Automaten greifen an
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Automaten greifen an
15. JANUAR 2012 Multimedia App der Woche Technipedia SlideIT-Tastatur ermöglicht effizienteres und einfacheres Schreiben auf dem Smartphone. Anstatt zu tippen, «sliden» Sie mit dem Finger von Buchstabe zu Buchstabe – die Wörter erscheinen gleichzeitig auf dem Display. Automatische Worterkennung, in 45 Sprachen. Für Android. 1 Fr. VDSL ist die Abkürzung für die Technologie Very High Speed Digital Subscriber Line. Diese erlaubt Bandbreiten von bis zu 50 Mbit/s, theoretisch sogar bis zu 200 Mbit/s. Weil sie auch auf Kupferdrähten funktioniert, greifen Telecomunternehmen für ihre TV-Angebote darauf zurück. MINT PLUS 5200, DER INTELLIGENTE BODENREINIGER LADYBUG ROBOT KIT, DER SCHÜLER-ROBOTER Der Japaner Jin Sato ist ein Erfinder wie aus dem Bilderbuch. Tagsüber entwickelt der Ingenieur für grosse japanische Industrieunternehmen Maschinen. Doch seine eigentliche Passion gilt dem eigenen Projekt: den Marienkäfer-Automaten. Sie lassen sich mit simplen Lochkarten programmieren, um etwa Melodien zu spielen oder sich in einem bestimmten Muster fortzubewegen. «Kinder lernen so auf eine sehr spielerische Weise binäres Denken», erklärt Sato, «einen teuren Computer braucht es dazu nicht.» Preis: 40 Franken. www.js-robotics.com Automaten greifen an AVA, DER VIDEOKONFERENZROBOTER Er ist von den hier vorgestellten Geräten dasjenige, das am meisten Ähnlichkeit mit einem Menschen hat. Auf einer Cocktailparty bewegt sich Ava dank seinen Hunderten von Sensoren frei in einer Menschenmenge. Er wird via WLAN oder Mobilfunk mit dem Internet verbunden. Ausgestattet mit einem Android-Tablet – der Roboter basiert auf Googles Handybetriebssystem –, ist Ava etwa für Videokonferenzen einsetzbar, während denen sich der Gesprächspartner dank Roboter frei im Zimmer bewegen kann. Ava richtet sich derzeit nicht an Endanwender, sondern an andere R o b o te r h e rste l le r, d i e d i e Maschine als Basis für eigene Anwendungen verwenden können. Preis auf Anfrage. www.irobot.com/ava/ Staubsauger-Roboter sind keine Neuheit. Und doch setzen sie nur die wenigsten Menschen zuhause ein. Viele Geräte sind zu gross und deshalb unpraktisch. Das ist bei Mint nicht der Fall. Der Reinigungsroboter ist so gross wie ein Handbesen und Schaufel. Im Zusammenspiel mit seiner Dockingstation erstellt er eine Skizze der Wohnung und merkt sich, wo es am meisten Staub hat. Beim nächsten Mal kümmert er sich zuerst um diesen Ort. Die Batterie reiche für sechs Stunden und soll in zwei Stunden wieder aufgeladen werden können. Die aktuelle Version ist auf der Website derzeit ausverkauft. Im Frühling kommt Nachschub. 300 Franken, ohne Versandkosten. http://mintcleaner.com Die SonntagsZeitung hat vergangene Woche an der Consumer Electronics Show in Las Vegas fünf praktische Roboter gefunden SWIVL, DER PERSÖNLICHE KAMERAMANN Videoblogger brauchen Freunde nicht mehr damit zu belästigen, doch bitte das Handy für das nächste Shooting zu halten. Der kleine Roboter funktioniert als Aufsatz für iPhones (eine App für Android soll in den kommenden Monaten folgen). Per Fernbedienung kann die Kamera des Telefons ein- und ausgeschalten werden. Nun verfolgt der Roboter jede Bewegung des Nutzers, verschiebt sich horizontal und vertikal in jede Richtung. 