SPEKTRUM 3 - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
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SPEKTRUM 3 - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
MAGAZIN DER ESG ELEKTRONIKSYSTEM- UND LOGISTIK-GMBH III/07 Schwerpunktthemen ESG Automotive: Dienstleister auf einem globalen Markt Digitaler Polizeifunk: Unterstützung für den Freistaat Bayern Interoperabilität: Schnittstelle bei internationalen Einsätzen 2 & 3 SPEKTRUM III/07 „Go West“ lautete das Schlagwort im Amerika des 19. Jahrhunderts. Siedler der Vereinigten Staaten, ei ner jungen und dynamischen Nati on, ließen sich damals in den großen Weiten des amerikanischen Kon tinents nieder und stießen bis zum Pazifik vor. „Go West“ heißt es auch für die ESG: Aus der bisherigen Firmen zentrale im Münchener Osten zieht das Unternehmen in seine neue Zen trale nach Fürstenfeldbruck, rund 20 Kilometer westlich der Landes hauptstadt. Nach knapp zwei jähriger Bauzeit markiert der 1. Oktober 2007 den Beginn einer neuen Ära. Viele von Ihnen kennen das „alte ESG-Haus“ in der Münchener Ein steinstraße als weithin sichtbare Landmarke. Während der vergangenen drei Jahrzehnte ist unser Unternehmen hier zu einem global agierenden Dienstleister für Serviceleistungen rund um die Entwicklung, Integration und den Betrieb komplexer Elektronik- und IT-Systeme geworden. Der Standort ist über die Zeit aber etwas in die Jahre gekommen. Nun freuen wir uns auf ein modernes, flexibles, auf die Bedürfnisse eines High-TechUnternehmens optimal zugeschnittenes Gebäude, das der ESG Platz für Inno vationen und Wachstum während der kommenden Jahrzehnte lässt. Mit dem Umzug in die neue Firmenzentrale ist für die ESG eine Vision wahr geworden, die mit ersten Überlegungen zur Standortverlegung vor rund acht Jahren erstmals angedacht wurde. „Fortschritt ist die Verwirklichung von Utopien“, hat der britisch-irische Schriftsteller Oscar Wilde einmal ge sagt. Die Realisierung der „Utopie neue Firmenzentrale“ stellt für die ESG einen enormen Fortschritt dar. Mit rund 650 Mitarbeitern und einem großen Forschungs- und Technolo giezentrum ist Fürstenfeldbruck der bedeutendste Standort der ESG – aber doch nur einer von insgesamt 18 Niederlassungen der ESG-Gruppe. Rech net man alle Kolleginnen und Kollegen hinzu, welche die Leistungen unseres Unternehmens direkt vor Ort beim Kunden erbringen, so sind ESG-ler an mehr als fünfzig Orten in Deutschland, dem europäischen Ausland und Übersee zu finden. Damit ist noch ein weiterer Anknüpfungspunkt für das „Go West“ gege ben: Niederlassungen der ESG in Frankreich und den USA, die die interna tionale Ausrichtung des Unternehmens, vor allem im Automotive-Bereich, illustrieren. Sie können dies in der Titelgeschichte der vorliegenden Spek trum-Ausgabe nachlesen. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre und freue mich, Sie demnächst einmal an unserem neuen Standort Fürstenfeldbruck willkom men zu heißen. Gerhard Schempp, im Oktober 2007 INHALTSVERZEICHNIS 3 ............................................ Systempartner für globalen Markt Weltweit handelnde Hersteller benötigen weltweit agierende Dienstleister – zum Beispiel die ESG. 5 ............................................ Mitarbeit im Netzwerk „Num@tec“ Drei Fragen an Christian Balle, VizeDirektor Forschung bei Renault 6 ............................................ Mehr als ein Modellauto Die Plattform MoPAC erlaubt die Simula tion von Assistenzsystemen im Auto. 7 ............................................ Technologie für Ferninstandsetzung Mit Telemaintenance will die Bundeswehr ihre Instandhaltung modernisieren. 8 ............................................ Beratung im Projekt DigiNet Die ESG unterstützt Bayern bei der Einführung des BOS-Digitalfunks. 10 .......................................... Interoperabilität mit 25 Nationen Die MIP-Lösung vernetzt verschiedene nationale Führungsinformationssysteme. 12.......................................... Kurzmeldungen Neues aus dem Unternehmen 15.......................................... ESG International English Summary IMPRESSUM Herausgeber ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH Livry-Gargan-Straße 6, 82256 Fürstenfeldbruck Tel. +49 (89) 9216 2850, www.esg.de Verantwortlich für den Inhalt Jörg Riedle (jr), Unternehmenskommunikation Mitarbeiter dieser Ausgabe Dr. Oliver Nass (on), Johannes Seeberger (js), Achim Vogt (av), Dr. Kay Werthschulte (kw) Hans-Benno Roolf (hr) Gestaltung Udo Speth, ESG-Grafik-Abteilung Druck TOBI-Offset, Kirchheim/Heimstetten Auflage 2500 Fotos Alle Abbildungen © ESG, wenn nicht anders angegeben. Umschlagbild: ESG-Archiv Weltweite Abwicklung von Entwicklung, Beschaffung, Produktion und Verkauf sind Zeichen einer globalen Industrie. Auch die ESG ist längst ein international handelndes Unternehmen geworden. Bild: Hermans Systempartner für einen globalen Markt Das Automobilgeschäft demonstriert exemplarisch: In den vergangenen Jahren ist aus der ESG ein weltweit agierendes Unternehmen geworden. Wer heute ein Auto – egal welcher Marke – kauft, bekommt ein internationales Produkt. So beschrieb der Economic Club in Detroit vor einigen Jahren die Fahrzeuge, welche im USAutostaat Michigan hergestellt werden, folgendermaßen: „Die Lenksäule, die Sensorik und die Zündkerzen stammen aus Japan, aus Deutschland kommen Scheibenwischer, Federung, Lenkrad, Bremse, Antriebswelle, Scheinwerfer, Nockenwelle, Kolben, Zentralverriegelung und das Schiebedach. Aus Spanien werden die Gummidichtungen und die Innenverkleidung der Türen mit den Griffen geliefert. In Großbritannien wurden die Rückschlagventile und einige Schalter gebaut. Und Frankreich ist verantwortlich für den Wechseleinsatz des Ölfilters.“ Das Beispiel zeigt: Die Automobilindustrie agiert längst auf einem globalen Markt – und das nicht erst, seit Globalisierung zu einem Modewort geworden ist. Schon vor zehn Jahren zeigte sich, dass immer weniger Hersteller immer mehr internationale Marken unter einem Dach vereinen – und die fünf größten Hersteller mehr als die Hälfte aller weltweit produzierten Fahrzeuge herstellten. Heute beträgt der Auslandsumsatz der deutschen Automobilindustrie rund 150 Milliarden Euro. Er liegt damit deutlich höher als der Inlandsumsatz (rund 100 Milliarden Euro). Global agierende Hersteller benötigen global agierende Dienstleister und Zulieferer. Wer weltweit beschafft, produziert und verkauft, verlangt von seinen Partnern, ebenfalls in interna- tionalen Maßstäben zu denken. Die ESG – seit fast zwei Jahrzehnten als Dienstleister auf dem Automobilmarkt tätig – hat sich daher erfolgreich zu einem weltweit agierenden Unternehmen gewandelt. Dabei ist internationales Geschäft natürlich nichts Neues. Schon in den Siebziger-Jahren war die ESG mit der Flugelektronik-Entwicklung für den Kampfjet Tornado maßgeblich in ein multinationales Projekt eingebunden. Später folgten unter anderem Projekte in Brasilien und der Türkei, außerdem in Italien, Frankreich und den Niederlanden. Im Kern blieb die ESG aber bis weit in die 1990er-Jahre ein vor allem national denkendes und handelndes Unternehmen. Das hat sich im neuen Jahrtausend gründlich geändert. Mit ver- 4 & 5 SPEKTRUM III/07 schiedenen Lösungen, etwa der Netzplanungssoftware NetCOP oder dem militärischen Kodifizierungstool N-CORE, ist die ESG mittlerweile auf allen Kontinenten vertreten. Selbstverständlich verfügt das Unternehmen neben seinen deutschen Standorten auch über Niederlassungen im Ausland. Das jüngste Beispiel: Die Gründung einer eigenen Tochtergesellschaft in den USA. Mitte 2007 wurde die ESG Automotive Inc. mit Sitz in Novi bei Detroit aus der Taufe gehoben. Die hundertprozentige ESG-Tochter erbringt für ihre Kunden Leistungen im AfterSales-Engineering und im Bereich Elektroniksystementwicklung. Außerdem bietet das neue Unternehmen Technologieberatung, etwa zu den Themen Elektronik- und Bordnetzarchitektur sowie Bussysteme, an. Die Wahl des Unternehmenssitzes illustriert den Anspruch des neuen Unternehmens: Der US-Bundesstaat Michigan und vor allem die „Motor City“ Detroit sind die Zentren der ameri- kanischen Automobilindustrie. Unter anderem ist die Stadt Sitz von General Motors. Ford hat seine Hauptniederlassung im Nachbarort Dearborn, Volkswagen seinen US-Sitz im Vorort Auburn Hills. Verschiedene weitere Hersteller und zahlreiche Zulieferer produzieren in der Region. Dieser geballte Technologiecluster bringt große Chancen für jedes dort tätige Unternehmen. So erhöht sich durch die Präsenz der ESG in der Metropolregion Detroit die Möglichkeit, neue Kunden hinzu zu gewinnen. Der Präsident der neuen Tochtergesellschaft, Ulrich Schlagwein, bezeichnete die Gründung der US-Tochtergesellschaft deshalb als den Beginn einer neuen Ära: „In den vergangenen Jahren hat sich die ESG als wichtiger Partner der meisten europäischen Automobilhersteller und vieler Zulieferer etabliert. Jetzt gehen wir weiter und werden zu einem weltweit agierenden Unternehmen.