Besonderheiten dezentraler Systeme bei der Biodieselproduktion
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Besonderheiten dezentraler Systeme bei der Biodieselproduktion
Besonderheiten dezentraler Systeme bei der Biodieselproduktion Dipl.-Ing. Steffen Wiegland IBG Monforts Oekotec GmbH & Co. KG São Paolo, 20.05.2005 800.000 2.400.000 700.000 2.100.000 Kapazität neuer Anlagen Durchschnittskapazität Gesamtkapazität 600.000 1.500.000 t/a 500.000 1.800.000 400.000 1.200.000 300.000 900.000 200.000 600.000 100.000 8.000 36.667 36.667 28.750 35.000 41.667 48.600 53.188 47.217 46.956 65.200 300.000 0 0 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 im Bau t/a G e s a m tk a p a z itä t Biodieselproduktion in Deutschland Kostenaufteilung der Kraftstoffalternativen Kraftstoffpreis (ohne Steuern) [€/l] Mineralölsteuer [€/l] Dieselkraftstoff Ökosteuer [€/l] Mehrwertsteuer [€/l] Biodiesel 0,12 0,14 0,00 0,44 0,15 0,32 0,77 EU Richtlinie für Biokraftstoffe • bis 2005: 2,0 % Biokraftstoffe ~ 600.000 Tonnen Biodiesel ~ 600.000 Tonnen Bioethanol • bis 2010: 5,75 % Biokraftstoffe ~ 1.725.000 Tonnen Biodiesel ~ 1.725.000 Tonnen Bioethanol ?? • langfristiges Ziel bis 2020: 20,0 % Biokraftstoffe ~ 6.000.000 Tonnen Biodiesel ??? ~ 6.000.000 Tonnen Bioethanol ??? Besonderheiten des Kraftstoffes Biodiesel + Hohe Cetanzahl = gute Zündwilligkeit + Schwefelfrei = kein “saurer Regen” + Hoher Sauerstoffanteil = weniger Ruß + Gute Schmierstoffeigenschaften = geringerer Motorenverschleiß + Biologisch abbaubar = Resourcenschutz - Lösungsmitteleigenschaften (geeignete Materialien einsetzen) - geringer Mehrverbrauch (0 bis 5 %) - geringer Leistungsverlust (an Leistungsgrenze spürbar) Produktionsweg Biodiesel Biodieselteuerung im Vergleich zum Dieselpreis 1,000 0,200 Mittl. Diesel-Verkaufspreis ab Zapfsäule [€/l] Preis (netto) [€/l] 0,800 0,180 Mittl. Biodiesel-Verkaufspreis ab Zapfsäule [€/l] Differenz 0,160 0,700 0,140 0,600 0,120 0,500 0,100 0,400 0,080 0,300 0,060 0,200 0,040 0,100 0,020 0,000 Jun Sep Dez Mrz 99 99 99 00 Jun Sep Dez Mrz 00 00 00 01 Jun Sep Dez 01 01 01 Mrz 02 Jun Sep Dez Mrz 02 02 02 03 Jun Sep Dez Mrz 03 03 03 04 0,000 Jun Sep Dez 04 04 04 Differenz zwischen Diesel und Biodiesel [€/l] 0,900 Pflanzenölgewinnung und -raffination Standorte zentraler und dezentraler Ölmühlen (Stand 10/98 nach Widmann) Systemvergleich Ölgewinnung Industrielle Großanlagen Dezentrale Kleinanlagen + ausgereifte Gesamtsysteme + hohe Ausbeute (bis 99 %) + hohe, gleichbleibende Qualität + Qualitätsüberwachung + schlechte Saaten möglich + einfache Umstellung auf andere Saaten + Restöl erhöht Futterwert von Kuchen + hohe Qualität möglich + niedriger Investitionsbedarf + geringe Anforderungen an Sicherheit + niedriger Energieverbrauch + kein Abwasser + geringe Anforderungen an Logistik + zusätzliche Wertschöpfung für Landwirt - kostspielige Umstellung - Raffination notwendig - hoher Investitionsbedarf - hohe Anforderungen an Sicherheit - hoher Energiebedarf - viel Abwasser bei Raffination - (Lösungsmittelspuren im Schrot) - Ölreinigung verbesserungsfähig - niedrige Ausbeute (ca. 80 %) - Gefahr von Qualitätsschwankungen - Qualitätsüberwachung - hohe Saatqualität notwendig Quelle: Widmann, B. A.: Gewinnung und Reinigung von Pflanzenölen in dezentralen Anlagen – Einflußfaktoren auf die Produktqualität und den Produktionsprozess. Gelbes Heft Nr. 51. München. 