Heavy Metal Fakk 2 Spielfigur: Julie 1. Äußere Darstellung der Figur
Transcription
Heavy Metal Fakk 2 Spielfigur: Julie 1. Äußere Darstellung der Figur
Tanja Witting Spiel: Heavy Metal Fakk 2 Spielfigur: Julie weitere Figuren: Kerrie, Otto, Angus, Gruff, Gith, Lord Tyler 1. - 2. 3. 4. 5. 6. Äußere Darstellung der Figur .............................................................................................1 Kleidung .........................................................................................................................1 Körperschema.................................................................................................................2 Mimik und Gestik ...........................................................................................................3 Stimme............................................................................................................................3 Ausrüstung......................................................................................................................4 Charakter, Motive, typische Handlungsweisen ...............................................................5 Verhältnis der Spielfigur zu anderen Figuren im Spiel ......................................................6 Vorläufer und mythische Bezüge .......................................................................................8 Frauenbild .........................................................................................................................10 Zusammenfassung ............................................................................................................11 Literatur / Internetquellen.................................................................................................12 1. Äußere Darstellung der Figur - Kleidung Auf dem Cover des Spiels ist die Hauptfigur Julie kniend auf einem Felsen dargestellt, der vom Wasser umspült wird. Bekleidet ist sie mit roter Reizwäsche und Strapsen, die jedoch größtenteils von martialisch wirkender Schutzkleidung verdeckt werden. So wird ihr roter BH verstärkt von einer schwarzen Lederkorsage und goldenem Brustpanzer. Ihre Beine werden geschützt durch hüfthohe schwarze Lederstiefel, die oberhalb ihres roten Slips befestigt sind. Die Zartheit der Wäsche steht im Kontrast zum derben Material der Schutzbekleidung, die durch metallische, krallenartige Knie- und Schulterplatten ergänzt wird. Der Kleidungsstil ist angesiedelt zwischen Fetischbekleidung und mitteralterlich anmutender Rüstung und wirkt sehr körperbetonend. Während des Spielverlaufs ist die Figur in verschiedenen Outfits zu sehen. Dabei bleibt in den meisten Fällen ungeklärt, warum Julie ihre Bekleidung wechselt. Es fällt auf, dass fast jedes neue Outfit mehr Haut zeigt als das vorhergehende. Während Julie von Level zu Level ihr Waffenarsenal ausbaut - wie für diese Spiele typisch-, verringert sich Heavy Metal F.A.K.K. is registered trademark of Application Systems Heidelberg ALL RIGHTS RESERVED 1 zugleich die Menge der Textilien, die ihren Körper bedecken. Die zunehmende Nacktheit Julies geht jedoch nicht einher mit einer größeren Verletzlichkeit der Figur, sondern bringt, im Gegenteil, die zunehmende kämpferische Gesinnung der Spielfigur zum Ausdruck: Im Laufe des Spiels nimmt Julie eine immer aggressivere Attitüde an, die sich in ihrer Kleidung widerspiegelt, die zunehmend stärker an Fetisch- und Dominabekleidung erinnert. Heavy Metal F.A.K.K. is registered trademark of Application Systems Heidelberg ALL RIGHTS RESERVED - Körperschema Heavy Metal F.A.K.K. is registered trademark of Application Systems Heidelberg ALL RIGHTS RESERVED Die Figur der Protagonistin wirkt überzeichnet weiblich. Der Busen ist überproportional hervorgehoben, die Taille extrem schmal und die Pobacken sind deutlich modelliert und dienen dem User so als besonderer Blickfang in der hautengen Kleidung, da er der Spielfigur aus einer Beobachterperspektive durch das Spiel folgt und Julie überwiegend von hinten betrachtet und steuert. In den sogenannten CutScenes und in Spielsituationen, in denen die Figur besondere Bewegungen vollzieht, wie beispielsweise Hangeln oder Klettern, ist ihr Körper jedoch auch aus anderen Perspektiven zu sehen. Julie verfügt