Fortbildung und Informationen für Fachleute
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Fortbildung und Informationen für Fachleute Schwerpunkt Neue Basistherapien + = 5 September 2015 www.rheuma-schweiz.ch XELJANZ®: eine starke Therapie für Ihre RA#-Patienten‡, 1–4 SMALL PILL st 1 Lin e MTX- na#ch IR , ‡, 1 BIG IMPACT 1–4 ‡ Als Kombinationstherapie mit einem krankheitsmodifizierenden nicht biologischen Antirheumatikum (einschliesslich Methotrexat) oder als Monotherapie bei erwachsenen Patienten mit mittelschwerer bis schwerer aktiver rheumatoider Arthritis, bei denen eine vorherige Therapie mit Methotrexat nicht angesprochen hatte oder nicht vertragen wurde.1 Gekürzte Fachinformation – Xeljanz® (Tofacitinib) Indikationen: Mono- oder Kombinationstherapie mit einem nicht biologischen DMARD bei erwachsenen Patienten mit mittelschwerer bis schwerer aktiver rheumatoider Arthritis, bei denen eine vorherige Therapie mit Methotrexat nicht angesprochen hatte oder nicht vertragen wurde. Dosierung: 2 × täglich 5 mg, je nach klinischem Ansprechen 2 × täglich 10 mg. Kontraindikationen: aktive, schwere Infektionen, schwere Leberinsuffizienz und Überempfindlichkeit gegen einen Inhaltsstoff. Vorsichtsmassnahmen: Xeljanz® darf nicht an Patienten mit aktiver systemischer oder lokalisierter Infektion verabreicht werden. Vorsicht bei Patienten mit Tuberkulose, Virus- und Tumorerkrankungen und Magen-Darm Perforationen. Dosisanpassungen aufgrund Beeinträchtigung der Leber- und Nierenfunktion sind gegebenenfalls erforderlich. Vor und während der Behandlung sind Blutbildkontrollen empfohlen (Prüfung auf Neutropenie und Anämie), gegebenenfalls sind Dosisanpassungen erforderlich. Kombination mit biologischen DMARDs und starken Immunsuppresiva ist zu vermeiden. Regelmässige Hautuntersuchung bei Patienten mit erhöhtem Hautkrebsrisiko empfohlen. Interaktionen: Vorsicht bei gleichzeitiger Anwendung von potenten CYP3A4 Inhibitoren, potenten CYP3A4 Induktoren und mittelstarken CYP3A4 Inhibitoren welche gleichzeitig starke CYP2C19 Inhibitoren sind. Unerwünschte Wirkungen: schwerwiegende Infektionen, Nasopharyngitis, Pneumonie, Herpes zoster, Bronchitis, Influenza, Sinusitis, Zystitis, Sepsis, Leukopenie, Anämie, Neutropenie, Hyper/Dyslipidämie, erhöhte Lipoproteine niedriger Dichte, erhöhter Blutcholesterinspiegel, Gewichtszunahme, Insomnie, Kopfschmerzen, Hypertonie, Dyspnoe, Husten, Unterbauchschmerzen, Erbrechen, Gastritis, Diarrhö, Übelkeit, Dyspepsie, Ausschlag, Skelettmuskelschmerzen, Arthralgie, erhöhter Blutspiegel der Kreatininphosphokinase, erhöhte Leberenzyme, Pyrexie, Müdigkeit, peripheres Ödem u. a.. Packungen: 5 mg: 56 Filmtabletten. Verkaufskategorie B. Zulassungsinhaberin: Pfizer AG, Schärenmoosstrasse 99, 8052 Zürich. Ausführliche Informationen siehe Arzneimittel-Fachinformation unter www.swissmedicinfo.ch. (FI V011) 70510-172-07/15 # RA: Rheumatoide Arthritis; MTX-IR: Methotrexat ungenügendem Ansprechen Referenzen: 1. Fachinformation XELJANZ®, www.swissmedicinfo.ch. 2. van Vollenhoven RF et al. Tofacitinib or adalimumab versus placebo in rheumatoid arthritis. N Engl J Med 2012; 367: 508–19. 3. van der Heijde D et al. Tofacitinib (CP-690,550) in patients with rheumatoid arthritis receiving methotrexate: Twelve-month data from a twenty-four-month phase III randomized radiographic study. Arthritis Rheum 2013; 65(3): 559–570. 4. Fleischmann R et al. Placebo-controlled trial of tofacitinib monotherapy in rheumatoid arthritis. N Engl J Med 2012; 367(6): 495–507. Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Inhaltsverzeichnis Impressum Fachzeitschrift Rheuma Schweiz Organ der Rheuma Schweiz In Zusammenarbeit mit SGR, Schweizerische Gesellschaft für Rheumatologie Advisory Board Rheuma Schweiz Prof. Dr. Cem Gabay Dr. Walter Kaiser Dr. Nicola Keller Prof. Dr. Diego Kyburz Dr. Thomas Langenegger Prof. Dr. Beat A. Michel Prof. Dr. Alexander So Prof. Dr. Peter Villiger Dr. Peter Wiedersheim 5 Editorial Schwerpunkt neue Basistherapien 7 Neue Basistherapien bei systemischen Rheumaerkrankungen 8 Spielen konventionelle DMARDs noch eine Rolle bei rheumatoider Arthritis? 2015; 7. Jahrgang, Nr. 5 Auflage: 5000 Exemplare Erscheint 6 x jährlich Nächste Ausgabe: November 2015 12 Initialbehandlung mit Biologika oder Step-Up-Verfahren bei RA? Chefredaktor: Prof. Dr. Beat A. Michel 18 Tofacitinib, quoi de neuf en 2015? 22 TNF-inhibitor treatment in axial SpA: Is co-therapy with csDMARDs of any benefit? 28 Ustekinumab – Ein neues biologisches Basismedikament für die Psoriasisarthritis 32 Apremilast dans le traitement de l’arthrite psoriasique 38 Secukinumab ein neues Biologikum zur Behandlung der Psoriasisarthritis und Spondylitis ankylosans 42 IL-1 Blockade bei Gicht 44 Bildgebung Bildgebende Diagnostik der Osteoporose 52 Wettbewerb 54 Fortbildungskalender | Vorschau Wir danken den Sponsoren AstraZeneca AG, Bristol-Myers Squibb, Celgene GmbH, Grünenthal Pharma AG, IBSA Institut Bioclinique SA, Janssen-Cilag AG, Merck Sharp & Dohme-Chibret AG, Pfizer AG, Roche Pharma (Schweiz) AG und UCB-Pharma AG, die diese Fachzeitschrift ermöglichen. Redaktion Dr. Pius Brühlmann Dr. Adrian Forster Dr. Andreas Krebs Dr. Thomas Langenegger Rudolf Stutz Bereichseditoren Deutschschweiz PD Dr. Daniel Aeberli Dr. Michael Andor Dr. Ulrich Böhni Prof. Dr. Oliver Distler Prof. Dr. Claudio Dora PD Dr. Frauke Förger Prof. Dr. Diego Kyburz Dr. Stefan Mariacher Dr. Britta Maurer PD Dr. Traudel Saurenmann Prof. Dr. Michael Seitz Dr. Andrea Stärkle-Bär Dr. Giorgio Tamborrini Dr. Markus Weber Dr. Lukas Wildi PD Dr. Hans-Rudolf Ziswiler Les éditeurs de section romandie PD Dr. Laure Brulhart Prof. Dr. Jean Dudler Prof. Dr. Axel Finckh PD Dr. Pascal Zufferey Redaktionelle Aufbereitung: Michela Segura Kreation und Layout: Tanja Fernandez, Matthias Schwyn Realisation: Tanja Fernandez, Matthias Schwyn Administration: Anne Ayingol Druck: Stutz Druck AG Rheuma Schweiz Geschäftsstelle, Pomcany’s Marketing AG Aargauerstrasse 250, 8048 Zürich info@rheuma-schweiz.ch Telefon: 044 496 10 70 Fachzeitschrift Rheuma Schweiz kostenlos abonnieren: www.rheuma-schweiz.ch Die Literaturhinweise aller Artikel finden Sie unter: www.rheuma-schweiz.ch/fachzeitschrift Bei RA, AS und PsA: STARTEN* SIE ® MIT ENBREL r einzige De zepto -Re r 1, - he slic TNF lö 2 * Wenn die vorangegangene DMARD-Therapie (bei RA und PsA) bzw. konventionelle Therapie (bei AS) unzulänglich war. Des Weiteren ist Enbrel® indiziert zur Behandlung von schweren aktiven und progressiven Formen der rheumatoiden Arthritis bei Erwachsenen, die zuvor nicht mit Methotrexat behandelt worden sind.1 1 Fachinformation Enbrel®, www.swissmedicinfo.ch 2 Arzneimittel-Informations-Publikationssystem SWISSMEDIC (AIPS), www.swissmedicinfo.ch (Stand Oktober 2014) 60003-429-07/15 Gekürzte Fachinformation – Enbrel® (Etanercept) Indikationen: Erwachsene: aktive rheumatoide Arthritis (RA) und Psoriasis-Arthritis (PsA), wenn das Ansprechen auf eine vorhergehende Therapie mit krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARD) unzulänglich war. Bei schweren aktiven und progressiven Formen der RA ohne Vorbehandlung mit Methotrexat. Ankylosierende Spondylitis (AS)/Morbus Bechterew ohne Ansprechen auf konventionelle Therapie. Mittelschwere bis schwere Plaque-Psoriasis (PsO). Kinder und Jugendliche: juvenile idiopathische Arthritis (JIA): Polyarthritis (Rheumafaktor positiv oder negativ) und erweiterte Oligoarthritis ab dem Alter von 2 Jahren, wenn die vorhergehende Methotrexat-Behandlung unzureichend war, Psoriasis-Arthritis ab dem Alter von 12 Jahren, wenn die vorhergehende Methotrexat-Behandlung unzureichend war, und Enthesitis-assoziierte Arthritis ab dem Alter von 12 Jahren, wenn die vorhergehende konventionelle Therapie unzureichend war. PsO bei Kindern und Jugendlichen ab dem Alter von 6 Jahren, wenn eine andere systemische Therapie oder Lichttherapie unzulänglich war. Dosierung: Erwachsene: 25 mg 2× wöchentlich s.c. oder alternativ: 50 mg 1× wöchentlich (PsO: alternativ 2× 50 mg wöchentlich initial für 12 Wochen). Kinder und Jugendliche: JIA: 0,4 mg/kg KG (max. 25 mg pro Dosis) 2× wöchentlich oder 1× wöchentlich 0,8 mg/kg KG (max. 50 mg pro Dosis) s.c. PsO: 0,8 mg/kg KG (max. 50 mg pro Dosis) 1× wöchentlich s.c. Kontraindikationen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Sepsis oder Risiko einer Sepsis. Die Behandlung sollte bei Patienten mit bestehenden Infektionen nicht begonnen werden. Vorsichtsmassnahmen: Infektionen (inklusive aktive, als auch inaktive [latente] Tuberkulose und HBV), dekompensierte Herzinsuffizienz, allergische Reaktionen, hämatologische Reaktionen und ZNS-Störungen sowie höheres Risiko für Lymphome und maligne Erkrankungen beachten. Die Anwendung von Enbrel® bei schwangeren und stillenden Frauen wird nicht empfohlen. Interaktionen: Methotrexat hat keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Etanercept. Unerwünschte Wirkungen: Infektionen (einschliesslich Infektionen der Atemwege und schwerwiegende Infektionen), Malignome, Reaktionen an der Injektionsstelle, Bildung von Autoantikörpern u.a. Seit der Markteinführung wurde über Fälle von Blutbildungsstörungen und ZNS-Demyelinisierungsstörungen berichtet. Packungen: Enbrel® Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung: 4 Stechampullen zu 25 mg. Enbrel® Injektionslösung in Fertigspritzen: 4 Fertigspritzen zu 25 mg oder 2 Fertigspritzen zu 50 mg. Enbrel® MyClic (Injektionslösung im Fertigpen): 2 Fertigpens zu 50 mg. Verkaufskategorie B. Zulassungsinhaberin: Pfizer AG, Schärenmoosstrasse 99, 8052 Zürich. Ausführliche Informationen siehe Arzneimittel-Fachinformation unter www.swissmedicinfo.ch. (FI V026) Editorial Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Editorial Geschätzte Leserin, geschätzter Leser Ganz folgend der bisherigen Tradition befasst sich der Schwerpunkt der Septemberausgabe mit den Basistherapien bei chronisch entzündlichen Erkrankungen. Das Thema ist nach wie vor hoch aktuell. Es gibt auch dieses Jahr wieder neue Therapieansätze, dies insbesondere in der Bahandlungspalette der Psoriasisarthritis. Die Patienten mit Hautpsoriasis und Psoriarthritis dürfen sich freuen angesichts der hohen Wirksamkeit verschiedener neuer Substanzen. Mehrere Artikel widmen sich den Neuerkenntnissen bezüglich optimalem Einsatz sowohl der traditionellen wie auch der neueren Basistherapeutika. Es wird immer k larer, dass der gezielte Einsatz individuell abgestimmter Therapien sowohl bezüglich Wirksamkeit beim einzelnen Patienten wie auch in Berücksichtigung der Kosten immer wichtiger wird. Ergänzt wird der Schwerpunkt durch eine ausführliche Darlegung der verfügbaren Bildgebungen zur Diagnostik der Osteoporose. Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen Ihre Redaktion Prof. Dr. Beat A. Michel Dr. Pius Brühlmann Dr. Adrian Forster Dr. Andreas Krebs Dr. Thomas Langenegger Rudolf Stutz in der Fachzeitschrift Fachzeitschrift & Web-Portal Überall, wo Sie dieses Symbol sehen, finden Sie weiterführende Informationen auf www.rheuma-schweiz.ch. Das können Literaturhinweise, Downloads von Tabellen oder Artikeln sowie Beiträge der Sponsoren sein. Sie kommen über die Website mit wenigen Klicks zu den gewünschten Informationen oder Sie können direkt www.rheuma-schweiz.ch/fachzeitschrift eingeben. Alle Informationen befinden sich im geschützten Bereich für Fachpersonen. Falls Sie Rheuma Schweiz vollumfänglich nutzen möchten und noch kein Passwort haben, fordern Sie es bitte hier an: info@rheuma-schweiz.ch. Wir freuen uns darauf, Sie auf dem Web-Portal zu begrüssen! 5 WIEDER MITTEN IM LEBEN PALEXIA® RETARD GEGEN CHRONISCHE SCHMERZEN retard Palexia® retard (Tapentadol) I: Zur Behandlung von mittelstarken bis starken prolongierten Schmerzen bzw. bei ungenügender Wirksamkeit nicht-opioider Analgetika. D: Dosierung individuell dem Schweregrad der zu behandelnden Schmerzen anpassen. Palexia retard sollte zweimal täglich, ungefähr alle 12 Stunden eingenommen werden. Gesamtdosen von mehr als 500 mg Palexia retard wurden nicht untersucht und werden daher nicht empfohlen. KI: Überempfindlichkeit gegen Tapentadol oder einen sonstigen Bestandteil. Ausgeprägte Atemdepression, akutes oder starkes Bronchialasthma oder Hyperkapnie. Paralytischer Ileus. Akute Intoxikation durch Alkohol, Schlafmittel, zentral wirksamen Analgetika oder psychotropen Substanzen. Nicht therapeutisch kontrollierte Epilepsie. VM: Entsprechend der Anwendung potenter Opioide in der Schmerztherapie ist die entsprechende medizinische Sorgfaltspflicht vorausgesetzt. IA: Die Einnahme von Palexia ist bei gleichzeitiger Einnahme von MAO-Hemmern kontraindiziert. Bei gleichzeitiger Anwendung von Substanzen, die ebenfalls auf das Zentralnervensystem wirken, ist mit einer gegenseitigen Verstärkung zu rechnen. UW: Übelkeit, Schwindel, Erbrechen, Somnolenz, Kopfschmerzen, Appetitverlust, Angst, Verwirrtheit, Halluzinationen, Schlafstörungen, abnormale Träume, Tremor, Erröten, Obstipation, Diarrhö, Verdauungsstörungen, Mundtrockenheit, Juckreiz, vermehrtes Schwitzen, Hautausschlag, Muskelspasmen, Erschöpfung, Müdigkeit, Gefühl der Körpertemperaturveränderung. P: Palexia 50 mg, 100 mg, 150 mg, 200 mg und 250 mg à 30 und 60 Retardtabletten. Kassenzulässig. Liste A+. Ausführliche Angaben siehe www.swissmedicinfo.ch. Grünenthal Pharma AG, 8756 Mitlödi, Tel. 055 647 31 31, www.palexia.ch Schwerpunkt Neue Basistherapien Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Neue Basistherapien bei systemischen Rheumaerkrankungen Achse kaum die Aktivität der rheumatoiden Arthritis, während sie bei der Psoriasis und den Spondyloarthritiden zu erstaunlichen neuen Erkenntnissen geführt hat (Fig. 1). PD Dr. Adrian Ciurea Rheumaklinik UniversitätsSpital Zürich Die Behandlung von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen befindet sich in einem stetigen Wandel, da neue Immunsuppressiva aus der Gruppe der gezielt-synthetischen Basistherapeutika (Tofacitinib, Apremilast) sowie neue Biologika in immer Tabelle 1: Einteilung der Basistherapeutika Diese Ausgabe der Fachzeitschrift Rheuma Schweiz widmet sich insbesondere den neueren Basistherapeutika welche bereits auf dem Markt sind oder kurz vor der Markteinführung stehen. Diese Präparate werden in den Kontext von bereits erarbeiteten Behandlungsstrategien gestellt (Rolle der konventionellen-synthetischen Basistherapeutika in Mono- Basistherapeutika (DMARDs) Synthetische Basistherapeutika Konventionelle Synthetische Basistherapeutika Gezielte Synthetische Basistherapeutika ürzer werdenden Abständen auf den Markt komk men (Tabelle). Lange Zeit standen uns nur TNFHemmer als Biologika zur Verfügung. Diese zeigten bei einer Vielzahl von pathogenetisch unterschiedlichen Erkrankungen eine eindeutige Wirkung. Nun wird immer klarer, dass weiter distal im molekularen Taxonomie-Baum der inflammatorischen Zytokine unterschiedliche Botenstoffe bei verschiedenen Erkrankungen eine entscheidende Rolle spielen 1. So beeinflusst die Hemmung der IL-23/ IL-17- Biotechnologische Basistherapeutika (Biologika) Äquivalente Biologika = Biosimilars Original-Biologika therapie oder als Kombinationspartner, «Treat-toTarget», «Step-Up»-Verfahren). Was wird uns die Zukunft bringen? Angesichts der Tatsache, dass Biologika mit unterschiedlichen Wirkmechanismen in der Regel ähnliche Ansprechraten zeigen und keines eine vollständige Wiederherstellung der Immunhomöostase erzielen kann, wird wahrscheinlich ein Eingriff an verschiedenen Orten des Immunsystems notwendig sein 2. Versu- + = Figur 2: Schematische Darstellung eines bi-spezifischen Antikörpers. Figur 1: Molekularer Taxonomie-Baum inflammatorischer Zytokine (modifiziert nach Ref.1). 7 Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Schwerpunkt Neue Basistherapien che, verschiedene Biologika zu kombinieren, scheiterten bisher entweder an einer nicht akzeptablen höheren Rate von Infektionen 3, oder am fehlenden Nachweis eines zusätzlichen Benefits im Vergleich zu den Einzelpräparaten 4. Es gibt jedoch auch Lichtblicke. Vor mehr als 30 Jahren überraschten Milstein und Cuello die Fachwelt mit der Herstellung von bi-spezifischen Antikörpern (Fig. 2) 5. Seither sind diesbezüglich erstaunliche Fortschritte gemacht worden und ein neuer Antikörper-Konstrukt, welcher gleichzeitig TNF-alpha und Interleukin-17 erkennt, könnte einen Durchbruch darstellen 6. Mit diesem kurzen Ausblick auf zukünftige Therapiemöglichkeiten, wünsche ich Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre dieser Ausgabe! Die Literaturhinweise aller Artikel finden Sie unter: www.rheuma-schweiz.ch / f achzeitschrift konventionelle DMARDs noch eine Rolle Spielen bei rheumatoider Arthritis? Dr. Adrian Forster Rheumaklinik Kantonsspital Winterthur Die bei der rheumatoiden Arthritis (RA) am häufigsten angewandten konventionellen Disease modifying antirheumatic drugs (DMARDs) sind Methotrexat, Leflunomid, Sulfasalazin und H ydroxycholoroquin. Gegenüber den Biologika haben sie die Nachteile eines späteren Wirkungseintritts, eines schlechteren antierosiven Effekts und eines grösseren Nebenwirkungspotentials. Die mit ihnen erzielbare klinische Wirkung ist aber durchaus mit jener von Biologika vergleichbar, ihr Infektionsrisiko ist kleiner und nicht zuletzt sind ihre Kosten um ein Vielfaches geringer. In der Primärtherapie der RA sind die konventionellen DMARDs deswegen weiterhin Standard, und auch für die Kombinationstherapie mit Biologika haben sie einen unverändert hohen Stellenwert. Primärer Einsatz konventioneller DMARDs Gegenüber den Biologika haben die herkömmlichen DMARDS die Vorteile viel geringerer Kosten, einer 8 grösseren Langzeiterfahrung und einer einfacheren Applizierbarkeit und Lagerung. Bei der RA gilt Methotrexat seit jeher als das FirstLine-Basismedikament schlechthin 1. Sämtliche bislang verfügbaren Biologika wurden deswegen (allein und in Kombination) mit Methotrexat verglichen, insbesondere auch im De-Novo-Einsatz. Solche Studien mit TNF-Hemmern haben gezeigt, dass deren Wirkung schneller eintritt, dass sie aber im Verlauf klinisch nicht besser als jene von Methotrexat ist 2– 4. Bislang konnte einzig für Tocilizumab ein gegenüber Methotrexat statistisch signifikant besseres Ansprechen gezeigt werden 5. Wurde in solchen Studien aber der radiologische Verlauf mit Metho trexat verglichen, schnitten die TNF-Hemmer und andere Biologika im Durchschnitt besser als Methotrexat ab 3, 4. Auch hinsichtlich subjektiver Verträglichkeit sind die Biologika Methotrexat überlegen. Zur Behandlung des Wirbelsäulenbefalls bei den Spondyloarthritiden ist der primäre Einsatz von TNF-Hemmern schon lange Standard. Es erstaunt deswegen nicht, dass in der Praxis der primäre Einsatz von Biologika bei der RA immer mehr favorisiert wird, auch wenn dafür in der Schweiz keine Kassenzulässigkeit besteht. Gerade die oben erwähnten Vergleichsstudien zeigen aber sehr schön, dass Methotrexat weiterhin seinen festen Platz in der primären Basistherapie der RA behalten darf: Beispielsweise haben in der COMET- Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Schwerpunkt Neue Basistherapien Step-down-Strategie Step-up-Strategie Sequenz-Strategie Prinzip: Beginn mit Kombination, Ausschleichen einzelner Substanzen nach Erreichen einer Remission Prinzip: Zugabe einer Substanz bei ungenügender Wirkung der bisherigen Substanz(en) Prinzip:Austausch einer unzureichenden Substanz mit einer anderen (jeweils Monot herapie) Indikationen: Früh im Verlauf, stark aktive Erkrankung, wenig potente Substanzen und Patienten mit guter Medikamententoleranz Indikation: Partielle Wirksamkeit einer bereits etablierten Therapie Indikationen: Spät im Verlauf, wenig aktive Erkrankung, stark potente Substanzen und Patienten mit schlechter Medikamentent oleranz Tabelle 1: Therapiestrategien: Prinzip und Indikationen Studie bei früher RA (Krankheitsdauer weniger als 2 Jahre) unter Methotrexat nach 12 Monaten mehr als ein Viertel der Patienten eine Remission (DAS28 < 2.6) erreicht, nämlich 28 %, und mehr als die Hälfte der Patienten blieb anerosiv, nämlich 59% 6. Zu berücksichtigen ist, dass in all diesen vergleichenden Studien Methotrexat nur peroral angewandt wurde mit einer Maximaldosierung von lediglich 20 mg /w, was nicht optimal ist. Mit Aufdosieren bis 30 mg /w und parenteraler Gabe kann ein grösserer Anteil der Patienten in Remission gebracht werden 7–8. In der Praxis lässt sich Methotrexat zudem bestens mit anderen herkömmlichen DMARDs kombinieren. Die gute Wirksamkeit und Verträglichkeit der klassischen Dreierkombination von konventionellen Substanzen, nämlich Methotrexat, Sulfasalazin und Hydroxychloroquin, wurde durch O’Dell im Vergleich zur Kombination von Methotrexat und Etanercept in der TEAR- und RACAT-Studie gezeigt: Klinisch kann mit der herkömmlichen Dreierkombinationstherapie ein nahezu identisches Ansprechen wie mit der Kombination von Methotrexat und Etanercept erreicht werden. Die Hemmung der Gelenkdestruktion ist gegenüber der Zweierkombination mit dem Biologikum aber etwas weniger gut und zwar vor allem zu Beginn, was mit dem verzögerten Wirkungseintritt der herkömmlichen Substanzen zusammenhängt 14 –17. Zur Überbrückung der Zeit bis zum Wirkungseintritt der herkömmlichen DMARDs lassen sich in der Praxis im Gegensatz zum Studiensetting Steroide in höheren Dosierungen und auch intraartikulär einsetzen, was zu wesentlich höheren Remissionsraten und einem besseren antierosiven Effekt führt. Ein gutes Beispiel ist die TICORA-Studie, in welcher bei bedarfsorientierter Anwendung herkömmlicher Basismedikamente (Sulfasalazin, Methotrexat, Hydroxychloroquin, Ciclosponin A) und intraartikulärer Steroide nach 18 Monaten über 70 % der Patienten eine Remission erreicht haben 9. Zusammenfassend hat Methotrexat somit seinen Stellenwert als First-Line-Substanz in der Basis therapie der RA keineswegs eingebüsst! Die unter Methotrexat kaum erhöhte Infektneigung und seine viel geringeren Kosten sind zusätzliche Argumente, bei guter Verträglichkeit und Erreichen einer Remission auch langfristig auf Methotrexat zu setzen, je nach Krankheitsaktivität in Kombination mit anderen herkömmlichen DMARDs 10 –12. Als ausgezeichnete Alternative zu Methotrexat kommt selbstverständlich auch Leflunomid in Frage, welches sich ebenfalls bestens kombinieren lässt. Die traditionellen Basistherapeutika haben somit noch lange nicht ausgedient! Entsprechend werden sie weiterhin uneingeschränkt zur Primärtherapie der rheumatoiden Arthritis empfohlen 13. Die Kunst in der Praxis besteht darin, jene Patienten für herkömmliche Substanzen zu selektieren, welche darunter eine Remission erreichen und anerosiv bleiben. Herkömmliche DMARDs werden bei der Step-Down-, Step-Up- und Sequenzstrategie angewandt (Tabelle 1). Je aktiver und destruierender eine frühe rheumatoide Arthritis ist, umso eher wird man eine StepDown-Strategie wählen. Eine konsequente Step-upStrategie im Sinne von «Treat to Target» ist der Step-down-Strategie allerdings kaum unterlegen 15. Werden Steroide als Überbrückungstherapie bis zum Wirkungseintritt von Methotrexat schlecht toleriert (z. B. bei Diabetes mellitus) oder wirken sie ungenügend, lässt sich ein primärer Einsatz von Biologika aber selbstverständlich rechtfertigen. Zusätzliche Wirkung der herkömmlichen DMARDs Verringerung der Clearance des Biologikums, wodurch seine Konzentration ansteigen und seine Wirkung zunehmen kann Zunahme der immunologischen Toleranz des Biologikums, wodurch im L angzeitverlauf eine Beschleunigung der Clearance, eine