Spanien – Marokko September 2006

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Spanien – Marokko September 2006
Tarragona – Cartagena – Malaga – Tanger – Fes –
Cadiz – Toledo - Madrid
Spanien – Marokko
Sept.2006
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Juli 2006:
Helm ruft an und jammert über die Entfernung des Trips. Wie uns wohl der Hintern weh tun
wird bis wir erst mal in Spanien sind etc. etc. und überhaupt. Obwohl, wo er recht hat, hat er
recht.
Wir prüfen die Möglichkeit mit der Bahn nach Narbonne. Passt zeitlich nicht und ist
arschteuer.
Ich denke nach und mir fällt ein ganz besonderer Freund ein.
Riche.
Wir treffen uns und er managt das Ganze vorbildlich. Mit seiner Spedition werden die
Motorräder 1 Woche vor unserem Trip nach Lloret de Mar gebracht und wir fliegen mit Ryan
für 25 € nach Girona. Dort wird uns Riches Kumpan Erich abholen, welcher für uns die
Maschinen untergebracht hat.
22.September 2006, Start.
Klappt alles hervorragend.
Von Lloret starten wir los Richtung Tarragona. In Tarragona verfahren wir uns zig mal bis
wir das gebuchte Hotel AC Tarragona finden, an dem wir mindestens schon dreimal
vorbeigefahren sind.
Wir lassen uns eine Empfehlung für ein Restaurant geben und gehen dort essen. Das Essen ist
nicht weiter erwähnenswert, der Wein allerdings schon. Ein Rioja ( sprich Riocha ) 1999. Als
eingeschworener Weinliebhaber Burgunds löst dieser Tropfen wahre Begeisterungsstürme
aus. Ein Traum. Das Essen besteht aus mehreren kleinen Dingen und das Ganze endet mit
einem Dämpfer, nämlich, wie soll es anders sein, mit der Rechnung.
€ 76,- für zwei Nasen. Unglaublich und weit über der Schmerzgrenze. Der Service war
allerdings vorbildlich.
Samstag, 23.09.2006:
Ich will morgens gleich in die Markthallen um zu fotografieren, verlasse das Hotel um 7.00h,
es gießt in Strömen. Die Markthallen öffnen erst um 10.00h! Man glaubt es nicht. Also nix da
mit Photos, frühstücken, Regenkombi an und auf Richtung Alicante, was heute unser Ziel sein
soll. Nach ca. 400km hört es auf zu regnen, wir verpassen Alicante und landen in Cartagena.
Unsere Schuhe sind inzwischen schon bis Oberkante mit Wasser„gefüllt“. Echt toll, und das
in Spanien.
Unterwegs halten wir an einem kleinen Laden, voll gehängt mit geräucherten Schweinehaxen,
die Ganze schon für € 20,-. Bloß jetzt noch nicht einkaufen, mit unseren bescheidenen
Transportmöglichkeiten müssen wir gut haushalten.
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In Cartagena suchen wir uns ein Hotel und landen im „Carlos III“. Absolutes Schmuddelhotel
und das für 78€.
Frisch gemacht und auf nach Downtown.
Die Empfehlungen des Hotels waren lieblos und nur Touristennepp. Wir landen in der City in
einem durchschnittlichen Restaurant mit Bedienung von der anderen Fakultät. Tapas,
Schwertfisch, Bier, 45 €uros, das sind immerhin 90 Mark. Das Essen ist nicht schlecht aber in
keiner Relation zum Preis. Anschließend dermeln wir durch die Stadt und finden den
Ausklang in einer Bar neben unserem Hotel. Wir machen hier eine Cognac-Probe spanischer
Sorten. Helm kennt sich aus und der Favorit ist eindeutig „Carlos I“. Wirklich exzellent. Ganz
im Gegensatz zu unserem Hotel Carlos III.
Sonntag, 24.09.2006:
Der erste Blick zum Fenster raus, blauer Himmel, das passt.
Krempel zusammengepackt und wir verlassen Cartagena Richtung Malaga. Das werden
ungefähr 400km mit jeder Menge
Serpentinen hoch und wieder runter zum Meer. Das Meer erblicken wir dann bei Aguilas zum
ersten Mal.
