SonthofenVN0205

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SonthofenVN0205
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SPRUCHREIF
Dia Tabledance Razzia sej aso
tür ko, hej da Marent usplaudert!
Koa Wunder, wenn dia Mä noche
alle hocka blieba sind!
Typisch! Aber wenn mir Froua
üsara Mä dahoam an Tanz
machand, flüchtand se!
Die täglichen
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B8
GABI FLEISCH
Mittwoch, 2. Februar 2005
BLICKPUNKT
Kokser im Kleinwalsertal. Nach einem
Hinweis ist ein deutscher Urlauber an der Grenze im Kleinwalsertal durchsucht worden. Bei
ihm wurden 1,4 Gramm Kokain und 3,3 Gramm
Marihuana gefunden. Der Gast war zuvor in
einem Lokal beim Koksen beobachtet worden,
nun erwarten den 40-jährigen Ludwigshafener
Anzeigen in Deutschland und Österreich.
Hinweismail: redaktion@vn.vol.at
TEIL B
Todespfleger mit Giftspritze
■ Staatsanwalt ist sich
sicher: Sonthofener
Pfleger tötete mindestens 29 Menschen.
GEROLD RIEDMANN
gerold.riedmann@vn.vol.at
Hohenems: Zöllner sackte
Mehrwertsteuer selbst ein
Feldkirch (ec) Wegen Amtsmissbrauch
musste sich gestern ein 39-jähriger Zöllner
vor Gericht verantworten. Dem mittlerweile
suspendierten Gendarmeriebeamten waren
seine finanziellen Verpflichtungen über den
Kopf gewachsen, als er sich entschied sein
Budget auf illegale Weise aufzubessern. Beim
Abstempeln von Formularen zur Mehrwertsteuerrückvergütung am Zollamt Hohenems
steckte der bislang Unbescholtene insgesamt
600 Euro in die eigene Tasche. Sieben Mal
funktionierte der Trick, dann flog der Beamte auf. Den Schaden muss er wieder gutmachen. Für sein Fehlverhalten kassierte der
ehemalige Gendarm, der jahrelang am Zoll
arbeitete, sieben Monate auf Bewährung.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Versteckspiel
mit Einbrecher
in Feldkirch
Feldkirch (VN) In der
Nacht auf gestern ist ein
33-jähriger Einbrecher
aus Nenzing im Feldkircher Illpark auf frischer
Tat ertappt worden. Der
Mann hatte sich gegen
1.50 Uhr im Interspar einen DVD-Rekorder (Wert
150 Euro) in eine Einkaufstasche gepackt, als
auch schon die Gendarmerie eintraf. Der Einbrecher versteckte sich
– allerdings nicht besonders gut. Denn die Gendarmen fanden den Nenzinger bald hinter einem
Standregal. Er wird auf
freiem Fuß angezeigt.
Motiv unklar
Ellbögen (VN) Über
das Motiv jener Tiroler
Mutter, die gestern ihren Sohn (5) erstickt hat,
herrscht weiter Unklarheit. Die Täterin wurde
im psychiatrischen Krankenhaus Hall in künstlichen Tiefschlaf versetzt.
Der Vater des ermordeten
Buben beschreibt die Frau
als „herzensgute und fürsorgliche Mutter“.
Granate
Acht Jugendliche
ausgeforscht.
Junge
Einbrecher
in Hard
Kempten (VN) „Es ist die
größte Tötungsserie der deutschen Nachkriegszeit“, sagt der
Kemptener Kripo-Chef Albert
Müller. Im vergangenen Jahr
war die Polizei einem Krankenpfleger des städtischen Krankenhauses Sonthofen auf die
Schliche gekommen. Der Pfleger wurde zum Mörder, brachte
vorwiegend alte Patienten per
Giftspritze um. Er gestand zunächst 16 Tötungsdelikte.
Die Ermittler ließen 42 Gräber verstorbener Patienten öffnen. Nach den toxikologischen
Gutachten bröckelt nun die
Fassade, wonach der 26-jährige Krankenpfleger Stephan L.
alte, todkranke Menschen von
ihren Leiden erlöst haben will.
Sie leiten die aufwändigen Ermittlungen: Oberstaatsanwalt Herbert Pollert und Kriminaloberrat Albert Müller. (Foto: VN/G. Riedmann)
29 Patienten mit einem Giftcocktail totgespritzt. (Foto: dpa)
Eine Sonderkommission mit
bis zu 25 Beamten ermittelt seit
Juni 2004 gegen den Todespfleger Stephan L., der bis zu seiner
Verhaftung mit seiner Freundin Daniela A. in dem Dörfchen
Gunzesried im Allgäu wohnte.
Seit Juli ist der 26-Jährige in der
Justizvollzugsanstalt Kempten,
seit kurzem in einer Einzelzelle.
„Zunächst attackierten ihn seine Mithäftlinge in der JVA, deshalb wurde er verlegt. Mittlerweile hat sich die Situation aber
beruhigt“, so Albert Müller von
der Kripo. Der Tatverdächtige
arbeitet bis zu seinem Prozess
als U-Häftling in der Werkstatt
der Anstalt. Mit Anklageerhebung wird es allerdings noch
dauern – denn die Ermittlungen
gehen weiter. Die Polizei glaubt
dem Mann nicht.
„Das Mitleidsmotiv könnte
nur vorgeschoben sein – vor allem das psychiatrische Gutachten wird für die Klärung wichtig sein“, so der Staatsanwalt.
in sechs Fällen erhärtet, weil
die Patienten nicht todkrank
waren. Sechs Patienten waren
während der Tat bei Bewusstsein. Deshalb sei dem Todespfleger Heimtücke durch die
Ausnutzung ihrer Arglosigkeit
vorzuwerfen.
