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AG Jahresabschluss und zusammengefasster Konzernlageund Lagebericht zum 31. Dezember 2011 (HGB) INHALT | JAHRESABSCHLUSS INHALT | JAHRESABSCHLUSS 3 5 6 6 6 8 19 21 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE| UND LAGEBERICHT Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung 26 49 Anhangsangaben 1. Allgemeine Erläuterungen 2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 3. Erläuterungen zur Bilanz 4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 5. Sonstige Angaben 55 Zukunftsbezogene Aussagen Dieser Bericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf Einschätzungen künftiger Entwicklungen seitens des Vorstands basieren. Eine Reihe außerhalb der Kontrolle des Unternehmens stehender Faktoren wie zum Beispiel Änderungen des allgemeinen wirtschaftlichen und 61 69 71 1. Geschäft und Rahmenbedingungen 2. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Constantin Medien-Konzerns 3. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Constantin Medien AG 4. Personalbericht 5. Nachtragsbericht 6. Angaben und Erläuterungen gemäß §§ 289 Abs. 4 und 315 Abs. 4 HGB 7. Risikobericht 8. Chancenbericht 9. Prognosebericht 78 79 Versicherung der gesetzlichen Vertreter Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 58 58 59 geschäftlichen Umfelds sowie die Realisierung einzelner Risiken oder das Eintreten ungewisser Ereignisse können zur Folge haben, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den Prognosen abweichen. Die Constantin Medien AG beabsichtigt nicht, die in diesem Bericht enthaltenen zukunftsbezogenen Aussagen fortlaufend zu aktualisieren. 2 JAHRESABSCHLUSS | BILANZ AKTIVA BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2011 in EUR 31.12.2011 31.12.2010 609.938,14 290.338,35 A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. EDV-Programme, Namensrecht 2. Geleistete Anzahlungen 10.000,00 0,00 619.938,14 290.338,35 156.167,57 179.022,13 156.167,57 179.022,13 95.281.090,24 95.296.893,26 II. Sachanlagen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 3. Beteiligungen 0,00 3.500.000,00 77.012.677,10 93.665.498,20 172.293.767,34 192.462.391,46 173.069.873,05 192.931.751,94 8.276,74 27.422,52 5.709.248,16 8.550.875,16 110.000,00 3.092.016,10 B. Umlaufvermögen I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr TEUR 0 (Vj. TEUR 0) 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr TEUR 0 (Vj. TEUR 0) 3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr TEUR 0 (Vj. TEUR 0) 4. Sonstige Vermögensgegenstände davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr TEUR 42 (Vj. TEUR 49) 1.233.802,70 1.871.796,44 7.061.327,60 13.542.110,22 17.297.618,47 27.114.141,10 17.297.618,47 27.114.141,10 II. Wertpapiere Sonstige Wertpapiere III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten C. Rechnungsabgrenzungsposten D. Aktive latente Steuern SUMME AKTIVA 3 6.667.284,27 48.461.555,93 31.026.230,34 89.117.807,25 47.648,29 84.675,69 3.495.346,00 2.898.471,00 207.639.097,68 285.032.705,88 PASSIVA BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2011 in EUR Vorspalte 31.12.2011 31.12.2010 A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital 85.130.780,00 85.130.780,00 Bedingtes Kapital 40.011.918 abzgl. Nennbetrag eigene Anteile II. Kapitalrücklage -2.047,00 -2.047,00 85.128.733,00 85.128.733,00 183.707.654,48 183.707.654,48 III. Gewinnrücklagen 1. Rücklage für eigene Anteile 2. Andere Gewinnrücklagen IV. Bilanzverlust 2.047,00 2.047,00 5.910.087,10 5.910.087,10 -180.770.875,30 -165.486.805,04 93.977.646,28 109.261.716,54 B. Rückstellungen 1. Steuerrückstellungen 2. Sonstige Rückstellungen 0,00 470.395,25 15.171.572,48 14.464.465,66 15.171.572,48 14.934.860,91 30.582.786,89 30.584.383,56 572.628,44 482.299,63 30.592.169,66 97.888.466,56 46.822,01 153.273,60 C. Verbindlichkeiten 1. Anleihen davon konvertibel TEUR 0 (Vj. TEUR 0) davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 583 (Vj. TEUR 584) 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 573 (Vj. TEUR 482) 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 30.592 (Vj. TEUR 97.888) 4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 47 (Vj. TEUR 153) 5. Sonstige Verbindlichkeiten davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 36.577 (Vj. TEUR 16.674) davon aus Steuern TEUR 672 (Vj. TEUR 1.492) D. Rechnungsabgrenzungsposten SUMME PASSIVA 36.676.207,02 31.673.965,28 98.470.614,02 160.782.388,63 19.264,90 53.739,80 207.639.097,68 285.032.705,88 4 JAHRESABSCHLUSS | GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2011 in EUR 1.1. bis 31.12.2011 1.1. bis 31.12.2010 1. Umsatzerlöse 2.195.840,00 2.116.449,58 2. Sonstige betriebliche Erträge 7.975.605,62 6.104.379,23 -4.461.671,76 -4.186.628,76 3. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung davon für Altersversorgung TEUR 0 (Vj. TEUR 1) -340.502,52 -379.532,98 -4.802.174,28 -4.566.161,74 -164.017,77 -203.758,88 5. Sonstige betriebliche Aufwendungen -7.720.202,51 -6.753.963,09 6. Betriebsergebnis -2.514.948,94 -3.303.054,90 7. Erträge aus Beteiligungen 3.094.692,24 0,00 8. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 4.994.228,64 0,00 6.500,00 2.905.861,40 4. Abschreibungen a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 9. Zuschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge davon aus verbundenen Unternehmen TEUR 451 (Vj. TEUR 981) davon Erträge aus Abzinsung TEUR 45 (Vj. TEUR 534) 3.470.525,73 4.816.789,86 -16.678.621,10 -17.500,00 -8.275.041,16 -7.663.597,05 0,00 -6.061.406,86 14. Finanzergebnis -13.387.715,65 -6.019.852,65 15. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -15.902.664,59 -9.322.907,55 16. Außerordentliche Erträge 0,00 95.063,55 17. Außerordentliches Ergebnis 0,00 95.063,55 620.481,33 -2.911.919,91 -1.887,00 -11.243,89 -15.284.070,26 -12.151.007,80 11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen davon an verbundene Unternehmen TEUR 2.872 (Vj. TEUR 4.844) davon Aufwendungen aus Aufzinsung TEUR 205 (Vj. TEUR 0) 13. Aufwendungen aus Verlustübernahme 18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 19. Sonstige Steuern 20. Jahresfehlbetrag 5 21. Verlustvortrag aus dem Vorjahr -165.486.805,04 -153.335.797,24 22. Bilanzverlust -180.770.875,30 -165.486.805,04 ANHANGSANGABEN | JAHRESABSCHLUSS ANHANGSANGABEN 1 Allgemeine Erläuterungen Der Jahresabschluss der Constantin Medien AG ist entsprechend den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs für eine große Kapitalgesellschaft in entsprechender Anwendung des § 267 Abs. 3 HGB und den ergänzenden Vorschriften der §§ 150 ff. AktG aufgestellt worden. Der Abschluss ist in Euro aufgestellt, der die funktionale und die Berichtswährung des Unternehmens darstellt. Die Constantin Medien AG, Ismaning, stellt als Mutterunternehmen den Konzernabschluss für den größten Kreis der Konzernunternehmen auf. Der Konzernabschluss ist am Sitz der Gesellschaft hinterlegt. 2 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 2.1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Bilanz Die Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, deren Nutzung zeitlich begrenzt ist, sind zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Die Abschreibungen werden nach wirtschaftlicher Betrachtungsweise über folgende Nutzungsdauern vorgenommen: – Software zwischen 1 und 3 Jahre – Namensrecht über 15 Jahre – Büroeinrichtung zwischen 3 und 23 Jahre – EDV-Anlagen und Bürogeräte zwischen 3 und 8 Jahre Bei Änderung der den planmäßigen Abschreibungen zugrunde gelegten betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer und bei voraussichtlich dauernder Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Für Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten von jeweils bis zu EUR 1.000 werden unter Ausnutzung des Wahlrechts gemäß § 6 Abs. 2a EStG i.V.m. § 252 Abs. 2 HGB im Jahr des Zugangs Sammelposten gebildet, die im Jahr des Zugangs und in den folgenden vier Jahren linear abgeschrieben werden. Die in Vorjahren gemäß § 6 Abs. 2a EStG gebildeten Sammelposten werden unter Ausnutzung des Wahlrechts des Art. 67 Abs. 4 Satz 1 EGHGB fortgeführt. Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bewertet, gegebenenfalls vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen gemäß § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nennbetrag angesetzt. Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegen verbundene Unternehmen bzw. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, wird erkennbaren Ausfallrisiken durch Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Sonstige Wertpapiere sind zu Anschaffungskosten oder zum niedrigeren Börsenkurs am Bilanzstichtag bewertet. Der Nennbetrag der eigenen Anteile ist gem. § 272 Abs. 1a HGB offen vom gezeichneten Kapital abgesetzt. Der Unterschiedsbetrag zu den Anschaffungskosten ist mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nominalwert bilanziert. Es besteht ein Devisentermingeschäft zur Absicherung von Währungsrisiken. Das Devisentermingeschäft ist zu fortgeführten Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Marktwert am Bilanzstichtag bewertet. Der Marktwert ermittelt sich als Barwert der Zinsdifferenz der Währungen unter Berücksichtigung des Stichtagskurses und der Restlaufzeit. Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält Ausgaben, die Aufwendungen für einen bestimmten Zeitraum nach dem Bilanzstichtag darstellen. Beim Ansatz von latenten Steuern berücksichtigt die Constantin Medien AG als Organträgerin zusätzlich handels- und steuerrechtlich voneinander abweichende Wertansätze in den Abschlüssen ihrer Organgesellschaften. Sonstige Rückstellungen berücksichtigen ungewisse Verbindlichkeiten und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags, wobei ggf. künftige Preis- und Kostensteigerungen berücksichtigt werden. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer 6 JAHRESABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN Restlaufzeit entsprechenden und von der Bundesbank vorgegebenen durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst. Das Wahlrecht des Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB war nicht einschlägig. Die Verbindlichkeiten sind mit ihren jeweiligen Erfüllungsbeträgen passiviert. Der passive Rechnungsabgrenzungsposten enthält Einnahmen, die Erträge für einen bestimmten Zeitraum nach dem Bilanzstichtag darstellen. Gewinn- und Verlustrechnung Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB erstellt. Die Gesellschaft hat sich im Berichtsjahr dazu entschlossen, die Erlöse aus konzerninternen Administrationsdienstleistungen und Managementweiterbelastungen als Umsatzerlöse auszuweisen. Bisher waren diese Erlöse in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten. Die übrigen Kostenweiterbelastungen werden weiterhin in den sonstigen betrieblichen Ertägen ausgewiesen. Der Vorjahresausweis wurde entsprechend angepasst. 2.2 Währungsumrechnung Bankguthaben in Fremdwährung werden mit dem am Tag des Geschäftsvorfalls geltenden Kurs sowie zum Abschlussstichtag bewertet. Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von unter einem Jahr werden zum Devisenkassamittelkurs zum Zeitpunkt des Bilanzstichtags bewertet. Bei einer Laufzeit von über einem Jahr werden Fremdwährungsforderungen mit dem Devisenkassamittelkurs zum Zeitpunkt der Forderungsbegründung oder zum niedrigeren Kurs zum Bilanzstichtag bzw. Fremdwährungsverbindlichkeiten mit dem Devisenkassamittelkurs zum Zeitpunkt der Entstehung der Verbindlichkeit oder dem höheren Kurs zum Bilanzstichtag bewertet. Folgende Wechselkurse zum Euro lagen der Bewertung zu Grunde: WECHSELKURSE 31.12.2011 31.12.2010 US-Dollar – USD 1,29500 1,32530 Schweizer Franken – CHF 1,21710 1,24680 ANLAGEVERMÖGEN in EUR Anschaffungs- und Herstellungskosten 1.1.2011 Zugänge Abgänge 31.12.2011 1.634.023,70 424.450,41 0,00 2.058.474,11 0,00 10.000,00 0,00 10.000,00 1.634.023,70 434.450,41 0,00 2.068.474,11 1.288.469,99 37.863,62 200.145,48 1.126.188,13 1.288.469,99 37.863,62 200.145,48 1.126.188,13 95.322.456,85 10.000,00 25.566,61 95.306.890,24 3.500.000,00 0,00 3.500.000,00 0,00 166.360.691,18 0,00 0,00 166.360.691,18 265.183.148,03 10.000,00 3.525.566,61 261.667.581,42 268.105.641,72 482.314,03 3.725.712,09 264.862.243,66 I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. EDV-Programme, Namensrecht 2. Geleistete Anzahlungen II. Sachanlagen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 3. Beteiligungen Summe gesamt 7 3 Erläuterungen zur Bilanz AKTIVA Die Angaben des laufenden Jahres betreffen, sofern nicht anders bezeichnet, den Stichtag 31. Dezember 2011. Die Vorjahreswerte sind bei den einzelnen Posten jeweils neben den Jahresabschlusswerten vermerkt. Das Namensrecht betrifft den Erwerb der Rechte zur Nutzung des Namens „Constantin“ in 2008. 2. Geleistete Anzahlungen in EUR 31.12.2011 31.12.2010 10.000,00 0,00 A. Anlagevermögen Die Zusammensetzung und Entwicklung der immateriellen Vermögensgegenstände, Sachanlagen und Finanzanlagen sind aus dem nachfolgenden Anlagespiegel ersichtlich. Hierbei handelt es sich um eine Anzahlung für Software in der Konzeptionsphase. I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE II. SACHANLAGEN 1. EDV-Programme, Namensrecht in EUR Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung in EUR 31.12.2011 31.12.2010 31.12.2011 31.12.2010 609.938,14 290.338,35 156.167,57 179.022,13 Zusammensetzung in EUR 31.12.2011 31.12.2010 Namensrecht 198.611,10 215.277,77 EDV-Programme 411.327,04 75.060,58 609.938,14 290.338,35 Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um EDV-Systeme mit einem aktuellen Buchwert von EUR 48.448 (Vj. EUR 48.263) sowie um sonstige Einrichtungsgegenstände in Höhe von EUR 97.112 (Vj. EUR 115.937). Kumulierte Abschreibungen Buchwert 1.1.2011 Zugänge Außerplanmäßige Abschreibungen 1.343.685,35 104.850,62 0,00 0,00 1.448.535,97 609.938,14 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 10.000,00 0,00 1.343.685,35 104.850,62 0,00 0,00 1.448.535,97 619.938,14 290.338,35 1.109.447,86 59.167,15 0,00 198.594,45 970.020,56 156.167,57 179.022,13 1.109.447,86 59.167,15 0,00 198.594,45 970.020,56 156.167,57 179.022,13 25.563,59 0,00 25.800,00 25.563,59 25.800,00 95.281.090,24 95.296.893,26 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 3.500.000,00 72.695.192,98 0,00 16.652.821,10 0,00 89.348.014,08 77.012.677,10 93.665.498,20 72.720.756,57 0,00 16.678.621,10 25.563,59 89.373.814,08 172.293.767,34 192.462.391,46 75.173.889,78 164.017,77 16.678.621,10 224.158,04 91.792.370,61 173.069.873,05 192.931.751,94 Abgänge 31.12.2011 31.12.2011 31.12.2010 290.338,35 8 JAHRESABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN III. Finanzanlagen Der Anteilsbesitz gemäß § 285 Nr. 11 HGB setzt sich wie folgt zusammen: Währung Eigenkapital des letzten Geschäftsjahres in Tausend Ergebnis des letzten Geschäftsjahres in Tausend 100,00 EUR 40.795 0 100,00 EUR 9.324 0 Ismaning 100,00 EUR -770 -814 Constantin Sport Medien GmbH Ismaning 100,00 EUR 95 0 PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion* Ismaning 100,00 EUR 14.588 0 Wien/Österreich 100,00 EUR 1.288 1.253 Pratteln/Schweiz 100,00 CHF -408 -430 Ismaning 100,00 EUR 21 -1 Constantin Sport Marketing GmbH* Ismaning 100,00 EUR 125 0 Brandsome GmbH* Ismaning 100,00 EUR 88 0 Amsterdam/Niederlande 100,00 EUR 1.034 -31 EM.TV Verwaltungs GmbH Ismaning 100,00 EUR 11 -4 EM.TV Beteiligungs GmbH & Co. KG Ismaning 100,00 EUR 71 -10 Pratteln/Schweiz 47,30 CHF 173.787 13.094 Luzern/Schweiz 100,00 CHF 38.334 37.266 Team Football Marketing AG Luzern/Schweiz 95,27 CHF 43.061 30.309 T.E.A.M. Television Event And Media Marketing AG Luzern/Schweiz 100,00 CHF 3.227 2.631 London/UK 100,00 GBP 1 0 Pratteln/Schweiz 100,00 CHF 11.724 311 Name der Gesellschaft Constantin Sport Holding GmbH* Sport1 GmbH Sport1 Gaming GmbH PLAZAMEDIA Austria Ges.m.b.H. PLAZAMEDIA Swiss AG CMS Camera Moving Systems GmbH EM.TV Finance B.V. Highlight Communications AG**** Team Holding AG T.E.A.M. UK Rainbow Home Entertainment AG Constantin Film Schweiz AG Kontraproduktion AG Rainbow Home Entertainment Ges.m.b.H. Escor Casinos & Entertainment SA ***** Escor Automaten AG Casino Zürich i.L. Pokermania GmbH Ismaning Ismaning Basel/Schweiz 100,00 CHF 241 -209 Zürich/Schweiz 100,00 CHF -1.149 -504 Wien/Österreich 100,00 EUR 1.603 -27 Düdingen/Schweiz 56,95 CHF 17.110 -7.777 Düdingen/Schweiz 100,00 CHF -12.083 -350 Zürich/Schweiz 36,50 CHF -4.953 -1.729 59 Köln 50,004 EUR 31 Highlight Communications (Deutschland) GmbH München 100,00 EUR 1.574 0 Constantin Film AG München 100,00 EUR 81.380 15.236 Constantin Media GmbH audiovisuelle Produktionen* München 100,00 EUR 26 0 Constantin Film Produktion GmbH* München 100,00 EUR 339 0 Constantin Television GmbH* München 100,00 EUR 100 0 Constantin Film Services GmbH* München 100,00 EUR 25 0 Los Angeles/USA 100,00 USD 2.970 540 Los Angeles/USA 100,00 USD 346 71 London/UK 100,00 GBP -22 -15 Constantin Film Development Inc. Constantin Production Services GmbH DoA Production Ltd. 9 Sitz der Gesellschaft direkte/ indirekte Beteiligung in % Name der Gesellschaft Resident Evil Mexico S. DE R.L. DE C.V.** Greenland Film Production A.B. Smilla Film A.S. Constantin Music Publishing US Inc. NEF-Production S.A.S. Constantin Film International GmbH * Constantin Pictures GmbH* She's French LLC Impact Pictures LLC Impact Pictures Ltd. Constantin Entertainment GmbH* Constantin Entertainment Polska Sp. z o.o. Constantin Entertainment U.K. Ltd. Constantin Entertainment Croatia d.o.o. Sitz der Gesellschaft direkte/ indirekte Beteiligung in % Währung Eigenkapital des letzten Geschäftsjahres in Tausend Ergebnis des letzten Geschäftsjahres in Tausend 0 Mexicali/Mexiko 100,00 MXN 155 Stockholm/Schweden 100,00 SKR -4.612 0 Kopenhagen/Dänemark 100,00 DKR -3.016 35 Los Angeles/USA 100,00 USD 1 0 Paris/Frankreich 30,00 EUR -526 -536 München 100,00 EUR 105 0 München 100,00 EUR 26 0 Los Angeles/USA 100,00 USD -36 -3 Delaware/USA 51,00 USD -1.115 -41 London/UK 51,00 GBP -767 -1 Ismaning 100,00 EUR 301 0 Warschau, Polen 75,00 PLN 5.245 5.577 Reading/UK 100,00 GBP -36 -20 Zagreb/Kroatien 100,00 HRK -4.605 -4.648 -410 Constantin Entertainment Turkey TV Prodüksiyon Limited Sirketi*** Constantin Entertainment Adria d.o.o. Constantin Entertainment Hellas EPE****** Constantin Entertainment Middle East FZ LLC Istanbul/Turkei 100,00 TRY -1.785 Zagreb/Kroatien 100,00 HRK 0 0 Athen/Griechenland 100,00 EUR 419 404 Abu Dhabi/VAE 100,00 AED -1.220 -550 Constantin Entertainment SRB d.o.o. Belgrad/Serbien 100,00 RSD -83.980 -50.018 Constantin Entertainment Israel Ltd. Tel Aviv/Israel 75,00 ILS -559 -596 München 95,52 EUR 226 -524 Berlin 75,50 EUR -2.667 904 München 51,00 EUR -3.282 3.567 -908 Olga Film GmbH Moovie – the art of entertainment GmbH Rat Pack Filmproduktion GmbH Westside Filmproduktion GmbH Krefeld 51,00 EUR -2.823 Constantin Film Verleih GmbH* München 100,00 EUR 2.815 0 Amsterdam/Niederlande 100,00 EUR 1.506 83 Constantin Music Verlags- GmbH* München 100,00 EUR 70 0 Constantin Music GmbH* München 90,00 EUR 25 0 Königskinder Music GmbH München 50,00 EUR -288 1 Constantin Family GmbH* München 100,00 EUR 100 0 Fernsehen mbH München 50,00 EUR 564 472 BECO Musikverlag GmbH Hamburg 50,00 EUR 60 35 Constantin International B.V. PolyScreen Produktionsgesellschaft für Film und * ** *** **** Unternehmen, die das Wahlrecht nach § 264 Abs. 3 HGB bezüglich Offenlegung in Anspruch nehmen. Die Gesellschaft wird zu je 50% durch die Constantin Film Produktion GmbH und die Constantin Film International GmbH gehalten. Die Gesellschaft wird zu 0,03% durch die Constantin Film Produktion GmbH gehalten. Unter Berücksichtigung der von Highlight Communications AG gehaltenen eigenen Aktien ergibt sich ein Kapitalanteil von 48,49%. Die Gesellschaften, an denen die Highlight Communications AG beteiligt ist, sind mit dem Anteil von 47,3% durchzurechnen. ***** Unter Berücksichtigung der von Escor Casinos & Entertainment SA gehaltenen eigenen Aktien ergibt sich ein Kapitalanteil von 57,69%. ****** Die Gesellschaft wird zu 0,2% durch die Constantin Film Produktion GmbH gehalten. 10 JAHRESABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN 3. Beteiligungen in EUR Zusammensetzung in EUR 31.12.2011 31.12.2010 77.012.677,10 93.665.498,20 Die Verminderung bei den Beteiligungen ist auf außerplanmäßige Abschreibungen von EUR 16.652.821 zurückzuführen. Die außerplanmäßigen Abschreibungen erfolgten auf den beizulegenden Zeitwert. B. Umlaufvermögen 4.052.476,62 0,00 Sport1 GmbH 1.169.382,73 6.154.062,57 Film-Produktion 282.678,26 120.786,26 PLAZAMEDIA Swiss AG 203.520,55 0,00 Constantin Sport Marketing GmbH 0,00 1.529.365,87 Constantin Sport Medien GmbH 0,00 564.214,64 Brandsome GmbH 0,00 174.179,35 PLAZAMEDIA GmbH TV- und I. FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE 31.12.2010 8.276,74 27.422,52 Zusammensetzung in EUR 31.12.2011 31.12.2010 Bruttoforderungen 191.066,98 271.717,08 Einzelwertberichtigungen 1.190,00 8.266,47 5.709.248,16 8.550.875,16 3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsver- 31.12.2011 – davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0 (Vj. EUR 0) Fremdwährungsbewertung 31.12.2010 Constantin Sport Holding GmbH Übrige Gesellschaften 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in EUR 31.12.2011 -4.711,38 -4.616,14 -178.078,86 -239.678,42 8.276,74 27.422,52 hältnis besteht in EUR 31.12.2011 31.12.2010 110.000,00 3.092.016,10 – davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0 (Vj. EUR 0) Im Gesamtbetrag der Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von EUR 110.000 (Vj. EUR 85.854) enthalten. 4. Sonstige Vermögensgegenstände in EUR In 2011 wurde wie im Vorjahr keine Pauschalwertberichtigung gebildet, da alle Risiken bereits im Rahmen der Ermittlung von Einzelwertberichtigungen berücksichtigt wurden. 31.12.2010 1.871.796,44 – davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 41.696 (Vj. EUR 48.778) 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen in EUR 31.12.2011 31.12.2010 5.709.248,16 8.550.875,16 – davon aus Lieferungen und Leistungen EUR 590.321 (Vj. EUR 238.743) – davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0 (Vj. EUR 0) 11 31.12.2011 1.233.802,70 Die Kapitalertragsteuer- und Körperschaftsteuerforderungen stehen im Zusammenhang mit Rückforderungsansprüchen für das Berichtsjahr sowie für ehemalige Tochterunternehmen für die Jahre 2005 bis 2007. Zusammensetzung in EUR 31.12.2011 31.12.2010 papiere des Umlaufvermögens 831.357,45 1.330.101,11 Kapitalertragsteuer 351.035,06 200.998,14 Körperschaftsteuer 48.777,99 55.490,35 1.863,80 6.863,80 Zinsabgrenzungen auf Wert- Kautionen Debitorische Kreditoren beizulegenden Wert bewertet, der dem Börsenkurs der Unternehmensanleihe zum 31. Dezember 2011 entspricht. Die im Berichtsjahr zu erfassende Zuschreibung betrug EUR 6.500 (Vj. EUR 17.500 Wertminderung). III. KASSENBESTAND, GUTHABEN BEI KREDITINSTITUTEN 746,38 3.042,97 Gewerbesteuer 0,00 273.168,00 31.12.2011 31.12.2010 Finanzinstrumente 0,00 3,66 6.667.284,27 48.461.555,93 31.12.2011 31.12.2010 6.664.834,10 48.458.513,53 Sonstiges 22,02 2.128,41 1.233.802,70 1.871.796,44 1. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten in EUR Zusammensetzung in EUR I. WERTPAPIERE Girokonten Sonstige Wertpapiere in EUR Kassen 31.12.2011 31.12.2010 17.297.618,47 27.114.141,10 2.450,17 3.042,40 6.667.284,27 48.461.555,93 D. Aktive latente Steuern In 2011 hat die Constantin Medien AG insgesamt 56.500 Stück (Vj. 2.545.057 Stück) Anteile an der, von ihrer Tochtergesellschaft EM.TV Finance B.V. emittierten, Wandelschuldverschreibung 2006/2013 erworben. Der Erwerb erfolgte zu Marktpreisen. Im Juli 2011 wurden 2.035.780 Stücke der Wandelschuldverschreibung 2006/2013 im Nominalwert von EUR 11.909.313 mit der Darlehensverbindlichkeit gegenüber der EM.TV. Finance B.V. verrechnet und die Stücke entwertet. Des Weiteren hat die Gesellschaft in 2011 500.000 Stück der Wandelschuldverschreibung 2006/2013 zu Marktpreisen an ihre mittelbare Tochtergesellschaft PLAZAMEDIA GmbH TVund Film-Produktion verkauft. Insgesamt hält die Gesellschaft zum 31. Dezember 2011 4.065.777 Stück (Vj. 6.545.057 Stück) der Wandelschuldverschreibung 2006/2013. In 2010 hat die Gesellschaft von der im Oktober 2010 emittierten Unternehmensanleihe Anleihen im Nominalwert von EUR 1.000.000 zurückerworben. Diese Stücke sind mit dem Aktive latente Steuern in EUR 31.12.2011 31.12.2010 3.495.346,00 2.898.471,00 Die nach § 274 Abs. 1 HGB gebildeten aktiven latenten Steuern setzen sich aus temporären Differenzen auf Geschäftsoder Firmenwerte, Mietereinbauten, sonstige Rückstellungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von EUR 2.749.182 (Vj. EUR 2.393.895) sowie auf steuerliche Verlustvorträge in nutzbarer Höhe von EUR 746.164 (Vj. EUR 504.576) zusammen. Passive latente temporäre Differenzen bestehen auf Finanzanlagen, Wertpapiere des Umlaufvermögens und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von EUR 330.322 (Vj. EUR 475.539) und wurden mit aktiven latenten Differenzen saldiert. Der Ermittlung der latenten Steuern lag wie im Vorjahr ein Steuersatz von 27,38 Prozent zugrunde. 12 JAHRESABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN PASSIVA A. Eigenkapital Die Entwicklung des Eigenkapitals ist im nachfolgenden Eigenkapitalspiegel dargestellt: EIGENKAPITALSPIEGEL in EUR Gewinnrücklagen Gezeichnetes Kapital Stand 1.1.2010 Kapitalrücklage Andere Gewinnrücklagen 85.130.780,00 0,00 183.707.514,08 4.142,00 0,00 Anpassungen BilMoG 0,00 -2.047,00 0,00 -2.047,00 5.910.087,10 Wandlung Schuldverschreibung 0,00 0,00 140,40 -48,00 0,00 Jahresfehlbetrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Stand 1.1.2011 85.130.780,00 -2.047,00 183.707.654,48 2.047,00 5.910.087,10 Jahresfehlbetrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 85.130.780,00 -2.047,00 183.707.654,48 2.047,00 5.910.087,10 Stand 31.12.2011 I. GEZEICHNETES KAPITAL Gezeichnetes Kapital in EUR 31.12.2011 31.12.2010 85.130.780,00 85.130.780,00 1.1 Entwicklung des Grundkapitals Das Grundkapital der Constantin Medien AG beträgt zum 31. Dezember 2011 insgesamt EUR 85.130.780 (Vj. EUR 85.130.780), eingeteilt in 85.130.780 (Vj. 85.130.780) auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie. Zum 31. Dezember 2011 belief sich die Position der selbst gehaltenen stimmrechtslosen eigenen Aktien auf 2.047 Stück (Vj. 2.047 Stück). Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft keinerlei Rechte zu. 1.2 Genehmigtes Kapital Genehmigtes Kapital 2009/I Im Rahmen des auf der außerordentlichen Hauptversammlung vom 28. Januar 2009 beschlossenen Genehmigten Kapitals 13 Eigene Anteile Rücklage für eigene Anteile 2009/I ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 27. Januar 2014 um insgesamt bis zu EUR 20.000.000 durch ein- oder mehrmalige Ausgabe von bis zu 20.000.000 neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 EUR gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen. Das Genehmigte Kapital zum 31. Dezember 2011 beträgt EUR 20.000.000 (Vj. EUR 20.000.000). 1.3 Bedingtes Kapital Bedingtes Kapital 2004/III Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 19. März 2004 wurde das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR 1.488.012 durch Ausgabe von bis zu 1.488.012 auf den Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Bedienung von Optionsrechten für Aktienoptionen, die auf Basis der Beschlüsse der Hauptversammlung der ehemaligen EM.TV & Merchandising AG vom 22. Juli 1999 und 26. Juli 2000 ausgegeben wurden (Optionsprogramm 1999 und 2000, sog. Aktienoptionen). Zum 31. Dezember 2011 hielten Berechtigte insgesamt 87.000 Optionsrechte (Vj. 358.000 Optionsrechte), die zum Bezug von insgesamt 11.918 (Vj. 49.041 Stückaktien) auf den Inhaber lautende Stückaktien der Constantin Medien AG mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie berechtigen. Verlustvortrag Summe -153.335.797,24 115.506.638,84 0,00 5.905.993,10 0,00 92,40 -12.151.007,80 -12.151.007,80 -165.486.805,04 109.261.716,54 -15.284.070,26 -15.284.070,26 -180.770.875,30 93.977.646,28 Bedingtes Kapital 2005/I Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 5. Juli 2005 wurde das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR 15.000.000 durch Ausgabe von bis zu 15.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht. Auf Basis dieser Ermächtigung wurde am 8. Mai 2006 über die hundertprozentige Tochtergesellschaft EM.TV Finance B.V., Amsterdam die 5,25% Wandelschuldverschreibung 2006/2013 ausgegeben. Jede Schuldverschreibung berechtigt zur Wandlung in 1,0123 auf den Inhaber lautende Stückaktien der Constantin Medien AG mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie. Den Emissionserlös hat die EM.TV Finance B.V. der Constantin Medien AG über ein ursprünglich langfristiges Darlehen zur Verfügung gestellt. Die Constantin Medien AG tritt als Garantin für die Wandelschuldverschreibung auf. Im Falle einer Wandlung erlischt der Rückzahlungsanspruch aus dem Darlehen in Höhe der in Aktien gewandelten Schuldverschreibungen. Die Hauptversammlung vom 19. Juli 2011 hat die teilweise Aufhebung des bedingten Kapitals 2005/I beschlossen. Die Reduzierung des bedingten Kapitals 2005/I auf EUR 5.000.000 erfolgte, da nach Ausübung der vorzeitigen Kündigungsoption zum Mai 2011 sowie Aufrechnung und Entwertung von Teilschuldverschreibungen zur Bedienung der Wandlungsrechte aus ausstehenden Wandelschuldverschreibungen nur noch ein bedingtes Kapital in Höhe von EUR 5.000.000 notwendig ist. Zum 31. Dezember 2011 beläuft sich das bedingte Kapital 2005/I auf einen Betrag von EUR 5.000.000 (Vj. EUR 14.968.183). Im Geschäftsjahr 2011 wurden keine Teilschuldverschreibungen (Vj. 24 Stück) in Aktien der Constantin Medien AG gewandelt. Bedingtes Kapital 2008/I Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juli 2008 wurde das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR 20.000.000 durch Ausgabe von bis zu 20.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht. Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 19. Juli 2011 wurde das bedingte Kapital 2008/I zugunsten der Schaffung eines neuen bedingten Kapitals 2011/I aufgehoben. Bedingtes Kapital 2011/I Die Hauptversammlung hat am 19. Juli 2011 beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR 20.000.000 bedingt zu erhöhen. Das bedingte Kapital 2011/I dient ausschließlich der Gewährung von Aktienrechten an die Inhaber bzw. Gläubiger von Finanzinstrumenten (Wandelschuldverschreibungen und/oder Optionsschuldverschreibungen und/oder Wandelgenussrechte und/oder Optionsgenussrechte), die bis zum 19. Juli 2016 von der Gesellschaft oder unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften der Gesellschaft begeben werden. Das bedingte Kapital 2011/I dient nach Maßgabe der Wandelanleihebedingungen bzw. Wandelgenussrechtsbedingungen auch der Ausgabe von Aktien an Inhaber bzw. Gläubiger von Wandelschuldverschreibungen bzw. Wandelgenussrechten, die mit Wandlungspflichten ausgestattet sind. Die Ermächtigung bezieht sich auf die Ausgabe von Instrumenten im Gesamtnennbetrag von bis zu 150 Mio. Euro. Diese bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie von den Options- oder Wandlungsrechten aus den 14 JAHRESABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN vorgenannten Finanzinstrumenten Gebrauch gemacht wird oder wie die zur Wandlung verpflichteten Inhaber bzw. Gläubiger ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen. Der Beschluss über das bedingte Kapital 2011/I wurde am 1. August 2011 in das Handelsregister eingetragen. Bedingtes Kapital 2011/II Durch Beschluss der Hauptversammlung am 19. Juli 2011 wurde das Grundkapital um bis zu EUR 15.000.000 bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung bezieht sich auf die Ausgabe von Finanzinstrumenten (siehe bedingtes Kapital 2011/I) bis zum 19. Juli 2016 im Gesamtnennbetrag von bis zu 112,5 Mio. Euro. Der Beschluss über das bedingte Kapital 2011/II wurde am 1. August 2011 in das Handelsregister eingetragen. 1.4 Aktienoptionen Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 19. März 2004 hat die Gesellschaft den Berechtigten aus den Optionsprogrammen 1999 und 2000 der ehemaligen EM.TV & Merchandising AG an Stelle des Rechts, zum Basispreis je Optionsrecht je eine Inhaberaktie der Constantin Medien AG zu beziehen, das Recht gewährt, zum Basispreis je Optionsrecht jeweils 10/73 Stammaktien der Constantin Medien AG zu beziehen. Die zu gewährenden Aktien werden aus dem dafür vorgesehenen bedingten Kapital 2004/III ausgegeben. Aus dem Optionsprogramm 1999 waren bereits zum 31. Dezember 2009 aufgrund des Ablaufs der 10-Jahresfrist keine Optionsrechte mehr im Umlauf. Das Optionsprogramm 2000 sieht vor, dass 50 Prozent der Optionsrechte frühestens nach zwei Jahren (Tranche 1) und die übrigen 50 Prozent frühestens nach vier Jahren (Tranche 2) ausgeübt werden können. Der Basispreis ermittelt sich aus dem Durchschnitt von Eröffnungs- und Schlusskurs der Constantin Medien-Aktie an der Frankfurter Wertpapierbörse am Tag des Ausgabebeschlusses (Referenzpreis), beträgt jedoch mindestens den anteiligen Betrag des Grundkapitals für eine Stückaktie, zuzüglich 10 Prozent Aufschlag für Tranche 1 bzw. 20 Prozent Aufschlag für Tranche 2. Die Optionsrechte haben eine Laufzeit von zehn Jahren. Regulär laufen die Optionsrechte Ende des Jahres 2012 aus. In den Geschäftsjahren 2011 und 2010 wurden keine Options- 15 rechte ausgeübt. Zum 31. Dezember 2011 standen insgesamt 87.000 Optionsrechte (Vj. 358.000) aus, die zum Bezug von insgesamt 11.918 auf den Inhaber lautende Stückaktien (Vj. 49.041) der Constantin Medien AG mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie berechtigen. Der Rückgang zum Vorjahr beruht darauf, dass aufgrund Zeitablaufs Optionsrechte verfallen sind bzw. Optionsrechte aufgrund des Ausscheidens von Mitarbeitern verwirkt sind. 1.5 Eigene Anteile Die Constantin Medien AG hält zum 31. Dezember 2011 2.047 (Vj. 2.047) Stück eigene Aktien. Der auf diese eigenen Anteile entfallende Betrag am gezeichneten Kapital beträgt EUR 2.047 (Vj. EUR 2.047). Die Highlight Communications AG hält ihrerseits zum 31. Dezember 2011 insgesamt 7.422.331 (Vj. 7.422.331) Stück Constantin Medien-Aktien mit einem auf das gezeichnete Kapital entfallenden Betrag von EUR 7.422.331 (Vj. EUR 7.422.331). Die von der Highlight Communications AG gehaltenen Constantin Medien-Aktien sind wie eigene Anteile zu behandeln. Sie entsprachen zum 31. Dezember 2011 insgesamt einem Anteil am Grundkapital von 8,7 Prozent. Transaktionen mit eigenen Aktien wurden im Berichtsjahr nicht getätigt. Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juni 2010 ist die Gesellschaft ermächtigt, eigene Aktien von bis zu 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft zu erwerben. Die Ermächtigung wurde mit Ablauf der Hauptversammlung am 9. Juni 2010 wirksam und gilt bis zum 9. Juni 2015. Die Ermächtigung ist auf den Erwerb von eigenen Aktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von insgesamt bis zu EUR 8.513.078 beschränkt. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals ausgeübt werden. Auf die erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 Prozent des Grundkapitals entfallen. II. KAPITALRÜCKLAGE IV. BILANZVERLUST Kapitalrücklage in EUR 1. Bilanzverlust in EUR 31.12.2011 31.12.2010 183.707.654,48 183.707.654,48 Nach Ausübung von Bezugs- und Erwerbsrechten aus der Wandelschuldverschreibung 2006/2013 wurden im Berichtszeitraum aus dem Bestand an eigenen Aktien insgesamt 0 (Vj. 24) auf den Inhaber lautende Stückaktien gegen Zahlung des Bezugspreises ausgegeben. Dieser Sachverhalt führte zu einer Erhöhung der Kapitalrücklage um EUR 0 (Vj. EUR 140). 31.12.2011 31.12.2010 -180.770.875,30 -165.486.805,04 Zusammensetzung in EUR Verlustvortrag 31.12.2011 31.12.2010 -165.486.805,04 -153.335.797,24 Jahresfehlbetrag -15.284.070,26 -12.151.007,80 -180.770.875,30 -165.486.805,04 B. Rückstellungen III. GEWINNRÜCKLAGEN 2. Sonstige Rückstellungen 1. Rücklage für eigene Anteile in EUR 31.12.2011 31.12.2010 2.047,00 2.047,00 Gemäß § 272 Abs. 1a HGB sind die eigenen Anteile ab dem Geschäftsjahr 2010 nicht mehr aktivisch unter den Wertpapieren auszuweisen. Vielmehr ist der Nennbetrag der eigenen Anteile offen vom gezeichneten Kapital abzusetzen sowie der Unterschiedsbetrag zu den Anschaffungskosten mit den frei verfügbaren Gewinnrücklagen zu verrechnen. Sonstige Rückstellungen in EUR 31.12.2011 31.12.2010 15.171.572,48 14.464.465,66 Die sonstigen Rückstellungen beinhalten Rückstellungen für Rechts- und Beratungskosten in Höhe von EUR 4.008.375 (Vj. EUR 4.098.522) für verschiedene anhängige Prozesse. Der Erfüllungsbetrag der Rückstellungen für Garantieverpflichtungen beträgt EUR 7.048.000 (Vj. EUR 6.809.000). 2. Andere Gewinnrücklagen in EUR 31.12.2011 31.12.2010 5.910.087,10 5.910.087,10 Die anderen Gewinnrücklagen beinhalten EUR 5.893.681 (Vj. EUR 5.893.681) aus der Bildung von aktiven latenten Steuern gemäß § 274 Abs. 1 HGB zum 1. Januar 2010 sowie EUR 16.406 (Vj. EUR 16.406) aufgrund der zum 1. Januar 2010 vorgenommen Abzinsung einer langfristigen Rückstellung. In Höhe von EUR 5.893.681 (Vj. EUR 5.893.681) unterliegen die anderen Gewinnrücklagen einer Ausschüttungssperre nach § 268 Abs. 8 Satz 2 HGB. Personalrückstellungen in Höhe von EUR 1.762.855 (Vj. EUR 1.339.733) beinhalten aufgelaufene Überstunden, nicht genommene Urlaubstage, variable Vergütungsansprüche der Mitarbeiter sowie Vorstandstantiemen. Rückstellungen für ausstehende Rechnungen belaufen sich auf EUR 793.811 (Vj. EUR 635.168). Rückstellungen für ausstehende Lizenzzahlungen und Provisionen bestehen in Höhe von EUR 715.500 (Vj. EUR 715.500). Rückstellungen für Prüfungs-, Abschluss- und Steuerberatungskosten belaufen sich auf EUR 137.484 (Vj. EUR 204.000). 16 JAHRESABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN C. Verbindlichkeiten – davon aus Lieferungen und Leistungen EUR 3.000 (Vj. EUR 67.789) – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 30.592.170 (Vj. EUR 97.888.467) 1. Anleihen Anleihen in EUR 31.12.2011 31.12.2010 30.582.786,89 30.584.383,56 Zusammensetzung in EUR EM.TV Finance B.V. – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 582.787 (Vj. EUR 584.384) – davon mit einer Restlaufzeit zwischen einem und fünf Jahren EUR 30.000.000 (Vj. EUR 30.000.000) Die Constantin Medien AG hat am 13. Oktober 2010 eine Unternehmensanleihe im Volumen von EUR 30.000.000 begeben. Die Anleihe hat eine Laufzeit von fünf Jahren und ist mit 9,0 Prozent p.a. verzinst. Die Anleihe wurde bei institutionellen Investoren im In- und Ausland platziert. Die Constantin Medien AG hat das Recht die Unternehmensanleihe ab dem 13. Oktober 2013 insgesamt, nicht jedoch teilweise, jederzeit mit einer Frist von mindestens 30 und höchstens 60 Tagen durch Bekanntmachung zu kündigen und vorzeitig zum Erfüllungsbetrag zurückzuzahlen. Die Unternehmensanleihe enthält kein Wandlungsrecht. 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in EUR 31.12.2011 31.12.2010 572.628,44 482.299,63 – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 572.628 (Vj. EUR 482.300) Von den Verbindlichkeiten bestehen EUR 247.230 (Vj. EUR 247.230) gegenüber Lizenzgebern und EUR 325.398 (Vj. EUR 235.070) aus anderen Lieferungen und Leistungen. 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen Constantin Sport Marketing GmbH 31.12.2011 31.12.2010 29.937.305,39 90.700.196,77 584.731,68 0,00 Brandsome GmbH 43.998,94 0,00 Sport1 Gaming GmbH 20.163,39 0,00 Constantin Sport Medien GmbH 5.970,26 0,00 Constantin Sport Holding GmbH 0,00 7.122.266,05 0,00 66.003,74 EM.TV Beteiligungs GmbH & Co. KG 30.592.169,66 97.888.466,56 Am 8. Mai 2006 hat die EM.TV Finance B.V., Amsterdam/ Niederlande, eine 100 Prozent Tochtergesellschaft der Constantin Medien AG, eine 5,25% Wandelschuldverschreibung 2006/2013 mit einem Nominalwert von insgesamt EUR 87.750.000 begeben. Jede Schuldverschreibung berechtigt zur Wandlung in 1,0123 auf den Inhaber lautende Stückaktien der Constantin Medien AG mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie. Der Emissionspreis, der dem Nennbetrag sowie dem anfänglichen Wandlungspreis entspricht, beträgt EUR 5,85 je Wandelschuldverschreibung. Der Zinssatz beläuft sich auf 5,25 Prozent. Die Constantin Medien AG hat den Anleihegläubigern sowohl für Zinszahlungen als auch für die Rückzahlung eine Garantie gegeben. Den Emissionserlös aus der Wandelschuldverschreibung hat die EM.TV Finance B.V. der Constantin Medien AG vollständig durch ein langfristiges Darlehen in Höhe von ursprünglichen EUR 87.750.000 zur Verfügung gestellt. Das Darlehen wird mit 5,5 Prozent verzinst. Im Falle einer Wandlung erlischt der Rückzahlungsanspruch aus dem Darlehen in Höhe der in Aktien der Constantin Medien AG gewandelten Schuldverschreibungen. Im Geschäftsjahr 2011 wurden keine (Vj. 24) Teilschuldverschreibungen der EM.TV Finance B.V. in auf den Inhaber lautende Stückaktien der Constantin Medien AG gewandelt. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in EUR 17 31.12.2011 31.12.2010 30.592.169,66 97.888.466,56 Im Zusammenhang mit der Ausübung der Rückzahlungsoption durch die Gläubiger kam es im Mai 2011 zur vorzeitigen Rück- zahlung von 7.990.432 Stück Teilschuldverschreibungen im Nominalbetrag von EUR 46.744.027. Im Juli 2011 wurden 2.035.780 von der Constantin Medien AG gehaltene Teilschuldverschreibungen von der EM.TV Finance B.V. aufgerechnet und eingezogen. Somit standen am 31. Dezember 2011 noch 4.939.247 (Vj. 14.965.459) Teilschuldverschreibungen aus. Das Darlehen vor Zinsen von der EM.TV Finance B.V. zum Bilanzstichtag beträgt somit EUR 28.894.595 (Vj. EUR 87.547.935). – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 46.822 (Vj. EUR 153.274) Im Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von EUR 46.822 (Vj. EUR 153.274) enthalten. 5. Sonstige Verbindlichkeiten Sonstige Verbindlichkeiten in EUR Folgende Sicherheiten wurden den Gläubigern der Wandelschuldverschreibung gewährt: – Abtretung sämtlicher Ansprüche der EM.TV Finance B.V. aus dem Darlehen an die Constantin Medien AG – Garantie der Constantin Medien AG in Höhe von EUR 29.934.305 Der Darlehensverbindlichkeit gegenüber der EM.TV Finance B.V. stehen die in den Wertpapieren des Umlaufvermögens ausgewiesenen, durch die Gesellschaft zurückerworbenen Wandelschuldverschreibungen im Nominalwert von 23,8 Mio. EUR gegenüber, die nicht mit der Darlehensverbindlichkeit saldiert werden können. Durch den über den Markt durchgeführten Rückkauf bzw. durch die zum 31. Dezember 2011 selbst gehaltenen Stücke, konnte die Constantin Medien AG ihre Verbindlichkeit gegenüber der EM.TV Finance B.V. rechnerisch insgesamt auf 6,1 Mio. EUR reduzieren. Des Weiteren werden zurückerworbene Wandelschuldverschreibungen im Nominalwert von 2,9 Mio. EUR direkt von der mittelbaren Tochtergesellschaft PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion gehalten. Für die Tilgung der verbleibenden Verbindlichkeiten gegenüber der EM.TV Finance B.V wird die Constantin Medien AG vorhandene liquide Mittel, frei verfügbare Betriebsmittelkreditlinien sowie weitere Finanzierungsquellen nutzen. 4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht in EUR 31.12.2011 31.12.2010 46.822,01 153.273,60 31.12.2011 31.12.2010 36.676.207,02 31.673.965,28 – davon aus Steuern EUR 671.573 (Vj. EUR 1.492.409) – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 36.577.207 (Vj. EUR 16.673.965) – davon mit einer Restlaufzeit zwischen einem und fünf Jahren EUR 79.200 (Vj. EUR 15.000.000) – davon mit einer Restlaufzeit über fünf Jahren EUR 19.800 (Vj. EUR 0) Zusammensetzung in EUR Darlehen Privatinvestor 31.12.2011 31.12.2010 35.883.046,02 30.108.750,00 Umsatzsteuer 569.833,60 1.386.826,70 Ablöse Altverträge 118.800,00 0,00 93.826,70 94.795,37 Kreditorische Debitoren 2.420,90 64.948,53 Quellensteuer 7.912,50 10.787,01 Lohn-/Kirchensteuer Übrige 367,30 7.857,67 36.676.207,02 31.673.965,28 Das Darlehen wird von einer der Highlight Communications AG nahe stehenden Person gewährt. Eine Tranche von TEUR 15.000, die ursprünglich im August 2011 zur Rückzahlung fällig war, wurde neu verhandelt und verlängert. Die Rückzahlung des Teildarlehens wurde um ein Jahr auf August 2012 verlängert, wovon ein Teil in Schweizer Franken zurückzuzahlen ist. Zur Absicherung des Kursrisikos wurde ein Devisentermingeschäft abgeschlossen. Grundgeschäft ist eine Darlehensverbindlichkeit in Höhe von 11,0 Mio. CHF. Grund- und Sicherungsgeschäft sind so ausgestaltet, dass sich Währung, Betrag und Fälligkeit decken. Es besteht Effektivität. Grund- und Sicherungsgeschäft 18 JAHRESABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN bilden eine Bewertungseinheit. Das Sicherungsgeschäft ist nach der Einfrierungsmethode nicht bilanziert, da sich Währungsergebnisse aus Grund- und Sicherungsgeschäft ausgleichen. Der Marktwert des Devisentermingeschäfts zum 31. Dezember 2011 beträgt EUR -158.645. Der Zinssatz des Teildarlehens des Privatinvestors beträgt neu 6,0 Prozent p.a. Die zweite Tranche von EUR 15.000.000 ist im September 2012 zur Rückzahlung fällig. Zur Besicherung des Gesamtdarlehens wurde ein Wertpapierdepot mit 22,3 Millionen Highlight Communications-Aktien verpfändet. Die Lohn- und Kirchensteuer für Dezember 2011 wurde im Januar 2012 gezahlt. Die Umsatzsteuerverbindlichkeit betrifft die seit 1. Januar 2010 bestehende Umsatzsteuerorganschaft, deren Organträgerin die Constantin Medien AG ist. Zusammensetzung Sonstige betriebliche Erträge in EUR 4 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 2. Sonstige betriebliche Erträge Sonstige betriebliche Erträge in EUR 2011 2010 7.975.605,62 6.104.379,23 Die Erträge aus dem Verkauf von Wertpapieren des Umlaufvermögens resultieren aus der Verrechnung von 2.035.780 Stück der von der Constantin Medien AG gehaltenen Wandelschuldverschreibungen sowie aus der Veräußerung von Wandelschuldverschreibungen an die PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion. Die periodenfremden Erträge beinhalten im Wesentlichen Erträge aus Gutschriften. 2011 2010 Erträge aus dem Verkauf von Wertpapieren des Umlaufvermögens 4.588.349,12 1.662.075,90 Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen 1.236.023,89 670.172,78 Kostenweiterbelastungen an verbundene Unternehmen 1.051.245,33 692.248,14 Kostenerstattungen von Dritten 528.967,82 735.386,38 Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 438.257,35 283.333,75 Kursdifferenzen 64.804,73 1.223.813,06 Periodenfremde Erträge 21.088,04 307.742,15 Liquidationserlöse Tochtergesellschaften Erträge aus dem Abgang von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens 6.075,48 0,00 38,18 290.186,50 0,00 196.050,00 Mieterträge Übrige 40.755,68 43.370,57 7.975.605,62 6.104.379,23 4. Abschreibungen a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Die außerplanmäßigen Abschreibungen im Vorjahr wurden auf EDV-Systeme vorgenommen. Sachanlagen in EUR 2011 2010 -164.017,77 -203.758,88 5. Sonstige betriebliche Aufwendungen Sonstige betriebliche Aufwendungen in EUR Im Berichtsjahr fielen keine außerplanmäßigen Abschreibungen (Vj. EUR 37.211) an. 19 2011 2010 -7.720.202,51 -6.753.963,09 Zusammensetzung Sonstige betriebliche Aufwendungen in EUR 2011 2010 Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten -1.934.009,58 -1.506.325,41 Verluste aus Kursdifferenzen -1.632.351,88 -261.606,39 Wertberichtigungen und Forderungsverluste -900.292,00 -452.718,63 Wartungskosten, Reparaturen, Instandhaltungen -827.942,99 -658.824,19 Werbe-, Reise- und Messekosten -546.193,38 -405.773,27 Mieten und Raumkosten -442.866,80 -621.893,94 Porto, Telefon, Internet -424.743,59 -274.783,65 Versicherungen, Beiträge und sonstige Abgaben -258.807,02 -155.231,32 Fahrzeugkosten -123.381,80 -107.704,03 -14.980,30 -16.292,12 Bankgebühren Verluste aus dem Abgang von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens Übrige -285,26 0,00 -614.347,91 -2.292.810,14 -7.720.202,51 -6.753.963,09 Bei den übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen handelt es sich wie im Vorjahr um diverse Einzelposten, die zum Beispiel im Zusammenhang mit der Administration des Unternehmens, dem Aufsichtsrat, der Hauptversammlung und sonstigen Bereichen der allgemeinen Verwaltung stehen. Im Berichtsjahr umfasst der Posten ausschließlich außerplanmäßige Abschreibungen auf Finanzanlagen. Im Vorjahr umfasst der Posten eine Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert der von der Gesellschaft zurückerworbenen Unternehmensanleihe. 9. Zuschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in EUR Zuschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens in EUR 2011 2010 6.500,00 2.905.861,40 Die Zuschreibung erfolgte auf den beizulegenden Zeitwert zum Bilanzstichtag. 2011 2010 620.481,33 -2.911.919,91 Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich aus Erträgen aus der Auflösung von Steuerrückstellungen für das Jahr 2009 von EUR 23.606 und aus Erträgen aus der Zuführung aktiver latenter Steuern von EUR 596.875 zusammen. 11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens in EUR 2011 2010 -16.678.621,10 -17.500,00 20 JAHRESABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN 5 Sonstige Angaben 5.1 Gesellschaftsorgane Vorstand – Bernhard Burgener, Vorsitzender des Vorstands, Zeiningen, Schweiz – Antonio Arrigoni, Vorstand Finanzen, Feldkirchen – Thilo Proff, Vorstand Sport (seit 1. März 2012), München Im Zuge der in 2010 erfolgten Verlängerung der Verträge von Herrn Bernhard Burgener und Herrn Antonio Arrigoni bis zum 31. August 2013 bzw. bis zum 30. Juni 2014 wurde die variable Vergütung der Vorstände neu geregelt. Die variablen Vergütungsbestandteile umfassen neben einer jährlichen leistungsabhängigen Vergütung eine Komponente mit langfristiger Anreizwirkung, die sich u.a. an der Entwicklung des Börsenkurses und den Ergebnissen des Konzerns orientiert. Die variablen Vergütungsbestandteile sind der Höhe nach vertraglich begrenzt. Die langfristige Komponente kommt erstmals nach Feststellung des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2012 bei Erreichen der vereinbarten Ziele zur Auszahlung. Die Anstellungsverträge der Vorstände sehen zudem einen sogenannten Abfindungs-Cap vor, wenn der Vertrag ohne wichtigen Grund vorzeitig endet. Die Gesamtbezüge des Vorstands im Berichtsjahr setzen sich wie folgt zusammen (in EUR): BEZÜGE DES VORSTANDS in EUR Fixe Vergütung Variable Vergütung Sonstige Bezüge Summe Bernhard Burgener 450.000 150.000 1.489.237 2.089.237 Antonio Arrigoni 619.259 150.000 8.613 777.872 Für das Geschäftsjahr 2011 wurde darüber hinaus für Herrn Bernhard Burgener und Herrn Antonio Arrigoni eine Tantiemerückstellung mit langfristiger Anreizwirkung von jeweils EUR 150.000 erfasst. Die sonstigen Bezüge von Herrn Bernhard Burgener betreffen seine Tätigkeit als Vorsitzender des Vorstands der Constantin Film AG sowie als Präsident des Verwaltungsrats bzw. Verwaltungsrat verschiedener Unternehmen der Highlight-Gruppe. Die sonstigen Bezüge von Herrn Antonio Arrigoni betreffen die Vergütung für seine Tätigkeit als Verwaltungsrat der Highlight Communications AG. Auf die Mitglieder des Vorstands entfallen zum 31. Dezember 2011 keine (Vj. 0) Optionsrechte aus dem Optionsprogramm 2000, die zum Bezug von Aktien der Constantin Medien AG berechtigen. 21 Die oben genannten Vorstände sind Mitglieder der folgenden Kontrollgremien: Herr Bernhard Burgener ist Mitglied in den folgenden Aufsichts- und Verwaltungsräten sowie Beiräten: – Vorstandsvorsitzender der Constantin Film AG, München – Präsident und Delegierter des Verwaltungsrats der Highlight Communications AG, Pratteln, Schweiz – Präsident des Verwaltungsrats der Constantin Film Schweiz AG, Basel, Schweiz – Präsident des Verwaltungsrats der KONTRAPRODUKTION AG, Zürich, Schweiz – Beirat der Constantin Entertainment GmbH, Ismaning – Präsident des Verwaltungsrats der Team Holding AG, Luzern, Schweiz – Präsident des Verwaltungsrats der Team Football Marketing AG, Luzern, Schweiz – Präsident des Verwaltungsrats der T.E.A.M Television Event And Media Marketing AG, Luzern, Schweiz – Präsident des Verwaltungsrats der Rainbow Home Entertainment AG, Pratteln, Schweiz – Verwaltungsrat der Escor Casinos & Entertainment SA, Düdingen, Schweiz – Verwaltungsrat der Escor Automaten AG, Düdingen, Schweiz – Präsident des Verwaltungsrats der Lechner Marmor AG, Laas, Italien – Präsident des Verwaltungsrats der Laaser Marmorindustrie GmbH, Laas, Italien – Verwaltungsrat der CBE Marmor & Handels AG, Ibach, Schweiz Herr Antonio Arrigoni ist Mitglied in den folgenden Aufsichtsbzw. Verwaltungsräten: – Verwaltungsrat der Highlight Communications AG, Pratteln, Schweiz – Delegierter des Verwaltungsrats der PLAZAMEDIA Swiss AG, Pratteln, Schweiz Herr Thilo Proff hat kein Mandat in einem Kontrollgremium inne. Aufsichtsrat – Fred Kogel, Produzent, Straßlach-Dingharting (Vorsitzender) – Werner E. Klatten, Rechtsanwalt, Hamburg (stellvertretender Vorsitzender) – Jan P. Weidner, Investmentbanker, Frankfurt/Main – Dr. Erwin Conradi, Unternehmer, Risch, Schweiz – Dr. Dieter Hahn, Geschäftsführer, München – Dr. Bernd Kuhn, Rechtsanwalt, München Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats im Berichtsjahr setzen sich wie folgt zusammen (in EUR): BEZÜGE DES AUFSICHTSRATS in EUR Fixe Vergütung Variable Vergütung Sonstige Bezüge Summe Fred Kogel 75.000 15.000 327.000 417.000 Werner E. Klatten 40.000 7.500 312.000 359.500 Jan P. Weidner 30.000 5.000 0 35.000 Dr. Erwin Conradi 25.000 5.000 41.919 71.919 Dr. Dieter Hahn 30.000 5.000 43.066 78.066 Dr. Bernd Kuhn 30.000 5.000 0 35.000 Die variable Vergütung enthält eine kurzfristige und eine langfristige Komponente. Die variable, am kurzfristigen Erfolg des Unternehmens orientierte jährliche Vergütung wird fällig, sofern das Konzernergebnis je Aktie jeweils um 10 Prozent p.a. höher liegt als das Konzernergebnis je Aktie des jeweils vorangegangenen Geschäftsjahres. Die variable, am langfristigen Erfolg des Unternehmens orientierte Vergütung wird fällig, wenn das betreffende Mitglied des Aufsichtsrates über drei volle Geschäftsjahre dem Aufsichtsrat angehört und das Konzernergebnis pro Aktie über den Zeitraum von drei Jahren um durchschnittlich mindestens 15 Prozent p.a. gestiegen ist. Die sonstigen Bezüge von Herrn Fred Kogel betreffen seine Tätigkeit als Aufsichtsrat der Constantin Film AG sowie die Honorare aus dem Beratervertrag der Constantin Film-Gruppe mit der Fred Kogel GmbH. Die sonstigen Bezüge von Herrn Werner E. Klatten beinhalten die Vergütung aus dem Beratervertrag mit der Constantin Medien AG. Die sonstigen Bezüge von Herrn Dr. Conradi und Herrn Dr. Hahn betreffen ihre Tätigkeit im Verwaltungsrat der Highlight Communications AG. 22 JAHRESABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN Die oben genannten Aufsichtsräte sind Mitglieder der folgenden Kontrollgremien: Herr Fred Kogel ist Mitglied in den folgenden Aufsichtsräten und Beiräten: – Vorsitzender des Aufsichtsrats der Constantin Film AG – Vorsitzender des Beirats der Constantin Entertainment GmbH – Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender MAMA Sustainable Incubation AG, Berlin (seit 8.8.2011) Herr Werner E. Klatten ist Mitglied in den folgenden Aufsichtsräten und Verwaltungsräten bzw. Beiräten: – Aufsichtsratsvorsitzender der Stiftung Deutsche Sporthilfe, Frankfurt/Main – Mitglied im Kuratorium der Bundesliga-Stiftung, Frankfurt/Main – CTC Media Inc., Moskau, Russland – teNeues Verlag, Kempen (Vorsitzender des Beirats) – MAMA Sustainable Incubation AG, Berlin Herr Jan P. Weidner ist in keinem anderen Aufsichtsrat oder Beirat tätig. Herr Dr. Erwin Conradi ist Mitglied in den folgenden Aufsichtsräten und Verwaltungsräten: – Highlight Communications AG – Mang Medical One AG, Essen (Vorsitzender des Aufsichtsrats) – Sensile Holding AG, Baar, Schweiz (Präsident des Verwaltungsrats) – Sensile Medical AG, Hägendorf, Schweiz (Präsident des Verwaltungsrats) – Sensile Pat AG, Hägendorf, Schweiz (Präsident des Verwaltungsrats) Herr Dr. Dieter Hahn ist Mitglied in den folgenden Aufsichtsräten und Verwaltungsräten bzw. Beiräten: – Highlight Communications AG – Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender bitop AG, Witten – BNK Service GmbH, München (Beirat) Herr Dr. Bernd Kuhn ist in keinem anderen Aufsichtsrat oder Beirat tätig. 23 5.2 Deutscher Corporate Governance Kodex Vorstand und Aufsichtsrat haben sich darauf verständigt, den Deutschen Corporate Governance Kodex für börsennotierte Gesellschaften anzuwenden. Dem Empfehlungskatalog wurde nur in wenigen Fällen nicht gefolgt. Die Erklärung ist auf der Homepage unter www.constantin-medien.de unter Investor Relations/Corporate Governance veröffentlicht. 5.3 Aktionärsstruktur der Gesellschaft zum Bilanzstichtag Die KF 15 GmbH & Co. hielt zum 31. Dezember 2011 18,7 Prozent am Grundkapital der Gesellschaft. Des Weiteren hielt die Highlight Communications AG 8,7 Prozent, Herr Dr. Erwin Conradi 6,7 Prozent, Herr Bernhard Burgener 5,9 Prozent und Herr Dr. Dieter Hahn 3,0 Prozent am Grundkapital der Gesellschaft. Der Rest in Höhe von 57,0 Prozent befindet sich im Streubesitz (Free Float). Die von der Highlight Communications AG gehaltenen Anteile werden aufgrund der Vollkonsolidierung der Highlight Communications AG im Konzernabschluss der Constantin Medien AG wie eigene Anteile behandelt. Darüber hinaus halten Herr Werner E. Klatten 33.000 Aktien, Herr Dr. Bernd Kuhn 8.470 Aktien und Herr Antonio Arrigoni 6.279 Aktien der Gesellschaft. 5.4 Mitteilungspflichtige Beteiligungen Im Berichtsjahr wurden der Gesellschaft die nachfolgende, gemäß §§ 21, 25 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) mitteilungspflichtige Transaktion gemeldet. Die KF 15 GmbH & Co. KG, München, Deutschland, hat uns gemäß § 25 Abs. 1 WpHG am 01.04.2011 mitgeteilt, dass sie am 01.04.2011 durch Zusammenrechnung von Stimmrechten, welche sie aufgrund unmittelbar gehaltener Finanzinstrumente einseitig erwerben kann und aus Stimmrechten nach § 21 Abs. 1 WpHG die Schwelle von 25%, 20%, 15%, 10% und 5% der Stimmrechte an der Constantin Medien AG, Ismaning, Deutschland, ISIN: DE0009147207, WKN: 914720 unterschritten hat. Ihr aufgrund von Finanzinstrumenten beziehbarer Stimmrechtsanteil beträgt 0,00% (0 Stimmrechte). Der Stimmrechtsanteil der KF 15 GmbH & Co. KG nach § 21 Abs. 1 WpHG beträgt 18,65% (15880748 Stimmrechte). Die KF 15 Verwaltungs GmbH, München, Deutschland, hat uns gemäß § 25 Abs. 1 WpHG am 01.04.2011 mitgeteilt, dass sie am 01.04.2011 durch Zusammenrechnung von Stimmrechten, welche sie aufgrund mittelbar gehaltener Finanzinstrumente einseitig mittelbar erwerben kann und aus Stimmrechten nach §§ 21 Abs. 1, 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG die Schwelle von 25%, 20%, 15%, 10% und 5% der Stimmrechte an der Constantin Medien AG, Ismaning, Deutschland, ISIN: DE0009147207, WKN: 914720 unterschritten hat. Ihr aufgrund von (mittelbar gehaltenen) Finanzinstrumenten beziehbarer Stimmrechtsanteil beträgt 0,00% (0 Stimmrechte). Der Stimmrechtsanteil der KF 15 Verwaltungs GmbH beträgt 18,65% (15880748 Stimmrechte). Diese 18,65% (15880748 Stimmrechte) werden ihr nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG über die KF 15 GmbH & Co. KG zugerechnet. 5.5 Honorar des Abschlussprüfers Das vom Abschlussprüfer PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft berechnete Honorar betrug im Berichtszeitraum für die Tätigkeit als Abschlussprüfer EUR 108.312 (Vj. EUR 118.805), für andere Bestätigungsleistungen EUR 0 (Vj. EUR 0), für Steuerberatung EUR 0 (Vj. EUR 15.000) sowie EUR 8.388 (Vj. EUR 61.125) für sonstige Leistungen. Für Auslagen werden schätzungsweise zusätzlich EUR 12.249 anfallen. 5.6 Anzahl der Mitarbeiter Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter im Berichtszeitraum betrug: rücktrittserklärung abgegeben, der zufolge die Gesellschaft mit ihren Forderungen auf Rückzahlung ihres an die PLAZAMEDIA Swiss AG gewährten Darlehens hinter allen Forderungen anderer Gläubiger zurücktritt. Bei einer nennenswerten Verschlechterung der finanziellen Lage der Tochtergesellschaft PLAZAMEDIA Swiss AG, könnte die Constantin Medien AG verpflichtet sein, weitere Barmittel in Form von Darlehen, bei denen mit einer Rückzahlung nicht zu rechnen ist, zur Verfügung zu stellen. Derzeit wird von einem solchen Szenario jedoch nicht ausgegangen. Mit Vereinbarung vom 18. Dezember 2009 und Verlängerungsvereinbarungen vom 19. Oktober 2010 sowie 27. Juli 2011 hat die Constantin Medien AG eine selbstschuldnerische Bürgschaft bis zum Höchstbetrag von EUR 4.400.000 zugunsten der Commerzbank Aktiengesellschaft für den von der Commerzbank Aktiengesellschaft der Sport1 GmbH eingeräumten Avalrahmen über EUR 4.400.000 übernommen. Des Weiteren hat die Constantin Medien AG mit Vereinbarung vom 18. Dezember 2009 und Verlängerungsvereinbarungen vom 19. Oktober 2010 sowie 27. Juli 2011 eine selbstschuldnerische Bürgschaft bis zum Höchstbetrag von EUR 200.000 zugunsten der Commerzbank Aktiengesellschaft für den von der Commerzbank Aktiengesellschaft der PLAZAMEDIA GmbH TV- und FilmProduktion eingeräumten Avalrahmen über EUR 200.000 übernommen. Die SPORT1 und PLAZAMEDIA eingeräumten Avalrahmen werden der, von der Commerzbank Aktiengesellschaft der Constantin Medien AG gewährten, Rahmenkreditlinie von 10,0 Mio. EUR angerechnet. Anzahl der Mitarbeiter Angestellte in 2011 in 2010 31 36 Im Berichtsjahr wurde durchschnittlich 1 Mitarbeiter (Vj. 0) befristet beschäftigt. 5.7 Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten Gegenüber der mittelbaren Tochtergesellschaft PLAZAMEDIA Swiss AG, Pratteln/Schweiz hat die Gesellschaft eine Rang- Die zugunsten der Sport1 GmbH und der PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion eingegangenen Verpflichtungen aus Bürgschaften gegenüber der Commerzbank Aktiengesellschaft waren nicht zu passivieren, da die zugrunde liegenden Verbindlichkeiten durch die verbundenen Unternehmen voraussichtlich erfüllt werden und daher mit einer Inanspruchnahme nicht zu rechnen ist. Bestellobligo Zum Bilanzstichtag bestanden keine vertraglichen Verpflichtungen. 24 JAHRESABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN Sonstige finanzielle Verpflichtungen Am 31. Dezember 2011 bestanden folgende sonstige finanzielle Verpflichtungen aus langfristigen Miet-, Leasing- und Dienstleistungsverträgen: Fälligkeiten Fällig innerhalb eines Jahres 2011 2010 1.239.431 1.150.556 1.277.118 513.833 Fällig zwischen einem und fünf Jahren Fällig nach fünf Jahren 160.200 0 2.676.749 1.664.389 Von den sonstigen finanziellen Verpflichtungen entfallen EUR 797.099 (Vj. EUR 546.873) auf Mietverträge mit verbundenen Unternehmen. 5.8 Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen Die Constantin Medien AG macht die sich, aus einem im Zusammenhang mit dem Abschluss einer Vereinbarung vom 17. Februar 2003 über den Verkauf und die Abtretung der Beteiligung an der Speed Investments Ltd. an die BayernLB Motorsport Ltd. erteilten Besserungsschein, ergebenden Ansprüche durch eine Rechtsverfolgungsgemeinschaft ehemaliger Gesellschafter der Formel Eins – Gesellschaft bürgerlichen Rechts außergerichtlich und/oder gerichtlich geltend. Für den Fall einer erfolgreichen Beitreibung der Ansprüche wurde zwischen den Gesellschaftern der Rechtsverfolgungsgemeinschaft eine Regelung zur Verteilung der nach Abzug der entstandenen Rechtsverfolgungskosten verbleibenden Erlöse getroffen. Auch die KF15 GmbH & Co. KG ist Gesellschafterin der Rechtsverfolgungsgemeinschaft ehemaliger Gesellschafter der Formel Eins – Gesellschaft bürgerlichen Rechts. 5.9 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Der Aufsichtsrat der Constantin Medien AG hat in seiner Sitzung vom 30. Januar 2012 entschieden, dass Herr Thilo Proff ab dem 1. März 2012 den neu geschaffenen Vorstandsbereich Sport bei der Constantin Medien AG übernehmen wird. Als Vorstand verantwortet er in dieser Funktion die von der Constantin Medien AG gebündelten Aktivitäten in diesem Bereich. 25 5.10 Gewinnverwendung Der zum 31. Dezember 2011 ausgewiesene Jahresfehlbetrag in Höhe von EUR 15.284.070,26 wird zusammen mit dem bestehenden Verlustvortrag in Höhe von EUR 165.486.805,04 auf neue Rechnung vorgetragen. Ismaning, 21. März 2012 Constantin Medien AG Bernhard Burgener Vorsitzender des Vorstands Antonio Arrigoni Vorstand Finanzen Thilo Proff Vorstand Sport GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN | ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT 1 Geschäft und Rahmenbedingungen 1.1 Geschäftstätigkeit Die Constantin Medien AG ist ein international agierendes Medienunternehmen mit Sitz in Ismaning bei München und ist auf das Segment Sport sowie über die Beteiligung an dem Schweizer Medienunternehmen Highlight Communications AG auf die Segmente Film, Sport- und Event-Marketing und das zum 1. Juli 2011 gebildete neue Segment „Übrige Geschäftsaktivitäten“ ausgerichtet. Das Segment „Sport“ beinhaltet die Aktivitäten im Bereich Fernsehen mit dem Free-TV-Sender SPORT1 und dem Pay-TVSender SPORT1+ sowie im Online-Bereich das Sportportal SPORT1.de. Im IPTV-Bereich veranstaltet das Tochterunternehmen Constantin Sport Medien den Bundesliga-Live-Sender LIGA total! als eigenständiges Live-Programm. Weitere wesentliche Konzerngesellschaft ist PLAZAMEDIA, die mit ihren Tochterunternehmen umfangreiche Dienstleistungen im Bereich Produktion anbietet. Im Kreativ-Bereich bündelt die Agentur BRANDSOME umfassende Dienstleistungen u.a. in den Bereichen Entertainment Media, Corporate Media und Cross Media. Zudem ist der Zentralvermarkter Constantin Sport Marketing für die integrierte und plattformübergreifende Vermarktung der konzerneigenen Marken des Sportsegments verantwortlich und als Drittvermarkter auch für externe Anbieter und deren Plattformen tätig. Im Segment „Film“ sind die Aktivitäten der Constantin Film AG und deren Tochtergesellschaften sowie der Highlight Communications-Tochtergesellschaften Rainbow Home Entertainment zusammengefasst. Die Constantin Film-Gruppe ist der bedeutendste unabhängige deutsche Hersteller und Verleiher von Kino-, Video/DVD- und Fernsehfilmen. Das Tätigkeitsfeld der Constantin Film AG umfasst die Produktion und Herstellung von Filmen sowie die Auswertung von eigenproduzierten und erworbenen Filmrechten. Bei der Auswertung der Filmrechte werden sämtliche Stufen der Verwertungskette vom Kinoverleih über DVD-/Blu-ray-Veröffentlichungen bis hin zur TV-Ausstrahlung ausgeschöpft. Die eigenproduzierten Filme werden in der Regel weltweit vermarktet, während die Fremdproduktionen im Wesentlichen im deutschsprachigen Raum vertrieben werden. Darüber hinaus erstellt die Constantin FilmGruppe fiktionale sowie non-fiktionale Produkte für TV-Sender. Zur Verwertung der Videorechte an Eigen- und Lizenztiteln ver- fügt die Highlight Communications AG über eine eigene Vertriebsorganisation. In der Schweiz und in Österreich erfolgt der Vertrieb über die Gesellschaften der Rainbow Home Entertainment. Zusätzlich werden in diesen Ländern auch Drittprodukte vermarktet. Im deutschen Markt arbeitet die Highlight Communications (Deutschland) GmbH mit der Paramount Home Entertainment zusammen. Das Segment „Sport- und Event-Marketing“ umfasst die Aktivitäten der Team Holding AG (TEAM) und deren Tochtergesellschaften. Die TEAM-Gruppe ist auf die globale Vermarktung internationaler Großveranstaltungen spezialisiert. Als eine der weltweit führenden Agenturen auf diesem Gebiet vermarktet sie im Auftrag des Europäischen Fußballverbands exklusiv sowohl die UEFA Champions League als auch die UEFA Europa League und den UEFA Super Cup. Weitere Projekte der TEAMGruppe sind die Vermarktung des Eurovision Song Contest sowie eine Marketingkooperation mit den Wiener Philharmonikern. Das neue Segment „Übrige Geschäftsaktivitäten“ umfasst die Aktivitäten der an der Schweizer Börse (SIX Swiss Exchange) notierten Escor Casinos & Entertainment SA (Escor). Escor ist eine Holding-Gesellschaft, die über ihre operativen Tochterunternehmen und Beteiligungen in den Bereichen Handel mit Casino-Automaten, Entwicklung von Geschicklichkeitsautomaten und Social Gaming agiert. Die Bereiche Handel mit Casino-Automaten und Entwicklung von Geschicklichkeitsautomaten sind in der 100-Prozent-Tochtergesellschaft Escor Automaten AG, Düdigen/Schweiz zusammengefasst. Im Mai 2011 hatte sich Escor mit 50,004 Prozent an der in Köln ansässigen Full-Service-Agentur Pokermania GmbH beteiligt. Mit diesem Schritt hat sie sich das notwendige Know-how gesichert, um zukunftsträchtige Online Gaming-Geschäftsmodelle zu entwickeln und auf den boomenden Markt der Social Games zu diversifizieren. Damit einhergehend wurde auch eine strategische Neuausrichtung des Segments Übrige Geschäftsaktivitäten eingeleitet. „Sonstiges“ beinhaltet die Aktivitäten der Constantin Medien AG als Holdinggesellschaft sowie die Finanzierungstätigkeiten der EM.TV Finance B.V. 1.2 Konzernstruktur Die Constantin Medien AG ist als Obergesellschaft die konzernleitende Holding. Ihr obliegen die strategische Steuerung des 26 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN Konzerns sowie die Zentralfunktionen wie Personalwesen, Rechnungswesen, Recht, Finanzierung sowie Unternehmenskommunikation und Investor Relations. Die Constantin Sport Holding GmbH fungiert als Obergesellschaft der Tochtergesellschaften des Segments Sport und ist zu 100 Prozent im Besitz der Constantin Medien AG. Sie hält u.a. jeweils 100 Prozent der Anteile an der Sport1 GmbH, die ihrerseits 100 Prozent an der Sport1 Gaming GmbH hält, der Constantin Sport Medien GmbH, der Constantin Sport Marketing GmbH sowie an der Brandsome GmbH. Auch die PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion ist eine hundertprozentige Beteiligung der Constantin Sport Holding. PLAZAMEDIA hält ihrerseits Anteile an weiteren Konzerngesellschaften wie u.a. jeweils 100 Prozent an der PLAZAMEDIA Austria Ges.m.b.H., Wien/Österreich, und der PLAZAMEDIA Swiss AG, Pratteln/Schweiz. Die Highlight Communications AG ist eine Aktiengesellschaft nach Schweizer Recht, die seit 1999 an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert ist. Sie hält u.a. jeweils 100 Prozent an der Constantin Film AG, der Rainbow Home Entertainment AG, Pratteln/Schweiz, der Rainbow Home Entertainment Ges.m.b.H., Wien/Österreich und an der Team Holding AG, Luzern/Schweiz. Am 1. Juli 2011 hat die Highlight Communications AG einen Anteil von 5,05 Prozent an der Escor Casinos & Entertainment SA, Düdingen/Schweiz, erworben und hielt danach 30,02 Prozent. Seit diesem Zeitpunkt wurde Escor aufgrund de facto-Kontrolle als vollkonsolidiertes Unternehmen (bis 30. Juni 2011: assoziiertes Unternehmen) in den Konzernabschluss der Highlight Communications AG einbezogen. Über ein öffentliches Kaufangebot für alle sich in Umlauf befindenden Inhaberaktien hat die Highlight Communications ihren Anteil an der Escor aufgestockt. Seit 2. Dezember 2011 hält sie 56,95 Prozent an diesem Unternehmen. 