darüber hinaus über äußerst lange Beine, die - wie ihre gesamte Körperlichkeit - durch ihre Kleidung betont werden. Das Aussehen der Spielfigur des im Jahre 2000 erschienenen Computerspiels weist typische Merkmale auf von Frauendarstellungen in Comics, wie beispielsweise die extrem langen Beine und die sehr schmale Taille. Dabei ist das Körperschema Julie´s eher an westlichen Comicfrauen orientiert Heavy Metal F.A.K.K. is registered trademark of und kann nicht dem Bereich der Mangas und Application Systems Animes zugeordnet werden. Heidelberg ALL RIGHTS RESERVED 2 Sie verfügt nicht über die für Manga-Darstellungen typischen kindlichen Attribute, sondern wirkt vielmehr fraulich als mädchenhaft. Der eher erwachsene Eindruck der Spielfigur wird neben der proportional angemessenen Kopfgröße und den markanten Gesichtszügen auch von der Frisur Julie´s bestimmt. Sie trägt die Haare stets streng hochgesteckt, anstatt offen oder mädchenhaft verspielt. Das Körperschema der Figur erinnert stark an Lara Croft, bei der ebenfalls der überproportionale Busen, die schmale Taille, der betonte Po und die langen Beine auffallen. Dabei erweist sich bei beiden Spielfiguren der virtuelle Körper nicht nur als erotischer Blickfang, sondern darüber hinaus auch als sportlich-trainiertes Instrument. Lara wie Julie sind äußerst geschickt im Springen, Klettern und Hangeln und insbesondere Julie bedient meisterhaft die verschiedensten Waffengattungen – und dies sogar zweihändig. Sie verfügt jedoch nicht, wie beispielsweise ihre virtuelle Kollegin Konoko aus dem Spiel Oni, über besondere Martial-Arts-Fähigkeiten. Obwohl Julie in schwerwiegende Kämpfe verwickelt wird, in denen sie tödlich verwundet werden kann, weist ihr Körper zu keiner Zeit des Spiels Spuren dieser Auseinandersetzungen auf. Zwar nimmt ihre Kleidung Schaden und gibt durch äußerst dekorative Risse den Blick frei auf Julies Pobacke und ihr Dekolleté, die Haut darunter bleibt aber kratzerlos und unverletzt. - Mimik und Gestik Heavy Metal F.A.K.K. is registered trademark of Application Systems Heidelberg ALL RIGHTS RESERVED Julies Mimik besteht ausschließlich in der Sprechbewegung ihres Mundes, diese erfolgt allerdings lippensynchron zu den gesprochenen Texten. Darüber hinaus verfügt die Figur über keinerlei Mienenspiel, wodurch ihr Aussehen sehr maskenhaft erscheint. Selbst in den CutScenes zeigt sich in ihrem Gesicht weder ein Lächeln, noch ein Stirnrunzeln oder eine andere Bewegung. Julies Gesichtsausdruck wirkt in allen Phasen des Spiels ernst und überlegt; in Abhängigkeit des gesprochenen Textes auch kühl oder spöttisch. Ihre Gestik wirkt ebenfalls äußerst zurückgenommen und steif. Lediglich in den Kampf-szenen beeindrucken die flüssigen Bewegungsabläufe, insbesondere dann, wenn Heavy Metal F.A.K.K. die Figur zwei unterschiedliche Waffen is registered trademark gleichzeitig führt. of Application Systems Heidelberg ALL RIGHTS RESERVED - Stimme Da es der Spielfigur an Mimik fehlt, kommt der Stimme die entscheidende Rolle zu, wenn es darum geht, die Gefühle Julies zu vermitteln: In Szenen, in denen sie mit den Siedlern des Planeten, ihren Schützlingen, spricht, klingt ihre Stimme weich und einfühlsam. Sie erkundigt sich in Gesprächen mit den Siedlern nach deren Wohlbefinden und aktuellen Ereignissen. Dadurch kann ihr ernster Gesichtsausdruck in diesen Situationen als Besorgnis 3 ausdrückend und fürsorglich gedeutet werden. In der Auseinandersetzung mit Gegnern dagegen spricht sie mit harter, kühler Stimme, so dass der selbe Gesichtsausdruck hier grimmig, aggressiv und durchsetzungsstark erscheint. So kommentiert sie bevorstehende Auseinandersetzungen mit Äußerungen wie „Jetzt wird´s lustig!