“ Dass diese Worte mehr sind als bloße Rhetorik, beweist das internati- In der Nähe von Detroit, der „Motor City“ am Eriesee, hat die ESG Automotive Inc. ihren Sitz. Foto: Icholakov onale Engagement der ESG: Mit verschiedenen Firmen im asiatischen Raum existieren projektbezogene Kooperationen, außerdem ist das Unternehmen dort in Netzwerke eingebunden. Auf europäischer Ebene arbeitet die ESG seit vergangenem Jahr unter anderem mit dem schwedischen Unternehmen Semcon zusammen. Die beiden Firmen bieten gemeinsam Dienstleistungen für ein globales Projekt im Bereich After-Sales-Engineering von General Motors an. Besonders ausgeprägt ist das Engagement der ESG derzeit auf dem französischen Markt: Zu Beginn dieses Jahres wurde das französische Unternehmen Créalie übernommen. Créalie ist seit rund acht Jahren vor allem in der Automobilbranche, aber auch in der Luftfahrtindustrie sowie der Medizin- und Automatisierungstechnik aktiv. Die Firma ist an einer Vielzahl innovativer Projekte beteiligt – unter anderem mit einem selbst entwickelten USB-Gateway – und hat sich bei ihren Kunden den Ruf eines Kompetenzträgers im Bereich Automobilelektronik erworben. Die Zusammenarbeit von ESG France und Créalie hat in den vergangenen Monaten zu verschiedenen Projekten geführt – etwa zum Thema FlexRay oder zum Requirements- und KonfigurationsManagegement im Bereich der Automobilelektronik. Als eines der ersten mittelständischen Unternehmen aus Deutschland ist die ESG nun sogar in den französischen Wettbewerbscluster „System@tic“ aufgenommen worden (Spektrum berichtete). Das Unternehmen kann sich damit maßgeblich in laufende Forschungsvorhaben in Frankreich einbringen. „System@tic“ ist Teil der französischen Cluster-Strategie „Pôles de compétitivité“ und umfasst rund 200 Partner aus Industrie, Forschung und Verwaltung. Das Netzwerk soll die Entwicklung der IT-Branche im Großraum Paris fördern. ESG France ist Mitglied in der Themengruppe „Num@tec Automotive“. Diese Initi- ative koordiniert und fördert Forschungsvorhaben im Bereich der Automobilelektronik und vereint dazu verschiedene Automobilhersteller und Zulieferer sowie fünf Forschungsinstitute. Die ESG kann sich unter anderem zu den Themen Elektronikentwicklung und -zuverlässigkeit, Diagnose oder bei Vorhaben zur künftigen Auslegung von Mensch-Maschine-Schnittstellen einbringen. „Mit der Aufnahme in den französischen Wettbewerbscluster integrieren sich ESG und Créalie in die französische Entwicklungslandschaft“, betont der Leiter von ESG France, Dr. Oliver Nass. Die ESG schalte sich aktiv in laufende Forschungsvorhaben ein und baue über ihren französischen Ableger Know-how im Großraum Paris auf. „ESG France demonstriert damit, dass wir mehr sind als die Niederlassung eines deutschen Unternehmens: Wir transferieren Wissen aus Deutschland und engagieren uns somit stark in Frankreich.“ Mit Erfolg: Längst wird ESG France in unserem Nachbarland als französischer Akteur wahrgenommen. Was vor fast zwei Jahrzehnten in München und später im gesamten deutschen Raum begann, nämlich der Aufstieg der ESG zu einem Systempartner der Automobilindustrie, setzt sich mittlerweile also international fort. Mit Niederlassungen in Europa und Übersee und einem weltweiten Kooperationsnetzwerk hat sich das Unternehmen seinen Platz in einem globalen Markt gesichert. jr Das 129 Meter hohe Bürogebäude „Tour Pleyel“ in Paris/St. Denis beherbergt die französische Automotive-Niederlassung der ESG. „Wir wollen es noch besser als die Deutschen machen.“ Mit der Aufnahme in den Wettbewerbscluster „System@tic“ haben die ESG und ihr Tochterunternehmen Créalie ihre Position als wichtige Forschungs- und Innovationspartner der französischen Automobilindustrie untermauert. „Spektrum“ sprach dazu mit dem stellvertretenden Direktor der Abteilung für Forschung, Elektronik und Werkstoffen bei Renault, Christian Balle. Monsieur Balle, seit der Entstehung des Kompetenzclusters System@tic im Raum Paris unterstützt Renault diese Institution. Wie profitieren Sie davon? Von allen Kompetenzzentren im Automobilbau ist System@tic bezüglich seiner Ausgereiftheit und seiner Projektumsetzung mit einer Erfolgsquote von fast einhundert Prozent führend. Ich habe persönlich Ende 2004 diesen Cluster mitbegründet. Auf den ersten Blick ist er ziemlich breitgefächert, Christian Balle denn er vereint Unternehmen aus den Bereichen Telekommunikation, Transport, Luftfahrt, Verteidigung, Sicherheit und Informatik. Es besteht jedoch in vielen Bereichen eine große Übereinstimmung – etwa bei den Technologien für Softwaretools, für die Informationsund Signalverarbeitung oder für die Darstellung. System@tic ist also kein reiner Automobil- oder Luftfahrtcluster. Er bietet vielmehr einen Querschnitt der beiden Märkte. Für uns ist besonders interessant, dass wir mit Labors sowie mit kleinen und mittelständischen Unternehmen zusammenarbeiten können. Diese spezialisierten Unternehmen sind gerade dabei, sich querschnittlich zu orientieren – sich also in mehreren unterschiedlichen Märkten zu engagieren, was ihnen eine größere Wahrnehmung einbringt. Welche Rolle spielt die Arbeitgruppe „Num@tec Automotive“ innerhalb des Kompetenzclusters? „Num@tec Automotive“ ist innerhalb von „System@tic“ die Komponente für Automobilbau und Transportwesen. Es handelt sich hierbei um ein flexibles Gefüge, das kleine und mittelständische Unternehmen, Industriebetriebe und Labors vereint. Der Umfang vergrößert sich jedoch, da die Schienen- verkehrstechnologie ebenfalls partizipieren wird. Wir haben auf der letzten Messe „Salon de recherche“ mit einem großen Unternehmen aus dem Energieund Transportbereich ein „Memorandum of Understanding“ abgeschlossen. Dies ist für Renault sehr bedeutend, denn wir können nun auch Technologien übernehmen, die aus anderen Industriezweigen stammen. „Num@tec Automotive“ bietet zudem den Rahmen für gegenseitige Treffen. Diese Art von Networking stellt eine Ergänzung der Netzwerke dar, die wir bei Renault mit EUCAR, ACEA und mit unseren Kontakten zu den kleinen und mittelständischen Unternehmen oder zu akademischen Kreisen pflegen. Dabei geht es vor allem um den Erwerb exzellenter Softwarekenntnisse, um Qualitätseinbußen und Verzögerungen durch fehlerhafte Bordelektronik zu vermeiden. Es ist unser eindeutiger Wunsch, es genauso gut oder sogar besser als die Deutschen zu machen. Sind Sie vor diesem Hintergrund zufrieden mit der Aufnahme der ESG in die „Num@tec“-Arbeitsgruppe? Seit der Übernahme von Créalie, einem ursprünglich französischem Unternehmen, das auf Embedded Systems spezialisiert ist, ist ESG France mehr ein französischer als ein deutscher Akteur. Daher habe ich mich persönlich für den Beitritt zur Arbeitgruppe „Num@tec Automotive“ eingesetzt. Wir wollten die ESG näher kennenlernen und uns bei unseren Überlegungen gegenseitig unterstützen. Künftige Ausschreibungen von Renault werden dabei die Gelegenheit bieten, unsere Kompetenzen zusammenzuführen. Große Themen sind im Augenblick die technologischen Bausteine, zum Beispiel die Integration heterogener Module ins Automobil, die Entwicklung von Plattformen – Stichwort Autosar – oder die Kompatibilität mit Produkten, die in anderen Branchen außerhalb der Automobilindustrie angesiedelt sind. Die ESG kann hier ihre Erfahrungen bei der Integration und Validierung einbringen. Bei Renault investiert man derzeit zunehmend in die Bordelektronik. Das ist der Grund dafür, warum wir Fachkräfte aus anderen Industriezweigen, wie etwa der Luftfahrt und der Verteidigung, einstellen. 