1.3 Wesentliche Ereignisse des Geschäftsjahres 2011 Vorzeitige Rückzahlung der Wandelschuldverschreibung 2006/2013 Nach Ausübung der vorzeitigen Rückzahlungsoption der Anleihegläubiger zum 8. Mai 2011 und Tilgung der damit zusammenhängenden Finanzverbindlichkeiten waren noch 0,4 Mio. Stück der Wandelschuldverschreibungen 2006/2013 in einem 27 Nominalbetrag von rund 2,5 Mio. Euro im Umlauf. Nach Rückkauf weiterer Wandelschuldverschreibungen am Markt im zweiten Halbjahr 2011 durch die Constantin Medien AG bestehen noch Finanzverbindlichkeiten im Nominalbetrag von 2,2 Mio. Euro. Ordentliche Hauptversammlung der Constantin Medien AG Auf der ordentlichen Hauptversammlung der Constantin Medien AG am 19. Juli 2011 in München billigten die Aktionärinnen und Aktionäre bei einer Präsenz von 46,4 Prozent des Grundkapitals alle Tagesordnungspunkte mit Zustimmungsquoten zwischen 90 und 99,5 Prozent. Darunter waren zwei Ermächtigungen von Vorstand und Aufsichtsrat zur Ausgabe von verschiedenen Finanzierungsinstrumenten mit einem Gesamtnennwert von bis zu 150 Mio. Euro bzw. bis zu 112,5 Mio. Euro sowie die Schaffung bedingter Kapitalia mit einem Gesamtvolumen von 35 Mio. Euro. Darüber hinaus wurden die zur Wahl stehenden Aufsichtsratsmitglieder Herr Dr. Erwin Conradi, Herr Dr. Dieter Hahn, Herr Werner E. Klatten und Herr Dr. Bernd Kuhn durch die Hauptversammlung in ihrem Amt bestätigt. Schadensersatzklage Formel 1 Im Juli 2011 hat die Constantin Medien AG beim Londoner High Court of Justice Schadensersatzklage u. a. gegen den Formel 1-Verantwortlichen Bernard Ecclestone eingereicht. Dieser Klage liegt der Verkauf der ursprünglich durch die Rechtsvorgängerin der heutigen Constantin Medien AG gehaltenen Anteile an der Speed Ltd. durch die Bayerische Landesbank an u.a. den Finanzinvestor CVC zugrunde. Erwerb bzw. Verlängerung wichtiger Verwertungsrechte Anfang Januar 2011 erwarb SPORT1 umfangreiche Rechte an den IHF Handball-Weltmeisterschaften der Männer und Frauen zur Verwertung auf den Sendern SPORT1, SPORT1+ und dem Sportportal SPORT1.de. Für die WM der Männer 2011 und 2013 hat SPORT1 die exklusiven Live-Rechte an allen nichtdeutschen Spielen sowie umfassende nicht-exklusive Nachverwertungsrechte. Für die Handball-WM der Frauen 2011 und 2013 sicherte sich SPORT1 die exklusiven Rechte an sämtlichen Spielen und darüber hinaus an den EHF Handball-Europameisterschaften der Frauen 2012 und 2014 die Exklusivrechte zur Ausstrahlung auf allen SPORT1-Verbreitungsplattformen. Anfang April 2011 erwarb die SPORT1 GmbH von der ATP Media die exklusiven Free-TV-, Online- und Mobile-Verwertungsrechte auf deutschem Territorium sowie die Pay-TVRechte im deutschsprachigen Raum für alle Turniere der ATP World Tour Masters 1000 und ausgewählte Turniere der ATP World Tour 500. Die Kooperation wurde bis einschließlich der Saison 2013 geschlossen und beinhaltet die Live- und Highlight-Rechte. Im Oktober 2011 gab die Sport1 GmbH die Verlängerung der bestehenden MotoGP-Vereinbarung mit der Dorna Sports S.L. Media bekannt. Das umfangreiche Rechtepaket umfasst die exklusiven Ausstrahlungsrechte an der MotoGP auf den Freeund Pay-TV-, sowie Online- und Mobile-Plattformen von SPORT1 bis einschließlich der Saison 2014. Weiterer Ausbau der digitalen Verbreitung von SPORT1+ Neben der Verbreitung des Pay-TV-Senders SPORT1+ in SD und HD bei verschiedenen Infrastrukturanbietern in Deutschland wird der Pay-TV-Sender seit Mai 2011 erstmals auch in Österreich und der Schweiz ausgestrahlt. Entsprechende Vereinbarungen hat die SPORT1 GmbH mit den Kabelnetzbetreibern UPC Austria und upc cablecom in der Schweiz abgeschlossen. SPORT1 baut Portfolio seiner Multimedia-Dachmarke im Online-Bereich aus Anfang Juli 2011 startete SPORT1 mit „SPORT1 Poker“ eine eigene Social Gaming-Plattform. Betreiber von SPORT1 Poker ist die Sport1 Gaming GmbH, ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Sport1 GmbH. Die Entwicklung und Umsetzung der Plattform erfolgte in Kooperation mit der vor allem auf den Bereich Online Gaming spezialisierten Full-ServiceAgentur Pokermania GmbH, einem Tochterunternehmen der Escor Casinos & Entertainment SA. Die Fun Poker-Plattform flankiert die bestehenden Angebote – neben dem OnlinePortal SPORT1.de unter anderem die Online Gaming-Plattform SPORT1GAMES.de und den SPORT1 YouTube-Channel. PLAZAMEDIA und Disney verlängern bestehende Kooperation Im Juni 2011 gab die PLAZAMEDIA GmbH TV- und FilmProduktion die Verlängerung der seit 1999 bestehenden Kooperation mit The Walt Disney Company (Germany) GmbH (Disney) für weitere vier Jahre bekannt. Die Kooperation um- fasst die gesamte Sendeabwicklung aller in Deutschland ausgestrahlten Disney-Kanäle und schließt auch die Nutzung der digitalen Serviceplattform eCenter ein. PLAZAMEDIA übernimmt Sendeabwicklung von „Sky Sport HD Extra“ Von Sky Deutschland wurde PLAZAMEDIA mit der Sendeabwicklung von „Sky Sport HD Extra“ beauftragt, der am 6. August 2011 on Air ging. Damit hat PLAZAMEDIA zusätzlich zur Abwicklung des ersten Sky Sport-HD-Kanals (seit 2005), von „Sky Sport HD 2“ und des ersten 3D-Senders „Sky 3D“ (beide seit 2010) die produktionstechnische Verantwortung für den nunmehr dritten HD-Sender des Pay-TV-Anbieters übernommen. Bernhard Burgener neuer Verwaltungsratspräsident der Highlight Communications AG/Aktionäre beschließen Ausschüttung einer Dividende Anlässlich der Generalversammlung der Highlight Communications AG am 27. Mai 2011 wurde Herr Bernhard Burgener als Nachfolger von Herrn Werner E. Klatten zum neuen Verwaltungsratspräsidenten des Schweizer Medienunternehmens gewählt. Seitdem übt Herr Burgener die Funktionen des Präsidenten und des Delegierten des Verwaltungsrates in Personalunion aus. Darüber hinaus wählten die Aktionäre Herrn Dr. Dieter Hahn zum neuen Mitglied des Verwaltungsrats der Highlight Communications AG. Ferner beschlossen die Aktionäre die Ausschüttung einer Dividende von 0,17 CHF pro Aktie für das Geschäftsjahr 2010. Hohe Auszeichnungen für Constantin Film-Produktionen Am 14. Januar 2011 wurde die erfolgreiche Olga FilmProduktion „vincent will meer“ mit dem Publikumspreis 2010 des Bayerischen Filmpreises ausgezeichnet. Den Preis in der Kategorie „Drehbuch“ konnte der Hauptdarsteller und Drehbuchautor des Films, Florian David Fitz, entgegennehmen. Der Bayerische Filmpreis für den besten Kinderfilm des Jahres 2010 ging an die Constantin Film-Koproduktion „Konferenz der Tiere“. Ebenso erfolgreich schnitt „vincent will meer“ am 8. April 2011 beim 61. Deutschen Filmpreis ab, wo er als bester Film des Jahres 2010 die „Goldene Lola“ erhielt. Für seine überzeugende Darstellung des am Tourette-Syndrom leidenden Vincent gewann Florian David Fitz zudem den Deutschen Filmpreis in der Kategorie „Beste männliche Hauptrolle“. 28 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN Weitere Auszeichnungen gingen auf dem Filmfest München 2011 an Regisseur Ralf Huettner, der für „vincent will meer“ mit dem Regiepreis „METROPOLIS“ geehrt wurde, sowie an die Constantin Film-Mehrheitsbeteiligungen Rat Pack Filmproduktion und Westside Filmproduktion, die für die Kinofilmreihe „Vorstadtkrokodile“ den Kinder-Medien-Preis „DER WEISSE ELEFANT“ erhielten. Ende August 2011 gewann die Constantin Film-CGI-Produktion „Konferenz der Tiere“ auf dem Kinder Film Festival von Tokio sowohl den „Grand Prix“ der Kinderjury als auch den begehrten Publikumspreis. Bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises 2011, die am 2. Oktober in Köln stattfand, wurde die Constantin Entertainment-Serie „Stellungswechsel – Job bekannt, fremdes Land“ als beste Produktion in der Kategorie „Beste Unterhaltung Doku“ ausgezeichnet. Constantin Film einmal mehr erfolgreichster Produzent und Verleiher deutscher Filme Bei der Vergabe der Referenzmittel der Filmförderungsanstalt (FFA) für das Jahr 2010 wurde die Constantin Film-Gruppe Anfang Juni 2011 bereits zum siebten Mal mit dem „Goldenen FFA-Branchentiger“ in den Kategorien Produktion und Verleih ausgezeichnet. Damit verbunden war eine Referenzförderung in Höhe von 2,5 Mio. Euro für den Bereich Produktion sowie eine Fördersumme von rund 1,2 Mio. Euro für den Bereich Verleih. Fortsetzung der Zusammenarbeit zwischen der EBU und TEAM Am 14. Januar 2011 gab die Highlight Communications AG die Fortsetzung der erfolgreichen Marketingkooperation zwischen ihrer Tochtergesellschaft TEAM und der Europäischen Rundfunkunion (EBU) bekannt. Das TEAM-Mandat für den Eurovision Song Contest wurde bis zum Jahr 2015 ausgedehnt. Beim Erreichen vereinbarter Leistungsziele in diesem Zeitraum verlängert sich dieser Vertrag automatisch um eine weitere Dreijahresperiode. Neue Managementstruktur bei TEAM Am 6. Juni 2011 gab TEAM eine neue Managementstruktur bekannt. Simon Thomas, bislang Managing Director Television & Event, wurde zum CEO und darüber hinaus Patrick 29 Murphy, bisher Managing Director Content Sales, zum Managing Director Sales ernannt. UEFA übernimmt bestimmte organisatorische Aufgaben Ebenfalls am 6. Juni 2011 meldete TEAM den Beschluss der UEFA, ab der Saison 2012/2013 bestimmte Verantwortlichkeiten im Bereich der Spielorganisation für die UEFA Champions League, die UEFA Europa League und den UEFA Super Cup selbst zu übernehmen. Im Jahr 2010 konnte TEAM bereits erfolgreich das kommerzielle Mandat zur Vermarktung der UEFA Champions League und der UEFA Europa League für den Zeitraum 2012 bis 2015 verlängern. Highlight Communications erwirbt weitere Anteile an der Escor Casinos & Entertainment SA Am 1. Juli 2011 erwarb die Highlight Communications AG von Herrn Christian Vollmer einen Anteil von 5,05 Prozent (62.528 Aktien zu nominal 9 Schweizer Franken) an der Escor Casinos & Entertainment SA zu einem Kaufpreis von rund 1,0 Mio. Euro. Der Anteil der Highlight Communications AG am EscorAktienkapital stieg damit auf 30,02 Prozent. Aufgrund de factoKontrolle wurde Escor seitdem im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss der Highlight Communications AG einbezogen. Highlight Communications gibt öffentliches Kaufangebot für Escor Casinos & Entertainment SA bekannt Am 23. September 2011 machte die Highlight Communications AG ein öffentliches Kaufangebot bekannt, das sich auf alle im Umlauf befindlichen und zum amtlichen Handel an der SIX Swiss Exchange zugelassenen Escor-Inhaberaktien bezog. Der Angebotspreis betrug 17,50 Schweizer Franken pro Inhaberaktie und lag damit um 9,375 Prozent über dem Schlusskurs der Escor-Aktie vom 15. September 2011 (16,00 Schweizer Franken). Die Angebotsfrist lief vom 10. Oktober bis 4. November 2011. Im Rahmen dieses Kaufangebots wurden der Highlight Communications AG bis zum Ablauf der Nachfrist, die am 24. November 2011 endete, insgesamt 333.170 Escor-Aktien angedient. Dies entspricht 39,21 Prozent der 849.732 EscorAktien, auf die sich das Angebot bezog. Unter Hinzurechnung der 387.554 Aktien, die von der Highlight Communications AG und den mit ihr in gemeinsamer Absprache handelnden Personen bereits vor dem Angebot gehalten wurden, hat sich die Beteiligung nach Vollzug der Transaktion durch Zahlung des Angebotspreises am 2. Dezember 2011 auf 56,95 Prozent des Escor-Aktienkapitals erhöht. Escor veräußert seinen Casinobetrieb in Montenegro Am 29. November 2011 hat Escor ihre 100-Prozent-Beteiligung an der Casino Promotion Montenegro d.o.o, Bar/Montenegro, inklusive Aktionärsdarlehen an die AC Associated Consultants Schweiz Gesellschaft mbH veräußert. Mit diesem Verkauf hat Escor den bereits geplanten Ausstieg aus dem Casino-Geschäft vor Ort vollzogen. 1.4 Rechtliche Einflussfaktoren Bestimmender rechtlicher Einflussfaktor für den Free-TV-Sender SPORT1, den Pay-TV-Sender SPORT1+ sowie den Pay-TV-Sender LIGA total!, der von der Constantin Sport Medien GmbH veranstaltet wird, sind der Rundfunkstaatsvertrag und die Landesmediengesetze, deren Einhaltung von den jeweiligen Medienanstalten der Bundesländer überwacht wird. Sowohl SPORT1 als auch SPORT1+ sowie LIGA total! fallen hierbei in die Zuständigkeit der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM). Der Free-TV-Sender SPORT1 verfügt über eine Sendelizenz bis zum 20. April 2015. Der Pay-TV-Sender SPORT1+ verfügt über eine gültige Sendelizenz bis zum 31. März 2020. Der Constantin Sport Medien GmbH hat die BLM eine Sendelizenz bis zum 31. Juli 2017 erteilt. Die im Februar 2009 durch die Landesmedienanstalten verabschiedete Gewinnspielsatzung sieht u.a. strengere Regelungen für „Call-In-Formate“ vor. Dabei stehen neben dem Schutz von minderjährigen Teilnehmern insbesondere erhöhte Transparenz-Anforderungen an die Gewinnspiele im Vordergrund. Mit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags am 1. Januar 2008 war die Bewerbung von Sportwetten in Deutschland (in TV und Internet) zunächst generell nicht durchführbar. Am 8. September 2010 hatte jedoch der Europäische Gerichtshof entschieden, dass das deutsche Glücksspielwesen inkohärent und dessen rechtliche Ausgestaltung wie auch tatsächliche Handhabung europarechtswidrig ist. Das EU-Recht hat einen klaren Anwendungsvorrang vor nationalem Recht und damit konkret auch vor dem Glücksspielstaatsvertrag. Unabhängig davon sind Glücksspiele ohne Einsatz bzw. solche, bei denen der Einsatz pro Spiel auf maximal 50 Euro Cent begrenzt ist, sowie Geschicklichkeits- und Unterhaltungsspiele erlaubt. Seit Januar 2007 fördert die Bundesregierung über den Deutsche Filmförderfonds (DFFF) die Produktion von Kinofilmen in Deutschland und stellt hierfür jährlich rund 60 Mio. Euro zur Verfügung. Ziel des DFFF ist es, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Filmwirtschaft in Deutschland zu verbessern, filmwirtschaftliche Unternehmen und deren internationale Wettbewerbsfähigkeit zu fördern sowie den Filmproduktionsstandort Deutschland nachhaltig auszubauen und dadurch weitere volkswirtschaftliche Effekte zu erzielen. Im Jahr 2011 hat der DFFF rund 59,5 Mio. Euro für insgesamt 111 Kinofilme – darunter auch einige Constantin Film-Produktionen – vergeben. Die eingesetzten Fördermittel sorgten laut DFFF in der deutschen Filmproduktionsbranche für wirtschaftliche Effekte von mehr als 338 Mio. Euro. Seit dem Start des DFFF wurden somit Zuschüsse für 527 Filme in Höhe von insgesamt rund 293,5 Mio. Euro bewilligt. Diese Zahlen belegen, dass der DFFF nicht nur für die Arbeit von Filmproduktionsunternehmen wie die Constantin Film AG von großer Bedeutung ist, sondern auch für starke Effekte in der deutschen Wirtschaft sorgt. Bisher wurden durch diese Fördergelder Folgeinvestitionen in Höhe von rund 1,8 Mrd. Euro im Rahmen der Herstellung von Filmen realisiert. Quelle: Pressemitteilung des DFFF vom 21. Dezember 2011; FFA-Info vom 21. Dezember 2011 Darüber hinaus unterliegen die Constantin Medien AG sowie die Highlight Communications AG und die Escor Casinos & Entertainment SA aufgrund ihrer Börsennotierungen erheblichen gesetzlichen Anforderungen bei der Berichterstattung sowie der Aufstellung und Veröffentlichung von Konzernabschlüssen. 1.5 Marktforschung und Entwicklung Bei der Sport1 GmbH bildet die Markt- bzw. TV-Zuschauerforschung die Basis, um das Programm ihrer Sender SPORT1 sowie SPORT1+ laufend auf seine Attraktivität für den Zuschauer hin zu überprüfen, attraktive Lizenzrechte zu erwerben, innovative Formate zu entwickeln und eine zuschauergerechte Programmierung des Sendeablaufs sicherzustellen. 30 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN Die Sport1 GmbH ist Lizenznehmer der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF), die die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mit der kontinuierlichen TV-Zuschauerforschung beauftragt. SPORT1.de analysiert ebenfalls regelmäßig ausgewählte Key Performance Indicators. Dabei stand 2011 von der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) die standardisierte OnlineReichweitenwährung Unique User, also die Anzahl der eindeutigen Nutzer eines Web-Angebotes, zur Verfügung. Seit Anfang 2011 werden diese Daten von der AGOF monatlich mit einem Zeitversatz von drei Monaten veröffentlicht. Die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) weist zudem monatlich die Nutzungsdaten von Werbeträgern im Internet aus. Aus den erhobenen Page Impressions (PI) und Visits lassen sich Trends im Branchensegment ablesen. Da Innovationen zu den strategischen Erfolgsfaktoren im Produktionsdienstleistungsgeschäft gehören, legt PLAZAMEDIA einen besonderen Fokus auf die Weiterentwicklung ihrer technologischen Leistungsfähigkeit, um der zunehmenden Nachfrage nach innovativen hochauflösenden Produktionen vollumfänglich gerecht werden zu können. Daher bildeten bei PLAZAMEDIA auch im Jahr 2011 die Weiterentwicklung der zukunftsorientierten hochauflösenden Fernsehstandards HDTV und vermehrte Produktionen in 3D Schwerpunkte. Die Constantin Sport Marketing wertet kontinuierlich die Entwicklung der Werbe-Spendings aller relevanten Werbetreibenden und Mitbewerber für die Medien TV und Online anhand der Erhebungen der Brutto-Werbeumsätze von Nielsen Media Research aus und ist daher auch Lizenznehmer der Nielsen Werbestatistik. Daneben bildet die TV- und Marktforschung auf Basis der GfK-Reichweitendaten die Grundlage für eine marktadäquate Preisgestaltung der TV-Vermarktungsflächen. Daher ist auch die Constantin Sport Marketing Lizenznehmer der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF). Im Mittelpunkt einer Vielzahl von Studien und Forschungsarbeiten – beispielsweise die der GfK, der FFA oder der PricewaterhouseCoopers AG (PwC) – zur Entwicklung der Medienbranche steht aktuell die rasante Entwicklung des Internets. Die Studien zeigen unter anderem, dass Konsumenten mittler- 31 weile mehr Geld für die Internetnutzung ausgeben als für den klassischen TV-Konsum. Dieser Entwicklung tragen auch die Medienanbieter Rechnung, indem sie ihren Konsumenten über Video-on-Demand, Online-Videotheken oder umfangreich bestückte Mediatheken, über eine Vielzahl von medialen Plattformen wie TV-Geräten mit Internetzugang oder neuen Auswertungsformen wie Smartphones neue Möglichkeiten anbieten, Medieninhalte individuell zu konsumieren. Die Constantin Film AG beobachtet diese Entwicklungen mit aktivem Interesse und bezieht sie in ihre Produktions- und Verwertungsstrategien mit ein. Das Kino als besonderes Entertainment-Erlebnis behauptet sich zwar nach wie vor neben den neuen Medien, doch haben die neuen Verwertungsformen bereits einen erheblichen Einfluss auf die spätere Auswertung der Filme. Quellen: „German Entertainment and Media Outlook: 2011 – 2015”, PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, “MEPProjekt für die Filmförderungsanstalt: Studie zur Nutzung von Internetseiten mit Medieninhalten“ der GfK, Stand: November 2011 1.6 Steuerungssystem und Leistungsindikatoren 1.6.1 Konzernsteuerung Der Vorstand der Constantin Medien AG ist für die strategische Ausrichtung und Steuerung des Konzerns verantwortlich. Bei den Konzerngesellschaften des Segments Sport liegt die operative Verantwortung bei den Geschäftsführungen der jeweiligen Tochtergesellschaften. Die Steuerung der Gesellschaften dieses Segments erfolgt über Gesellschafterversammlungen und ähnliche Gremien. Die Highlight Communications AG und die Escor Casinos & Entertainment SA als Aktiengesellschaften nach Schweizer Recht, sowie die Constantin Film AG als Aktiengesellschaft nach deutschem Recht werden durch den Verwaltungsrat bzw. den Vorstand eigenständig geführt. Die Constantin Medien AG nimmt auf die Highlight Communications-Gruppe über ihre 47,3-Prozent-Beteiligung als Aktionär Einfluss. 1.6.2 Finanzielle Leistungsindikatoren Umsatz- und Ergebnisgrößen bilden die maßgeblichen Steuerungsgrößen innerhalb des Constantin Medien-Konzerns im Hinblick auf die operative Leistungsfähigkeit. Zur Kontrolle und Einordnung der im Konzern erzielten Kapitalrentabilitäten werden mehrmals jährlich weitere Kennziffern ermittelt, darunter die Eigenkapitalrentabilität sowie die Gesamtkapitalrentabilität. Diese Kennziffern werden mit den Kennziffern anderer Unternehmen verglichen. Zusätzlich werden weitere wesentliche finanzielle Steuerungsgrößen wie das Betriebsergebnis (EBIT), die Umsatzrendite (EBIT-Marge) und der Ergebnisanteil Anteileigner ermittelt. 1.6.3 Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren und Erfolgsfaktoren Über die finanziellen Steuerungsgrößen hinaus sind nichtfinanzielle Leistungsindikatoren bzw. Erfolgsfaktoren für die Performance des Unternehmens von zentraler Bedeutung. Diese ergeben sich aus den spezifischen Anforderungen des jeweiligen Geschäftsmodells. Bei den nicht-finanziellen Leistungsindikatoren ist nach Segmenten zu differenzieren. 1.6.3.1 Segment Sport Bei SPORT1 sind diese für den Free-TV-Bereich die täglichen Reichweiten und Marktanteile, die von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) erhoben werden, für den OnlineBereich die standardisierte Online-Reichweitenwährung Unique Users, die von der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) ausgewiesen werden. Darüber hinaus weist die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) monatlich die Page Impressions (PI) und Visits aus. Für den Pay-TV-Bereich ist die Zahl der Abonnenten wesentlicher Indikator. Technische Reichweite: Für die Attraktivität von SPORT1 als Plattform für die werbetreibende Wirtschaft ist die technische Reichweite des Senders (via Kabel und Satellit) von großer Bedeutung. Derzeit weist SPORT1 eine Reichweite von knapp 90 Prozent der erreichbaren Haushalte in Deutschland aus und kann somit nahezu flächendeckend empfangen werden. Zugang zu Sportrechten: Um den Marktanteil in der Kernzielgruppe halten bzw. ausbauen zu können, ist der Zugang zu und die Verfügbarkeit von attraktiven Sportrechten für SPORT1 von großer Bedeutung. Die Berücksichtigung des Senders bei den Vergabeprozessen für solche Sportrechte ist somit sehr wichtig. Dies gilt insbesondere für die Übertragung von Fußballspielen. Der Zugang ist unter anderem von überzeugenden Programmkonzepten, einer soliden Finanzierungsbasis und einem engen Kontaktnetz mit Entscheidungsträgern in diesem Bereich abhängig. Auch für den Pay-TV-Sportkanal SPORT1+ sind der Zugang zu und die Verfügbarkeit von attraktiven Sportrechten wichtige Kriterien, um den Pay-Value garantieren und sukzessive steigern zu können. Journalistische/Redaktionelle Kompetenz: Zur Erzielung angemessener Zuschauer- bzw. Nutzerreichweiten, die wiederum die Grundlage für Werbeschaltungen der Wirtschaft sind, muss SPORT1 eine attraktive und kompetente redaktionelle Darstellung von Sportereignissen sicherstellen. Für die Akzeptanz beim Zuschauer, aber auch für die Erteilung notwendiger aufsichtsrechtlicher Genehmigungen, ist entscheidend, in welchem Umfang diese dem Sender Sportkompetenz und journalistische Glaubwürdigkeit zubilligen. Im Hinblick auf die Erschließung weiterer Distributionsplattformen ist die redaktionelle Kompetenz auch für SPORT1+ bestimmender Faktor. Zur Erzielung angemessener Nutzerreichweiten, die ebenfalls Grundlage für Werbeschaltungen bilden, ist auch auf SPORT1.de eine attraktive und kompetente redaktionelle Darstellung von Sportereignissen sicherzustellen. Entsprechend wichtig ist die Rekrutierung, Förderung und Sicherung von gut ausgebildeten, fachkundigen, engagierten und kreativen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das gilt gleichermaßen für die neuen Aktivitäten im Bereich Social/ Casual Online Gaming. Im Hinblick auf das sich verändernde Nutzungsverhalten und die steigende Nachfrage insbesondere in Richtung Bewegtbild sind darüber hinaus sowohl die technische als auch die inhaltliche Weiterentwicklung von Multimedia-Applikationen entscheidend. Im Hinblick auf die Positionierung von LIGA total!, die Wahrnehmung, Akzeptanz und Zufriedenheit der Kunden und daraus resultierend auch die Entwicklung der Abrufzahlen des Plattformbetreibers Deutsche Telekom AG, ist eine journalistisch fundierte und kompetente redaktionelle Aufbereitung und Präsentation der Bundesliga und 2. Bundesliga auch hier sicherzustellen. Auch LIGA total! arbeitet daher in der Redaktion ausschließlich mit versierten und renommierten Sportjournalisten und Experten. Innovationsfähigkeit und kapazitive Leistungsfähigkeit: Der Erfolg von LIGA total! hängt nicht zuletzt auch von der technologischen Innovationsfähigkeit und der produktionstechnischen Leistungsfähigkeit des Veranstalters Constantin 32 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN Sport Medien ab. Gerade im Hinblick auf die vielfältigen Features, die der Plattformbetreiber bis dato und auch weiterhin anbieten wird, und das Produktionsvolumen pro Spieltag sind an die technisch hochkomplexe Abwicklung und an die Kompetenz des gesamten Teams höchste Anforderungen zu stellen. Pro Spieltag werden alle Spiele der Bundesliga und die Konferenz gleichzeitig in SD und HD und ein Spiel der Bundesliga pro Spieltag in 3D produziert. Hinzu kommt die produktionstechnische Umsetzung der Spiele der 2. Liga und der Konferenzen in SD. Darüber hinaus gilt es auch die fehlerfreie Verbreitung über die mobilen Endgeräte und die Belieferung des Archivs zu gewährleisten. Hinzu kommen die insbesondere bei Live-Produktionen notwendige Sende- sicherheit sowie eine fehlerfreie und rechtzeitige Anlieferung bzw. Übertragung des Produkts. Kapazitive Leistungsfähigkeit: Um im nationalen und internationalen Wettbewerb bestehen zu können, ist die Leistungsfähigkeit der PLAZAMEDIA im Hinblick auf Produktionsvolumina von entscheidender Bedeutung. Der produzierte Programm-Output in Stunden ist ein Anknüpfungspunkt für die vor- und nachgelagerten Services. Der Programm-Output wird nach folgenden Kriterien analysiert (Angaben in Tausend Stunden): PROGRAMM-OUTPUT Live vs. Nicht Live Klassisches TV vs. IPTV Sport vs. Non Sports Innovationsfähigkeit: Der Erfolg von PLAZAMEDIA hängt wesentlich von der Fähigkeit ab, ihren Kunden hochwertige und innovative Dienstleistungen in den Bereichen Außen-, Innen- bzw. Studio- und Postproduktion sowie in den Feldern Neue Medien, Sendeabwicklung, Technologie, multimediales Content-Handling und digitale Archivierung anzubieten. Vor dem Hintergrund der erhöhten Nachfrage nach Produktionstechnologien wie HD und 3D ist neben der Erfahrung gerade auch die Innovationskompetenz einer der wettbewerbskritischen Faktoren. Im Hinblick auf die reibungslose Abwicklung technisch hochkomplexer Produktionsprozesse – u.a. bei LIGA total! – sind darüber hinaus auch an die Kompetenz und Flexibilität der gesamten Produktionsmannschaft höchste Anforderungen zu stellen. Strategische Vermarktungskompetenz: Mit der zentralen Vermarktung der Marken des Sportsegments des Constantin Medien-Konzerns, über die die gesamte Bandbreite an Dienstleistungen im Sportmedienbereich abgedeckt wird, ist Constantin Sport Marketing in der Lage, dem wachsenden 33 2011 2010 227 davon 36 Live 227 davon 111 TV 227 davon 189 Sport 182 davon 53 Live 182 davon 102 TV 182 davon 138 Sport Bedürfnis nach plattformübergreifenden Vermarktungsstrategien verbunden mit einer entsprechenden Vernetzung sämtlicher Kommunikationsmodelle und -maßnahmen gerecht zu werden. Für eine erfolgreiche Vermarktung sind neben der inhaltlichen Positionierung für einen Vermarkter wie die Constantin Sport Marketing insbesondere eine hohe Marktdurchdringung bei allen relevanten Media-Agenturen, Werbetreibenden, Verbänden und Institutionen sowohl auf der Entscheider- als auch auf operativer Planungsebene von maßgeblicher Relevanz. Neben den rein quantitativen Leistungsgrößen der ContentPlattformen, wie z.B. Reichweiten und Marktanteile, sind auch qualitative Daten zur Werbewirkungsforschung ein wichtiger Leistungsindikator für Vermarkter. So war die Constantin Sport Marketing Mitveranstalter des TV-Wirkungstags 2011 und führte zusammen mit der mp neuro:impact eine Neuromarketingstudie zur Messung der Werbewirkung im Sportumfeld durch. 1.6.3.2 Segment Film Der Konkurrenzdruck auf dem Kinomarkt ist seit Jahren unverändert groß. Vor diesem Hintergrund beobachtet die Constantin Film AG sehr genau die Aktivitäten ihrer Wettbewerber, um die eigenen Kinostarts bestmöglich nach Marktumfeld und Jahreszeit zu platzieren. Zur Begrenzung des Auswertungsrisikos in einem nach wie vor saturierten Marktumfeld stehen dabei aufwendige 3D-Produktionen, Filme mit Event-Charakter, Family-Entertainment-Produktionen sowie Bestseller-Verfilmungen im Zentrum. Außerdem arbeitet die Constantin Film AG schon seit Jahrzehnten sehr eng mit renommierten und erfahrenen Drehbuchautoren, Regisseuren und Produzenten im In- und Ausland zusammen, die über großes Know-how bei der Produktion von Kinofilmen und TV-Formaten verfügen. Die besondere Kompetenz der Constantin Film AG im Hinblick auf die Entwicklung und die Produktion von Kinofilmen wird durch die Tatsache dokumentiert, dass 13 der deutschen Top-30-Filme, die von 2002 bis 2011 in die Kinos kamen, aus dem Constantin Film-Verleih stammten und/oder von der Constantin Film-Gruppe produziert wurden. Im gleichen Zeitraum wurden 35 Prozent der Kinotickets, die für deutsche Produktionen verkauft wurden, für einen Constantin Film-Titel gelöst. Quellen: SPIO auf Grundlage der FFA-Jahreslisten von 1986 bis 1990, ab dann auf Grundlage der Daten des Verbands der Filmverleiher (VdF), Wiesbaden. In den Daten von 1986 bis 1990 sind nur die 100 erfolgreichsten Filme des jeweiligen Jahres enthalten. Ab 1991 sind alle Filme erfasst, für die vom VdF Zahlen gemeldet wurden (i.d.R. für die ersten 26 Wochen der Auswertung). In dieser Statistik sind auch Wiederaufführungen enthalten. 1.6.3.3 Segment Sport- und Event-Marketing Ausschlaggebend für den Erfolg im Segment Sport- und Event-Marketing sind das entsprechende Fachwissen und die Erfahrung, TV- und Sponsorenrechte für internationale Großveranstaltungen erfolgreich zu vermarkten. Die wichtigste Voraussetzung für die entsprechenden Vermarktungsaufträge ist eine enge, vertrauensvolle Geschäftsbeziehung mit den Rechteinhabern. 1.7 Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289a HGB n. F. Im Hinblick auf die Entsprechenserklärung, die Angaben zur Unternehmensführungspraxis sowie die Beschreibung der Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Zusammensetzung und Arbeitsweise von Ausschüssen verweisen wir auf unsere Homepage: www.constantin-medien.de/Investor Relations/Erklärung zur Unternehmensführung gem. § 289a HGB. 1.8 Grundzüge des Vergütungssystems Vergütung des Vorstands Die Vergütung der Mitglieder des Vorstands der Constantin Medien AG liegt im Zuständigkeitsbereich des Aufsichtsrats. Die Vergütung entspricht den Vorgaben des Aktiengesetzes sowie den Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex. Die monetären Vergütungsteile jedes Vorstandsmitglieds umfassen sowohl fixe als auch variable Bestandteile. Die variablen Vergütungsbestandteile werden zum einen vom Aufsichtsrat im Rahmen seines pflichtgemäßen Ermessens festgesetzt und enthalten zum anderen eine mehrjährige Bemessensgrundlage, die sich u.a. an der Entwicklung des Börsenkurses und den Ergebnissen des Konzerns orientiert. Die variablen Vergütungsbestandteile sind der Höhe nach vertraglich begrenzt. Die Anstellungsverträge der Vorstände sehen zudem einen sogenannten Abfindungs-Cap vor, wenn der Vertrag ohne wichtigen Grund vorzeitig endet. Aktienanspruch aus Optionsrechten für Mitglieder des Vorstands Zum 31. Dezember 2011 entfallen auf die zu diesem Zeitpunkt bestellten Mitglieder des Vorstands keine Optionsrechte, die zum Bezug von Aktien der Constantin Medien AG berechtigen. Vergütung des Aufsichtsrats Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats ist in §12 der Satzung der Constantin Medien AG geregelt. Demnach erhalten die Mitglieder neben einer fixen Vergütung auch eine erfolgsorientierte Vergütung, die unter anderem auch – wie im Deutschen Corporate Governance Kodex vorgesehen – auf den langfristigen Unternehmenserfolg bezogene Bestandteile enthält. Aktienanspruch aus Optionsrechten für Mitglieder des Aufsichtsrats Zum 31. Dezember 2011 entfallen auf die Mitglieder des Aufsichtsrats keine Optionsrechte, die zum Bezug von Aktien der Constantin Medien AG berechtigen. 34 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN Für Einzelheiten zur Vergütung der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder wird auf Kapitel 5.1 des Anhangs verwiesen. 