Polizeiliche Aufbauhilfe in Afghanistan
Transcription
Polizeiliche Aufbauhilfe in Afghanistan
Polizeiliche Aufbauhilfe in Afghanistan www.auswaertiges-amt.de | www.bmi.bund.de Vorwort von Bundesminister Dr. Frank-Walter Steinmeier Nach Jahrzehnten des Krieges und der Zerstörung begann im Dezember 2001 eine neue Epoche für Afghanistan: Mit dem Petersberger Abkommen wurde die Grundlage für den politischen und wirtschaftlichen Wiederaufbau des Landes geschaffen. Deutschland hat sich seitdem sowohl finanziell als auch personell in erheblichem Umfang am Wiederaufbau Afghanistans beteiligt. Zwei Elemente der Zusammenarbeit ragen besonders heraus: Das Engagement der Bundeswehr für Sicherheit und Stabilität im Lande und die Übernahme der Verantwortung für den Aufbau der afghanischen Polizei. Der Aufbau einer rechtsstaatlichen, professionellen Polizei und Grenzpolizei in Afghanistan ist nach wie vor eine gewaltige Herausforderung – in erster Linie für die Afghanen selbst, aber auch für uns als „Paten“. Wir sind uns dieser großen Verantwortung bewusst, denn wir wissen um die Bedeutung dieses Projektes. Es geht um die Sicherheit, die Stabilität und die wirtschaftliche Entwicklung Afghanistans. Sie muss in unser aller Interesse liegen. 40 deutsche Polizeiberater und ein Sonderbotschafter beraten das afghanische Innenministerium seit nunmehr vier Jahren beim Aufbau einer neuen Polizei vor Ort. Sie bilden nicht nur Polizistinnen und Polizisten aus, sie entwickeln auch ein afghanisches Aus- und Fortbildungswesen und koordinieren die internationale Unterstützung für Polizei und Grenzpolizei in Afghanistan. In Berlin koordinieren das Auswärtige Amt und das Bundesministerium des Innern diese Tätigkeiten. Heute können wir auf vier produktive Jahre der Zusammenarbeit mit unseren afghanischen Partnern zurückblicken. Die afghanische Polizei ist in den meisten Kernbereichen wieder einsatzfähig. Das ist ein großer Erfolg. Aber viel bleibt noch zu tun. In allen Landesteilen muss ihr Aufbau vorangetrieben werden. Die Polizei braucht eine Struktur, die ihre Professionalität auch dauerhaft gewährleistet. Eine große Aufgabe der nächsten Jahre wird die Reform von Polizei und Innenministerium sowie der Aufbau eines funktionierenden Grenzschutzmanagements sein. Ende Februar werden wir auf der 2. Doha-Konferenz gemeinsam mit unseren afghanischen Partnern dafür werben, dass die Nachbarn Afghanistans sich am Aufbau gemeinsamer regionaler Strukturen der polizeilichen Zusammenarbeit und der Grenzsicherung beteiligen. Unser Engagement für den Polizeiaufbau in Afghanistan reicht aber über das Projekt selbst hinaus: Es hat das Potenzial, zum Modell für Friedenssicherung, Stabilisierung und Schaffung von Sicherheit zu werden und damit auch Teil einer Strategie, mit der den neuen globalen Herausforderungen durch Terrorismus und grenzüberschreitende Kriminalität auch über die Grenzen Afghanistans hinaus begegnet werden kann. Dr. Frank-Walter Steinmeier Bundesminister des Auswärtigen 1 Vorwort des Bundesministers Dr. Wolfgang Schäuble Seit Anfang 2002 hat Deutschland die internationale Führungsrolle beim Aufbau einer modernen Polizei in Afghanistan. Für unser Land ist es eine Überzeugung und Verpflichtung zugleich, zusammen mit den internationalen Partnern, Afghanistan bei einer staatlichen Kernaufgabe zu unterstützen. Nach Jahren der Kriege und bewaffneten Konflikte braucht die junge Freiheit Afghanistans vor allem Sicherheit. Durch den Wiederaufbau einer professionellen, ethnisch ausgewogenen und rechtsstaatlichen Polizei gewinnt der afghanische Staat sein Gewaltmonopol zurück – zur Sicherung von Frieden und Freiheit aller Bürgerinnen und Bürger Afghanistans. Deutschland sieht es als seine vorrangige Aufgabe an, durch eine Vielzahl von Ausbildungs- und Ausstattungsprojekten die afghanische Polizei in allen Bereichen umfassend zu unterstützen. Daher entsendet Deutschland hoch qualifizierte Polizistinnen und Polizisten der Bundespolizei, des Bundeskriminalamtes und der Bundesländer nach Kabul sowie in weitere Außenstellen. Über Aus- und Fortbildungsprojekte vermitteln wir unsere Überzeugung, dass Rechtstaatlichkeit, effiziente Strafverfolgung und Gefahrenabwehr sich gegenseitig bedingen. In diesem Sinne konnten auf deutsche Initiative und mit deutscher Hilfe bisher über 63.000 Polizistinnen und Polizisten in Afghanistan aus- oder fortgebildet werden. Begünstigt durch historisch gewachsene, enge und vertrauensvolle Beziehungen zu Afghanistan leisten unsere deutschen Kolleginnen und Kollegen eine überzeugende Arbeit, die sich unter den Afghanen großer Anerkennung erfreut. Diese positive Zwischenbilanz macht Mut für die Zukunft. Doch die Sicherheit Afghanistans braucht auch weiterhin die Unterstützung Deutschlands und der internationalen Staatengemeinschaft. Daher entspricht es der kontinuitätsorientierten Sicherheitspolitik der Bundesregierung, die zunächst bis Ende 2005 befristete Entsendung von Beamtinnen und Beamten vorerst um ein Jahr zu verlängern. Deutschland will auch in Zukunft seinen Beitrag leisten bei der Bewältigung so zentraler Aufgaben wie zum Beispiel effektiver Grenzsicherung und der Verbesserung der regionalen Zusammenarbeit. Deutschland steht zu seiner Verantwortung in Afghanistan: im Interesse eines befreundeten Landes, aber auch im sicherheitspolitischen Interesse Deutschlands und Europas. Dr. Wolfgang Schäuble Bundesminister des Innern 3 1 Bisherige Ausdehnung in den Provinzen Hintergründe 6 Einzelne Aufbauprojekte 1. Ausgangssituation 2. Reform der Sicherheitsbereiche 3. Zeitliche Entwicklung 6 6 7 1. Reorganisation der afghanischen Polizei 2. Uniformierte Polizei 3. Kriminalitätsbekämpfung 4. Grenzpolizei 5. Rauschgiftbekämpfung 6. Frauen in der Polizei 2 Das Projektbüro Polizei Kabul 8 1. Aufgaben 2. Mitarbeiter 8 9 Schwerpunkte im Jahr 2006 Zum Schluss 3 Hilfe bei der Aus- und Fortbildung, Ausstattung 10 1. Ausbildung – Polizeiakademie Kabul 2. Fortbildung 3. Ausstattung 4 10 12 12 Anhang I + II 5 THEMEN DER INNENPOLITIK 4 Inhalt 14 16 16 17 18 18 20 21 6 7 8 22 24 26 Übersicht der Wiederaufbauprojekte in Kabul Übersicht der Wiederaufbauprojekte in den Provinzen Weiterführende Informationen im Internet 5 Afghanistan-Konferenz am 1. April 2004 in Berlin. HINTERGRÜNDE 1 Der afghanische Präsident Hamid Karzai auf der internationalen Hintergründe Hintergründe 3. Zeitliche Entwicklung Die Daten der Entwicklung Afghanistans und des deutschen Engagements für den Polizeiaufbau nach dem Ende des TalibanRegimes: USA: Armee 1. Ausgangssituation Die afghanische Polizei befand sich Anfang 2002 nach 23 Jahren Krieg und aufeinander folgende Gewaltherrschaften in einem desolaten Zustand. Die polizeilichen Infraund Organisationsstrukturen waren zerstört. Es fehlte an einer regelmäßigen Besoldung, die Polizisten waren unangemessen ausgerüstet und mit einer Vielzahl von polizeifremden Aufgaben belastet. Eine ganze Generation ausgebildeter Polizisten fehlte, stattdessen wurden Kämpfer der ehemaligen Nordallianz oder Volksmujahedin als Polizisten eingesetzt, deren Loyalitäten eher den lokalen Machthabern galten und deren Arbeitsmethoden mehr militärisch denn polizeilich geprägt waren. 