Installationshandbuch | PDF

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Installationssystem für Gas
aus biegbaren Edelstahl Wellrohren
Installationshandbuch Schweiz
Revision 5/2015-01
Warnhinweise
Das BOAGAZ® Installationssystem darf nur von qualifizierten Fachpersonen mit entsprechendem
Befähigungsnachweis installiert und in Betrieb genommen werden. Die Anschlussbedingungen der
Gasversorgungsunternehmen sowie die kantonalen Bauverordnungen sind darüber hinaus zu beachten.
Es dürfen nur die von BOAGAZ Vertriebsgesellschaft als Systemkomponenten von BOAGAZ® beschriebenen und vom
SVGW/SSIGE zertifizierten und zugelassenen Teile für die Installation verwendet werden. Das BOAGAZ®
Installationssystem mit Wellrohren und Fittings ist nicht mit den Wellrohrsystemen anderer Hersteller kompatibel.
Eine Vermischung der Produkte kann zum Ausfall des Systems mit schwerwiegenden Konsequenzen führen.
Im Reparaturfall dürfen fremde Systeme nur über Schraubfittings mit genormten Gewinden miteinander verbunden
werden.
Alle Gasapparate und andere Gasinstallationsmaterialien müssen unter Beachtung der Installationshinweise des
Herstellers, der entsprechenden kantonalen Bauverordnungen und der Anschlussbedingungen der
Gasversorgungsunternehmen installiert werden.
Bei Planung und Einbau der Systeme sind die gültigen Installationsempfehlungen/–Vorschriften des SVGW/SSIGE
und die allgemein anerkannten Regeln der Technik zu beachten.
Die Installationshinweise in diesem Installationshandbuch sind zu beachten.
Abweichende Installationen sind im Einzelfall mit der BOAGAZ Vertriebsgesellschaft im Rahmen der Planung und
Montage abzustimmen.
BOAGAZ
Vertriebsgesellschaft mbH
Heinrich-Schneidmadl-Straße 15
A-3100 St. Pölten
+43 676 840 638 100
office@boagaz.com
BOAGAZ Schweiz
+41 78 854 40 85
r.schmidiger@boagaz.com
2
Inhaltsverzeichnis
1
Geltungsbereich des Planungs- und Installationshandbuches ................................................................................. 4
1.1
Normen und Regelwerke .................................................................................................................................... 4
1.2
Befugnisse und Systemkonformität ................................................................................................................... 5
1.2.1 Berechtigung ................................................................................................................................................... 5
1.2.2 Systemkonformität ......................................................................................................................................... 5
1.2.3 Einsatzbereiche des BOAGAZ® Systems ........................................................................................................ 5
2
Beschreibung des BOAGAZ® Installations-Systems und der Systemkomponenten .................................................. 6
2.1
BOAGAZ® Wellrohre und Rohrabmessungen .................................................................................................... 6
2.2
BOAGAZ® Verschraubungen mit konischem Aussengewinde .......................................................................... 6
2.3
BOAGAZ® Verschraubungen mit Innengewinde ............................................................................................... 7
2.4
BOAGAZ® Wandauslass 90° ................................................................................................................................ 7
2.5
BOAGAZ® Kupplungen ........................................................................................................................................ 7
2.6
BOAGAZ® T-Stücke .............................................................................................................................................. 8
2.7
Übergangsflansch mit Fitting .............................................................................................................................. 8
2.8
Übergang Einrohrgaszähler mit Fitting .............................................................................................................. 8
2.9
BOAGAZ® / BISMAT®-Flash Rohrhalterungen mit Schnellverschluss-System .................................................. 9
2.10
BOAGAZ® Abroller mit Halterung ....................................................................................................................... 9
2.11
BOAGAZ® Wellrohrschneider ............................................................................................................................. 9
2.12
BOAGAZ® Abisoliermesser .................................................................................................................................. 9
2.13
BOAGAZ® Erdungsschelle ................................................................................................................................... 9
2.14
BOAGAZ® Schrumpfschlauch ............................................................................................................................ 10
2.15
BOAGAZ® Ersatzdichtungen für BOAGAZ Verschraubungen .......................................................................... 10
2.16
BOAGAZ® Schutzkappe ..................................................................................................................................... 10
2.17
Clipschalen für BOAGAZ Aufputzinstallation ................................................................................................... 10
3
Planung und Dimensionierung der Gas-Leitungsanlage ........................................................................................ 11
3.1
Grundsätzliches ................................................................................................................................................. 11
3.1.1 Vereinfachtes Verfahren zur Ermittlung der Rohrweite gemäss G1 ......................................................... 11
3.1.2 Ermittlung der Anschlusswerte von Gasapparaten .................................................................................... 11
3.1.3 Vordimensionierung mittels Tabelle ........................................................................................................... 12
3.1.4 Berechnung der BOAGAZ® Wellrohrweite mittels Druckverlust ............................................................... 14
3.2
Berechnungsbeispiel: Einfamilienhaus ............................................................................................................ 17
4
Montage des BOAGAZ® Systems .......................................................................................................................... 19
4.1
Ablängen und Herstellen einer Verbindung .................................................................................................... 19
4.2
Schutz vor Korrosion ......................................................................................................................................... 19
4.3
Mindestbiegeradien .......................................................................................................................................... 20
4.4
Montage der BOAGAZ® Verschraubungen ...................................................................................................... 20
4.5
Befestigung und Befestigungsabstände ........................................................................................................... 21
4.6
Allgemeine Installationshinweise ..................................................................................................................... 21
4.7
Potenzialausgleich ............................................................................................................................................. 22
4.8
Reparaturmethoden ......................................................................................................................................... 22
4.9
Anschluss an fremde Gasinstallationssysteme oder Armaturen .................................................................... 23
5
Kontrolle, Prüfung, Inbetriebnahme, Wartung, und Betrieb ................................................................................. 23
5.1
Kontrolle und Prüfung ....................................................................................................................................... 23
5.2
Inbetriebnahme ................................................................................................................................................. 23
5.3
Spezielle Anwendungen und Abweichungen................................................................................................... 23
5.3.1 Abweichungen vom Installationshandbuch ................................................................................................ 23
5.3.2 Abweichungen von den G1-Gasleitsätzen................................................................................................... 23
5.3.3 Abweichungen von den baurechtlichen Regelwerken ............................................................................... 23
5.4
Allgemeine Hinweise ......................................................................................................................................... 23
3
1 Geltungsbereich des Planungs- und Installationshandbuches
Das BOAGAZ® Installationssystem für Gas aus biegbaren Edelstahlwellrohren kann für Erd- und
Flüssiggasinstallationen eingesetzt werden. Das System ist unter der SVGW / SSIGE-für den Einbau in der Schweiz
zugelassen. Das BOAGAZ® Installationssystem kann für Gasinstallation in Wohn-, Gewerbe- und Industriebauten
eingesetzt werden.
Das BOAGAZ® Installationssystem wurde nach SN EN 15266:2007 Nichtrostende biegbare Wellrohrbausätze in
Gebäuden für Gas mit einem Arbeitsdruck bis 0.5 bar zugelassen. Diese Zulassung beinhaltet auch die HTBBeständigkeit nach EN 1775.