6 & 7 SPEKTRUM III/07 Mehr als ein Modellauto Die Plattform MoPAC erlaubt die Simulation künftiger Assistenzsysteme im Auto. Der Übertragungsstandard ZigBee stammt aus der Industrieautomatisierung und wurde zur stromsparenden und robusten Kommunikation von Sensoren und Aktoren im indusDerzeit statten fast alle Fahrzeugher- stelle zum Fahrer eine bedeutende triellen Umfeld geschaffen. Die Kasteller ihre Fahrzeuge mit technischen Rolle. mera und der angeschlossene PC Um solche innovativen FahrerasInnovationen für mehr Sicherheit und bilden die Sensorik. Durch sie wird Komfort aus. Automobile enthalten im- sistenzsysteme frühzeitig zu simuliedas Modellauto auf dem Laufband mer häufiger Assistenten für die voll- ren und vorzuführen, hat die ESG eine beobachtet. Eine ausgeklügelte Softständige Durchführung von Fahrauf- Plattform mit Namen MoPAC „Moduware sorgt dafür, dass sie die Positigaben. In aktuellen Fahrzeugen der lar Platform for Automotive Applicaon des Fahrzeugs erkennt sowie weiPremiumklasse kann man beispiels- tions“ entwickelt. Das System versetzt tere Informationen über Hindernisse, weise eine automatische Abstands- die ESG in die Lage, beliebige aktuelle erkannte Spuren oder weitere Fahrregelung, einen Tempomat, aktives und künftige Assistenzfunktionen in zeuge liefert. Kurvenlicht, einen Spur und Einpark- einem kompakten Aufbau zu simulieDas System wird dazu eingesetzt, assistenten oder ein Navigationssy- ren und zu bewerten. um kamerabasierte Assistenzsysteme Durch die Schnittstellenvielfalt und stem mit Sprachsteuerung finden. zu simulieren. Dazu gehört etwa die Diese Systeme sollen den Fahrer von die offene Architektur des Systems automatische Abstandsregelung oder Routineaufgaben befreien und seine stehen eine Vielzahl von Anschlussdas automatische Einleiten von AusAufmerksamkeit auf die wesentlichen möglichkeiten für erweiterte Sensorik weichmanövern im Straßenverkehr. Ereignisse im Straßenverkehr lenken. und Aktorik zur Verfügung. Sensorik Dabei werden leistungsfähige ObDabei spielen die Abstimmung der bezeichnet die Anwendung von Senjekterkennungsalgorithmen Systeme aufeinander und die Schnitt- soren zur Messung und Kontrolle, Akeinge setzt, um Fahrzeuge in der Szenerie zu lokalisieren. Der PC übernimmt die Bildverarbeitung und Objekterkenstellt dieWelt Positionen der loN-CORE ist bei Militärs und Unternehmennung auf und der ganzen in Gebrauch. kalisierten Objekte zur Verfügung. Diese Information bildet die Basis für den integrierten Regelalgorithmus, um ein Fahrzeug auf dem Laufband stabil zu positionieren und Reaktionen auf erkannte Fremdobjekte einzuleiten. Das stabilisierte Verhalten des Fahrzeugs auf dem Laufband bildet die Grundlage zu Eingriffen des Systems in den Fahrvorgang. Unter anderem wurden eine Abstandsregelung, die Erkennung der Fahrspurbegrenzung sowie eine Hinderniserkennung (mit Ausweich- beziehungsweise Notbremsassistent) auf der Plattform MoPAC realisiert. Durch die Modularität des Konzepts sind die Anbindung verschiedener Bussysteme, die Integration von erweiterter Sensorik sowie die Regelung mehrerer Fahrzeuge problemlos möglich. Das Konzept ermöglicht ebenfalls die Umsetzung von Assistenzfunktionen, die auf der Basis kommunizierender Fahrzeuge aufsetzen. Die ESG eröffnet einen Einblick in die Möglichkeiten automobiler Assistenzsysteme und besitzt damit eine geeignete Integrations- und Simulationsumgebung für Systeme dieser Art. kw Der Aufbau MoPAC demonstriert die Kompetenz der ESG im Umfeld der Softwareentwicklung im Automobil. torik umfasst die Erzeugung einer Bewegung. Was zunächst wie ein einfaches Laufband aussieht, das von einer Kamera gefilmt wird, ist ein komplexes System. Ausgangspunkt ist ein Mikrocontroller. Er dient als zentraler Knotenpunkt des Aufbaus. Hier können verschiedene Teilfunktionen miteinander verknüpft werden – um so die Gesamtfunktion eines Fahrerassistenten zu verwirklichen. An die Plattform ist ein PC mit einer Kamera angebunden. Außerdem kann das System über verschiedene Bussysteme mit weiterer Sensorik und Aktorik kommunizieren. Ein speziell angepasstes Laufband wird zur Simulation einer Straße verwendet. Ein funkgesteuertes Modellauto, das mit einem integrierten ZigBee-Empfangsmodul ausgestattet wurde, simuliert das darauf fahrende Fahrzeug. Technologie für Ferninstandsetzung Mit Telemaintenance-Lösungen kann die Bundeswehr die Instandhaltung von Material bei Auslandseinsätzen modernisieren. „Support an jedem Ort, zu jeder Zeit und für jede Technik.“ Auf diese kurze Formel lassen sich die umfangreichen Aufgaben der Instandhaltungskräfte der Bundeswehr zusammenfassen. Gerade in Zeiten, in denen die deutschen Streitkräfte zunehmend internationale Aufgaben bei Auslandsmissionen übernehmen, kommt der Vorgabe, die Einsatzbereitschaft überall und 24 Stunden am Tag zu garantieren, eine hohe Bedeutung zu. Schließlich ist es auch eine Frage der Sicherheit, dass Fahrzeuge oder technisches Gerät auf dem Balkan, in Afghanistan oder am Horn von Afrika stets funktionieren. Die Erfüllung dieser Anforderungen verlangt von den technischen Kräften der Bundeswehr erhebliche Anstrengungen. Vor allem die rasante technologische Entwicklung, die zunehmende Diversifikation und Typenvielfalt der eingesetzten Technik, eine oft unzureichende Logistik bei der Beschaffungen für den einsatzbedingten Sofortbedarf, die Komplexität der Einsatzszenarien und der begrenzte Umfang der Aus- und Weiterbildung von Instandsetzungspersonal machen der Bundeswehr zu schaffen. Daher hat sich – trotz aller Anstrengungen – in den vergangenen Jahren eine Fähigkeitslücke aufgetan, die die Sicherstellung der erforderlichen Verfügbarkeit von Waffensystemen und Gerät gefährdet und die Erfüllung der eingegangenen internationalen Verpflichtungen erschwert. Um dieses Problem zu beheben, prüft die Bundeswehr derzeit eine Satellitenkommunikation Terrestrische Kommunikation Schematischer Überblick über das Telemaintenance-Konzept der ESG Terrestrische Kommunikation Telemaintenance Support-Center Basis EinsGebiet moderne Technologie für die Ferninstandsetzung. Das Stichwort lautet Telemaintenance. In der Industrie sind hier in den vergangenen Jahren verschiedene Lösungen entwickelt worden: Die Bundeswehr plant nun, Entwicklungen für den eigenen Gebrauch zu übernehmen, wobei allerdings den erhöhten und besonderen Anforderungen der Bundeswehr Rechnung getragen werden muss. Vor diesem Hintergrund beteiligte sich die ESG zusammen mit ihrem Tochterunternehmen ServiceXpert GmbH an einem TelemaintenanceSymposium der Bundeswehr. Das Treffen war von der Technischen Schule des Heeres und der Fachschule des Heeres für Technik in Aachen ausgerichtet worden. Die beiden Einrichtungen verantworten neben der Ausbildung des Instandsetzungspersonals auch die konzeptionelle und technische Weiterentwicklung der Fähigkeiten der Bundeswehr zur Materialerhaltung von Landsystemen. Die ESG stellte verschiedene Lösungen für die Fahrzeugdiagnose und die Einsatzdatenerfassung vor. Auch für den kommunikationstechnischen und logistischen Ablauf in einem zukünftig angedachten Telemaintenance-Support-Center für die Landsysteme der Bundeswehr wurde ein Grobkonzept entwickelt. OEMSupport-Center Die ESG-Gruppe kann dabei auf ihre umfassende Erfahrung aufbauen: Mit den Referenzpartnern Bosch, MAN, Rheinmetall und STILL konnten die ESG und ServiceXpert fahrzeugtechnische Lösungen präsentieren, die bereits über die besten Voraussetzungen für den eingeschlagenen Weg der Bundeswehr verfügen. Der ESG-Ansatz verzichtet bewusst auf einen aufwändigen audio-visuellgestützten Support und stellt dagegen die hohe Effizienz heraus, die durch die unmittelbare Kommunikation mit den Fahrzeugsystemen und die große Zuverlässigkeit durch die Kombination von Telematik- und Onboard-Support entsteht. Der Lösungsansatz der ESG zeichnet sich dabei durch zwei Besonderheiten aus: Er bietet eine integrierte Kommunikation von der im Einsatzgebiet zu unterstützenden Technik bis hin zu dem jeweiligen OEM-Support-Center im Inland und umfasst eine erweiterte logistische