atein: Cursus Continuus

Transcription

atein: Cursus Continuus
Latein: Cursus Continuus
Lektionen 1-50
Lektion 1
Im Circus Maximus
"Sei gegrüßt, Caesar!" schreit das Volk.
"Sei gegrüßt, Caesar!" ruft auch Marcus Domitius.
Er freut sich sehr, denn eben erst tritt der Kaiser ein,
Marcus Ulpius Traianus Caesar,
der Konsul, der Tribun, der Vater des Vaterlandes!
Jetzt spricht der Kaiser einige Worte;
die Menge schreit nicht mehr; sie schweigt und hört (zu).
Dann schreit sie wieder, denn die Bilderprozession kommt:
Schau (da sind) Juppiter (/Zeus) und Juno, da sind Apollo und Diana,
da sind Mars und Venus!
Sobald (/Als) das Abbild der Venus kommt,
klatscht Marcus Beifall.
Denn er ist verliebt und dort sitzt Cornelia!
Schau! Auch Cornelia klatscht Beifall!
Jetzt freut sich Marcus und lacht,
jetzt gefällt ihm das Schauspiel!
V
Marcus im Circus
1. Marcus hört: Das Volk schreit.
2. Schau! Der Kaiser tritt ein.
3. Die Menge freut sich sehr und klatscht Beifall.
4. Jetzt sitzt der Kaiser.
5. Das Volk schweigt, denn das Schauspiel gefällt ihm.
6. Marcus freut sich und lacht: Dort kommt Cornelia.
7. Dann schreit Marcus; Cornelia hört ihn nicht.
8. Denn die Menge schreit wiederum.
E
Die Namen enden alle auf -a oder -us.
Cornelius, Cornelia, Marcus, Saulus, Fabius, ...
1
Marcus
Iuno
Caesar
Cornelia
Domitius
Ulpius
Traianus
Iuppiter
Apollo
Diana
Mars
Venus
imperator
simulacrum
populus
spectaculum
consul
tribunus
pater
patriae
verba
turba
pompa
clamat
audit
ave
venit
gaudet
intrat
facit
tacet
ecce
plaudit
amat
sedet
gaudet
iterum
nunc
valde
nam
tum
modo
nunc
pauca
non
et
ubi
enim
ibi
2
1. Populus clamat. - Das Volk schreit.
2. Marcus ibi sedet. - Marcus sitzt dort.
3. Marcus valde gaudet. - Marcus freut sich sehr.
4. Cornelia ridet. - Cornelia lacht.
5. Turba clamat. - Die Menge schreit.
6. Imperator nunc intrat. - Jetzt tritt der Feldherr ein.
7. Simulacrum venit. - Das Abbild kommt.
8. Spectaculum valde placet. - Das Schauspiel gefällt (ihm/ihr).
9. Pater patriae plaudit. - Der Vater des Vaterlandes klatscht Beifall.
10. Turba audit. - Die Menge hört (zu).
11. Cornelia iterum ridet. - Cornelia lacht wiederum.
12. consul non plaudit. - Der Consul klatscht nicht Beifall.
4
Populus iterum clamat. - Das Volk schreit wiederum.
Turba valde gaudet. - Die Menge freut sich sehr.
Imperator nunc intrat. - Der Feldherr tritt jetzt ein.
Consul ibi sedet. - Der Consul sitzt dort.
Spectaculum nunc placet. - Jetzt gefällt (ihm/ihr) das Schauspiel.
Cornelia tacet. - Cornelia schweigt.
Pater iterum clamat. - Der Vater schreit wiederum.
Turba nunc tacet. - Jetzt schweigt die Menge.
Imperator modo intrat. - Der Feldherr trat eben erst ein.
Turba placet. - Die Menge klatscht Beifall.
5
1. tacet - Als einziges e-Konjugation, alle anderen a-Konjugation
2. et - Einzige Konjunktion (Bindewort), alle anderen keine Konjunktionen
3. pater - kein militärischer Rang, alle anderen militärischer Rang
4. gaudet - als einziges reflexiv (sich freuen), alle anderen nicht reflexiv
5. Iuno - als einzige weiblich, alle anderen männlich
6. Caesar - endet nicht auf -us, alle anderen enden auf -us
7. iterum - kein Substantiv, alle anderen Substantive
6
"Ave, Caesar!" Marcus clamat. Valde gaudet, nam modo imperator intrat. Marcus
sedet et tacet, tum iterum clamat, nam pompa venit. Marcus plaudit, nam
spectaculum placet.
"Sei gegrüßt, Caesar!" schreit Marcus. Er freut sich sehr, denn eben tritt der Feldherr
ein. Marcus sitzt und schweigt, dann schreit er wiederum, denn die Bildprozession
kommt. Marcus klatscht Beifall, denn das Schauspiel gefällt ihm.
Lektion 2:
Afra lernt es!
"Schau, das Forum Romanum!" ruft Domitilla und ihre Freundin Drusilla sagt:
"Schau, ein breiter Weg!"
"Schau, das Kolosseum!" ruft Iulia. Afra schweigt jedoch.
"Warum sagst sie nichts?" fragt Drusilla, "warum ist sie nicht fröhlich?"
Darauf Cornelia: "Sie ist eine neue Sklavin.
Sie schweigt immer, denn sie kann kein Latein."
"Sie kann kein Latein" ruft Domitilla, "und warum nicht?"
Niemand bringt es ihr bei! Und zu Afra: "Schau, das Forum Romanum!"
Afra zögert und antwortet darauf: "Forum Romanum."
Iulia freut sich: "Nun hört Afra, sie schweigt nicht mehr.
Domitilla ist eine gute Lehrerin."
Wiederum Domitilla zu Afra: "Schau, der hohe Tempel, schau, der breite Weg!"
"Ho-he Straße", antwortet Afra.
Cornelia und Drusilla lachen;
Domitilla sagt aber: "Der Weg ist nicht hoch, der Tempel ist hoch;
eine Straße ist breit und viele Straßen sind breit."
Und Afra: "Viele Straßen sind breit"
Die Freundinnen freuen sich und machen weiter: "Der Tempel ist hoch... die Tempel
sind hoch... da steht ein fröhlicher Sklave... da stehen viele Sklaven...
Schau! Nun kommt der berühmte Senator Titus Servilius,
jetzt viele Senatoren,
nun kommen die Konsulen! Sie sind fröhlich und lachen."
Und Afra: "Viele Senatoren kommen fröhlich."
Wiederum freuen sich die Freundinnen, klatschen und rufen:
"Gut gemacht, Afra, gut gemacht!"
Nun ist sogar Afra fröhlich
V
1. Domitilla sagt: "Sieh, der berühmte Marktplatz! Sieh, die vielen Tempel!"
2. Afra steht und schweigt.
3. Warum sagt sie nichts? Warum antwortet sie nicht?
4. Sie ist die neue Sklavin.
5. Domitilla, Drusilla und Cornelia sind fröhlich, sie lachen immer.
6. Dann ruft Domitilla: "Sieh da, Marcus!"
7. Dort kommt nämlich Marcus.
8. Die Straße ist (zu) breit, Marcus hört nichts.
9. Cornelia zögert und schweigt.
10. Domitilla und Drusilla lachen, sagen nichts.
E
Das Volk freut sich und lacht. Das Volk ist fröhlich. Cornelia ist nicht fröhlich, denn
Julia kommt nicht. Sieh da! Julia kommt nicht. Sieh da! Julia und Domitilla kommen.
Sie lachen und sind fröhlich. Dann kommt die Bilderprozession. Das Schauspiel
gefällt sehr, denn es ist fröhlich. Dort sitzen die Konsuln; sie sind nicht froh, denn
die Tribunen freuen sich und lachen. Sieh da! Marcus und der/sein Vater sitzen. Sie
sind froh und klatschen, sie lieben nämlich fröhliche Schauspiele.
1
servi, viae, templa, senatores, consules, fora, servae, amici, imperatores, populi,
simulacra, amicae, turbae, spectacula, tribuni, magistrae
2
clamant, rident, veniunt, plaudunt, sunt, intrant, gaudent, audiunt, tacent, amant,
rogant, dicunt, vocant, respondent, docent, dubitant, stant, placent
3
1. bona
= Afra ist eine gute Sklavin.
2. lata
= Die Straße ist breit.
3. lata
= Die Marktplätze sind breit (groß).
4. bona
= Cornelia ist eine gute Lehrerin.
5. latae
= Viele Straßen sind breit.
6. boni
= Viele Freunde sind gut.
4
1. Templa alta sunt.
= Die Tempel sind hoch.
2. Fora lata sunt.
= Die Marktplätze sind breit (groß).
3. Ibi servi laeti stant.
= Dort stehen fröhliche Sklaven.
4. Nunc consules novi veniunt.
= Jetzt kommen die neuen Konsulen.
5. Amicae bonae gaudent et plaudunt.
= Die guten Freundinnen freuen sich und klatschen Beifall.
6. Senatores laeti sunt.
= Die Senatoren sind fröhlich.
5
Buchstaben um eins nach links verstetzt: also B = A usw.
TITUS SERVILIUS SENATOR CLARUS EST.
= Titus Servilius ist ein berühmter Senator.
6
Consules, tribuni, senatores laeti sunt et plaudunt, nam ibi imperator Romanus sedet
et plaudit. Et populus gaudet et plaudit.
= Consulen, Tribunen und Senatoren sind fröhlich und klatschen Beifall, denn dort
sitzt der römische Kaiser und klatscht beifall. Auch das Volk freut sich und klatscht
Beifall.
7
1.: D
= Das Volk klatscht Beifall, denn das Schauspiel gefällt ihm.
2.: E
= Afra spricht nichts; sie ist nämlich eine neue Sklavin.
3.: F
= Die Freunde sind fröhlich, auch Julia lacht sehr.
4.: C
= Die Sklavin freut sich jetzt; und lacht wieder.
5.: A
= Der Tempel ist hoch, aber die Straße ist breit.
6.: B
= Der Konsul steht und die Senatoren sitzen.
8
1. tacet: alle anderen reden.
2. ibi: Orts-Adverb, alle anderen Zeit-Adverben
3. simulacrum: keine Person
4. amicus: kein Titel
5. sedent: nicht lachen (fröhlich)
6. nunc: keine Verneinung
7. populus: keine Einzelperson
8. altus: hat nichts mit Liebe zu tun
Lektion 3:
Hochbetrieb bei den Thermen
Marcus: Sei gegrüßt, Titus! Was tust du?
Titus: Nichts tue ich, wie du siehst: Ich studiere und lese.
Marcus: Was sagst du, Freund? Niemand tut nichts, während er studiert und liest wie Vater, ein gebildeter Mensch, zu sagen pflegte. Studieren und Lesen jedoch
macht nicht immer Spaß; deshalb frage ich dich: Warum kommst du nicht mit mir
und spielst mit mir Ball auf dem Sportplatz? Sicherlich sind Gaius und Lucius da und
spielen.
Titus: Ich komme schon; ich bin ein guter Freund.
Marcus: Schau! Hier stehen Gaius und Lucius. - Seid gegrüßt, Freunde! Was tut ihr
und warum spielt ihr nicht?
Lucius: Was fragst du? Wir tuen nichts, denn das Spielen ist nicht erlaubt, weil
heute so viele Menschen auf dem Sportplatz sind: Es ist nicht mehr erlaubt
einzutreten.
Marcus: Warum suchen wir nicht das kalte Bad auf? Da sind sicherlich wenige
Leute.
Titus: Warum zögert ihr zu kommen? Fürchtet ihr etwa das kalte Bad? Seid ihr etwa
feige, Freunde?
Gaius: Was sagt ihr, Marcus und Titus? Warum schweigt ihr nicht und nehmt euch
in Acht? Denn wir brauchen nicht besorgt zu sein, wir sind nicht ängstlich, wir
zögern auch nicht vor dem kalten Bad, denn dort macht es Spaß, wo nicht so viele
Menschen sind.
Marcus: Klatsche Beifall, Freund! Du bist sicherlich nicht ängstlich.
V
1. Titus fragt: "Wo sind Gaius und Lucius, Marcus?
2. Was machen die Freunde?"
3. Marcus antwortet: "Heute studieren sie nicht, sie spielen nicht, sie schwimmen.
4. Das Schwimmen macht Spaß, Titus."
5. Dann suchen auch Marcus und Titus die Badeanstalt auf.
6. Sieh, das tiefe und weite kalte Bad!
7. Dort sitzen viele Menschen, wenige schwimmen.
8. Auch Gaius und Lucius schwimmen.
9. Marcus ruft: "Seid gegrüßt, Freunde! Was macht ihr?"
10. Gaius antwortet: "Wir schwimmen, wie du siehst."
11. Lucius ruft: "Es freut mich, euch zu sehen.
12. Was zögert ihr? Fürchtet ihr euch etwa?
13. Marcus: "Was sagst du? Wir fürchten uns nicht und zögern auch nicht.
14. Sieh! Wir kommen schon!"
E
a) Die Freundin Julia fragt: "Warum stehst du da, Cornelia? Warum kommst du
nicht?" Cornelia antwortet nicht. Julia zögert nicht, wieder zu fragen. "Warum sagst
du nichts? Warum freust du dich nicht? Warum bist du nicht fröhlich?" Cornelia
zögert, zu antworten. Dann sagt sie: "Ich weiß nicht. Ich lache nciht immer.
Manchmal mag ich nichts sagen. Na und? Bin ich nicht froh? Im Gegenteil, ich freue
mich sehr, denn... ich bin verliebt. Ich sage aber nichts. Dann zögert sie nicht mehr,
zu kommen.
b) Der zweite Teil ist sinngemäß in den Plural zu setzten!
1
coming soon
2
coming soon
3
coming soon
4
coming soon
5
coming soon
Lektion 4:
Was für eine Stadt!
Cornelia liebt Rom und das städtische Leben;
deshalb lobt sie oft das Forum, die breiten Straßen, die hohen Tempel
und den berühmten Zirkus.
Afra aber schweigt und überlegt viel, während sie Cornelia zuhört:
"Wie groß ist Rom!
Wieviele Gebäude stehen hier,
wieviele Straßen und Viertel sehe ich hier!
Und wieviel Geschrei wir hören!
Die Herren schreien, während sie die Sklaven rufen,
die Kaufleute schreien, während sie Wein, Öl und Oliven anpreisen,
die Bettler schreien, während sie Geschenke fordern.
Soviel Geschrei ertrage ich nicht, so viele Menschen machen mich besorgt.
Warum macht es Cornelia immer Spaß, unter Menschen zu sein?
Warum pflegt sie es, viele Stunden spazieren zu gehen?
Warum kommen so viele Menschen nach Rom?"
Während Afra überlegt,
kommt ein schmutziger Mensch an Cornelia heran, um eine kleine Gabe zu fordern.
Cornelia lacht und verweigert die Gabe,
aber Afra lacht nicht über den schmutzigen Menschen.
Sie hat ein As und versucht, den schmutzigen Menschen zu beschenken.
Jetzt sieht der Mensch den As,
lacht sehr und rennt in den Tempel der Fortuna.
V
1. Viele Menschen lieben Rom; sie loben das ewige Rom.
2. Rom steht nämlich schon seit Jahrhunderten.
3. Sogar heute macht es (noch)Spaß, durch die Straßen und Gassen zu spazieren und
die berühmten Gebäude und Marktplätze anzusehen.
4. Und wie viele Tempel Rom hat!
5. Aber viele Menschen fürchten Rom, weil es (dort) so viele Menschen gibt.
6. Sie sagen: "Was für ein Geschrei dort ist! So viel Geschrei hält niemand aus!
7. Hier schreien die Händler, dort bitten die Bettler um ein Geschenk.
8. Viele Straßen sind dreckig.
9. Aber was sagst du?
10. "Sicherlich ist es so, wie du sagst. Ich bestreite es nicht. Aber ich liebe Rom weil
ich das Leben liebe."
E
Marcus Ulpius Traianus Cäsar ist der neue Herrscher. Das Volk liebt den Herrscher,
einen gelehrten Menschen, sehr. Cornelia fragt die/ihre Freundinnen: "Warum liebt
das Volk Ulpius Cäsar, den Konsul, Tribun?" Julia antwortet: "Gewiss liebt die
Menge viele berühmten Menschen nicht, weil sie sich fürchtet. Es fürchtet aber nicht
den Herrscher Traianus." Die Freundinnen schweigen sie sehen nämlich Titus
Servilius´, einen berühmten Senatoren. Soeben sucht er den Tempel der Venus auf.
Cornelia sagt: "Auch mir macht es Spaß, das Abbild der Venus anzusehen."
1
coming soon
2
1. Romam: Objekt; amicos: Objekt
2. laetus: Prädikatsnomen
3. multas horas: Zeit-Adverbiale (wie lange?)
4. per vias latas: Orts-Adverbiale mit Präposition
5. tot homines: Subjekt
6. tantum: Attribut zum Objekt
3
1. Cornelia multas horas per vias ambulat.
2. Afra autem clamorem non sustinet.
3. Multi homines dona petunt.
4. Homo ad Corneliam accedit.
5. Cornelia et Afra valde rident.
4
1: laeta; 2: multas; 3: latas, alta; 4: novam, tantos; 5: multi; 6: tantum; 7: clara (oder
nova); 8: nova (oder clara), latum; 9: unum; 10: Romani.
5
1: ambulant; 2: iuvat, viedere, audire; 3: vident, agis; 4: habeo; 5: stat, tacet; 6: dicit,
rogat; 7: studeo, docere; 8: ridet; 9: plaudunt
6
1: quod; 2: dum, neque; 3: sed.
Cursus Continuus - Repititio Generalis 1-4
1:
1. Marcus sieht Cornelia heute nicht.
2. (Den) Marcus sieht Cornelia heute nicht.
3. Jetzt sieht Marcus Cornelia nicht.
4. Deshalb läuft er durch die Straßen.
2:
Substantive: amicus, circus, dominus, populus, servus, tribunus, vicus
Adjektive: aeternus, bonus, clarus, latus, novus, quantus, tantus, unus
Verben: accedimus, dicimus, docemus, dubitamus, petimus, sedemus, stamus
3:
(1F), 2E, 3B, 4A, 5H, 6C, 7D, 8G
4:
Unveränderliche Wörter: iam; nam.
Bei den anderen Wörtern bedeutet das Signal "-am" Akkusativ Singular.
5:
1. Zeile: spectaculum, -a, -um
2. Zeile: consul, -em, -es
3. Zeile: pater, patres, patres
4. Zeile: servae, -am, as
5. Zeile: homo, -es, -em
6. Zeile: clamores, -em, -es
7. Zeile: vinum, -a, -a
8. Zeile: dominus, -um, -os
6:
Nominativ Singular: imperator clarus; pater laetus; serva bona.
Akkusativ Plural: homines bonos; simulacra nova; vias latas; aedificia alta; paucos mercatores
7:
- Substantive belebt: populus, imperator, consul, tribunus, pater, turba, amica, amicus, serva, servus, magistra,
mercator, homo (novus), dominus, domina, senator.
- Substantive unbelebt: forum, simulacrum, via, templum, aedificium, vicus.
Video populum, imperatorem, consulem, tribunum, patrem, turbam, amicam, amicum, servam, servum, magistram,
mercatorem, hominem (novum), dominum, dominam, senatorem, forum, simulacrum, viam, templum, aedificium,
vicum.
Vidoe populos, imperatores, consules, tribunos, patres, (turbas?), amicas, amicos, servas, servos, magistras,
mercatores, homines (novos), dominos, dominas, senatores, fora, simulacra, vias, templa, aedificia, vicos.
8:
2. dum: Afra, die neue Sklavin, schweigt, während Cornelia die Tempel und Götterbilder lobt.
3. quod/quia: Afra schweigt, weil sie eine neue Sklavin ist.
4. quod/quia: Auf dem Forum ist Geschrei, weil die Kaufleute sehr schreien.
5. autem: Afra hält das Geschrei nicht aus, Cornelia aber freut es, unter Menschen zu sein.
6. enim: Die Freunde suchen das Kaltbad auf; dort nämlich sind nicht so viele Menschen.
7. etiam: Die Freunde lieben es zu spielen; auch Titus spielt.
8. enim: Titus nämlich liest und studiert nicht immer.
9. autem, ut: Lesen aber heißt nicht, nichts zu tun, wie Titus zu sagen pflegt.
9:
Verben der Fortbewegung: intrare, ambulare/petere, accedere/venire.
Verben der Gefühlsregung: amare, iuvat/timere, cavere, ridere, gaudere, placet/plaudere, ludere
Verben des Sprechens: rogare, laudare, negare/docere, respondere, agere (verhandeln), poscere
10:
1. ambulare; Marcus: Warum zögerst du, durch die Straßen spazierenzugehen?
2. esse, studere; Warum pflegst du immer hier zu sein und dich zu bilden?
3. esse; Macht es dir etwa keinen Spaß, unter Menschen zu sein?
4. ludere; Warum zögerst du, mit mir zu spielen?
5. respondere; Titus zögert zu antworten.
6. studere; Dann aber sagt er: Es macht nicht immer Spaß, sich zu bilden.
7. audire; Und es gefällt (mir) nicht, solche Schreiereien zu hören.
8. videre, ludere; Ich bemühe mich, die Freunde sehen, ich liebe (es) zu spielen.
9. ludere; Marcus (sagt): Heute ist es nicht erlaubt (möglich) zu spielen, weil so viele Menschen hier sind.
10. Warum gehen wir nicht ins Kaltbad? (Warum suchen wir nicht das Kaltbad auf?)
11. petere; Titus: Ich zögere nicht, ins Kaltbad zu gehen.
12. esse; Denn es macht Spaß, dort zu sein, wo nicht so viele Menschen sind.
Infinitiv als Subjekt: Satz 3, 6, 7, 9, 12
Infinitiv als Objekt: Satz 1, 2, 4, 5, 8, 11.
11:
1. per: Auch die Menge tritt durch das Forum in den Circus ein (sc. Sie geht über das Forum in Richtung auf den
Circus).
2. ad: Es macht nämlich Spaß, zu den Schauspielen zu laufen.
3. ad: Siehe da! Die berühmten Senatoren und Tribunen treten an den Kaiser (zum Kaiser heran) und klatschen
Beifall.
4. inter: Während der Schauspiele pflegt der Kaiser das Volk zu beschenken.
Lektion 5:
Warten auf dem Kapitol
Marcus steht schon eine Stunde auf dem Kapitol vor dem Iunotempel und wartet auf
Cornelia.
Plötzlich sieht er: Dort kommt sie, ohne Afra, ohne Mutter, ohne Freundinnen!
Marcus freut sich und ruft: "Sei gegrüßt, Cornelia! Was machst du?"
Aber Cornelia flüstert: "Warum schweigst du nicht, Marcus?
Schau! Dort kommt der Vater mit dem Onkel Aulus aus dem Jupitertempel
und dort steht Megaera vor Afra!
Megaera ist ein schlimmes Weib;
sie beobachtet mich immer mit großer Sorgfalt,
sie hört alles."
Schon tritt Megaera heran und fragt: "Was ist, Cornelia?
Warum stehst du an allen Stellen? Warum beeilst du dich nicht zu kommen?
Wir suchen schon den Forum (Marktplatz) auf."
"Ich liebe dich aus ganzem Herzen!" flüstert Marcus und "in meinem ganzen
Leben...",
während Cornelia mit Megaera vom Kapitol zum Forum herabsteigt.
Marcus bleibt auf dem Kapitol und betrachtet die berühmten Götterbilder.
Er hofft nämlich: Vielleicht Cornelia...
Aber er hofft vergeblich.
Cornelia kommt nicht mehr vom Forum.
Daher ist Marcus traurig und fragt (sich):
"Warum verderben die Götter Megaera nicht?
Warum vernichten sie nicht alle bösen Sklavinnen
und alle bösen Menschen?
V
1. Die Römer haben nicht einen, sondern viele Götter.
2. Auf dem Kapitol sind die Tempel des Jupiters und der Juno.
3. Marcus sitzt heute vor dem Tempel des Jupiters, aber er betrachtet den Tempel
nicht.
4. Nun steigt er vom Kapitol auf den Marktplatz herunter.
5. Auf dem Marktplatz sind viele Tempel.
6. Die Tempel sind nicht ohne Abbilder.
7. Sogar Cäsar hat einen Tempel.
8. Aber Marcus sieht heute nichts, erwägt die Freundin.
9. Nun kommt er auf das Forum der Neuen Straße.
10. Sieh da! Dort rennen Lucius und Titus.
11. Was haben die Freunde im Sinn?
12. Vielleicht eilen sie ins Kolosseum.
E
Es macht Cornelia Spaß, unter Menschen zu sein. Deshalb spaziert sie oft viele
Stunden lang über den Marktplatz und durch die Straßen und Gassen. Gerade sieht
sie den Konsul mit Senatoren, den Vater mit einem Händler, Marcus mit einem
Freund, Drusilla mit einer Freundin. Aber heute möchte sie alleine sein, sie geht auf
niemanden zu. Während sie spazieren geht, tritt sie oft in die Tempel ein, denn in
den Tempeln sind die Abbilder. Und Cornelia mag die Abbilder sehr.
1
coming soon
2
1. P(unctualis); 2. S(eperativus); 3. I(nstrumentalis); 4: I; 5. P; 6. I/S; 7. P; 8. S.
3
coming soon
4
1. Satz 4
2. Satz 5
3. Satz 6
5
1: Abl. Capitolio; 2: Akk. forum; 3: Abl. foro; 4: Akk. Suburam; 5: Abl. Subura; 6:
Akk. Capitolium, Abl. Capitolio
6
coming soon
7
malus ibi
maestus pauci
tacere quantu
dominus s
mulier -
respondere
nemo
Lektion 6:
Auf Leben und Tod
Im Kolosseum warten viele Menschen auf die Gladiatoren. Während sie eintreten,
herumstehen und grüßen, feuern die einen mit großem Geschrei den berühmten
Gladiator Barbatus an, die anderen Syrus:
"Höre, Syrus! Greife Barbatus mit dem Schwert an! Du bist frei von Furcht, hoffe
also auf den Sieg, kämpfe, strenge dich an, halte durch! Alle beobachte dich
nämlich!"
Aber Syrus steht, wartet, zögert den Barbatus anzugreifen - und Barbatus
beobachtet Syrus. Deshalb ruft die Menge wiederum: "Kämpft endlich! Warum
zögert ihr? Vor was nehmt ihr euch in Acht? Fürchtet ihr euch denn vor den
Schwertern? - O Götter hört!
Vernichtet alle schlechten Gladiatoren nicht nur in Rom sondern an allen Orten!"
Endlich greift Barbatus Syrus mit seinem Schwert an und die Menge ruft wiederum:
"Nimm dich in Acht Syrus! Nimm dich in Acht Barbatus!"
Weder schreit Marcus noch noch freut er sich über den Kampf, denn er ist nicht frei
von Sorgen.
Während Syrus und Barbatus versuchen sich gegenseitig mit dem Schwert zu
verwunden,
denkt Marcus über die Fortuna, die so ungerechte Göttin nach:
"Warum ist Cornelius reich, warum hat Vater Domitius keinen Reichtum?
Warum liebe gerade ich Cornelia so sehr?
Warum bin ich nicht einmal ohne Cornelia bei den Spielen fröhlich?"
Plötzlich ruft das Volk: "Er hat etwas abbekommen! Er hat etwas abbekommen!"
Syrus liegt da, Barbatus freut sich über den Sieg, die Menge ist fröhlich und lobt den
Sieger mit großem Geschrei.
Aber Marcus geht aus dem Kolosseum.
Während er über Wege spaziert, fragt er sich selbst: "Warum bist du heute so
traurig, Marcus?
Empfindest du etwa den Schmerz des Todes des Syrus?
Gefallen die Schauspiele etwa nicht ohne Cornelia?" Aber sieh da!
Afra tritt heran und ruft: "Sei fröhlich, Marcus! Ich habe einen Brief!"
"Von Cornelia...?" fragt Marcus und Afra lacht: "Cornelia!"
Schon ist Marcus frei von Sorgen, schon freut sich Marcus über das Leben und die
Liebe.
V
1. Die Römer mögen die Schauspiele sehr.
2. Heute sitzen viele Menschen im Kolosseum.
3. Sie begrüßen den berühmten Feldherrn.
4. Dann kommen die Gladiatoren herein.
5. Sie stehen in der Arena und rufen: " Sei gegrüßt, Cäsar, die Totgeweihten grüßen
dich."
6. Die Menschen applaudieren und verlangen einen Kampf.
7. Alle Gladiatoren erhoffen sich den Sieg.
8. Nicht alle sind frei von Furcht/furchtlos.
9. Wenige zögern, zu kämpfen; dann fordert das Volk wieder mit großem Geschrei
einen Kampf.
10. Viele Gladiatoren verlieren im Kampf ihr Leben.
11. Die Zuschauer aber sind frei von Sorgen und klatschen.
E
Marcus spaziert durch Straßen und Gassen. Mit großer Sorgfalt betrachtet er die
Menschen, aber er sieht Cornelia nicht. Deshalb ist er traurig und das Leben erfreut
ihn nicht. Er bleibt an vielen Stellen stehen und beobachtet die Menge: Mit lautem
Geschrei loben die Kaufmänner ihren Wein und ihre Oliven, die Herren rufen ihre
Sklaven, die schmutzigen Menschen verlangen Gaben von den Kaufmännern. Oft
aber lachen die Kaufmänner und beschenken sie nicht mit Gaben. Dann sucht
Marcus das Capitol auf. Hoffentlich ist Cornelia auf dem Capitol. Aber er steigt
traurig vom Capitol hinab, denn dort ist seine Freundin (auch) nicht.
1
1. Die Menschen begrüßen die Gladiatoren mit großem Geschrei.
2. Syrus greift Barbatus mit dem Schwert an.
3. Syrus hat keine Angst.
4. Götter vernichten böse Menschen an jedem Ort.
5. Syrus versucht Barbatus mit dem Schwert zu verwunden.
6. Marcus denkt über das Schicksal (die Schicksalsgöttin) nach.
7. Cornelia hat Geld im Überfluß.
8. Domitius hat keine Reichtümer.
9. Marcus ist ohne Cornelia nicht einmal bei den Spielen fröhlich.
10. Barbatus freut sich Über den Sieg.
11. Die Menschen loben den Sieger mit fröhlichem Geschrei.
12. Marcus geht aus dem Colosseum weg.
13. Marcus freut sich am Leben und an der Liebe.
1. Instrumentalis: Art und Weise;
2. Instrumentalis: Mittel;
3. Separativus: Trennung;
4. Punctualis: Ort;
5. Instrumentalis; Mittel;
6. Instrumentalis: Grund;
7. Instrumentalis: Mittel;
8. Separativus: Trennung;
9. Separativus: Trennung; Punctualis: Zeit;
10. Instrumentalis: Grund;
11. Instrumentalis: Art und Weise;
12. Separativus: Ausgangspunkt;
13. Instrumentalis: Grund.
2
1. in Colosseo
2. pugna
3. gladiis
4. multis locis
5. magno (cum) clamore
6. Colosseo
7. cura
8. amore
3
coming soon
4
1. Marcus ist verliebt. - Marcus liebt Cornelia.
2. Marcus lacht. - Marcus lacht Davus aus.
3. Marcus sagt: "Guten Tag!" - Marcus nennt Davus einen schlechten Sklaven.
4. Marcus bezweifelt nichts. - Marcus zögert zu antworten.
5. Marcus liebt zu schenken. - Marcus beschenkt die Freunde.
5
coming soon
6
timore, ludo, gladiis, pugna, victore, animo, animis, cura, clamore, vino, vicis, vita.
Lektion 7:
Ein Brief für Marcus
Schon hat Marcus den Brief, schon liest er: "Cornelia sendet ihrem Marcus viele
Grüße.
Ich bin traurig, weil ich nicht mehr mit Afra spazieren gehen und nicht oft schreiben
kann.
Aber Megaera sieht alles, hört alles und beobachtet alles.
Sie sagt, ein Mädchen kann nicht alleine spazieren gehen. Denn viele üble Dinge
können sich auf dem Forum
und viele sich auf den Straßen ereignen. Bleibe also, schweige und sei zufrieden.
Hier kannst du lesen und studieren.
Deshalb können wir nicht zusammenkommen, wir müssen warten.
Ich bitte aber die Götter oft auf diese Weise:
"Gute Götter, die ihr alles geben und alles verweigern könnt: Befreit..." Dennoch
können wir den Brief aber nicht beenden:
Schon kommt Megaera! Leb wohl!
"Vernichtet Megaera!", sagt Marcus,
"und befreit Cornelia von der schlechten Frau, alle Götter und Göttinnen!"
Dann sucht er den Tempel der Venus auf und betet au diese Weise vor dem Tempel:
"Oh Venus, ich rufe dich, denn du alleine kannst Cornelia von Sorgen befreien.
Du beschützt alle Menschen, wenn sie lieben.
Was ist das Leben ohne dich?
Denn wer vermittelt Liebe außer dir?
Wen also kann ich rufen, wenn ich Schmerz empfinde, außer dich?
Von wem kann ich Hilfe erhoffen, wenn nicht von dir?
Machen dir die Opfer von Cornelia etwa nicht oft Freude?
Suche ich deinen Tempel etwa nicht oft auf?
Machen dich die Opfer etwa nicht zufrieden?
Erwartest du Tauben? Erwartest du ein weibliches Lämmchen?
Ich habe keinen überfluss an Reichtum, ich habe kein Geld. Dennoch verspreche ich
ein Lämmchen und bete so: Höre, Venus, große Göttin! Von dir alleine erhoffe ich
Hilfe!"
V
1. Die Römer sind es gewohnt, von den Göttern Hilfe zu erwarten.
2. Sie bemühen sich, die Götter mit Opfergaben zu besänftigen.
3. Heute sitzt Cornelia traurig zu Hause und überlegt: "Wer kann mir helfen ( Hilfe
geben) ?
4. Können die Götter mir etwa nicht helfen?"
5. Sie schreibt einen Brief an Marcus.
6. Aber Markus freut sich über den Brief; er liest vor allen: "Bloß von den Göttern
können wir Hilfe erhoffen."
7. Dann betet er aus dem Herzen: "Wir loben dich, o Venus, weil du Liebe
vermittelst,
8. Du beschützt Freund und Freundin.
9. Folglich kannst du Cornelia von der elenden Sklavin befreien."
10. Dann sagt er: "Was ist? Und kann ich ihr etwa nicht schreiben? Sicher kann ich!"
11. Und er schickt einen Brief an Cornelia.
E
Rufus: Sei gegrüßt, Davus! Was machst du? Warum liest du den Brief nicht?
Davus: (Antwortet nichts.)
Rufus: Kannst du etwa nicht lesen?
Davus: Ich bedauere, das ich nicht lesen kann. Weder meine Mutter, noch ich kann
lesen, nicht einmal mein Vater kann lesen.
Rufus: Was? Ihr könnt alle nicht lesen? (Er zögert, dann: )Alle Menschen können
lesen.
Davus: Bravo, Rufus, aber Sklaven sind keine Menschen.
1
1. Wer kann nicht oft einen Brief schreiben?
2. Wer ist Megaera?
3. Was macht Megaera?
4. Warum können sich Marcus und Cornelia nicht treffen?
5. Was erbittet Cornelia?
6. Wo betet Marcus?
7. Wer kann die Menschen von Sorgen befreien?
8. Wen schützt Venus?
9. Von wem können die Menschen Hilfe erhoffen?
10. Warum gelobt Marcus ein großes Opfer?
2
1. Megaera sieht alles.
2. Cornelia ist traurig, weil sie nicht oft schreiben kann.
3. Cornelia betet zu den Göttern.
4. Cornelia kann den Brief nicht beenden, weil Megaera kommt.
5. Cornelia erfreut die Göttin oft durch Opfer.
6. Mädchen können nicht allein spazieren gehen, weil auf dem Forum viel
Schlimmes passieren kann.
3
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4
1. Das Forum liegt zwischen Kapitol und Subura.
2. Während des Spiels schweigen die Menschen nicht.
3. Marcus geht viele Stunden über das Forum spazieren und läuft durch die Gassen.
4. Marcus steht vor dem Tempel und erwartet Cornelia, aber Megaera kommt
anstelle von Cornelia.
5. Dann hat er vor (im Sinne), für Cornelia zu beten.
6. Marcus läuft aufs Kapitolund tritt m den Tempel ein.
5
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6
stare, iacere, sedes
Marcus fragt Titus: "Warum denn eigentlich ist es in der Schule nicht erlaubt zu
stehen oder zu liegen?" -Titus sagt nichts und überlegt, endlich antwortet er: "Weil
man nicht schreiben kann, wenn man nicht sitzt. Also ist es nicht erlaubt."
Lektion 8:
Guter Rat für Alexander
Titus: Sei gegrüßt Marcus! Warum kommst du so spät? Nimm dich in Acht vor dem
Zorn des Diodotus!
Lucius: Du bist ein Sohn der Fortuna: Der Lehrer liest nämlich ein Buch seines
Seneca. Das Buch gefällt ihm sehr, wie du siehst; deshalb kümmert sich Diodotus
nicht um dich. Wir aber diskutieren eine neue Redeübung.
Marcus: Was diskutiert ihr? Erzählt, Freunde!
Titus: Wir erörtern die Beschlüsse des Alexander der Große, des
KönigsMazedoniens.
Marcus: Was geht das mich an? Ich kümmere mich nicht um die Beschlüssevon
Königen und Kaisern.
Lucius: Du kümmerst dich um nichts, außer um hübsche Mädchen; du erwartest
immer Briefe von deiner Cornelia.
Marcus: Nimm dich in Acht, elender Mensch und sage nichts über meine Cornelia.
Du bist voll elenden Neides, weil ich ein hübscher Junge bin und weil ein hübsches
Mädchen mich liebt. - Aber erzähle, was hat euer Alexander im Sinn?
Titus: Er ist nicht "unser Alexander", ebenso wenig wie deiner - aber heute will er
über den Ozean fahren.
Marcus: Über den Ozean! Fürchtet er etwa nicht den Zorn des Dio ... ehem der
Götter und Göttinnen?
Lucius: Höre auf die Worte des Lehrers: "Alexander versucht, weil er begierig nach
Ruhm ist, mit wenigen Männern über den Ozean zu segeln. Ihr jedoch, Jungen, seid
des Königs Ratgeber, eures Freundes."
Gaius: Wir können den König an die Gefahren des großen Ozeans erinnern: Er ist
voller Ungeheuer...
Titus: ...in den Büchern gelehrter Menschen lesen wir nichts über die im Ozean
gelegenen Länder.
Lucius: Deshalb kann der König weder Städte, noch Felder finden...
Gaius: ...und er ist schon Herr so vieler Länder und so vieler Völker...
Marcus: Nun bin ich reich an guten Ratschlägen, meine Freunde: Nun kann ich
sicherlich Alexander ermahnen.
V
1. Die Jungen hören die Worte des Lehrers.
2. Sie sagen: "Unser Lehrer besitzt viele und schöne Bücher.
3. Er ist ein nach Wissenschaften begieriger Mann.
4. Die Jungen diskutieren mit dem Lehrer über das Leben Alexander des Großen.
5. Alexander ist der Herr vieler Menschen und Völker.
6. Dennoch ist er nicht mit seinem Königreich zufrieden; begierig nach Ruhm sucht
er neue, an Reichtümern volle Gebiete auf.
7. Wer kann einen guten Ratschlag geben?
8. Einer kann den König an die großen Gefahren erinnern, ein anderer an die
Kämpfe und noch ein anderer an die Monster.
9. Schließlich fragt einer der Jungen: "Warum ist Alexander das Vorbild vieler
berühmter Kaiser?"
E
Marcus liest Cornelias Briefe: Cornelia schreibt über die Sorgen ihrer Mutter und
ihres Vaters. Weil ihr Vater die Gefahren des Marktplatzes fürchtet, darf Cornelia
nicht alleine spazieren gehen. Marcus erhofft sich die Hilfe aller Götter und
Götterinnen; deshalb betet er:
"Hört die Worte der traurigen Menschen! Seid ihr zufrieden mit unseren
Opfergaben? Suche ich eure Tempel etwa nicht oft auf? O Venus, was ist mein
Leben ohne deine Hilfe? Wie groß ist meine Liebe!" Dann gibt Marcus eine
Opfergabe.
1
coming soon
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coming soon
3
inveniunt, narro, das, curo, orant, liberare
4
1. suum/noster; 2. tui; 3. tuis/nostri; 4. noster/suis; 5. noster/sui; 6. tuae; 7. tuam; 8.
tua/tuam
5
1. cum/per; 3. cum/e(x); 5. pro/de
6
Genitive: consilii; monstri; viri; victoris; clamoris; regis; regum; timorum; hominum
Cursus Continuus - Repititio Generalis 5-8
1:
1. Schau, dort steht Marcus vor dem großen Tempel.
2. Er erwartet nämlich Cornelia (wartet auf ...).
3. Plötzlich sieht er: Dort kommt sie, ohne Afra, ohne Mutter, ohne Freundinnen.
4. Marcus freut sich und ruft: "Hallo, Cornelia (sei gegrüßt), was treibst du?"
2:
Marcus sagt zu den Freunden: 1. Was sagt ihr, ihr bösen Menschen? 2. Schweigt von
meinem Mädchen und hütet euch vor meinem Zorn! 3. Ihr seid voll von elendem
Neid, weil ihr keine hübschen Jungen seid, weil euch die römischen Mädchen nicht
lieben.
3:
1. Während die Jungen die Pläne des Königs Alexander diskutieren, lachen sie oft.
2. "Weil Alexander", sagt Titus, "die Bücher gelehrter (gebildeter) Menschen nicht
liest, will er jenseits des Ozeans neue Länder finden".
3. Und Lucius sagt: "Den Ozean, wo (in dem) so viele und so große Ungeheuer sind,
fürchtet er nicht, weil er ehrgeizig ist".
4. Marcus aber sagt: "Wenn Menschen sich um Gefahren nicht kümmern, sind sie
sicherlich dumm".
4:
Substantive: simulacrum (Nom. oder Akk. Sg.) - monstrorum (Gen. Pl.) - circum
(Akk. Sg.) - aedificium (Nom. und Akk. Sg.) - amicarum (Gen. Pl.) - imperatorum
(Gen. Pl.) - oppidum (Nom./Akk. Sg.)
Übersetzung der anderen Wörter: etwa gar; wenn; dann; den breiten .../dasBreite;
römisch/den römischen .../den Römer/das Römi- sche; ich kann; wiederum;
ungerecht/den ungerechten .../den Ungerechten/das Ungerechte.
5:
Verbformen: ago; studeo; voco; posco; venio; vaco. Übrige Formen: niemand; (auf
dem) Kapitol; eben/gerade; (im) Tempel/durch den Tempel; yor/für/anstatt; durch ein
Opfer; ich; dem schönen ... /dem Schönen ... /durch das Schöne; (zu) spät; der/ein
Mensch.
6:
Satz 1: vacat, sperat, stat, exspectat, Subjekt ist "er", gemeint ist Barbatus.
Satz 2: times. Subjekt ist "du", gemeint ist Syrus.
Satz 3: exspectant, salutant, observant. Subjekt ist "sie", gemeint sind homines.
Satz 4: Maestus est. Tacet. Subjekt ist "er", gemeint ist Barbatus.
1. Barbatus betritt fröhlich die Arena. Er ist frei von Furcht (hat keine Angst); er
hofft nämlich auf den Sieg (erhofft nämlich den Sieg). Während er dasteht und
wartet, kommt Syrus.
2. Darauf sagt Barbatus: "Warum zögerst du, Syrus? Fürchtest du etwa mein
Schwert?"
3. Weil die Menschen aber auf den Kampf warten, begrüßen sie Syrus mit großem
Geschrei; den Barbatus be(ob)achten sie nicht. Deshalb ist er traurig und schweigt.
7:
Lucius sagt: Alexander kann weder Felder noch Städte noch Reichtum im Ozean
finden. Wir lesen nämlich nichts über im Ozean gelegene Städte, nichts über Felder
in den Bücher gelehrter (gebildeter) Menschen. Fürchtet etwa Alexander nicht den
Zorn der Götter, fürchtet er etwa nicht die Gefahren des Ozeans, fürchtet er etwa
nicht die großen Ungeheuer?
8:
Substantiva mit ad: ad imperatores: zu den Feldherren/Kaisern; ad victores: zu den
Siegern; ad mercatores: zu den Kaufleuten; ad clamores: bei den Schreiereien; ad
mulieres: zu den Frauen; ad consules: zu den Konsuln; ad patres: zu den
Senatoren/bei den Senatoren; ad gladiatores: zu/bei den Gladiatoren; ad homines: an
die Menschen/zu den Menschen; ad reges: zu/bei den Königen/an die Könige; ad
matres: zu/bei den Müttern/an die Mütter.
Verbformen: ridetis; admonetis; caretis; cavetis; potestis; videtis; docetis; debetis;
doletis; gaudetis; iacetis; timetis; sustinetis.
9:
Substantiva: amice; matre; clamore; nece. - Pronomina: me; te. - Verben: pete; audite;
salve; exspectasne; gaude; mane. - Adverbien: valde; certe. sine
me/te/matre/clamore/nece.
10:
cave animum pecuniae cupidum; magnum timorem!
caremus pecunia; amicis; matre.
Romani abundabant deis; servis; mercatoribus.
quis vacat timore; curis; ira?
este contenti vita vestra; auxilio amicorum; paucis verbis!
multi homines cupidi sunt gloriae; divitiarum; victoriae.
quis non sperat auxilium; victoriam; amorem?
doleo nece amici; ludis gladiatorum.
gaudeo spectaculis; libro bono.
= Hüte dich vor einem geldgierigen Sinn; vor großer Angst./Wir haben kein Geld;
keine Freunde; keine Mutter./Die Römer hatten
Lektion 9:
Menschenräuber?
"...ich ging durch die Subura und suchte Afra überall,
denn Afra ist oft in der Subura. Welches Geschrei hörte ich dort, wie viele Menschen
sah ich!
Bald trat ich in die Läden der Kaufleute ein, bald stand ich bei den Handwerkern,
bald las ich die Preise vor den Läden - ich kann nämlich schon lesen, wie du weißt.
Plötzlich hörte ich die Stimme des Galliers, meines Freundes.
Er fragte nämlich die Menschen, da er seinen Herrn suchte
- aber der Herr war dennoch nicht in der Subura. Ich habe den Gallier mit großer
Freude begrüßt;
dann gingen wir beide durch die Straßen und Gassen und suchten, ich Afra, der
Gallier seinen Herrn..."
"Erzähle schnell!", sagte Marcus: "Hat Afra meinen Brief?"
"Sie hat ihn; ich habe meine Pflicht gut erfüllt. Dann habe ich mich sofort beeilt zu
dir zurückzukehren."
"Du hast dich nicht so sehr beeilt, denn ich habe viele Stunden auf dich gewartet.
Bist du und der Gallier etwa nicht in einer Gaststätte gewesen?"
"Wir sind nicht dort gewesen, denn der Gallier hat mich verlassen, da er den Zorn
seines Herrn fürchtete;
daher war ich allein in der Subura.
Aber höre: Ich ging gerade durch die Argiletusstraße, durch ein finsteres
Stadtviertel,
als ich plötzlich großes Geschrei hörte: "Wohin gehst du, Gauner? Ich habe dich
überall gesucht!" Und schon hielt mich ein starker Mann fest; ich aber fürchtete mich
sehr, denn auf der Argiletusstraße sind böse Menschen. Schon haben sie viele
armselige Sklaven festgehalten und auf die Äcker weggeführt..."
"Aber du bist ihm entronnen, wie ich sehe."
"So ist es, denn die Götter haben meine Wünsche erhört. Ein schlechter Mensch
schloss mich in ein Gefängnis ein;
aber nach einigen Stunden bin ich entronnen und weggegangen. Bin ich etwa nicht
der Sohn der Fortuna?"
"Vielleicht bist du der Sohn des Sisyphus."
V
1. "Wo bist du gewesen?"
2. "Ich war auf dem Marktplatz."
3. "Was hast du dort gesucht?"
4. "Ich habe meine Sklavin gesucht.
5. Denn einer von meinen Sklaven ist heute morgen auf dem Marktplatz
weggegangen und nicht zurückgekehrt.
6. Deshalb suchte ich den Jungen überall und fragte viele Menschen.
7. Plötzlich hörte ich lautes Geschrei.
8. Aber was sehe ich? Einige Menschen versuchten meinen Sklaven wegzuführen.
9. Ich ging schnell hin und schrie mit lauter Stimme:
10. ‚Hütet euch, Männer! Was habt ihr vor? Warum haltet ihr meinen Sklaven fest?‘
11. Sofort gingen sie weg und entkamen.
12. Der Sklave aber begrüßte mich mit großer Freude: ‚Du hast mich befreit von den
elenden Menschen befreit, Herr.‘"
E
Die Freunde fragen: "Warum kommst du so spät? Wo warst du? Wir haben dich
schon erwartet." Dann sagt Titus: "Ich lief mit meinem Lehrer viele Stunden über
den Marktplatz, wo wir viel Geschrei hörten.
Der Lehrer grüßte eben erst die Kaufmänner, dann diskutierte er mit einem anderen
Lehrer über die Gladiatoren. Aber ich war nicht zufrieden, denn ich suchte die
Thermen auf. Aber pötzlich hielt ein großer, starker Mann meinen Lehrer fest und
rief: "Endlich habe ich dich: Warum habe ich nichts über dich gehört? Warum bist
du nicht zu mir geeilt? Warum hast du keine Briefe geschrieben?‘ Der Lehrer sagte
nichts, ich aber entkam voller Furcht." "So hat dich Apollo geschützt .... Nun bist du
hier; deshalb freuen wir uns sehr.
1
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1. und 2.: Imperfekt
3.-6.: Perfekt (bei 6. evtl. auch Imperfekt)
4
vocaverunt - placet - scripsi - tacuistis - tenuisti - audivimus - clamo - petiverunt.
5
1: -us; 2: -us (Praed.Nom./Stellung des Adj.!)/ -um; 3: -o; 4: -is (Stellung des
Adjektivs)/ -i (Bezug zu regis; geschlossene Wortstellung); 5: -os (geschlossene
Wortstellung)/ -is; 6: -i/ -i/ -i/ -us (homo ... contentus: geschlossene Wortstellung).
1. Der Lehrer lobt Titus: "Gut, Titus; mit dir aber, Marcus bin ich nicht zufrieden."
2. Deshalb freut sich Titus, froh (gut aufgelegt) liest er sein Buch (in seinem Buch).
Marcus aber, der über den Zorn seines Lehrers traurig ist, freut es nicht, sein Buch
zu lesen.
3. Dann erzählt der Lehrer über den berühmten König Alexander den Großen.
4. Die Jungen diskutieren mit vielen Worten über die Pläne des nach Reichtum und
Ruhm gierigen Königs und über sein Leben.
5. Endlich (aber) ermahnt der Lehrer die neiderfüllten Jungen (die Jungen voll Neid)
und erzählt von den Menschen Asiens und den in Asien gelegenen Städten.
6. Dann sagt er: "Viele Menschen haben keinen Reichtum (entbehren des
Reichtums), dennoch sind sie mit ihrem Leben zufrieden und nicht unglücklich.
Denn der Mensch, der mit Wenigem zufrieden ist, freut sich auch über einen
einzigen As.
Lektion 10:
Gut gemacht, Marcus!
"Höre, Marcus, hört Mutter und Domitilla! Lucius, der Sohn des Calpurnius Marcus,
hat ein Trauerspiel geschrieben; in der Tat hat er ein großes Thema gewählt:
Er hat heute vom Stolz und vom Tod des Coriolanus vorgelesen.
Du aber, Marcus, hast du schon überhaupt von Coriolanus gehört?"
"Ich habe schon gehört, Vater, denn ich habe die Bücher des Livius gelesen und bei
Diodotus haben wir schon den berühmten Feldherren Coriolanus behandelt:
Nachdem er die Truppen der Volscer besiegt hatte, hat er einen Triumph gefeiert.
Dann haben alle den Sieger mit fröhlichem Geschrei gelobt. Aber sobald er den
Neiddes Volkes und der Tribunen hervorgerufen hatte, verlies er die Heimat,
unterstützte die Volscer und er bereitete einen Krieg vor..."
"Es ist genug, Marcus; du kannst in der Tat gut von Coriolanus erzählen. Das habe
ich eben gesehen und freue mich. Aber was habt ihr bei Diodotus gemacht? Was
habt ihr vorgtragen?"
"Titus beschuldigte Coriolanus, weil er sein Vaterland verraten hat und weil er mit
den Truppen der Volscer Rom umzingelte. Ich habe aber die Worte der Mutter
gebildet und unter anderem Folgendes gesagt:
"Du hast die Legion aus Rom vertrieben, du hast unsere Soldaten geschlagen, du..."
"Ich lobe dich, Marcus, denn du hast vieles gelernt und vieles verstanden.
Du bist ein guter Sohn, wenn du auch keine Tragödien schreibst."
Dann sagte er zu Domitilla und zu seiner Mutter: "Ist unser Marcus etwa nicht
gebildet?
Freut ihr euch etwa nicht? Schau! Heute lacht Marcus, heute ist er nicht traurig! In
der Tat ist Marcus froh, sobald er die Wörter seines Vaters hörte und sagt:
"Ich freue mich, weil du mich gelobt hast, Vater. Ich versuche immer, ein guter Sohn
zu sein."
Aber still für sich sagt er: "Du hast meine Wünsche gehört, Venus, und du hast mir
geholfen. Schon lobt Vater mich, schon freut er sich. Vielleicht tadelt er meine Liebe
nicht mehr, vielleicht sogar der Vater Cornelias..."
V
1. "Was habt ihr heute in der Schule gemacht?" - "Wir haben viel geredet."
2. "Erzähl, ich bitte dich!" - "Der Lehrer hat aus einem Buch vorgelesen."
3. "Und du? Was hast du gemacht?"
4. "Was fragst du? Ich habe dem Lehrer zugehört.
5. Er hat einige Fabeln des Äsop vorgelesen.
6. Eine Fabel handelte von Fröschen.
7. Die Frösche wollten einen König, aber Jupiter hat ihn ihnen verweigert.
8. Endlich gab er ihnen eine Wasserschlange als König."
9. "Hast du die Fabel nicht begriffen? Was lehrt die Fabel?"