1.1 Normen und Regelwerke
Für Planung und Montage der gesamten Gasversorgungsanlage im Gebäude gelten neben den Planungs- und
Installationshinweisen dieses Installationshandbuches folgende Regelwerke, auf dem jeweils aktuellen Stand, z.B.:
SN EN 15266:2007 Nichtrostende biegbare Wellrohrbausätze in Gebäuden für Gas mit einem Arbeitsdruck bis 0.5bar
SN EN 549: Elastomer-Werkstoffe für Dichtungen und Membranen in Gasgeräten und Gasanlagen
SN EN 10226-1:2004: Rohrgewinde für im Gewinde dichtende Verbindungen - Teil 1: Kegelige Aussengewinde und
zylindrische Innengewinde - Masse, Toleranzen und Bezeichnung
SN EN 14291:2005-4: Schaumbildende Lösungen zur Lecksuche an Gasinstallationen
DIN EN 837-1:1997-02: Druckmessgeräte - Teil 1: Druckmessgeräte mit Rohrfedern; Masse, Messtechnik,
Anforderungen und Prüfung
G1d: Richtlinie für die Erdgasinstallation in Gebäuden (Gasleitsätze)
G2d: Richtlinien für Gasleitungen
GW1d: Richtlinie zu Installationsarbeiten an Haustechnikanlagen für Erdgas oder Trinkwasser
GW2d; Teil A, Richtlinie für die Unfallverhütung und den Gesundheitsschutz im Gas- und Wasserfach
GW2d; Teil B – Sicherheitshandbuch, Richtlinie für die Verhütung von Unfällen im Gas- und Wasserbereich
SEV 1000: Niederspannungs-Installationsnorm (NIN 2005)
SIA 118: Allgemeine Bedingungen für Bauarbeiten
SIA 181: Schallschutz im Hochbau
EKAS Richtlinie 1942 – Flüssiggas, Teil 2
Vereinigung kantonaler Feuerversicherungen: Brandschutzrichtlinie Verwendung brennbarer Baustoffe 26.03.2003 /
13-03d
Kantonale Gesetzgebungen (Bauvorschriften, Energiegesetze, Feuerpolizeivorschriften)
Vorschriften der lokalen Gasversorger
SUVA-Merkblatt 2153 – Explosionsschutz
Die Querverweise auf Verordnungen, Normen und Regelwerke beziehen sich auf die Aktualität bei Erstellung der
Herstelleranleitung. Der Anwender ist bei Aktualisierungen verpflichtet die dann aktuellen Verordnungen, Normen
und Regelwerke anzuwenden.
4
1.2 Befugnisse und Systemkonformität
1.2.1 Berechtigung
Das Recht zur Ausführung von Gasinstallationen bis 0.5 bar mit dem BOAGAZ® Installationssystem aus
biegbaren Edelstahlwellrohren bedarf einer Bewilligung der für die Gasversorgung zuständigen Behörden,
sowie die bestätigte Teilnahme an einer BOAGAZ® Anwenderschulung.
Der Installateur, der aus diesem Recht Nutzen zieht, hat zu diesem Zweck den Nachweis über seine berufliche
Ausbildung und praktische Erfahrung zu erbringen (höhere Fachprüfung im Sanitärfach oder andere
gleichwertige Ausweise, die von der Gasversorgung und im Zweifelsfalle in Übereinstimmung mit dem SVGW
beurteilt werden).
Der Bewilligungsnehmer verpflichtet sich, die vorliegenden Leitsätze sowie Reglemente und Vorschriften der
Gasversorgung einzuhalten.
In Ausnahmefällen kann die Gasversorgung für bestimmte Einzelobjekte die Bewilligung für Gasinstallationen
auch an andere Fachleute erteilen, die Gewähr für die Ausführung einer einwandfreien Installation bieten. In
diesen Spezialfällen hat die Gasversorgung die Arbeiten zu überwachen.
1.2.2 Systemkonformität
Für die Installation dürfen nur die von BOAGAZ Vertriebsgesellschaft vorgeschriebenen Systemkomponenten
verwendet werden. Das BOAGAZ® Installationssystem aus BOAGAZ® Wellrohren ist nicht mit den
Wellrohrbausätzen für Gasinstallationen anderer Hersteller kompatibel. Die BOAGAZ Vertriebsgesellschaft
schliesst jegliche Haftung für Fehlfunktionen aus, die durch die Vermischung mit Systemkomponenten
anderer Hersteller entstanden sind.
Im Reparaturfall dürfen fremde Systeme nur über Schraubfittings mit genormten Gewinden miteinander
verbunden werden.
Für die Installation aller Gasapparate und anderer Gasarmaturen müssen die Installationsanweisungen des
Herstellers, die geltenden Sicherheitsrichtlinien sowie die entsprechenden Baurichtlinien und Normen
beachtet werden.
1.2.3 Einsatzbereiche des BOAGAZ® Systems
Das BOAGAZ® System aus biegbaren Edelstahlwellrohren kann für
- die Neuinstallation von Leitungsanlagen,
- den Austausch bestehender Leitungsanlagen
- oder die Erweiterung bestehender Leitungsanlagen
verwendet werden.
Das BOAGAZ® System aus biegbaren Edelstahlwellrohren ist für die Installation von Leitungsanlagen von der
Hauptabsperrarmatur bis zur letzten Absperrarmatur definiert. Gasgeräte dürfen nicht direkt mit dem
BOAGAZ® System installiert werden, sondern müssen ab der letzten Absperrarmatur mit flexiblen
Gasschläuchen angeschlossen werden.
5
2 Beschreibung des BOAGAZ® Installations-Systems und der Systemkomponenten
Das BOAGAZ® Installationssystem aus biegbaren BOAGAZ® Wellrohren bietet dem Installateur sowohl Flexibilität bei
der Verlegung von Gasversorgungsleitungen als auch deutlich kürzere Installationszeiten.
Die Systemkomponenten des BOAGAZ® Installationssystems sind nachstehend beschrieben.
2.1 BOAGAZ® Wellrohre und Rohrabmessungen
Biegbares Edelstahlwellrohr für die Gasinstallation
Material: Wellrohr:
Umhüllung:
Edelstahl 1.4404
PE (Polyethylen)
Rohrabmessungen in mm
Durchmesser d0 mit Umhüllung
Durchmesser d1 ohne Umhüllung
Minimaler Innendurchmesser d2
Wellrohrdicke
Wellrohrlänge im Karton
Wellrohrlänge auf Holzspule
DN 15
(19.7)
18.7
14.8
0.25
15/30m
75m
DN 20
(25.9)
24.9
19.7
0.25
15/30m
75m
DN 25
(31.8)
30.8
24.6
0.25
15/30m
75m
DN 32
(39.8)
38.8
31.5
0.25
15/30m
45m
DN 40
(55.8)
54.8
42.3
0.3
15/30m
DN 50
(69.8)
68.8
53.9
0.3
15/30m
2.2 BOAGAZ® Verschraubungen mit konischem Aussengewinde
Die BOAGAZ® Verschraubungen mit Aussengewinde nach EN10226 dienen zur Verbindung der biegbaren BOAGAZ®
Edelstahlwellrohre mit Ventilen, Armaturen oder Gassteckdosen mit Innengewinde.
Material: Körper, Überwurfmutter, Halbringe:
Dichtung:
Dim. x konisches Aussengewinde
DN 15 x R 1/2
DN 15 x R 3/4
DN 20 x R 1/2
DN 20 x R 3/4
DN 20 x R 1
DN 25 x R 1/2
DN 25 x R 3/4
DN 25 x R 1
DN 25 x R 1 1/4
DN 32 x R 3/4
DN 32 x R 1
DN 32 x R 1 1/4
DN 40 x R 1 1/2
DN 50 x R 1 1/4
DN 50 x R 2
Messing nach EN 12164/65
Elastomer nach EN 549
Artikelnummer
M-0032963
M-0041248
M-0036632
M-0032964
M-0035630
M-0040867
M-0036633
M-0032965
M-0035631
M-0041951
M-0041145
M-0032966
M-0032967
M-0042757
M-0032968
Gewicht in kg
0.1
0.1
0.2
0.2
0.2
0.3
0.3
0.3
0.3
0.3
0.3
0.6
2.9
5.5
4.6
6
2.3 BOAGAZ® Verschraubungen mit Innengewinde
Die BOAGAZ® Verschraubungen mit Innengewinde nach EN10226 dienen zur Verbindung der BOAGAZ® Wellrohre
mit Ventilen und Armaturen mit konischem Aussengewinde.
Material: Körper, Überwurfmutter, Halbringe:
Dichtung:
Dim. x Innengewinde EN10226
DN 15 x Rp 1/2
DN 15 x Rp 3/4
DN 20 x Rp 1/2
DN 20 x Rp 3/4
DN 20 x Rp 1
DN 25 x Rp 1/2
DN 25 x Rp 3/4
DN 25 x Rp 1
DN 32 x Rp 1
DN 32 x Rp 1 1/4
Artikelnummer
M-0031860
M-0041249
M-0031861
M-0031862
M-0041435
M-0031863
M-0031864
M-0031865
M-0042811
M-0042812
Messing nach EN 12164/65
Elastomer nach EN 549
Gewicht in kg
0.1
0.1
0.3
0.3
0.3
0.4
0.3
0.4
0.7
0.6
2.4 BOAGAZ® Wandauslass 90°
Die BOAGAZ Wandauslass 90° sind zum Anschluss von Geräten.