Funktionalität der Einsatztechnik. Letztere dient als Lösung, falls eine Kommunikation ins Einsatzgebiet nicht möglich ist. Profitieren konnte die ESG bei den Vorführungen insbesondere von ihrem Know-How im Bereich der Diagnose und dem Flotten-Support-Management sowie von ihrem breit gefächerten Spektrum an Referenzprojekten. Im Ergebnis des Symposiums kann festgestellt werden, dass es gelungen ist, sich im Kreise der Telemaintenance-Anbieter mit einem umfassenden Ansatz und einem breiten Rückhalt bei den etablierten Systemfirmen erfolgreich darzustellen und der Bundeswehr für die anstehende Umsetzung ein klares „Mission possible“ zu signalisieren. Der Besuch des Generals der Logistikgruppen des Heeres, Brigadegeneral Kurt Helmut Schiebold, und von Oberst Erich Pokorny, dem Leiter der Leiter der Gruppe „Weiterentwicklung der Instandsetzung“, bei der ESG im August 2007 diente einem vertiefenden Gespräch zur Verdeutlichung der Fähigkeiten und Lösungen auf den Gebieten „Embedded Logistics“ und „Interaktive Elektronische Technische Dokumentation (IETD)“. hr Bei ihrem Besuch in der ESG Mitte August 2007 informierten sich Brigadegeneral Kurt Helmut Schiebold (3.v.l.) und Oberst Erich Pokorny (3.v.r.) unter anderem über das Thema Telemaintenance. 8 & 9 SPEKTRUM III/07 Vom künftigen BOS-Funknetz werden auch die Einsatzkräfte der Feuerwehr profitieren. Fotos: Berufsfeuerwehr München Beratung im Projekt DigiNet Die ESG unterstützt Bayern bei der Einführung des „digitalen Polizeifunks“ In rund drei Jahren soll ein lange gehegter Wunsch der Sicherheitsbehörden in Erfüllung gehen: Ende 2010 werden die BOS, die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, über ein digitales Funknetz miteinander kommunizieren können. BOS sind unter anderem die Polizei, die Feuerwehren, Rettungsdienste, das Technische Hilfswerk oder der Zoll. Das digitale Funknetz wird bundesweit rund einer halben Million Nutzern zur Verfügung stehen – und damit weltweit eines der größten seiner Art sein. Die neue Technologie gilt als abhörsicher und erlaubt verglichen mit dem derzeitigen Analognetz eine deutlich effizientere Nutzung. Die flächendeckende Einführung des BOS-Digitalfunks stellt den Bund und die Bundesländer vor eine große Herausforderung: Zusammen mit der Bundesanstalt für den Digitalfunk der BOS (BDBOS) sind die Länder für die Umsetzung des Projektes verantwortlich. Die meisten Länder nehmen dazu externe Hilfe für Projektsteuerung und -controlling in Anspruch – unter anderem das bayerische Innenministerium, das die Einführung des BOS-Digitalfunks in Bayern verantwortet. Bei der flächendeckenden Einführung dieses Funknetzes ist die ESG von Anbeginn mit dabei. Das Unternehmen unterstützt den Freistaat Bayern mit der Beratungs- und Unterstützungsleistung „konstruktives Controlling“. Im Mai dieses Jahres wurde dazu ein Rahmenvertrag bis Ende 2010 geschlossen. Die ESG setzt dabei die selbst entwickelte und bewährte Methodik für externes Projektcontrolling (EPC) ein. Die Vorgehensweise bewährte sich erstmals bei der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte in Österreich (Spektrum berichtete). Die ESG hatte als Berater, der nicht selbst an der Entwicklung von Hard- oder Software im Projekt beteiligt war, den Projektfortschritt verfolgt, Risiken benannt und Lösungsmaßnahmen vorgeschlagen. Das Unternehmen begleitete und beriet das Projektmanagement in allen Phasen des Implementierungsprojektes unter fachlichen, konzeptionellen und methodischen Gesichtspunkten; daneben unterstützten die ESG-Berater den Lenkungsausschuss und die einzelnen Projektleiter bei der Planung, Überwachung und Steuerung. Der Erfolg des Projektes e-card gab dem Vorgehensmodell der ESG da- mals Recht: Die Arbeit des Unternehmens wurde von verantwortlicher Seite in den höchsten Tönen gelobt. Der Auftraggeber beschloss damals sogar, EPC für künftige Großprojekte zwingend vorzuschreiben. Von Österreich nach Bayern: Die Erfahrungen der ESG kommen nun dem Projekt DigiNet zugute. Auch bei dem Großprojekt des bayerischen Innenministerium unterstützen und begleiten die Berater der ESG die Projektgruppe. Sie stehen bei der Gesamtkoordination des Modernisierungsprojekts und bei der Durchführung des Phasenkonzepts beratend zur Seite. Damit stellen sie ein wirkungsvolles Projektcontrolling als neutrale und objektive Drittinstanz sicher – mit klaren Vorteilen für den Auftraggeber. Durch die Hardwareneutralität und Herstellerunabhängigkeit der ESG ist eine objektive Beurteilung des fachlich-technischen Projektfortschritts und drohender Projektrisiken hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Termin, Funktionalität und Kosten jederzeit gewährleistet. Die Hauptaufgaben des EPC sind die Beurteilung des Projektstatus und des Projektfortschrittes aus Termin-, Funktionalitäts- und Risikosicht, also die Frage, ob DigiNet im vorgesehenen Zeitrahmen und im anvisierten Umfang realisiert werden kann. Bei Abweichungen vom Projektplan oder drohenden Risiken beschreibt das EPC die Auswirkungen auf Termine, Kosten und Funktionalitäten und schlägt Maßnahmen zur Behebung kritischer Situationen vor. Ein ausgeklügeltes Reportingsystem sorgt dafür, dass alle Projektverantwortlichen stets über alle relevanten Informationen verfügen: Die Experten der ESG beschreiben alle Aktivitäten in einer Berichtsperiode und geben einen Ausblick über die geplanten Aktivitäten. Dadurch bekommen die Kunden stets einen aktuellen und neutralen Überblick über das Gesamtprojekt und können die relevanten Prozesse effektiv steuern. Zusätzlich kommt zu den Projektbewertungen nach der EPC-Methode ein problemorientiertes Methodencoaching sowie eine umfangreiche Beratung bei Fragen zu Projektdurchführung und -management hinzu. Zur Strukturierung und Unterstützung der Arbeit bedient sich das EPC vier aufeinander aufbauender Einzelsysteme: dem EPC-Kennzahlenplan, einem Fortschrittskontrollsystem, einem Risikofrühwarnsystem und einem Reporting-System. Diese vier Bausteine bilden alle Tätigkeiten und den gesamten Informationsfluss im gesamten Projekt ab. Die Informationen werden dabei aus dem Projektstrukturplan, den Status- und Risikolisten und dem zu Projektbeginn erhobenen EPC-Kennzahlenplan entnommen. Regelmäßige Interviews mit Projektleitern und Projektteam gewährleisten die Aktualität der Information. Die Kennzahlen werden nach Bedarf für Termin, Kosten, Qualität und Funktionalität erhoben und bewertet. Das „konstruktive Controlling“ für das Innenministerium des Freistaats Bayern wird in anderen Bundesländern mit großem Interesse wahrgenommen. Denn es hat sich gezeigt: Die Kunden des öffentlichen Bereichs schätzen an der ESG und ihrem Beratungsarm vor allem die absolute Neutralität gegenüber Hardwareherstellern, eine ausgeprägte Fach- und Methodenkompetenz in Verbindung mit technischer und wirtschaftlicher Beratung, die langjährige Erfahrung in der Steuerung und Umsetzung von Großprojekten sowie die ausgezeichnete Kenntnis der Besonderheiten des „öffentlichen Kunden“ und die langjährige Erfahrung als Partner namhafter Mobilfunkunternehmen im Inund Ausland. Die einhundertprozentige Tochter der ESG – die ESG Consulting GmbH – hat sich dabei ganz auf Prozess- und Technologieberatung konzentriert. Das Unternehmen begleitet seine Kunden erfolgreich in Veränderungsprozessen und kann dabei auf eine umfangreiche Expertise im Projekt- und Programmmanagement großer IT- und Technologieprojekte zurückgreifen. Beraterpersönlichkeiten mit ausgewiesener Management- und Technologieexpertise charakterisieren die ESG Consulting GmbH. js Digitaler Funk für BOS Der Aufbau eines digitalen Funknetzes für die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) steht seit Jahren auf der Agenda von Bund und Ländern. Ursprünglich sollte das Projekt zur Fußballweltmeisterschaft 2006 einsatzfähig sein. Derzeit geht man von einer Einführung im Jahr 2010 aus. Bei einzelnen Anlässen, etwa beim G8-Gipfel in Heiligendamm, arbeiteten Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte allerdings bereits mit dem abhörsicheren Digitalfunk. Durch die Einführung eines Digitalfunks werden alle BOS auf ein gemeinsames Funknetz zurückgreifen können. Im analogen Netz hat jede Behörde oder Organisation dagegen einen eigenen Kanal mit begrenzter Reichweite und eigener Frequenz. Da dieser nicht von anderen BOS genutzt werden kann, kommt es bei Großereignissen regelmäßig zu Engpässen. Im Digitalfunk werden Kanäle nur dann belegt, wenn sie wirklich benötigt werden – dadurch ergibt sich ein erheblicher Kapazitätsgewinn. Weitere Vorteile der neuen Technologie sind eine bessere Übertragungsqualität, eine Abhörsicherheit sowie die Möglichkeit, neben Sprache auch Daten (zum Beispiel Textmeldungen) zu übertragen. Grundlage der derzeitigen Einführung eines bundesweit einheitlichen Digitalfunks ist ein Verwaltungsabkommen zwischen Bund und Ländern, das Anfang Juni 2007 unterzeichnet wurde. Zuständig für die Umsetzung und Einführung sind die Bundesländer, zusammen mit der Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS). Die technische Infrastruktur kommt von den Unternehmen EADS und Siemens. In den Innenministerien von Bund und Ländern rechnet man mit rund 4,5 Milliarden Euro Kosten. Bessere Übertragungsqualität und mehr Netzkapazität im Funknetz werden die Koordinierung von Einsätzen erleichtern. 