Abnahme der Konzentration und damit eine Verkürzung des Drug Survival vermieden werden können Tabelle 2: Vorteile der Kombination traditioneller immunsupprimierender DMARDs mit einem Biologikum 9 Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Konventionelle DMARDs Schwerpunkt Neue Basistherapien Biologika (zusammen mit konventionellen DMARDs, falls möglich) Primärtherapie Unzureichende Wirkung/Verträglichkeit konventioneller DMARDs Gering bis mässig aktive Erkrankung Rasch erforderlicher W irkungseintritt Kein oder gering destruierender Verlauf Steroidintoleranz Erhöhtes Infektionsrisiko Mässig bis stark aktive E rkrankung Stark destruierender Verlauf Tabelle 3: Konventionelle DMARDs versus Biologika (Differentialindikation) Nach dem mutmasslichen Wirkungseintritt von Methotrexat darf dann aber nicht der Versuch unterlassen werden, das Biologikum wieder auszuschleichen. Kombination konventioneller DMARDs mit Biologika Seit Verfügbarkeit der Biologika wurde deren Wirkung nicht nur mit Methotrexat als Monotherapie verglichen, sondern auch mit der Kombination des Biologikums mit Methotrexat. In den meisten Studien zeigte sich, dass Methotrexat zusätzlich zum Biologikum einen mehr oder weniger additiven Effekt hat, weswegen bei aggressiven Formen der rheumatoiden Arthritis eine Kombination von Biologikum und herkömmlicher Substanz empfohlen wird, falls letztere nicht unverträglich oder unwirksam ist. Somit wird die Step-Up-Strategie verfolgt (Tabelle 1). Rituximab und Golimumab sind nur in Kombination mit Methotrexat kassenpflichtig; allerdings zeigen Registerdaten, dass diese Substanzen durchaus in Monotherapie verwendet werden können. Die Stepup-Strategie scheint einzig bei Tocilizumab gegenüber der Sequenztherapie keinen Vorteil zu haben 18. Es ist auch durchaus möglich, mehrere herkömmliche Basistherapeutika mit einem Biologikum zu kombinieren; allerdings sollte in üblicher Dosierung nicht mehr als ein immunsuppressives traditionelles Basistherapeutikum angewandt werden, um das Infektionsrisiko nicht zu stark zu erhöhen. Beispielsweise ist also eine Kombination von üblich dosiertem Methotrexat und Leflunomid in Kombination mit einem Biologikum nicht zu empfehlen. Die Zugabe nicht immunsuppressiver herkömmlicher DMARDs wie z. B. Sulfasalazin und Hydroxychloroquin hat den Vorteil einer additiven Wirkung ohne den Preis einer Erhöhung des Infektionsrisikos; bislang wurde sie in Studien allerdings kaum evaluiert. Eine immunsuppressive herkömmliche Begleittherapie mit Methotrexat kann die Clearance eines Biolo10 gikums verringern und dadurch dessen Bioverfügbarkeit und damit Wirkung erhöhen, weswegen von einem synergistischen Effekt gesprochen werden kann. Ein solcher wurde für Infliximab und Adalimumab gezeigt. Eine Begleittherapie mit Methotrexat vermindert die Clearance von Adalimumab um circa 40 %, wodurch höhere Adalimumab-Konzentrationen erreicht werden. Die dadurch erzielbare Wirkungsverstärkung hängt von der Dosierung von Methotrexat ab. In der CONCERTO-Studie konnte gezeigt werden, dass der Effekt von Methotrexat 10 bzw. 20 mg per os wöchentlich in Kombination mit Adalimumab etwa ähnlich war, dass bei tieferen Dosierungen von Methotrexat aber ein geringerer Effekt zu erwarten ist 19. Die Arbeit legt nahe, dass bei der Kombination von Methotrexat mit Adalimumab im Falle einer schlechten Toleranz von Methotrexat dessen Dosierung ohne wesentlichen Nachteil auf minimal 10 mg wöchentlich reduziert werden kann. Manche Langzeitstudien lassen zudem annehmen, dass die langfristige immunologische Toleranz eines Biologikums durch dessen Kombination mit einem konventionellen immunsupprimierenden DMARD und insbesondere Methotrexat erhöht wird; ein Mechanismus könnte die Vermeidung einer Bildung von Anti-Drug-Antikörpern sein. Dies gilt insbesondere für Biologika mit einem hohen nicht humanen Anteil der Molekularstruktur wie z. B. bei Infliximab. Dadurch können im Langzeitverlauf eine Beschleunigung der Clearance, eine Abnahme der Konzentration und somit eine Verkürzung des Drug Survival vermieden werden. Stellenwert der herkömmlichen DMARDs In der Therapie der RA haben die herkömmlichen Basismedikamente ihren Stellenwert vor allem bei einer gering bis mässig aktiven Erkrankung, bei einem nur wenig destruktiven Verlauf und bei Patienten mit einem erhöhten Infektionsrisiko (Tabelle 3). In der Primärtherapie der RA sind sie weiterhin Standard. Wegen des verzögerten Wirkungseintritts, des hohen Nebenwirkungspotentials und des häufigen Bedarfs für Kombinationen erfordert ihre Anwendung Geschick und viel Erfahrung. Werden sie sorgfältig auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten bzw. der Erkrankung abgestimmt, gelingt es häufig, eine Remission zu erreichen und auf Biologika zu verzichten. Die Literaturhinweise aller Artikel finden Sie unter: www.rheuma-schweiz.ch/fachzeitschrift EIN KLARES ZIEL – VON ANFANG AN Kurzfachinformation CIMZIA® Injektionslösung. Certolizumab pegol I: Morbus Crohn (MC): indiziert zur Induktion/Aufrechterhaltung eines klinischen Ansprechens und einer Remission bei Patienten mit aktivem Morbus Crohn, die auf eine konventionelle Behandlung nicht ausreichend angesprochen haben. Rheumatoide Arthritis (RA): In Kombination mit Methotrexat (MTX) für die Behandlung der mittelschweren bis schweren, aktiven rheumatoiden Arthritis bei erwachsenen Patienten, wenn das Ansprechen auf langwirksame Antirheumatika (Disease-Modifying Antirheumatic Drugs [DMARDs]) einschliesslich MTX ungenügend war. In Fällen von Unverträglichkeit gegenüber MTX oder wenn die Fortsetzung der Behandlung mit MTX ungeeignet ist, kann CIMZIA® als Monotherapie verabreicht werden. Psoriatische Arthritis (PsA): In Kombination mit MTX zur Behandlung aktiver psoriatischer Arthritis von erwachsenen Patienten, welche auf eine Therapie mit DMARDs unzureichend angesprochen haben. In Fällen von Unverträglichkeit gegenüber MTX oder wenn die Fortsetzung der Behandlung mit MTX ungeeignet ist, kann CIMZIA® als Monotherapie verabreicht werden. Axiale Spondyloarthritis (axSpA): indiziert zur Behandlung der schweren aktiven axialen Spondyloarthritis bei erwachsenen Patienten, einschliesslich Patienten mit schwerer aktiver ankylosierender Spondylitis und Patienten mit schwerer aktiver nicht-röntgenologischer axialer Spondyloarthritis, die auf eine konventionelle Therapie unzureichend angesprochen haben oder NSAIDs nicht vertragen. Patienten mit schwerer aktiver nicht-röntgenologischer axialer Spondyloarthritis sollten objektive Anzeichen einer Entzündung im MRI und durch erhöhtes CRP zeigen. D: MC: subkutane Injektion bei Erwachsenen 400 mg in Woche 0, 2 und 4, danach 400 mg alle 4 Wochen. RA: subkutane Injektion bei Erwachsenen 400 mg in Woche 0, 2 und 4, danach 200 mg alle 2 Wochen oder, wenn eine Dosis alle 2 Wochen nicht durchführbar ist, 400 mg alle 4 Wochen. PsA: subkutane Injektion bei Erwachsenen 400 mg in Woche 0, 2 und 4, danach 200 mg alle 2 Wochen. Bei Ansprechen der Patienten kann als alternative Dosierung 400 mg alle 4 Wochen berücksichtigt werden. axSpA: subkutane Injektion bei Erwachsenen 400 mg in Woche 0, 2 und 4, danach 200 mg alle 2 Wochen oder 400 mg alle 4 Wochen. Kinder (0-17 Jahre): Die Anwendung, Sicherheit und Wirksamkeit von CIMZIA® bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden. Senioren (> 65 Jahre): Bei der Behandlung älterer Patienten ist Vorsicht geboten. Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich. Für eine Dosierungsempfehlung bei Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen liegen keine ausreichenden Daten vor. KI: Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe. Diagnose von aktiver Tuberkulose oder anderen schweren Infektionen, wie z.B. eine Sepsis, ein Abszess oder opportunistische Infektionen. Mässige bis schwere Herzinsuffizienz (NYHA Klasse III/IV). VM: Immunsuppression, Infekte (wie z.B. Tuberkulose), Hepatitis B Virus- (HBV) Reaktivierung, maligne Tumore und lymphoproliferative Störungen (inkl. Melanom und Merkelzellkarzinoma), Herzinsuffizienz, hämatologische Ereignisse, neurologische Ereignisse, Überempfindlichkeit, Autoimmunität, Immunisierung, gleichzeitige Anwendung mit anderen Biologika, Operationen, aPPT-In-Vitro-Tests, Dünndarmobstruktion, ältere Patienten, Schwangerschaft und Stillzeit. UW (häufig): bakterielle Infektionen (inkl. Tuberkulose und Abszesse), virale Infektionen (inkl. Herpes, Papillomavirus und Influenza), Leukopenie (inkl. Lymphopenie, Neutropenie), eosinophile Störungen, sensorische Störungen (inkl. Parästhesie), Kopfschmerzen (inkl. Migräne), Übelkeit und Erbrechen, Hepatitis (erhöhte Leberenzymwerte), Hautausschlag, Schmerzen des Bewegungsapparats, Anzeichen und Symptome von rheumatoider Arthritis, Fieber, Schmerz (beliebige Lokalisation), Asthenie, Pruritus (beliebige Stelle), Reaktionen an der Injektionsstelle (inkl. Schmerz, Quetschung, Hämatom, Rötung, Ödeme, Irritationen, Verfärbungen, Nekrosen, Phlebitis, Ulzera), Erschöpfung. IA: Die Kombination von CIMZIA® mit Anakinra oder Abatacept wird nicht empfohlen. Packungen: 2 gebrauchsfertige Spritzen zu je 200 mg Certolizumab pegol in 1ml. Abgabekategorie B. Kassenzulässig. Kostengutsprache nötig (siehe SL). Detaillierte Informationen siehe www.swissmedicinfo.ch. © UCB-Pharma AG, all rights reserved, 2015. Referenzen: 1. Kurzfachinformation CIMZIA®. www.swissmedicinfo.ch. CIMZIA® AXSPA Inserat/0615DPOM © 2015 UCB-Pharma AG. All rights reserved. Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Schwerpunkt Neue Basistherapien Initialbehandlung mit Biologika oder Step-Up-Verfahren bei RA? Dr. Piotr Urbaniak Rheumatologie Universitätsspital Basel Prof. Dr. Diego Kyburz Rheumatologie Universitätsspital Basel Das Management der Rheumatoiden Arthritis (RA) hat sich in den letzten 20 Jahren nicht nur durch die Entwicklung und Zulassung neuer, potenter Medikamente stark verändert. Die Einigung auf verlässliche Beurteilungsmethoden, deren Anwendung in Studien und im klinischen Alltag sowie die Erkenntnisse der Vorteile einer aggressiven Behandlung der frühen RA flossen in die laufend ergänzten Empfehlungen ein. Die Verbesserung der technischen Hilfsmittel wie Ultraschall und MRI ermöglichen eine Vereinfachung der Therapieentscheide. Dies führte zur Empfehlung der «Treat-To-Target»Strategie mit initial engmaschigen Kontrollen und therapeutischen Anpassungen mit dem Ziel einer Vollremission oder zumindest einer tiefen Krankheitsaktivität 1. Gemäss Update der EULAR-Empfehlungen zur Behandlung der RA von 2013 kommt als Therapie der 1. Wahl ein csDMARD (conventional synthetic DMARD), meist Methotrexat, allenfalls kombiniert mit tief dosierten Glucokortikoiden, zum Einsatz 2. In diese Empfehlungen fliessen explizit auch die Medikamentenkosten ein. Falls Methotrexat kontraindiziert oder nicht vertragen wird, sollte die Gabe von Sulfasalazin oder Leflunomid erwogen werden. Falls das Therapieziel mit dem ersten csDMARD nicht erreicht wird, sollte bei Vorliegen ungünstiger prognostischer Faktoren ein bDMARD hinzugegeben werden (TNFα-Hemmer oder Abatacept oder Tocilizumab). Als ungünstige prognostische Fakto12 ren werden hochtitrige RF/ACPA-Positivität, sehr hohe Krankheitsaktivität und frühe Gelenksschädigung beschrieben. Ein Therapiebeginn mit einem bDMARD oder Tofacitinib bei csDMARD-naiven Patienten kommt in den Empfehlungen nicht vor. Wenn sämtliche Therapieempfehlungen auf eine aggressive Krankheitskontrolle ausgerichtet sind, stellt sich die Frage, ob nicht ein sofortiger Beginn einer Biologikatherapie zusätzlichen Nutzen brächte, insbesondere vor dem Hintergrund, dass 50 –75% der Patienten mit früher RA unzureichend auf eine MTX-Therapie (mit oder ohne low dose Glucokortikoiden) innerhalb von 6–12 Monaten ansprechen 3– 9. Anlässlich des DGRh-Kongresses 2011 fand eine interessante TED-Abstimmung statt, in welcher anhand hypothetischer Fallbeispiele die Therapie entscheidungen von deutschen Rheumatologen erhoben wurden 10. Kurz davor wurden die EULARTherapiealgorithmen und das Treat-To-Target-Konzept publiziert, die auch wirtschaftliche Aspekte berücksichtigen. Bei diesen TED-Umfragen wurden Fälle konstruiert, in denen nahe Angehörige betroffen waren. Im ersten Fall entwickelt Ihr/e Ehefrau /mann innerhalb von 6 Wochen die typischen Symptome einer RA mit folgender Konstellation: DAS28-CRP 6,1. RF und ACPA positiv, Nichtraucher, sonografisch aktive Synovitis der Hände, kleine Erosion am Processus styloideus ulnae sowie MTP V beidseits. Die meisten befragten Kollegen hätten hier entsprechend den Leitlinien mit einer MTX-Monotherapie begonnen. Allerdings gaben 14% der befragten Kollegen an, dass sie eine Kombinationstherapie mit Biologika durchführen würden. Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Schwerpunkt Neue Basistherapien Im zweiten Fall weist Ihr erwachsenes Patenkind mit einer bisher gut eingestellten RA unter MTX 15mg p.o. ohne Destruktionen seit 6 Wochen eine Schubsituation trotz Prednisolon-Stoss auf, und Sie wollen seine Cellokarriere erhalten: DAS 28-CRP 5,8. RF negativ, ACPA positiv, Nichtraucher. MRI der Hände: ausgeprägte Carpusarthritis, keine Erosionen. Fast zwei Drittel der Kollegen stimmten für den Einsatz einer Kombinationstherapie mit Biologika, während 21,2 % primär ein zusätzliches csDMARD einsetzen würden. Gemäss EULAR-Empfehlungen ist in dieser Situation der Einsatz eines Biologikums zumindest diskutabel. Das Resultat lässt darauf schliessen, dass Biologika als wirksamere Therapie gegenüber DMARD-add on angesehen werden, insbesondere bei einer delikaten Indikationsstellung wie der Behandlung naher Angehöriger. Faktoren, die über die Transition zum TNF-Hemmer entscheiden, sind demnach nicht nur die oben beschriebenen, prognostisch ungünstigen Risikofaktoren, sondern auch die klinische Erfahrung. Wirtschaftliche Aspekte Die Kostenübernahme durch die Krankenkassen regelt momentan die Verschreibungspraxis und schränkt die first line Biologikagabe ein. Letztere ist nicht kassenzulässig und wird meist nicht übernommen. Verschiedene Publikationen befassen sich mit den wirtschaftlichen Aspekten einer Biologikatherapie bei DMARD naiver Früh-RA 11, 12. Die Interpretation solcher Daten ist schwierig, da unterschiedliche Faktoren berücksichtigt werden müssen (z. B. welche ACR-Response Rate ist relevant für die Arbeitsfähigkeit, unterschiedliche Berechnungen der quality-adjusted life-years (QALY), welche Kosten / QALY gelten als kosteneffizient usw.). Anteil der Patienten wirksam, sodass eine TNFHemmer Monotherapie aus der Perspektive der Kosteneffizienz nicht empfohlen wird. Das beste Kosten-Nutzen Verhältnis wurde für MTX und Etanercept beschrieben. Nach TNF-Versagen scheint die kosteneffizienteste Therapie Rituximab zu sein. Allerdings fehlen Kostenberechnungen bei Langzeituntersuchungen, bei denen Biologika früh eingesetzt, bei Vollremission das Intervall verlängert oder das Medikament gestoppt wurde. Spätfolgen der insuffizient behandelten RA (z. B. Prothesen, Synovektomien usw.) wurden nicht berücksichtigt. Möglicherweise fehlen uns noch 10 weitere Jahre Erfahrung. Studien zur Initialbehandlung mit Biologika Es werden zunehmend Studien mit DMARD-naiven Patienten publiziert, in welchen die Überlegenheit der Biologika im Vergleich zur empfohlenen Basistherapie mit MTX-Monotherapie gezeigt wird. Mit diesen mehrheitlich pharmagesponserten Studien wird der stattgefundene Paradigmenwechsel hin zur hit hard and early-Strategie weiter vorangetrieben. Das Anfang 2014 erschienene Review über die Wirksamkeit von Biologika gibt eine Übersicht über relevante Arbeiten, die verschiedene Therapie konstellationen, insbesondere bei DMARD-naiven Patienten, miteinander vergleichen 13. Arbeiten mit einem Step-Up-Arm sind rar. Initiale Kombinationstherapie vs. DMARDMonotherapie (Auswahl) Die 2009 erschienene GUEPARD-Studie ist eine der wenigen Arbeiten, die eine initiale Biologika- Kombinationstherapie mit einer Step-Up-Therapie (3 Monate MTX-Mono, Biologika additiv bei erhöhter Aktivität) bei Früh-RA vergleicht und dem klinischen Alltag sehr nahe kommt 14. Die Zahl der ein- Darunter wurden unter anderem Infliximab in Kombination mit MTX, Etanercept Monotherapie versus MTX und Adalimumab Monotherapie versus Kombinationstherapie mit MTX verglichen. MTX ist vergleichsweise günstig und in einem beträchtlichen 13 Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Schwerpunkt Neue Basistherapien geschlossenen Patienten war allerdings mit insgesamt 65 Patienten tief. In der Gruppe 1 wurden Patienten mit Früh-RA (< 6 Monate) mit MTX max. 20 mg / Woche und Adalimumab 40 mg alle 2 Wochen behandelt. Bei fehlendem Ansprechen konnte nach 12 Wochen Adalimumab durch Etanercept oder Leflunomid ersetzt werden. Die Gruppe 2 wurde mit MTX-Monotherapie behandelt. Falls diese Gruppe nach 12 Wochen keine geringe Krankheitsaktivität erreichte (DAS28 > 3,2) wurde folgendes Step-Up-Verfahren angewendet: Entweder MTX plus Adalimumab wöchentlich oder zweiwöchentlich, MTX plus Etanercept (2x25mg / Woche) oder MTX plus Leflunomid. In beiden Gruppen wurden bei Erreichen einer Vollremission Medikamente ausgeschlichen und bei erneuter Aktivität wieder eingesetzt. Primärer Endpunkt war der Anteil der Patienten mit tiefer Krankheitsaktivität, die nach 12 Wochen keinen und nach einem Jahr wieder einen TNF-Hemmer hatten. Zudem wurden die klinische Aktivität und die radiologische Progression zwischen den Gruppen verglichen. Nach 12 Wochen war die Kombinationstherapie der MTX-Monotherapie bezüglich Krankheitsaktivität überlegen. Nach 52 Wochen fanden sich keinerlei signifikante Unterschiede. Die radiologische Progression war nicht unterschiedlich, d. h. die Patienten, die initial MTX erhielten und bei denen die Biologika-Transition bei erhöhter klinischer Aktivität nach 12 Wochen erfolgte, hatten keinen klinischen und radiologischen Nachteil. In der COMET-Studie erhielten Patienten mit FrühRA entweder Etanercept plus MTX oder MTX-Monotherapie für 1 Jahr. Die Kombinationstherapie war bezüglich klinischer Remission (50 % vs. 28 %) und radiologischer Nichtprogression (80 % vs. 59 %) der MTX-Therapie überlegen. Eine Rescue-Therapie im MTX-Arm gab es nicht, sodass keine Aussagen über den Vergleich einer initialen Kombinationstherapie mit einer Step-Up-Therapie gemacht werden können. Die PREMIER-Studie verglich bei MTX-naiven Patienten mit aggressiver Früh-RA Adalimumab plus MTX mit MTX-Monotherapie oder Adalimumab-Monotherapie 16. Endpunkte waren klinische Aktivität und radiologische Progression nach einem und zwei Jahren. Eine Step-Up Behandlung wurde nicht durchgeführt. Die Kombinationstherapie war den beiden Monotherapie-Armen hinsichtlich klinischer Aktivität und radiologischer Progression signifikant überlegen. Ein ähnliches Outcome bei ver- 14 gleichbarem Studiendesign zeigten die OPTIMAStudie 17 und die GO-BEFORE Studie (Golimumab), ebenfalls ohne Step-Up Behandlung 18. In der AGREE-Studie wurde bei aggressiver FrühRA mit schlechten prognostischen Faktoren ein signifikant besseres Outcome bezüglich klinischer A ktivität und radiologischer Progression in der Abatacept plus MTX-Gruppe versus MTX plus Placebogruppe nachgewiesen 19. Nach einem Jahr erhielten alle Patienten open-label Abatacept plus MTX. Dies führte zu einem vergleichbaren klinischen Outcome. Die radiologische Progression konnte zwar nach Hinzugabe von Abatacept im zweiten Jahr verbessert werden, verhielt sich aber weiterhin zugunsten der initialen KombinationstherapieGruppe. In der IMAGE-Studie wurden bei MTX-naiven, mehrheitlich seropositiven Patienten MTX-Monotherapie (plus Placebo) vs. Rituximab 2 x 500 mg plus MTX vs. Rituximab 2 x 1000 mg plus MTX bzgl. radiologischer Progression und klinschem Outcome verglichen 20. Nach 52 Wochen waren die Kombinationstherapien der MTX-Monotherapie bezüglich klinischen Ansprechens und die höherdosierte R ituximab-Gruppe auch bezüglich radiologischer Progression überlegen. Auch bei dieser Studie gab es keine Step-Up Therapie im MTX-Arm. Die HIT HARD-Studie verglich bei aktiver Früh-RA das Ansprechen von Adalimumab und MTX (15 mg / Woche) mit MTX und Placebo über 24 Wochen 21. Danach erhielten alle Patienten eine MTX Monotherapie bis Woche 48. Der primäre Outcome war der DAS28 nach 48 Wochen. Sekundärer Outcome waren Vollremission, ACR-Response, HAQ-Score und radiologische Progression. Nach 24 Wochen war die Kombinationstherapie mit Adalimumab hinsichtlich DAS28-Reduktion, Vollremission und HAQ überlegen. Die Werte waren nach 48 Wochen nicht mehr signifikant. Die radiologische Progression allerdings war nach 48 Wochen in der zuvor mit Adalimumab behandelten Gruppe signifikant geringer, Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Schwerpunkt Neue Basistherapien d. h. der protektive Effekt konnte noch 6 Monate nach Biologikastopp nachgewiesen werden. Die bereits 2005 publizierte BeSt-Studie verglich 4 verschiedene Behandlungsstrategien 22. Sequentielle DMARD-Monotherapie vs. Step-Up DMARDKombinationstherapie vs. initiale DMARD-Kombinationstherapie mit Hochdosissteroiden vs. initiale Kombinationstherapie mit Infliximab. Die Therapieanpassungen wurden alle 3 Monate mit dem Ziel einer tiefen Krankheitsaktivität durchgeführt. Am besten schnitten die Kombinationstherapie mit Hochdosissteroidtherapie (60 mg mit Tapering in 7 Wochen auf 7,5 mg /d) und die Kombinationstherapie mit Infliximab ab (D-HAQ und radiologische Progression). D.h. die initiale Infliximabgabe (zusammen mit MTX) war einer Step-Up-Therapie überlegen, wobei nach Versagen der MTX-Monotherapie zuerst Sulfasalazin, bei weiterhin erhöhter Krankheitsaktivität Hydroxychloroquin und nach weiteren drei Monaten Prednison dazugegeben wurden. Einschränkend ist zu sagen, dass im Step-Up-Behandlungsarm zu Beginn keine Steroide verabreicht werden durften, was dem klinischen Alltag nicht entspricht. Ein ähnliches Studiendesign hatte die TEAR Studie, in welcher ebenfalls 4 Behandlungsgruppen verglichen wurden: Initialtherapie mit MTX plus Etanercept vs. initiale Trippeltherapie (MTX, Sulfasalazin und Hydroxychloroquin) vs. Step-Up Therapie von MTX zu einer Kombinationstherapie mit Etanercept oder Sulfasalazin plus Hydroxychloroquin nach 24 Wochen bei einem DAS28 (BSR) > 3,2. Der primäre Outcome war der DAS28 (BSR) nach 48 und 102 Wochen. Nach 24 Wochen war das klinische Ansprechen in den beiden Kombinationsgruppen besser als in der MTX-Monotherapiegruppe. Zwischen den Kombinationsgruppen gab es keine signifikanten Unterschiede. Nach 48 und 102 Wochen waren keine signifikanten klinischen Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen auszumachen. In Woche 102 wies die Gruppe, die initial MTX plus Etanercept erhielt, eine geringere radiologische Progression auf als die Trippeltherapiegruppe 23. In der kürzlich publizierten C-OPERA Studie von T. Atsumi et al., die als Einschlusskriterium die neuen 2010 ACR / EULAR-Klassifikationskriterien anwendet, wird bei MTX-naiven Patienten mit früher RA (<12 Monate) und schlechten prognostischen Faktoren Certolizumab und MTX versus MTX und Placebo verglichen 24. Sämtliche Patienten waren hochtitrig ACPA-positiv mit oder ohne Rheumafaktor und bei zwei Dritteln der Patienten waren bereits Erosionen zu sehen. Der primäre Endpunkt war die Verhinderung der radiologischen Progression nach 52 Wochen, sekundäre Endpunkte die Veränderung des mTSS nach 24 Wochen und die klinische Remission in Woche 24 und 52. Nach 24 Wochen war bei hoher klinischer Aktivität eine «Rescue Behandlung» mit open label Certolizumab erlaubt. Die Resultate sprechen für die first line Biologikatherapie in Kombination mit MTX. Auch die Subgruppenanalysen, stratifiziert nach anti-CCP Antikörpern, RF, CRP, Matrix Metalloproteinase-3, HAQ-DI, DAS28 (BSR) und durchschnittlicher MTXDosis ergeben eine geringere radiologische Progression in der Certolizumab-Gruppe. Die DAS28 (BSR) Remissionsraten waren nach 24 und 52 Wochen 20 % höher in der Certolizumab-Gruppe. Dennoch gibt diese Studie keine definitive Antwort auf die Frage, ob bei Hochrisikopatienten eine first line Therapie mit Biologika gerechtfertigt ist. Der Wechsel in die Rescue-Gruppe war erst nach 24 Wochen möglich. Dies entspricht nicht dem klinischen Alltag. Bei Hochrisikopatienten mit vorhandenen Erosionen und hochtitrigen ACPA-Werten ist nach 3 Monaten eine Umstellung auf ein Biologikum indiziert. Es ist unklar, ob eine 3 monatige Verzögerung zu einem relevanten negativen Outcome hinsichtlich radiologischer Progression führt. Die radiologische «Nicht-Progressions-Rate» unter MTX-Monotherapie betrug immerhin 70,7 % im Vergleich zu 82,9 % in der Certolizumab-Gruppe und die Remissionsrate unter der MTX-Monotherapie war mit rund einem Drittel hoch (SDAI: 33,8 %, Boolean: 28,0 %, DAS28 (BSR) 36,9 %). Die durchschnittliche Dosis des MTX betrug zwar lediglich 12 mg / Woche, allerdings war das durchschnittliche Gewicht der (japanischen) Patientinnen und Patienten 57 kg, sodass die Körpergewicht-adaptierte Dosis mit den bis herigen Studien vergleichbar ist. Die Subgruppenanalysen bestätigen die Resultate der CONCERTOStudie (Kombinationstherapie Adalimumab und MTX bei früher RA), wonach keine Korrelation zwischen MTX-Dosis und radiologischer Progression ausgemacht werden kann 25. In der OPTIMA-Studie, in der 60 % der eingeschlossenen Patienten Erosionen aufwiesen, wurde nach 15 Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Schwerpunkt Neue Basistherapien 26 Wochen MTX-Monotherapie eine Rescue-Therapie (plus Adalimumab) untersucht 26. Diese Gruppe sprach gut auf die zusätzliche Biologikagabe an und unterschied sich in Woche 78 bezüglich k linischen Ansprechens nicht von der Gruppe mit der initialen Kombinationsstherapie. Die radiologische Progression konnte ebenso positiv beeinflusst werden. Eine sehr interessante, klinisch orientierte Studie ist die OPERA-Studie, welche ebenfalls DMARD- naive Patienten mit einer Krankheitsdauer von < 6 Monaten einschloss (27). Eine Gruppe erhielt MTX und Adalimumab und die andere Gruppe MTX und Placebo. Bei allen Kontrollvisiten wurden bis max. 4 geschwollene Gelenke mit Triamcinolon infiltriert. Falls keine tiefe Krankheitsaktivität erreicht werden konnte, wurde in beiden Gruppen nach 3 Monaten Sulfasalazin und Hydroxychloroquin dazugegeben. Nach 12 Monaten war der primäre Endpunkt (DAS28 CRP < 3,2) nicht signifikant unterschiedlich in den beiden Gruppen. Allerdings war der DAS28 bei sämtlichen Kontrollvisiten (Monat 1, 2, 3, 6, 9, 12) in der Adalimumab-Gruppe signifikant tiefer und die Remissionsraten höher (74 % DAS-Remission, 61 % CDAI, 57 % SDAI, 48 % ACR / EULAR Boolean). Möglicherweise sind die hohen Remissionsraten neben den intraartikulären Infiltrationen auch auf die im Vergleich zu anderen Studien etwas tieferen Baseline DAS28-Werte und die unterschiedliche Baseline Seropositivität zurückzuführen. Eine der wenigen Studien, die nach 52 und nach 78 Wochen keine Überlegenheit einer Kombinationstherapie mit einem TNF-Hemmer versus MTX- Monotherapie zeigen konnte, war die EMPIRE-Studie, in welcher mehrheitlich seropositive Patienten mit einer Krankheitsdauer von < 3 Monaten eingeschlossen wurden 28. Allerdings wurde die Etanercept-Gabe bei Vollremission oder spätestens nach 52 Wochen gestoppt. Biologika-Monotherapie vs. DMARD-Monotherapie (Auswahl) In der ETA-Studie mit 632 MTX-naiven (aber nicht DMARD-naiven) Patienten mit früher RA war die 25 mg Etanercept-Monotherapie Gruppe der MTXMonotherapie Gruppe bezüglich ACR20, 50 und 70 16 nach 6 Monaten überlegen 29. Nach 12 Monaten war kein statistischer Unterschied der ACR-Aktivität zu verzeichnen. Die radiologische Progression war in der Etanercept-Gruppe nach 12 Monaten geringer. Ähnlich konnte die ERA-Studie bei erosiver FrühRA eine leichte Überlegenheit von Etanercept gegenüber MTX nach 12 und nach 24 Monaten bezüglich radiologischer Progression und der Zeit bis zum k linischen Ansprechen zeigen 30, wohingegen die TEMPO Studie, in welcher ebenfalls Etanercept gegenüber MTX verglichen wurde, keine klinischen Unterschiede der beiden Monotherapien ausmachen konnte 31. Aus der Übersichtsarbeit von Cem Gabay, die die Studienlage der Biologikamonotherapie zusammenfasst, geht hervor, dass TNF-Hemmer in Monotherapie bezüglich klinischen Ansprechens und radiologischer Progression schlechter wirksam sind als in Kombinationstherapie mit MTX, sodass generell eine Kombinationstherapie mit einem DMARD empfohlen wird 32. Gute Daten gibt es für die Überlegenheit von Tocilizumab gegenüber MTX. Die FUNCTION-Studie verglich MTX-naive Patienten mit Früh-RA (MTX- Monotherapie vs. TCZ 8 mg / kg plus MTX vs. TCZ 8 mg / kg vs. TCZ 4 mg / kg) 33. Beide Kombinationstherapien und die TCZ-Monotherapie waren der MTX-Monotherapie bezüglich klinischer Aktivität und radiologischer Progression überlegen. Eine Step-Up-Therapie gab es nicht. Die AMBITION-Studie, in welcher die mittlere Krankheitsdauer allerdings 6,3 Jahre betrug und nicht alle Patienten MTX-naiv waren, und die TOMERA-Studie zeigten ein ähnliches Resultat 34,35. Eine aktuell als Abstract am EULAR vorgestellte dreiarmige Studie (U-ACTEARLY) zeigt bei DMARD-naiven Patienten mit einer Krankheitsdauer von weniger als einem Jahr, dass sowohl die TCZ-Monotherapie als auch die TCZ + MTX der MTX-Monotherapie bezüglich klinischer Remissionsrate deutlich überlegen ist 36. Schlussfolgerung Gemäss Studienlage ist ein first line Einsatz eines Biologikums (in Kombination mit MTX, respektive bei Tocilizumab als Monotherapie) bei aggressiver Früh-RA eine wirksame Therapie und könnte bei manchen Patienten möglicherweise sinnvoll sein. Es gibt Daten, die zeigen, dass ein früher Biologika einsatz mit rascher Induktion einer Vollremission (window of opportunity) bei einem beträchtlichen Anteil der Patienten mit Früh-RA einen Therapie- Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 stopp mit anhaltender Remission ohne Therapie ermöglicht (OPTIMA). Allerdings würde man angesichts der hohen Prävalenz der RA viele Patienten unnötig mit Biologika behandeln, da bis zu 50 % der Patienten auch langfristig nicht auf Biologika angewiesen sind (BeSt, SWEFOT 37, GUEPARD), wobei die Einschlusskriterien der Studien unterschiedlich waren und der Prozentsatz bei aggressiver RA wohl viel tiefer liegt. Wesentlich im klinischen Alltag ist die Verabreichung von Steroiden, was nur in wenigen Studien zum Tragen kommt. Eine initiale Steroidgabe hat sich als ebenso wirksam in der Behandlung der Früh-RA erwiesen wie eine initiale Biologikatherapie (BeSt, IDEA 38). Bisher gibt es keine Studie, die nachweist, dass sich nach unzureichendem Ansprechen auf ein DMARD eine dreimonatige Verzögerung bis zum Einsatz eines Biologikums beim Step-Up-Verfahren zu einem längerfristigen Nachteil für den Patienten auswirken würde. Wahrscheinlich sind aufgrund der Datenlage die EULAR-Empfehlungen von 2013 insbesondere für die aggressive Früh-RA nicht stringent genug formuliert, da 6 Monate bis zum Beginn eines Biologikums bei gewissen Patienten zu lang sein dürften. Das Update von 2014 «Treating rheumatoid arthritis to target» empfiehlt zwar die 1–3 monatliche Kontrolle zu Beginn mit Anpassung der Therapie, gibt aber keine konkreten Therapieempfehlungen. Nicht zuletzt wirtschaftliche Gründe verunmöglichen einen sehr frühen Einsatz teurer Medikamente, was in den EULAR-Empfehlungen berücksichtigt ist, wobei die Datenlage für die Früh-RA nicht ergiebig ist. Es wäre interessant zu wissen, ob bei gewissen Patienten mit einer RA die primäre Biologikagabe langfristig kosteneffizient wäre. Könnte eine äusserst aggressive frühe Therapie im Sinne einer hit hard and early-Strategie somit auch wirtschaftlich sein? Nach wie vor fehlen Biomarker, die uns die Risikopatienten definieren, welche von einer frühen Biologikatherapie profitieren respektive lediglich mit csDMARDs behandelt werden können und uns die Frage beantworten. Aus diesem Grund erscheint momentan eine first line Biologikatherapie nur in Ausnahmefällen gerechtfertigt zu sein. Die Literaturhinweise aller Artikel finden Sie unter: www.rheuma-schweiz.ch/fachzeitschrift Neue Broschüre: Effizienter kommunizieren Arzt_Patient_Titel_D 10.07.15 15:35 Seite 1 Leben mit Rheuma Patient und Arzt: Wenn zwei sich verstehen Ganze 60 Seiten widmen sich den vielfältigen Aspekten der Kommunikation zwischen Arzt und Patient. 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Nous proposons une revue non exhaustive des données publiées en 2014 et 2015, incluant les résumés et posters publiés à l’occasion de l’EULAR en juin 2015. Nous ne rappellerons pas les données publiées antérieurement évaluant l’efficacité et la tolérance du traitement. Efficacité clinique L’efficacité du tofacitinib à long terme dans la PR se confirme. Dans les études d’extension, Wollenhaupt et al. ont publié les données sur un suivi des patients sur 6 ans rassemblant plus de 4800 patients. L’efficacité clinique s’est maintenue à 72 mois de traitement avec des scores ACR 20/50/ 70 de 80.8 %, 61.5 %, 35.9 % respectivement. Le DAS28-VS moyen était de 6.29 à l’inclusion des patients, 3.74 après 1 mois et 3.32 après 72 mois de traitement. Le HAQ-DI était de 1.42 à l’inclusion et de 0.77 après 72 mois de traitement. 18 Le tofacitinib en première ligne est meilleur que le méthotrexate. Lee et al. ont publié les résultats d’une étude randomisée contrôlée comprenant 958 patients souffrant de PR traités par tofacitinib comparé au méthotrexate montrant une efficacité supérieure du tofacitinib avec des taux de réponse après 24 mois de traitement ACR 20/50/ 70 de 64 % / 49 % /34 % respectivement (posologie : 2 x 5 mg / j). Le tofacitinib peut être utilisé chez les patients âgés. Tsuchida a publié une étude rétrospective évaluant l’efficacité du tofacitinib chez les patients âgés de plus de 70 ans au début du traitement, avec un suivi de 6 mois. 17 patients ont été inclus. Ils ont été traité à une posologie de tofacitinib d’une fois 5 mg par jour (posologie inhabituelle), 59 % étaient traités aussi par méthotrexate (dose moyenne : 7 mg /semaine) et 65 % étaient aussi sous corticothérapie. Le DAS28-VS moyen est passé de 4.18 à 2.84 à 6 mois. 6 patients ont développé des effets secondaires (2 zonas, 1 AVC). Le bilan biologique n’a pas montré de modification significative. Le tofacitinib semble ralentir l’évolution radiologique dans la PR. Van der Heijde et al. ont effectué une analyse de sensibilité des données des études de phase 3 ORAL Scan et ORAL Start pour évaluer l’inhibition de la progression radiologique. Ils concluent que les deux posologies (2 x 5mg et 2 x 10mg) de tofacitinib dans les études précitées ont démontré une inhibition de la progression radiologique chez les patients à haut-risque de présenter des érosions radiologiques. Sécurité et tolérance Le tofacitinib a un profil de sécurité similaire aux biologiques. Une analyse de revues systématiques publiées les 5 dernières années, par Reyes Sanchez et al., de patients souffrant de PR, traités par tofacitinib + méthotrexate ou un médicament biologique + méthotrexate après échec de traitement au méthotrexate, rassemblant les données de 30 essais cliniques, a montré un profil de sécurité similaire du tofacitinib comparé aux traitements biologiques concernant les effets secondaires graves et les infections sévères. Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Schwerpunkt Neue Basistherapien Le profil des effets secondaires à long terme du tofacitinib est de mieux en mieux connu. Wollenhaupt et al. ont publié les données de sécurité et de tolérance provenant des études d’extension du programme tofacitinib dans la PR rassemblant plus de 4800 patients, correspondant à une exposition au traitement de plus de 12’000 patients-année avec une durée moyenne de traitement de 2.5 ans (max. 6 ans). Ces données complètent celles publiées en 2014 par Cohen et al. et en 2015 par Curtis et al. sur le même collectif de patients. 36 % des patients ont interrompu leur traitement, 18.2 % en raison d’effets secondaires, 2.7 % en raison d’une réponse clinique insuffisante. Les effets secondaires les plus fréquents (63.4 %) étaient les infections (sphère ORL 16 %, voies aériennes 15 %, voies urinaires 10 %). Des infections sévères ont été observées chez 7.2 % des patients (incidence : 2.9 pour 100 patients-années). L’âge, une corticothérapie en cours, un diabète et la posologie du tofacitinib semblait être liée à un risque augmenté d’infection sévère. Les effets indésirables concernaient sinon le système ostéo-articulaire (34 %) et le système digestif (30 %). Des cancers (hors cancer cutané non mélanocytaire, cf. ci-dessous) ont été observés chez 2.5 % des patients, correspondant à une incidence de 1.0 pour 100 patients-années. L’incidence globale des effets indésirables est restée stable dans le temps. Sur le plan biologique, une anémie (< 80 g / l ou chute de > 20 g / l) a été observée chez 6.1 % des patients et une augmentation des transaminases chez 1.6 % des patients. Une neutropénie modérée était présente chez 1.3 % des patients et aucun patient n’a développé d’agranulocytose. Une augmentation de 50 % de la créatinine a été observée chez 3.1 % des patients. Le risque de cancer cutané induit par le tofacitinib semble identique à celui des anti-TNF. Curtis et al. ont analysé les données provenant des études randomisées de phase 1, 2, 3 et des études d’extension du programme tofacitinib dans la PR pour calculer l’incidence des cancers dermatologiques (hors mélanome). Ces études rassemblent plus de 6000 patients correspondant à une exposition de plus de 15’000 patients-années au tofacitinib. 83 patients ont développé un carcinome basocellulaire ou spinocellulaire correspondant à une incidence de 0.55 pour 100 patients-années. Les patients traités en co-médication par un DMARD, ayant déjà été traité dans le passé par un anti-TNF, caucasiens et âgés de plus de 65 ans ont présenté une incidence plus élevée de cancers cutanés. L’incidence est restée stable dans le temps et elle est comparable aux valeurs publiées dans les études cliniques des patients souffrant de PR traités par anti-TNF. Le risque de tuberculose existe comme avec la plupart des biothérapies particulièrement dans le zones endémiques. Souto et al. se sont intéressé dans une revue systématique et méta-analyse spécifiquement au risque de tuberculose chez les patients souffrant de maladies auto-immunes traités par biothérapie ou tofacitinib. Il n’y avait que très peu de cas de tuberculose déclarés sous tofacitinib dans les études randomisées. Dans les études d’extension, une augmentation du risque de tuberculose est noté, comparable aux biologiques, surtout dans les zones endémiques. On connait mieux le profil des patients ayant développé un zona sous tofacitinib. Winthrop et al. ont étudié les cas de zona survenus dans les études de phase 2 et 3 et les études d’extension du tofacitinib. 239 patients ont été identifiés (incidence : 4.4 pour 100 patients-années), dont seulement un cas touchait plusieurs dermatomes. 24 patients ont dû stopper le traitement et 16 patients ont été hospitalisés ou traités par médicament intraveineux. Le risque de zona était augmenté chez les patients d’origine asiatique. Des premières données sur la grossesse et le tofacitinib ont été publiées. Marren et al. ont revu les cas de patientes exposées au tofacitinib pendant leurs gros- 19 Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Schwerpunkt Neue Basistherapien sesses dans la base de données de pharmacovigilance du fabricant. 32 patientes ont été identifiées, dont 10 prenaient également du méthotrexate. Les patientes ont donné naissance à 14 nouveau-nés en bonne santé. Il y a eu 6 fausses-couches, 4 interruptions volontaires de grossesse, un enfant mort-né et un enfant souffrant d’une sténose de l’artère pulmonaire. Plusieurs études confirment la discrète augmentation des lipides sous tofacitinib. Souto et al. ont étudié dans une revue systématique et méta-analyse la modification du profil lipidique chez les patients souffrant de PR traités par biothérapie ou tofacitinib. 25 articles ont été retenus dans l’analyse. Il est observé une perturbation du profil lipidique chez les patients traités par tocilizumab et tofacitinib par rapport aux patients traités par anti-TNF. Chez les patients traités par tofacitinib à 2 x 5 mg par jour, on mesurait une augmentation moyenne du HDL-cholestérol de 0.34 mmol / l et du LDL-cholestérol de 0.29 mmol / l. Le tofacitinib diminue mais ne supprime pas la réponse à certains vaccins. Winthrop et al. ont mesuré l’effet du tofacitinib sur l’immunogénicité aux vaccins contre le pneumocoque et l’influenzae chez 400 patients. Il a été constaté une diminution du taux de réponse vaccinale satisfaisante contre le pneumocoque sous tofacitinib (45 %) versus placebo (68 %), surtout en co-médication avec le méthotrexate. Le taux de réponse vaccinale satisfaisante contre influenzae était par contre comparable entre les patients traités par tofacitinib ou placebo (57–62 %) avec cependant une diminution des titres d’anticorps dans le groupe tofacitinib dont la signification clinique n’est pas établie. L’interruption du traitement une semaine avant la vaccination n’a pas montré d’impact sur l’immunogénicité aux vaccins. Situation en Suisse Utilisation actuelle Depuis son introduction en septembre 2013 plusieurs centaines de patients ont déjà bénéficiés de ce traitement en Suisse. Environ 150 d'entre eux ont été inclus dans le SCQM. Par ailleurs, une analyse prospective des patients recevant le tofacitinib portant sur l'efficacité et les effets secondaires va débuter dès septembre 2015. Elle est prévue pour une durée de deux ans dans le cadre du SCQM, en partie soutenue par la maison Pfizer. Ce projet implique notamment l›engagement d’infirmières cliniciennes. Elles aideront les centres de rhumatologie ainsi que les cabinets qui le souhaitent à entrer les données des patients souffrant d›une polyarthrite 20 rhumatoïde dans le registre. Le but de ce projet est d’obtenir des données de «vrai vie» sur le médicament en Suisse. Indication En Suisse, le tofacitinib peut être prescrit par les rhumatologues en monothérapie ou en association à des antirhumatismaux de fond non biologiques (méthotrexate y compris) chez des patients adultes présentant une polyarthrite rhumatoïde modérée à sévère, qui n’ont pas répondu à un traitement antérieur par le méthotrexate, ou ne l’ont pas toléré. Par extension, l’indication au tofacitinib peut s’appliquer en cas d’échec aux traitements biologiques si le patient a été traité dans le passé par méthotrexate sans succès. Une garantie préalable de prise en charge des frais par l’assureur-maladie après consultation du médecin-conseil est nécessaire avant le début du traitement. Prix Le prix du traitement annuel pour une posologie de 2 x 5 mg / j est légèrement plus élevé que celui d’un traitement biologique. A noter cependant qu’après 3 ans sur le marché, le prix de vente du tofacitinib sera réévalué. Avec l’arrivée de nouvelles molécules et des biosimilaires, les prix seront probablement plus bas à l’avenir. Situation internationale L’utilisation du tofacitinib est autorisée dans 40 pays dont les USA et le Japon. Suite à une décision de l’agence européenne du médicament en 2013, le tofacitinib n’est pas autorisé sur le marché européen. Une nouvelle soumission à cette agence est annoncée pour 2015 avec de nouvelles données d’efficacité et de sécurité. La Suisse reste ainsi le seul pays en Europe occidentale à pouvoir utiliser le tofacitinib en pratique courante. Les recommandations EULAR 2013 sur la prise en charge de la polyarthrite rhumatoïde proposent d’utiliser le tofacitinib en cas d’échec d’une première biothérapie. Les recommandations ACR 2012 ne font pas mention du tofacitinib qui n’était pas encore sur le marché lors de leur rédaction. Les premières données observationnelles de plusieurs registres américains (~1000 patients) compre- Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Schwerpunkt Neue Basistherapien nant des patients souffrant de PR publiées par Kavanaugh et al. et Harnett et al. ont par ailleurs démontré que l’adhérence thérapeutique était similaire en monothérapie ou en co-médication avec le méthotrexate et variait entre 53 et 84 % selon les méthodes de calcul, données comparables à celles publiées concernant les anti-TNF. Deux études coûts-efficacité canadienne et américaine de Claxton et al. et de Woolcott et al. ont montré qu’une stratégie de traitement par tofacitinib après échec de méthotrexate était efficiente en regard des coûts engendrés. A noter que les données de ces études sont difficilement transposables à la Suisse, en raison du système de santé et de son financement différent. Conclusion Le tofacitinib, disponible en Suisse depuis 2 ans, présente une avancée thérapeutique dans le traitement de la PR, correspondant à une nouvelle classe thérapeutique. De plus, il s’agit du premier médicament spécifique étant pris oralement. Par ailleurs, le tofacitinib n’étant pas un produit biologique, il Utilisation pratique du tofacitinib Administration Orale Posologie 5 mg 2x par jour (10 mg 2x par jour selon la réponse clinique) Prise pendant ou en dehors des repas. Métabolisme/Elimination 70% par le foie, 30% par le rein Biodisponibilité 74% Interactions médicamenteuses CYP3A4 Indication PR modérée à sévère chez l’adulte avec non réponse ou intolérance au méthotrexate. Monothérapie ou associé à un DMARD non biologique. Contre-indications Hypersensibilité au traitement (ou excipient) Infection active sévère Insuffisance hépatique sévère Neutropénie (<1000/mm3) Anémie (Hb<90g/l) Grossesse Bilan initial Dépistages hépatites B, C et HIV Dépistage tuberculose (IGRA) Radiographie thorax Formule sanguine CRP, VS, transaminases Profil lipidique Suivi Examen de la peau régulier si risque de cancer cutané.Formule sanguine, CRP, VS, transaminases toutes les 4 semaines les 2 premiers mois puis tous les 3 mois. Profil lipidique après 2 mois puis tous les 6 à 12 mois. n’induit pas la formation d’anticorps neutralisants, potentiellement responsables d’une perte d’efficacité chez les patients traités par biothérapie. Les données provenant des études d’extensions avec un recul désormais de 6 ans et les données provenant de la pratique courante sur l’utilisation du tofacitinib dans la PR montrent une efficacité qui semble comparable aux traitements biologiques en cas d’inefficacité du méthotrexate. Il manque toutefois des études «head to head» pour pouvoir comparer formellement les traitements entre eux. Le traitement est généralement bien supporté et le profil d’événements indésirables comparable aux biothérapies, avec essentiellement une augmentation des infections. La place du tofacitinib parmi les traitements biologiques associés aux DMARD conventionnels n’est toutefois pas encore établie. Des études préliminaires étudiant l’utilisation du tofacitinib dans les maladies