Wirtschaft 2013
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Wirtschaft 2013
Erfahrungsbericht Sommersemester 2013 (S1 2013) Nadine Köhler Department Wirtschaft TBWL Marketing Inhaltsverzeichnis I BESCHREIBUNG DER HOCHSCHULE 3 DER CAMPUS (KENSINGTON) 3 HOT TIPPS 4 DER CAMPUS (COFA) 4 AUSTRALIAN SCHOOL OF BUSINESS 5 II BESCHREIBUNG DER KURSE 5 ALLGEMEIN 5 MARK2071: INTERNATIONAL & GLOBAL MARKETING 5 EINSCHÄTZUNG 6 MARK3092: BRAND MANAGEMENT 6 EINSCHÄTZUNG 6 MGMT2101: MANAGING ACROSS CULTURES 7 EINSCHÄTZUNG 7 ECON1107: ELEMENTS OF ENVIRONMENTAL ECONOMICS 8 FAZIT ALLGEMEIN 8 III BETREUUNG DURCH UNSW 9 GLOBAL EXCHANGE & EDUCATION OFFICE 9 PROFESSOREN 10 SONSTIGE 10 IV LEBEN IN SYDNEY 10 LEBEN ALS SYDNEYSIDER 10 UNTERKUNFT 11 TRANSPORT 12 IN AND AROUND SYDNEY 12 V KOSTEN 16 EINMALIGE KOSTEN 16 MONATLICHE KOSTEN 16 VI REISEN 16 VII LAST TIPPS 17 2 I Beschreibung der Hochschule Die University of New South Wales ist neben der University of Sydney (US), University of Western Sydney (UWS), University of Technology Sydney (UTS) und der Macquarie University eine der bedeutensten Universitäten in Sydney, Australien. Von den insgesamt ca. 50.000 eingeschriebenen Studenten sind ca. 1/5 Internationals, die vor allem aus dem asiatischen Bereich stammen. Im Sommersemester 2013 waren davon ca. 400 Studenten Exchangers aus allen Teilen der Welt, der Großteil davon jedoch Amerikaner. Kurz UNSW gehört die Universität zur sogenannten “Group of Eight”, welches eine Vereinigung der acht führenden Universitäten Australiens darstellt. Weltweit hält die UNSW den 85ten Platz laut dem Times Higher Education World University Rankings (2012-2013). Insbesondere im ingeneurwissenschaftlichen und wirtschaftlichen Bereich hat sie einen guten Ruf. Der Hauptcampus befindet sich im Stadtteil Kensington, hier findet man alle Fakultäten außer Design. Der Campus Design ist bekannt als „COFA“, was für College of Fine Arts steht. Dieser liegt im Stadtteil Paddington und liegt näher am CBD (Central Business District) – sprich dem Stadtzentrum. Der Campus (Kensington) Der Campus in Kensington ist riesengroß und daher, zur besseren Orientierung, unterteilt in den Upper und Lower Campus sowie mehrere Gates. Das Maingate erreicht man von der Anzac Parade, wo die meisten Busse halten, die auch ins Stadtzentrum fahren. Über das Maingate gelangt man auf die University Mall, die einen vorbei an verschiedenen Lecture Buildings und dem Sportplatz zum Red Centre Building führt. Darin findet man auch das Global Exchange & Education Office. Auf dem Campus selber findet man alles, was das Herz begehrt. Mein Hauptaufenthaltsort war die Main Library, welche mit 14 Stockwerken riesig ist. Alle Stockwerke haben Arbeitsplätze sowie auch Lounges. Der 3. und 4. Stock ist für Gruppendiskussionen vorgesehen und hier findet man auch einige Studyrooms mit Bildschirmen, Whiteboards und Flipcharts, die über das myUNSW Portal reserviert werden können. Die Earlybirds können hier auch bequeme Sessel und Sitzsäcke ergattern (ob man da wirklich lernen kann, bezweifle ich jedoch...). Man sollte allerdings immer einen dicken Pullover dabei haben, da die Klimaanlage sehr kalt 3 eingestellt ist. Die Vorlesungsräume variieren stark in Größe und Modernität. Es gibt große Säle, kleinere Räume sowie Gruppenarbeitsräume für die Tutorials. Bücher bekommt man im UNSW Bookstore oder im