Die Gibbons bleiben in Bremen
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Die Gibbons bleiben in Bremen
5 Stadtteil-Kurier MONTAG 18. JULI 2016 Die Gibbons bleiben in Bremen Stipendium für Austauschjahr Josef Vida schließt sein Edelstein- und Gartencenter Vida in Huchting / Affenfamilie zieht in die Botanika gen von ausgestopften Tieren entgegen. Aus Altersgründen hat Vida Jahr für Jahr aber auch Tiere in Tiergehege abgegeben. Und auch seine letzten Tiere will er in guten Händen wissen. „Ich will das zu einem ordentlichen Ende führen, das ist mir wichtig“, sagt der Tier- und Gartenfreund. Die Nandus werden gemeinsam mit den Javaner-Affen ein neues Zuhause in einem Tierpark in Süddeutschland finden. Die Publikumslieblinge werden den Bremern erhalten bleiben: Die Gibbonfamilie, zwei Elterntiere und ihre beiden Kinder, der vierjährige Knuppy und die eineinhalbjährige Wody, ziehen in die Botanika. Vater Bubi sei mit seinen über 40 Jahren der älteste in Deutschland lebende Gibbon, sagt Vida. Knuppy und Wody sind in Huchting geboren und per Hand aufgezogen worden – entsprechend eng ist die Bindung zum Zoobetreiber. „Mit Nachzuchten hatten wir auch bei Löwen, Servalen, Papageien und anderen Tieren immer viel Erfolg“, erzählt Josef Vida stolz. Allein neun Mal hat die Nachzucht der Weißhandgibbons geklappt. Von K A R I n M Ö RT E L Huchting. Noch plätschern die Brunnen im Gartencenter Vida. Auch die zwei Nandus sind noch da und blicken mit ihren wachen blauen Augen argwöhnisch auf die Besucher. Ob es wohl Diebe sind, die ihre drei Eier stehlen wollen? Nein, nur ein weiterer Fototermin. In diesen Tagen gehen Journalisten im Zoo- und Gartencenter Vida ein und aus, denn nach 38 Jahren beendet Josef Vida ein ungewöhnliches Kapitel norddeutscher Zoogeschichte, das quasi mit einer Schnapsidee begann: „Ich musste mir etwas einfallen lassen, um die Kunden in meine etwas versteckt liegenden Gewächshäuser zu locken – da habe ich einfach einen Elefanten gekauft, weil ich gehört habe, dass Bremen keinen Zoo hat“, sagt der grauhaarige Hausherr. Der Abschied von seinem Lebenswerk fällt ihm schwer. Auf 7000 Quadratmetern hat er vier Gewächshäuser, einen Blumenladen, den Zoo und ein Edelsteincenter hochgezogen. Die intensive Suche nach einem Nachfolger verlief ergebnislos. Ende Juli ist Schluss. Von dem bunten Treiben vergangener Tage ist heute nicht mehr viel zu sehen. Einst waren hier Elefanten und Löwen zu sehen. Papageien hüpften zwischen Blumen und Edelsteinen in den Gewächshäusern frei umher, und Flughunde hielten im Gestänge kopfüber ihren Tagesschlaf. Und zwischen all den Exoten wuchsen mehrere Katzengenerationen heran. Über 250 Tiere, 40 verschiedene Arten waren es zu den besten Zeiten, da hatte Vida auch Tierpfleger angestellt. „Doch um die Löwen habe ich mich immer selbst gekümmert, das habe ich sonst niemandem zugetraut“, sagt der gelernte Gärtner, der die verbliebenen Tiere alleine pflegt. Das Wissen um deren Bedürfnisse hat er sich im Laufe der Jahre selbst angeeignet. „Wenn ich etwas anfange, knie ich mich richtig rein und will es auch richtig machen“, beschreibt er seine Arbeitseinstellung. Die meisten Käfige sind bereits verlassen. So auch der Glaskasten, in dem bis vor kurzem noch ein 48-jähriger Tigerpython lebte. Der große Käfig, der die Waldkäuzchen beherbergt hatte, ist bereits völlig überwuchert von Gestrüpp. Vida geht schnellen Schrittes daran vorbei. Aus manchen Käfigen blicken den Besuchern verstummte Au- Beck übernimmt Patenschaft Von K AT H A R I nA H I R S CH Alte Neustadt. Ein Jahr ins