Kein Folientitel - Kinderzentrum Mecklenburg

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Kein Folientitel - Kinderzentrum Mecklenburg
Neugier braucht Sicherheit
Die Bedeutung der Bindungsqualität für die
Entwicklungschancen
Vortrag beim Fachtag der Frühförderstellen
Mecklenburg-Vorpommern am 3.9.2011
Dr. Mauri Fries
www.Martha-Muchow-Institut.de
Bindungen und ihre Entwicklungen
 Die Entwicklung der Bindung ist ein aktiver
vom Kind aus initiierter Prozess.
 Bindungsverhalten tritt auf, wenn sich das Kind
überfordert fühlt und Nähe und Sicherheit
sucht.
 Die meisten Kinder entwickeln in den ersten
neun Lebensmonaten Bindungen gegenüber
Personen, die sich dauerhaft um sie kümmern
(trösten, anregen, spielen).
Dr. Mauri Fries
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Bindungen und ihre Entwicklungen
Bindungssystem
Explorationssystem
Bedürfnisse nach
Nähe, Sicherheit, Schutz
Bedürfnisse zu
lernen, neugierig und
selbstwirksam sein
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Kreis der Sicherheit
Wie Eltern auf die Bedürfnisse ihres Kindes achten
Ich brauche
Dich, damit
 Pass auf auf mich
 Hilf mir
 Freu´Dich mit mir
Du meinen Erkundungsdrang unterstützt
Ich brauche
Dich, damit




Beschütze mich
Tröste mich
Freu Dich an mir
Ordne meine Gefühle
Du mich willkommen heißt,
wenn ich zu Dir komme
Immer: Sei GRÖSSER, STÄRKER, KLÜGER & LIEBENSWÜRDIG
Wenn möglich: Folge meinen kindlichen Bedürfnissen
Wenn nötig: Übernimm die Leitung.
© 2000 Cooper, Hoffman, Marvin & Powell
Dr. Mauri Fries
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Bindung und Entwicklung
 Sichere Bindung gilt als Schutzfaktor
für die weitere Entwicklung des Kindes.
 Unsichere Bindungen gelten als „zweitbeste Variante“
der organisierten Bindungsmuster (Main, 1982,
Grossmann & Grossmann, 2004) – können jedoch
Bindungsstörungen bei zusätzlichen Risikofaktoren
(Frühgeburt, Behinderung, überlastetes Familiensystem)
begünstigen.
 Desorganisierte Bindungen sind mit hohem Risiko für die
Entwicklung von Bindungsstörungen verbunden.
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Bindungs- Explorations- Balance
gelingend
Organisierte Bindungen als
sichere oder unsichere
Varianten
Desorganisierte Bindungen
nicht gelingend
Bindungsstörungen
Dr. Mauri Fries
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Zusammengebrochener Sicherheitskreis bei
desorganisierter Bindung
Ich kann mein eigenes Verhalten und deine Reaktionen nicht verstehen,
du überforderst mich, bedrohst mich und machst mir Angst,
du bist für mich nicht erreichbar oder du siehst so ängstlich und hilflos aus,
dass ich nicht weiß, wie man mir helfen kann oder niemanden habe, an den ich
mich in meiner Angst wenden kann,
und ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll.
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© 2000 Cooper, Hoffman, Marvin & Powell
Feinfühligkeit
• Signale des Kindes erkennen
• Signale des Kindes richtig interpretieren
• Prompt handeln
• angemessen handeln
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Auswirkung feinfühliger Zuwendung auf das
kindliche Gehirn (Braun et al. 2002)

Durch die feinfühlige Interaktion mit dem Kind wird das
Gehirn des Kindes angeregt.

Es werden im Gehirn des Kindes primäre und sekundäre
Sinnes- und Bewegungszentren, das Limbische
System, und Regionen im präfrontalen Cortex
stimuliert.

Die Stimulation dieser drei Hirnregionen führt zu neuen
Vernetzungen.

Das gleichzeitige Aktivieren von verschiedenen
Nervenzellen führt zu bleibenden Strukturveränderungen.
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Begrenzungen in der Feinfühligkeit
 schwer lesbare Signale des Kindes
 eingeschränkte Wahrnehmung der
Signale durch die Bezugsperson durch
Erschöpfung und Verunsicherung
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Folgen einer begrenzten Feinfühligkeit
 einseitige oder wechselnde Tendenz zur Über- bzw.
Unterstimulierung durch die Eltern
 Folgen für die Kinder:
 Über- bzw. Unterforderung
 geringe Selbstwirksamkeitserfahrungen
 ausbleibende oder fehlende gemeinsam geteilte Freude
 ein häufig aktiviertes Bindungssystem
 eingeschränkte Neugier und Exploration
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Unterstützung der kindlichen Sicherheit
und Neugier
durch eine feinfühlige Begleitung:

Kind unterstützen, ein mittleres Erregungsniveau zu halten.

Signale von Überforderung frühzeitig wahrnehmen und darauf
reagieren.

Erfahrungen von Selbstwirksamkeit anregen (Lagerung,
Mobilitätshilfen, Ausgleich von beeinträchtigter Wahrnehmung…)

geteilte Freude und Aufmerksamkeit fördern und bewahren, denn
emotionales Lernen ist die Basis für kognitives Lernen !
Sicherheit für alle Beteiligten schaffen !
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Unterstützung der elterlichen Feinfühligkeit
durch eine feinfühlige Begleitung:

Eltern unterstützen, Regulations- und Stresssignale des
Kindes zu beobachten und entsprechend reagieren zu
lernen – Feinzeichen (Als & Brazelton) lesen lernen.

geteilte Freude und Aufmerksamkeit fördern und bewahren
(im Hier- und Jetzt bzw. durch kurze Videoaufnahmen z. B. mit
„EinPrimaBild“- Entwicklungspsychologische Beratung).

die Eltern in Krisen stützen, die durch die langsamere
Entwicklung der Kinder sehr belastet sind, um Gefährdungen in der
Interaktion zu vermeiden bzw. zu reduzieren.
Vertrauen, Verlässlichkeit und Verfügbarkeit auch für die Eltern !
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Zum Weiterlesen:
Lambeck, S. (2007). Die Bedeutung der Bindung für Kinder mit Behinderung.
Tagungsbeitrag Bundesfachtagung: "Wege finden - Türen öffnen - Pflegefamilien auch
für Kinder mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen" in Düsseldorf am
14.03.07.
Calvet-Kruppa, C., Ziegenhain, U. & Derksen, B. (2. Aufl.2005). Kinder mit DownSyndrom: Entwicklungspsychologische Elternberatung. In J. Kühl (Hrsg.). Autonomie
und Dialog. Kleine Kinder in der Frühförderung. Beiträge zur Frühförderung
Interdisziplinär, Band 5 (80-86). München: Reinhardt
Fries, M. & Behringer, L. (2005). Beziehungs- und Bindungsorientierte Intervention in
der Frühförderung am Beispiel der Entwicklungspsychologischen Beratung. In
Frühförderung Interdisziplinär, Heft 3 (115-123). München: Reinhardt
Rauh, H. Kindliche Behinderung und Bindungsentwicklung. Ahnert, L. Hrsg. 2008.
Frühe Bindung. Entstehung und Entwicklung. München: Reinhardt.
Ziegenhain, U., Fries, M., Bütow, B. & Derksen, B. (2. Aufl.2006).
Entwicklungspsychologische Beratung für junge Eltern. Grundlagen und
Handlungskonzepte für die Jugendhilfe. Juventa. Weinheim.
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