Nacer, Renacer - Rosa Zaragoza

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Nacer, Renacer - Rosa Zaragoza
Rosa Zaragoza: „Nacer, Renacer“ Gebären/Geboren werden – Wiedergeburt
1. Desde el Nido interior... (Aus dem inneren Nest (heraus)...
2. Será? (Ob es wohl?)
3. La muerte cuando esperas vida (Der Tod wenn du Leben erwartest)*
4. Cancó de bressol (Wiegenlied)
5. Kantiga de Parida (Lied der Gebärenden)
6. Mareta (Mütterchen)
7. Sabemos parir (Wir wissen wie man gebärt)
8. Canto a la vida (Lied an das Leben)
9. Pra nené nanar (Damit das Baby einschläft)
10. Madre divina (Göttliche Mutter)
11. La Rumba de las Madres (Die „Rumba“ der Mütter)
12. A dormir (Komm Schlafen!)
13. Yo soy la que soy (Ich bin die ich bin)
14. Después de... (Nach... )
15. Lua Lua (Schlaf schlaf)
16. De Mallorca (Aus Mallorca) Populär
17. Un ritmo para parir (Ein Rhythmus zum Gebären)
18. Carta a las estrellas* (Brief an die Sterne) - (Wiegenlied für eine
Frau)
Einführung : „Gebären/Geboren werden – Wiedergeburt“, ist ein Lied an die Liebe, an das Leben, und vor
allem an die Frauen die dieses – das Leben - über ihren Leib schenken, über ihre Seele. Es gefiele mir, daß es
ihnen in dieser so leidenschaftlichen, so einzigartigen, so intensiven Wartezeit, der Schwangerschaft, und bei
der Geburt und Pflege der Kinder hülfe, und daß diese Musik ihnen Lust zum Tanzen gäbe...
Ich glaube, daß im Universum alles heilig und perfekt ist, nichts unnütz. Sogar wenn die
Verzweiflung und der Schmerz zu uns kommen, geschieht es, damit wir lernen zu lieben und uns zu
entwickeln.
Darum gibt es Lieder und Erfahrungen von Frauen, in dieser Zeit von der ich sprach, für sehr
verschiedene Prozesse. Deshalb heißt diese CD auch WIEDERGEBURT.
Ich versuche, daß jede Zelle meines Körpers, der von meiner Seele bewohnt ist, von der strahlenden Sonne
beleuchtet wird. Da ich nicht mehr in Zeiten des Gebärens bin, ist diese „Gebären/Geboren werden,
Wiedergeburt“ eine Art Leben zu schenken die mein Körper jetzt gefunden hat.
Rosa Zaragoza
1. Desde el Nido interior... (Aus dem inneren Nest (heraus)...
1.Strophe
Mama, mama, mama, ma, ma.....
Ich bin dein Bebé, mamá.
Ich bin in dir.
Es fühlt sich so gut an hier (zu sein).
Ich träume und träume.
Ich erträume mir deine Augen, wie sie mich anblicken.
Ich träume davon, wie du sein wirst
Und ob du mich lieben wirst.
Ich bin dein Bebé, mamá.
Und bin hier.
2. Strophe
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Ich bin in dir
Es fühlt sich so gut an hier
Ich träume davon dich zu sehen
Ich träume von deinen Augen, wie sie mich sehen
Ich bin dein Bebé
Und bin hier.
Text: Rosa Zaragoza
Musik: Ralph Zurmühle
2. Será? (Ob es wohl?)
Ob ich dich wohl gut besinge?
Oder was mag es sein was du von mir hörst...
Ob ich dich in den Schlaf wiege?
Oder ist es, daß ich dich für mich erträume?
Ob ich mich dir vorstelle?
Oder ist es so, daß du schon alles über mich weißt?
Ob ich wohl gut für dich bin?
Ob du wohl gut für mich bist?
Text und Musik von Sandra Peres und Ze Tatit
3. La muerte cuando esperas vida (Der Tod wenn du Leben erwartest)*
Du fällst, mein Engel. Meine Seele bleibt leer.