inflammatoires intestinales et le psoriasis ont déjà été publiées. Les prochaines années devraient voir la mise sur le marché du tofacitinib s’administrant une fois par jour et d’autres inhibiteurs sélectifs des JAK kinases produits par d’autres fabricants, augmentant encore l’arsenal thérapeutique à disposition pour traiter la PR. Afin de documenter l’utilisation du tofacitinib en Suisse, particulièrement concernant l’efficacité clinique et la tolérance au traitement, il serait souhaitable que les patients traités par tofacitinib soient inclus dans une base de données nationale comme le SCQM. Vous trouverez toutes les références des articles sur: www.rheuma-schweiz.ch/fachzeitschrift 21 Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Schwerpunkt Neue Basistherapien TNF-inhibitor treatment in axial SpA : Is co-therapy with csDMARDs of any benefit? Dr. Michael J. Nissen, MBBS, FRACP Department of Rheumatology University Hospital of Geneva The spondyloarthritides consist of a group of inflammatory rheumatic diseases that show some relatively specific clinical characteristics, such as the involvement of the peripheral joints, the axial skeleton (spine and sacroiliac (SI) joints (Figure 1)) and the entheses. Inflammatory extra-articular manifestations are commonly present and include uveitis, dactylitis, cutaneous psoriasis and inflammatory bowel disease (IBD). In addition, there is a strong association with HLA-B27, particularly in the setting of axial involvement. Classically, spondyloarthritis (SpA) was separated into several groups: ankylosing spondylitis (AS), psoriatic arthritis (PsA), reactive arthritis, arthritis related to IBD, undifferentiated spondyloarthritis and juvenile onset spondyloarthritis. The Assessment of Spondyloarthritis International Society (ASAS) recently proposed a simplified classification into “peripheral SpA” (with arthritis, enthesitis or dactylitis being the predominant features) and “axial SpA” (with predominantly spine and SI joint involvement) 1. The ASAS classification criteria for axial SpA highlight the importance of magnetic resonance imaging (MRI) in the early identification of the disease, with recognition of inflammatory lesions prior to the appearance of structural bone lesions such as erosions, bone sclerosis and vertebral syndesmophytes (Figure 2). This has lead to the introduction of the term “non-radiographic axial SpA” (nr-axSpA) to define patients with acute inflammatory signs (on MRI or a raised CRP), but without evidence of sacroiliitis on plain x-ray. 22 The efficacy of tumour necrosis factor inhibitors (TNFi) in the management of AS, in patients for whom treatment with non-steroidal anti-inflammatory drugs (NSAIDs) is inadequate has been clearly demonstrated in numerous randomised controlled trials (RCT) 2– 6. The combination of TNFi with a conventional synthetic disease modifying antirheumatic drug (csDMARD) such as Methotrexate (MTX) is undeniably associated with a lower risk of TNFi discontinuation compared with TNFi monotherapy and improved clinical outcomes in rheumatoid arthritis (RA) 7. In PsA, improved TNFi retention has been described when associated with csDMARDs 8 –11, although several RCTs did not demonstrate any advantage of co-therapy with MTX in terms of clinical efficacy 12–13. The role for csDMARDs in combination with the TNFi in axial SpA remains a subject of significant controversy. Although the majority of axial SpA patients respond very well to TNFi, up to 40 % fail to reach an acceptable level of clinical efficacy 14 –15. One possible explanation could be the formation of TNFi-neutralizing antibodies which may decrease serum drug levels and subsequently result in loss of efficacy. A lternatively, other pathogenic mechanisms or cytokine pathways, besides TNF, may also be involved. Concomitant use of csDMARDs such as MTX may improve the efficacy of TNFi by targeting other pathways and reducing immunogenicity, thus preventing secondary loss of efficacy. This is of particular significance in axial SpA, as there are fewer classes of biologic agents to switch to in the event of treatment failure, in comparison with RA. A potential benefit for the use of csDMARDs in association with TNFi in axial SpA has been hypothesized due to an established benefit in RA patients and a possible reduction in anti-TNF antibody formation. Nevertheless, the majority of registry stud- Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Schwerpunkt Neue Basistherapien ies and pharmacokinetic studies of AS patients have not demonstrated any benefit of csDMARD therapy in association with TNFi 8, 16 –19. A reduced clinical response to Infliximab (IFX) treatment in AS patients has been demonstrated to correlate with the formation of anti-IFX antibodies 20. In PsA patients, Fagerli et al found a significant benefit of MTX in combination with IFX in terms of TNFi drug retention, but not with Adalimumab (ADA) or Etanercept (ETN) 10. In another study of PsA patients, there was no benefit of MTX in combination with ETN 21. In a RCT, Breban et al investigated the effect of adding MTX to “on demand” IFX in patients with axial SpA and concluded that the addition of MTX to IFX provided no significant benefit 17. The authors do however report a trend toward fewer infusion reactions in the on-demand treatment group receiving MTX. Nevertheless, this study was not powered to demonstrate the efficacy of MTX. In a study including 91 SpA patients treated with IFX, there was a significant association between the use of MTX and a reduced risk of anti-IFX antibody (AIA) development 22. Infusion reactions were seen in 50 % of patients with AIA and in only 2 % of patients without AIA. Finally, in patients from the Czech ATTRA cohort, no benefit was observed with csDMARDs given in combination with ADA with regards to either drug retention or the probability of reaching low disease activity, defined as a BASDAI<4 and a CRP < 5 mg / l 23. Conversely, in a recent publication from the ARTIS cohort, Lie et al found a significant advantage in terms of the 5-year TNFi retention with csDMARD co-therapy with ADA, ETN and IFX-treated AS patients, but no difference with regards to undifferentiated SpA for all 3 agents 24. In another cohort study investigating the role for csDMARDs in combination with the TNFi in axial SpA using data from the Swiss SCQM registry, the authors report an association between the combination of a TNFi with csD- Figure 1: Pelvic x-ray with bilateral grade 3 sacroiliitis (according to the Modified New York criteria). Source: ASAS slide educational kit (www.asas-group.org). 23 Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Schwerpunkt Neue Basistherapien MARDs and improved drug retention in axial SpA patients (Nissen MJ et al, publication pending in A rthritis & Rheumatology). The monotherapy group demonstrated significantly shorter median TNFi retention time (32.7 months), compared to the co-therapy group (39.1 months) (p = 0.04). In multivariate adjusted analyses, the monotherapy group had significantly lower TNFi retention, with a hazard ratio (HR) of 1.17 (p = 0.03). This effect was even larger when considering only Infliximab treated patients, with a HR for monotherapy of 1.36 (p = 0.02). The improvement in drug retention seen with IFX was not demonstrated with the other TNFi. Never- 24 theless, the authors did not demonstrate any benefit with co-therapy in terms of the disease activity scores, such as BASDAI, ASDAS and ASAS20/40. Interestingly, the authors report that the TNFi retention advantage of combination with a csDMARD was absent in current smokers, both in the overall cohort and in the subgroup of patients treated with IFX. Smoking has been shown to be associated with an impaired response to TNFi in axial SpA 25. In addition, there are reports suggesting that smoking increases basal metabolic rate and may reduce the potency of csDMARDs 26. This further emphasizes the Figure 2: Spinal MRI of a p atient with axial SpA demonstrating active and chronic inflammatory lesions. (a) Fatty degeneration and syndesmophytes (arrow heads) in the T1 sequence. (b) Active spondylodiscitis (bold arrow) and active anterior spondylitis (thin arrows) in the STIR sequence. Source: ASAS slide educational kit (www.asas-group.org). Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Education, exercise, physical, therapy, rehabilitation, patient associations, self help groups Schwerpunkt Neue Basistherapien NSAIDs Axial disease Peripheral disease Sulfasalazine Local corticosteroids TNF Blockers A n a l g e s i c s S u r g e r y Figure 3: ASAS/EULAR Recommendations for the management of Ankylosing Spondylitis 30 importance of encouraging smoking cessation in a xial SpA patients. One striking difference between axial SpA and RA is that csDMARDs are clearly effective as monotherapy in RA, whereas their efficacy as monotherapy in axial SpA has not been demonstrated 27–29. An independent anti-inflammatory effect of the csDMARD in AS appears not to exist, at least not for MTX, which has been evaluated in three RCTs, with a Cochrane review concluding that there was “not enough evidence to support any benefit of MTX in the treatment of AS” 27. Current ASAS / EUropean League Against Rheumatism (EULAR) recommendations do not suggest any role for csDMARDs in combination with TNFi in patients with axial SpA 30 –31 (Figure 3). In a 2010 update by the ASAS/ EULAR group on the management of ankylosing spondylitis, they concluded the following 32 : 1) There is no evidence for the efficacy of DMARD, including sulfasalazine and methotrexate, for the treatment of axial disease. 2) Sulfasalazine may be considered in patients with peripheral arthritis. 3) There is no evidence to support the obligatory use of DMARD before or concomitant with anti-TNF therapy in patients with axial disease. Several European Rheumatology societies suggest a potential role for immunosuppressive therapy (without precision of which agent) in the treatment of AS patients taking IFX, with the rationale of preventing or reducing the development of anti-IFX antibodies 33. The Swiss recommendations (updated in February 2015), which can be found on the Swiss Society of Rheumatology (SGR-SSR) website, regarding treatment with the TNFi are not disease specific and are based on the concept of “chronic inflammatory rheumatic diseases”. They suggest that “Adalimumab and Etanercept can be given as monotherapy”, but that “Infliximab is prescribed in combination with MTX or another immunosuppressor”. There are no recommendations regarding csDMARD co-therapy with Golimumab or Certolizumab in axial SpA. Despite the lack of convincing evidence for a role for csDMARDs in combination with TNFi in patients with axial SpA, a large percentage of physicians continue to prescribe this co-therapy. Observational data from registries reveal a high frequency of csDMARD use, both as monotherapy and in combination with TNFi in AS patients. In an AS cohort treated with TNFi in Belgium, 19 % of patients had 25 Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Schwerpunkt Neue Basistherapien been treated with MTX and 61 % with Sulfasalazine (SSZ) 34. In the English AS registry (BSRBR), 35 % of AS patients on TNFi were being treated concurrently with MTX and 14 % with SSZ 35. In the Swiss SCQM axial SpA registry, 20.4 % of TNFi treatment courses were administered concurrently with a csDMARD (MTX in 77.2 %, SSZ in 21.2 %, Leflunomide in 8.3 % and other csDMARDs in 1.6 %), with a mean MTX dose of 13.6 mg per week and a mean SSZ dose of 1.8 g per day. When considering the role for csDMARDs in combination with aTNF agents, one must not ignore the potential for adverse events with an agent such as MTX, including hepatitis, gastrointestinal manifestations, alopecia, pulmonary abnormalities, haematological complications, potential for birth defects and infection. Indeed, in an observational cohort of axial SpA patients the use of csDMARDs (most often MTX) was associated with a significantly increased risk of infection in the multivariate analyses (OR 1.73, p = 0.003), whereas the use of TNFi was not associated with an increased risk of infection 36. In conclusion, treatment with TNFi monotherapy is an extremely effective form of therapy for patients with axial SpA. Expert recommendations advise against the use of a csDMARD in combination with the TNFi. However, 2 recent cohort studies in axial SpA suggest that co-therapy with a csDMARD may improve drug survival of the TNFi. The benefit of co-therapy appears to be particularly apparent in axial SpA patients treated with Infliximab. Authors recommendations regarding patients with axial SpA: 1) S ulfasalazine may be considered in patients with peripheral involvement. 2) The concurrent administration of csDMARDs (such as Methotrexate or Sulfasalazine) may improve TNFi survival, particularly in patients treated with Infliximab. 3) S moking cessation should be actively encouraged, as smoking has been shown to be associated with an impaired response to TNFi and it may reduce the potency of csDMARDs. 4) T he importance of regular exercise and physical therapy should not be overlooked due to their positive effects on pain and function. References 1. R udwaleit M, van der Heijde D, Landewe R, Listing J, Akkoc N, Brandt J, et al. The development of Assessment of SpondyloArthritis international Society classification criteria for axial spondyloarthritis (part II): validation and final selection. Ann Rheum Dis. 2009;68:777–83. 2. B raun J, Deodhar A, Dijkmans B, Geusens P, Sieper J, Williamson P, et al. 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To see all bibliographic references for this articles click on: www.rheuma-schweiz.ch/fachzeitschrift 26 SAME, SAME BUT DIFFERENT! «GERD kann das Leben zur Hölle machen – M5535_ESO_14d_if_02/15 ES IST ZEIT FÜR EIN NEUES WOHLGEFÜHL» ESOMEP® MUPS®-Tabletten / ESOMEP® i.v. Z: Magnesii esomeprazolum trihydricum; MUPS®-Tabletten zu 20 mg und 40 mg. Natrii esomeprazolum, Natrii edetas, Natrii hydroxidum; Injektions- / Infusionspräparat zu 40 mg. Liste B. I: oral und i.v. (falls oral nicht möglich): Behandlung und Rezidivprophylaxe der Refluxösophagitis, symptomatischer gastroösophagealer Reflux, Heilung von durch NSAR (inkl. COX-2 selektiven NSAR) verursachten Magenulzera, Vorbeugung von Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni bei Risikopatienten, die NSAR (inkl. COX-2 selektiven NSAR) einnehmen, Vorbeugung von erneuter Blutung bei blutendem Ulcus ventriculi/duodeni nach endoskopischer Blutstillung. Oral: Eradikation von Helicobacter pylori, Heilung von Helicobacter pylori-assoziiertem Ulcus duodeni, Rezidivprophylaxe von Helicobacter pylori-assoziierten Ulkuskrankheiten, pathologische Hypersekretion inkl. Zollinger-Ellison Syndrom und idiopathische Hypersekretion. D: oral und i.v.: Erwachsene/Jugendliche (12 – 18 Jahre, nur oral): Refluxösophagitis 1 x 40 mg/d, Rezidivprophylaxe bei Refluxösophagitis 1 x 20 mg/d, symptomatischer gastroösophagealer Reflux 1 x 20 mg/d. Erwachsene: Heilung von Ulcera (NSAR bedingt) 1 x 40 mg/d, Prophylaxe von Ulcera (NSAR bedingt) 1 x 20 mg/d. Vorbeugung von erneuter Blutung 40 – 80 mg i.v. während 30 Min – dann 8 mg/h i.v. während 3 Tagen – dann 1 x 40 mg/d oral. Erwachsene oral: Heilung/Rezidivprophylaxe von Helicobacter pylori-assoziiertem Ulcus duodeni 2 x 20 mg/d plus 1 g Amoxicillin plus 500 mg Clarithromycin, pathologische Hypersekretion 2 x 40 120 mg/d. Jugendliche 12–18 Jahre i.v.: Refluxösophagitis 1 x 40 mg/d. Kinder 1–11 Jahre oral (>10 kg) und i.v.: Refluxösophagitis <20 kg 10 mg/d, ≥20 kg 10 oder 20 mg/d. KI: Überempfindlichkeit gegenüber Esomeprazol und substituierten Benzimidazolen. V: bei Auftreten von unbeabsichtigtem Gewichtsverlust, anhaltendem Erbrechen, Dysphagie, Hämatemesis oder Melaena immer Abklärung einer Malignität. Schwangerschaft. IA: Ketoconazol, Itraconazol, Erlotinib, Diazepam, Phenytoin, Atazanavir, Nelfinavir, Clopidogrel, Tacrolimus, Methotrexat, Cilostazol. UAW: häufig: Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Obstipation, Diarrhö, Flatulenz, Nausea, Erbrechen, Reaktionen im Bereich der Einstichstelle. Gelegentlich, selten, sehr selten: siehe www.swissmedicinfo.ch. Weitere Informationen: www.swissmedicinfo.ch oder AstraZeneca AG, 6301 Zug. www.astrazeneca.ch Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Schwerpunkt Neue Basistherapien Ustekinumab – Ein neues biologisches Basismedikament für die Psoriasisarthritis Prof. Dr. Burkhard Möller Inselspital Bern Zusammenfassung Ustekinumab es handelt sich um einen humanen Antikörper zu r subkutanen Applikations Verabreichung in Fertigspritzen Standarddosis 45 mg, bei unzureichendem Ansprechen gegebenenfalls Dosissteigerung auf 90 mg Behandlungsschema Woche 0, 4, dann alle 12 Wochen notwendige Voruntersuchungen: Ausschluss einer latenten Tuberkulose, Hepatitis B und Hepatitis C Infektion n n n n n Einleitung Die Psoriasisarthritis (PsA) ist in der ärztlichen Praxis nicht selten eine diagnostische und therapeutische Herausforderung. Sicherlich ist es nicht schwierig, bei deutlicher Psoriasis vulgaris oder einer psoriatischen Nagelbeteiligung bei dem ersten Auftreten klinischer Gelenksymptome eine Arthritis zu diagnostizieren. Allerdings ist in einem nennenswerten Anteil der Fälle von einer Arthritis die Diagnose einer Hautpsoriasis nur anamnestisch, vielleicht aber nicht einmal auf diese Weise möglich. Entsprechend variabel tritt deshalb das Krankheitsbild klinisch in Erscheinung. Zudem erschwert die im Wesentlichen historisch begründete Definition von PsA-Subtypen eine alle Aspekte umfassende Definition bzw. Klassifikation des Krankheitsbildes und die Konzeption von Therapiestudien.1 Im Hinblick auf gerade einmal 150 Publikationen über prospektiv angelegte, kontrolliert und randomisiert durchgeführte Studien bei Patienten mit einer Psoriasisarthritis hat die Firma-Janssen Cilag ein vergleichsweise umfangreiches klinisches Entwick28 lungsprogramm für die Zulassung von Ustekinumab (Handelsname Stelara®), dem neuesten Biologikum auf dem Schweizer Markt der immunmodulierenden Biologika in der PsA-Indikation vorgelegt. Das Molekül Ustekinumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper mit Spezifität gegen das humane p40- Molekül, das Bestandteil der beiden pro-inflammatorischen bzw. die immunologische Reaktivität steigernden Interleukine 12 und 23 ist. Das p40- Molekül ist an der IL-12-vermittelten Th1 Antwort und an der IL-23-vermittelten Th17 Antwort der T-Zellen beteiligt (Abbildung 1). Mit der Neutralisierung der p40 Untereinheit blockiert Ustekinumab von der theoretischen Seite her betrachtet simultan zwei Pathways und damit eine Schlüsselstelle in der Aktivierung T-Zell-abhängiger Immunprozesse. Ustekinumab wurde in IgG-exprimierenden transgenen Mäusen entwickelt. Das Molekül hat endogene IgG 1 Eigenschaften und ein niedriges immunogenes Potenzial. Ustekinumab ist bereits seit Januar 2009 in der europäischen Union in der Indikation einer mittelschweren oder schweren und ansonsten Basistherapie-refraktären Plaque-Psoriasis zugelassen. Einsatz bei der kutanen Psoriasis Die Wirksamkeit von Ustekinumab auf die Psoriasis der Haut wurde in mehreren Phase-III-Studien (PHOENIX 1 und 2) an ca. 3000 Patienten geprüft. 2,3 Dabei war die Blockade von IL-12 und IL-23 durch die Gabe von Ustekinumab in mehreren der üblichen Composite-Parameter auf Basis des Psoriasis Area and Severity Index (PASI) nicht nur Placebo, sondern auch der Anwendung von Etanercept in einer 100 mg-Wochendosis überlegen. Die Rate unerwünschter Wirkungen, und hier insb. der infektionsbedingten Komplikationen von Ustekinumab, war im Bereich der Placebo-Komparator-Studienarme. Besonders bemerkenswert war der Umstand, dass nur zwei Ustekinumab-Gaben im Abstand von 4 Wochen für ein gutes klinisches Ansprechen Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Schwerpunkt Neue Basistherapien nach 12–20 Wochen genügten. In unabhängigen Studien wurden diese durchwegs positiven Ergebnisse in ethnisch unterschiedlichen Patienten gruppen für die Haut und auch für die Nagelpsoriasis bestätigt. Einsatz bei der Psoriasisarthritis Erste Anzeichen für eine klinische antiarthritische Wirkung von Ustekinumab fanden sich bereits in einer grossen Phase-II-Studie zur Psoriasis der Haut.4 Weitere Evidenz für die Wirksamkeit von Ustekinumab bei der PSA wurde in zwei grossen Phase3-Studien des PSUMMIT-Programms, PSUMMIT-1 und PSUMMIT-2, gewonnen.5,6 Gemeinsame Einschlusskriterien beider PSUMMIT-Studien waren mindestens 5/66 geschwollene und 5/68 druckschmerzhafte Gelenke sowie ein zumindest leicht erhöhtes CRP trotz Einsatz von nichtsteroidalen A ntirheumatika und synthetischen Basistherapeutika. In die PSUMMIT-2-Studie wurden zudem 180 Patienten mit inadäquater klinischer Response auf Tumornekrosefaktor-alpha Inhibitoren eingeschlossen. In den PSUMMIT-PsA-Studien wurde Ustekinumab zum Behandlungsbeginn, nach 4 Wochen und dann alle 12 Wochen subkutan in Dosierungen von 45 oder 90mg appliziert. Nach etwa sechs bis acht Wochen näherten sich die American College of Rheumatology (ACR)-Ansprechraten in den mit einem Verum behandelten Patientengruppen dem Plateau bei gut 50%. Diese Beobachtung bestätigte sich einige Wochen später nach verblindetem Wechsel der mit Placebo behandelten Patienten auf 45 mg und der nicht auf die Behandlung ansprechenden Patienten mit einer 45 mg auf eine 90 mg Dosis alle 12 Wochen. Es kann also ab dem zweiten Monat nach Beginn der Behandlung mit Ustekinumab mit einer signifikanten klinischen Besserung gerechnet werden. Wirksamkeit Die Resultate der Psummit-Studien waren die Grundlage für die in der Schweiz wie auch international ausgesprochene Zulassung von Ustekinumab bei der Psoriasisarthritis in einer initialen Dosis von 45 mg zu Woche 0, 4, 16 und danach alle weiteren 12 Wochen. Dabei kann die Ustekinumab-Dosis bei unzureichendem Effekt auf 90 mg je Einzeldosis gesteigert werden. In die beiden PSUMMIT-Studien waren knapp 1000 Patienten eingeschlossen worden. Etwa 180 Patienten der PSUMMIT-2-Studie hatten zuvor mindestens einen TNF-Blocker, die Mehrzahl der Patienten sogar 2 oder mehr TNF-Blocker erhalten. Bei 70% der Patienten war die vorherige TNF-Blocker -Behandlung wegen fehlender Wirksamkeit beendet worden. Wie auch bei anderen Indikationen, z. B. der rheumatoiden Arthritis und anderen Therapeutika beschrieben, hat auch Vorbehandlung Bedeutung für die Behandlungserfolge mit Ustekinumab. Findet sich bei zuvor mit Methotrexat-behandelten Patienten wie auch bei Methotrexat-naiven Patienten eine sehr ähnliche Ansprechrate von etwa 40-50% unter Ustekinumab-Verumgabe und knapp 20% bei Placebo, so gibt es für die TNFBlocker-vorbehandelten Patienten einen deutlicheren Unterschied. Bei gleich bleibender Placebo- Therapieantwort um etwa 20% erzielen Ustekinumab-behandelte Patienten ohne vorherige TNFBlocker-Behandlung eine ACR-Response in etwa 60% der Fälle, aber die entsprechende Zahl liegt bei Patienten mit TNF-Blocker-Vorbehandlung nur um die 40%. Die Behandlung mit Ustekinumab zeigte in diesen Studien nicht nur positive Effekte auf die A rthritis. Ebenfalls positive Effekte wurden beschrieben für die Daktylitis, die Enthesitis und auch die axiale Beteiligung bei Psoriasisarthritis. Ustekinumab hat eine inhibierende Wirkung auf strukturelle Veränderungen wie die Entwicklung von Erosionen und Gelenkspaltverschmälerungen.7 Ustekinumab ist damit im streng ausgelegten Sinn des Wortes ein Basistherapeutikum. Ustekinumab steht in dieser Hinsicht allein auf einer Stufe mit den TNF-Blockern. Eine derartige strukturelle Protektion ist für andere Basistherapeutika wie Methotrexat, Salazopyrin oder Leflunomid bislang nicht gezeigt worden. Dasselbe gilt für das soeben für die Behandlung der Psoriasisarthritis zugelassene Apremilast (Otezla®). Infektionen In den bisher vorliegenden Studiendaten und auch den noch sehr vereinzelten Registerdaten zeigt sich ein gutes Verträglichkeitsprofil für Ustekinumab. Die Frequenz von Infektionen leichterer Natur ist etwas erhöht. Seltenere Ereignisse in Studien wie z. B. schwere Infektionen traten in einer vergleichbaren Frequenz wie unter Placebo auf. Diese Aussage ist vorläufiger Natur, da die Fallzahlen noch recht gering sind. Es sind vereinzelte Fälle der Aktivierung einer latenten Tuberkulose beobachtet worden. Insofern gelten für den Einsatz von Ustekinumab dieselben Regeln wie für TNF-Blocker und andere Biologika, dass vor Behandlungsbeginn ein Screening für eine latente Tuberkulose wie auch für die Hepatitis B und Hepatitis C durchgeführt werden muss. 29 Schwerpunkt Neue Basistherapien Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Abb. 1: Stark vereinfachtes Schema zum UstekinumabWirkmechanismus. Position des durch Ustekinumab a ntagonisierten p-40 Moleküls (Bestandteil der rot markierten Zytokine) in der T-Zell-Aktivierungskaskade. Nach I Gutcher, B Becher. J Clin Invest 2007;117:1119–27 Th1: «pro-inflammatorisch» IL-12 Treg: hemmt Immunreaktion TGF-ß IL-6, IL-23 Th17: steigert Immunreaktion Th2: «anti-inflammatorisch» Haut Gewarnt wird vor dem gelegentlichen Auftreten einer exfoliativen Dermatitis unter Ustekinumab. Diese Komplikation ist schwer von einer Erythrodermie im Rahmen der Psoriasis zu unterscheiden. Während es positive Fallberichte für die wirksame Behandlung dieser schweren Psoriasis-Hautmanifestation mit Ustekinumab gibt, soll bei Auftreten einer exfoliativen Dermatitis die Ustekinumab- Behandlung umgehend gestoppt werden. 