Material: Körper, Überwurfmutter, Halbringe
Dichtung:
Abmessungen
DN20 x 1/2" Wandauslass
DN25 x 1/2" Wandauslass
DN20 x 3/4" Wandauslass
DN25 x 3/4" Wandauslass
Artikelnummer
M-0040858
M-0040859
M-0040860
M-0040861
Messing nach EN 12164/65
Elastomer nach EN 549
Gewicht in kg
0.7
0.7
0.8
0.8
2.5 BOAGAZ® Kupplungen
Die BOAGAZ® Schraubkupplungen verbinden zwei BOAGAZ® Wellrohre.
Material: Körper, Überwurfmutter, Halbringe
Dichtung:
Abmessungen
DN 15 x DN 15
DN 20 x DN 20
DN 25 x DN 25
DN 32 x DN 32
DN 40 x DN 40
DN 50 x DN 50
DN 20 x DN 15
DN 25 x DN 20
DN 32 x DN 25
DN 50 x DN 32
Artikelnummer
M-0031867
M-0031868
M-0031869
M-0031870
M-0031871
M-0031872
M-0036638
M-0036637
M-0036636
M-0042758
Messing nach EN 12164/65
Elastomer nach EN 549
Gewicht in kg
0.2
0.3
0.4
0.8
3.7
5.9
0.2
0.4
0.7
1.9
7
2.6 BOAGAZ® T-Stücke
Die BOAGAZ® T-Stücke verbinden drei BOAGAZ® Wellrohre mit verschiedenen Durchmessern.
Material: Körper, Überwurfmutter, Halbringe
Dichtung:
Dimension ( A x B x C )
DN 15 x 15 x 15
DN 20 x 15 x 20
DN 20 x 15 x 15
DN 20 x 20 x 20
DN 25 x 25 x 25
DN 25 x 15 x 25
DN 25 x 20 x 25
DN 25 x 20 x 20
DN 25 x 15 x 20
DN 32 x 32 x 32
DN 32 x 25 x 20
DN 32 x 20 x 20
DN 20 x Rp1/2" x DN 20
DN 25 x Rp1/2" x DN 25
DN 32 x Rp1/2" x DN 32
DN 40 x 25 x 25
DN 40 x 25 x 40
DN 40 x 40 x 40
DN 50 x 25 x 50
DN 50 x 25 x 25
DN 50 x 50 x 50
Messing nach EN 12164/65
Elastomer nach EN 549
Artikelnummer
M-0031873
M-0031876
M-0031877
M-0031878
M-0031879
M-0031880
M-0031881
M-0031882
M-0031883
M-0031884
M-0036369
M-0036370
M-0042679
M-0042680
M-0042681
M-0042749
M-0042745
M-0042410
M-0042750
M-0042754
M-0042411
Gewicht in kg
0.6
0.6
0.6
0.7
1.0
1.0
1.0
1.1
1.1
1.2
1.1
1.1
0.6
1.0
1.8
2.4
2.6
3.0
3.2
3.0
3.5
B
A
C
2.7 Übergangsflansch mit Fitting
Die BOAGAZ® Übergangsflansche mit Fitting verbinden die BOAGAZ® Wellrohre mit der Hausgaszuleitung.
Material: Körper, Überwurfmutter, Halbringe
Dichtung:
Abmessungen
DN20 - PN16
DN25 - PN16
DN32 - PN16
Messing nach EN 12164/65
Elastomer nach EN 549
Artikelnummer
M-0040526
M-0040527
M-0040528
Gewicht in kg
0.8
0.9
1.0
Ø85
4xØ14
2.8 Übergang Einrohrgaszähler mit Fitting
Der BOAGAZ® Übergang Einrohrgaszähler verbindet das BOAGAZ® Wellrohr mit dem Einrohrgaszähler vor- und
nachzählerseitig.
Material: Körper, Überwurfmutter, Halbringe
Dichtung:
Abmessungen
DN20 x G 1 3/8“
DN25 x G 1 3/8“
DN32 x G 1 3/8“
Messing nach EN 12164/65
Elastomer nach EN 549
Artikelnummer
M-0040529
M-0040530
M-0040531
Gewicht in kg
0,5
0,6
0,7
8
2.9 BOAGAZ® / BISMAT®-Flash Rohrhalterungen mit Schnellverschluss-System
Zur einfachen und zuverlässigen Befestigung der BOAGAZ® Wellrohre sind die zugelassenen Befestigungsschellen
BISMAT®-Flash zu verwenden. Die Rohrhalterungen können an einem M8 oder M10 Gewinde angeschraubt werden.
Material: Rahmen:
Einlage:
DN
DN15
DN20
DN25
DN32
DN40
DN50
verzinkter Stahl
schwarzes EPDM
Artikelnr.
M-0034118
M-0034119
M-0034120
M-0034121
M-0038292
M-0038293
B in mm
54
59
65
74
82
85
H in mm
39
44
51
60
66
76
h in mm
23
26
30
34
37
42
2.10 BOAGAZ® Abroller mit Halterung
Zum Transport und zum materialschonenden Abrollen der BOAGAZ® Wellrohre.
Artikel
Abroller aus Kunststoff
Halterung für Abroller
Abroller für Holzspule (75m Wellrohre)
Artikelnummer
M-0032970
M-0032969
K-0037000
2.11 BOAGAZ® Wellrohrschneider
Spezialwerkzeug zum Ablängen der BOAGAZ® Edelstahlwellrohre
Artikel
Artikelnummer
Wellrohrschneider für DN15 – DN20
M-0029999
Wellrohrschneider für DN20 – DN32
M-0030000
Wellrohrschneider für DN40 – DN50
M-0030001
Ersatzrad für DN15 – DN20
M-0038817
Ersatzrad für DN20 – DN32
M-0038818
Ersatzrad für DN40 – DN50
M-0039348
2.12 BOAGAZ® Abisoliermesser
Konstruiert, um die PE-Umhüllung vom BOAGAZ® Wellrohr zu entfernen.
Abmessung
DN15 – DN50
Artikelnummer
M-0030006
2.13 BOAGAZ® Erdungsschelle
Mit der Erdungsschelle kann das BOAGAZ® System mit dem Schutz-Potenzialausgleich verbunden werden.
Artikel
Erdungsschelle für ø18-48mm
Erdungsschelle Sechskant DN15
Erdungsschelle Sechskant DN20-32
Artikelnummer
M-0036389
M-0040102
M-0040103
9
2.14 BOAGAZ® Schrumpfschlauch
Die während der Montage von BOAGAZ® Verschraubungen von der PE-Ummantelung freigelegten Teile des
Wellrohres müssen mittels Schrumpfschlauch (oder Schutzband) gegen Korrosion geschützt werden. Keinesfalls
dürfen defekte Wellrohre mit dem Schrumpfschlauch repariert werden!
Artikel
Schrumpfschlauch DN 15
Schrumpfschlauch DN 20/25
Schrumpfschlauch DN 32
Schrumpfschlauch DN 40/50
Schrumpfschlauch DN 15
Schrumpfschlauch DN 20/25
Schrumpfschlauch DN 32
Schrumpfschlauch DN 40/50
Schutzband für alle DN
Artikelnr.
M-0041493
M-0041494
M-0041495
M-0041496
M-0036355
M-0036357
M-0036359
M-0036361
M-0038295
Länge
3m
3m
3m
3m
30m
30m
15m
15m
ca. 3m
2.15 BOAGAZ® Ersatzdichtungen für BOAGAZ Verschraubungen
Falls eine Dichtung in einer BOAGAZ Verschraubung beschädigt werden soll, muss diese sie durch eine
Ersatzdichtungen ersetzt werden.
Artikel
Ersatzdichtung für DN 15
Ersatzdichtung für DN 20
Ersatzdichtung für DN 25
Ersatzdichtung für DN 32
Ersatzdichtung für DN 40
Ersatzdichtung für DN 50
Artikelnummer
M-0038296
M-0038297
M-0038298
M-0038299
M-0038300
M-0038301
2.16 BOAGAZ® Schutzkappe
Wird ein zurechtgeschnittenes Wellrohr nicht sofort montiert, müssen die Enden mit BOAGAZ Schutzkappen vor
Schmutz geschützt werden.