1994 Umesterungsprozess Kat. Raffinerieabhängige Kennwerte der DIN EN 14214 Prüfparameter Ursachen der Grenzwertüberschreitung Gegenmaßnahmen Monoglyceride Umesterungsgrad zu niedrig Kombination der Hilfsstoffe Alkohol und Kalilauge Durchmischung während der Umesterung Diglyceride Triglyceride Raffinerieabhängige Kennwerte der DIN EN 14214 Prüfparameter Ursachen der Grenzwertüberschreitung Gegenmaßnahmen Monoglyceride Umesterungsgrad zu niedrig Kombination der Hilfsstoffe Alkohol und Kalilauge Durchmischung während der Umesterung Gesamtverschmutzung Seifen Waschung, Fraktionierung, evtl. Filtration Neutralisationszahl Freie Fettsäuren, Mineralsäuren Alkaligehalt Katalysatorenreste (meist als Seife) Freies Glycerin Umesterungsgrad, Schlechte Abtrennung des freien Glycerins Diglyceride Triglyceride Gesamtglycerin Raffinerieabhängige Kennwerte der DIN EN 14214 Prüfparameter Ursachen der Grenzwertüberschreitung Gegenmaßnahmen Monoglyceride Umesterungsgrad zu niedrig Kombination der Hilfsstoffe Alkohol und Kalilauge Durchmischung während der Umesterung Gesamtverschmutzung Seifen Waschung, Fraktionierung, evtl. Filtration Neutralisationszahl Freie Fettsäuren, Mineralsäuren Alkaligehalt Katalysatorenreste (meist als Seife) Freies Glycerin Umesterungsgrad, Schlechte Abtrennung des freien Glycerins Diglyceride Triglyceride Gesamtglycerin Flammpunkt Methanolreste Methanolgehalt Schlechte Abtrennung von Methanol Vacuumdestilation Raffinerieabhängige Kennwerte der DIN EN 14214 Prüfparameter Ursachen der Grenzwertüberschreitung Gegenmaßnahmen Monoglyceride Umesterungsgrad zu niedrig Kombination der Hilfsstoffe Alkohol und Kalilauge Durchmischung während der Umesterung Gesamtverschmutzung Seifen Waschung, Fraktionierung, evtl. Filtration Neutralisationszahl Freie Fettsäuren, Mineralsäuren Alkaligehalt Katalysatorenreste (meist als Seife) Freies Glycerin Umesterungsgrad, Schlechte Abtrennung des freien Glycerins Diglyceride Triglyceride Gesamtglycerin Flammpunkt Methanolreste Methanolgehalt Schlechte Abtrennung von Methanol CFPP Ungenügende Additivierung Vacuumdestilation Additivierung im Winter Kreislaufschließung in der Landwirtschaft Vergärungsversuche TU München • Die Substrate „Glycerinphase“ und „Waschwasser“ sind für die CoFermentation in Biogasanlagen geeignet • Die Substrate versäuern schnell und vollständig • Der zu erwartende Gasertrag liegt bei rund 700 m³/t Substratmischung • Gaszusammensetzung 80 % Methan (CH4) 20 % Kohlendioxid (CO2) <100 ppm Schwefelwasserstoff (H2S) 3B-Diesel GmbH, Barnstädt/Germany Qualitätssicherung • Abhängigkeit der Biodieselqualität von Pflanzenölqualität ¾ Kontrollierte Pflanzenölqualität führt zu definierter FSMEQualität; Schnelltestkoffer für Pflanzenölkraftstoffe, vertrieben durch die ASG, Augsburg ist so konzipiert, dass die Einhaltung des Qualitätsstandards für Rapsöl als Kraftstoff sicher überprüft werden kann. • Produkttank mit min. 20 m3 wird vor Freigabe analysiert ¾ Lückenlose Kontrolle der Qualität bei Gewährleistungsansprüchen der Betreiber gegenüber Motorenherstellern • Eingrenzung relevanter