Second Hand Bookstore. Mehrere Cafés, Foodcourts und Schreibwarengeschäfte sowie Drogeriemärkte mit Apotheke bieten alles, was man im Unialltag so benötigt. Darüber hinaus gibt es auch einen Subway sowie Boost Juice (Smoothies & Co.). Falls man mal krank sein sollte oder irgendwelche verschreibungspflichtigen Medikamente benötigt, kann man am Quadrangle Lawn in das Health Centre gehen. Hier bekommt man schnell einen Termin und OSHC Versicherung wird auf jeden Fall problemlos akzeptiert. Die Medibank Member Card bekommt man ebenfalls auf dem Campus im medibank office. Bevor ich jetzt aber zig Seiten mit den Campus Facilities beschreibe, kürze ich es mal ab und sage euch, dass ihr wirklich alles auf dem Campus findet und hier ist die Kensington Map zum Download. Hot Tipps 1. Smartphone Besitzer sollten sich die „Lost on Campus“ App besorgen, damit findet ihr jedes Gebäude. 2. Den besten Kaffee gibt es im Café Brioche neben dem Library Lawn (es ist eigentlich nur ein Kaffeewagen) 3. Am ruhigsten lässt es sich auf den höheren Etagen der Library lernen. 4. Überall auf dem Campus gibt es Mikrowellen. Lunch muss also nicht immer aus einem Sandwich bestehen. 5. Bücher gibt es gebraucht und günstiger auf www.textbookexchange.com.au. Auch wenn Professoren meistens anderes sagen, die Vorgängerversion der neusten Ausgabe reicht völlig aus. 6. Im Global Exchange & Education Office kann man kostenlos drucken und kopieren Der Campus (COFA) Ich war hier nur einmal, daher kann ich gar nicht viel zu den Facilities sagen. COFA befindet sich näher am Stadtzentrum im Stadtteil Paddington. Ein kostenloser Busshuttle fährt mehrmals täglich zwischen dem Kensington und COFA Campus. 4 Australian School of Business Die Australian School of Business, kurz ASB, ist weltweit hoch anerkannt und Australiens Nummer 1. ASB hat viele Verbindungen zur Corporate World, wovon Studenten durch Guest Lectures und Praktikantenprogramme profitieren. Insgesamt studieren ca. 13,000 Studenten an der ASB und werden von rund 550 Professoren und Lehrbeauftragten unterrichtet. Die strategische Ausrichtung liegt vor allem im Asien-Pazifik Gebiet. Ein Schwerpunkt ist Rechnungswesen/Controlling und Tourismus. II Beschreibung der Kurse Allgemein Alle Kurse folgen einem strikten Semesterablaufplan, der bereits zu Beginn des Semesters heruntergeladen werden kann. In der sogenannten Course Outline findet man alle relevanten Informationen zu Inhalt, notwendige Literatur, Prüfungen und sonstige Anforderungen. Sehr oft ist ein Kurs unterteilt in Lecture und Tutorial, wobei bei Tutorials immer Anwesenheitspflicht ist. Häufig werden auch Noten für Beteiligung und Anwesenheit vergeben. Das australische Hochschulsystem ist sehr viel verschulter als das deutsche und auch das Notensystem ist ein anderes. Zumindest an der ASB ist es sehr schwierig sehr gute Noten zu bekommen. Leider kann man seine Kurse nur bis zum Ende der ersten Vorlesungswoche ändern, jedoch wird in der ersten Vorlesung meist nur der Ablauf und Anforderungen besprochen und zudem finden keine Tutorials statt. Eine Einschätzung des Kurses ist somit zu dem Zeitpunkt noch gar nicht möglich. MARK2071: International & Global Marketing Dieser Kurs wird von dem amerikanischen Professor Gary Gregory angeboten. Inhaltlich ist der Kurs sehr interessant und gut zu bewältigen. Vor allem, wenn man an der HAW bereits einige Semester studiert hat. Jede Lecture deckt Inhalte aus nahezu allen Modulen ab (z.B. Internationale Wirtschaftsbeziehungen, MarketingModule, Recht im Marketing), bezieht sich aber auf den internationalen Kontext. Da dieser Kurs nahezu alle Module verbindet, kann man sich den Kurs für das Marketing-Seminar im 7. Semester anrechnen lassen. 