9 Ustekinumab wird zwar in der Erhaltungstherapie nur alle 12 Wochen verabreicht, hat aber keine längere Halbwertzeit wie andere allogene Antikörper. Da beide Hautmanifestationen, die exfoliative Dermatitis wie auch die Erythrodermie in der Regel der stationären dermatologischen Behandlung bedürfen, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Rheumatologen und Dermatologen sehr empfohlen. Herz und Gefässsystem Kardiovaskuläre Ereignisse sind bei der Psoriasis gehäuft. Sie sind als eine Komorbidität des Krankheitsbildes selbst zu betrachten. Obwohl Ustekinumab ein gutes Basistherapeutikum für die Psoriasisarthritis ist, konnte eine Reduktion schwerer, der Grunderkrankung zuzuordnender kardiovas kulärer Ereignisse bislang jedoch nicht beobachtet werden. 8 Praktische Hinweise Die Interleukin 12 /23-Blockade stellt eine nennenswerte Innovation für die Behandlung der Psoriasis unter Psoriasisarthritis dar. In der Zulassung stehen 30 sie auf der selben Stufe wie die TNF-Blocker, die nach Versagen einer konventionellen Basistherapie, deren Unverträglichkeit oder vorbestehenden Kontraindikationen eingesetzt werden kann. Die DifferenzialIndikation gegenüber den TNF Blockern gilt es noch zu definieren. Aufgrund der gegenwärtigen Studiendaten tendiere ich zu der Empfehlung, bei einer vorwiegend axialen Manifestation der Psoriasisarthritis eher einen TNF-Blocker einzusetzen, während bei der peripheren Arthritis-Manifestation beide Therapieprinzipien in etwa äquivalent zu s ehen sind. Hinweise zur Durchführung der Behandlung der erforderlichen Sicherheitsuntersuchungen finden sich wie für alle Langzeitbehandlungen üblich auf der einschlägigen Seite der schweizerischen Gesellschaft für Rheumatologie www.rheuma-net.ch / Richtlinien. Es versteht sich aus meiner Sicht von selbst, dass alle unsere damit einverstandenen Patienten mit einer Psoriasisarthritis in SCQM-Register geführt werden. Zukunftsperspektive Aus randomisierten kontrollierten Studien ist der antientzündliche Effekt von Ustekinumab auch bei Morbus Crohn bekannt. Momentan ist Ustekinumab in der Schweiz noch nicht für diese Indikation zugelassen. Die Literaturhinweise aller Artikel finden Sie unter: www.rheuma-schweiz.ch/fachzeitschrift BAL ANCE FINDEN DURCH IHRE BIOLOGISCHE RA-THERAPIE* Kurz Fachinformation ORENCIA® ORENCIA® (Abatacept). I: Rheumatoide Arthritis (RA): Zur Behandlung der vorher mit Methotrexat unbehandelten erosiven rheumatoiden Arthritis bei Erwachsenen in Kombination mit Methotrexat. Zur Reduzierung der Anzeichen und Symptome, zur Besserung der körperlichen Funktionsfähigkeit und zur Reduktion der Progressionsrate struktureller Schäden bei erwachsenen Patienten mit mässiger bis schwerer rheumatoider Arthritis, die auf krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARDs, disease-modifying anti-rheumatic drugs), wie Methotrexat oder Tumor-Nekrose-Faktor (TNF)-hemmende Substanzen, nicht ausreichend ansprechen. Verwendung in Kombination mit einer DMARD-Therapie, in erster Linie mit Methotrexat. Polyartikuläre juvenile idiopathische Arthritis (pJIA): In Kombination mit Methotrexat indiziert zur Behandlung von mässiger bis schwerer aktiver polyartikulärer juveniler idiopathischer Arthritis bei pädiatrischen Patienten ab 6 Jahren welche auf andere DMARDs (inkl. Methotrexat) nicht ausreichend ansprachen. ORENCIA® wurde bei Kindern unter 6 Jahren nicht untersucht. D: ORENCIA® kann als intravenöse (i.v.) Infusion oder als subkutane (s.c.) Injektion verabreicht werden. Intravenöse Dosierung: Spezifizierte Dosierung bei RA von ~10 mg/kg Körpergewicht (KG) i.v., in Woche 0, 2 und 4, danach alle 4 Wochen: <60 kg KG: 2 Amp.; ≥60 bis ≤100 kg KG: 3 Amp.; >100 kg KG: 4 Amp. Dosierung bei Patienten mit pJIA im Alter zwischen 6 und 17 Jahren: <75 kg KG: 10 mg/kg KG; ≥75 kg KG: gemäss Dosierung RA bei Erwachsenen. Maximale Dosis von 1 g. 30-minütige Infusion. Subkutane Dosierung: 125 mg wöchentlich unabhängig vom KG; >100 kg KG: Verabreichung einer i.v. Sättigungsdosis gemäss Dosierung RA bei Erwachsenen empfohlen. Anwendung von ORENCIA® s.c. bei Kindern und Jugendlichen nicht geeignet. KI: Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung. Schwere Infektionen, wie Sepsis und opportunistische Infektionen. W/VM: Allergische Reaktionen, Anaphylaxie, anaphylaktoide Reaktionen, Kombination mit biologischen Immunsuppressiva oder Immunmodulatoren, aktive Infektionen, positives Tuberkulosescreening, Virushepatitis, Lebendvakzine, Malignome, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), ältere Patienten, Blutzuckerbestimmung (i.v.), Autoimmunprozesse, Natriumdiät (i.v.). IA: Eine gleichzeitige Therapie mit TNF-Blockern ist nicht zu empfehlen. SS/Stillzeit: Verwendung bei Schwangeren/stillenden Frauen nicht empfohlen. Bei gebärfähigen Frauen während Behandlung wirksame Empfängnisverhütung erforderlich. UW (häufig/ sehr häufig): Kopfschmerzen; Nausea; Bauchschmerzen; Diarrhö; Dyspepsie; Flush; erhöhter Blutdruck; Benommenheit; Rash; Husten; Infektionen; Herpes Infektionen; Rhinitis; Müdigkeit; Asthenie; abnormer Leberfunktionstest; Pyrexie (bei pädiatrischen Patienten); infusionsbedingte Reaktionen: Benommenheit, Kopfschmerzen, Hypertonie. P: Durchstechflasche mit 250 mg Abatacept zur Herstellung einer Infusionslösung. Fertigspritze mit 125 mg / ml Abatacept zur subkutanen Anwendung. Abgabekategorie A (Durchstechflasche) oder B (Fertigspritze). Ausführliche Informationen siehe www.swissmedicinfo.ch. Literatur auf Anfrage. Bristol-Myers Squibb SA, Hinterbergstrasse 16, 6330 Cham, www.bms.ch. ©10-2013 Bristol-Myers Squibb. ORENCIA® ist eine Marke von Bristol-Myers Squibb. * RA: Rheumatoide Arthritis. Literatur: 1. Weinblatt ME, Schiff M, Valente R et al. Subcutaneous abatacept versus adalimumab for rheumatoid arthritis. Arthritis Rheum. 2013;65[1]:28-38. 2. Schiff M. Abatacept treatment for rheumatoid arthritis. Rheumatology. 2011;50:437-449. 3. Choy EH. Selective modulation of T-cell co-stimulation: a novel mode of action for the treatment of rheumatoid arthritis. Clin Exp Rheumatol. 2009;27:510-18. 4. Moreland LW, Alten R, Van den Bosch F et al. 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Nachhaltig.1,2 Der erste und einzige selektive T-Zell-CoStimulationsmodulator für die Behandlung von RA*3-6 Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Schwerpunkt Neue Basistherapien Apremilast dans le traitement de l’arthrite psoriasique Prof. Dr. Jean Dudler Service de rhumatologie HFR Fribourg – Hôpital Cantonal, Fribourg Nous avons fait d’énormes progrès dans la prise en charge de l’arthrite psoriasique ces dernières années avec la disponibilité des anti-TNF qui ont certainement révolutionné le traitement de cette maladie, mais aussi, et peut-être surtout, par une nouvelle approche englobant une évaluation des multiples domaines de cette maladie hétérogène, l’utilisation de la «rémission» comme objectif thérapeutique et finalement une stratégie thérapeutique de type «treat to target» 1. Malgré ces progrès, la prise en charge de l’arthrite psoriasique reste un défi au quotidien. On pense bien sûr au patient résistant aux anti-TNF, que ce soit en première intention ou après perte secondaire d’efficacité, mais aussi aux patients avec une atteinte légère à modérée chez qui on hésitera peutêtre à mettre un traitement biologique, mais toutefois insuffisamment contrôlée par des AINS et avec une manifestation notoirement résistante aux traitements conventionnels comme une dactylite, une enthésite ou une atteinte axiale 1. Dans ce contexte, il est intéressant de s’intéresser et d’évaluer l’apremilast (Otezla®), un inhibiteur de la phosphodiestérase-4 et nouvel agent thérapeutique synthétique administré par voie oral qui vient d’être enregistré pour le traitement du psoriasis et de l’arthrite psoriasique, pour essayer de définir au mieux sa place dans notre arsenal thérapeutique. 32 Apremilast: mode d’action et données p harmacologiques pratiques Les phosphodiestérases (PDE) représentent toute une famille d’enzymes responsables de l’hydrolyse et de l’inactivation des nucléotides cycliques. Si l’on différencie au moins 11 familles différentes de PDE sur les bases de l’homogénéité de leurs séquences, leurs sensibilités à divers inhibiteurs et leurs propriétés biochimiques, l’apremilast est un inhibiteur spécifique des phosphodiestérases 4 (PDE4), une famille de 4 sous-familles (PDE4A à PDE4D) qui dégradent spécifiquement l’AMP cyclique (AMPc) 2. En bref, l’administration d’apremilast résulte donc, par inhibition de la PDE4, en une accumulation d’AMPc, messager intracellulaire essentiel dans de nombreuses voies de signalisation. En particulier, l’augmentation des taux d’AMPc intracellulaires entraîne l’activation de la protéine kinase A (PKA), kinase qui a son tour va d’une part activer certains facteurs de transcription favorisant une réponse anti-inflammatoire comme le CREB (cAMP-response element binding protein), et inhiber d’autres facteurs de transcription dont le NF-kB (nuclear factor kappa B), facteur clef dans la production de cytokines proinflammatoires comme le TNFa, l’IL-23, l’IL-17 ou l’INFg 3. L’effet net est donc doublement positif avec d’un côté l’inhibition de nombreuses cytokines proinflammatoires, alors que de l’autre on note une augmentation tout à fait significative de l’expression de cytokines anti-inflammatoire comme l’IL-10 1–3. D’un point de vue pharmacologique, l’apremilast est une petite molécule administrée per os à la dose recommandée de 30 mg deux fois par jour. L’absorption est rapide avec une Tmax de 2 h environ et la biodisponibilité est excellente à environ 75 %, éléments non influencés par la prise d’aliments ou non. La demi-vie est modérément longue (8.2 h) avec une élimination à 60 % urinaire et 40 % fécale. Le métabolisme est primairement hépatique via le CYP3A4, mais aucune interaction pharmacocinétique significative n’a été décelée, en particulier avec les contraceptifs oraux, le kétoconazole ou le méthotrexate. On se méfiera toutefois de l’administration concomitante d’in- Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Population Schwerpunkt Neue Basistherapien Nombre patients PALACE 1 PALACE 2 DMARD-IR PALACE 3 PALACE 4 DMARD-naïf Placebo Apremilast 20 mg Apremilast 30 mg 504 19.4 31.3 31.8 484 19.5 38.5 34.4 505 18.9 29.4 42.8 527 16.9 29.9 32.3 Tableau 1: efficacité de l’apremilast – ACR20 à la semaine 16 (critère d’évaluation primaire) ducteurs puissants de CYP3A4 comme la rifampicine, de nombreux antiépileptiques et le millepertuis qui pourraient diminuer l’efficacité du traitement 2. Finalement, à noter que l’absence de sélectivité spécifique pour une ou l’autre des isoenzymes PDE4 pourrait bien être un des éléments qui contribue à l’intérêt de l’apremilast comme agent thérapeutique. Si l’expression presque exclusivement limitée aux cellules inflammatoires (cellules T et monocytes) de l’isoenzyme PDE4 est évidemment d’un intérêt majeur comme cible thérapeutique, le système nerveux central est un autre site important d’expression avec, en particulier, une forte expression de l’isoenzyme PDE4D, isoenzyme dont l’inhibition préférentielle par des inhibiteurs antérieurs de la PDE4 a été directement liée aux nausées et vomissements observés avec ces agents. Dans ce contexte, l’absence de spécificité de l’apremilast pour le PDE4D lui confère un indice thérapeutique beaucoup plus favorable, effet bien démontré dans les études animales 2,3. Apremilast: efficacité Efficacité dans l’atteinte articulaire L’apremilast est certainement efficace sur l’atteinte articulaire, efficacité largement démontrée dans les quatre études pivot de phase III multicentriques PALACE 1, 2, 3 et 4. Globalement, environ 2’000 patients souffrant d’une arthrite psoriasique depuis ≥ 6 mois, maladie répondant critères CASPAR et active avec ≥ 3 articulations tuméfiées et ≥ 3 articulations douloureuses, ont été randomisés dans un ratio 1:1:1 pour recevoir 2x / jour de l’apremilast 20 mg, de l’apremilast 30 mg ou un placebo pour 24 semaines, les patients sous placebo étant rerandomisés sous l’un des traitements actifs à la semaine 24. Les patients pouvaient également bénéficier d’un traitement de secours avec rerandomisation sous traitement actif à 16 semaines en cas de réponse inférieure à 20%. Ils étaient alors considérés comme non-répondeurs. Les études PALACE 1 à 3 évaluaient l’efficacité et la sécurité de l’apremilast chez des patients précédemment traités par des traitements de fond conventionnels (DMARD) et /ou biologiques, mais pas ≥ 3 DMARDs et /ou > 1 anti-TNF, alors que les patients de PALACE 4 étaient DMARD naïfs. Les patients des études PALACE 1 à 3 étaient autorisés le cas échéant à poursuivre leurs DMARDs (mtx, léflunomide ou sulfasalazine), mais stratifiées pour l’utilisation de DMARDs concomitants. Les trois populations se différenciaient sinon par des critères mineurs comme la présence d’une lésion cible de psoriasis > 2 cm pour PALACE 3, un critère non requis dans PALACE 1 et 2, alors que l’étude PALACE 1 comprenait une facette de pharmacocinétique et pharmacodynamique non compris dans les autres études. La réponse ACR20 à la semaine 16 était le critère principal d’évaluation pour les quatre études PALACE, et l’apremilast a démontré des taux de réponse ACR20 significativement plus élevés que le placebo à la semaine 16 aussi bien chez les patients résistants aux traitements de fond conventionnels (DMARD-IR) que DMARD naïfs (Tableau 1). Les réponses ACR20 se sont également maintenues jusqu’à la semaine 52 chez les patients qui avaient été traités par apremilast dès le début de l’étude, alors que les patients commutés du placebo à l’apremilast à la semaine 16 ou 24 avaient des taux de réponse similaires. 1 La différence était également significative chez les patients TNF-IR avec, par exemple dans l’étude PALACE 1, des réponses ACR20 à 31 %, 28 % et 5 % sous apremilast 20 mg, 30 mg et placebo respectivement. La différence était numériquement 33 Schwerpunkt Neue Basistherapien Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Placebo Apremilast 20 mg Apremilast 30 mg ACR20 13.3 24.4 36.6 ACR50 4.2 14.7 19.9 ACR70 0.6 5.5 10.6 DAS remission 2.4 11.7 18.6 PASI50 18.5 33.8 50.6 PASI75 4.6 17.6 21.0 Tableau 2: critères d’évaluation secondaires à la semaine 24 (étude PALACE 1) s upérieure, mais pas statistiquement significative, si l’on considérait uniquement les patients classés comme échecs thérapeutiques par rapport à une exposition préalable aux biologiques avec toutefois un nombre de patients qui devient très petit [31] 1. Les différences étaient également tout à fait significatives en terme de réponse ACR50, ACR70 ou DAS rémission, critères certainement plus important au quotidien pour définir notre stratégie thérapeutique (Tableau 2). A noter finalement que si 65% des patients dans PALACE1 étaient sous DMARD concomitants, principalement MTX, il ne semble y avoir aucun bénéfice à l’association par rapport à une monothérapie d’apremilast 1. Efficacité dans d’autres manifestations La prise en charge de toutes les facettes de cette maladie hétérogène est certainement un des points clefs d’un traitement adéquat et moderne de l’arthrite psoriasique, et l’absence totale d’efficacité sur les atteintes axiales, les enthésites ou les dactylites des traitements de fond conventionnels comme le mtx, le léflunomide ou la sulfasalazine reste une limitation majeure de ce type de traitement et est un des points forts de l’apremilast. 34 Premièrement, l’apremilast est efficace sur l’atteinte cutanée, efficacité démontrée dans les études PALACE, mais surtout dans les deux études ESTEEM avec un enregistrement spécifique pour le traitement du psoriasis en plaques modéré à sévère n’ayant pas répondu ou intolérant à une autre thérapie systémique. D’un point de vue rhumatologique, les données sont surtout intéressantes au niveau des enthésites et des dactylites 1. Une analyse des résultats combinés à 52 semaines de trois des RCT de phase III a démontré des bénéfices assez impressionnants sur ce type de manifestation avec disparition complète des enthésites chez 41,4 % et respectivement 37,4 % des patients présentant initialement ce type de manifestation et traités par apremilast 20 ou 30 mg, alors que les dactylites ont complétement disparu chez 66,9 % et 65,9 % des patients sous le même traitement 4. Finalement, s’il n’y a pas de données spécifiques sur l’atteinte axiale dans les arthrites psoriasiques, une première étude exploratoire de phase II de 12 semaines seulement dans la spondylarthrite ankylosante suggère une efficacité dans ce type d’atteinte, même si le critère d’évaluation primaire, la modification du BASDAI, n’a pas été atteint 5. Apremilast: sécurité et tolérance La sécurité générale de l’apremilast semble être un de ces points forts. L’apremilast a été généralement bien toléré dans les essais de phase III, et une analyse combinée des données des études PALACE 1 à 3, représentant un total de 1493 patients, à démontré que les événements indésirables les plus fréquents étaient le plus souvent gastro-intestinaux et survenaient en général au début du traitement, étaient autolimités et ne conduisaient que rarement à l’arrêt de la médication 1. Des nausées et maux de tête, infection des voies respiratoires supérieures (3,9 vs 1,8 % pour le placebo), vomissements, naso-pharyngite et douleurs abdominales supérieures ont également été signalés, mais surtout aucune augmentation du risque infectieux ou d’autres effets secondaires graves n’a été rapportée. De même, aucun cas de vasculites mésentériques, une toxicité associée préalablement avec d’autres inhibiteurs de Schwerpunkt Neue Basistherapien Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 la PDE4 n’a été rapportée. Corroborant cette impression favorable, on notera qu’aucun monitoring particulier n’est exigé en l’absence de changement significatif des valeurs de laboratoires durant 2 ans de suivi dans les études cliniques. sont pas de prime abord très impressionnants et la population étudiée n’avait échoué qu’à un anti-TNF, ce qui est rarement le cas au quotidien. Toutefois, les alternatives restent très limitées dans cette population TNF-IR, le secukinumab n’étant pas encore officiellement disponible et l’ustekinumab n’aillant pas non plus démontré une efficacité majeure. Il semble donc raisonnable d’offrir une chance avec un essai thérapeutique à ce type de patient, en particulier au vu de l’excellente sécurité de l’apremilast. Finalement, en particulier à la lumière des inquiétudes actuelles liées au brodalumab, relevons que 1,0 % des patients traités par apremilast ont rapporté une dépression ou une humeur dépressive comparativement à 0,8 % des patients traités avec le placebo, différence non significative 1, alors que pour terminer, une perte pondérale de 5 à 10 % a été rapportée au cours des essais cliniques chez 10 % des patients sous apremilast 1, «effet secondaire» qui pourrait au contraire avoir un rôle tout à fait positif dans la prise en charge des arthrites psoriasiques comme le suggère une étude italienne sur le rôle de la perte pondérale dans la prise en charge de ces patients 6,7. La place réelle de l’apremilast est probablement avant les anti-TNF, et probablement, au vu de l’efficacité sur les atteintes enthésitiques et les dactylites, avant d’autres DMARDs conventionnels après un échec aux AINS. Le méthotrexate est largement utilisé en première ligne dans cette indication, même en l’absence d’une preuve clinique formelle de son efficacité dans l’atteinte articulaire. On sait de plus qu’il est totalement inefficace sur les atteintes enthésitiques et les dactylites, et que finalement il reste associé à une toxicité, en particulier hépatique dans cette population 8. Il paraît donc raisonnable d’envisager une utilisation de l’apremilast au moins chez ces patients résistants aux AINS qui présentent soit une atteinte enthésitique, des dactylites ou des risques additionnels de toxicité hépatiques (alcoolisme, obésité avec stéatose hépatique, Apremilast: place dans l’arsenal thérapeutique Nous pouvons maintenant essayer de définir une place, du moins théorique, pour l’apremilast au vu de ces résultats globaux d’efficacité et de sécurité (Tableau 3). L’apremilast a démontré une certaine efficacité chez les patients résistants aux anti-TNFs. Les chiffres ne Médicaments AINS Atteinte périphérique ± Atteinte axiale ++ Dactylite Enthésite ± Remarques ± Soulagement symptomatique. Pas d’évidence pour les d actylites et les e nthésites, mais essai acceptable si sévérité faible. Corticoïdes intra-articulaires + – – ± Très utile en cas d’atteinte limitée. Peut-être utilisé pour les sacroiliaques sous contrôle radiologique (CT ou scopie) Méthotrexate ± – – – Évidences faibles pour les arthrites p ériphériques, pas de bénéfices pour l’atteinte axiale ou les enthésites Sulfasalazine ± – – – Évidences faibles pour les arthrites p ériphériques, pas de bénéfices pour l’atteinte axiale ou les enthésites. Leflunomide ± – – – Bénéfice minime démontré pour l’atteinte périphérique. Pas de b énéfice pour les autres atteintes Apremilast + (+ ?) ++ ++ Excellente sécurité. Pas de monitoring nécessaire. Efficace sur la peau et les ongles ++ ++ ++ ++ Bénéfices démontrés pour tous les types d’atteinte, y compris la peau et les ongles. Anti-TNF Tableau 3: efficacité relative des divers traitements dans l’arthrite psoriasique 35 Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Schwerpunkt Neue Basistherapien etc.). De prime abord, les données d’efficacité et de sécurité suggèrent que nous devrions probablement substituer l’apremilast au méthotrexate comme traitement de fond de premier choix, changement auquel on peut opposer l’absence de données de sécurité à très long terme, un prix plus important, mais surtout le poids des habitudes (Tableau 3). Finalement, on peut aussi se demander quelle est la place de l’apremilast par rapport à un anti-TNF d’emblée. Les taux de réponse obtenus avec l’apremilast, et la vitesse de cette réponse, semblent plus faibles que ceux observés avec les anti-TNF. De même, les données sont encore très lacunaires pour les atteintes axiales, et on préférera probablement un anti-TNF d’emblée chez un patient avec des manifestations axiales majeures, la nécessité d’une réponse immédiate pour des raisons professionnelles par exemple, ou finalement chez ces patients t ypiquement exclus des études cliniques et pour lesquels nous n’avons que des données fragmentaires obtenus avec le temps, par exemple un désir de grossesse ou des antécédents d’hépatite B ou C. Par contre, dans les autres cas, la sécurité, même si en- Références 1. Felquer ML, Soriano ER. New treatment paradigms in psoriatic arthritis: An update on new therapeutics approved by the U.S. Food and drug administration. Curr Opin Rheumatol 2015, Mar;27(2):99–106. 