10. "Sicher habe ich alles verstanden, aber ich kann es nun nicht alles erörtern."
11. "Habt ihr Jungen heute etwa garnichts geschrieben?"
12. "Wir haben wenig geschrieben; wir haben Fabeln geschriebn (gemacht) und
vorgelesen." 13. "Und was hat der Lehrer gesagt?" 14. "Er hat meine Fabeln sehr
gelobt!"
E
Marcus spazierte über den Marktplatz. Plötzlich sah er Titus, ging zu ihm hin und
fragte seinen Freund: "Hast du Cornelia gesehen? Cornelia und Afra sind nicht aufs
Capitol gekommen." Sein Freund antwortete: "Was hast du gemacht? Hast du etwa
Cornelias Briefe nicht gelesen? Hast du die Briefe etwa nicht Davus gegeben? Eben
erst bin ich vom Capitol gestiegen und habe Cornelia mit Megaera, nicht mit Afra,
gesehen. Aber Megaera ist nicht von deiner Cornelia gewichen."
1
tacet/ sedes/ caveo/ legis/ caremus/ liberat/ petunt/ scribunt/ finit/ admonetis/
deserit/ abducunt/ ridemus/ ludis/ explet/ descendit/ iaceo/ stat/ curris/ studemus/
accidit/protegimus/ claudo/ circumdo
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1: ambulabam / videbamus / audiebamus
2: disputabamus / observabamus / salutabamus
3: gaudebamus / cucurrerunt / circumdederunt / ceciderunt
4: clamavit / petivit / audivit
5: timebant / erant / habebant
6: accesserunt / reliquerunt / discesserunt
7: laudavit / protexistis.
1. Cornelia erzählt: "Ich ging mit Freund(inn)en auf dem Forum spazieren. Dort
sahen und hörten wir viele Dinge.
2. Bald diskutierten wir über die Preise der Kaufleute, bald beobachteten wir
Handwerker, bald begrüßten wir Freunde (Freundinnen).
3. Eben hatten wir Spaß an einem Spiel (freuten uns an ...), als plötzlich einige
Männer über das Forum liefen, einen Handwerker umgaben (und) den armen Kerl
schlugen.
4. Der Handwerker schrie laut (mit lauter Stimme) und bat um Hilfe. Aber niemand
half dem Handwerker.
5. Alle fürchteten nämlich um ihr Leben, weil jene Männer Gladiatoren waren und
Schwerter hatten.
6. Als (Sobald) Polizisten (heran-)kamen, ließen die Gladiatoren den Handwerker
schnell los (zurück) und machten sich aus dem Staub (gingen weg).
7. Der Handwerker aber pries die Götter: 'Ihr habt mich beschützt!'."
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Genitive: copiarum; legionum; pretiorum; filiorum; consiliorum; terrarum; verborum;
oppidorum; regum; patrum.
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Lektion 11:
Ein junger Mann macht Geschichte
Als 19 jähriger, ihr Jungen, hat Gaius Octavianus nach einem persönlichen Plan und mit Privatvermögen Truppen
aufgestellt. Damals drohten dem römischen Volk, dem ewigen Rom, dem Forum, den Tempeln und dem Kapitol
große Gefahr, denn Brutus und Cassius - aber was sehe ich? Titus hört meinen Worten nicht zu; Titus versucht,
viel mit seinen Freunden zu erzählen. Los, sage mir, Titus: Was kannst du uns über Brutus und Cassius erzählen?"
Titus zögert ein wenig, dann antwortet er dem Lehrer: "Brutus und Cassius bereiteten mit einigen anderen einen
Anschlag gegen den Diktator Cäsar vor.
Aber nachdem sie Cäsar getötet hatten, waren sie bei fast allen Menschen, Männer und Frauen, verhasst. Deshalb
verließen sie Rom, haben sich nach Griechenland zurückgezogen und dort Truppen erworben.
Damals war M. Antonius der Feind des C. Iulius Octavianus, des Erben Cäsars; es war Krieg in Italien, der
Aufstand Roms, solange bis Octavianus sich Antonius geneigt gemacht hat.
Mit Antonius hat er Brutus und Cassius besiegt und die Kriege beendet..."
"Vieles", sagte Diodotus, "ist dir bekannt, Titus, aber dennoch nicht alles. Deshalb muss ich euch das Übrige
erzählen, Jungen, ihr aber hört zu: Marcus Antonius hat Kleopatra, der Königin ägyptens, einige Provinzen des
römischen Reiches zugestanden; er lebte wie ein König mit der Königin in Alexandria. Wiederum drohten dem
Reich große Gefahren, aber Octavianus befreite die Menschen von der Furcht und gab den Ländern einen lang
andauernden Frieden. Deshalb teilten die Senatoren Octavianus viele Ehren zu: Sie nannten ihn den Vater des
Vaterlandes und Augustus..."
"...und weihten einen Altar, den Frieden des Augustus!"
"Was? Wessen Stimme habe ich gehört? Wem ist es erlaubt, während den Worten des Lehrers zu schreien?
Gefällst du dir so sehr, Titus? Versuchst du uns zu verwirren? Nimm dich in Acht! Aber weil ich eben vieles vom
Kaiser Augustus erzählt habe, ist dir deine Kühnheit jetzt ungestraft."
V
1. Octavian hat, nachdem er Antonius und Cleopatra besiegt hatte, versucht, die Herzen der Menschen für sich zu
gewinnen.
2. In Rom hat der neue Kaiser nicht nur vielen Senatoren, sondern sogar dem elenden Volk gefallen.
3. Denn wer hat dem Volk so viele Gebäude geschenkt, wer den Göttern so viele Tempel versprochen wie
Augustus?
4. Aber manche Tempel sind, weil sie schön waren, fast allen Menschen bekannt gewesen.
5. Wessen Ratschläge haben die Senatoren der Römer so oft gelobt, wem haben sie so viele Ehrenämter zugeteilt?
6. Wer hat den Kaiser Augustus Vater des Vaterlandes genannt?
7. Nicht nur das Volk, sondern sogar die Senatoren haben Augustus als Vater des Vaterlandes begrüßt.
E
Diodotus fragt Titus: "Warum hat Coriolanus weder den Senatoren noch den Tribunen noch dem Volk gefallen,
Titus?" Aber Titus hört nicht zu; denn er hat im Sinn, einen Brief an seinen Freundin zu schreiben. Dann sagt
Diodotus: "Macht es dir etwa keinen Spaß, dich durch Wissenschaft zu bilden?" Schließlich antwortet Titus dem
Lehrer: "Ich habe die Bücher des Livius meinem Vater gegeben; deshalb konnte ich nicht lesen."
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ubique, statim und quo scheiden als Adverbien bzw. Relativpronomen aus. Wegen tandem im Hauptsatz und vom
Sinn her bleibt nur postquam als Lösung übrig.
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1: te, tu; 2: vos, ego; 3: me, nos, quid, quis; 4: suum, se; 5: sibi, suam; 6: tu, tuam, tua; 7: ne/nos, mihi.
1. Der Herr (sagt): "Schon viele Stunden warte ich auf dich. Und du, wo bist du gewesen?"
2. Ich sagte zu den anderen Sklaven: "Ihr sucht Afer, ich aber bleibe hier."
3. Viele Sorgen quälten mich und uns alle: "Was ist unserem Afer passiert? Wer hat Afer eine Falle gestellt?
4. Vielleicht hat er seinem Freund geholfen und sich nicht um sich selbst gekümmert?
5. Hat er sich etwa Wein gekauft und seinen Heimweg nicht mehr gefunden?"
6. "Du aber bist sicher bei deiner Freundin gewesen und hast deine Pflichten nicht erfüllt.
7. Erzähle endlich: Warum bist du so spät zu uns gekommen? Antworte mir!"
7
docere - discere; dolere - gaudere; laudare - vituperare; bellum - pax; imperator - milites; amicus - inimicus
Lektion 12:
Kein Glück im Kaiserhaus
Kaiser Augustus, der dem römischen Volk nach den vielen Kriegen Frieden gab, wurde von der Fortuna nicht
immer und überall begünstigt.
Von den Ehefrauen, die er heiratete, hatte er keinen Sohn, obwohl er sich nichts sehnlicher wünschte. Seine Enkel
aber, die er sehr mochte, verlor er beide, Gaius Caesar in Asien und Lucius Caesar in Massilia.
Später hat er den Agrippa Postumus und den Tiberius adoptiert.
Von diesen verstieß er bald den Agrippa, dessen Verhalten schlecht war.
Diesen schaffte er später auf eine kleine Insel, auf der er ein schlechtes Leben lebte.Augustus hatte eine Tochter,
die er mit großer Sorgfalt erzog: Iulia. Zuerst gab er diese dem Sohn seiner Schwester, dann, sobald dieser
gestorben war, seinem Freund Marcus Agrippa zur Frau.
Mit diesem lebte Iulia einige Jahre und gebar zwei Töchter und drei Söhne, Gaius Caesar, Lucius Caesar, Agrippa
Postumus, von denen wir schon erzählten.
Nachdem auch Marcus Agrippa gestorben war, gab Augustus Iulia dem Tiberius zur Frau, weil sie ihn nicht liebte.
Bald hat Tiberius sie verlassen und suchte die Insel Rhodos auf; dann lebte Iulia mit Vergnügen mit ihren
Freunden, denn dann war sie frei. Dem Augustus aber gefielen ihre Sitten nicht; deshalb schaffte er sie auch auf
eine kleine Insel weg.
Obwohl ihn das römische Volk und die Senatoren wiederum und wiederum für sie baten, zeigte er ihr keine
Nachsicht und immer wenn er von ihr und von ihrer Tochter Iulia erzählte, pflegte er sie seine "Krebsgeschwüre"
zu nennen.
V
1. Tiberius, der Sohn Livias, die Gattin des Augustus, die sich vor dem Zorn des Augustus fürchtete, lebte einige
Jahre auf Rhodos, einer Insel bei Griechenland.
2. Augustus hatte diesen als Erbe ausgewählt.
3. Nach dem Tode Augustus wurde Tiberius Kaiser der Römer.
4. Erst waren die Senatoren ihm gewogen; dann wiesen sie ihm wenige Ehrenämter zu, mit denen er zufrieden
war.
5. Später also konnte sich Tiberius auch nicht die Gemüter der Sentoren für sich gewinnen.
6. Sie fürchteten sich vor dessen Neid und Zorn.
7. Nicht einmal seine Mutter Livia, die ihm die Herrschaft übertrug, war ihm noch gewogen.
8. Nach einigen Jahren verließ er Rom und lebte auf Capri, einer kleinen Insel bei Italien.
9. Das Volk freute sich über dessen Tod.
E
Cäsar, dessen Herrschaft einigen nicht gefiel, dem Brutus und Cassius den Tod bereiteten, hat in seinem
Testament C. Octavius adoptiert. Dieser hat mit den Reichtümern Cäsars große Truppen aufgestellt, mit denen er
das Volk der Römer von der Gefahr, die drohte, befreite. Octavianus, den die Senatoren Augustus nannten, hat
dem Volk Frieden gegeben, der viele Jahre blieb.
Titus: "Warum haben Brutus und Cassius Caesar umgebracht? Was hat ihnen nicht gefallen? Was hat ihren Zorn
ausgelöst?" Marcus: "Was du fragst, das weiß ich: Sie haben seinen Hochmut nicht ertragen, ihn für einen
Tyrannen gehalten; deshalb haben sie ihn getötet." Titus: "Und was (weißt du) über Octavianus?" Marcus: "Der
war Cäsars adoptierter Sohn. Ihm waren Brutus und Cassius verhasst. Aber weil diese Männer große Truppen
hatten, hat Octavianus Antonius für sich gewonnen, denn er hatte im Sinn, die Männer, die das Vaterland
bedrohten, mit diesem zu besiegen."
1
1: quibus; 2: quem; 3: quam; 4: cuius; 5: quo; 6: quae; 7: quos; 8: quae.
1. Brutus und Cassius bedrohten mit den Truppen, mit denen sie in Griechenland waren, Octavian.
2. Octavian aber besiegte zusammen mit Antonius, den er für seinen Freund hielt, Brutus und Cassius.
3. Später lebte Antonius zusammen mit Kleopatra, der Königin Ägyptens, die er sehr liebte, in Alexandria wie ein
König.
4. Deshalb klagte Octavian, dessen Macht in Rom noch nicht stark genug war, Antonius beim Volk an:
5. "Antonius, mit dem ich Brutus und Cassius besiegt habe, hat jetzt seine Heimat verlassen und verraten.
6. Der Frau, die Antonius völlig verwirrt, hat er einige Provinzen des römischen Reiches überlassen.
7. Die Sitten der Römer, die wir immer bewahrt haben, verlacht er mit großem Hochmut.
8. Ich habe vor, euch von den Gefahren zu befreien, die uns von Antonius drohen."
2
1: Afra, quae semper tacuit, nunc ...; 2: Senatores, qui in templum properant, ...; 3: ... amicos, quibuscum ludere
potest, ...; 4: Marcus, cuius pater doctus est, ...; 5: (Magnum) Aedificium, ex quo Marcus venit, templum..:, 6:
Gladiatores, quos turba laudat, ...; 7: Timor servorum, qui e carcere ..., magnus erat.
1. Afra, die immer geschwiegen hat, versteht jetzt schon viel.
2. Die Senatoren, die in den Tempel eilen, sind froh.
3. Marcus sieht Freunde, mit denen er spielen kann.
4. Marcus, dessen Vater gebildet ist, liest und studiert (lernt) oft.
5. Das große Gebäude, aus dem Marcus kommt, ist der Jupiter-Tempel.
6. Die Gladiatoren, die die Menschenmenge lobt, haben schon viele getötet.
7. Die Angst der Sklaven, die aus dem Gefängnis entkamen und sich dann trennten, war groß.
3
1. eius; 2. is; 3. eo; 4. eorum; 5. eam; eius; 6. ei.
1. Marcellus, der Neffe des Augustus, heiratete dessen Tochter.
2. Als dieser starb, gab Augustus seine Tochter seinem Freund, Marcus Agrippa, zur Frau.
3. Mit ihm hatte Julia zwei Töchter und drei Söhne.
4. Augustus aber hat deren (ihre) Söhne adoptiert, nachdem Agrippa gestorben war.
5. Dann mußte Tiberius Julia heiraten, obwohl er sie nicht liebte und ihren Charakter tadelte.
6. Augustus, der den Charakter seiner Tochter immer wieder tadelte, verzieh ihr nicht.
Cursus Continuus - Repititio Generalis 9-12
1:
1. "Ich", sagte Davus, "bin, nachdem ich meine Pflicht gut erfüllt hatte, sofort aus der Subura weggegangen.
2. Dann hat mich Gallus, weil er den Zorn seines Herrn sehr fürchtete, verlassen.
3. Plötzlich hat mich, während ich durch das Argiletum gehe, wo es viele böse Menschen gibt, ein starker Mann
gepackt und festgehalten.
4. Dieser hat mich, obwohl ich dauernd schrie, durch viele Straßen in ein Viertel gerührt, wo niemand mein
Geschrei hörte.
5. Trotzdem bin ich diesem Menschen, der sich sicher bemühte, mich aufs Land zu verschleppen, davongelaufen,
weil ich ein Sohn der Glücksgöttin Fortuna bin!"
2:
1. vicit. Senat und Volk von Rom erlaubten dem Coriolan einen Triumph, nachdem er die Truppen der Volsker
besiegt hatte.
2. egit. Aber nachdem er den (diesen) Triumph gefeiert hatte, erregte er den Zorn und den Neid der einfachen
Leute.
3. accidit. Sobald dies geschehen war, ging Coriolan aus der Heimat weg und verriet sie.
4. reliquit. Denn nachdem er die Heimat verlassen hatte, begünstigte er die Volsker, die Feinde des römischen
Volkes, unterstützte sie mit seinem Rat und bereitete einen Krieg gegen die Heimat vor.
5. audivit. Nachdem Veturia, die Mutter des Coriolan, dies gehört hatte, kam sie sofort zu ihrem Sohn und tadelte
ihn mit strengen Worten.
6. vituperavit. Nachdem ihn die Mutter getadelt hatte, entfernte sich Coriolan von den Volskern.
3:
v-Perfekt: finire; vocare; petere;
u-Perfekt: deserere; s-Perfekt: dicere; evadere; ducere; discedere;
Dehnungsperfekt: (con)venire; adiuvare; legere; relinquere; videre; agere;
Reduplikationsperfekt: pellere; dare; discere; prodere; caedere;
Perfektstamm unverändert: comprehendere.
5:
1. quem. Orpheus, den Menschen und Tiere liebten, lebte in Thrakien.
2. quae. Dieser heiratete Eurydike, die ihm sehr gefiel.
3. cui. Aber der unglückliche Mensch, dem die Gölter nicht gewogen waren, verlor seine (Ehe-) Frau.
4. cuius. Deshalb stieg Orpheus, dessen Kühnheit sicher alle lobten, in den Orkus hinunter.
5. quorum. Die Königin und der König des Orkus, deren Sinn Orpheus beeinflussen konnte, gaben ihm Eurydike.
6. quam. Trotzdem verlor er die Frau, die er so sehr liebte, zum zweitenmal.
6:
1D; 2F; 3E; 4A; 5B; 6C
7:
1F; 2D; 3A; 4B; 5G; 6E; 7C
8:
1. ... vir, cuius gloria magna erat. 2. ... homines, quorum mores mali erant. 3. ... hominem, quem nemo amabat.
1. Marcus Porcius Cato Censorius war ein berühmter Mann (ein Mann, dessen Ruhm groß war). 2. Dieser klagte
verbrecherische Menschen (Menschen, deren Sitten verbrecherisch waren,) überall an. 3. Deshalb nannten die
Römer den Cato einen strengen Menschen (einen Menschen, den niemand liebte).
9:
sehr; oft; dort; zuerst; immer; (zu) spät; so; überall; auf alle Fälle/in der Tat; da/dann/darauf/damals; zum
zweitenmal; gut; bald; so sehr; schnell; nicht mehr; genug; eben erst/gerade/bald/nur; ungefähr/fast; jetzt; ein
wenig; schon/bereits.
Adverbien der Zeit: saepe, primo, semper, sero, tum. Herum, mox, non iam, modo, nunc, iam.
Adverbien des Ortes: ibi, ubique.
Adverbien der Art und Weise: valde, sic, profecto, bene, adeo, cito, satis, fere, paulum.
10:
Beiordnende Konjunktionen: atque/ac; et; -que; ne ... quidem; etiam; quoque; neque ... neque/nec ... nec; sed;
autem; tamen; aut; aut... aut; itaque; igitur; nam; enim.
Unterordnende Konjunktionen: cum (mit Indikativ); dum; donec; postquam; ubi; quod; ut (wie); si; nisi;
quamquam; etiamsi.
11:
Hand A: Es passen die Finger 1,3,6,9.
Hand B Es passend die Finger 2,4,7.
An keine Hand passen die Finger 5,8,10.
Ohne Endung können übersetzt werden die Imperative (reinen Stamm): inveni; remove; vove; spera; place; audi;
sta; fini; mane
Lektion 13:
Altar des Friedens
"Schau, der Friedensaltar", sagt Diodotus, "das berühmte Werk, das gelobte Werk, das von Augustus erbaute
Werk. Hier sehen wir den Kaiser Augustus und seinen Freund Agrippa, dort die Julia, die von ihrem Vater
Agrippa und danach Tiberius in die Ehe gegeben wurde - diese Julia, von deren Schicksal ich schon erzählt habe.
Oh wie froh war sie, als sie von Tiberius verlassen worden war, dem nicht geliebten Mann, wie unglücklich, als
sie von ihrem verletzten Vater auf eine kleine Insel verbannt wurde, weggeschafft aus Italien. Schau! Hier sind
Lucius und Gaius Cäsar, die von Agrippa abstammenden Jungen, dort ist Tiberius, der Kaiser, der von vielen
getadelt und von wenigen gelobt wurde! +++ Wir sehen von der Menge der Götter die Mutter Erde, die den
Menschen alles Gute gibt. Dort aber sind die Söhne des Mars und der Rea Silvia, die der König Amulius, ein
schlechter Mensch, an einem entfernten Ort aussetzte. Eine Wölfin fand die ausgesetzten Jungen; von dieser sind
sie gerettet und eine Zeit lang ernährt worden - aber schau!
Schon nähert sich Faustulus.
Faustulus, der die Jungen, die von der Wölfin gerettet und ernährt wurden, mit sich nahm und aufzog, war Hirte.
Von diesem waren den Jungen die Namen Romulus und Remus gegeben worden.
Nachdem diese lange unter Hirten gelebt hatten, wurden sie zufällig zu ihrem Großvater geführt. Dieser war
Numitor, der Vater der Rea Silvia, der von seinem Bruder Amulius aus dem Königreich vertrieben wurde. Oh
welch großes Verbrechen, welch großes Unrecht.
Sobald sie vom Vater die Verbrechen des Amulius gehört hatten, griffen die Brüder aber sofort zusammen mit
einer großen Schar an Hirten Alba Longa, eine benachbarte Stadt, an. Dort wurde der König Amulius von ihnen
getötet und das Königreich ist Numitor zurückgegeben worden. Zu dieser Zeit beschlossen Romulus und Remus
an dem Ort, wo sie ausgesetzt und erzogen worden waren, eine Stadt zu gründen. Aufgrund der Vogelschau
wurde Romulus die Herrschaft übergeben. Nachdem dieser von Remus verlacht und herausgefordert worden war,
tötete er den Bruder.
Er nannte die Stadt aber, die gerade gegründet war, nach seinem Namen Rom."
V
1. Die Brüder Romulus und Remus, die von Faustulus gefunden worden waren, sind von seiner Frau erzogen
worden.
2. Später ist von ihnen eine Stadt auf dem Palatin gegründet worden.
3. In diese Stadt kamen Schaaren von Hirten und anderen Menschen zusammen, von denen die Brüder sehr
unterstützt wurden.
4. Diese Stadt umgab Romolus mit Mauern.
5. Aber weil Rhemus im Scherz die neuen Mauern übersprang wurde er von seinem Bruder, Rhomolus, sofort
getötet.
6. Aber die gegründete Stadt wurde nach dem Namen von Romolus benannt.
E
Davus, der Sklave des berühmten Senators T. Calpurnus, rannte durch die Straßen, denn er suchte seinen Freund
Syrus. Endlich fand er seinen Freund, den er überall gesucht hatte, vor einem Laden. Er sagte: "Sei gegrüßt Syrus,
komm schnell! Du bist überall gesucht worden. Wenn du dich beeilst kannst du vielleicht dem Zorn deines Herrn
entwischen."
1
1. Davus verba Marci audivit. 2. Davus litteras Marci non amisit. 3. Officium explevit. 4. Homo novus magnam
gloriam petivit. 5. Profecto senatores ei multos honores tribuerunt. 6. Augustus Liviam duxit. 7. Augustus mores
filiae vituperavit. 8. Tiberius luliarn reliquit.
= 1. Davus hörte die Worte des Marcus. 2. Davus verlor den Brief des Marcus nicht. 3. Er erfüllte seine Pflicht. 4.
Der Emporkömmling strebte nach großem Ruhm. 5. Tatsächlich erwiesen die Senatoren ihm viele Ehren. 6.
Augustus heiratete Livia. 7. Augustus tadelte den Charakter seiner Tochter. 8. Tiberius verließ Julia.
2
1. Tiberius luliam non amatam duxit. 2. lulia a patre in insulam parvam transportata maesta est. 3. Puella ab amico
relicta maesta est. 4. Ab amico prodita non iam ad eum venit. 5. Nonne librum tibi a me datum legisti? 6. Meum
opus a cunctis laudatum mihi non placet.
= 1. Tiberius heiratete Julia, obwohl er sie nicht liebte. 2. Julia ist traurig, weil sie vom Vater auf eine kleine Insel
geschafft wurde. 3. Das Mädchen ist traurig, weil es von seinem Freund verlassen wurde. 4. Nachdem sie von
ihrem Freund verraten worden war, kam sie nicht mehr zu ihm. 5. Hast du das Buch, das ich dir gab, etwa nicht
gelesen? 6. Mein Werk gefällt mir nicht, obwohl es alle loben.
3
Beispiel:
Satz 2: Die Menschen, die von der Furcht befreit waren, freuten sich über den lang anhaltenden Frieden. Nachdem die Menschen von Furcht befreit waren, freuten sie sich über ... - Die Menschen freuten sich über.... weil
sie von Furcht befreit waren. - Die Menschen mussten endlich keine Angst mehr haben. Deshalb freuten sie sich ...
/ Und so freuten sie sich ... - Vermieden werden sollte: Die von Furcht befreiten Menschen freuten sich ... - Nicht
sinnvoll wäre: Obwohl die Menschen....
4
1. pulsus est; 2. remoti et expositi sunt; 3. inventi ac servati sunt; 4. abducti et educati sunt; 5. data sunt; 6. ducti
sunt; 1. occisus (est); redditum est; 8. conditum est; nominatum est.
1. Numitor, der König von Alba Longa, wurde von seinem Bruder Amulius aus seinem Königreich vertrieben. 2.
Bald wurden auch die Enkel Numitors von diesem schlechten Kerl weggeschafft und ausgesetzt. 3. Diese Knaben
wurden von einer Wölfin gefunden und gerettet. 4. Später wurden sie von Faustulus aufgefunden und erzogen. 5.
Von diesem Hirten wurden den Knaben die Namen Romulus und Remus gegeben. 6. Nachdem sie lange unter
Hirten gelebt halten, wurden sie zufällig zu ihrem Großvater gebracht. 7. Darauf wurde der König Amulius von
Romulus und Remus getötet, und Numitor (wurde) seine Königsherrschaft zurückgegeben. 8. Dann wurde von
den Brüdern eine neue Stadt gegründet, die nach dem Namen des Romulus Rom genannt wurde.
5
coming soon
6
muto (das einzige Verb), hominum (der einzige Genitiv); ei (der einzige Dativ); optas (Singular); nova (Neutrum
Plural); veni (Perfekt); consilium (Nom. Sg. n); relinque (Imperativ).
Cursus Continuus - Repititio Generalis 13-16
1:
1. Augustus hatte von den Ehefrauen, die er heiratete, keinen Sohn, obwohl er nichts
mehr wünschte.
2. Nachdem auch Marcus Agrippa gestorben war, gab Augustus Julia dem Tiberius
zur Frau, obwohl er/sie ihn nicht liebte.
3. Augustus verzieh, obwohl ihn das römische Volk immer wieder bat, der Julia
nicht, und wenn er von ihr erzählte, pflegte er sie sein "Krebsgeschwür" zu nennen.
2:
1. Cassius und Brutus, die Cäsar ermordet (getötet) hatten, töteten sich selbst,
nachdem sie von Antonius und Octavian, der später Augustus genannt wurde,
besiegt worden waren.
2. Quinctilius Varus, der von Augustus nach Germanien geschickt worden war,
wurde dort von Arminius, dem Anführer der Germanen, mit List in eine Falle
gelockt. In jener Schlacht wurden drei Legionen umgebracht. In (den) alten Büchern
lesen wir, daß Augustus, nachdem er gehört hatte, daß so viele Soldaten getötet
worden waren, gerufen habe: "Varus, gib die Legionen zurück!"
3. Der Tempel des Gottes Janus, der in alten Zeiten selten geschlossen (worden) war,
wurde von Augustus dreimal geschlossen. Jenen Tempel nämlich schlossen die
Römer nur im Frieden.
4. Es ist bekannt, daß von Augustus viele Denkmäler (Monumente) gebaut worden
sind und (daß) viele Tempel, die durch Kriege und Brände zerstört worden waren,
erneuert worden sind.
3:
Einflußbereich des Prädikats: 1. bene educatus erat litteris; vini voluptatumque
cupidus erat; pecunia carebat. 2. pecunia abundabat; divitiis donavit. 3. belli gloriae
studuit; bene in Africa pugnavit; insidias eius non satis caverat; Mario imperatori
tradidit. 4. Mario non diu favit; Sullae a senatoribus datum erat. 5. consilia plebis
non curavit; cum militibus suis Romam occupavit; dictatorque nominatus est. 6.
carere foro et vacare officiis curisque studuit; in animo habebat... gaudere; multa
templa voverat; morte ... mala... amisit; apparet deos ... non favisse.
Übersetzung:
1. Auch wenn Sulla als Knabe reich war an allen Geistesgütern und in den
Wissenschaften wohl gebildet war, war er trotzdem anfangs gierig auf Wein und
sinnliche Vergnügungen, hatte aber kein Geld. 2. Später aber änderte eine Dirne, die
Geld im Überfluß hatte, ihr Testament und beschenkte Sulla mit viel Geld. 3. Dann
strebte Sulla nach Kriegsruhm und kämpfte erfolgreich in Afrika mit Jugurtha, dem
König von Numidien. Ihn besiegte Sulla, weil er sich vor dessen Nachstellungen
nicht genug gehütet hatte, und übergab ihn. dem Feldherrn Marius. 4. Trotzdem war
Sulla dem Marius nicht lange gewogen. Jenem wurde nämlich vom Volk der
Oberbefehl zum Kampf gegen Mithridates übertragen, der (eigentlich) dem Sulla
vom Senat übertragen worden war. 5. Sulla kümmerte sich nicht um die Beschlüsse
des Volkes, mit seinen Soldaten besetzte er Rom und wurde zum Diktator ernannt. 6.
Am Ende seines Lebens aber bemühte er sich (darum), mit dem Forum nichts zu tun
zu haben und frei von Pflichten und Sorgen zu sein. Er hatte im Sinn, sich vor
seinem Tod am ländlichen Leben zu freuen. 7. Es ist aber klar, daß die Götter dem
Sulla nicht gewogen waren, obwohl er ihnen viele Tempel geweiht hatte: Er verlor
nämlich sein Leben durch einen schlimmen Tod.
4:
1. explebo. Lange habe ich meine Pflichten nicht erfüllt. Aber bald werde ich meine
Pflichten erfüllen. 2. adiuvabimus. Lange Zeit sind die Freunde von uns nicht
unterstützt worden. Aber bald werden wir die Freunde unterstützen. 3. monebunt.
Die von uns nicht unterstützten Freunde ermahnten uns lange vergebens. Bald
werden uns die Freunde nicht mehr umsonst ermahnen. 4. puniet. Lange sind die
Verbrecher nicht bestraft worden. Aber bald wird ein gerechter Richter jene
Menschen bestrafen. 5. petet: Lange wurde von einem unglücklichen Menschen
Hilfe erbeten. Bald aber wird jener nicht mehr um Hilfe bitten. 6. accurret - inveniet.
Der Freund, der schnell zu mir hergelaufen war, hat mich nicht gefunden. Bald wird
der Freund noch einmal zu mir herlaufen, und er wird mich finden.
5:
1. Der Spartaner Kleomenes wurde gefragt: "Warum haben die Spartaner die
Argiver, mit denen sie oft, lange und mit großer Gewalt gekämpft hatten und die sie
oft besiegt hatten, nicht vernichtet?" 2. Jener aber antwortete, dies sei von den
Spartanern nicht angestrebt worden, und versicherte, daß er und alle Spartaner
zufrieden seien, immer Feinde zu haben. 3. "So nämlich", sagte er, "sind unsere
Männer immer an die Gefahren erinnert worden und (sind) immer kampfbereit
(begierig auf Krieg) gemacht worden. 4. Sicherlich werden unsere Männer ihre Kraft
nicht trainieren können, wenn sie nicht die Argiver als Feinde haben (werden)".
6:
1. Gast: Heute ist der Wein nicht gut. Aulus: Was hat er gesagt? Ich habe (es) nicht
gut gehört. Paulus: Er sagte, daß heute der Wein nicht gut ist (sei). 2. Gast: Aulus
schweigt oft; er lacht nicht oft, denn Aulus ist eingebildet (hochmütig). Aulus: Wie?
Was hat er gesagt? Paulus: Er hat gesagt, daß Aulus oft schweigt, (daß) er nicht oft
lacht. Denn Aulus sei hochmütig. 3. Gast: Der Gladiator Syrus hat gestern nichts
gefürchtet, sondern mit großer Kraft gekämpft. Aulus: Wer hat sich gefürchtet?
Paulus: Er hat gesagt, daß der Gladiator Syrus sich gestern nicht gefürchtet hat
(habe), sondern mit großer Kraft gekämpft hat (habe). 3. Gast: Deshalb ist Syrus
nicht verwundet worden, sondern hat gesiegt. Aulus: Ich habe (es) nicht gut gehört.
Paulus: Er sagte, daß Syrus nicht verwundet worden ist (sei), sondern gesiegt hat
(habe). 4. Gast: Dem Sieger sind große Geschenke gemacht worden. Paulus: Er sagte,
daß dem Sieger große Geschenke gemacht worden sind (seien/wurden). 5. Gast: Ich
bin mit dem Wein nicht zufrieden. Paulus: Jener sagt, er sei mit dem Wein nicht
zufrieden. Aulus: Und die anderen? Paulus: Auch die anderen sagen, daß sie mit
dem Wein nicht zufrieden sind (seien). 6. Gast: Du, Aulus, was sagst du über die
neuen Konsuln? Aulus: Ich sage, daß sie böse Menschen sind, rauh, geldgierig,
hochmütig.
7:
Akkusativ als Objekt: 1. Aram Pacis 2. pueros ... expositos; nomina 3. fratrem 4. quod
oppidum; 5. Troianos. Akkusativ als Adverbiale ohne Präposition: unam horam;
multos annos.
Akkusativ in präpositionaler Verbindung: 3. apud auctores antiquos 4. apud
Homerum.
Akkusativ als 'Subjekt' eines Ad: 1. multos homines 3. Romulum et Remum. 4.
Troiam (fuisse) oppidum ... situm 4. Graecos 5. eos ... adiutos.
Übersetzt:
1. Es steht schon fest, dass viele Menschen den Friedensaltar gesehen haben.
2. Faustulus, welcher die an einem abgelegenen Ort ausgesetzten Jungen beschützte
und erzog sie und gab ihnen diese Namen.
3. Beim antiken Schriftsteller lesen wir, dass Romulus und Remus ihren Vater
ermordet haben.
4. Ihr habt schon gehört, dass Troja eine sichere Stadt in Asien wir; dass die
Griechen diese Stadt viele Jahre lang bestürmten, und dass sie sie trotzdem nicht
eroberten, lesen wir bei Homer.
5. Außerdem erzählt der eben genannte Homer, dass die Griechen, unterstützt durch
die List des Odysseus, die Trojaner schließlich besiegt hatten.
8:
curare: cura; timor: timere; ludus: ludere; victor: victoria (vincere); magistra:
magister; clamare: clamor; donare: donum; spectare: spectaculum; amor: amare; filia:
filius.
9:
a): das auf dem Land verbrachte Leben - das Leben, das auf dem Land verbracht
wurde - als/nachdem das Leben... verbracht worden war; die heute verlorene Zeit die Zeit, die heute verloren worden ist/wurde; die nicht gut unterstützten Freunde die Freunde, die nicht gut unterstützt worden sind/wurden; - als/weil... unterstützt
worden sind/waren; die oft gesehenen Konsuln - die Konsuln, die oft gesehen
worden sind/wurden - als/weil... gesehen worden sind; die aus dem Schiff
ausgesetzten Truppen - die Truppen, die ... worden sind/wurden; die zum Herrn
gerufene Sklavin - die Sklavin, die gerufen worden ist; die zu spät gehörte Stimme die Stimme, die zu spät gehört worden ist/war - als/weil/nachdem ... gehört worden
ist/war; das vom Soldaten verlassene Pferd - das Pferd, das verlassen worden ist/war
- als/weil/nachdem ... worden ist/war; die oft erbetene Hilfe - die Hilfe, die oft
erbeten worden ist/war - als/weil die Hilfe erbeten worden ist/war.
b) agere (Akk.) vitam; amittere (Akk.) tempus, adiuvare (Akk.) amicos; videre (Akk.)
consules; relinquere (Akk.) equum; exponere (Akk.) copias, vocare (Akk.) servam;
audire (Akk.) vocem; petere (Akk.) auxilium.
10:
decurrere: herunterlaufen/ hinablaufen; recurrere: zurücklaufen; percurrere:
durchlaufen; iustitia: Gerechtigkeit; regere: lenken/ regieren; tra(ns)ducere:
hinüberführen/ überführen; transcurrere: hinüberlaufen; transponere: hinübersetzen/
übertragen/ übersetzen; imponere: hineinlegen/ drauflegen/ auferlegen (z. B.
Steuern).
11:
a) mit großer Wahrscheinlichkeit kommen vor: fatum; sors; monstrum; apparere;
mare; voluntas; animal; nex; timor; dei eum protexerunt; orare; laetus; sacrificium;
accidere; gloriae cupidus; periculum; navigare; evadere; superbia; optare; magnus.
b) es kommen vor, weil man sie in fast jeder Art von Text benötigt: enim; non; regio;
caelum; vivere; autem; etiam; terra; quondam; cum; nam.
c) es kommen wahrscheinlich nicht vor: arx; parcere; amare; plaudere; fraus; equus:
oraculum; moenia; dolus; mores; nepos; uxor; soror; pax; regina; forum; salutare;
pecunia; puella; miser; magister; plebs; miles; seditio; lupus.
Lektion 14:
Ein Held auf der Flucht
Troja war eine starke Stadt, die in Asien lag; diese Stadt wurde von den Streitkräften der Griechen lange belagert.
Paris nämlich, der Sohn des König Priamus hatte Helena, die Göttin des König Menelaos aus Griechenland über
das Meer in seine Heimat entführt. Vergeblich hatten die Anführer der Griechen die Auslieferung der Entführten
verlangt: Die Trojaner hatten ihnen immer wieder die Frau verweigert. Daher kämpften die Griechen zehn Jahre
lang mit höchsten Kräften mit den Trojanern, bis Troja, durch List und nicht durch Gewalt erobert, sogar mit
Stadtmauern und Türmen zerstört wurde. Dann entkam Aeneas mit wenigen Gefährten, da er von den Göttern
selbst gewarnt und gerettet worden war und suchte Italien auf. Die Göttin Venus nämlich, die Mutter des Aeneas,
hatte ihren Sohn ermahnt: Nach dem Willen des Jupiter persönlich wurde den Trojanern in Italien eine neue
Heimat bestimmt. Aeneas aber wurde durch widrige Winde über die Meere in die Gegend Afrikas getrieben, in
der von der Königin Dido gerade Carthago gegründet worden war. Auch Dido hatte ihre Heimat verlassen, weil
ihr Gatte Sychaeus von ihrem eigenen Bruder, der begierig nach Reichtum war, ermordet worden war.
Damals war auch Dido selbst in höchster Gefahr gewesen. Dann war auf sie selbst ein Anschlag verübt worden.
Deshalb hatte sie die Flucht ergriffen und suchte ein neues Vaterland.
eneas aber war kaum nach Carthago gegangen, als sich Dido in diesen hübschen und tüchtigen Mann verliebte.
Aeneas selbst liebte die Königin auch und blieb lange bei ihr.
V
1. Die Stadt Troja, über die der Dichter Homea erzählt, war von hohen Mauern und starken Türmen umgeben.
2. Trotzdem ist Troja von den Griechen erobert worden.
3. Denn große Streitkräfte der Griechen, die von den Grieche, die von Griechenland über das Meer nach Asien
gesegelt waren, hatten diese Stadt angegriffen.
4. Aber obwohl die Griechen mit höchster Kraftgekämpft hatten, hatten die Trojaner deren Gewalt lange
ausgehalten.
5. Hector, der Sohn des Kööönigs Priamus, hatte oft mit den Griechen gekämpft.
6. Dieser hatte Patroculus, den Freud der Archillis, im Kampf getöten.
7. Aber später ist Hector selbst von Archillis, dem berühmten König von Thessalien, getötet worden.
8. Durch wessen List ist Troja erobert und zerstört worden?
E
Der Gladiator Barbatus stand zufrieden in der Arena. Dort lag Syrus, welcher eben von ihm besiegt worden war.
Barbatus hatte schon mit vielen Gladiatoren gekämpft, aber in diesem Kampf ist er in großer Gefahr gewesen.
Dan hat er das fröhliche Geschrei des Volkes gehört und das Kolloseum als Sieger verlassen.
Rufus: Hast du schon das Meer den Ozean, hast du schon unser Meer gesehen, Gallus?
Gallus: Ich habe es nicht gesehen, denn ich bin nicht über das Meer, sondern über das Land nach Rom gekommen.
Der Herr aber ist über alle Meere gesegelt. Er liebt die Gefahr der Meere sehr. In eienm tiefen Meer pflegt er...
Rufus: Es ist genug, schweige!
1
1. moenia lata; summa turri/summis turribus; moenium; 1. milites nostros; 3. summa vi; 4. magnum; 5. magno
animali; turrim altam/turres altas.
1. Einer von den griechischen Soldaten erzählt: "Nachdem wir zu der mächtigen Stadtmauer gekommen waren,
beobachteten uns Männer von dem/n höchsten Turm/Türmen der Stadtmauer. 2. Sie versuchten, unsere Soldaten
durch großes Geschrei durcheinanderzubringen. 3. Obwohl wir mit höchster Anstrengung lange kämpften,
konnten wir die Stadt nicht erobern. 4. Aber endlich bereitete unser Feldherr eine List vor: Wir bauten ein großes
Tier." 5. Ich aber sagte: "Habt ihr etwa mit einem großen Tier den/die hohen Turm/Türme erobert? Du willst mich
verspotten. Du hast mir die List erzählt, die Odysseus vor Troja anwandte."
2
1. "Ich habe dich mit eigenen Augen gesehen, Marcus. Du warst vor dem Tempel der Venus. 2. Und genau vor
diesem Tempel hast du auf Cornelia gewartet. 3. Sie allerdings hat dich auf dem Kapitol erwartet, wie ich hörte. 4.
Und genau zu dieser Stunde war zufällig auch der Sohn des Konsuls dort. 5. Und eben dieser ging auf Cornelia zu
und ..." 6. "Halt endlich deinen Mund! Das hab' ich ja schon (allevon Cornelia selbst gehört."
3
1. deletum est; evasit; 2. agitatus est; vidit; 3. debuerat; condiderat; 4. occisus est; imminebant; 5. navigaverat;
dedit; 6. amabat; studebat; 7. venerat; adamavit.
1. Nachdem die Stadt der Trojaner von den Griechen zerstört worden war, entkam Äneas mit wenigen Gefährten.
2. Von widrigen Winden war er nach Afrika verschlagen worden, wo er die Königin Dido erblickte. 3. Sie selbst
hatte ihre Heimat verlassen müssen und hatte vor kurzem Karthago gegründet. 4. Denn nachdem ihr Ehemann
von ihrem eigenen Bruder getötet worden war, hatten ihr selbst große Gefahren gedroht. 5. Deshalb war sie nach
Afrika gefahren, wo ihr König larbas Land gab. 6. Dieser liebte Dido und wollte sie heiraten. 7. Kaum war aber
Äneas nach Karthago gekommen, da verliebte sich Dido in ihn.
4
1 a) ...expositi sunt. Tum a Faustulo...; b) Pueri, qui ab Amulio expositi erant, a Faustulo...; c) Pueri, postquam ab
Amulio expositi sunt, a Faustulo...
2 a) Augustus valde doluit; nam nepotes inpugnis amiserat. b) ... nepotes, quos amiserat, valde ...; c) Augustus
valde doluit, quod nepotes ... amiserat.
3 a) Aeneas a Didone amatus erat. Tamen Carthaginem reliquit. b) Aeneas, quamquam a Didone amatus erat,
Carthaginem reliquit.
Beispiel: 1. a) Die Knaben sind von Amulius ausgesetzt worden. Dann wurden sie vom Hirten Faustulus gefunden,
b) Die Knaben, die von Amulius ausgesetzt worden waren, wurden von... c) Nachdem die Knaben von Amulius
ausgesetzt worden waren, wurden sie ...
5
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Lektion 15:
Das hölzerne Pferd
...schon stehen die Tore Trojas offen, schon macht es den Menschen Spaß, die verlassenen Orte und das Lager der
Griechen zu sehen. Vor allem aber staunen sie über das hölzerne Pferd: die einen glauben, dass dieses Pferd eine
Opfergabe sei, die anderen beabsichtigen es aus Furcht ins Meer zu stürzen.
Schau, mit vielen Begleitern eilt der Priester Laocoon herbei und ruft schon von weitem: Oh, ihr Elenden. Meint
ihr etwa, dass die Geschenke auf List verzichten? Wisst ihr etwa nicht, dass Odysseus den anderen Griechen an
Klugheit überlegen ist? Ist es euch etwa nicht bekannt, dass er immer mit List, Hinterhalt und Betrug kämpft? Ich
glaube, dass in dem Pferd selbst Soldaten versteckt sind, ich fürchte die Griechen selbst, wenn sie Geschenke
geben.
Während Laocoon die Menschenmenge so warnt, während er sagt, dass er sich vor dem Anschlag der Griechen
fürchtet, zogen einige Hirten einen Mann, den sie erst gefunden hatten mit großem Geschrei zum König.
Dieser leugnet nicht, ein Grieche zu sein; er erzählt, dass Odysseus ihm einen Hinterhalt bereitet hatte, dass er
aber durch Flucht sein Leben rettete und dass er sich in den Wäldern verborgen hatte. Deshalb sagt der König
Priamus von Mitleid bewegt: "Ich glaube auch, dass dir von Odysseus ein Hinterhalt bereitet worden ist. Es ist
offensichtlich, dass du in Gefahr warst. Nun aber erzähle uns von dem Pferd!" Auf der Stelle bestätigt der
schlechte Mensch, dass die Griechen, die durch die Göttersprüche gemahnt wurden, der Göttin Minerva ein Pferd
aufstellten.
Schon glaubten viele Trojaner seinen Worten, schon versuchten sie, das Pferd mit aller Macht in die Stadt zu
ziehen, als plötzlich zwei Schlangen, von Minerva geschickt, erschienen und Laocoon angriffen, welcher mit
seinen Söhnen beim Altar gestanden hat. Wir ergriffen die Flucht, Laocoon und dessen Söhne aber sind von den
Schlangen überwältigt worden. Sofort schrie die Menschenmenge, dass der Priester von den Göttern selbst bestraft
wurde und sie beeilte sich, die Stadtmauern einzureisen.
V
1. "Als ich vom Kampf zum Vater Anchises kam und ihn ermahnte, Troja mit uns zu verlassen, bestritt Vater, die
Stadt verlassen zu können.
2. Darauf sagte ich: "Ich weiß, dass die Trojaner die Sieger sein köönnen, und dass die Sieger die Besiegten
entweder töten oder aus der Stadt vertreiben.
3. Aber es ist dir gestattet, zu hoffen; wir können uns durch die Flucht retten."
4. Dennoch antwortete der von Furcht bewegte Vater , dass er nicht aus der zerstörten Stadt weggehen könne.
5. Dann gab meine Ehefrau Creusa mir den kleinen Julius und stritt ab, sich vor der Flucht zu fürchten.
6. Darauf ergriff ich mit der Ehefrau Creusa, dem Sohn Julius und dem Vater Anchises die Flucht."
E
Troja ist von den Griechen erobert worden. Wir wissen, dass Troja nicht mit Kraft, sondern mit einer List erobert
worden ist. Wer aber hat überliefert, dass Äneas mit wenigen Begleitern geflohen ist und Italien aufgesucht hat?
Äneas wusste, dass für sich und seine Begleiter das neue Vaterland in Italien bestimmt worden war. Trotzdem hat
er es nicht bedauert, dass er mit widrigem Wind nach Afrika getrieben worden war. Aber die Götter haben ihn an
den Willen Junos erinnert, als es sich zeigte, dass er bei Dido bleiben und nicht Italien aufsuchen werde.
1
coming soon
2
comparavisse - imminere - paravisse - vituperare - cessisse - navigavisse - esse - finivisse.
1. Es steht fest, daß C. Octavianus im Alter von 19 Jahren mit seinem Privatvermögen Truppen ausgehoben hat.
2. Denn ihm war klar, daß dem römischen Volk große Gefahren drohten.
3. Er wußte nämlich, daß Brutus und Cassius mit anderen ein Attentat auf Cäsar verübt hatten.
4. Aber diese Männer wußten nicht, daß fast alle Menschen den Mord an Cäsar tadelten.
5. Daher freuten sich viele Römer, daß Brutus und Cassius Rom verließen und über das Meer nach Griechenland
segelten.
6. Dann waren die Römer nicht betrübt, daß kein Krieg in Italien war.
7. Später freuten sich alle, daß Octavianus die Kriege beendet hatte.
3
Laocoon - Troiani - homo malus (auch in Satz 4,5,6 gemeint) - Troiani.
1. Laokoon sagte, daß er einen Hinterhalt der Griechen fürchte. 2. Die Trojaner glaubten, dass Odysseus ihnen
einen Hinterhalt bereitet habe. 3. Der böse Mensch erzählte, daß er sich in den Wäldern versteckt habe. 4. König
Priamus glaubte, daß ihm (~ homo malus) eine Falle von Odysseus bereitet worden war. 5. Es steht fest, daß die
Trojaner ihm geglaubt haben. 6. Die Trojaner glaubten nicht, daß er mit List und Tücke kämpfen würde. 7. Daher
glaubten die Trojaner, daß sie selber nicht in Gefahr seien.
4
1. Scimus pueros a Faustulo servatos esse. 2. Audivimus regem malum pueros exposuisse. 3. Constat a Faustulo
pueris nomina dato, esse. 4. Putamus Romulum et Remum diu inter pastores vixisse. 5. Vix credimus pueros forte
ad avum ductos esse. 6. Quis non gaudet regnum regi Numitori redditum esse?
1. Wir wissen, daß die Jungen von Faustulus gerettet worden sind.
2. Wir hörten, daß der böse König die Jungen ausgesetzt hatte.
3. Es steht fest, daß von Faustulus den Jungen ihre Namen gegeben wurden.
4. Wir glauben, daß Romulus und Remus lange unter den Hirten gelebt haben.
5. Kaum glauben wir, daß die Jungen zufällig zu ihrem Großvater geführt worden sind.
6. Wer freut sich nicht, daß die Herrschaft dem König Numitor zurückgegeben worden ist?
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1. Troiani credebant: Ulixes saepe dolo pugnavit.
2. Laocoon sacerdos dixit: insidias Graecorum timeo.
3. Nam Laocoon putabat: milites in equo ipso latent.
4. Sed Troiani viderunt: sacerdos ab anguibus oppressus est.
5. Itaque Troiani putabant: Laocoon a deis ipsis vunitus est.
6
audivi 1. nonnullos pastores hominem invenisse; 2. eum hominem Graecum esse;3. Ulixem ei insidias paravisse; 4.
eum autem fuga vitam servavisse; 5. hominem malum de equo narravisse; 6. multos Troianos verbis eius
credidisse; 7. Troianos equum in oppidum traxisse.
Ich hörte, 1. daß einige Hirten einen Menschen gefunden haben. 2. daß dieser Mensch ein Grieche sei. 3. daß
Odysseus ihm eine Falle bereitet habe. 4. daß er aber durch Flucht sein Leben gerettet habe. 5. daß der schlimme
Mann von einem Pferd erzählt habe. 6. daß viele Trojaner seinen Worten geglaubt hätten. 7. daß die Trojaner das
Pferd in die Stadt gezogen hätten.
Lektion 16:
Blick in die Zukunft
Vergil hat überliefert, dass Dido sich das Leben nahm, weil Aeneas sie verlassen hat, Aeneas aber, hatte mit
Schiffen Italien erreicht.
Da stieg er mit Sybille, der Seherin, in die Unterwelt hinab und fragte in den Wohnsitzen der Glücklichen den
Vater nach dem Schicksal seines Volkes.
Dieser führte den Sohn, den er mit höchster Freude begrüßt hatte, mit sich und sagte:
"Nun werde ich dir diese Seelen zeigen, die Gott zu seiner Zeit zum Licht rufen wird und ich werde dir dein
Schicksal lehren.
Du wirst jene Könige sehen, die Alba Longa regieren werden und Burgen auf den Bergen aufstellen werden,
Nomentum, Gabii und die Stadt Fidena.
Diese werden dann die Namen sein, jetzt sind die Länder ohne Namen.
Schon werde ich dir alles mitteilen, du aber wirst jetzt staunen und hören - aber sieh da: Da kommt er, jener
Romulus, der Rom gründen wird und mit seinem Namen wird er sagen, dass er die Stadt mit Mauern umzingeln
wird und dass er der erste römische Kaiser sein wird - und hier ist jener Augustus, der die Ägypter besiegen wird,
die Grenzen des Reiches ausdehnen wird und mit höchster Freude den Stämmen und dem Landkreis Frieden
geben wird.
Du willst Tarquinius, den stolzen König, sehen und Brutus, der Tarquinius aus der Stadt vertreiben wird und im
freien Staat der erste Konsul sein wird. Willst du jenen Scipio sehen, der über Hannibal triumphieren wird, jenen
großen Catus, die übrigen berühmten Konsuln, Führer und Kaiser? Du nämlich Aeneas wirst der Gründer eines
neuen Volkes sein und die übrigen Völkern werden diesem Volk, dem Volk der Römer, gehorchen.
Die römische Herrschaft wird gerecht sein und sie werden den Völkern Frieden und gute Sitten geben. Sie werden
die Besiegten schonen, die Stolzen aber bezwingen.
V
1. Marcus Poreus Cato, der die Griechen nicht bevorzugte, pflegte es, die Römer auf diese Weise zu warnen:
2. "Wenn ihr ihnen die Briefe der Griechen gebt, wird euch viel Gefahr bevorstehen.
3. Ihr werdet die Jungen nicht gut erziehen, eure Söhne werden ihre Pflichten nicht mehr erfüllen.
4. Die Jungen lesen zu viele Bücher als dass sie es lernen mit dem Schwert zu kämpfen.
5. Wenn sich die Barbaren einen neuen Wohnsitz in Italien suchen, überwältigt euch ein schlimmes Schicksal.
6. Denn ihr werdet den anderen Völkern gehorchen, es wird das Ende des römischen Reiches sein.
7. Daher erzieht eure Jungen nach dem Brauch des Vaters, fürchtet die Götter und vertreibt griechische Lehrer aus
Italien!"