1.9 Gesamtwirtschaftliches Umfeld Die Weltwirtschaft blieb im Jahr 2011 auf Wachstumskurs und zeigte sich insgesamt in robuster Verfassung. Gleichwohl war sie beeinflusst von einer Vielzahl von Krisenfaktoren, allen voran von der Staatsschuldenkrise in Europa und den dadurch ausgelösten oder verstärkten Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten. Aber auch Naturkatastrophen wie das schwere Erdbeben in Japan im März, die Haushaltskrise in den USA oder politische Umwälzungen in Nordafrika vergrößerten die Verunsicherungen der Märkte. Dennoch gingen Experten, wie das Institut für Weltwirtschaft (IfW), zum Ende des Berichtsjahres von einem Wachstum der Weltwirtschaft um 3,8 Prozent aus. Getragen wurde der Zuwachs unverändert von den aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens und Lateinamerikas, allerdings mit deutlich abnehmender Dynamik im Jahresverlauf. Die Staatsschuldenkrise im Euroraum führte zu umfassenden politischen und wirtschaftlichen Stützungsmaßnahmen der Europäischen Union (EU) und der Europäischen Zentralbank (EZB) für die betroffenen Mitgliedsstaaten, insbesondere für Griechenland. Die europäische Wirtschaft entwickelte sich 2011 im Zuge der Schuldenkrise unterdurchschnittlich zur Weltwirtschaft insgesamt. Die Prognosen für das Jahreswachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) lagen für die Euro-Zone gegen Ende des Berichtsjahres zwischen 1,5 und 1,7 Prozent. Dabei war im Jahresverlauf ein deutlicher Abwärtstrend zu verzeichnen, der das sinkende Vertrauen der investierenden Wirtschaft und der Verbraucher und die sich verschlechternden Finanzierungsbedingungen widerspiegelt. Dagegen erwies sich die deutsche Wirtschaft im Jahr 2011 im internationalen Vergleich als sehr robust. Das Statistische Bundesamt ermittelte ein Wachstum des BIP von 3,0 Prozent (2010: 3,7 Prozent). Schlüsselbranchen wie die Automobilindustrie, die Elektroindustrie oder der Maschinen- und Anlagenbau verzeichneten deutliche Zuwächse und sind auch für die Entwicklung im Jahr 2012 grundsätzlich optimistisch. Die gute Konjunktur führte zudem zu einem signifikanten Aufbau 35 von Beschäftigung bzw. zur weiteren Reduzierung der Arbeitslosigkeit in Deutschland. Quellen: Institut für Weltwirtschaft (IfW), Kiel: Weltkonjunktur mit geringer Dynamik, Medieninformation 20. Dezember 2011, Europäische Zentralbank (EZB); Monatsbericht Dezember 2011, Deutsche Bundesbank, Monatsbericht Dezember 2011, Bundesagentur für Arbeit, Presseinformation vom 3. Januar 2012, Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung von 11. Januar 2012 1.10 Branchenspezifische Rahmenbedingungen 1.10.1 Segment Sport Free-TV Nach Einschätzungen von Nielsen Media Research sind die deutschen Bruttowerbeinvestitionen in den Above-the-line-Medien (TV, Radio, Online, Print, Plakat, Kino) 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent auf 25,8 Mrd. Euro gestiegen. Während der Bruttowerbemarkt im ersten Halbjahr 2011 mit einem deutlichen Plus von 5,0 Prozent abschloss, verlangsamte sich das Wachstum nach Angaben des Informationsund Medienunternehmens im zweiten Halbjahr 2011, und dabei insbesondere im letzten Quartal des Jahres, und lag schließlich bei einem Plus von 2,1 Prozent. Laut Nielsen dürfte für diese Entwicklung ausschlaggebend sein, dass die aktuell weltweit turbulente Wirtschaftslage zuletzt doch Auswirkungen auf den deutschen Bruttowerbemarkt hatte. Werbestärkste und werbeaktivste Branche waren 2011 OnlineDienstleistungen: Portale, Communities und Suchmaschinen erhöhten 2011 ihre Bruttowerbeausgaben um 72 Mio. Euro auf 284 Mio. Euro. Die Investitionen in Fernsehwerbung konnten 2011 um 1,8 Prozent auf rund 11,1 Mrd. Euro gesteigert werden. Quellen: IP Deutschland 4. Januar 2012. Nielsen Media Research, Pressemitteilung „Bruttowerbemarkt schließt 2011 mit solidem Plus ab“ vom 13. Januar 2011 Pay-TV Die Angebote im Bereich Bezahlfernsehen umfassen neben der „klassischen“ Pay-TV Plattform von Sky Deutschland die kostenpflichtigen Programmplattformen von Kabelnetzbetreibern wie Kabel Deutschland, Unitymedia, Kabel BW, Tele Columbus, PrimaCom oder KabelKiosk. Darüber hinaus beinhaltet der Pay-TV-Bereich andere TV-Plattformen wie beispielsweise Entertain der Deutschen Telekom oder das im Februar 2011 gestartete Vodafone TV. PricewaterhouseCoopers (PwC) geht in seiner im Oktober 2011 erschienenen Studie „German Entertainment and Media Outlook: 2011 – 2015“ von deutschlandweit insgesamt 5,3 Mio. Pay-TV-Haushalten aus. Bis zum Jahr 2015 erwartet PwC ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 8,7 Prozent auf dann 6,7 Mio. Pay-TV-Haushalte. Entsprechend werde auch der Anteil der Pay-TV-Haushalte in Deutschland steigen: von 12,4 Prozent in 2011 auf 17 Prozent im Jahr 2015. Quelle: Studie „German Entertainment and Media Outlook: 2011 – 2015“, PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Online Die im Februar 2012 veröffentlichte Erhebung der Bruttowerbeinvestitionen durch den Online-Vermarkterkreis (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) zeigt für das Jahr 2011 ein Wachstum des Online-Werbemarkts in Deutschland auf 5,7 Mrd. Euro. Der Online-Anteil des Gesamtwerbemarktes betrug mit 19,6 Prozent rund ein Fünftel des Gesamtmarkts. Online rangiert somit weiter an zweiter Stelle der Werbemedien hinter TV mit 38 Prozent und vor Zeitungen (18,5 Prozent), Publikumszeitschriften (12,8 Prozent), Radio (5 Prozent), Plakat (4,4 Prozent) und Fachzeitschriften (1,4 Prozent). Den größten Anteil am Online-Werbemarkt hatte 2011 erneut das Display-Geschäft (klassische Online-Werbung) mit einem Umsatz von 3,29 Mrd. Euro gefolgt von den Umsätzen aus Suchwortvermarktung (2,08 Mrd. Euro) und Affiliate-Netzwerken (374 Mio. Euro). Mit den aktuellen Zahlen für das Jahr 2011 liegt der OVK deutlich unter seiner im vergangenen Herbst veröffentlichten Umsatzprognose in Höhe von 6,23 Mrd. Euro für den gesamten Online-Werbemarkt. Auch der Anteil von Online am Bruttowerbekuchen lag in der damaligen Prognose mit 21,8 Prozent noch deutlich höher. Die unterschiedlichen Ergebnisse der Werbestatistik sind nach Angaben des OVK auf eine Veränderung der Messmethodik aufgrund der sich verändernden Marktgegebenheiten zurückzuführen, die der OVK gemeinsam mit Nielsen vorgenommen hat. Quelle: Horizont.net: Statistik des Online-Vermarkterkreis (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW), 27. Februar 2012 IPTV Der Verbreitungsweg IPTV gewann im Jahr 2011 weiter an Bedeutung: Nachdem sich die Zahl der Haushalte in Deutschland, die den TV-Empfang über das Internet-Protokoll (IPTV) nutzen, in 2010 bereits stark erhöht hatte, wuchs die Zahl der Haushalte bis Mitte des Berichtsjahres auf rund 1,5 Millionen an. Diesen Anstieg führt PwC in einer aktuellen Studie vor allem auch auf intensive Marketing-Maßnahmen und den Erwerb von attraktiven Programminhalten zurück. Durch die gestiegene Nachfrage nach HD- und auch 3D-Fernsehangeboten nahmen laut der Studie folgerichtig auch die Ausgaben von IPTV-Haushalten für Abonnements weiter zu. Im Frühjahr 2011 war mit Vodafone ein weiteres Telekommunikationsunternehmen mit einem eigenen IPTV-Angebot an den Start gegangen und hat damit für weitere Dynamik im deutschen IPTV-Markt gesorgt. Das IPTV-Angebot „Vodafone TV“ bietet neben den öffentlich-rechtlichen auch eine Vielzahl privater Sender – unter anderem auch SPORT1 – in HD an. Quelle: Studie „German Entertainment and Media Outlook: 2011 – 2015“, PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Produktionsdienstleistung Der Produktionsmarkt profitierte in 2011 vom Wachstum des TV-Werbemarktes, wenngleich sich die Wachstumsdynamik im Jahresverlauf verlangsamt hat. Dies führte allgemein zu einer guten Nachfrage-Entwicklung, vor allem nach hochwertigen HD- und 3D-Produktionen. Durch die anhaltend rasante technologische Entwicklung und die zunehmend multimediale Nutzung von Inhalten steigen die Anforderungen an ein breites Dienstleistungs- und Produktspektrum. Dennoch zeigt sich die Kundenseite weiterhin kostenbewusst. Wie bereits 2010 war der Markt auch 2011 durch eine anhaltend starke Nachfrage nach Produktionskapazitäten für HD- und 3DProduktionen, plattformübergreifendem Content-Handling sowie interaktiven, digitalen und mobilen Diensten geprägt. Hierfür werden flexible file-basierte Workflows und Produktionen benötigt. Vermarktung Wie in den beiden vergangenen Jahren, war der Werbemarkt auch 2011 von stark konditionengetriebenen Geschäftsmodellen und einer unverändert hohen Wettbewerbsintensität unter den TV-Vermarktern geprägt. Darüber hinaus standen die Werbeinvestitionen 2011 – zumindest temporär – unter dem Einfluss der Naturkatastrophe in Japan, den politischen 36 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN Umwälzungen in der arabischen Welt und den nordafrikanischen Ländern sowie der europäischen Staatsschuldenkrise. Im TV-Vermarktermarkt gab es im Vergleich zu 2010 kaum Veränderungen. Mit der Übernahme der Vermarktungstätigkeit beim TV-Sender N24 durch iq media marketing GmbH trat lediglich ein neuer Wettbewerber im männeraffinen Umfeld in den Markt ein. Der Gesamtwerbemarkt wird weiterhin von den beiden großen Vermarktungsgesellschaften, der IP Deutschland und der SevenOne Media, dominiert, die 2011 zusammen einen Share of Advertise an den TV-Bruttogesamtinvestitionen von 76,1 Prozent hatten. Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender verbuchten einen Share von 8,2 Prozent am Gesamtbruttowerbeumsatz. Das aktuelle Vermarkter-Ranking der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) weist für 2011 71 Online-Vermarkter aus, also eine deutlich höhere Fragmentierung als dies im TVVermarkter-Markt der Fall ist. Laut Nielsen Media Research lagen die TOP 5 der Online-Vermarkter 2011 bei einem Share of Advertise von 51,2 Prozent an den gesamten Online-Bruttowerbeumsätzen (TOP 9: 71,3 Prozent). 1.10.2 Segment Film Kinoproduktion/Rechteerwerb Nach der zurückhaltenden Einkaufspolitik auf den internationalen Filmmärkten im Verlauf der letzten beiden Jahre wurden 2011 wieder deutlich mehr erfolgreiche Abschlüsse im Bereich Lizenzeinkauf/Rechteerwerb realisiert. Die Vielzahl hochwertiger Filmprojekte sorgte für gute Verkäufe und so schlossen die Filmmärkte auf der Berlinale und in Cannes sowie der American Film Market mit einer guten Bilanz. Der weltweite Kinomarkt wurde im abgelaufenen Jahr in erster Linie von Fortsetzungen und Neuauflagen bereits bekannter Marken sowie Komödien dominiert. Von den 15 global erfolgreichsten Filmen des Jahres war mit „Brautalarm“ nur ein einziger ein Originalstoff. Ein weiteres wichtiges Thema waren erneut Produktionen in 3D. Während der Trend in den USA infolge zu vieler schlecht konvertierter Filme immer mehr abflaut, ist er in Deutschland und vielen anderen Ländern nach wie vor beeindruckend hoch. Deshalb werden deutsche Produktionsunternehmen auch im laufenden Jahr auf die Herstellung hochwertiger 3D-Titel setzen. 37 Speziell zum Jahresende 2011 wurde intensiv über die Novellierung des deutschen Filmförderungsgesetzes (FFG) diskutiert, das zum 1. Januar 2014 in neuer Fassung in Kraft treten soll. Nach der Meinung vieler Branchenvertreter sollte sich das FFG in erster Linie auf seine ursprüngliche Aufgabe konzentrieren: Alle Nutzergruppen von Spielfilmen sollten Abgaben an die FFA entrichten, die dann zur Förderung der Produktion und der Herausbringung von Filmen zur Verfügung stehen. Denn hochwertige und erfolgreiche Filme sind letztendlich für alle Beteiligten von Vorteil – vom Verleiher bis hin zum Kinobetreiber. Quelle: Blickpunkt:Film vom 19. Januar 2012 TV-Auftragsproduktion Der Markt für TV-Auftragsproduktionen hat sich auch knapp drei Jahre nach der einschneidenden Werbekrise noch nicht erholt. Trotz langsam wieder ansteigender Budgets sind die TVSender bei Investitionen in neue Sendeformate noch immer zurückhaltend. Gleichzeitig fordern sie von den TV-Produktionsfirmen hochwertige Produkte zu möglichst günstigen Preisen – und dies vor dem Hintergrund stetig steigender Produktionskosten. Eine Umfrage, die die „Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen“ Anfang Juni 2011 bei ihren Mitgliedern durchführte, zeigte dann auch eindeutig, dass das mit Abstand größte Problem der Produzenten weiterhin die ungenügende Vergütung ihrer Leistungen ist. Deshalb hat sich ihre Einschätzung der Zukunftsperspektiven seit dem Jahr 2009 auch kaum verbessert: Die wirtschaftlichen Aussichten werden aktuell nur von 57 Prozent der Befragten als optimistisch bewertet, 2009 war dies bei 50 Prozent der Produzenten der Fall. Quelle: „Wirtschaftliche Erwartungen der deutschen Produktionswirtschaft 2011“, veröffentlicht am 23. Mai 2011 von der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen Darüber hinaus sind sich die TV-Produzenten einig, dass es auch an einer angemessenen Transparenz hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Auftragsproduktionsbudgets im deutschen Fernsehen mangelt. Eine kontinuierliche Berichterstattung über Programmvolumina und eine Auftragsvergabe der TV-Sender zu fairen Vergütungen könnte den Wettbewerbsdruck zukünftig senken und wieder mehr Raum für innovative Projekte und künstlerisch anspruchsvolle Produkte schaffen. Quelle: Blickpunkt:Film vom 13. Januar 2012 In diesem Zusammenhang sorgte im September 2011 eine Meldung der ARD-Tochtergesellschaft Degeto (Deutsche Gesellschaft für Ton und Bild) für großes Aufsehen in der deutschen TV-Landschaft: Bis 2014 müsse, laut Degeto, mit einem Rückgang von Produktionsaufträgen und Lizenzeinkäufen gerechnet werden, da für die Jahre 2012 und 2013 das Programmvorratsvolumen bereits erreicht sei. Auch die Constantin Film AG und ihre Tochtergesellschaften arbeiteten in den vergangenen Jahren mehrfach erfolgreich mit der Degeto zusammen. Inwieweit die zukünftige Kooperation durch die aktuellen Vorgänge belastet werden könnte, kann aus heutiger Sicht nicht beurteilt werden. Quelle: Pressemitteilung der Degeto vom 20. September 2011 Kinoverleih In den USA scheint der Kinomarkt derzeit gesättigt zu sein, da einerseits die Mittelschicht der Bevölkerung eher kleiner als größer wird und das Land andererseits flächendeckend mit Multiplex-Kinos ausgestattet ist, sodass kaum noch Raum für Wachstum besteht. Großes Potenzial bieten dagegen Regionen wie der Nahe Osten, Russland, China und Südamerika, in denen die Kinomärkte derzeit rasant wachsen. Nach einer Studie von PwC werden inzwischen 63 Prozent aller Kinoumsätze in Märkten außerhalb der USA erzielt. PwC prognostiziert, dass diese Tendenz weiter ansteigen wird, da die Umsätze in den Schwellenländern in den nächsten drei Jahren Zuwachsraten im zweistelligen Bereich verzeichnen werden. Vor diesem Hintergrund werden die großen Hollywood-Studios ihre Filme zukünftig immer stärker auf den Weltmarkt und den globalen Geschmack zuschneiden. Quellen: „German Entertainment and Media Outlook: 2011 – 2015”, PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Artikel: „Tschüs, Hollywood“ aus der Financial Times vom 12. Dezember 2011 Auf dem deutschen Kinomarkt konnte die anvisierte 1-Milliarden-Umsatzgrenze erneut nicht übersprungen werden. Mit einem Box Office von 958,1 Mio. Euro und einem Plus von 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr (920,4 Mio. Euro) zählt das Kinojahr 2011 dennoch zu den umsatzstärksten der letzten 50 Jahre. Die Besucherzahlen lagen mit 129,6 Mio. gelösten Tickets um 2,4 Prozent über dem Niveau von 2010 (126,6 Millionen). Dass die Ergebnisse nicht noch besser ausfielen, lag in erster Linie am regenärmsten Herbst aller Zeiten – eine Jahreszeit, in der die Menschen normalerweise verstärkt ins Kino gehen. Von daher konnten viele Titel, die in diesem Zeitraum gestartet wurden, ihr Potenzial nicht entfalten. Erfolgreichster Film des Jahres war erwartungsgemäß der zweite Teil von „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ mit über 6,4 Mio. Besuchern und einem Einspielergebnis von fast 57,0 Mio. Euro. Platz zwei belegte „Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten“ mit knapp 4,4 Mio. Zuschauern und einem Box Office von mehr als 43,8 Mio. Euro. Besucherstärkster deutscher Film war mit rund 4,3 Mio. Zuschauern die Til Schweiger-Komödie „Kokowääh“, gefolgt von der Constantin Film-Koproduktion „Wickie auf großer Fahrt“ mit über 1,7 Mio. Besuchern. Insgesamt konnten deutsche Eigen- und Koproduktionen im Jahr 2011 einen erheblich größeren Beitrag zur Gesamtbilanz leisten als noch im Vorjahr. Die Zahl der verkauften Tickets erhöhte sich um 33,5 Prozent von 20,9 Millionen auf 27,9 Millionen – das zweitbeste Ergebnis der letzten fünf Jahre. Dementsprechend deutlich nach oben entwickelte sich auch der Marktanteil einheimischer Produktionen, der von 16,8 Prozent auf 21,8 Prozent anstieg. Quellen: „Marktstatistik Deutschland, Jahr 2011, 30. Dezember 2010 – 1. Januar 2012“ von Rentrak EDI; „Das Kinoergebnis 2011“ vorgelegt von der FFA am 8. Februar 2012 Home Entertainment Die deutsche Home Entertainment-Branche erwirtschaftete im Jahr 2011 einen Gesamtumsatz von rund 1,7 Mrd. Euro und konnte den Vorjahreswert (1,67 Mrd. Euro) damit um knapp 2 Prozent übertreffen. Mit diesem starken Ergebnis erreichte der deutsche Home Entertainment-Markt den zweitbesten Jahresumsatz seit dem Jahr 2004 (über 1,7 Mrd. Euro). Das Geschäft mit dem Verkauf und Verleih der physischen Datenträger DVD und Blu-ray war dabei nach wie vor dominierend. Dennoch konnte der digitale Konsum (Video-on-Demand, Pay-per-View und Electronic-Sell-Through) kräftig zulegen und seinen Umsatz im Verleih- und Kaufbereich um 49 Prozent auf knapp 64 Mio. Euro (2010: 43 Mio. Euro) steigern. Die Umsätze mit dem Verkauf von DVDs sanken im Jahr 2011 um 8 Prozent auf rund 1,1 Mrd. Euro (2010: knapp 1,2 Mrd. Euro). Dieser Rückgang wurde jedoch durch deutliche Zuwächse im Blu-ray-Segment und beim Electronic-Sell-Through 38 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN kompensiert. Mit Blu-ray-Discs wurde 2011 ein Einzelhandelsumsatz von 267 Mio. Euro (Vorjahr: 193 Mio. Euro) erwirtschaftet – ein Plus von mehr als 38 Prozent. Der Anteil der Blu-ray-Discs am Video-Kaufmarkt hat sich damit bereits auf 19 Prozent erhöht. Die Umsätze mit Electronic-Sell-Through konnten sogar um 45 Prozent auf 32 Mio. Euro (2010: 22 Mio. Euro) zulegen. Die Erlöse im deutschen Video-Verleihmarkt blieben mit 261 Mio. Euro nur leicht unter dem Niveau des Vorjahres (264 Mio. Euro). Hauptursache hierfür war die weiterhin rückläufige Entwicklung der Anzahl an Verleihvorgängen, die sich von 109 Millionen Transaktionen im Jahr 2010 auf aktuell 105 Millionen reduzierten. Darüber hinaus nehmen – analog zum VideoKaufmarkt – auch die Umsätze aus dem DVD-Verleih seit Jahren kontinuierlich ab. 2011 sanken sie erneut um rund 12 Prozent auf 192 Mio. Euro (2010: 219 Mio. Euro). Sehr erfreulich entwickelte sich dagegen der Blu-ray-Verleih, der ein Umsatzplus von 54 Prozent auf 37 Mio. Euro (2010: 24 Mio. Euro) verzeichnete. In einem Zeitraum von nur fünf Jahren konnte die Blu-ray-Disc somit einen Marktanteil von 14 Prozent im deutschen Video-Verleihmarkt erreichen. Noch schneller wächst allerdings das digitale Verleihgeschäft (Videoon-Demand und Pay-per-View), das im Jahr 2011 erneut ein starkes Umsatzwachstum von mehr als 52 Prozent auf 32 Mio. Euro (2010: 21 Mio. Euro) erzielte. Quelle: GfK Panel Services im Auftrag der FFA „Video sell-through market und Video rental market 2011“, Zeitraum Januar 2011 bis Dezember 2011 Lizenzhandel/TV-Auswertung In der TV-Branche wurde im Jahr 2011 die steigende Nutzung von Videos via Tablet-PCs oder Smartphones sowie die immer größere Verbreitung von Hybrid-TV-Geräten eingehend diskutiert. Entgegen aller Skepsis führen diese Geräte aber nicht etwa zu einer weniger starken TV-Nutzung seitens der Verbraucher, sondern sie fördern und ergänzen sie sogar. Laut einer Studie der Vermarktungsgesellschaft IP Deutschland, die zum Jahresende 2011 erschien, saßen die deutschen Zuschauer ab drei Jahren im Jahr 2011 durchschnittlich 225 Minuten pro Tag vor dem Fernsehgerät – zwei Minuten länger als noch im Vorjahr. 39 Die Studie belegt außerdem, dass der interaktive TV-Zuschauer ein „Multitasker“ ist, der Handy, Laptop und Fernsehgerät häufig simultan nutzt. Soziale Netzwerke wie Facebook begleiten inzwischen TV-Formate (z.B. Casting-Shows) und erzielen damit gute Erfolge. Darüber hinaus können die Konsumenten über Handys, Smartphones oder iPods programmbegleitend surfen. Hauptmotivation für die Parallelnutzung ist dabei die Suche nach Informationen zum jeweiligen Format. Speziell für Werbekunden werden diese zusätzlichen Reichweiten deshalb immer attraktiver. Quellen: Artikel „Glotzen und surfen: Fernsehen ändert sich“ aus W&V 50/2011; IP Deutschland-Studie zur Fernsehnutzung 2011 vom Dezember 2011; Studie von TNS Emnid „Parallelnutzung – Interaktivität beim Fernsehen“ vom 19. Dezember 2011 1.10.3 Segment Sport- und Event-Marketing Trotz eines starken Wachstums zu Beginn des Jahres 2011 erholte sich der Mediensektor nur langsam. Die erneuerte Unsicherheit über die Entwicklung der Gesamtwirtschaft, die andauernde Schuldenkrise in der Eurozone und aufkommende Befürchtungen vor einem Rückfall in die Rezession führten dazu, dass die Werbetreibenden gegen Ende des Jahres ihre Budgets kürzten. Dementsprechend wurden auch die Einschätzungen über die weltweiten Werbeausgaben nach unten korrigiert. So senkte beispielsweise das Medienplanungs- und Medieneinkaufsunternehmen ZenithOptimedia seine Prognose für das Wachstum des Werbemarkts im Jahr 2011 von 4,1 Prozent (Prognose vom Juli) auf 3,5 Prozent. Quelle: ZenithOptimedia, Pressemitteilung vom 5. Dezember 2011 Der Pay-TV-Markt ist weiter gewachsen, wobei sich sowohl die Zahl der Abonnenten als auch der durchschnittliche Erlös pro Abonnent aufgrund einer besseren Verfügbarkeit und neuen Premium-Angeboten im High-Definition-Bereich erhöht haben. Laut Angaben von Informa Telecoms & Media beliefen sich die weltweiten Einnahmen aus Pay-TV-Abonnements im Jahr 2011 auf 163 Mrd. USD – ein Anstieg um rund 6 Prozent gegenüber 2010. Quelle: Informa Telecoms & Media, 19. Januar 2012 Der Markt für Sportrechte war auch 2011 von Veränderungen gekennzeichnet, die von einer Reihe von Faktoren beeinflusst wurden, darunter die allgemeine Konjunkturabschwächung, Änderungen der regulatorischen Rahmenbedingungen sowie neue Technologien und Konsummuster. Die Rechteinhaber stellten sich weiterhin der Herausforderung, ihre Rechte in einer immer komplexer werdenden Multi-Plattform-Umgebung mit unbegrenzten digitalen Inhalten, die oftmals gratis sind, zu schützen und gewinnbringend zu verwerten. Die potenziellen Bieter für Sportrechte, die traditionell durch ihre zugrundeliegenden Geschäftsmodelle eingestuft werden können, entwickelten sich weiter. Der anhaltende Wettbewerbsdruck durch neue Akteure aus dem digitalen Bereich blieb bestehen, obwohl diese potenziellen Marktteilnehmer beim Erwerb von Premium-Sportrechten letztendlich größtenteils nur als Beobachter und nicht als Teilnehmer auftraten. Gleichzeitig hat die relativ hohe Widerstandsfähigkeit des PayTV-Sektors im Verlauf des Konjunkturrückgangs in vielen Ländern dazu geführt, dass er sowohl werbefinanzierte als auch öffentlich-rechtliche Wettbewerber in zunehmendem Maße überbieten konnte. Dennoch waren es die schwierigen Marktbedingungen und nicht die strukturellen Änderungen, die den Stellenwert von Premium-Sportrechten verdeutlicht haben. Die Schwierigkeit, attraktive Sportprogramme anzubieten, die das von den TVSendern bevorzugte junge Massenpublikum ansprechen, führte dazu, dass der Anteil von Premium-Sportrechten in den Gesamtbudgets für den Rechteerwerb angestiegen ist. Darüber hinaus hat der Konjunkturrückgang die bereits seit längerem bestehende Kluft zwischen Premium-Sportrechten und dem restlichen Markt noch weiter vergrößert. Sportveranstaltungen mit globaler Reichweite und von weltweitem Interesse waren auch weiterhin sehr attraktiv für Sponsoren und TVSender. Veranstaltungen aus dem mittleren Bereich hingegen hatten mit Schwierigkeiten zu kämpfen, da sich die reduzierten Werbeausgaben der Marken und Sender auf eine kleinere Anzahl von „Muss“-Events konzentrierten. Daher bleiben Premium-Live-Sportrechte wie zum Beispiel die UEFA Champions League und die UEFA Europa League äußerst wichtige Content-Angebote für die TV-Sender, wenn sie ein breites Publikum ansprechen wollen. 1.10.4 Segment Übrige Geschäftsaktivitäten Aufgrund der angestrebten Neuausrichtung dieses Segments beziehen sich die folgenden Aussagen ausschließlich auf den Bereich Social Gaming, in dem Escor agiert. Die Online-Spiele waren im Jahr 2010 das am stärksten wachsende Segment des Videospiele-Markts mit einem Zuwachs von knapp 28 Prozent. Der Ausbau von Breitbandzugängen und steigende Übertragungsgeschwindigkeiten stimulieren den Markt für Online Games. Parallel dazu hat sich in den vergangenen Jahren auch die Zielgruppe der Videospiele verändert: Gespielt wird nicht mehr nur von jüngeren Männern, sondern zunehmend auch von Frauen, die bei Browserspielen mit 51 Prozent sogar die Mehrheit der Nutzer ausmachen. Besonders beliebt bei Frauen sind Casual Games. Dabei handelt es sich um Browser-basierte Spiele, bei denen Nutzer auf einer Website Brett- oder Strategiespiel wie zum Beispiel Online Poker spielen können. Online-Spiele in sozialen Netzwerken, sogenannte Social Games, sind ein weiterer wesentlicher Wachstumstreiber. Der Mehrwert für die User besteht darin, dass sie weit verbreitet sind und man somit gegen eine Vielzahl von anderen Spielern antreten kann. Umsätze werden über Werbung und Mikrotransaktionen erzielt. Das Wachstum der sozialen Netzwerke wird sich zusätzlich stimulierend auswirken: PwC geht für den Browserspiele-Markt im Prognosezeitraum von einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 8,2 Prozent aus. Für das Jahr 2015 wird demnach ein Marktvolumen von 42 Millionen Euro erwartet. Quelle: Studie „German Entertainment and Media Outlook: 2011 – 2015“, PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 1.11 Bericht über den Geschäftsverlauf und die Lage der Segmente des Konzerns 1.11.1 Segment Sport Das Jahr 2011 stand für SPORT1 im Zeichen des weiteren Ausbaus seiner multimedialen Plattformen sowie der damit zusammenhängenden Verbreitung der redaktionellen Sportberichterstattung und zahlreichen Angebote für Zuschauer und User. So präsentiert SPORT1 seit Februar 2011 unter anderem einen eigenen Bewegtbild-Channel auf dem weltweit führenden Video-Portal YouTube. Der SPORT1-YouTube-Channel liefert den Usern aktuelle Sport-News und -Hintergrundberichte. Im Mai und Juni präsentierte SPORT1 im SPORT1-YouTubeChannel mit Spielen der Handball- und Basketball-Bundesliga erstmals deutsche Sportereignisse live auf YouTube. Im Dezember wurde neben zahlreichen Top-Spielen der Beko BBL 40 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN auch die Turkish Airlines Euroleague live gestreamt. Im Rahmen der Entwicklung neuer Diversifikations-Geschäftsmodelle startete SPORT1 mit „SPORT1 Poker“ eine eigene Social GamingPlattform. Im September wurde in Zusammenarbeit mit der Schweizer SPORTAL MEDIA GROUP das Portal SPORT1.ch und damit die eigenständige Online-Präsenz in der Schweiz an den Start gebracht. Free-TV Mit Jahresmarktanteilen von 0,9 Prozent bei Zuschauern gesamt (Z3+) und 1,5 Prozent in der Kernzielgruppe Männer 14 bis 49 Jahre (M 14-49) lag SPORT1 2011 leicht über dem Vorjahresniveau (2010: 0,8 Prozent Z3+ und 1,4 Prozent M 14-49). Auch 2011 honorierten die SPORT1-Zuschauer vor allem die Live-Berichterstattung aus dem umfangreichen SportrechtePortfolio des Free-TV-Senders. Reichweitenstärkstes LiveEvent war das Rückspiel von Hannover 96 beim FC Sevilla in den Playoffs zur UEFA Europa League im August mit einem Spitzenwert von 3,17 Mio. Zuschauern (Z3+; 2,0 Mio. Zuschauer im Durchschnitt). Darüber hinaus erzielte die SPORT1-Talksendung „Doppelpass“ über die gesamte Saison 2010/2011 mit 1,02 Mio. Zuschauer die besten Durchschnitts-Reichweiten seit Start des Formats 1995 und legte im Vergleich zur Vor-Saison deutlich um 24 Prozent zu. Die beste jemals gemessene Einzel-Reichweite verbuchte der „Doppelpass“ am 6. März 2011 mit 1,72 Millionen in der Spitze und 1,38 Mio. Zuschauern im Durchschnitt (Z3+). Seit dem Bundesliga-Saisonstart 2011/ 2012 präsentiert sich der „Doppelpass“ mit neuem ExpertenTeam: Im Wechsel kommen seitdem Thomas Helmer, Thomas Strunz und Mario Basler zum Einsatz. Neu ist mit Kia auch der Titelsponsor des Talk-Formats. Die Live-Berichterstattung aus der 2. Bundesliga blieb ebenfalls auf hohem Niveau: Bis zu 1,8 Mio. Fußball-Fans verfolgten im Februar das Regionalderby zwischen Hertha BSC und Energie Cottbus. Außerdem zahlten sich die neu eingeführten Sondersendungen „Bundesliga Aktuell Spezial“ aus. So erreichte die Sendung anlässlich des Achtelfinales der Champions League FC Bayern München gegen Inter Mailand in der Spitze über 1,0 Mio. Zuschauer (Z3+). 41 Abseits des Fußballs konnte SPORT1 im Mai mit den LiveÜbertragungen der Eishockey-Weltmeisterschaft 2011 signifikante Reichweiten-Erfolge erzielen: 1,8 Mio. Zuschauer (Z3+) in der Spitze und 1,0 Mio. Zuschauer im Schnitt verfolgten die Live-Übertragung der Partie des DEB-Teams gegen WM-Gastgeber Slowakei. Auch die Live-Übertragungen der HandballWM der Herren erzielten sehr gute Reichweiten: Das Finale zwischen Frankreich und Dänemark sahen knapp 1,6 Mio. Zuschauer (Z3+) in der Spitze (1,1 Millionen im Durchschnitt). Darüber hinaus erzielte SPORT1 im Rahmen der Live-Berichterstattung zur Basketball-Europameisterschaft 2011 mit der Partie Deutschland gegen Italien bis zu 1,55 Mio. Zuschauer (Z3+). Auch der spannende Saisonverlauf in der MotorradWeltmeisterschaft MotoGP mit dem deutschen Moto2-Weltmeister Stefan Bradl sorgte für sehr gute Reichweiten von bis zu 1,0 Mio. Zuschauern (Z3+). Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung, (TV Scope), 1. Januar bis 31. Dezember 2011 Neben der Verlängerung des bestehenden MotoGP-Vertrags bis 2014 erwarb SPORT1, analog zu 2010, zudem mit der Turkish Airlines Euroleague erneut die Ausstrahlungs-Rechte an der europäischen Königsklasse im Klub-Basketball. Bereits im September verlängerte SPORT1 die mit Matchroom Sport bestehende Vereinbarung bis 2017 über die exklusiven Ausstrahlungsrechte insbesondere der Darts-WM und -EM für TV, Online und Mobile in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Pay-TV Nach dem erfolgreichen Start von SPORT1+ im Oktober 2010 erfolgte im Berichtszeitraum der Ausbau des Rechteportfolios sowie der Verbreitungswege des Pay-TV-Kanals. Seit 15. September 2011 ist SPORT1+ auch im kostenpflichtigen MobileLivestream für iPhone und iPad verfügbar. Der 24-StundenLivestream wird über SPORT1.de angeboten. Über die Pakete der verschiedenen Plattformbetreiber, die SPORT1+ verbreiten, verbuchte der Pay-TV-Sender Ende 2011 rund 1,25 Mio. Subscriber. Anknüpfend an das bereits umfangreiche Portfolio an Sportarten zu seinem Sendestart präsentierte SPORT1+ bereits Anfang des Jahres eine Vielzahl weiterer hochkarätiger LiveRechte: So konnten Abonnenten unter anderem Begegnungen der Handball-Weltmeisterschaft der Männer, Spiele des Rugby Six Nations Cups sowie die NFL Playoffs und den Super Bowl live verfolgen. Im April startete der Pay-TV-Kanal außerdem mit den Live-Übertragungen der Tennis ATP World Tour Masters. Darüber hinaus stießen im Frühsommer die NBA Playoffs auf sehr großes Interesse in Deutschland. SPORT1 hatte für seinen Pay-TV-Sender Mitte Mai die Live-Ausstrahlungsrechte an allen ausstehenden Partien der NBA Playoffs erworben. Darüber hinaus wurden auf SPORT1+ auch die internationalen Fußball-Pokalwettbewerbe FA Cup, Coppa Italia und Coupe de France gezeigt. Neben exklusiven Ausstrahlungen der Spiele der SüdamerikaMeisterschaft Copa América und dem Start der neuen NFLSaison war das Programm von SPORT1+ im Sommer und Herbst vor allem geprägt von den Live-Übertragungen der Rugby WM 2011 sowie exklusiven Partien der Basketball-EM. Darüber hinaus erwarb SPORT1 für seinen Pay-TV-Kanal Ausstrahlungsrechte am America’s Cup im Segeln bis einschließlich der Saison 2012/2013. Zudem wurden mit dem Saisonstart der TOYOTA Handball-Bundesliga 2011/2012 insgesamt 156 Spiele des SPORT1-Pakets in dieser Spielzeit live bzw. in Highlights in das Programm von SPORT1+ aufgenommen. Zudem überträgt der Sender in der Wintersport-Saison 2011/2012 alle „6Star”-Events der „Ticket to Ride (TTR) World Snowboard Tour“, der weltweit größten Freestyle-Snowboard-Tour live. IPTV Zum Rückrunden-Auftakt der Fußball-Bundesliga-Saison 2010/2011 startete LIGA total! im Januar 2011 wie gewohnt mit der Übertragung aller Spiele der Bundesliga und der 2. Bundesliga live und in der Konferenz sowie ausführlichen Zusammenfassungen der einzelnen Partien. Die Spiele der Bundesliga und die entsprechenden Konferenzen wurden zudem komplett in HD gezeigt. Seit Beginn der Rückrunde der Saison 2010/2011 zeigt LIGA total! an jedem Spieltag erstmals auch ein Live-Spiel der Bundesliga in 3D. Die produktionstechnische Weiterverarbeitung und grafische Veredelung des 3D-Basissignals wird von PLAZAMEDIA verantwortet. Zudem stehen den Zuschauern bei LIGA total! zahlreiche technische Features wie zum Beispiel die „Persönliche Konferenz“ zur Verfügung – einer weltweiten Innovation, bei der die Abonnenten seit der Saison 2010/2011 über ein Menü aus allen parallel laufenden Partien ihre eigene Konferenz mit den Spielen ihrer Wahl zusammenstellen können. Alle Spiele der Bundesliga und 2. Bundesliga inklusive der Konferenzen waren und sind darüber hinaus auch live über UMTS-fähige mobile Endgeräte und Smartphones wie das iPhone abrufbar. Im dritten Quartal lag der Fokus nach erfolgreichem Abschluss der zweiten Bundesliga-Saison von LIGA total! auf den Vorbereitungen für den Start der neuen Spielzeit der 2. Bundesliga am 15. Juli und den Bundesliga-Auftakt am 5. August. Auch für die laufende Saison unterstrich LIGA total! mit einer weiteren Neuerung seine Vorreiterrolle bei der innovativen Bundesliga-Berichterstattung: Seit Anpfiff des Eröffnungsspiels der 49. Bundesliga-Saison werden bei LIGA total! alle Partien mit den aktuellen Tracking- und Performance-Daten der IMPIRE AG analysiert. Erstmals in der Bundesliga werden dabei auch Informationen zu den Bewegungen auf dem Spielfeld geliefert, zum Beispiel zur Sprint-Schnelligkeit einzelner Spieler oder die Laufdistanzen während des Spiels. Online Mit insgesamt über 373 Mio. Visits und mehr als 3,1 Mrd. Page Impressions (Seitenaufrufe) war 2011 das reichweitenstärkste Jahr seit Bestehen von SPORT1.de. Gegenüber dem Vorjahr konnte SPORT1 somit die Reichweite seiner OnlinePlattform bei den Zugriffszahlen erneut deutlich ausbauen: Die Visits konnten im Vergleich zum Jahr 2010 um 7 Prozent auf durchschnittlich 31,1 Millionen im Monat und die Page Impressions um 6,3 Prozent auf monatlich durchschnittlich 261 Millionen gesteigert werden. Besonders hervorzuheben ist dabei das „All-Time-High“ im März 2011 mit 33,9 Mio. Visits. Die positive Entwicklung der Zugriffszahlen von SPORT1.de spiegelte sich auch in den 2011 von der AGOF veröffentlichten Internet-Vermarktungsberichten wieder: In den ersten drei Quartalen 2011 besuchten im Schnitt 3,05 Mio. Unique User die Online Plattform SPORT1.de. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit durchschnittlich 2,95 Mio. Unique Usern entspricht dies einer Steigerung von 3 Prozent. Hervorzuheben sind hierbei die Monate August und September mit 3,46 Mio. bzw. 3,43 Mio. Unique Usern, womit die bis dato gültige Bestmarke von 3,41 Mio. aus dem zweiten Quartal 2010 übertroffen werden konnte. 