5 Einschätzung Zeitaufwand: sehr hoch Wöchentlich sind Short Essays zu schreiben, die sich auf eine Case Study beziehen. Case Studies variieren in Länge (2 bis 40 Seiten). Ohne Vorankündigung werden 3 Essays eingesammelt und benotet. Darüber hinaus gibt es 2 Klausuren, eine Hausarbeit von ca. 6 Seiten sowie ein Gruppenprojekt. Das Gruppenprojekt wird in 4 oder 5 köpfigen Teams mit einem realen Unternehmen bearbeitet. Dies ist sehr sehr zeitaufwendig, da man sich auch das Unternehmen selber suchen muss. Schwierigkeitsgrad: leicht bis schwer Klausuren beziehen sich auf Lecture Slides und Textbook, man bekommt ein Study Sheet ca. 1 Woche vorher. Case Studies variieren in Komplexität. Das Gruppenprojekt ist sehr komplex und daher als schwierig einzustufen. Fazit Der Professor ist sehr anspruchsvoll, gibt aber gute Hilfestellungen per Email oder persönlich in seiner Sprechstunde. Die Vorlesungen waren eher langweilig, da nur Inhalt aus dem Buch abgedeckt wurde und man diesen leicht nachlesen konnte. Mir hat der Kurs inhaltlich gut gefallen, allerdings aufgrund der Masse an Assignments blieb die Qualität der einzelnen Teile ein wenig auf der Strecke. Um bei diesem Kurs ein wirklich gutes Ergebnis zu erzielen, sollte man sich auf eine 40 Stunden Woche einstellen. MARK3092: Brand Management Dieser Kurs wird von dem asiatischen Professor Dr. Liem Ngo angeboten. Leider spricht er sehr schlecht Englisch, sodass es manchmal sehr schwierig ist der Vorlesung zu folgen. Der Kurs wird von extrem vielen Studenten besucht, entsprechend ist es laut, wovon sich der Professor aber nicht beirren lässt. Einschätzung Zeitaufwand: mittel Der Kurs hat kein Tutorial, es gibt eine kleine Hausarbeit, ein Gruppenprojekt sowie eine Klausur. Allerdings gibt es viele und teilweise sehr lange Key Readings, die für Klausur und Gruppenprojekt relevant sind. An der HAW gibt es keinen 6 vergleichbaren Kurs, man kann ihn sich jedoch für das Wahlmodul im 6. Semester anrechnen lassen. Schwierigkeitsgrad: niedrig bis mittel Wenn man alle Lecture Slides und Key Readings sorgfältig bearbeitet, sollte keines der Assignments ein Problem darstellen. Fazit Der Kurs hatte anfangs den niedrigsten Anspruch für mich, jedoch sollte man den Zeitaufwand der Key Readings nicht unterschätzen. Aufgrund des schlechten Englischs des Professors und der Lautstärke bin ich nur selten zu den Lectures gegangen bzw. habe währenddessen andere Dinge gemacht, wodurch mir leider einige wichtige Informationen wie z.B. die Key Readings entgangen sind und ich somit zum Ende des Semesters viel aufarbeiten musste. Inhaltlich ist der Kurs interessant, aber auch nicht besonders spannend. MGMT2101: Managing Across Cultures Der Kurs wird von der britischen Professorin Sally Anne Gautner angeboten. Er verbindet viele Inhalte aus dem Modul Organisation und Personalführung (HAW) mit internationalen Herausforderungen und kulturellen Hintergründen. Einschätzung Zeitaufwand: mittel Es gibt sehr viele Readings, die aber im Grunde zusammen mit dem