“ oder „Das gibt satte Bodychecks“. Heavy Metal F.A.K.K. is registered trademark of Application Systems Heidelberg ALL RIGHTS RESERVED Zum Teil wirkt ihr Gesichtsausdruck auch spöttisch, wenn sie Begebenheiten entsprechend kommentiert. Diese zwei besonderen Stimmlagen, über die die Spielfigur verfügt, verweisen auf die zwei Aspekte ihres Charakters: Gegenüber ihren Schützlingen tritt sie äußerst mütterlich auf, während ihre Gegner ihre kämpferischen und aggressiven Persönlichkeitsanteile hervortreten lassen. Im Großen und Ganzen wirkt Julie relativ wortkarg. Ab und an ist auch ein Ächzen und Stöhnen zu hören, vor allem, wenn sie schwierige Situationen zu meistern hat. - Ausrüstung Wie für Spiele dieses Genres typisch, kann Julie auf viele verschiedene Waffen zurückgreifen, auf die sie angewiesen ist, um ihre Gegner auszuschalten. Dabei gewinnt sie im Laufe des Spiels immer mehr und leistungsstärkere Waffen als Belohnung für bestandene Herausforderungen dazu. Diese sind notwendig, um die immer stärkeren Feinde besiegen zu können. Manche Widersacher können nur mit spezifischen Waffen zur Strecke gebracht werden. Eine Besonderheit stellt Julies Fähigkeit dar, zwei verschiedene Waffen gleichzeitig zu führen. Diese Möglichkeit erfordert das besondere Geschick des steuernden Spielers. Ferner ist auffällig, dass hier Waffen sehr unterschiedlicher Herkunft Einzug halten in Julie´s Inventar. So gibt es neben mittelalterlichen Schwertern und Schilden auch moderne Schussund Explosionswaffen. Des weiteren werden sowohl Waffen aufgeführt, die realen Vorbildern entsprechen, wie beispielsweise die Uzi, als auch solche, für die es keine realen Vorlagen gibt. Diese fantastischen Waffen sind teilweise angelehnt an mythische Ideen, wie das Feuerschwert, oder machen Anleihen im Science Fiction-Bereich, wie es bei der sogenannten Duell-Attack-Shotgun der Fall ist. Es lässt sich bei der Kombination der Waffen ein ähnlicher Stilmix feststellen, wie ihn ebenso die Kleidung Julies und die Gestaltung der Gegenspieler und Landschaften auszeichnet: Die verwendeten Elemente und Symbole oszillieren zwischen mythisch-mittelalterlichen und technisch-futuristischen Anmutungen. 4 2. Charakter, Motive, typische Handlungsweisen Dem Booklet kann der Spieler entnehmen, dass die Hauptfigur Julie bereits vor einigen Jahren den „Pseudo-Gott Lord Tyler auf den Blut getränkten Schlachtfeldern des heiligen Landes besiegt hat“. Dieser Satz beinhaltet bereits den Hinweis, dass es sich bei Julie um eine äußerst mutige und kampffertige Person handeln muss. Des weiteren wird jedoch auch darüber informiert, dass das Kämpfen mittlerweile nicht mehr für sie im Vordergrund steht, sondern, dass sie „sich dringenderen Aufgaben gewidmet“ hat: Sie hat die Heimatlosen des Universums mit sich auf ihren Heimatplaneten Eden genommen. Nun führen Julie und ihre neuen Siedler dort ein „glückliches und zufriedenes Leben“. Neben ihrer kämpferischen Begabung scheint Julie überaus fürsorglich veranlagt zu sein und ein friedliches Miteinander einer aggressiven Auseinandersetzung vorzuziehen. Wie man des weiteren im Booklet erfährt droht der paradiesischen Gemeinschaft jedoch eine neue Gefahr aus dem All: Der uralte Herrscher und Pseudo-Gott Gith bedroht die Bewohner Edens und zwingt Julie so, wieder zu den Waffen zu greifen und ihre Schützlinge zu verteidigen. Auch in der Eingangssequenz des Spiels erfährt der User, dass Julie als „Eine, die aus der Asche aufstand“ während des großen Krieges den Pseudo-Gott Tyler besiegte und vor nunmehr 30 Jahren die Kolonie Eden gründete. Seitdem ist weder sie noch einer der Siedler gealtert, da das Wasser auf dem Planenten Eden das Geheimnis des ewigen Lebens in sich trägt. Weitere Informationen zu Julie´s Person erhält man nicht, weder woher sie stammt, noch woher ihre Kampfkünste rühren. Von Beginn an wird ein wesentlicher Persönlichkeitsaspekt Julie´s angeführt: Ihre Mütterlichkeit, bzw. ihr Beschützerinstinkt gegenüber den Siedlern, die sie um sich versammelt hat. Diese Eigenschaft zeigt sich in den kurzen Gesprächen, die sie mit verschiedenen Bewohnern des Planeten führt. Dabei erfährt sie u.a. von ihren Schützlingen Margo und Zig, dass ihr mittels des F.A.K.K. 2-Tarnsystem als unwirtlich erscheinende Heimatplanet verstärkt von Meteoriten getroffen wird. Dies sind die Die Eindringlinge rauben die Seelen der Anwohner; ersten Anzeichen feindlicher Angriffe, die bald Heavy Metal F.A.K.K. is registered trademark of darauf die friedliche Gemeinschaft bedrohen. Application Systems Heidelberg ALL RIGHTS RESERVED Bald stellt sich heraus, dass der Schutzschild Die Eindringlinge rauben die Seelen der Anwohner des Planeten zerstört wurde und Julie´s Bemühungen, diesen wieder herzustellen, werden von außerirdischen Wesen vereitelt. Die fremden Mächte bedrohen die Anwohner, rauben ihre Seelen und verwandeln sie so in monsterhafte Kreaturen. Mit diesen Veränderungen ihrer Welt konfrontiert wandelt sich das Wesen der Hauptfigur von der sanften Anführerin der Gemeinschaft zur furchtlosen, kampfbereiten Gegenspielerin der feindlichen Eindringlinge. Ihre Motivation wird dabei jedoch wiederum von ihrem Beschützerinstinkt und ihrem Verantwortungsgefühl gegenüber den Siedlern bestimmt (Kommentar Julie: „Oh nein, jetzt habe ich sie schon wieder schutzlos allein gelassen!