42 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN Geprägt war diese positive Reichweitenentwicklung im ersten Halbjahr 2011 insbesondere durch den spannenden Verlauf der Fußball-Bundesliga, die Fluktuation auf dem Trainermarkt, die Eishockey-WM und den Erfolg von Dirk Nowitzki und den Dallas Mavericks in den NBA Playoffs. Im zweiten Halbjahr 2011 stießen insbesondere der frühe Start der 2. Fußball-Bundesliga, der Auftakt der Fußball-Bundesliga, die BasketballEuropameisterschaft der Männer, die FIFA Frauen Weltmeisterschaft Deutschland 2011™ und nicht zuletzt der Erfolg der deutschen Bundesliga-Klubs in den Qualifikationsrunden der UEFA Champions League und der UEFA Europa League auf großes Interesse bei den SPORT1.de-Usern. Durch den konsequenten inhaltlichen Ausbaus der App, verbunden u.a. mit der Optimierung des Live-Tickers, und der Integration des SPORT1+ Livestreams, der seit September auch mobil nutzbar ist, wurde die iPhone-/iPad-App bis Ende 2011 insgesamt knapp 1,5 Millionen Mal (2010: 680.000 Downloads) heruntergeladen. Und auch im Video-Segment konnte SPORT1.de 2011 kräftig zulegen: So konnten die Abrufe im Vergleich zum Vorjahr um hervorragende 56 Prozent auf knapp 40 Millionen gesteigert werden. Mitverantwortlich hierfür war der Launch des neuen Mediencenters auf SPORT1.de im Juni, in dem seither sämtliche Bewegtbild-Themen und -Inhalte rund um SPORT1 gebündelt sind. Die Anzahl der registrierten User auf der Livestream-Plattform stieg 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 46 Prozent auf insgesamt über 100.000 User. Diese Steigerung ist insbesondere auf die Online-Bewegtbildrechte der TOYOTA Handball-Bundesliga, der NBA Finals, der Beko BBL und des Rugby World Cups zurückzuführen. Quellen: IVW 01 – 12/2011, AGOF internet-facts Q1 – Q4 2010/Q1 – Q4 2011, Intern/Sitestat/comSCORE, 2010/2011, AppFigures 2011 Produktionsdienstleistung Im Jahr 2011 bildeten bei PLAZAMEDIA neben Sport- und Entertainment-Produktionen auch Investitionen in die technische Infrastruktur einen Schwerpunkt. Während der IHF Handball-Weltmeisterschaft der Herren im Januar 2011 war ein Team von Venue-Managern der PLAZAMEDIA an den verschiedenen Spielorten im Einsatz. Sie verantworteten u. a. das Worldfeed sowie die Koordination aller unilateralen TVFormate und fungierten darüber hinaus auch als Ansprechpartner für das Host Broadcasting und alle Rechteinhaber. 43 Im Auftrag des Pay-TV-Anbieters Sky zeichnete PLAZAMEDIA auch in der gesamten Formel 1-Saison 2011 für die Live-Produktion der freien Trainings, der Qualifyings und der Rennen in nativem HD verantwortlich. Außerdem setzte PLAZAMEDIA für Sky bis zum Finale der Saison 2010/2011 am 18. bzw. 28. Mai 2011 die Produktionen für insgesamt 56 Partien der UEFA Champions League und 30 Partien der UEFA Europa League um. Auch in der neuen Saison 2011/2012 der UEFA Champions League war PLAZAMEDIA während der Gruppenphase für Sky tätig und produzierte und distribuierte das Basissignal in High-Definition. Im März wurde PLAZAMEDIA von Sky mit der Abwicklung des 24/7 3D-Kanals beauftragt. Neben der Live-Abwicklung von Sport-Events, wie der Fußball Bundesliga, der UEFA Champions League und ausgewählten Golf-Turnieren werden auf dem 3DKanal auch fiktionale Inhalte, Events und Dokumentationen in 3D ausgestrahlt. Darüber hinaus wird das Sendesignal in der Sendeabwicklung mit 3D-Grafikelementen veredelt. Ferner hat PLAZAMEDIA im dritten Quartal die file-basierte Umsetzung der Bundesliga-Produktion eingeführt. Dies ermöglicht Sky, künftig schneller und bandlos auf das Material zuzugreifen. Von Sky Österreich erhielt die PLAZAMEDIA Austria Ges.m.b.H. die Beauftragung für die HD-Produktion und Distribution des Basissignals während der Gruppenphase der UEFA Europa League 2011/2012 von Mitte September bis Mitte Dezember aus den Spielorten in Graz, Salzburg und Wien. Und im Auftrag von Infront Sports & Media war die PLAZAMEDIA Swiss AG im Berichtszeitraum für das Host Broadcasting der Qualifikationsspiele zur UEFA EURO 2012 zwischen Liechtenstein und Litauen sowie Moldawien gegen Schweden verantwortlich. Im dritten Quartal 2011 produzierte PLAZAMEDIA mit dem Kärnten IRONMAN Austria sowie dem IRONMAN Regensburg und der IRONMAN 70.3 European Championship Wiesbaden drei hochklassige Triathlon-Veranstaltungen – für SPORT1 die Zusammenfassungen der Veranstaltungen und für die Nutzung durch weltweite TV-Sender die News-Inhalte. Seit August 2011 verantwortet PLAZAMEDIA die Sendeabwicklung des 3D-Kanals „3D The Channel“ des Veranstalters Hollywood Cinema.tv GmbH. Der 24/7 Unterhaltungskanal ist über Entertain, die TV-Plattform der Deutschen Telekom AG, zu empfangen und strahlt ausschließlich Programme in nativem 3D aus. Darüber hinaus ist PLAZAMEDIA seit September 2011 auch für die komplette Sendeabwicklung sowie das ContentHandling des Pay-TV-Kanals „My German TV“ verantwortlich, der von dem Schweizer IMMS GmbH veranstaltet wird. Vermarktung Die Constantin Sport Marketing schloss 2011 mit allen aus strategischer Sicht relevanten Mediaagentur-Netzwerken bzw. Mediaagenturen entsprechende Jahresvereinbarungen. In der operativen Vermarktung wurden nahezu alle wichtigen Sponsoring-Kooperationen bei den Regelformaten verlängert und zum Teil ausgebaut. Hervorzuheben, vor allem unter dem Aspekt der cross-medialen Vermarktungsstrategie der Constantin Sport Marketing, sind dabei die neu geschlossenen Vereinbarungen mit dem Teamsportausrüster ERIMA im Umfeld der Handball-Bundesliga und der 2. Fußball Bundesliga sowie mit dem Reifenhersteller Goodyear Dunlop Tires Germany im Fußballumfeld und bei der Motorrad-WM MotoGP. Zudem konnte bei dem Erfolgsformat „Doppelpass“ mit dem Automobilhersteller Kia Motors Deutschland ein neuer Titelsponsor der Sendung gewonnen werden, der darüber hinaus sein Engagement auf allen medialen SPORT1-Plattformen sowie mit klassischen TV-Spots komplettiert. Bei den Event-Highlights in 2011 lag der Fokus in der Vermarktung auf der 2011 IIHF Eishockey Weltmeisterschaft sowie der FIBA EuroBasket 2011. Das crossmediale Sponsoring der Eishockey Weltmeisterschaft wurde durch Kyocera belegt, während Skoda das Co-Sponsoring im TV bei SPORT1 übernommen hatte. Zur Basketball EM 2011 der Männer und den darauf hinführenden Vorbereitungsspielen der deutschen Nationalmannschaft konnten, wie bereits im Vorjahr, mit der ING Diba, offizieller Partner der Nationalmannschaft, und Beko, offizieller Partner der Europameisterschaft, Vereinbarungen über Sponsoring- und Sonderwerbeformen abgeschlossen werden. 1.11.2 Segment Film Kinoproduktion/Rechteerwerb Im Jahr 2011 starteten bei der Constantin Film AG die Dreh- arbeiten zu insgesamt neun Eigen- und Koproduktionen – vier Filme mehr als noch im Vorjahr. So fiel beispielsweise Ende Januar die erste Klappe zur internationalen Constantin FilmKoproduktion „Der Gott des Gemetzels“, die in Paris gedreht wurde. Unter der Regie von Roman Polanski standen dabei die Weltstars Kate Winslet, Jodie Foster, Christoph Waltz und John C. Reilly vor der Kamera. Das Drama läuft seit Ende November 2011 sehr erfolgreich in den deutschen Kinos und hat bis Ende Februar 2012 schon mehr als 815.000 Zuschauer fasziniert. Von Anfang April bis Mitte Juni 2011 wurde in München und Thailand die Komödie „Türkisch für Anfänger“ gedreht – eine Produktion der Constantin Film-Mehrheitsbeteiligung Rat Pack. Mit seinem Regiedebüt erzählt der mehrfach preisgekrönte Drehbuchautor Bora Dagtekin (unter anderem GrimmePreis und Deutscher Fernsehpreis für die gleichnamige ARD-Fernsehserie) darin die Geschichte einer deutsch-türkischen Multikulti-Familie neu fürs Kino. Der Kinostart in Deutschland erfolgte Mitte März 2012. Unter der Regie von Paul W. Anderson starteten Anfang Oktober 2011 in Toronto die Dreharbeiten zur internationalen Constantin Film-3D-Eigenproduktion „Resident Evil: Retribution”. Die Hauptrolle im bereits fünften Teil der erfolgreichen Resident Evil-Reihe hat erneut Milla Jovovich übernommen. Der Film befindet sich derzeit in Postproduktion und wird voraussichtlich Mitte September 2012 in die deutschen Kinos kommen. Darüber hinaus erwarb die Constantin Film AG auf der Berlinale 2011 und dem Filmmarkt in Cannes die deutschen Auswertungsrechte für eine Reihe hochkarätiger Filme. Darunter befinden sich „Ender´s Game“ – ein Science-Fiction-Film (mit CGI-Elementen) nach dem berühmten Roman von Orson Scott Gard – sowie „Enchanted Kingdom“, eine 3D-Dokumentation über den afrikanischen Kontinent. Der deutsche Kinostart dieser Filme ist noch offen, während der Actionthriller „Bullet to theHead“, in dem Sylvester Stallone einen Auftragsmörder spielt, voraussichtlich Mitte April 2012 in Deutschland anlaufen wird. Auf nationaler Ebene sicherte sich die Constantin Film AG unter anderem die Auswertungsrechte für die SamFilm-Produktion „Fünf Freunde“, die auf den weltweit bekannten Romanen der Bestseller-Autorin Enid Blyton basiert. Der Film ist Ende Januar 44 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN 2012 angelaufen und hat bislang mehr als 750.000 Kinogänger begeistert. Anfang September 2011 war der Drehstart zur neuen Marcus H. Rosenmüller-Komödie „Wer’s glaubt wird selig“ mit Christian Ulmen in der Hauptrolle. Die Wiedemann & Berg-Produktion wird Mitte August 2012 im Constantin Film-Verleih in den deutschen Kinos anlaufen. TV-Auftragsproduktion Das Produktionsvolumen im Geschäftsfeld TV-Auftragsproduktion erreichte zwar noch nicht wieder das Niveau der Jahre vor der Werbekrise 2009, blieb insgesamt aber stabil. Den Constantin Film-Tochtergesellschaften, die für die Realisierung der Auftragsproduktionen verantwortlich zeichnen, kamen dabei ihre langjährigen und erfolgreichen Geschäftsbeziehungen zu den öffentlich-rechtlichen TV-Anbietern sowie den großen Privatsendern ProSiebenSat.1 und RTL zugute. Darüber hinaus hat das Jahr 2011 erneut gezeigt, dass interessante Stoffe und hochwertige Produktionen mit entsprechend schauspielerischen Leistungen nach wie vor hoch in der Gunst der Fernsehzuschauer stehen. So feierte beispielsweise schon Anfang Januar 2011 eine ZDF-Auftragsproduktion der MOOVIE – the art of entertainment GmbH einen großen Publikumserfolg: Das mit Hardy Krüger, Dennenesch Zoudé, Devid Striesow und Gila von Weitershausen hochkarätig besetzte Drama „Familiengeheimnisse – Liebe, Schuld und Tod“ faszinierte rund 7,2 Millionen Zuschauer und erzielte damit einen sehr starken Marktanteil von 19,9 Prozent beim Gesamtpublikum. Ebenfalls im ZDF gesendet wurde Ende Januar 2011 die MOOVIE-Komödie „Meine Familie bringt mich um“ mit Iris Berben, August Zirner und Ben Unterkofler in den Hauptrollen, die mit rund 6 Millionen Zuschauern einen Marktanteil von 17,4 Prozent beim Gesamtpublikum (Z3+) erreichte. Ähnlich erfolgreich schnitt Anfang Dezember 2011 das von MOOVIE produzierte ZDF-Drama „Liebesjahre“ ab, in dem Nina Kunzendorf, Iris Berben, Peter Simonischek und Axel Milberg ihre schauspielerische Klasse unter Beweis stellten. Ihre Leistung wurde von mehr als 4,8 Millionen Zuschauern honoriert, was einem Marktanteil von 14,7 Prozent beim Gesamtpublikum (Z3+) entsprach. Quellen: Blickpunkt:Film online vom 10. Januar 2011, 1. Februar 2011 und 6. Dezember 2011 Im Bereich TV-Entertainment erreichte das von der Constantin 45 Entertainment GmbH aufgezeichnete Bühnenprogramm des Puppen-Comedians Sascha Grammel, das Anfang Februar 2011 auf RTL ausgestrahlt wurde, einen herausragenden Marktanteil von 33,4 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Die zweite Staffel der SketchComedy „Ich bin Boes“, die von Mitte September bis Anfang November auf RTL lief, kam durchgängig auf einen Durchschnittsmarktanteil von über 17 Prozent bei den 14- bis 49Jährigen und die RTL-Auftragsproduktion „Der große Comedy Adventskalender” erzielte Mitte Dezember 2011 zur Primetime einen sehr guten Marktanteil von 16,5 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe. Auch im europäischen Ausland konnten einige Constantin Entertainment-Produktionen außerordentlich hohe Marktanteile erzielen. So erreicht beispielsweise die serbische BeautyDokumentation „Beautiful at last“, die seit Ende Oktober 2011 auf PRVA Serbien ausgestrahlt wird, pro Monat einen Durchschnittsmarktanteil zwischen 21 und 26 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe. Die zweite Staffel der polnischen Kochshow „Kuchenne Rewolucje“ kam von Februar bis Mai 2011 auf einen erstklassigen Durchschnittsmarktanteil von 31,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Staffel drei läuft seit September 2011 auf TVN Polen und erreicht im Schnitt einen Marktanteil von 26 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe. Quellen: AGF/GfK Fernsehforschung (TV Scope), PRVA Serbien, TVN Polen Kinoverleih Die Constantin Film AG erlebte 2011 ein herausforderndes Kinojahr. Von der abwechslungsreichen und hochwertigen Verleihstaffel konnten zwei der insgesamt 15 Constantin FilmTitel (neun Eigen-/Koproduktionen und sechs Lizenztitel), die im abgelaufenen Jahr in den deutschen Kinos starteten, Zuschauerzahlen von über eine Million erzielen. Damit erreichte die Constantin Film AG einen Marktanteil von 5,9 Prozent nach Umsatz und von 5,7 Prozent nach Besuchern. Im Ranking der Verleiher in Deutschland belegte sie damit Platz acht hinter Warner, Paramount, Disney, Sony, Fox, Universal und Concorde. Besucherstärkster Constantin Film-Titel des Jahres war die Koproduktion „Wickie auf großer Fahrt“ – der erste 3D-Film, der in Deutschland gedreht wurde. Ende September gestartet, begeisterten die neuen Abenteuer des cleveren Wikingerjungen bis zum Jahresende über 1,7 Mio. Zuschauer, von denen mehr als 1,1 Millionen die 3D-Vorführungen besuchten. Die zweite große Constantin Film-3D-Produktion – das hochkarätig besetzte Mantel-und-Degen-Abenteuer „Die drei Musketiere“ – ging bereits Anfang September 2011 an den Start und kam auf insgesamt rund 1,2 Mio. Besucher (davon über 95 Prozent aus den 3D-Screenings). Die Performance beider Filme stand jedoch unter dem Einfluss des außergewöhnlich guten Herbstwetters in Deutschland, was die Besucherzahlen dämpfte. Ähnlich erfolgreich verkauften sich der Mitte Februar 2011 veröffentlichte Constantin Film-Lizenztitel „Step Up 3 – Make Your Move“ und der CGI-Animationsfilm „Konferenz der Tiere“, der Ende März 2011 in den Handel kam. Zu den Top-Neuveröffentlichungen zählten außerdem die Jugendkomödie „Freche Mädchen 2“, der letzte Teil der Jugendbanden-Trilogie „Vorstadtkrokodile“ sowie der Lizenztitel „New Kids Turbo“. Darüber hinaus entwickelte sich das bereits im Vorjahr veröffentlichte Roadmovie „vincent will meer“ zu einem Dauerbrenner in den Katalog-Charts des Jahres 2011. Hoch in der Publikumsgunst stand auch der Jugendfilm „Vorstadtkrokodile 3“ der Constantin Film-Mehrheitsbeteiligungen Rat Pack Filmproduktion und Westside Filmproduktion. Mitte Januar 2011 angelaufen, kam der letzte Teil der Jugendabenteuer-Trilogie auf mehr als 760.000 Zuschauer. Lizenzhandel/TV-Auswertung Im Hinblick auf den weltweiten Verkauf ihrer neuen Kinoproduktionen erlebte die Constantin Film AG den erfolgreichsten Cannes-Filmmarkt ihrer Firmengeschichte. So konnte beispielsweise das große 3D-Projekt „Pompeji“ schon in fast alle Länder der Welt vorverkauft werden. Auch die Fortsetzung der Resident Evil-Reihe „Resident Evil: Retribution“ fand Käufer für die verbliebenen Gebiete außerhalb Deutschlands und Frankreichs. Der englischsprachige CGI-Film „Tarzan“ (in 3D) wurde ebenfalls fast weltweit vorverkauft. Quelle: „Marktstatistik Deutschland, Jahr 2011, 30. Dezember 2010 – 1. Januar 2012“ von Rentrak EDI Home Entertainment Unter insgesamt positiven Rahmenbedingungen konnte die Highlight Communications-Gruppe im Berichtsjahr ihre Marktposition im deutschsprachigen Raum weitgehend ausbauen. Auf der Basis einer attraktiven Programmstaffel 2011 und einer Vielzahl absatzstarker Zweitvermarktungen konnte sie sich in Deutschland – in Zusammenarbeit mit ihrem Vertriebspartner Paramount Home Entertainment – einen Marktanteil von 9 Prozent (2010: 8 Prozent) im Video-Kaufmarkt sichern. Im Verleihmarkt erreichte sie einen gemeinsamen Marktanteil von 11 Prozent (2010: 10 Prozent). Quelle: GfK Panel Services im Auftrag der FFA „Video sell-through market und Video rental market 2011, Zeitraum Januar 2011 – Dezember 2011 Das Highlight Communications-Produktportfolio wurde auch im Jahr 2011 getragen von den Neuveröffentlichungen unter dem Constantin Film-Label – allen voran der internationale Kinoerfolg „Resident Evil: Afterlife“ mit Milla Jovovich in der Hauptrolle. Anfang März 2011 in den Handel gekommen, etablierte sich der vierte Teil der Horror-Action-Reihe auf Anhieb in den Top 5 der deutschen Verkaufs-Charts – sowohl im DVD- als auch im Blu-ray-Segment. Wesentliche Umsatzerlöse aus der Lizenzierung von TV-Rechten im Free-TV-Bereich konnte die Constantin Film AG im Berichtsjahr mit Filmen wie „Cassandras Traum“, „Freche Mädchen 1“, „Im Winter ein Jahr“, „ Die Perlmutterfarbe“ und „Vorstadtkrokodile 1“ realisieren. Für das Pay-TV wurden unter anderem die TV-Rechte von „The Experiment“, „Gesetz der Rache“, „Pandorum“, „Solomon Kane“ und „Zeiten ändern Dich“ lizenziert. In der TV-Auswertung haben im Jahr 2011 einige sehr erfreuliche Quoten von Kinofilmen der Constantin Film-Gruppe verdeutlicht, dass hochwertige Spielfilme zur besten Sendezeit ein breites Publikum begeistern können. Die Bernd EichingerProduktion „Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders“, die Mitte Januar 2011 als Wiederholung auf SAT.1 ausgestrahlt wurde, erzielte einen guten Marktanteil von 11,3 Prozent bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern. Noch besser schnitt „Die Welle“ – eine Produktion der Constantin Film-Mehrheitsbeteiligung Rat Pack – ab, die bei ihrer Free-TV-Premiere auf ProSieben Anfang April 2011 einen hervorragenden Marktanteil von 20,4 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe der 14bis 49-Jährigen verzeichnete. 46 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN Der absolute Free-TV-Quotenhit des dritten Quartals 2011 war Ende September die Erstausstrahlung von „Wickie und die starken Männer“ auf SAT.1. Mit rund 3,4 Millionen Zuschauern in der werberelevanten Zielgruppe erzielte die Family-Entertainment-Produktion einen herausragenden Marktanteil von 30,1 Prozent. Zwei Wochen zuvor hatte bereits die Mario Barth-Komödie „Männersache“ auf RTL einen sehr erfreulichen Marktanteil von 15,7 Prozent bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern erreicht. Auch die ARD konnte mit einer Constantin Film-Produktion einen Quotenhit landen: Die Free-TVPremiere von Sönke Wortmanns Kinoerfolg „Die Päpstin“ mit Johanna Wokalek in der Titelrolle wurde Mitte Dezember 2011 von insgesamt mehr als 6,1 Millionen Zuschauern verfolgt. Bei den 14- bis 49-Jährigen kam „Die Päpstin“ auf einen sehr guten Marktanteil von 15,5 Prozent. Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung (TV Scope) 1.11.3 Segment Sport- und Event-Marketing Sport-Sponsoring und TV-Vertrieb Im Vermarktungsprozess der TV- und Sponsorenrechte für den neuen UEFA-Vertragszyklus (Spielzeiten 2012/2013, 2013/2014 und 2014/2015) hat TEAM im Jahr 2011 – trotz der instabilen Konjunktur- und Marktbedingungen – sehr gute Ergebnisse erzielt. Dabei konnte TEAM mehr als 100 TVAbschlüsse in so unterschiedlichen Märkten wie Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien, Skandinavien, den Niederlanden, Griechenland, Portugal, Österreich, Afrika, Lateinamerika und Japan realisieren. In Deutschland wurden die Free-TV-Rechte für die UEFA Champions League erstmals an den öffentlich-rechtlichen Sender ZDF vergeben, während Sky die Pay-TV-Rechte erhielt. In Großbritannien erhielten die bewährten Partner ITV und BSkyB den Zuschlag für die Rechte der UEFA Champions League; die Rechte für die UEFA Europe League wurden an ITV und ESPN vergeben. Der Vertrag mit dem langjährigen Partner Modern Times Group für die UEFA Champions LeagueRechte in Dänemark, Schweden und Norwegen wurde ebenfalls verlängert. In Frankreich wurden die Rechte für die UEFA Champions League dagegen erstmals an zwei Pay-TV-Betreiber vergeben – den bewährten Partner Canal+ und den neuen Marktteilnehmer Al Jazeera. 47 Darüber hinaus wurde für die Periode 2012 bis 2015 bereits eine ganze Reihe von Sponsorenverträgen unterzeichnet, wobei die bewährten Partner Heineken, Unicredit, adidas, Mastercard und Ford ihre Partnerschaft mit der UEFA Champions League erneuert haben. Diese überzeugenden Vermarktungserfolge unterstreichen einmal mehr, dass es TEAM dank seiner Erfahrung und Expertise immer wieder gelingt, die bestmöglichen Ergebnisse auf dem Markt zu erzielen. Aus operativer Sicht standen im Berichtsjahr die K.o.-Runden der UEFA Champions League- und der UEFA Europa LeagueSaison 2010/2011 im Fokus. Auf diesem „Weg ins Finale“ der Wettbewerbe wurden 88 Spiele nach den üblichen hohen TEAM-Standards erfolgreich abgewickelt. Gleichzeitig liefen die umfangreichen Vorbereitungen für die kommerzielle Abwicklung der Endspiele der beiden wichtigsten europäischen Klubfußball-Wettbewerbe auf vollen Touren. Das Endspiel der UEFA Europa League, in dem sich der FC Porto gegen seinen portugiesischen Lokalrivalen SC Braga durchsetzte, fand am 18. Mai in Dublin statt. In der UEFA Champions League bot das Wembley-Stadion am 28. Mai den perfekten Rahmen für den Endspielklassiker zwischen den europäischen Übermannschaften FC Barcelona und Manchester United. Weltweit verfolgten 179 Mio. TV-Zuschauer den Sieg Barcelonas, 33 Millionen mehr als beim vorherigen UEFA Champions League-Finale. Quelle: Sponsorship Intelligence (full programme duration data for 2010/11 saeson) Im Anschluss daran übernahm TEAM erneut die kommerzielle Abwicklung des UEFA Super Cups, der Ende August in Monaco zwischen dem amtierenden UEFA Champions LeagueSieger und dem Gewinner der UEFA Europa League ausgespielt wurde. Wie schon in den Vorjahren markierten diese und die anderen Veranstaltungen der „Monaco-Woche“ den Auftakt für die neue Saison der europäischen Klubfußball-Wettbewerbe. Nach dem UEFA Super Cup lag der TEAM-Fokus auf der Gruppenphase der UEFA Champions League und der UEFA Europa League für die Saison 2011/2012. Im Zeitraum August bis Dezember 2011 wickelte TEAM dabei insgesamt 260 Begegnungen in ganz Europa erfolgreich ab. Musik-Sponsoring und TV-Vertrieb Im Musikbereich lag der Fokus zu Beginn des Jahres 2011 auf dem Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Franz Welser-Möst. Rund 45 Mio. Menschen in 73 Ländern weltweit verfolgten das Konzert live oder zeitversetzt. Mit dieser internationalen Reichweite bewies das Neujahrskonzert einmal mehr, dass es im Klassikbereich das größte Musik-Event der Welt ist. Quelle: EBU für Europa und einzelne Broadcaster Zusätzlich zu der bereits im Jahr 2010 erfolgten Verlängerung der exklusiven Sponsoren-Vereinbarungen zwischen Rolex und den Wiener Philharmonikern bis 2017 hat TEAM im Berichtsjahr viele wichtige TV-Verträge – unter anderem mit der Europäischen Rundfunkunion (EBU), dem ORF, OTI (Südamerikanische Rundfunkunion) und CCTV China – für den gleichen Zeitraum erfolgreich verlängert. Darüber hinaus unterstützte TEAM die EBU bei der Abwicklung des Eurovision Song Contest 2011 am 14. Mai in Düsseldorf. An der 56. Austragung dieses Wettbewerbs, der wichtigsten Veranstaltung im Bereich der Unterhaltungsmusik in Europa, nahmen 43 Länder teil. Die Veranstaltungshalle war mit 35.000 Zuschauern restlos ausverkauft und die Live-Übertragung des Finales erzielte in vielen Ländern erneut herausragende Einschaltquoten. Insgesamt sahen mehr als 70 Mio. Fernsehzuschauer auf der ganzen Welt den Sieg von Aserbaidschan. Quelle: EBU/Eurodata Wie schon in den Vorjahren war der Eurovision Song Contest auch im Hinblick auf den Verkauf von Sponsorenrechten ein großer Erfolg. TEAM konnte diese Rechte an bekannte internationale und deutsche Marken verkaufen. Die Veranstaltung wurde von Schwarzkopf Henkel präsentiert, während Vodafone, Lufthansa, Metro und Trumpf zu den internationalen Sponsoren zählten. 1.11.4 Segment Übrige Geschäftsaktivitäten Social Gaming Bei Social Games wie dem Casual Poker sind die Spieler Teil eines sozialen Erlebnisses innerhalb einer virtuellen InternetGemeinschaft, in der miteinander gespielt wird. Die Escor-Mehrheitsbeteiligung Pokermania GmbH weist langjährige Erfahrung im Bereich der Social Games auf und hat eine mandantenfähige Casual Poker-Applikation entwickelt. Ausgestattet mit zahlreichen Social Gaming-Modulen, eröffnet diese Plattform Umsatzpotenziale durch den Verkauf virtueller Güter. Zudem interagieren die Spieler mit ihren Mitspielern und können ihre Persönlichkeiten durch die Kreation individueller „Avatare“ ausdrücken. Bei der von Pokermania entwickelten Poker-Applikation handelt es sich um sogenanntes „Casual Poker“, bei dem der Spieler mit virtuellem Spielgeld und virtuellen Gütern, also auch ohne Einsatz von Echtgeld, spielen kann. Die Softwarearchitektur, auf der die Gaming-Module basieren, entwickelt Pokermania bereits seit dem Jahr 2008. Aufgrund des operativen Starts der Social Gaming-Plattform im Juli 2011 kann von einem Start-up-Unternehmen gesprochen werden, das sich in der Expansionsphase befindet und weiteres Wachstum in bestehende und neue Märkte erlaubt. Der erste Vertrag mit einem Kunden zur Entwicklung einer individuellen Software konnte Ende 2010 abgeschlossen werden, weitere Kundenvereinbarungen folgten im Jahr 2011. Insgesamt umfasst die Geschäftstätigkeit von Pokermania die Erstellung, die Lizenzierung, die Entwicklung, den Vertrieb, den Betrieb, das Hosting und die Wartung von Social GamingProdukten. Das zweite musikalische Highlight des Sommers, das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Valery Gergiev, fand am 2. Juni statt. Die Open-Air-Veranstaltung im einzigartigen Ambiente des Schlossparks Schönbrunn faszinierte nicht nur die 100.000 Zuschauer vor Ort, sondern auch die zahlreichen Liebhaber klassischer Musik vor den Fernsehbildschirmen in 60 Ländern. 48 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE DES CONSTANTIN MEDIEN-KONZERNS 2 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Constantin Medien-Konzerns 2.1 Rechnungslegung und Berichtsstandards Die Constantin Medien AG erstellt den Konzernabschluss nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie von der EU anzuwenden sind. Der Konzernabschluss wurde um weitere Erläuterungen sowie um den Konzernlagebericht ergänzt. Der Umsatz lag im Berichtsjahr mit 465,7 Mio. Euro 1,0 Prozent unter dem Wert des Vorjahrs (470,3 Mio. Euro) und leicht unter der Prognose von 470 Mio. Euro bis 490 Mio. Euro. Der leichte Rückgang ist im Wesentlichen auf die schwächere Umsatzentwicklung im Segment Film zurückzuführen. Der vorliegende zusammengefasste Konzernlage- und Lagebericht der Constantin Medien AG wurde gemäß § 315 HGB erstellt. Er orientiert sich an den Bestimmungen und Empfehlungen des Deutschen Rechnungslegungs Standards Nr. 15 (DRS 15) des Deutschen Rechnungslegungs Standards Committees e.V. Das Betriebsergebnis (EBIT) des Constantin Medien-Konzerns war im Vergleich zum Geschäftsjahr 2010 (10,2 Mio. Euro) mit 4,7 Mio. Euro rückläufig. Der Rückgang ist in erster Linie auf Einmalaufwendungen und wechselkursbedingt höher als geplant ausgefallene Kosten im Segment Sport- und EventMarketing sowie gestiegene Rechts- und Beratungskosten im Bereich Sonstiges zurückzuführen. Im Betriebsergebnis sind Sonderaufwendungen aufgrund von akquisitionsbedingten PPA-Abschreibungen und Wertminderungen von 22,5 Mio. Euro (2010: 21,4 Mio. Euro) enthalten. 2.2 Gesamtbewertung des Berichtszeitraums Die Ergebnisentwicklung des Constantin Medien-Konzerns im Jahr 2011 verlief besser als zuletzt erwartet. Der Ergebnisanteil Anteilseigner lag bei -2,6 Mio. Euro und damit deutlich über dem geplanten Zielkorridor von -6 Mio. Euro bis -7 Mio. Euro. Im Geschäftsjahr 2011 belief sich der Ergebnisanteil Anteilseigner auf -2,6 Mio. Euro gegenüber -11,4 Mio. Euro im Vorjahr. Die positive Abweichung von der Prognosespanne resultierte in erster Linie aus einem besser als erwartet ausgefallenen Finanzergebnis und einem verbesserten Steuerergebnis. 2.3 Segmententwicklung SEGMENTENTWICKLUNG 2011 in TEUR 49 1.1 bis 31.12.2011 1.1 bis 31.12.2010 Veränderung Umsatzerlöse Sport Film Sport- und Event-Marketing Übrige Geschäftsaktivitäten Sonstiges Umsatzerlöse gesamt 154.972 236.717 73.171 803 0 465.663 156.143 241.205 72.944 0 0 470.292 -1.171 -4.488 227 803 0 -4.629 Segmentergebnis Sport Film Sport- und Event-Marketing Übrige Geschäftsaktivitäten Sonstiges Segmentergebnis gesamt 4.027 8.945 2.326 -1.200 -8.556 5.542 -315 9.077 7.220 0 -5.737 10.245 4.342 -132 -4.894 -1.200 -2.819 -4.703 Das Segment Sport verzeichnete im Geschäftsjahr 2011 einen Umsatz von 155,0 Mio. Euro, und lag damit annähernd auf dem Wert des Vorjahrs (2010: 156,1 Mio. Euro). Im Jahresvergleich ging der Umsatz leicht um 0,7 Prozent zurück. Das Segmentergebnis für das Geschäftsjahr 2011 belief sich auf 4,0 Mio. Euro, eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Segmentergebnis im Vorjahr von -0,3 Mio. Euro. Die Ergebnisverbesserung beruht vor allem auf gesunkenen Material- und Lizenzaufwendungen. Im Segment Film lag der Umsatz im Geschäftsjahr 2011 mit 236,7 Mio. Euro um 1,9 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums (241,2 Mio. Euro). Der Rückgang ist vor allem auf geringere Umsätze in den Bereichen Kinoverleih und Lizenzhandel zurückzuführen. Das Segmentergebnis belief sich auf 8,9 Mio. Euro nach 9,1 Mio. Euro im Vorjahr. Im Segmentergebnis sind planmäßige PPA-Abschreibungen aus der Kaufpreisallokation von 1,3 Mio. Euro (2010: 2,9 Mio. Euro) sowie Wertminderungen von 1,4 Mio. Euro (2010: 0,7 Mio. Euro) enthalten. Bereinigt um diese Effekte belief sich das Segmentergebnis auf 11,6 Mio. Euro (2010: 12,7 Mio. Euro). Das Segment Sport- und Event-Marketing erzielte 2011 einen Umsatz von 73,2 Mio. Euro und damit einen leichten Anstieg um 0,3 Prozent im Vergleich zum Geschäftsjahr 2010 (73,0 Mio. Euro). Das Segmentergebnis belief sich auf 2,3 Mio. Euro und lag damit 4,9 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert (7,2 Mio. Euro). Der deutliche Rückgang ist im Wesentlichen auf Einmaleffekte und die wechselkursbedingte Steigerung der Segmentaufwendungen zurückzuführen. Das Segmentergebnis enthält planmäßige PPA-Abschreibungen von 19,8 Mio. Euro (2010: 17,7 Mio. Euro). Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte sind im Jahr 2011 nicht angefallen (2010: 3,2 Mio. Euro). Bereinigt um die PPA-Abschreibungen und Wertminderungen errechnet sich ein Segmentergebnis von 22,1 Mio. Euro (2010: 28,1 Mio. Euro). Das neue Segment Übrige Geschäftsaktivitäten, das seit dem 1. Juli 2011 ausgewiesen wird, erzielte im zweiten Halbjahr 2011 einen Umsatz von 0,8 Mio. Euro sowie ein Segmentergebnis von -1,2 Mio. Euro. Das Ergebnis des Bereichs Sonstiges lag bei -8,6 Mio. Euro (2010: -5,7 Mio. Euro). Der Ergebnisrückgang ist auf gestiegene Rechts- und Beratungskosten zurückzuführen. 2.4 Umsatz- und Ertragsentwicklung des Constantin MedienKonzerns Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2011 einen Umsatz von 465,7 Mio. Euro (2010: 470,3 Mio. Euro). Der Posten „Aktivierte Filmproduktionen und andere aktivierte Eigenleistungen“ in Höhe von 44,1 Mio. Euro wurde um 26,1 Mio. Euro niedriger ausgewiesen als im Vorjahr (70,2 Mio. Euro). Der Rückgang spiegelt das niedrigere Produktionsvolumen bei den Eigenproduktionen im Segment Film wider. Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich um 5,7 Mio. Euro auf 32,1 Mio. Euro (2010: 37,8 Mio. Euro). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf gesunkene Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und Ausbuchung von Verbindlichkeiten (-1,4 Mio. Euro) sowie niedrigere Kompensationen für Urheberrechtsverletzungen (-2,8 Mio. Euro) zurückzuführen. Der Material- und Lizenzaufwand sank, im Wesentlichen aufgrund eines im Vergleich zum Vorjahr geringeren Produktionsvolumens im Segment Film sowie niedrigerer Material- und Lizenzaufwendungen im Segment Sport um 28,3 Mio. Euro auf 212,7 Mio. Euro (2010: 241,0 Mio. Euro). Der Rückgang des Personalaufwands um 2,6 Mio. Euro auf 130,0 Mio. Euro im Vergleich zum Jahr 2010 (132,6 Mio. Euro) ist vor allem auf niedrigere Personalkosten im Segment Film zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 6,6 Mio. Euro auf 88,5 Mio. Euro (2010: 81,9 Mio. Euro). Der Anstieg ist vor allem auf die Erhöhung der Rechts- und Beratungskosten (+6,1 Mio. Euro), auf gestiegene Aufwendungen aus Wertberichtigungen (+1,3 Mio. Euro) sowie höhere IT-Kosten (+0,8 Mio. Euro) zurückzuführen. Gegenläufig wirkte der Rückgang der Aufwendungen für die Kompensation von Urheberrechtsverletzungen (-1,9 Mio. Euro). 50 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE DES CONSTANTIN MEDIEN-KONZERNS Der Constantin Medien-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2011 mit 110,6 Mio. Euro (2010: 122,8 Mio. Euro) ein um 12,2 Mio. Euro niedrigeres Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). Die Abschreibungen und Wertminderungen beliefen sich auf 105,1 Mio. Euro und lagen damit um 7,5 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert von 112,6 Mio. Euro. Die Verminderung resultierte zum einen aus dem Rückgang der planmäßigen Abschreibungen und Wertminderungen auf das Filmvermögen um 7,8 Mio. Euro auf 75,6 Mio. Euro. Dagegen erhöhten sich die planmäßigen Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen um 3,4 Mio. Euro auf 29,5 Mio. Euro. Der Anstieg der planmäßigen Abschreibungen war investitionsbedingt. Das Betriebsergebnis (EBIT) verminderte sich im Vergleich zum Vorjahr (10,2 Mio. Euro) um 4,7 Mio. Euro auf 5,5 Mio. Euro. Das Finanzergebnis verbesserte sich auf -1,6 Mio. Euro nach -6,7 Mio. Euro im Vorjahr. Dabei erhöhten sich die Finanzerträge um 4,3 Mio. Euro auf 16,7 Mio. Euro (2010: 12,4 Mio. Euro), vor allem aufgrund von Wechselkursgewinnen. Die Finanzaufwendungen lagen mit 18,3 Mio. Euro um 0,8 Mio. Euro unter dem Wert des Vorjahrs (2010: 19,1 Mio. Euro). Der Konzern verzeichnete im Geschäftsjahr 2011 ein Ergebnis vor Steuern von 3,1 Mio. Euro, das damit um 0,3 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert (3,4 Mio. Euro) lag. Im Geschäftsjahr 2011 fiel ein Steueraufwand von 0,8 Mio. Euro an, nach 5,8 Mio. Euro im Vorjahr. Der Rückgang des Steueraufwands um 5,0 Mio. Euro ist auf latente Steuererträge zurückzuführen, die den Anstieg des Ertragsteueraufwands überkompensierten. Das Ergebnis des fortzuführenden Geschäftsbereichs verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr (-2,4 Mio. Euro) um 4,7 Mio. Euro auf 2,3 Mio. Euro. Das Ergebnis des aufzugebenden Geschäftsbereichs betrug 2011 -1,9 Mio. Euro (2010: -0,02 Mio. Euro). Es entfiel im Wesentlichen auf die im November 2011 veräußerte Beteiligung an der Casino Promotion Montenegro d.o.o. Das Konzernjahresergebnis im Geschäftsjahr 2011 verbesserte sich um 2,9 Mio. Euro auf 0,4 Mio. Euro nach -2,5 Mio. Euro im Vorjahr. Der Ergebnisanteil Anteilseigner betrug -2,6 Mio. Euro (2010: -11,4 Mio. Euro) und lag damit deutlich oberhalb der Zielspanne von -6 Mio. Euro bis -7 Mio. Euro. Der Ergebnisanteil Anteilseigner ohne beherrschenden Einfluss betrug 3,0 Mio. Euro (2010: 8,9 Mio. Euro). Das Ergebnis Anteilseigner entspricht einem Ergebnis je Aktie sowohl auf unverwässerter als auch auf verwässerter Basis von -0,03 Euro (2010: -0,15 Euro je Aktie). 