Flughafen München, Terminal 2
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Flughafen München, Terminal 2
Pilkington Objektbericht Flughafen München Terminal 2 Ausgabe Nr. 06 Pilkington Objektbericht Flughafen München Terminal 2 29 06 03, das nüchterne Eröffnungsdatum des Terminal 2 am Flughafen München, es steht für Kontinuität im Wandel. Auf eindrucksvolle Weise demonstriert die Architektur von Koch + Partner an einem weiteren Projektbaustein jene progressive Vision, die in wesentlichen Leitlinien und Zielvorstellungen von Norbert Koch bereits in den 70er Jahren definiert worden war. Zu den übergeordneten Gestaltungsideen für die wachsende „Airport City“ gehören mehr denn je Transparenz und Offenheit. Konzeptionelle Anforderungen an Orientierung, Übersichtlichkeit und bauliche Ästhetik wurden erneut unter Einsatz heller Flächen, puristischer Baustoffe und hochwertiger Funktionsverglasungen in anspruchsvolle Glasarchitektur übersetzt. Blick von der Gepäcksortierhalle auf einen Teil der 24 Fluggastbrücken vor dem Piergebäude. den repräsentativen neuen Verteilerknoten. Er wird exklusiv von der Lufthansa und ihren Erdinger Moos im Jahre 1992. Und es ist einzig- Allianzpartnern genutzt. artig in der Projektorganisation, denn erstmals Architekten und Bauherren bezeichnen es als teilen sich ein Flughafen und eine Luftverkehrs- Angesichts eines überdurchschnittlich wachsen- einen großen Schritt vom „Flughafen in der gesellschaft, konkret: die Deutsche Lufthansa den Flugverkehrs erhebt der Flughafen München Landschaft“ zur „Stadtlandschaft Flughafen“, AG, die unternehmerische Verantwortung für den Anspruch, sich im Wettbewerb mit renom- der Airport City: Nach nur 4 Jahren Planungs- mierten europäischen und nationalen Dreh- und Bauzeit wurde Mitte dieses Jahres am scheiben nicht nur zu behaupten, sondern unter Flughafen München das neue Terminal 2 in schärfsten Konkurrenzbedingungen auch deut- Betrieb genommen. Es ist mit einem Budget lich zu expandieren. Die räumliche Basis für von rund 1,5 Mrd. Euro das größte Bauvorha- das Expansionspotenzial wurde mit der Ent- ben seit Eröffnung des Flughafens am Standort scheidung geschaffen, den Flughafen ins Erdinger Moos zu verlegen. Dies geschah im Jahre 1992, und seither hat sich das Passagieraufkommen auf über 23 Millionen Fluggäste „Der Neubau des pro Jahr verdoppelt. Eine weitere Verdoppelung bis zum Jahr 2015 ist prognostiziert. Der Flug- Terminal 2 bedeutet einen hafen München hat diese Wachstumschancen seit 1997 mit fortlaufenden Erweiterungen weiteren Schritt vom Flug- und attraktivitätssteigernden Maßnahmen am Terminal 1 beantwortet, Terminal 2 ist nun in hafen in der Landschaft besonderer Weise auf die Anforderungen des so genannten „Hubverkehrs“ der Lufthansa zur Stadtlandschaft Flughafen, der „AirportCity.“ Blick auf den südlichen Verwaltungsriegel mit Tower. Hier wird die Fassadengestaltung durch weiße Brüstungspaneele variiert. „In den Gestaltungsprin- Fahrstraße unterhalb der Gangway-Finger. Nicht nur die Gestaltung, sondern auch die verkehrstechnischen Strukturen des fast 1000 Meter langen Piers sind durchgängig. zipien wird deutlich des MAC, beherbergt die gesamte landseitige Bezug auf das Terminal 1 Infrastruktur der Passagierabfertigung – 24 Ticketschalter, 120 Check-in-Einrichtungen, 26 genommen, allerdings mit Sicherheitsschleusen und einen zentralen Informationspunkt. Abgerundet wird das funktionale mehr glatten geschlossenen Angebot durch attraktive Shopping- und Gastronomiebereiche, die sich vornehmlich jenseits Flächen, einfacherer der Sicherheitskontrolle auf zwei Ebenen befinden. 110 Laden- und Gastronomieeinheiten Elementierung und groß- auf ca. 20.000 m2 Fläche sorgen für ein umfassendes Dienstleistungsangebot. flächigerer Verglasung.