Textbook den Inhalt der Lectures wiedergeben und mit praktischen Beispielen verbinden. Es gibt 2 Klausuren, eine Hausarbeit beziehend auf eine Case Study sowie zwei Gruppenpräsentationen. Schwierigkeitsgrad: mittel Wenn man alle Readings und Case Studys liest sowie im Tutorial gut mitarbeitet kann man alle Assignments leicht bewältigen. Vom Tutor bekommt man außerdem sehr gute Hilfestellungen Fazit Der Kurs hat mir am besten gefallen, da mir hier die größte Möglichkeit der Mitarbeit gegeben wurde. Das final Exam besteht zu einem Teil aus einer Fragestellung, die sich auf eine Case Study bezieht, die man 1 Woche vor der Klausur bekommt. Man hat also genug Zeit sich vorzubereiten. Ein anderer Teil ist eine persönliche 7 Reflexion einer Situation mit der man aufgrund kultureller Unterschiede konfrontiert wurde. ECON1107: Elements of Environmental Economics Der Kurs wird von der amerikanischen Professorin Dr. Tess Stafford angeboten. Auf den ersten Blick scheint der Kurs viel Ähnlichkeit mit dem Teilmodul Umweltpolitik aus dem 4. Semester an der HAW zu haben. Real hat er aber leider gar nichts damit zu tun, sondern ist viel mehr mathematisch ausgerichtet. UNSW bietet den Kurs hauptsächlich für Environmental Science Studenten an, sodass ein ganz anderer Schwerpunkt gesetzt ist. Der Kurs hat mir überhaupt nicht zugesagt und ich hätte ihn gerne getauscht, was aber aufgrund der UNSW Bestimmungen schon in der zweiten Woche nicht mehr ging. Entsprechend ist mir der Inhalt schwergefallen und nachdem die Midterm Klausur bei mir völlig in die Hose ging, habe ich mich entschieden den Kurs nicht weiter zu besuchen um mich auf die anderen Kurse zu konzentrieren. Fazit allgemein Im Vergleich zur HAW ist der Zeitaufwand bei allen Kursen der UNSW um einiges höher. Die Gruppenarbeit macht oftmals einen Großteil der Note aus und leider hatte ich hier auch mit allen Gruppen Pech und musste vieles nacharbeiten oder allein bearbeiten, wodurch wiederum andere Assignments leiden mussten. Obwohl ich meine Englischkenntnisse als sehr gut einstufen würde, gab es hier auch manche Barrieren, insbesondere bei Hausarbeiten. Ich habe das gleiche Engagement wie an der HAW gezeigt, die Resultate sind allerdings für mich persönlich weniger zufriedenstellend. Das Feedback der Midterm Klausuren hat dabei leider weniger geholfen. Wer sich mit dem Gedanken ein leichtes Semester zu haben für UNSW bewirbt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass gute Noten nur mit konstantem und hohem Zeitaufwand erzielt werden können. Die Vorkenntnisse, die an der HAW erlangt wurden sind eine gute Basis den inhaltlichen Anforderungen gerecht zu werden. Auch wenn man sich alle 4 Kurse anrechnen lassen könnte, rate ich denjenigen, denen gute Noten wichtig sind, sich auf höchstens 3 Kurse zu konzentrieren. 8 Einheimische Studenten belegen oftmals nur 2 Kurse pro Semester, da die Ansprüche teilweise sehr hoch sind um gute Noten zu erzielen. III Betreuung durch UNSW Global Exchange & Education Office Vor dem Abflug und auch direkt nach Ankunft war die Betreuung durch das International Office sehr gut. Fragen wurden schnellstmöglich beantwortet und Problemen auf den Grund gegangen. Insbesondere war es hilfreich, dass eine Gruppe auf facebook gegründet wurde, die durch das International Office betreut und aktiv verfolgt wurde. Hier wurden frequently asked