Material:
Kunststoff schwarz
Artikel
Artikelnummer
Schutzkappe DN 15
M-0038302
Schutzkappe DN 20
M-0038304
Schutzkappe DN 25
M-0038305
Schutzkappe DN 32
M-0038306
Schutzkappe DN 40
M-0038307
Schutzkappe DN 50
M-0038308
2.17 Clipschalen für BOAGAZ Aufputzinstallation
Die BOAGAZ® Clipschalen dienen als Schutz für die Aufputzmontage der BOAGAZ Edelstahlwellrohre.
Material:
Stahl verzinkt
Abmessungen
Artikelnummer
Clipschale für DN15 Wellrohr - 2m
K-0038001
Clipschale für DN20 Wellrohr - 2m
K-0038002
Clipschale für DN25 Wellrohr - 2m
K-0038003
Clipschale für DN32 Wellrohr - 2m
K-0038004
Clipschale für DN40 Wellrohr - 2m
K-0038005
Clipschale für DN50 Wellrohr - 2m
K-0038006
10
3 Planung und Dimensionierung der Gas-Leitungsanlage
3.1 Grundsätzliches
Die Planung und Dimensionierung der Gas-Leitungsanlage mit dem BOAGAZ® Installationssystem erfolgt gemäss den
Gasleitsätzen G1.
3.1.1 Vereinfachtes Verfahren zur Ermittlung der Rohrweite gemäss G1
Bis zu einem Betriebsdruck von 100mbar kann das nachfolgend beschriebene vereinfachte Verfahren zur
Ermittlung der Rohrweite angewendet werden.
Die Rohrweitenbestimmung erfolgt in 2 Schritten:
1. Schritt: Vordimensionierung der Rohrweite mit Tabellen
2. Schritt: Berechnung der Rohrweite mittels Druckverlust
Die Bemessung der Leitungsinstallation im Niederdruckbereich hat derart zu erfolgen, dass der Druckverlust
nicht mehr als 4.0 mbar beträgt und der vorgeschriebene Anschlussdruck vor dem Gasverbrauchsapparat
sichergestellt wird. Es werden folgende Bedingungen vorausgesetzt:
- (Nenn-) Fliessdruck vor dem Gasverbrauchapparat
20.0 mbar*
- min. zul. Fliessdruck vor dem Gasverbrauchsapparat
17.4 mbar**
- max. Fliessgeschwindigkeit im Wellrohr
6.0 m/s
- min. Fliessdruck vor in der Versorgungsleitung
20.0 mbar***
- max. Fliessdruck nach dem Gas-Druckregler
24.0 mbar***
* Leistungsdaten des Gasverbrauchapparates entsprechend einem Fliessdruck von 20mbar (Nenndruck)
** minimaler Fliessdruck vor dem Gasverbrauchsapparat mit Einwilligung des Gasnetzbetreibers
*** der vorhandene bzw. vorgegebene Fliessdruck für die Gasinstallation ist beim Netzbetreiber anzufragen.
3.1.2 Ermittlung der Anschlusswerte von Gasapparaten1
Der Anschlusswert eines Gasapparates wird mit folgender Formel berechnet:
 & kW ⋅ m 3 
3
V A= kWh  = m / h


Q&
V&A = A
H iB
- Anschlusswert
- Nennwärmebelastung des Apparates (siehe Apparateschild)
- Betriebs-Heizwert****
V& A
Q& A
H iB
… m3/h
… kW
9.04 kWh/ m3
**** Der Betriebs-Heizwert ist bei der zuständigen Gasversorgung anzufragen. Liegen keine Angaben vor, wird mit HiB
=9.04 kWh/ m3 gerechnet.
Zur Vereinfachung können die Anschlusswerte einzelner Haushaltsgeräte aus der nachfolgenden Tabelle
entnommen werden.
Gas-Apparat
Gasherd:
Rechaud:
Backofen
3 Flammen
4 Flammen
2 Flammen
3 Flammen
4 Flammen
QA
kW
10.0
12.0
4.0
7.0
9.0
3.0
VA
m3/h
1.1
1.3
0.4
0.8
1.0
0.3
Gas-Apparat
DurchflussWasserheizer
Rechaud:
Haushalt-Waschmaschine
Haushalt-Wäschetrockner
5 l/min
10 l/min
13 l/min
16 l/min
QA
kW
10.5
21.0
27.0
33.0
7.5
7.5
VA
m3/h
1.2
2.3
3.0
3.7
0.8
0.8
Bei der Rohrweitenbestimmung wird davon ausgegangen, dass alle Gasapparate gleichzeitig und bei Nennbelastung
betrieben werden.
1
Quelle. Gasleitsätze G1, d Ausgabe April 2012, Kapitel 8, Rohrweitenbestimmung
11
3.1.3 Vordimensionierung mittels Tabelle
Aus der nachfolgenden Tabelle kann auf einfache Weise die Rohrweite entnommen werden. In den
Berechnungsgrundlagen der Vordimensionierungs-Tabelle sind die Druckverluste der Hauptabsperrarmatur,
des Gaszählers, sowie einer bestimmten Anzahl von Formstücken und Armaturen innerhalb der vorgesehenen
Gesamtleitungslänge bei einer maximalen Fliessgeschwindigkeit von 6 m/s bereits berücksichtigt. Die
abgelesenen Rohrweiten gelten als Vordimensionierung. Sie müssen mit einer Rohrweitenberechnung mittels
Druckverlust nachgerechnet werden.
Bei der Vordimensionierung ist wie folgt vorzugehen:
- Die Anschlusswerte VA der installierten Apparate ermitteln
- Die maximal abgewickelte Leistungslänge wird ab der Versorgungsleitung bzw. ab dem Haus-Druckregler
bis zum entferntesten Gasapparat bestimmt.
- Die Leitungsabschnitte werden in Fliessrichtung des Gases nummeriert.
- Die Anschlusswerte der Apparate werden gegen die Fliessrichtung des Gases addiert.
- Aus den Vordimensionierungs-Tabellen ist unter Berücksichtigung der maximal abgewickelten
Leitungslänge und des jeweiligen maximalen Anschlusswertes die Rohrweite je Leitungsabschnitt
abzulesen. Bei Zwischenwerten ist der nächst höhere Wert zu wählen.