29 Menschen getötet
Alte Menschen ermordet
Der Staatsanwalt ist sich
sicher: 29 Menschen hat Stephan L. auf seinem Gewissen
– 13 mehr als bisher bekannt.
Neben Totschlag kann ihm
nun auch Mord nachgewiesen
werden. „In 22 Fällen war es
Totschlag, in sechs Fällen Mord
und in einem eine Tötung auf
Verlangen“, so der Leitende
Oberstaatsanwalt Herbert Pollert. Der Mordverdacht hat sich
für die Ermittler auch deshalb
So ging es beispielsweise
der 73-jährigen Pilar R. wieder
besser. „Die Frau war in relativ
gutem Zustand – sie war alles
andere als schwerst krank“,
schildert der Oberstaatsanwalt. Im Familienkreis gab es
schon wieder Planungen für die
Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt der Oma. „Dass er
die 73-Jährige umgebracht hat,
spricht absolut gegen das Mitleidsargument“, so Pollert.
Hard (VN-rie)
Insgesamt acht
14- bis 16-jährigen Burschen aus
Hard, Wolfurt und
Lauterach werden
zahlreiche Einbrüche
vorgeworfen. Sie
seien „größtenteils
geständig“ im Dezember und Jänner
mehrere Einbrüche
in die Clubheime des
FC Hard und des örtlichen Bogenschützenvereins verübt zu
haben. Beim vierten
Einbruch wurden
zwei Jugendliche
erwischt, nun
erwischte es den
Rest der Bande. Sie
werden auf freiem
Fuß angezeigt. Der
Schaden beläuft sich
auf 2400 Euro, die
Beute beträgt lediglich 100 Euro.
Weil Bombenermittler Peter
Freudlsperger beim Spazieren einen verdächtigen Gegenstand im Bregenzer Hafenbecken
entdeckte, tauchte gestern der Entminungsdienst im eiskalten Wasser ab. Ergebnis: Eine
15-cm-Granate aus dem Zweiten Weltkrieg
(Foto: VN/B. Hofmeister)
wurde gehoben.
Keine weiteren Fälle
Während der Arbeitszeit des
Pflegers starben 83 Menschen.
Mit mehr als 29 Tötungsfällen
rechnen die Ermittler dennoch nicht. Die restlichen Toten wurden feuerbestattet, mit
den sterblichen Überresten
verbrannten auch alle Spuren
eines Verbrechens.
Stephan L. ist geständig, 16
Menschen getötet zu haben. Zu
den zusätzlichen Fällen hat er
sich noch nicht geäußert.
Bei einer Verurteilung wegen
Mordes erwartet den 26-Jährigen lebenslange Haft.
##gerold riedmann#1##
Frau überrollt
Eine 37-jährige Fußgängerin aus dem Schweizerischen Endingen (Kanton Aargau) ist gestern
in Brand am Rand der
schneebedeckten Landesstraße ausgerutscht und
auf die Fahrbahn gestürzt.
Ein Lehrling (18) bog mit
einem Kleinbus im selben
Moment in die Landesstraße ein, übersah dabei offenbar die auf dem Boden
liegende Frau und überrollte mit dem Firmenbus
die Beine der Frau. Die 37Jährige wurde mit schweren Beinverletzungen vom
„Christophorus 8“ ins LKH
Feldkirch geflogen. Mehr
Bilder von der Unfallstelle
vorarlberg.vol.at.
unter
(Foto: VN/B. Hofmeister)
Zweifache Mutter
als Hanfbäuerin
nach Wetter und Witterung
fiel die Qualität der Freilandprodukte unterschiedlich aus.
„Die Männle habe ich auf den
Kompost geworfen“, erklärt
die Frau, dass nur weibliche
■ In sieben Jahren
viereinhalb Kilo Cannabis geerntet – acht
Monate bedingt.
AUS DEM GERICHT
Feldkirch (ec) Nur ungern
gibt die zweifache Mutter die
drei beschlagnahmten Pfeifen
– sogenannte Bongs – und ihre
Cannabismühle her. Die Aussage „Es sind schöne Erinnerungsstücke“, lässt ihren Wil-
len zum Aufhören zweifelhaft
erscheinen. Innerhalb der sieben Jahre zog die geschiedene
Hausfrau mehrmals um. Ob in
Rankweil, Röns oder zuletzt in
Bludenz – überall schätzte die
42-Jährige den Hanf aus dem
eigenen Garten.
„Männle“ entsorgt
Immerhin viereinhalb Kilo
erntete die Angeklagte innerhalb der sieben Jahre. Je
„Die Bongs und
die Mühle sind
so schöne Erinnerungsstücke.“
DIE
ANGEKLAGTE
Pflanzen verwertbar sind. Zwei
Gramm pro Tag konsumierte
die Bludenzerin. Wenn Freunde und Bekannte vorbeischau-
ten, lud sie ihre Gäste auch auf
einen Joint ein. Richtig gedealt
hat sie allerdings nicht.
Widersprüche
Während der Verhandlung
verstrickt sich die zweifache
Mutter in Widersprüche. Als es
um die konkret geerntete Menge geht, gibt sie an nicht zu wissen, wie viel zwei Gramm seien.
Dennoch – selbst bei günstigster
Berechnung – die viereinhalb
Kilo bleiben. Dafür wird die
bisher unbescholtene Bludenzerin zu einer bedingten Haft
von acht Monaten verurteilt.
Die 720 Euro Geldstrafe kann
sie ihn zwölf Raten abstottern.
Das Urteil ist rechtskräftig.