2.5 Vermögenslage des Constantin Medien-Konzerns KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2011 in TEUR Aktiva 51 31.12.2011 31.12.2010 Veränderung Langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte Vermögen des aufzugebenden Geschäftsbereichs 248.916 295.555 0 281.679 338.653 25 -32.763 -43.098 -25 Summe Aktiva 544.471 620.357 -75.886 Die Verminderung der langfristigen Vermögenswerte um 32,8 Mio. Euro auf 248,9 Mio. Euro per 31. Dezember 2011 resultierte aus der abschreibungsbedingten Verringerung sowohl des Filmvermögens (-16,7 Mio. Euro) als auch der sonstigen immateriellen Vermögenswerte (-16,5 Mio. Euro). Die Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures verminderten sich im Wesentlichen aufgrund des Erwerbs weiterer Anteile an der Escor Casinos & Entertainment SA durch die Highlight Communications AG sowie der Vollkonsolidierung der Escor Casinos & Entertainment SA ab dem 1. Juli 2011 um 5,6 Mio. Euro auf 0,4 Mio. Euro. Gegenläufig wirkten sich die investitionsbedingt um 2,8 Mio. Euro auf 20,8 Mio. Euro gestiegenen Sachanlagen, der Anstieg der latenten Steueransprüche um 2,7 Mio. Euro auf 5,9 Mio. Euro sowie die Erhöhung der Geschäfts- oder Firmenwerte um 1,4 Mio. Euro auf 44,1 Mio. Euro aus. Die Erstkonsolidierung der Escor Casinos & Entertainment SA führte zu einem Zugang bei den Geschäfts- oder Firmenwerten von 0,5 Mio. Euro; der restliche Anstieg dieses Postens war wechselkursbedingt. Die kurzfristigen Vermögenswerte verringerten sich in Summe um 43,1 Mio. Euro auf 295,6 Mio. Euro. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen erhöhten sich im Berichtsjahr um 20,6 Mio. Euro auf 133,8 Mio. Euro. Dabei standen der Verminderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 14,9 Mio. Euro auf 42,8 Mio. Euro die Erhöhung der sonstigen Forderungen um 35,5 Mio. Euro auf 91,0 Mio. Euro gegenüber. Die Erhöhung der sonstigen Forderungen steht vor allem im Zusammenhang mit einer Filmproduktion. Die Forderungen gegen assoziierte Unternehmen und Joint Ventures verminderten sich um 7,7 Mio. Euro auf 1,6 Mio. Euro, in erster Linie aufgrund der Fertigstellung und dem Auswertungsbeginn des Films „Die Drei Musketiere“. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente verminderten sich im Stichtagsvergleich um 58,9 Mio. Euro auf 150,1 Mio. Euro. 2.6 Finanzlage des Constantin Medien-Konzerns KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2011 in TEUR Passiva 31.12.2011 31.12.2010 Veränderung 27.964 45.906 30.783 40.203 -2.819 5.703 Summe Eigenkapital Langfristige Schulden Kurzfristige Schulden Schulden des aufzugebenden Geschäftsbereichs 73.870 66.282 404.319 0 70.986 85.704 463.666 1 2.884 -19.422 -59.347 -1 Summe Passiva 544.471 620.357 -75.886 Auf die Anteilseigner entfallendes Eigenkapital Anteile ohne beherrschenden Einfluss Das auf die Anteilseigner entfallende Eigenkapital verminderte sich um 2,8 Mio. Euro auf 28,0 Mio. Euro, im Wesentlichen aufgrund des auf die Anteilseigner entfallenden Konzernergebnisses. Der Anteil am Konzerneigenkapital, der auf die Anteilseigner ohne beherrschenden Einfluss entfällt, stieg hingegen im Berichtsjahr um 5,7 Mio. Euro auf 45,9 Mio. Euro, in erster Linie als Folge des Erwerbs der Anteile an der Escor Casinos & Entertainment SA und der sich daraus ergebenden Vollkonsolidierung. Gegenläufig wirkten die Dividendenausschüttungen an die Anteilseigner ohne beherrschenden Einfluss. Insgesamt erhöhte sich das Eigenkapital im Stichtagsvergleich um 2,9 Mio. Euro auf 73,9 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote betrug zum 31. Dezember 2011 13,6 Prozent (Ende 2010: 11,4 Prozent). Die bereinigte Eigenkapitalquote (nach Saldierung der erhaltenen Anzahlungen mit 52 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE DES CONSTANTIN MEDIEN-KONZERNS dem Filmvermögen sowie der filmbezogenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente mit den entsprechenden Finanzverbindlichkeiten) belief sich auf 16,6 Prozent (Ende 2010: 14,6 Prozent). Die Verminderung der langfristigen Schulden im Jahr 2011 um 19,4 Mio. Euro auf 66,3 Mio. Euro ergab sich im Wesentlichen aus der fälligkeitsbedingten Umgliederung einer langfristigen Finanzverbindlichkeit in Höhe von 15,0 Mio. Euro in die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten. Des Weiteren reduzierten sich die latenten Steuerschulden um 5,6 Mio. Euro auf 17,2 Mio. Euro. Gegenläufig wirkte der Anstieg der langfristigen Rückstellungen um 1,2 Mio. Euro auf 4,5 Mio. Euro. Die kurzfristigen Schulden verminderten sich im Berichtsjahr um 59,3 Mio. Euro auf 404,3 Mio. Euro. Hierzu haben im Wesentlichen die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten beigetragen, die um insgesamt 54,6 Mio. Euro sanken. Wichtigster Einflussfaktor war die Ausübung einer Rückzahlungsoption durch die Gläubiger der Wandelschuldverschreibung 2006/ 2013 im Mai 2011, was zur vorzeitigen Rückzahlung des ausstehenden Nominalbetrags der Anleihe und damit zur Verminderung der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten um nominal 40,9 Mio. Euro führte. In der Highlight CommunicationsGruppe konnten die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten um in Summe 33,8 Mio. Euro reduziert werden. Den Tilgungen steht die Umgliederung von 15,0 Mio. Euro von langfristigen in kurzfristige Finanzverbindlichkeiten sowie eine Erhöhung der Darlehen eines Privatinvestors bei der Constantin Medien AG um netto 3,7 Mio. Euro gegenüber. Die kurzfristigen Rückstellungen sanken im Berichtsjahr um 4,8 Mio. Euro auf 17,5 Mio. Euro. Die erhaltenen Anzahlungen reduzierten sich um 10,8 Mio. Euro auf 35,3 Mio. Euro. Hierbei handelt es sich vor allem um Zahlungseingänge, für die noch keine Umsatzlegung erfolgt ist. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten erhöhten sich hingegen um 9,8 Mio. Euro auf 136,8 Mio. Euro. 2.7 Liquiditätsentwicklung des Constantin Medien-Konzerns 2.7.1 Cash-Flow Der Constantin Medien-Konzern weist im Geschäftsjahr 2011 einen Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit in Höhe von 93,5 53 Mio. Euro aus (2010: 183,0 Mio. Euro). Der Vorjahreswert war durch die hohe Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen beeinflusst gewesen, im Wesentlichen Folge der Zahlung der Vergleichsbeträge von den beiden D&O-Versicherern (brutto 57,5 Mio. Euro). Im Berichtsjahr 2011 dagegen belastete der starke Anstieg der sonstigen Forderungen (35,5 Mio. Euro) den Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit. Aus der Investitionstätigkeit resultierte 2011 ein Mittelabfluss von 69,2 Mio. Euro (2010: Mittelabfluss von 86,1 Mio. Euro), der, wie im Vorjahr, vor allem für Produktionen im Segment Film anfiel. Der Erwerb weiterer Anteile an der Escor Casinos & Entertainment SA führte im Berichtsjahr zu einem Mittelzufluss aus Investitionen von netto 2,9 Mio. Euro. Die Finanzierungstätigkeit des Konzerns brachte einen Mittelabfluss von 83,2 Mio. Euro (2010: Mittelabfluss von 43,2 Mio. Euro). Dieser resultierte im Wesentlichen aus der Nettoauszahlung durch Tilgung von Finanzverbindlichkeiten in Höhe von insgesamt 73,2 Mio. Euro. Dabei wirkte sich vor allem die vorzeitige Rückzahlung der Wandelschuldverschreibung 2006/ 2013 aus. In der Summe ergab sich in der Berichtsperiode ein Mittelabfluss von -59,3 Mio. Euro nach einem Mittelzufluss von 53,7 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2010. 2.7.2 Liquiditätslage und -management des Constantin Medien-Konzerns Die Konzerngesellschaften Highlight Communications AG und Constantin Film AG steuern ihre Liquidität jeweils selbstständig. Die Steuerung der liquiden Mittel für das Segment Sport erfolgt durch die Constantin Medien AG in Abstimmung mit den operativen Gesellschaften. Für die Gesellschaften des Segments Sport fungiert die Constantin Medien AG als finanzwirtschaftlicher Koordinator, um eine möglichst kostengünstige und betragsmäßig stets ausreichende Deckung des Finanzbedarfs für das operative Geschäft und für Investitionen sicherzustellen. Die Basis hierfür bildet eine rollierende Liquiditätsplanung mit Abweichungsanalyse auf monatlicher Basis. Zudem wird der Liquiditätsstatus innerhalb des Konzerns regelmäßig überprüft. Die Nettoverschuldung des Constantin Medien-Konzerns setzte sich zum 31. Dezember 2011 und 2010 wie folgt zusammen: NETTOVERSCHULDUNG ZUM 31. DEZEMBER 2011 in TEUR 31.12.2011 31.12.2010 Veränderung Liquide Mittel Kurzfristige Finanzschulden Langfristige Finanzschulden 150.069 204.989 28.421 208.932 259.600 43.300 -58.863 -54.611 -14.879 Nettoverschuldung -83.341 -93.968 10.627 Zum 31. Dezember 2011 beliefen sich die freien Kreditlinien der Constantin Medien-Gruppe auf 184,1 Mio. Euro (31. Dezember 2010: 104,0 Mio. Euro). Bei einem konservativ ausgerichteten Liquiditätsmanagement des Konzerns steht die Sicherung der Liquidität im Vordergrund. Die operativen Gesellschaften sollen ihren Liquiditätsbedarf grundsätzlich aus dem Cash-Flow ihrer betrieblichen Geschäfts-tätigkeit finanzieren können. Im Falle größerer Investitionen und Akquisitionen werden gegebenenfalls zusätzliche Finanzierungsmaßnahmen mit der Konzernobergesellschaft abgestimmt. 2.8 Investitionen des Constantin Medien-Konzerns Im Jahr 2011 betrugen die Zugänge bei immateriellen und materiellen Vermögenswerten im Konzern 70,5 Mio. Euro (2010: 86,4 Mio. Euro). Davon entfielen 61,0 Mio. Euro (2010: 78,2 Mio. Euro) auf das Filmvermögen. In technische Anlagen und Maschinen wurden 5,0 Mio. Euro (2010: 4,5 Mio. Euro) investiert, vornehmlich im Segment Sport. 54 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE DER CONSTANTIN MEDIEN AG 3 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Constantin Medien AG Der Lagebericht der Constantin Medien AG und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2011 sind nach § 315 Abs. 3 HGB in Verbindung mit § 298 Abs. 3 HGB zusammengefasst. Die Constantin Medien AG ist die Muttergesellschaft des Constantin Medien-Konzerns mit Sitz in Ismaning. Als konzernleitende Holding mit den Bereichen Finanzen, Rechnungswesen, Controlling, Kommunikation, Investor Relations, Personal, Recht und Informationstechnologie erbringt die Constantin Medien AG konzerninterne Dienstleistungen. Darüber hinaus besteht mit den wesentlichen Gesellschaften des Segments Sport eine umsatz- und ertragsteuerliche Organschaft. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Constantin Medien AG entsprechen im Wesentlichen den in Kapitel 1.9 beschriebenen Rahmenbedingungen des Konzerns. 3.1 Umsatz- und Ertragsentwicklung der Constantin Medien AG GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2011 in TEUR 1.1 bis 31.12.2011 Veränderung Umsatzerlöse Sonstige betriebliche Erträge Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen Betriebsergebnis Finanzergebnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Außerordentliches Ergebnis Steuern Jahresfehlbetrag Verlustvortrag aus dem Vorjahr 2.196 7.975 -4.802 -164 -7.720 -2.515 -13.388 -15.903 0 619 -15.284 -165.487 2.117 6.104 -4.566 -204 -6.754 -3.303 -6.020 -9.323 95 -2.923 -12.151 -153.336 79 1.871 -236 40 -966 788 -7.368 -6.580 -95 3.542 -3.133 -12.151 Bilanzverlust -180.771 -165.487 -15.284 Erstmals werden im Berichtsjahr unter den Umsatzerlösen Erlöse aus konzerninternen Administrationsdienstleistungen und Managementdienstleistungen ausgewiesen. Der Vorjahresausweis wurde entsprechend angepasst. Die Umsatzerlöse betrugen im Geschäftsjahr 2011 2,2 Mio. Euro und verzeichneten damit einen leichten Anstieg um 0,1 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr. Das Jahresergebnis der Constantin Medien AG war im Wesentlichen durch die Entwicklung der sonstigen betrieblichen 55 1.1 bis 31.12.2010 Erträge, der sonstigen betrieblichen Aufwendungen, des Finanzergebnisses und des Postens Steuern beeinflusst. Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich auf 8,0 Mio. Euro, ein Anstieg um 1,9 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr. Der Anstieg beruhte im Wesentlichen auf den um 2,9 Mio. Euro auf 4,6 Mio. Euro gestiegenen Erträgen aus dem Verkauf von Wertpapieren des Umlaufvermögens. Daneben haben sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 1,0 Mio. Euro auf 7,7 Mio. Euro erhöht. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert betrifft im Wesentlichen die Posten Wertberichtigungen und Forderungsverluste, Beratungskosten sowie die Kosten für Wartungen, Reparaturen und Instandhaltung, welche vor allem auf den IT-Bereich entfallen. -16,7 Mio. Euro (2010: Zuschreibungen von 2,9 Mio. Euro) sowie der Erhöhung der Zinsaufwendungen um 0,6 Mio. Euro auf 8,3 Mio. Euro. Gegenläufig wirkten der Wegfall der Aufwendungen aus Verlustübernahme (Vj. 6,1 Mio. Euro) sowie Dividendenerträge von 3,1 Mio. Euro (Vj. 0 EUR). Aus Ergebnisabführungsverträgen resultierte im Berichtsjahr ein Ertrag von 5,0 Mio. Euro (Vj. 0 Euro). Das Finanzergebnis verschlechterte sich um 7,4 Mio. Euro auf -13,4 Mio. Euro, im Wesentlichen aufgrund der im Finanzergebnis enthaltenen Abschreibungen auf Finanzanlagen von Die Constantin Medien AG weist für 2011 einen Jahresfehlbetrag von 15,3 Mio. Euro aus, nach einem Jahresfehlbetrag von 12,2 Mio. Euro im Jahr zuvor. 3.2 Vermögens- und Finanzlage der Constantin Medien AG BILANZ (KURZFASSUNG) ZUM 31. DEZEMBER 2011 in TEUR 31.12.2011 31.12.2010 Veränderung Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände Finanzanlagen Anlagevermögen Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Sonstige Wertpapiere Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten Umlaufvermögen Aktive Rechnungsabgrenzungsposten und latente Steuern 776 172.294 173.070 7.061 17.298 6.667 31.026 3.543 469 192.463 192.932 13.542 27.114 48.462 89.118 2.983 307 -20.169 -19.862 -6.481 -9.816 -41.795 -58.092 560 Summe Aktiva 207.639 285.033 -77.394 93.978 15.171 98.471 19 109.262 14.935 160.782 54 -15.284 236 -62.311 -35 207.639 285.033 -77.394 Eigenkapital Rückstellungen Verbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzungsposten Summe Passiva Die Bilanzsumme im Einzelabschluss der Constantin Medien AG hat sich im Berichtsjahr um 27,2 Prozent bzw. 77,4 Mio. Euro auf 207,6 Mio. Euro vermindert. Das Anlagevermögen verminderte sich um 19,8 Mio. Euro auf 173,1 Mio. Euro (31. Dezember 2010: 192,9 Mio. Euro), vor allem aufgrund eines Rückgangs der Finanzanlagen. Der Rückgang der Finanzanlagen beruht im Wesentlichen auf der vorzeitigen Tilgung des unter den Ausleihungen ausgewiesenen Darlehens an die PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion 56 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE DER CONSTANTIN MEDIEN AG (3,5 Mio. Euro) sowie der Abschreibung der Beteiligungen um 16,7 Mio. Euro auf den niedrigeren beizulegenden Wert zum 31. Dezember 2011. Das Umlaufvermögen sank im Berichtsjahr deutlich um 58,1 Mio. Euro auf 31,0 Mio. Euro (31. Dezember 2010: 89,1 Mio. Euro). Die sonstigen Wertpapiere reduzierten sich um 9,8 Mio. Euro auf 17,3 Mio. Euro. Dies resultierte aus der Rückgabe von 2.035.780 Stück der Wandelschuldverschreibung 2006/ 2013 an die unmittelbare Tochtergesellschaft EM.TV Finance B.V. sowie aus dem Verkauf von 500.000 Stück der Wandelschuldverschreibung 2006/2013 an die mittelbare Tochtergesellschaft PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion. Die liquiden Mittel gingen um 41,8 Mio. Euro auf 6,7 Mio. Euro zurück, im Wesentlichen aufgrund der Rückzahlung des Darlehens der EM.TV Finance B.V. in Höhe von 46,7 Mio. Euro. Die Rückzahlung stand im Zusammenhang mit der vorzeitigen Rückgabe von Wandelschuldverschreibungen 2006/ 2013 durch die EM.TV Finance B.V. im Mai 2011. Auf der Passivseite der Bilanz wies die Gesellschaft Ende 2011 ein Eigenkapital von 94,0 Mio. Euro aus (31. Dezember 2010: 109,3 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote hat sich per 31. Dezember 2011 auf 45,3 Prozent erhöht (31. Dezember 2010: 38,3 Prozent). Die Gesellschaft wies zum Bilanzstichtag Verbindlichkeiten von insgesamt 98,5 Mio. Euro aus, nach 160,8 Mio. Euro ein Jahr zuvor. Die Verringerung beruhte im Wesentlichen auf der Reduzierung der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen um 67,3 Mio. Euro. 3.3 Finanzlage, Liquiditätslage und -management der Constantin Medien AG Die Constantin Medien AG wies im Einzelabschluss nach HGB zum 31. Dezember 2011 liquide Mittel (ohne Wertpapiere des Umlaufvermögens) von 6,7 Mio. Euro aus (31. Dezember 2010: 48,5 Mio. Euro). Inklusive der liquiden Mittel betrug das Working Capital der Constantin Medien AG zum 31. Dezember 2011 -48,2 Mio. Euro nach -37,1 Mio. Euro im Vorjahr. Die Verminderung des Working Capital im Berichtsjahr um 11,1 Mio. Euro ist im 57 Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass zum 31. Dezember 2011 die gesamte Darlehensverbindlichkeit der Gesellschaft gegenüber dem Privatinvestor aufgrund der Fälligkeit im Geschäftsjahr 2012 als Verbindlichkeit mit einer Laufzeit bis zu einem Jahr auszuweisen ist. Die zum 31. Dezember 2011 bestehende Verbindlichkeit gegenüber der EM.TV Finance B.V. ist unverändert als kurzfristige Verbindlichkeit ausgewiesen, da eine jederzeitige Rückzahlung möglich ist. Die Constantin Medien AG verfügte zum 31. Dezember 2011, wie am Vorjahresstichtag, über freie Kreditlinien von insgesamt 5,6 Mio. Euro. Neben diesen Finanzierungsquellen wird die Finanzkraft der Constantin Medien AG durch Ergebnisabführungen von Tochtergesellschaften beeinflusst. 3.4 Investitionen der Constantin Medien AG In der Constantin Medien AG wurden im Berichtsjahr Investitionen in das Anlagevermögen von 0,5 Mio. Euro (2010: 0,1 Mio. Euro) getätigt, die im Wesentlichen auf IT-Leistungen (Hardware und Software) entfielen. PERSONALBERICHT | NACHTRAGSBERICHT | ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT 4 Personalbericht Der Constantin Medien-Konzern beschäftigte zum Stichtag 31. Dezember 2011 inklusive der freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter insgesamt 1.470 Personen (31. Dezember 2010: 1.520 Personen). Die Zahl der fest angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter belief sich zum 31. Dezember 2011 konzernweit auf 1.150 Personen (31. Dezember 2010: 1.065 Personen). Die Anzahl der im Jahresdurchschnitt im Constantin MedienKonzern beschäftigten festen und freien Mitarbeiter lag mit 1.468 Personen ebenfalls unter dem Wert des Vorjahrs (2010: 1.486 Personen). Während sich im Jahresdurchschnitt die Anzahl der fest angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um 73 Personen oder 7 Prozent auf 1.123 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhöhte, sank die Anzahl der durchschnittlich projektbezogen beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 2011 im Vergleich zu 2010 um 91 Personen oder 21 Prozent auf 345 Personen. Der Rückgang der freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spiegelt das geringere Produktionsvolumen, insbesondere im Segment Film wider. auf transparente Zielvorgaben, die Verwirklichung persönlicher Entwicklungsziele sowie eine leistungsgerechte Vergütung mit erfolgsabhängigen Vergütungskomponenten und nicht zuletzt auf Aus- und Weiterbildungsprogramme, die auf unsere Kernkompetenzen ausgerichtet sind. 5 Nachtragsbericht Constantin Sport Marketing vergibt Vermarktungsmandat an SevenOne Media Mit Wirkung zum 1. Januar 2012 hat die Constantin Sport Marketing GmbH das Vermarktungsmandat für die Vermarktung der Teletext-, Online- und Mobile-Angebote im Portfolio von Constantin Sport Marketing an die SevenOne Media GmbH vergeben. Die Vermarktung der TV-Angebote sowie die übergeordnete Vermarktung mit der Erstellung crossmedialer und integrierter Konzepte liegt, wie bislang, auch weiterhin bei der Constantin Sport Marketing selbst. Professionalität, Kundenorientierung und ein hohes Maß an Engagement sind Schlüsselqualifikationen und nicht nur bei externen Kundenbeziehungen entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit und den wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch im Rahmen der internen Zusammenarbeit wichtige Kriterien für die Leistungsstärke eines Unternehmens. Erweiterung des Vorstands der Constantin Medien AG – Thilo Proff wird zum Vorstand Sport berufen Der Aufsichtsrat der Constantin Medien AG hat in seiner Sitzung vom 30. Januar 2012 Thilo Proff, 46, mit Wirkung zum 1. März 2012 in den Vorstand der Constantin Medien AG berufen. Thilo Proff verantwortet den neu geschaffenen Vorstandsbereich Sport und in dieser Funktion alle im Sportsegment des Konzerns gebündelten Aktivitäten. Zum 1. März 2012 übernahm Thilo Proff zudem die Geschäftsführung der Sport1 GmbH und der Constantin Sport Medien GmbH. Der bisherige Geschäftsführer Zeljko Karajica ist mit Datum vom 29. Februar 2012 aus dem Constantin Medien-Konzern ausgeschieden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Constantin MedienKonzerns zeichnen sich durch Kreativität, Können, persönliche Leidenschaft und die Bereitschaft zu überdurchschnittlichem Engagement aus. Mit einer aktiven und wertschätzenden Personalarbeit fördert die Constantin Medien AG die Identifikation ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Unternehmen und seinen Zielen. In Anbetracht der dynamischen Entwicklung der Medienbranche und damit einhergehenden Herausforderungen ist eine strategische Personalplanung und -entwicklung von großer Bedeutung. Wir setzen Start der Social Gaming-Plattform „SPORT1 Wetten“ Nach dem Launch von SPORT1 Poker im Juli 2011 ging SPORT1 am 27. Februar 2012 mit seinem neuen Portal SPORT1 Wetten online und baute damit den Bereich Social/ Casual Gaming weiter aus. Bei SPORT1 Wetten können die User mit virtuellem Spielgeld, also ohne Einsatz von Echtgeld, Wetten auf aktuelle Sportereignisse abschließen und hochwertige Preise gewinnen. Betreiber von SPORT1 Wetten ist die Sport1 Gaming II GmbH, seit 13. Februar 2012 ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Sport1 GmbH. Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Constantin Medien AG lag zum 31. Dezember 2011 bei 30 (31. Dezember 2010: 33 Personen). 58 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | ANGABEN UND ERLÄUTERUNGEN GEMÄSS §§ 289 ABS. 4 UND 315 ABS. 4 HGB UEFA beauftragt PLAZAMEDIA mit Dienstleistungen für die EURO 2012 Ende Januar 2012 beauftragte die UEFA die PLAZAMEDIA GmbH mit der Beistellung von Kamera-Spezial-Systemen während der UEFA EURO 2012™ im Juni 2012. Es werden die Kamera-Systeme „ComCam“ und „InGoal-Set“ zum Einsatz kommen. Darüber hinaus stellt PLAZAMEDIA im Auftrag der UEFA das deutsche Produktions-Team, das in den Spielorten Donetsk und Kharkiv tätig sein wird, und ist auch für die vertragliche Abwicklung von Produktions- und VenuePersonal verantwortlich. Drei Bayerische Filmpreise für Constantin Film Anlässlich der Verleihung des Bayerischen Filmpreises 2011 wurde am 20. Januar 2012 die Constantin Film-Koproduktion „Wickie auf großer Fahrt“ als bester Kinderfilm des Jahres 2011 ausgezeichnet. Für ihre Inszenierung der Constantin FilmEigenproduktion „Glück“ konnte die Filmemacherin Doris Dörrie außerdem den Preis in der Kategorie „Regie“ entgegennehmen. Der Bayerische Filmpreis für die beste deutsche Produktion 2011 ging an den Constantin Film-Lizenztitel „Hotel Lux“. Goldene Kamera für Constantin-Fernsehfilm Bei der 47. Verleihung des Film- und Fernsehpreises GOLDENE KAMERA am 4. Februar 2012 in Berlin wurde die MOOVIE – the art of entertainment-Produktion „Liebesjahre“ mit dem Preis für den „Besten Fernsehfilm 2011“ ausgezeichnet. Portfolio-Veränderungen in der Highlight CommunicationsGruppe Die Rainbow Home Entertainment AG hat am 22. Januar 2012 einen Anteil von 22,0 Prozent an der Kuuluu Interactive Entertainment AG, Pratteln/Schweiz zu einem Kaufpreis von rund 18 TEUR erworben. Der Verwaltungsrat der Highlight Communications AG hat anlässlich seiner Sitzung vom 20. März 2012 beschlossen, die 100 Prozent-Beteiligung der Team Holding AG an der Highlight Event AG, Luzern/Schweiz an die Escor Casinos & Entertainment SA zu veräußern. Die für diese Transaktion Anfang 2012 neu gegründete Highlight Event AG hält die Exklusivrechte für die Vermarktung des Eurovision Song Contest und der Wiener Philharmoniker. Mit dieser Veräußerung erfolgt eine Ausgliederung des Musikgeschäfts aus der TEAM-Gruppe 59 und Einbringung dieses Geschäftsfelds in die Escor, an welcher die Highlight Communications AG ebenfalls mehrheitlich beteiligt ist. Der Vollzug der Transaktion soll am 1. April 2012 erfolgen. 6 Angaben und Erläuterungen gemäß §§ 289 Abs. 4 und 315 Abs. 4 HGB – Das gezeichnete Kapital der Constantin Medien AG belief sich zum 31. Dezember 2011 auf 85.130.780 Euro und war eingeteilt in 85.130.780 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am gezeichneten Kapital von 1,00 Euro je Aktie. – Sämtliche Stückaktien sind Stammaktien, die insbesondere das Teilnahmerecht an der Hauptversammlung gemäß § 118 Abs. 1 AktG, das Auskunftsrecht gemäß § 131 AktG, das Stimmrecht gemäß § 133 ff. AktG, den Anspruch auf den Bilanzgewinn gemäß § 58 Abs. 4 AktG und das grundsätzliche Bezugsrecht bei Kapitalerhöhungen gemäß § 186 Abs. 1 AktG gewähren. – Aus den von der Constantin Medien AG sowie deren Tochtergesellschaften zum 31. Dezember 2011 gehaltenen 7.424.378 eigenen Aktien stehen der Gesellschaft keine Stimmrechte zu. Vereinbarungen zwischen Aktionären über die Beschränkung von Stimmrechten sind der Gesellschaft nicht bekannt. – Die KF 15 GmbH & Co. KG, München, hielt nach eigenen Angaben zum 31. Dezember 2011 15.880.748 Stückaktien der Constantin Medien AG, was einem Anteil von rund 18,7 Prozent am Grundkapital und einem Stimmrechtsanteil von rund 20,4 Prozent bezogen auf die Aktienzahl im Umlauf (nach Abzug eigener Aktien) entspricht. – Es existieren keine Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen. – Der Aufsichtsrat bestellt gemäß § 7 Abs. 1 der Satzung in Verbindung mit § 84 Abs.1 Satz 1 AktG die Mitglieder des Vorstands auf die Dauer von höchstens fünf Jahren. Er legt die Anzahl der Mitglieder des Vorstands fest, wobei die Sat- zung die Mindestzahl von zwei Mitgliedern des Vorstands bestimmt. Der Aufsichtsrat hat außerdem das Recht, einen Vorstandsvorsitzenden zu ernennen. Gemäß § 84 Abs. 3 Satz 1 AktG kann der Aufsichtsrat die Bestellung zum Mitglied des Vorstands und die Ernennung zum Vorsitzenden des Vorstands widerrufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Ein solcher wichtiger Grund ist gemäß § 84 Abs. 3 Satz 2 AktG insbesondere bei Vorliegen einer groben Pflichtverletzung, bei Unfähigkeit zur ordnungsgemäßen Geschäftsführung oder im Falle des Vertrauensentzugs durch die Hauptversammlung aus nicht offenbar unsachlichen Gründen gegeben. – Gemäß § 179 Abs. 1 Satz 1 AktG bedarf jede Satzungsänderung eines Beschlusses der Hauptversammlung. Für satzungsändernde Beschlüsse der Hauptversammlung ist gemäß § 179 Abs. 2 Satz 1 AktG eine Mehrheit erforderlich, die mindestens drei Viertel des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals umfasst. Der Aufsichtsrat ist gemäß Satzung zur Vornahme von Satzungsänderungen berechtigt, die nur die Fassung der Satzung betreffen. – Nach § 76 Abs. 1 AktG leitet der Vorstand in eigener Verantwortung die Gesellschaft. Die Satzung regelt im Einzelnen die Ermächtigung des Vorstands, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 27. Januar 2014 um insgesamt bis zu 20.000.000,00 Euro durch die ein- oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2009/I). Dabei ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand ist zudem ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht unter bestimmten Voraussetzungen, die in § 3 Abs. 7 der Satzung geregelt sind, auszuschließen. – Die Gesellschaft wurde durch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 9. Juni 2010 ermächtigt, eigene Aktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von bis zu 8.513.078 Euro zu erwerben. Die Ermächtigung wurde mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung am 9. Juni 2010 wirksam und gilt bis zum 9. Juni 2015. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals ausgeübt werden. Auf die erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 Prozent des Grundkapitals entfallen. – Gemäß Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 19. Juli 2011 ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 20.000.000,00 Euro durch die Ausgabe von bis zu 20.000.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2011/I). Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Aktienrechten an die Inhaber bzw. Gläubiger von Finanzinstrumenten (Wandelschuldverschreibungen und/oder Optionsschuldverschreibungen und/oder Wandelgenussrechte und/oder Optionsgenussrechte), die bis zum 19. Juli 2016 von der Gesellschaft oder unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften der Gesellschaft begeben werden. Das Bedingte Kapital 2011/I dient nach Maßgabe der Wandelanleihebedingungen bzw. Wandelgenussrechtsbedingungen auch der Ausgabe von Aktien an Inhaber bzw. Gläubiger von Wandelschuldverschreibungen bzw. Wandelgenussrechten, die mit Wandlungspflichten ausgestattet sind. Die Ermächtigung bezieht sich auf die Ausgabe von Instrumenten im Gesamtnennbetrag von bis zu 150 Mio. Euro. Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen. – Gemäß Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 19. Juli 2011 ist das Grundkapital der Gesellschaft des Weiteren um bis zu 15.000.000,00 Euro durch die Ausgabe von bis zu 15.000.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2011/II). Die bedingte Kapitalerhöhung bezieht sich auf die Ausgabe von Finanzinstrumenten (siehe bedingtes Kapital 2011/I) bis zum 19. Juli 2016 im Gesamtnennbetrag von bis zu 112,5 Mio. Euro. Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen. – Gemäß § 14 der Anleihebedingungen der 2006 von der EM.TV Finance B.V., Amsterdam/Niederlande, einer 100prozentigen Tochtergesellschaft der Constantin Medien AG, begebenen 5,25% Wandelschuldverschreibung 2006/2013, die von der Constantin Medien AG garantiert wird, ist jeder Anleihegläubiger nach seiner Wahl berechtigt, unter bestimmten Bedingungen von der Anleiheschuldnerin die 60 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | RISIKOBERICHT Rückzahlung einzelner oder aller seiner Schuldverschreibungen zum Nennbetrag zuzüglich aufgelaufener Zinsen zu verlangen. Dies ist dann der Fall, wenn eine Änderung der Kontrolle der Constantin Medien AG eintritt. Kontrolle bezeichnet dabei entweder direktes oder indirektes (im Sinne des § 22 WpHG) rechtliches oder wirtschaftliches Eigentum von Aktien, die zusammen mehr als 50 Prozent der Stimmrechte der Constantin Medien AG gewähren. Ferner sind im Falle eines Erwerbsangebots für die Aktien Umstände zu verstehen, in denen die Aktien, die sich bereits in der Kontrolle des Anbietenden und/oder von Personen, die mit dem Anbietenden zusammenwirken, befinden, und die Aktien, für die das Angebot bereits angenommen wurde, zusammen mehr als 50 Prozent der Stimmrechte der Constantin Medien AG gewähren. – Entschädigungsvereinbarungen mit Mitgliedern des Vorstands oder mit Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots bestehen nicht. 7 Risikobericht 7.1 Risikomanagement Risiken bezeichnen die Möglichkeit ungünstiger künftiger Entwicklungen, die mit einer signifikanten, wenn auch nicht notwendigerweise überwiegenden Wahrscheinlichkeit erwartet werden. Das wirksame und effiziente Risikomanagement des Constantin Medien-Konzerns sichert einerseits den langfristigen Fortbestand des Unternehmens und unterstützt andererseits die Constantin Medien AG bei der Erreichung der betriebswirtschaftlichen Ziele. Der Risikomanagement-Prozess basiert auf einer Risikomanagement-Richtlinie, welche konzernweit gültig ist. Der Vorstand verantwortet die Definition geeigneter Risikosteuerungsmaßnahmen. Im Rahmen der Risikoberichterstattung wird der Vorstand regelmäßig über Risiken informiert. Risiken werden dabei frühzeitig identifiziert und bewertet. Die Berichterstattung erfolgt über alle Gesellschaften, wobei die erfassten Risiken und die bereits gebildete Vorsorge, einzeln pro Gesellschaft aufgelistet und bewertet werden. Zudem werden halbjährig die konzernweiten Risiken, in Form eines Risikoberichts, dem Aufsichtsrat präsentiert. Wesentliche Einzelrisiken werden unabhängig vom Turnus aufgenommen und unverzüglich berichtet. 61 7.2. Integriertes internes rechnungslegungsbezogenes Kontrollund Risikomanagementsystem Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem der Constantin Medien AG und des Constantin Medien-Konzerns umfasst im Hinblick auf den Abschluss alle Maßnahmen, die eine vollständige, korrekte und zeitnahe Übermittlung von relevanten Informationen sicherstellen, die für die Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Konzernlage- und Lageberichts notwendig sind. Hierdurch sollen Risiken der fehlerhaften Darstellung in der Buchführung und der externen Berichterstattung minimiert werden. Das interne Kontrollsystem des Constantin MedienKonzerns wird zudem durch Richtlinien, Geschäftsordnungen sowie Arbeitsanweisungen ergänzt, welche, zur einheitlichen Anwendung dieser Vorschriften, an die verantwortlichen Stellen kommuniziert sind. Unterstützend sind die wesentlichen Prozesse mit Kontrollstrukturen und Verantwortlichkeiten in einer Datenbanklösung dokumentiert und werden kontinuierlich angepasst. Das Rechnungswesen innerhalb des Constantin Medien-Konzerns ist dezentral organisiert. Während auf den Ebenen der Teilkonzerne jeweils eigene Abteilungen bestehen, unterstützt die Constantin Medien AG ihre direkten Tochtergesellschaften bei spezifischen rechnungslegungsbezogenen Themen. Die Aufstellung der Einzelabschlüsse der Constantin Medien AG und deren Tochtergesellschaften erfolgt nach den einzelnen landesrechtlichen Regelungen. Für die Erfordernisse zur Erstellung eines Konzernabschlusses nach den Vorschriften der IFRS werden für alle in den Konzern einbezogenen Gesellschaften Überleitungsrechnungen erstellt und an das Konzernrechnungswesen gemeldet. Die Bilanzierungsvorschriften im Constantin Medien-Konzern regeln einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden in Übereinstimmung mit den für das Mutterunternehmen geltenden IFRS-Vorschriften. Auf Konzernebene umfassen die spezifischen Kontrollaktivitäten zur Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Konzernrechnungslegung die Analyse und ggf. Korrektur der durch die Konzerngesellschaften vorgelegten Einzelabschlüsse. Daneben finden bei den Kontrollaktivitäten die von den Abschlussprüfern erstellten Berichte und die Ergebnisse der Abschlussbesprechungen Beachtung. Daneben regeln klare Abgrenzungen von Verantwortlichkeiten sowie prozessintegrierte Kontrollen, wie die Anwendung des „Vier-Augen-Prinzips", weitere Kontrollmaßnahmen. Die Ordnungsmäßigkeit und Wirksamkeit des internen Überwachungssystems wird jährlich durch prozessunabhängige Prüfungstätigkeiten der Konzernrevision sichergestellt und regelmäßig an den Vorstand sowie den Aufsichtsrat berichtet. Innerhalb des Constantin Medien-Konzerns wird im Konzernrechnungswesen das Konsolidierungssystem Hyperion eingesetzt. Ziel ist es, durch die Verwendung eines gemeinsamen Systems konzernrechnungswesenrelevante Abläufe und Auswertungsmöglichkeiten zu vereinheitlichen. Um weitere Synergien zu heben, werden aktuell in einem konzernweiten HyperionProjekt die im Konzern verwendeten unterschiedlichen ReleaseVersionen des Konzernkonsolidierungssystems aktualisiert. Daneben unterstützen Vorstandssitzungen, AbteilungsleiterMeetings, Jahres- und Investitionsplanungen, Monats- und Quartalsberichterstattungen sowie die Einbindung der Rechtsabteilung das Überwachungs- und Steuerungssystem des Constantin Medien-Konzerns. 