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Gegen 16.30h erreichen wir das gebuchte Hotel Malaga Centro.
Bei Gott nix Besonderes, aber alles picobello sauber und die Maschinen sind sicher
untergebracht. Abends in einer Tapas-Bar etwas gegessen. Ganz knapp an der Kotzgrenze,
zwei Bier und dann noch 2 Drinks in einer Bar. Nach 2 Minuten unterbricht mich Helm in
meinen Erzählungen mit der Meldung, das ist eine Tunten-Bar. Ich blicke mich um und gebe
ihm Recht. Ich würde so etwas nie feststellen.
Montag 25.09.2006:
Frühstücken und ab in die City Malagas.
Interessante Geschäfte in einer geschichtsträchtigen Umgebung.
Die Markthallen sind unbedingt erwähnenswert. Alles von erstklassiger Qualität. Und eine
gigantische Auswahl von allem.
Das Kilo für 18,-€uro oder für 66.-€uro !
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Um den Schweineschinken wird hier ein Aufsehen gemacht, ähnlich dem in Burgund mit dem
Wein. Der eine kostet € 18,- das Kilo, der andere € 66,- das Kilo. Ob das wohl einer
rausschmeckt. Inzwischen weiß ich, dass man das sehr wohl rausschmeckt.
Dann auf die Mopeds und ins Landesinnere. Nix erwähnenswertes.
Doch!
1. Helm schmeißt sein Moped um und ein Stück vom Kupplungshebel bricht ab.
2. Wie die Spanier mit der Natur umgehen ist wirklich unglaublich. Müll wird hier überall
ohne nachzudenken in der Natur entsorgt.
Dann durchkreuzen wir Malaga in alle Himmelsrichtungen. Das Thermometer hat inzwischen
37° erreicht und man spürt wie einem im Helm der Schweiß rechts und links an der Schläfe
runter läuft.
Die Dusche dann im Hotel ist unbeschreiblich.
Abends nach „Marco Polo“ das Restaurant ausgesucht. Alles was hier geschrieben wird ist
absoluter Scheiß. Also was den Teil „Essen“ betrifft. Kultur bleibt ja bekanntlich bestehen.
Unbedingt erwähnenswert: Malaga wurde zur Geburtsstadt Picassos ernannt. Im Picasso
Museum sind 200 Werke des Künstlers zu bestaunen. Wir haben uns alle 200 Werke nicht
angesehen!
Nach intensivem Studium des Nachtlebens machen wir uns auf den Heimweg, bzw. auf ins
Hotel und schließen Malaga ab.
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Dienstag, 26.09.2006:
Frühstücken, packen und dann bei bestem Wetter von Malaga nach Algeciras. Von hier aus
wird mit der Fähre übergesetzt.
Wir fragen uns durch, kaufen die Tickets, pro Nase mit Maschine €125,- für Hin-und
Rückfahrt, fahren auf die Fähre und los geht’s nach Afrika, bzw. Marokko.
Zeitverschiebung zu Spanien – 2,00 Stunden.
Der Ticketverkäufer weist uns darauf hin, beim Einlösen des Tickets darauf zu achten nur
Mitarbeitern von „Nautas“ unser Ticket zu geben, da sich auch anderes Gesindel rum treibt
und einem die Karten abnimmt. Toller Anfang. Wie soll man dann die einen von den anderen
unterscheiden?
Adios Europa.
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Die einen müssen telefonieren………….
……….die anderen nachdenken!
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Wir verlassen die Fähre und jetzt machen wir erste Bekanntschaften mit der marokkanischen
Mentalität. Der Zollbeamte will cash, dessen Gehilfe will cash und nachdem keiner mehr
Geld will dürfen wir, nachdem wir auch noch polizeilich erfasst wurden, das Fährgelände
verlassen und suchen nun das gebuchte Hotel Rembrandt.
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Mit viel Bestechung scheint das Hotel wenigstens einen Stern bekommen zu haben.