160 Franken ohne Versandkosten. Geräte können online vorbestellt werden. www.swivl.com 65 ZIPPED Googles schiefe Optik David Bauer Die wichtigste Suchmaschine der Welt erfährt eine tiefgreifende Veränderung: Search Plus Your World heisst die neue Funktion, die Google vergangene Woche angekündigt hat. Sie verspricht hochpersonalisierte Suchergebnisse, basierend darauf, was Bekannte des oder der Suchenden an Empfehlungen, Links oder Bildern geteilt haben. Das ist zunächst einmal zu begrüssen. Inhaltlich, weil Suchergebnisse, die den Suchenden als Faktor miteinbeziehen, meist relevanter sind als solche, die für alle gleich sind. Formal, weil es sichtbar macht, was Google seit Dezember 2009 ohnehin macht: Suchergebnisse personalisieren. «Search Plus Ohne es zu realisieren, hat man bisher zum gleichen Your World Suchbegriff andere Resultate ignoriert gefunden als andere Nutzer. Facebook, das 20-mal so viele Mitglieder hat wie Google+» Aber: Der Haken an Search Plus Your World ist der, dass Google unter «Your World» das Netzwerk der Suchenden bei Google+, dem hauseigenen Social Network, versteht. Das ist gelinde gesagt eine Wahrnehmungsverzerrung. Die Welt der meisten Internetnutzer, wenn sie sich online mit Bekannten vernetzen, ist Facebook mit rund 20-mal so vielen Mitgliedern wie Google+. Will Google seinem Anspruch, die beste Suchmaschine der Welt zu bieten, weiterhin gerecht werden, müsste es die Kontakte aus allen Netzwerken für die Personalisierung berücksichtigen. Mit dem einseitigen Fokus auf Google+ stellt Google seine Interessen im Kampf gegen die Konkurrenz über die der Nutzer. Das könnte Google rechtliche Probleme bescheren, vor allem aber wertet es die Suchmaschine, das wichtigste Produkt von Google, ab. Search Plus Your World ist das Produkt eines Internetgiganten in der Defensive – der sein wichtigstes Kapital riskiert, um mit Facebook mithalten zu können. M U LT I M E D I A - T I P P PARO, DER THERAPIE-ROBOTER Nimmt man den Seehund in den Arm, entspannt er sich. Streichelt man ihn, wackelt er mit dem Kopf hin und her. Die Interaktion mit Paro ist so natürlich, dass man schnell versteht, weshalb er in Kliniken weltweit so erfolgreich eingesetzt wird. Er stimuliert zum Beispiel Alzheimerpatienten oder tröstet Kinder nach schweren Operationen. Die achte Generation des Paro-Roboters verfügt über zehn Wärme-, Licht-, Berührungssensoren. Ein eingebauter Computer sorgt dafür, dass er sich individuelle Umgangsformen merkt und lernt. Der Akku soll für eineinhalb Stunden reichen. Preis: 6000 Franken. www.parorobots.com Auf unserer Facebook-Seite wollten wir von unserer Leserschaft wissen, was sie von Siri hält, der sprachgesteuerten Assistentin im iPhone 4S. Das Ergebnis ist ernüchternd: Kaum jemand erteilt Siri Aufträge. Viele verwenden andere Handys wie Android-Geräte, andere zweifeln an ihrer Intelligenz. Genutzt wird Siri hin und wieder, um jemanden anzurufen (im Auto), um SMS vorzulesen oder zu diktieren oder einfach, um in einer Tischrunde Spass zu haben. Leser Andi Gentsch kommt sich blöd vor, wenn er mit einem Gerät spricht, und vermutet hinter der Technologie einen «Hype der Industrie». Nächste Woche: «Mütter mit Kleinkindern, wie braucht ihr das Internet»? Reden Sie mit: www.facebook.com/sonntagszeitung. Oder schreiben Sie: Multimediatipp@sonntagszeitung.ch