Das Leben das ich mutlos erwartete.
Du gehst so bald, es gibt Milch für dich
und all meine Liebe erwartete dich.
Ich breite eine Decke aus, Rosen und Jasminen,
ich hülle dich ein für deine Reise durch die Wolken;
ich gebe dir meine Küsse, ich schicke dir meine Liebkosungen
in diesem warmen Nachmittagswind.
Immer wird dein Andenken da sein.
Wir werden deinen Namen nicht vergessen.
Hier bleiben wir, die Deinen
mit den Augen sehr offen
und das feinste Bewußtsein
um deiner Stille zu lauschen
und zu erkennen was du uns sagen willst.
Ich danke dir für diese so magische kurze Zeit
in der ich dich trug
(Ich danke dir) für soviel Licht das du in mir gelassen hast.
Ich weiß, daß du den Weg weiter gehst.
Ich breite eine Decke aus Rosen ...
Immer wird dein Andenken sein
Wir werden deinen Namen nicht vergessen.
Hier bleiben wir, die Deinen
mit den Augen sehr offen
und das feinste Bewußtsein
um deiner Stille zu lauschen
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und zu erkennen was du uns sagen willst.
Vielleicht, daß wir das Leben lieben sollen so wie es ist,
in Begeisterung und Freude.
Text: Rosa Zaragoza
Musik: Mordekhai Zeira
Besonderen Dank an Carmina und Lisa
* Im Anhang „Frauenzeugnisse“ kannst du über dieses Thema „Anna“ lesen.
4. Cancó de bressol (Wiegenlied)
Non, non, non, non,
singt die Mutter.
Non, non, non, non,
neben der Wiege.
Schließe die Äuglein,
meine kleines Leben,
schließe sie, schließe sie und schlafe.
Dies sang mir Montse Massip vor. Aus der Tradition.
5. Kantiga de Parida (Lied der Gebärenden)
Oh, welch neun Monate in der Enge!
Es ist dir ein Sohn mit Mondgesicht geboren.
Es lebe die Parida (Wöchnerin) und ihr Kind!
Es ist, es ist
ein guter Simán (Vorzeichen)
diese Freude.
Welch gutem Zweck dienten die Schmerzen!
Es ist dir ein Sohn mit Blumengesicht geboren.
Immer wieder danken wir dem Gott.
Es ist, es ist...
Oh, welch Rebe, wieder grünende Rebe;
es lebe der Parido (r.Gebärende=Vater) und alle Anwesenden.
Also los, zieht das Kind auf und genießt es!
Es ist, es ist...
Traditionelles sepharditisches Lied (aus Spanien ausgewiesene Juden, XVI Jhd.)
Es wurde von den sepharditischen Juden gesungen (und ich singe es seit Jahren allen meinen Freundinnen bei ihren
Geburten vor oder wenn sie Kinder adoptieren). Es wurde von den Freunden, der Familie und den Nachbarn der
„Parida“ gesungen, während der ersten drei Tage nach der Geburt, um das Baby zu beschützen. (Parto=Geburt).
Die letzte Strophe vergleicht die Parida mit einer wieder grünenden Rebe, und ich bin ganz begeistert wenn der Text
sagt: „Also los, zieht das Kind auf und genießt es!“
6. Mareta (Mütterchen)
Mütterchen, gestern träumte ich
daß du mir eine Puppe kauftest.
Sie hatte schöne Augen, das Gesicht so fein
und sehr lockiges Haar.
Als ich sie wiegte schlief sie ein
und ich sang für sie, und sagte ihr:
Schlaf ein, Püppchen, schlaf ein
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wenn du müde bist,
schlaf sofort ein.
Non non non non
Traditional aus Altea (in Alicante), ein entzückendes Dorf wo ich meine Kindheit verbrachte und aus der die Familie
meines Vaters stammt. Ich denke, daß dieses Lied von dort ist, denn dort sang man es mir zuerst vor.