Türen, Böden, Tapeten, Vorhänge und das Bad ( allerdings mit Wasserspülung ), alles wie zu
Zeiten Honeckers in der Täterä. Hoffentlich holen wir uns hier beim Schlafen nix. Man hat
unweigerlich das Gefühl, es scheint einen überall zu gribbeln. Vermittelt übrigens durch
Sahara-Wings in München, welche sich die Spezialisten für Marokko nennen. Schon die
unfreundlichen Telefonate hätten mich stutzig machen müssen.
Ankunft am Hotel Rembrandt.
Blick hinten zum Hotel raus. 1,00 !
Blick ins Zimmer mit DDR-Mief.
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Wir erwägen trotz Buchung zweier Nächte schon morgen wieder weiter zu ziehen.
Dann machen wir mit einem Hotel-Gentile Bekanntschaft. Abdul.
Dieser wird zu unserem Guide ernannt.
Auf geht’s in die City Tangers.
Wir essen typisch marokkanisch:
Salat: sehr marokkanisch! Wie bei uns.
Eiertandler in Tanger.
Suppe: undefinierbare Gemüsesuppe.
Dann Hackfleisch mit Blätterteig und mit Puderzucker bestreut. Hat was. Wird einem nicht
gleich schlecht davon!
Abschluss ist Cous Cous, also Reis mit Huhn und Gemüse, schwächlich gewürzt. Nix davon
animiert einen zum Nachkochen. ( Wie Marco Polo erwähnt.)
Wir kaufen in einer marokkanischen Apotheke allerhand Nützliches ein und erleben das
Treiben der Stadt. Alles andere als langweilig.
Can I smoke inside the Apotheke?
Yes, of course. (Bei den Preisen!)
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Es gibt unglaublich viele Dinge, die mich anmachen, z.B. eine Wasserpfeife und und und.
Der Händler meint, die Wasserpfeife sei ein „old piece“. Ich:“ Wahrscheinlich 14 Tage“.
Er:“ Eher weniger“ und grinst. Absoluter Profi. Aber sympathisch.
Allerdings sind unsere Gepäckkapazitäten bekanntlich begrenzt und so muss genauestens
gehaushaltet werden.
Es ist Ramadan und exakt um 18.20 bewegt sich kein Mensch mehr auf der Straße und es ist
gespenstisch ruhig. Jetzt sausen die Muselmänner alle heim zu Mutti, weil jetzt gegessen
werden darf.
Was sich hier unter „Nachtleben“ abspielt kannste vergessen. Trotz Guide wird das nichts,
also ab ins Hotel und versuchen irgendwie zu schlafen.
Um 04.15 wache ich auf und denke, mich laust der Affe. Da wird durch Lautsprecher deren,
tja wie soll man dazu sagen, vielleicht ‚Gesinge Richtung Mekka’, übertragen.
Mittwoch, 27. September 2006
Das mit dem ‚gleich wieder weiter fahren’ verwerfen wir und ziehen uns den geplanten Tag in
Tanger doch noch rein. Wenn man sich in den Zimmern was einfängt, hammer’s eh schon.
Abdulh kommt mit einem Taxi-Driver und wir machen uns auf zu den 14km entfernten
Herkulesgrotten, in denen der Held der griechischen Mythologie gelebt haben soll nach dem
er die Meerenge von Gibraltar geschaffen hat. Wer’s glaubt!
Wie kann ein Mensch nur denken, mit so einem
Hut ernst genommen zu werden?
Es kommt allerdings noch schlimmer.
Der Blick aus der Grotte hinaus, das ist
tatsächlich der Umriss Afrikas.
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Anschließend zum Cap Spartel, dem Punkt, wo sich Mittelmeer und Atlantik treffen.
Cap Spartel
Die Begeisterung hält sich sehr in
Grenzen.
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Dann in die Marktgegend mit wirklich allen Facetten.
Fischmark, Geflügelmarkt, Gemüsemarkt.
Unmengen von Oliven. Wirklich klasse.
Bei der Herstellung von Stoffen darf ich nach Rücksprache (allerdings nur bei zweien)
fotografieren.
Das sind Arbeitsbedingungen!
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Ich weiß nicht….. !