2. Reform der Sicherheitsbereiche Die polizeiliche Aufbauhilfe ist Bestandteil einer Reform der fünf Sicherheitsbereiche in Afghanistan, die im Rahmen des internationalen Stabilitätspaktes für Afghanistan verschiedenen Führungsnationen (lead nations) übertragen wurde. Deutschland: Polizei Italien: Justiz Sicherheitssektorreform (SSR) 5. Dezember 2001 22. Dezember 2001 GB: Drogenbekämpfung Japan (bis 30.06.2005): Entwaffnung, Entmilitarisierung, Reintegration (DDR)* * Den DDR-Prozess führt Japan seit dem 1. Juli 2005 durch das Programm zur 13. Februar 2002 13. März 2002 15. März 2002 3. April 2002 17. Mai 2002 11. Juni 2002 24. August 2002 1. Dezember 2002 12. März 2003 28. März 2003 7. April 2003 6. Oktober 2003 13. Oktober 2003 24. Oktober 2003 Auflösung und Entwaffnung illegaler Milizen (DIAG) fort. 4. Januar 2004 31. März bis 1. April 2004 18./19. Mai 2004 9. Oktober 2004 18. September 2005 7. Dezember 2005 19. Dezember 2005 27./28. Februar 2006 UN-Afghanistan-Konferenz auf dem Petersberg bei Bonn (I. Petersberg-Konferenz) Vereidigung von Hamid Karzai als Vorsitzenden einer sechsmonatigen Interimsregierung, Zustimmung des Deutschen Bundestags zur Entsendung deutscher Streitkräfte (Umsetzung der Resolution 1386 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen) 1. Geberkonferenz in Tokio 2. Geberkonferenz in Berlin Unterzeichnung des Sitz- und Statusabkommens über die Einrichtung des Projektbüros Polizei und der Vereinbarung über die Gewährung polizeilicher Ausbildungs- und Ausstattungshilfe durch das Bundesministerium des Innern und das Innenministerium der afghanischen Interimsregierung Arbeitsaufnahme des Projektbüros in Kabul 3. Geberkonferenz in Genf Zusammenkunft der Emergency Loya Jirga: Beschluss einer 18-monatigen Übergangsregierung, Wahl von Hamid Karzai zum Regierungspräsidenten (13. Juni) Wiedereröffnung der Polizeiakademie Kabul 2. Petersberg-Konferenz Kabinettsbeschluss über die Fortführung des Projektbüros in Kabul bis zum 31. Dezember 2005 und Erhöhung des eingesetzten Personals (17 Polizeiberater) UN-Sicherheitsratsresolution 1471: Verlängerung des UN-Mandats in Afghanistan um weitere zwölf Monate Präsidentendekret zur Polizeireform: alleinige Zuständigkeit des Innenministeriums für Innere Sicherheit und Grenzpolizei; Abgrenzung von Aufgaben der Armee und des Nachrichtendienstes; angestrebte Polizeistärke: 50.000 NATO-Beschluss zur Aufhebung der Begrenzung der ISAF-Aktivitäten auf Kabul und Umgebung UN-Sicherheitsratsresolution 1510 über die Erweiterung und Verlängerung des ISAF-Mandats Zustimmung des Bundestages zur Fortsetzung und Erweiterung des deutschen Engagements für die internationalen Wiederaufbaubemühungen in Afghanistan Verabschiedung der neuen afghanischen Verfassung durch verfassungsgebende Ratsversammlung (Constitutional Loya Jirga) Internationale Afghanistan-Konferenz in Berlin Afghanistan-Konferenz zum regionalen Polizeiaufbau in Doha/Katar Wahl von Hamid Karzai zum Präsidenten in freien Wahlen Wahl des Parlaments und der Provinzräte Zustimmung des Bundeskabinetts zur Fortsetzung und Erweiterung des deutschen Engagements für den Wiederaufbau der afghanischen Polizei 1. Zusammentritt des Parlaments Konferenz „Border Management in Afghanistan – A Regional Approach“ in Doha/Katar Zerstörter Panzer. 6 7 der Dolmetscher und der damalige Leiter der Grenzpolizei General Quattra. Das Projektbüro 2. Mitarbeiter Die Mitarbeiter des Projektbüros sind Polizeivollzugsbeamte des Bundes und der Länder. Die Personalgewinnung erfolgt nach dem Freiwilligkeitsprinzip. Alle Polizeibeamten werden vor ihrer Entsendung in einem fünftägigen Seminar an der Bundespolizeiakademie in Lübeck auf ihren Einsatz in Afghanistan vorbereitet. Polizei Kabul Derzeit sind 39 deutsche Mitarbeiter im Projektbüro Kabul und in den Außenstellen Kunduz, Herat und Feyzabad tätig, darunter auch zwei Polizeivollzugsbeamtinnen. Dies ist vor dem Hintergrund der angestrebten Integration von Frauen in die afghanische Polizei von besonderer Bedeutung. Die Einsatzdauer der Beamten beträgt in der Regel ein Jahr. Das Projektbüro wird von Sonderbotschafter Dr. Helmut Frick unterstützt, der in der Deutschen Botschaft Kabul für die internationale Koordinierung des Polizeiaufbaus zuständig ist. Das Projektbüro Polizei Kabul 1. Aufgaben Die Aufgaben des Projektbüros der deutschen Polizei in Kabul sind in einem Sitz- und Statusabkommen, das am 15. März 2002 in Berlin zwischen dem Innenministerium der Interimsregierung von Afghanistan und dem Bundesministerium des Innern geschlossen wurde, festgelegt: Für besondere Schulungs- und Ausstattungsmaßnahmen werden zeitweise Experten des Bundeskriminalamtes, der Bundespolizei und der Länder nach Afghanistan entsandt. Das Projektbüro beschäftigt afghanische Ortskräfte als Sprachmittler und Kraftfahrer. Beratung der afghanischen Sicherheitsbehörden beim Aufbau einer Polizei, die rechtsstaatlichen Grundsätzen und der Beachtung der Menschenrechte verpflichtet ist, und bei der Bekämpfung des Drogenanbaus, der -verarbeitung sowie des -handels, Unterstützung bei der Ausbildung von Polizeirekruten nach den vorgenannten Grundsätzen, Hilfeleistung bei der Einrichtung einer Polizeiakademie, Umsetzung der bilateralen polizeilichen Ausstattungshilfe und Koordinierung der internationalen Unterstützung für den Aufbau der afghanischen Polizei. Die deutsche Polizeimission in Afghanistan hat somit ein beratendes und unterstützendes Mandat. Exekutive Befugnisse, wie sie beispielsweise den Polizeibeamten mit VNMandat im Kosovo zukommen, hat sie nicht. Die Polizeibeamten sind lediglich zum Selbstschutz bewaffnet. Das Bundeskabinett hat mit Beschluss vom 7. Dezember 2005 das Mandat des Projektbüros bis zum 31. Dezember 2006 verlängert. Der Beschluss stellt die Fortsetzung des deutschen Engagements unter die Bedingung, dass die Sicherheitslage in Afghanistan dies zulässt und der Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Projektbüros auch durch die Präsenz der ISAF (International Security Assistance Force) in Afghanistan gewährleistet ist. Botschafter Dr. Steck und der Leiter der Polizeiakademie Rochani. Das Team im Projektbüro Polizei Kabul. Im Rahmen der Koordinierung internationaler finanzieller, materieller und personeller Hilfen, die durch andere Staaten für den Aufbau der afghanischen Polizei bereitgestellt werden, wirkt das Projektbüro Polizei bei der Erarbeitung und Vermittlung von geeigneten Aufbauprojekten mit. Konzepte und Fortschritte des Polizeiaufbaus werden interessierten Gästen vor Ort vorgestellt. Die Zusammenarbeit mit den in Kabul ansässigen deutschen wie auch europäischen und internationalen Institutionen – insbesondere UNAMA (United Nations Assistance Projektbüro Polizei Kabul. 