Ausland – wer sich das nicht ohne weiteres leisten kann, findet jetzt Unterstützung durch ein Stipendium des Parlamentarischen Patenschafts-Programms. Marieluise Beck von der Partei Bündnis 90/Die Grünen, Mitglied der Bremischen Bürgerschaft, unterstützt außerdem bei der Suche nach Gastfamilien in Deutschland. So hat sie es auch bei Zühal aus der Neustadt gemacht. Für die 15-jährige Schülerin der Oberschule am Leibnizplatz beginnt im August die vielleicht spannendste Zeit ihres Lebens: Für ein Schuljahr geht sie in die USA – mit genau einem solchen Stipendium des Deutschen Bundestages und des Kongresses der USA sowie einer Patenschaft durch Marieluise Beck. Seit über 30 Jahren fördert das Parlamentarische Patenschafts-Programm den transatlantischen Austausch. Die Stipendiaten treten als „Junior-Botschafter“ ihres Landes auf. Ende einer Ära Schweren Herzens muss Josef Vida nach 38 Jahren Abschied von seinem Zoo- und Gartencenter nehmen - auch von Gibbonmädchen Wody. FOTO: FOTOS: WALTER GERBRACHT Aufgeregt hüpfend erwartet Wody ihren Ziehvater und klettert flugs in seine Arme. Sie genießt sichtlich die Streicheleinheiten. Und zum ersten Mal seit Beginn des Rundgangs durch das Gartencenter werden Vidas Gesichtszüge weicher. Gedanken an den Abschied verbietet er sich in solchen Momenten. „Ich sehe einfach, dass alles bis zum Schluss gut läuft“, sagt der 73-Jährige und strafft die Schultern. Noch viel ist zu tun in diesen letzten Wochen: Der Ausverkauf von unzähligen Blumenkübeln, Pflanzen, Brunnen, Mineralien, Skulpturen und allem, was sonst noch auf dem Gelände zu finden ist, läuft auf Hochtouren. Außderm müssen sich Josef Vida und Renate Anders noch eine neue Bleibe suchen. Denn Ende September müssen auch sie ihr Wohnhaus auf dem Grundstück verlassen. Sie werden nichts mitnehmen aus ihrem Zoo. Nur die alte Katze darf mit. Was der Käufer mit dem Grundstück dann vorhat, weiß Vida nicht. 38 Jahre voller Arbeit und ohne Urlaub liegen hinter ihm. So richtig freuen, kann er sich auf seinen verspäteten Ruhestand dennoch nicht: „Für mich war das hier immer mein kleines Paradies.“ Mprezz Janine unplugged Bahnhofsvorstadt. Die Sängerin Mprezz Janine ist am kommenden Mittwoch, 20. Juli, um 19.30 Uhr zu Gast in der Freiluftkonzert-Reihe „Swissôtel Unplugged“. Bei dem Konzert im Vicco’s, auf der Außenterrasse des Swissôtels am Loriotplatz, präsentiert sie unter anderem Stücke aus Pop, Soul und Jazz. Janine Smith alias Mprezz Janine tritt inzwischen regelmäßig in der Reihe „Unplugged“ auf. Die gebürtige New Yorkerin, die unter anderem auch die Hemelinger Gospelswingers leitet, spielt als Solistin in diversen Piano Bars, arbeitete schon im Studio mit Will Downing und war auf Tour mit den „Black Gospel Singers“. Einer der bisherigen Höhepunkte ihrer Kariere war ein Auftritt bei Fernsehshow „X Factor“. Bei schlechtem Wetter wird das Konzert von Mprezz Janine in die Ô Place Bar im Swissôtel verlegt. Der Eintritt ist auch in diesem Fall frei. XIX Verlagssonderveröffentlichung Im Fedelhören gibt es zwei Mal etwas zu feiern Straßenfest „Tür auf.“ und das baldige Ende der Bauarbeiten stehen an Das Fedelhören ist einzigartig – sident-Kennedy-Platz und Dobdie an die Wallanlagen grenzen- ben bietet eine Mischung aus de Einkaufsstraße zwischen Prä- Handwerk und Kunst, wie sie in dieser Dichte in Bremen sonst nirgendwo zu finden ist. Ateliers und Werkstätten, Galerien, Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleister machen das Fedelhören zur Marke. Und die Straße steht am 24. September sowie im Oktober gleich zwei Mal im Mittelpunkt von Straßenfesten. Zur Aktion „Tür auf.