2. Kumar N, Goldminz AM, Kim N, Gottlieb AB. Phosphodiesterase 4-targeted treatments for autoimmune diseases. BMC Med 2013;11:96. 3. S chafer P. Apremilast mechanism of action and application to psoriasis and psoriatic arthritis. Biochem Pharmacol 2012, Jun 15;83(12):1583–90. 4. C auli A, Mathieu A, Porru G, Piga M, Vacca A, Dessole G. Clinical potential of apremilast in the treatment of psoriatic arthritis. ITT 2014, Jun:91. 5. Pathan E, Abraham S, Van Rossen E, Withrington R, Keat A, Charles PJ, et al. Efficacy and safety of apremilast, an oral phosphodiesterase 4 inhibitor, in ankylosing spondylitis. Ann Rheum Dis 2013, Sep 1;72(9):1475–80. 36 core non définie à très long terme, et un prix d’environ un tiers inférieur aux biologiques, seront des facteurs à prendre en compte dans notre décision. Conclusions En conclusion, l’apremilast est un nouvel agent thérapeutique prometteur pour le traitement de l’arthrite psoriasique. Son utilisation orale et l’absence d’interaction significative et de monitoring biologique le rendent particulièrement pratique. En plus de son efficacité sur l’atteinte articulaire, il est efficace sur de multiples manifestations, allant de l’atteinte cutanée aux enthésites et aux dactylites. Finalement, mis à part des nuisances digestives, généralement autolimitées, le profil de sécurité est excellent. En conclusion, l’apremilast a tout pour s’imposer comme un agent de premier choix dans le traitement de l’arthrite psoriasique, même si nous devons encore apprivoiser son utilisation au quotidien. 6. D i Minno MN, Peluso R, Iervolino S, Russolillo A, Lupoli R, Scarpa R, CaRRDs Study Group. Weight loss and achievement of minimal disease activity in patients with psoriatic arthritis starting treatment with tumour necrosis factor α blockers. Ann Rheum Dis 2014, Jun;73(6):1157–62. 7. R ussolillo A, Iervolino S, Peluso R, Lupoli R, Di Minno A, Pappone N, Di Minno MN. Obesity and psoriatic arthritis: From pathogenesis to clinical outcome and management. Rheumatology (Oxford) 2013, Jan;52(1):62–7. 8. M ease PJ, Armstrong AW. Managing patients with psoriatic disease: The diagnosis and pharmacologic treatment of psoriatic arthritis in patients with psoriasis. Drugs 2014, Mar;74(4):423–41. SSIG Ä L U Z N E S S A K AB 1.9.2 0 1 5 S E L R A P S I M AD IR T R A P À S E S S CAI DU 1 . 9 . 2 0 1 5 Schenken Sie Ihren Patienten wieder bewegende Momente Otezla® – bei Plaque Psoriasis und Psoriasis Arthritis1 Breites Wirksamkeitsspektrum*1,2 Vorteilhaftes Sicherheitsprofil1,3 Bewiesene Langzeitverträglichkeit+,1,4,5 Patientenfreundliche orale Einnahme1 LL A D O T A S R O RIMB 9 . 1 L A D I T A L CASSE MA *Wirksamkeit auf die Haut, Gelenke, Skalp, Nägel, Dactylitis und Entesitis1,2 +Bewiesene Langzeitverträglichkeit über 2 Jahre1,4,5 Referenzen: 1. Otezla® Fachinformation, www.swissmedicinfo.ch. 2. Kavanaugh A et al. Longterm (52-week) Results of a Phase III Randomized, Controlled Trial of Apremilast in Patients with Psoriatic Arthritis. J Rheumatol. 2015; 42(3):479-488. 3. Busa S and Kavanaugh A. Drug safety evaluation of apremilast for treating psoriatic arthritis. Expert Opinion Drug Safety, 2015;14(6):979-985. 4. Papp K et al. Two-Year safety of Apremilast, an Oral Phosphodiesterase 4 Inhibitor, in Patients With Moderate to Severe Psoriasis: Results From a Phase 3, Randomized, Controlled Trial (ESTEEM 1). Poster 1055 presented at 73rd Annual Meeting of the American Academy of Dermatology; 20.-24. März 2015; San Francisco. 5. Mease PJ et al. Long-term (104) Week Safety Profile of Apremilast, an Oral Phosphodiesterase 4 (PDE4) Inhibitor, in Patients with Psoriatic Arthritis: Results from a Phase 3, Randomized, Controlled Trial and Open-Label Extension (PALACE 1). Poster 1564 presented at 73rd American College of Rheumatology (ACR) Annual Meeting; 14.-19. November 2014; Boston. Otezla® (Apremilast) Z: Apremilast + Hilfsstoffe I: Plaque Psoriasis: Otezla ist indiziert zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Plaque Psoriasis, die auf eine andere systemische Therapie nicht angesprochen haben, eine solche nicht tolerieren oder wenn eine solche kontraindiziert ist. Psoriasis Arthritis: Otezla ist als Monotherapie oder in Kombination mit krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARDs) zur Behandlung der aktiven Psoriasis Arthritis bei erwachsenen Patienten indiziert, die auf eine vorhergehende Therapie mit DMARDs nicht angesprochen haben oder eine solche nicht tolerieren oder wenn eine solche kontraindiziert ist. D: Die empfohlene Dosierung von Otezla beträgt 30mg zweimal täglich oral unter Anwendung eines initialen Titrationsschemas. KI: Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe; Schwangerschaft. VM: Nierenfunktionsstörung: Bei Patienten mit schwer eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosis auf einmal 30 mg Otezla pro Tag reduziert werden. Depressionen. UAW: Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Bronchitis, Infektion der oberen Atemwege, Nasopharyngitis, Verminderter Appetit, Dyspepsie, Schlafstörungen, Fatigue, Kopfschmerzen, Migräne, Rückenschmerzen, Gewichtsabnahme, Hautausschlag. IA: Verabreichung starker CYP3A4-Induktoren wie z.B. Rifampicin, Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin und Johanniskraut können die Wirksamkeit von Otezla vermindern und werden nicht empfohlen. P: Otezla Starterpackung (4x 10 mg, 4x 20 mg, 19x 30 mg) mit insgesamt 27 Filmtabletten; Otezla Einmonatspackung (56 x 30 mg) mit 56 Filmtabletten. Abgabekat.: B. Ausführliche Informationen: www.swissmedicinfo.ch; Stand der Information Juli 2015 TI: Celgene GmbH, Bändliweg 20, 8048 Zürich. iai108_b_2015 Celgene GmbH | celgene.switzerland@celgene.com | www.celgene.com | T +41 44 437 88 00 | F +41 44 437 88 88 Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Schwerpunkt Neue Basistherapien Secukinumab: ein neues Biologikum zur Behandlung der Psoriasisarthritis und Spondylitis ankylosans Dr. Thomas Langenegger Zuger Kantonsspital Secukinumab (Cosentyx®) ist ein humaner monoklonaler Antikörper gegen Interleukin 17A, getestet zur intravenösen und subkutanen V erabreichung. Das Medikament wurde im Frühjahr 2015 in der Schweiz zur Behandlung der mittelschweren und schweren Plaque-Psoriasis zugelassen. Die Zulassung zur Behandlung der Psoriasisarthritis (PsA) und der Spondylitis ankylosans (AS) wurde bei den Zulassungsbehörden (FDA, EMA, Swissmedic) dieses Jahr eingereicht. Die Japanischen Behörden haben die Zulassung für Psoriasisarthritis bereits Anfang 2015 gegeben. Im Folgenden wird in diesem A rtikel die Datenlage des neuen Medikamentes in den beiden rheumatologischen Indikationen dargelegt. Interleukin 17 ist ein proinflammatorisches Zytokin mit 6 verwandten Liganden (IL 17-A bis IL-17-F) und IL17A wird hauptsächlich von T-Helfer (Th17) Zellen exprimiert. Interleukin 17 ist ein wichtiges Zytokin in der Pathophysiologie der PsA und der AS . Daneben scheint es auch eine Rolle bei der rheumatoiden Arthritis, Multiplen Sklerose, dem Morbus Crohn und noch anderen Autoimmunerkrankungen zu spielen. Verschiedene monoklonale Antikörper gegen IL-17 sind in klinischer Erprobung (Secukinumab, Ixeki38 zumab gegen IL-17A und Brodalumab gegen IL-17 RA). Secukinumab (Cosentyx®) ist das erste gegen IL-17 gerichtete Biologikum, das bereits für eine Indikation (Psoriasis) zugelassen ist. Die Verabreichung wurde i.v und s.c getestet. In den beiden rheumatologischen Indikationen läuft die Zulassung jedoch nur für die s.c Applikation. Nach s.c. Gabe wird die maximale Plasmakonzentration nach 5–6 Tagen erreicht, die mittlere Eliminationshalbwertszeit beträgt 27 Tage. In den AS-Studien wurden die Dosierungen 75 mg und 150 mg getestet und in den PsA-Studien zusätzlich die 300 mg Dosierung, mit jeweils einer initialen Ladedosis von 4 Injektionen in wöchentlichem Abstand, gefolgt von monatlicher subkutaner Applikation ab der 5. Woche. Datenlage Psoriasisarthritis In 2 randomisierten placebokontrollierten Phase-III Zulassungsstudien (Future 1 und 2) konnte der Wirksamkeitsnachweis bei günstigem Sicherheitsprofil von Secukinumab (Cosentyx®) in der Behandlung der PsA erbracht werden 2,3. In beiden Studien wurden Patienten mit aktiver PsA trotz Therapie mit NSAR und / oder konventionellen Basistherapeutika (z. B. Methotrexat) eingeschlossen. Ein Teil der Patienten wurde mit TNF-Blockern vorbehandelt. Die Studiendauer betrug 52 Wochen mit statistischer Analyse der primären und sekundären Studienendpunkte nach 24 Wochen. In der Future 1 Studie wurden 606 Patienten eingeschlossen. Sie erhielten randomisiert ein i.v. Ladedosisschema von 10 mg / kg Secukinumab zum Zeitpunkt 0, nach 2 und nach 4 Wochen, gefolgt von 75 mg oder 150 mg s.c. alle 4 Wochen oder Placebo im gleichen Applikationsschema wie in der Verumgruppe. Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Schwerpunkt Neue Basistherapien In der Future 2 Studie wurden 397 Patienten zu 75 mg, 150 mg, 300 mg Secukinumab oder Placebo mit Ladeschema s.c. wöchentlich für 5 Wochen, gefolgt von 4-wöchentlichen Injektionen randomisiert. In beiden Studien konnte eine signifikant bessere Wirksamkeit von Secukinumab gegenüber Placebo im primären (ACR 20) und allen sekundären OutcomeParametern (u.a. ACR 50, ACR 70, DAS Reduktion, Daktylitis- und Enthesitis-Scores, Hautscores PASI 75 und 90) nach 24 Studienwochen nachgewiesen werden (siehe Abbildungen 1 und 2, Resultate Future 2). In Future 1 zeigte sich kein Unterschied zwischen der 75mg und 150mg Dosierung, während in Future 2 150 mg und 300 mg besser wirkten als 75 mg. Dazu zeigte sich, dass die 300 mg Dosierung in der Gruppe der Anti-TNF-inadequate responder (IR) numerisch den anderen Dosierungen überlegen war. Secukinumab wurde in beiden Studien gut toleriert und weist ein mit dem Plaque Psoriasis Studien Programm (welches ca. 4000 Patienten umfasste) vergleichbares Sicherheitsprofil auf. Die häufigsten Abb. 1 : Wirksamkeitsdaten ACR 20, 50 und 70 in Future 2 3 ‡P < 0.05; §P < 0.01; †P < 0.001; *P < 0.0001 vs. placebo Abb. 2: Wirksamkeitsdaten D aktylitis und E nthesitis in Future 2 3 39 Schwerpunkt Neue Basistherapien Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Table: Primary and Secondary Endpoint Results at Weeks 16 and 52 ASAS20, % ASAS40, % hsCRP, post-baseline/baseline ratio ASAS 5/6, % BASDAI, mean change from baseline SF-36 PCS, mean change from baseline ASQoL, mean change from baseline ASAS partial remission, % Secukinumab 150 mg s.c. Secukinumab 75 mg s.c. Placebo Wk 16 61.1† 41.1 28.5 Wk 52 73.8 63.9 N/A Wk 16 36.1† 26.0 10.8 Wk 52 57.4 41.0 N/A Wk 16 0.55 † 0.61 1.13 Wk 52 0.46 0.58 N/A Wk 16 43.1† 34.2 8.1 Wk 52 62.3 47.5 N/A Wk 16 –2.19 † –1.92 –0.85 Wk 52 –3.14 –2.63 N/A Wk 16 6.06 † 4.77 1.92 Wk 52 7.99 6.62 N/A Wk 16 –4.00 § –3.33 –1.37 Wk 52 –5.25 –4.13 N/A Wk 16 13.9 15.1 4.1 Wk 52 26.2 18.0 N/A P < 0.001 P < 0.01 for comparisons vs PBO. P-values at Wk 16 are adjusted for multiplicity of testing. At Wk 16: n=72 secukinumab 150 mg, n=73 secukinumab 75 mg, n=74 placebo; At Wk 52 (excluding pts initially randomized to PBO); n=61 for both secukinumab 150 mg and 75 mg (exept for SF-36 PCS where n=62 and n=58, respectively, and for ASQoL where n=60 for secukinumab 75 mg). NRI (binary variables) and MMRM (continuous variables) data presented at Wk 16. Wk 52 data are as observed, except hsCRP where the post-baseline to baseline ratio is presented. N/A, not applicable. † § Abb. 3: Wirksamkeitsdaten Measure 2 5 Abb. 4: ASAS 20 bei TNF erfahrenen und naiven Patienten 5 †P < 0.001; ‡P < 0.05 vs. placebo at Week 16. 40 Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Schwerpunkt Neue Basistherapien Nebenwirkungen waren obere Luftwegsinfektionen und grippale Infekte. 2,3 Spondylitis ankylosans Wie bei der PsA konnte in 2 randomisierten placebokontrollierten Phase-III Zulassungsstudien (Measure 1 und 2) der Wirksamkeitsnachweis bei günstigem Sicherheitsprofil von Secukinumab (Cosentyx®) in der Behandlung der AS erbracht werden 4,5. In beiden Studien wurden Patienten mit aktiver AS trotz Therapie mit NSAR eingeschlossen. Ein Anteil der Patienten hatte davor bereits TNF-Blocker oder konventionelle Basistherapeutika. Die Studiendauer betrug 52 Wochen mit statistischer Analyse der primären und sekundären Studienendpunkte nach 16 Wochen. In der Measure 1 Studie wurden 371 Patienten eingeschlossen. Sie erhielten randomisiert ein i.v. Ladedosisschema von 10mg / kg Secukinumab zum Zeitpunkt 0, nach 2 und nach 4 Wochen, gefolgt von 75mg oder 150mg s.c. alle 4 Wochen oder Placebo im gleichen Applikationsschema wie in der Verumgruppe. In der Measure 2 Studie wurden 219 Patienten zu 75mg, 150mg Secukinumab oder Placebo mit Ladeschema s.c. wöchentlich für 4 Wochen gefolgt von 4-wöchentlichen Injektionen randomisiert. In beiden Studien konnte eine signifikant bessere Wirksamkeit von Secukinumab gegenüber Placebo im primären (ASAS 20) und allen sekundären Studienendpunkten (ASAS 40, high sensitivity CRP, ASAS 5/6, BASDAI, SF-36, ASQoL und ASAS partielle Remission) nachgewiesen werden (siehe Abbildung 3 und 4). In Measure 1 zeigte sich kein Unterschied zwischen der 75mg und 150mg Dosierung, während in Measure 2 nur die 150mg Dosierung signifikant besser als Placebo war. Wie in den PsA-Studien wurde Secukinumab in beiden Studien gut toleriert. Das Nebenwirkungsprofil ist auch hier mit dem mit den Plaque Psoriasis Studien Programm vergleichbar. Die häufigsten Nebenwirkungen waren obere Luftwegsinfektionen und Kopfschmerzen. 4,5 Schlussfolgerung und Ausblick Mit Secukinumab (Cosentyx®) wird uns bald das erste Nicht-TNF-Biologikum zur Behandlung der Spondylitis ankylosans und das zweite (neben Ustekinumab (Stelara®)) bei der Psoriasisarthritis zur Verfügung stehen. Damit stehen uns endlich Alternativen zu den derzeit erhältlichen Biologika zur Verfügung, wodurch Patienten, die auf TNF-Blocker ungenügend oder nicht ansprechen, nun auch mit einem neuen Wirkmechanismus therapiert werden können. Die Datenlage von Secukinumab (Cosentyx®) ist bei beiden Indikationen robust mit ähnlicher Wirksamkeit (soweit ein Vergleich der verschiedenen Studien zulässig ist) wie die TNF-Blocker und bei günstigem Sicherheitsprofil. Die Wirksamkeit ist sowohl für TNF-naive und auch TNF-nichtansprechende Patienten in den oben vorgestellten Zulassungsstudien belegt. Die Zukunft wird zeigen, welchen Stellenwert dieses neue Medikament zusammen mit Aprelimast (Otezla®), das in diesem Jahr für die PsA zugelassen werden wird, und Ustekinumab (Stelara®), das seit Frühjahr für die PsA zugelassen ist, im Klinikalltag einnehmen wird. Literatur 1. L ønnberg AS, Zachariae C, Skov L. Targeting of interleukin-17 in the treatment of psoriasis. Clin Cosmet Investig Dermatol. 2014;7:251–9. 2. M ease P et al. Secukinumab, A Human Anti–Interleukin-17A Monoclonal Antibody, Improves Active Psoriatic Arthritis and Inhibits Radiographic Progression: Efficacy and Safety Data from a Phase 3 Randomized, Multicenter, Double-Blind, Placebo-Controlled Study. Accepted at: American College of Rheumatology/ARHP annual Scientific Meeting, November 14-19, 2014, Boston, USA. Arthritis Rheum. 2014;66(11):S423 3. M cInnes et al. Secukinumab, a human anti-interleukin-17A monoclonal antibody, in patients with psoriatic arthritis (FUTURE 2): a randomised, double-blind, placebo-controlled, phase 3 trial. Lancet. 2015 Jun 26. pii: S0140-6736(15)61134-5. 4. Wei C et al. Intravenous Loading and Subcutaneous Maintenance with Secukinumab Provides Sustained Improvement in Multiple Measures of Disease Activity in Subjects with Active Ankylosing Spondylitis: 52-week Data from the Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled, Phase 3 MEASURE Ann Rheum Dis 2015;74:1146-1147 5. J. Sieper et al. Secukinumab Significantly Improves Signs and Symptoms of Active Ankylosing Spondylitis: 52-Week Data From MEASURE 2, a Randomised, Double-Blind, Placebo-Controlled Phase 3 Trial With Subcutaneous Loading and Maintenance Dosing. EULAR 2014, Presentation Number: OP0168 Übersichtsartikel: M Sanford and K McKeage Secukinumab:First global approval. Drugs (2015) 75:329–338 41 Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Schwerpunkt Neue Basistherapien IL-1 Blockade bei Gicht Prof. Dr. Peter Villiger Inselspital Bern Die Vorgeschichte Die beiden Zytokine «Catabolin» und «Cachectin», heute IL-1 und TNF genannt, spielen bekannter massen eine zentrale Rolle in der Rekrutierung der Entzündungszellen, anders formuliert, der Mobilmachung des Abwehrsystems des Körpers. Es besteht eine enge Interaktion dieser beiden Entzündungsmediatoren und eine grosse Überlappung der durch sie ausgelösten Effekte auf Zellen, Stoffwechselvorgänge und Organe. Entsprechend wurde postuliert, dass die Hemmung sowohl von IL-1 wie auch von TNF eine wirksame Strategie wäre, die Rheumatoide Arthritis zu behandeln. Tatsächlich war aber nur der Anti-TNF-Strategie Erfolg beschieden. Während etwa 15 Jahren fristete der IL-1 Rezeptorantagonist Anakinra (Kineret®) ein Schattendasein, er wurde in der Schweiz gar nicht erst auf den Markt gebracht. Figur: Therapeutische öglichkeiten der Hemmung M von IL-1. Die älteste Variante, Anakinra, übernimmt das b iologische Prinzip in Form e iner kompetitiven Hemmung auf Rezeptorebene. Canakinumab bindet als monoklonaler Antikörper IL-1 systemisch, während Rilonacept als löslicher Rezeptor IL-1 binden und neutralisieren kann. 42 Die Renaissance Mit der Entdeckung des Inflammasom wurde die Regulation der intrazellulären Aktivierung von IL-1 bekannt. Das Inflammasom, ein biologischer Feueranzünder löst über die Aktivierung von IL-1 eine klassische Entzündung mit Rubor, Dolor, Tumor und Functio laesa, verbunden mit einem starken Anstieg des CRP aus. In etwa zeitgleich zur Aufschlüsselung des Inflammasom-Proteinkomplexes wurde erkannt, dass Mutationen, welche seltene autoinflammatorische Erkrankungen verursachen, in Molekülen des Inflammasom liegen. Diese Mutationen führen alle zu einer Störung der Abschaltung der akuten Entzündung. Aktiviertes IL-1 wird daher überschiessend und verlängert freigesetzt. Folgerichtig können die autoinflammatorischen Phänomene dieser genetischen Erkrankungen durch Neutralisation des IL-1 vollständig unterbunden werden. Die betroffenen, meist sehr jungen Patienten sind dadurch zwar nicht geheilt, aber die Störung wird immerhin an der Wurzel angegangen. Die Gicht Während die genetischen autoinflammatorischen Erkrankungen sehr selten sind, ist die häufigste Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Schwerpunkt Neue Basistherapien rthritis, die Arthritis urica interessanterweise A auch Folge der Aktivierung des Inflammasom. Es überrascht daher keineswegs, dass durch Injektion von Anakinra (Kineret) ein akuter Gichtschub innert Stunden behoben werden kann. Beispiel aus dem Alltag: 64 jähriger Mann, passionierter Berggänger, leidet unter fortgeschrittener Arthrose mehrerer Gelenke der unteren Extremi täten. Abklärungen, unter anderem mit einem DECT (dual-energy CT) zeigen eine tophöse Gicht. Ohne Vorboten tritt gelegentlich nachts Schüttelfrost auf, die Temperatur steigt, Gelenkschmerzen nehmen rasch und massiv zu, kulminierend in einer kompletten Einsteifung. Die Ehegattin besorgt sich eine Ampulle Kineret, die sie im Kühlschrank aufbewahrt und injiziert diese s.c. Das Morgenessen nehmen die beiden gemeinsam ein, der Spuck geht vorbei wie er gekommen ist. Die gezielte Therapie Anakinra ist ein Biologicum, das heisst, es wird gentechnologisch hergestellt. Es ist in der Aminosäuresequenz dem körpereigenen IL-1 Antagonisten identisch. Es hemmt auf Rezeptorebene das Andocken des aktiven IL-1. Mit anderen Worten wirkt es lokal, am Ort des Geschehens. Für eine biologische Wirksamkeit ist eine hohe örtliche Konzentration notwendig (Figur). Da Anakinra zur Behandlung der (häufigen) Rheumatoiden Arthritis in den USA auf den Markt kam, kostet 1 Ampulle aktuell nur knapp 45sfr. Canakinumab wurde zur Behandlung der seltenen autoinflammatorischen Erkrankungen eingeführt, 1 Ampulle kostet deshalb um 15‘000sfr. Die Wirkung von Anakinra dauert 1 Tag, diejenige von Canakinumab etwa 8 Wochen. (Rilonacept ist aktuell teurer als Canakinumab. Welche der drei Substanzen sich in welcher Indikation auf dem Markt durchsetzen wird bleibt abzuwarten). NSAR oder Glukokortikoide oder Anakinra? Selbstverständlich soll auch heute ein klassischer Gichtschub mit NSAR behandelt werden, (die Behandlung mit Colchizin ist meines Erachtens eher medizinhistorisch interessant). Nicht selten leiden ältere Gichtpatienten unter einem metabolischen Syndrom, mit eingeschränkter Nierenfunktion und Diabetes mellitus. In dieser Situation stellt Anakinra eine höchst überzeugende und elegante Möglichkeit dar, einen Schub zu kontrollieren. Gelegentlich reicht 1 Ampulle, manchmal muss die Injektion am Folgetag wiederholt werden. Die Wirtschaftlich- Fall 1 2 3 Nierenfunktion normal reduziert reduziert Diabetes mellitus nein nein ja NSAR ja nein nein GC ja ja nein IL-1Antagonist nein nein ja Tabelle: 3 Fallbeispiele mit oder ohne Nierenfunktions einschränkung respektive Diabetes mellitus mit Empfehlung der Medikamentenwahl keit und Zweckmässigkeit ist in dieser Situation diskussionslos gegeben. Da Anakinra dem körpereigenen Protein entspricht, spielt weder Leber- noch Nierenfunktion eine Rolle beim Abbau. Mit anderen Worten kann es auch bei terminaler Niereninsuffizienz oder Dialyse verabreicht werden. Das Fazit Auf Grund fehlender Studien müssen wir trotz der genannten positiven Erfahrungen betreffend rascher und profunder Wirkung bei minimalen Nebenwirkungsrisiken vorschlagen, Anakinra nur bei Nierenfunktionseinschränkung und Diabetes mellitus zu rezeptieren. Ferner ist darauf hinzuweisen, dass es Krankenkassen gibt, die die Kostenübernahme mit dem Argument verweigern, dass das Medikament in der Schweiz nicht auf dem Markt ist. (In solchen Situationen übernehmen Patienten mit positiver Erfahrung die Kosten oft selbst). Cave: Die Gelenkpunktion zur Diagnosesicherung, zum Ausschluss eines Infektes und zur Injektion von kristallinen Glukokortikoiden (immer vermischt mit etwas Lokalanästhetikum) bleibt auch heute eine hervorragende Handlung. 