7.3 Risiken im Segment Sport Für die Sport1 GmbH ist für den Betrieb des Free-TV-Senders SPORT1 sowie des Pay-TV-Senders SPORT1+ die Verfügbarkeit attraktiver Sportrechte von großer Wichtigkeit. SPORT1 befindet sich bei der Akquisition solcher Rechte in intensivem Wettbewerb mit anderen Free- und Pay-TV-Sendern sowie neuen Content-Anbietern wie Telekommunikationskonzernen oder Internet-Unternehmen. Zudem stärken auch private wie öffentlich-rechtliche Vollprogramme weiterhin ihr Profil im Bereich Sport. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass sich SPORT1 in Zukunft einem nochmals intensiveren Wettbewerb ausgesetzt sieht. Das Sportjahr 2012 wird maßgeblich unter dem Einfluss der beiden sportlichen Großereignisse UEFA EURO 2012™ und der Olympischen Sommerspiele stehen. Vor diesem Hintergrund ist im TV-Bereich von entsprechenden Reichweiten- und Marktanteilsverschiebungen hin zu den übertragenden öffentlich-rechtlichen Sender auszugehen, was sich negativ auf die Marktanteils- und Reichweitenentwicklung von SPORT1 auswirken könnte. Im Hinblick auf die anstehende Vergabe der Rechte an der Fußball-Bundesliga für die vier Spielzeiten ab der Saison 2013/2014 ist derzeit nicht sichergestellt, dass SPORT1 auch für die zukünftige Rechteperiode mit Übertragungsrechten ausgestattet sein wird. Da es sich hierbei um eines der Kernrechte von SPORT1 handelt, könnte sich deren Verlust negativ auf die Erlössituation des Senders ab dem Jahr 2013 auswirken. Ebenso ist fraglich, ob die Constantin Sport Medien GmbH ab der Saison 2013/2014 erneut Verwertungsrechte an der Fußball-Bundesliga erwerben und somit weiterhin als Veranstalter des Bundesliga-Senders LIGA total! tätig sein kann. Und zudem ist nicht sichergestellt, dass PLAZAMEDIA ab der zukünftigen Rechteperiode technische Dienstleistungen im bisherigen Umfang erbringen kann. Die zunehmende Digitalisierung der Verbreitungswege schafft aufgrund zusätzlicher Übertragungsmöglichkeiten neue FreeTV-Angebote und damit mittelfristig ggf. auch weitere Mitbewerber beim Erwerb von Sportrechten. Zudem besteht das Risiko der Verringerung des Marktanteils durch eine wachsende Zahl von Free-TV-Sendern. SPORT1 macht sich durch Eigenformate teilweise unabhängig von Rechten Dritter. Da SPORT1 sowohl für den Free-TV-Sender als auch sein Pay-TV-Angebot SPORT1+ über wesentliche Verwertungsrechte, wie die an der Fußball- und der Handball-Bundesliga bis zur Saison 2012/ 2013 oder im Bereich Motorsport mit der MotoGP bis 2014 verfügt, ist die Gefahr eines kurzfristigen Anstiegs der Lizenzkosten reduziert. Allerdings ist auf mittlere Sicht eine Erhöhung der Lizenzaufwendungen nicht auszuschließen. Die Entwicklung der Werbemärkte in Deutschland und damit verbunden die Investitionsbereitschaft der werbetreibenden Wirtschaft hat auf die Umsatzentwicklung von SPORT1 signifikanten Einfluss. SPORT1 strebt weiterhin einen ausgewogenen Umsatzmix an, der die Abhängigkeit vom klassischen Fernsehwerbemarkt begrenzt. Allerdings haben die Diversifikations-Erlöse im Free-TV-Bereich ihren Höhepunkt überschritten und entwickeln sich in Summe rückläufig. Der deutsche TVWerbemarkt zeichnet sich durch einen verstärkt über massive Preisnachlässe geführten Wettbewerb der TV-Sender aus. Sogenannte Trading Deals beschleunigen diesen Preisverfall. Der aggressive Preiswettbewerb könnte nachhaltige Auswirkungen auf das Preisgefüge und die Verteilung der Werbeausgaben haben. 62 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | RISIKOBERICHT Das unverändert durch die Politik diskutierte Werbeverbot im Bereich Alkohol sowie die Unsicherheit über die weitere staatliche Werberegulierung im Rahmen des Glückspielstaatsvertrags oder die Regulierung im Rahmen des Jugendschutzes könnten das Erlösmodell von SPORT1 zusätzlich beeinträchtigen. Der TV-Markt für Mehrwertdienste ist einem zunehmenden Wettbewerb ausgesetzt und stößt bei den Zuschauern an Sättigungsgrenzen. Die Werbekunden von Dauerwerbesendungen in der Tagschiene unterliegen einem steigenden Margendruck, der auf rückläufige Resonanz der Kunden sowie steigende Konkurrenz von Online-Vermarktern zurückzuführen ist. Im Markt für Dauerwerbesendungen in der Nachtschiene sind nur noch wenige Marktteilnehmer aktiv, so dass einerseits die Verhandlungsmacht der verbleibenden Marktteilnehmer steigt und andererseits eine Risikostreuung erschwert wird. Die im Februar 2009 verabschiedete Gewinnspielsatzung der Landesmedienanstalten sieht strengere Regelungen für die Durchführung von Call-In-Formaten vor. Dabei stehen neben dem Schutz von minderjährigen Teilnehmern insbesondere erhöhte Transparenzanforderungen an die Gewinnspiele und die dazugehörigen Sendeformate im Vordergrund. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Landesmedienanstalten oder der Gesetzgeber weitere Restriktionen zur Durchführung von Call-In-Formaten beschließen. Zudem besteht aufgrund des Rückgangs der Bereitschaft der Zuschauer zur Spielteilnahme das Risiko geringerer Erlöse im Zusammenhang mit der Durchführung von Call-In-Formaten. Risiken können auch aus einer weiteren Regulierung im Bereich Werbezeitenverkauf resultieren. Derzeit gehen die Behörden z.B. gegen die Bewerbung von sogenannten „Pokerschulen“ (d.h. Internetangebote, auf denen man ohne Einsatz das Pokerspielen erlernen kann) und „50 Cent-Gewinnspielen“ (d.h. Internetangebote, auf denen man gegen einen maximalen Einsatz von 50 Cent an Gewinnspielen teilnehmen kann) vor. So werden nach wie vor gegen diverse private Medienunternehmen und auch gegen die Sport1 GmbH Verwaltungsverfahren, die zum Teil bereits gerichtlich überprüft werden, wegen der Bewerbung vorgenannter Angebote geführt. Zudem ist zu erwarten, dass durch den voraussichtlich ab Mitte 2012 geltenden neuen Glücksspielstaatsvertrag keine Rechtssicher- 63 heit hinsichtlich der Bewerbung von „Pokerschulen“ und „50 Cent-Gewinnspielen“ einkehren wird. Letztlich ist in dem Kontext auch eine Entwicklung im Ausland zu beachten: So hat die dortige Bundespolizei FBI im April 2011 die entgeltpflichtigen Websites von vier der größten Online-Poker-Anbieter in den USA gesperrt. Darüber hinaus bringt die derzeitige Bewerbung von Sportwetten, die auf der Grundlage einer gültigen Lizenz eines EU-Mitgliedsstaates angeboten werden, Risiken mit sich. So hat die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) als zuständige Rundfunkaufsichtsbehörde in mehreren Fällen Verwaltungsverfahren gegen SPORT1 eröffnet, in denen geprüft wird, ob die Bewerbung von Sportwetten im Free-TV-Programm von SPORT1 gegen Werbeverbote verstößt. In zwei Fällen liegt bereits eine Beanstandung bzw. Untersagung der Bewerbung durch die BLM vor, gegen die SPORT1 Rechtsmittel ergriffen hat. Zudem bestehen Risiken darin, dass gegebenenfalls auch Glücksspielaufsichtsbehörden verwaltungsrechtliche Untersagungsverfahren gegen die Bewerbung von Sportwetten in TV und Internet durchführen werden. Die Ministerpräsidenten der Bundesländer (mit Ausnahme von Schleswig-Holstein) haben am 15. Dezember 2011 einen voraussichtlich ab Mitte 2012 geltenden neuen Glücksspielstaatsvertrag unterzeichnet. Dieser sieht für die Bewerbung von privaten Anbietern von Sportwetten in TV und Internet ein Verbot mit Erlaubnisvorbehalt vor, so dass sich ab Mitte 2012 die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Bewerbung vorgenannter Angebote im Programmangebot SPORT1 und der Internetplattform SPORT1.de verbessern könnten. Der Glücksspielstaatsvertrag befindet sich im Augenblick in einem Notifizierungsverfahren bei der EU-Kommission. Ein weiteres Risiko im Rahmen des Verkaufs von Werbung ergibt sich daraus, dass die Landesmedienanstalten derzeit auf Veranlassung der Kommission für Jugendmedienschutz der Landesmedienanstalten (KJM) gegen eine Bewerbung von Erotik-Angeboten in den Teletextangeboten der privaten Rundfunkveranstalter in der Tageszeit von 6 bis 22 Uhr vorgehen. Dieses Vorgehen wird auf Betreiben von SPORT1 gegenwärtig gerichtlich überprüft. Mit den in Deutschland maßgeblichen Kabelnetzbetreibern Kabel Deutschland (KD) und Unitymedia Verträge konnten zur mittelfristigen Absicherung der analogen und digitalen Kabel- verbreitung von SPORT1 abgeschlossen werden. Aufgrund vertraglicher Kündigungsrechte könnte sich jedoch auch während der Laufzeit dieser Verträge ein Risiko für die analoge Kabelverbreitung von SPORT1 bei KD ergeben. Auch besteht ein Risiko für die vollständige Aufrechterhaltung der analogen und digitalen Kabelreichweite von SPORT1, falls KD und/oder Unitymedia die Einspeiseverträge nicht verlängern. Der ursprünglich mit dem Risiko der Beendigung bis zum 31. Dezember 2011 behaftete Vertrag zur analogen und digitalen Kabelverbreitung mit Kabel BW wurde Ende 2011 bis 31. Dezember 2014 verlängert. Im Hinblick auf Plattformen speziell mit der Ausrichtung Sport befindet sich der Online-Markt zwar in einer Phase der Konsolidierung, doch die Tatsache, dass immer mehr General InterestPortale ihre Berichterstattung im Bereich Sport ausbauen, hat zur Folge, dass sich für SPORT1.de der Wettbewerbsdruck verstärkt hat und sich dies auch auf der Vermarktungsseite auswirkt. Denn mit der Anzahl an Playern im Sportbereich erhöht sich auch die Zahl der vermarktbaren Flächen. Insofern ist davon auszugehen, dass die durchschnittlich erzielbaren Tausend-Kontakt-Preise (TKPs) unter Druck geraten und sich die einzelnen User-Kontakte zunehmend weniger kapitalisieren lassen. Die Werbeerlöse stellen aber ein zentrales Standbein für die Finanzierung der SPORT1.de dar. Risiken liegen in der Ausgestaltung der Constantin Sport Medien GmbH als Veranstalterin des Programmangebotes LIGA total! und in der Exklusivität der Distribution über die TV-Plattform Entertain der Deutschen Telekom AG. Die Vereinbarung mit der Deutschen Telekom AG zur Verbreitung des Programmangebotes LIGA total! endet mit dem Auslaufen der Rechteperiode Mitte 2013. Risiken ergeben sich darüber hinaus aus den branchenüblichen vertraglichen Rechten zur Kündigung des bis Mitte 2013 zwischen der Constantin Sport Medien GmbH und der Deutschen Telekom AG zur Verbreitung des Programmangebotes LIGA total! geschlossenen Einspeisevertrags und des Vertrags zur Produktion von non-linearem Content während der Vertragslaufzeit. Aufgrund vertraglich festgelegter hoher Sendekontinuitäten für die Einspeisung von LIGA total! in die TV-Plattform Entertain der Deutschen Telekom AG und der Verpflichtung zur zeitnahen Lieferung der non-linearen Programminhalte bestehen bei Aus- fällen bzw. Verspätungen Haftungs- und Regressrisiken. PLAZAMEDIA ist aufgrund seiner Kundenstruktur, überwiegend bestehend aus Fernsehsendern und Produktionsfirmen, direkt als auch mittelbar abhängig vom TV-Werbemarkt. Dieser war auch 2011 weiterhin auf Wachstumskurs, wenngleich sich die Wachstumsdynamik im Jahresverlauf verlangsamte. Dennoch ist der Produktionsmarkt nach wie vor durch Kostenbewusstsein der Kunden geprägt. Nach wie vor besteht das wesentliche Risiko von PLAZAMEDIA in der Abhängigkeit von seinem größten Kunden, dem Pay-TVAnbieter Sky Deutschland und dem Umstand, dass die derzeit bestehenden Verträge in der Außenproduktion Ende 2012 und in der Innenproduktion Ende 2013 auslaufen. Nachdem PLAZAMEDIA im Auftrag der Constantin Sport Medien technische Dienstleistungen im Rahmen der Produktion des Bundesliga-Live-Senders LIGA total! erbringt, ergeben sich aufgrund branchenüblicher vertraglicher Rechte zur Kündigung der zwischen der Constantin Sport Medien GmbH und der Deutschen Telekom AG geschlossenen Verträge während der Vertragslaufzeit auch entsprechende Risiken bei der PLAZAMEDIA. Aufgrund vertraglich festgelegter hoher Sendekontinuitäten für den Betrieb des Head Ends, also eines Knotenpunktes zur Einspeisung von Programmen in die TV-Plattform Entertain der Deutschen Telekom AG, besteht bei Ausfällen ein Haftungsund Regressrisiko. 7.4 Risiken im Segment Film Risiken bei der Filmproduktion Die Herstellung von Kino- und Fernsehfilmen sowie deren Vermarktung ist kostenintensiv und deshalb auch mit entsprechenden finanziellen Risiken verbunden. Die Produktionskosten eines durchschnittlich dimensionierten deutschen Kinofilms liegen zwischen 3 und 7 Mio. Euro, während sie bei internationalen Großproduktionen ein Vielfaches davon betragen. Den größten Teil dieser Kosten muss die Highlight CommunicationsGruppe vorfinanzieren, da das jeweilige Budget nicht vollständig durch Mittel aus der Filmförderung und durch Koproduktionsbeiträge gedeckt werden kann. Aufgrund des großen Finanzbedarfs für eine Produktion könnte bereits der teilweise oder 64 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | RISIKOBERICHT völlige Misserfolg einzelner Filmprojekte erhebliche nachteilige Folgen für die Geschäfts-, Ertrags- und Finanzlage der Gruppe haben. Darüber hinaus kann es im Verlauf einer Produktion zu Budgetüberschreitungen kommen, die von der Constantin Film AG bzw. der Highlight Communications-Gruppe zu tragen sind. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung in der Filmproduktion ist es der Constantin Film AG in der Vergangenheit jedoch meistens gelungen, die entstandenen Produktionskosten aus den Verwertungserlösen voll abzudecken. Außerdem konnte sie die Filmproduktionen im festgelegten zeitlichen und finanziellen Rahmen realisieren und die Entstehung außerplanmäßiger Kosten weitestgehend verhindern bzw. durch den Abschluss entsprechender Versicherungen absichern. Nach der Konjunkturkrise sind die Werbeeinahmen der TVSender im Jahr 2011 wieder angestiegen, sodass der Werbemarkt mit einem soliden Plus abgeschlossen hat. Wie Nielsen Media Research mitteilt, ist die TV-Werbung gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Prozent auf rund 11,1 Mrd. Euro gestiegen. Dennoch sind die Sender beim Einkauf und der Produktion von Programminhalten weiterhin sehr kostenbewusst. Quelle: Nielsen Media Research, media news, Januar 2012 Bei der Produktion von „Dailies“ (Serien, die täglich ausgestrahlt werden) ist das Kostenrisiko für die Produzenten besonders hoch, da die Entwicklungskosten sehr hoch sind und im Fall einer Nicht-Beauftragung allenfalls teilweise vom Sender übernommen werden. Auch im Fall einer Beauftragung können sie bei dem jeweiligen Sender nicht zwingend als Vorkosten im Budget geltend gemacht werden. Die Constantin Film AG bewirbt sich derzeit bei allen großen Sendern um Formate und hat Entwicklungsverträge für serielle und nicht-serielle Formate abgeschlossen. Deshalb ist das beschriebene Kostenrisiko sowohl für sie als auch für ihre Mitbewerber sehr hoch. Für TV-Produktionen im europäischen Ausland ist das Finanzierungsrisiko durch die anhaltenden Schuldenkrisen in einigen EU-Staaten nach wie vor hoch. Risiken beim Einkauf von Filmlizenzen Beim Erwerb von Auswertungsrechten an erfolgversprechenden Fremdproduktionen steht die Highlight Communications- 65 Gruppe im Wettbewerb mit zahlreichen anderen Unternehmen. Auch wenn sich die Situation auf dem Einkaufsmarkt im Berichtsjahr wieder entspannt hat, ist der Wettbewerb um die Rechte an attraktiven Kinofilmen nach wie vor groß. Daraus resultiert einerseits das Risiko relativ hoher Lizenzpreise. Andererseits verbleibt das Restrisiko, ob der betreffende Film den Publikumsgeschmack trifft und damit auch wirtschaftlich erfolgreich ist. Beide Risiken werden durch die ausgeprägte und langjährige Erfahrung der Constantin Film AG beim Einkauf von Filmrechten entsprechend gemindert. Für die Constantin Film AG wird die Konkurrenzsituation bei relevanten Lizenzprodukten nach wie vor wesentlich durch die großen deutschen Wettbewerber Concorde (Tele MünchenGruppe) und Studiocanal (Canal+ Gruppe) bestimmt. So hat Concorde beispielsweise einen Output-Deal mit dem Mini-Major Summit Entertainment abgeschlossen, der im Januar 2012 von Lionsgate übernommen wurde. Mit Canal+ steht Studiocanal dagegen ein finanzstarkes Mutterunternehmen zur Seite. Diese Gruppe möchte ihre Produktion weiter steigern und ihren Kurs bei Akquisitionen fortsetzen. Darüber hinaus kaufen Major-Studios wie beispielsweise Warner Bros. verstärkt deutsche Produktionen und treten damit als starker Wettbewerber auf dem Einkaufsmarkt für einheimische Lizenztitel auf. In der Programmgestaltung der relevanten TV-Sender – vor allem in der Primetime – werden Spielfilme auch weiterhin eine tragende Säule sein. Seit Jahren ist dabei die Tendenz zu beobachten, dass die großen Sender weitestgehend auf hochbudgetierte Event-Filme oder Blockbuster der Hollywood-Studios setzen, die gute Werbeeinnahmen versprechen. Die Constantin Film AG steht damit unter einem starken Druck, entsprechende Produkte zur Lizenzierung an Sender zu erwerben und unterliegt dabei dem Risiko, teuer erworbene Spielfilmlizenzen nicht gewinnbringend an die Sender verkaufen zu können. Risiken bei der Auswertung Die Gruppe wertet die Filmrechte an Eigen- und Fremdtiteln über die gesamte Wertschöpfungskette aus. Infolgedessen konkurriert sie auf allen Auswertungsstufen mit einer Vielzahl von Anbietern. Neben dieser Wettbewerbssituation werden die Erlöse in den Bereichen Kinoverleih und Home Entertainment auch vom Publikumsgeschmack und – speziell in konjunkturell schwierigen Zeiten – der privaten Konsumneigung beeinflusst. Darüber hinaus ist der wirtschaftliche Erfolg in der Auswertung mit einer Vielzahl von branchenspezifischen Risiken verbunden, deren Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen auf die Ertrags- und Finanzlage der Gruppe nur schwer einzuschätzen sind. Risiken können z.B. aus einer veränderten Marktsituation bei den Rechteverwertern in allen Auswertungsstufen resultieren. So können beispielsweise geänderte Mediengesetze, Veränderungen des Werbemarktes oder Änderungen in der Gestaltung der TV-Ausstrahlungsarten (Pay-TV, TV-on-Demand) die Filmauswahl der Rechteverwerter und die Programmgestaltung von TV-Sendern sowie deren Einkaufspolitik beeinflussen. berrechtsverletzungen e.V. (GVU) ein wichtiger Schlag gegen das Raubkopiererportal kino.to. Mitte Juni 2011 wurden von der Generalstaatsanwaltschaft Dresden mehrere Personen verhaftet und Streamhoster, auf deren Portalen verlinkte Raubkopien abgelegt waren, vom Netz genommen. Auch das Vorgehen der US-Behörden gegen den Online-Speicherdienst Megaupload.com im Januar 2012 ist ein großer Erfolg im Kampf gegen die Internet-Piraterie. Dennoch fehlen noch immer rechtliche Rahmenbedingungen zum Schutz geistigen Eigentums im Netz, die das Risiko finanzieller Verluste der Filmbranche durch Piraterie oder Rechtsstreitigkeiten mit Filmpiraten mindern könnten. Die fortschreitende Digitalisierung ermöglicht es den TV-Anbietern, ihr digitales Angebot im Internet immer stärker auszubauen. Mediatheken, Video-on-Demand, Games und OnlineShops sind für den Kunden auf digitalem Weg einfach zu erreichen. Besonders bei den 20-25-jährigen Verbrauchern erfreuen sich diese Vertriebsformen größter Beliebtheit. Dadurch kann mittel- und langfristig ein Wettbewerb – vor allem zum Pay-TV entstehen. 7.5 Risiken im Segment Sport- und Event-Marketing Im Hinblick auf die Sport- und Event-Marketing-Projekte können Risiken aus der Abhängigkeit der TEAM-Gruppe von einem Großkunden wie der UEFA bestehen. Allerdings tragen die bisherige Erfolgsbilanz und die Positionierung des Unternehmens am Markt sowie die gezielte strategische Ausrichtung auf die UEFA dazu bei, diese Situation zu relativieren. Dies spiegelt sich auch in der im März 2010 unterzeichneten Verlängerung der erfolgreichen Partnerschaft zwischen TEAM und der UEFA bis mindestens Juni 2015 wider. Beim Erreichen vertraglich vereinbarter Leistungsziele in diesem Zeitraum verlängert sich dieser Vertrag automatisch bis mindestens Juni 2018. Änderungen des Konsumverhaltens und des Kundengeschmacks können ebenfalls Marktanpassungen durch die Rechteverwerter bewirken. Die Kinobranche hat immer stärker mit medialen Konkurrenzprodukten wie Videospielen und dem ansteigenden Konsum von Inhalten auf mobilen Endgeräten und/oder sozialen Netzwerken zu kämpfen. Es ist zu erwarten, dass sich diese Konkurrenzsituation in Zukunft noch verschärfen wird. Nach wie vor besteht für die Filmbranche das Risiko, durch Filmpiraterie im Internet erhebliche Umsatzeinbußen zu erleiden. Der Anstieg der illegalen Kopien könnte bewirken, dass die Zahl der Kinobesucher abnimmt und die Erlöse für Home Entertainment- und TV-Auswertungen von Filmen künftig sinken. Die Sensibilisierung der Zuschauer, die Erweiterung der legalen Internetangebote sowie die Unterstützung diverser Interessenverbände sind Maßnahmen, die die Highlight Communications-Gruppe bereits ergriffen hat. Darüber hinaus hat auch die Strafverfolgung der Täter im Jahr 2011 einen wichtigen Beitrag zum Kampf gegen die Piraterie geleistet. So gelang der Gesellschaft zur Verfolgung von Urhe- Die Aktien, die die Highlight Communications AG an der Team Holding AG hält, und die Beteiligungen der Team Holding AG an anderen Unternehmen der TEAM-Gruppe unterliegen einer Aktienübertragungsbeschränkung gemäß den Bedingungen des Agenturvertrags, der zwischen TEAM mit der UEFA abgeschlossen wurde. Gemäß den Bedingungen dieses Vertrags hat die UEFA darüber hinaus ein Kündigungsrecht, das im Fall eines Kontrollwechsels – entweder bei der Highlight Communications AG oder der Constantin Medien AG – greift. Wie sich das derzeitige Wirtschaftsklima auswirken wird, ist gegenwärtig noch nicht einzuschätzen. Die Übertragungs- und Sponsorenrechte für die UEFA Champions League und die UEFA Europa League wurden zwar durchweg an Partner mit sehr guter Bonität vergeben und die Ausfallraten waren – selbst während der jüngsten Konjunkturschwäche – bislang sehr gering. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass einzelne TV-Anbieter oder auch Sponsoren in finanzielle Schwierigkeiten geraten könnten. 66 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | RISIKOBERICHT Am 4. Oktober 2011 erließ der Europäische Gerichtshof (EuGH) ein Urteil hinsichtlich der Vergabe von exklusiven TV-Rechten für Fußballspiele. In diesem Urteil verkündete der EuGH, dass die Vergabe territorialer Exklusivrechte an Sender im EU-Wirtschaftsraum, die ein Angebot ihrer TV-Dienste in anderen EUMärkten untersagt, gegen den Grundsatz des freien Dienstleistungsverkehrs in der EU verstößt. Obwohl die Auswirkungen dieser Entscheidung derzeit noch nicht klar sind, besteht die Möglichkeit, dass sie sich negativ auf die Vermarktung von TV-Rechten in Europa durch die TEAM-Gruppe auswirken könnte. In jüngster Zeit hat der Kurs des Schweizer Franken gegenüber dem Euro historische Höchststände erreicht. Durch die Tochtergesellschaften mit funktionaler Währung Schweizer Franken bedingt ein dauerhaft starker Schweizer Franken eine Erhöhung der Kostenbasis in der Constantin Medien-Gruppe, die möglicherweise nicht vollständig durch höhere Erlöse ausgeglichen werden kann. Durch die Intervention der Schweizerischen Nationalbank, die Anfang September 2011 einen Mindestkurs von 1,20 Schweizer Franken in Relation zum Euro festsetzte, scheint dieses Risiko auf kurzfristige Sicht allerdings begrenzt worden zu sein. 7.6 Risiken im Segment Übrige Geschäftsaktivitäten Die Escor-Aktivitäten, die in diesem neu gebildeten Segment zusammengefasst sind, befinden sich gegenwärtig in einer Phase der strategischen Neuausrichtung, was mit den üblichen Risiken verbunden ist. 7.7 Finanzrisiken Liquiditätsrisiken Ein Liquiditätsrisiko ergibt sich, wenn die Auszahlungsverpflichtungen des Konzerns nicht aus vorhandener Liquidität oder entsprechenden Kreditlinien gedeckt werden können. Zum Bilanzstichtag 2011 verfügte der Constantin Medien-Konzern unter Berücksichtigung freier kurzfristiger Kreditlinien über Liquiditätsreserven. Refinanzierungsrisiken ergeben sich insbesondere auf Ebene der Constantin Medien AG infolge des Auslaufens eines Privatdarlehens. Unverändert sahen sich zahlreiche Branchen, so auch die Medienindustrie, mit steigenden Kreditkosten durch Erhöhung der Risikoaufschläge oder strengeren Auflagen der Finanzwirt- 67 schaft mit Blick auf die von Kreditnehmern einzuhaltenden Kriterien für die Kreditvergabe konfrontiert. Auch die Constantin Medien AG musste ihre Finanzierungspolitik modifizieren bzw. auf eine breitere Grundlage stellen. Trotz der freien Betriebsmittellinien kann der Constantin Medien-Konzern kurz- bis mittelfristig zur Aufnahme von Fremdkapital über den Kapitalmarkt oder über Kreditinstitute sowohl zur Refinanzierung bestehender Verbindlichkeiten als auch zur Finanzierung neuer Projekte gezwungen sein. Daher besteht nach wie vor das Risiko, dass bei einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation des Konzerns weitere Finanzierungsmittel nicht oder nicht in ausreichendem Umfang oder nur zu deutlich unvorteilhafteren Konditionen zur Verfügung stehen könnten. Kreditrisiken Ein Kreditrisiko besteht, wenn ein Schuldner eine Forderung nicht bzw. nicht fristgerecht begleichen kann. Das Kreditrisiko umfasst das unmittelbare Adressenausfallrisiko als auch die Gefahr einer Bonitätsverschlechterung. Kreditrisiken können auf flüssige Mittel, auf Guthaben bei Finanzinstituten, Wertpapiere, derivative Finanzinstrumente sowie auf Kundenforderungen bestehen. Etwaige Risiken auf flüssige Mittel werden durch Verteilung von Geldanlagen auf mehrere Finanzinstitute weiter minimiert. Darüber hinaus wird den potentiellen Ausfallrisiken auf Kundenforderungen durch regelmäßige Bewertung und bei Bedarf durch Bildung von Wertberichtigungen kontinuierlich Rechnung getragen. Ferner sichert der Konzern das Risiko eines Ausfalls durch Insolvenz eines Gläubigers auch durch Einholung von Bonitätsauskünften ab. Daher beurteilt der Konzern die Kreditqualität für Forderungen, die weder überfällig noch wertgemindert sind, als überwiegend gut. Das maximale Kreditrisiko der Constantin Medien-Gruppe besteht in der Höhe der Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte. Marktrisiken Unter Marktrisiken werden die Risiken aus Wechselkurs- und Zinsschwankungen sowie sonstige Risiken aus der Veränderung einer Preisbasis verstanden. Währungsrisiken Die Constantin Medien-Gruppe ist im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Währungsrisiken ausgesetzt – dies vor allem gegenüber dem US-Dollar, dem Schweizer Franken und durch die Tochtergesellschaften mit funktionaler Währung Schweizer Franken gegenüber dem Euro. Wechselkursschwankungen können zu unerwünschten und unvorhersehbaren Ergebnis- und Cash-Flow-Volatilitäten führen. Jede Tochtergesellschaft ist Risiken im Zusammenhang mit Wechselkursänderungen ausgesetzt, wenn sie Geschäfte mit internationalen Vertragspartnern abschließt und daraus in der Zukunft Zahlungsströme entstehen, die nicht der funktionalen Währung der jeweiligen Tochter entsprechen. Die Constantin Medien-Gruppe geht keine Geschäftstätigkeiten in Währungen ein, die eine überdurchschnittliche Volatilität aufweisen oder anderweitig als besonders risikoreich eingestuft werden müssen. Bei wesentlichen Transaktionen, insbesondere in US-Dollar und in Schweizer Franken, versucht der Konzern das Währungsrisiko durch den Einsatz von geeigneten derivativen Finanzinstrumenten zu minimieren. Diese derivativen Finanzinstrumente werden mit Kreditinstituten abgeschlossen. Die Sicherungsinstrumente stehen überwiegend in Beziehung zu zukünftigen Fremdwährungszahlungsströmen für Filmprojekte und zu Finanzverbindlichkeiten. Im Konzern wird dabei grundsätzlich darauf geachtet, dass der Betrag des Sicherungsgeschäfts den Betrag des Grundgeschäfts nicht übersteigt. Zudem werden zur Absicherung von Währungsrisiken aus bilanzunwirksamen festen Ansprüchen in US-Dollar auch Fremdwährungsverbindlichkeiten als Sicherungsinstrumente eingesetzt. Zinsrisiko Ein Zinsrisiko besteht grundsätzlich dann, wenn sich Marktzinssätze ändern und sich dadurch Einzahlungen bei der Geldanlage bzw. Auszahlungen bei der Geldaufnahme verbessern oder verschlechtern können. Das Zinsänderungsrisiko im Konzern bezieht sich in erster Linie auf kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten. Darüber hinaus entsteht aus der Inkongruenz von Fristen ein Zinsänderungsrisiko, welches von der Gruppe aktiv kontrolliert wird, insbesondere durch Beobachtung der Entwicklung der Zinsstrukturkurve. Gegenwärtig bestehen im Constantin Medien-Konzern fest und variabel verzinsliche kurzfristige Finanzverbindlichkeiten und festverzinsliche langfristige Finanzverbindlichkeiten. Feste Zinsabreden bieten in Phasen steigender Zinsen eine entsprechende Absicherung gegen zusätzliche Aufwendungen. Sie haben aber den Nachteil, dass die Gesellschaft in Phasen sinkender Zinsen nicht von dieser Entwicklung profitiert. Bei Finanzverbindlichkeiten ohne flexible Regelungen hinsichtlich Inanspruchnahme und Rückzahlung sorgt eine Festzinsvereinbarung für ausreichende Planungssicherheit. Bei Kreditverträgen mit hoher Flexibilität tragen variable Zinsvereinbarungen dagegen den zukünftigen Schwankungen in der Kreditausnutzung Rechnung. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, über Zinssicherungsinstrumente bei Bedarf eine feste Verzinsungsgrundlage zu schaffen. 7.8 Risiken aus gerichtlichen Verfahren Schadensersatzansprüche und Aktionärsklagen Knapp 900 Aktionäre haben Klage gegen die frühere EM.TV & Merchandising AG, jetzt Constantin Medien AG, erhoben. Derzeit sind noch ca. 17 Verfahren von rund 90 Aktionären anhängig. Die gesamten geltend gemachten Schadensansprüche der noch anhängigen Verfahren belaufen sich zum 31. Dezember 2011 auf ca. 2,8 Mio. Euro. Die Ansprüche werden auf unterschiedliche Sachverhalte und Rechtsgrundlagen gestützt. Hintergrund ist der Kursrückgang der EM.TV-Aktie in den Jahren 2000/2001. Fast 400 Verfahren sind mittlerweile rechtskräftig abgeschlossen bzw. durch Klagerücknahmen erledigt. In sechs Verfahren wurde mit den Klägern ein gerichtlicher Vergleich geschlossen. Im Übrigen ergingen die Entscheidungen der Gerichte in fast allen Fällen zu Gunsten der Gesellschaft. Bislang ist die Gesellschaft lediglich in vier Fällen zu Schadensersatz verurteilt worden. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass noch weiteren Klägern Schadensersatz zugesprochen wird, wenn die geltend gemachten Ansprüche nicht verjährt sind, die Voraussetzungen für eine Haftung vorliegen und den Klägern im Einzelfall der Nachweis der Kausalität gelingt. Im Fall einer Inanspruchnahme jedweder Art wird die Gesellschaft etwaige Regressansprüche gegen frühere Organmitglieder prüfen und ggf. geltend machen. 68 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | CHANCENBERICHT Mehrere Kläger haben Anträge auf Feststellung von Tatsachen und Rechtsfragen nach dem Kapitalanleger-Musterverfahrens-Gesetz gestellt. Die Anträge sind teilweise im Klageregister veröffentlicht worden. Bislang hat das OLG jedoch noch kein Musterverfahren öffentlich bekannt gemacht. Überwiegend hat das zuständige OLG München die Vorlagebeschlüsse des Landgerichts zurückgewiesen. Eine dagegen gerichtete Rechtsbeschwerde zum BGH war allerdings erfolgreich. Insofern ist mit einer Bekanntmachung des Musterverfahrens zu rechnen. Führt das Gericht die Musterverfahren durch und erlässt Musterentscheide, haben diese Bindungswirkung in allen Verfahren, deren Entscheidung von der jeweiligen Tatsachen- bzw. Rechtsfrage abhängt. Spruchverfahren Ein aktienrechtliches Spruchverfahren, mit dem verschiedene Antragsteller im Jahr 2004 die Unangemessenheit des Umtauschverhältnisses im Rahmen der Restrukturierung der EM.TV & Merchandising AG geltend gemacht haben und die Festsetzung einer baren Zuzahlung durch die Constantin Medien AG beantragt haben, wurde im September 2011 durch das Landgericht München I wieder aufgenommen und wird seither fortgeführt. 7.9 Steuerliche Risiken Als Bestandteil der im Jahr 2004 vollzogenen Restrukturierung der 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005 hatte sich die frühere EM.TV AG verpflichtet, sich von der indirekt gehaltenen Beteiligung an der Tele München Gruppe (TMG) zu trennen. Ende 2004 verkaufte die EM.TV Beteiligungs GmbH & Co. KG, ein Tochterunternehmen der EM.TV AG, diese Beteiligung. Dieser Vorgang löste keine unmittelbare Steuerbelastung für die frühere EM.TV AG aus. Es kann nach wie vor nicht ausgeschlossen werden, dass Verluste aus dem Verkauf steuerlich nicht anerkannt werden, und in der Zukunft daher nicht mehr zur Verrechnung mit künftigen Gewinnen zur Verfügung stehen. Latente Steuern auf diese Verlustvorträge wurden nicht gebildet. Bei der Constantin Medien AG und deren Tochtergesellschaften ist eine steuerliche Betriebsprüfung für die Jahre 2001 bis 2006 anhängig. Die Prüfung bei der Constantin Medien AG dauert noch an. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es über getroffene Feststellungen hinaus zu weiteren Feststellungen und zu, von den bisherigen Veranlagungen abweichenden, Steuerfestsetzungen kommt. 