3.1.3.1 Vordimensionierungs-Tabelle für Erdgas, 2.6 mbar Druckverlust
Länge Gesamtleitung
Medium:
Versorgungsdruck
10 m
15 m
20 m
25 m
30 m
35 m
40 m
50 m
60 m
70 m
80 m
90 m
100 m
110 m
120 m
Erdgas (rel. Dichte 0.612, 15°C, 1013.25 mbar)
24 mbar
Volumenstrom V [m³/h]
DN15 DN20 DN25 DN32 DN40 DN50
2.06
4.26
7.70 14.18 28.75 56.62
1.69
3.52
6.25 11.70 23.17 45.51
1.46
3.07
5.40 10.21 19.88 38.98
1.31
2.76
4.82
9.18 17.65 34.57
1.20
2.53
4.39
8.42 16.02 31.33
1.11
2.36
4.05
7.83 14.76 28.84
1.04
2.21
3.79
7.35 13.74 26.84
0.93
1.99
3.38
6.61 12.20 23.80
0.85
1.83
3.08
6.06 11.08 21.57
0.78
1.70
2.84
5.63 10.20 19.85
0.72
1.59
2.66
5.29
9.50 18.48
0.62
1.51
2.50
5.00
8.93 17.34
0.54
1.43
2.37
4.76
8.44 16.38
0.47
1.37
2.26
4.55
8.02 15.57
0.42
1.32
2.16
4.36
7.66 14.85
12
3.1.3.2 Vordimensionierungs-Tabelle für Erdgas, 4 mbar Druckverlust
Länge Gesamtleitung
Medium:
Versorgungsdruck
10 m
15 m
20 m
25 m
30 m
35 m
40 m
50 m
60 m
70 m
80 m
90 m
100 m
110 m
120 m
Erdgas (rel. Dichte 0.612, 15°C, 1013.25 mbar)
24 mbar
Volumenstrom V [m³/h]
DN15 DN20 DN25 DN32 DN40 DN50
2.56
5.22
9.60 17.40 36.17 71.40
2.09
4.31
7.80 14.35 29.14 57.39
1.81
3.76
6.73 12.52 25.01 49.16
1.62
3.39
6.00 11.26 22.20 43.59
1.48
3.11
5.47 10.33 20.15 39.52
1.37
2.89
5.05
9.60 18.56 36.37
1.28
2.71
4.72
9.01 17.29 33.84
1.15
2.44
4.21
8.11 15.35 30.01
1.05
2.24
3.84
7.43 13.93 27.21
0.97
2.08
3.54
6.91 12.83 25.04
0.91
1.95
3.31
6.49 11.95 23.30
0.86
1.85
3.12
6.13 11.23 21.87
0.81
1.76
2.95
5.83 10.61 20.66
0.78
1.68
2.81
5.58 10.09 19.63
0.74
1.61
2.69
5.35
9.63 18.73
3.1.3.3 Vordimensionierungs-Tabelle für Propan, 4 mbar Druckverlust
Länge Gesamtleitung
Medium:
Versorgungsdruck
10 m
15 m
20 m
25 m
30 m
35 m
40 m
50 m
60 m
70 m
80 m
90 m
100 m
110 m
120 m
Propan (rel. Dichte 1.555, 15°C, 1013.25 mbar)
50 mbar
Volumenstrom V [m³/h]
DN15 DN20 DN25 DN32 DN40 DN50
1.58
3.24
5.94 10.78 22.38 44.17
1.29
2.67
4.83
8.89 18.03 35.51
1.12
2.33
4.17
7.76 15.47 30.41
1.00
2.10
3.72
6.98 13.74 26.97
0.92
1.93
3.39
6.40 12.47 24.45
0.85
1.79
3.13
5.95 11.49 22.50
0.79
1.68
2.92
5.58 10.70 20.94
0.71
1.51
2.61
5.02
9.50 18.57
0.65
1.39
2.37
4.61
8.62 16.83
0.60
1.29
2.19
4.28
7.94 15.49
0.56
1.21
2.05
4.02
7.40 14.42
0.53
1.15
1.93
3.80
6.95 13.53
0.50
1.09
1.83
3.62
6.57 12.78
0.48
1.04
1.74
3.46
6.24 12.14
0.45
1.00
1.67
3.32
5.96 11.59
13
3.1.4 Berechnung der BOAGAZ® Wellrohrweite mittels Druckverlust
Grundsätzlich muss die BOAGAZ® Wellrohrweite mit der folgenden Druckverlustrechnung bestimmt werden.
Die aus den Vordimensionierungs-Tabellen ermittelten Rohrweiten können als Vorgabe für die
Druckverlustrechnung verwendet werden.
Der gesamte zu berechnende Druckverlust in einer BOAGAZ® Gasinstallation setzt sich wie folgt zusammen:
- Druckverlust im Gaszähler und in den Spezialarmaturen
- Druckverlust in der geraden Rohrstrecke
- Druckverlust in Formstücken (T-Stücke, Kugelhahnen, etc.) und Bögen
Für die Druckverluste von Gaszähler und Spezialarmaturen (z.B. automatische Absperrventile,
Gasrücktrittssicherung,…) sind folgende Werte anzunehmen:
- Balgengaszähler G 2.5 bis G 10
0.8 mbar
- Balgengaszähler grösser als G 10
gemäss Herstellerangaben
- Andere Gaszähler
gemäss Herstellerangaben
- Druckverlust in Spezialarmaturen
gemäss Herstellerangaben
Das Rohrreibungsdruckgefälle R (mittleres Druckgefälle pro Meter) berücksichtigt die Rohrrauhigkeit, den
Rohrinnendurchmesser, die Strömungsgeschwindigkeit und die Gas-Art. Der Wert R ist für BOAGAZ® in den
folgenden Tabellen ersichtlich und für herkömmliche Rohre kann er in Diagrammen im Anhang der G1
ermittelt werden.
Der Druckverlust in Formstücken und einfachen Absperrarmaturen wird einer äquivalenten Rohrlänge
gleichgesetzt. Diese äquivalenten Rohrlängen können aus der Tabelle in 3.1.4.3 abgelesen werden und
müssen zur abgewickelten Leitungslänge der entsprechenden Teilstrecke addiert werden.
Der gesamte Druckverlust errechnet sich unter Berücksichtigung aller zu ermittelnden Werte wie folgt:
Druckverlust Leitungsabschnitt
∆p L = Σp Z + R ⋅ (l + Σl ' )
Summe der Druckverluste Gaszähler / Spezialarmaturen
Mittleres, effektives Druckgefälle pro 1m Rohr
Abgewickelte Länge der Teilstrecke
Summe der äquivalenten Rohrlängen für den Druckverlust
in Formstücken und einfachen Absperrarmaturen
Σp Z
R
l
Σl '
mbar
mbar/m
m
m
Das Vorgehen zur Berechnung ist wie folgt:
- Die Anschlusswerte der installierten Gasapparate in m3/h werden aus 3.1.2 entnommen.
- Die Leitungsabschnitte werden in Fliessrichtung des Gases nummeriert.
- Die Anschlusswerte werden gegen die Fliessrichtung des Gases addiert und der entsprechenden Teilstrecke
-
zugeordnet.
Jedem Leitungsabschnitt ist der Spitzenvolumenstrom zuzuordnen.
Für Gaszähler und Spezialarmaturen wie Absperrventile, Gasrücktrittssicherungen usw. werden die
Druckverluste wie oben angegeben eingesetzt.
Der Wert Rohrreibungsdruckgefälle R (Druckverlust pro Meter) ist dann mit der massgebenden
Teilstreckenlänge (abgewickelte Rohrlänge + äquivalente Rohrlängen) zu multiplizieren.
Die ermittelten Druckverluste eines Leitungsabschnittes (Gaszähler, Spezialarmaturen, Teilstrecken,
Formstücke und normale Armaturen) werden addiert.
Wird der maximal zulässige Druckverlust überschritten oder stehen noch grössere Reserven zur Verfügung, ist
der Rechnungsvorgang mit der entsprechend korrigierten Rohrweite zu wiederholen.
In Hochhäusern oder Gebäuden mit Gasinstallationen von über 25 m Höhendifferenz zwischen
Hauseinführung bzw. Druckregler und einem Gasapparat, ist der Auftriebsdruck des Gases in der Gasleitung
zu berücksichtigen. Bei Erdgas kann mit einem durchschnittlichen Druckgewinn durch den Auftrieb von 0,05
mbar pro Meter Höhendifferenz gerechnet werden.