10 & 11 SPEKTRUM III/07 Interoperabilität mit 25 Nationen Im Multi-NationenProjekt MIP arbeitet die ESG daran, dass internationale militärische Einsätze reibungslos funktionieren. Out-of-Area-Einsätze der Bundeswehr sind heutzutage ein wichtiges Instrument zur Konfliktverhütung und Krisenabwehr und fester Bestandteil deutscher Sicherheitspolitik. Einsätze finden dabei in der Regel mit internationalen Partnern statt. Denn mit Ausnahme von Evakuierungs- und Rettungsoperationen muss die Bundeswehr bewaffnete Einsätzen im Rahmen der Vereinten Nationen, der NATO oder der Europäischen Union durchzuführen. Voraussetzung für ein wirkungsvolles internationales Zusammenwirken ist Interoperabilität, also die Befähigung der Einsatz- und Führungssysteme aller beteiligten Nationen, zusammenzuarbeiten. Insgesamt 25 Nationen und eine NATO-Organi- sation, nämlich das Allied Command for Transformation, haben dazu vor rund sechs Jahren ein Entwicklungsprojekt aufgelegt: Dieses Multilaterale Interoperabilitätsprogramm (MIP) soll dazu beitragen, die Interoperabilität entscheidend zu verbessern. Es baut auf Vorläuferprogrammen auf, die bereits in den 1980er Jahren gestartet waren. Deutschland nimmt im Rahmen eines Forschungs- und Technologievorhabens an den internationalen Arbeiten teil. Unter anderem wird an der Entwicklung der MIP-Spezifikation – also der formalisierten Beschreibung, was die Lösung können muss und wie sie zu gestalten ist – aktiv mitgewirkt. Die internationalen Ergebnisse werden dann in Das MIP-Experimentalsystem setzt auf dem Führungsinformationssystem HEROS-2/1, 2. Los, der ESG auf. einem deutschen Experimentalsystem prototypisch implementiert. Im Rahmen der bisherigen Aktivitäten setzte dieses Experimentalsystem auf dem Führungsinformationssystem HEROS2/1, 2. Los, einer Entwicklung der ESG auf. Mit diesem System hat das Unternehmen auch mehrfach an den umfangreichen internationalen Interope- rabilitätstests teilgenommen – zuletzt beim Fachtreffen CWID („Coalition Warrior Interoperability Demonstration“) im Juni 2007 in Lillehammer. Ein kurzer Blick in die Truppenstruktur bei internationalen Einsätzen macht die Komplexität des Themas Interoperabilität deutlich: Ein Einsatzkontingent, etwa im Rahmen der NATO Response Force („Schnelle Eingreiftruppe der NATO“), wird heute aus Verbänden unterschiedlicher Nationen zusammengestellt. Neben dem Personal stellen die beteiligten Nationen in der Regel auch Material und Ausrüstung. Jeder Verband führt seine ihm unterstellten Truppenteile mit einem eigenen Gefechtsstand. Daraus folgt, dass die Führungsausstattung des Kontingents sehr heterogen aufgebaut ist und aus unterschiedlichen Führungsinformationssystemen besteht. Die Herausforderung bei der Führung eines solchen Einsatzverbands besteht darin, die Kommandeure der einzelnen Gefechtsstände mit korrekten, zeitgerechten und angemessenen Informationen für den betreffenden Einsatzraum zu versorgen. Dazu leistet MIP einen entscheidenden Beitrag. Ziel von MIP ist die Verbesserung der Interoperabilität landbasierter Führungsinformationssysteme auf und zwischen den verschiedenen Führungsebenen, vom Verband bis zum Großverband, um gemeinsame Einsätze effizient durchführen zu können. Gemeinsames Verständnis und einheitliche Verfahren müssen dabei in einem Harmonisierungsprozess zwischen den Nationen erzielt werden. Die Ergebnisse werden in einer umfassenden Spezifikation festgeschrieben, die von den Nationen anschließend umgesetzt wird. Als Ergebnis liegt schließlich eine Schnittstelle vor, die nach intensiven technischen und operationellen Tests freigegeben und in einem mehrjährigen Nutzungszeitraum, der so genannten In-ServicePhase, eingesetzt. Parallel wird an der funktionalen Erweiterung im Rahmen einer nachfolgenden Baseline gearbeitet. Eine konzeptionelle Betrachtung zur Interoperabilität zeigt, wie komplex Multinationale Einsätze – hier ein deutscher und ein niederländischer Soldat der ISAF-Mission – werden durch die MIPLösung besser funktionieren. Foto: Bundeswehr/Modes das Thema ist. So definiert die NATO fünf Stufen der Interoperabilität – von „Isolated“ (Stufe 0, keine Verbindung der Systeme) bis „Enterprise Operability“ (Stufe 4, gemeinsames Verständnis der ausgetauschten Informationen führt zu einem abgestimmten Handeln der Systeme). Die MIP-Lösung erreicht die Stufe 3 („Domain Interoperability“): Daten können direkt aus einem anderen Führungsinformationssystem übernommen und verarbeitet werden. Dabei können die Systeme die ausgetauschten Informationen gleich interpretieren und zu einem gemeinsamen Verständnis kommen („semantische Interoperabilität“). Die Lösung ermöglicht damit den Einsatzkontingenten ein gemeinsames Bild des Gefechtsraumes, auf dessen Basis im weiteren Verlauf ein abgestimmtes Handeln möglich wird. Ein Beispiel: Um einen Einsatzverband mit beispielsweise fünf Gefechtsständen interoperabel auszustatten, müssten 10 Schnittstellen zwischen den Systemen implementiert werden, wenn jedes System seine eigene Schnittstelle realisieren würde. Mit steigender Anzahl der Kommunikationspartner steigt der Schnittstellenbedarf dramatisch, so dass ein solcher Lösungsansatz nicht sinnvoll ist. Daher wird in der MIP-Lösung das Prinzip der Datenmediation genutzt, bei dem alle auszutauschenden Informationen und deren Beziehungen einheitlich festgelegt werden und die jeweiligen nationalen Informationsräume („Sprachen“) in diese gemeinsame Sprache übersetzt werden. Dazu wird die jeweilige Information in einem Datenaustauschmodell abgebildet. Jedes Führungsinformationssystem muss nun eine Schnittstelle zur Abbildung der eigenen Informationseinheiten auf die gemeinsame Sprache besitzen. Damit werden die unterschiedlichen Informationsräume kompatibel, was als eine wesentliche Voraussetzung für eine automatisch arbeitende Schnittstelle anzusehen ist. Außerdem legt die MIP-Lösung Verteilungsregeln für den Informationsaustausch fest: Die vom Nutzer ausgewählten Informationen werden gemäß ihrem operationellen Kontext automatisch verteilt. Die jeweiligen Empfänger sind dabei abhängig vom Inhalt der Meldungen – also etwa, ob Informationen über den Gegner oder über den eigenen Truppenteil ausgegeben werden. Die Verteilungsregeln können dem operationellen Bedarf des Kommandeurs angepasst werden. Um den automatisierten Informationsaus- tausch zwischen zwei Gefechtsständen zu initiieren, werden so genannte Austauschverträge zwischen den MIPGateways durch die jeweiligen MIPAdministratoren aufgesetzt. Die Entwicklung der MIP-Schnittstelle erfolgt schrittweise. Die erste Stufe, die so genannte „Baseline 1“, endete im Jahr 2005. Derzeit ist die Schnittstelle MIP Baseline 2 verfügbar. Die In-Service-Phase der MIPBaseline 2 hat im vergangenen Jahr begonnen und endet im kommenden Jahr. Wenn das 1. Deutsch-Niederlän dische Korps ab Januar 2008 die Aufgaben einer NATO Response Force übernehmen wird, steht ihm ein Führungsinformationssystem mit der Fähigkeit zur Interoperabilität zur Verfügung. Das Korps nutzt die ESGEntwicklung