questions erörtert, man konnte bereits Kontakt zu anderen Exchangers aufnehmen man wurde über hilfreiche Events informiert. Direkt nach Ankunft musste man mit dem Global Exchange und Education Office „einchecken“ und man bekam hilfreiche Informationen zur Unterkunftssuche. In der ersten Vorlesungswoche, der sogenannten „O-Week“ gab es einen Pflichtvormittag mit Vorträgen über Vorträgen. Auch wenn vieles hilfreich und alles sicher notwendig war, war die Aufmerksamkeit nach einiger Zeit weg und erst wieder da als es darum ging eine Reise zu gewinnen. Eine schöne Idee war allerdings das anschließende BBQ im Roundhouse (Unibar), bei dem man viele Kontakte knüpfen und vor allem free food & drinks ergattern konnte. Während des Semesters hat das International Office noch einige Events veranstaltet, jedoch musste man sich bereits zu Beginn des Semesters für alles anmelden und auch alles bezahlen. Ich habe mich dagegen entschieden, was sich später als schlau herausstellte, da viele ihre Tickets aufgrund anderer Pläne dann verkaufen wollten. Als negativ habe ich die bereits erwähnte Möglichkeit Kurse nur bis zum Ende der ersten Woche ändern zu können empfunden. Ein größerer Zeitraum würde spätere Enttäuschungen in der Kurswahl sicher ersparen. Ich bin hier leider auf wenig Verständnis und noch weniger Flexibilität gestoßen, obwohl es meistens nur am Professor lag, ob der Wechsel noch möglich gewesen wäre. Ähnlich wie an der HAW gibt es ein Buddy Programm. UNSW nennt es „Aussie Mates“. Jedoch hat man als Gaststudent keinen eigenen Buddy, sondern alle sind für alle da. Man kann mit Fragen auf sie zu gehen, sofern man weiß, wer sie sind. Das wird nämlich leider nur sehr sporadisch über die facebook Gruppe kommuniziert. 9 Professoren Die Betreuung durch die Professoren ist stark abhängig davon, wie viel Interesse der jeweilige Professor an seinem Fach wirklich hat bzw. auch von der Größe der Gruppe. Ich habe gute Erfahrungen gemacht, jedoch darf man nicht zu viel erwarten. Hauptsächlich liegt es aber auch an der Größe der Uni, da die Professoren hier viel mehr Studenten betreuen und die Zeit für persönliches Feedback gar nicht da ist. Sonstige UNSW hat ein IT Service & Support Center. Passwort- oder Verbindungsprobleme werden meistens sehr schnell und freundlich gelöst. Da UNSW sämtliche Kurs- und Prüfungsabwicklungen über das myUNSW Portal steuert, ist eine reibungslose Funktionalität auch unumgänglich. Die Mitarbeiter dort sind entsprechend engagiert und helfen gerne. In der Library läuft immer help-Personal rum. Falls man also Tipps zu Recherche oder sonstigen Büchereibezogenen Angelegenheiten benötigt, findet man immer jemanden vor Ort. IV Leben in Sydney Bevor ihr euch in die Recherche stürzt über die Lebenssituation in Sydney, lasst euch eines vorweg gesagt sein: Australien und insbesondere Sydney sind extrem teuer. Die meisten australischen Studenten wohnen bei ihren Familien und es hat gute Gründe, warum viele die Anreise von 2 Stunden mit dem Auto zur Uni antreten. Aber auch wenn die horrenden Kosten erst mal abschrecken, lasst euch gesagt sein, dass es definitiv machbar ist und es ja auch im Grunde nur 5 Monate sind. Für mich hat sich jeder cent gelohnt. Leben als Sydneysider Sydney ist eine tolle Stadt, in der jeder findet, was ihm gefällt. Wenn auch teuer, kann man sich auch mit kleinem Geldbeutel gut amüsieren. Wer auf der Suche nach Schnäppchen und individuellen Souvenirs ist, der sollte einen der zahlreichen markets besuchen. Diese finden meistens am Wochenende statt. Mein Favorit waren dabei die Glebe markets, hauptsächlich weil es hier auch viel Second Hand zu ergattern gab. Ein Besuch hier lässt sich auch gut mit einem Besuch an der University of Sydney verbinden. Andere tolle Märkte waren in Surry Hills und Bondi Beach. 