E
Laocoon mahnte die Menge der Tojaner so: "Zieht ihr etwa das Pferd in die Stadt? Hört, Trojaner! Ich werde euch
nicht viele Worte halten, aber ich werde jenes sagen: Nehmt euch vor den Griechen in Acht! Feinde geben keine
Geschenke, sondern pflegen es, einen Anschlag vorzubereiten. Werdet ih das Pferd etwa nicht ins Meer stürzen?
Jene werden euch bestrafen, wenn sie eure Stadt zerstören." Aber Priamos, jener König der Trojaner sagte: "Ich
werde nicht auf dich hören, oh Laocoon. Denn der Mensch, der von einem Hirten gefunden worden ist, wird dir
und den übrigen über das Pferd jener lehren.
1
plaudes, audies, vocabit, dicet, ludet, petet, curremus, poscemus, poterimus, perdent
2
aget - habebit - videbit - finient - tenebunt - stabunt - debebis - dices - invenies.
3
tacebis - timebit - liberabo - finiet - curres - petet - deseres - inveniemus - dicam - dicent - admonebitis - vovebit videbo - narrabis - audient.
4
fatum - superbum - illum - imperium - bellum - gaudium - consilium - adversum - aedificium.
5
1. habebo - Gaius hat ein Pferd, ich werde einen Elefant haben.
2. navigabo - Gaius suchte Rom auf, ich werde nach Britanien segeln.
3. sabutabo - Gaius sah den Konsul, ich werde Augustus selbst begrüßen.
4. disputabo - Gaius hat ein Buch gelesen, ich werde über alle Wissenschaften berichten.
5. condam - Gaius hat einen Altar errichtet, ich werde eine Stadt gründen.
6
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7
Fast alle Menschen bemühen sich, sobald sie glauben in Gefahr zu sein, die Hilfe andererzu gewinnen oder dort zu
sein, wo sie glauben, ohne Gefahr zu sein. Aber wo können Menschen ohne Gefahr sein?
8
auditor - expugnator - inventor - laudator - lector - narrator - navigator - observator - orator - petitor - proditor protector - pugnator - scriptor - spectator.
9
1. Troia moenibus et turribus circumdata diu oppugnata erat. 2. Ceteri deleti sunt a viribus Graecis. 3. Pauci fugam
capessere potuerunt. 4. Oppidum non expugnatum est nisi dolo.
Reihenfolge: 1.,4.,3.,2.
1. Das mit Mauern und Türmen umgebene Troja war lange angegriffen worden. 4. Die Stadt wurde nur durch
(eine) List erobert. 3. Wenige konnten die Flucht ergreifen. 2. Die anderen wurden von den griechischen
Streitkräften vernichtet.
Lektion 17:
Der Trick des Tyrannen
Jener Tarquinius, der den Beinamen der Hochmütige hatte, bestürmte lange Zeit Gabii, eine benachbarte Stadt.
Als er diese weder mit Stärke noch mit Belagerung erobern konnte, wandte er List und Betrug an.
Denn er selbst zog sich nach Rom zurück, legte den Grundstein für Tempel und gab vor, dass er durch öffentliche
Arbeit beschäftigt sei. Sextus, sein Sohn, flüchtete aber nach vorheriger Absprache nach Gabii und dort sagte er,
dass die Grausamkeit des Vaters die Ursache der Flucht war.
"Zu euch, Männer von Gabii" sagte er, "flüchte ich mich, bei euch wünsche ich zu bleiben, weil mir keine andere
Zuflucht bleibt, da ich nirgendwo außer bei den Feinden sicher vor meinem Vater bin. Denn dieser, vor dessen
Hinterhalt ich gerade erst geflohen bin, wird mich töten, wenn er kann."
Die Einwohner von Gabii nahmen den Sohn des Königs fröhlich auf, und zogen ihn zu öffentlichen
Versammlungen hinzu und ernannten ihn zum Kriegsführer sobald sie seine Klugheit und Kühnheit erkannt
hatten. Schon brachten die Soldaten von Gabii, als sie die Römer angegriffen hatten, Siege hervor und plünderten
Döörfer und das Ackerland der Röömer, schon glaubten sie, dass der Führer Sextus ihnen von den Göttern
geschickt worden war.
Nachdem er aber gesehen hatte, dass er bei den er bei den Einwohnern von Gabii alles (machen) konnte, schickte
er heimlich einen Boten zu seinem Vater und fragte, was er tun sollte.
Tarquinius antwortete dem Boten nicht, sondern er spazierte mit ihm durch den Garten und schlug mit dem
Schwert die hööchsten Mohnstauden ab.
Sobald Sextus diese Dinge gemeldet worden waren, erkannte er sofort die Ratschläge des Vaters und klagte die
obersten Männer beim Volk wegen Hochverrats an, vertrieb die einen aus der Stadt und die anderen tvtete er
heimlich solange bis er die Stadt, die Hilfe beraubt worden war, seinem Vater ohne Kampf übergeben konnte.
V
1. König Tarquinius , von einem bösen Vorzeichen verwirrt, schickte seine Söhne zum Orakel nach Delphi.
2. Als Begleiter hatten sie L. Iunius Brutus, den Sohn der Schwester des Köövnigs, welchen er bei sich
aufgenommen hatte.
3. Brutus aber, welcher gehört hatte, dass sein Bruder von Tarquinius getötet wurde, hatte den Beschluss gefasst,
dass er vortäuscht dumm zu sein und nicht aus dem Königreich zu fliehen.
4. Nachdem den Sööhnen der Göötterspruch gegeben wurde, fragten sie selbst den Gott:"Wer wird nach dem Tod
des Vater das römische Königreich in Besitz nehmen? Wer wird die grööößte Mcht haben?"
E
Äneas sagt zu seinen Begleitern: "Höört zu, Freunde! Ich werde wenige Worte machen. Fast alle Trojaner sind
getötet worden, Troja ist zerstört worden; deshalb ist es nicht mehr unser Vaterland. Was ich im Sinn habe zu
tun? Wir werden die Flucht ergreifen, obwohl es mich nicht freut zu fliehen.Wir werden uns in ein anderes Land
flüüchten, wo unser neues Vaterland sein wird.
1
cupit, cupiunt, cupiam, cupiebant, cupivisti, cupiveram, cupiunt, cupient, cupiet, cupivi, cupiebatis, cupio.
2
capit, capiebat, capiet, cepit, captus est, ceperat, captus erat; pellunt, pellebant, pellent, pepulerunt, pulsi sunt,
pepulerant, pulsi erant.
3
1. Wer hat eine gute Lehrerin? 2. Wer hat eine Privatarmee? 3. Wer hatte keinen Sohn, obwohl er nichts
sehnlicher wünschte? 4. Wer hatte einen Freund mit Namen Agrippa? 5. Wer hatte eine Frau namens Helena? 6.
Wer hatte einen Ehemann mit Namen Sychaeus?
4
1. Gabii a Tarquinio capti sunt. 2. Filius regis a Gabinis receptus est. 3. Sextus dux belli a Gabinis factus est. 4.
Victoriae a militibus Gabinis partae erant. 5. Vici a Gabinis direpti erant. 6. Nuntius a Sexto ad patrem missus est.
1. Nihil a Tarquinio responsum est. 8; Principes civitatis a Sexto dam interfecti sunt.
5
1. abducta est; 2. oppugnata erat; 3. deleta est; 4. monitus est; 5. agitatus est.
6
horto, fato, equo, hosti, principi, genti, hortis, fundamentis, causis.
7
nuntius - nuntiare; amicus - amica; animus - anima; cura - curare; deus - dea; donum - donare; filius -filia; finis
-finire; iacere - iacere; liberare - liber; ludus - ludere; primus - primo; regnum - regnare; sedere - sedes.
8
nuntio
occupant
adhibuerunt
monstrabat
affirmabunt
putaverat
9
privio
simulabant
interfecerunt
regnabat
trahent
nesciverat
capio
capiunt
diripuerunt
faciebat
recipient
fugerat
Lucius Statilius Macer, jener berühmte Senator, pflegte zu rufen, wenn er einen aus der großen Schar der Freunde
traf (getroffen hatte): " 0 du Armer! Wie lange hast du mich nicht mehr gesehen? Aber heute hast du zufällig (mit
Glück) mich getroffen. Sag mir: Wie geht's? Wohin gehst du?" Wenn der, der gefragt worden war, antworten
wollte, war Lucius Statilius Macer schon im Weggehen und sprach: "Ich bin mit so vielen wichtigen (großen)
Aufgaben beschäftigt. Daher muß ich laufen. Leb wohl!" Während er aber wegging, dachte er bei sich: "Ich habe
keine guten Freunde: niemand antwortet mir, die Menschen erzählen mir nichts, keiner kümmert sich um mich."
Lektion 18:
Geschriebenes Recht für Rom
Die Tribunen verhandelten mit heftigen Worten mit den Patriziern und einer von ihnen, C. Terentilius sagte:
"Schnelle Hilfe ist nötig, denn wir werden nur durch geschriebene Gesetze dem Streit zwischen Patriziern und
Volk ein Ende machen.
Was ist, wenn das Volk durch die ungerechten und grausamen Urteile erzürnt wieder aus der Stadt gehen wird?
Was ist, wenn es nicht mehr den Worten des einen Mannes glauben wird?
Ich nenne jenen Menenius Agrippa, der die Herzen der Menschen mit einer Geschichte beeinflusste.
In kurzer Zeit werden schnelle Reiter der Feinde kommen und werden die von einem großen Teil der Bevölkerung
verlassene Stadt plündern.
Schon rufen die Fürsten der Feinde bei allen Völkern der Etrusker zum zweiten Mal, dass sogar große Reiche
sterblich sind.
Sie sehen nämlich, dass uns zwei ungeheure Gefahren bedrohen, Aufstand und Uneinigkeit, die schon viele und
große Städte vernichtet hatten. Hütet euch also Patrizier! Erlaubt dem Volk geschriebene Gesetze, die für alle
Bürger nützlich sein werden."
Durch seine Worte sorgten die Patrizier für allgemeines Wohl und gestanden die Gesetze zu. Nachdem man sich
unter den Senatoren und Tribunen wegen den Gesetzen geeinigt hatte, sind sofort 3 Gesandte nach Griechenland
geschickt worden. Dort schrieben sie jene berühmten Gesetze des Solon ab und andere griechische Bürgerrechte.
Vier oder fünf Monate später kamen die Abgesandten mit griechischen Gesetzen zurück. Zehn kluge Männer
korrigierten diese und nachdem das Werk perfekt war, stellten sie unter gewaltiger Spannung der Menschen zehn
Tafeln auf dem Marktplatz auf. Im folgenden Jahr wurden jenen zehn Tafeln zwei neue hinzugefügt. Aus diesem
Grunde pflegten die Römer diese Gesetzt "Zwölf-Tafel-Gesetz" zu nennen, gewissermaßen die Grundlage des
gesamten öffentlichen und privaten Rechtes.
V
1. In den alten Zeiten verweigerten die Senatoren dem einfachen Volk geschriebene (schriftlich niedergelegte)
Gesetze und erregten durch scharfe Gerichtsurteile den Zorn der Bürger.
2. Deshalb beschloß das niedrige Volk, einen Aufstand zu machen.
3. Und in kurzer Zeit verließ eine gewaltige (riesige) Zahl von Menschen Rom und ging (zog sich... zurück) auf
den Heiligen Berg.
4. Da sprach (verhandelte) Menenius Agrippa, ein kluger Mann, als einziger der Senatoren (der Patrizier) mit dem
gesamten Volk.
5. Von ihm hörten die Menschen jene (bekannte) Geschichte (Fabel) vom Magen und den Gliedern, durch die er
sie daran erinnerte (darauf aufmerksam machte, warnte), daß ein Aufstand der Plebs dem ganzen Volke schaden
könne.
6. Durch diese nützliche Geschichte sorgte Agrippa in guter Weise (erfolgreich) für das Wohl des Staates, denn er
führte das Volk in die Stadt zurück.
E
Tarquinius Superbus herrschte mit großer Grausamkeit. Kein König war so grausam wie Tarquinius. Fast alle
Menschen fürchteten seine grausame Herrschaft (Schreckensherrschart). Gegen Völker, die er als seine Feinde
ansah, fing er grausame Kriege an (führte er erbarmungslose ...), in Rom bestrafte er seine Feinde mit einem
grausamen Tod (indem er sie auf grausame Weise tötete). Wer hat die Römer schließlich von jenem grausamen
König befreit? Wer hat jenen grausamen König aus Rom vertrieben?
1
salute communi - causam acrem - iura utilia - hortum ingentem - leges prudentes - nuntiorum omnium - fabulae
utilis - hostium crudelium - iudicium prudens - legato mortali.
2
1. Dido ab Aenea relicta est. 2. Aeneas in Italiam navigavit. 3. Aeneas cum Sibylla vate ad inferos descendit. 4.
Aeneas patrem de sorte rogavit. 5. Pater filio multas animas monstravit.
3
1. Gabinos diu oppugnatos Tarquinius ille ... 2. Gabini Sextum Tarquinium a patre Gabios missum oppido
receperunt. 3. Sextus a Gabinis receptus crudelitatem ... 4. Nemo Sexto in consilia publica adhibito prudentia ... 5.
Sextus a Gabinis laudatus dux bellt factus est. 6. Gabini a Sexto a se duce facto proditi sunt.
1. Jener Tarqunius eroberte Gabii nur mit List und Betrug, obwohl es lange bestürmt worden war. 2. Die Gabiner
nahmen Sextus Tarquinius, der vom Vater nach Gabii geschickt worden war, in ihrer Stadt auf. 3. Sextus, der von
den Gabinem aufgenommen worden war, gab vor, daß die Grausamkeit des Vaters der Grund für die Flucht
gewesen sei. 4. Niemand übertraf Sextus an Klugheit und Kühnheit, wenn er zu öffentlichen Beratungen
hinzugezogen wurde. 5. Sextus wurde zum Anführer des Krieges gemacht, weil er von den Gabinem gelobt
worden war. 6. Die Gabiner wurden von Sextus verraten, nachdem er von ihnen zum Anführer gemacht worden
war.
4
coming soon
5
1. Instrumentalis: Mittel 2. Punctualis: Zeit 3. Separativus: Trennung 4. Instrumentalis: Abl. mensurae/Abl.
discriminis 5. Instrumentalis: Abl. mensurae/Abl. discriminis; Instrumentalis: Beziehung. 6. Punctualis: Abl.
temporis/Punctualis: Abl. der bes. Zeitumstände.
1. Menenius Agrippa bewegte die (Herzen der) Menschen durch eine Fabel. 2. In kurzer Zeit werden die Reiter der
Feinde kommen. 3. Die Stadt wurde von einem großen Teil des Volkes verlassen. 4. Zehn Jahre später konnte
Odysseus den Anschlägen des Neptun entkommen. 5. Odysseus übertraf die anderen Menschen sehr an Klugheit.
6. In alten Zeiten war auch die Stadt Rom oft in höchster Gefahr.
6
1. Tres legati in Graeciam missi ibi claras leges invenerunt. 1. Illae leges Solonis a legatis inventae descriptae sunt.
3. Illae leges a viris prudentibus correctae in foro expositae sunt. 4. Illis legibus in foro expositis Romani ab iniuria
tuti erant. 5. Illas leges , duodecim tabulas' vocatas omnes Romani consuluerunt.
1. Die drei Gesandten, die nach Griechenland geschickt worden waren, fanden dort berühmte Gesetze vor. 2. Jene
Gesetze Solons, die von den Gesandten gefunden wurden, wurden abgeschrieben. 3. Jene Gesetze, die von klugen
Männern berichtigt wurden, wurden auf dem Forum aufgestellt. 4. Durch jene Gesetze, die auf dem Forum
aufgestellt wurden, waren die Römer vor Ungerechtigkeiten sicher. 5. Jene Gesetze, die Zwölftafelgesetze genannt
wurden, befragten alle Römer.
7
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Lektion 19:
Hannibal ad portas!
Bei Cannae wurde fast das gesamte römische Heer und ein ebenso großer Teil der Bürger und Verbündeten von
Hannibal, dem Anführer der Karthager vernichtet. Bei den Gefallenen waren sowohl der eine Konsul als auch die
Quästoren der Konsulen, viele Tribunen der Soldaten und außerdem ein Großteil des Senats. In diesem Kampf
wurden 3000 Infanteristen und 1500 Reiter ergriffen. Aus dem Lager der Römer entwischten bis zu 4000 Menschen
und wenige Reiter, die genug Kräfte und Mut hatten.
In Rom wurde aber gemeldet, dass niemand von den Bürgern und niemand von den Bundesgenossen der
Niederlage entronnen sei, sondern dass das Heer mit den Anführern in einem Blutbad umgekommen sei und dass
alle Truppen vernichtet seien. Niemals war innerhalb der Stadtmauer Roms soviel Furcht und Unruhe, niemals so
großes Geschrei der Frauen.
Dann riefen von den Beamten die Prätoren Publicus Furius Philus und Manius Pomponius den Senat in die Kuria
Hostilia.
Lange Zeit fanden die Patrizier, lange die Beamten keinen Rat, keine Hilfe und hatten für gewiss, dass Hannibal
nach den Niederlagen der römischen Heere schon den Angriff auf Rom verlangt.
In dieser gefährlichen Lage stärkte Quintus Fabius Maximus, der viel Klugheit und viel Standfestigkeit hatte, den
Mut der Väter und sagte unter anderem: Niemand hat von jener Niederlage schon etwas Sicheres gehört. Wir
wissen aber, dass schlechte Dinge oft durch Gerüchte vergrößert wurden. Ich glaube, dass ein Teil des Heeres
entkommen ist und dass aus einer so großen Vielzahl von Soldaten einige übrig geblieben sind. Daher beseitigt die
Furcht in der Stadt, haltet die staatlich verheirateten Frauen dem Volke fern, stellt die Ruhe über der Stadt her,
stellt die Wächter vor die Tore, zwingt die Menschen, kein Wohl zu erwarten außer wenn die Stadt und die Mauer
unversehrt wären.
V
1. Der römische Staat bestand aus dem Volk, den Beamten und dem Senat.
2. Die Konsulen des römischen Senats sammelten sich in der Curia oder in den großen Tempeln der Götter.
3. Das Volk gehorchte den Befehlen der Beamten, die Beamten jedoch mussten den Gesetzen gehorchen.
4. Die höchsten der Beamten waren die Konsuln und Prätoren, die in Kriegen oft große Heere gegen die Truppen
der Feinde geführt haben.
5. Unterstützt durch die Hilfe der Verbündeten, ertrugen röm. Heere in Kämpfen den Angriffen vieler Feinde.
6. Zu Zeiten der röm. Kaiser lebte eine ungeheure Menge Menschen in der Stadt; wir wissen, dass dann die
Anzahl der Beamten vergrößert worden ist.
E
In alten Zeiten war der Senat die Versammlung der Patrizier, den Plebejern war es nicht erlaubt in den Senat zu
kommen. Der Fürst des Senats war dann König, später war es der eine der Konsulen, die in Rom höchste Beamte
waren. Lange war es den Patriziern allein erlaubt die Ämter aufzusuchen. Der Senat sorgte mit den Beamten für
das gemeinsame Wohl aller Bürger.Recht war den Senatoren, deren Charakter ein Leid war, den Senat zu
bewegen, das Recht des Senats war Beamte zu verbessern. Der Zensor hatte das Recht, die Senatoren deren Sitten
schlecht waren, aus dem Senat zu bewegen und der Senat hatte das Recht die Beschlüße der Beamten zu
korrigieren.
Rufus: Sei gegrüßt Davus! Was treibst du?Was gibt es neues?
Davus: Es geht mir gut,Rufus, obwohl ich nicht genug Geld habe. Ich hörte vieles aber nichts Gutes.
1
1. Das gesamte römische Heer ist vernichtet. 2. Ein großer Teil des Senats war unter den Toten. 3. Lange fanden
die Beamten keine Hilfe. 4. In dieser gefährlichen Lage gaben die Senatoren dem Fabius neue Heere. 5. Fabius
brachte (war) die Rettung für seine römische Heimat.
2
Romani; tantus; Romani; acrem; novos; novi.
1. Fabius glaubte, daß ein Teil des römischen Heeres aus der Niederlage entkommen sei.
2. Nie war ein so großer Aufruhr innerhalb der Stadtmauern gewesen.
3. Aber Hannibal griff nach der Niederlage des römischen Heeres Rom nicht an und unternahm keinen
energischen Angriff.
4. Daher gaben die Römer dem Pabius neue Heere.
5. Jene neuen Heere retteten den Staat.
3
mille peditum, magna pars civium, satis virium, tantum timoris, nihil consilii, multum prudentiae, nemo hostium.
4
coming soon
5
vocaverunt, cogebant, amittunt/amittent, audiverant/audiverunt, occidunt/occident, arcuerunt, augebunt,
tollebant, fugiunt/fugient, supersunt/supererant/supererunt superfuerunt, inveniebant.
6
civium; exercitus; militum; exercitum; clade; exercitus; matronas.
Frau: „Ich glaube, daß kein Bürger aus der Niederlage entkommen ist." - Fabius: „Keine Angst („Lege die Angst
ab!")! Ich glaube, daß ein Teil des Heeres entkommen ist. Aber warum glaubst du, daß von einer so großen Menge
Soldaten niemand überlebt hat (übrig ist)?" Frau: "Es wurde gemeldet, daß das gesamte Heer vernichtet ist." Fabius: „Von jener Niederlage hat niemand Sicheres gehört. Ich weiß, daß Schlimmes schon oft übertrieben
(vergrößert) wurde. Ich halte es für sicher, daß ein Teil des Heeres entkommen ist. Daher hab keine Angst und
halte die anderen Frauen von der Straße fern!"
7
illi discrimini, illius mali, illi silentio, ab illo custode, illa proelia, pro illo socio, illius peditis, illa discrimina, illam
constantiam, illarum curarum, illius salutis, illi equiti, illis legatis, illius/ -i/ -ae tabulae.
Lektion 20:
Scipios Triumph
"Schau, ich sehe schon die Spitze des Zuges!"
"Schon ertönen die Trompeten, schon die Lieder der Soldaten!"
"Toll, was tragen die Soldaten, welche Bilder von Städten, Gegenden und Flüssen?"
"Dies ist Karthago selbst, der Name jener Stadt aber ist Utica."
"Und welchen Berg sehe ich dort?"
"Diesen Berg nennen die Sizilianer Aetna..."
"Schau! Scipio selbst ist anwesend!"
"Afrikaner! Afrikaner!"
"Was rufen die Menschen? Mit welchem Namen rufen sie Scipio?"
"Weißt du nicht, dass der Sieger des großen Krieges von den Vätern Africanus gerufen wurde?
Diesem Mann verdanken wir unser Wohl und unsere Freiheit, durch dessen Tapferkeit wurden die Punier
besiegt..."
"Hoch, Africanus! Du hast Rom aus höchster Gefahr gerettet! Du bist der Schmuck und das Licht des römischen
Volkes..."
"Schweige und schaue! Sind diese Elefanten keine schrecklichen Tiere?"
"Sicherlich sind unsere Soldaten durch die starken Körper dieser Tiere sehr erschreckt worden..."
"Siehst du dieses Gold, siehst du soviel Silber? Dies ist die Kriegsbeute! In der Tat hatte Karthago Überfluss an
Reichtum..."
"Und welche gefesselten Menschen sehe ich hinter dem Wagen des Feldherren?"
"Dies sind die vornehmen Gefangenen - aber deren Los wird schlimm sein."
V
1. L(ehrer): Welcher Führer der Karthager besiegte die Römer bei Cannes? Wessen Befehlen gehorchten die röm.
Truppen damals?
2. T(itus): Hannibal war der Führer der Karthager, Varro und Paulus waren die Führer der Römer, dieser wurde im
Kampf getötet, jener überlebte die Niederlage.
3. L: Vor welchen wilden Tieren floh ein erschreckter Teil der Soldaten der Römer?
4. T: Durch Elefanten mit ungeheurer Kraft wurden Einige erschreckt, aber obwohl viele Soldaten diese wilden
Tiere zu diesem Zeitpunkt noch nicht sahen, kämpften sie mit höchster Tapferkeit.
5. L: Von welchem röm. Herrscher wurden die Truppen der Karthager besiegt? In welchem Land? In welchem
Jahr? Was für einen Beinamen gaben ihm später die Senatoren?
6. T: Ich weiß es nicht...
E
Lehrer: Von welchem Führer der Karthager wurden die Römer bei Cannes besiegt?
Titus: Der Führer, von dem die Römer besiegt wurden, war Hannibal.
Lehrer: Sag mir, Marcus: Welche Beamten wurden vom Senat in die Curia Hostilia gerufen? Welcher Mann
stärkte die Herzen der Patrizier?
Marcus: Jene Beamten, die vom Senat in die Kurie gerufen wurden, waren Furius Philus und Manius Pomponius.
Den Namen des Mannes, der im Senat die Herzen der Patrizier stärkte, behalte ich nicht.
Hannibal besiegte die Römer nicht nur in der Schlacht bei Cannes, sondern auch in anderen Kämpfen. Sicherlich
waren die Verluste groß, weil die Römer in diesen Schlachten viele Truppen verloren hatten. Aber nach jener
Niederlage hatten sie fast keine Männer mehr. Die karthagischen Patrizier aber vernichteten den Sieg, denn sie
unterstützten Hannibal nicht genug: Dieser erwartete vergeblich Hilfe, weil sie ihm jene Gelder, die er brauchte,
nicht gaben.
1
coming soon
2
quod; quae; quo; quo; quae; qui.
1. Ich sehe den Zug. Welchen Zug siehst du? Ich sehe den Anfang des Zuges. 2. Die Trompeten tönen: Welche
Trompeten tönen? Die Trompeten der Soldaten tönen. 3. Ich höre Lieder. Welche Lieder hörst du? Ich höre die
Lieder der Soldaten. 4. Die Soldaten rufen den Anrührer mit Namen. Mit welchem Namen rufen die Soldaten den
Anführer? Sie rufen den Anführer mit dem Namen Africanus. 5. Aus der Gefahr hat er Rom gerettet. Aus welcher
Gefahr hat er Rom gerettet? Aus höchster Gefahr. 6. Dort ist die Beute. Welche Beute ist dort? Die Beute des
Krieges ist dort. 7. Dort sehe ich Menschen. Welche Menschen siehst du? Ich sehe besiegte Menschen.
3
corporibus his/ auctores hi, hos/ montem hunc/ urbium harum/ oppidi huius/ auro huic, hoc/ civitatis huius/
captivis his/ decus hoc/ praeda haec, hac/ lumina haec/ bestiae huius, huic, hae/ impetus hic, huius, hi, hos.
4
Nun sehen wir das Forum Romanum. Hier ist der Tempel der Göttin Vesta und dort der Tempel des Kastor und
Pollux. Jener Tempel ist schon von König Numa Pompilius gegründet worden. Diesen Tempel bauten die Römer
für den Sieg über die Etrusker. Jenen Tempel dürfen nicht einmal die Beamten betreten. Genau an der Stelle dieses
Tempels verkündeten Kastor und Pollux den Römern den Sieg. Aus jenem Tempel holen die römischen Frauen am
Anfang des Jahres neues Feuer. In jenem Tempel ist das Palladium, ein Bildnis der Göttin Minerva, das Äneas aus
Asien nach Italien gebracht hat.
5
Syrus: Schau, dort kommt Lydus. Du (tu) und ich (ego) arbeiten immer, er (is) aber
geht spazieren.
Davus: Der Herr liebt ihn (eum), deshalb tadelt er nicht dessen (eius) Betrug, und
Lydus lobt seinen (suum) Herrn immer.
Syrus: Der Herr persönlich (ipse) gab Lydus, der (qui) nicht arbeitet eine große
Belohnung.
Davus: Schweig, wir (nos) sind Sklaven und müssen die Ungerechtigkeit des Herrn
fürchten.
1:
„Hannibal vor den Toren!" Niemals war das römische Volk in solch großer Gefahr
(gewesen). In der ganzen Stadt herrschte großer Tumult. Eine riesige
Menschenmenge rannte durch die Straßen und Gassen. Welche Furcht! Wie viele
Rufe!
Die Ausrufe ergänzt: Tune forte unum ex senatoribus vidisti? - Per deos immortales!
Arcete hostes ab iniuria! - Tanta mala vix sustineo! - Mihi credite: salvi erimus! Nemo nostrum supererit! - In summo periculo sumus! - Mors nobis certa est! Hannibal nulle elephantos secum trans mare duxit! - 0 tempora mala! Quam mala
fortuna! - Agmen Hannibalis non iam ad portas est!
2:
pater (mater), socius, amicus (amica), inimicus, imperator, praetor, soror (frater),
vates, propinquus, matrona, vir (mulier), serva (servus), regina (rex), custos, eques,
hostis, dux.
3:
equus-animal; miles-exercitus; quaestor-magistratus; civis-civitas; ara-templum;
puer-homo.
Cursus Continuus - Repititio Generalis 17-20
1:
Quam gibt eine weitere Information zu urbem (relativischer Satzanschluß). Ipse
ersetzt den Eigennamen Tarquinius. Das erste se gibt an, daß sich die Handlung
(recipit) auf Tarquinius bezieht, das zweite se ist 'Subjekt' des Ad (simulat se
occupatum esse). Eius ist das nicht-reflexive Pronomen; es bezieht sich auf Sextus.
Ad vos ist die direkte Anrede an die viri Gabini. Mihi ist der Dativ zu ego, bezieht
sich also auf den Sprecher Sextus. Is verweist voraus auf das Verbum interficiet.
Cuius nimmt das is auf und erläutert es genauer. Me ist Objekt zu ego, es vertritt
den Sprecher Sextus.
2:
wir fliehen - wir sind geflohen; ihr wünscht - durch das Gewünschte; er/sie/es
kommt - er/sie/es ist gekommen; wir siegen - wir fessem; wir finden - wir haben
gefunden.
3:
1. Laocoon - 2. Priamo - 3. Rhodi - 4. Coriolanus - 5. Europa - 6. Alexandri - 7.
Tarquinius - 8. Aeneas - 9. Odysseus. Lösung: CLEOPATRA.
4:
1. haec. Sieh da, eine große Menge (von) Menschen kommt zum Tempel der
Concordia/Eintracht und betet etwa folgendes: 2. hos, horum. „Dir Götter, nehmt
diese Unglücklichen auf, hört die Worte dieser Unglücklichen, die sich zu euch
geflüchtet haben. 3. hanc, his. Schützt diesen Staat, gebt diesen Bürgern die
Eintracht zunick, die verloren ist. 4. hac. Jetzt kümmert sich in diesem Staat jeder um
seine eigenen Angelegenheiten (um das Seine), die öffentlichen Pflichten erfüllt
niemand; was gemeinsam und allen nützlich ist, weiß man nicht (wird nicht
gewußt). Das öffentliche Hab und Gut aber wird geplündert. 5. hoc. Rettet also in
dieser gefahrlichen Lage unseren Staat, ihr guten Götter!"
5:
ihr haltet aus - haltet aus!; er/sie/es nimmt auf - er/sie/es hat aufgenommen; ihr
kommt zusammen - ihr werdet zusammenkommen; er/sie/es fangt - er/sie/es fing /
hat gefangen; ihr plündert - den Geplünderten; ich werfe - ich liege (da); du wirfst den Geworfenen.
6:
coming soon
7:
Die Spartaner haben folgendes Gesetz: Wer drei Söhne dem Staat zur Verfügung
stellt, ist frei von allen Wachdiensten. Wer aber fünf Söhne zur Verfügung stellt,
wird von allen öffentlichen Pflichten frei sein.
8:
1. Viele Verbrechen entgehen dem Gesetz und dem Gericht (Sinn: sie bleiben
ungestraft). 2. Auch diejenigen hassen das Unrecht, die (es) getan haben (hatten).
9:
capere: Freude (emp)finden; eine Burg erobern; die Flucht ergreifen; einen Beschluß
fassen; das Konsulat erreichen; eine Stadt einnehmen; 4000 Soldatengefangen
nehmen; Geld bekommen; Ehren erreichen; Ruhm gewinnen; Angst erfaßt mich.
recipere: Soldaten aufnehmen: sich von einem Platz zurückziehen; sich an einen
Platz zurückziehen; einen Soldaten von den Feinden zurückbekommen; den aus dem
Staat vertriebenen Cicero einen Brief erhalten; Romulus unter die Zahl der Götter
aufnehmen.
iacere: den Anker (aus-)werfen; Fundamente legen; gegenüber jemandem Unrecht
tun.
fugere: Übel vermeiden; aus Troja fliehen; aus der Stadt fliehen; aus der Heimat
fliehen; die Zeit verfliegt (vergeht rasch); das ist mir entgangen.
confugere: sich an einen Altar flüchten (an einem Altar Zuflucht suchen); sich zu
einer Augustusstatue flüchten; seine Zuflucht bei der Philosophie suchen.
facere: Friedenschließen mit...; reden über (Worte verlieren über)...
10:
Es erschütterte mit einer solchen Macht (Gewalt) die Stadt: Von der ganzen Stadt
blieben (nur) fünf Gebäude übrig.
11:
1. Marci patri magnae divitiae non sunt. 2. Fortasse Marco divitiae Cornelii erunt. 3.
Corneliae Afra servafuit. 4. Patri Corneliae multi servi sunt.
1. Der Vater des Marcus hat keine Reichtümer (keinen Reichtum). 2. Vielleicht wird
Marcus den Reichtum des Cornelius besitzen. 3. Cornelia besaß die Sklavin Afra. 4.
Der Vater Cornelias hat viele Sklaven.
12:
Präs.
Imperf.
dubito agebam
Futur Akt.
sustinebo
Perf.
Akt.
habui
Plusqpft. Akt.
Perf. Pass.
dixeram
servata sum
PlusqpftPass.
coactus eram
vulneratus
eras
licet
solebat
aget
respondit appropinquaverat traditum est actus erat
petimus audiebamus exspectabimus arcuimus coegeramus
auditi sumus missi eramus
augetis studebatis tolletis
venistis videratis
sublati estis servati eratis
expugnatae
agunt oppugnabant timebunt
egerunt speraverant
facta erant
sunt
accedis docebas
fades
fugisti
confirmaveras
captus es
13:
1. Subjekt: multi Romani nobiles. Prädikat: accusati et interfecti sunt. Apposition:
Amico ... scelerum. Attribut: crudeli. 2. Subjekt: Nemo, erweitert durch fere
mortalium; Subjekt: nihil, erweitert durch den Genitivus partitivus auxilii. civibus
perturbatis ist Dativ (des Besitzers). 3. captus und conditus beziehen sich auf das
Subjekt Titius Sabinus. 4. Der erste Ausdruck im Satz ist Unus ex his servis. Von
dort an muß man 'pendeln' zum Prädikat habuit.
1. Von Sejan, dem grausamen Freund des Kaisers Tiberius und Genossen von dessen
gräßlichen Verbrechen, wurden viele vornehme Römer zu Unrecht angeklagt und
getötet. 2. Fast niemand (keiner der Sterblichen) war vor den Nachstellungen jenes
Mannes sicher, die verstörten Bürger hatten keine Hilfe (nichts an Hilfe) bei den
Gesetzen oder den Gerichtshöfen. 3. Damals erwartete auch Titius Sabinus. der
festgenommen und mit allen seinen Sklaven ins Gefängnis geworfen worden war,
den sicheren Tod. 4. Einer von diesen Sklaven hatte einen Hund bei sich; ihn konnte
niemand von seinem Herrn fernhalten. 5. Auch nicht vom Leichnam seines getöteten
Herrn zog sich dieses Tier zurück, sondern es gab ein trauriges Gewinsel von sich. 6.
Nahrung, die (ihm) von den Gefängniswächtern gegeben worden war, trug es zu
seinem getöteten Herrn. 7. Nachdem aber der Leichnam des Herrn in den Tiber
geworfen war, bemühte sich der Hund, diesen im Fluß über Wasser zu halten. 8.
Damals lief eine große Zahl von Menschen zum Fluß, weil sie die Liebe des Hundes
ansehen wollten.
Lektion 21
Arme Delia!
Chloe: Hallo Delia, was machst du? Warum bist du so traurig? Warum weinst du?
Delia: (schweigt)
Chloe: Bist du etwa nicht Delia, die neue Sklavin von Atia?
Delia: Delia werde ich nur in Rom genannt.
Chloe: Wie nennt man dich in Wirklichkeit und woher kommst du?
Delia: Ich werde Melissa genannt und wohnte in Assos. So nennt man ein kleines
Dorf in Asien.
Von dort segelte ich mit einigen Begleitern auf die Insel Pyrrha, als uns plötzlich
Piraten angriffen. Die Seemänner beginnen einen Kampf, aber sie werden
überwältigt; einige werden getötet. Ich aber wurde mit den Übrigen gefangen und
nach Dedus geführt.
Chloe: Deshalb nennt man dich hier Delia; auf Delia werden gewöhnlich viele
Sklaven gekauft.
Delia: Nun bin ich die Sklavin Atias. Meine Herrin ist rau und hart. Oft werden wir
rau und heftig von ihr getadelt undmanchmal befiehlt sie dass wir geschlagen
bestraft werden.
Chloe: Und warum werdet ihr geschlagen?
Delia: Nur Psecas wurde geschlagen und bestraft, weil sie die Haare ihrer Herrin
schlecht geordnet hatte. Sie schrie elend, ich entkam, erschrak aber sehr. Nun
fürchte ich den Zorn der Herrinsehr, denn ich werde sicher auch getadelt und stark
geschlagen.
Chloe: Wenn du mir gehorchst wirst du weder getadelt noch bestraft: Bitte deinen
Herren um Nachsicht. Denn er ist sanft und ist noch nie grausam gegen seine
Sklaven vorgegangen, weil er von ihnen geliebt und nicht gefürchtet werden will.
Übrigens gefällt nicht einmal ihm selbst der schändliche Charakter seiner Frau.
Neulich wurden die Sänftenträger von ihr bestraft, sie hatte nämlich gesagt dass sie
zu spät gekommen seien, als plötzlich der Herr kam um sie tapfer zu verteidigen.
Delia: In der Tat ist der Herr tapfer, wenn er den Zorn Atias nicht fürchtet.
V
1. Die Sklaven wurden von ihren Herren oft nicht wie Menschen, sondern wie Tiere
behandelt.
2. Viele wurden gewöhnlich hart bestraft (pflegten heftig bestraft zu werden), wenn
(iterativ) der Herr nicht zufrieden war.
3. Einige wurden schlimm verprügelt, weil sie zu (ent)fliehen versuchten (sich
bemühten). 4. Nicht wenige wurden grausam getötet.
5. Doch gute und gerechte Herren wurden von den eigenen Sklaven (oft/meist:
Imperf.) geliebt.
6. Aber jene Atia (illa: von der vorher die Rede war) wird eher gefürchtet als geliebt;
die Sklaven werden nämlich von ihr hart unterdrückt.
7. Oft sind diese (folgende) Worte zu hören (kann man hören; werden gehört): „Das
(hier) gefällt mir nicht, daher wirst du bestraft (gezüchtigt werden).
8. Ihr habt eure Pflichten nicht erfüllt, daher werdet ihr bestraft werden (bekommt
ihr eine Strafe).
9. Die Sklaven sind böse, daher werden sie verprügelt werden (werden sie Prügel
bekommen)."
10. Manchmal jedoch sieht sich der Herr selbst gezwungen, die Sklaven (gegenüber
der allzu strengen Atia) zu verteidigen (in Schutz zu nehmen).
E
Marcus, Lucius und Gaius waren auf dem Forum; die Menge schrie: „Hoch (lebe)
Scipio, hoch (lebe) Africanus!" Marcus fragte: „Mit welchem Beinamen wird Scipio
gerufen (genannt)?" Einer von denen, die hinter ihm standen, antwortete: „Vom
Senat ist er Africanus genannt worden, deshalb wird er auch vom Volk Africanus
genannt. Doch sag' (mal); (mein) Junge, mit welchem Namen wirst du gerufen (wie
heißt du)?" Und an die Freunde (gerichtet): „Wie heißt ihr (denn)?" Sofort
antwortete Marcus: „Ich heiße Marcus, meine Freunde Crassus und Brutus (Dick
und Doof)." Die Freunde tadelten (beschimpften) ihn heftig: „Hüte dich (Paß bloß
auf), du ...! Wir sind heftig wütend (stinksauer). Immer werden wir von dir hart
(übel) verspottet. Aber wir wünschen nicht, verspottet zu werden." Doch jener Mann
war schon (längst) gegangen.
1
coming soon
2
coming soon
3
1. A nautis proelium committuntur.
2. Nonulli homines a piratis necantur.
3. Ceteri puelli ego cum piratas capiuntur.
4. (Nos) ab equite Romano Deli emimur.
5. Ego a Domino saepe vituperor et caedar
6. Nos certe non a Dominum vitperabintur.
7. Homines miseri a domino fortiter defendebantur.
8. Constat nos a dominum caesi esse.
1. Die Seeleute liefern ein Gefecht. 2. Die Piraten töten einige Menschen. 3. Die
Piraten fangen mich mit anderen Mädchen. 4. Ein römischer Ritter kauft uns in
Delos. 5. Die Herrin tadelt mich oft und schlägt mich. 6. Der Herr wird uns sicher
nicht tadeln. 7. Der Herr verteidigte die armen Menschen energisch. 8. Es steht fest,
daß der Herr uns nicht schlägt.
4
portantur/ ducitur/ irridetur/ trahuntur.
1. Bilder von Städten, Flüssen, Bergen und Wäldern werden von den Soldaten
getragen. 2. Auf vielen Wagen wird die Beute der eroberten Städte mitgerührt. 3.
Der Feldherr wird in Liedern von den Soldaten verspottet. 4. Hinter dem Feldherrn
werden die armen Gefangenen geschleppt.
5
1. Ein großer Fluss bewegt sich kaum.
2. Die Sitten der Menschen verändern sich oft.
3. Die Römer erfreuten sich an furchtbaren Spielen.
4. Man hört den Lärm der Elefanten.
6
Ich wohnte in Thrakien. Plötzlich wurden wir überfallen. Unsere Stadt wurde
zerstört. Einige Menschen wurden getötet. Aber ich wurde gefangen.
7
coming soon
8
aspera - aspere - male - tarde - miseros.
1. Atia ist eine harte Herrin. 2. Die Sklavinnen werden von ihr oft hart getadelt. 3.
Sie werden sogar geschlagen, wenn sie die Haare der Herrin schlecht gelegt haben.
4. Sie werden geschlagen, wenn sie langsam gekommen sind. 5. Aber der Herr
verteidigt die armen Sklaven.
9
adsum; aderam; steti; steteram.
1.
Afra: Ada hat eine neue Sklavin. Woher ist sie gekommen (kommt sie)? Wie heißt
sie?
Syra: Ich kenne ihren Namen nicht, aber ich weiß, daß sie aus Griechenland kommt.
Aber sag': Werdet ihr tatsächlich von eurem Herrn zurechtgewiesen und
geschlagen?
Afra: Ich werde nie zurechtgewiesen und auch nicht geschlagen, andere aber werden
manchmal ergriffen (gepackt) und geschlagen. Aber (Und) du, Syra, wirst du
geschlagen?
Syra: Wir werden nie geschlagen, denn. unser Herr und unsere Herrin sind gut (zu
uns) und gehen nie heftig gegen uns vor. Außerdem arbeiten wir immer. Sieh mal!
Dort kommen einige Sklaven der Atia, unter ihnen jene neue Sklavin (die besagte
neue Sklavin/die neue Sklavin, von der wir gesprochen haben).
Afra: Ich werde zu ihr hingehen und nach ihrem Namen fragen.
Syra: Vielleicht wird sie dir nicht antworten (antwortet sie dir nicht). Was machst du
dann?
Afra: Gewiß werde ich unter ihnen einen finden, der mir ihren Namen sagt.
Syra: Und wenn sich keiner findet?
Afra: Es werden nicht alle schweigen.
a) 1: habet, 2: venit, 3: vocatur, 4: ignoro, 5: puto, 6: coercemini, 7: caedimini, 8:
coerceor, 9: caedor, 10: capiuntur, 11: caeduntur, 12: caederis, 13: caedimur, 14: sunt,
15: consulunt, 16: laboramus, 17: veniunt, 18: accedam, 19: rogabo, 20: respondebit,
21: fades, 22: inveniam, 23: dicet, 24: invenietur, 25: tacebunt.
c) castra, horti, auctores, impetus, fines, portae, mulieres, decora = Thessala (aus
Thessalien).
Lektion 22
Denk auch an mich!
Die Mutter grüßt Gaius Gracchus.
Du bemühst dich darum, unsere Feinde in Schranken zu halten. Du nämlich sagst,
dass es schön sei diese zu bestrafen. Aber hüte dich davor, dass du den Staat
verwirrst! Hüte dich davor, dass du durch Hass und Zorn beeinflusst wirst und nicht
durch Vernunft. Also sollen die Feinde leben und gesund sein. Die römischen Völker
sollen nicht mit großem Verlust bestraft werden.
Lasst uns zulassen, dass sie sich über ihre Verbrechen freuen. Von den Göttern selbst
sollen sie bestraft werden. Du aber sollst deiner Mutter glauben, dass mir niemand
so viel Mähe bereitet hat außer denen, die deinen Bruder getötet haben.
Es gehört sich aber, dass du dafür sorgst, dass ich möglichst wenig Unruhe im hohen
Alter habe und dass das, was du zu tun gedenkst, mir gefällt und dass du es für ein
Unrecht hältst, etwas gegen meine Meinung zu tun.
Siehst du etwa nicht, welcher kleine Teil des Lebens mir übrig ist?
Kann dich nicht einmal dieser kurze Zeitraum dazu bringen, dass du mir gehorchst
und ruhig bist? Du sollst so leben, dass auch ich sorglos sein kann und nicht immer
beunruhigt werde! Weißt du etwa nicht, was für ein Mann Tiberius Gracchus, dein
Bruder, war, was er wollte und wie schändlich er ermordet wurde? Mache mich
nicht kinderlos, verwirre nicht alles! Aber wenn du auf keine Weise bewegt werden
wirst, dann sollst du der Leidenschaft gehorchen und das Tribunat anstreben, sobald
ich tot sein werde. Dann sollst du endlich tun, was du wünschst, wenn ich nichts
mehr merken werde. Und dennoch soll Iupiter es nicht zulassen, dass du hart bleibst
und dass dir ein so großer Wahnsinn in den Sinn kommt.
Und wenn du hart bleibst, fürchte ich, dass du für dein ganzes Leben so viel Mühe
bekommst, dass du dir zu keiner Zeit gefallen kannst. Du wirst es nämlich sehr
bedauern, weil du durch deine Schuld unglücklich bist. Lebe wohl.
V
1. Dein Brief hat mich (sowohl) erfreut und (zugleich) auch beunruhigt.
2. Glaub mir, (liebe) Mutter, ich werde dafür sorgen, daß du nicht auch noch den
(deinen) zweiten Sohn verlierst.
3. Du erinnerst mich an das Schicksal des (meines) Bruders.
4. Ich weiß genau, warum er sein Leben verloren hat.
5. Du fürchtest, daß mein Leben in Gefahr ist, daß dein (hohes) Alter (noch)
beunruhigt wird (daß du dir auch noch in deinem hohen Alter Sorgen machen
mußt).
6. Fürchte dich nicht! (Hab keine Angst!)
7. Ich werde dafür sorgen, daß ich nicht umsonst (ohne Erfolg) von Dir ermahnt
werde.
8. Doch gehört es sich, daß ich meine Pflicht erfülle (muß ich meine Pflicht erfüllen),
damit unser Staat nicht Schaden leide.
9. Ich wünsche (möchte), daß du lange und glücklich lebst und daß du mit deinem
Sohn zufrieden bist (sein kannst).
10. Du weißt genau, wie groß meine Liebe zu dir ist. 11. Sorge dafür (Gib acht), daß
du gesund bleibst! (Achte auf deine Gesundheit! (Bleib gesund!)
E
Delia: (steht mitten (unter vielen Menschen) in der Menge und weint)
Chloe: Was ist (los),
Delia: Warum weinst du? Warum bist du zum Tempel der Fortuna gekommen?
Delia: Was sagst (meinst) du, Chloe?
Chloe: Ich wünsche zu (möchte) wissen, warum du hier stehst und weinst. Sag' mir,
was (los) ist.
Delia: Ich werde (will) dir den Grund sagen, weswegen ich gerade zu diesem Tempel
gekommen bin (und) warum ich weine. Gerade eben bin ich dem Zorn meiner
Herrin entkommen. Sie war dabei, alle Sklavinnen zu schlagen. Nun aber (Und nun)
fürchte ich, daß auch ich, sobald ich gefangen worden bin (wenn ich aufgegriffen
werde), getadelt (beschimpft), bestraft (und) geschlagen werde.
Chloe: Bitte deinen Herrn, daß er dir hilft (um Hilfe). Sicher wird er dir verzeihen,
weil nicht einmal ihm das barsche Wesen seiner Frau gefällt.
1
fleamus, finiat, nuntient, habitemus, narrem, iubeat, scias, occupent, cognoscant,
effugiat/effugerit, ematis, vinciamus/ vincamus, vivat, optaverit, disposuerint,
amiseris, tradiderimus, feceritis, defenderim.
2
2. putaveritis; 3. valeant; 4. faciat; 5. consulatis; 6. -; 7. sim; 8. interficiar; 9. misceatis.
1. Glaubt ihr etwa, daß das Volk durch harte und schändliche Urteile niedergehalten
werden kann? 2. Haltet euch nie für sicher! 3. Ich erbitte keine milden Urteile,
sondern bemühe mich darum, daß Recht(e) und Gesetze bei allen, nicht nur bei
Rittern und Patriziern gelten. 4. Manchmal fürchtet ihr, daß das Volk einen Aufstand
gegen euch unternimmt. 5. Warum seid ihr so eifrig darauf aus (strebt danach), nicht
für das Gemeinwohl, sondern für das Wohl eines kleinen Teils des Volkes zu sorgen?
6. Spät, aber doch nicht zu spät erfuhr ich durch Boten, daß ihr ein Attentat gegen
mich plant. 7. Erinnert ihr euch denn nicht (Habt ihr nicht in Erinnerung), wessen
Sohn ich bin? 8. Wie der (mein Vater) keine Gefahren fürchtete, so fürchte ich nicht,
daß ich getötet werde. 9. Hütet euch, alles durcheinander zu bringen.
3
1. ne; 2 ..quis; 3. ut; 4. eum; 5. ut; 6. ne; 1. ut.
1. Hüte dich, alles durcheinander zu bringen! 2. Weißt du etwa nicht, wer dein
Bruder war? 3. So sollst du leben, daß das römische Volk ohne großen Schaden lebt.
4. Aber du wirst nicht durchsetzen können, was du willst, weil wir alles sehen. 5.
Jupiter wird nicht zulassen, daß du das Tribunal erstrebst. 6. Du sollst fürchten, daß
du für deine Begierde bestraft wirst. 7. Aber wenn du (so) weitermachst, wünsche
ich, daß die Götter persönlich dich strafen.
4
1. Ne legibus iniustis parueris! 2. Ne iniuriam petiveritis! 3. Ne hostes fugeris! 4. Ne
proelium commiseritis! 5. Ne principes civitatis sollicitaveritis! 6. Ne animalia
cecideris!
5
timueris, sonueris, viceris, perfeceris, consulueris, ceperis, adhibueris.
6
leges-duri, legati-acri, iuris-novis, nautae-tardae, eius-scelus; hoc-ratio, nuntiusceleris, ille-mare.
1.
1: disponantur 2: occupetis 3: opprimantur 4: committatur 5: interficiantur 6:
diripiatis = (...ad) circum.
Wenn ihr mir in allem gehorcht, werdet ihr eure Aufgaben (Aufträge) ohne Gefahr
durchführen (ausführen können). Erstens: Die Männer sollen über die (ganze) Stadt
verteilt werden. Zweitens: Bemüht euch, die Curia Hostilia ganz zu besetzen.
Drittens: Sorgt dafür, daß alle überwältigt werden, damit kein Kampf stattfindet (es
nicht zu einem Kampf kommt). Die, die sich verteidigen, sollen getötet werden. Im
übrigen ermahne ich euch, nicht das Hab und Gut des Konsuls zu plündern. Nun
geht weg: Nach (In) einer Stunde treffen wir uns (bei(m)...
2
Tullius grüßt seine Terentia und seine Tullia. Ich schicke Euch nicht oft Briefe
(schreibe Euch nicht oft), da alle Zeiten für mich traurig (die Verhältnisse, in denen
ich lebe, trostlos) sind. Wenn ich an Euch schreibe oder Eure Briefe lese, werde ich
gezwungen, heftig zu weinen (muß ich heftig weinen). Wie tapfer erträgst Du,
Terentia, alle geistigen und körperlichen Mühen (Belastungen)! Neulich habe ich
erfahren, daß der Senat über mich beratschlagt hat. Ich fürchte, daß sie auch gegen
Euch grausam (unerbittlich) vorgehen. Du aber überlege gut, was Ihr tut (wie ihr
euch verhaltet). Wenn Ihr Hilfe braucht, frage Atticus, jenen (unseren immer)
zuverlässigen Freund, um Rat. Im übrigen befehlen uns die Freunde (fordern uns die
Freunde auf), Hoffnung zu haben; Pompeius denkt nämlich daran, dafür zu sorgen,
daß der Schaden, den wir erlitten haben, ganz ausgefüllt (wieder gutgemacht) wird.
Seht zu, daß es Euch gut geht. Wenn Du mich liebst, dann sorge für Dein Wohl und
das von Tullia, unserem Licht (Sonnenschein)! Lebt wohl!
Lektion 23
Tapferer Junge!
Die Gesandten der Latiner kamen zu ihm, als Marcus Cato bei seinem Onkel,
Marcus Drusus, lebte, um von ihm erzogen zu werden, um das römische Bürgerrecht
zu bekommen, da er Volkstribun war.