“ Passagiere erleben die Terminalhalle aufgrund ihrer Großzügigkeit, Transparenz und klar strukund ihrer Partnergesellschaften zugeschnitten. Das Terminal 2 ist eine Erweiterung der turierten Raumaufteilung als einen offenen, In diesem Geschäftsbereich sind die Umsteige- Münchner Flughafenanlage in östlicher Rich- lichtdurchfluteten Raum; helle polierte Granit- zeiten (Minimum-Connecting-Times) ein we- tung. Angrenzend an das Forum des Munich böden, metallische Oberflächen und vor allem sentliches Wettbewerbsargument – sie konnten Airport Centers (MAC) entstand mit der neuen die in weiß ausgeführten Elemente des Hallen- durch bauliche und logistische Maßnahmen Terminalhalle ein weiterer Höhepunkt der Flug- daches – Tragkonstruktion, Paneele und Licht- beim Terminal 2 auf hervorragende 30 Minuten hafenanlage. Diese 30 Meter hohe zentrale segel – unterstützen diesen Eindruck. Gleich- gesenkt werden. Halle, ein Glaskorpus etwa von der Grundfläche sam den Transportweg weisend, reflektieren die sieben gläsernen Schiffe des Daches den Passagierfluss in Richtung auf den im Osten angrenzenden Pier. Pier und Verwaltung vervollständigen das neue Terminal 2 und verleihen dem gesamten Flughafengrundriss gemeinsam mit dem Terminal 1 das Erscheinungsbild eines großen „H“. An dem lang gestreckten Pier stehen 24 Fluggastbrücken für die ankommenden und abfliegenden Passagiere zur Verfügung. Die Fluggäste verteilen sich hier über drei Ebenen. Das 980 Meter lange Gebäude übernimmt dabei die eigentlichen passagierbezogenen Aufgaben: Ankunft, Abflug und den für die Effizienz so bedeutenden schnellen Transfer der Umsteiger. Den komplexen logistischen Funktionen entspre- Blick auf den Wartebereich im südlichen Hauptbauriegel: Die komplette Fassade ist mit Pilkington Suncool Brilliant 66/33 verglast. Pilkington Objektbericht Flughafen München Terminal 2 chend war es ein wesentliches Gestaltungsziel, haltsräume, aber auch der Ausblick auf Vorfeld dem Passagier eine größtmögliche Orientierung und Landseite von jedem Standpunkt aus wer- zu bieten. Großzügige Dimensionierung und den diesem Ziel gerecht. zontalen und vertikalen Profile sind weiß be- Übersichtlichkeit der Bewegungs- und Aufent- Bei den hell und homogen wirkenden Fassaden schichtet und nehmen damit das Farbkonzept von Pier und Verwaltungsgebäude handelt es und die Formensprache der bestehenden Flug- sich um Pfosten-Riegel-Konstruktionen in lang hafenlandschaft auf. Transparenz wird im Pier gestreckter horizontaler Gliederung. Alle hori- durch raumhohe Verglasungen mit farblich in Die „Gangway-Finger“ sind zur Ostseite etagenhoch verglast, zur Westseite sorgen horizontalarrangierte Fensterbänder für Lichteinfall. Großzügige, helle Warte- und Bewegungszonen erlauben Orientierung und Ausblick auf Vorfeld und Landseite. Silber gehaltenen, vorgesetzten Balkonen erzielt. Die Brüstungen in der Verwaltung sind als weiße Paneele ausgeführt, die vorgesetzten Balkone wurden ebenfalls farblich in Silber abgesetzt. Im Bereich der Decken unterstützen Metallpaneele die horizontale Wirkung der Fassade, „Größtmögliche Transparenz sowie optimale raumklimatische und akustische Bedingungen waren grundlegende Entwurfskriterien.“ Pilkington Objektbericht Flughafen München Terminal 2 vorherrschende gebäudeklimatische Anforderung war der Sonnenschutz. Er ist, in Verbindung mit dem außenliegenden Sonnenschutz durch Streckmetall, durch den vorherrschenden Einsatz des hoch selektiven Sonnenschutzglases Pilkington Suncool Brilliant 66/33 garantiert. ™ Bei einheitlich neutraler Optik wurden diese Schnitt durch das Terminal 2 in West-Ost-Richtung: Der Weg der Passagiere vom Munich Airport Center über die Terminalhalle, den Pier und die Fluggastbrücke ins Flugzeug. (Grafik: Koch + Partner) Funktions-Halbzeuge für den transparenten Sonnenschutz mit Einscheiben- und VerbundSicherheitsgläsern unterschiedlicher Aufbauten zu Isoliergläsern kombiniert. So konnten neben Terminal 1 1.1 Passagierabfertigungsgebäude 1.2 Vorfeldbetriebsgebäude 1.3 Einsteigestationen 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 2.8 den klimatischen