HEROS-CAMULUS, eine erweiterte Version von HEROS-2/1, 2. Los. Mit der Realisierung der MIPSchnittstelle innerhalb dieses Führungsinformationssystem hat die ESG gezeigt, dass diese Lösung auch aus deutscher Sicht einen guten Weg hin zur Interoperabilität darstellt. Das Unternehmen demonstriert damit seine Kompetenz in der Realisierung komplexer Systemlösungen im Umfeld der Vernetzten Operationsführung. av 12 & 13 SPEKTRUM III/07 ++ KURZMELDUNGEN ++ Geschäftsführerwechsel beim ZVEI-Fachverband Wehrtechnik Software für australische Hubschrauberflotte Mit einem Festakt in der „Redoute“ in Bonn-Bad Godesberg wurde am 12. Juli 2007 Herr Peter Vondung als Geschäftsführer des Fachverbandes Wehrtechnik im Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie e.V. verabschiedet. Er ging nach mehr als drei Jahrzehnten Tätigkeit im Dienst des ZVEI und der deutschen wehrtechnischen Industrie in den Ruhestand. Neun Jahre, also seit seiner Gründung am 7. Mai 1998, war Vondung Geschäftsführer des Fachverbands Wehrtechnik. Zuvor hatte er zehn Jahre lang den Vorläufer des heutigen Fachverbandes, den ZVEI-Ausschuss Wehrtechnik, vorangetrieben. Der Vorsitzende des Fachverbandes, ESG-Geschäftsführer Gerhard Schempp, erinnerte in seiner Abschiedsrede an die gemeinsamen Initiativen und Projekte der vergangenen Jahre. Besonders wies er auf die verstärkte Kundenausrichtung und den Ausbau eines Kompetenznetzwerkes im Fachverband, auf die „Geburtshilfe“ des ZVEI beim Thema IT und viele diesbezüglichen Initiativen bei Amtsvertretern hin. Schempp lobte Vondung als „engagierten und ideenreichen Menschen, der für die gemeinsame Sache mit vollem Einsatz gekämpft“ habe. „Von deinen hervorragenden Kontakten und deiner technischen und juristischen Kompetenz haben wir alle bei unseren Gesprächen mit Vertretern aus dem politischen oder administrativen Bereich profitiert“, so Schempp weiter. Als Nachfolger Vondungs wurde Friedrich W. Benz berufen. Der ehemalige Berufsoffizier verfügt über eine profunde Kenntnis sowohl der Bundeswehr als auch der Wehrtechnikbranche. Während seiner Zeit bei der Bundeswehr war der heutige Oberst a.D. unter anderem für die konzeptionelle Weiterentwicklung im Bereich Führung, für Grundlagen-IT des Heeres und der Rüstung zuständig. Für den Fachverband Wehrtechnik kommt es in den nächsten Jahren darauf an, den eingeleiteten Transformationsprozess der Bundeswehr mit der Anpassung der militärischen Fähigkeiten an die Herausforderungen der aktuellen Einsätze der Bundeswehr in unterschiedlichen sicherheitspolitischen Szenarien eng zu begleiten. Auch sind die Rüstungsaktivitäten der NATO, der neuen europäischen Rüstungsagentur EDA sowie der EU aufmerksam zu verfolgen. Im Fachverband Wehrtechnik sind 39 wehrtechnische Firmen zusammengeschlossen. Als Partner der Bundeswehr stellt der Verband mit seinem Kompetenzverbund eine wichtige industrielle Plattform für den Dialog mit den Streitkräften dar und gewährleistet einen Transfer von Know-how und Technologie vom zivilen in den wehrtechnischen Bereich. Mit dem Abschluss eines Projektes für das Unternehmen Australian Aerospace hat sich die ESG auf dem fünften Kontinent einen Namen gemacht. Der Hubschrauber- und Flugzeughersteller mit Sitz in Brisbane – ein Tochterunternehmen von Eurocopter – hatte die ESG damit beauftragt, die Software-Entwicklungsumgebung für die zukünftige australische MRH-90-Hubschrauberflotte mit aufzubauen. Im Besonderen widmete sich die ESG der so sogenannten „Remote Compiler Integration“. Ziel war es, die Softwarepflege- und -änderungsfähigkeit für die MRH-90-Hubschrauber der australischen Streitkräfte herzustellen, damit deren Einsatzfähigkeit gesichert bleibt. Einer der weltweit wenigen Spezialisten auf diesem Gebiet, der diese Tätigkeit beherrscht und umsetzen kann, ist ein Mitarbeiter der ESG: Frank Henke beriet das Software-Support-Team von Australian Aerospace und führte die „Remote Compiler Integration“ durch, nachdem durch Eurocopter die Complier und Tools installiert worden waren. Mit der Inbetriebnahme des Systems kann Australian Aerospace nun zum ersten Mal selbstständig Pflege- und änderungsmaßnahmen in einer „State of the Art“-Software-Entwicklungsumgebung vorzunehmen. Dabei fiel Australian Aerospace besonders die Umsetzung des straffen Zeitplans auf ESG-Seite auf. ESG-Mitarbeiter Frank Henke (r.) unterstützte die Australian Aerospace bei der Softwareentwicklung für den Hubschrauber MRH-90. Berliner Technologiegespräche Der neue Geschäftsführer Friedrich W. Benz und der Vorsitzende des Fachverbandes Wehrtechnik, Gerhard Schempp (v.l.), dankten dem scheidenden Geschäftsführer Peter Vondung für fast 20 Jahre Tätigkeit im Dienst der wehrtechnischen Industrie. Schon zur Tradition geworden sind die „Berliner Technologiegespräche“ der ESG. Renommierte Fachleute diskutieren mit Entscheidungsträgern aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft über Herausforderungen und Möglichkeiten als Folge der rasanten Technologieentwicklungen. Nach den Themen „Aviation meets Automotive“, „IT-Großprojekte“, „Innere & äußere Sicherheit“ und „Management von Innovation“ stand beim fünften Technologiegespräch die künstliche Intelligenz im Sicherheitsbereich im Mittelpunkt. Ist ihr Einsatz noch Zukunftsmusik oder kann sie bereits heute in Systemen und zur Unterstützung von Prozessen im Sicherheitsbereich Anwendung finden? Dieser Frage ging Prof. Dr. Wolfgang Wahlster nach, der seinen Impulsvortrag passend mit „Vision oder schon Realität“ übertitelte. Rund 15 Teilnehmer diskutierten mit Wahlster, der neben seiner Tätigkeit als Lehrstuhlinhaber für Informatik an der Universität des Saarlandes auch Vorsitzender der Geschäftsführung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz ist. Er ist außerdem Träger des Deutschen Zukunftspreises des Bundespräsidenten und Mitglied der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften, dem Komitee zur Vergabe der Nobelpreise). ++ KURZMELDUNGEN ++ Zentrale Missionsplanung für Luft-Boden-Flugkörper TAURUS Leitfragen für zukünftige Automobilentwicklung Die ESG ist auch international ein gefragter Partner im Umfeld Geoinformation: So unterstützt das Unternehmen die spanische Luftwaffe bei der Zentralen Missionsplanung (ZMP) für den Luft-Boden-Flugkörper TAURUS KEPD 350 (Target Adaptive Unitary and Dispenser Robotic Ubiquity System). Dieser modulare Abstandslenkflugkörper hat eine Reichweite von rund 350 Kilometern und ist für den Einsatz in den Kampfflugzeugen Tornado und F/A-18 vorgesehen. Im Jahr 2005 hatte die spanische Luftwaffe entschieden, ebenso wie die deutsche Luftwaffe TAURUS-Luft-Boden-Flugkörper zur Punktzielbekämpfung zu beschaffen. Die ESG war daraufhin von der Firma SENER Ingeniería y Sistemas aus Tres Cantos bei Madrid beauftragt worden, die ZMP zu liefern. Diese dient dazu, im Rahmen der Einsatzvorbereitung verlässliche raumbezogene Informationen zu gewinnen; auf deren Basis dann die Flugwegplanung des Lenkflugkörpers und der Zielanflug geplant werden. Das schlüsselfertige System, bestehend aus einem Servercluster mit Bandarchiv und drei Arbeitsplätzen, wurde nun an die spanische Luftwaffe ausgeliefert. Basis der ZMP ist dabei das ESG-System GeoBroker. Diese Software-Lösung dient der Archivierung, Verwaltung, Darstellung und Verteilung von militärischen und zivilen Geodaten und Karten. Mit dem Auftrag für die Entwicklung der ZMP TAURUS vertraut Spanien auf die langjährige Erfahrung der ESG im Umfeld vo n Geodatenmanagementsystemen: Eine erste ZMP-Version ist bereits seit sechs Jahren bei der deutschen Navigationsunterstützungszentrale für fliegende Waffensysteme im Einsatz und wurde 2004 und 2005 wesentlich erweitert. Für den Einsatz bei der spanischen Luftwaffe musste die vorhandene ZMP-Software mit einer englischen Benutzeroberfläche versehen und die komplette Dokumentation ins Englische übersetzt werden. Schließlich wurde die angepasste ZMP-Software in eine ausfallsichere Hardware integriert und an das „Centro Logístico de Armamento y Experimentación“ (CLAEX) auf der Luftwaffenbasis Madrid-Torrejón ausgeliefert. Wie kann die Automobilindustrie einen branchenübergreifender Know-howTransfer für sich nutzen? Wie lässt sich