Obwohl er von Quintus Poppedius, dem Führer der Latiner, jedoch von Drusus
Gastfreund gebeten worden war, ihn beim Onkel zu unterstützen, lehnte Cato mit
starrer Miene ab. Poppedius trug ihn, der darauf wieder und oft gebeten worden
war, in den oberen Teil des Hauses und sagte: "Ich werde dich sofort
hinunterwerfen, wenn du nicht..." Nicht einmal auf diese Weise konnte der Junge
dazu gebracht werden, den Latinern zu gehorchen. Darauf sagte Poppedius: "Lasst
uns den Göttern danken, weil dieser so klein ist, wenn er nämlich schon Senator
wäre und gegen uns aussagen würde, wäre es uns nicht einmal erlaubt, auf das
Bürgerrecht zu hoffen."
Als Marcus Cato später in der Toga Praetexta zu Sulla gekommen war, um ihn zu
begrüßen und er in der Halle die Köpfe der Geächteten gesehen hatte, fragte er
durch den schrecklichen Anblick bewegt, warum niemand einen so grausamen
Tyrannen tötet. Und als jener geantwortet hatte, dass den Menschen nicht der Wille,
sondern die Möglichkeiten fehlen, bat er heftig, dass ihm ein Schwert gegeben
werden. "Ich werde ihn leicht töten, weil ich auf seiner Liege mich niederzulassen
pflege." Als der Erzieher dieses gehört hatte, erkannte er den festen Mut des Jungen
und er entsetzte sich vor dem Plan, dass er ihn später niemals an Sulla heranführte
außer gründlich durchsucht.
Vielleicht aber wäre jener von dem Jungen getötet worden, wenn diesem ein
Schwert gegeben worden wäre.
Aber selbst jener Marius, der Feind und Gegner Sullas, wäre sicherlich durch Furcht
abgeschreckt worden und hätte über seine Flucht nachgedacht, wenn er an seiner
Stelle gestanden hätte.
V
Cato als Erwachsener: Streng und unerbittlich
1. Cato übertraf, als er noch ein Mann war, alle Senatoren an Tapferkeit.
2. Niemand konnte ihn dazu bewegen, dass er es zulässt die Bräuche der Väter und
die Gesetzte des Staates zu zerstören.
3. Wenn dieser nicht das Recht verteidigt hätte, hätte Rom keinen
(Ruhm/)berühmten Glanz gehabt.
4. Im Übrigen stand er oft gegen Caesar.
5. Als Catilinaund andere ein großes Verbrechen vorbereitet hatten, forderte Cato,
dass der Senat gegen diese hart vorgeht.
6. Als aber Caesar diese Meinung gesagt hatte, dass jene nur aus der Stadt
vertrieben werden sollten, setzte Cato durch, dass sie mit dem Tod bestraft werden.
7. Aber als jener den Bürgerkrieg gewonnen hatte, brachte Cato sich selbst mit dem
Schwert um.
E
Cornelia hat in dem Brief, den wir gelesen haben, ihren Sohn Gaius ermahnt, daß er
nicht von Haß und Wut bewegt werden soll, damit er die Bürgschaft nicht verwirrt.
Außerdem hat sie ihn (daran) erinnert, was für ein Ende sein Bruder gehabt hatte
(genommen hatte), wie schändlich er getötet worden war. Wir wissen jedoch, daß
der Sohn ihr nicht gehorcht (nicht auf sie gehört) hat. Wenn er auf sie gehört hätte,
wäre die Mutter nicht über den Tod ihres Sohnes so traurig gewesen.
1
coming soon
2
coming soon
3
1. scripsisset 2. dederit 3. caveret; perturbaret 4. moveretur 5. sim; vivas; solliciter 6.
occisus sit; sis 7. perseveraveris; supersit 8. faceret; misceret.
1. Der Lehrer fragte die Jungen, was Cornelia ihrem Sohn geschrieben habe: 2. „Wißt
ihr, warum die Mutter dem Gaius Gracchus einen Brief schrieb? 3. Sie bat ihn, sich
davor zu hüten, den Staat in Unruhe zu versetzen. 4. Die Mutter fürchtete, daß
Gaius sich von Haß und Zorn, nicht von Vernunft leiten lasse. 5. Die Mutter schrieb
auch folgendes: 'Sorge dafür, daß ich im Alter frei von Sorge bin. Lebe so, daß ich
nicht immer beunruhigt werde! 6. Da Dein Bruder ja schon auf schändliche Weise
getötet wurde, verhalte Du Dich (wenigstens) ruhig.' 7. Sie ermahnt ihren Sohn:
'Beunruhige mich nicht dauernd! Bedenke, wie kurze Zeit mir noch zu leben bleibt!'
8. Die Mutter wünschte, daß Gaius nichts gegen die Beamten unternehme, daß er
nicht alles durcheinander bringt."
4
-em
Substantiv
plebem
timerem
sensissem
adessem
properem
timorem
tandem
nobilem
sollicitem
Form
Akk. Sg.
1. Pers. Sg. Konj. Praet.
1. Pers. Sg. Konj. Plusqu.
1. Pers. Sg. Konj. Praet.
1. Pers. Sg. Konj. Präs.
Akk. Sg.
Akk. Sg.
1. Pers. Sg. Konj. Praes.
kommt von
plebs
timere
sentire
adesse
properare
timor
tandem
nobilis
sollicitare
Genus
mask
mask.
-
Deutsch
das Volk
sich fürchten
fühlen
anwesend sein
sich beeilen
die Angst
endlich
adlig
beunruhigen
-ris
Substantiv
corporis
irrideris
deeris
permoveris
poteris
laboris
potueris
mitteris
miseris
Form
Gen. Sg.
2. Pers. Sg. Präs. Passiv
2. Pers. Sg. Fut. I Aktiv
2. Pers. Sg. Präs. Passiv
2. Pers. Sg. Fut. I Aktiv
Gen. Sg.
2. Pers. Sg. Fut. II Akt./Perf. Konj. Akt.
2. Pers. Sg. Präs. Passiv
2. Pers. Sg. Fut. II Aktiv/Präs. Konj.
kommt von
corpus
irridere
deesse
permovere
posse
labor
posse
mittere
mittere
Genus
mask.
mask.
-
Deutsch
Körper
verspotten
fehlen
heftig bewegen
können
Arbeit, Mühe
können
schicken
schicken
tolleris
quaeeris
appelaris
praetoris
terris
rerreris
deserereris
5
2. Pers. Sg. Präs. Passiv
2. Pers. Sg. Präs. Aktiv
2. Pers. Sg. Präs. Passiv
Gen. Sg.
Dat: Pl. /Abl. Pl.
2. Pers. Sg. Präs. Passiv
2. Pers. Sg. Praet. Passiv Konj.
tollere
quaerere
appelare
praetor
terra
terrere
deserere
mask.
fem.
-
aufheben, beseitigen
suchen
zusammenrufen
Prätor
Erde
erschrecken
verlassen
1. Servi, nisi tarde venirent, a domina non vituperarentur
- Wenn die Sklaven nicht zu spät kömen, würden sie von der Herrin nicht
getadelt werden.
2. Dominus, si in sevos numquam crudeliter consuleret, ab iis amaretur.
- Wenn der Herr niemals grausam gegen die Sklaven vorgehen würde, würde er
von ihnen geliebt werden.
3. Serva, nisi caesa esset, non effugisset.
- Wenn die Sklavin geschagen worden wäre, wäre sie nicht geflüchtet.
4. Domina, si iusta esset, servam non vituperaret.
- Wenn die Herrin gerecht wäre, würde sie die Sklavinnen nicht tadeln.
5. Delia, nisi a piratis capta esset, Romae non esset.
- Wenn Delia nicht von Piraten gefangen (genommen) worden wäre, wäre sie
nicht in Rom.
6. Nisi Romae esset, Melissa nominaretur.
- Wenn sie nicht in Rom wäre, würde sie Melissa genannt werden.
6
ora
irata
eum
ego
spera
is
emo
agis
mare
portet
mitto
vadis
deo
ave
ita
e
= bete!
= wütend
= diesen/welchen
= ich
= hoffe!
= dieser/welcher
= ich kaufe
= du treibst
= Meer
= er/sie/es soll tragen
= ich schicke
= du gehst, du schreitest
= dem/durch den Gott
= sei gegrüßt!
= so, auf diese Weise
= aus... heraus
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
hora
pirata
deum
lego
aspera
his
nemo
magis
amare
oportet
amitto
evadis
adeo
cave
vita
de
te
me
se
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
Stunde
Pirat, Seeräuber
den Gott
ich sammle
hart, rau, streng
diese
niemand
mehr, in höherem Grad
lieben
es ist nötig
ich verliere, ich gebe auf
entkommst
so sehr
nimm dich in Acht!
das Leben
von... herab
dich
mich
sich
ex
ibi
laudet
arcere
laudas
lumen
7
= aus... heraus
>
>
>
>
= dort
>
>
= er/sie/es soll loben
>
= abwehren, fernhalten >
>
= du lobst
>
>
= Licht
>
nex
lex
rex
sex
tibi
sibi
plaudet
parcere
carcere
plaudas
claudere
flumen
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
tod
Gesetz
König
sechs
dir
sich
er/sie/es wird Beifall klatschen
schonen, sparen
dem/durch das Gefängnis
du sollst Beifall klatschen
schließen, abschließen
der Fluss
lacessere - agitare - conciliare - impetrare - vituperare - (ad-)monere - arcere imminere - perterrere - docere.
1.
Hütet euch davor, Senatoren, zu der Meinung Cäsars überzugehen (euch der
Meinung Cäsars anzuschließen), damit Catilina nicht mit gestärktem Sinn auf Krieg
beharrt (nicht in seiner Haltung bestärkt wird und weiter Krieg führt). Laßt nicht zu,
daß die gefangenen Genossen des Catilina mit Gewalt befreit werden von einer
Menge übler und verbrecherischer Menschen (übler Verbrecher), die es nicht nur in
der Stadt, sondern über ganz Italien (verstreut) gibt. Es gehört sich nicht, daß
diejenigen, die unserer Heimat Krieg bereitet haben, der Strafe für diese Schuld
entkommen. (Diejenigen, die einen Krieg gegen unsere Heimat begonnen haben,
dürfen ... nicht entgehen.) Ich fordere, daß sie die gerechte und verdiente Strafe
erlei-den. Wenn sie tot sind, dann erst werden weder unsere Freiheit noch unser
Leben mehr in Gefahr sein..."
a) Marcus Porcus Cato Uticensis.
b) Cato begründet seine Forderung nach der Todesstrafe damit, daß die Verschwörer
diese Strafe verdient hätten und nur so die Gefahr für Rom beendet werden könne. Darüber könnte gesprochen werden, auch durch Kontrastierung mit Cäsars
Vorschlag. Cäsar hatte seine Forderung nach lebenslanger Verbannung
(Sicherheitsgewahrsam in den Landstädten) u. a. damit begründet, daß diese Strafe
härter sei als die Todesstrafe. Im übrigen war es untersagt, einen römischen Bürger
ohne ordentliches Gerichtsurteil mit dem Tod zu bestrafen.
2
Nichts Neues (I,41)
Vor kurzem war Diaulus Arzt, nun ist er Totengräber: was er als Totengräber macht,
(das) hatte er auch als Arzt gemacht.
Ein gewinnbringendes Landgut (11,38).
Was mir das Nomentanische Landgut einbringe, fragst du, Linus? Das bringt mir das
Landgut ein: dich, Linus, sehe ich nicht (muß ich nicht sehen).
3
1. gladiator, miles, adversarius, nex, mors, periculum, discrimen; scelus,
insidiae/insidias parare; petere, pugnare, caedere, occidere, imminere, laedere
opprimere, interficere; inimicus, acer, mortalis, mortuus
2. captivus, carcer, custos,, fuga, iudicium, ius, iniuria, lex, libertas, poenas dare,
capere, capessere, claudere, comprehendere, (ef)fugere, punire, vincire; iustus,
iniustus.
Cursus Continuus - Repititio Generalis 21-24
1:
Die Athener nannten den Philosophen Diogenes, um ihn zu verspotten, 'Hund'. Als
jener aber diese Ausspruch hörte, wurde er, obwohl er wohl wußte, daß jene böse
Menschen waren, trotzdem nicht vom Zorn erfüllt (bewegt). „Mit Recht", sagte er,
„werde ich 'Hund' genannt, weil ich nach Art der Hunde die, die mir Geschenke
geben, freundlich (be-)grüße, die aber nichts geben, ankläffe und die Bösen verletze".
2:
1E, 2F, 3D, 4C, 5A, 6B
3:
Nescio, quid timeam; cur adeo commovear; a quo auxilium sperem; quae pericula
mihi immineant; quo fugere possim; cur perterritus sim.
nesciebam, quid timerem; cur adeo commoverer; a quo auxilium sperarem; quae
pericula mihi imminerent; quo fugere possem; cur perterritus essem.
Ich weiß nicht, was ich fürchte, warum ich so sehr beeindruckt werde, von wem ich
Hilfe erhoffe (erhoffen soll), welche Gefahren mir drohen, wohin ich fliehen kann,
warum ich völlig erschreckt worden bin.
Ich wußte nicht, was ich fürchtete, warum ich ... bewegt wurde, von wem ich ...
erhoffte (erhoffen sollte), welche Gefahren mir drohten, wohin ich fliehen konnte,
warum ich ... erschreckt wurde (worden bin).
4:
1. Cur ... portaret: Objekt 2. cum ... ambularet: Adverbiale; qua de causa ...faceret:
Objekt; quae ... causa sit: Subjekt; qui... peperit: Attribut.
1. Diogenes sagte auf die Frage (als er gefragt worden war), warum er am Tag durch
die Straßen Athens eine Lampe trage (trug): „Ich suche einen Menschen." 2. Als
Diogenes bei den olympischen Spielen mit einem Siegeskranz durch die Straßen
spazierenging, wurde er gefragt, aus welchem Grund er dies tue. Er aber sagte: „Es
ist doch klar, was ich für einen Grund habe; ich habe mich nämlich selbst besiegt.
Kann nicht der, der einen so großen Sieg errungen hat, Sieger genannt werden?"
5:
Wort
1. Pers. Sg. Präs. Akt.
Stammzeiten
coacti sunt
> cogo
< cogere, cogo coegi, coactum
auxeris
> augeo
< augere, augeo, auxi, auctum
sustulissent
> tollo
< tollere, tollo, sustuli, sublatum
sentietur
> sentio
< sentire, sentio, sensi, sensum
iussi erant
> jubeo
< jubere, jubeo, jussi, ---
defendisti
> defendo
< defendere, defendo, defensi, defensum
sollicitabantur > soolicito
< sollicitare, sollicito, solicitavi, sollicitatum
timerent
> timeo
< timere, timeo, timui, timitum
abiecerit
> abicio
< abicere, abicio, abieci, abkactum
exposuissent
> expono
< exponere, expono, exposui, expositum
6:
Folgende formen sind keine Konjunktive:
defendet (=er/sie es wird verteidigen)
sentiet (=er/sie/es wird merken)
fugient (= sie werden fliehen)
coercent (=sie werden zügeln)
ridemius (=wir lachen)
dicetur (=du wirst gesprochen;) )
7:
1. Man lebt nicht mit vollkommenen Menschen (Sinn: jeder hat einen Fehler, den
man nicht verändern kann und den man eben akzeptieren muß). 2. Wo es gut ist,
dort ist Heimat. 3. Gesetze werden von den Siegern diktiert, von den Besiegten
akzeptiert. (Sinn: Die Sieger bestimmen die „Spielregeln" für die Besiegten). 4. Man
lebt vom Kleinen (mit dem Kleinen; mit Wenigem) gut (Sinn: auch ein materiell
bescheidenes Leben kann ein gutes Leben sein). 5. Ich gebe, damit du gibst.
(Römischer Grundsatz im Umgang mit den Göttern: ich gebe Dir Opfer, damit du
mir gibst, was ich wünsche/brauche). 6. Aus seinen Gefährten wird erkannt, wer aus
sich (selbst) nicht erkannt wird. (vgl. das deutsche Sprichwort: „Sage mir, mit wem
du umgehst, und ich sage dir, wer du bist!"). 7. Ich bin froh, daß ich gelobt werde
von einem Mann, der (selbst) gelobt werden muß (lobenswert) ist (Sinn: Ein Lob von
einem im Leben bewährten Menschen wiegt besonders viel). 8. Wenn ich nicht
Alexander wäre, wünschte ich, Diogenes zu sein. (Mit diesem Ausspruch drückte
Alexander seine Hochachtung vor Diogenes, dem Philosophen der
Bedürfnislosigkeit, aus). 9. Auf die Frage, was leicht sei, sagte Thales: „Einen
anderen zu ermahnen. Denn wir alle geben, wenn es uns gut geht, denen gute Ratschläge, denen es nicht gut geht (Sinn: Wer selbst nicht von einem Unglück
betröffen ist, kann anderen leicht gute Ratschläge geben).
8:
Nicht einmal ein kluger Mensch erkennt alles. Die Philosophen warnen uns (monere
ne ~warnen), ein Leben in Schande zu führen. Glaube nicht den Bösen. Hüte dich,
den Bösen zu glauben.
9:
Das Ansehen des Grundbesitzers. Wenn die Römer einen tüchtigen Mann lobten,
lobten sie ihn auf diese Weise, daß sie ihn einen tüchtigen Bauern nannten. Wer auf
diese Weise gelobt wurde, glaubte, daß er auf eine gute Art gelobt wurde. Denn aus
den Bauern (aus dem Bauernstand) gehen sowohl tapfere Männer als auch
standhafte Soldaten hervor.
Augen auf beim Kauf: Wenn Du daran denken wirst (denkst), ein Landgut zu
kaufen, mögest Du daran denken/im Kopf haben, daß Du nicht gierig kaufst, daß Du
Dir nicht die Mühe sparst, alles mit großer Sorgfalt anzusehen, daß das Landgut ein
gutes Klima hat, daß es an einer guten Straße oder an einem Fluß gelegen ist, auf
dem (die) Güter von den Kaufleuten ohne große Anstrengung transportiert werden
(können), daß alles gut gebaut ist. Hüte Dich, über das zu lachen, was die Nachbarn
sagen.
Nach dem Kauf: Sobald der Herr zum Gutshof gekommen ist, möge (soll) er den
Verwalter zu sich rufen und fragen, was geschehen ist (sich ereignet hat), was
gearbeitet worden ist, warum nicht alle Arbeiten gut erledigt worden sind, warum
die. Sklaven so schlecht gearbeitet haben, warum den Sklaven so viele Lebensmittel
gegeben worden sind, warum er die vom Alter erschöpften („fertiggemachten")
Sklaven nicht verkauft hat, warum der Verwalter glaube, daß er den Herrn an
Klugheit übertreffe, was der Verwalter zu tun im Sinn hat/zu tun gedenkt.
Nichts als Ausreden: Sicher hätte ich meine Pflichten erfüllt und wäre nicht von
meinen Pflichten abgewichen, wenn die Sklaven gesund gewesen wären, wenn die
Winde nicht so heftig gewesen wären, wenn nicht durch das schlechte Wetter
(Klima) vieles zerstört worden wäre, wenn nicht die einen Sklaven ihr Heil in der
Flucht gesucht hätten, die anderen durch so viele öffentliche Arbeiten erschöpft
(„fertiggemacht") worden wären.
Den Göttern sei Dank: Die guten Götter waren mir gewogen. Es bestand nämlich
die Gefahr, daß ich selbst getötet wurde, als ich einen trägen Sklaven heftig und
scharf tadelte. Und es ist nicht passiert, hat sich nicht ereignet, daß Verbrecher alles
plünderten, zerstörten und mich und alle Sklaven grausam töteten. Ich kann
(könnte) kaum sagen, wie viele Feinde ein tüchtiger Verwalter hat, wie viele Fallen
ihm gestellt werden, wie viele Gefahren ihm drohen - auch vom eigenen Herrn.
10:
1. Senatores non convenerunt, cum ominibus... territi essent. 2. Amici montem non
con- scendunt, cum periculosum sit. Amici montem non conscenderunt, cum
periculosum esset. 3. Pueri id, quod studuerant, a magistro non impetraverant, cum
parum acriter oravissent.
Lektion 24
Cäsar und sein Glück
Caesar führte sein Heer nie über gefährliche Wege, bevor er die Natur des Geländes
erkundete. Denn um das Wohl der Soldaten hatte er sich große Sorgen gemacht. Aus
Ruhmsucht nahm er oft zu wenig Rücksicht auf sein (eigenes) Wohl.
Als ihm gemeldet worden war, dass ein gewisses Lager in Germanien belagert
werde, kam er durch die Wachposten der Feinde in gallischer Kleidung seinen
Leuten zu Hilfe.
Von Brundisium aus suchte er unter den Flottenverbänden der Feinde im Winter
Dyrachium auf. Nachdem er dort seine Soldaten, die er in Italien verlassen hatte,
lange Zeit vergeblich erwartet hatte, bestieg er heimlich selbst ein kleines Schiff.
Weil die gewaltige Strömung ihn bedrängen würde, ermahnte er die Matrosen, die
sich sehr erschreckten, weil sie den Tod fürchteten: "Caesar segelt mit euch, und
Caesars Glücksgöttin!" Als er an der Küste Afrikas gefallen war rief er "Ich halte
dich Afrika!"
Nicht einmal durch religiöse Bedenken und eine gewisse Furcht vor Vorzeichen
wurde er abgeschreckt. Als er nach dem Kampf bei Pharsalia den Hellespond auf
einem Lastschiff überquerte, floh er nicht vor einem gewissen L. Cassius, der ihm
mit 10 feindlichen Schiffen entgegenkam, sondern forderte ihn auf, sich zu ergeben
und nahm den demütigen bei sich auf.
Dies wurde von allen bewundert.
Aber in Alexandria, wurde er bei einem bestimmten Gefecht ins Meer gestoßen,
entkam seinen Feinden aber schwimmend und zog seinen Feldherrenmantel mit den
Zähnen, damit er ihnen nicht in die Hände viel. Es wird ihn auch als höchstes Lob
angerechnet, dass er alles mit einer unglaublichen Geschwindigkeit erledigte. Als er
gehört hatte, dass der König von Pontos, Pharnakes nach der Herrschaft über Klein-
Asien erstrebte und schon einige Regionen belagert hatte, führte er drei Legionen
gegen ihn und besiegte dessen Truppen in einer einzigen Schlacht und trieb sie in
die Flucht.
Diesen Sieg meldete er einem Freund mit diesen Worten: "Ich kam, sah und siegte!"
V
Cäsars sprachliche Begabung
1. C. Julius Cäsar fand große Bewunderung bei seinen Bürgern.
2. Denn er war nicht nur Consul, Feldherr, und Diktator, sondern auch Verfasser
einiger Bücher.
3. Cicero lobte ihn sehr, weil er zum sowohl gut reden als auch gut schreiben
konnte.
4. Und in der Tat war Cäsar immer am Herzen, die Menschen durch geschickte
Wortwahl für sich zu gewinnen.
5. Vor den Schlachten ermahnte er die Soldaten mit lauter Stimme, dass sie für das
Wohl des römischen Volkes tapfer kämpfen sollen, sie sollten weder aus Todesangst
vor den Feinden flüchten, noch selbst den Feinden zur Beute werden.
6. Die Bücher, die Cäsar über den gallischen Krieg geschrieben hatte, werden heute
noch viel gelobt.
E
Vielleicht hätte Cato, wenn ihm ein Schwert gegeben worden wäre (man ihm ein
Schwert gegeben hätte), Sulla getötet. Tyrannen waren Cato nämlich schon als
Jungen (in seiner Kindheit/als er noch ein Junge war) verhaßt. Sein Haß auf
Tyrannen war so groß, daß er sich selbst mit dem Schwert tötete, als Cäsar im
Bürgerkrieg gesiegt hatte. Er fürchtete nämlich, daß Cäsar von einem gewissen
(gewissermaßen von einem/von einer Art) Streben nach Alleinherrschaft bewegt
(geleitet) wurde (eine Art Streben nach Alleinherrschaft Cäsars Handeln bestimmte).
1
1. Caesar ist von der Angst der Matrosen nicht sehr bewegt. - (Genitivus
Subjectivus)
2. Als die Matrosen durch Todesangst erschreckt waren, ermahnte er sie: - (Gen.
Obj.)
3. "Fürchtet den Zorn Neptuns nicht! Caesars Glück segelt mit euch." - (Attribut;
Attribut)
4. Und die Matrosen gehorchten dem obersten Feldherrn. - (Gen. Partitivus.)
5. Als Caisar auf die Insel Rhodos segelte, wurde er von nach Reichtum begierigen
Piraten gefangen. - (Objekt)
6. Er selbst blieb bei diesen, nachdem er eine große Zahl seiner Begleiter in
asiatische Städte geschickt hatte. - (partitivus)
7. Dort mussten diese eine ungeheure Menge Geld beschaffen, um Caesar aus der
Hand der Piraten zu befreien. - (partitivus; Attribut)
8. Aus diesem Grund lebte Caesar lange Zeit bei den Piraten doch wurde niemals
durch Furcht vor diesen bewegt. - (partitivus; objectivus)
9. Immer wieder verspottete er diese: "Ihr alle werdet Strafe zahlen für euer
Verbrechen!" - (objectivus)
2
fugere: fuga, fugare, confugere - regnare: rex, regina, regnum - facere: facultas,
facilis, interficere - capere: occupare, captivus, recipere - sedere: sedes, obsidere,
insidiae.
3
1. Amicum, que miser est, rogabo, cur mecum non ludat.
- Ich frage den Freund, der elend war, warum er nicht mit mir spiele.
2. Amicas, quae tristis erant, rogavimus, cur nobiscum non luderent.
- Wir fragten die Freundinnen, die traurig waren, warum sie nicht mit uns
gespielt haben.
3. Amicus, que miser erat, rogatur cur vobiscum non ludat.
- Der Freund, der traurig war wird gefragt, warum er nicht mit ihnen spiele.
4. Amicas quam tristis sunt, rogabimus, cur nobiscum non ludant.
- Wir werden die Freundinnen, welche traurig sind, fragen, warum sie nicht mirt
uns spielen.
5. coming soon
4
Wort
mentes alti
mulier proba
tantus metus
manus facilis
moenia firma
...
5
Genitiv Singular
montis alti
mulierum probarum
tanti metus
manus facilis
moeniae firmae
coming soon
Genitiv Plural
montium altorum
mulieris probae
tantorum metuum
manuum facilium
moeniarum firmarum
...
1. Cato lagen die Sitten der Römer sehr am Herzen (kümmerte sich sehr um die
Moral der Römer).
2. Viele Römer lobten Cato, weil er ein so strenger Zensor war.
3. Aber nicht alle Menschen bewunderten jenen Mann.
4. Einige Adelige glaubten, daß ihnen griechische Sitten gut stünden.
5. Cato aber glaubte, daß griechische Sitten für die Römer weder ruhm- noch
ehrenvoll seien.
6. Deshalb haßten ihn einige.
7. Als er Zensor geworden war, entfernte er etliche Senatoren aus dem Senat, weil er
glaubte, daß sie für das römische Volk schädlich seien (dem römischen Volk
schadeten).
6
adducere - deducere/ removere; stare - sedere/considere; deterrere - adhibere/
recipere; vicus - urbs; nusquam - ubique; cognoscere - ignorare; tenere - abicere;
iustus - iniustus; liberare - capere; publicus -privatus.
1
dux, exercitus, copiae, ferrum, fuga, socius, clades, legio, hostis, bellum, eques.
Weitere Substantive: adversarius, agmen, caedes, captivus, gladius, imperator,
insidiae, iter, miles, pedes, periculum, proelium, tribunus militum, triumphus, tuba,
victor, victoria, vires.
Weitere Verben: caedere, circumdare, confugere, contendere, (se) dedere, defendere,
delere, diripere, effugere, expugnare, fugere, interficere, liberare, necare, obsidere,
occidere, oppugnare, pellere, perdere, pugnare, servare, vincere, vulnerare.
2
Frankreich, Belgien, Luxemburg, Niederlande (Teil), Südwestdeutschland; Alesia:
Alise-Sainte-Reine, Aquae Sextiae: Aix-en-Provence, Augusta Treverorum: Trier,
Colonia Agrippina: Köln, Gergovia: Gergovie, Liger: Loire, Lugdunum: Lyon,
Lutetia: Paris, Massilia: Marseille, Narbo: Narbonne, Rhenus: Rhein, Camulodunum:
Colchester, Londinium: London, Caesarea Augusta: Zaragoza, Iberus: Ebro, llerda:
Lerida, Numantia: Numantia, Tarraco: Tarragona, Genua: Genua, Luca: Lucca,
Placentia: Piacenza.
Lektion 25
Komm mit zum Frühlingsfest!
LICINIA: Weißt du, was heute für ein Tag ist, Sextus?
SEXTUS: Die Iden des März, was/warum fragst du?
L: Weil heute das Fest der Anna Perenna ist, nicht weit von den Ufern des Tiber.
S: Ich kümmere mich nicht um solche Festtage, welche nur das Volk erfreuen.
L: Sowahr es Götter gibt, gehören wir etwa nicht zum Volk?
S: Gehören wir, aber ich glaube, dass wir uns an anderen Dingen erreuen, als der
Großteil des Volkes.
L: Ich weiß, dass du dich immer an stenge Dinge erinnerst; manchmal jedoch ist es
angenehm auszuflippen, wie Horatius sagt.
S: Ich kenne jenes (Zitat) des Horatius, aber ich hasse die Menge und den Aufruhr
dises Tages.
L: Warum hasst du die Menge? Überall wirst du fröhliche Gesichter sehen, denn
die Menschen denken heute an nichts anderes als Freude: Sie singen Lieder, die sie
im Theater gelernt haben.
S: Und sie trinken kräftig! Gehört es sich etwa für eine Frau zu trinken? Fern sei
von dir eine so schändliche Sache! Du solltest dich erinnern, dass der Wein auch
deiner Mutter immer verhasst war.
L: Ich wünsche mir trotzdem zum Tiber zu gehen. Geh mit mir Sextus! Wenn du
mit wir gehen wirst, ...
S: Ich werde gehen, um mich nicht allzu sehr zu quälen. Aber höre: Trinke nicht!
Nicht einmal ein wenig Wein.
L: Ich werde mich des Weines gänzlich enthalten. Aber lass uns schnell weggehen!
(Wenig später trifft Sextus Titus Clodius mit seiner Frau auf der Straße und fragt:)
S: Hallo, wohin geht ihr?
T: Zum Tiber, Sextus, wohin alle gehen, schon der Vater ging, wie du weißt,
jährlich dorthin, obwohl er den Tumult dort hasste; jetzt gehen wir dorthin, und zu
einer anderen Zeit werden unsere Söhne dorthin gehen.
S: Auch ich gehe gern dorthin, denn manchmal ist es angenehm auszuflippen.
L: Das ist typisch für meinen Mannc der eben noch kaum bewegt werden konnte,
mit mir zu gehen!
V
1. Wir wissen, dass die Römer jährlich viele Festtage gefeiert haben.
2. Obwohl nicht genug bekannt ist, an welchem Tag die Stadt gegründet wurde,
legten die Römer fest, dass er "Geburtstag der Stadt" an einem bestimmten Tag des
Monats April gefeiert werde.
3. Dieser Tag war zuerst ein Fest der Hirten und er wurde zu Ehren einer Gewissen
Göttin gefeiert, welche Pales hieß.
4. Aber als die 'Res Romana' durch Kräfte vergrößert worden war, und als sich das (/
ihr) Gesicht gänzlich verändert hatte, wurde der Tag von allen Bürgern gefeiert.
5. Diese Sache (/Ereignis) überlieferten die Römer über zweitausend Jahre, und auch
heute (noch) pflegen sie sich mit Treue an diese Sache zu erinnern.
UEB[2]=curcG+"E:
Nicht immer war Fortuna Caesar gewogen, denn sie ließ zu, dass er Brutus an den
Iden des März (15. März) ermordet wurde. Warum wurde caesar gerade an diesem
Tag getötet? Dieser Tag war ein Festtag, an dem sich das Volk, das Caesar liebte,
keiner Sache außer dem Wein und der Freude widmete. Wenige Tage vor diesem
Tag ging Brutus die neue Straße entlang, als ein gewisser Metellus an ihn herantrat:
M: Sei gegrüßt, Brutus! Was machst du? Wohin gehst du?
B: Sei gegrüßt, Metellus! Ich gehe zur Kurie, ich bitte dich, mit mir zu gehen.
M: Ich werde nicht mit dir gehen, Brutus, und ich bedaure es sehr, nicht mit dir
kommen zu zu können. Caesar hat mich gerufen. Aber sag mir: Warum ist dir
Caesar so verhasst?
B: Ich hasse ihn, weil er ein Tyrann ist. Deshalb töte ich ihn.
M: Hasst du ihn so sehr? (lacht) An welchem Tag wirst du ihn töten?
B: An den Iden des März, die Erinnerung an diesen Tag wird ewig sein.
1
omnis dies > omnes dies > omnium dierum > omnis diei > omni die > omnibus
diebus > omnes dies > omnem diem > omnis dies.
quaedam res > cuiusdam rei > quarundam dierum > quibusdam rebus > quadam re >
quandam rem > quasdam res > quibusdam rebus cuidam rei > quaidam res.
2
Wort
dierum
demum
victorum
turrium
parum
partium
impetum
iudicium
solum
perfectum
interdum
fluctuum
communium
paulum
equitum
tantum
legatorum
ceterum
certarum
librum
liberum
sublatum
3
Bestimmung
Gen. Pl. v. dies
Übersetzung (wörtl.)
= der Tage
= endlich, erst
Gen. Pl. v. victor
= der Sieger
Gen.Pl. v. turris
= der Türme
= zu wenig
Gen.Pl. v. pars
= der Teile/Richtungen
Akk.Sg. v. impetus
= den Ansturm/Angriff
Nom. od. Akk.Sg. v. iudicium
= der Gerichtshof
Nom. od. Akk.Sg. mask./neutr. v. solus,a,um
= allein,bloß
PPP v. perficere
= durchgesetzt
= manchmal
Gen.Pl. v. fluctus
= Flut,Strömung
Gen.Pl. v. communis
= der gemeinsamen ...
= (ein) wenig
Gen.Pl. v. eques
= der Reiter/Ritter
nur, bloß od. Nom/Akk mask. Sg. v. tantus,a,um = so viel
Gen.Pl. v. legat
= der Legaten
= übrigens, im Übrigen
Gen.Pl.fem. v. certus,a,um
= der sicheren/gewissen ...
Gen.Pl. v. liber
= der Bücher
Nom/Akk Sg. mask/neutr. v. liber,libera,liberum = frei
PPP v. tollere
= aufgehoben,beseitigt.
is > itis > eatis > iretis > ibatis > ibitis > ibunt > eunt > imus > eo > is
4
Satz 1: C. 4.e); Satz 2: E. 2.a); Satz 3: A. 3.f); Satz 4: D. 6.c); Satz 5: B. 1.d); Satz 6: F.
5.b).
C.4.e): Als Äneas in die Unterwelt hinabgestiegen war, wurde er von den gewaltigen
Ungeheuern erschreckt, die dort wohnten.
E.2.a): Nachdem die Sibylle mit Äneas die Styx überquert hatte, gab sie dem
Zerberus einen süßen Bissen, damit er ruhig war und sie die schreckliche Gegend
(Gefilde) betreten ließ.
B. 1 .d): Als sie am Tartarus vorübergingen, blickte Äneas auf die weiten Mauern
(zurück), hinter denen (innerhalb derer) die Menschen für ihre Verbrechen bestraft
wurden.
A.3.f): Während er mit der weisen Seherin durch die traurige Gegend ging, sah er
die Seele der betrübten Dido, die sich mit dem Schwert getötet hatte, weil sie von
ihm verlassen worden war.
D.6.c): Bevor er zur Seele seines toten Vaters kam, zeigte die Sibylle ihm die Seelen
der tapferen Männer, die vor Troja erbittert gekämpft hatten.
F.5.b): Nachdem sie seinen Vater Anchises gefunden hatten, bestieg jener einen
Hügel, um seinem Sohn die Seelen seines Volkes zu zeigen.
1
a) Vorzeichen-ehe-Schnelligkeit-tausend-Abteilung: Vesta: demütig-in die Flucht
schlagen-ausliefem-nützlich-Aberglaube: Diana: Staunen-Aussehen-Teil-UrteilReise-Natur-unglaublich-Strand: Saturnus.
b) (s. 25i und Eigennamenverzeichnis).
2
a) Möglichkeiten: Tarquinius Superbus (vgl. 17L), Coriolanus (vgl. 10L), jemand aus
einer römischen Provinz.
b) multitudinem-publicum-periculosas-iura-magistratus-senatum-tota-hiemem:
Hannibal
3
ire, eo, it, eunt, itur, eat, eant, eatur, ibo, ibit, ibunt, ibitur, ibat, ibant, ibatur, iret,
irent, iretur, i, ite.
4
(Martial I praef.) Epigramme werden für die geschrieben, die es gewohnt sind, sich
die Vorführungen beim Florafest anzuschauen. Ein Cato soll nicht in mein Theater
eintreten, oder, wenn er schon eingetreten ist (drinnen sitzt), soll er (wenigstens)
zuschauen.
Der Name Cato steht hier als Inbegriff des Vertreters und Bewahrers altrömischer
Sittenstrenge.
5
flumini (Dat.) - at (Konjunktion) - exercituum (Gen. Pl.) - voco (Verb) - causis
(Substantiv) - ignorant (Indikativ).
6
Text der deutschen Lieder:
Froh zu sein, bedarf es wenig und wer froh ist, der ist König. Nach Hause, nach
Hause, Nach Hause geh'n wir nicht, bis daß der Tag anbricht, nach Hause geh'n wir
nicht.
7
13 Was für Zähne! (V,43)
Thais hat schwarze Zähne, weiße Laecania. Was ist der Grund? Gekaufte hat diese
(die eine), jene (die andere) ihre eigenen.
3
Eisen, schaudern, Liege, Feind, herabwerfen = Julia; Plan, gehorchen, mangeln,
Körper, anerkennen, Anblick, durchsetzen, sich setzen = Pompeius.
4
a) Kaiser, Zar b) Asterix (und Obelix); Widerstand eines kleinen gallischen Dorfes
gegen die Römer c) Cleopatra. Cäsar unterstützte Kleopatra in ihrem Kampf um die
Macht über Ägypten gegen ihren Bruder Ptolemaios XIII. (bellum Alexandrinum 48
- 41 v. Chr.); aus ihrer Liebesbeziehung soll ein gemeinsamer Sohn hervorgegangen
sein.
Lektion 26
Herkules in Italien
Nachdem Herkules die abgelegenen Gegenden des Erdkreises besucht und große
Gefahren auf sich genommen hatte, kam er auch zu dem Ort, wo später Rom
gegründet wurde. Euandrus Arcas, der von Griechenland nach Italien
hinübergegangen war, wohnte dort.
Von diesem gern in seinem Haus aufgenommen, erzählte Herkules ungefähr
folgendes: "Ich habe schon viele, lange und gefährliche Reisen gemacht, aber keine
Reise war länger und gefährlicher als die, von der ich gerade zurückkehrte.
Ich kämpfte schon mit vielen grausamen und riesigen Feinden. Aber keiner von
diesen war wilder und grausamer als jener ungeheure Geryon, dessen Rinder ich
raubte. Dieser war nämlich viel höher als ein hoher Baum, er hatte nämlich 3 Körper
und 3 Köpfe und dessen Hund war wilder als ein wilder Löwe und rannte schneller
als der Wind. Während Herkules so erzählte, kam aus der Höhle des Cacus das sehr
wilde Monster, dessen Vater ein Vulkan war. Er konnte Feuer speien und freute sich
über das ganz schändliche Blutbad der Menschen.
Als dieser die wunderschönen Rinder des Herkules ohne Bewacher gesehen hatte,
zog er mehrere von ihnen möglichst schnell am Schwanz in die Höhle, damit der
Herr, wenn er seine verlorenen Rinder suche, glaube, dass sie hinaus und nicht
hinein gegangen seien.
Aber dennoch täuschte er den Herkules, jenen äußerst tapferen Mann nicht:
Als dieser das ganz klägliche Muhen eines Rindes gehört hatte, riss er eine Waffe an
sich und ging gegen den verschlossenen Eingang der Höhle vor, aber vergeblich.
Deshalb hat er den sehr gewaltigen Felsen, der ihr Dach war, mit seinen äußerst
starken Händen entfernt, damit die aufgedeckte Höhle des Cacus offen stand. Dann
kämpfte er sehr heftig mit ihm und zog den gewaltigen Körper des Besiegten an das
Licht.
An diesem Ort aber, an dem Herkules seinem Vater Iupiter opferte, wurde später ein
Altar errichtet, der immer als der Größte bezeichnet wurde und immer der Größte
war.
V
1. Viele alte (antike) Schriftsteller (Verfasser) glaubten, Sparta habe keinen
berühmteren oder nützlicheren Mann hervorgebracht als Lykurg.
2. Es ist überliefert, daß er dem Staat der Spartaner sehr nützliche Gesetze gab.
3. Diese sehr (überaus) harten Gesetze hielten die Spartaner mit größter Sorgfalt ein,
obwohl nicht wenige Spartaner Lykurg haßten.
4. Deshalb fuhr er, nachdem er die Bürger durch einen Eid verpflichtet hatte, die von
ihm gegebenen Gesetze nicht zu ändern, bevor er selbst zurückgekehrt sei, nach
Kreta (hinüber) und kehrte niemals in sein Vaterland zurück.
5. Als er aber starb, befahl er, daß seine Gebeine ins Meer geworfen werden
(würden), damit die Spartaner nicht glaubten, sie könnten die Gesetze ändern, wenn
sie (die Gebeine) nach Sparta gebracht würden.
E
(Nach dem Fest der Anna Perenna trifft Licinia die Tullia, die Frau des Lucius
Calpurnius.)
L: Hallo, Tullia! Hat dir das Fest gefallen?
T: Grüß' dich, Licinia! Ich bin nicht an den Tiber gegangen.
L: Was? Du bist nicht (hin)gegangen?
T: Ich bin nicht (hin)gegangen (Nein); denn es macht mir keinen Spaß, dahin zu
gehen, wo Menschen heftig trinken (sich betrinken), wo sie heftiger trinken, als es
sich gehört. Und Lucius Calpurnius pflegt sich am kräftigsten von allen zu
betrinken, wie du weißt.
L: Du führst ein trauriges Leben, Tullia. Doch glaube nicht, daß dein Leben am
traurigsten von allen Frauen ist (du das traurigste Leben aller Frauen führst)! Das
Schicksal meiner Freundin Claudia ist viel trauriger als deines. Ihr Sohn, der mit
Freunden an den Tiber gegangen war, ist in den Fluß gefallen, und seine Leiche
konnte nicht mehr gefunden werden (man hat seine Leiche bisher nicht finden
können). Wäre er doch bloß nicht dahin gegangen!
1
adire: besuchen - auf sich nehmen - sich wenden an/ befragen - aufsuchen/ gehen in
- angreifen - übernehmen; exire: ausrücken - verlassen - auslaufen - sterben münden; inire: beginnen - anfangen - fassen - antreten/ übernehmen - antreten;
obire: sterben - besuchen/ bereisen - sich begeben in; redire: zurückkehren - sich
aussöhnen; subire: s. adire, obire; transire: übersetzen - übergehen - überlaufen vergehen - überschreiten.
2
abeo -> abeam ->abierim -> abissem -> abisset -> abiret -> abibat -> abibit -> abeo
transit -> transiit -> transierunt -> transerint -> transieritis -> transissetis ->
transiretis -> transibatis -> transibitis -> transibunt -> transibit -> transit
sinis -> sinas -> sineris -> sineras -> sivisses -> siveras -> siverat -> sinet -> sinuit ->
sinis
3
coming soon
4
coming soon
5
Der Wolf entkam dem Hinterhalt der Hirten und Hunde blitzschnell. 2. Die Winter
sind in dieser Gegend von Jahr zu Jahr härter. 3. An das Bild dieser wunderschönen
Frau erinnere ich mich immer. 4. Die Sklavin, erzählte ihrer Herrin eine ganz
reizende Geschichte. 5. Jenes Theater ist uralt. 6. Der Herr quälte seine Sklaven allzu
grausam (brutal). 7. Die Punier überquerten die Alpen in einem lebensgefährlichen
Marsch. 8. Im Triumphzug sangen die Soldaten gerne sehr ausgelassene Lieder.
1
„Als die Jungen in die Wiege gelegt worden waren, fallen (da doch plötzlich) zwei
riesige Schlangen von oben ins Impluvium. Sofort heben sie die Köpfe. Als sie die
Jungen erblickt haben (sehen), nahem sie sich schnell der Wiege. Ich ziehe sie bald
hierhin, bald drücke ich sie dorthin (Ich bewege sie hin und her), denn ich habe
sowohl (einerseits) Angst um die Jungen als auch (andererseits) um mich. Aber die
Schlangen versuchen umso heftiger, die Jungen zu erreichen. Als jener (der) eine
Junge die Schlangen gesehen hat (sieht), springt er rasch aus der Wiege und greift
sie an (stürzt sich auf sie); schnell ergreift (packt) er die eine mit der einen, die
andere mit der anderen Hand (jede mit einer Hand) und tötet sie. Während dies
geschieht, „donnert" das Tor des Himmels (donnert es), und mit klarer Stimme ruft
den Namen deiner Frau der oberste Herrscher über Götter und Menschen - Jupiter.
Und dieser sagt, daß der Junge, jener Sieger über die Schlangen Bezwinger der
Schlangen), sein Sohn sei, der andere deiner."
2
a) A2, B7, C5, Dl. E10, F2, G11, H4.
Lektion 27
Das Urteil des Paris
Iupiter, der Vater der Menschen und Götter wollte einst dem Peleus, einem sehr
tapferen Mann, die Göttin Thetis zur Frau geben.
Daher lud er alle Götter und Göttinnen außer der Discordia auf den Olymp ein. Er
glaubte nämlich, dass sie alles verwirren und durcheinander bringen würde.
Als diese dennoch anwesend war, wurde sie, als sie in den Festsaal eintreten wollte,
von den Wächtern zurückgehalten. Deshalb warf die von Zorn Bewegte von der Tür
aus einen goldenen Apfel in die Mitte und sagte: Die Schönste der Göttinnen möge
diesen Apfel empfangen!"
Sofort wollte Iuno den Apfel ergreifen, aber auch Minerva und Venus kamen heran,
um die Auszeichnung der Schönheit für sich zu beanspruchen.
Als jene drei Göttinnen heftig stritten, befahl Iupiter, weil er der Zwietracht ein
Ende machen wollte, Mercur, dem Götterboten, dass er sie zu Paris, dem Sohn des
Königs Priamos führe, damit dieser über diese Angelegenheit urteile.
Zu diesem sagte Iuno, die Königin der Götter: "Gib mir diesen Apfel, junger Mann
und ich werde dich zum Mächtigsten aller Menschen machen.
Du sollst dir sicher sein, dass du alle Völker regieren und Reichtum im Überfluss
haben wirst." Dann versprach Minerva, die Göttin der Weisheit und der guten
Künste, dem Paris, dass er durch ihre Wohltat der Weiseste von allen sein werde.
Schließlich versprach Venus, die Göttin, die die Liebe gewinnt, dass sie ihm die
schönste aller Frauen in der Welt geben werde.
Paris zögerte ein wenig, dann verschmähte er aber die Geschenke der Iuno und der
Minerva und gab den Apfel der Venus. Von dieser unterstützt segelte er nach Sparta,
um die Gattin des Königs Menelaos, jene wunderschöne Helena, entweder mit
Gewalt oder mit List zu entführen.
Und in der Tat gelang es ihm, die Königin mit zwei Sklavinnen und gewaltigen
Schätzen zu rauben. Dieses Unrecht aber brachte seine Heimat und sein Volk ins
Verderben.
V
1. Die Athener wollten die sehr harten Gesetze des Dracon abschaffen, deshalb
baten sie Solon, ihnen neue Gesetze zu schreiben, weil er die Gesetze und Rechte
mehrerer Völker kannte.
2. Solon jedoch, der mit Gesetzen gleichsam einen neuen Staat gründen wollte,
verhandelte mit solcher Kunst mit dem Volk und dem Senat, dass die (seine)
Weisheit ihm die Bewunderung aller Bürger einbrachte (das ihm die Bewunderung
aller Bürger war).
3. Und als er sah, dass das was er für einen Teil des Volkes machen wollte, dem
anderen nicht gefallen werde, versuchte er curch gerechte Gesetze die Streitereien
(Zwietracht) der Bürger zu beenden.
4. Obwohl nicht alle Athener Solons Gesetze lobten, versprachen sie, diese Gesetze
hundert Jahre nicht zu verändern, Solon aber hoffte, dass diese Gesetze gleichsam
ewig sein werden.
E
Als Herkules gesehen hatte (bemerkte), daß seine Rinder entführt worden waren,
rief er: „Den, der die Rinder weggeführt hat, werde ich töten." Aber der Arkader
Euander sagte, dass Cacus die Rinder entführt habe, und ermahnte Herkules, sich
vor seiner ungeheuren Kraft zu hüten. Darauf (erwiderte) dieser: „Ich habe gesagt,
daß ich den, der die Rinder weggeführt hat, töten werde", und ergriff mit der Hand
die Waffen, um die Höhle des Cacus anzugreifen. Cacus aber hatte die Höhle, die
Herkules gerade angreifen wollte, schon verschlossen (den Zugang zur Höhle ...
versperrt).
1
Nach dem Muster: temptare, temptavisse, temptaturum esse, temptari, temptatum
esse, -.
2
1. Trojani Graecos litus Troiae relicturos esse sperant.
= Die Trojaner hoffen, dass die Griechen die Küste Trojas verlassen werden.
2. Troiani deos se semper adiuturos esse sperant.
= Die Trojaner hoffen, dass die Götter sie unterstützen.
3. Troiani deos illum equum donum accepturos esse sperant.
= Die Trojaner hoffen, dass die Götter jenes Pferd als Geschenk annehmen.
4. Troiani Graecos non iterum Troiam perturbaturos esse sperant.
= Die Trojaner hoffen, dass die Griechen nicht wieder Troja verwirren.
5. Triani Paridem pro iniuria poenas non daturos esse sperant.
= Die Trojaner hoffen, dass Paris für Ungerechtigkeit keine Strafen geben wird.
6. Troiani verba sacerdotis vera non apparitura esse sperant.
= Die Trojaner hoffen, dass die Worte des Hirten nicht stimmen.
7. Troiani pacem diuturnam futurum esse sperat.
= Die Trojaner hoffen, dass der Frieden ewig hält.
3
1. Ich bin in die Stadt zurückgegangen, um einen Brief zu schreiben.
2. Ich wollte einen Brief schreiben, als meine Mutter kam.
3. Meine Mutter kam zu mir, um mich aufzufordern in die Halle zu kommen.
4. Ich ging in den Garten, um meine Schwester zu suchen.
5. Ich fand sie, als sie das Haus verließ.
4
Reihenfolge:
4/2/6/9/3/8/1/7/5
4. Wer weiß nicht, daß Arion mit seinen Liedern die Herzen der Menschen gerührt
und sich große Reichtümer verschafft hat? 2. Als er in den Städten Siziliens viele mit
seiner Kunst erfreut hatte, bestieg er ein Schiff, weil er nach Griechenland
zurückkehren wollte. 6. Er hoffte, bald nach Korinth zu kommen, wo ihn Freunde
erwarteten. 9. Die Seeleute aber wollten Arion auf hoher See seiner Reichtümer
berauben und ihn selbst töten. 3. Plötzlich umringen sie den armen Mann, bereit,
Gewalt anzuwenden. 8. Sie verspotten Arion, der sie bitten will, ihn zu schonen, 1.
Nur das erlauben sie, daß er das schönste seiner Lieder singt. 7. Während er mit
wunderschöner Stimme sang, stürzte er sich ins Meer. 5. Doch er fand nicht den
Tod, denn ein Delphin rettete ihn und trug ihn zum Strand.
5
-ris
Wort
muneris
spreveris
Form
Gen. Sg.
2. Pers. Sg. F2 Ind. Akt.
2. Pers. Sg. Präs. Konj. Akt.
invitaris
2. Pers. Sg. Präs. Pass.
acceperis
3. Pers. Sg. F2 Akt. Ind.
2. Pers. Sg. Perf. Konj.
iudicaris
2. Pers. Sg. Präs. Pass
temptaveris 2. Pers. Sing. F2 Akt. Ind.
2. Pers. Sg. Perf. Konj.
arboris
Gen. Sg.
kommt von
munus
spernere
spernere
invitare
accipere
accipere
indicare
temptare
temptare
arbor
Deutsch
des Amtes
du wirst verschmäht haben
du habest verschmäht
du wirst eingeladen
du wirst angenommen haben.
coming soon
du wirst beurteilt
du wirst angegriffen haben
coming soon
des Baumes
-am
Wort
ianuam
accipiam
sapientiam
temptaveram
adibam
auream
promittam
quondam
Form
Akk. Sg.
1.Pers. Sg. Fut.1 Ind. Akt
1.Pers. Sg. Prs. Konj. Akt
Akk. Sg. fem.
1.Pers.Sg. Plq. Ind. Akt.
1.Pers.Sg. ImPers. Ind. Akt.
Akk. Sg.
1.Pers. Sg. Prs. Konj. Akt
Adverb
kommt von
ianua
accipere
accipere
sapientia
temtare
adire
aureus
promittere
quondam
Deutsch
die Tür
ich werde annehmen
ich nähme an
Weisheit
ich hatte versucht
ich ging zu
goldene
ich sollte versprechen
einst
6
tecti - aedium / nonnullae -paucae / ignoramus - nescimus / adii - accessi / amisisset
- perdidisset / probus - bonus, fortis / ait - dicit, dixit / decus - honos / perturbare
-perterrere / ante -pro / abiit - discessit.