7. Sabemos parir (Wir wissen wie man gebärt)
Fühle, daß der Augenblick kommt.
Fühle: deine Knochen sind stark.
Fühle: wir helfen.
Das Göttliche ist bei dir.
Fühle: das Kind ist an der Tür.
Es wird leben um dich zu umarmen.
Fühle: du bist in guten Händen
und bist Teil der Erde.
Du hast was du brauchst,
Mutter von uns allen.
Inspiriert in ein Gedicht aus dem Buch „La tienda roja“ (Das rote Zelt), von Anita Diamant, das man lesen sollte. Die
Musik ist von einem tibetanischen Mantra.
8. Canto a la vida
(Lied an das Leben)
Sohn des Lebens.
Ewiger Geist.
In diesem winzigen Leib
hast du deinen Tempel.
Höre wie das ganze Universum singt,
von dem du ein Teil bist,
Ewiger Geist.
Sohn des Lebens.
Ewiger Geist.
Text: Pilar Aguilar
Musik: Rosa Zaragoza
9. Pra nené nanar (Damit das Baby einschläft)
Was kann ein Vater tun, damit das Baby einschläft?
Was kann ein Vater tun, mitten in der Nacht,
um das Baby in den Schlaf zu wiegen?
Komm auf mein Schoß, Kleinchen, so verwöhnt!
Ich will dir eine schöne Bossa nova singen
Jetzt bist du trocken, du Kleinchen, hast die ganze Kamille ausgetrunken.
Wir laufen noch eine kleine Runde bis zur Ecke.
Höre dein Band mit Wiegenlieder
die nicht zum Tanzen gemacht sind.
Text und Musik: Paulo Tatit. - Den Vätern dediziert, die auch Väter (tatsächlich) sind, und vor allem Josep María,
weil er so ein guter Vater ist. Eine Umarmung voller Liebe an alle Mütter die ohne Vater ihr Kind groß ziehen.
10. Madre divina (Göttliche Mutter)
Mit den ersten Lichter
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der Sterne
mein liebes Kindchen
die Augen schließt.
Und die Mutter Nacht,
sanft und dunkel,
wiegt dich in ihrem Schoß
und flüstert dir zu:
Während der Mond glänzt,
bin ich bei dir
und wenn die Sonne kommt
sag ich es dir.
Göttliches Mütterchen
komm mit deinem Mantel
um dieses träumende Kind
zuzudecken.
Während der Mond glänzt
segne ich dich
und wenn die Sonne erscheint
spielt sie mit dir.
Mit den ersten Lichtern
der Sterne
mit den ersten Lichtern
träumt mein Kind.
Text: Pilar Aguilar - Traditionelle Musik
11. La Rumba de las Madres (Die „Rumba“ der Mütter)
(auf baskisch, katalanisch und galizisch)
Meine Großmutter brachte meine Mutter ins Leben.
Meine Mutter brachte mich.
Alle gebären sie zu Hause,
ich will auch gebären.
Ich will ruhig gebären,
daß niemand mich zur Eile zwingt,
daß mein Kind bei mir ist,
falls es Tränen gibt oder Lachen.
Meine Mutter liebkost mich ma, liebkose mich, Mamá,
Mamá,
Meine Mutter liebkost mich ma, liebkose mich Mamá,
Wenn du es verlangst, gebe ich dir Brust;
wenn du weinst, nehme ich dich in die Arme;
welches Glück dich zu umarmen
und auf dem Fahrrad mitzunehmen.
Maria hat keine Kinder,
aber sie ist auch Mutter:
sie umhüllt mit ihrer Liebe
alle die zu ihr kommen.
Meine Mutter liebkost mich ma, liebkose mich Mamá,
Mamá
Meine Mutter liebkost mich ma, liebkose mich Mamá,
Du möchtest eine Mutter
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und ich will Kinderchen haben;
ich werde dich sehr bald abholen
damit wir zusammen leben.
Amatxik ama erditu zuen.