“). Die Siedler sind den Angriffen wehrlos ausgesetzt, da Julie als einzige Bewohnerin Edens in der Lage zu sein scheint, angemessen mit Waffen umzugehen. Im Verlauf der Auseinandersetzungen erfährt sie, dass es sich bei ihrem Gegenspieler um den herrschsüchtigen Gith handelt, der den Status eines Gottes erlangen will. Dazu bedarf er allerdings der Unsterblichkeit, die er erlangen könnte, wenn er sich des Herzens der We ermächtigen würde, dass das Lebenswasser auf Eden speist und unglaubliche Macht verleiht. 5 In den Besitz des Herzen der Welt kann jedoch nur gelangen, wer über Gottestöterblut und eine reine Seele verfügt – wie Julie oder eines ihrer Familienmitglieder. Die Figur der Julie macht im Verlauf des Spiels eine stärker äußerlich als innerliche Veränderung durch: Sowohl ihr Outfit als auch ihr Verhalten stellt sich zunehmend aggressiver dar, was jedoch nicht auf eine Veränderung ihrer Charakterzüge zurückzuführen ist, sondern - in Bezug auf ihr kämpferisches Verhalten - der Fürsorglichkeit Julie´s entspringt: So bleiben die Motive ihres Handelns im Verlauf des Spiels dieselben (Schutz der Unschuldigen und Wehrlosen), allerdings verlangen die Umstände der Bedrohungssituation ein entsprechendes aggressives Verhalten. 3. Verhältnis der Spielfigur zu anderen Figuren im Spiel Julie genießt die Achtung und Freundschaft scheinbar aller Bewohner Edens. Diesen Respekt hat sie sich durch den mutigen Kampf gegen Lord Tyler und durch ihr fürsorgliches Verhalten beim Aufbau der neuen Kolonie auf Eden erworben. Zwar wird sie von allen Siedlern geschätzt, dennoch nimmt sie eine außenstehende Rolle in der Gemeinschaft ein. Sie scheint nicht mit den anderen gleichgestellt sein, sondern wirkt ihnen überlegen. Die Beziehung zwischen Julie und den anderen Anwohnern Edens trägt deutliche Züge eines Mutter-KindVerhältnisses: Julie sorgt sich um das Wohlergehen ihrer Schützlingen, die sich die Bemutterung durch die mutige Heldin gerne gefallen lassen. Sie vertrauen in kindlicher Zuversicht auf Julie´s Umsichtigkeit und Stärke. Besonders am Herzen liegt der Hauptfigur ihre jüngere und schwangere Schwester Kerrie. Sie ist ihre einzige Blutsverwandte innerhalb der Gemeinschaft Edens. Auch ihr gegenüber scheint Julie eher mütterliches Verantwortungsbewusstsein zu empfinden, als schwesterliche Zuneigung, obwohl es sich bei der jüngeren Schwester um eine erwachsene und verheiratete Person handelt. Weniger von Mütterlichkeit geprägt ist Julie´s Verhältnis zu Otto, dem Shopbesitzer und Laborbetreiber. Laut Handbuch ist Otto nicht nur Überlebender des großen Krieges (auf eine alte Kriegswunde könnte seine metallische Unterkieferprothese hindeuten), sondern zählt zu Julie´s Kerrie, Julie´s jüngere Schwester; besten Freunden. Die Beziehung Heavy Metal F.A.K.K. is registered Otto; Heavy Metal trademark of Application Systems zwischen den beiden Figuren wirkt F.A.K.K. is registered Heidelberg ALL RIGHTS RESERVED erwachsener und gleichberechtigter trademark of Application Systems im Vergleich mit den anderen Heidelberg ALL Siedlern. Obwohl offensichtlich ein deutlicher Altersunterschied RIGHTS RESERVED zwischen den beiden besteht, nimmt Otto nicht die Position eines väterlichen Freundes ein. Zwar liefert er Julie wichtige Informationen über die Eindringlinge und berät sie bei ihrem weiteren Vorgehen, aber auch er ist auf den mutigen Einsatz der Weltenretterin angewiesen. Otto macht Julie deutlich, dass sie als Einzige die Möglichkeit hat, Eden und seine Bewohner vor dem Untergang zu retten. Otto´s Leidenschaft sind darüber hinaus Sprengstoff und Waffen, ein Hobby, das er mit Angus, dem Wirt, teilt. So erhält Julie nicht nur von Otto nützliche Anhaltspunkte zur 6 Angus; Heavy Metal F.A.K.K. is bestehenden Situation, sondern von Angus auch Dynamit. Dadurch sind diese zwei