1
1. Er war der Bruder des Hektor. Paris - 2. Nach dem Tod des Achill, jenes
schrecklichen Feindes der Trojaner, hat er dessen Waffen für sich beansprucht. Aias
- 3. Er hat das zerstörte Troja verlassen und sich eine neue Heimat gesucht. Äneas 4. Sie war eine Seherin, der, obwohl sie die Wahrheit sagte, niemand Glauben
geschenkt hat. Kassandra - 5. Er ist von Achills Sohn (= Neoptolemos) am Altar
getötet worden. Priamos — 6. Er hat die Führer der Griechen dazu gebracht, mit den
Trojanern Krieg zu beginnen. Menelaos - 7. Er hat den Leichnam des getöteten
Hektor, wie von Sinnen über den Sieg, um die Mauern Trojas geschleift. Achill - 8.
Er war der Anführer des riesigen Truppenaufgebots der Griechen. Agamemnon - 9.
Sie wurde, als sie sich von einem Felsen ins Meer stürzen wollte, in einen Hund
verwandelt. Hekabe - 10. Er war der Freund und Gefährte des Achill. Patroklos. (zu
Laokoons. 15L)
2
capere: accipere, recipere - cedere: accedere, concedere, discedere - dare: circumdare,
condere, dedere, perdere, prodere, reddere, tradere - ducere: abducere, adducere esse: abesse, adesse, deesse, superesse - fugere: confugere, effugere - iacere: abicere,
traicere - ire: abire, adire, exire, obire, redire, subire, transire - mittere: amittere,
committere, promittere - movere: commovere, permovere, removerp - pugnare:
expugnare, oppugnare -ponere: disponere, exponere -portare: transportare - ridere:
irridere - tenere: abstinere - terrere: perterrere.
3
1. currere, fugere, effugere, confugere, fuga, celer, cito, celeritas, petee, capere,
capessere, comprehendere, contendere, appropinquare, fugare, evadere, pugnare,
iratus, ira, timere, timor, punire, rapere, scelus.
2. donare, donum, gaudere, gaudium, ridere, laetus, iuvat, placere, delectare, gratia,
gratias agere, praemium, beneficium, probus, stupere, sumere.
Cursus Continuus - Repititio Generalis 25-28
1:
1. Handelnde Personen: Kineas und sein Freund, der „allmächtige" König Pyrrhus.
2. Zeit- und Ortsangaben: Satz 1: eo die, quo ...; in Italiam; ibi. Satz 2: tum - cum-Satz. Satz 3: tum; ex Italia, Libya,
Carthagine; iam. Satz 5: tum demum. Satz 6: postremo; iam nunc. 3. Gliedernde Konnektoren: 1: ut-Satz. 2: enim;
igitur. 3: si-Satz. 4: si-Satz. 5: autem-Satz. 6: quin. 4. Leit- und Schlüsselbegriffe: Satz 1: cum Tarentinis contra
Romanos pugnare. Satz 2: rem severam peragere; pugnare; victoria. Satz 3: victores redibimus; toto urbe terrarum
regnaturus sum. Satz 4: rapueris. Satz 5: vitae gaudiis delectabimur parsuri et opibus nostris et vitae ... hominum 5.
Wechsel der Textsorte: hier nicht zutreffend, da ausschließlich ein Dialog vorliegt.
1. Kineas, der Freund des Königs Pyrrhus, sagte an dem Tag, an dem er gehört hatte, daß der König nach Italien
gehen werden, um dort (zusammen) mit den Tarentinern gegen die Römer zu kämpfen, etwa folgendes: 2. „Du bist
im Begriff, eine ernste Sache durchzuführen; ich erinnere mich nämlich gut, daß die Römer tapferer und eifriger
als die übrigen Völker kämpfen. Sage mir also, was Du dann tun willst, wenn die Götter uns den Sieg gegeben
haben (werden)". 3. Darauf sagte Pyrrhus: „Wenn uns ein sehr schöner Sieg über die Römer gegeben worden ist,
werden wir schnell auch aus Italien, Libyen und Karthago als Sieger zurückkehren. Ich bin schon - sozusagen daran (im Begriffe), über den ganzen Erdkreis zu herrschen". 4. Aber Kineas sagte: „Wenn Du den Erdkreis an
Dich gerissen (geraubt) hast, was werden wir dann tun?" 5. Pyrrhus aber: „Dann endlich werden wir uns an allen
Freuden des Lebens erfreuen". 6. Zuletzt sagte Kineas: „Warum erfreuen wir uns (eigentlich) nicht schon jetzt alle
Tage an den Freuden des Lebens, wobei wir sowohl unseren Reichtum schonen werden als auch das Leben vieler
Menschen?"
2:
Attribut: Satz 1,3,4 (rapta), 5 (acceptam), 6. (aedificata)
Adverbiale: Satz 2 (regnanti/petenti), 4 (laesus), 5 (puniturus/repetiturus/adiutus).
1. Viele Männer hatten sich bemüht, Helena, jene Frau, die die übrigen Frauen an Schönheit übertraf, zu heiraten.
2. Menelaos aber, der in Sparta regierte, war es gelungen, die Gunst der Helena und (die) ihres Vaters für sich zu
gewinnen. Daher wurde ihm auf seine Bitte Helena zur Frau gegeben. 3. Trotzdem freute er sich nicht lange, daß
er glücklich war; Paris nämlich raubte Helena und führte sie dann (führte die Geraubte) mit sich fort. 4.
Vergeblich forderte der durch dieses Verbrechen aufs heftigste verletzte Menelaos, daß die geraubte Ehefrau ihm
zurückgegeben werde. 5. Deshalb beschaffte Menelaos, um das erlittene Unrecht zu bestrafen und seine Frau
wiederzugewinnen, (sich) eine große Flotte; unterstützt von vielen Königen fuhr er nach Troja, um mit den
Trojanern zu kämpfen. 6. Es ist bekannt, daß vor der von den Göttern erbauten Stadtmauer sehr heftig gekämpft
wurde.
3:
Nachzeitig: S. 1: pugnaturos. S. 2: petiturum esse. S. 4: descensurum esse. Gleichzeitig: S. 2: adeuntem, ardens. S. 5:
nuntiantem. S. 6: velans. Vorzeitig: S. 3: perterritus; motus. S. 4: monitus. S. 6: victum; tractum. S. 7: velatum.
1. Unter den Trojanern, die kämpfen wollten, war der mit Waffen gut ausgerüstete Paris. 2. Sobald Menelaos
diesen hatte ankommen sehen, wurde er von höchstem Zorn erfüllt; vor Haß glühend versicherte er, daß er von
Paris Bestrafung für sein Unrecht verlangen werde. 3. Paris aber, der gewaltig erschrocken und von Angst
erschüttert war, floh sehr schnell. 4. Später, nachdem er von Hektor mit sehr scharfen Worten ermahnt worden
war, sagte er, er werde mit Menelaos kämpfen. 5. Sowohl die Griechen als auch die Trojaner hörten froh den
Herold, der den Plan des Paris verkündete. 6. Aber wenig später befreite die Göttin Venus den Paris, der von
Menelaos besiegt und durch die Ebene geschleppt worden war, indem sie ihn heimlich mit einem Nebel verhüllte.
7. Dann brachte sie den vom Nebel verhüllten Paris zu seiner Frau Helena. 4:
1. Als ein Philosoph von einem babylonischen König gefragt worden war, auf welche Art und Weise er ruhig
regieren könne, antwortete er: „Wenn Du nur Wenigen glaubst!" 2. Der Philosoph Demonax antwortete
jemandem, der ihn fragte, auf welche Weise er eine ihm anvertraute Provinz gut verwalten könne: „Wenn Du
Vieles hörst, während Du Weniges sagst!"
5:
causa
res
causa nostra
res nostra
re nostra
causam communem rem communem
causae communis
rei communis
causae publicae
rei puplicae
res puplicae
causarum talium
rerum talium
causae turpi
rei turpi
parvis causis
parvis rebus
6:
Verb
IRE
intras
is
navigatis
itis
deserent
ibunt
discessissent
iissent
configiunt
eunt
pellitur
???
cum se reciperent
cum se irent
si properaverint
si ierint
descendens
iens
cursuros
itos
ut ambulent
ut eant
cum venerint
cum ierint
appropingquaturis
ituris
contendimus
imus
iimus
acceditur
itur
effugiturus
iturus
evadentes
ientes
euntes
relinquamus
eamus
cedis
is
fugerem
irem
accurrentibus
euntibus
evasit
iit
conscenderunt
ierunt
7:
HS
GS
GS2
Namertes legatus,
cum... eius gentis,
beatus appellaretur,
ad quem erat missus,
quod... amicos
habebat, illum rogavit,
quomodo is,
... periculum faceret,
qui... haberet amicos,
haberetne probum.
Illi autem,
cum respondisset,
se nescire,
sed cupere discere,
Namertes dixit: ridet donum negat
non ridet donare studet
Der Gesandte Namertes fragte, als er von einem klugen Bürger des Volkes, zu dem er geschickt worden war, ein
Glücklicher genannt worden war, weit er viele Freunde habe, jenen Bürger, auf welche Weise der, der viele
Freunde habe, die Probe mache, ob er einen rechtschaffenen Freund habe. Jenem aber, als er geantwortet hatte, er
wisse es nicht, wolle es aber wissen, sagte Namertes: „Durch ein ungünstiges (widriges Schicksal)".
8:
Die Mitbürger vertrieben den Dichter Archilochos aus der Stadt, weil er ein Gedicht geschrieben hatte, in dem
gezeigt wurde, daß es besser sei, in der Schlacht die Waffen als das Leben zu verlieren. Denn sie (die Bürger)
glaubten, daß durch diese Art von Unterrichtung (Lehre) die Menschen mehr (an) Feigheit und Angst haben
würden.
9:
ta-ces/si-ne/ce-do/mo-ves/ter-ra/pe-di/ci-vi/no-vi/am-es/se-de/um-quam/quam10:
Diogenes sagte einem Jungen, der rot wurde und deshalb verwirrt (durcheinander) war: „Sei guten Mutes! Von
dieser Art ist die Farbe der Tugend!"
11:
1. Das Mädchen Cloelia, das dem König Porsenna als Geisel übergeben worden war, hoffte, daß es (sie) in kurzer
Zeit in die Heimat zurückkehren wird (werde). 2. Dennoch wollte sie fliehen und wandte sich an die anderen
Mädchen, die mit ihr dem Porsenna übergeben worden waren: 3. „Wir alle erinnern uns an die Heimat, wir hassen
die Sklaverei. Wenn ihr mir eure Rettung anvertraut, werdet ihr mit mir fliehen und in die Heimat zurückkehren,
wenn nicht, werdet ihr in der Sklaverei bleiben. Ich werde also die Wächter täuschen, um uns zu retten". 4.
Tatsächlich ging sie heimlich mit den Mädchen aus dem Lager des Porsenna heraus und kehrte nach Rom zurück.
5. Aber die Römer tadelten die zurückkehrenden Mädchen, weil sie durch ihre Flucht das dem König gegebene
Wort (Ehrenwort/ die dem König versicherte Treue) verletzt hatten. 6. Cloelia, die den Plan zur Flucht gefaßt
hatte, wurde gezwungen, wiederum in die Sklaverei zurückzugehen. 7. Diese Strafe wollte Cloelia tapfer auf sich
nehmen. 8. Aber als sie zum Lager des Porsenna zurückgekehrt war, ließ der König sie aus Bewunderung für so
große Tüchtigkeit (moralische Sauberkeit) sofort in die Heimat zurückkehren.
12:
1. Orpheus bat die Götter der Welt, die unter der Erde liegt (attributiv), daß ihm seine Frau zurückgegeben werde.
In der Tat bewegte jener, weil er mit süßer Stimme sang (adverbial), auch das harte Herz der Göttin Proserpina. 2.
Eurydike, die von Orpheus sehr geliebt wurde (attributiv), ging wegen einer Wunde, die sie neulich erlitten hatte
(attributiv), langsam. 3. Als er sich schon dem Rand der Erde näherte (adverbial), wandte Orpheus, weil er von
Liebe zu Eurydike (dazu) veranlaßt wurde (adverbial), seinen Blick nach hinten; daher verlor er seine Frau, die
hinter ihm ging (attributiv). 4. Charon hielt Orpheus, als er wiederum um seine Frau bat (adverbial), mit Gewalt
ab und brachte ihn nicht ein zweites Mal hinüber.
13:
„Wie lange denn noch werdet ihr eure Kräfte nicht kennen? Seht doch, wie viele ihr selbst seid, wie viele Feinde
ihr habt. Denn so viele Schutzbefohlene ihr bei den einzelnen Beschützern wart, so viele (Kämpfer) werdet ihr nun
gegen einen einzigen Feind sein. Wenn ihr als Einzelne Einzelne angreifen würdet, würde ich trotzdem glauben,
daß ihr heftiger für die Freiheit kämpfen werdet als jene für ihre Herrschaft. Zeigt nur den Krieg her: Ihr werdet
den Frieden haben. Sie mögen (sollen) euch nur zur Gewalt bereit sehen: (dann) werden sie selbst (euch euer)
Recht geben. Wie lange werdet ihr mich denn noch in der Runde anschauen? Ich werde keinem von euch fehlen:
Seht aber ihr zu, daß Euch nicht mein Glück fehlt. Was soll ich nämlich hoffen, wenn meine Feinde noch mehr
gegen mich versuchen (unternehmen)? Ihr tut gut daran, da ihr sagt: „Die Götter werden dies verhindern". Aber
trotzdem werden sie niemals meinetwegen vom Himmel heruntersteigen; Sie mögen euch den Mut geben, alle
Gefahren abzuwehren. Mir haben es die Götter gegeben, daß ich euch gegen die Feinde, daß ich euch gegen stolze
(hochmütige) Mitbürger verteidige. Ist der Mut eines so großen Volkes so gering, daß ihr keinen Kampf gegen die
Patrizier kennt? Was für Führer ihr auch immer gehabt habt, wie auch immer ihr selbst bescharfen gewesen seid,
wie Großes auch immer ihr zu erreichen gesucht habt, ihr habt es durchgesetzt, entweder mit Gewalt oder durch
euer Glück. Es ist Zeit, das Höchste zu wagen. Beseitigt werden müssen Diktaturen und Konsulate, damit das
einfache Volk von Rom sein Haupt erheben kann."
14:
celer ist „kursiv" gedruckt: Kursiv (zu currere) nennt man eine schräg gestellte, sozusagen schnell
weiter-"laufende" Schrift. crescere „wächst" von Buchstaben zu Buchstaben. gravis: Die Schrift wirkt schwer,
lastend, gewichtig, ernst.
Weitere geeignete Wörter: hiems (Eiszapfen an den Buchstaben), hortari (mahnender Zeigefinger), inspicere
(Auto, in das jemand „einen Blick" hineinwirft), interim (mit weiten, evtl. anderweitig gefüllten Abständen
zwischen den Buchstaben), largiri (Füllhorn, aus dem das Wort herausquillt).
Lektion 28
Orpheus und Eurydike
"O ihr Götter der Unterwelt: Ich bin nicht zu euch herabgestiegen um euer Reich zu
sehen, nicht, um den Zerberus, das entsetzliche Untier, zu binden.
Grund für mein Kommen ist die Gattin, die ich eben verlor. Damit ihr sie mir
zurückgebt, bin ich als Bittender hier! Wenn sie die Jahre, die ihr zustehen, vollendet
hat, wird sie euch gehören; wenn sie ihr Leben gelebt hat, wird sie, ohne sich zu
sträuben, dorthin eilen, wohin wir Sterblichen alle streben. Ihr übt nämlich die
längste Herrschaft über die Menschheit aus.
Wenn ihr mir die Gattin zurückgebt, werde ich euch ewig dankbar sein und euere
Güter in meinen Liedern stets preisen. Wenn sie mir aber verweigert wird, wenn
meine Bitten nicht erhört werden, werde ich nicht ans Tageslicht zurückkehren.
Freut euch dann am Tod von uns beiden!" Danach rührte Orpheus mit lieblichem
Gesang das Herz Proserpinas; auch den König der Toten rührten die Worte des
Sängers.
Weinend standen die toten Seelen, und weder Tantalus schnappte nach dem
entfliehenden Wasser noch wälzte Sisyphus seinen Felsblock noch quälten die Geier
den Tityos, indem sie seine Leber zerfleischten. Damals sah man zum ersten Mal
Tränen in den Augen der Furien, die über das traurige Geschick des Orpheus
Schmerz empfanden!
Ihm, der auf solche Weise flehte, gab Proserpina die Gattin unter folgender
Bedingung: "Wenn du auf dem Rückweg dich umschaust und Eurydike ansiehst,
bevor du noch dieses Reich verlassen hast, wirst du sie sogleich verlieren!"
Schon schreitet Orpheus davon mit der Gattin, die wegen ihrer Verletzung
langsamer geht, schon nähern sie sich dem Rande der Erde, als jener voll heißem
Verlangen sich umsieht - und sogleich entschwindet Eurydike, seine geliebte Gattin!
Als Orpheus zurückkehrte, wies ihn Charon ab und setzte ihn kein zweites Mal
über. Trotzdem, so berichten die Dichter, blieb er sieben Nächte dort und weinte und
klagte.
V
Tullius grüßt seinen Tiro
1. Dein Gesundheitszustand beunruhigt mich sehr; wenn Du mich von dieser
Besorgnis (inneren Unruhe) befreist, werde ich Dich von allen Sorgen befreien.
2. Bitte gib allen, die nach Italien fahren (reisen), Briefe an mich mit, so wie ich
keinen, der nach Patrae fährt, auslassen werden.
3. Ich erwarte sehr (inständig) Deine Briefe über viele Dinge, Dich (selbst) aber noch
viel mehr.
4. Wenn du Deine Krankheit auskuriert hast, wirst Du an die Seereise denken.
5. Wir alle wünschen, ich ganz besonders, Dich gesund wiederzusehen.
6. Aber ich sehe Dich genügend schnell (früh genug), wenn Du gesund bist.
Lebewohl!
E
Jupiter überlegte: „Wenn Discordia auf den Olymp kommt, wird sie alles
durcheinanderbringen. Wenn ich sie nicht einlade, wird sie wütend sein."
Schließlich entschloß er sich, sie nicht einzuladen. Discordia jedoch überlegte: „Ich
bin (zwar) nicht auf den Olymp eingeladen, dennoch werde ich dorthin gehen.
Sobald alle zusammengekommen (versammelt) sind, werde ich den Speisesaal
betreten. Wenn ich nicht aufgenommen (empfangen) werde, werde ich von der Tür
aus den goldenen Apfel in die Mitte werfen." Und tatsächlich wiesen die Wächter
die Göttin, als sie eintreten wollte, ab. Doch diese warf einen goldenen Apfel in die
Mitte, wobei sie sagte: „Die schönste unter den Göttinnen soll diesen Apfel
erhalten!" Welche Göttinnen beab-sichtigten (waren gewillt), den Apfel für sich zu
beanspruchen, da sie sich für die schönsten hielten? Doch die Götter, die einen
großen Streit erwarteten, hörten Jupiter, der diese Worte sprach: „Genau dies habe
ich erwartet!"
1
PPrA
PPP
PFA
tribuenti
tributo, -ae
tributuro, -ae
amittenti, -e
amisso
amissuro
vindicantis, -es
vindicati
vindicaturi
rapiens, -nte
rapta
raptura
perturbantium
perturbatorum, -arum
perturbaturorum, -arum
regentis, -nti, -ntes rectae
recturae
2
1. Orpheus voce dulci cantans omnia animalia movit.
= Orpheus bewegte mit seiner angenehmen Stimme singend, alle Lebewesen.
2. Oranti rex mortuorum uxorem dedit.
= Der König der Toten gab dem Bittenden seine Frau zurück.
3. Orpheus et uxor iam luci appropinqantes amore ardebant.
= Orpheus und seine Frau entbrannten vor Liebe, als sie sich schon dem
Lichtnäherten.
4. Charon Orpheum vehementer orantem arcuit.
= Charon wehrte Orpheus ab, obwohl dieser heftig betete.
UEB[5]=curcG+"3"+curcEnd+"
Futur I
Futur II
iudicabit
iudicaverit
audiet
audiverit
ibo
iero
petentur
petiti,ae,a erunt
spernemus
spreverimus
eritis
fueritis
spondebunt
spoponderint
ducemini
ducti,ae,a eritis
comprehendent
comprehenderint
relinquentur
relicti erunt
pellemur
pulsi,ae,a erimus
concedetur
concessum erit
occidentur
occisi erunt
continget
contigerit
comparabo
comperavero
4
1. adeuntem; commoto
2. laesus
3. amatam
4. fugiens; latente
5. rogaturus
6. amissam
7. petens
8. moti
1. Als Proteus Aristäus kommen sah, erklärte er dem Mann, der sehr erregt war,
folgendes:
2. „Orpheus, der von dir geschädigt worden ist, hat dir diese Strafe verschafft.
3. Denn durchdeine Schuld hat er die geliebte Gattin verloren.
4. Sie ist auf der Flucht vor dir von einer Schlange, die im Gras verborgen war,
getötet worden.
5. Daher ging Orpheus zu den unterirdischen Reichen, weil er den fürchtbaren
König bitten wollte, ihm die Gattin zurückzugeben.
6. Weil er sie wieder verloren hat, weint er nun ohne Ende.
7. Du aber geh zu den Tempeln des Apoll und der Musen und suche Vergebung!"
8. Und tatsächlich gewährten die Götter, bewegt durch Gebete und Opfer, dem
Aristäus Vergebung.
5
Wort
Deutsch
PPrA Nom.
PPrA Abl.
Deutsch
invitare
einladen
invitans
invitante
einladend
imperare
befehlen
imperans
imperante
befehlend
movere
bewegen
movens
movente
bewegend
augere
vergrößern
augens
augente
vergrößernd
sentire
fühlen
sentiens
sentiente
fühlend
punire
bestrafen
puniens
puniente
bestrafend
accipere
empfangen
accipiens
accipiente
empfangend
capere
fangen
capiens
capiente
fangend
sumere
nehmen
sumens
sumente
nehmend
vincere
besiegen
vincens
vincente
besiegend
ire
gehen
iens
eunte
gehend
transire
übergehen
transiens
transiente
übergehend
1
Die „Versammlung der Tiere" (unter ihnen besonders die häufig in Fabeln
auftretenden Tiere) soll dem altersspezifischen Interesse an Tieren entgegenkommen
und exemplarisch eine Möglichkeit der optischen Veranschaulichung eines
Wortfeldes zeigen. Vielleicht nehmen interessierte Schüler die Anregung auf,
Wortfelder, die in einem Lehrbuch in dieser Vollständigkeit nicht präsentiert werden
können, für Bereiche wie z. B. „Speisen und Getränke", „Kleidung", „Gegenstände
des alltäglichen Lebens" mit Hilfe von Bildern und einem Wörterbuch
zusammenzustellen.
2
1. Eine Menge Hunde sind der Tod der Hasen (im Dt.: Viele Hunde sind des Hasen
Tod.): 2. Du hast dem Wolf das Schaf anvertraut (im Dt.: den Bock zum Gärtner
gemacht). 3. Der Fuchs ändert sein Fell, aber nicht seine Sitten (im Dt.: Wolf im
Schafspelz). 4. In einer Schlucht zwei Eber fangen (im Dt.: zwei Fliegen mit einer
Klappe schlagen). 5. Eine Schwalbe macht (noch) keinen Frühling (im Dt.: ... keinen
Sommer). 6. Eine Krähe hackt einer Krähe niemals die Augen aus (im Dt.: Eine
Krähe hackt der anderen kein Auge aus.). 7. Den Raben wird Nachsicht gewährt, die
Tauben quält die Zensur(behörde) (im Dt.: Die kleinen Diebe hängt man, die großen
läßt man laufen.).
3
Einst waren der Esel und der Fuchs zusammengekommen, um einige schwächere
Tiere zu jagen. Als ihnen im Wald der Löwe begegnete, ging der Fuchs, weil er
merkte, daß Gefahr drohte, zu ihm hin und versprach, ihm den Esel auszuliefern,
wenn er selbst heil bliebe (mit heiler Haus davonkomme). Sofort versicherte der
Löwe, daß er ihn schonen werde. Daraufhin legte der Fuchs dem Esel einen
Hinterhalt (lockte der Fuchs den Esel in eine Falle). Als der Löwe jedoch sah, daß
der Esel nicht entkommen konnte, ergriff er (schnappte er sich) zuerst den Fuchs,
dann machte er sich über den Esel her. - Dies geschieht oft denjenigen, die ihre
Gefährten verraten, daß nämlich der Verrat ihnen selbst zum Verderben
(Verhängnis) wird.
Lektion 29
Ein Frevler wider Willen: Ödipus
Lange glaubte Ödipus - so hatte Periboea, die Gattin des Polybos, das Findelkind
genannt - er sei der Sohn des Königs. Eines Tages aber beschimpfte ihn einer von
den Gleichaltrigen, der auf seine Stärke neidisch war, als "Bastard"- und die anderen
lachten.
Sogleich befragte Ödipus Periboea nach seiner Herkunft.
Da die Frau nichts Bestimmtes verriet, entschloss er sich, nach Delphi zu gehen, um
das Orakel zu befragen.
Auf seine Frage erhielt er folgende Antwort: „Hüte dich davor, deinen Vater zu töten
und deine Mutter zu heiraten.“ Als Ödipus diese Worte vernommen hatte, machte er
in seiner Bestürzung einen weiten Bogen um Korinth und fuhr mit seinem Wagen
nach Theben. In einem Hohlweg kam ihm ein alter Mann entgegen, der auf einem
Wagen saß. Als dessen Sklaven riefen, er solle ihrem König den Weg frei machen,
zögerte Ödipus ein wenig - und siehe: Schon erschlug einer von ihnen eins seiner
Pferde!
Wütend, weil das Pferd erschlagen worden war, tötete der junge Mann nicht nur
den allzu rabiaten Sklaven, sondern auch jenen Alten, ohne zu wissen, wer er war es war aber Laios, sein eigener Vater!
Als die Sonne unterging, erblickte Ödipus nicht weit von den Mauern Thebens ein
seltsames Wesen, das auf einem Berg saß; die Sphinx, die den Kopf eines Mädchen
und den Leib eines Löwen hatte.
Diese gab gewöhnlich den Leuten, die nach Theben reisten, ein Rätsel auf. Lösten sie
das Rätsel nicht, tötete sie sie grausam. Während Ödipus noch staunte, sagte die
Sphinx: „Welches Lebewesen hat am Morgen vier Beine, am Mittag zwei und am
Abend drei?“
„Der Mensch“, erwiderte Ödipus. Als sie die Lösung vernahm, stürzte sich die
Sphinx von ihrem Felsen in die Tiefe. Ödipus aber wurde, weil er die Stadt von dem
Ungeheuer befreit hatte, von den Thebanern zum König gemacht und nahm seine
Mutter Iokaste zur Frau.
Viele Jahre hatte er glücklich gelebt, als plötzlich die Thebaner von einer schweren
Seuche heimgesucht wurden. Da die Seher versicherten, die Stadt werde von de
Göttern bestraft, weil ein schreckliches Verbrechen begangen worden sei, versprach
König Ödipus, nach dem Schuldigen zu suchen. Und tatsächlich fand er ihn,
nachdem er viele Menschen befragt hatte: Sich selbst!
V
Vorbereitungen zum Krieg
1. Nachdem Helena mit einigen adligen Mädchen von Paris geraubt worden war,
versammelten sich Agamemnon, der alte Nestor, und einige andere der Fürsten der
Griechen auf Bitten von Menelaos (weil Menelaos sie bat) in Sparta.
2. Nachdem den Fürsten eine große Menge Gold gegeben worden war, machte
Agamemnon die Gemüter aller zu Krieg bereitwilliger.
3. Nachdem der Krieg jedoch beschlossen und Agamemnon als Feldherr eingesetzt
war, kehrten sie ein jeder in sein Königreich zurück.
4. Ganz Griechenland brannte voller Kriegsbegierde (von Begierde nach Krieg).
Waffen, (Kriegs-)Wägen und (Kriegs-)Schiffe wurden gerüstet.
5. Und nachdem zwei Jahre verstrichen sind, schicken die Könige ihre Flotten nach
Hause.
6. Danach kamen alle Fürsten gleichzeitig nach Aulis, um (von dort aus) nach Troja
zu segeln.
E
Orpheus sang mit sanfter Stimme und bewegte (brachte) so den König der Toten
dazu, ihm Eurydike zurückzugeben. Während Orpheus sang, standen die toten
Seelen da und weinten, sogar in den Augen der Furien wurden Tränen gesehen.
Endlich wurde ihm Eurydike wiedergegeben. Doch nachdem seine Frau (ihm)
zurückgegeben worden war, beachtete Orpheus, der seine Frau sehr liebte, nicht die
bekannte Bedingung, unter der Proserpina seine Bitten erhört hatte. Deshalb verlor
er seine Frau zum zweiten Mal, obwohl seine Bitten erhört worden waren.
1
1. Thebani; vexati
= Die Thebaner kamen zu König Oedipus, weil sie von einer sehr schweren
Krankheit gequält wurden.
2. Rex; quaerens
= Der König fragte viele Menschen, weil er nach dem Auslöser der Krankheit suchte.
3. scelere; terribili; commisso
= Die Seher behaupteten, dass die Bürgerschaft von den Göttern bestraft wird, weil
ein schreckliches Verbrechen begangen worden sei.
4. Patre occiso
= Nachdem sein Vater getötet war, geiratete Oedipus seine Mutter.
5. Multis hominibus rogatis
= Nachdem viele Menschen gefragt worden waren, fand Oedipus dei schreckliche
Sache.
2
1. petentes
= In alten Zeiten suchten die jungen Römer Frauen. Deshalb kündeten sie den
benachbarten Voksstämmen ein Schauspiel an.
2. conditam
= Viele Menschen kamen in der gerade gegründeten Stadt zusammen.
3. invitata
= Auch eine große Menge Sabiner kam zusammen mit ihren Frauen und Mädchen
zum Fest.
4. aedificata
= Sie bewunderten die so schnell erbaute Stadt.
5. = Sobald die Zeit des Schauspiels kam, liefen die jungen Römer herbei, um die
Mädchen zu entführen.
6. perturbato; accussantes
= Nachdem das Schauspiel durch dieses Ereignis gestört worden war, flohen die
Väter der Mädchen traurig, wobei sie das Unrecht der Römer beklagten.
7. raptas; liberaturi
= Wenige Tage später kehrten die Sabiner mit Waffen zurück um ihre enführten
Töchter aus den Händen der Röer zu befreien.
8. pugnantes
= Da baten die Mädchen ihre kämpfenden Väter und Brüder auf den Kampf zu
verzichten.
3
1. Aequalibus ridentibus Oedipus ... 2. Oedipode de origine sua rogante mater ... 3.
Verbis oraculi auditis Oedipus ... 4. Oedipode verbis oraculi parente tarnen...
1. Weil die Kameraden lachten, war Ödipus sehr zornig.
2. Als Ödipus nach seiner Herkunft fragte, antwortete die Mutter nichts.
3. Als er die Worte des Orakels gehört hatte, mied Ödipus Korinth.
4. Obwohl Ödipus den Worten des Orakels gehorchte, siegte dennoch das Schicksal.
4
pulso; oppugnante; cogitans; cognito; necaturus; posita; stupens.
1. Nachdem König Tarquinius aus Rom vertrieben worden war, zettelte Porsenna,
ein etruskischer König, einen Krieg mit den Römern an.
2. Als Porsenna schon viele Tage Rom belagerte, ging Mucius, ein adliger junger
Mann, heimlich in das Lager der Feinde und tötete einen (gewissen) Mann, den er
für Porsenna hielt.
3. Mucius, der an den Tod des Königs dachte, wurde von den Wachen ergriffen und
vor den König geschleppt.
4. Als er seinen Irrtum erkannt hatte, sagte Mucius zum König:
5. „Ich bin Mucius, ich bin römischer Bürger, ich drang ins Lager der Feinde ein,
weil ich den Feind töten wollte. Hinter mir werden viele junge Römer kommen, die
auf Mord sehr begierig sind."
6. Darauf sagte er, nachdem er seine rechte Hand in das Feuer des Altars gestreckt
hatte:
7. „So große Leiden werden alle jungen Römer für das Vaterland ertragen."
8. Der König, der über so große Tapferkeit staunte, schonte Mucius und ließ ihn
nach Rom zurückkehren.
5
mox: kein Substantiv, alle anderen Substantive
severe: Adverb von severus, alle anderen Verben
gratus: Adjektiv, alle anderen Substantive
aurum: Substantiv, alle anderen ???
ager Substantiv, alle anderen Formen von agere
1
1. Niemand sieht deutlich denjenigen, der mich gezeugt hat. Was man aber sieht,
sieht man (nur) mit meiner Hilfe, auch wenn ich diejenigen, die sehen, quäle. Mein
Name besteht aus einer Silbe, diese wiederum aus drei Buchstaben. Alle Tage sterbe
ich, und doch werde ich wieder geboren... lux 2. Wer war das? Der Schwiegersohn
seines Großvaters, der Bruder seiner eigenen Kinder und der Vater seiner Brüder: In
einer Geburt hat die Großmutter ihrem Mann Kinder und sich Enkel geboren.
Ödipus 3. Aus dem Wasser bin ich geboren (Das Wasser hat mich geboren), aber die
unsterbliche Sonne hat mich ernährt. Allein meine Mutter wird mir den Tod
bringen. Salz
2
1. „Krösus, wenn du den Halys überschreitest, wirst du ein großes Reich zerstören." Krösus deutete den Spruch so, daß er das Perserreich zerstören werde. Das große
Reich, das er zerstörte, war jedoch sein eigenes. (546 v. Chr. erobert Kyros von
Persien Lydien.) 2. „Auch wenn alles andere zerstört werden wird, wird Jupiter euch
als einziges die hölzerne Mauer unversehrt lassen, die euch Rettung bringen wird."
Mit der hölzernen Mauer waren nicht aus Holz errichtete Mauern, sondern Schiffe
gemeint. (480 v. Chr. zerstörten die Perser, nach ihrem Sieg am Thermopylenpaß,
Athen; die Athener hatten die Stadt auf Schiffern verlassen und besiegten durch ihre
Flotte die Perser in der Seeschlacht bei Salamis.) 3. „Ich sage, daß du die Römer
besiegen kannst." So verstand Pyrrhus den Spruch. Wenn man jedoch „Romanos" als
Subjektakkusativ ansieht, heißt er: „Ich sage; daß dich die Römer besiegen können.
(Pyrrhus von Epirus unterstützte Tarent im Krieg gegen Rom 282 - 272 v. Chr. Nach
einigen Siegen (u. a. der sprichwörtliche „Pyrrhussieg" 279 bei Ausculum) unterliegt
Pyrrhus 215 bei Benevent. Mit der Kapitulation Tarents hat Rom die Herrschaft über
Unteritalien errungen.)
3
canis - cadis - cadit - cedit - redit -sedit - sedet.
4
a - ad- das - ades - adest - sedeat - deserat/sederat - deeratis - caderetis - decernatis.
5
avis - Vogel; captare -jagen; clementia - Milde; condicio - Bedingung; contendere eilen; humanus - menschlich; invitus - unfreiwillig; lacrima - Träne; peragere durchführen; poeta - Dichter; preces - Bitten; valetudo - Gesundheitszustand, ohne
Partner: sin - (wenn aber).
Lektion 30
Antigone
Schon zu Lebzeiten des Ödipus hatten dessen Söhne Eteokles und Polyneides
miteinander gestritten, wem nach dem Tod des Vaters die Herrschaft zufallen solle.
Nachdem dieser sich, als seine Untaten entdeckt waren, des Augenlichts beraubt
hatte, übertrug er die Herrschaft seinen Söhnen für jeweils ein Jahr. Dann floh er,
geführt von seiner Tochter Antigone, aus Theben.
Als ein Jahr vergangen war, forderte Polyneides die Herrschaft von seinem Bruder
Eteokles. Der aber verweigerte sich, dass er von der Herrschaft zurücktreten werde.
Daher rief Polyneides Verbündete zusammen, stellte ein großes Heer auf und zog
mit sieben Heerführern nach Theben, um die Stadt mit Gewalt zu nehmen. In dieser
Hoffnung getäuscht, maß er sich im Zweikampf mit Eteokles. Nachdem beide
Brüder in diesem Kampf gefallen waren, wurde Kreon zum König ernannt.
Der ließ Eteokles mit höchsten Ehren bestatten, den Leichnam des Polyneides aber,
weil er seine Heimat verraten hatte, den Vögeln und Hunden vorwerfen.
Außerdem stellte er Wachen auf, denn er wollte verhindern, dass ihn jemand
heimlich bei Nacht bestatten wage.
Antigone aber, die nach dem Tod ihres Vaters nach Theben zurückgekehrt war,
versuchte, obwohl sie das Gebot des Königs kannte, trotzdem, den Bruder
eigenhändig mit Erde zu bedecken.
Während sie das tun wollte, wurde sie von Leuten, die die Leiche bewachten,
festgenommen und zum König geführt.
Als Kreon fragte: "Auf wessen Veranlassung hast du meine Weisungen missachtet?"
erwiderte Antigone: "Auf niemands Veranlassung, ich muss aber den Geboten der
Götter mehr gehorchen als den deinen."
Kaum hatte er diese Worte vernommen, da geriet Kreon in höchsten Zorn und ließ
das Mädchen lebendig begraben, ohne dass einer seiner Untertanen sich widersetzte,
ohne dass einer es verhinderte.
Haemon allein, der Sohn des Königs, öffnete das Grab und wollte Antigone retten,
doch umsonst:
Das Mädchen hatte schon selbst seinem Leben ein Ende gemacht. Da es tot war,
suchte auch Haemon den Tod, und seine Mutter wurde, als sie vom Schicksal ihres
Sohnes hörte, vom Schmerz dahingerafft.
Kreon aber bedauerte, nachdem er alle seine Angehörigen durch eigene Schuld
verloren hatte, zu spät seinen Starrsinn.
V
Agamemnons Heimkehr
1. Clytaemestra, die Frau des Agamemnon hat, voller Schmerz und ohne Wissen des
Königs, mit Aegisthus Ehebruch begangen, weil Agamemnon die gemeinsame
Tochter geopfert hatte.
2. Nachdem Troja erobert und zerstört worden war, ist die griechische Flotte unter
der Führung Agamemnons ins Vaterland zurückgekehrt.
3. Clytaemestra bemerkte, dass jener eine Frau aus Troja, Cassandra, mitbrachte.
4. Deshalb beschloss Aegisthus, mit der Hoffnung das Königreich zu regieren,
Clytaemestra zu veranlassen, dass sie Agamemnon tötet.
5. Nach dessem Tod regierte Aegisthus sieben Jahre lang über Mycenis, solange bis
er von Orestus, Agamemnons Sohn getötet wurde.
E
Als Oedipus die schändlichen Worte seines Altersgenossen gehört hat, war er sehr
verwirrt. Deshalb hat er seine Mutter vergeblich nach seinem Ursprung gefragt und
ist zum Orakel nach Delphi gegangen. Welches dem Verwirrtem geantwortet hat, er
solle nicht nach Korinth zurückkehren. Es stehe fest, dass er seinen Vater ermorde.
Deshalb ist er nach Theben gegangen, wo er jene Spinghs beseitigt hat und König
geworden ist. Viele Jahre später wurde Theben von einer schweren Krankheit
heimgesucht. Der Grund für dieses Unheil war Oedipus.
1
coming soon
2
PPrA
PPP
PFA
solvente
soluto
soluturo
iudicante
iudicato
iudicaturo
capientes/capientis
capti
capturi
comparante/comparans/coparantia comparata comparatura
cedentem/cedens
cessum
cessurum
affirmantibus
affirmatis affirmaturis
3
1. abl. abs,
= Nachdem Polynices seine Gefährten zusammengerufen hatte, begab er sich nach
Theben.
2. PC
= Obwohl er die Stadt mit Gewalt bestürmte, konnte er sie nicht einnehmen.
3. PC
= In dieser Hoffnung getäuscht, kämpfte er mit Eteocles.
4. abl. abs.
= Nachdem die Brüder in dieser Schlacht gefallen waren, herrschte Creon.
5. abl. abs.
= Durch das Aufstellen von Wachen, hinderte der König die Bürger, Polynices zu
begraben.
6. abl. abs.
= Obwohl Antigonae die Anordnung des Königs kannte, versuchte sie trotzdem
ihren Bruder zu begraben.
7. PC
= Der von Zorn bewegte Creon befahl, die Frau lebendig zu begraben.
4
1. Romulo rege urbs modo condita cito aucta est.
2. Augusto vivo Germani Romanos vicerunt.
3. Caesare auctore ludi maximi Romae facti sunt.
4. Vespasiano Imperatore Colosseum aedificatum est.
5. Remo mortuo Romulus urbem condidit.
1. Unter König Romulus vergrößerte sich die eben gegründete Stadt schnell.
2. Zu Lebzeiten des Augustus besiegten die Germanen die Römer.
3. Auf Cäsars Veranlassung sind in Rom die größten Spiele veranstaltet worden.
4. Unter Kaiser Vespasian wurde das Kolosseum erbaut.
5. Als Remus tot war, gründete Romulus die Stadt.
5
1. Nachdem Kreon die Worte des Mädchens Antigone gehört hatte, war er sehr
zornig.
2. Nachdem Antigone tapfer gesprochen hatte, machte sie ihrem Leben ein Ende.
3. Als der König den Brief an die Beamten geschrieben hatte, verließ er sein Land.
4. Als Augustus den Tempel des Gottes Janus geschlossen hatte, gab er den Römern
dauerhaften Frieden.
6
1. Nach der Einnahme so vieler Städte ergaben sich die Feinde.
2. Nach dem Friedesschluß schonten die Römer die Feinde.
3. Nach dem Wandel des Glücks verlor Cäsar sein Leben.
4. Auf die Nachricht vom Tode Cäsars hin waren die Bürger betrübt.
7
minieren mit vergleichbaren Formen): meridie, terrore, occidente, laude, fide, ignaro,
eo, edictis, solis, deducentibus, senibus, mira, sapientia, ripa, tum, terribili, vi.
1
1. Zeus - luppiter - maximus (0) 2. Hera - luno - matronae (L) 3. Poseidon - Neptunus
- mare (YM) 4. Demeter - Ceres - ager (PI) 5. Apollon - Apollo - artes (S) 6. Artemis Diana - silva (CH) 7. Ares - Mars - bellum (E) 8. Aphrodite - Venus - amores (S) 9.
Hermes - Mercurius - nuntius (PI) 10. Athene - Minerva - sapientia (E) 11.
Hephaistos - Vulcanus -faber (L) 12. Hestia - Vesta - ignis aeternus (E). Olympische
Spiele (In Olympia fanden seit 776 v. Chr. in jedem vierten Jahr sportliche
Wettkämpfe statt.) - „Olympische Spiele in der Antike" (im Vergleich zur
Gegenwart) sind auch für
2
Den Totengöttern und der ewigen Ruhe der lulia Maiana, einer höchst tugendhaften
Frau, von der Hand ihres überaus grausamen Ehemannes getötet, welche früher
starb, als das Schicksal (es) gegeben (bestimmt) hat. Mit ihm (= dem Ehemann) lebte
sie 28 Jahre, von ihm brachte sie zwei Kinder zur Welt (ihm gebar sie ...): einen
Jungen, 19 Jahre alt, ein Mädchen, 18 Jahre alt. 0 Treue! 0 Frömmigkeit! lulius Maior,
ihr Bruder, seiner süßesten Schwester und Ingenuinius lanuarius, ihr Sohn, haben
(den Grabstein) gesetzt (setzen lassen); (f. eigentlich ~fecerunt).
3
Grabstein August Goethes (geb. 1789 in Weimar, gest. 1830 in Rom), Sohn Goethes.
Goethe(s) Sohn, der dem Vater voranging.
4
viam, iam, vi, i; iter, ite, it;
magistra, magis, agis, agi, is;
primo;
mater;
audis, audi, laudi;
non, dum;
ago;
ad;
miser, miseri, is;
ad, eo, deo, de;
sol;
unus;
vade, ad, de re;
Lektion 31
Das Damoklesschwert
Viele Jahre lang war jener Dionysius Tyrann von Syrakus, der eine Stadt von
höchster Schönheit und ein überaus reiches Staatswesen unterdrückt hielt.
Und doch schrieben zuverlässige Gewährsleute, derselbe Mann sei unvorstellbar
energisch und von scharfem Verstand gewesen, aber doch auch bösartig von Natur
und ungerecht. Da das so war, war er unweigerlich bedauernswert. Er traute
nämlich keinem seiner Bürger, sondern vertraute den Schutz seiner Person Sklaven
an und wilden Barbaren, Menschen von höchster Verwegenheit. Da er auch die
Rednerbühne nicht zu betreten wagte, sprach er gewöhnlich von einem hohen Turm
aus zum Volk.
Doch dieser Tyrann wußte allerdings selbst zu beurteilen, wie glücklich er war,
denn als ein gewisser Damokles im Gespräch seinen Wohlstand erwähnte und auch
seine Schätze, seine Macht, den Glanz seiner Herrschaft und seine Herrschaft und
die Grösse seines Palastes pries, sagte er: "Willst du also, mein Damokles, da dir ja
dies alles Freude macht, das selbe Leben führen wie ich und mein Glück
kennenlernen?"
Und als Damokles versicherte, genau das wolle er, ließ er ihn auf eine goldene Liege
legen. Dann befahl er, dass einige Knaben von außerordentlicher Gestalt (Schönheit)
an den Tisch traten und Wein von bestem Geschmack und Speisen aufgetragen
wurden, die viel gekostet hatten.
Schon hielt sich Damokles für glücklich, als er plötzlich heftig erschrak:
Von oben drohte ihm nämlich ein messerscharfes Schwert, und es war zu erkennen,
dass eben dieses Schwert an einem Pferdehaar hing!
Daher sah er weder jene hübsche Jungen mehr an noch das wunderbar gearbeitete
Silbergeschirr (Silberwaren), streckte auch die Hand nicht mehr an dem Tisch aus,
sondern bat nur noch darum, weggehen zu dürfen. "Zur Genüge", sagte er, "hast du
mir, Tyrann, nämlich gezeigt, von welcher Art das Leben der Tyrannen ist. Deine
Schätze und Reichtümer sind mir das nicht wert, dass ich ein derartiges Leben
führen möchte."
V
Ein Tyrann und zwei Freunde
1. Derselbe Dionysius, den wir oben (im Lektionstext) erwähnt haben, hatte einen
Sohn desselben Namens (mit dem gleichen Namen).
2. Da dieser (der Sohn) ein Mensch von höchster Grausamkeit war, hatte er viele
Feinde.
3. Diesen wollte, als er König geworden war, ein gewisser Dämon, ein Mann von
großer Tapferkeit (ein sehr mutiger M.), töten.
4. Aber er wurde von (den) Wächtern ergriffen (gefangen) und zum Tyrannen
geführt, der (nun) die Absicht hatte, ihn mit dem Tode zu bestrafen.
5. Da bat Dämon den Tyrannen,,daß ihm noch erlaubt sei (noch um die Erlaubnis),
bevor er die Strafe erleide (auf sich nehme), einem bestimmten Mann seine
Schwester zur Frau zu geben.
6. Dem Tyrannen aber versprach er, daß sein Freund für ihn (an seiner Stelle) den
Tod auf sich nehmen werde, falls er selbst zur festgesetzten Zeit nicht anwesend sei
(wieder da sei, zurück sei).
7. Das erlaubte Dionysius, obwohl er dessen Treue (Zuverlässigkeit,
Glaubwürdigkeit, Zusage, Versprechen) gering einschätzte (von dessen Treue wenig
hielt). ... Fortsetzung in 32V.
E
Ödipus hatte in seiner (bewegt durch) Angst alles versucht, damit der Orakelspruch
nicht wahr (gemacht) wurde. Dennoch tötete er seinen Vater, als er zur selben Zeit
wie jener denselben Hohlweg durchquerte, und heiratete auch seine Mutter. Diese
Ereignisse machten Ödipus zu einem mächtigen König, und zugleich wurden sie ihm
zum Verhängnis (waren sein Verderben). Antigone war von größter Tapferkeit. Sie
schätzte die Vorschriften der Götter so hoch, daß sie König Kreon nicht gehorchte.
Aber dieser war ein Mann von so großer Grausamkeit, daß er unter Mißachtung
ihres (ihr Leben gering schätzend) Lebens befahl, sie lebendig zu begraben.
1
1. Das Leben der Sklaven war eine Sache von geringem Wert.
2. Besonders altersschwache Sklaven waren billig, das Leben solcher Sklaven hatte
geringen Wert.
3. Auch junge Sklaven pflegten die Römer billig zu kaufen.
4. Aber Sklaven mit großer Begabung (talentierte/ fähige Sklaven) waren teuer.
2
1. Wer hat die Stadt, die am Tiber liegt gegründet?
- Romulus urbem condit. = Romulus gründete die Stadt.
2. Welcher Gott hat alle Götter und Göttinnen auf dem Olymp eingeladen?
- Jupiter invitaverat. = Jupiter lud sie ein.
3. Welche Göttin warf einen goldenen Apfel hin, um alle zu verwirren?
- Discordia malum aureum proiecit. = Discordia warf den goldenen Apfel (hin).
4. Wem befahl Jupiter, jene drei Gottheiten zu Paris zu führen, um der Zwietracht
ein Ende zu machen?
- Jupiter id Mercurio imperavit. = Jupiter befahl es Mercur.
5. Was versprach Venus, die Göttin, die die Liebe verschafft, (dem) Paris?
- Venus se ei omnium in toto orbe terrarum feminarum pulcherrimam daturam esse
spopondit.
= Venus versprach, dass sie ihm die schönste aller Frauen auf der Welt geben werde.
6. Wen bewegte Orpheus mit seinen schönen Liedern?
- Orpheus voce dulci cantans Pluto movit. = Orpheus bewegte mit seinen schönen
Liedern (den) Pluto.
7. Wer war der wirkliche Vater des Oedipus?
- Laios verus pater Oedipodis erat. = Laios war der wirkliche Vater des Oedipus.
8. Wessen Söhne kämpften miteinander um die Herrschaft über Theben, indem sie
große Heere aufstellten?
- Filii Oedipode contenderunt. = Die Söhne des Oedipus kämpften.
coming soon
3
idem: dolor, edictum, pedes, praemium
ei: vitio, mensae, sepulcro, voluptati, pedes
quo: vitio, sepulcro, igne
haec: magnitudo, spes, potentia, humus, praecepta, caedes
illis: armis
ipsi vitio, mensae, sepulcro, voluptati, pedes
4
2. Cui; 3. Qua de causa; 4. Quibus rebus auditis; 5. Itaque; 6. Ibi; 7. Quamquam.
1. Tantalus, der Sohn Jupiters, war König von Phrygien.
2. Weil Jupiter und die anderen Götter ihm gnädig waren, wurde er oft von ihnen
eingeladen.
3. Darum erzählte er den Sterblichen aus Übermut, was er bei den Göttern gehört
hatte.
4. Nachdem er dies gehört hatte, beschloß Jupiter, seine Frechheit schwer zu
bestrafen.
5. Darum stürzte er ihn in den Tartarus.
6. Dort wurde Tantalus sehr hart gequält.
7. Obwohl er im Wasser stand und Äpfel von oben herab hingen, konnte er nie die
Äpfel ergreifen, nie das Wasser berühren.
5
decipere != kämpfen; deducere != gehen; accipere 4 != wollen; dolor 4 != gutes
Gefühl; pauci = geringe Zahl; spes != vier Elemente.
1
Als in Sizilien der äußerst grausame Tyrann Dionysios herrschte und seine Bürger
(Untertanen) unter der Folter tötete (zu Tode folterte) wollte Moerus den Tyrannen
umbringen. Nachdem diesen die Begleiter (des Tyrannen) bewaffnet ergriffen
hatten, führten sie ihn zum König. Als er gefragt (zur Rede gestellt) worden war,
antwortete er (im Verhör gestand er), daß er den König habe töten wollen. Der
König befahl, ihn zu kreuzigen.
2
„Tyrann" wird heute nicht mehr im politischen Sinne verwendet (stattdessen
Diktator), sondern zur Bezeichnung von Verhaltensweisen („er führt sich auf wie ein
Tyrann", „der Haustyrann")
3
Der „Tyrannosaurus Rex" war der mächtigste unter den Raubsauriern und wurde
von den anderen Tieren wegen seiner unersättlichen Gier gefürchtet.
4
5
parcere (m. Dat.), invidere (m. Dat.); venire, conscendere, statuere, emere;
iacere/iacere = 241 v. Chr.
Lektion 32
Lob der Demokratie
Wir haben einen Staat von solcher Art, dass wir nicht voll Neid auf die Gesetze
anderer Städte schauen; vielmehr geben wir eher selbst manch einem ein Beispiel als
dass wir uns an anderen ein Beispiel nehmen. Und mit Namen wird unsere
Staatsform genannt, weil nicht von wenigen, sondern vom Volk alle Macht ausgeht.
Gleiche Rechte haben alle Bürger, und niemand wird durch die Niedrigkeit seiner
Herkunft behindert, wenn er nur in irgendeinem Bereich dem Staat nützen kann. Da
wir in allen Dingen auf Freiheit bedacht sind, hüten wir uns davor, irgendjemands
Worte und Taten argwöhnisch unter die Lupe zu nehmen und sind auch niemanden
böse, wenn er etwas nach Lust und Laune tut, falls nicht irgendein Gesetz es
verbietet.
Unsere Stadt steht allen offen, wir weisen keine Fremden aus und halten niemanden
von irgendeiner Instruktion oder Vorführung fern, nicht einmal dann, wenn es
wahrscheinlich ist, dass er von unseren Feinden geschickt wurde, um irgendwelche
Dinge auszuspionieren. Ich weiß, dass bei bestimmten Völkern Griechenlands die
Jungen streng erzogen werden, da man glaubt, dass auf diese Weise ihre
Leistungsfähigkeit enorm gesteigert werde. Wir aber sind nicht derselben Ansicht:
Wir führen ein angenehmes Leben, wir lieben alles, was schön ist; trotzdem nehmen
wir dieselben Gefahren auf uns wie andere: Ohne jede Furcht ziehen wir den
Feinden entgegen und erringen meistens den Sieg über sie.