8 DAS PROJEKTBÜRO POLIZEI KABUL 2 Von links: der Leiter des Projektbüros LPD Dederichs, POR Fritsch, Mission in Afghanistan) – hat sich bewährt und ist sehr konstruktiv. Des Weiteren ist die enge Kooperation mit der Deutschen Botschaft in Kabul und den im Rahmen des ISAF-Einsatzes vertretenen Einheiten der Bundeswehr hervorzuheben. Wichtige Partner sind außerdem das Technische Hilfswerk (THW), die Civil Military Cooperation der Bundeswehr (CIMIC) sowie die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). Die Arbeitsgruppe Entwicklung und Fachkräfte im Bereich Migration und Entwicklungszusammenarbeit (AGEF) und weitere Stiftungen unterstützen die Aus- und Fortbildung für Polizisten, Richter und Staatsanwälte. 9 Hilfe bei der Zwei Ausbildungsgänge sind an der Polizeiakademie eingerichtet: 1. Die Ausbildung zum Saran (vergleichbar dem gehobenen Dienst, Offizier) dauert fünf Jahre, darunter zwei Jahre berufspraktischer Ausbildung. 2. Die Ausbildungsdauer zum Satanman (vergleichbar dem mittleren Dienst, Unteroffizier) beträgt ein Jahr. Aus- und Fortbildung, Ausstattung HILFE BEI DER AUSBILDUNG 3 Verhaltenstraining bei einem simulierten Angriff. Im August 2005 wurden die ersten Polizeioffiziere (Sarane) nach dreijährigem Studium an der Polizeiakademie ernannt und unter deutscher Mitwirkung als Polizeiführer der neuen Generation an Schlüsselpositionen innerhalb der Polizei, Grenzpolizei und des Innenministeriums loziert. Sie werden durch das Projektbüro weiterhin fortgebildet und beraten. Hilfe bei der Ausbildung 1. Ausbildung – Polizeiakademie Kabul Die Ausbildung des einfachen Polizeidienstes (Patrolmen oder Satunkai) erfolgt durch die USA in enger Abstimmung mit Deutschland. Bisher sind etwa 54.000 Polizisten in US-amerikanisch geführten Trainingszentren in vier- bis achtwöchigen Kursen zu Streifenpolizisten ausgebildet worden. Analphabetismus ist in den Reihen der Polizei weiterhin stark verbreitet. Zur Verbesserung der Lese- und Schreibfertigkeiten sind Alphabetisierungskampagnen für die Polizei geplant. Vordringliche Aufgabe nach Einrichtung des Projektbüros war die schnelle Wiederaufnahme der Aus- und Fortbildung der afghanischen Polizei. Die rund 150.000 Mann starke afghanische Polizei im Jahr 2001 war erheblich militärisch geprägt. Auch der Ausbildungsstand war auf dem Niveau der 70er Jahre stehen geblieben. Nach Vorgabe des afghanischen Innenministeriums wird nun eine Sollstärke von 62.000 Polizeikräften, davon 12.000 Grenzpolizisten, mit ausreichendem Ausbildungsstand angestrebt. Zurzeit wird das Gelände der Polizeiakademie erweitert und im Einvernehmen mit Großbritannien, das die lead role im Bereich der Drogenbekämpfung hat, um eine Counter Narcotics Training Unit ergänzt. Dabei sollen 200 zusätzliche Aus- und Fortbildungsplätze geschaffen werden, um Basis- und Spezialwissen zur Drogenbekämpfung zu vermitteln. Des Weiteren hat die GTZ im Rahmen eines Präventionsprojektes ein Dokumentationszentrum zur Drogenbekämpfung in den Räumlichkeiten der Counter Narcotics Police Afghanistan (CNPA) eingerichtet. Das Technische Hilfswerk hat in nur sechs Monaten den völlig zerstörten Gebäudekomplex der Polizeiakademie in Kabul wieder aufgebaut. Sie wurde am 24. August 2002 in Anwesenheit des afghanischen Staatspräsidenten feierlich wiedereröffnet und an die afghanische Regierung übergeben. Die deutschen Polizeiberater entwickelten zunächst in Abstimmung mit dem afghanischen Innenministerium ein Grundkonzept für die Ausbildung der afghanischen Lehrgangsgruppe mit deutschem Ausbilder. Ausbildung an der Akademie (Stand 12/2005) Anzahl 251 davon weiblich 7 in Prozent 2,79 % 2.299 50 2,18 % 752 0 0% Absolventen insgesamt 3.302 57 1,73 % Saran in Ausbildung 1.365 0 0% Satanman in Ausbildung 322 2 0,62 % in Ausbildung insgesamt 1.687 2 0,12 % Absolventen Saran Polizei sowie Lehrpläne, eine Prüfungsordnung und Auswahlkriterien für die Rekrutierung der Polizeianwärter. Die Polizeiakademie wendet sich vor allem an junge Polizistinnen und Polizisten, die an einer professionellen und rechtsstaatlichen Polizeiarbeit interessiert sind. Absolventen Satanman Grenzpolizei Rekrutierung an der Polizeiakademie. 10 11 HILFE BEI DER AUSBILDUNG Ausstattungshilfe in Kunduz. 2. Fortbildung Ein Hauptaugenmerk liegt auch zukünftig im infrastrukturellen und logistischen Aufbau der Grenz- und der Fernstraßenpolizei. Nachdem bereits die Hauptquartiere der Grenz- und der Fernstraßenpolizei in Kabul neu errichtet wurden, befinden sich aktuell Projekte zum Neubau von Grenzübergangsstellen unter den Bedingungen eines modernen Grenzmanagements an der Grenze zum Iran sowie zu Tadschikistan in Vorbereitung bzw. Umsetzung. Gemeinsam mit den USA wird die wichtigste Verkehrs- und Transitader, die so genannte Ringstraße, durch Aufbau effektiver Strukturen der Fernstraßenpolizei sicherer gemacht. Seit Beginn seiner Tätigkeit hat das Projektbüro afghanische Polizeikräfte, die bereits über ein fundiertes polizeiliches Basiswissen verfügen, zu Trainern fortgebildet. Sie sollen als Multiplikatoren innerhalb der afghanischen Polizei fungieren. Die Ausbildung zum Satanman an der Akademie wird inzwischen vollständig von afghanischen Lehrkräften durchgeführt. Über 6.300 Polizisten wurden unter deutscher Leitung oder Beteiligung in den Fachbereichen polizeilichen Handelns fortgebildet. Dabei sind besonders hervorzuheben: Basislehrgänge zum Thema Rauschgiftbekämpfung für insgesamt 442 Angehörige der Afghanischen Nationalund Drogenpolizei sowie des Zolls im III. Quartal 2005. Kriminalpolizeiliche Basislehrgänge für Angehörige des Landeskriminalamtes Kabul, der Rauschgift- und Terrorismusbekämpfung sowie für Kriminalpolizisten aus Kabul und den Provinzen im IV. Quartal 2005. Management-/Personalführungskurse für ca. 1.100 Generäle und Obristen der afghanischen Polizei. Die Mobilität der afghanischen Polizei ist mit nunmehr ca. 950 gelieferten Fahrzeugen (polizeitypische Kfz, Motorräder, Busse und LKW) erheblich verbessert worden. 3. Ausstattung In den Jahren 2002 bis 2005 wurden ca. 58 Millionen Euro aus dem Stabilitätspakt Afghanistan für die polizeiliche Aufbauhilfe aufgewendet. Für das Jahr 2006 sind Mittel in Höhe von 12 Millionen Euro zur Fortführung der in Kabul begonnenen Projekte und in verstärktem Maße für den Polizeiaufbau in den Provinzen vorgesehen. die Ausstattung der Rauschgift- und Terrorismusbekämpfungsbehörden sowie des Landeskriminalamtes. Dieses Engagement erstreckt sich zwischenzeitlich auch auf Liegenschaften der afghanischen Polizei in den Provinzen, wie die Provinzpolizeihauptquartiere in Kunduz, Herat, Taloqan und Feyzabad. Im Jahr 2006 soll mit dem Bau (sowie anschließender Ausstattung) von zwei Regionalbüros zur Terrorismusbekämpfung in Jalalabad und Zaranj begonnen werden. Polizeibus im Einsatz. Die Ausstattungshilfe hat sich in der Anfangsphase auf Kabul konzentriert, dort insbesondere auf die Herstellung der Funktionsfähigkeit des Innenministeriums, der Grenzpolizei am Kabul International Airport, die Sanierung und Ausstattung der Polizeiakademie sowie den Aufbau und Fahrtraining. 