Monaco würde sagen:
Spatzl,meinst nicht,dass ich recht
blöd ausschau?
(Der dachte im Ernst, ich nehm das!)
Nach den Besichtigungen ist mir schlecht. Das lässt sich nur durch einen Restaurantbesuch
noch steigern.
Sieht aber ganz hübsch aus…..!
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Wir kehren in ein zweites Restaurant ein um den gleichen Scheiß wie gestern serviert zu
bekommen. Nur schlechter und teurer. Schon am zweiten Tag hängt uns die Cous Cous
Pampe zum Hals raus.
Übrigens ist Cous Cous (Abdulh:“very good food“) gelber Reis mit zwei Mohrrüben und
einem gekochten Hühnerflügel. Ich wusste das nämlich vorher nicht. Das kostet dann in
Marokko zwischen 12 und 16 €uro!!!
Ich bin wieder einmal an dem Punkt angelangt, wo ich mir überlege auf’s Essen ganz zu
verzichten. Hatten wir ja schon einige Male.
Überhaupt ist das Bescheißen hier in eine Kategorie gelangt die seinesgleichen sucht. 50 €uro
sind eigentlich gar nichts hier.
Auf dem Weg zum Hotel kommen wir wieder am Hotel El Minzah (Top-Hotel) vorbei,
allerdings seit unserer Ankunft in Tanger schon zum dritten Mal. Und jedes Mal erzählt uns
Abdulh den gleichen Mist dazu. Ich sage aber nichts dazu und mime einen auf erstaunt.
So Tanger, das war’s. Wir sehen uns, wenn alles glatt läuft, nur noch einmal. Zum Übersetzen
mit der Fähre nach Algeciras. ( Es lief dann auch alles glatt!)
Lieber Leser, Sie sollten noch nicht einmal dran denken, hier länger als 2 Tage zu verweilen.
Und das was im Reiseführer von Marco Polo steht ist, wie Alf sagen würde, gequirlte
Mäusekacke.
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Donnerstag, 28.September 2006:
Frühstücken, Motorräder beladen und auf nach Fes.
Tja, Helme, Du wolltest Dich ja nicht fotografieren lassen!
Bei dunkelgrauem Himmel und immer wieder einzelner Tropfen verlassen wir Tanger.
Es liegen nun 320 km vor uns. Was wir hier unterwegs beobachten können ist alles andere als
schön oder etwa pittoresk.
Am Straßenrand liegen tote Esel um die sich kein Mensch kümmert. Tote Ziegen und
niemand nimmt sich derer an.
Müll, Dreck und Gestank ohne Ende.
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Die Landschaft gleich einer trostlosen Mondlandschaft. Trotzdem weiden hier Kühe, Ziegen
und Schafe. Es sieht aus, als ob die Viecher sich von Dreck ernähern. Hier ist nichts Grünes,
nichts Frisches nichts Positives. Doch, kleine Jungs, welche schon von Weitem uns zurufen
und winken. Die Faszination von Motoren ist doch überall zu spüren.
„Ich sollte mir auch so ein „Ding“ zulegen.“
„Wo sind eigentlich meine Fluppen?“
Wir tanken und danach stinken die Motorräder wie ein Trabi 601. Der Sprit ist also sehr
minderwertig, kostet aber wie bei uns. In Spanien war er allerdings günstig. € 1,09.
Nach 41/2 Stunden erreichen wir Fes. Schon am Ortseingang während der Fahrt spricht ein
Mopedfahrer Helm an und übernimmt dann die Führung zum Hotel Crown Plaza.
Rein zufällig ist dessen Bruder Guide und kann uns heute Nachmittag Fes zeigen.
Kostet 12 €. Und uns zusätzlich Nerven ohne Ende.
Das ist Fes. Toll, oder?
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Das Hotel ist ein typisches Haus einer Hotelkette, mit allen zu erwartenden Annehmlichkeiten
in dieser Preisklasse. Pro Nacht 95,Also auf geht’s, unser Guide bzw. unser Guido wartet um 14.00h um die Ecke. Er traut sich
nicht zum Hotel. Da muss mal was gewesen sein. Die wissen wahrscheinlich, dass der ein
Gauner ist.