Personen für Julie von besonderem Interesse, da sie hier zumindest materielle Unterstützung findet bei ihrem Kampf gegen die Feinde. Hierbei ist sie ansonsten vollkommen auf sich selbst gestellt. Da die Anwohner nicht kampffähig zu sein scheinen, muss sie die feindliche Herausforderung als Einzelkämpferin bestreiten.1 Ebenfalls nicht mütterlich wirkt ihre Beziehung zu Gruff, dem Torwächter, auf den Julie im Fortgang des Spiels trifft. registered trademark of Application Systems Heidelberg ALL RIGHTS RESERVED Dieser exzentrische, in den Mooagly Sümpfen außerhalb der Dorfgemeinschaft lebende Zauberer hält viele wichtige Informationen für Julie bereit, die diese benötigt, um die Geheimnisse des Planeten entschlüsseln zu können. Von Gruff erhält sie neben einem MG schließlich auch ihr letztes, besonders aufreizendes Outfit, das sie mit dem Ausruf „heißer Gruff; Heavy Metal F.A.K.K. is registered trademark of Application Systems Heidelberg ALL RIGHTS RESERVED Fummel“ kommentiert. Überhaupt ist Gruff die einzige Figur, die Anspielungen macht auf Julie´s Äußeres. Er nennt sie „hübsches Mäuschen“, „Schnuckelchen“, „Süße“ oder „Baby“; stellt fest, dass Julie sicherlich „eine ist die Pfeffer hat“ und fragt nach, ob sie nicht eine Schwester hat. Julie geht auf diese Anspielungen weder ein, noch scheint sie daran Anstoß zu nehmen, sondern dankt Gruff vielmehr für einige wichtige Hinweise. Julie scheint trotz ihres aufreizenden Aussehens keinerlei sexuelle Beziehung zu einem Bewohner Edens zu unterhalten. Auch gegenüber ihren Feinden kokettiert sie weder, noch provoziert sie diese durch zotige Sprüche. So steht ihr Verhalten im Gegensatz zu ihrer Kostümierung als Sexualfetisch. Zu keinem Zeitpunkt kämpft sie mit den „Waffen einer Frau“ und versucht beispielsweise durch Verführung an ihr Ziel zu gelangen. Während Julie und die Siedler durchaus über ein menschliches Äußeres verfügen, erscheint Gruff, der Zauberer, der außerhalb der Dorfgemeinschaft lebt eher wie ein Reptil mit menschenähnlichen Gliedmaßen. Auch Julie´s Gegner weisen in aller Regel kein menschliches Aussehen auf. Gegenüber der Vielzahl ihrer Feinde erscheint Julie relativ leidenschaftslos und unerschrocken. Erst die Figur Lord Tylers, die von Gith als Endgegner ins Spielgebracht wird, flößt ihr Furcht ein. Sein Erscheinen kommentiert sie mit einem entsetzten „Nein“, dass sowohl Angst wie Ungewissheit über den Ausgang der Auseinandersetzung zum Ausdruck bringt. Der bereits einmal von ihr besiegte Lord Tyler scheint Julie´s „größter Alptraum“ zu sein, wie Gith feststellt. Die Stärke Lord Tyler´s kommt auch in seiner enormen Körpergröße zum Ausdruck. Er überragt Julie um ein Vielfaches. 1 Zwar hat Julie zu Beginn eines Levels zwei männliche Begleiter an ihrer Seite, die jedoch ohne sehr viel auszurichten bald wieder verschwinden. 7 Gith; Heavy Metal F.A.K.K. is registered trademark of Application Systems Heidelberg ALL RIGHTS RESERVED Lord Tyler; Heavy Metal F.A.K.K. is registered trademark of Application Systems Heidelberg ALL RIGHTS RESERVED Lord Tyler und Julie; Heavy Metal F.A.K.K. is registered trademark of Application Systems Heidelberg ALL RIGHTS RESERVED 4. Vorläufer und mythische Bezüge Seinen Ursprung hat das Spiel „Heavy Metal Fakk 2“ und die Figur der Julie im Bereich der „Adult Comics“. Pate stand das amerikanische Comicmagazin „Heavy Metal“. Basierend auf der Bilderwelt dieses Comicmagazins erschien 1981 der erste Animationsfilm „Heavy Metal“, der jedoch wenig mit der Handlung des Spiels oder seiner Protagonistin gemeinsam hat. Vielmehr bietet der Film sechs animierte Kurzfilme, die, unterlegt von Heavy Metal-Musik, eine Mischung aus Sex, Science-Fiction-, Fantasy-, Horror- und Comedy-Anteilen präsentiert. Verbunden werden diese Episodenfilme durch das Element einer grünen, schwebenden und unheilbringenden Kugel. Hauptfigur einer Geschichte ist die Drachenreiterin Taarna, die bereits einige Gemeinsamkeiten mit der Figur Julie´s aufweist. Der Film erreichte relativ schnell Kultstatus, nicht zuletzt, durch seine besondere Kombination von Heavy Metal Musik und Sex. Im neunzehn Jahre später erschienen Animationsfilm „Heavy Metal 2000“ taucht bereits die Figur der Julie auf: Eine vollbusige Kriegerin im knappen Lederdress. Dieser Film verfügt - wie auch das Computerspiel - über eine durchgehende Story, die, sowohl in Bezug auf das Spiel als auch auf den Film, auf Quelle:http://mmedia.o zon.ru/multimedia/vid den Comic „Melting Pot“ zurückgeht. eo_dvd_covers/small/d Wesentlicher Aspekt beider Umsetzungen vd_06757.gif; Stand: 06.03.2004 DVD-Cover Quelle:http://dvd.cinecine.co. kr/title;Stand: 06.03.2004 DVD-Cover Comicvorlage 8 der Comic-vorlage ist Julies Kampf gegen Lord Tyler, den sie davon abbringen muss, Unsterblichkeit und Allmacht zu erlangen. Sowohl Film als auch Computerspiel beinhalten wiederum, die erfolgsversprechende Kombination sexueller Andeutungen und rebellischer Heavy Metal Musik, wobei der Film, in engerer Anlehnung an das Ursprungsmedium, wesentlich stärker mit den Elementen nackter Haut und Sexualität arbeitet. Der beiden zugrundeliegende Comic „Melting Pot“ stammt von Kevin Eastman, Simon Bisley und Eric Talbot und erschien erstmalig im Comicmagazin „Heavy Metal“. Im Jahre 1991 kaufte Kevin Eastman, der auch Miterfinder der Teenage Mutant Ninja Turtles ist, das "Heavy Metal"-Magazin und heiratete kurze Zeit später die B-Film-Darstellerin Julie Strain. Sie fungierte von nun an als Inspiration für die Zeichner. Julie Strain ist bekannt als „Queen of the B-Movies“ und durch zahlreiche Nacktaufnahmen. Ihr Image als Kunstfigur wirkte ein auf die Entwicklung der weiblichen Figur in Film und Spiel und gleichzeitig stellt Julie Strain bereitwillig die reale Verkörperung der Spielfigur „Julie“ dar. Julie Strain mit Fan Julie Strain Mythologisch verweist die Figur der Julie auf die Vorstellung Quelle:http://private.addcom.de/ der universalen Göttin, wie sie bei vielen Kulturen zu finden kinokiller/heavymetal2000/heav ymetal2000.html; Stand: ist, und bei der „Heiliges“ (wie z.B. die Mütterlichkeit und 06.03.2004 Selbstaufopferung) und „Unheiliges“ (wie z.B. Sexualität) 2 noch nicht voneinandergetrennt werden. Mit dem Mythos der universalen Göttin verknüpft ist die Umkehrung des männlich konnotierten Schöpfungsmythos und seine Anknüpfung an einen frühzeitlichen Mutterkult und eine matriarchalische Gesellschaft. Auf Julie´s göttlichen Status für die Siedler wird in einer Spielszene explizit Bezug genommen: Man sieht einen prachtvollen Brunnen, in dem das Wasser des Lebens fließt. Der Brunnen ist geschmückt mit einem lebensgroßen Abbild Julie´s, die in Heavy Metal F.A.K.K. is registered trademark of Application Systems Heidelberg ALL RIGHTS RESERVED heldenhafter Pose mit gezücktem Schwert zu sehen ist. Am Rande des Brunnens sitzt ein alter Mann, der einem kleinen Mädchen die Entstehungsgeschichte der Gemeinschaft Edens erzählt. Er berichtet von Julie´s Kampf gegen den Pseudo-Gott Tyler, den Julie Dank der „Macht von tausend Sternen“ gewinnen konnte, und er referiert darüber, wie sie nach dieser Schlacht die „Guten und Getreuen“ auf einer „großen Reise“ auf den Planeten „Eden“ führte. Er beschließt seine Ausführungen mit der Versicherung, dass Julie auch heute und zukünftig „sorgsam über ihre neue Familie und ihre neue Welt“ wachen wird. 2 Vgl. Röll, Franz Josef: Mythen und Symbole in populären Medien. Der wahrnehmungsorientierte Ansatz in der Medienpädagogik. Gemeinschaftswerk der evangelischen Publizistik. Frankfurt am Main: 1998, S. 200f 9 Das Thema des „Wasser des Lebens“, dass den Bewohnern Edens Alterslosigkeit verleiht, findet sich in zahlreichen Märchen verschiedener Völker. Dort ist das Lebenswasser oft sowohl in der Lage schwere Krankheiten zu heilen, als auch Tote wieder ins Leben zurückzuholen.3 Uno Holmberg weist darüber hinaus daraufhin, dass das Wasser des Lebens in vielen Kulturen als Symbol für eine Göttin steht, die als Ahnin oder „Mutter“ angerufen und verehrt wird und bei der die Menschen Hilfe, Segen und Schutz suchen.4 5. Frauenbild Das in „Heavy Metal Fakk 2“ gezeichnete Frauenbild stellt sich äußerst ambivalent dar und greift auf das Konnotationsgefüge des Gegensatzpaares Heilige / Hure zurück: Als selbstlose „Mutter“ setzt sich Julie lebensbedrohlichen Gefahren aus, um ihre Schützlinge zu behüten. Ihre Fürsorge stellt dabei das einzige Motiv ihres kämpferischen Handelns dar. Sie wird darüber hinaus nicht angetrieben von Rachewünschen oder Bemächtigungsphantasien wie manch andere, männliche Computerspielprotagonisten. Im