Es wird sich aber, wenn jemand die Sache genauer ins Auge fasst, herausstellen,
dass diejenigen seelisch gefestigter sind, die sowohl die Freuden wie die Schrecken
des Daseins kennen und weder Kämpfen noch Gefahren aus dem Weg gehen.
Darum, so glaube ich, kann niemand bezweifeln, dass diese Stadt unerschüttlicher
ist als alle anderen, zumal da ihre Meere, alle Länder offenstehen. Aus diesem Grund
werden wir die Bewunderung sowohl der Menschen unserer eigenen Epochen als
auch der künftigen hervorrufen und wünschen uns keinen Dichter, nicht einmal
Homer, als Lobredner.
V
Ein Tyrann und zwei Freunde (2)
Fortsetzung von 31V: 1. Weil Dämon das Leben seines Freundes so hoch achtete wie
sein eigenes Leben, beeilte er sich, damit jener (der Freund) keinen Schaden erleide.
2. Doch durch irgendeine Gefahr wurde er daran gehindert, zur (rechten) Zeit
zurückzukehren. 3. Schon machte der Tyrann Anstalten (parare mit Inf.: machte sich
daran), den Freund zu töten (umzubringen), als Dämon endlich (genau) zu derselben
Stunde erschien (auftauchte) und rief: 4. „Sieh her, ich bin da! Mit höchsten Kräften
(aller Kraft) habe ich mich beeilt, damit ja niemand meinen Freund auf irgendeine
Weise verletze (damit auf keinen Fall jemand meinem Freund ein Leid antue, „ein
Haar krümme"). 5. Der Tyrann hatte niemals vor dieser Zeit (noch nie zuvor, bisher
nie) Menschen derselben Treue (von solcher Treue) kennengelernt, und, da eine
Freundschaft dieser Art seine höchste Bewunderung hervorgerufen hatte (erregte),
konnte er kaum irgend etwas sagen (kein Wort hervorbringen). 6. Schließlich ließ er
von der Strafe ab (verzichtete er auf die Bestrafung) und bat jene (die) beiden
Männer, daß sie ihn selbst als dritten in ihre Freundschaft (ihren Freundschaftsbund)
aufnähmen (ihn... aufzunehmen).
E
Jemand von den Freunden des Damokles war neidisch auf die Kraft des Dionysius
und dessen Reichtum. Jener aber sagte: "Wenn irgendjemand wünscht das Leben
eines Tyrannen zu leben, erinnere er sich an meine Worte: Weder kann man jemand
vertrauen, noch jemanden für einen Freund halten. Ich selbst bin nicht begierig
darauf, das Leben eines Tyrannen zu leben, dennoch bedrückt jemanden (hier) der
Neid. Ich war schon in eine goldene Liege gelegt worden, mir wurden viele gute
Speisen serviert, ich glaubte schon an mein (gutes) Schicksaal/Glück ,als ich plötzlich
ein von oben drohendes Schwert erblickte. Aus diesem Grund wurde ich so sehr
erschreckt, dass mich werder irgendwelche Speisen, noch irgendwelcher Wein hielt
(fesselten). Ich bat diesen so sehr: Ich erwarte, o Tyrann, das du milde walten lässt:
Es soll mir erlaubt sein zu gehen !!!"
1
quot, quia, nam, enim (Wortstellung), cum, praesertim cum (Konjunktiv im GS:
fuisset).
2
1.C; 2.D; 3.B; 4.E; 5.A.
1. C. Perikles weiß, daß bei manchen Stämmen Griechenlands die Jungen streng
erzogen werden.
2. D. Die Athener gehen ohne jede Furcht den Feinden entgegen.
3. B. Die Athener selbst sind für die anderen ein Vorbild.
4. E. Alle Athener haben dieselben Rechte.
5. A. Der Staat der Athener steht allen offen und vertreibt keine Fremden.
3
vindicare -punire; munus - donum, magistratus, regere - imperare; divitiae - opes;
ianua - porta; promittere - vovere, spondere; pernicies - calamitas, clades; capere
-captare, comprehendere; contendere -pugnare, properare; severus - gravis; prohibere
- arcere; desiderare - expetere; genus - gens; calamitas - pernicies; aspicere - spectare; solum - tantum; moles - labor.
4
1. quendam, cuiquam; 2. cuidam; 3. aliquis, ei; 4. ille; 5, ullo, eius; 6. quo, ipse, id; 7.
utroque, quis-quam; 8. eum, quem.
1. Es ist hinreichend bekannt, daß ein bestimmter Tyrann kaum jemandem geglaubt
hat.
2. Als er einmal Ball spielen wollte, übergab er einem Jungen sein Schwert.
3. Da sagte einer von den Freunden: „Vertraust du ihm dein Leben an?"
4. Nachdem er diese Worte gehört hatte, lachte jener Junge.
5. Der Tyrann aber ließ ohne einen Urteilsspruch den Jungen und seinen Freund
töten.
6. Er dachte nämlich, daß der eine verraten habe, auf welche Weise er selbst getötet
werden könne, und er hatte gesehen, wie der andere diese Feststellung durch sein
Lachen bestätigt hatte.
7. Nachdem aber beide tot waren, war niemand trauriger als der Tyrann, und
niemand war betrübter.
8. Er hatte nämlich begriffen, daß er den verloren hatte, den er am meisten geliebt
hatte.
5
victis; portabant; haberent; finito; ibant; rogantes; fecit; concessa; agent.
1. Nachdem die römischen Heere von Hannibal besiegt worden waren, drohten der
Stadt Rom riesige Gefahren.
2. Viele Frauen trugen ihr Gold zu den Beamten.
3. Da wurde auf Veranlassung des Gaius Oppius, eines Volkstribunen, durch Gesetz
beschlossen, daß Frauen wegen der Gefahr für den Staat kein Gold oder
Purpurkleidung haben sollten.
4. Nach Ende des Krieges versuchten einige Tribunen, dieses Gesetz aufzuheben.
5. Viele Menschen gingen aufs Forum.
6. Die verheirateten Frauen belagerten alle Zuwege und baten, daß ihnen ihre
frühere Zierde zurückgegeben würde.
7. Aber der Konsul Marcus Porcius Cato hielt im Senat folgende Rede:
8. „Was werden die Frauen dann erst versuchen, wenn ihnen diese Sache gestattet
worden ist?
9. Alle Rechte werden sie für sich beanspruchen, und bald werden sie im Senat wie
Männer tagen."
1
Ein Volk wird Beamte und Fürsten (Männer, die den Staat führen) als Könige und
Tyrannen (diktatorische Herrscher) bezeichnen, wenn sie ihnen (dem einzelnen)
nicht reichlich Freiheit bringen (weitgehende Freiheit gewähren). Diejenigen, die
den führenden Männern gehorchen (Führung akzeptieren), werden von diesem
(einem solchen) Volk gehetzt (gebrandmarkt) und freiwillige Sklaven genannt (als
willfährige Untertanen hingestellt) werden. In einem solchen Staat ist es notwendig,
daß alles voll von Freiheit ist (gibt es zwangsläufig keine Schranken mehr, so), daß
jedes Privathaus frei von Herrschaft (ein herrschaftsfreier Raum) ist, (so) daß der
Vater Angst vor dem Sohn hat (und) der Sohn den Vater verachtet, (so) daß es
keinen Unterschied zwischen Bürgern und Fremden gibt, daß der Lehrer die Kinder
fürchtet und die Kinder den Lehrer ablehnen, (so) daß sogar Sklaven sich freier
benehmen, (größere Freiheiten herausnehmen und) Ehefrauen (verheiratete Frauen)
über dieselben Rechte verfügen wie ihre Männer. Aus dieser unbegrenzten
(grenzenlosen) Freiheit werden die Bürger so weich (so wenig belastbar)
hervorgehen, daß sie nicht einmal die geringste Kraft der Herrschaft (einen noch so
geringen Druck, der von Herrschaft ausgeht) ertragen können.
b) Zu Platons Lebzeiten war die attische Demokratie nach ihrer Blütezeit unter
Perikles im Verfall begriffen. Platon war persönlich enttäuscht von der Demokratie
wegen der ungerechten Verurteilung des Sokrates. Zu Platons Staatsauffassung: Die
Menschen haben von Natur aus verschiedene Anlagen (nicht jeder ist in gleicher
Weise zu allem befähigt). Ein vollkommener, gerechter Staat kann deshalb nur einer
sein, in dem jeder einer seiner Anlage gemäßen Aufgabe nachgeht (vgl. die drei
Stände in der Politeia). Herrschen kann daher nicht prinzipiell jeder, sondern nur
einer, der die Erkenntnis von den höchsten Ideen (u. a. die Idee der Gerechtigkeit)
hat, d. h. der ausgebildete Philosoph.
c) auch sonstige Fremdwörter heraussuchen: Prinz, Prinzip (princeps); liberal,
(libertas bzw. liber); Minister, Ministrant (ministrare bzw. minister); regieren (rex
bzw. regere); Vokal (vocare); parieren (parere); Agitation, agitieren (agitare); populär
(populus); servil, servieren (servus); Volontär (voluntarius); Appell (appellare);
Republik (res publi-ca); Plenum, Plenarsitzung (plenus); Necessaire (necesse); privat
(privatus); vakant, Vakanz (vacare); Dominanz, dominieren (dominatus bzw.
dominare); diskriminieren (discrimen); zivil (civis); Meister (magister); Jura, Jurist
(ius); Infinitesimalrechnung (infinitus); Moll (mollis); Minimum, minimal (minimus);
Imperialismus (imperium); Potenz, potent, Potential, potentiell (posse).
2
civis, civitas, dominatus, dux, imperator, imperium, libertas, magistra-tus, pax, plebs,
populus, rex, senatus, tribunus, tyrannus; mögliche Ergänzungen: con-sul, curia,
dictator, eques, forum, officium, munus, patres, plebeius, praetor, quaestor, regnum,
Senator, tribunatus.
3
Stoa: Ein Weiser tritt an den Staat heran (betätigt sich politisch), falls ihn nicht
etwas daran hindert. - Epikur: Kein Weiser betätigt sich politisch, es sei denn, er
wird durch etwas dazu gezwungen.
Cursus Continuus - Repititio Generalis 29-32
1:
roganti ...: einem, der fragte; als einer fragte; jemand fragte; daraufhin ...; sagte jemandem auf seine Frage ...;
qualia putas esse ...: Welche Dinge glaubst du, gibt es; was meinst du, welche Dinge es ... gibt; ... gibt es deiner
Meinung nach ...; gibt es, wie du glaubst, ... quietus: ruhig; in Ruhe; warte ab und bleib ruhig ...; his regionibus
visis: nachdem, wenn ich gesehen habe ...; nach der Besichtigung ...; ich werde mir ansehen; dann werde ich ...;
neque ullos esse inferos ...: ... daß es weder eine Unterwelt gebe noch ...; daß unsterblich sind (seien) ...; es gebe
weder ... noch seien ...; wie er meint, gibt es weder ... noch ...; nach seiner Meinung gebe es weder ... noch seien ...
Der Philosoph Demonax sagte einem, der fragte: „Welche Dinge gibt es denn deiner Meinung nach in der
Unterwelt?" „Warte in Ruhe ab; wenn ich mir diese Gegenden angesehen habe, werde ich dir in einem Brief alles
darlegen". Jener Philosoph glaubte nämlich, daß es weder eine Unterwelt gebe noch daß die Seelen der Menschen
unsterblich seien.
2:
Dem Ptolemäus, dem König von Ägypten, trag, als er Würfel spielte (beim Würfelspielen), ein Sklave aus einem
Buch, das er bei sich trug, die Namen gewisser Angeklagter vor, damit jener entscheide, welche von diesen den
Tod verdient hätten. Berenike aber, die Frau des Ptolemäus, nahm das Buch an sich und sagte zornig (voll Zorn)
ungefähr folgendes: „Der Fall eines Würfels und der Tod von Menschen (Fall von Körpern) ist nicht vergleichbar
(ähnlich)." Die alten Schriftsteller erzählen, daß Ptolemäus, nachdem er diese Worte gehört hatte, Beifall
gespendet und von da an nicht mehr beim Spiel über das Leben (den Kopf) irgendeines Menschen entschieden
habe.
3:
1. Den Stadtkommandanten Pedanius Secundus tötete ein (sein eigener) Sklave, sei es, weil ihm die Freiheit
(Freilassung) verweigert worden war oder weil er verliebt war und es nicht ertrag, den Herrn als Nebenbuhler zu
haben. 2. Da nach altem Brauch alle Sklaven, die unter dem gleichen Dach gewohnt hatten, getötet werden
mußten, kam es durch das Zusammenlaufen des einfachen Volkes, das so viele Menschen, die frei von Schuld
waren, schützte, zu einem Aufstand. 3. Nachdem der Senat zusammengerufen (worden) war, sagten einige
Senatoren, dieser Brauch sei allzu streng; trotzdem siegte der Teil (die Partei), der (die) den Tod beschloß. 4. Aber
man konnte nicht gehorchen, weil die Menge aufgewiegelt war und Steine warf. 5. Daraufhin tadelte Kaiser Nero
das Volk in einer Anordnung und besetzte den ganzen Weg, auf dem die Verurteilten zur Bestrafung geführt
wurden, mit Soldaten. 6. Und tatsächlich wurden alle Sklaven hingerichtet.
4:
1. Vespasiano imperante Colosseum aedificatum est. Unter der Herrschaft des Vespasian wurde das Kolosseum
erbaut. 2. Augusto imperante Christus natus est. Während der Regierungszeit des Kaisers Augustus wurde
Christus geboren. 3. Romulo rege virgines Sabinae dolo captae sunt. Während der Königsherrschaft des Romulus
wurden die Sabinermädchen durch eine List gefangengenommen.
5:
Satz 1: Der Kontext ergibt, daß ein temporales Verhältnis vorliegt: vastata omni Gallia - magna calamitate facta:
Nachdem sie ganz Gallien verwüstet hatten - nachdem sie ein großes Unglück angerichtet hatten/ Nach der
Verwüstung ganz Galliens/... hatten ... verwüstet und gingen danach ... Satz 2: Keine satzwertige Konstruktion.
Satz 3: Logisches Verhältnis kausal. invidia adducti: (Participium coniunctum auf Romani bezogen): weil sie von
Neid getrieben werden ...; aus Neid. Satz 5: logisches Verhältnis temporal oder kausal oder modal. in provinciam
redacta (Participium coniunctum auf Gallia bezogen); nachdem/ weil/ dadurch, daß es zur Provinz gemacht wurde
.../ nach/ wegen/ durch Verwandlung in eine Provinz.../ ... das in eine Provinz verwandelt wurde, und dann/
deshalb/ dadurch ... iure et legibus mutatis: Sinnrichtung temporal oder kausal oder modal .,. nachdem/ weil/
dadurch, daß Recht und Gesetze geändert wurden/ nach/ wegen der Änderung/ durch die Änderung von Recht
und Gesetzen ...
1. Nachdem die Kimbern ganz Gallien verwüstet und großes Unglück verursacht hatten, zogen sie allerdings
(wieder) aus unserem Gebiet und suchten andere Länder auf (heim). 2. Die Rechte aber, die Gesetze, das Land und
die Freiheit ließen sie uns zurück. 3. Was aber streben die Römer anderes an, als, weil sie Neid dazu treibt, sich im
Land und in den Städten der Leute niederzulassen und ihnen eine ewige Sklaverei aufzuerlegen, die durch ihren
guten Ruf herausragend und mächtig im Krieg sind? 4. Denn niemals haben sie unter einer anderen Bedingung
Krieg geführt. 5. Wenn ihr das, was in weit entfernten Nationen geschieht, nicht kennt (nicht wißt), (dann) schaut
doch auf das benachbarte Gallien, das zu einer Provinz gemacht wurde und nach der Änderung von Recht und
Gesetzen durch ewige Sklaverei bedrückt wird.
6:
Nachdem plötzlich die Rettung versprochen worden war, nahmen die Bürger (be)gierig diese Bedingung an.
Stilmittel: Alliteration: cives cupidi condicionem acceperunt. Inhaltlich: gedrängte, stark konzentrierte Information
durch Abl. abs. (promissa salute) und Prädikativum (cupidi).
7:
pulchritudo, divitiae, magnitudo, fortuna, vulnus, memoria, aspectus, potentia, locus.
8:
1. Kaiser Augustus: Augustus war von außergewöhnlicher und schöner Gestalt. Bei der Pflege seines Haupthaares
(Kopfes) aber wandte er so geringe Sorgfalt an, daß er sich bald die Haare schneiden, bald den Bart rasieren ließ,
aber zur gleichen Zeit entweder etwas las oder auch schrieb. Er war von gelassenem und fröhlichem
Gesichtsausdruck sowohl beim Reden als auch beim Schweigen. Sein ganzes Leben hindurch litt er an
Blasenschmerz; von diesem Schmerz wurde er erst befreit, nachdem endlich die Steine durch den Urin
ausgestoßen waren. 2. Catilina: Catilina, von vornehmer Abstammung, war ein Mann von großer Geistesund
Körperkraft, aber von böser und verkommener Anlage. 3. Zwei Feinde Roms: Critognatus besaß hohes Ansehen
bei den Arvernern. Indutiomarus war von feindseliger Gesinnung gegen die Römer. 4. Miltiades: Miltiades war
von königlicher Würde, obwohl er diesen Namen (König) nicht trug.
9:
1. Einem Freund, der sagte „Laß uns, Demonax, in den Tempel des Äskulap gehen und für meinen Sohn beten!",
antwortete jener: „Glaubst du etwa, daß Äskulap schwerhörig ist, wenn er (uns) nicht auch hier hören kann, wenn
wir beten?" 2. Als ein gewisser Herodes traurig war, weil sein Sohn Pollux (noch) vor der Pubertät gestorben war,
und befahl, daß für jenen ein Wagen angespannt werde und Pferde dabeistehen wie für einen, der aufsteigen will,
und daß jenem Essen vorbereitet werde, da sagte Demonax, der hinzutrat: „Ich bringe dir einen Brief von Pollux".
Als aber jener erfreut war und glaubte, daß auch Demonax ihm in seinem Leiden beistehe (zu Hilfe komme) und
sagte: „Was, mein Demonax, fordert denn Pollux?", da sagte der: „Er macht dir Vorwürfe (klagt dich an), daß du
dich noch nicht auf den Weg zu ihm machst (daß du noch nicht zu ihm weggehst)". 3. Der gleiche Demonax sagte
auch, als er zu einem Mann kam, der sehr viel Schmerz empfand wegen des Todes seines Sohnes, er sei ein
Zauberer und er könne die Seele des Sohnes für ihn herausrufen, wenn er ihm drei Menschen nenne, die (noch)
niemals jemanden verloren hätten. Als jener aber stark zögerte (denn er hatte niemanden, den er als einen solchen
Menschen hätte bezeichnen können), sagte er: „Dann glaubst du, daß du allein Unerträgliches ertragen (aushalten)
mußt, obwohl du keinen siehst, • der von Schmerz frei ist?"
Lektion 33
Was für ein Held!
Ich will euch den Inhalt einer Komödie erzählen, wenn ihr mit Ruhe zuhören wollt.
Aber wer nicht zuhören will, soll hinausgehen, damit Platz für jene ist, die zuhören
wollen. Der Name dieser griechischen Komödie ist Alazon, lateinisch aber wollen
wir, daß jener Mann „Angeber" genannt wird. Ihr werdet einen Soldaten sehen, der
jederzeit seine eigenen Vorzüge loben will, der nichts lieber tut als sich seiner
eigenen Taten zu rühmen, auch wenn sie erfundene und falsche sind.
Er sagte: „Alle Frauen, die mich gesehen haben, wollen von keinem anderen geliebt
werden als von mir, weil ich von vornehmer Gestalt bin und wegen der
Menschlichkeit und Großzügigkeit und weil meine sehr mutigen Taten würdig sind
meinen Vorfahren. Ich wollte, ich wäre weniger schön, damit ich nicht von so vielen
Frauen gequält werde!" Dennoch scheint ihn keine Frau jemals geliebt zu haben:
Alle, die er vorher mit Geschenken und Versprechungen einwickelte, wollten von
ihm nicht geliebt werden.
Und in Athen entführte er ein sehr schönes Mädchen, das nicht dorthin wollte, und
versteckte sie im Haus. Ihr half ich, weil sie nichts lieber wollte als aus seinen
Händen zu entfliehen.
Schon ist der junge Mann da, den sie als einzigen liebt. Ihre Eltern sollen in Athen
große Reichtümer besitzen, und wenn er nicht sparsam ist, werden wir das Mädchen
sicher von diesem Tyrannen befreien, besonders weil der Wächter ein sehr dummer
Mann zu sein scheint. Wir aber haben mit Hilfe eines alten Mannes einen listigen
Hinterhalt vorbereitet.
Wollt ihr mehr hören? Ich werde es gleich erzählen: Diesen Soldaten haben wir
überredet - aber siehe da:
Mein Herr sucht mich! Ich bin schon da Herr, ich höre dir schon zu! Was willst du,
was wolltest du, o Zier dieses Jahrhunderts?
(Im Weggehen zu den Zuschauern): Jetzt möchte ich, dass ihr freundlich zuhört!
V
Eigenlob nervt oder Äsop und der Angeber
1. Ein Mann (gewisser Mensch) pflegte schlechte Gedichte zu machen und sich darin
(in denselben) noch auf törichte Weise selbst zu rühmen.
2. Ihn hatte Äsop, jener (berühmte) weise Alte, der der Erfinder (Verfasser, Urheber)
der Fabeln (Begründer der Fabeldichtung) war, (an)gehört, als er auf dem Marktplatz
mit lauter Stimme las (seine Gedichte vortrug) und sich (dabei) selber lobte.
3. Als jener (nun) wissen wollte, was der Alte meine (darüber denke, davon halte),
wollte dieser aus Höflichkeit lieber schweigen.
4. Dieser (Mensch) aber wollte (unbedingt) gelobt werden und fragte den Alten
(immer wieder): „Schweige nicht! Was scheint dir (richtig)? (Was hältst du davon?
Was meinst du dazu? Wie findest du das?)
5. Bin ich dir etwa zu hochmütig (zu anmaßend; hochmütiger als angemessen)
erschienen? Ich möchte wissen, was du meinst (denkst)?
6. Ich will mich (ja) nicht brüsten (rühmen; ich will ja nicht angeben), aber meine
Gedichte (Lieder) schienen bisher allen gebildeten (Leuten) des höchsten Lobes
würdig zu sein (fanden bisher bei ... höchste Anerkennung)."
7. Da sagte schließlich der Alte, von dessen Hochmut (Wichtigtuerei, Angeberei)
genervt (erschöpft): „Ich tadle nicht, daß du dich (selber) lobst, denn das wird dir
von einem anderen (Menschen) nie zuteil werden."
E
D: Hallo, Rufus! Wirst (kannst) du mir ein wenig (bißchen) Geld geben?
R: Worum bittest du mich?
D: Du scheinst schwerhörig zu sein. Ich will (möchte), daß du mir Geld gibst.
R: Ich will (aber) nicht, und ich werde (es) niemals wollen.
D: Warum willst du (es) nicht, und (warum) wirst du es niemals wollen?
R: Du gibst Geld niemals zurück.
D: Hallo, Gallus! Dich haben die unsterblichen Götter geschickt. Kannst du mir
etwas Geld geben? Rufus will nicht,
G: Ich würde wollen (dir was geben), wenn ich (was) hätte.
D: Wenn ich das Geld nicht brauchte, würde ich euch lieber schlagen wollen als
eurem Mitleid (nach)jagen. Doch sagt: Wollt ihr mir überhaupt (wirklich) nicht
helfen? R: Wir jedenfalls wollen nicht. Wir wollen lieber, daß du weggehst und uns
nicht quälst (belästigst). Alle Guten (anständigen Menschen) wollen nämlich, daß du
dich zum Teufel scherst.
1
volebam/ nolebam; vellet/ nollet; volueramus/ nolueramus; velint/ nolint; voluerunt
noluerunt; voluerim/ noluerim; volente/ nolente; voluisse/ noluisse; voles/ noles.
2
1. civitas; 2. res publica; 3. nullam disciplinam ... vetitam; 4. pueros ... educatos 5.
nemo ... impeditus.
1. Es scheint, daß die Bürger (Bürgerschaft) Athens glücklich und angenehm gelebt
haben (hat).
2. Der Staat der Athener soll allen offengestanden haben.
3. Wir wissen, daß keine Lehre zur Zeit der Athener verboten war.
4. Es steht fest, daß die Jungen der Athener nicht streng erzogen wurden.
5. Es wird überliefert, daß niemand bei den Athenern in seinem Recht behindert
wurde.
3
2. ludamus - Aufforderung (Hortativ); 3. malim eamus - erfüllbar gedachter Wunsch;
spectemus - Aufforderung (Hortativ); velim vincat - erfüllbar gedachter Wunsch; 4.
nolim vincatur - erfüllbar gedachter Wunsch; vinceret, acciperem - Irrealis der
Gegenwart; 7. vellem, carperemus - unerfüllbar gedachter Wunsch der Gegenwart;
esset - Irrealis der Gegenwart.
Lehrer: „Was, glaubt ihr, werden wir heute machen?" 1. „Nichts, Lehrer, wie immer!"
2. „Wir wollen spielen; ein Spiel ist wunderschön." 3. „Ich möchte lieber, daß wir ins
Kolosseum gehen! Wir wollen einen Kampf ansehen! Ich möchte, daß Barbatus
wieder siegt!" 4. „Ich möchte nicht, daß Syrus besiegt wird! Wenn Syrus siegte,
würde ich eine große Menge Geld erhalten." 5. „Ich hoffe, daß wir die Taten der
Römer hören werden." 6. (Alle:) „Werft ihn aus dem Fenster!" 7. „Ich möchte die
Äpfel, von denen es viele im Garten unseres Lehrers gibt, pflücken; es wäre eine
angenehme Unterhaltung!" 8. Lehrer: „Wenn ihr nicht sofort schweigt, werdet ihr bis
in die Nacht arbeiten."
4
Cur inter tot hominum statuas ne parva quidem Catonis est?
Es steht fest, daß M. Porcius Cato, jener Censorius, ein energischer und guter Bürger
war. Doch nie scheute er davor zurück, andere scharf zu tadeln, weswegen er viele
persönliche Feinde hatte. Als jemand ihn fragte: „Warum gibt es unter den Statuen
so vieler Leute nicht einmal eine kleine von Cato?", antwortete er: „Ich will lieber,
daß die Bürger fragen „Warum hat er keine?' als daß sie fragen „Warum hat er
eine?".
5
Reihenfolge der Sätze des Textes: 4, 2, 6, 5, 3, 1.
4. Als Diogenes nach Athen kam, wollte er einen bestimmten, hochberühmten
Philosophen hören.
2. Der aber wollte ihn nicht unterrichten.
6. Ja, er schlug sogar auf Diogenes ein, als er energischer darum bat, und befahl ihm
mit lauter Stimme zu gehen.
5. Aber Diogenes wollte nicht weggehen und sprach: „Hau mich ruhig wieder, ich
aber werde bleiben."
3. Und er blieb in der Tat bei diesem Philosophen.
1. Später wohnte er in einem Faß, das er von der Stelle bewegen konnte — wenn er
nicht selbst drinnen lag.
1
1. Bild: CH: Was sagst du, Byrria? Sie wird heute dem Pamphilus zur Frau gegeben?
BY: So ist es. Ich hab's gerade beim Forum von Davus gehört. CH: Weh mir Armen!2. Bild: BY: Ich bitte dich, Charinus, weil ja nicht sein kann, daß das geschieht, was
du willst, daß du das willst, was sein kann. CH: Ich will nichts anderes außer
Philumena. 3. Bild: CH: Aber da sehe ich Pamphilus. Oh, sei gegrüßt, Pamphilus, an dich wende
ich mich und suche Hoffnung, Rettung, Hilfe, Rat. Sag mir: Heiratest du heute
Philumena? PA: So sagt man. (Die Leute sagen es.)
4. Bild: CH: Pamphilus, wenn du das tust, siehst du mich heute zum letzten Mal. PA:
Wieso? CH: Ich liebe deine Braut. Jetzt bitte ich dich inständig bei unserer
Freundschaft und bei unserer Liebe, sie nicht zu heiraten.
2
a) z.B.: Alpha-, Beta- usw.: in der Geometrie Bezeichnung der Winkel, in der Physik
von Strahlen; Gamma: Gewichtseinheit (= 1/1000 mg); Jota: Redensart "um kein Jota
(z. B.: nachgeben)" = nicht im geringsten (Jota ist der kleinste Buchstabe); My:
Maßeinheit (1/1000 000), z.B. m, gelesen "mikro..."; Rho: Rhotazismus; Chi:
Chiasmus; Alpha und Omega: "das A und O", vgl. Offenbarung des Johannes, 1,8:
"Ich bin das A und O, der Anfang und das Ende, spricht Gott der Herr."
b)OLYMPOS - ZEUS - CHRISTOS - IDEA THEATRON - PHILOSOPHOS - ATLAS KRISIS - PSYCHAE
drama - barbaros - prisma - grammatikae scholae - pater - biographia - lexikon chaos - moysikae
Lektion 34
"Gerechtigkeit ist Dummheit!"
L: Hallo, Titus, was gibt's Neues? Hast du auch heute den Karneades gehört?
T: Ich wollte, ich hätte ihn nicht gehört; ich bin nämlich ganz durcheinander,
nachdem ich ihn gehört habe.
L: Warum? Erzähle mir davon; ich gebe nämlich keine Ruhe, bis ich alles erfahren
habe.
T: Du scheinst zu wissen, wie sehr dieser Karneades, sobald er nach Rom gekommen
war, durch den Ruf seiner Beredsamkeit die Herzen aller auf sich zog.
L: Gestern jedenfalls, während er über die Gerechtigkeit sprach, war Cato persönlich
anwesend.
T: Er war da, und sobald Karneades ausgeredet hatte, soll er ihn gelobt haben.
L: Das ist freilich etwas Großes, denn Cato, so scheint es, mag die Griechen nicht.
T: Vielleicht waren sie ihm nicht verhasst, ehe er Karneades zum zweiten Mal hörte.
Nun hasst er sie bestimmt, doch höre: Heute hat jener äußerst raffinierte Mensch
alles, was er kurz vorher erörtert hatte, umgestoßen. Alles, was er über die
Gerechtigkeit gesagt hatte, hat er völlig auf den Kopf gestellt. Er bestritt
nämlich,dass sie die Grundlage aller Staaten sei, sondern meinte vielmehr:
"Ein jeder, der die Gerechtigkeit hochhält, ist dumm" und "ein jedes Volk, das weit
und breit seine Herrschaft ausübte, hat sich seine Macht durch viele Verbrechen und
Ungerechtigkeiten verschafft." Als er das sagte, lärmten viele, denn es sah so aus, als
habe Karneades über die Herrschaft des römischen Volkes gesprochen. Er aber
erklärte, sobald für Ruhe gesorgt war: "Sicher ist es gerecht einen Menschen nicht zu
töten. Was wird also ein gerechter Mensch dann machen, wenn sein Schiff
Schiffbruch erlitten hat und irgendeiner, der an Kräften unterlegen ist, eine Planke
erwischt hat? Wird er ihn nicht von der Planke wegstoßen, um das eigene Leben zu
retten? Wenn er vernünftig ist, wird er es tun. Er selbst wird nämlich umkommen,
wenn er es nicht tut. Alle die aber, die ihr eigenes Leben nicht schonen, während sie
fremdes schonen, sind meiner Meinung nach zwar gerecht, aber töricht..."
L: Welch ein Frevel! Ich halte mich kaum noch zurück!
T: Sei ruhig, mein Freund! Karneades wird diese verhängnisvollen Worte noch
bereuen, wenn er, aus Rom vertrieben, in seine Heimat reist.
V
Ist das Gerechtigkeit? (1)
1. Ein gewisser Mensch besaß einen Hund, was auch immer jener machte, es machte
ihm Freude.
2. Er hatte auch einen Esel, aber welche Aufgabe der Esel auch immer erfüllte, das
erschien dem Herrn nie gut genug zu sein.
3. Darüber hinaus schlug er ihn heftig.
4. Während der Hund spielt oder sich ausruht, arbeitete der Esel.
5. Also hatte dieser ein schlechtes Leben, jener lebte aber glücklich.
6. Nachdem der Esel sein Schicksal vergeblich beweint hatte, fragte er einen anderen
Esel: „Was soll ich tun?
7. Obwohl ich treu arbeite, bekomme ich dennoch nichts anderes als Heu und
Wasser, überdies werde ich meistens geschlagen.
8. Aber der Hund wird mit großer Sorgfalt gepflegt. Was auch immer er will er
bekommt es.
9. Ich kann und will das nicht mehr ertragen. Warum lässt der Herr keine
Gerechtigkeit walten?........"
E
Alle, die zuhören wollen, sollen in Ruhe zuhören, bis ich geendet habe. Jeder, der
nicht zuhören will, gehe hinaus. Ihr werdet zwei jugendliche Brüder sehen, von
denen der eine, als er sieben Jahre alt war, mit seinem Vater eine Reise nach Tarent
gemacht hat. Als sie dorthin gekommen waren, hörten sie, daß dort Spiele
stattfanden. Kaum waren sie vom Schiff gestiegen (von Bord gegangen), als der
Junge aus den Augen seines Vaters verschwand. Während dieser seinen Sohn in der
Menge der Zuschauenden suchte, fand ein Kaufmann aus Epidamnus den Jungen
und führte (ihn) nach Epidamnus weg (nähme ihn ... mit). Bevor jedoch der Vater
von dem Schicksal seines Sohnes erfuhr, starb er. Sobald der Großvater von diesen
Ereignissen erfahren hatte, nahm er den anderen (zweiten) Sohn in seinem Hause
auf. - Dieser kommt jetzt nach Epidamnus, um den verlorenen Bruder zu suchen.
Sowie er von Bord gegangen ist, werden seltsame Dinge passieren. Seht! Da ist er
schon ...
1
1. Quisquis; 2. Quicumque; 3. Quaecumque; 4. quidquid, quaecumque.
1. Jeder, der nach Rom kommt, bestaunt die Bauwerke der alten Römer.
2. Alle, die gerettet werden konnten, wurden gerettet.
3. Ich habe alles erreicht, was ich mir gewünscht habe.
4. Bitte die Götter, daß sie dir alle deine Wünsche erfüllen.
2
1. alle eure Forderungen; 2. alle unsere Gefühle; 3. die Gaben der Götter; 4. alle deine
Pläne; 5. dein Wunsch; 6. alle ihre Sorgen; 7. die Unterdrücker; 8. alle Befehle des
Kaisers.
3
1. illius; qua; quaedam; illum; eum. 2. quo; sibi. 3. ea; quaecumque. 4. ipsam; eius. 5.
Quibusdam; illius; quae; ipsius. 6. aliquo. 7. mea. 8. eum; quoquo; eius.
1. Am Ende jener Komödie des Plautus, von der ihr schon gehört habt, kommt eine
bestimmte Sklavin zu jenem Soldaten, um ihn zu verspotten.
2. Der Soldat aber, der nicht weiß, durch welche List ihm ein Hinterhalt bereitet
werden soll, freut sich sehr.
3. Weil er von dieser Sklavin 'Schöner' genannt wurde, hört er zufrieden alles an,
was sie ihm erzählt.
4. Und die Sklavin verkündet ihm, daß ihre Herrin von größter Liebe zu ihm
entbrannt sei.
5. Einige Tage später steht der Soldat vor dem Haus jener Frau, die so sehr in ihn
verliebt sein soll.
6. Dort wird er von irgendeinem Sklaven aufgefordert einzutreten:
7. „Meine Herrin will dich, sucht dich, verlangt voller Erwartung nach dir."
8. Aber Sklaven warteten auf ihn, um ihn auf jegliche Art für seinen Hochmut zu
bestrafen.
4
1.postquam; 2. cum; ne; ne; 3. Dum; 4. cum; 5. donec; 6. Ubi; 7. ubi.
1. Nachdem Cäsar Gallien erobert hatte, ruhte er nicht.
2. Weil aber Pompeius und viele Senatoren fürchteten, daß Cäsar einen Umsturz
gegen die Republik unternehmen (den freien Staat „umstürzen") wollte, verhinderten
sie es, daß Cäsar nochmals Konsul sein konnte.
3. Während dies in Rom geschah, zog Cäsar Truppen zusammen.
4. Und als er gehört hatte, daß die Tribunen nichts für ihn erreicht hätten und aus
der Stadt (Rom) geflohen seien, schickte er seine Truppen zum Rubikon.
5. Diesen befahl er, dort zu warten, bis er selbst angekommen sei (komme).
6. Als er bei ihnen war, sagte er: „Jetzt können wir noch umkehren (zurückgehen).
7. Aber wenn wir diesen Fluss; überschritten haben, wird alles mit Waffen(gewalt)
entschieden werden."
2
1. (nach Erasmus. Diogenes 59) Plato hatte folgendermaßen definiert, was der
Mensch ist: „Der Mensch ist ein zweibeiniges Lebewesen ohne Federn.'' Als/Weil
alle dieser Definition Beifall klatschten, brachte Diogenes ein Huhn, das er von den
Federn entblößt (dem er die Federn ausgerupft) hatte, in die Schule und sagte: „Seht
mal, das ist Platons Mensch." 2. (nach Erasmus. Diogenes 100,4) Diogenes sagte, daß
alles, was von sich aus nicht verwerflich sei, auch nicht in der Öffentlichkeit
verwerflich sei(n könne). Daraus zog er folgenden Schluß: „Wenn Frühstücken nicht
schlecht (nichts Verwerfliches) ist, dann ist es auch nichts Verwerfliches, auf dem
Markt zu frühstücken. Bei allen steht jedoch hinreichend fest, daß Frühstücken
nichts Verwerfliches ist. Also ist es auch nichts Verwerfliches, auf dem Markt zu
frühstücken."
3
„Was auch immer du tust, handle klug und bedenke den Wind!" - „Wir sind
verloren! Du hast den Wind nicht beachtet."
Lektion 35
Ein Genie wird entdeckt
Protagoras trug als junger Mann Lasten, um sich seinen Lebensunterhalt zu
verdienen. Einst begegnete ihm, als er viele Holzscheite trug, die nur von einem
kurzen Seil umgeben waren, jener weltberühmte Philosoph Demokrit und sah voll
Staunen, wie der junge Mann, obwohl er eine solche Last zu tragen hatte, mit
leichtem Schritt daherging.
"Wohin", so fragte er, "trägst du diese Scheite?" Und jener entgegnete: "Ich trage sie
nach Abdera, in die Stadt, um mein Leben zu fristen. Ich bin es gewöhnt, fast täglich
Holz dorthin zu tragen."
"Und wer hat diese Ladung so sachverständig zusammengestellt? Offensichtlich
nämlich läßt sie sich von dir leicht tragen, obwohl sie unhandlich zu sein scheint."
"Ich habe sie selbst zusammengestellt, um sie leichter zu tragen." Darauf riet
Demokrit dem Protagoras, seine Arbeit, auch wenn er es eilig habe, ein wenig
aufzuschieben und sich auszuruhen. "Später", meinte er, "wirst du deine Last lieber
tragen. Nun aber berichte, wer du bist und was du treibst!"
Nachdem Protagoras das alles vorgetragen hatte, bat ihn Demokrit, die Scheite, die
er hergetragen hatte, auseinanderzunehmen und auf dieselbe Weise neu zu packen.
Als er das gut erledigt hatte, meinte Demokrit: "Hebe diese Scheite da nicht mehr
auf! Trag sie nicht weg, wohin du sie tragen wolltest! Auch wenn niemand dich
unterwiesen hat, besitzt du meiner Meinung nach eine einzigartige Begabung und
derartigen Verstand, dass du zusammen mit mir viel Großes schaffen kannst." So
wurde Protagoras selbst von Demokrit weggebracht und erlernte die Philosophie.
Ihm soll später von seinen Schülern eine unglaubliche Menge Geld geboten worden
sein, weil er versprach, er könne sie lehren, wie sie in der Debatte die schwächere
Sache zur stärkeren machen könnten. Protagoras nämlich war zwar ein umstrittener
Philosoph, aber der scharfsinnigste aller Sophisten.
V
Wenn zwei das Selbe tun... (2)
1. Dann riet der andere Esel ihm folgendes : „Obwohl du getan hast, was dein Herr
wollte, wirst du von ihm geschlagen.
2. Aber gib Acht, dass du nicht durch deine Schuld gequält wirst.
3. Mach also alles was der Hund, der sehr erfahren ist in den menschlichen Sitten;
macht!
4. Durch genau dieses Verhalten wirst du die Liebe seines Herren gewinnen."
5. Durch diese Worte dazu veranlasst, hat der Esel diesen Plan gefasst.
6. Sobald der Herr den Esel sich entgegenkommen sieht, dieses gegen seinen Willen,
ist jener ihm entgegengerannt und begrüßt ihn mit lauter Stimme.
7. Obwohl jener sich bemühte den Esel davon abzuhalten, ist dieser nämlich an ihm
hochgesprungen und hat dem Mann mit den Füßen auf der Schulter das Gesicht
geleckt.
8. Der Herr aber, der sich heftig erschreckt hat, hat das begrüßende elende Tier wir
früher wieder geschlagen.
9. Was die Fabel aussagt, fasst folgendes zusammen: Wenn 2 dasselbe machen, ist es
doch nicht dasselbe!
E
T: Sag' mir (mal), Barbaras: Wenn du kämpfst, scheinst du mir den Tod zu
verachten, ja dich dem Tod höchst eifrig anzubieten.
L: Ich weiß, daß du das Leben liebst, Barbaras. Warum suchst du den Tod so eifrig
(nachdrücklich), obwohl du das Leben so sehr liebst?
B. Nie suche ich den Tod, nie habe ich ihn gesucht, und ich werde ihn nie suchen.
Im Gegenteil, ich habe immer der Vernunft und der Besonnenheit gehorcht (mich
immer von ... leiten lassen), auch wenn ich äußerst begierig auf den Sieg bin.
Dadurch wird den Gegnern große Furcht eingeflößt. Nie habe ich sie mit dem
Schwert angegriffen, außer wenn sich eine (gute) Möglichkeit bot. Alle, die das
Leben lieben, suchen den Tod nicht. Sucht ihr den Tod (ihn) etwa? Wir guten
Gladiatoren unterscheiden uns von den schlechten sowohl durch unsere Kühnheit
als auch durch unsere Vorsicht.
1
auferrem -> abstulissem; affert -> abstulit; referebatur -> relatus,a,um erat; perferas > pertulis; afferebat -> obtulerat; afferetur -> allatus,a,um esset; auferar ->
ablatus,a,um sim; differuntur -> dislatumi,ae,a sint;ferrer -> latum essem;
perferuntur -> perlati,ae,a sunt; offerentur -> oblati,ae,a erunt; referimus ->
retulimus; differant -> distulerint; fertis -> tulistis Übersetzung: coming soon
2
I. 1. quamquam; 2. quamvis (1. und 2. austauschbar), cum; 3. postquam; 4. etiamsi; 5.
cum: 6. ut.
1. Obwohl Protagoras eine große Last trag, schritt er leicht voran.
2. Obwohl er sich beeilte, die Holzstücke irgendjemandem zu bringen, blieb er ein
wenig stehen, als (weil) er von Demokrit angesprochen worden war.
3. Als Demokrit ihn fragte, von wem er es gelernt habe, die Holzstücke so klug
(gescheit) zusammenzulegen (aufzuschichten), antwortete er:
4. "Ich verstehe (weiß) dies, obwohl es mich niemand gelehrt hat."
5. Darauf sagte Demokrit: "Obwohl du von niemandem unterrichtet (ausgebildet)
worden bist, hast du einen einzigartigen Verstand.
6. Komm mit mir, um deinen Lebensunterhalt auf eine andere Weise zu verdienen."
1.Magnum onus ferens; 2. Ligna alicui afferre properans; Democrito eum appellante\ 3. A Democrito rogatus; 4. nullo docente; 5. A nullo doctus tamen; 6. victum alio
modo quaesiturus.
3
refero --> refers --> refer --> referte --> refertis --> referatis --> referretis -->
referremini --> referebamini --> referebaris --> refferris --> refers
auferunt --> adtulerunt --> adlati,ae,a sunt --> adlati,ae,a erant --> adlati,ae,a essent
--> adlati,ae,a sint --> adlati,ae,a sunt --> auferentur --> adlati,ae,a erunt -->
adtulerint --> adtuleritis --> adtulistis --> aufertis --> aufers
offerte --> offer --> offers --> obtulisti --> obtuleris --> oblatus,a,um sis --> offereris
--> offerebaris --> offeras --> offers --> offertis
4
ferre: helfen - Gesetz einbringen - entgegeneilen - Stimme abgeben - es gibt ein
Gerücht - Glauben schenken; - afferre: auf diese Nachricht hin - Gewalt antun Angst machen - vorbringen; - auferre: von Sorgen befreien - ist gestorben (vom Tode
weggerafft); - offerre: entgegentreten - (da) sich die Gelegenheit bot - anbieten.
-perferre: überbringen - ertragen; - referre: zurückweichen - zurückziehen überbringen - Ich berichte (nur), was man mir erzählt hat - vorlegen, differe:
unterscheiden - verschieben.
1
Protagoras: „Lerne (Merke dir), du überaus dummer (strohdummer) Jüngling, daß es
auf beide Arten dahin kommen wird, daß du gibst, was ich fordere - ob gegen dich
entschieden wird oder für dich. Denn wenn gegen dich entschieden wird, dann wird
mir nach dem Spruch der Richter das Schulgeld gebühren (zustehen), weil ja ich
gewonnen habe; wenn aber dir entsprechend (entsprechend deiner Argumente)
entschieden wird, dann wird mir das Schulgeld gemäß unserem Vertrag zustehen,
weil ja du gesiegt hast." - Euathlos: „Lerne auch du, o höchst weiser
(neunmalkluger) Lehrer, daß es auf beide Arten dahin kommen wird, daß ich nicht
(zurück)gebe (zahle), was du verlangst - ob gegen mich entschieden wird oder für
mich. Denn wenn die Richter für meine Sache stimmen, dann wird dir nichts gemäß
dem Urteilsspruch zustehen, weil ja ich gewonnen habe; wenn sie aber gegen mich
entscheiden, dann schulde ich dir gemäß unserem Vertrag nichts, weil ich ja nicht
gewonnen habe."
2
2. Ein Sophist (sagte) zu einem jungen Mann: "Jetzt werde ich dich etwas fragen, du
(aber) antworte. Sag aber nur, ob es wahr oder falsch ist." - A: „Mach' ich." - S: „Ist
folgendes wahr: Was du nicht verloren hast, das hast/ besitzt du?" - A: „Ich gebe zu,
das ist wahr." S.: „Sag mir jetzt: Hast du Hörner verloren?" A: „Hörner habe ich nicht
verloren." S.: „Also ...?"
3
Warum ich dir, Pontilianus, meine Büchlein nicht schicke? Damit du mir,
Pontilianus, nicht deine schickst.
Lektion 36
Das Spukhaus
Es gab in Athen ein großes und geräumiges Haus, doch ear es verrufen und
lebensgefährlich. In der Stille der Nacht hörte man Klirren von Eisen und Schreie.
Bald danach erschien mit trägem Schritt ein Gespenst, ein alter Mann mit
schrecklichem Gesicht, der mit den Händen Ketten schwang. Deshalb waren für die
Leute, die dieses Haus bewohnten, die Nächte bedrückend und entsetzlich, denn
jeder fürchtete um sich, viele konnten, wenn die Angst zunahm, keinen Schlaf mehr
finden, und gerade den Schwächsten war der Tod sicher. Daraufhin wurde das Haus
aufgegeben und ganz diesem Unwesen überlassen. Da kommt der Philosoph
Athenodor nach Athen, hört von jenem Haus, fragt und wird über alles infonniert.
Um das Gespenst mit eigenen Augen zu sehen, bleibt er bei Nacht schreibend und
lesend im ersten Teil des Hauses.
Am Anfang herrscht nächtliches Schweigen, dann klirrt Eisen, schleifen Ketten.
Jener blickt nicht auf, legt den Griffel nicht weg. Danach nimmt das Geklirr des
Eisens zu, kommt näher, läßt sich schon wie innerhalb der Schwelle, schon wie im
Zimmer vernehmen.
Endlich hebt Athenodor den Kopf und erblickt eben den Alten, von dem er kurz
zuvor gehört hat und dessen schrecklichen Anblick er kennt. Der alte Mann stand da
und gab mit dem Finger ein Zeichen ähnlich einem, der ruft. Nichtsdestoweniger
bedeutet ihm dieser durch eine Handbewegung, er solle ein wenig warten, und
schreibt weiter. Jener klirrt über dem Kopf des Schreibenden mit seinen Ketten.
Athenodor bemerkt, daß er das selbe Zeichen wie vorher macht, erhebt sich und
geht mit ihm in den Garten hinaus. Dort verläßt der Alte plötzlich seinen Begleiter.
Der Verlassene legt bestimmte Kräuter auf die selbe Stelle, wo die Erscheinung
verschwand. Am folgenden Tag wendet sich Athenodor an die Behörden und
beantragt, dass sie jenen Ort aufgraben lassen. Man findet die Leiche eines
Menschen, der anscheinend vor vielen Jahren ermordet wurde!
Allen schien es glaubhaft, daß es der Leichnam desselben Alten sei, der Athenodor
erschienen war, und alle waren sich einig, dass, wenn der Tote nach Brauch
bestattet sei, das Haus vom Spuk frei sein werde. Das kam auch so. An jenen
heldenhaften Philosophen Athenodor aber erinnerten sich die Athener noch lange.
V
Mitteilung im Traum
1. Als zwei (bestimmte) Freunde einmal nach Megara kamen, ging der eine zu einem
Gastwirt, der andere zum Haus seines Gastfreunds.
2. Aber nachts bat den, der bei seinem Gastfreund war, der andere im Traum, ihm zu
helfen (beizustehen), da er eben vom Gastwirt getötet werde.
3. Da der Freund (dieser) nicht wußte, was er machen sollte, legte er sich wieder
nieder.
4. Da erschien ihm, während er schlief (im Schlaf), eben jener (derselbe wieder) und
sagte, er sei getötet, auf einen Wagen geworfen und mit Mist bedeckt worden.
5. Am nächsten Tage findet sich der Freund beunruhigt am Stadttor ein; als ein
Ochsenknecht ankommt, fragt er ihn, was auf dem Wagen sei.
6. Dieser flieht erschreckt, der tote Freund wird gefunden, der Gastwirt wird nach
Aufdeckung der Sache (Tat) bestraft.
E
Marcus fragt seine Freunde Lucius und Titus: „Warum tadelt ihr eigentlich
Karneades wegen der Worte, die er über die Gerechtigkeit gesagt hat, so heftig?
Wird nicht ein jeder in höchster Gefahr für sich selbst sorgen? Werden nicht gerade
die Klügsten dann, wenn nach einem Schiffbruch ein an Kräften Schwächerer eine
Planke ergriffen hat, diesen von ihr wegstoßen? Je klüger einer ist, desto mehr wird
er sein Leben schonen. Ich ..." Da rufen Lucius und Titus (mit einer Stimme) wie aus
einem Munde: „Was für ein Frevel! Paß (bloß) auf, daß nicht auch du aus Rom
vertrieben wirst!"
1
coming soon
2
2. domo; 3. domum, domo; 4. domus; domum; 5. domo; 6. domibus; 1. domos; 8.
domorum; 9. domi.
1. „Warum schläfst du hier, mein Freund?"
2. „In meinem (eigenen) Haus kann ich nicht schlafen."
3. „Komm mit mir nach Hause und erzähle mir, warum du in deinem Haus nicht
Schlaf finden kannst!"
4. „Nachts knarrt etwas unter dem Dach meines Hauses, und schreckliche Stimmen
sind im ganzen Haus zu hören.
5. Dann gehe ich aus dem Haus und laufe zu Freunden, die nicht weit entfernt
wohnen."
6. „Geschieht etwa dasselbe auch in den anderen Häusern?"
7. „Diejenigen, die in den dort gelegenen Häusern wohnen, haben nie von derartigen
Dingen erzählt."
8. „Beruhige dich, mein Freund! Ich werde einen (bestimmten) Philosophen rufen,
der schon oft die Besitzer von solchen Häusern von ihren Sorgen befreit hat.
9. Auch du wirst gut schlafen, und es wird dich wieder freuen, zu Hause zu bleiben.
3
1. esset; invenit; custodiebat. 2. venerant; comperit; sedere. 3. imperavit; sepeliretur,
curaretur. 4. inspiciebat; praetereunt; aderat. 5.fuisset; vidit; occiderant; accurrit;
allatravit. 6. convertit; aderant; suspicerent. 7. comprehensi sunt; accessissent;
apparebat/ -ret; occisum esse; puniti sunt.
1. Als König Pyrrhus unterwegs war, traf er auf einen Hund, der den Leichnam eines
ermordeten Mannes bewachte.
2. Von denjenigen, die vor ihm dorthin gekommen waren, erfuhr er, daß er (der
Hund) schon drei Tage ohne Nahrung dort saß.
3. Der König befahl, den Mann zu bestatten und den Hund gut zu versorgen.
4. Wenige Tage später führte er eine Heeresbesichtigung durch; während die
Soldaten einzeln an ihm vorübergingen, war auch der Hund da.
5. Während sich dieser bislang ruhig verhalten hatte, sprang er, sobald er die
Männer erblickte, die seinen Herrn getötet hatten, voller Wut herbei und bellte sie
an.
6. Immer wieder wandte er sich so zu Pyrrhus um, daß nicht nur der König, sondern
auch alle anderen Anwesenden jene Männer verdächtigten.
7. Also wurden sie ergriffen und bestraft, weil noch andere Beweise
hinzugekommen waren, durch die klar wurde, daß jener bedauernswerte Mann von
ihnen getötet worden war.