14
Volumenstrom [m3/h]
3.1.4.1 Rohrreibungsdruckgefälle R für Erdgas H
0.1
0.2
0.4
0.6
0.8
1.0
1.2
1.4
1.6
1.8
2.0
2.2
2.4
2.6
2.8
3.0
3.2
3.4
3.6
3.8
4.0
4.5
5.0
5.5
6.0
6.5
7.0
7.5
8.0
8.5
9.0
9.5
10
20
30
40
50
60
70
80
100
DN15
0.0074
0.012
0.021
0.028
0.039
0.061
0.087
0.119
0.156
0.198
0.244
0.296
0.352
0.414
0.480
0.552
Rohrreibungsdruckgefälle R (Druckverlust pro Meter) [mbar / m] Erdgas H
DN20
DN25
DN32
DN40
0.0012
0.0006
0.0002
0.0001
0.0024
0.0012
0.0003
0.0002
0.0048
0.0024
0.0007
0.0004
0.0072
0.0036
0.0010
0.0005
0.010
0.0047
0.0013
0.0007
0.012
0.0059
0.0016
0.0009
0.018
0.0071
0.0020
0.0011
0.025
0.009
0.0023
0.001
0.033
0.012
0.0026
0.001
0.042
0.015
0.0034
0.002
0.052
0.019
0.0042
0.002
0.064
0.023
0.0051
0.002
0.077
0.027
0.0062
0.002
0.091
0.031
0.0073
0.003
0.11
0.036
0.009
0.003
0.12
0.041
0.010
0.004
0.14
0.047
0.011
0.004
0.16
0.053
0.013
0.005
0.18
0.059
0.014
0.005
0.20
0.065
0.016
0.006
0.23
0.072
0.018
0.006
0.29
0.091
0.023
0.008
0.36
0.11
0.029
0.010
0.45
0.13
0.035
0.012
0.54
0.16
0.042
0.014
0.64
0.19
0.050
0.016
0.22
0.059
0.018
0.25
0.068
0.02
0.28
0.078
0.02
0.32
0.09
0.03
0.35
0.10
0.03
0.39
0.11
0.03
0.43
0.12
0.04
0.54
0.13
1.26
0.28
0.48
0.73
1.03
1.38
15
DN50
0.0000
0.0001
0.0001
0.0002
0.0003
0.0003
0.0004
0.0005
0.0005
0.0006
0.0007
0.0007
0.0008
0.0009
0.001
0.001
0.001
0.001
0.002
0.002
0.002
0.002
0.003
0.003
0.004
0.005
0.005
0.006
0.007
0.008
0.009
0.009
0.010
0.04
0.08
0.14
0.21
0.29
0.39
0.49
0.7
Volumenstrom V [m³/h]
3.1.4.2 Rohrreibungsdruckgefälle R für Propangas
DN15
0.0107
0.018
0.030
0.057
0.101
0.159
0.229
0.312
0.409
0.518
0.640
0.775
0.924
1.085
1.259
1.447
1.648
1.861
2.088
2.328
0.1
0.2
0.4
0.6
0.8
1.0
1.2
1.4
1.6
1.8
2.0
2.2
2.4
2.6
2.8
3.0
3.2
3.4
3.6
3.8
4.0
4.5
5.0
6.0
7.0
8.0
9.0
10
50
100
Druckverlust pro Meter [mbar/m]
DN20
DN25
DN32
DN40
0.0020
0.0010
0.0003
0.0001
0.0039
0.0019
0.0005
0.0003
0.0078
0.0039
0.0011
0.0006
0.0118
0.0058
0.0016
0.0009
0.021
0.0080
0.0021
0.0011
0.033
0.0123
0.0027
0.0014
0.049
0.0176
0.0039
0.0017
0.068
0.024
0.0054
0.002
0.090
0.031
0.0072
0.003
0.116
0.039
0.0092
0.004
0.144
0.048
0.0115
0.004
0.177
0.057
0.0140
0.005
0.212
0.068
0.0169
0.006
0.252
0.080
0.0200
0.007
0.294
0.092
0.023
0.008
0.341
0.105
0.027
0.009
0.391
0.119
0.031
0.010
0.444
0.134
0.035
0.012
0.501
0.150
0.040
0.013
0.562
0.167
0.044
0.014
0.626
0.185
0.049
0.016
0.804
0.232
0.063
0.020
1.004
0.29
0.079
0.024
1.477
0.41
0.116
0.034
2.047
0.55
0.161
0.045
0.72
0.213
0.06
0.90
0.27
0.07
1.11
0.34
0.09
1.81
DN50
0.0001
0.0001
0.0002
0.0003
0.0004
0.0005
0.0006
0.0008
0.0009
0.0010
0.0013
0.0015
0.0018
0.0021
0.002
0.003
0.003
0.003
0.004
0.004
0.005
0.006
0.007
0.010
0.013
0.017
0.021
0.025
0.50
1.8
3.1.4.3 Äquivalente Längen für Formteile für Erdgas und Propan (Längenzuschläge in Meter)
Bogen
lB
DN
T-Stück
lTD
Min.BiegeDurchgang
radius
GewindeFitting
lV
GaszahlerFitting
lGZ
Wandscheibe
lW
IK
IR
IF
Verbinder
Flansch
lTA
lTG
Abzweig
Gegenlauf
Gewinde
innen/
aussen
Übergang
Gaszähler
Übergang
Anschluss
Kupplung
Reduktion
Flanschübergang
15
0.17
0.18
0.69
0.37
0.29
0.29
-
0.13
0.16
0.22
20
0.24
0.15
0.76
0.40
0.26
0.26
0.33
0.09
0.16
0.24
25
0.26
0.12
0.92
0.46
0.20
0.20
0.92
0.03
0.14
0.29
32
0.33
0.14
1.02
0.58
0.27
0.27
-
0.03
0.03
0.27
40
0.44
0.23
1.24
0.96
0.48
-
-
0.06
0.06
0.45
50
0.45
0.30
1.66
1.28
0.60
-
-
0.08
-
0.60
16
3.2 Berechnungsbeispiel: Einfamilienhaus
Apparate-Anschlusswerte:
Rechaud 4 Flammen
Backofen
= 1,0 m3/h
= 0,3 m3/h
Q& A 16 kW ⋅ m 3
&
Heizapparat V A =
H uB 9.04 kWh
= 1.8 m3/h
Hausanschluss ab der Hauptleitung mit 20mbar Druck
Bestehende Hausanschlussleitung in PE-Rohr, Serie 5
1.1
0.4 mbar Druckverlust (aus separater herkömmlicher Berechnung)
1.2
0.2 mbar Druckverlust (aus separater herkömmlicher Berechnung)
Hausinstallation
2
BOAGAZ® Wellrohr 1.00 m, 1 Gaszähler (0.3 mbar), 1 Gewindeverschraubung
3
BOAGAZ® Wellrohr 6.00 m, 2 Bögen 90°, T-Abzweig, 3m Höhengewinn
4
BOAGAZ® Wellrohr 3.00 m, 4 Bögen 90°, T-Durchgang, 1 Gewindeverschraubung
5
BOAGAZ® Wellrohr 1.50 m, 3 Bögen 90°, T-Abzweig, 1 Gewindeverschraubung
6
BOAGAZ® Wellrohr 8.50 m, 4 Bögen 90°, T-Durchgang, 1 Gewindeverschraubung, 1 Kugelventil (0.1 mbar)
Anschlusswert
Rohrlänge
in m3/h
in m
Massgebende Rohrlänge
Abschnitte
Tabellenwert
Länge
in m
in m
DN
Bemerkungen
1.1
3.1
22.5
1, 2, 3, 4
39.0
40
32/26.2
PE-Rohr*
1.2
3.1
6.5
1, 2, 3, 4
39.0
40
28/25.4
Stahlrohr EN10305*
2
3.1
1.0
1, 2, 3, 4
39.0
40
25
BOAGAZ® Wellrohr
3
1.3
6.0
1, 2, 3, 4
39.0
40
20
BOAGAZ® Wellrohr
4
0.3
0.3
3.0
1, 2, 3, 4
39.0
40
15
BOAGAZ® Wellrohr
5
1.0
1.0
1.5
1, 2, 3, 5
37.5
40
15
BOAGAZ® Wellrohr
6
1.8
1.8
8.5
1, 2, 6
38.5
40
20
BOAGAZ® Wellrohr
Nach der Vordimensionierung erfolgt die Berechnung der Teilstrecken mit allen Anschlussteilen (siehe Beispiel auf
der folgenden Seite).
17
18
4 Montage des BOAGAZ® Systems
4.1 Ablängen und Herstellen einer Verbindung
Alle Arbeiten an Gasinstallationen dürfen nur von Fachleuten mit Befähigungsnachweis durchgeführt werden. Die
Bedingungen der Gasversorgungsunternehmen bzw. Gaslieferanten sind zu beachten. Alle baurechtlichen Vorgaben
nach den Gasleitsätzen G1 sind zu berücksichtigen.
1
Schritt 1
Das Anfangsstück des auf der Spule aufgerollten BOAGAZ® Wellrohrs muss vor
Gebrauch immer durch einen sauberen Schnitt abgetrennt werden. Richtige
Rohrlänge bestimmen. Mit dem BOAGAZ® Rohrschneider das BOAGAZ® Wellrohr
durch Ummantelung und rostfreien Stahl auf Länge schneiden. Der Schnitt muss
im Wellental liegen. Rohrschneider in eine Richtung drehen und Druckrolle
langsam nach jeder Drehung anziehen.
Achtung: Zu starkes Anziehen ergibt unregelmässige Schnitte und Verformungen.
2
Schritt 2
PE-Ummantelung mit dem BOAGAZ® Abisoliermesser so entfernen dass 4 Wellen
frei bleiben, damit die Anschlüsse montiert werden können.