Amak ni erditu zuen.
Etxeko emakumeek erditzen dute,
nik ere erditu nahi.
Meine Mutter liebkost mich ma, liebkose mich Mamá,
Mamá
Meine Mutter liebkost mich ma, liebkose mich Mamá,
Meine Großmutter brachte meine Mutter ins Leben.
Meine Mutter brachte mich.
Alle gebären sie zu Hause,
ich will auch gebären.
Die Großmutter wird meine Mutter gebären.
Meine Mutter wird mich gebären.
Alle gebären sie zu Hause,
ich will auch gebären
Meine Mutter liebkost mich ma, liebkose mich Mamá,
Mamá
Meine Mutter liebkost mich ma, liebkose mich Mamá,
Text und Musik: Rosa Zaragoza
Ich danke der venezolanischen Sängerin Cecilia Bellorín, wegen der ersten Idee (zu diesem Lied) und weil sie so ist,
wie sie ist. Auf dem Foto ist sie mit ihrer Hündin, die während der Aufnahme dieser CD verschied.
12. A dormir (Komm Schlafen!)
Dinosaurier komm schlafen
Mandarine komm schlafen
Veilchen komm schlafen
Carquiñoli* komm schlafen (*beliebter harter katalanischer Kinderkeks)
Papagei komm schlafen
Sturm komm schlafen
Sonnenlicht komm schlafen
Kerzenlicht komm schlafen
Purzelbaum komm schlafen
Gedanke komm schlafen
Mein Liebes komm schlafen
Bis Morgen schlafen
Text und Musik: Arnaldo Antúnez
13. Yo soy la que soy (Ich bin die ich bin)
Ich, die ich aus Licht gebaut bin,
ich bin ein Teil dessen was du bist.
Es ist alles da in meinem Innern
damit du das Beste aussuchst.
Süßer Kuß meiner Seele
der mich anlächelt
wenn ich all meinen Schmerz
und meinen Mut annehme. (x 2)
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Ich bestehe aus Liebe und bin die
die gewartet hat, ich bin die die zittert
und die sich hingeben wird.
Erschöpft, bin ich die wieder geboren wird.
Ich liebe meine ganze Vergangenheit
mit allem was geschah.
Ich liebe was ich jetzt habe,
ich liebe alles was ich bin.
Ich habe alles was ich brauche
um mich glücklich zu fühlen.
Obwohl ich es manchmal vergesse,
ist alles in mir.
Ich bestehe aus Liebe und bin die
die gewartet hat, ich bin die die zittert
und die sich hingeben wird.
Erschöpft, bin ich die wieder geboren wird.
Text: Rosa Zaragoza
Musik: Ralph Zurmühle
14. Después de...
(Nach... )
Beim Erwachen, (an der Brust) saugen
Nach dem Saugen, lachen
Nach dem Lachen, singen
Nach dem Singen, essen
Nach dem Essen, spielen
Nach dem Spielen, springen
Nach dem Springen, fliegen
Nach dem Fliegen, fallen
Nach dem Fallen, weinen
Nach dem Weinen, sprechen
Nach dem Sprechen, laufen
Nach dem Laufen, anhalten
Nach dem Anhalten, wiegen
Nach dem Wiegen, schlafen
Nach dem Schlafen, träumen.
Text und Musik: Sandra Pérez und Paulo Tatit
Ich dediziere dieses Lied den Müttern die über eine lange Zeit ihren Kindern die Brust geben.
Aber vielleicht meint dieses Lied auch das Leben eines Menschen.
15. Lua Lua (Schlaf schlaf)
Schlaf, schlaf, ttunttulun berde (baskisch).
Schlaf, schlaf, Brombeere.
Dein Vater ist in Vitoria.
Nahm deine Mutter mit auf dem Esel.
Dein Vater ist in Vitoria.
Nahm deine Mutter mit auf dem Esel.
Schlaf, schlaf, ttunttulun berde.
Schlaf, schlaf, Brombeere.