43 Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Bildgebung Diagnostik der Osteoporose Bildgebende PD Dr. Roman Guggenberger Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, UniversitätsSpital Zürich PD Dr. Gustav Andreisek Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, UniversitätsSpital Zürich Osteoporose ist definiert als eine Skeletterkrankung, welche zu einer eingeschränkten Knochenstabilität mit folglich erhöhtem Frakturrisiko führt. A ngesichts der demographischen Entwicklung westlicher Industriestaaten in den nächsten Jahren wird die Bedeutung der Osteoporose als Erkrankung mit erheblicher Morbidität und Mortalität zunehmen. Die Bildgebung ist daher gefordert möglichst früh pathologische Knochenveränderung zu detektieren, um protektive Massnahmen einleiten zu können. Andererseits soll sie ebenso effizient Folgeschäden einer Osteoporose erkennen und wenn gefordert adäquate bildgesteuerte Therapien ermöglichen. In diesem Artikel sollen die aktuellen Möglichkeiten der Bildgebung im Bestreben diesen Anforderungen gerecht zu werden diskutiert werden. Osteoporose – Definition und Epidemiologie Aufgrund der demographischen Entwicklung wird erwartet, dass ca. 50% der Frauen und 20 % der Männer älter als 50 Jahre der kaukasichen Population im Laufe ihres Lebens eine osteoporotische Fraktur erleiden werden 1. Bekanntlich sind dabei insbesondere Hüftfrakturen mit erheblicher Mortalität (20% sterben innerhalb eines Jahres) und Morbidität (20% werden permanent pflegebedürftig) vergesellschaftet. Andererseits sind Wirbelfrakturen bei Patienten mit Osteoporose häufiger, werden aber in nur 30% der Fälle detektiert bzw. diagnostiziert 2. Insgesamt liegt die Osteoporose-Fraktur assoziierte Mortalität zwischen 15–30% und somit im Bereich jener von Brustkrebs oder akutem Schlaganfall. Obwohl Wirbel-, Hüft- und Handgelenksfrakturen die häufigsten Frakturtypen darstellen, ist bei einer Osteoporose prinzipiell von einer erhöhten Frakturgefährdung sämtlicher Knochen auszugehen. Diverse Risikofaktoren für eine primäre Osteoporose sind bekannt (Tabelle 1). Abb. 1: Dual X-ray Absorptiometrie (DXA) eines 53-jährigen Patienten. Das Programm des DXA-Geräts erlaubt semiautomatisch die Erkennung der Wirbelkörper L1-4 (a) sowie des Trochanter majors, des Schenkelhalses und der intertrochantären Region am proximalen Femur (b). Hieraus werden jeweils separate Messwerte ermittelt und in einem Gesamtscore gemittelt. Die hieraus errechnete Knochenmineraldichte (engl. bone mineral density = BMD) wird absolut und in Form eines T- und Z-scores widergegeben. In diesem Beispiel ergab sich eine BMD von 0.965 g/cm2, ein T-score von 0.2 bzw. ein Z-score von 0.8. Somit liegt der Patient bzgl. seiner Knochenmineraldichte im Normbereich. Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Bildgebung Das National Institute of Health hat im Jahre 2000 eine Expertenrunde zum Thema Prävention, Diagnose und Therapie der Osteoporose einberufen. Das consensus statement dieses Treffens ist bis heute in Verwendung und hat die Osteoporose Forschung der letzten Jahre massgeblich beeinflusst 3. Auf Basis dieses Statements ist die Osteoporose definiert als eine Skeletterkrankung, welche zu einer eingeschränkten Knochenstabilität führt und somit prädisponierend für eine Fraktur wird. Der Begriff Knochenstabilität umfasst hierbei zum einen die Knochenmineraldichte (bone mineral density, BMD) und zum anderen die Knochenqualität. Während erstere klassischerweise quantifizierbar ist auf Basis einer Schwächung von Röntgenstrahlung beim Durchtritt durch Knochengewebe, ist letztere bildgebend schwieriger fassbar, da sie Folge der 3-dimensionalen Kompakta- und Spongiosafeinstruktur ist. Dennoch ist sie ein entscheidendes Kriterium zur Abschätzung der tatsächlichen Knochenstabilität. Der maximalen Konchenmasse eines Individuums, der sog. peak bone mass kommt eine spezielle Bedeutung zu. Sie ist sozusagen das Knochenkonto, welches von intrauterin über die Kinder- und Jugendjahre bis zur Adoleszenz gefüllt wird und ab diesem Zeitpunkt kontinuierlich an Höhe verliert 4. Die maximale Höhe hängt dabei von einer Vielzahl Faktoren ab, u. a. von der genetischen Prädisposition und verschiedenen Umweltfaktoren (z. B. Ernährung und Bewegung). Östrogen spielt in der Knochenhomöostase eine entscheidende Rolle, da es das Gleichgewicht zwischen Knochenresorption und – formation begünstigt. Postmenopausal kommt es zu einem Abfall der physiologischen Östrogenkonzentration und somit zu einem Überwiegen der Osteoklastentätigkeit mit folglicher Abnahme der Knochenstabilität 2. Bildgebung zur Bestimmung der Knochenmineraldichte (BMD) Dual X-ray Absoptiometrie (DXA) Der weit verbreitete Gold-Standard zur Quantifizierung der BMD ist die Dual X-ray Absorptiometrie (DXA). 1994 hat die World Health Organization (WHO) T-scores eingeführt, um die BMD auf Basis der DXA zu klassifizieren. Ein T-score ist dabei die Standardabweichung der BMD eines Individuums verglichen mit einer jungen, gesunden auf das Geschlecht- und Rasse abgeglichener Vergleichspopulation. Ein T-score kleiner als -1 bis -2.5 wird dabei als Osteopenie, kleiner als -2.5 als Osteporose definiert. Diese Definition wurde inzwischen von der International Society for Clinical Densitometry (ISCD) von primär postmenopausalen Frauen auch für prä- und postmenopausale Frauen bzw. Männer sowie Kinder adaptiert 5 –7. Osteoporose kann allerdings auch bei normalem oder osteopenem BMD vorliegen, z. B. beim Vorliegen einer oder mehrerer Abb. 2: Mittels hochaufgelöster, peripherer quantitativer CT-Untersuchungen (HR-pq CT) kann der Knochen beispielsweise der Tibia hochaufgelöst dargestellt werden (a). Basierend auf der räumlichen Geometrie der Knochentrabekel bzw. des Verhältnis der Spongiosa zur Kompakta können dann mathematisch sog. finite-element Analysen angefertigt werden, mit dem Ziel einer Quantifizierung der Frakturwahrscheinlichkeit des untersuchten Knochens. Diese Information kann dann bespielsweise farbkodiert im 3-dimensionalen Bild der Knochenspongiosa widergegeben werden (b). Die Bilder wurden freundlicherweise von der Firma Scanco Medical AG, Brüttisellen, Schweiz zur Verfügung gestellt. 45 Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Bildgebung Abb. 3: 75 jährige Patientin mit Osteoporose und neu aufgetretenen lumbalen Schmerzen. In der seitlichen, konventionellen LWS-Aufnahme sind deutlich ältere D eckplattenimpressionen der Lendenwirbel zu sehen bei zusätzlich fortgeschritten degenerativen Veränderungen. Die akute Deckplattenimpressionsfraktur von LWK 1 ist hierbei leicht zu übersehen (Pfeil in a). Auf den MRT-Bildern findet sich deutlich ein Verlust des normalen Fettsignals von LWK1 im T1-gewichteten Bild, erhöhtes Flüssigkeitssignal in T2-gewichteten Bildern sowie ein Knochenmarksödem (bone bruise) im T2-gewichtet fett-gesättigten Bild (Pfeile in a, b bzw. c). Entsprechend der Klassifikation von Genant würde dies einer osteoporotischen Wirbelfraktur Grad II (25-40% Höhenreduktion) e ntsprechen. sog. «low-impact» Frakturen, also Knochenbrüche welche durch ein unüblich leichtes Traum verursacht werden 8. Die DXA basiert auf der Verwendung zweier Röntgenspektren mit unterschiedlicher Energie (30 –50 und >70keV), wodurch die Abschwächung durch Weichteilgewebe subtrahiert werden kann, um über die Knochenabschwächung ein Mass für den Mineralgehalt zu erhalten (Gramm Mineral pro Fläche bzw. Volumen) (Abb. 1). Die Messungen werden üblicherweise semiautomatisch in den Wirbelkörpern L1-4 sowie im Femurhals, in der Intertrochantär- und Trochanterregion angefertigt. Neben den hieraus generierten T-scores erhält man auch Z-scores, also Standardabweichun- Abb. 4: 67 jähriger Patient mit therapieresisten schmerzhafter, osteoporotischer Deckplattenfraktur BWK12. In der CT ist dieser als feine Frakturlamelle im kranialen Wirbelkörper gut in axialen und sagittalen CT Bildern sichtbar (Pfeil in a und b). Unter fluoroskopischer Kontrolle einführen einer Kanüle transpedikulär rechts (c und d) mit Applikation von Knochenzement im spongiösen Wirbelkörper BWK12. In der abschliessenden Kontrolle (e und f) liegt dieser regelrecht mit nur wenig Penetration über kraniale Deckplatte in das Zwischenwirbelsegment. 46 Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Bildgebung gen in Relation zu einer alterskorrigierten Vergleichspopulation. DXA ist indiziert bei Frauen > 65 Jahre sowie in jüngeren und perimenopausalen Frauen mit einem erhöhten Risiko für osteoporotische Frakturen. Obwohl die Methode als ausreichend sensitiv und reproduzierbar gilt, ist eine zumindest 5 % Änderung der BMD erforderlich, um beispielsweise von einem therapeutischen Effekt einer Pharmakotherapie sprechen zu können 9. Nachteile der DXA Methode sind bedingt durch die planare Messmethode. Einerseits sind zweidimensionale Messungen statt volumenbasierten Messungen immer anfällig für Artefakte und Überlagerungen (Fremdmaterial, atherosklerotische Plaques, usw.), andererseits können degenerative Veränderungen mit Sklerosen künstlich den gemessenen Mineralgehalt erhöhen. Quantitative CT (qCT) Die quantitative CT erweitert den Aspekt der 2D planaren Röntgenschwächung der DXA um eine zusätzliche Raumdimension, wodurch eine volumenbasierte 3D Messung ermöglicht wird. Hierbei wird während einer CT-Untersuchung ein kleines Phantom unter dem Patienten angebracht, welches dazu dient die Röntgenschwächung zu kalibrieren. Basierend hierauf kann dann die Knochendichte der Wirbelkörper bestimmt werden 10, 11. Der Vorteil gegenüber DXA ist, dass bei dieser Messmethode ausschliesslich spongiöser Knochen gemessen werden kann ohne verfälschende Schwächung durch die Kompakta der Knochen. Ausserdem funktioniert die Methode auch bei adipösen Patienten und ist insbesondere bei schweren degenerativen Veränderungen des Achsenskeletts der DXA vorzuziehen. Tabelle 1 – Hauptrisikofaktoren einer primären Osteoporose Alter Allerdings ist die qCT mit einer höheren Strahlendosis als die DXA verbunden (20 µSv bei DXA vs. 60 – 1500 µSv bei qCT) (12). Die absolute Strahlendosis ist aber auch bei qCT immer noch relativ gering. Zudem dürfen die aus der DXA bekannten Normwerte für T-scores dürfen für diese Untersuchung nicht verwendet werden, da sonst überproportional viele Patienten als osteoporotisch klassifiziert würden. Bildgebung zur Bestimmung der Knochenqualität Die Qualität wird massgebend von der Architektur des Knochens bestimmt, also der Grösse, Breite und Dichte der Trabekel der Spongiosa bzw. deren Verhältnis zur umgebenden Kompakta. Die verschiedenen Untersuchungsverfahren versuchen also bestmöglich diese 3-dimensionale Struktur zu reproduzieren um daraus rechnerische Rückschlüsse auf die Feinstruktur zu gewinnen. Der maximal möglichen Ortsauflösung einer Modalität kommt damit eine grosse Bedeutung zu, denn je feinere Strukturen eines Knochens dargestellt werden können, desto umfassender ist letztlich das generierte 3DModell des Knochens. Die klassische multi-detector Computertomographie (MDCT) des klinischen Routinebetriebes erlaubt eine maximale Auflösung von 250 –300 µm. Spezielle Magnetresonanztomographie-Sequenzen erlauben eine Auflösung von bis zu 150 µm und CT-Geräte mit spezieller Detektortechnologie (sog. cone-beam oder flat-panel CT) können Strukturen isotrop bis 82 µm auflösen 13). Die Strahlendosis dieser letztgenannten sogenannten hochauflösenden peripheren, quantitativen CT-Untersuchungen (HR-pq CT) ist dabei vernachlässigbar klein (<3µSv) 12. Bei der Magnetresonanztomographie besteht bekanntlich keine Strahlenbelastung. Üblicherweise werden hierbei der distale Radius oder die Tibia untersucht, grössere zentrale Knochen wie Femur oder das Achsen- Weibliches Geschlecht Weisse oder Asiatische Rasse Niedriger body weight / body mass index Familiäre Belastung mit Osteoporose Frühe Menopause Mangelnde Bewegung ExcessiverAlkohol, Koffein, and Tabak-Konsum Niedriger Kalcium und/oder Vitamin D Aufnahme Inadequate Sonnenexposition 47 Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Bildgebung skelett können hiermit nicht untersucht werden. Mittels spezieller Analyse-Algorithmen können zudem sog. finite-element Analysen vorgenommen werden, welche biomechanische Eigenschaften bzw. die Frakturgefährdung des Knochens vorhersagen helfen (Abb. 2). Verschiedene Studien zur hochauflösenden HR-pq CT konnten dabei Vorteile in der Abschätzung einer möglichen Frakturgefährdung zeigen, da dieses Verfahren häufig akkurater und früher als eine rein DXA-basierte Methode Frakturvorhersagen ermöglicht 14 –16. Bildgebung zur Diagnostik und Therapie von Osteoporose-Komplikationen Die häufigsten Osteoporose-assoziierten Frakturen sind Insuffizienzfrakturen und werden am Stammskelett (Wirbelsäule, Sakrum, Becken) bzw. proximalen Oberschenkelknochen und am Handgelenk manifest. Die konventionelle Röntgendiagnostik ist in der Regel die erste Modalität bei Verdacht auf osteopo- 48 rotische Insuffizienzfraktur (Abb. 3). Tatsächlich konnte jedoch in mehreren Studien gezeigt werden, dass hierbei eine unzureichende Sensitivität vorliegt. In einer Studie von Gehlbach et al. wurden ap und laterale Thorax-Röntgenbilder von 934 Frauen über 60 Jahre analysiert. Mässige bis schwergradige Wirbelfrakturen wurden in 132 Patienten (14.1 %) gefunden, aber nur 50% der Radiologie-Berichte identifizierten eine Fraktur und nur 17 (1.8 %) der 934 Patienten erhielten zum Zeitpunkt der Entlassung die Diagnose einer osteoporotischen Wirbelfraktur 17. Ein andere Studie von Kim et al. zeigte ähnliche Daten, wobei bei 100 zufällig ausgewählten Thorax-Röntgenbildern von Patienten älter als 60 Jahre osteoporotische Insuffizienzfrakturen in einer Prävalenz von 22 % vorlagen, aber in nur etwa 50 % der Fälle tatsächlich berichtet wurden 18. Offensichtlich sind zwar laterale Aufnahmen des Thorax in der Lage solche Frakturen zu detektieren, allerdings finden nur wenige Befunde tatsächlich Erwähnung im Untersuchungsbericht. Sowohl Kliniker als auch Radiologien sind also gefordert, dem Abb. 5: 69 jährige Patientin mit bekannter Osteoporose und lumbosakralen Schmerzen. Im konventionellen Röntgenbild des Beckenskeletts sind keine sicheren Frakturen ersichtlich mit allenfalls fraglicher Frakturlinie im lateralen Sakrum rechts (a). Im CT ist die Frakturlinie deutlicher sichtbar mit bereits beginnend reaktiv sklerotischen Veränderungen (b). Am besten ist die Fraktur aber im MRT mit entsprechend pathologischer Kontrastmittelanreicherung auf T1-gewichtet fett-saturierten (c) bzw. infolge der Fettmarkverdrängung auf rein T1-gewichtet nativen Sequenzen (d) zu sehen. Eine eigentlich nicht mehr nötige Tc-99m MDP Knochenszintigraphie bestätigt die Diagnose einer H-förmigen Sakrum Insuffizienzfraktur mit dem dafür typischen Honda-Zeichen. Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Bildgebung häufigen Auftreten von osteoporotischen Insuffizienzfrakturen in ihren klinischen bzw. radiologischen Verdachtsdiagnosen Rechnung zu tragen. Ein internationaler Standard für die Klassifikation von osteoporotischen Wirbelfrakturen ist das semiquantitative Grading System von Genant et. al, welches von den meisten internationalen bzw. nationalen Kommittees empfohlen wird 19. In Übereinstimmung mit diesem Grading System ist eine Wirbeldeformität von T4-L4 mit einer Höhenminderung von 20% und einer 10 –20 % Flächen höhenreduktion als Fraktur definiert. Vier Grade werden hierbei unterscheiden: 0 = keine Fraktur, 1 = milde Fraktur (20 –25 % Höhenreduktion im Vergleich zu normalem Referenzwirbel), 2 = moderate Fraktur (25–40 % Höhenreduktion) und 3 = schwere Fraktur (40 % Höhenreduktion oder mehr) (Abb. 3). Keil- oder bikonkave Deformitäten sind am häufigsten bei der Osteoporose anzutreffen, Beteiligungen der Wirbelkörperhinterkante sollten immer den Verdacht auf eine zugrundeliegende maligne Infilt- ration des Wirbels lenken. Sagittale Rekon struktionen der Wirbelsäule in der Computertomographie erlauben i. d. R. überlagerungsfrei die Diagnostik von Insuffizienzfrakturen und sollten als Standardrekonstruktionen mitgeliefert werden. Als therapeutische Option empfiehlt sich häufig zur besseren Schmerzkontrolle bzw. auch als Prophylaxe vor evtl. neurologischen Komplikationen (radikuläre oder spinale Kompressionen) eine bildgesteurte Injektion von künstlichem Knochenzement (Vertebroplastie) mit oder ohne Wiederherstellung der Wirbelkörperhöhe (Kyphoplastie) 20. Mittels moderner, CT-Tomographiefähiger Durchleuchtungseinheiten kann dies effizient durch transpedikulär eingebrachte Kanülen erfolgen, durch welche bildgesteuert der Knochenzement an der gewünschten Lokalisation im Wirbelkörper appliziert werden kann (Abb. 4). Häufige Insuffizienzfrakturen des Achsenskeletts sind neben den Wirbelkörpern auch am Sakrum zu Abb. 6: 74 jährige Patientin mit St.n. Sturz auf rechte Seite bei bekannter Osteoporose. Im konventionellen Röntgenbild sowie in diesem Falle auch auf coronalen (b) und axialen (c) CT Bildern ist die Fraktur relativ einfach zu übersehen. Auf zusätzlichen MRT-Bildern zeigt sich deutlich die Demarkation einer subtrochantären Femurfraktur rechts mit perifrakturalem Hämatom als helle Veränderungen auf T2-gewichtet fett-saturierten Bildern bzw. als dunkle Frakturlinie aufgrund Verdrängung des Fettmarksignals auf nativen, T1-gewichteten Bildern. 49 Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Bildgebung finden. Die MRT erlaubt im Gegensatz zur CT eine bessere Beurteilung von reaktiven Knochenmarksveränderungen (sog. Knochenmarksödem, engl. bone bruise) welche praktisch immer mit Insuffizienzfrakturen vergesellschaftet sind und insbesondere im Akut- bis Subakutstadium vorzufinden sind (Abb. 5). Deshalb ist die MRT bei osteoporotischen Frakturen oft viel sensitiver als Röntgen und CT und sollte bei allen Patienten mit suspekten Sakruminsuffizienzfrakturen als Methode der ersten Wahl durchgeführt werden. Aufgrund des Knochenmarködems lassen sich auch – in gewissem Rahmen – Aussagen zum Frakturalter treffen, was insbesondere bei multiplen osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen eine wichtige Frage sein kann. Mittels MRT kann man zwischen alten und frischen Frakturen unterscheiden. Auch Schenkelhalsfrakturen bedingt durch Stürze älterer Patienten bzw. infolge von Bagatelltraumen sind häufig im klinischen Alltag anzutreffen. Subtile Befunde können dabei oftmals erst in der MRT detektiert werden (Abb. 6). Kürzlich wurden auch sog. atypische, subtrochanterische Femurschaftfrakturen mit gehäuftem Auftreten bei älteren Patienten und unter Langzeittherapie mit Bisphosphonaten beschrieben 21. Typisch für diese Frakturen sind lateral gelegene, relativ kurzstreckig transversal oder oblique verlaufende Frakturen mit häufig lokaler, lateraler Kompaktareaktionen. Eine Traumanamnese bzw. Verkürzung des Knochens liegen üblicherweise nicht vor. Eine weitere Entität von Bisphosphonat-assoziierten Knochenveränderungen sind die sog. Bisphosphonat-induzierten Kieferosteonekrosen. Die genaue Ätiologie dieser Veränderungen ist umstritten, letztlich wird aber angenommen, dass der Kieferknochen unter Bisphosphonat-Therapie aufgrund verminderter Osteoklastentätigkeit zu vermehrter Sklerose neigt 22 und folglich anfälliger für entzündliche Veränderungen bis hin zur Nekrose wird, häufig in Assoziation mit mangelnder Zahnhygiene bzw. vorangegangen Traumatisierungen (z. B. Zahnextraktion) ist 23. Zusammenfassung Osteoporose ist definiert als eine Skeletterkrankung, welche zu einer eingeschränkten Knochenstabilität mit folglich erhöhtem Frakturrisiko führt. Infolge der demographischen Entwicklung westlicher Industrieländer ist sie mit einer signifi kanten Morbidität und Mortalität assoziiert. Die Knochenstabilität ist Folge des Knochenmineralgehalts (BMD) einerseits, sowie der Knochenqualität andererseits, welche durch den 3-dimensionalen Aufbau der Kompakta und Spongiosa bedingt ist. Die Bildgebung erlaubt es heute beide Komponenten der Knochenstabilität zu untersuchen. Somit können möglichst früh pathologische Knochenveränderung detektiert werden, um protektive Massnahmen einleiten bzw. evtl. Folgeschäden einer Osteoporose erkennen zu können sowie bildgesteuerte Therapien zu ermöglichen. Literatur 1. Report of the Surgeon General›s Workshop on Osteoporosis and Bone Health: December 12–13, 2002, Washington, DC. Rockville (MD)2003. 2. Sambrook P, Cooper C. Osteoporosis. Lancet. 2006;367(9527): 2010–8. Epub 2006/06/20. 3. NIH Consensus Development Panel on Osteoporosis Prevention, Diagnosis, and Therapy, March 7–29, 2000: highlights of the conference. Southern medical journal. 2001;94(6):569–73. Epub 2001/07/07. 4. Javaid MK, Cooper C. Prenatal and childhood influences on osteoporosis. Best practice & research Clinical endocrinology & metabolism. 2002;16(2):349–67. Epub 2002/06/18. 5. Lewiecki EM, Gordon CM, Baim S, Leonard MB, Bishop NJ, Bianchi ML, et al. International Society for Clinical Densitometry 2007 Adult and Pediatric Official Positions. Bone. 2008;43(6):1115–21. Epub 2008/09/17. 6. Lewiecki EM, Baim S, Binkley N, Bilezikian JP, Kendler DL, Hans DB, et al. Report of the International Society for Clinical Densitometry 2007 Adult Position Development Conference and Official Positions. Southern medical journal. 2008;101(7):735–9. Epub 2008/06/27. 7. Baim S, Binkley N, Bilezikian JP, Kendler DL, Hans DB, Lewiecki EM, et al. Official Positions of the International Society for Clinical Densitometry and executive summary of the 2007 ISCD Position Development Conference. Journal of clinical densitometry: the official journal of the International Society for Clinical Densitometry. 2008;11(1):75–91. Epub 2008/04/30. Alle Literaturhinweise von diesem Artikel finden Sie unter: www.rheuma-schweiz.ch/fachzeitschrift 50 Von Anfang an bei DMARD-Versagen: Simponi® für RA, AS und PsA1,* Starke klinische Wirksamkeit über 5 Jahre bei AS2,** Gutes Sicherheits- und Tolerabilitätsprofil1,2,** Hohe Retentionsrate von 72 % bei AS2,** 5 Jahresdaten bestätigten die starke & anhaltende Wirksamkeit bei AS.2 * Mittelschwere bis schwere aktive RA in Kombination mit MTX, aktive und fortschreitende Psoriasis-Arthritis als Monotherapie oder in Kombination mit MTX, schwere aktive Ankylosierende Spondylitis. ** Referenz umfasst Patienten mit GLM dosiert auf 100 mg einmal monatlich, was gemäss der Swissmedic (www.swissmedicinfo.ch) Verschreibungsinformationen für Simponi® nur bei Patienten mit einem Gewicht von > 100 kg indiziert ist. Referenzen 1. Fachinformation Simponi®, www.swissmedicinfo.ch, Stand Januar 2015. 