Gegensatz zu diesem mütterlich keuschen Verhalten steht Julie´s aufreizende Körperlichkeit und Kleidung. Die Überbetonung ihrer weiblichen Physiognomie und ihr Outfit, dass an Dominas der Lack- und Lederszene erinnert, lassen sie als Sexualfetisch erscheinen. Dabei wird ihr Status eines Fetisches noch dadurch verstärkt, dass Julie selber im Spiel nicht als sexuell aktives Wesen auftritt. Insbesondere durch diese deutliche „Fetischisierung der starken Superheldin verliert diese ihren Schrecken und wird zum begehrlichen Objektstatus zurückgeführt. Ihre „maskuline“ Tatkraft und Allmacht verliert die sexuell aggressive Heavy Metal F.A.K.K. is registered trademark of Komponente, denn sie soll keinen Application Systems Heidelberg ALL RIGHTS bedrohlichen Terror für Männer darstellen, sondern eine mutige, aber harmlose Traumfrau, deren Reize ungestraft betrachtet werden können.“ 5 Genau dies tut beispielsweise auch die männliche Spielfigur Gruff, die ihr Interesse an Julie´s Körper in zahlreichen Kommentaren zum Ausdruck bringt, ohne dass Julie auf diese in irgendeiner Weise eingeht. Durch die Bezugnahme auf den Gegensatz von Heiliger und Hure erscheint mir die Figur der Julie bei weitem weniger attraktiv für weibliche Spieler als beispielsweise die Figur der Lara Croft. Zwar stellt auch Julie eine kluge, geschickte und mutige Heldin innerhalb der kampforientierten Szenarien dar, die sie ohne starken männlichen Partner an ihrer Seite bewältigt und könnte so als weibliche Identifikationsfigur interessant sein. Allerdings ist 3 Eine Übersicht über das Thema des Wasser des Lebens in den Märchen der verschiedenen Kulturen findet sich bei: Wünsche, A.: Lebensbaum und Lebenswasser. In: Holmberg, U.: Das Wasser des Lebens. Edition Amalia. Bern 1997, S. 168 ff 4 Holmberg, U.: Das Wasser des Lebens. Edition Amalia. Bern 1997 5 http://www.birgitrichard.de/projekt/fsfetisch.html; kompletter Abschlussbericht des Forschungsprojektes „Die Konstruktion von weiblichen Repräsentationsbildern in Computerspielen“ unter www.birgitrichard.de 10 fraglich, inwiefern ihr äußerst mütterliches und selbstloses Wesen von weiblichen Spielern erlebt wird. Darüber hinaus scheint ihre Darstellung als sexuell aufreizende Kreatur, ohne erkennbare eigene sexuellen Interessen, wenig vereinbar zu sein mit dem Selbstbild junger Frauen. Eine Lara Croft dagegen verfolgt durchaus eigennützigere Motive. Auch der Croft´sche Kleidungsstil, der durchaus weiblich und aufreizend wirkt, liegt sehr viel näher am modischen Geschmack der Mehrzahl möglicher weiblicher User. So wurde mit Lara eine weibliche virtuelle Figur erschaffen, die für viele Spielerinnen ein positives Bild weiblicher Stärke und Erotik darstellt. Fraglich ist, ob Julie von Userinnen ebenso erlebt wird oder ob sie vielmehr als selbstloses Pinup gesehen wird, das in erster Linie Männerphantasien befriedigt. Diese Einschätzung wird von der exemplarischen Analyse spielbezogener Internetseiten untermauert. Hier wird beispielsweise von ausschließlich männlichen Fans - neben Julie´s prägnanten weiblichen Kurven - auch gelobt, dass die Protagonistin im Verlauf des Spiels mehr und mehr Haut zeigt.6 6. Zusammenfassung In „Heavy Metal Fakk 2“ bewährt sich die Protagonistin Julie in genreüblichen Actionszenen und erscheint vordergründig als emanzipierte Kämpferin innerhalb der virtuellen Welt. Durch ihre extreme Kleidung und ihre fetischisierende Darstellung jedoch bietet sie sich eher als Objekt der Begierde männlicher User an anstatt als Identifikationsfigur für weibliche Spieler. Nicht nur ihr Äußeres sondern auch ihre Wesenszüge verstärken diesen Eindruck: Angetrieben zu zahlreichen Kämpfen und Heldentaten wird Julie allein durch ihre Selbstlosigkeit und ihre Fürsorglichkeit gegenüber den Siedler des Planeten Eden. Aggressives Verhalten zeigt die Protagonisten nur zur Verteidigung anderer und nicht zur Durchsetzung persönlicher Interessen, was im Zusammenhang mit der sexualisierten Darstellung eher männlichen Ermächtigungsphantasien entgegen kommen mag als weiblichen. Dennoch bleibt die Figur der Julie ambivalent, da sie es eben auch weiblichen Spielern ermöglicht, mittels einer kampfstarken weiblichen Spielfigur zahlreiche Auseinandersetzungen und Herausforderungen zu bewältigen. So ambivalent wie die Hauptfigur und ihre äußere Erscheinung sind auch die Landschaften und Gegner Julie´s gezeichnet: Das Setting ist gekennzeichnet durch eine Mischung mittelalterlich-mythologischer, Heavy Metal F.A.K.K. is registered trademark 6 of Application Systems Heidelberg ALL Beispiele von Spielbewertungen durch User: “... das schön animierte Hinterteil, welches sich aufreizend beim Gehen und schnellem Wechsel der rechts/links Tasten wiegt (...) sowie die einzelnen Kapitel an sich haben für schönen und aufregenden Spielspaß gesorgt.