Schlaf, schlaf, ttunttulun berde.
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Schlaf, schlaf, Brombeere.
Dein Vater ist auf dem Weg
Zur Messe von Vitoria.
Dein Vater ist auf dem Weg
Zur Messe von Vitoria.
Schlaf, schlaf, ttunttulun berde.
Schlaf, schlaf, Brombeere.
Schlaf, schlaf, ttunttulun berde.
Schlaf, schlaf, Brombeere.
Dein Vater der hat Geld:
Verkaufte deine Mutter auf der Messe.
Dein Vater der hat Geld:
Verkaufte deine Mutter auf der Messe.
Schlaf, schlaf, ttunttulun berde.
Schlaf, schlaf, Brombeere.
Schlaf schlaf schlaf...
Text: Herrikoa, traditional baskisch.
Musik: Amaia Zubiria
Ich dediziere dieses Lied den baskischen Frauen und vor allem der Sängerin
Amaia Zubiria, die eine wunderbare Stimme hat.
Obwohl diese Wiedergabe direkt aufgenommen wurde, habe ich das Lied
beigefügt wegen der leidenschaftlichen Interpretation des Geigers.
16. De Mallorca (Aus Mallorca) Populär
Noninó mein Töchterchen.
Noninó mein Töchterchen.
Noninó Kleine.
Noninó wenn ich dich wiegte
Noninó wenn ich dich wiegte
und bevor ich es auch tat.
Mein Töchterchen ist so kitzeklein,
Mein Töchterchen ist so kitzeklein,
langsam wird sie wachsen.
Die Burschen die sie lieben
die Burschen die sie lieben
werden Gehrock tragen müssen.
werden Gehrock tragen müssen.
werden Gehrock tragen müssen.
Meine Tochter ist so kitzeklein.
17. Un ritmo para parir (Ein Rhythmus zum Gebären)
Bringe ihr mehr Licht, bringe ihr mehr Licht
bringe ihr mehr Licht, der Mutter Erde.
Bringe ihr neue Seelen, bringe ihr neue Seelen,
bringe ihr neue Seelen, der Mutter Erde.
Text und Musik: Oli Silva („Mu“).
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Die Wörter sind in Brahme Sprache gesungen. Die Melodie ist eine Improvisation auf diesen Rhythmus, den uns
Carlos Blanco übergab.
Dazu: Text zur Statue Foto Seite 55: Der Name des Totem-Instrumentes ist „Kentong kayu“, und die Statue
kommt aus einem kleinem Ort aus Java. Was sie hinter ihren Knien hat ist ein Kissen welches hilft, daß die
Frau länger in einer natürlichen Lage die Geburt übersteht. Der werdende Vater schlägt mit zwei Stöcken
den Bauch der Statue, die auch schwanger ist, wobei die werdende Mutter die Töne im Wald hört, wo sie
alleine die Geburt erlebt. Mit diesen Tönen erfahren auch die Nachbarn über die Geburt, ob es Probleme
dabei gibt, usw.
18. Carta a las estrellas* (Brief an die Sterne)
-
(Wiegenlied für eine Frau)
Ea, ea, ea, ea...
Du hast ein Nest gesucht in meinem Innern
und ich finde – in mir - nicht die Mutter für dich.
Unsere Herzen schlagen zusammen,
wir atmen den gleichen Atem,
du füllst meine Nächte mit Angst und Liebe.
Wir leben zusammen eine geheime Liebe,
stille Sprache des Herzens,
in einer Schlinge die sich nicht lösen wird,
mein Liebes, Familie der Sterne,
kehre zurück zu ihnen, Lichtengel,
kehre zurück zu ihnen, Lichtengel.
Ich konnte nicht vertrauen, wußte nicht wie,
vielleicht können wir uns wieder treffen,
mit Herzen die zusammen schlagen,
den gleichen Atem atmend,
stille Sprache des Herzens
kehre zurück zu ihnen, Lichtengel,
kehre zurück zu ihnen, Lichtengel.