Helm als erstes zu unserem Guido: “Keine Paläste und keine Buchten!“ Ich:“Helm wir sind in
Fes, also über 300km vom Meer entfernt, da gibt’s keine Buchten.“ Helm: „ Ach was!“
Jetzt werden wir überall hingeführt, wo er Geld mit verdient. Man kann so zwar vieles erleben
und sehen wird aber wie überall in Marokko richtig sauber beschissen. Trotzdem kaufen wir
einiges an Sinnvollem und vieles an Sinnlosem ein.
Die Gerbereien von Fes.
Arganöl, der Liter für 20€. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich, das sei die Krönung der
Bescheisserei. Es sollte noch dicker kommen.
Ist ein ausgezeichnetes Öl und kommt nur in Marokko vor.
Im Marco Polo steht: Wenn man dann zu Hause mit dem Öl Salat zubereitet, macht das Lust,
Marokko bald wieder zu bereisen. Man muss sich diesen Unsinn auf der Zunge zergehen
lassen.
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Vor Antritt der Tour beteuert er für uns zu handeln, wenn wir etwas haben wollten. Machen
tut er das nur ein einziges Mal. Beim türkischen Honig für 2 €uro. Ansonsten sitzt er
irgendwo in der Ecke und ich zerff mit den aufdringlichen Händlern rum. Helm sitzt übrigens
gemütlich auf einem Sofa und trinkt Pfefferminztee und fragt mich dann, wieso ich mich mit
denen angelegt habe. Weil ich nicht kaufen wollte!
Einer wollte mir einen Spiegel verkaufen, wirklich ein sehr schönes Stück.
Für Petra: Mit Intarsien von Kamelknochen! Toll, gell?
Er verlangt € 550,-. Ich denke mir, wenn ich richtig wenig biete, komme ich schnell wieder
hier raus. Biete als 250,-.
Er ist einverstanden! Ich verlasse fluchtartig den Laden und betone nur, ich wolle eben nicht
kaufen. Er verfolgt mich bis auf die Straße und meint zu Helm, wie er mit so etwas
Verrücktem wie mir klar kommt. Arschloch!
Wasserpfeifen-Gentile. Die hab ich dann gekauft. Den Preis behalte ich lieber für mich! Das
war dann die Krönung der Bescheisserei überhaupt.
Ich bin glitsch nass geschwitzt und teile unserem Guido mit dass jetzt Schluss ist mit den
Besichtigungen und er solle ein Taxi rufen wir wollten heim.
Auf die Restaurantempfehlungen höre ich schon gar nicht mehr hin. Für morgen schlägt er
uns eine Tour (Dauer 4 Stunden) für sage und schreibe 90€ vor, um die Flora und Fauna im
Atlasgebirge zu bestaunen. Da wollen wir doch lieber etwas anderes bestaunen, beschließen
Fes morgen wieder Richtung Europa zu verlassen und beenden den Abend bei ‚Happy Hour’
im Hotel.
Das Essen im Restaurant ist marokkanische Abzocke. Wein, die Flasche nicht unter € 48,- bei
dürftiger Qualität. Das Essen bei uns ca. 11,-€ hier 27,Wer Marokko zweimal besucht, kann das nur im Sinne seiner Firma machen müssen oder
hat, wie Franky sagen würde, unweigerlich einen Treffer.
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Freitag, 29. September 2006:
Wir entschließen uns dieses Land auf dem kürzesten Weg wieder zu verlassen.
Die Rückfahrt von Fes nach Tanger verläuft absolut unkompliziert.
Die toten Esel und Ziegen liegen immer noch da, inzwischen machen sich Hunde daran zu
schaffen. Dies für unsere Marokko-Interessenten!
In Tanger bei der Abfertigung hält wirklich jedes kleine Grenzarschloch die Hände auf. Jeder
schiebt sich cash in die Tasche. Und um möglichst schnell und „uhgschtreift“
durchzukommen macht man da eben mit.