12 13 BISHERIGE AUSDEHNUNG IN DEN PROVINZEN 4 Neubau des Polizeihauptquartiers in Feyzabad. Bisherige Ausdehnung in den Provinzen und Grenzpolizeieinrichtungen sowie die Aus- und Fortbildung von Polizeiangehörigen. Bisherige Ausdehnung in den Provinzen Da Herat als Vorzeigeprojekt im Polizeiaufbau angesehen werden kann, ist geplant, die Beratungstätigkeit der Außenstelle des Projektbüros sukzessive an internationale Polizeiberater zu übertragen, um die eigenen Ressourcen in weniger entwickelten Gebieten einzusetzen. Die Koordination und fachliche Betreuung wird dabei durch das Projektbüro in Kabul erfolgen. Bei der Ausdehnung der beratenden Tätigkeit in die Provinzen hat sich das Bundesministerium des Innern zur Erreichung von Synergieeffekten eng an das Engagement der Bundeswehr und des Auswärtigen Amtes angelehnt. Die Bundeswehr garantiert dabei ein sicheres Umfeld für das zivile Personal. Die Provinz Kunduz liegt im Norden Afghanistans und umfasst als Einsatzraum noch weitere drei Provinzen (Takhar, Baghlan, Badakhshan). In Kunduz und Feyzabad/Provinz Badakhshan sind die Außenstellen des Projektbüros seit Januar 2004 beziehungsweise Januar 2005 jeweils auf dem Gelände der deutschen Provincial Reconstruction Teams (PRT) untergebracht. Der Aufgabenschwerpunkt liegt in der Umsetzung der Ausbildungsmaßnahmen zur Vermittlung polizeilichen Basiswissens in der Region und der Ausstattungshilfe sowie der Beratung der örtlichen Polizeiführung. Besonderes Augenmerk liegt in dieser vom Drogenanbau besonders betroffenen Region in der Unterstützung der Drogenbekämpfung durch Spezialausbildungslehrgänge sowie dem Aufbau regionaler Drogenbekämpfungsstellen. Übergabe von Ausstattungen. Landschaft Feyzabad, Provinz Badakhshan. Erläuterung zum Durchsuchen von Personen in Herat. 14 Herat liegt im Westen Afghanistans und ist nach Kabul die wirtschaftlich und kulturell wichtigste Region Afghanistans. Herat wurde von den Wirren der Kriege weniger betroffen und verfügt im Gegensatz zu anderen afghanischen Provinzen über eine relativ geordnete Infrastruktur. Dies gilt auch für den Zustand der dortigen Polizei. In Herat arbeiten seit Anfang 2004 Mitarbeiter des Projektbüros sowie des Auswärtigen Amtes in den Kanzleiräumlichkeiten der Außenstelle der deutschen Botschaft zusammen. Schwerpunkt der polizeilichen Unterstützungsarbeit bilden auch hier die Beratung der örtlichen Polizeiführung, der Aufbau beziehungsweise die Sanierung von Polizei- 15 schen Voraussetzungen für die Aufschaltung der Notrufe zu schaffen. In der Provinz Kabul, einschließlich der afghanischen Hauptstadt, können inzwischen mehr als drei Millionen Menschen unter der einheitlichen Rufnummer 100 kostenlos die Polizei erreichen. Der Service wird sukzessive auf das gesamte Land ausgedehnt. Einzelne Aufbauprojekte Einzelne Aufbauprojekte Die Organisationsreform sieht insbesondere folgende Eckpunkte vor: zukünftige Soll-Stärke: 62.000, davon 12.000 Grenzpolizisten Verschlankung des ministeriellen Bereichs des Staatssekretärs für Polizei und Sicherheit innerhalb des Ministeriums und Beschränkung auf tatsächliche Polizeiaufgaben Einrichtung von Landesmittelbehörden („Regional Commands“) zur Verkleinerung der Führungsspanne des Mol und Erleichterung der Aufgabenerfüllung 1. Reorganisation der afghanischen Polizei Ab Anfang 2006 soll die Implementierung einer umfassenden Organisationsreform der afghanischen Polizei beginnen. Die unter Federführung des Projektbüros erarbeitete organisationsrechtliche Grundlage der neuen Polizeistruktur ist von Präsident Karzai unterzeichnet worden. Die Reform der Gehälter und der Rangstruktur geht damit einher. Zur Verminderung der Korruptionsanfälligkeit werden die Polizeigehälter erheblich angehoben und damit an die Gehälter des Militärs angepasst. Jeder Polizist soll in die Lage versetzt werden, sich und seiner Familie ein Leben oberhalb des Existenzminimums zu ermöglichen. Die existierende Rangstruktur wird zugunsten einer homogenen, schlanken und effektiven Führungsstruktur modifiziert. Deutschland wird diesen Prozess eng begleiten und als Schwerpunkt der Mentorentätigkeit ausweisen. Umsetzung der Rang- und Gehaltsreform direkte Unterstellung des Hauptquartiers der Grenzpolizei dem Mol mit Zugehörigkeit zur ministeriellen Verwaltungsstruktur Einrichtung eines Polizeinotrufsystems in Kabul. 2. Uniformierte Polizei Mit Blick auf die Reorganisierung der afghanischen Polizei soll die uniformierte Polizei die Bereiche Schutzpolizei Kabul (Kabul City Police), Verkehrspolizei, Fernstraßenpolizei und Bereitschaftspolizei umfassen. Die Bereiche werden von der Abteilung uniformierte Polizei im Mol koordiniert und im Sinne einer harmonisierten Entwicklung geführt. Organisation des Innenministeriums (Mol) Minister Allgemeine Polizei Kabul und Verkehrspolizei Staatssekretär Staatssekretär Staatssekretär Staatssekretär Zivil- und Regierungsangelegenheiten Polizei und Sicherheit Verwaltung Rauschgiftbekämpfung Lagezentrum Abteilung Abteilung Kriminalitäts- Hauptquartier der Abteilung Aus- Abteilung uniformierte Polizei bekämpfung Grenzpolizei und Fortbildung Verwaltung Polizeiakademie Personal Logistik, FEM Liegenschaftsverwal- Schutz- und Verkehrspolizei Fernstraßenpolizei Bereitschaftspolizei Landeskriminalamt siehe separates Organigramm bei Punkt CTC/RTC Finanzen Terrorismusbekämpfung Grenzpolizei Personalgewinnung Organisation Ausbildung Justitiariat Allgemeine Kriminalitätsbekämpfung Abteilung Logistik tung Passwesen Kommunikation Beschaffung Gesundheitsfürsorge 16 Das THW und die Civil Military Kooperation der Bundeswehr (CIMIC) haben für die Kabul City Police bisher insgesamt fünf der 16 Polizeidirektionen in Kabul grundlegend saniert oder neu gebaut. Weitere Baumaßnahmen sind erforderlich und in der Planung. Es ist vorgesehen, mit der Sanierung des regionalen Polizeihauptquartiers in Kabul im Jahr 2006 zu beginnen. Die Evaluierung der sieben außerhalb von Kabul-Stadt gelegenen Polizeidistrikte ist abgeschlossen. Sanierungsmaßnahmen sind auch hier dringend notwendig. Im August 2005 wurde in Afghanistan mit deutscher Hilfe erstmalig ein Polizeinotrufsystem in Betrieb genommen. In nur vier Monaten ist es den deutschen Polizeiberatern gelungen, eine leistungsfähige Einsatzleitstelle im Hauptquartier der Kabuler Polizei einzurichten und die techni- EINZELNE AUFBAUPROJEKTE 5 Eröffnung einer Station der Fernstraßenpolizei auf der Strecke Kabul-Ghazni. Für den für Verkehrsüberwachung und -regelung zuständigen Bereich der Polizei ist eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen erforderlich. Die Evaluierung der Verkehrspolizei in Kabul und den Provinzen ist eine wichtige Aufgabe des Projektbüros, um anschließend die Unterstützungsleistungen in Verbindung mit den internationalen Geberländern zu koordinieren. Des Weiteren wird die Qualifizierung der Verkehrspolizei vom Projektbüro durch Seminare