Qualitätskennzahlen ¾ Reduzierung der Analysenkosten Biodieselabsatz in Deutschland Kraftstoffgroßverbraucher Tankstellenverkauf 2004: ca. 450.000 Tonnen 2004: ca. 350.000 Tonnen Potential: > 2.000.000 t/a Potential: ??? Zumischung 2004: ca. 250.000 Tonnen Potential: > 1.500.000 t/a In Betrieb Biodieselanlagen in Deutschland 1 Oelmühle Hamburg AG 120 2 Oelmühle Leer Connemann GmbH & Co. KG 100 3 Mitteldeutsche Umesterungswerke Bitterfeld 150 4 Natural Energie West 120 5 Biodiesel Holding GmbH 150 6 Rheinische Bioester GmbH 100 13 7 Campa Biodiesel GmbH 75 8 Biodiesel Wittenberge GmbH 60 9 Bio-Ölwerke Magdeburg 50 10 Thüringer-Methylesterwerke GmbH & Co. KG 45 11 11 Petrotec GmbH 35 12 SARIA Bio-Industries GmbH & Co. Verw. KG 12 4 13 Biodiesel Bokel GmbH 10 6 14 Hallertauer Hopfen-Verwertungsgesellschaft 8 15 Landwirtschaftliche Produkt- Verarbeitungs GmbH 5 16 GREENPOWER Umwelttechnik Oranienburg 10 17 BioWerk Sohland GmbH 5 18 BKK Biodiesel GmbH 4 19 Verwertungsgenossenschaft Biokraftstoffe 2 20 EOP Elbe Oel AG 30 21 Biodiesel Kyritz GmbH 30 22 Kartoffelverwertungsges. Cordes & Stoltenburg GmbH & Co. 15 23 BioWerk Kleisthöhe GmbH 5 24 Delitzscher Rapsöl GmbH & Co. KG 5 25 Rapsveredelung Vorpommern GmbH & Co. KG 37 26 3B-Diesel GmbH 1 22 25 2 1 12 20 2116 8 24 9 26 15 24 18 3 10 19 7 14 5 17 Biodiesel ökologisch sinnvoll?! Emissionsmessungen im 13-Stufen-Test (im Vergleich zu mineralischem Dieselkraftstoff) Kohlenmonoxid: 60 % Kohlenwasserstoff: 40 % Stickoxid: 103 % Partikelmasse: 60 % Partikelanzahlverteilung: Nukleationsbereich deutlich erhöht, Akkumulationsbereich Absenkung um Zehnerpotenz Aromaten: Xylole, Ethylbenzol u. Toluol nicht detektierbar, Benzol weniger als 25 % Alkene und Ethine: Weniger als 60 % Aldehyde und Kethone: Ca. 66 % Gentoxikologisch: Größte Teil organisch löslich, 25 – 30 % der mutagenen Wirkung Munack, A.; Schröder, O.; Stein, H.; Krahl, J.; Bünger, J.: Systemarische Untersuchungen der Emissionen aus der motorischen Verbrennung von RME, MK1 und DK. Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) , Sonderheft 252, Braunschweig, Coburg und Göttingen im Mai 2003 Biodiesel volkswirtschaftlich sinnvoll?! Rund 50 % der Steuermindereinnahmen aufgrund von Verzicht der Mineralölsteuer fließen durch direkte Entstehung von Arbeitnehmereinkommen und Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen zurück.(1.) Zusätzliche Einnahmen für Sozialversicherung. (1.) Die Kosten der CO2-Einsparung betragen unter Berücksichtigung von N2O-Emissionen ca. 72 €/t CO2eq . (2.) Verringerte strategische Abhängigkeit von OPEC-Staaten. Verlängerung der Reichweite der Erdölreserven. Verringerung der Importabhängigkeit bei Protein-Futtermitteln. (1.) Schöpe, M.; Britschkat, G.: Gesamtwirtschaftliche Bewertung des Rapsanbaus zur Biodieselproduktion in Deutschland. Ifo Schnelldienst 6/2002 – 55. Jahrgang (2.) Scharmer, K.: Energie- und Umweltbilanz Rapsölmethylester. GET – Gesellschaft für Entwicklungstechnologie mbH. (Hrsg.: UFOP – Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V.) Kontakt: IBG Monforts Oekotec GmbH & Co. KG An der Waldesruh 23 D-41208 Mönchengladbach Germany Tel.: +49 (0) 2166/8682 90 Fax.:+49 (0) 2166/8682 44 http://www.ibg-monforts.de oekotec@ibg-monforts.de