10 Ich würde euch empfehlen gleich zu Beginn eine free walking Tour mitzumachen. Dort bekommt man innerhalb von 3 Stunden die Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt gezeigt, erfährt ein wenig über die Geschichte und kann auch ein paar Tipps für günstige Aktivitäten absahnen. Unterkunft Man hat die Möglichkeit sich für on campus accommodation zu bewerben. Plätze für Gaststudenten sind allerdings sehr begrenzt und in meinen Augen sind die Räumlichkeiten auch sehr teuer. Ich habe mir erst vor Ort etwas off campus gesucht. No risk, no fun. Wer die Wohnungssuche in Hamburg kennt, der hat einen Vorgeschmack auf Sydney. Es ist ähnlich schwer, gerade zu Semesterbeginn und viele Vermieter wollen einfach keine short term agreements. Dennoch, ich persönlich bin erst eine Woche vor Semesterbeginn angereist und habe direkt am zweiten Tag nach meiner Ankunft mit 4 anderen Austauschstudenten ein Apartment gefunden und auch viele andere, die noch nach mir ankamen, sind schnell fündig geworden. Die ersten Tage habe ich ein Bett im Hostel in Coogee gebucht. Allein in meiner Straße wohnten während des Semesters 20 andere Austauschstudenten. Bequemlicher weise waren wir am Ende auch eine riesengroße Clique. Beliebte Stadtteile für Austauschstudenten sind Coogee oder Maroubra. Beide sind den sogenannten Eastern Suburbs zugeordnet und liegen direkt an der Küste. Ich selber habe in Coogee gelebt und jeden Tag genossen. Mit 200AU$ pro Woche für ein shared room, war es jedoch auch nicht ganz günstig. In Kensington oder Randwick kann man sicher etwas günstiger leben, hat dafür aber auch keine Strandnähe. Von Coogee fahren mehrere Busse zur UNSW, man kann aber auch in 30 Minuten zu Fuß hingehen oder mit dem Fahrrad fahren. Maroubra ist etwas weiter entfernt, mit dem Bus dauert es ca. 20 Minuten. 11 Foto: Blick auf Coogee und Maroubra vom Coastal Walk Richtung Bondi Beach Transport Öffentliche Verkehrsmittel in Sydney sind zahlreich, aber leider sehr teuer. Als Exchanger hat man keinen Anspruch auf vergünstigte Wochen- oder Monatsfahrkarten. Ein weiterer Nachteil, Busse sind so gut wie nie pünktlich. Wer sportlich ist und dem täglichen Nervenkitzel im crazy traffic gerne ins Auge sieht, kann sich ein Fahrrad kaufen und den Weg zur Uni damit bewältigen. Coogee und Maroubra sind sehr hügelig und von Coogee schafft man es in ca. 15 Minuten. Hier könnt ihr die Busverbindungen nachschauen http://www.131500.com.au/ In and around Sydney Sydney hat viel zu bieten und in der Stadt selber kann man viele verschiedene Dinge unternehmen, aber auch außerhalb gibt es sehenswerte Plätzchen. Folgende sind meine Highlights: 1. Watsons Bay: Von Circular Quay bringt euch eine Fähre für 5$ innerhalb von 30 Minuten nach Watsons Bay. Hier lohnt sich ein kurzer Spaziergang am Bay selber oder man kann auch sehr gut sitzen und Kaffee trinken. Der Blick auf die Skyline ist einfach immer herrlich. Den Hügel rauf kommt ihr zum South Head Outlook und von dort kann man gut einen Coastal Walk mit atemberaubenden Ausblicken machen. 