“ “Hey, die Programmierer von "Heavy Metal F.A.K.K. 2" haben sich wirklich Mühe gegeben, ihre feuchten Träume (sorry) Cyber-Real werden zu lassen. Unsere Julie gewinnt nämlich im Laufe des Spiels nicht nur an Erfahrung, nein, sie legt auch noch nach und nach ihre Klamotten ab.“ “Nein, ich habe nicht nachgemessen, wer von beiden, Lara oder Julie, den größeren Busen hat, aber Julie trägt auf alle Fälle das knappere Höschen. Das wiederum harmoniert prima mit dem Kettensägenschwert und den schwarzen Strapsen (natürlich auch aus Leder, das Heavy Metal im Titel kommt ja nicht von ungefähr), Splatter With A Sex Appeal.“ “Wem Lara zu langweilig wird und die Grafik nicht gefällt, der sollte sich vor allem wegen der massigen Action F.A.K.K. 2 anschaffen und Julies wunderbare Rundungen betrachten.“ Zu finden auf http://www.ciao.com/Heavy_Metal_F_A_K_K_2_PC__95420 11 futuristischer und fantastischer Stilelemente. Die Story des Spiels bietet kaum Neues und das Vernichten der Feinde verkommt von Level zu Level mehr zu einem „Abarbeiten“. Julie ist eine gottähnliche Actionheldin der alten Schule, stark und mit besten Absichten tritt sie gegen das Böse an. Spannung verspricht nur die Frage: Wie wenig hat sie im nächsten Level noch an? Literatur / Internetquellen Holmberg, U. (1997): Das Wasser des Lebens.- Bern: Edition Amalia. Röll, Franz Josef 1998): Mythen uns Symbole in populären Medien. Der wahrnehmungsorientierte Ansatz in der Medienpädagogik.- Frankfurt am Main: Gemeinschaftswerk der evangelischen Publizistik., S. 200f. Wünsche, A. (1997): Lebensbaum und Lebenswasser. In: Holmberg, U.: Das Wasser des Lebens.- Bern: Edition Amalia, S. 168 ff. http://www.birgitrichard.de/projekt/fsfetisch.html; kompletter Abschlussbericht des Forschungsprojektes „Die Konstruktion von weiblichen Repräsentationsbildern in Computerspielen“ unter www.birgitrichard.de [Stand: 04.03.2004] http://www.ciao.com/Heavy_Metal_F_A_K_K_2_PC__95420 [Stand: 04.03.2004] 12 Rating für „Julie“ (Spiel: „Heavy Metal Fakk 2“) Komplexität der Spielfigur wenige Anhaltspunkte sehr detailreich Steuerungsdichte gering hoch Mythologische Aspekte lediglich Struktur einer Heldenreise konkrete mythologische Vorlagen Orientierung an medialen Vorlagen gering ausgeprägt Orientierung an Stereotypen gering Film Literatur Comic andere Spielfiguren ausgeprägt Komplexität der Figur hoch Landkarte der virtuellen Spielfiguren „Julie“ gering hoch Steuerungsdichte niedrig Komplexität der Figur: ergibt sich aus der Vielschichtigkeit, Tiefe und Detailliertheit von biografischen Hintergründen, Ausstattungsdetails, körperlichen Merkmalen, Handlungsmöglichkeiten, erkennbaren Motivlagen, Emotionen und Denkmustern der Spielfigur und ihren historischen, mythologischen und medialen Bezügen. Steuerungsdichte: bezeichnet die Nähe der Körperlichkeit des Spielers zur virtuellen Spielfigur. Sie wird bestimmt durch die Steuerungsmöglichkeiten und die Perspektive. Bei zunehmender Dichte können folgende Perspektiven und Steuerungsformen unterschieden werden: Übersichtsperspektive, direktionale Identifikation: blaue Schrift Verfolgerperspektive, sensumotorische Synchronisierung: orange Schrift Egoperspektive, sensumotorische Identifikation: rosa Schrift Anlehnung an Vorlagen: Die Hintergrundfarbe des Koordinatensystems verweist auf die Vorlagen, auf die sich eine virtuelle Spielfigur stützt. steht für eine Anlehnung der Spielfigur an überlieferte mythisch-märchenhafte Figuren steht für eine Anlehnung der Spielfigur an bekannte Figuren aus dem Bereich Film steht für eine Anlehnung der Spielfigur an literarische Figuren steht für eine Anlehnung der Spielfigur an bekannte Comic-Figuren steht für eine Anlehnung an andere, nicht virtuelle Spielfiguren