4
1. Quodcumque; aliqui; 2. omnibus; 3. alii; ullo; 4. quoque; 5. quisque; 6. quis; 7.
ullus; quisquam
1. Jede Aufgabe, die irgendein Bürger öffentlich ausübte, wurde Amt genannt.
2. Anfangs Waren die Ämter nicht für alle Römer zugänglich, sondern nur für die
Patrizier.
3. Später konnten auch andere Bürger, wenn sie nur ein untadeliges Leben führten
(wenn ihr Leben ohne irgendeinen Fehler war), Ehrenämter übernehmen.
4. Fast alle Beamten wurden jährlich gewählt, die Zensoren aber alle vier Jahre.
5. Die Zensoren schätzten das Hab und Gut der römischen Bürger ein und
kümmerten sich darum, daß jeder seine Pflichten erfüllte.
6. Besonders achteten sie darauf, daß keiner der Senatoren sich seines Amtes
unwürdig erwies.
7. Deshalb wurde kaum (irgend)ein Amt höher geachtet, und niemand mißachtete
dessen Entscheidung (Meinung).
1
Als Nasica zu dem Dichter Ennius kam und dessen Sklavin ihm, als er an der Tür
nach Ennius fragte, sagte, daß dieser nicht zu Hause sei, merkte er, daß jene (sie) auf
Befehl ihres Herrn dies gesagt hatte und jener (doch) drinnen war. Als nach
wenigen Tagen Ennius zu Nasica kam und an der Tür nach ihm fragte, rief Nasica,
daß er nicht zu Hause sei. Darauf sagte Ennius: „Wie bitte? Erkenne ich denn nicht
deine Stimme?" Da erwiderte Nasica: „Du bist ein unverschämter Kerl. Als ich nach
dir fragte, habe ich deiner Sklavin geglaubt, daß du nicht zu Hause bist, du aber
glaubst nicht (einmal) mir persönlich?"
3
1. Gegen den Mond gewandt, sagst du folgendes: „Neuer Mond, neue Zähne; faule
Würmer, verschwindet! Wie dich (sc. den Mond) weder ein Wolf noch ein Hund
berühren kann, so soll weder mich noch meinen Kopf irgendein Schmerz berühren!"
Danach schreibst du deinen Namen auf ein Blatt und bindest es an deinen Kopf.
2. Liebeszauber: Alimbeu, Columbeu, Petalimbeu, macht die Victoria, welche die
Suavulva geboren hat, verliebt, rasend vor Liebe zu mir, und jene soll keinen Schlaf
finden, bis sie zu mir kommt, die Lieblichste der (aller) Mädchen.
3. Verfluchung: Ich bitte (wende mich an) dich, der du die Unterwelt beherrschst, ich
übergebe dir die Iulia Faustilla, daß du sie recht schnell wegführst und dort in deiner
Zahl hast (zu den Deinen rechnest).
Cursus Continuus - Repititio Generalis 33-36
1. Es wird gesagt, daß Romulus und Remus von einer Wölfin gerettet worden sind./ Man sagt, daß .../Romulus
und Remus sollen ... gerettet worden sein/ Angeblich wurden Romulus und Remus ... gerettet. 2. Remus scheint
den Romulus durch gewisse Worte verletzt zu haben./ Es scheint, daß .../Anscheinend hat ... 3. Es wird gesagt, daß
Romulus aus diesem Grund den Remus umgebracht hat/Man sagt, daß .../Romulus soll .../ Angeblich brachte ... 4.
Es wird gesagt, daß Romulus später die Mädchen der Sabiner mit List geraubt hat. Romulus soll .../ Angeblich
raubte ... 5. Jene Mädchen scheinen aber von Liebe zu den römischen jungen Männern erfaßt worden zu sein./Es
scheint aber, daß .../Anscheinend sind .../Jene Mädchen aber wurden, wie es scheint, ... erfüllt.
1:
1. Es ist überliefert, daß Homer blind war (Homer soll blind gewesen sein); aber wir sehen seine anschauliche
Darstellung. 2. Denn welche Gegend, welcher Platz Griechenlands, welche Form von Kampf ist (von Homer) nicht
so ausgemalt worden, daß er bewirkt hat, daß wir das, was er selbst nicht gesehen hat, sehen?
2:
1. volunt. Die Dichter wollen entweder nützen oder erfreuen. 2. volentem. Die Göttersprüche führen den, der will,
den, der nicht will, reißen sie mit sich fort (schleppen sie weg). 3.fer. Trage mit Gleichmut, was auch immer sich
ereignet (alles, was sich ereignet). 4. quicquid. Nicht alles, was uns durch seinen Glanz beeindruckt
(gefangennimmt), ist Gold. 5. quaecumque. Alles, was du an anderen tadelst, solltest du auch selbst meiden. 6.
vult. Wer auch immer (Jeder, der) die Skylla (ver)meiden will, wird in die Charybdis hineingeraten. 7. malebat.
Caligula wollte lieber gefürchtet (werden) als geliebt werden. 8. quemquam. Kaiser Titus soll geschworen haben,
daß er eher zugrundegehen werde als daß er irgendeinen von den Bürgern zugrunderichte. 9. noluit. Regulus
wollte das den Feinden gegebene Ehrenwort nicht brechen (verletzen).
3:
1. Auch wenn die Kräfte fehlen (sollten): die Kühnheit wird sicher Lob (Ruhm) bringen. In großen Dingen ist es
genug, (auch nur/wenigstens) gewollt zu haben. 2. Weil das, was du willst, nicht geschehen kann, solltest du das
wollen, was du kannst.
4:
1. spe victoriae oblata: cum spes victoriae oblata esset. Die römischen Soldaten zogen sich, als/weil sich Hoffnung
auf einen Sieg bot, nicht zurück, sondern traten tapfer den Feinden entgegen. 2. nuntio cladis Cannensis allato:
cum nuntius cladis Cannensis allatus esset. - desperantes: qui/quod desperabant. Nachdem die Nachricht von der
Niederlage bei Cannae überbracht worden war, suchten viele Römer, die die Hoffnung auf Rettung des Staates
aufgegeben hatten, den Tod. 3. Civitate Romana feminis carente: quod ... civitas carebat/ cum ... careret; dolo
adhibito: cum dolum adhibuissent. Als (Weil) der römische Staat keine Frauen hatte, entführten die Römer
dadurch, daß sie eine List anwendeten, die jungen Mädchen der Sabiner in ihre Häuser. 4. Saguntini ... ab
Hannibale oppugnati: Saguntini... cum oppugnarentur/quod... oppugnabantur. Weil (Als) die Saguntiner, die
Bundesgenossen der Römer, von Hannibal belagert wurden, baten sie die Römer, ihnen Hilfe zu bringen. Die
Römer aber brachten ihnen zu spät Hilfe.
5:
Ohne Bindevokal: fero, fers,fert, fertis, fer, ferte,ferto,fertote.
6:
1. Wir bringen den Freunden Hilfe. 2. Du trägst Holz in den Wald. 3. Mir bietet sich eine Gelegenheit. 4. Lykurg
schuf (brachte ein) die Gesetze der Spartaner. 5. Äneas wurde durch einen Sturm an die Küste Afrikas
verschlagen.
7:
1. cum mit Konj. Cicero, der aus dem Exil nach Rom zurückkehrte, wurde von einer ungeheuren Menge von
Bürgern begrüßt, obwohl er lange Zeit von der Stadt weggewesen war. 2. cum mit Konj. Cäsar soll gerufen haben:
„Der Würfel ist gefallen!", als er im Begriff war, den Rubikon zu überschreiten. 3. postquam/ si Nachdem
Alexander von seinen Freunden gefragt worden war: „Wirst nicht auch du in Olympia kämpfen?", antwortete er:
„Ich würde kämpfen, wenn dort Könige mit Königen kämpften".
8:
1. cum 2. quamvis 3. postquam 4. simulatque 5. ubi; cum.
1. Caligula sagte, daß er die Lasten sowohl eines Kaisers als auch eines Vaters weder tragen könne noch wolle, als
ihm eine Tochter geboren wurde. 2. Aber er schenkte auch gern einige Tage hindurch dem Volk Geld, obwohl der
römische Staat sich in einer drückenden Notlage befand (von großer Not bedrückt wurde). 3. Man sagt, Caligula
habe ungefähr folgendes gerufen: „Denke daran, daß mir alles gegenüber allen erlaubt ist", nachdem er von seiner
Großmutter Antonia streng ermahnt worden war. 4. „Wenn doch das römische Volk (nur) einen einzigen Hals
hätte", pflegte Caligula zu sagen, sobald ihm in den Sinn kam, von wie feindlicher Gesinnung gegen ihn das
römische Volk war. 5. Sobald er seine Frau erblickte, sagte Caligula: „Auch ein so schöner Nacken wird mit dem
Schwert abgeschlagen werden, wenn ich es befehle".
9:
Lösungen (von oben beginnend im Uhrzeigersinn): Hilfe wird gebracht werden; du bringst; du solltest bringen; du
brachtest; er/sie/es brachte; du wirst bringen; wird gebracht; sie haben gebracht; ist gebracht worden/wurde
gebracht; bring(e); als gebracht worden war; du würdest bringen; war gebracht worden; er/sie/es hätte gebracht;
sie hatten gebracht.
10:
1. Wollen wir hoffen (laßt uns hoffen), was wir wollen, aber laßt uns tragen, was sich ereignet (was passiert). 2.
Während (Indem/ Dadurch, daß) die Menschen lehren, lernen sie. 3. Nicht wollend, (aber doch unfreiwillig)
wollend. (Sinn: Manchmal muß man Dinge „wollen", die man eigentlich gar nicht will). 4. Man sagt, daß der
Kranke Hoffnung hat, solange er Atem hat. 5. Es gibt nichts, was ich lieber wollte als daß ich angenehm (beliebt)
bin und (auch) dafür gehalten werde.
11:
Gliedsatz vorzeitig: 1, 2.
Gliedsatz nachzeitig: 3, 5.
Gliedsatz gleichzeitig: 4.
1. Als Scipio sich vorbereitet hatte, mit Hannibal um den Sieg zu kämpfen, faßten in Rom alle neue Hoffnung. 2.
Sobald Scipio den Hannibal besiegt hatte, freuten sich fast alle Römer. 3. In Rom warteten alle (solange), bis Scipio
als Sieger in die Stadt zurückkehrte. 4. Als die Karthager ohne Führer waren (Hannibal war nämlich besiegt),
waren die Römer frei von Gefahren. 5. Hannibal floh aus Afrika, bevor die Römer Karthago zerstörten.
12:
1. Sobald der junge Mann jene erblickt hatte, überlegte er folgendes bei sich: 2. „Diese Gelegenheit, die sich mir
anbietet, werde ich nicht vorübergehen lassen; ich werde dem Mädchen, auch wenn sie es (das) nicht will (wollen
wird), einen Kuß geben". 3. Nachdem er das Mädchen gefragt hatte, woher sie sei, traf es sich für den jungen
Mann gut, daß ihm fast alle Männer und Frauen dieses Dorfes bekannt waren. 4. „Kennst du zufällig die Tochter
des Septimius?". 5. „Sicher, denn wir sind Nachbarinnen. Willst du mir irgendetwas übergeben, damit ich es der
Freundin (zurück)bringe?" 6. Ich möchte, daß du jenen Kuß, den ich dir gebe(n werde), deiner Freundin
(über)gibst". 7. „Auch wenn ich gern tue, was auch immer du willst, wird es dennoch besser sein, wenn du jenen
Kuß meinem Esel gibst; jener nämlich wird (schon) im Dorf sein, bevor ich meinen Weg beendet habe". 8. Scheint
jenes Mädchen nicht klug gewesen zu sein?
13:
ingenium ist keine Konjunktion; demonstra ist kein Nominativ Singular eines Substantivs der a- Deklination;
sermonum ist Genitiv Plural, nicht Akkusativ Singular wie die anderen Wörter; spe ist kein Imperativ; origo ist
kein Ablativ.
Lektion 37
Ein grauenvoller Ort
Germanicus schickt(e) den Legaten Caecina mit vierzig römischen Kohorten durch
das Land der Brukterer an den Fluß Ems; die Reiter führt(e) der Präfekt Pedo; er
selbst verlud vier Legionen auf Schiffe und transportierte sie über die Seen.
Nachdem die Brukterer zersprengt waren, fand er unter der Beute den Adler der
neunzehnten Legion der mit Varus verlorengegangen war. Darauf wurde das Heer
zu den entferntesten Brukterern geführt, nicht weit vom Teutoburger Wald, wo das
tapferste Heer von allen durch Hinterlist der Feinde umzingelt und niedergemacht
worden war, weil den Soldaten weder eine Gelegenheit zum Kampf noch zur Flucht
gegeben worden war. Germanicus aber überkam das Verlangen, nachzuforschen, wo
die Gebeine des Varus und der drei Legionen lägen, und den Soldaten sowie ihrem
Führer die letzte Ehre zu erweisen.
Nachdem Caecina zum Erkunden vorausgeschickt worden war, betrat Germanicus
die traurige und durch ihren Anblick und die Erinnerung entsetzliche Gegend.
Mitten in der Ebene waren die bleichen Gebeine der Soldaten verstreut, wie sie
geflohen waren, wie sie im Kampf Widerstand geleistet hatten. Dabei lagen
zerbrochene Waffen und Pferdegerippe, an den Bäumen aber waren
Menschenschädel angenagelt.
Als die Soldaten, um nachzuforschen, den nahen Wald betraten, wurden die Altäre
der Barbaren gefunden, an denen die Tribunen und Zenturionen hingeschlachtet
worden waren. Es gab im Heer einige, die sich durch die Flucht aus jener Niederlage
gerettet hatten. Diese berichteten, hier seien die Legaten gefallen, dort die
Legionsadler erbeutet worden; manche erinnerten sich, wo Varus die erste, wo er die
zweite Wunde empfangen und wo er von eigener Hand den Tod gefunden hatte. So
deckte also das römische Heer im sechsten Jahr nach der bitteren Niederlage die
Überreste von drei Legionen mit Erde, und Germanicus, der begierig war, die
Erinnerung an die Erschlagenen zu bewahren, legte das erste Rasenstück.
Dieses Verhalten missbilligte Tiberins und tadelte Germanicus, da er glaubte, die
Stärke des Heeres sei geschwächt worden bei der Bestattung von so vielen tausend
Menschen.
V
Gründe für Cäsars Rheinübergang (55 v. Chr.)
1. Cäsar faßte aus vielen Gründen den Plan, den Rhein zu überqueren.
2. Der gewichtigste (berechtigtste) von ihnen war, daß (weil) er erkannt hatte, daß
die Germanen äußerst kampfbegierig waren.
3. Denn voll Verlangen (von der Begierde ... veranlaßt), zu rauben und die Städte der
Gallier anzugreifen, hatten sie oft den Rhein überquert.
4. In der Hoffnung, Beute zu machen, hatten sie Dörfer zerstört und die Gallier
dadurch, daß sie ihre Städte einschlössen (durch Umzingelung ihrer Städte), in
Schrecken versetzt.
5. Daher wollte Cäsar, daß die Germanen auch für ihre eigene Sicherheit (Sache)
fürchteten, wenn sie erkennen müßten (erkannten), daß ein Heer des römischen
Volkes in der Lage sei, den Rhein zu überqueren.
E
Als Athenodorus das schreckliche Haus betrat, wurde er von dem Wunsch geleitet
(bewegt), zu erfahren, was dort vorging (getrieben wurde). Und tatsächlich bot sich
ihm die Gelegenheit, das Gespenst zu sehen. Denn er verbrachte, beschäftigt mit
Lesen und Schreiben, in diesem Haus die Nacht, als ihm plötzlich jenes (sagenhafte)
Gespenst erschien. Doch es kam Athenodorus nicht in den Sinn, sich durch Flucht zu
retten, sondern er war bereit, (alles) auszuhalten und zu ertragen. Doch es ist
bekannt, daß dieses Gespenst ihm keine Gewalt angetan hat.
1
occasio ... exercendi, constituendi, adeundi, remittendi, contendendi, reperiendi,
captandi
crescendi, perferendi, vitandi, accipiendi, redeundi, conspiciendi, probandi,
dormiendi ... causa
2
1. Der Kampfgeist der Germanen soll groß gewesen sein.
2. Weil sie nicht redegewandt waren, vermochten sie mehr im Kampf als in der
Diskussion.
3. Weil sie keine gemeinsame Regierung hatten, kamen die Stammesfürsten oft
zusammen, um zu beraten, zu überlegen und Recht zu sprechen.
4. Gelegentlich gehorchten sie einem einzigen Führer, wenn sie das Verlangen
verspürten, andere Stämme anzugreifen.
5. Wenn sie keine Kriege anfingen, verbrachten die Männer ihre Zeit mit Nichtstun.
3
octo; quattuordecim; unus, -a, -um; quinque; viginti tres; septemdecim; undeviginti;
septingenti quinquaginta unus; mille septingenti undenonaginta; Anno: octavo;
quattuordecimo; primo; quinto; vicesimo; vicesimo tertio; septimo decimo;
duodevicesimo; septingentesimo quinquagesimo primo; millesimo septingentesimo
undenonagesimo.
4
Gerundium -ndi, -ndum, -ndo; Partizip Präsens -ntis, -nti, -ntem, -nte; -ntes, -ntium,
-ntibus. Nur bei -i kann es zwei Möglichkeiten geben.
5
1. Im Alter von 18 Jahren gründete Romulus eine kleine Stadt am Palatin, im 394.
Jahr nach dem Untergang Trojas. 2. In Rom wurde während 243 Jahren von (durch)
7 Königen die Herrschaft ausgeübt (regiert). 3. Im 16. Jahr nach der Vertreibung der
Könige machte das Volk von Rom einen Aufstand und verschaffte sich
Volkstribunen. 4. Zwei Jahre später wurde Q. Marcius, ein römischer Feldherr, der
Corioli eingenommen hatte, aus der Stadt vertrieben, eilte deshalb zornig zu den
Volskern und erhielt Hilfstruppen gegen die Römer. 5. Im Jahre 477 wurde eine
Volkszählung abgehalten: es wurden 292.334 (Köpfe von) Bürger(n) gezählt
(gefunden). 6. Im Jahr 540 seit Gründung der Stadt werden die Konsuln L.A.P. und
P.T.V. gegen Hannibal ausgeschickt.
6
domus: fern.; supra: Präposition; similis: Adjektiv; initium: kein PPP; herbam:
Nomen; liminis: Gen.Sg.
1
1. DUX - LUX 2. ULM (VLM) (5-50-1000)
2
Sei, o Herr, ein heiliger und starker Turm dieser Gemeinde. (1727, Grabkirche in
Deggersdorf); Heiliger Leonhard, verteidige und schütze die Deinen! (1760,
Reichersdorf)
3
753: sagenhafte Gründung Roms (s. 14i), 44: Ermordung Cäsars (s. 11i), 216: Schlacht
bei Cannae (s. 20i), 1184: Zerstörung Trojas (s. 14i), 146: Zerstörung Korinths und
Karthagos (s. 21i).
Cursus Continuus - Repititio Generalis 37-40
Übersetzung S. 207 oben:
die Begierde zu haben - Geld zu haben - möglichst viel Geld zu haben. Zu sehen etwas zu sehen - etwas Angenehmes zu sehen. Der Plan auszuwandern - in ein
anderes Land auszuwandern - Italien zu verlassen. Die Schnelligkeit im (beim)
Reden - auf Fragen zu antworten - beim Antworten und Handeln. Die Möglichkeit
(Fähigkeit) des Sprechens (zu sprechen) -. gut zu sprechen (reden) - zum Hierbleiben
oder zum raschen Gehen - zur Erkenntnis. Die Gelegenheit zum Sieg(en) - sich
selbst zu besiegen - nach Griechenland zu fahren - die Freunde um Rat zu fragen.
Die Art und Weise zu schreiben und zu denken - zu leben (des Lebens) - glücklich zu
leben (eines glücklichen Lebens). Die Art und Weise, die beim Sprechen angewandt
worden ist. Zeit zum Reden (zu reden) - (sich) aufzuhalten - lange zu verweilen
(eines langen Aufenthaltes) - der Rede ein Ende zu machen (die Rede zu beenden).
Hoffnung auf Rückkehr (zurückzukehren) - auf baldige Rückkehr (bald
zurückzukehren) - auf baldige Rückkehr in die Heimat (bald in die Heimat
zurückzukehren).
Übersetzung S. 208 unten:
Durch die Lektüre eines Buches - durch die Lektüre eines Buches - zur Lektüre von
Büchern - Gesandte schicken, um Frieden zu erbitten - Gesandte schicken wegen des
Abschlusses eines Friedens- und Freundschafts(pakts) - die Möglichkeit, eine Sache
gut auszuführen - beim Fassen von Beschlüssen - um Hilfe zu leisten - zur
Beschlußfassung - um Anstrengung zu ertragen - um Gewalt zu ertragen - um
Unglücksfälle zu ertragen - bei der Vollendung einer Brücke.
1. Ich bemühe mich, einen Brief zu schreiben. 2. Um einen Brief zu schreiben, sitze
ich hier. 3. Die Möglichkeit, Bücher zu lesen, ist mir angenehm. 4. Durch die
Verteidigung von Freunden (Dadurch, daß du Freunde verteidigst), wirst du dir
großen Ruhm erwerben. 5. Der Plan, Italien aufzusuchen, wurde gebilligt. 6. Jetzt ist
Gelegenheit, gute (große) Taten zu vollbringen.
1:
1. Nichts ist beim Reden wichtiger, als daß der Zuhörer dem Redner gewogen ist.t. 2.
Gib dem nach, der sich sträubt; durch Nachgeben (Nachgiebigkeit) wirst du als
Sieger weggehen. 3. Cäsar erwarb sich durch Geben und Helfen Ruhm, Ceto
dadurch, daß er nichts verschenkte.
2:
1. novae urbis condendae oder condendi novam urbem. Schon lange schien Nero den
Ruhm der Gründung einer neuen Stadt zu suchen. 2. urbis delendae oder urbem
delendi. Deshalb vermutete das Volk nach dem Brand, daß Nero selbst den Plan
gefaßt habe, die Stadt zu zerstören. 3. rumoris opprimendi causa. Um das Gerücht zu
unterdrücken, klagte Nero die Christen wegen jenes Verbrechens an und ließ viele
von ihnen auf sehr grausame Weise töten. 4. urbis Romae renovandae oder urbem
Romam renovandi. Später faßte Nero den Plan, die Stadt Rom zu erneuern. 5. onera
nonferenda. Das Volk aber mußte unerträgliche Lasten tragen. 6. tempus opera
perficiendi oder tempus operum perficiendorum. Deshalb wurden Belohnungen
ausgesetzt und die Zeit zur Vollendung der Bauwerke wurde begrenzt. 7. rerum bene
gerendarum oder res bene gerendi. In der Tat ließen die Bürger die Gelegenheit
nicht vorbeigehen, große Dinge zu schaffen.
3:
1. Im Jahre 64 (n. Chr.) brannte die Stadt Rom. 2. Dieses Unglück war schwerer und
schrecklicher als alle (Unglücksfälle), die dieser Staat durch die Gewalt der
Feuersbrünste zustießen. 3. Nero, der sich im Atrium aufgehalten hatte, kehrte nicht
früher in die Stadt zurück, als bis sich das Feuer seinem eigenen Haus näherte. 4.
Das Volk aber vermutete, daß ihm dieses Unglück durch die Schuld Neros
zugestoßen sei und wurde deshalb von heftigem Zorn gepackt. 5. Daraufhin öffnete
Nero dem Volk, das sich entrüstete, seine eigenen Gärten und ließ Behelfsgebäude
errichten. 6. Man hörte auch Stimmen (von Leuten), die sich darüber entrüsteten,
daß Nero das Feuer geplant habe und in Erinnerung an das Ende Trojas von einem
hohen Turm aus die brennende Stadt betrachtet habe. 7. Weil die Bürger aber
fürchteten, daß das Feuer wieder ausbreche, verließen sie die Stadt. 8. Nero
allerdings, der dem unglücklichen einfachen Volk eine große Menge Geld gespendet
hatte, befahl, daß die Stadt so schnell wie möglich erneuert werde. 9. Zugleich baute
er für sich jenes berühmte „Goldene Haus"; und in der Tat war kein Gebäude
schöner als jenes Haus Neros.
4:
XV XVIII XXVIIC XXXIII XXIX CCCXCVIII MCMI MMM
5:
M: Was willst du über die Stadt Rom wissen?
H: Ich will wissen, wieviele Aquädukte es in Rom gegeben hat.
M: Es waren 11, andere aber glauben, daß es 14 gewesen seien (sind).
H: In welchem Jahre ist der erste Aquädukt erbaut worden?
M: Im Jahr 441 nach Gründung der Stadt hat Appius Claudius Caecus die Aqua
Claudia erbaut, weil er die Bevölkerung reichlich mit Wasser versorgen (der
Bürgerschaft eine Menge Wasser geben) wollte.
H: Ich möchte hören, wie lang dieser Aquädukt gewesen ist.
M: Ungefähr 60 Meilen.
H: Und wie viele Gebäude gab es in Rom?
M: In Rom gab es 1797 Häuser, in denen die Reichen wohnten, (und) 6602
Wohnblöcke, in denen das einfache Volk wohnte.
6:
1. Ich halte mich bei dir auf, um zu gratulieren. 2. Sei nicht entrüstet über das kleine
Geschenk. 3. Ich habe versucht, dir nichts Großes, aber, wie ich hoffe, Angenehmes
zu schenken. 4. Ich hoffe sehr, daß ich durch meine Gabe dich erfreuen werde, ich
hoffe, daß ich Angenehmes geschenkt habe. 5. Denn ich habe nicht die Möglichkeit,
Großes zu schenken. 6. Trotzdem habe ich alles unternommen, und ich werde es
immer unternehmen, daß ich dein Freund (in deiner Freundschaft) bleibe. 7. Aber
jetzt will ich dich nicht länger aufhalten; ich wünsche, daß du dich gern an mich
erinnerst. Lebe wohl!
7:
1. Wer hat (hätte) nicht gehört, daß der Dichter Ovid seinen Altersgenossen dadurch
überlegen war, daß er sehr schöne Verse mit größter Leichtigkeit (sehr leicht)
schrieb. 2. Nicht einmal sein Vater konnte den jungen Mann dazu veranlassen,
nützlichere Dinge zu vollbringen, obwohl er durch häufige Ermahnungen und durch
die Prophezeiung eines bösen (schlimmen) Schicksals ihn immer wieder zu
überzeugen versuchte. 3. „Gib dich nicht damit ab, keineswegs nützliche Dinge
(unnützes Zeug) zu treiben. 4. Du solltest dich um die Erfüllung deiner Pflichten
bemühen. 5. Ich wollte, du würdest es nicht unternehmen, Verse zu schmieden. 6.
Wenn du weitermachst, Verse zu schreiben, wirst du dir die Ehren, die man
anstreben muß, nicht verschaffen". 7. Trotzdem erwarb sich Ovid durch seine Verse
so großen Ruhm, daß seine Werke, in denen unter anderem Vorschriften
(Anweisungen) für das Komplimentemachen, für das Küssen und für das Lieben
dargestellt werden (in denen ... vor Augen gestellt werden), immer noch sehr gerne
gelesen werden. 8. Aber es ist wahrscheinlich, daß dem Kaiser Augustus die
Gedichte Ovids nicht gefielen, weil sie geeignet erschienen, die Sitten zu verderben.
9. Deshalb wurde Ovid aus Rom verbannt.
Aufgaben zum Text:
Quis non audivit Ovidium poetam praestitisse
Subj. Präd. AcI
b) dadurch, daß er sehr schöne Verse schrieb, oder durch das Schreiben sehr schöner
Verse.
c) saepe monendo: durch häufige Ermahnung oder: dadurch, daß er ihn oft
ermahnte. Entsprechend: durch Androhung eines schlimmen Geschicks oder:
dadurch, daß er ihm ein schlimmes Schicksal voraussagte.
d) verneinter Befehl (ne und Konjunktiv Perfekt).
e) Anweisungen, wie man Komplimente macht.
f) Adverbiale: Satz l (scribendo), Satz 2 (ad res ... perficiendas) (monendo)
(augurando), Satz 8 (ad corrumpendos mores), Objekt: Satz 3 (rebus ...perficiendis),
Satz 4 (officiis explendis), Attribut: Satz 6 (honores petendos), Satz 7 (blandiendi)
(amandi).
8:
Jemand antwortete auf die Frage, wie es komme, daß, wo doch die Kunst zu
befehlen bei weitem die schwierigste (Kunst) von allen sei, trotzdem alle zu befehlen
wünschten: „Das geschieht aus dem Grund, weil die, die nicht zu befehlen wissen,
für dumm gehalten werden, es aber niemanden gibt, der sich selbst dumm
vorkommt."
9:
cupiditas largiendi - largiendo - largitur - largitus/-a est- si largiti/-ae eritis largientes - largiaris - largirentur -largiti/-ae essemus - si largitus/-a eris - largiemur
- largior.
10:
bello confecto: nach Beendigung des Krieges - als/nachdem/weil der Krieg beendet
(worden) war - als ... sie den Krieg beendet hatten. - hac re nuntiata:
nach/wegen/trotz der Bekanntgabe dieses Ereignisses - als/nachdem/weil/obwohl
dieses Ereignis gemeldet (worden) war ... als er/sie ... gemeldet hatte(n). - his rebus
cognitis: aufgrund dieser Informationen/nachdem diese Ereignisse zur Kenntnis
genommen waren - nachdem er/sie ... erfahren hatte(n). - quo nuntio accepto: nach
Empfang dieser Nachricht - als/nachdem/obwohl/weil er/sie diese Nachricht
erhalten hatte(n), - his litteris datis et acceptis: durch die Absendung und den
Empfang dieses Briefes/wegen der Absendung ..., - als/nachdem/weil/obwohl der
Brief geschrieben/abgesandt und in die Hand des Empfängers gelangt (empfangen
worden) war. - litteris lectis: nach der Lektüre des Briefes - als/nachdem/weil er/sie
den Brief gelesen hatte(n). - magnis praemiis acceptis: nach dem Empfang/wegen
des Empfangs großer Belohnungen - nachdem/weil er/sie große Belohnungen
erhalten hatte(n). - rebus bene gestis: Wegen/nach Vollendung großer Taten weil/nachdem/als er/sie große Taten vollendet hatte(n). - regno occupato: nach
Übernahme der Herrschaft - als/nachdem/weil/obwohl er/sie das Königreich in
Besitz genommen hatte. - dolo adhibito: durch/nach/wegen/trotz Anwendung einer
List - dadurch, daß/nachdem/weil/obwohl er/sie eine List angewandt hatte(n). omni spe abiecta: nach dem Verlust/wegen des Verlustes jeder Hoffnung/
als/nachdem/weil/obwohl er/sie jede Hoffnung verloren hatte(n). - misso senatu:
nach Entlassung des Senats - nachdem der Senat entlassen (worden) war - nachdem
er/sie den Senat entlassen hatte(n). - deliberata re: nach Überdenken der
Angelegenheit - nachdem er/sie die Sache überlegt hatte(n).
11:
Lösung: 1B, 2D, 3A, 4C.
1. Wohin werden wir in den Ferien fahren (gehen)? Bei der Auswahl des Ortes muß
nämlich Zeit und Sorgfalt aufgewendet werden. 2. Ergibt sich denn in den Ferien
nicht die Möglichkeit, seine Gesundheit wiederherzustellen? 3. Sicher. Sind aber
denn Vater und Mutter nicht sehr daran interessiert, sich fortzubilden (den Geist zu
üben) und sich mit Kunst zu beschäftigen (die Künste zu pflegen)? 4. Endlich fassen
alle einstimmig den Plan, Italien aufzusuchen.
Lektion 38
Eine bemerkenswerte Frau
Während Germanicus sich noch in Germanien aufhielt, verkündete das Gerücht, das
gewöhnlich alles größer macht, das Heer sei umzingelt worden; die meisten
Soldaten, so hieß es, seien erschlagen und nur noch wenige übrig; es sah also danach
aus, als hätte man eine Niederlage, schwerer als die Niederlage von Cannae, erlitten.
Schon fürchteten die Menschen in größter Bestürzung, die Germanen würden in
bedrohlichem Zug auf Gallien losmarschieren, schon versuchten sie, die im Rhein
errichtete Brücke abzubrechen. Und tatsächlich wäre die Brücke zerstört worden,
wenn nicht Agrippina, die Frau des Germanicus, die schlimmste Tat verhindert
hätte. Denn diese Frau, die tapferer war als die meisten Männer, erfüllte während
dieser Tage die Aufgaben seines Feldherrn aufs beste: sie mahnte die Verstörten,
erbarmte sich der Bedürftigen dadurch, dass sie Geld gab und verteilte unter die
Soldaten, wenn einer von ihnen mittellos oder verwundet war, Kleidung und
Verbandzeug.
C. Plinius der Ältere, der Schriftsteller der Germanenkriege, berichtet, sie sei an der
Brücke gestanden und habe den heimkehrenden Legionen gedankt.
Dass Tiberius dies übel nahm, ist hinreichend bekannt. Denn da er stets lieber das
Schlechtere als das Bessere glauben wollte und vor dem Geringfügigsten Angst
hatte, vermutete er, Agrippina wolle sich auf diese Weise die Zuneigung der
Soldaten gewinnen und könne es auch ganz leicht. Er erinnerte sich auch, dass von
ihr eine Meuterei niedergeschlagen worden sei, und ärgerte sich darüber, dass sie
ihren Sohn im Lager herumtrug und darauf Wert legte, das man ihn Cäsar Caligula
nannte. Daher drang Tiberius, der Germanicus schon in zahlreichen Briefen ermahnt
hatte, nicht mehr Zeit zu verlieren und die Gelegenheit zur Feier eines Triumphs
nicht verstreichen zu lassen, schließlich energischer darauf, dass er nach Rom
zurückkehrte.
Auch Gemanicus, der schon dabei war, neue Feldzüge zu planen, blieb nicht länger
in Germanien, obwohl er einsah, dass er aus Gehässigkeit nach Italien
zurückbeordert wurde.
V
Iulia Agrippina d. J.
1. Julia Agrippina1, deren Mutter die römischen Soldaten ermähnt hatte, die Brücke
über den Rhein nicht zu zerstören, war ihrer Mutter sehr ähnlich, aber äußerst
machtgierig. 2. Als Gemahlin des Kaisers Claudius erreichte sie, daß sehr viele
Veteranen angesiedelt wurden und eine Kolonie in der Stadt der Ubier - denn sie
erinnerte sich daran, dort geboren zu sein - gegründet wurde; ihr wurde der Name
„Kolonie der Agrippina" gegeben. 3. Aber nach Claudius' Tod herrschte Nero, der
Sohn der Agrippina. 4. Da er argwöhnte, daß seine Mutter gegen ihn intrigierte (ihm
nachstelle), ließ er keine Gelegenheit vorübergehen, sie, wenn sie sich in Rom
aufhielt, durch übelste Beleidigungen zu reizen. 5. Agrippina aber versuchte mit
größter Sorgfalt (Umsicht), sich vor seinen überaus bösartigen Anschlägen in acht zu
nehmen. 6. Der Geschichtsschreiber Tacitus erzählt, daß sie schließlich dennoch von
Sklaven, die Nero geschickt hatte, ermordet wurde.
1) Iulia Agrippina hat die Stadt Köln gegründet. Die Ubierstadt (oppidum Ubiorum)
wurde auf Agrippinas Veranlassung 50 v. Chr. in eine Kolonie Colonia Claudia Ara
Agrippinensis umgewandelt. Durch Abkürzung entstand der Name Colonia
Agrippinensis und schließlich nur Colonia —> Köln. S. u. a.: Joachim von Elbe: Die
Römer in Deutschland, München 1984 S. 141 f.
E
Germanicus befahl, daß der Zenturio, der den Adler der 19. Legion gefunden hatte,
zu ihm gebracht werde und sagte etwa folgendes: „Ich gratuliere dir zu dem
gefundenen Adler (Fund des Adlers), Zenturio; dir wird eine große Belohnung
gegeben werden." Als er den Zenturio beglückwünscht hatte, zog er mit dem Heer
zum Teutoburger Wald. Nachdem die Überreste der drei Legionen des Varus
gefunden worden waren, dachte Germanicus bei sich (im Stillen): „Es ist
offensichtlich, daß die Germanen die Unsrigen (unsere Soldaten) ohne irgendein
Mitleid (das geringste Erbarmen) getötet haben. Ich werde, wenn sich die
Gelegenheit bietet, mich jener Barbaren nicht mehr erbarmen, als sie sich der
Unsrigen erbarmt haben. Doch Tiberius rief Germanicus nach Rom (zurück), weil er
nicht wollte, daß dieser (noch) länger in Germanien verweilte (blieb).
1
cupidinibus pessimis - aquam optimam - plurimorum praeceptorum - maximi roboris
- feminae pulcherrime - iudicium crudelissimum - minimae reliquiae - scriptoris
prudentissimi - maxima constantia - cladem miserrimam - plurimos lacus - lumine
clarissimo - minimi sepulcri - carminibus optimis - equitis celerrimi - maximae spei vitiorum pessimorum - epistulae brevissime - iter facilimum
Übersetzung: coming soon
2
coming soon
3
acriter, acrius, acerrime; bene, melius, optime; multum, plus, plurimum; paulum,
minus, minime; prudenter, prudentius, prudentissime; diu, diutius, diutissime; male,
peius, pessime; constanter, constantius, constantissime; fortiter, fortius, fortissime;
similiter, similius, simillime.
4
hortati/-ae sumus - wir haben ermahnt; indignati/-ae essent - sie hätten sich empört;
largitus/-a sim/ero; conatus/-a sit; morati/-ae estis - ihr habt euch aufgehalten;
versati/-ae/-a erunt; miseriti/-ae essemus; molitus/-a eris; suspicatus/-a eras - du
hattest vermutet; veriti/-ae sint; gratulati/-ae erimus; recordati/-ae simus.
5
coming soon
6
1. ... Alpibus; 2. ... Iove; 3. ... Europa; 4. ... Troia; 5. ... Rheno.
2
Die Vorfahren wollten, daß die Frauen, auch wenn sie volljährig sind, wegen ihres
Leichtsinns in Obhut sind (unter Vormundschaft stehen). Wenn also jemand für
seinen Sohn und seine Tochter im Testament einen Vormund bestimmt hat und
beide zur "Pubertät" (Geschlechtsreife) gelangt sind, hört der Sohn jedenfalls auf,
einen Vormund zu haben (endet für den Sohn die Vormundschaft), die Tochter aber
bleibt nichtsdestoweniger in Obhut (steht weiter unter Vormundschaft). Nur die
Vestalinnen sollten nach dem Willen der Vorfahren frei sein.
3
Eine Ehefrau, die sittsam war und dem Ehemann in allem gehorchte, war Herrin
über die Familie ebenso wie der Mann selbst.
4
6. Nach unseren Moralvorstellungen ist etliches, was bei den Griechen für
schändlich gehalten wird (als verwerflich gilt), eine Zier (etwas Anständiges). Denn
wer unter den Römern schämt sich, seine Frau zu einem Gastmahl mitzubringen?
Oder wessen "Mutter der Familie" (Matrone) hat nicht die erste Stelle im Haus inne
und hält sich in Gesellschaft(en) auf?
5
6. Aus welchem Grund begrüßen die Frauen ihre Verwandten mit einem Kuss? Der
Genuß des Weines war den Frauen verboten und, damit es nicht verborgen bleiben
konnte, wenn eine Wein getrunken hatte, wurde die Sitte des Küssens eingerichtet.
Lektion 39
...vieles ist dort anders!
Um den Ackerbau bemühen sich die Germanen nicht, und der größte Teil ihrer
Nahrung besteht aus Milch, Käse und Fleisch. Auch hat niemand eine bestimmte
Menge Land oder eigenen Grundbesitz; vielmehr weisen die Würdenträger und
Häuptlinge für je ein Jahr ihren Stämmen die Felder zur Bestellung zu und zwingen
sie im Jahr darauf, sich anderswohin zu begeben.
Für diese Sache führen sie zahlreiche Gründe an: Damit nicht das Bestreben, Krieg
zu führen, verringert werde; damit sie nicht danach trachteten, ausgedehnten
Grundbesitz zu erwerben und damit nicht die Mächtigeren die Niedrigeren von
ihren Feldern vertrieben; damit sie nicht ihre Häuser zu sorgsam bauten, um Kälte
und Hitze zu meiden; damit kein Verlangen Geld zu besitzen entstehe, da ein jeder
sehen könne, dass sein Vermögen mit den Mächtigsten gleich sei.
Es ist für die Stämme der höchste Ruhm, dass sie möglichst weit um sich, weil das
Gebiet verwüstet ist, menschenleere Einöden haben. Zugleich glauben sie, auf diese
Weise sicherer zu sein.
Raubzüge bringen niemandem Schande, sofern sie außerhalb des jeweiligen
Stammesgebiets erfolgen, und sie behaupten, sie fänden statt, um die Jugend zu üben
und das Nichtstun zu verringern. Und sobald einer von den Häuptlingen in der
Versammlung erklärt, er wolle der Anführer sein in dem Krieg, der geführt werden
solle, versprechen diejenigen ihre Hilfe, die begierig sind, sich Ruhm oder Beute zu
erwerben, und werden von der Menge gelobt.
Die aber, die lieber daheim bleiben wollen, werden getadelt und verachtet.
Einen Gast zu verletzen, halten sie nicht für statthaft nach göttlichem Gebot; die, die
aus welchem Grund auch immer, zu ihnen kommen, beschützen sie vor Unrecht und
halten sie für unverletzlich; diesen stehen alle Häuser offen, und man teilt seinen
Lebensunterhalt mit ihnen.
V
Vorbereitungen für die erste Britannienfahrt (55 v. Chr.)
1. Während sich Cäsar im Gebiet der Moriner aufhielt, um sich Schiffe zu beschaffen
(um Schiffe auszurüsten), geschah es, daß ihre Gesandten zu ihm kamen, die
versprachen, sie würden seine Befehle erfüllen (in Zukunft seinen Befehlen
nachzukommen). 2. Da Cäsar fürchtete, daß, während sich die Legionen in
Britannien aufhielten, im Gebiet der Belger ein Krieg entstehen (ausbrechen) könne,
glaubte er, daß sich dies für ihn günstig treffe (daß ihm das gelegen komme) und
befahl, was nach seinem Wunsch geschehen solle (er gemacht wissen wollte). 3.
Denn wegen der (vorgerückten) Jahreszeit hatte er keine Möglichkeit (mehr), Krieg
zu fuhren. 4. Sobald er sah, daß die Schiffe, die er zum Übersetzen1 von zwei
Legionen hatte bauen lassen, zur Fahrt bereit waren, übergab er einen Teil des
Heeres zwei Legaten, um ihn (es) in das Gebiet der Moriner zu führen, damit ihnen
keine Möglichkeit gegeben werde, neue Pläne (Kriegspläne) zu fassen.
1) Ende August des Jahres 55 v. Chr. wollte Cäsar eine Erkundungsfahrt nach Britannien unternehmen. Zur Absicherung des großartigen Unternehmens
traf er mehrere Maßnahmen. Er hatte 8 Legionen zur Verfügung, zwei unternahmen die Expedition, eine blieb wohl zum Schütze des Ausgangshafens
portus Itius (heute Boulogne) zurück, wahrscheinlich 5 Legionen wurden in das Gebiet der Moriner geführt.
E
Als (Weil) Agrippina von dem Plan, die Brücke einzureißen, erfahren hatte, eilte sie
an das Ufer des (Flusses) Rheins (ans Rheinufer), um diese außerordentlich schlimme
Tat zu verhindern. Diese Frau fürchtete überhaupt nicht (nicht im geringsten),
Gefahren auf sich zu nehmen - was nicht oft zu geschehen (vorzukommen) scheint -,
und war bereiter (eher bereit), alle (möglichen) Gefahren auf sich zu nehmen als die
meisten Männer. Während Germanicus sich noch in Germanien aufhielt, brachte
Agrippina die meiste Zeit (den größten Teil der Zeit) damit zu, die Pflichten eines
Feldherrn zu erfüllen. Dadurch geschah es (So kam es), daß sie für Tiberius ein
Anlaß zum Neid (ein rotes Tuch) war.
1
conficio --> conficiam --> conficerem --> conficiebam --> confeci --> confecit -->
confectum est --> confectum erat --> confecerat --> conficiet --> confecit -->
confeciunt --> conficitis --> conficimus
coming soon
2
1. arbitrabantur; 2.pollicitus est, 3. conabimini; 4. recordamur; 5. hortatus es; 6. ne
veriti sitis; 7. moratus est; 8. largiti estis.
1. Viele hielten die Begabung Cäsars für ausgezeichnet. 2. Der Gastgeber versprach
ein hervorragendes Mahl. 3. Ihr werdet versuchen, euren Fleiß unter Beweis zu
stellen. 4. An die besten Schriftsteller erinnern wir uns immer. 5. Warum hast du die
Schüler nicht einzeln ermahnt? 6. Fürchtet nicht die Schande! 7. Germanicus blieb
sehr viele Tage in diesem Gebiet 8. Ihr habt den Bedürftigen viel geschenkt.
3
1. vastandorum, ducendi; 2. gerendi, violandi; 3.faciendi; 4. transeundum; 5. ferendos;
6. comparanda, agendi; 7. perficiendo; 8. petenda.
1. Cäsar unternahm viel, um das Gebiet der Germanen zu verwüsten, und entschloß
sich, sein Heer in diese Gebiete zu führen.
2. Er war nämlich über die Frechheit der Germanen empört, die, um Krieg zu führen,
keine Gelegenheit hatten vorübergehen lassen, die Bundesgenossen zu beleidigen.
3. Deshalb plante er, eine Brücke über den Rhein bauen zu lassen.
4. Zuerst sagte er den Zenturionen, warum eine Brücke zur Überquerung des Flusses
besser (geeigneter) sei als Schiffe.
5. Dann rief er die Soldaten zusammen und forderte sie auf, Mühen auf sich zu
nehmen:
6. „Haltet euch nicht zu lange mit der Beschaffung des Baumaterials auf! Denn jetzt
ist es nötig, schnell zu handeln!"
7. Die Soldaten waren nur zehn Tage mit der Errichtung der Brücke beschäftigt.
8. Als die Brücke fertig war, schickten mehrere Stämme der Germanen Gesandte, um
Freundschaft zu erbitten.
4
1. pacis faciendae causa/ ad pacem faciendam/ de pace facienda; 2. imperatoris
audiendi causa/ ad imperatorem audiendum; 3. inpuniendis hostibus; 4.filium
educandum/ educandi causa/ 5. ad arma capienda/ arma capiendi/ armorum
capiendorum.
1. Gesandte wurden geschickt, um Frieden zu schließen. 2. Viele Menschen waren
zusammengekommen, um den Kaiser zu hören. 3. Cäsar zeigte sich nachsichtig
(mild) beim Bestrafen der Feinde. 4. Der Vater schickte seinen Sohn zur Erziehung
(Ausbildung) nach Rom. 5. Der Feldherr ließ den Feinden keine Zeit, zu den Waffen
zu greifen.
1
Streng sind dort die Ehen (geht es dort in den Ehen streng zu), und kein Teil der
Sitten (Moralvorstellungen) scheint des Lobes würdiger (lobenswerter). Denn fast als
einzige unter den Barbaren sind sie mit jeweils einer Ehefrau zufrieden (begnügen
sie sich mit ...). Die Mitgift bringt nicht die Ehefrau für den Ehemann mit, sondern
der Ehemann für die Ehefrau. Die Eltern und Verwandten sind anwesend und
begutachten die Geschenke: Geschenke, nicht zum Vergnügen einer Frau ausgesucht
(keine Geschenke, die Frauen erfreuen), sondern Rinder, ein bereites (gezäumtes)
Pferd sowie Schild und Schwert. Die Frau ihrerseits bringt dem Mann irgendeine
Waffe. Gleich zu Beginn der Ehe wird sie daran erinnert, daß sie kommt als die
Gefährtin in Mühen und Gefahren, um das Gleiche im Frieden, das Gleiche im
Kampf (in Krieg und Frieden das Gleiche) zu ertragen und zu wagen (wie der
Mann).
3
„So lange (schon) wird Germanien besiegt". (Tacitus Germ. 37,2); links: Imperator
Caesar Domitianus Augustus Germanicus consul XI censor perpetuo pater patriae.
(Domitian, 81 - 96 n. Chr.) Sesterz aus Messing, Rom 85 n. Chr. - Auf der nicht
abgebildeten Rückseite der Münze: sitzende Germania, gefesselter, stehender
Germane, dazwischen eine Trophäe mit sechseckigen Schilden, zu Füßen der beiden
verschiedene Waffen. Umschrift: GERMANIA CAPTA - rechts: Marcus Antoninus
Augustus tribunicia potestate XXVII. (= Marcus Aurelius, 161 -180 n. Chr.) Sesterz
aus Messing, Rom 172/173 n. Chr.
Lektion 40
Germania Romana
Weihung für Fortuna
Der heiligen Göttin Fortuna haben das vor Alter eingestürzte Badehaus die
Kundschafter und Offiziere der Brittonen aus eigenen Mitteln neu errichtet, wobei
Titus Flavius Romanus, der Zenturio der 22. Legion, der Allerersten, Gewissenhaften
und Treuen, Aufsicht führte. Am 13. August, unter dem Konsulat des Lupus und des
Maximus.
Entlassungsurkunde
Der Kaiser Trajanus Hadrianus Augustus Cäsar, Sohn des vergöttlichten Trajanus,
des Siegers über die Parther, und Enkel des vergöttlichten Nerva, der oberste
Priester, im 18. Jahr seiner tribunizischen Amtsgewalt und in seinem 3. Konsulat, der
Vater des Vaterlands, hat den Reitern und Infanteristen, die in der 1. Reiterabteilung
und 15 Kohorten gedient, ihre 25 Dienstjahre abgeleistet haben und ehrenvoll
entlassen sind (ihre Namen werden weiter unten aufgeführt), für ihre eigene Person,
ihre Kinder und Nachkommen das Bürgerrecht verliehen sowie die vollgültige Ehe
mit den Frauen, die sie damals hatten, als ihnen das Bürgerrecht verliehen wurde,
bzw., wenn welche noch unverheiratet sein sollten, mit denen, die sie später
heirateten, natürlich jeder nur eine. Am 15. Oktober unter dem Konsulat des Publius
Licinius Pansa und des Lucius Attius Macer.
Grabschrift
Den Totengöttern. Lucius Aemilius, der Sohn des Lucius, aus der Tribus Claudia
Crescens, ein Kölner, Soldat der 23. Legion, der Zwillingsschwester, MarsBeschützten, Siegreichen, aus der Zentune des Valenus Bassus, verstorben im Alter
von 33 Jahren, nach 13 Dienstjahren. L. Aemilius Mansuetus und L. Aemilius
Albanus seine Brüder und Erben, haben dieses Grabmal errichten lassen.
Dankbare Schüler
Um die Erinnerung zu bewahren und lebendig zu halten an ihre Lehrer und Väter
Justinian... und Nykteros haben Concordius und Hemenus, die staatlichen
Opferschauer der Stadt Trier, diesen Denkstein errichtet.Ermordet!
Iucundus, der Freigelassene des Mareus Terentius, ein Viehzüchter.
Wer immer dies im Vorbeigehen liest: Wanderer, bleib stehen und sieh, wie ich
unwürdig dahingerafft vergeblich klage. Ich konnte nicht länger leben als 30 Jahre,
denn ein Sklave entriss mir das Leben und stürzte sich selbst in den Strom. Ihm
nahm der Main, was er dem Herin entriss.
Der ehemalige Herr (des Freigelassenen) hat aus eigenen Mitteln diesen Stein
aufstellen lassen.
Ein Felsbild für Mithras
Dem unbesiegbaren Gott Mithras den gebärenden Felsen: Senilius Carantinus, ein
Bürger aus dem Stamm der Mediomatriker, hat sein Gelübde froh und willig, wie es
sich gehört, eingelöst.
Soldat und Christ
Hier liegt Emeterius, ein Zenturio aus der Zahl der Nichtrömer, der fünfzig Jahre
lebte und mehr oder weniger 25 Jahre diente.
Gott dem Herrn ergeben.
1
coming soon
2
coming soon
3
Iovi Optimo Maximo Iunoni Reginae Lucius Petronius Tertius centurio cohortis I
Germanorum ex voto suscepto pro se et suis posuit laetus libens merito.
"Dem besten, größten Jupiter und der Königin Juno hat Lucius Petronius Tertius,
Zenturio der 1. Germanischen Kohorte, nach einem Gelübde für sich und die Seinen
(diesen Altar) fröhlich und freudig nach Gebühr errichtet."
2
Stuttgart, Frankfurt, Freiburg, München, Saarbrücken, Würzburg, Aachen,
Mannheim, Konstanz, Bonn, Köln.
3
Castra Regina: Regensbug; Augusta Treverorum: Trier; Bingium: Bingen; Rhenus:
Rhein; Confluentes: Koblenz; Mosella: Mosel; Colonia Agrippina: Köln; Danuvius:
Donau; Aquae: Baden-Baden; lacus Venetus: Bodensee; Novaesium: Neuss;
Magontiacum: Mainz; Constantia: Konstanz; Rigomagus: Remagen; Moenus: Main.
4
a) caseus: Käse; caulis: Kohl; pondus: Pfund; vinum: Wein; crux: Kreuz; claustrum:
Kloster; moneta: Münze; brevis: Brief; tegula: Ziegel; fenestra: Fenster; coquere:
kochen, murus: Mauer; tectum: Dach; carcer: Kerker; laurea: Lorbeer; porta: Pforte;
pilarium: Pfeiler; radix: Rettich; fructus: Frucht; speculum: Spiegel.
Lektion 41
Vom Saulus zum Paulus
Wer weiss nicht, dass ich von Jugend an die Gesetze und Gepflogenheiten meines
Volkes befolgt und das Leben der Pharisäer geführt habe? Stets nämlich trachtete ich
danach, Weisheit und Gerechtigkeit hochzuhalten und Frevler zu bestrafen. Aus
diesem Grund war ich auch wütend auf die, ich trachtete ihnen sogar nach dem
Leben, deren Lehre die Juden eine Irrlehre nennen.