unterstützt. Derzeit wird gemeinsam mit dem Leiter der Verkehrspolizei ein Verkehrswegeplan für Kabul erarbeitet. Fernstraßenpolizei Die unter Beteiligung des Projektbüros im Jahr 2003 aufgestellte Fernstraßenpolizei als eigenständige Organisation mit eigener Führungsstruktur für ganz Afghanistan hat sich als wichtiger Bestandteil zu Verbesserung der Sicherheitslage in Afghanistan erwiesen. Zahlreiche Waffen-, Sprengstoff- und Rauschgiftbeschlagnahmen unterstreichen den Stellenwert der Fernstraßenpolizei. Dieser Polizeibereich gliedert sich in ein Hauptquartier in Kabul und acht Bataillone in verschiedenen Provinzen und umfasst 3.400 Mitarbeiter. Diese Veränderungen werden durch das Projektbüro mit dem Neubau des Hauptquartiers in Kabul, des Gebäudes für das 8. Bataillon und einer Streckenstation zwischen Kabul und Ghazni sowie der Koordination weiterer Bauprojekte anderer Nationen unterstützt. Begleitet wird der Aufbau der Fernstraßenpolizei durch Seminare zu den Themen Verkehrsunfallaufnahme und Verkehrsüberwachung, die von deutschen Polizeibeamten gestaltet werden. Bereitschaftspolizei Im Zuge der Reform der afghanischen Polizei entsteht aus den alten Organisationsteilen „Rapid Action Division“ und „Facility Protection“ mit der Bereitschaftspolizei ein völlig neuer Dienstbereich der Polizei. Zukünftig wird es acht Bataillone mit jeweils vier Kompanien geben. Davon befinden sich drei Bataillone und das Hauptquartier in Kabul und die restlichen jeweils an den Standorten der Regional Commands in Gardez, Kandahar, Herat, Mazar-e Sharif sowie ein Bataillon in Kunduz. 17 Hauptquartier der Grenzpolizei Kabul. Landeskriminalamt Die Ausbildung und Ausstattung der Grenzpolizisten am Flughafen Kabul war und ist wesentlicher Garant für die Gewährleistung der Sicherheit der Reisenden. Das Abfertigungsgebäude des Kabul International Airport hat die GTZ umgebaut und technisch aufgerüstet. Dokumenten- und Luftsicherheitsberater der Bundespolizei beraten die Flughafenmitarbeiter in Fragen der Grenz- und Luftsicherheit. Als Ausstattungshilfe hat Deutschland bislang unter anderem Fahrzeuge, Dokumentenprüfgeräte, UV-Leuchten, Mikroskope und Uniformen zur Verfügung gestellt. Parallel zu eingehenden Beratungen hinsichtlich der zukünftigen Struktur des Landeskriminalamtes ist die Renovierung des Gebäudes und dessen Ausstattung erfolgt. Ein Schwerpunkt ist hierbei der Aufbau eines kriminaltechnischen Labors, das in Kooperation mit Frankreich und Großbritannien seit dem Frühjahr 2004 arbeitsfähig ist. Für 2006 ist die Entsendung von kriminaltechnischen Experten aus Deutschland vorgesehen, die wissenschaftliche Methoden und Techniken vermitteln sollen. Terrorismusbekämpfung EINZELNE AUFBAUPROJEKTE 3. Kriminalitätsbekämpfung Ein Neubau mit Unterkunfts- und Lehrräumen für das Schutzbataillon der Grenzpolizei am Flughafen Kabul wird durch Deutschland finanziert und voraussichtlich Anfang 2006 abgeschlossen sein. Der Notwendigkeit zum Aufbau einer effektiven Terrorismusbekämpfung wurde in Afghanistan durch die Einrichtung eines speziellen Fachbereichs im Innenministerium sowie dem Aufbau des Anti-Terrorismus-Präsidiums in Kabul mit nachgeordneten Dienststellen in den Provinzen Rechnung getragen. Das Projektbüro berät die Behördenleitung bei der Aufgabenbewältigung. Die Renovierung des Präsidiums durch das Technische Hilfswerk (THW) sowie die Ausstattung sind abgeschlossen. Der Aufbau erster TE-Außenstellen in den Provinzen und die Ausbildung der in dieser Fachsparte eingesetzten Polizisten haben begonnen. Anfang 2004 wurde der Neubau des Hauptquartiers der Grenzpolizei in Kabul mit finanzieller Unterstützung Norwegens und Großbritanniens fertig gestellt und an die afghanische Grenzpolizei übergeben. Derzeit wird außerdem die Grenzübergangsstelle an der afghanisch-turkmenischen Grenze in Toorghondi neu erbaut. Diese soll zukünftig den grenzüberschreitenden Personen-, Kfz- und Warenverkehr kanalisieren und eine professionelle und effektive Grenzabfertigung nach internationalem Standard ermöglichen. 4. Grenzpolizei Afghanistan hat ca. 5.530 km Landgrenzen zu sechs Nachbarländern (Iran, Pakistan, China, Usbekistan, Tadschikistan, Turkmenistan). Derzeit existieren zwölf offizielle Grenzübergänge. Teile der Grenze, besonders im Osten und Süden, sind schwer kontrollierbar und werden sowohl zum Einschleusen von Terroristen genutzt wie auch zum Drogenschmuggel. Internationale Flughäfen sind Kabul International Airport, Herat und Kandahar. Aufbau der Grenzpolizei: Innenministerium Hauptquartier der Grenzpolizei Flughafen KAIA Reserve Bataillon Flughafen Herat (Quick Reaction Force) Ende 2002 wurde die Zuständigkeit für die afghanische Grenzpolizei vom Verteidigungsministerium auf das Innenministerium verlagert. Damit war eine neue Beratungsaufgabe für das Projektbüro hinzugekommen. Zunächst erarbeitete eine Strukturkommission im afghanischen Innenministerium unter Beteiligung des Projektbüros eine Grundkonzeption für den Aufbau der afghanischen Grenzpolizei mit folgenden Eckpfeilern: Soll-Stärke 12.000 Polizisten; Trennung zwischen Grenzsicherung, -überwachung und Kontrolle des grenzüberschreitenden Verkehrs; Gliederung in acht Brigaden mit unterstellten Bataillonen und Kompanien und deren Standorte. Gleichzeitig erstellte die Kommission Aus- und Fortbildungspläne, entwickelte Personalauswahlkriterien und konzipierte Ausstattungslisten. 18 Flughafen Kandahar Landeskriminalamt. Brigade 1 4 BAT 8 KOMP Brigade 2 3 BAT 8 KOMP 1 GÜG GÜG Turkham Brigade 3 2 BAT 8 KOMP Brigade 4 4 BAT 8 KOMP Brigade 5 3 BAT 9 KOMP Brigade 6 3 BAT 9 KOMP Brigade 7 3 BAT 7 KOMP Brigade 8 3 BAT 7 KOMP 1 GÜG 1 GÜG 1 GÜG 2 GÜG 2 GÜG 4 GÜG GÜG Gulam Khan GÜG Spin Boldak GÜG Rah-e-abrischim GÜG Toorghondi GÜG Aquina GÜG Shir Khan Bandar GÜG GÜG GÜG Islma Quala Heratan Ai Khanem GÜG Nusay GÜG Eshkeshem 19 aus dem austretenden Saft werden Opium sowie der Rohstoff für Morphinbase und Heroin gewonnen. Die Aus- und Fortbildung der 12.000 Grenzpolizisten wird mit Hochdruck in allen Diensträngen betrieben. Im Rahmen von kontinuierlich durchgeführten Managementseminaren beraten Beamte der Bundespolizei Führungskräfte der afghanischen Grenzpolizei hinsichtlich Strategien für die Implementierung eines integrierten Grenzmanagements nach internationalen Standards. Zudem wird Anfang 2006 ein eigenes Lehrgebäude bei der Polizeiakademie zur Verfügung stehen, das zentral Rauschgiftlehrgänge für Afghanistan anbieten wird. Innerhalb der Grenzpolizei wurde ein Reservebataillon (Quick Reaction Force) zur Bewältigung von gewaltsamen Grenzzwischenfällen gebildet. Dieses wird derzeit in Einsatztaktik und -technik von deutschen Polizeibeamten einer Zugriffseinheit trainiert. 