12 2. Bondi: Von Coogee aus empfehle ich euch zum Sonnenaufgang den Coastal Walk zu machen. Er dauert ca. 2 Stunden one way. Man kann dann gut den Tag in Bondi Beach verbringen und am Abend entweder wieder zurückgehen oder den Bus nehmen. Foto: Sonnenaufgang in Coogee Beach 3. Manly Beach: Etwas kostspieliger, aber definitiv lohnenswert. Mit der Fähre Circular Quay kommt man innerhalb von 20 Minuten zum Manly Beach. Dort kann man sich Fahrräder ausleihen und den Tag über den nördlichen Part der Stadt erkunden. Hier kommt ihr zum North Head, welcher zusammen mit dem South Head quasi den Eingang zum Port Jackson, d.h. Sydney Harbour darstellt. Man kann hier gut am Strand liegen, surfen, durch die Shops schlendern oder Kaffee trinken. 13 Foto: Aussicht vom North Head in Manly auf die Skyline von Sydney 4. Blue Mountains: Wer kann sollte definitiv einen overnight Trip daraus machen. Ich bin an der UNSW dem Outdoors Club beigetreten, die ein Campingwochenende dorthin veranstaltet haben und dieses auch jedes Semester machen. Man zahlt lediglich die Anreise und seine Verpflegung. Hier hat man auch nochmal die Möglichkeit viele neue Leute kennenzulernen, und ausnahmsweise auch mal ein paar australische Studenten. 5. Canberra: Die Hauptstadt Australiens ist ca. 3 Autostunden entfernt. Viele werden euch wahrscheinlich fragen, warum ihr dahin fahren wollt, aber ich hatte einen tollen Tagestrip dorthin. Länger als 3-4 Stunden braucht man aber wirklich nicht. Und es war eine schöne Abwechslung vom Alltag in Sydney. Man kann dort auch mit dem Bus hinfahren, der braucht allerdings 6 Stunden und man muss entsprechend irgendwo übernachten. Es soll aber auch tolle Ausflüge ins Outback von Canberra aus geben. Eine Überlegung wäre es also wert ;) 6. Jervis Bay: Ebenfalls 3 Autostunden entfernt liegt der Marine Park Jervis Bay. Richtung Süden sollte man entlang dem Grand Pacific Highway fahren – atemberaubende Aussichten. In Jervis Bay selber kann man im Nationalpark einige schöne Hikes machen und ihr werdet auf jeden Fall ein paar Wallabies, Kangaroos und Lorikeets treffen. Tipp: bringt etwas Zucker oder Körner mit 14 euch, dann werden die Lorikeets euch aus den Händen fressen. Selbst die Kangaroos sind hier so an Menschen gewöhnt, dass sie ganz nah kommen und man sie sogar streicheln kann. Foto: Lorikeets in Jervis Bay 7. Royal Nationalpark: Zu erreichen sehr gut mit dem Zug innerhalb von 2 Stunden. Hier kann man sich Kayaks ausleihen und einen Tag auf dem Wasser verbringen. Eine super Abwechslung vom Großstadtalltag. 8. Taronga Zoo: Mit 50$ inklusive der Fähre nicht die günstigste Freizeitaktivität. Persönlich empfand ich den Zoo aber wirklich einen Besuch wert und man hat nochmal eine tolle Aussicht auf den Sydney Harbour mit der Harbour Bridge und dem Opera House. It never gets old. 15 V Kosten Einmalige Kosten Flug Hamburg-Sydney-Hamburg EUR 1.400 (inkl. Sydney-Neuseeland-Sydney) Visum EUR 450 OSHC medibank (Krankenversicherung) EUR 150 Zusätzliche KV (Hanse Merkur) EUR 200 Bond (2 Wochen, später zurückgezahlt) EUR 280 Bettwäsche, Schreibtischlampe, Handtücher, Brotdose EUR 50 Schreibwaren EUR 30 Bücher EUR 200 Fahrrad + Zubehör EUR 120 _________________________________________________________ TOTAL EUR 2.880 Monatliche