“ laden die Anlieger zwischen Kennedyplatz und Rembertiring am Sonnabend, 24. September, ein. Der Einzelhandel werde von 16 bis 23 Uhr geöffnet haben, bestätigt Goldschmied Peter Haarstick. Eine Gelegenheit, einen Blick in die vielen kleinen Ateliers und Einzelhandelsgeschäfte zu werfen, die diesen Standort so attraktiv machen – auch für weitere Läden. Seit Kurzem geöffnet hat die Ateliergemeinschaft TRAGWERK, die im Fedelhören 93 Hüte, Kleider und Schmuck anbietet. „Wir haben Räume in eiIrma Mehlhorn fertigt ausgefallene nem kreativen Umfeld gesucht, Folienbeschriftungen. in dem wir unsere Vorstellung Alteingesessen: Raidar Nietz. von gemeinsamer Arbeit und gegenseitiger Inspiration verwirklichen können. Im Fedelhören sind wir fündig geworden“, sagen Kay Schmitz und Markus Pick von HATS ON STAGE. „Hier konzentriert sich eine gute Mischung aus hochwertigen inhabergeführten Geschäften“, ergänzt Sabine Wagner, deren „Kleider für Frauen, die sich trauen“ die Weiblichkeit der Trägerin unterstreichen. Sie fühlt sich wie auch Pia Leuchtmann und Karl Oswald Mayer, die zusammen das Schmuckkollektiv bilden, von den vielen Modedesignern angesprochen, die hier vor Ort produzieren und verkaufen. Dieses besondere Flair hat auch Irma Mehlhorn gefallen. Die gebürtige Bremerin produziert in Hamburg ausgefallene Folienbeschriftungen und eröffnet jetzt im Fedelhören 79 den zweiten Standort ihrer Folienmanufaktur. Ihr Geschäft liegt im nördlichen Teil des Fedelhören zwischen Rembertistraße und Dobben. Auch hier steht ein großes Straßenfest an, allerdings ist es bislang noch nicht exakt terminiert. Schmuckdesignerin Rosanna Sabiani Simonetti rechnet mit Oktober: „Ende September sollen die Bauarbeiten in unserem Teil des Fedelhörens abgeschlossen sein. Danach werden wir ordentlich feiern.“ Aber nicht nur die neuen Gesichter in der beliebten Bremer Einkaufsstraße sind vom Fedelhören angetan, sondern auch die Alteingesessenen fühlen sich immer noch wohl: Raidar Nietz ist seit mehr als 30 Jahren mit seinem Art-Deko-Laden im Fedelhören und findet den Wandel Dr. Ingo Kerls Kunst & Antiquitäten Fedelhören 9 28203 Bremen Telefon (0421) 33 780 88 E-Mail: kontakt@galerie-kerls.de www.AntiquitaetenBremen.de · Ankauf von Kunst und Antiquitäten · Übernahme kompletter Nachlässe & Sammlungen · Haushaltsauflösungen – auf Wunsch auch besenrein · Kostenlose Schätzungen, Angebote und Begutachtungen, unverbindliche Hausbesuche nach Vereinbarung RAUMWELTEN WOHNKONZEPTE BUSINESS KULTUR DEKO ART GEKONNT WERKSTATT IN SZENE POLSTEREI Die Ateliergemeinschaft TRAGWERK ist neu im Fedelhören. FOTOS (3): KLS spannend: „Hier hat sich fast al- und passt zum Selbstverständles verändert.“ Die neue Szene nis des Fedelhörens als „SchatzKLS fügt sich perfekt in da s Angebot kiste der Bremer City“. GESETZT REINIGUNGSSERVICE Fon 0421-326134 www.ihr-raumausstatter.com B&M BOLLAND & MAROTZ HANSEATISCHES AUKTIONSHAUS BREMEN Herbstauktion am 12. November 2016 Einlieferungen ab sofort willkommen Kunst & Antiquitäten, Silber, Porzellan, Glas, Schmuck, Bronzen & Skulpturen, Uhren, Sammlerobjekte Schätztage im September 4.9., 12-16 Uhr: Schuppen 1 · Konsul-Smidt-Str. 20-26 · 28217 Bremen 9.+10.9., 10-18 Uhr: Bolland & Marotz · Fedelhören 19 · 28203 Bremen Wir beraten und bewerten seriös, kostenlos und marktorientiert – nach Terminabsprache auch bei Ihnen vor Ort Fedelhören 19 · 28203 Bremen · 0421 32 82 82 Mo. – Fr. 10.00 - 17.30 Uhr und nach Vereinbarung info@bolland-marotz.de · www.bolland-marotz.de www.fedelhoeren.de