Bienen lieben Frühlingsblumen
Transcription
Bienen lieben Frühlingsblumen
Netzwerk blühendes Vorarlberg Bienen lieben Frühlingsblumen Oktober ist die beste Pflanzzeit für Blumenzwiebel Im Herbst wird der Bienenstock von den Winterbienen bevölkert, sie sammeln keinen Nektar und Pollen mehr, sondern leben von den Vorräten. Die Brutaktivitäten nehmen immer weiter ab und werden bei tieferen Temperaturen schließlich ganz eingestellt. Die Bienen formieren sich zu einer Traube und je tiefer die Temperaturen werden, desto dichter kriechen sie zusammen. Auch die Wildbienen und Hummeln ziehen sich in ihre Winterquartiere zurück, Erdhöhlen, Stängel- und Holzhohlräume. Die Grundlagen für das nächste Bienenjahr sind bereits gelegt. Entscheidend für einen guten Start im nächsten Frühjahr sind die Temperaturen und die Witterung im Winter und beginnenden Frühling, aber auch das Nahrungsangebot, welches die Insekten bei ihren ersten Ausflügen vorfinden. Vor allem die Wildbienen und Hummeln sind auf ein gutes Nahrungsangebot angewiesen, damit die Königinnen stark werden und für genügend Nachwuchs sorgen. Die ersten Frühlingsblumen im Garten sind daher hoch willkommen. An schneefreien Stellen zeigen sich schon im Februar die ersten Blüten von Winterling und Schneeglöckchen, gleich darauf kommen die ersten Krokusse. Der gelb blühende Winterling (Eranthis hyemalis) fühlt sich ähnlich wie das gewöhnliche Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) an halbschattigen, feucht-humosen Standorten wohl. Deshalb eignen sich beide Arten als Unterpflanzung für Hecken und Bäume. Schneeglöckchen können im Herbst als Brutknollen gesetzt werden oder als Pflänzchen im Frühling. Beim Winterling und Krokus Bildautor E. Dauscher Winterling zeigt die Erfahrung, dass er besser gedeiht, wenn er als Pflanze im Frühling gesetzt wird. Brutknöllchen kommen, wenn man Pech hat, gar nicht, benötigen aber jedenfalls immer ein zwei bis drei Jahre bis sie blühen. An Stellen an denen sich die beiden Pflanzen wohlfühlen, vermehren sie sich problemlos durch Selbstaussaat. Krokusse (Crocus vernus, flavus und tommasiniannus) sind besonders vermehrungsfreudig und mögens gern sonnig und eher trocken. Die Knollen können im Herbst problemlos gepflanzt werden. Als Faustregel gilt, dass die Knollen und Zwiebeln etwa doppelt so tief gesetzt werden, wie sie groß sind. Meist ist es günstig die Zwiebeln in kleinen Horsten zu setzen, das erleichtert auch das spätere Mähen. Ebenfalls wunderschön im Halbschatten gedeihen Lerchensporn (Corydalis solida) und Buschwindröschen (Anemone nemorosa). Durch ihre auffällige Blüte zeichnen sich sie violett-blau blühende Anemone (Anemone blanda) und die weiß-purpur gemusterte Schachbrettblume (Fritillaria meleagris) aus. Die Brutknollen der Anemone sollten vorher mindestens einen halben Tag in Wasser eingeweicht werden. Die zarten Blüten von Milchstern (Ornithogallum umbellatum) und und Blausternchen (Scilla bifolia oder siberica) kommen am besten zur Geltung wenn sie in größeren Gruppen gepflanzt werden. Die Traubenhyazinthe (Muscari neglectum oder armeniacum) gedeiht im Halbschatten ebenso wie als Lückenfüller auf Beeten. Schachbrettblume Bildautor H.Zell Wildtulpen Diese vorwiegend kleinblütigen Tulpen sind zarte Besonderheiten, die den Garten vor allem an sonnigen Stellen zieren. Obwohl unsere Breitengrade nicht Ihre ursprüngliche Heimat darstellen, haben sie der Insektenwelt Nektar und Pollen zu bieten. Gärtnerische Zuchtformen sind oft pollensteril, denn das verlängert die Blühdauer. Die Weinberg – Tulpe (Tulipa sylvestris) kam bereits im 16. Jahrhundert aus dem südlichsten Europa als Zierpflanze in die mitteleuropäischen Gärten. Im Laufe der Zeit verwilderte sie an Wäldrändern, Gebüschen und in Weinbergen. Ihr Vorkommen in freier Natur gilt als gefährdet. Eine Seltenheit ist die nur auf Kreta vorkommende Felsen – Tulpe (Tulipa saxatilis oder bakeri) mit lila Blüten, deshalb auch ihre Zusatzbezeichnung Lilac Wonder. Die meisten anderen Wildtulpenarten haben ihren Ursprung in Asien und sind bei uns nicht natürlich verbreitet. Zu den edelsten zählt die Damen-Tulpe oder Persische Tulpe (Tulipa clusiana). Die spitz zulaufenden Blüten zeigen ein sattes Rot mit gelben Rändern und gelber Innenseite. An trockenen Stellen vermehrt sie sich ebenfalls durch Ausläufer. Die sehr früh blühende Gnomen-Tulpe Bildautor Bernd H. Gnomen-Tulpe (Tulipa turkestania) ist eine zierliche, attraktive und unkomplizierte Wildtulpe, die problemlos und rasch durch Verwilderung größere Bestände bildet. Sie blüht zartgelb mit goldgelber Mitte. Allen diesen Tulpenarten ist gemeinsam, dass sie sich im Steingarten besonders wohl fühlen und einen sommertrockenen Standort benötigen, damit sie sich gut ausbreiten können. Und für alle Zwiebelgewäche gilt, dass erst frühestens nach sechs Wochen die oberirdischen Teile abgeschnitten werden dürfen. Am besten für die Vitalität und die Vermehrungsfähigkeit der Pflanzen ist es, wenn die Blätter und Stängel mit Samenkapseln erst entfernt werden, wenn sie verwelkt sind. Wir freuen uns über Zusendung von Fotos Ihrer Bepflanzungsbeispiele und Insektenbeobachtungen. Kontakt: office@bodenseeakademie.at; Tel: 05572 33064; www.blühendes-vorarlberg.at Mit der Unterstützung von Bund, Land Vorarlberg und der Europäischen Union. DI Simone König, Bodensee Akademie. Oktober 2012 Kontakt: Bodensee Akademie A - 6850 Dornbirn, Steinebach 18 Tel.: +43 (0)5572 33064, Fax: DW –9 office@bodenseeakademie.at www.bodenseeakademie.at