Achtung: Das BOAGAZ® Abisoliermesser hat eine scharfe Klinge und das BOAGAZ®
Wellrohr hat scharfe Kanten.
3
DN15-32
Schritt 3
Überwurfmutter über das Wellrohr schieben. Die 2 Halbringe an der
Sollbruchstelle auseinanderbrechen und so positionieren, dass eine Welle am
Ende des Rohres frei steht. (Orientierung der Halbringe beachten, siehe Bild)
DN40/50
4
Schritt 4
Mutter über die Halbringe schieben und mit Gabelschlüssel bis zum Anschlag
anziehen. Nach Drückprobe Wellrohr beim Übergang mit Schutzband oder
Schrumpfschlauch vor Korrosion schützen.
4.2 Schutz vor Korrosion
Die während der Montage von BOAGAZ® Verschraubungen von der PE-Ummantelung freigelegten Teile des
Wellrohres müssen mittels Schutzband (oder Schrumpfschlauch) gegen Korrosion geschützt werden. Das Anbringen
des Korrosionsschutzes erfolgt nach der Abnahme bzw. Druckprobe mit dem Gasversorgungsunternehmen.
Gebrauchsanweisung Schutzband:
1. Das Band strecken und überlappend um die zu schützende Stelle wickeln. Um eine optimale Verbindung zu
erhalten muss es mindestens auf das Doppelte seiner ursprünglichen Länge ausgedehnt werden. Das Band
funktioniert beidseitig. Je enger es gewickelt wird, desto schneller und stärker verbindet es sich.
2. Weiterfahren mit Umwickeln mit einer Überlappung von 50%, so dass die Hälfte der Bandbreite von der
folgenden Wicklung bedeckt ist. Die erste und die letzte Wicklung sollen vollständig überdeckt werden. In
den meisten Fällen genügen 3 bis 5 Lagen.
3. Das Band beginnt sich sofort nach dem Strecken und bei Kontakt zu verbinden und ist nicht wieder
verwendbar.
19
Gebrauchsanweisung Schrumpfschlauch
1. Den Schrumpfschlauch auf einer Länge von ca. 8 cm abschneiden.
2. Vor der Montage des Fittings bereits über das Wellrohr ziehen.
3. Nach der Druckprobe mit Heissluftföhn beim Übergang zwischen Fitting und Wellrohr aufschrumpfen.
Keinesfalls dürfen defekte Wellrohre mit einem Schutzband oder Schrumpfschlauch repariert werden!
Die BOAGAZ® Systemkomponenten dürfen nicht mit Säuren, Laugen, Salzen oder anderen ätzenden Stoffen in
Verbindung kommen. Einige aggressive chemische Verbindungen können zur Korrosion von 1.4404 Edelstahl führen.
Der Kontakt mit diesen Chemikalien muss absolut vermieden werden. Bei Kontakt mit solchen Chemikalien sollten
alle Rückstände sofort gründlich entfernt werden. Die PE-Umhüllung wird von diesen Verbindungen nicht
angegriffen und schützt das Rohr vor Korrosion, solange sie unbeschädigt ist.
Kontakt mit den folgenden Chemikalien ist zu vermeiden:
- Chlorwasserstoffsäure bzw. Salzsäure
- Zinkchlorid und Ammoniumchlorid (Lötmittel, Salmiak)
- Kaliumhypochlorit oder Natriumhypochlorit (Bleichmittel, Javel-Wasser, Rohrreiniger,
Schwimmbad-Desinfektionsmittel)
- Kupferchlorid (kann in Fungiziden oder Holzschutzmitteln vorkommen)
- Eisenchlorid (Abwasserreinigungs- und Flockungsmittel)
- Phosphorsäure (Entkalker, Rostumwandler)
- Natriumchlorid (Salzwasser)
- Schwefelsäure (Batteriesäure)
Die Lecksuche mit chloridhaltigen Verbindungen, wie sie in einigen gebräuchlichen Haushaltsreinigern vorkommen
kann Korrosion an den Wellrohren erzeugen. Der Gebrauch dieser Substanzen zusammen mit den Wellrohren ist zu
vermeiden. Bei jeder Lecksuchlösung, die mit dem BOAGAZ® Wellrohr in Kontakt kommt, sollte der Anteil von
Schwefel und Halogenen unter 1mg/l liegen.
4.3 Mindestbiegeradien
Um Druckverluste zu vermeiden sind die BOAGAZ® Wellrohre in grossen, gleichmässigen Bögen mit den in der
Tabelle angegebenen empfohlenen Biegeradien zu biegen. Wiederholtes Biegen der BOAGAZ® Edelstahlwellrohre
während der Installation ist zu vermeiden.
Wellrohr
DN15
DN20
DN25
DN32
DN40
DN50
Empfohlener
Biegeradius R (mm)
85
100
125
150
175
200
Min. Biegeradius
R (mm)
25
30
45
60
80
100
4.4 Montage der BOAGAZ® Verschraubungen
Die Mutter sollte angezogen werden, bis sie an die Gegenmutter anstösst. Das Drehmoment darf die in der
nachfolgenden Tabelle aufgeführten maximalen Drehmomentwerte nicht überschreiten.
Wellrohr
DN15
DN20
DN25
DN32
DN40
DN50
Max. Drehmoment Nm
68
163
217
271
271
271
20
4.5 Befestigung und Befestigungsabstände
Die Leitungen sind so zu verlegen und zu befestigen, dass auch im Brandfall bei Temperaturen bis zu 650° C keine
freien Rohrquerschnitte entstehen können, aus denen Gas ausströmen kann. Sie sind in Abhängigkeit der
mechanischen Festigkeit (Zugfestigkeit) ihrer Rohrverbindungen mittels Rohrhalterungen an Bauteilen mit
ausreichender baulicher Festigkeit zu befestigen. Die tragenden Teile der Rohrhalterungen (z. B. Rohrschellen,
Schrauben) müssen aus nichtbrennbaren Baustoffen bestehen. Sie sind in Abhängigkeit der mechanischen Festigkeit
(Zugfestigkeit) ihrer Rohrverbindungen mit Rohrhalterungen an Bauteilen mit ausreichender baulicher Festigkeit zu
befestigen. Die folgenden Befestigungsabstände sind empfohlen.
Nennweite
DN15
DN20
DN25
DN32
DN40
DN50
Befestigungsabstand
Horizontal (ohne Tragschale)
Vertikal
1.25 m
3m
1.80 m
3m
1.80 m
3m
1.80 m
3m
1.80 m
3m
1.80 m
3m
4.6 Allgemeine Installationshinweise
-
BOAGAZ® Wellrohrleitungen können freiliegend, unter Putz im Schutzrohr oder in Schächten bzw. in
Kanälen verlegt werden.
-
Alle BOAGAZ® Systemkomponenten sollen vor der Verlegung trocken und in der Originalverpackung
gelagert werden. Die BOAGAZ® Wellrohre sollen vor der Installation nicht draussen gelagert werden.
-
Das Anfangsstück des auf der Spule aufgerollten BOAGAZ® Wellrohrs muss vor Gebrauch immer durch
einen sauberen Schnitt abgetrennt werden.
-
BOAGAZ® Systemkomponenten, die extrem tiefen Temperaturen ausgesetzt waren, müssen so lange bei
Raumtemperatur gelagert werden, bis sie sich an diese angepasst haben.
-
Die BOAGAZ® Wellrohre müssen entweder vor mechanischen Beschädigungen geschützt oder so installiert
werden, dass diese ausgeschlossen sind.
-
Der freie Strömungsquerschnitt der BOAGAZ® Wellrohre darf nicht durch Knicken, Entgraten,
Fremdmaterialien innerhalb des Wellrohres beeinträchtigt werden.
-
Das BOAGAZ® Wellrohr ist vorsichtig von der Spule bis zum Installationsort abzurollen. Dabei ist darauf zu
achten, dass das Wellrohr nicht geknickt, verbogen oder anderen Kräften ausgesetzt wird.
-
Die Enden der BOAGAZ® Wellrohre müssen vor der Installation mit Kappen oder Stopfen verschlossen
werden, um das Eindringen von Fremdkörpern und Schmutz zu vermeiden.