Anforderungen auch differenzierte Sicherheitsauflagen zum Schutz vor Durchbruch in Brüstungs- und Überkopfberei- Terminal 2 Zentrale Halle Pier, Abflug/Ankunft Verwaltung Gepäcksortierhalle (optionale Erweiterung Satelit) Vorfels-Tower Vorfahrt Süd Vorfahrt Nord Commuterhof chen erfüllt werden. Bei den 22 unterschiedlichen Glastypen für die Pierfassaden, bei der parallel zum Pier verlaufenden Verwaltung waren es 16 Ausführungen, finden sich auch Varianten mit Randsiebdruck, integrierter Terminal 3 3 Zentralbereich mit S-Bahnhof 4 München Airport Center 5 Hotel 6 Mietwagenzentrum 7 Terminal Sonderabfertigung 8 Parken 9 Parken P20 10 Tower Alarmspinne, Gläser mit Lochbohrungen und Gehrungsschliff für Structural-Glazing-Elemente sowie mit RAL-Tönen colorierte Gläser auf Basis des Weißglases Pilkington Optiwhite . ™ Die Montage aller Verglasungen erfolgte durch die Firma Dobler Metallbau in München. Lageplan aus der Dokumentation zur Eröffnung am 29.06.2003. (Grafik: Koch + Partner) ferner sorgen weiße, liegend arrangierte Metall- Funktionen darin integrieren lassen. Dass dabei paneele in der zurück versetzten Erdgeschoss- genügend Spielraum für individuelle räumliche zone für das einheitliche Erscheinungsbild. Identität verblieben ist, spricht für die Qualität Material- und Farbwahl gehen konsequent auf der kooperativ mit dem Büro für Gestaltung die Gestaltungsprinzipien des Terminal 1 zurück, Wangler & Abele sowie Bauherren- und Nutzer- entwickeln diese Konzeption allerdings in vielen vertretern erarbeiteten Gestaltungsrichtlinien. „Transparenz und Offenheit schaffen Übersichtlichkeit und Orientierung: Details weiter. So legten die Architekten beim Terminal 2 besonderen Wert auf mehr glatte, Einheitliche Anmutung – funktionale Vielfalt: geschlossene Flächen, einfachere Elementie- Diesem Prinzip folgen auch die großflächigen rung, großflächigere Verglasung, unaufgelöste Fassadenverglasungen. Rund 19.000 m Glas – Konstruktionen sowie horizontale Gliederung die vollständige Verglasungsfläche von Pier und Linearität. Die Architekten sprechen in und Verwaltung – stammen aus dem Hause diesem Zusammenhang von einer fortgeschrie- Pilkington. Von der Flachglas Wernberg GmbH benen Corporate Identity des Flughafens für den Kunden Adamer zu Funktions-Isolier- München, einer „Grammatik aus Farben, gläsern verarbeitet, repräsentieren sie nahezu Formen und Materialien“, die so differenziert das gesamte Spektrum moderner Glasanwen- ausgearbeitet ist, dass sich alle spezifischen dungen im anspruchsvollen Objektbereich. Eine Der Passagier soll „der 2 Nase nach“ gehen und sein Ziel „geradezu blind“ und auf schnellstem Wege finden.“ Pilkington Objektbericht Ausgabe Nr. 06 Flughafen München Terminal 2 Bauherr: FM Terminal 2 Immobilien-Verwaltungsgesellschaft mbH, München, vertreten durch Flughafen München Baugesellschaft mbH, München Nutzer: Flughafen München GmbH, München/ Deutsche Lufthansa AG, Frankfurt/Main Architekten: Koch + Partner Architekten und Stadtplaner, München Glasgroßhändler: Christian Adamer GmbH, Regenstauf Verarbeiter/Metallbauer: Dobler Metallbau GmbH, München (Pier und Verwaltung); Metallbau Hornik, Fensterbach-Dürnsricht (Teile der Verwaltung) Glasanwendungen 19.000 m2 Funktionsglas-Halbzeuge für die Bereiche Pier und Verwaltung in 22 (Pier) bzw. 16 (Verwaltung) unterschiedlichen Isolierglasaufbauten; wesentliche Glasfunktionen sind der transparente Sonnenschutz mit Pilkington Suncool™ Brilliant 66/33 sowie Sicherheitsglas-Eigenschaften in ESG-, TVGund VSG-Qualität; Teile der Verglasungen mit Alarmspinne, Randsiebdruck in unterschiedlichen RAL-Tönen sowie in Weißglas-Ausführung Pilkington Optiwhite™. Glasproduzenten: Pilkington Deutschland AG, Essen Pilkington Deutschland AG Alfredstraße 236 45133 Essen Info Line +49 (0)180 30 20 100 Telefax +49 (0) 201 8 55 91 22 E-Mail info@pilkington.de www.pilkington.com 50/4005/10-03 FLACHGLAS Wernberg GmbH, Wernberg-Köblitz