69 8 Chancenbericht 8.1 Chancen im Segment Sport Durch seine hohe technische Reichweite in rund 90 Prozent der erreichbaren TV-Haushalte in Deutschland sieht sich der Free-TV-Sender SPORT1 als Spartensender gut aufgestellt, um dem regen Wettbewerb um attraktive Sportrechte zu begegnen. SPORT1 verfügt mit Erstverwertungsrechten im Free-TV für die 2. Fußball-Bundesliga (noch bis einschließlich der Saison 2012/2013) über attraktive Top-Rechte, um die Präsenz von Spitzenfußball auf dem Sender in den kommenden Jahren zu sichern und die Attraktivität von SPORT1 für die werbetreibende Wirtschaft zu gewährleisten. Auch bei anderen Sportarten wie Handball, Motorsport, Eishockey, Tennis oder British Sports hat sich der Sender ein attraktives Rechteportfolio teilweise weit über das Geschäftsjahr 2012 hinaus gesichert. Der Anfang 2008 in Kraft getretene und durch Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs vom 8. September 2010 in wesentlichen Teilen für europarechtswidrig befundenen Glücksspielstaatsvertrag sieht – bis zum voraussichtlichen Inkrafttreten der Novelle am 1. Juli 2012 – ein staatliches Monopol zur Veranstaltung insbesondere von Sportwetten und Online-Casinospielen sowie ein TV- und Internet-Werbeverbot insbesondere für Sportwetten und Online-Casinospiele vor. Dabei ist die weitere Aufrechterhaltung des Staatsmonopols für das gesamte Glücksspielwesen der Länder mit Ausnahme der Sportwetten und die Einführung eines „Dualen Systems“ für den Bereich der Sportwetten ab Mitte 2012 Gegenstand des von den Ländern (mit Ausnahme von Schleswig-Holstein) getragenen Gesetzgebungsprozesses. Danach könnten sowohl staatliche als auch private Anbieter von Sportwetten Konzessionen erhalten und ggf. im Internet und – ggf. jedoch unter Einschränkungen – auch im TV werben. Am 15. Dezember 2011 haben die Ministerpräsidenten der Bundesländer einen entsprechend novellierten, neuen Glücksspielstaatsvertrag unterschrieben. Die für dessen Inkrafttreten nötige Ratifikation des Staatsvertrages durch die einzelnen Parlamente der Länder steht noch aus. Sollte diese erfolgt sein, könnte es ab Mitte 2012 zu einer Zulassung privater Sportwettangebote und ggf. auch zu einer Lockerung der Werbevorschriften kommen. Dies könnte sich positiv auf die Erlössituation von SPORT1 auswirken. Neben den bestehenden Vereinbarungen mit Tochterunternehmen von SES Astra, der Deutschen Telekom, Kabel Deutschland, Unitymedia, Kabel BW sowie Vodafone über die Verbreitung von SPORT1 in HD-Qualität hat SPORT1 mit der Deutschen Telekom, Kabel Deutschland, Unitymedia sowie Kabel BW Verträge über die Verbreitung des Pay-TV-Kanals SPORT1+ in Deutschland geschlossen. Seit Mai 2011 ist SPORT1+ zudem über die Kabelnetze von UPC Austria und upc cablecom erstmals auch in Österreich und in der Schweiz empfangbar. SPORT1 HD wird darüber hinaus bei Telekom Austria auch in Österreich und seit Januar 2012 über sunrise auch in der Schweiz verbreitet. Über diese Vereinbarungen hinaus steht SPORT1 in aussichtsreichen Gesprächen mit weiteren Infrastrukturanbietern hinsichtlich der Einspeisung von SPORT1+ und SPORT1 HD. Im Fall von Vertragsabschlüssen mit diesen Infrastrukturanbietern ergibt sich die Chance zur Generierung weiterer Erlöse für SPORT1. Zudem werden durch die Verwertung der Sportrechte im Pay-TV auch auf SPORT1+ die Effektivität der Auswertung weiter verbessert und die sich in Zusammenhang mit der Produktion von SPORT1 ergebenden Synergien besser genutzt. In einem Sportjahr mit der Fußball-Europameisterschaft der Männer und den Olympischen Spielen bestehen für SPORT1.de große Chancen Reichweiten und Vermarktungserlöse zu steigern. Traditionell wird SPORT1.de gerade während solcher Großereignisse sehr intensiv als Informationsquelle genutzt, wodurch u.a. über eine Optimierung der stark frequentierten Online-Bereiche Live-Ticker und Daten-Center einerseits die Nutzung der bestehenden Userschaft intensiviert und andererseits auch neue User hinzugewonnen werden können. Regelmäßig sind in Jahren mit sportlichen Großereignissen auch höhere Werbebudgets in der Vergabe, die vor allem bei den reichweitenstärksten Sportportalen platziert werden. Dabei eignet sich insbesondere das qualitätsorientierte redaktionelle Umfeld von SPORT1.de sehr gut für marken- und imageorientierte Werbung, auf die die Unternehmen trotz einer zunehmenden Performance-Orientierung auch zukünftig angewiesen sein werden. Zu Gute kommt SPORT1.de dabei auch der konsequente inhaltliche Ausbau in den Bereichen Video/Livestream (Mediencenter), Mobile und Social/Casual Gaming. Erhöhte wirtschaftliche Chancen liegen für SPORT1.de auf- grund der hohen Affinität der Nutzer in einer Liberalisierung des Sportwettenmarkts sowie einer Lockerung der Werberestriktionen durch den Gesetzgeber. Eine solche Lockerung würde zu einem weitgehenden Wegfall der derzeit bei einer Bewerbung von Sportwettangeboten bestehenden Risiken führen. Darüber hinaus liegen Wachstumschancen, sowohl hinsichtlich der Reichweite als auch der Vermarktung, im eingeschlagenen Weg der Diversifizierung und zunehmenden Verbreitung der SPORT1.de-Inhalte – vor allem in den Bereichen Video und Mobile. Durch die konstant hochwertige redaktionelle und komplexe produktionstechnische Sendabwicklung von LIGA total! konnte die Constantin Medien-Gruppe ihre Wettbewerbsfähigkeit und -position – insbesondere im Bereich IPTV und HD – weiter ausbauen. Im Hinblick auf die große Bedeutung der Entwicklung neuer Produktionstechnologien oder technischer Features gerade beim Übertragungsweg IPTV besteht für die Constantin Sport Medien über das Projekt LIGA total! hinaus auch weiterhin strategisches und operatives Entwicklungspotenzial. Aufgrund der Vielzahl an integrierten Dienstleistungen, Prozessen und seiner technischen Ausstattung und Infrastruktur sowie der starken Positionierung im Markt, die auf der langjährigen Tätigkeit, Erfahrung und der nachgewiesenen Kompetenz basiert, ist PLAZAMEDIA auch in einem nach wie vor angespannten Produktionsmarkt sehr gut positioniert. Die zunehmende Digitalisierung und damit verbunden die wachsende Anzahl an Sendern bzw. Verbreitungsplattformen sowie die anhaltend starke Nachfrage von Rechtehaltern wie Verbänden, Ligen, Infrastrukturanbietern oder Plattformbetreibern nach zukunftsträchtigen Produktionen im High Definition-Standard oder in 3D bieten dabei gute Wachstumschancen. 8.2 Chancen im Segment Film Im Geschäftsfeld TV-Auftragsproduktion setzt die Constantin Film AG konsequent ihre Strategie um, das Auslandsgeschäft – unter anderem durch die Erschließung neuer Märkte – verstärkt auszubauen und den Vertrieb bei weiteren Programmanbietern zu forcieren. Diese Maßnahmen werden die bestehende Abhängigkeit vom Inlandsgeschäft reduzieren. Aufgrund der demnächst in Produktion gehenden großen, internationalen Filmprojekte der Constantin Film AG besteht 70 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | PROGNOSEBERICHT die Möglichkeit, dass dem Konzern signifikante Erlösbeteiligungen zufließen, wenn diese Filme sehr erfolgreich im nicht deutschsprachigen Ausland laufen. 8.3 Chancen im Segment Sport- und Event-Marketing Nach einer starken Vertriebsleistung im Vermarktungsprozess der TV-Übertragungs- und Sponsorenrechte für die UEFA Champions League und UEFA Europa League (Spielzeiten 2012/2013, 2013/14 und 2014/2015) im Berichtsjahr sind die Aussichten für ein positives Gesamtergebnis gut. Wenn im Rahmen dieses Vermarktungsprozesses vertraglich vereinbarte Leistungsziele erreicht werden, verlängert sich der Vertrag zwischen TEAM und der UEFA automatisch bis mindestens Juni 2018. Die Aussichten für die Musikprojekte sind aufgrund der bisherigen Erfolge und der starken Kundenbeziehungen ebenfalls gut. Die im September 2010 unterzeichnete Vertragsverlängerung zwischen TEAM und den Wiener Philharmonikern und die im Januar 2011 erfolgte Verlängerung der Vereinbarung zwischen TEAM und der Europäischen Rundfunkunion (EBU) für den Eurovision Song Contest schaffen gute Voraussetzungen für den Ausbau dieses Sektors innerhalb der Highlight Communications-Gruppe (vgl. Nachtragsbericht Seite 56). 8.4 Chancen im Segment Übrige Geschäftsaktivitäten Die strategische Neuausrichtung der Escor-Aktivitäten beinhaltet in einer ersten Phase eine Fokussierung auf die Bereiche Social Gaming und Entertainment. In einer zweiten Phase erfolgt dann eine zusätzliche Diversifizierung durch den weiteren Ausbau des Entertainment-Angebots. Die damit verbundene, verstärkte und zunehmend integrierte Zusammenarbeit zwischen Escor und der Highlight Communications AG soll in einer nachhaltigen Stärkung der Marktposition beider Gesellschaften münden und die Bearbeitung neuer Märkte ermöglichen. 71 9 Prognosebericht 9.1 Konjunkturelles Umfeld Übereinstimmend gehen Konjunkturexperten von einem Abschwung der Weltwirtschaft im Jahr 2012 aus. Im Verlauf des zweiten Halbjahres 2011 wurden die gesamtwirtschaftlichen Prognosen ausnahmslos nach unten korrigiert, insbesondere für die Euro-Zone. Die Gefahr des Abgleitens der Weltwirtschaft in eine Rezession sehen die Experten jedoch nicht. Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) sieht neben der nach wie vor schwelenden Staatschuldenkrise in Europa und den daraus resultierenden Vertrauensverlusten von Unternehmen, Verbrauchern und Anlegern weitere relevante Krisenfaktoren: die nach wie vor verhaltene Konjunktur in den ebenfalls hochverschuldeten Vereinigten Staaten, die Notwendigkeit in vielen Schwellenländern, die richtige Balance zwischen kurzfristigem Wirtschaftsboom und langfristiger Stabilität zu finden, sowie wachsende protektionistische Tendenzen. Vor diesem Hintergrund geht das IfW von einem weltweiten Wirtschaftswachstum von 3,4 Prozent im Jahr 2012 aus. Für das Euro-Währungsgebiet schwanken die Einschätzungen für das Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) 2012 zwischen -0,4 und +1,0 Prozent. Die Entwicklung innerhalb des Währungsraumes wird weiterhin sehr heterogen sein: Zumindest weite Teile der Euro-Zone, darunter große Volkswirtschaften wie Spanien, Italien oder Frankreich, wurden am Jahreswechsel 2011/2012 am Rande einer Rezession gesehen. Dagegen dominierte in Deutschland der Optimismus, sich auch im Jahr 2012 positiv von den Nachbarländern abzuheben. Dabei deuten die Stimmungsindikatoren auf eine Grundzuversicht der deutschen Unternehmen hin: Nicht nur Schlüsselindustrien wie die Automobilbranche, die Elektroindustrie oder der Maschinen- und Anlagenbau gehen 2012 von steigender Produktion und wachsenden Umsätzen ihrer Mitgliedsunternehmen aus. Die Deutsche Bundesbank sah die Chance, dass die deutsche Wirtschaft – unter der Voraussetzung einer allmählich nachlassenden Verunsicherung von Investoren und Verbrauchern sowie begünstigt von der expansiven Geldpolitik und einer wieder stärker wachsenden Weltwirtschaft – im Verlauf des Jahres 2012 auf einen soliden Wachstumspfad zurückkehren könnte. Quellen: Institut für Weltwirtschaft (IfW), Kiel: Weltkonjunktur mit geringer Dynamik, Medieninformation 20. Dezember 2011, Europäische Zentralbank (EZB); Monatsbericht Dezember 2011, Deutsche Bundesbank, Monatsbericht Dezember 2011, Börsen-Zeitung, 4. Januar 2012 9.2 Branchenumfeld 9.2.1 Segment Sport Das Sportjahr 2012 wird maßgeblich unter dem Einfluss zweier sportlicher Großereignisse stehen: der UEFA EURO 2012™, die vom 8. Juni bis 1. Juli in Polen und der Ukraine ausgetragen wird und den Olympischen Sommerspielen, die vom 27. Juli bis 12. August in London stattfinden werden. Vor diesem Hintergrund ist 2012 mit plattformübergreifenden investitionsintensiven Werbekampagnen im Vorfeld und während dieser Top-Events zu rechnen. Im TV-Bereich ist von entsprechenden Reichweiten- und Marktanteilsverschiebungen hin zu den die Veranstaltungen übertragenden öffentlich-rechtlichen Sender auszugehen, während dies im Online- und Mobile-Bereich eine sehr positive Entwicklung der Nutzerzahlen erwarten lässt. Das Informations- und Medienunternehmen Nielsen hatte bis zur Fertigstellung dieses Berichts noch keine Prognose zur Entwicklung des Werbemarkts 2012 abgegeben. Große FernsehEvents, wie die sogenannten Vier-Jahres-Ereignisse FußballEuropameisterschaft und Olympische Sommerspiele böten laut Nielsen Media Research Werbungtreibenden in Deutschland zwar einen gewissen Anreiz. Gleichzeitig befürchtet Nielsen jedoch, dass die Unsicherheit im Hinblick auf die Euro-/Schuldenkrise diese Wirkung relativieren könnte. Noch im vergangenen Jahr prognostizierte der ZAW für das Jahr 2012 bei der Entwicklung der Gesamtwerbeinvestitionen in Deutschland einen leichten Rückgang gegenüber 2011 um -0,4 Prozent auf gesamt 29,83 Mrd. Euro. Bei den Medienumsätzen aus dem Werbegeschäft hatte der ZAW sogar einen Rückgang um -1,5 Prozent auf 18,66 Mrd. Euro prognostiziert. Quelle: ZAW „Trendanalyse Deutscher Werbemarkt“, November 2011, Nielsen Werbestatistik, Nielsen Media Research, Pressemitteilung „Bruttowerbemarkt schließt 2011 mit solidem Plus ab“ vom 13. Januar 2012 Im Pay-TV-Bereich geht PwC von deutschlandweit insgesamt 5,3 Mio. Haushalten aus und erwartetet bis zum Jahr 2015 ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 8,7 Prozent auf dann 6,7 Mio. Pay-TV-Haushalte. Entsprechend werde auch der Anteil der Pay-TV-Haushalte in Deutschland steigen: von 12,4 Prozent in 2011 auf 17 Prozent im Jahr 2015. Diese zunehmende Nachfrage nach Pay-TV-Angeboten sei laut PwC vor allem auch auf die weiter steigende Nachfrage nach kostenpflichtigen HD-Programmen sowie mittelfristig auch auf die Nachfrage nach 3D-Angeboten zurückzuführen, auch wenn das 3D-Fernsehen zunächst noch eine Nische bleiben dürfte. Die Erlöse aus Abonnement-Diensten werden nach Einschätzung von PwC im Prognosezeitraum bis 2015 um jährlich durchschnittlich 3,9 Prozent auf 4,7 Mrd. Euro steigen. Dieses Wachstum sei in erster Linie bedingt durch die Aufrüstung auf Digitaltechnik, eine zunehmende Zahl von TV-Angeboten und die Einführung neuer HD- und 3D-Kanäle. Quelle: Studie „German Entertainment and Media Outlook: 2011 – 2015“, PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Für das laufende Jahr prognostiziert der Online-Vermarkterkreis (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) ein vergleichsweise moderates Wachstum des Online-Bruttowerbevolumens in Deutschland von 11 Prozent auf mehr als 6,3 Mrd. Euro. Damit wächst die Online-Werbebranche zwar weiterhin, jedoch auf verhaltenerem Niveau. Die größte Steigerung erwartet der OVK erneut im Displaybereich: Die klassische Online-Werbung soll um 12 Prozent auf 3,68 Mrd. Euro zulegen. Suchmaschinenwerbung (plus 8 Prozent, 2,24 Mrd. Euro) und Affiliate-Netzwerke (plus 11 Prozent, 415 Mio. Euro) sollen hingegen weniger stark wachsen. Quelle: Horizont.net: Statistik des Online-Vermarkterkreises (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW), 27. Februar 2012 Gemäß einer Prognose von PwC wird die Online-Werbung im Gesamt-Werbemarkt das wachstumsstärkste Segment bleiben und weiterhin von einer Verlagerung der Werbebudgets profitieren: Bis 2015 erwarten die Marktforscher ein durchschnittliches Wachstum von jährlich 10,4 Prozent. Gründe hierfür sind insbesondere technologische Innovationen in den Bereichen Werbewirkungsforschung und Targeting sowie neue Werbeformen wie Bewegtbildwerbung und Werbung in sozialen Netzwerken. Das Gesamt-Werbevolumen werde bis 2015 im Jahresschnitt um 3,2 Prozent auf 17,8 Mrd. Euro steigen. Größtes Werbesegment werde dabei die Online-Werbung mit einem Anteil von 33 Prozent vor dem Bereich TV sein. Quelle: Studie „German Entertainment and Media Outlook: 2011 – 2015“, PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 72 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | PROGNOSEBERICHT Die dynamische Entwicklung bei der IPTV-Nutzung wird sich nach Einschätzung von PwC in Deutschland auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Dies liege insbesondere auch an den Vorteilen, die IPTV gegenüber herkömmlichen Fernsehübertragungswegen biete: die Rückkanalfähigkeit, die verschiedenen interaktiven Dienste wie Video-on-Demand, das Abrufen von Programminformationen sowie das Steuern des Programms (z.B. „Time Shift“, Anhalten der laufenden Sendung). Quelle: Studie „German Entertainment and Media Outlook: 2011 – 2015“, PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Wichtiger Indikator für den deutschen Produktionsmarkt ist die Entwicklung des Werbemarkts. Zusätzlich werden die UEFA EURO 2012™ sowie die Olympischen Sommerspiele den Sportproduktionsmarkt 2012 positiv beeinflussen. Dennoch wird der deutsche TV-Produktionsmarkt auch weiterhin durch eine hohe Wettbewerbsintensität und die Nachfrage durch eine starke Budgetdisziplin der Kunden gekennzeichnet sein. In diesem Marktumfeld wird es weiterhin wichtig sein, als kompetenter und flexibler Dienstleiter ein breites Angebotsspektrum abdecken zu können. Dabei ist ein plattformübergreifendes Content-Handling vor allem bei file-basierten Produktionen und Live-Streamings notwendig, um die multimediale Nutzung von Inhalten gewährleisten zu können, die in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen wird. 73 Pixar-Film „Brave“, der zweite Teil von „Breaking Dawn – Biss zum Ende der Nacht“ und Peter Jacksons „Der Hobbit – Eine unerwartete Reise (3D)“. Im TV-Bereich prognostizieren Branchenexperten für das Jahr 2012 einen relativ stabilen Werbemarkt. Wie sich diese Entwicklung auf den Markt für TV-Auftragsproduktionen auswirken wird, bleibt abzuwarten. Zu beachten ist, dass Google für 2012 angekündigt hat, auch in Deutschland mit einer TVSuchmaschine für das Web starten zu wollen. Dadurch könnte sich eine neue Verbreitungsmöglichkeit für den Content deutscher Produktionsunternehmen ergeben, falls Google beabsichtigt, Programm selbst einzukaufen oder zu produzieren. Somit könnte sich Google für die Produzenten zukünftig einerseits als interessanter Partner, andererseits jedoch auch als Wettbewerber positionieren. Nach der sehr positiven Entwicklung des deutschen Home Entertainment-Marktes im Jahr 2011 blickt die Branche optimistisch in das neue Geschäftsjahr. Das Geschäft mit Videoon-Demand dürfte 2012 in Verbindung mit höheren Absatzzahlen bei Hybrid-TV-Geräten weiter zunehmen. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass auch der Absatz von Blu-ray-3DDiscs aufgrund eines umfangreicheren Filmangebots noch ansteigen wird. 9.2.2 Segment Film Für die Produktion und den Verleih deutscher Kinofilme wird es besonders wichtig sein, dass in absehbarer Zeit ein Branchenkonsens über das Filmförderungsgesetz (FFG) gefunden wird. Ein zukunftsorientiertes FFG kann dazu beitragen, den deutschen Film für die kommenden Jahre nachhaltig zu fördern und ihn in einem sich immer schneller entwickelnden medialen Zeitalter auch weiterhin rentabel zu halten. Um ihrem Publikum ein ansprechendes Programm anbieten zu können, sind die TV-Sender ständig auf interessante Filmprodukte angewiesen. Daher wird auch 2012 ein intensiver Lizenzhandel zwischen Filmproduktionsunternehmen und Sendern erwartet. Bei der TV-Auswertung bieten neue Verwertungsformen – beispielsweise in Mediatheken oder über Videoon-Demand – neue Möglichkeiten, dem Publikum Produkte anzubieten. Für 2012 ist daher auch in diesen Bereichen mit weiteren Angeboten zu rechnen. Bei den Umsatz- und Besucherzahlen ist davon auszugehen, dass die Vorjahreswerte im Jahr 2012 gesteigert werden können. Denn dem Publikum wird – neben einer Reihe erfolgversprechender deutscher Produktionen – eine Vielzahl internationaler Top-Titel verschiedener Genres geboten. Zu nennen sind dabei vor allem der bereits sehr erfolgreich gestartete französische Überraschungshit „Ziemlich beste Freunde“, der neue „James Bond“, „Star Wars 3D“, „Titanic 3D“, der neue 9.2.3 Segment Sport- und Event-Marketing Nach Einschätzungen von PricewaterhouseCoopers werden die weltweiten Umsätze in der Unterhaltungs- und Medienbranche in den kommenden Jahren um durchschnittlich 5,7 Prozent pro Jahr ansteigen. Im Jahr 2015 würde die Branche demnach ein Gesamtvolumen von knapp 1,9 Billionen US-Dollar erwirtschaften. Für die gesamten Werbeeinnahmen prognostiziert PwC dabei ein durchschnittliches Wachstum von 5,5 Prozent jährlich auf 578 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015. Das wichtigste Werbemedium bleibt das Fernsehen, das im Jahresdurchschnitt um 6,5 Prozent wachsen soll. Doppelt so hohe Zuwachsraten werden allerdings im Bereich der Online-Werbung erwartet. Quelle: Studie „Global Entertainment and Media Outlook 2011 – 2015”, PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 9.3 Strategische Schwerpunkte 9.3.1 Konzern Der Constantin Medien-Konzern verfolgt unverändert das strategische Ziel, einen im deutschsprachigen Raum führenden Medienkonzern zu formen, der stabile positive Ergebnisse erwirtschaftet. 9.3.2 Segment Sport Für SPORT1 steht 2012 neben der Forcierung der Multimedia-Strategie und der damit verbundenen Ausweitung der Verbreitung von SPORT1 HD bzw. SPORT1+ oder Sportinhalten über weitere Infrastrukturanbieter und Plattformbetreiber insbesondere jedoch die langfristige Sicherung wichtiger Kernrechte im Fokus. Darüber hinaus bilden auch der konsequente Ausbau bestehender und die Entwicklung bzw. Weiterentwicklung neuer Geschäftsmodelle über den klassischen Online- und Free-TV-Bereich hinaus einen Schwerpunkt der Aktivitäten von SPORT1. Auch im Online-Bereich zielen die Aktivitäten im Geschäftsjahr 2012 auf eine weitere Verbreitung der Marke SPORT1 ab. Dabei stehen die Themen Video und Mobile erneut im Mittelpunkt. Daneben wird auch die Erweiterung des Online-Angebots über neue, zusätzliche Portale, die SPORT1.de thematisch flankieren bzw. ergänzen, konsequent vorangetrieben, insbesondere der sukzessive Ausbau im Bereich Social/Casual Online Gaming. Nach der erfolgreichen Aufbau- und Einführungsphase des Bundesliga-Live-Senders LIGA total! im Jahr 2009, der Einführung innovativer Produktionstechnologien und -Features in den Jahren 2010/2011, stehen 2012 weiterhin die Aufrechterhaltung der hohen redaktionellen und produktionstechnischen Kompetenzen und die Produktweiterentwicklung im Fokus. Die strategischen Schwerpunkte der PLAZAMEDIA liegen weiter- hin auf dem konsequenten Ausbau bestehender Kundenbeziehungen im In- und Ausland und insbesondere auf der Entwicklung und Weiterentwicklung neuer Geschäftsmodelle. Der Ausbau der Technologie-Marktführerschaft im Bereich HD, die Weiterentwicklung technologischer Innovationen wie 3D, die steigende Nachfrage nach interaktiven, digitalen oder mobilen Zusatzangeboten sowie die digitale Archivierung und Distribution von Content werden dabei auch weiterhin die Treiber im Produktionssektor bleiben. Sie bilden für PLAZAMEDIA eine gute Grundlage, um das nachgewiesene Know-how in diesen Bereichen auch auf neue Kundengruppen und Geschäftsfelder transferieren zu können. Im Jahr 2012 liegen die Schwerpunkte der Constantin Sport Marketing in dem verstärkten Ausbau der integrierten Vermarktungsmodelle über sämtliche Marken des Sportsegments hinweg und damit verbunden einer weiteren strukturellen und inhaltlichen Bündelung der entsprechenden Kompetenz-Bereiche. Darüber hinaus steht insbesondere die Intensivierung der Zusammenarbeit mit Sportverbänden, Sportrechtehaltern und -vermarktern im Fokus. In der Mediavermarktung konzentriert sich die Constantin Sport Marketing auch weiterhin auf die Erschließung zusätzlicher Geschäftsfelder und neuer Erlösquellen. Auch die Erweiterung des Vermarktungsportfolios um neue Mandanten bleibt Schwerpunkt. 9.3.3 Segment Film Im Geschäftsfeld Kinoproduktion/Rechteerwerb liegen die strategischen Schwerpunkte der Constantin Film AG auf der Beibehaltung und Optimierung der hohen Standards ihrer nationalen und internationalen Eigen- und Koproduktionen sowie dem Einkauf hochwertiger Lizenztitel. Produziert werden sollen in erster Linie Titel, die emotional stark auf die Bedürfnisse des Publikums ausgerichtet sind, konzeptionell überzeugen und ein überschaubares Budget- und Besucherrisiko haben. Für 2012 ist unter anderem die Produktion folgender Titel geplant: das Schülerdrama „Ich knall Euch ab!“, das Drama „Die Giftküche/The Poison Kitchen“, die neue Mario Barth-Komödie „Der Paartherapeut“, „3096“ – ein Film über die Entführung von Natascha Kampusch, die auf der Romanreihe der Bestseller-Autorin Cassandra Clare basierende Verfilmung „The Mortal Instruments/Die Chroniken der Unterwelt“, eine weitere 74 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | PROGNOSEBERICHT Komödie von Bora Dagtekin sowie der Tier-Dokumentarfilm „Krieg und Frieden unter Ameisen“. Strategisches Ziel der Constantin Film AG und ihrer Tochterunternehmen im Geschäftsfeld TV-Auftragsproduktion ist es nach wie vor, den TV-Sendern erstklassige TV-Formate zu adäquaten Preisen anzubieten. Um dabei möglichst gute Ergebnisse erzielen zu können, müssen der weltweite TV-Markt und die Ansprüche des Fernsehpublikums stets genau beobachtet werden. Nur auf diese Weise können neue Trends aufgegriffen und in innovativen Formaten umgesetzt werden. Einen wichtigen Stellenwert nimmt in diesem Geschäftsfeld auch der Ausbau der TV-Aktivitäten der Constantin Entertainment-Gruppe im Ausland ein. Im deutschen TV-Markt wird die Constantin Television GmbH unter anderem die SAT.1-Serie „Gertschie und der Graf“ produzieren. Darüber hinaus realisiert sie im Auftrag des ZDF mit „Die Pfeiler der Macht“ die Verfilmung eines Erfolgsromans von Bestsellerautor Ken Follet. Bei der MOOVIE – the art of entertainment GmbH befinden sich „Das Jerusalem-Syndrom“ (SWR), „Der Wagner-Clan“ (ZDF) der Event-Zweiteiler „Hotel Adlon“ (ZDF) sowie ein „Polizeiruf 110“ (BR) in der Vorbereitung für einen Dreh im Jahr 2012. Die Olga Film GmbH plant für das laufende Jahr zwei neue Folgen der erfolgreichen ZDFKriminalserie „Kommissarin Lucas“, eine Familienkomödie für das ZDF sowie eine Spielfilmproduktion mit Regisseur Ralph Huettner. Die Constantin Entertainment GmbH wird 2012 mit ihrem spanischen Partner CUARZO in Madrid ein Scripted-Reality-Format für den spanischen Markt produzieren. In Deutschland ging Ende Januar 2012 mit „Shopping Queen“ eine neue Daily bei VOX auf Sendung, während Ende Februar 2012 das neue Bühnenprogramm von Jürgen von der Lippe in Berlin aufgezeichnet wurde. Im März 2012 kehrte die Scripted Reality „Lenßen & Partner“ wieder zurück ins tägliche Programm von SAT.1 und im April 2012 wird eine weitere neue Scripted-Reality-Daily für VOX produziert. Außerdem werden im weiteren Verlauf des Jahres neue Folgen von „Klick Stars“, „Extrem Schön“ und „Frauentausch“ bei RTL II sowie von „Die Dreisten Drei“ bei SAT.1 zu sehen sein. Im Geschäftsfeld Kinoverleih hält die Constantin Film AG an 75 der bewährten Strategie fest, erstklassige Eigen- und Koproduktionen mit vielversprechenden Lizenztiteln zu kombinieren. Ausschlaggebend für eine erfolgreiche Kinoauswertung in einem von starkem Wettbewerb geprägten Umfeld ist dabei unter anderem die Auswahl des richtigen Startdatums für den jeweiligen Film. Für das Verleihjahr 2012 ist bisher ein gutes Dutzend Kinostarts vorgesehen, wobei der Schwerpunkt – wie schon in den Vorjahren – auf dem Spätsommer bzw. Frühherbst liegen wird. In diesem Zeitraum starten unter anderem der Lizenztitel „Step Up 4“ und die internationale Constantin Film-Eigenproduktion „Resident Evil: Retribution“ – beide in 3D gedreht. Den Auftakt des Verleihjahres 2012 markierte Anfang Januar der Lizenztitel „New Kids Nitro“, der mehr als 316.000 Kinobesucher anlocken konnte. Der Jugendfilm „Fünf Freunde“, dessen Auswertungsrechte sich Constantin Film im Vorjahr gesichert hatte, ging Ende Januar 2012 an den Start und begeisterte bereits mehr als 750.000 Zuschauer. Quelle: Box Office Report Germany, täglich aktuell von Rentrak EDI Die bewährte Strategie der Constantin Film AG im Bereich Home Entertainment ihre starken Eigenproduktionen mit hochwertigen Lizenztiteln anzureichern, wird auch im Geschäftsjahr 2012 beibehalten. Zu den Highlights der diesjährigen Programmstaffel zählen unter anderem die Kinoerfolge „Die drei Musketiere“, „Wickie auf großer Fahrt“ und „Krieg der Götter“, die alle sowohl in 2D als auch in 3D vermarktet werden. Außerdem ist geplant, die Lizenztitel „The Courier“ (ein Actionthriller mit Jeffrey Dean Morgan, Til Schweiger und Mickey Rourke) und „Movie 43“ (ein Episodenfilm aus mehreren Comedy-Sketchen) als Direct-to-Video-Veröffentlichungen herauszubringen. Im Geschäftsfeld Lizenzhandel/TV-Auswertung wird die Constantin Film AG ihre langjährigen und guten Kontakte zu den großen deutschen TV-Sendern weiter ausbauen, ihnen erstklassige Produkte anbieten und darüber hinaus neue Partner akquirieren. In der Free-TV-Auswertung sind zu Beginn des laufenden Jahres dabei Umsätze aus der Lizenzierung von Filmen wie „vincent will meer“, „Zeiten ändern Dich“, „Die Friseuse“, „Dinosaurier – Gegen uns seht Ihr alt aus!“, „Hier kommt Lola!“ und „Gesetz der Rache“ zu erwarten. Für das PayTV werden unter anderem die Rechte von „Resident Evil: After- life“, „Konferenz der Tiere“, „Die Superbullen“ und „Werner – Eiskalt!“ lizenziert. 9.3.4 Segment Sport- und Event-Marketing Strategisches Ziel der TEAM-Gruppe ist es, ihre Marktposition als eine der weltweit führenden Vermarktungsagenturen für internationale Großveranstaltungen weiter zu festigen und auszubauen. Wesentliche Erfolgsfaktoren sind in diesem Zusammenhang das nachweislich große fachliche Know-how des Unternehmens sowie seine engen und über Jahre gewachsenen Kundenbeziehungen. Der Vermarktungsprozess der TV- und Sponsorenrechte für den neuen Vertragszyklus der UEFA Champions League und der UEFA Europa League (Spielzeiten 2012/2013, 2013/2014 und 2014/2015) wird noch bis zum Sommer 2012 andauern. Die Vermarktung innerhalb der TV-Märkte und Sponsoren-Produktkategorien erfolgt gestaffelt und wird taktisch so geplant, dass optimale Ergebnisse erzielt werden können. Im Musikbereich werden sich die Marketingaktivitäten auf den Abschluss der Vermarktung des Eurovision Song Contest 2012 konzentrieren. Auf der operativen Seite begann mit dem Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker ein veranstaltungsreiches Jahr 2012. Auf die K.o.-Phasen der UEFA Europa League und der UEFA Champions League werden die Endspiele folgen, die am 9. Mai in Bukarest bzw. am 19. Mai 2012 in München ausgetragen werden. Das Finale des Eurovision Song Contest findet dann am 26. Mai 2012 in Baku/Aserbaidschan statt und das Open-Air-Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker am 7. Juni 2012. 9.3.5 Segment Übrige Geschäftsaktivitäten Eine verstärkte und zunehmend integrierte Zusammenarbeit zwischen Escor und der Highlight Communications AG soll in einer nachhaltigen Stärkung der Marktposition beider Gesellschaften münden. Insbesondere die Nutzung des ausgewiesenen Know-hows der Highlight Communications AG bei der Vermarktung internationaler Top-Events und der Entwicklung von Unterhaltungsthemen sollte zum erfolgreichen Aufbau des Entertainment-Angebots von Escor und zur Möglichkeit der Bearbeitung neuer Märkte, insbesondere im Bereich Social Gaming, führen. 9.4 Finanzielle Ziele Es wird darauf hingewiesen, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den Erwartungen über voraussichtliche Entwicklungen abweichen können, wenn sich die den zukunftsbezogenen Aussagen zugrundeliegenden Annahmen als unzutreffend erweisen sollten. Im Vergleich zu 2011 geht der Vorstand im Segment Sport für die Geschäftsjahre 2012 und 2013 von einem moderaten Umsatzwachstum und einer Ergebnissteigerung aus. Aufgrund der rückläufigen Entwicklung bisheriger Diversifikationsgeschäftsmodelle im Bereich Free-TV setzt der Konzern dabei weiterhin konsequent auf die Entwicklung und den Auf- und Ausbau neuer Geschäftsfelder in den Bereichen Verbreitung und Online. Im Produktionssektor bilden die langfristige Festigung der bestehenden Kundenbasis und deren Verbreiterung einen Schwerpunkt. Die Geschäftsentwicklung des Sportsegments ist auch vom Inkrafttreten des sich derzeit bei der EU-Kommission im Ratifizierungsverfahren befindenden neuen Glücksspielstaatsvertrags und der Ausgestaltung der Richtlinien zur Bewerbung von Glücksspielangeboten abhängig. Im Segment Film ist für die Geschäftsjahre 2012 und 2013 auf dem deutschen Markt im Bereich Kino- und TV-Produktion auch weiterhin ein intensiver Wettbewerb zu erwarten. Im Kinoverleih ist auf Basis der Erfahrungswerte der Vergangenheit sowie unter Berücksichtigung des Genres von einer konservativen Einschätzung der Besucherzahlen und Erlöse auszugehen. Im Bereich Home Entertainment blickt die Branche positiv ins Jahr 2012. Das Geschäft im Bereich Video-onDemand wird 2012 in Verbindung mit höheren Absätzen von Hybridgeräten weiter zunehmen. Doch, auch wenn sich der digitale Vertrieb positiv entwickelt, kann es zu Umsatzverlusten im klassischen DVD-Vertrieb kommen, die durch die Erlöse aus dem Video-on-Demand-Sektor nicht kompensiert werden können. Schwierig könnte sich das Geschäft im Bereich Lizenzhandel und TV-Auswertung entwickeln. Mit Blick hierauf und unter Berücksichtigung der durch Unsicherheiten geprägten Marktsituation rechnet der Konzern im Segment Film in den Geschäftsjahren 2012 und 2013 mit moderaten Umsatzsteigerungen. In Abhängigkeit von der Performance der Kinostarts und der Entwicklung des deutschen TV-Auftragsproduktionsmarktes ist im Geschäftsjahr 2012 im Vergleich zu 2011 von einem Ergebnisrückgang auszugehen. Für das Geschäftsjahr 76 ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | PROGNOSEBERICHT 2013 geht der Vorstand von einem im Vergleich zu 2012 steigenden Segmentergebnis aus, das jedoch nicht an das Niveau zurückliegender Geschäftsjahre heranreichen wird. Im Segment Sport- und Event-Marketing ist durch den Wegfall bestimmter operativer Verantwortlichkeiten im Bereich der Match-Organisation für die UEFA Champions League und die UEFA Europa League ab der Saison 2012/2013 für die Geschäftsjahre 2012 und 2013 im Vergleich zu 2011 von geringeren Umsätzen auszugehen. Aufgrund des Wegfalls von Einmaleffekten und letztmalig anfallenden PPA-Abschreibungen rechnet der Vorstand im Geschäftsjahr 2012 mit einer Ergebnissteigerung gegenüber 2011. Für 2013 wird von einer nochmaligen Ergebnisverbesserung ausgegangen. Das neue Segment Übrige Geschäftsaktivitäten, das die Aktivitäten der Escor Casinos & Entertainment SA umfasst, befindet sich in einer Phase der strategischen Neuausrichtung, die insbesondere die Diversifizierung auf neue Märkte im Bereich Social Gaming zum Ziel hat. Vor diesem Hintergrund ist für das Geschäftsjahr 2012 noch von einem negativen Segmentergebnis auszugehen, während 2013 mit einem positiven Ergebnis zu rechnen ist. Die Umsätze für die Geschäftsjahre 2012 und 2013 werden jeweils im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich erwartet. 77 Auf Basis der Entwicklung in den Segmenten und unter Berücksichtigung der Holding-Kosten sowie der Finanzierungsaufwendungen und Steuern prognostiziert der Vorstand für das Geschäftsjahr 2012 gegenwärtig einen Konzernumsatz in einer Größenordnung zwischen 460 Mio. Euro und 480 Mio. Euro und ein ausgeglichenes auf die Anteilseigner entfallendes Konzernergebnis. Für das Geschäftsjahr 2013 geht der Vorstand von einer stabilen Umsatzentwicklung bei einem leicht positiven auf die Anteilseigner entfallenden Konzernergebnis aus. Für den Einzelabschluss der Constantin Medien AG rechnet der Vorstand für die Geschäftsjahre 2012 und 2013 aus heutiger Sicht mit einem negativen Ergebnis im einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Ismaning, 21. März 2012 Constantin Medien AG Bernhard Burgener Vorsitzender des Vorstands Antonio Arrigoni Vorstand Finanzen Thilo Proff Vorstand Sport VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER | JAHRESABSCHLUSS VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER „Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Constantin Medien AG vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.“ Ismaning, 21. März 2012 Constantin Medien AG Bernhard Burgener Vorsitzender des Vorstands Antonio Arrigoni Vorstand Finanzen Thilo Proff Vorstand Sport 78 JAHRESABSCHLUSS | BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS „Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Constantin Medien AG, Ismaning, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und zusammengefasstem Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und zusammengefasstem Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. 79 Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der zusammengefasste Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“ München, 21. März 2012 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Petra Justenhoven Wirtschaftsprüferin ppa. Katharina Deni Wirtschaftsprüfer CONSTANTIN MEDIEN AG Münchener Straße 101g 85737 Ismaning, Germany Tel +49 (0) 89 99 500 - 0 Fax +49 (0) 89 99 500 - 111 HRB 148 760 Amtsgericht München info@constantin-medien.de www.constantin-medien.de