6. Frauen in der Polizei Frauen für den Polizeidienst zu werben und auszubilden, ist nach wie vor schwierig. Hauptgrund ist, dass Frauen während des Taliban-Regimes keine Schulbildung erhielten und daher Lese- und Schreibschwierigkeiten haben. Mit Unterstützung verschiedener Regierungs- und anderer Organisationen ist es seit 2003 gelungen, über eine verstärkte Werbung an Schulen, Universitäten und über die Medien afghanische Frauen für die Polizeiausbildung zu gewinnen. Das deutsche Projektbüro begleitet den weiteren Umsetzungsprozess des Aufbaus der Grenzpolizei in Afghanistan. 5. Rauschgiftbekämpfung Afghanistan ist seit den neunziger Jahren einer der Welthauptproduzenten von Rohopium. Mit Drogenanbau und -handel erwirtschaftet Afghanistan ca. 60 Prozent seines Nationaleinkommens. Das aus Opium hergestellte Heroin gelangt insbesondere nach Westeuropa. Nach dem von UNODC (UN Office on Drugs and Crime) am 29. August 2005 vorgestellten vorläufigen „Afghanistan Opium Survey“ ist die für den Anbau von Schlafmohn genutzte Fläche zum Erhebungszeitpunkt im Jahr 2005 um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Die Produktion von Heroin ist demgegenüber im gleichen Zeitraum nur marginal zurückgegangen. Vermutlich werden auch 2005 wieder 87 Prozent des weltweit produzierten Opiums aus Afghanistan stammen, wobei Deutschland einen der größten Absatzmärkte für das hieraus gewonnene Heroin darstellt. Aus deutscher Sicht besonders erfreulich ist der Rückgang der Mohnanbauflächen in der Provinz Badakhshan (Sitz des deutschen PRT in Feyzabad) um 53 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. EINZELNE AUFBAUPROJEKTE Der Aufbau der seit Ende des Jahres 2002 bestehenden Rauschgiftbekämpfungseinheit als eigene Abteilung im afghanischen Innenministerium geschieht in enger Abstimmung mit anderen Staaten und Institutionen, insbesondere Großbritannien, den USA und UNODC. Nachdem mit der Zentrale der Drogenpolizei in Kabul bereits eine organisatorisch und personell gut aufgestellte Rauschgiftbekämpfungsbehörde geschaffen werden konnte, liegt das Augenmerk nunmehr verstärkt in der Schaffung entsprechender Kompetenzen zur Rauschgiftbekämpfung in den Provinzen, aber auch bei anderen afghanischen Sicherheitsbehörden. So wurden bereits gezielt Rauschgiftlehrgänge auch für die Grenz- und Fernstraßenpolizei sowie den Zoll durchgeführt, die auch in Zukunft fortgesetzt werden sollen. Ein afghanischer Landwirt untersucht den Reifegrad einer Schlafmohnkapsel. Die noch unreifen Kapseln werden angeritzt, Angesichts der Führungsrolle für den Polizeiaufbau kommt Deutschland eine wichtige Funktion beim Aufbau der afghanischen Drogenpolizei in Kooperation mit Großbritannien als lead nation für die Rauschgiftbekämpfung zu. Das Projektbüro hat daher Gebäude für die afghanische Drogenpolizei instand gesetzt und organisatorische Beratung beim Aufbau der Drogenpolizei insbesondere hinsichtlich der Strukturen, der Personalauswahl und der Ausbildungskonzepte sowie Ausstattungs- und Ausbildungshilfe geleistet. In Zusammenarbeit mit der GTZ werden an der Polizeiakademie besondere Fortbildungskurse für Frauen angeboten. Im Jahr 2004 wurde auf dem Gelände der Polizeiakademie eine Unterkunft für Frauen errichtet, um die Möglichkeiten der Teilnahme an der Polizeiausbildung zu verbessern. Afghanische Soldaten schütten Benzin über insgesamt 1.200 Kilogramm beschlagnahmter Drogen, um sie anschließend zu verbrennen. Eröffnung des Frauenhauses bei der Polizeiakademie. 20 21 SCHWERPUNKTE IM JAHR 2006 6 Seminar für Führungskräfte der Grenzpolizei. Schwerpunkte im Jahr 2006 gemeinsam mit ISAF-Kräften Ausbildungsmaßnahmen für den einfachen Streifendienst der jeweiligen Polizeidienststellen durchgeführt. Ein verbessertes Auftreten in der Öffentlichkeit soll das Vertrauen in das rechtmäßige Handeln der Polizei fördern. Ausbildung afghanischer Schutzpolizisten in der Nordregion Schwerpunkte im Jahr 2006 In Zusammenarbeit mit der Bundeswehr konzipiert das Projektbüro, Außenstelle Kunduz, Fortbildungsmodule für Einsatztrainer afghanischer Streifenpolizisten der nördlichen Provinzen Kunduz, Takhar und Badakhshan. Damit wird die vier- bis achtwöchige Grundausbildung des einfachen Polizeidienstes, die in enger Abstimmung mit Deutschland durch die USA durchgeführt worden ist, fortentwickelt. Ziel ist die weitere Vermittlung von Basisfähigkeiten in polizeilichen Standardmaßnahmen wie Anhalten von Fahrzeugen, Kontrollieren und Durchsuchen von Personen und Fahrzeugen sowie das Heranbilden von Multiplikatoren. Damit wird die Verbesserung der Sicherheitslage in der Fläche Afghanistans unter Einbeziehung des einfachen Dienstes angestrebt. Diese Ausbildungsmodule sollen sukzessive auch in die PRTs der West-, Süd- und Ostregion Afghanistans übertragen werden. Vorbereitung der Konferenz „Doha II“ Anlässlich der Doha-Konferenz vom 18./19. Mai 2004 über die regionale Polizeizusammenarbeit und den Wiederaufbau der afghanischen Polizei haben die Teilnehmerstaaten (darunter die Nachbarstaaten Afghanistans, die Staaten des Golf-Kooperationsrates, die EU sowie die lead nations USA, Großbritannien, Italien und Japan) die „Doha Declaration on Regional Police Cooperation“ beschlossen. Zugleich haben die Geberstaaten als Ergebnis der Einwerbung während der Konferenz für die Jahre 2004 – 2007 eine Gesamtsumme von ca. 350 Millionen US-Dollar für den Polizeiaufbau in Aussicht gestellt. Eine Folgekonferenz (Doha II) ist am 27./28. Februar 2006 geplant. Die Ziele der Konferenz sind die Intensivierung der regionalen Zusammenarbeit Afghanistans mit den Anrainerstaaten und der Aufbau einer wirksamen Grenzsicherung durch die Implementierung eines modernen und effektiven Grenzmanagements sowie die Stärkung der afghanischen Grenzpolizei und ihrer Zusammenarbeit mit anderen Sicherheitsbehörden. Damit verbunden ist die Einführung einer engen und institutionalisierten Kooperation mit Fernstraßenpolizei und Zoll, aber auch mit der Drogenpolizei und den Antiterrorismuseinheiten. ISAF–PRT DEU GBR/SWE NLD NOR ITA ESP LTU USA Mentoring Mit dem Einsatz von internationalen Mentoren und Beratern in der afghanischen Polizei soll der Entwicklungsprozess zu einer rechtstaatlichen, gut ausgebildeten und funktionalen Polizei nachhaltig unterstützt und beschleunigt werden. Mentoring ist eine Art von fachlicher Beratung für Führungsverantwortliche, die am Arbeitsplatz stattfindet. Im Rahmen des von Deutschland erarbeiteten Mentorenund Beraterkonzeptes werden derzeit 22 Führungsfunktionen innerhalb des afghanischen Innenministeriums und der verschiedenen Polizeibranchen in Kabul sowie in Kunduz, Herat und Feyzabad durch 30 deutsche Mentoren begleitet. Zusätzlich sind derzeit über 50 internationale Polizeiberater an Schlüsselpositionen in Kabul und den 22 OEF–PRT USA CAN NZL Provinzen eingesetzt, um im „Training-on-the-job“-Verfahren die dortige Polizeiführung fachlich zu qualifizieren, Kommunikations- und Konfliktlösungspotenziale auszubauen sowie professionelle Standards in der Aufgabenwahrnehmung zu implementieren. Der aktuelle Schwerpunkt der Mentorentätigkeit liegt in der Unterstützung bei der Verwirklichung der neuen Organisationsstruktur der afghanischen Polizei und in der Begleitung der