Ich jedenfalls hielt es für richtig, viel gegen den Namen des Jesus von Nazareth ins
Werk zu setzen, und als ich in die Stadt Jerusalem kam, machte ich viele von den
Heiligen (= den ersten Christen), die ich fassen konnte, zu Angeklagten und schloß
sie in Kerkern ein; dort mußten sie großes Leid ertragen und kamen jämmerlich ums
Leben. Wie sehr mich diese Sache nun beschämt und reut, dafür ist Gott mein
Zeuge. Später begann ich, die Christen, um sie aufzuspüren und um sie verurteilen
zu lassen, bis in andere Städte zu verfolgen, doch als ich nach Damaskus
aufgebrochen war, sah ich, nicht viele Meilen von der Stadt entfernt am Mittag, wie
mich und die, die mir folgen, auf der Straße vom Himmel Licht umstrahlte. Und als
wir alle zu Boden gestürzt waren, hörte ich eine Stimme sprechen: "Saulus, Saulus,
warum verfolgst du mich?"
Verwundert über ein solches Wort fragte ich: "Herr, wer bist du?" Der Herr aber
sprach: "Ich bin Jesus, den du verfolgst. Doch erhebe dich, denn ich werde dich zu
meinem Diener machen!"
Seit dieser Zeit nenne ich mich Paulus und befolge Christi Lehre und werde niemals
einen Sturz und jenen Tag vergessen, an dem Christus selbst mit mir gesprochen
hat."
V
Christlicher Wiederspruch
1. Warum ist es allein den Christen durch die Richter nicht erlaubt, die Wahrheit
(die wahre Lehre) auszusprechen?
2. Denn die(jenigen), die Christen geworden sind, beginnen zu hassen, was sie
gewesen sind, und zu bekennen (sich zu dem zu bekennen), was sie haßten.
3. Wir Christen wollen lieber ergriffen, im Kerker (Gefängnis) eingesperrt und von
den Richtern verurteilt werden, als von Gott abfallen.
4. „Warum", sagt jemand, „beklagt ihr euch, daß wir euch zürnen (auf euch wütend
sind), daß wir euch verfolgen, bestrafen, wenn ihr doch leiden w o l l t, da ihr die
lieben müßt, durch die ihr leidet?"
5. Allerdings wollen wir leiden, aber auf die Art (Weise), wie Soldaten den Krieg
erleiden.
6. Denn keiner leidet gern.
7. Wir streiten für den christlichen Glauben, dem Sieg aber folgt der Ruhm, Gott zu
gefallen (... der Gottgefälligkeit) und in Ewigkeit zu leben (... des ewigen Lebens).
8. Also siegen wir, indem wir sterben.
E
C: Warum haben wir nicht die Gewalt, die uns angetan worden ist, mit der Waffe
abgewehrt (uns gegen die Gewalt ... nicht ... gewehrt), Nazarenus?
N: Wir Christen wenden keine Gewalt an, Coronatus, im Gegenteil: wir danken
Gott, auch wenn uns Gewalt angetan worden ist (angetan wird). Wir werden weder
jemanden verletzen noch (werden wir jemanden) töten, sondern einerseits gehört es
sich, andererseits ist es nötig, daß wir gut sterben (wir sollten, ja müssen aufrecht
sterben).
C: Glaubst du, daß wir sterben werden (müssen)?
N: Schon viele von uns sind gestorben, auch wir werden sterben. Doch laß uns Gott,
unserem Herrn, der im Himmel wohnt, danken. Mit dem Märtyrertum gekrönt, (Da
wir uns durch das Märtyrertum auszeichnen werden,) werden wir mit dem Vater
und dem Sohne und dem Heiligen Geist durch alle Jahrhunderte der Jahrhunderte
(bis in alle Ewigkeit) regieren. Amen.
1
loquaris, loquebatur, loquetur, loquente, loquimini, loquere, locutus/ -a es, locuti/ -ae
eratis, loqueremur, locuti/ -ae essent, loquimini, locutus/ -a sis/eris, locutum/-am
esse, loqui.
2
morari, mirari, misereri, moliri; versatus, veritus, conatus, hortatus, indignatus,
arbitratus; pollicetur, largitur, oritur, irascitur, sequitur.
3
peiora, minima, vestes, egentes, carnes, crebra, dedecora, fines, concilium, proprium,frigora, tribus,fidele, libens, centuriam, perituram, optimam.
4
vidit; vidisset; rogavit; moriaris; moreris; exposuit; interficit; dantur; servabo;
loquitur; fecit; occidit; absumantur.
1. Der Heilige Georg kam eines Tages zu einem See, wo er ein gefesseltes Mädchen
sah, das sehr weinte.
2. Als er das Mädchen sah, fragte er, warum es weinte.
3. Und jene sagte: „Guter Mann, besteige schnell dein Pferd und fliehe, damit du
nicht mit mir sterben mußt!"
4. Georg sprach zu Ihr: „ Fürchte dich nicht, Tochter, sondern sage mir, warum du
hier bist, während das ganze Volk zuschaut."
5. Da erklärte jene ihm die ganze Angelegenheit.
6. „Ein grausamer Drache lebt in diesem See, der alle tötet.
7. Durch ein hartes Los werden täglich je ein Sohn und eine Tochter dem Drachen
gegeben, um seine Gewalt und seine Überfälle abzuwehren."
8. Da sagte Georg: „Fürchte dich nicht! Mit Christi Hilfe werde ich dich retten."
9. Während er dies sagte, hob der Drache seinen Kopf aus dem See.
10. Da bestieg Georg sein Pferd, griff den Drachen, der auf ihn losging, tapfer an,
verwundete das Ungeheuer schwer und überwältigte es ganz.
11. Nachdem der König und das ganze Volk getauft waren, tötete der Heilige Georg
den Drachen.
1
Der Tribun befahl, Paulus in das Lager zu führen, mit Peitschen zu schlagen und zu
foltern, um zu erfahren, weswegen die Juden so schrien. Und Paulus sagte, als er
gefesselt worden war, zu dem Hauptmann, der neben ihm stand: „Ist es euch etwa
erlaubt, einen Römer auszupeitschen, (und das) sogar ohne Urteil?" Als der
Hauptmann dieses (Wort) gehört hatte, ging er zum Tribunen und meldete, indem er
sagte (mit den Worten): „Was willst du tun (hast du vor)? Dieser (Mann) ist nämlich
ein Römer." Aber (Und) der Tribun ging zu jenem hin und sagte zu ihm: „Sag' mir:
Du bist ein Römer?" Aber (Und) jener sagte: „So ist es." Und der Tribun antwortete:
„Ich habe für viel Geld das Bürgerrecht erworben." Und Paulus sagte: „Ich hingegen
bin sogar (als Bürger) geboren." Und sogleich gingen (ließen) diejenigen, die ihn
gerade foltern wollten, von jenem weg (von ihm ab).
2
Vater unser, der du bist in den Himmeln (im Himmel), geheiligt werde dein Name,
dein Reich komme, dein Wille geschehe, so wie im Himmel auch auf der Erde (wie
im Himmel also auch auf Erden). Gib uns unser tägliches Brot (Unser tägliches Brot
gib uns) heute, und erlasse (vergib) uns unsere Schuld(en), so wie auch wir (sie)
unseren Schuldnern erlassen (so wie auch wir vergeben unseren Schuldigern), und
führe uns nicht in Versuchung, sondern befreie uns von dem Übel. Amen.
Lektion 42
Quo vadis?
Die meisten der Glaubensbrüder baten Petrus, er solle für sich sorgen und aus Rom
weggehen; er aber erwiderte: Es gehört sich nicht für einen wahren Christen, das
Leben so hoch zu schätzen, dass er, ohne an das Leiden unseres Herrn zu denken,
vor dem Leiden flieht."
Sie aber flehten ihn unter vielen Tränen an und sprachen: "Sei unser eingedenk,
Vater, und an den Teil der Jüngeren, die noch zu wenig Glaubensstärke haben.
Ihnen allen liegt viel daran, dass du gesund bleibst. Daher begib dich auf die Flucht,
damit du nicht umkommst!"
Auch die Gefängniswärter, die ihre Pflicht reute, ermahnten ihn sehr: "Herr, geh,
wohin du willst, weil wir glauben, dass der Kaiser dich bereits vergessen hat. Doch
jener höchst ungerechte Agrippa, dessen Frau du mit dem Verlangen nach einem
keuschen Leben erfüllt hast, arbeitet aus Liebe zu seiner Frau und aus Hass gegen
dich einzig darauf hin, dass du zum Tode verurteilt und hingerichtet wirst."
Als Petrus, ein Mann von höchstem Erbarmen, schließlich einsah, wie viel den
Brüdern daran lag, dass er lebte, versprach er, sich in der nächsten Nacht früh genug
auf den Weg zu machen.
"Keiner von euch", sprach er, "soll mit mir kommen, damit es nicht so aussieht, als
wisse er von meiner Flucht!" Er ermahnte die Brüder, seiner zu gedenken und den
Mut nicht sinken zu lassen; dann verließ er den Kerker.
Sobald er aber aus dem Stadttor getreten war, sah er, dass Christus ihm
entgegenkam und fragte:
"Herr, wohin gehst du?" Der aber: "Ich komme nach Rom, damit ich zum zweiten
Mal gekreuzigt werde, weil du pflichtvergessen fliehst." Sogleich kehrte Petrus nach
Rom zurück, wo er wegen Majestätsbeleidigung verurteilt wurde und das
Martyrium erlitt.
V
Untaten des Kaisers Nero
1. Bei dem Schriftsteller Sueton lesen wir, daß der Kaiser Nero (ein Mann) von
gewaltiger Verschwendungssucht und Grausamkeit war.
2. Sehr viele Senatoren beraubte er ihrer Güter, einen Teil des Senats verurteilte er
zum Tode und ließ er hinrichten.
3. Den Brand der Stadt Rom ließ er zu seinem Vergnügen legen, um ein Bild des
Schauspiels zu sehen, wie einst das eroberte Troja gebrannt hatte.
4. Während die Häuser brannten, sang er, erfreut über die Schönheit des Feuers, wie
er sagte, die Ilias.
5. Sehr war ihm daran gelegen, daß nach dem Brand niemand an die Überreste
seiner Sachen herankam; denn alles, was das Feuer überlebt hatte (was nicht
verbrannt war), ließ er selbst wegschaffen.
6. Die Ratschläge seines Lehrers Seneca, die er zuerst sehr geschätzt (hochgeschätzt)
hatte, schätzte er später gering ein und ihn trieb er in den Tod:
7. Nero hat als erster in Rom die Christen verfolgt und ließ Petrus ans Kreuz
schlagen, Paulus mit dem Schwert töten.
E
Seit meiner Jugend (Kindheit) habe ich das Leben der Pharisäer geführt. Es steht
aber hinreichend fest, daß die Pharisäer Männer mit strengen Sitten und
Gebräuchen sind, die sich ihr ganzes Leben um die Pflege der Gerechtigkeit
bemühen (für die Gerechtigkeit einsetzen). Deshalb ist es Aufgabe eines wahren
Pharisäers, Frevler (Menschen, die sich gegen die göttliche Gesetze vergehen,) zu
bestrafen. So habe ich sehr eifrig (unerbittlich) diejenigen verfolgt, die der Lehre der
Christen folgten (Anhänger der christlichen Lehre waren). Ihr Leben habe ich so
gering geschätzt, daß ich niemanden von ihnen verschonte. Es liegt nämlich sehr im
Interesse der Pharisäer, daß die Christen unterdrückt werden. Doch ich werde nicht
jenes (wunderbare) Licht vergessen und mich immer an den Tag erinnern, an dem
Christus persönlich mit (zu) mir gesprochen hat. Seit dieser Zeit (Seitdem) bin ich
ein Diener Christi, und mir fehlt nicht (ich habe) die Hoffnung, Gnade für die
Ungerechtigkeiten (das Unrecht, das ich getan habe,) zu erlangen.
1
fide; comparatis; arboris; spem; comitum; silva, -is; veniens; iter; milia; optimum/-e..
1. Zur selben Zeit mühte sich Maximus aus Noricum, vom Glauben angetrieben,
mitten im Winter zum seligen Severin in gewaltiger Kühnheit zu kommen, nachdem
er sich einige Begleiter beschafft hatte, um Kleidung, die die Bürger gesammelt
hatten, zum Nutzen von Gefangenen und Bedürftigen zu transportieren.
2. Also gelangten sie nach dem Aufbruch zu den Berggipfeln, wo die ganze Nacht
der Schnee so fiel, daß sie, vom Wipfel (Dach) eines großen Baumes geborgen
(umgeben), eine große Grube einschloß.
3. Als sie die Hoffnung auf ihr Leben schon aufgaben, sah der Anführer der
Begleiter im Traum die Erscheinung des seligen Severin stehen und sagen:
4. „Fürchtet euch nicht; fahrt fort, womit ihr begonnen habt."
5. Plötzlich erschien ein riesiger Bär, aus den Wäldern kommend, um den Weg zu
zeigen und zeigte über fast 200 Meilen den besten Weg.
2
testis, consuetudinis,persequentis, casus,passus, loquendi, moriendi,passi, nefarii,
locuti, tribuum, liberorum, pontificum.
3
eius; crudelium ludorum; in illum locum; quo; clausis oculis; pugnae; totius populi; in
corpore; illum vulneratum; crudeli voluptate; de turba; eorum.
1. Obwohl Alypius die Spiele verachtete, schleppten dennoch einige seiner Freunde
und Mitschüler den heftig Widerstrebenden ins Amphitheater, den Ort grausamer
Spiele.
2. Jener aber sprach: „Auch wenn ihr meinen Körper an jenen Ort geschleppt habt,
werdet ihr meine Aufmerksamkeit und meine Augen nicht auf jene Spiele lenken
können; so werde ich euch und jene überwinden."
3. Als man dorthin gekommen war, entbrannten alle in schrecklichem Vergnügen.
4. Jener verschloß die Augen und verbot seinem Geist, an solchen Untaten
teilzunehmen.
5. Wenn er doch auch seine Ohren verschlossen hätte!
6. Denn in einer Phase des Kampfes, als das riesige Geschrei des ganzen Volkes nicht
mehr überhört werden konnte, öffnete er, von Neugier besiegt, die Augen.
7. Und er wurde verletzt mit einer schwereren Wunde in seiner Seele als jener an
seinem Körper, den er zu sehen wünschte.
8. Sobald er nämlich jenen Verwundeten gesehen hatte, ergriff ihn zugleich die Gier,
und er wendete, sich nicht ab und erfreute sich am Verbrechen des Kampfes und
wurde ergriffen vom grausamen Vergnügen.
9. Und er war nicht mehr jener, als der er gekommen war, sondern einer aus der
Menge, zu der er gekommen war, und ein wahrer Genösse derer, von denen er
mitgeschleppt worden war.
10. Was weiter? Er schaute, schrie, hatte Feuer gefangen.
1
Aber nicht durch menschliche Hilfe, nicht durch Schenkungen des Princeps oder
Besänftigung der Götter wich das schlimme Gerücht, daß man glaubte, der Brand
sei befohlen worden. (Trotz aller Maßnahmen von menschlicher Seite, trotz
großzügiger Schenkungen des Kaisers, trotz Opfer und Gebeten zur Besänftigung
der Götter hielt sich das schlimme Gerücht, daß der Brand auf Befehl gelegt worden
sei.) So schob Nero, um das Gerücht aus der Welt zu schaffen, Angeklagte unter
(vor) und verhängte die ausgesuchtesten Strafen über die, die das Volk wegen ihrer
Schandtaten haßte und „Christen" nannte. Der Urheber dieses Namens (Der, auf den
dieser Name zurückgeht), Christus, war zur Regierungszeit des Kaiser Tiberius
durch den Statthalter Pontius Pilatus mit der Hinrichtung bestraft (hingerichtet)
worden.
Lektion 43
Was soll mit den Christen geschehen?
Gaius Plinius hatte, solange er die Provinz Bithynien leitete, die Gewohnheit, den
Kaiser Trajan, der ihm besonders gewogen war, bei allen zweifelhaften Dingen um
Rat zu fragen, was zu tun sei. Aus diesem Grund schrieb er, als ihm eine anonyme
Liste vorgelegt wurde, die die Namen vieler Christen enthielt, dem Trajan etwa
folgendes:
"An Untersuchungen gegen Christen habe ich nie teilgenommen; daher weiß ich
nicht, was man ihnen vorwirft und was ich entweder zu bestrafen oder
herauszufinden habe. Auch war ich nicht wenig im Zweifel, ob es irgendeinen
Unterschied für die Altersstufen gibt oder ob kein Unterschied gemacht werden soll
zwischen Kindern und Erwachsenen ("ob sich Zarte nicht von Stärkeren
unterscheiden sollen"), ob man im Fall der Reue Verzeihung gewähren soll, ob es
einem, der irgendwann ein Christ war, nicht Rettung bringt, dass er aufgehört hat,
und ob die Zugehörigkeit selbst zu bestrafen ist oder die mit der Zugehörigkeit
zusammenhängenden Schandtaten. Inzwischen folgte ich denen, die mir als Christen
angezeigt wurden, an folgendes Verfahren: Ich fragte sie selber, ob sie Christen
seien. Gaben sie es zu, fragte ich ein zweites und drittes Mal unter Androhung der
Todesstrafe diejenigen, die bei ihrer Aussage blieben, ließ ich abführen. Ich hatte
nämlich keinen Zweifel, dass, was immer es sein mochte, wozu sie sich bekannten,
jedenfalls ihr Starrsinn bestraft werden müsse. Es gab andere von ähnlicher
Verrücktheit, die ich, weil sie römische Bürger waren, zur Verschickung in die
Hauptstadt vormerkte.
Die aber, bestritten, Christen entweder zu sein oder gewesen zu sein, und die
deinem Bildnis ihre Verehrung erwiesen, glaubte ich freilassen zu dürfen."
Darauf antwortete der Kaiser folgendermaßen:
"Du hast bei der Untersuchung der Fälle derer, die dir als Christen angezeigt worden
waren, das Verfahren befolgt, das du befolgen mußtest. Sie sollen nämlich nicht von
den Behörden aufgespürt werden. Falls man sie anzeigt und beschuldigt, sind sie zu
bestrafen, jedoch in der Weise, dass derjenige, der erklärt, kein Christ zu sein, und
das dadurch nachweist, das er unseren Göttern opfert, Verzeihung erhält, mag er
sich auch in der Vergangenheit verdächtig gemacht haben. Anonyme Anzeigen aber
dürfen bei keinem Vorwurf einen Platz haben: Wenn wir nämlich die annähmen,
würden wir schlechtesten Beispielen folgen."
V
Christliche Götterkritik
1. Man muß (es ist zu) fragen, ob es mehrere Götter gibt oder einen oder keinen.
2. Wenn aber Gott die Welt und alles, was in ihr ist, gemacht (geschaffen) hat, dann
muß man die Existenz mehrerer Götter bestreiten (bestreiten, daß es mehrere Götter
gibt).
3. Wir Christen jedenfalls müssen eine so große Schar (Menge) von Göttern
ablehnen (vernachlässigen), von denen die Römer glauben, sie müßten verehrt
werden (seien zu verehren).
4. Müßt nicht auch ihr bekennen (zugeben, gestehen), daß jene Schandtaten, die
Jupiter, „der Beste und Größte" vollbracht hat, von der Würde (eines) Gottes weit
entfernt sind (der Würde ... ganz fremd sind; ganz und gar nicht der Würde ...
entsprechen)?
5. Im übrigen müssen wir Gott mehr gehorchen als den Menschen. (Hier statt
Dativus auctoris zur Abgrenzung vom Dativobjekt der Abl. mit ab.)
6. Wir müssen das Gebot (die Vorschrift, Lehre) Christi be(ob)achten, der selbst
gesagt hat: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!"
7. Gewiß müssen die Bürger (Abl. mit ab) dem Kaiser die rechtmäßigen Ehren
erweisen.
8. Doch da der Kaiser auch selbst ein Mensch ist, darf er nicht wie ein Gott
(gleichsam als Gott) verehrt werden.
9. Warum macht ihr uns daraus einen Vorwurf (daß wir den Kaiser nicht wie einen
Gott verehren)?
10. Wenn ihr uns deswegen (dieser Sache wegen; wegen dieses Verhaltens)
beschuldigt und verurteilt, dann werden wir unsere ganze Hoffnung auf Rettung
allein auf Gott setzen müssen.
E
Petrus antwortete, als (ihn) sehr viele der Brüder (Gläubigen) baten, aus Rom
wegzugehen: „Ich schätze mein Leben nicht als so wichtig ein, daß ich das Leiden
unseres Herrn vergesse und vor der Passion fliehe." Doch jene (entgegneten): „Du
mußt fliehen, Vater. Denke an den Teil der Jüngeren, die bis jetzt (noch) zu wenig
Glaubensstärke haben! Gerade für sie ist es sehr wichtig, daß du gesund bist;
deshalb mußt du dein Leben retten." Schließlich sah auch Petras ein, daß er das
Gefängnis verlassen und sein Leben retten müsse.
1
cruci, iuniori, casui, fidei, supplicio, implorato, implendo, maturo, proximis, reis,
ministris, liberis, posteris.
2
audiendum, vituperanda, patiendo, tangenda, persequendorum, deprehendendi,
praedicandis, ulciscendi, incipiendum, educandi.
3
1. Den Eltern muß man gehorchen. 2. Anstrengungen dürfen wir nicht aus dem Weg
gehen (meiden). 3. Ich meine, daß die Gesetze von allen Bürgern beachtet werden
müssen. 4. Gute Bräuche soll man bewahren. 5. Die Soldaten müssen dem Feldherrn
gehorchen.
4
mirandus; corrigendos; monendos oder monendum; audiendi; educandos; fugienda;
petendam; vivendum; colendam; vituperandis.
1. Sokrates soll ein Mann von größter Weisheit gewesen sein und schien vielen
Menschen bewundernswert.
2. Oft dachte er bei sich, daß die Sitten der Menschen verbessert werden müßten, oft
verließ er das Haus, um die Menschen zu mahnen.
3. Daher kamen einige junge Männer, die Sokrates hören wollten (vom Verlangen, S.
zu hören, getrieben), nach Athen.
4. Einige Väter übergaben auch ihre Söhne jenem zur Erziehung.
5. Er überzeugte besonders die Schüler, daß die Fehler zu meiden und die Tugend zu
erstreben sei.
6. Er lehrte die Schüler, daß zum glücklichen Leben nicht viele Dinge nötig seien.
7. Zur selben Zeit aber verkündeten die Sophisten, daß Gerechtigkeit nicht
(unbedingt) beachtet werden müsse.
8. Weil er über deren Lehre empört war, war Sokrates oft damit beschäftigt, die
Sophisten zu kritisieren (tadeln).
5
victum; deposita; allaturi; interfectos; coepit; interfectorum.
1. Zu derselben Zeit, als das Römerreich noch bestand, bekamen die Soldaten vieler
Städte für die Bewachung des Limes ihren Unterhalt aus öffentlichen Mitteln.
2. Als diese Gewohnheit aufgegeben (abgelegt) worden war, wurden zugleich mit
dem Limes auch die militärischen Einrichtungen zerstört, nur das Lager in Passau
hielt noch stand.
3. Aus diesem brachen einige auf nach Italien, um den letzten Sold für ihre
Kameraden zu holen.
4. Daß diese auf der Reise von Barbaren getötet wurden, wußte niemand.
5. Eines Tages also, als der heilige Severin in seiner Zelle las, fing er plötzlich laut an
zu weinen.
6. Den Umstehenden befahl er, schnell zum Fluß zu laufen, und sofort wurde
gemeldet, daß die Leichen der getöteten Soldaten durch die Strömung des Flusses an
Land getrieben worden waren.
1
Der Tribun Georg, aus dem Volk der Kappadoker, gelangte durch irgendeinen Zufall
in die Provinz Libyen zu einer Stadt, welche Silena genannt wird. In der Nähe dieser
Stadt war ein See, so groß wie ein Meer, in dem sich ein mörderischer (giftiger)
Drache verbarg, welcher oft das Volk, das sich gegen ihn bewaffnet hatte, in die
Flucht geschlagen hatte und mit seinem Hauch alle vergiftete, wenn er sich der
Mauern der Stadt näherte. Deswegen gaben ihm die Bürger täglich zwei Schafe, um
sein Wüten zu besänftigen.
Lektion 44
Das Siegeszeichen
Im Jahr 312 n.Chr. hatte Maxentius aus Haß und Abneigung Konstantin den Krieg
angesagt. Und obwohl er sich selbst innerhalb der Mauern aufhielt, weil er ein
Orakel befragt ("gebraucht") und die Antwort erhalten hatte, er werde im Krieg
umkommen, wenn er die Stadt verlasse, glaubte er sich vor Gefahr sicher und war
voll guten Mutes, denn treue und geeignete Feldherrn, Männer von ausgezeichneter
Kühnheit, führten die Sache für ihn.
Außerdem war sein Heer viel größer als die Truppen Konstantins.
Aber obwohl dieser an Zahl der Soldaten dem Maxentius nicht gleichkam, ließ er im
Vertrauen auf göttliche Hilfe die Legionen näher an die Stadt heranrücken.
Allerdings wußte er nicht, auf welchen von den Unsterblichen er seine Hoffnung
setzen, von welchem er den Sieg erhoffen, welchem er Opfer geloben solle.
Doch an dem Tag, an dem vor fünf Jahren Maxentius die Herrschaft übernommen
hatte, widerfuhr dem Konstantin etwas Wunderbares. Am Mittag, als er zufällig den
Himmel betrachtete, sah er mit eigenen Augen ein Kreuz, das in hellem Licht
erstrahlte, und dabei geschrieben folgende Worte: "Damit siege!" Diese Sache
glaubte Konstantin nicht mißachten zu dürfen; daher ließ er sogleich die Schilde
seiner Soldaten mit dem Zeichen des Kreuzes bezeichnen und zog gegen den Feind.
Schon stoßen die Heere in gleicher Front zusammen, schon wird mit höchster Kraft
gekämpft, schon wenden sich die Feinde zur Flucht und suchen in raschestem Lauf
die Stadt zu erreichen, als Maxentius, bedrängt von der Menge der Flüchtenden, von
der Brücke gestoßen wird und in den Tiber stürzt.
Als der Krieg, der viel Blut gekostet hatte beendet war, wurde Konstantin unter
höchster Freude des Senats und des römischen Volkes in Rom aufgenommen.
V
Die Mutter des Kaisers reist zu den frühen Stätten der Christenheit
1. Nachdem der Sieg errungen war, begann Kaiser Konstantin die Christen zu
begünstigen (fördern).
2. Diese genossen (hatten) nun endlich die Freiheit, die sie lange entbehrt hatten
(hatten entbehren müssen).
3. Auf Anregung Konstantins wandte sich seine Mutter der christlichen Religion zu.
4. Diese Frau, die den Namen Helena hatte, wurde mehrere Jahre später der Ehre
wegen Augusta („die Erhabene") genannt.
5. Durch ihre Sitten (sittliches Verhalten) ausgezeichnet und durch das Vollbringen
guter Werke war sie den Bürgern ein Vorbild (gab sie den Bürgern ein Vorbild).
6. Sie nutzte (verwendete) nämlich ihren Reichtum hauptsächlich zur Unterstützung
armer und kranker Menschen.
7. Um Christus zu (ver-)ehren, brach sie nach Palästina auf (reiste sie nach P.) und
besuchte die Stadt, die Jerusalem heißt.
8. Diese Stadt war, bevor sie unter der Führung von Titus im Jahre 70 n.Chr. erobert
worden war, die Hauptstadt der Juden gewesen.
9. Nachdem die Stadt (Jerusalem) eingenommen war (Nach der Einnahme der Stadt),
hatten die Römer mit frevelhafter Grausamkeit auch den hochheiligen Tempel
verwüstet (hier Plusquamperfekt, weil vorzeitig zu Helenas Reise).
10. Damals aber suchte Helena im Vertrauen auf die Hilfe der Christen, die (dort) in
der Nähe wohnten, hauptsächlich jene Orte auf, an denen Jesus gelebt hatte, ans
Kreuz geschlagen und begraben worden war.
11. Die Christen hatten nämlich jene Orte, die sie als vom Blut des göttlichen
Lehrers (Meisters) geheiligt verehrten, (schon gleich) zu Anfang gekennzeichnet und
verehrten sie dann mit treuem Sinn (mit treuer Gesinnung, Anhänglichkeit,
Hingebung) fortwährend durch die Jahrhunderte hindurch (pflegten ... zu verehren).
12. Auf dieser Reise soll Helena (der Überlieferung nach) auch das heilige Kreuz (an
dem Jesus gekreuzigt worden war) gesucht und gefunden haben.
E
Aus einem Pliniusbrief entnehmen wir (wird für uns deutlich), wie unter Kaiser
Trajan mit den Christen verfahren wurden. Die, die gesagt hatten (sagten), daß sie
weder Christen seien noch gewesen seien, und durch ein Opfer gezeigt hatten
(zeigten), daß sie die Götter der Römer verehrten, wurden freigelassen. Die aber, die
unbeugsam (von heftigem Starrsinn) waren und sich zu ihrem Glauben bekannten
(beharrten), wurden mit dem Tode bestraft. Zum ersten Mal waren die Christen
unter Neros Herrschaft in Rom nicht frei von Furcht und Gefahr gewesen (hatten die
Christen ... um ihr Leben fürchten müssen). Dieser hatte aus (einem gewissen)
Wahnsinn heraus im Jahre 65 n. Chr. begonnen, sie zu verfolgen. In jener Zeit
wurden die Christen viel grausamer bestraft als verbrecherische Menschen
(Verbrecher).
1
Z. 1 anno ... trecentesimo duodecimo; odio et invidia; 3 oraculo; bello; ex urbe; 4 a
periculo; bonoque animo; 5 insigni audacia; pro eo; 6 multo; copiis; 7 numero; divino
auxilio; 8 in quo; 9 a quo; 10 eo autem die; quo; quin-que annis; 11 meridie; suis
oculis; 12 clara luce; hoc; 14 signo; 15 pari fronte; summa vi; 16 celerrimo cursu;
multitudine; 17 ponte; 18 confecto bello; multo sanguine; summo cum gaudio.
2
vico; nomine; somno; voce; saxum; imagine; dolo; loco; sacerdote; imagine.
1. In einem Dorf Deutschlands lebte ein Mann mit Namen Heinrich.
2. Als dieser dem Tode sehr nahe war, erblickte er im Traum einen schweren,
glühenden Stein, der über ihm hing.
3. Durch diesen Traum heftig erschreckt, schrie er mit lauter Stimme: „Schau, ein
Stein, der über meinem Kopf hängt, erschreckt mich sehr."
4. Dem herbeigerufenen Priester erzählte er von jenem Traumbild.
5. Da sagte jener: „Überlege, ob du jemandem ein Unglück zugefügt hast oder ob du
jemanden durch List getäuscht hast."
6. Daraufhin dachte jener nach und sagte:
7. „Ich erinnere mich, daß ich einst einen Grenzstein, um meine Felder zu
vergrößern, von seinem Platz verrückt habe."
8. Als der Priester antwortete „Das ist der Grund", beichtete jener seine Schuld und
wurde so von jenem schrecklichen Traumbild befreit.
3
aquila; vereri; ergo; contra; ait; exempla; s.p.d.; adulescens; repetitio = AVE
CAESAR:
1
Die Ausschnitte entstammen (von oben, im Uhrzeigersinn weitergehend) den
Lektionen 25-5-35-36-14-43-4-30-17-24.
Cursus Continuus - Repititio Generalis 41-44
Übersetzung S.229 oben:
Alle müssen Sorgfalt anwenden - die Gelegenheit darf nicht ausgelassen werden
(man darf die Gelegenheit nicht auslassen) - das müßt ihr voraussehen - man
braucht nichts zu fürchten - man muß zugeben - man darf nicht fordern - ich muß
mich noch mehr beeilen - es ist erstaunlich (man muß sich wundern) - es mußte
gehandelt werden (man mußte handeln) - es ist nicht erstaunlich (man braucht sich
nicht zu wundern/man darf sich nicht wundem). l. Man muß in allen
Angelegenheiten Maß halten. 2. Man wird mit List kämpfen müssen. 3. Gefahren
dürfen nicht geringgeschätzt werden. 4. Die Griechen mußten mit den Thrakern oft
kämpfen. 5. Jeder muß sich sein eigenes Urteil bilden (gebrauchen). 6. Epaminondas
sagte dem Meneklides: „Wenn ihr die führenden Leute Griechenlands (das führende
Volk Griechenlands) sein wollt, müßt ihr euch im Heerlager aufhalten („das
(Militär-)Lager benützen"), nicht in der Ringschule".
1:
Dativobjekt: Satz 1,3.4,5,8. Prädikatives Nomen: Satz 6,9. Adverbiale zur
Bezeichnung des Zweckes: Satz 2,7 (auxilio).
1. Viele Athener waren dem Sokrates nicht gut gesinnt (gewogen). 2. Die Richter
machten dem Sokrates zum Vorwurf, daß er die jungen Männer verderbe und neue
Götter einführe. 3. Seine Ehefrau Xanthippe sorgte für Sokrates möglichst gut. 4.
Dennoch beschimpfte sie den Sokrates oft; und nicht ohne Grund: 5. Um Geld
nämlich kümmerte sich Sokrates nicht viel. 6. Deshalb besaß Sokrates (auch), nicht
viel Geld. 7. Als er im Gefängnis war, kamen dem Sokrates seine Freunde zu Hilfe;
alles war nämlich von ihnen zur Flucht vorbereitet (worden). 8. Trotzdem
überredeten die Freunde Sokrates nicht zu fliehen. 9. Kaum jemand war dem
Sokrates an Weisheit überlegen. 10. Trotzdem mußte Sokrates viele
Ungerechtigkeiten ertragen.
2:
multos dies: wie lange? amor patriae: wozu/ zu wem/wem gegenüber? Romae: wo?
in urbem: wohin? gaudere domina iusta: worüber? laetus donis: worüber?/warum?
praestare sapientia: worin/in welcher Hinsicht übertreffen? Romam: wohin? magno
cum labore: womit?/unter welchen Umständen?/auf welche Weise? aequare virtute:
worin?/woran?/in welcher Hinsicht?/auf welche Weise? alios multo superare: um
wieviel? paucis diebus post: um wieviel? nemini cedere: wem? amor matris: zu
wem?/wem gegenüber? Corintho: woher? gladio vulnerare: womit?/wodurch? vino
se implere: womit?/ wodurch? plenus vini: voll wovon? multo maior: größer um
wieviel? in urbe: wo? proximo die: wann? precibus potentes movere:
womit?/wodurch?
3:
persequens, persecutus, persecuturus; gratulans, gratulatus, gratulaturus; largiens,
largitus, largiturus; morans, moratus, moraturus; pollicens, pollicitus, polliciturus;
sequens, secutus, secuturus; hortans, hortatus, hortaturus; loquens, locutus,
locuturus; indignans, indignatus, indignaturus; conans, conatus, conaturus; utens,
usus, usurus; moliens, molitus, moliturus; Ingrediens, ingressus, ingressurus;
confidens, confisus, confisurus.
4:
Aufgaben zum Text: a) sollen b) auf seine Zeit als Konsul an der Spitze des Staates c)
Satz 6: corpus exercendum est... afficiendum est: Gerundivum als Prädikatsnomen. In
perficiendis negotiis et in labore perferendo: Gerundiv in präpositionaler
Verbindung. Satz 9: ratio expetenda est: Gerundiv als Prädikatsnomen. ratio
decernendi ... decertandi audacia: Gerundium als Attribut. d) ratio decernendi:
Vernünftige Überlegung/Vernunft/kühles Blut beim Entscheiden.
1. Jenes ist das Beste: Es sollen die Waffen der Toga (Kleidung des Bürgers im
Frieden) weichen / Es sollen die Waffen (an Bedeutung) hinter Leistungen für den
Frieden zurückstehen, der Siegeskranz soll dem (zivilen) Ruhm Platz machen. 2. Um
nämlich andere Leute zu übergehen (um gar nicht von anderen Leuten zu reden):
Während ich (wir) den Staat lenkte(n), wichen da nicht auch die Waffen der
Toga?/Standen da nicht die Waffen zurück hinter der Toga? Welcher Triumph ist
mit diesem Ruhm gleichzusetzen (zu vergleichen)? 3. Es sind also die bürgerlichen
Tugenden nicht geringer (weniger wert) als die militärischen. 4. Auf diese (nämlich
die bürgerlichen Tugenden) muß sogar mehr an Mühe verwendet werden als auf
jene. 5. Überhaupt wird jene Vollkommenheit (das sittlich Gute), nach der wir
suchen, durch geistige, nicht durch körperliche Kräfte erreicht. 6. Trotzdem muß
(auch) der Körper trainiert und so ausgestattet werden, daß er der vernünftigen
Planung („Vernunft und Planung") bei der Vollendung von Taten und beim Ertragen
von Anstrengungen gehorchen kann. 7. Das sittlich Gute aber liegt ganz in der
Bemühung und in der Vernunft des Geistes. 8. Dabei (sc. beim Erreichen des
honestum) bringen nicht weniger Nutzen diejenigen, die im Frieden an der Spitze
des Staates stehen als diejenigen, die Krieg fuhren. 9. Deshalb muß in höherem
Maße angestrebt werden die vernünftige Planung beim Beschließen als die
Verwegenheit (Kühnheit) im Kampf bis zur Entscheidung.
5:
Über fremde Völker herrschen - einen Angeklagten wegen eines schrecklichen
Verbrechens verurteilen - an Flucht denken - in der ganzen Stadt Spazierengehen von Sorgen frei sein - sich um fremde Geschäfte kümmern - dem Angeklagten zum
Vorwurf machen - den Konsul anklagen (zum Angeklagten machen) - den Freund
um Hilfe bitten (vom Freund Hilfe erbitten) - sich lange nach dem Frieden sehnen die Senatoren nach ihrer Meinung fragen - auf Freunde warten - Schmerz empfinden
über eine schändliche Tat - sich über allzu heftige Worte entrüsten (empören) - vor
dem Krieg schaudern - nach nützlichen Dingen streben - für die Freunde sorgen ein Geschenk um wenig Geld kaufen - eine Frau von außerordentlicher Begabung ein Mädchen von außerordentlicher Schönheit - im Kampf siegen - auf der Via
Appia reisen - auf den Sieg hoffen - zum Sieg beglückwünschen - sich an das Orakel
wenden - im Gedächtnis behalten.
6:
Genitiv: oblivisci, misereri (Mitleid haben), interest (aber: mea ... interest).
Dativ: consulere (sorgen für ...), invidere, praestare (übertreffen), parcere, interesse,
maledicere, studere (sich bemühen um), persuadere.
Akkusativ: effugere, fallit (es entgeht), ulcisci (sich rächen an/für ...), recordari (sich
erinnern an), vetare, indignari (sich entrüsten über), sequi, iubere (befehlen),
adiuvare (helfen), horrere, mirari (sich wundern über), decet.
Ablativ: abundare, egere, uti, carere, vacare, privare, abstinere.
7:
agere - accipere - componere - diripere -fallere - loqui - mittere - miscere -proficis-ci
-fulgere - affigere — afficere - confiteri - deferre - conquirere - uti -ferre.
8:
Quintus Metellus hat in der Rede, die er als Leichenrede (letztes Lob) für seinen
Vater Lucius Metellus hielt, den Konsul, Diktator, Befehlshaber der Reiterei, der sehr
viele Elefanten aus dem Ersten Punischen Krieg im Triumphzug mitgeführt hatte,
schriftlich hinterlassen, daß dieser (Lucius Metellus) zehn Dinge, die im höchsten
Maße wünschenswert seien, erreicht habe. Er habe nämlich gewollt, daß er der erste
Kriegsheld sei, der beste Redner, der tapferste Feldherr, daß unter seinem Oberbefehl
die bedeutendsten Taten ausgeführt würden, daß er die höchste Ehre erhalte, sehr
weise (von höchster Weisheit) sei, als der angesehenste (höchste) Senator gelte, viel
Geld auf gute Art bekomme (finde), viele Kinder hinterlasse, der Berühmteste im
Staat sei. Das alles sei ihm gelungen, sagte Quintus Metellus.
9:
1. ... adoptatus est; nam pater eius mortuus erat; pater enim ...; ... quod pater ...
mortuus erat; cum ... mortuus esset, patre mortuo; propter patris mortem.
2. ...factus est Marcus; nam ... placebant; ... quod/quia ... placebant; cum ... placerent.
3. Nam ... spem habebat; quod/quia ... habebat; cum ... haberet; Marco multi honores
ab Hadriano magnam spem in eo habente tributi sunt.
4. ... imperaturum esse; nam ... educatus erat; quod/quia ... erat; cum ... educatus
esset; Romani sperabant eum philosophia, litteris, artibus bene educatum iuste ...
imperaturum esse.
5. ... spemposuerant; nam/quia/quod... orta sunt; cum ... orerentur; bellis subito ...
ortis.
6. ... erat; nam/quia/quod... erat; cum ... esset.
10:
1. (1,21): Du, der du eben erst als Bettler in die Stadt kamst, wirst Arzt, nachdem du
deinen Namen (nur) ein wenig geändert hat. Du gibst dem Kranken Heilmittel, der
Kranke reicht dir (dafür) Geld (Gold): Du behandelst seine Krankheit, er die deine.
2. (1,48): Fürs Vaterland zu sterben mag süß (angenehm) sein und ehrenvoll; ich
glaube, daß für das Vaterland zu leben süßer (angenehmer) ist.
3. (1,107): Nicht böse ist Fortuna: Sie ist für alle gleich, für alle ist sie (nur) eine:
Hoffnung gibt sie den Armen, den Reichen (gibt sie) Angst. (Sinn: Das Schicksal ist
ganz neutral gegenüber arm und reich; jeder bekommt von ihm etwas - der eine
freilich etwas Gutes, der andere etwas Schlechtes.)
4. (1,43): Dein Wissen ist nichts, wenn nicht ein anderer weiß, daß du (etwas) weißt.
5. (3,72): Die Vernunft ist die Königin und die Natur ist die Mutter aller Dinge: Denn
die Natur bringt die Dinge hervor, die Vernunft lenkt (leitet) sie.
6. (3,93): Die Tugend liegt nicht in den Worten, sondern sie zeigt sich im Handeln
(„hängt an Fakten"); Fakten, nicht nur Worte, sind Hoffnung, Liebe und Treue
(Glaube).
11:
Ich beweise, daß die Lage der Menschen außerhalb der Gesellschaft der Bürger
nichts anderes ist als ein Krieg aller gegen alle, und (ich beweise,) daß in diesem
Krieg alle ein Recht gegenüber allen haben: Der Mensch ist für den Menschen ein
Wolf. Alle Menschen wollen aus ihrem unglücklichen Zustand heraus durch den
Zwang ihrer Natur, sobald sie jenes Unglück eingesehen haben. Das aber kann nicht
geschehen, außer wenn alle von ihrem eigenen Recht gegenüber allen sich trennen
durch Schließen von Verträgen.
12:
coming soon
13:
coming soon
Lektion 45
Werke des Glaubens
Dies, so schrieb der heilige Benedikt, ein Mann von höchster Frömmigkeit und
höchstem Ansehen, seien die Aufgaben der Mönche:
Gott den Herrn lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit ganzer Tüchtigkeit,
und dann den Nächsten wie sich selbst.
Alle Menschen ehren.
Arme und Bedürftige erquicken, den Nackten kleiden, den Schwachen besuchen, den
Toten begraben, den Trauernden trösten.
Die Wahrheit mit Herz und Mund bekennen.
Nicht Böses mit Bösem vergelten.
Unrecht nicht tun, sondern, auch wenn es einem zugefügt wird, es geduldig
ertragen.
Seine Feinde lieben.
Verfolgung leiden für die Gerechtigkeit.
Den Tag des Jüngsten Gerichts fürchten.
Den Tod täglich vor Augen haben.
Seinen Lebenswandel zu jeder Stunde überwachen.
Sich gewiss sein, dass Gott einen an jedem Ort sieht.
Nicht gern viel reden. Nichtige Worte nicht von sich geben. Nicht schwören.
Keinen Neid üben. Niemanden hassen.
Die Älteren verehren und die Jüngeren lieben.
In Christi Liebe für seine Feinde beten.
Sich mit einem Streitenden vor Sonnenuntergang versöhnen.
Seine vergangenen bösen Taten unter Tränen täglich im Gebet Gott bekennen.
Die Begierden des Fleisches nicht erfüllen. Den eigenen Willen hassen.
Den Weisungen des Abts in allem gehorchen, auch wenn er selbst, was ferne sei,
sich anders verhält, im Gedanken an jenes Gebot des Herrn: "Was sie sagen, das tut,
was sie aber tun, das tut nicht."";
Lektion 46
Herrscher des Abendlandes
Der Kaiser und der Kalif
Karl mehrte auch den Ruhm seiner Herrschaft dadurch, dass er bestimmte Könige
und Völker sich in Freundschaft verband.
Mit Aaron, dem König der Perser, der mit Ausnahme Indiens fast das ganze
Morgenland beherrschte, hatte er in der Freundschaft solche Eintracht, dass dieser
seine Freundschaft der aller Könige und Fürsten, die auf der ganzen Welt waren,
vorzog und meinte, er müsse allein jenen durch Ehre und Gaben verehren.
Als nämlich Abgesandte Karls, die er mit Geschenken zum Grab unseres Herrn
gesandt hatte, zu ihm kamen und ihm den Wunsch ihres Herrn mitteilten, gestattete
er nicht nur, dass geschah, was verlangt wurde, sondern trat ihnen auch jenen
heiligen Ort ab. Und als die Gesandten heimkehrten, fügte er die Seinen hinzu und
gab jenem neben Gewändern und Gewürzen und den übrigen Schätzen der östlichen
Länder ungeheure Geschenke, nachdem er ihm vor ein paar Jahren auf seine Bitten
hin den einzigen Elefanten, den er damals besaß, geschickt hatte.
...nur Schreiben fiel ihm schwer
Karl war von großer Beredsamkeit und konnte alles, was er wollte, auf das klarste
ausdrücken. Und nicht mit seiner Muttersprache zufrieden, bemühte er sich auch
darum, Fremdsprachen zu erlernen. Von diesen lernte er die lateinische so, dass er
sie gewöhnlich ebenso geläufig sprach wie seine Muttersprache. Das Griechische
aber konnte er besser verstehen als er es sprach. Die Freien Künste (d.h. die sieben
klassischen Unterrichtsfächer) pflegte er mit großem Eifer und erwies ihren Lehrern
große Ehren. Beim Erlernen der Grammatik hörte er den alten Petrus aus Pisa, in
den übrigen Fächern hatte er Alkuin, ebenfalls einen Hilfsgeistlichen, einen
Menschen von sächsischer Abkunft (einen Angelsachsen) aus England, einen
hochgebildeten Mann, zum Lehren. Bei diesem verwandte er auf das Erlernen der
Rhetorik und Dialektik, besonders aber der Astronomie, sehr viel Zeit und Mühe. Er
versuchte auch zu schreiben und trug gewöhnlich Schreibtäfelchen bei sich, um,
wenn er freie Zeit hatte, Buchstaben nachzumalen, doch dieses zu spät begonnene
Unternehmen ging zu wenig voran.";
Lektion 47
Fortschritt ist keine Hexerei
Ich werde zunächst von erstaunlichen Werken der Kunst und der Natur berichten,
um später deren Ursachen und Art zu erklären; bei diesen ist nichts Magisches im
Spiel, dass es Nicht zeigt, wie jede Zauberkraft diesen Schöpfungen unterlegen und
ihrer unwürdig ist.
Denn es können Geräte für die Seefahrt entwickelt werden, die keine Ruderer
benötigen, so dass gewaltige Schiffe, während ein einziger Mann sie steuert, mit
größerer Geschwindigkeit dahinfahren, als wenn sie voller Leute wären.
Desgleichen können Wagen so gebaut werden, dass sie ohne Zugtier mit
unglaublichem Schwung bewegt werden.
Desgleichen können Fluggeräte so entwickelt werden, dass ein Mensch mitten im
Gerät sitzt, der irgendeine Maschine bedient, mit deren Hilfe künstliche Flügel die
Luft schlagen nach Art eines fliegenden Vogels.
Es können auch Geräte gebaut werden, um im Meer oder in Flüssen zu Fuß zu
gehen; denn schon Alexander der Große hat diese benutzt, um die Geheimnisse des
Meeres zu sehen.
Diese Dinge sind aber sowohl in den alten wie in unseren Zeiten geschaffen
worden, abgesehen von dem Fluggerät, das ich nicht gesehen habe; ich kenne auch
keinen Menschen, der es gesehen hätte.
Doch viel von der Au kann gemacht werden, wie zum Beispiel pfeilerlose Brücken
über Flüsse und unerhörte Maschinen.";
Lektion 48
Praeceptor Germaniae
Ein strenger Lehrer
Ich hatte einen Lehrer, der ein ausgezeichneter Grammatiker war.
Er führte mich an die Grammatik heran, und er führte mich so, dass ich
Satzbaupläne machte.
Er zwang mich, die Regeln des Satzbaus an zwanzig oder dreißig Vergilversen
wiederzugeben. Nichts ließ er mich übergehen.
Wenn ich mich irrte, verabreichte er mir Schläge, aber doch mit der Zurückhaltung,
die angebracht war.
So machte er mich zum Grammatiker. Er war ein sehr tüchtiger Mann und hatte
mich lieb wie seinen Sohn, und ich ihn wie meinen Vater.
Ja, jener wurde von mir geliebt, obwohl er so streng war (diese Strenge
zeigte/gebrauchte). Indes war es keine Strenge, sondern eine väterliche Züchtigung,
die mich zur Gründlichkeit anhielt. Abends wurde ich gezwungen, mir die Regeln
anzueignen, damit ich sie aufsagen konnte. Ihr seht, dass der Unterricht strenger
war als er jetzt ist.
Literatur und Bildung
Es liegt nicht wenig daran, an welcher Art von Literatur sich die jungen Leute
bilden, sowohl aus vielen anderen Gründen als ganz besonders deshalb, weil nichts
wirksamer ist, die geistigen Fähigkeiten und den Charakter der Menschen zu
verändern, als literarische Werke.
Denn fast stets ist ein jeder so, wie ihn sein Bildungsgang formt, und kein Werk der
Literatur scheint mir gut außer denen, die guten Geistes sind.
Daher ist es besser, die Jugend an den besten Schriften zu bilden, denn den besten
Charakter bringen die besten Bücher.
So bleibt also übrig, ihr jungen Männer, dass ihr euch etwas zutraut, wiewohl die
Sache sich so verhält, dass schwierig ist, was schön ist. Trotzdem wird euer Fleiß mit
der Schwierigkeit so fertig werden, dass ich hoffe, ihr werdet euch mit weitaus
geringerer Anstrengung das Gute aneignen als das Schlechte.";
Lektion 49
"Ihr Heuchler!"
Das aber ist von allem das Widersinnigste: In beiden Lagern, in beiden Heeren
funkelt das Kreuzeszeichen, in beiden feiert man Gottesdienste.
Ich möchte wissen, warum bei diesen Feiern ein Soldat das "Vater unser" betet.
Du hartherziger Mensch, du wagst Gott Vater zu nennen, der du deinem Bruder
nach dem Leben trachtest?
"Geheiligt werde dein Name!" Auf welche Weise konnte der Name Gottes mehr
entheiligt werden als durch derartige Aufruhr unter euch?
"Dein Reich komme!" So betest du, der du mit so viel Blut deine tyrannische
Herrschaft festigst?
"Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden!"
Frieden will jener, und du rüstest zum Krieg?
"(Unser) Tägliches Brot" verlangst du vom gemeinsamen Vater, der du die Felder
deines Bruders verwüstest und es lieber hast, dass sie auch für dich zugrunde gehen,
als dass sie jenem nützen?
Mit welchem Gedanken aber wirst du sprechen: "Und vergib uns unsere Schuld, wie
auch wir vergeben unseren Schuldigern!" - du, der du es eilig hast, deine Brüder
umzubringen?
Du bittest darum, die Gefahr der Versuchung von dir abzuwenden, der du unter
deiner Gefahr den Bruder in Gefahr bringst?
"Vom Bösen" willst du befreit werden, unter dessen Einwirkung du deinem Bruder
das höchste Übel bereiten willst?";
Lektion 50
Mehr wert als Macht
Wenn ich oft bei mir die Taten unserer Ahnen und anderer Könige und Völker
bedenke, scheinen mir die unseren nicht nur durch die Ausdehnung ihrer
Herrschaft, sondern auch ihrer Sprache alle übrigen übertroffen zu haben.
Denn es steht zwar fest, dass die Perser, Meder, Assyrer und viele andere weit und
breit Macht errungen und ihre Herrschaft lange behauptet haben.
Aber keine haben ihre Sprache so verbreitet, wie es die unseren taten, die fast über
das ganze Abendland, den Norden und keinen geringen Teil Afrikas die lateinische
Sprache gewissermaßen zur Königin machten und, was die Provinzen selbst angeht,
sozusagen als bestes Saatgut zur Aussaat anboten.
Dieses Werk ist ohne Zweifel bei weitem rühmlicher als die Ausdehnung der
Herrschaft selbst. Denn diejenigen, die ihre Macht mehren, ehrt man gewöhnlich
hoch und nennt sie Herrscher.
Diejenigen aber, die den Menschen irgendwelche Wohltaten erwiesen haben,
werden nicht mit menschlichem, sondern göttlichem Lobpreis ausgezeichnet, da sie
nicht nur für den Ruhm ihrer eigenen Heimatstadt sorgen, sondern auch für den
allgemeinen Nutzen und das Wohlergehen der Menschen.
Darum haben unsere Vorfahren durch ihre Kriegstaten die übrigen Menschen
übertroffen, aber durch die Ausbreitung ihrer Sprache sich selbst.
Wird es etwa, wenn Ceres, weil sie das Getreide, Bacchus, weil er den Wein,
Minerva, weil sie die Künste erfand, unter die Götter versetzt wurden, weniger
gelten, die lateinische Sprache in der Welt verbreitet zu haben?";