Auf der Überfahrt kommt Helm mit einem Ami ins Gespräch. Dieser hat versucht mit den
Marokkanern Geschäfte zu machen. Aussichtslos.
Wir sind endlich auf spanischer Seite.
Allein die Art und Weise wie wir hier jetzt kontrolliert werden ist nicht im Geringsten mit den
Marokkanern zu vergleichen. Sachlich, korrekt und höflich. Sogar der Polizist bei der
Ausfahrt aus dem Hafengelände, welcher mich wieder einmal auf das Fahren ohne Helm
hinweist, tut dies nett.
All die üblen Schlampereien der Spanier der Umwelt gegenüber sind nichts gegen das, was
wir in Marokko beobachtet haben.
Von Algeciras geht es nun dem Meer entlang Richtung Cadiz. Als erstes besorgen wir
allerdings unseren Maschinen wieder richtigen Sprit.
Das Fahren gestaltet sich bei blauem Himmel traumhaft und nach ca. 1,5 Stunden erreichen
wir Cadiz. Das Gefühl aus dem Muselland wieder draußen zu sein ist herrlich und überkommt
einen immer wieder. Wir sind jetzt seit 12 Stunden unterwegs und haben 500km
zurückgelegt.
Im Hotel Puertatierra ist der Empfang freundlich und die Zimmer sind sehr schön, man fühlt
sich hier wohl. Ist wirklich empfehlenswert.
Hotel Puertatierra
Avenida de Andalucia, 34
11008 Cadiz
0034 956 272 111
www.hotelesmonte.com
Auf Empfehlung der Dame am Empfang gehen wir in ein spanisches Restaurant, essen und
trinken ausgezeichnet.
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Samstag, 30. September 2006:
Wir bleiben in Cadiz und werden uns morgen Richtung Madrid auf den Weg machen.
Cadiz ist übrigens die älteste europäische Stadt. 1100 v. Chr.
Frühstück im Hotel. Gleiche Preiskategorie wie Fes und ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Das Personal nett, aufgeschlossen und hilfsbereit, in Fes stehen drei Livrierte rum und tun
keinen Finger krumm. Die Auswahl in Cadiz perfekt, in Fes zum Heulen.
Dann in die City.
Uns fällt auf, dass es hier (nach Samstag Abend: weit..) überdurchschnittlich viel hübsche,
attraktive und sehr gepflegte Frauen gibt. Oder sind das einfach nur Mangelerscheinungen?
In Marokko ist mir nur eine einzige Marokkanerin aufgefallen. Wird sich wohl nie raus finden
lassen.
Wenn man in der Fremde ist und nichts Vertrauliches oder Bekanntes hat, ist es schön, Dinge
zu hören, die einen an die Heimat erinnern. Beim Betreten des Aufzuges zum Beispiel:
„Dicker zieh dr Kessel eih, dass Dier zugeht“.
Einkaufen in Cadiz: Echt klasse.
Am Abend gehen wir in die Altstadt, essen gut und kommen aus dem Staunen über diese
phantastische Stadt nicht mehr raus. Diese Gassen, diese teilweise schon mit sehr viel Liebe
restaurierten Gebäude, die Kathedrale, die Geschäfte, die Mode, und…..die Preise im Bereich
Bekleidung, alles umwerfend. Die spanischen Frauen allerdings auch!
Aber, um hier jeden Zweifel aus dem Weg räumen zu wollen, alles nur positiv. Hier wird
nicht nur gemotzt, was schön ist wird auch so gesehen und darüber berichtet.
Zufall: Wir sind in einer der malerischen Gassen und sehen von Weitem zwei afrikanische
Figuren vor einem Eingang stehen. Helm meint, da gibt es afrikanische Kunst. Ich gehe hin
und stelle fest, es ist eine Bar. Wir gehen rein, bestellen und einer der Barkeeper ist ein
Mitschüler aus der Abi- Klasse meiner Tochter. Hannes aus Hessental, netter und
sympathischer Kerle, wir unterhalten uns und können den Zufall nicht so recht begreifen.
Sachen gibt es auf dieser Welt, die gibt’s gar nicht.