-
Während der Installation der BOAGAZ® Systemkomponenten sind Überbiegen, Strecken, Knicken,
Verdrehen oder der Kontakt mit scharfen Gegenständen zu vermeiden. Beschädigte Teile sind
auszutauschen.
-
Die BOAGAZ® Wellrohre sind möglichst ohne zusätzliche Verbinder zu verlegen. Dies gilt insbesondere bei
der Verlegung durch Hohlräume.
-
Ein Einsatz der BOAGAZ® Wellrohre als flexibler Anschluss von Geräten (anstelle von Gasschläuchen, z.B. für
einen Grill) ist nicht zulässig. Für den nicht flexiblen Anschluss müssen vor den Geräten stabile Führungen
wie z.B. Stahlprofile oder Führungsrohre montiert werden.
-
Die Verlegung der BOAGAZ® Wellrohre in Schutzrohren (z.B. PE-Schutzrohren) ist zulässig und in Bereichen
von mechanischer Beschädigungsgefahr erforderlich; dabei ist jedoch darauf zu achten, dass möglichst
kleine Hohlräume entstehen, die sich im Falle einer Leckage mit Gas füllen könnten.
-
Die BOAGAZ® Wellrohre dürfen einbetoniert werden. Fittinge jedoch dürfen nicht einbetoniert werden. Die
Verlegung der Wellrohre innerhalb der Armierung ist zulässig. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass
die Umhüllung auf keinen Fall verletzt wird. (Schwimmende Verlegung bzw. Befestigung mit Klammern, wie
21
sie z.B. für die Fixierung von Fussbodenheizungsleitungen verwendet werden). Die Befestigung mit Draht
direkt an den Armierungseisen kann die Umhüllung verletzen und ist verboten.
-
Einbetonierte und unter Putz verlegte Rohrsysteme dürfen nur mit einem Betriebsruck von maximal 100
mbar betrieben werden.
-
BOAGAZ® Fittinge müssen jederzeit gut zugänglich sein.
-
Die fertig gestellte Rohrsysteminstallation muss kontrolliert und überprüft werden.
-
Die Clipschalen müssen so montiert werden, dass am Anfang und am
Ende keine Scheuerstellen der Isolierung möglich ist. Vor WellrohrBögen muss die Clipschale genug Abstand haben. Die Tragschale muss
so gekürzt werden, dass kein Grat die Isolierung beschädigen kann.
4.7 Potenzialausgleich
Grundsätzlich werden alle Medienleitungen durch den Elektroinstallateur in den Schutz-Potenzialausgleich
einbezogen. Metallene Rohrleitungen von Versorgungssystemen werden möglichst nahe am Hauseintritt mit dem
Schutz-Potenzialausgleich verbunden. Wird die Zuleitung der Gasversorgung unmittelbar beim Hauseintritt
angeschlossen, so ist auch BOAGAZ® über diese Verbindung durch das hausinterne Rohrleitungssystem geerdet.
Ausbaubare Komponenten (z.B. Gaszähler) müssen überbrückt werden. BOAGAZ® Wellrohre dürfen nicht als SchutzPotenzialausgleichsleiter verwendet werden.
Folgende Normen müssen für den Schutz-Potenzialausgleich berücksichtigt werden:
NIN 2010
Niederspannungs-Installationsnorm ( 4.1.1.3.1.2 und 5.4)
SEV 4022
Leitsätze des SEV: Blitzschutzsysteme
Mit der Erdungsschelle kann das BOAGAZ® System mit dem Schutz-Potenzialausgleich verbunden werden. Die
Erdungsschelle muss auf einem festen Rohr montiert werden, das den elektrischen Strom leiten kann. Die
Erdungsschelle darf unter keinen Umständen auf dem Wellrohr montiert werden. (Beschädigung des Wellrohres).
Nicht leitende Komponenten im System müssen überbrückt werden.
4.8 Reparaturmethoden
Wenn die BOAGAZ® Installation beschädigt sein sollte, ist das Ausmass der Beschädigung zu ermitteln und die
geeignete Reparaturmethode zu wählen.
Kleine Beschädigungen an der PE-Umhüllung
Jede Beschädigung an der PE-Umhüllung kann zu Korrosion des biegbaren BOAGAZ® Edelstahlwellrohres führen. Jede
beschädigte Stelle ist mit Schutzband zu umwickeln.
Austausch des Wellrohres:
Wenn das Wellrohr beschädigt ist muss es an dieser Stelle ersetzt werden. In den meisten Fällen, vorausgesetzt, die
komplette Wellrohrlänge ist leicht zugänglich, ist es einfacher und wirtschaftlicher, die komplette Wellrohrlänge
auszutauschen als das beschädigte Teilstück zu reparieren. Diese Methode sollte bevorzugt werden um
Verschraubungen z.B. in Hohlräumen zu vermeiden.
Sollte es nötig sein nur ein Teilstück auszutauschen, muss zuerst das beschädigte Teilstück mit dem
Wellrohrschneider entfernt werden. Dann wird das neue Teilstück wird mit zwei Schraubkupplungen verbunden.
Nach jedem Austausch ist eine Dichtheitsprüfung durchzuführen.
22
4.9 Anschluss an fremde Gasinstallationssysteme oder Armaturen
Im Reparaturfall dürfen fremde Systeme nur über Schraubfittinge mit genormten Gewinden miteinander verbunden
werden. Die Anforderungen der Gasleitsätze G1 sind dabei zu beachten.
5 Kontrolle, Prüfung, Inbetriebnahme, Wartung, und Betrieb
Die Gasleitsätze G1 sind für die gesamte Gasanlage inkl. der BOAGAZ® Installationssysteme bei Planung, Montage und
Betrieb zu beachten.
5.1 Kontrolle und Prüfung
Die Kontrolle, Prüfung und Inbetriebnahme hat gemäss den Gasleitsätzen G1 zu erfolgen. Eine Gasinstallation darf erst
in Betrieb genommen werden, wenn sich das zuständige Gasversorgungsunternehmen oder eine von diesem
beauftragte Person davon überzeugt hat, dass die Installation den Anforderungen der gültigen Richtlinien entspricht
und die Kontrolle erfolgreich durchgeführt worden ist.
5.2 Inbetriebnahme
Vor der Inbetriebnahme einer neuen oder vorübergehend ausser Betrieb gesetzten Installation ist sicherzustellen,
dass die Anlage den Kontrollen gemäss den Gasleitsätzen unterzogen worden ist.
Unmittelbar vor dem Einlassen von Gas ist sicherzustellen, dass alle Leitungsöffnungen verschlossen sind und an
keiner Stelle unkontrolliert Gas entweichen kann. Geschlossene Absperrarmaturen allein gelten als nicht ausreichend
hierfür (Ausnahme: betriebsbereit angeschlossene Gasverbrauchsapparate).
Erfolgt die Inbetriebnahme der Gasinstallation nicht unmittelbar nach der Druckprüfung, so ist durch geeignete
Massnahmen festzustellen, dass diese in der Zwischenzeit nicht undicht geworden ist.
5.3 Spezielle Anwendungen und Abweichungen
5.3.1 Abweichungen vom Installationshandbuch
Von den Installationsvorgaben in diesem Installationshandbuch darf ohne Rücksprache und schriftlicher
Genehmigung der BOAGAZ Vertriebsgesellschaft nicht abgewichen werden.
5.3.2 Abweichungen von den G1-Gasleitsätzen
Abweichungen von den G1- Gasleitsätzen sind ohne schriftliche Zustimmung des Gasversorgungsunternehmens
nicht zulässig.
5.3.3 Abweichungen von den baurechtlichen Regelwerken
Abweichungen von den baurechtlichen Verordnungen und Richtlinien bedürfen der Rücksprache und
schriftlichen Zustimmung der Baubehörden.
5.4 Allgemeine Hinweise
Neuanlagen und Änderungen sind dem Gasversorgungsunternehmen
Versorgungsbedingungen anzuzeigen und genehmigen zu lassen.
23
entsprechend
den
allgemeinen
BOAGAZ
Vertriebsgesellschaft mbH
Heinrich-Schneidmadl-Straße 15
3100 St. Pölten, Austria
office@boagaz.com
+43 676 840 638 100
BOAGAZ Schweiz
+41 78 854 40 85
r.schmidiger@boagaz.com
www.boagaz.com
24