Offiziersabgänger der Polizeiakademie Kabul. Ziel ist es, mit internationaler Beteiligung einen flächendeckenden Mentoreneinsatz in jedem von ISAF geführten PRT zu erreichen. Ergänzend dazu wird im Rahmen eines konzertierten Ansatzes aus Mentoring und Ausbildung derzeit die Kabul City Police (KCP) betreut. Die Leiter ausgesuchter Kabuler Polizeidirektionen werden mit dem Ziel des Ausbaus der Führungskompetenz von einem Mentor betreut. Gleichzeitig werden unter Federführung des Projektbüros Weitere Ausdehnung in die Provinzen / Errichtung einer Außenstelle in Mazar-e Sharif Die im Rahmen der Verlängerung des Bundeswehrmandats im ISAF-Einsatz durch den Deutschen Bundestag am 28.09.2005 beschlossene Übernahme der Führungsverantwortung Deutschlands im Norden Afghanistans von Mazar-e Sharif aus bietet die Möglichkeit, diesen im Polizeiaufbau noch zurückstehenden Bereich im Umfeld sicherer militärischer Strukturen zu erschließen. Dabei soll das bewährte gemeinsame Vorgehen mit dem Auswärtigen Amt, welches nach bereits erfolgter Schließung seiner Außenstelle in Herat nun eine Außenstelle der deutschen Botschaft in Mazar-e Sharif errichten wird, fortgesetzt werden. Hierzu wird dem zukünftigen regionalen Kommandeur ein ziviler Beauftragter im Diplomatenrang als Ansprechpartner zur Seite gestellt. Er wird, gemeinsam mit den Vertretern des BMI, vor Ort Informationen sammeln, bündeln und verteilen, Koordinierungstreffen organisieren und Abstimmungsprozesse fördern. Insofern ist beabsichtigt, im ersten Halbjahr 2006 eine Außenstelle des Projektbüros in Mazar-e Sharif einzurichten. 23 ZUM SCHLUSS 7 Zum Schluss Deutsche Polizeiberater. Zum Schluss Eine rechtsstaatliche, den Menschenrechten verpflichtete Polizei erhöht das Vertrauen der Afghanen in ihren Staat und gibt ihnen zugleich Selbstvertrauen, sich für ihr Land und eine demokratische Zukunft zu engagieren. Die Wiederherstellung von Frieden und Stabilität in Afghanistan ist ein wichtiger Beitrag für die Sicherheit der gesamten zentralasiatischen Region. Terrorismus- und Rauschgiftbekämpfung liegen in besonderem internationalen Interesse. Auszug aus der Presseerklärung des Bundesministers des Innern, Dr. Wolfgang Schäuble, vom 7. Dezember 2005 zum Kabinettsbeschluss zur Verlängerung des deutschen Engagements für den Wiederaufbau der afghanischen Polizei: „Für die Bekämpfung des internationalen Terrorismus ist die innere Stabilität Afghanistans von großer Bedeutung. Deutschland leistet mit seinem Engagement weiterhin nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Aufbau des Landes, sondern auch für die Sicherheit weltweit. Nur wenn es uns gelingt, eine funktionstüchtige Polizei in Afghanistan aufzubauen, können wir Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Frieden in der Region dauerhaft festigen.“ Die bisherigen Erfolge zeigen, dass die seit Beginn der Wiederaufbauhilfe Anfang 2002 gelegten Grundsteine ein standhaftes Fundament für die polizeiliche Aufbauarbeit in Afghanistan bilden. Hierfür seien die ohne nennenswerte Zwischenfälle abgelaufenen Wahlen des Staatspräsidenten im September 2004 und des Parlaments im Oktober 2005 als Beispiele angeführt. Deutschland wird seine Führungsrolle beim Polizeiaufbau in Afghanistan auch zukünftig mit großem Engagement fortsetzen und hierbei an die gute und vertrauensvolle Kooperation mit der afghanischen Regierung sowie den nationalen und internationalen Partnern in Afghanistan anknüpfen. Gleichwohl wird es auch die Aufgabe der nächsten Zeit sein, Afghanistan als souveränen Staat mehr und mehr in die Verantwortung zu nehmen. Ein besonderer Dank gilt den in Kabul eingesetzten Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamten wie auch den Ländern sowie den Behörden des Bundes, die in den vergangenen Jahren den Wiederaufbau der afghanischen Polizei personell und materiell unterstützt haben. Landschaft in Afghanistan. 24 Hilfe bei der Ausbildung. 25 Anhang I + II Staatliches Kriminalamt Übersicht der Wiederaufbauprojekte in Kabul Bereich Innenministerium (MoI) die wichtigsten Maßnahmen bis 2005 Beratung des Innenministers und der zuständigen Stellen in Sachen Neuorganisation und Wiederaufbau Sanierung und Ausstattung des Mol-Gebäudes Aufbau eines Lagezentrums Beratung des Innenministers wird fortgesetzt Weitere Ausbildung des Personals für das Lagezentrum, Computerausbildung Implementierung der Neuorganisation Beratung des Leiters der Polizeiakademie und der Abteilung Aus- und Fortbildung im MoI Entsendung deutscher Ausbilder Bau eines Gebäudekomplexes für die Aus- und Fortbildung in der Drogenbekämpfung Erweiterung der Akademie um 400 Ausbildungsplätze Evaluierung der Saranausbildung Entwicklung von Curricula Bau und Ausstattung von Räumlichkeiten für Spezialausbildung; Bau und Ausstattung der Bücherei Polizeiakademie Ausbau des medizinischen Zentrums Planung, Organisation und Durchführung verschiedener Fortbildungsmaßnahmen für die einzelnen Fachbereiche Bau eines Wohnheims und einer Kinderbetreuungseinrichtung für Polizistinnen Entwicklung einer grenzpolizeilichen Struktur Wiederaufbau des Hauptquartiers der Grenzpolizei in Kabul Ausbildung von grenzpolizeilichem Lehrpersonal Grenzpolizei Planungen für 2006 „Training on the job“ für Grenzpolizisten am KAIA Ausstattung und Training des Reservebataillons am Hauptquartier der Grenzpolizei Wiederaufbau des Gebäudes des Schutzbataillons am Flughafen KAIA Wiederaufbau Grenzübergangsstelle Toorghondi 26 Labor Abteilung Terrorismusbekämpfung Monitoring und Mentoring der Grenzpolizei am KAIA Weitere Ausstattungshilfe Trainingsmaßnahmen für Reservebataillon am Hauptquartier der Grenzpolizei Aufbau einer Diensthundeschule und Ausbildung von Diensthunden und Diensthundeführern Polizei-Kfz-Werkstatt Ausstattung des 8. Bataillons Beratung und Koordination des weiteren Aufbaus Weitere Ausstattungshilfe Ausstattung mit Streifenfahrzeugen Bau von Stationen der Fernstraßenpolizei Implementierung der neuen Struktur Aufbau des Gebäudes für die Kriminalpolizei Kabul Fortführung der Lehrgänge von 2005 Fortsetzung der Ausstattung der Kriminalpolizei in den Provinzen nach Priorisierung Rekonstruktion und Renovierung/Neuausstattung des LKA Beratung bei der Entwicklung einer effektiven Aufbau- und Ablauforganisation Kriminalpolizeiliche Grundausbildung Einrichtung eines Labors für ballistische Untersuchungen Ausbildung von Kriminaltechnikern durch Frankreich Implementierung der neuen Struktur Aufbau der beiden Bereiche Analyse/Auswertung und Aktenhaltung mit entsprechender Ausstattung „Training on the job“ Ausstattung mit Material für eigenständig durchzuführende Ausbildungen Entsendung von KT-Experten Wiederaufbau des Anti-Terrorismus-Präsidiums Kabul Aufbau von TE-Außenstellen entsprechend der kriminalgeographischen Schwerpunkte in den Provinzen: Nimroz (Zaranj), Faryab (Maymana), Takhar (Taloqan), Balkh (Mazar-e Sharif) Ausstattung und Möblierung Fortbildung der Mitarbeiter des Präsidiums Fortbildung der Mitarbeiter der