Fazit zu Cadiz: Wenn es die Möglichkeit, mit Ryan oder etwas ähnlichem nach Cadiz zu
kommen, gibt, ist das unbedingt lohnenswert und, wie wir meinen ein wirklicher Geheimtipp.
Strand, Essen, Shopping und Wetter, alles perfekt. Also, auf geht’s!
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Halt, doch nicht alles perfekt, bzw, kommt das, wie immer, auf den Standpunkt des
Betrachters an.
Hier die Immobilienpreise für Cadiz. Für Schwäbisch Hall wäre das aus meiner Sicht
allerdings hochinteressant.
4-Zimmer Whg.
207 m²
€ 735.639,-
1-Zimmer Apt.
27 m²
€ 82.760,-
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2-Zimmer-Whg.
65 m²
€ 214.200,-
Sonntag, 1. Oktober 2006:
Morgens bei blauem Himmel verlassen wir Cadiz in Richtung Sevilla. Dann weiter nach
Cordoba und jetzt auf der N431 übers Land, um dann die letzte Nacht in Toledo zu
verbringen.
Durch die Sierra Morena Richtung Toledo
Wir haben heute über 500km zurückgelegt.
Wir nehmen uns ein Hotel und machen uns gleich auf in die Innenstadt.
Ein wirklich hübsches Städtchen mit einer allerdings sehr ärmlichen Gastronomieszene. Die
meisten Menschen sitzen, man glaubt es kaum im Freien vor Mc Donalds. Das Gros
allerdings nicht junge Menschen, sondern mehr die gesetzteren Jahrgänge. Nachdem die
Empfehlung des Hotels nix war, landen wir in einem weiteren Restaurant, was sich als Flopp
erweist.
Montag, 2. Oktober 2006
Am nächsten Morgen sind es 13°, aber blauer Himmel und wir fahren Richtung Madrid.
Inzwischen zum Wahrzeichen Spaniens erklärt. Osborne’s Stier
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Wir entschließen uns gleich zu Riches Spedition in Alcala de Henares zu fahren, da das mit
Sicherheit einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Inzwischen sind es 30°. Klappt alles
hervorragend. In Alcala frage ich einen Geschäftsmann nach der Straße. Ohne lange zu
überlegen setzt sich dieser in seinen Wagen und weist uns an, ihm zu folgen. Das sind die
gewissen Kleinigkeiten, die genau den positiven und bleibenden Eindruck einer Reise
hinterlassen. Uns wurde bei Fragen (in Spanien!!) immer nett und freundlich weiter geholfen.
Wir stellen hier die Motorräder ab, welche dann mit dem LKW nach Deutschland gebracht
werden.
Das war’s. Gut gemacht, Ladies !
Anschließend gehen wir ins Corte del Ingles, ein Kaufhaus von allererster Qualität, welches
für jeden Spanier ein Begriff ist. Gigantisch ist die Lebensmittelabteilung. Die
Schweinehaxen, der kulinarische Mittelpunkt Spaniens, in einer unvorstellbaren Auswahl und
Qualität. Fisch und Meeresfrüchte, unglaublich in Art und Vielfalt.
Von hier aus nehmen wir uns dann ein Taxi und lassen uns zum Airport bringen. Der Rest ist
dann der übliche zähflüssige Scheiß. Wir fliegen mit German Wings und man kann nichts
Negatives berichten, netter und vor allem perfekter Service an Bord und pünktlich sind wir
auch noch.
Wir sind mit recht etwas stolz und erleichtert, alles unbeschadet überstanden zu haben. Es
waren somit insgesamt 3.300km und nur ein Tag, den wir im Regen fahren mussten.
Helme, des hemm mer wieder sauguat nobrocht !! Danke.
Muchos gracias Richard Frank. Perfekt organisiert.
Großes Lob an Frau Kamrani von Thassos Reisen in Obersontheim ( 07973-1498) für die
Hotel-Koordinationen. Klasse Service.
Tadel an Sahara Wings in München, den Spezialisten für Marokko und dort insbesondere
Frau Müller, also nicht 089- 590 19 900 anrufen. Das bringt jedes andere Reisebüro besser
hin.
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