Text: Anna Girbau, Rosa Zaragoza
Musik: Ralph Zurmühle
Frauenzeugnisse: * - Brief von Anna: (S.22)
Ich wußte, daß das Kommen der Kinder (Zwillinge) uns zur Geburt des Todes führen würde. Ich würde
meine beiden Kinder empfangen um sie kurze Zeit später zu verabschieden, vielleicht hätten wir bloß einige Minuten
mit ihnen. Nach so vielen Monaten in mir, reifend, sich in meiner Illusion badend... bloß wenige Minuten!
Zu Beginn hatte ich solche Angst, daß ich nichts sehen konnte. Es waren 20 Stunden mit trockenen Wehen,
aber am Ende sah ich das Licht. Die Kommunikation mit ihnen floß und ich erlaubte mir das zu hören was sie mir
sagen wollten: Daß ihr Leben genau dieses sein sollte und kein anderes. Daß, auch wenn mir ihre Existenz kurz,
dürftig und unglücklich erschien, sie in Wirklichkeit so lang wie ewig war, großzügig und leuchtend.
Und ich verstand, daß LIEBE akzeptieren bedeutete. Daß mich lösen, mich ins Leere stürzen, die Rettung
wäre. Als ich es so tat, konnten sich endlich die Türen meines Körpers öffnen. Der Vulkan trat in Ausbruch. Es schien
als würde ich in Stücke zerrissen, daß ich entzwei ging. Aber es war ganz anders. Ohne Betäubung, ohne falschen
Hilfen, ergab ich mich dem Leben und dem Tod. Und wie von einer göttlichen Hand geführt, hatte ich jetzt keine
Zweifel mehr.
Mein Zustand war gelassen. Es gab nichts als animalischen Puls. Es war nicht nötig zu sprechen, zu denken,
der Verstand vergaß. Die Zeit auch (was Minuten schien, waren Stunden, und was Stunden schien, waren Minuten).
Die Schreie waren zurückgenommenes Geheul aus uralten Zeiten.
Der Schmerz war Hingebung und ich wurde mit den Kindern (mit-) geboren. Ich war nunmehr nicht mehr
Tochter, bloß Tochter um Mutter zu werden, Weib. Ganzes Weib. Endlich das Weib das ich gekommen war zu sein.
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Und die Stimme, ach!, die Stimme! Ich fühlte sie wie von einer wilden und sehr starken Bestie. Und ich
bemerkte, daß ich bis dahin noch nie meine eigene Stimme gehört hatte! Das eigene Ich. Volles Bewußtsein, absoluter
Instinkt.
Unsere Erfahrung wurde zu einem Heiligen Akt. Einem Initiationsritual. Wiedergeburt dreißig Jahre
nachdem ich geboren wurde. ... und beide Kinder hier, sich als Opfer darbietend... In den Händen ihres Vaters sagten
wir ihnen Aufwiedersehen mit der Stille auf den Lippen und den Blick voll derselben Liebe die sie uns schenkten. Die
Liebe die uns stark und fest erhielt, sicher und bis zum Schluß vereint... und noch jetzt.
Während der nächsten Wochen weinte ich so sehr, daß meine Augen austrockneten und es schien, daß die
faltigen Lider auf immer in meinem jungen Gesicht bleiben würden. Ich weinte morgens, nachmittags und zu jeder
Stunde.
Ich weinte während ich über den Rasen ging, über die Straße, über den Strand, allein oder in Begleitung,
beim Essen und auch während des Schlafes. Aber ich ging erhobenen Hauptes. Ich fühlte mich so würdig, daß ich
meine Kinder, meine Mutterschaft, meinen Mann, und mein Leben, das Leben das ich liebe, das mich vertritt und das
ich selbst bin, verehrte. Ich fühlte ein so großes Gefühl der Dankbarkeit.
Von diesem Augenblick an weiß ich wer ich bin und ich weiß von der Kraft die ich in mir berge. Seitdem
spricht meine Stimme für mich und aus meinen größten Tiefen.