mehr Wirtschaftlichkeit durch besseres Varianten-Management erzielen? Wo steckt verborgenes Innovationspotenzial? Antworten auf diese Leitfragen versuchte das „Home of Automotive Competence“ auf der Internationalen Automobil-Ausstellung IAA in Frankfurt am Main vom 13. bis 23. September zu geben. Die ESG war als Teil der Initiative NoAE („Network of Automotive Excellence“) maßgeblich an diesem Forum beteiligt. Hintergrund sind gewaltigen Herausforderungen, vor denen die Automobilindustrie steht: Innovationen werden künftig aus allen Bereichen, von Unternehmen, Hochschulen/Institute, Spin-offs und Erfindern kommen. Neue Technologien, Konzepte, Produkte oder Verfahren werden entwickelt. Hier lohnt ein Blick über den Tellerrand, beispielsweise auf der Suche nach neuen Verfahren aus der Luft- und Raumfahrt. Das NoAE ein Zusammenschluss namhafter Unternehmen und Organisationen der Automobilindustrie, stellte sich den aktuellen Herausforderungen der Branche und unterstützt sie durch eine aktive Suche nach Innovationen, neuen Ideen und Lösungen. Gemeinsam mit dem Fachverlag Vogel Auto Medien und dem Online-Branchenportal AutomotiveK lud das Netzwerk zum „Home of Automotive Competence“. In mehreren „Projektwelten“ stellen namhafte Unternehmen, darunter die ESG, die Initiativen des NoAE vor. Das Unternehmen ist seit Jahrzehnten Partner der europäischen Luftfahrtindustrie bei der Entwicklung von Elektronik im Flugzeug. Unterstützung von Nutzungsleitern Wie kann die Marine die Versorgung mit Geräten und Ersatzteilen in Zukunft möglichst effizient organisieren? Dieser Frage widmete sich die ESG bei der Fachtagung und Messe „Logistische Herausforderungen der Marine im Einsatz“ vom 27. bis 28. September 2007 in Wilhelmshaven. Im Gorch-Fock-Haus stellte das Unternehmen dazu seine Leistungen im Logistikumfeld vor: Zusammen mit der ACT IT-Consulting & Services AG aus Niederkassel bietet die ESG kompetente Unterstützung für militärische Nutzungsleiter bei der bedarfsgerechten Bevorratung. Die beiden Unternehmen bieten dazu ein umfangreiches Beratungs- und Dienstleistungspaket an. Die Nutzungsleiter und Gerätebearbeiter der Bundeswehr profitieren so von der langjährigen Erfahrung der ESG, die seit mehr als drei Jahrzehnten ein enger Logistikpartner der Bundeswehr ist. Das Unternehmen bewirtschaftet unter anderem die Bundeseigenen Lager der Luftwaffe und betreibt gemeinsam mit der Schenker Deutschland AG in der Nähe von Kassel ein zentrales Ersatzteillager für die Streitkräftebasis. Begleitend zur Ausstellung informierte ESG-Mitarbeiter Meik Frede das Fachpublikum mit seinem Vortrag über die „Unterstützung der Nutzungsleiter bei der Planung der Einsätze“. Frede verantwortet bei der ESG das Projekt „zivil-gewerbliche Unterstützung des Verkehrs- und Transportverbunds der Bundeswehr“. Zusammen mit zwei Konsortialpartnern unterstützt das Unternehmen die militärischen und zivilen Mitarbeitern des Logistikzentrums der Bundeswehr bei Fragen der Prozessorganisation, der Speditionsabläufe, der Informationstechnologie und im Bereich Qualitäts- und Ressourcenmanagement. Ziel ist es, die Verkehrsund Transportleistungen der Bundeswehr sowohl im Grundbetrieb als auch im Einsatz unter einsatzrelevanten und wirtschaftlichen Aspekten sicherzustellen. Am „Home of Automotive Competence“ auf der IAA versuchten Experten der ESG, Antworten auf Zukunftsfragen der Automobilentwicklung zu geben. Militärübung Bold Quest Mit Unterstützungsleistungen der ESG hat die Bundeswehr an der Übung „Bold Quest“ in den USA teilgenommen. Ziele der Tests vom 7. bis 19. September 2007 waren eine bessere Identifikation von Verbündeten und Gegnern in Gefechten, um Unfälle durch so genanntes „friendly fire“ zu vermeiden. Die ESG schlug der Bundeswehr vor, für die Identifizierung von Bodenkräften bei Luft-Boden-Operationen das zivile ADS-B-Systems für einen deutschen Demonstrator zu nutzen. ADS-B ist ein Verfahren, bei dem Plattformen in bestimmten Zeitintervallen Status- und Eigenposition über eine Antenne abstrahlen. Das System wird seit Ende 2005 in Australien in Gegenden ohne Radarabdeckung von der zivilen Flugsicherung genutzt. Im Vorfeld von „Bold Quest“ waren fünf militärische Fahrzeuge mit ADS-B Sendern ausgestattet worden. 14 & 15 SPEKTRUM III/07 ++ KURZMELDUNGEN ++ OSIMA auf der Sicherheitsfachmesse„A+A“ Wirtschaftsminister Erwin Huber zu Besuch bei der ESG Unfälle am Arbeitsplatz vermeiden – Kosten sparen: Unter diesem Motto stand die Messeteilnahme der ESG auf der „A+A“ vom 18. bis 21. September 2007 in Düsseldorf. Mit knapp 1.500 Ausstellern und mehr als 54.000 Besuchern aus aller Welt gilt die „A+A“ als weltweit führende Fachmesse für persönlichen Schutz, betriebliche Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Die ESG stellte in Düsseldorf ihre Lösung OSIMA vor. Das Unternehmen unterstützt mit Hilfe dieses Tools Firmen und Behörden bei der Umsetzung der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV). Diese Verordnung verpflichtet Arbeitgeber, für eine erhöhte Sicherheit am Arbeitplatz zu sorgen. Unter anderem müssen alle Arbeitsmittel auf mögliche Wechselwirkungen mit anderen Arbeitsmitteln, der Arbeitsumgebung und mit Arbeitsstoffen überprüft werden. Mit Unterstütztung von OSIMA lässt sich die BetrSichV effizient und ressourcenschonend umsetzen. Die ESG-Lösung hilft Arbeitgebern bei der systematischen Erstellung der Gefährdungsbeurteilung und Gefahrstoffanalyse bis hin zur Entwicklung, Einleitung und Dokumentation der Schutzmaßnahmen. Die Gefährdungsbeurteilung wird dabei mit Hilfe eines elektronischen Guides erstellt, Gesetzesänderungen werden automatisch eingespielt und den Tätigkeiten gerätebezogen zugeordnet. Ergänzend ist eine Datenbank für gefahrstoffhaltige Bauteile bzw. Betriebsstoffe integriert. Mit ihr können die Auswirkungen, die die Gefahrstoffe auf einzelne Tätigkeiten haben, bestimmt werden. OSIMA gibt gleichzeitig Hinweise auf relevante Vorschriften und Richtlinien. Darüber hinaus gibt es ein Obsoleszenzmodul und ein Trainingsmodul. Unternehmen verschiedener Größe und zahlreiche technische Dienststellen der Bundeswehr haben mit ESG-Unterstützung bereits Gefährdungsbeurteilungen durchgeführt. Mit Erfolg: OSIMA schafft Rechtssicherheit und bietet dem Arbeitgeber umfassende Haftungs- und Revisionssicherheit. Durch die strukturierte Vorgehensweise, die sämtliche relevanten Gesetze beachtet, fallen die Kosten für eine Gefährdungsbeurteilung mit dem ESG-System niedrig aus. Ein automatisierter Änderungsdienst sorgt außerdem für ständige Rechtskonformität. Und das Änderungs- und Update-Management von OSIMA erleichtert notwendige Wiederholungsprüfungen. Das Engagement der ESG in der bayerischen Clusterinitiative und die Technologie- und Forschungskompetenz des Unternehmens standen im Mittelpunkt eines Besuchs des bayerischen Wirtschaftsministers Erwin Huber in der ESG-Zentrale Anfang August. Huber zeigte sich erfreut über die Leistungen der ESG in den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Informations- und Telekommunikationstechnologie, im Automotive-Umfeld sowie zu den Themen E-Government und öffentlich-private Partnerschaften. Großes Interesse zeigte der Minister, der gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Landtagsausschusses für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, Franz Pschierer, in die ESG gekommen war, bei der Besichtigung verschiedener Simulatoren und Demonstratoren. So besichtigte Huber beispielsweise das Virtuelle Avioniksystem Tornado (VASTOR), ein Prototyping-Cockpit, das die gesamte Avionik des Kampfjets Tornado virtuell nachbildet und die kostengünstige Erprobung neuer Technologien ermöglicht. Der Abbildung von Assistenzfunktionen im Auto widmet sich die Simulations- und Demonstrationsplattform MoPAC. Mit einer Vorführung des hochmobilen Leitsystems für Einsatzkräfte, TARANISlight, schloss der Besuch von Minister Huber ab. Das System koordiniert Mittel und Kräfte für die Informationssammlung, Einsatzleitung und Ergebnisdarstellung und dient zur Darstellung, Zustandsüberwachung und Führung von zivilen und militärischen Einsatzkräften auf Landkarten. Aufnahme in europäisches Netzwerk EuroTeleServ Die