Regionalbüros Kunduz und Herat Informationsbesuche im BKA und Lyon (Interpol) Ausstattung und Möblierung Installation der I-24-7 Interpolnetworkverbindung Ausbildung von Mechanikern in Afghanistan und Deutschland Aufbau und Ausstattung der Polizeiwerkstatt Herat Wartung der gelieferten Fahrzeuge Fortbildung „Training on the job“ durch deutsche Polizeibeamte Einrichtung und Ausstattung von Polizeiwerkstätten (KFZ, Funk, Waffen) parallel zum Wiederaufbau der Polizei Fortführung der Ausbildung für Mechaniker und Fahrer Wiederaufbau der Tankstelle Fahrerausbildung Polizeihauptquartiere 2, 4, 6, 8 und 10 Bau des HQ Kabul, des Gebäudes für das 8. Bataillon und einer Station auf dem Streckenabschnitt KabulGhazni Erstellung einer Ausstattungs- und Projektliste Durchführung kriminalpolizeilicher Grundlehrgänge und von Train-the-Trainer-Kursen Erstellung einer Musterausstattungsliste für die Kriminalpolizei in den Provinzen Ausstattung der Kriminalpolizei in sieben Provinzen Wiederaufbau des Büros Interpol Pilotprojekt „Grenzüberwachung mit Dienstpferden in den schwer zugänglichen Nordregionen“ Fernstraßenpolizei Kriminaltechnisches „Training on the job“ für CNPA-Angehörige Weitere Grund- und Spezialausbildungen Evaluierung der Effizienz der bisherigen Maßnahmen ANHANG I+II 8 CNPA Ausbildung von Spezialeinheiten zur Informationsgewinnung und -analyse Entwicklung eines Ausbildungslehrplans Lieferung von Kleingeräten und Kfz Bau der Counter Narcotics Training Unit (CNTU) auf dem Gelände der Polizeiakademie Mobilität Umsetzung der neuen Organisationsstruktur Wiederaufbau der Gebäude Fortsetzung von Mentoring in Verbindung mit Ausbildungsmaßnahmen Ausstattung und Möblierung Mentoring der Leiter und Ausbildung des Streifendienstes Lieferung von 950 Streifenfahrzeugen, Kleinbussen, Pritschen- und Kastenwagen und 155 Motorrädern (seit 2002) Lieferung weiterer Motorräder 27 Weitere Informationen im Internet Übersicht der Wiederaufbauprojekte in den Provinzen Bereich Kunduz die wichtigsten Maßnahmen bis 2005 Bau und Ausstattung der Polizeihauptquartiere in Kunduz und Taloqan Durchführung von Grund- und Speziallehrgängen Ausstattung der Grenzpolizeibrigade 8 Installation des Notrufsystems im HQ Kunduz Basislehrgänge für Streifenpolizisten gemeinsam mit der Bundeswehr Bau und Ausstattung des Polizeihauptquartiers in Herat Ausstattung der Polizeistationen im Zuständigkeitsbereich des Polizeihauptquartiers Herat Herat Ausstattung der Grenzpolizeibrigade 6 Bau der Grenzübergangsstelle Toorghondi Einrichtung einer Polizeiwerkstatt für die verschiedenen Polizeizweige Einrichtung eines Funknetzes für die Polizeien in der Stadt Herat Einrichtung eines Notrufsystems für die Provinz Herat Durchführung verschiedener Aus- und Fortbildungsmaßnahmen wie bspw. Computer- und Alphabetisierungskurse sowie verschiedener polizeifachlicher Trainingskurse Feyzabad Bau und Ausstattung des Polizeihauptquartiers in Feyzabad Umsetzung des Pilotprojekts für die 8. Grenzpolizeibrigade in Badakhshan, Ausstattung mit Pferden/Mulis Durchführung von Lehrgängen für die Grenzpolizei Planungen für 2006 Durchführung kriminalfachlicher sowie allgemein polizeifachlicher Lehrgänge Schulung von Führungskräften Ausbau der polizeilichen Funkkommunikation in der Provinz Kunduz Bau von Polizeistationen der Fernstraßenpolizei und der Schutzpolizei an der strategisch wichtigen Strecke Kunduz – Feyzabad Bau von Polizeidienststellen in den Distrikten der Provinzpolizei Kunduz und Ausstattung mit Führungs-/Einsatzmitteln Ausstattung der Grenzübergangsstelle Toorghondi Ausbau des Funknetzes in der Provinz Herat und Vervollständigung der Ausstattung der verschiedenen Polizeizweige mit Kommunikationstechnik Teilausstattung der Fernstraßenpolizeibrigade 4 Fortsetzung der Aus- und Fortbildungsmaßnahmen mit Schwerpunkt auf polizeifachlichem Training Ausstattung des Flughafens Herat mit Luftsicherheitskontrolltechnik zum Thema Aufbauhilfe in Afghanistan finden Sie auf folgenden Seiten: Bundesministerium des Innern: Polizeiliche Aufbauhilfe Afghanistan http://www.bmi.bund.de/cln_028/nn_175818/Internet/ Content/Themen/Polizei/DatenundFakten/Polizeiliche__ Aufbauhilfe__Afghanistan__Id__94047__de.html Auswärtiges Amt: Aktuelle Entwicklung in Afghanistan http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/aussenpolitik/ friedenspolitik/afghanistan/index_html Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Afghanistan http://www.bmz.de/de/laender/partnerlaender/afghanistan/index.html Bundesministerium der Verteidigung: Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan http://einsatz.bundeswehr.de/C1256F1D0022A5C2/CurrentBaseLink/W265HK9Y385INFODE THW: THW im Ausland / Afghanistan http://www.thw.bund.de/cln_011/nn_245878/SiteGlobals/Categories/Region/Ausland/Afghanistan.html__ nnn=true Malteser Hilfsdienst: „Weiter Hilfe für Afghanistan!“ http://www.malteser.de/1.08.Aktuelles/1.08.01.Presse_ Center/1.08.01.01Presseinfos/presse2000.asp?Anzeige=Ye s&Index1=337 Europäische Union: Afghanistan (englisch) http://europa.eu.int/comm/external_relations/news/ topic.htm#afg Vereinte Nationen: United Nations Assistance Mission in Afghanistan (englisch) http://www.unama-afg.org/# Bundesregierung: e.velop Nr.29 04/2005, Schwerpunkt Afghanistan http://www.bundesregierung.de/E-Magazine,11813.819331/emagazine_entw/e.velop-Nr.-29-04-2005-|Schwe.htm?link=bpa_zum_ezine Gesamtausbau des Funk-Kommunikationsnetzes der Provinz Badakhshan Durchführung kriminalfachlicher sowie allgemein polizeifachlicher Lehrgänge Schulung von Führungskräften Diese Broschüre wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums des Innern kostenlos herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlbewerbern oder Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Europa-, Bundestags-, Landtags- und Kommunalwahlen. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Unabhängig davon, wann, auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfänger zugegangen ist, darf sie auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Bundesregierung zu Gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. 28 Herausgeber: Bundesministerium des Innern Projektgruppe „Polizeiliche Aufbauhilfe Afghanistan“ Alt-Moabit 101 D 10559 Berlin Redaktion: Bundesministerium des Innern, Projektgruppe „Polizeiliche Aufbauhilfe Afghanistan“ Auswärtiges Amt, Referat GF 11 Gesamtgestaltung und Produktion: MEDIA CONSULTA Deutschland GmbH Bildnachweis: Bundesregierung, Bundesministerium des Innern, Auswärtiges Amt, Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Bundesministerium der Verteidigung, picture-alliance, www.bundesheer.at Druck: Druckerei Dehl, Düsseldorf 2. Auflage (Dezember 2005) 1.000 Exemplare Die Broschüre kann kostenlos bestellt werden bei Publikationsversand der Bundesregierung Postfach 48 10 09 18132 Rostock Telefon: 0 18 88 - 8 08 08 00 Fax: 0 18 88 - 1 08 08 08 00 E-Mail: publikationen@bundesregierung.de Artikelnr.: BMI06301 www.bmi.bund.de