Kosten Miete inkl. Nebenkosten (shared room) EUR 600 Lebensmittel EUR 280 Weggehen und Feiern EUR 100 Telefon (Optus Prepaid inkl. Call, Text, Data) EUR 21 Bus (MyBus 1 & 2 TravelTen) EUR 44 Freizeit EUR 150 Reisen EUR 600 _________________________________________________________ TOTAL EUR 1.795 VI Reisen 1. Melbourne, Great Ocean Road, Adelaide und Kangaroo Island: Im Midsemester Break haben wir mit insgesamt 10 Leuten Campervans gemietet und sind von Melbourne bis nach Adelaide gefahren. Unsere Stundenpläne waren so gut, dass wir bereits auf einem Mittwoch nach Melbourne fliegen konnten und somit insgesamt 10 Tage reisen konnten. Der Trip in den Süden empfiehlt sich zu dieser Zeit, weil es hier noch angenehm warm ist und am Ende des Semester (Winter!) es im Süden sehr kalt werden kann. 16 2. Tasmania: Über das Anzac Day Weekend bin ich mit 2 Freunden nach Tasmanien geflogen und wir haben ein Auto gemietet und sind einige Nationalparks abgefahren. Tasmanien ist ganz anders als das Mainland und wer die Natur liebt, ist hier genau richtig. Es ist Ende April allerdings schon relativ kalt. Also warm einpacken. 3. Neuseeland (Südinsel): Im Juni gibt es noch eine studyperiod. Meine Klausuren lagen alle in der letzten Woche der exam period, sodass ich insgesamt fast 3 Wochen Zeit hatte. Glücklicherweise hatte ich 2 Exams bereits vor der study period und somit waren am Ende nur noch 2 Klausuren übrig. Ich bin dann für 1 Woche auf die Südinsel Neuseelands geflogen und wir haben auch hier wieder einen Campervan gemietet. Allerdings haben wir in Hostels übernachtet, da im Juni schon tiefster Winter in Neuseeland ist und es wirklich sehr sehr kalt ist und auch schneien kann. 4. East Coast von Sydney nach Cape Tribulation: bevor ich nach den Klausuren zurück nach Deutschland geflogen bin, sind wir mit 5 Leuten in einem Campervan von Sydney nach Cape Tribulation (bzw. Cairns) gefahren und haben diverse Stops unterwegs gemacht - Byron Bay, Nimbin, Brisbane, Noosa, Fraser Island (4WD), Whitsunday Islands (Sailing), Townsville (Magnetic Island), Port Douglas (Great Barrier Reef), Daintree Rainforest, Cape Tribulation und Cairns. Wir hatten insgesamt 3 Wochen, man hätte aber noch viel mehr Zeit auf dieser Strecke verbringen können. Der Trip war ein schöner Abschluss für den Aufenthalt und während es im Juli in Sydney schon kälter ist, hat man im Tropical North Temperaturen um die 30°C. VII last tipps 1. Unterkünfte finden sich auf www.gumtree.com.au 2. Wer ein unlocked Smartphone besitzt kann sich bei Optus das Prepaid Social Network Package holen. Die Simkarte kostet 2$ und wenn man 30$ monatlich auflädt hat man unlimited calls in alle Netze, 250 Freiminuten für internationale Telefongespräche und 500MB Daten (+200MB Bonus) sowie 30$ zum verbrauchen. Der Empfang ist überall in Australien sehr gut, besser wäre nur Telstra, was aber auch teurer ist. 17 3. Wer Roadtrips plant und campen will, sollte in das Buch Camps Australia Wide investieren. Dort sind viele free campsites und auch lowcost campsites in ganz Australien aufgelistet. Gleichzeitig habt ihr damit eine Roadmap, falls doch mal die Verbindung eures Smartphones schlecht ist und ihr kein GPS habt. 4. Camping Equipment bekommt man günstig bei Kmart oder auch auf gumtree. Wenn ihr weitere Fragen habt, meldet euch gerne bei mir per Email nadine.koehler@haw-hamburg.de 18