem Sand oder dem betonierten Weg. Da das Meer in der Nähe ist, bietet sich an das Surfen auszuprobieren, aber Vorsicht extreme Suchtgefahr ;-‐). Es gibt mehrere Surfshops, einer in Paseo Maritimo 30 (FLIPA – hier kann man auch nach einem Trainer fragen (Alvarro) 3 und ein Surfboard ausleihen), der andere „Laden“ ist gegenüber des Strandes Santa Ma-‐ ria. Außerdem gibt es die Escuela Nautica, wo man günstig Surfboards ausleihen und Kite-‐Surfen-‐Kurse machen kann. Außerdem kann man tauchen/Steh-‐Paddeln.... Ausgehen Hier bieten sich verschiedene Tapasbars und Kneipen an. Am Mittwoch kann man ge-‐ genüber der Kathedrale bei 100 Montaditos, sehr günstig Montaditos (kleine Belegte Brötchen/bzw. Tapas – 1euro,) essen und auch Cervezas und Tinto de Verano schlürfen ebenfalls ein Euro für 0,4-‐0,5 L. Für Sportinteressierte dürfte Woodstock interessant sein, dort werden (alle?) spanische Fußballspiele und wichtige europäische Fußballspiele live übertragen. Nach dem Essen geht es meistens in die Bars, für Austauschstudenten ist Nahu (M2...) DER Ort, wo man sich Mittwochs (oder auch an anderen Tagen :-‐) trifft. Um 3-‐4 machen die Bars zu, dann geht es in die Disco, la Punta ist der Ort wo einige kleinere und eine große (Maquina) Diskothek nebeneinander sind. In der Neustadt ist Babylonia und Ho-‐ liday (Barabas als Disco finde ich persönlich solala) erwähnenswert. Vorlesungen Die Vorlesungen hatten unterschiedliches Niveau. INSTALACION Y MANTENIMIENTO DE EQUIPOS INFORMATICOS befasste sich mit Installation und Wartung von Computer-‐ systemen. ORGANIZACION Y GESTION DE EMPRESAS, in Deutschland etwa äquivalent zu Organisation und Produktion, beschäftigte sich mit Break-‐Even-‐Point, Rentabilität, Elastizität etc. Ich hatte den Eindruck, dass hier mehr Mitarbeit als in Deutschland er-‐ forderlich war. Die Leistungsüberprüfung bestand bei einigen Fächern darin regelmäßig eine praktische Hausaufgabe abzugeben, und am Ende des Semesters eine 20-‐minütige Präsentation zu halten. Bei anderen Kursen wurde ganz klassisch eine Klausur geschrie-‐ ben. Die Professoren waren stets hilfsbereit und freundlich und gingen auf die Fragen der Studierenden ein. Fazit Meiner Ansicht nach sollte jeder der die Möglichkeit hat, ein Auslandssemester absolvie-‐ ren. Ja, es ist viel zu koordinieren und zu planen, ja die Vorlesungen stimmen nicht 100% überein, viele Dinge laufen anders als geplant auch nicht immer besser ;-‐), die Familie/Freunde sind weit weg. Aber man lernt neue Menschen kennen, eine andere Kultur, gewöhnt sich an die Sitten und Bräuche des Landes, eine andere Sprache, ein anderes Bildungssystem. Der eigene Horizont wird sicherlich erweitert, man hat die Möglichkeit die eigene Kultur mit der des Landes zu vergleichen, und kommt dabei viel-‐ leicht zu interessanten Schlüssen. Die Tugenden des eigenes Landes werden einem be-‐ wusst. Zum Beispiel das es auch schön ist pünktlich zu sein oder man das Le-‐ ben auch entspannter angehen kann, ohne das die Welt gleich untergeht. Auch in beruflicher Hinsicht ist es ein Vorteil, da es dem zukünftigen Arbeit-‐ geber zeigt, dass man in der Lage ist in einer unbekannten Umgebung zurecht zu kommen und bestimmte Leistungen zu erbringen. Nicht zuletzt ist ein Aus-‐ landssemester auch mit sehr viel Spaß verbunden. Ich würde es auch jedem empfehlen und selbst auch wieder tun!