2. Deodhar et al. Long-term safety and efficacy of Golimumab in the treatment of ankylosing spondylitis: 5 year results of the GO-RAISE study. Ann Rheum Dis 2014; 0:1–5. doi: 10.1136 / annrheumdis-2014-205862. Kopien der Publikationen können bei Bedarf unter der unten angegebenen Adresse angefordert werden. Während der Behandlung Erforderliche Überwachung von Patienten, die mit Simponi® behandelt werden: • Alle Patienten auf das Auftreten von Infektionen, einschliesslich Sepsis und Tuberkulose • Alle Patienten auf das Neuauftreten oder eine Verschlechterung einer Herzinsuffizienz • Hbs-Ag Träger und Hbc-Ak-only Träger auf Hepatitis B Simponi® (Golimumab): monoklonaler Antikörper, der an den menschlichen Tumornekrosefaktor alpha (TNF-α) bindet. Eine Fertigspritze (0,5 ml bzw 1 ml) oder ein vorgefüllter Injektor (0,5 ml bzw 1 ml) enthält 50 mg bzw 100 mg Golimumab. Indikationen: Aktive Rheumatoide Arthritis (RA): Behandlung der mittelschweren bis schweren aktiven rheumatoiden Arthritis bei Erwachsenen, wenn das Ansprechen auf eine Therapie mit krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARDs), einschliesslich MTX, unzureichend gewesen ist. Zur Behandlung der schweren, aktiven und progredienten rheumatoiden Arthritis bei MTXnaiven Erwachsenen, verringert in Kombination mit MTX die radiographische Progression und verbessert die körperliche Funktionsfähigkeit. Ankylosierende Spondylitis (AS): bei erwachsenen Patienten mit schwerer, aktiver Ankylosierender Spondylitis, die auf konventionelle Therapie unzureichend angesprochen haben. Aktive Psoriatische Arthritis (PsA): als Monotherapie oder in Kombination mit MTX bei erwachsenen Patienten, Gelenkschäden und zur Verbesserung der körperlichen Funktionsfähigkeit. Colitis ulcerosa (CU): Behandlung der mässigen bis schweren, aktiven Colitis ulcerosa bei erwachsenen Patienten, die auf eine konventionelle Therapie, einschliesslich Kortikosteroiden und 6Mercaptopurin (6MP) oder Azathioprin (AZA) unzureichend angesprochen, diese nicht vertra- 1 Sicherheitshinweise – Vor Behandlungsbeginn • Die Simponi® Patienten-Hinweiskarte enthält wichtige Sicherheitsinformationen für den Patienten. Jeder Patient muss sie erhalten und erklärt bekommen. • Während und bis zu 6 Monaten nach der Behandlung mit Simponi® müssen die Patienten jeder Ärztin/jedem Arzt bei der/dem sie sich behandeln lassen, die Hinweiskarte vorlegen. • Vor Beginn einer Therapie mit Simponi® müssen Patienten untersucht werden auf: -Tuberkulose (TB): Aktive und latente Erkrankung. Patienten mit aktiver TB dürfen nicht mit Simponi® behandelt werden. Wird eine latente TB nachgewiesen, muss vor Beginn der Simponi®-Behandlung eine geeignete Therapie durchgeführt werden. -(Frühere) HBV-Infektion: Die Erfolgsaussichten einer antiviralen Therapie zur Verhinderung einer HBV-Reaktivierung bei Patienten unter TNF-Antagonisten sind nicht bekannt. Hbs-Ag Träger und Hbc-Ak-only Träger müssen engmaschig bezüglich einer HBV-Reaktivierung kontrolliert werden. Konsultieren Sie bitte vor einer Verschreibung die vollständige Fachinformation, publiziert auf der Homepage von Swissmedic (www.swissmedic.ch oder www.swissmedicinfo.ch). deren Ansprechen auf eine vorhergehende antirheumatische Basistherapie (DMARDTherapie) unzureichend war. Zur Verringerung der radiographischen Progression der peripheren Standard-Sicherheitshinweise für Simponi® Gegenanzeigen Simponi® darf nicht angewendet werden bei: • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile • Aktiver Tuberkulose (TB) oder anderen schweren Infektionen wie einer Sepsis und opportunistischen Infektionen • Mittelschwerer oder schwerer Herzinsuffizienz (NYHAKlasse III/IV) Kurzfachinformation Simponi® • Alle Patienten auf anaphylaktische oder andere schwerwiegende allergische Reaktionen • Regelmässige Hautuntersuchungen werden für alle Patienten empfohlen, besonders für solche mit Risikofaktoren für Hautkrebs. Es ist ein potentielles Risiko bereits nach der ersten Anwendung für akute Injektionsreaktionen und schwere Hyper-sensitiviätsreaktionen vorhanden. Beim Eintreten solcher Ereignisse muss die Behandlung mit Simponi® abgebrochen und eine geeignete Therapie eingeleitet werden. Simponi®-Injektionen • Die Packungsbeilage enthält ausführliche Anweisungen wie Simponi® zu verabreichen ist. Weitere Unterlagen, z.B. eine DVD, sind verfügbar. • Nach einem ausführlichen Training können Patienten mit Zustimmung des behandelnden Arztes die Injektion selbst durchführen. • Bei jeder Injektion muss die gesamte Menge Simponi® verabreicht werden. Bitte melden Sie jeden Fall, bei dem Simponi® nicht oder nicht vollständig verabreicht wurde. • Leichte Reaktionen an der Injektionsstelle treten häufig auf. Sollte eine schwere Reaktion auftreten, muss Simponi® abgesetzt werden. Konsultieren Sie bitte vor einer Verschreibung die komplette Fachinformation publiziert auf der Homepage von Swissmedic (www.swissmedic.ch oder www.swissmedicinfo.ch). 1. Fachinformation Simponi®, www.swissmedicinfo.ch, Stand August 2014. MSD Merck Sharp & Dohme AG, Werftestrasse 4, CH-6005 Luzern. RHEU-1140088-0004, Erstellungsdatum: Januar 2015. gen oder eine medizinische Kontraindikation gegenüber einer solchen Therapie haben. Art der Anwendung und Dosierung: RA: Simponi® 50 mg ist subkutan zu injizieren und 1x / Monat, jeweils am selben Tag des Monats, in Kombination mit MTX zu verabreichen. AS: Simponi® 50 mg sc 1x /Monat, jeweils am selben Tag des Monats. PsA: Simponi® 50 mg sc 1x / Monat, jeweils am selben Tag des Monats. CU: Patienten mit einem Körpergewicht < 80 kg: Simponi® 200 mg sc initial, gefolgt von 100 mg sc nach 2 Wochen, danach alle 4 Wochen 50 mg sc. Patienten mit einem Körpergewicht ≥ 80 kg: Simponi® 200 mg sc initial, gefolgt von 100 mg sc nach 2 Wochen, danach alle 4 Wochen 100 mg sc. Kontraindikationen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Aktive Tuberkulose (TB) oder andere schwere Infektionen wie eine Sepsis und opportunistische Infektionen. Mittelschwere oder schwere Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse III/IV) Vorsichtsmassnahmen: Simponi® wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Simponi darf nicht bei Patienten mit einer klinisch relevanten akuten Infektion angewendet werden. Bei der Erwägung der Anwendung von Simponi bei Patienten mit einer chronischen Infektion bzw. mit einer anamnestisch bekannten rezidivierenden Infektion ist Vorsicht geboten. Patienten müssen vor, während und nach der Behandlung mit Simponi® engmaschig auf Infektionen, einschliesslich Tuberkulose, überwacht werden. Bei Auftreten einer schweren Infektion oder einer Sepsis muss die Behandlung abgesetzt werden. Bei Auftreten einer neuen schwerwiegenden Infektion oder einer Sepsis ist die Anwendung von Simponi zu unterbrechen und eine geeignete antimikrobielle oder antimykotische Therapie einzuleiten, bis die Infektion unter Kontrolle ist. Bei Patienten, die in Gebieten gewohnt haben oder in Gebiete gereist sind, in denen systemische Mykosen, z. B. Histoplasmose, Kokzidioidomykose oder Blastomykose, endemisch vorkommen, ist das Nutzen-Risiko-Verhältnis einer Behandlung mit Simponi vor deren Einleitung sorgfältig abzuwägen. Vor der Einleitung einer Therapie mit Simponi müssen alle Patienten hinsichtlich einer aktiven oder inaktiven („latenten“) Tuberkulose beurteilt werden. Diese Beurteilung muss eine ausführliche klinische Anamnese umfassen. Eine Reaktivierung einer Hepatitis B trat bei Patienten auf, die chronische Träger dieses Virus sind und die mit einem TNFAntagonisten, einschliesslich Simponi®, behandelt wurden. Die Patienten sind auf das Vorliegen einer HBVInfektion zu testen, bevor die Behandlung mit Simponi® eingeleitet wird. Bei Patienten, die positiv auf eine HBVInfektion getestet werden, wird empfohlen, einen in der Behandlung der Hepatitis B erfahrenen Arzt zu konsultieren. Träger des HepatitisBVirus sind während der gesamten Behandlungsdauer und bis mehrere Monate nach Therapieende engmaschig auf Anzeichen und Symptome einer aktiven HBVInfektion zu überwachen. Bei Patienten, bei denen es zu einer HBV-Reaktivierung kommt, ist die Therapie mit Simponi abzusetzen und eine effektive antivirale Therapie mit angemessener unterstützender Behandlung ist einzuleiten. Bei Patienten mit malignen Erkrankungen in der Anamnese sowie bei Patienten, bei denen eine maligne Erkrankung auftritt und die weiterbehandelt werden sollen, ist bei der Erwägung der Anwendung von TNF-Blockern Vorsicht geboten. Nach der Markteinführung wurden seltene Fälle von hepatosplenalen T-Zell-Lymphomen bei Patienten berichtet, die mit anderen TNF-Blockern behandelt wurden. Diese seltene Form eines T-Zell-Lymphoms hat einen sehr aggressiven Krankheitsverlauf und verläuft meistens tödlich. Die Mehrheit der Fälle trat bei adoleszenten und jungen erwachsenen Männern auf, die fast alle eine gleichzeitige Behandlung mit Azathioprin (AZA) oder 6-Mercaptopurin (6-MP) wegen chronisch entzündlichen Darmerkrankungen erhielten. Das potentielle Risiko der Kombination von AZA oder 6-MP und Simponi sollte sorgfältig bedacht werden. Alle Patienten mit Colitis ulcerosa, die ein erhöhtes Risiko für eine Dysplasie oder ein Kolonkarzinom haben (z.B. Patienten mit seit langer Zeit bestehender Colitis ulcerosa oder primär sklerosierender Cholangitis) oder die in der Vorgeschichte eine Dysplasie oder ein Kolonkarzinom aufweisen, sollten vor der Therapie und während des Krankheitsverlaufs in regelmässigen Intervallen auf Dysplasien untersucht werden. Diese Untersuchung sollte eine Koloskopie und Biopsien gemäss lokaler Empfehlungen einschliessen. Bei Patienten unter Simponi mit neu diagnostizierten Dysplasien müssen Risiken und Nutzen für den individuellen Patienten sorgfältig überprüft werden und es sollte geprüft werden, ob die Therapie weitergeführt werden soll. Regelmässige Hautuntersuchungen werden für alle Patienten empfohlen, besonders für solche mit Risikofaktoren für Hautkrebs. Bei Patienten mit leichter Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse I/II) ist Simponi mit Vorsicht anzuwenden. Die Patienten sind engmaschig zu überwachen. Bei Patienten mit einer vorbestehenden oder vor kurzem neu aufgetretenen demyelinisierenden Erkrankung ist vor der Einleitung der Therapie mit Simponi das Nutzen-Risiko-Verhältnis der Behandlung mit einem TNF-Blocker sorgfältig abzuwägen. Treten bei einem Patienten nach der Behandlung mit Simponi Symptome auf, die auf ein Lupus-ähnliches Syndrom hindeuten, und wird der Patient positiv auf Antikörper gegen doppelsträngige DNA (dsDNA) getestet, so ist die Therapie mit Simponi abzusetzen. Ein Abbruch der Simponi-Therapie sollte bei Patienten mit bestätigten erheblichen hämatologischen Auffälligkeiten erfolgen. Die Anwendung von Simponi® bei Schwangeren wird nicht empfohlen; Simponi® darf in der Schwangerschaft nur dann verabreicht werden, wenn dies eindeutig medizinisch indiziert ist. Interaktionen: Keine Anwendung in Kombination mit anderen Biologika, einschliesslich Anakinra oder Abatacept. Lebendimpfstoffe dürfen nicht gleichzeitig mit Simponi® angewendet werden. Unerwünschte Wirkungen: Sehr häufig: Infektionen der oberen Atemwege. Häufig: Bakterielle Infektionen, virale Infektionen, Infektion der unteren Atemwege, Bronchitis, Sinusitis, oberflächliche Pilzinfektionen, Anämie, allergische Reaktionen (Bronchospasmus, Überempfindlichkeit, Urtikaria), AutoAntikörperpositiv, Depression, Schlaflosigkeit, Schwindel, Parästhesien, Kopfschmerzen, Hypertonie, Obstipation, Dyspepsie, gastrointestinale und abdominale Schmerzen, Leberfunktionstörungen, Alopezie, Dermatitis, Juckreiz, Hautausschlag, Fieber, Asthenie, Reaktionen an der Injektionsstelle, verzögerte Wundheilung, Beschwerden im Brustbereich, Knochenbrüche. Packungen: Packung mit 1 Fertig spritze, sowie Packung mit 1 vorgefüllten Injektor. Lagerungshinweise: Im Kühlschrank lagern (2°C – 8°C). Nicht einfrieren. Die Fertigspritze / den vorgefüllten Injektor in der Originalpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. [B] Zulassungsinhaberin: MSD Merck Sharp & Dohme AG, Werftestrasse 4, CH6005 Luzern. August 2014. GAST-1125815-0029, Erstellungsdatum: Januar 2015. © MSD Merck Sharp & Dohme AG 2014. Alle Rechte vorbehalten. MSD Merck Sharp & Dohme AG, Werftestrasse 4, CH-6005 Luzern. RHEU-1130130-0015, Erstellungsdatum: April 2015. Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Wettbewerb Wettbewerb Gewinnen Sie ein Apple iPad mini Retina, 16 GB, WiFi Ein 69-jähriger Patient mit bekannter sero-negativer rheumatoider Arthritis, der nicht auf eine Behandlung mit TNF- α Blocker angesprochen hat, wird ihnen zur weiteren Behandlung zugewiesen. Sie planen eine Behandlung mit Abatacept und bestimmen deshalb die Leberwerte und die Hepatitis B Serologie. Alle Leberwerte liegen im Normbereich und serologisch besteht ein St. nach Hepatitis B Infektion mit Nachweis von anti-HBc und anti-Hbs. Welche Empfehlung ist korrekt? t t schrif i e z h c Fa m au f d e iPad Auflösung zum Wettbewerb aus Nr. 3 / 2015 (Frage: Prof. Peter Bauerfeind) Eine 48 jährige, normalgewichtige Patientin mit bekannter primär biliärer Zirrhose wird ihnen wegen Gelenkbeschwerden zur weiteren Abklärung und Therapie zugewiesen. Bei den Laboruntersuchungen fällt ihnen ein deutlich erhöhtes Gesamtcholesterin auf. Andere kardiovaskuläre Risikofaktoren liegen nicht vor. Welche der folgenden Empfehlungen ist korrekt? (Frage: Prof. Dr. Beat Müllhaupt) A B C D Kontrolle der Leberwerte alle drei Monate Keine hepatologischen Kontrollen angezeigt Kontrolle der Hepatitis B Serologie alle drei Monate Beginn einer antiviralen Therapie zur Verhinderung einer Hepatitis B Reaktivierung in Absprache mit einem Gastroenterologen / Infektiologen E Kontrolle der HBV DNS alle drei Monate Teilnahmebedingungen Teilnahme: Die Teilnahme ist bis am 26. 10. 2015 möglich. Die Teilnahme ist im geschützten Bereich für Fachpersonen. Falls Sie das Webportal Rheuma Schweiz vollumfänglich nutzen möchten und noch kein Passwort haben, fordern Sie es bitte an unter: info@rheuma-schweiz.ch. Mehrfachteilnahmen werden nicht akzeptiert. Mitarbeiter von Pomcany’s Marketing AG und deren Angehörige ausgenommen. Kommunikation: Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Gewinner wird in der nächsten Ausgabe publiziert. Keine Barauszahlung des Gewinnes. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Was ist die wahrscheinlichste Diagnose? E Keine weitere Abklärung nötig Eine Erhöhung der Lipide, insbesondere des Cholesterins findet sich bei 85% der Patienten mit primär biliärer Zirrhose. Das Risiko für die Entwicklung einer Arteriosklerose ist jedoch bei diesem Patienten nicht erhöht, so dass keine weiteren Abklärungen und/oder Behandlung nötig ist, falls keine zusätzlichen kardiovaskulären Risikofaktoren vorliegen. Das iPad geht an: Dr. Fabian Napieralski Wir gratulieren! Folgen Sie uns auch auf Twitter! twitter.com/Rheuma_Schweiz 52 ! ig ss lä zu en Zerrungen 7e r- Pa ck un g ka ss Bei Verstauchungen V und Prellungen mit Bluterguss oder Schwellung Für eine schnellere Rückbildung von Bluterguss oder Schwellung. Lindert den Schmerz und hemmt die Entzündung. Einfach in der Anwendung für eine bessere Compliance. Auch nachts wirksam. Z: diclofenacum epolaminum (Pflaster 1,3 g DHEP pro 100 g Gelatum), heparinum natricum 5’600 IE. Liste D. I: Schmerzhafte und entzündliche Zustände mit Hämatomen/Ödemen infolge stumpfen Traumata. D: 1 Pflaster/Tag. KI: Gesicherte Überempfindlich keit gegen die Wirkstoffe; offene Wunden; Schwangerschaft 3. Trimenon. UW: Juckreiz, Rötung. IA: Keine bekannt. P: Verpackung mit 7 oder 10 Pflastern. IBSA Institut Biochimique SA, Headquarters and Marketing Operations, Via del Piano, CH-6915 Pambio-Noranco, www.ibsa.ch Bewegt Menschen. Fortbildung und Informationen für Fachleute 5 | 2015 Glossar Fortbildung | Kongresse 22. Oktober 2015 Refresher Ultraschallkurs für Rheumatologen UniversitätsSpital Zürich 05. November 2015 Refresher Ultraschallkurs für Rheumatologen Inselspital Bern 06. November 2015 ACR Annual Meeting 2015 San Francisco Eine komplette Übersicht über das Fortbildungsangebot in der Schweiz sowie Details zu allen Veranstaltungen finden Sie auf www.rheuma-schweiz.ch / Fortbildung Vorschau Fachzeitschrift Rheuma Schweiz November 2015 Cases Fallorientierte Fortbildungen werden zunehmend gefordert. Die Erweiterung des Wissens anhand eindrücklicher Fälle erweist sich als nachhaltig. Die nächste Ausgabe der Fachzeitschrift Rheuma Schweiz ist deshalb interessanten und didaktisch wertvollen Falldarstellungen gewidmet. Ergänzt wird das Thema durch einen Laborbeitrag über Antikörper von hervorragender Bedeutung in der Rheumatologie, nämlich die ANCA. Fortbildung und Informationen für Fachleute Schwerpunkt 6 Cases November 2015 www.rheuma-schweiz.ch Koordination: Die Redaktion Nächste Ausgabe: Nr. 6 | 2015 54 Gerne nehmen wir Ihre Kommentare und Anregungen entgegegen. Mailen Sie uns an: info@rheuma-schweiz.ch #MyLifeWithACTEMRA® Überzeugend in der Monotherapie bei RA, direkt nach DMARD-Versagen oder TNFi-Versagen 1– 3 1 Gabay C et al. Tocilizumab monotherapy versus adalimumab monotherapy for treatment of rheumatoid arthritis (ADACTA): a randomised, double-blind, controlled phase 4 trial. The Lancet 2013; 381: 1541–50. 2 Smolen JS et al. EULAR recommendations for the management of rheumatoid arthritis with synthetic and biological disease-modifying antirheumatic drugs: 2013 update. Ann Rheum Dis 2014; 73 (3): 492–509. 3 Arzneimittelfachinformation ACTEMRA® (www.swissmedicinfo.ch). ACTEMRA® (Tocilizumab): Monoklonaler humanisierter Antikörper gegen den IL-6-Rezeptor. Indikation: Behandlung der mittelschweren bis schweren aktiven rheumatoiden Arthritis bei unvorbehandelten erwachsenen Patienten sowie bei Patienten, die auf eine Behandlung mit DMARDs oder TNF-Hemmer nicht ausreichend angesprochen haben oder Nebenwirkungen entwickelten. Gabe als oder in Kombination mit Methotrexat und/oder anderen DMARDs. Behandlung von Kindern und Jugendlichen ab 2 Jahren mit systemischer juveniler idiopathischer Arthritis (sJIA), welche auf eine vorgängige Therapie mit nicht-steroidalen Antirheumatika und Steroiden unzureichend angesprochen haben oder mit aktiver polyartikulärer juveniler idiopathischer Arthritis (pJIA), die eine inadäquate Antwort auf Methotrexat zeigten. Dosierung: Erwachsene, i.v.: 8 mg/kg alle 4 Wochen über 1 Stunde; s.c.: 162 mg wöchentlich in Monotherapie oder Kombination mit Methotrexat. Für Patienten < 60 kg Körpergewicht 162 mg initial alle 2 Wochen in Kombination mit Methotrexat. Kinder und Jugendliche mit sJIA: 12 mg/kg für Patienten < 30 kg Körpergewicht i.v.; 8 mg/kg für Patienten ≥ 30 kg Körpergewicht alle 2 Wochen über 1 Stunde i.v. Kinder und Jugendliche mit pJIA: 8 mg/kg alle 4 Wochen über 1 Stunde i.v., kann jedoch bei Patienten < 30 kg Körpergewicht bei Nicht-Ansprechen nach 8 Wochen auf 10 mg/kg i.v. erhöht werden. Kontraindikationen: Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe. Kombination mit TNF-Hemmern: Gleichzeitig und bis zu 1 Monat nach Behandlung mit Anti-TNFAntikörpern. Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen: Bei aktiven Infektionen ist die Anwendung von Actemra nicht zu empfehlen; bei Neigung zu Infektionen ist Vorsicht geboten. Bei Vorliegen einer aktiven Lebererkrankung, einer Leberinsuffizienz, einer geringen Zahl an neutrophilen Granulozyten oder Thrombozyten darf Actemra nur mit Vorsicht angewandt werden. Schwere und fatale Überempfindlichkeitsreaktionen wurden festgestellt. Vorsicht bei der Anwendung bei Patienten mit bekannter Divertikulitis (Perforationsgefahr). Interaktionen: Keine Beeinflussung durch gängige Antirheumatika. Schwangerschaft/Stillzeit: Es liegen keine Daten zur Anwendung in der Schwangerschaft oder Stillzeit vor. Unerwünschte Wirkungen: Häufigste unerwünschte Wirkungen sind Infekte, v.a. der oberen Luftwege, Kopfschmerzen und erhöhter Blutdruck während der Infusion, Reaktion an der Injektionsstelle sowie Leberenzymerhöhungen. Packungen: Durchstechflaschen à 80 mg, 200 mg und 400 mg Tocilizumab als Infusionskonzentrat und Fertigspritze à 162 mg Tocilizumab zur subkutanen Verabreichung. Verkaufskategorie A. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der publizierten Fachinformation unter www.swissmedicinfo.ch. Stand Januar 2015. www.actemra.ch 08/2015 Für ein Leben mit Psoriasis, jedoch ohne deren Ausprägungen.1 Stark und anhaltend wirksam bei mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis und Psoriasis-Arthritis.2,3 Se it 2010 pr hr t aus 3 rung Erfah sdaten re 5 Jah axisbewä Stelara® (Ustekinumab, humaner monoklonaler IgG1κ-Antikörper) I: Plaque-Psoriasis: Behandlung erwachsener Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis, bei denen andere systemische Therapien einschliesslich Ciclosporin, Methotrexat oder PUVA nicht angesprochen haben, kontraindiziert sind oder nicht vertragen wurden. Psoriasis-Arthritis: Behandlung erwachsener Patienten mit aktiver Psoriasis-Arthritis, als Monotherapie oder in Kombination mit MTX, wenn das Ansprechen auf eine vorhergehende Therapie mit DMARDs unzureichend gewesen ist. Stelara® verbessert die körperliche Funktionsfähigkeit bei Patienten mit Psoriasis-Arthritis. D: Die Anw. sollte unter Anleitung und Aufsicht eines in Diag. und Beh. der Psoriasis erfahrenen Arztes erfolgen. PsO: Erw. ab 18 Jahren: 45mg als s.c. Injektion Woche 0, 4, anschliessend alle 12 Wochen. Pat >100kg: 90mg. PsA: Erw. 45mg als s.c. Injektion Woche 0, 4, anschliessend alle 12 Wochen. Bei ungenügendem Ansprechen kann die Dosis auf 90mg gesteigert werden. Kein Ansprechen nach 28 Wochen: Therapie absetzen. KI: Schwerwiegende Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe. VM: Vor Verabreichung von Stelara® soll der behandelnde Arzt die ärztespez. Firmeninformation zum Produkt, insbesondere zu den pot. Risiken, gelesen haben. Zudem soll er sicherstellen, dass der Pat. die pot. Risiken, die in der Patbroschüre und der Patientenkarte aufgeführt sind, verstanden hat. Infektionen: Stelara® darf Patienten mit einer klinisch bedeutsamen, aktiven Infektion nicht verabreicht werden. Tb: Abklärung auf TB-Infektion vor Therapiestart. Einleitung antituberkulöse Therapie bei latenter TB vor Therapiestart. Reversibles posteriores Leukoenzephalopathie Syndrom. Maligne Tumoren. Überempfindlichkeitsreaktionen. Immunisierungen: Keine Verabreichung von Lebendimpfstoffen während der Behandlung mit Stelara®. Kombination mit immunsuppressiver Begleittherapie, Phototherapie, intensive Sonnenbestrahlung vermeiden. Immuntherapie. UAW: Infektion der oberen Atemwege, Nasopharyngitis, Dentalinfektionen, schwerwiegende Reaktionen (einschliesslich Anaphylaxie, Angioödema), Schwindel, Kopfschmerzen, Schmerzen im Mundrachenraum, Diarrhoe, Erbrechen, Juckreiz, Rückenschmerzen, Muskelschmerzen, Arthralgie, Erschöpfung, Erythem und/oder Schmerzen an der Injektionsstelle. IA: Es wurden keine Wechselwirkungsstudien durchgeführt. Sicherheit und Wirksamkeit von Stelara® in Kombination mit immunsuppressiven Wirkstoffen oder Phototherapie wurden nicht untersucht. SS: Stelara® darf in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn klar notwendig. Bei der Entscheidung über eine Beendigung des Stillens oder ein Absetzen der Stelara® Therapie, sollte der Nutzen des Stillens für das Kind und der Nutzen der Stelara®-Therapie für die Mutter berücksichtigt werden. Packungen: Stelara® Injektionslösung in Fertigspritze, 45mg (0,5ml) bzw. 90mg (1ml). Kassenzulässig. Abgabekat.: B. Ausführliche Informationen: www.swissmedic.ch oder www.swissmedicinfo.ch; Zulassungsinhaberin: Janssen-Cilag AG, Gubelstrasse 34, 6300 Zug (109277) PHALP/STE/0315/0003a 1. Fachinformation Stelara®, Arzneimittelkompendium der Schweiz, Stand der Information: Mai 2014, www.swissmedicinfo.ch. 2. McInnes I et al. Efficacy and safety of ustekinumab in patients with active psoriatic arthritis: 1 year results of the phase 3, multicenter, double-blind, placebo-controlled PSUMMIT 1 trial. Lancet 2013; 382: 780-789. 3. Papp K et al. Long-term safety of ustekinumab in patients with moderate-to-severe psoriasis: final results from 5 years of follow-up. Br J Dermatol 2013; 168: 844-854.