Danke Marcel, Danke Alber. Dank dafür, daß ihr geboren seid und mir zur eigenen Geburt verhalft. Und um
all diesem würdig zu sein, werde ich alles tun damit es nicht vergessen wird.
Anna, November 2004
*Brief
(An die Sterne) (S. 25)
Für Rosa (Zaragoza), als schlichtes Zeugnis einer Lebenserfahrung von einer Frau, bei Gelegenheit deiner
Schwangerschaft mit „Nacer, Renacer“ Daß du dieses ‚ins Licht-geben‘ (auf Spanisch: gebären) freudig und fließend
erlebst. Mit der Quelle, der Heiligen Mutter verbunden.
Dir, Lebensfunke voller Lebenskraft, der du dich in meinem Leib zeigtest, um mich zu schwängern mit dem
Wunder der durch meinen Körper Gestalt werden wollte.
Damals fandest du nicht die Frau, die Mutter die ich bin.
Du fandest ein erschrockenes Weibchen, überwältigt von Gefühlen, unsicher, die sich zwischen zwei
Möglichkeiten wand, zu klein um ja zu sagen, zu groß – auch wenn ich es nicht wußte – und liebevoll um nein zu
sagen.
Ich fühlte mich nicht fähig...
Und verschloß dir die Tür.
Es war so schwierig (wie einen Berg erklimmen), dich damals zu empfangen.
Ich fühlte mein Haus so unordentlich, nichts darin um es dir zu darzubieten.
Ich konnte nicht verstehen, was geschah, oder fühlte ich mich nicht würdig?
Eher war es Angst zu entscheiden und mich zu irren..., will mir scheinen.
Hatte ich doch Angst, daß alles schlecht enden würde, daß ich leiden oder anderen Leid zufügen würde...,
oder hatte ich vielleicht Angst davor, daß mir geholfen wurde?
Ich fühlte mich so allein, verwirrt... auch ohnmächtig.
Wie mich vom Schuldgefühl befreien, der sich auf mich stürzten würde, täte ich auch was ich täte? Es war
für mich leichter, der Angst, als der Liebe, dem Vertrauen, entgegenzutreten, einfach so.
Und ich sagte Nein.
Danach fiel ein Schatten von Trauer und ‚Unliebe‘ immer wieder über meine Landschaft, während einer viel
zu langen Zeit. Schmerz der sich mit einem anderen verband, einen der sich sehr alt anfühlte, der dieser Entscheidung
zugehörte, aber nicht nur ihr, der mir gehörte, aber nicht nur mir...
Heute, nach einem langen Weg, gibt es mehr Licht. Heute kann ich erkennen, daß der Schmerz mich auch
als Meister begleitet hat, erleben wie er mich glättet, wie er mir das Vergeben lehrt, sehen, daß alles einfach
Lebenserfahrungen sind, von denen ich soviel lerne wie ich entscheide zu lernen, und daß sie mir die Liebe auf eine
viel reifere, verständigere, barmherzige, bewußte Weise zurückgeben...
Wie ein Wunder gibt mir das Leben dem Weiblichen zurück, der alles umarmt, der liebenden Mutter die wir
alle (Männer und Frauen) in uns tragen...
Jetzt, heiliger Lebensfunke, Schöpfer ureigensten Lebens, der du aus mir wächst, findest nun eine viel
fruchtbarere Erde, die sich von der Sonne berühren läßt, und auch vom Sturm, die voller Vertrauen das Wasser
aufsaugt, das sie begießt, die voller Ruhe und Tiefe das Nehmen und das Geben einatmet, die das Mysterium des
Lebens in all seiner Vielfältigkeit annimmt...
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Und so, einfach fühlend, verwegen und neugierig wie ein Kind, weise und mutig wie eine Greisin, singe und
tanze ich meinen Weg weiter...
Dazu noch: Fotograf : Toni Molero, u.a.
Tänzerin im 8. Monat schwanger: Carolina García
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