ESG ist in das europäische Satellitennavigations-Netzwerk EuroTeleServ aufgenommen worden. Die EU-weite Initiative erarbeitet und bündelt Know-how und Fachkompetenz im Navigationssektor. Die ESG ist damit Teil einer internationalen Gemeinschaft von derzeit mehr als 80 Experten im Umfeld GNSS („Global Navigation Satellite System“). Für die ESG ist die Aufnahme in das Netzwerk eine Bestätigung seiner ausgeprägten Expertise im Navigationsbereich. Das Unternehmen nutzt für zahlreiche seiner Lösungen satelliten- und luftbasierte Dienste. So ist die ESG etwa in den Bereichen Krisenfrüherkennung, Krisenmanagement und Katastrophenschutz oder bei der Sicherung von Großereignissen und Grenzverläufen mit Studien oder selbst entwickelten Systemen tätig. Das Unternehmen ist auch aktives Mitglied der GMES-Runde („Global Monitoring for Environment and Security“), die vom bayerischen Wirtschaftsministerium moderiert wird. EuroTeleServ ist als gemeinnützige Gesellschaft mit Hauptsitz in Luxemburg organisiert. Das Netzwerk steht in engem Kontakt zur EU-Kommission, der europäischen Raumfahrtbehörde ESA und nationalen Regierungen. Ziele sind die Unterstützung erfolgversprechender Anwendungen der Satellitennavigation, die Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben und die Schaffung einer europäischen Perspektive speziell für kleine und mittelständische Unternehmen. Staatsminister Erwin Huber (2.v.l.) und sein Landtagskollege Franz Pschierer (r.) wurden bei ihrem Besuch in der ESG von den Geschäftsführern Götz Graichen (l.) und Gerhard Schempp willkommen geheißen. Wolfgang Sczygiol (2.v.r.), Leiter der ESG-Business Area Automotive, erläuterte den Gästen den Aufbau MoPAC. E N G L I S H S U M M A RY System partner for a global market The automotive industry operates on a global market and has done since long before globalisation became a buzzword. For this, globally operative manufacturers also require global service providers and suppliers. ESG, which has been achieving success on the automotive market for almost two decades, has transformed itself into a globally operative company over time. Although it goes without saying that international business is not a new concept. As far back as the 1970s, ESG was involved in a multinational project to develop flight electronics for the Tornado jet fighter. This was followed by projects in Brazil and Turkey, as well as Italy, France and the Netherlands, amongst others. Today, ESG offers various solutions, such as NetCOP network planning software or the military codification tool, N-CORE, and is represented on every continent. As well as its German locations, the company now also has subsidiaries abroad. The most recent example is the founding of a subsidiary in the USA. ESG Automotive Inc., based in Novi, Detroit, has been operative since mid 2007. The wholly-owned ESG subsidiary will provide services for its customers in the areas of after-sales engineering and electronic system development. The new company also offers technology consulting on topics such as electronics and on-board power supply architectures and bus systems. ESG‘s presence in the Detroit metropolitan region increases the potential for acquiring new customers. The president of the new subsidiary company, Ulrich Schlagwein, described the founding of the US subsidiary as the beginning of a new era for ESG: “In the past, ESG has established itself as an important partner to most European automotive manufacturers and many suppliers. Now we are looking to expand further and become a global company.” ESG‘s involvement is currently particularly pronounced on the French market: At the beginning of this year, French company Créalie was taken over. Créalie has been operative for around eight years – predominantly in the automotive industry, but also in the aviation industry, as well as in medical and automation technology. The collaboration between ESG France and Créalie has led to various projects in the past months, such as FlexRay, and to requirement and configuration management in the area of automotive electronics. DigiNet project consulting In around three years’ time, a long-held wish of the security authorities is set to come true: By the end of 2010, the authorities and organisations with security functions will be able to communicate with each other over a digital radio network. The country-wide introduction of this digital radio poses a major challenge for the Federation and the federal states: At the same time, the federal states are responsible for implementing the project. ESG is involved in the country-wide introduction of this radio network from the outset. The company is assisting the Free State of Bavaria with the “constructive controlling” consulting and support service. In May of this year, a framework agreement effective until the end of 2010 was concluded to this end. For this, ESG is employing its own established methods for external project controlling (EPC). The approach proved itself for the first time with the introduction of the electronic health card in Austria. ESG’s experiences are now standing it in good stead for the DigiNet project. The ESG consultants are also supporting and accompanying the project group of the Bavarian Ministry of the Interior’s major project. They are acting as advisors in the overall coordination of the modernisation project and in the implementation of the concept of phases. They are hereby ensuring effective project controlling as a neutral and objective third party and offering clear advantages for the customer. ESG’s hardware neutrality and manufacturer independence guarantees an objective assessment of the technical project progress and impending project risks with regard to their repercussions on deadlines, functionality and costs at any time. ESG’s services for the Free State of Bavaria will be observed with great interest in the other federal states. Because it has become apparent: Above all else, the customers from the public domain value the absolute neutrality towards hardware manufacturers demonstrated by ESG and its consulting arm, as well as their pronounced professional and methodological expertise, together with technical and financial consulting and their many years’ experience of controlling and implementing major projects. At the same time, the wholly-owned ESG subsidiary, ESG Consulting GmbH, has concentrated fully on process and technology consulting. More than a model car Currently, almost all vehicle manufacturers are equipping their vehicles with technical innovations for improved safety and comfort. Assistants for carrying out driving tasks in full are becoming increasingly commonplace in cars. Today‘s top of the range vehicles feature automatic distance control, cruise control, lane guard system, parking assistant and navigation system with voice control, for example. To simulate and demonstrate innovative driver assistance systems of this kind at an early stage, ESG has developed a platform with the name MoPAC, “Modular Platform for Automotive Applications”. The system enables ESG to simulate and assess any present and future assistance functions in a compact construction. Because of the system‘s diversity of interfaces and its open architecture, a multitude of connection possibilities for enhanced sensor systems and actuating elements is available. The starting point of MoPAC is a microcontroller. It serves as the installation‘s central nodal point. Here, various subfunctions can be linked to one another, in order to realise the overall function of a driver assistant. A PC with a camera is attached to the platform. Furthermore, the system can communicate via various bus systems with further sensor systems and actuating elements. A specially adapted conveyor belt is used to simulate the road. A radio-controlled model car simulates the vehicle driving on it. The system is used to simulate camera-based assistance systems. This includes automatic distance control and the automatic triggering of avoidance manoeuvres in road traffic and forms the basis on which the system intervenes in the driving process. The concept’s modularity means that it is possible to straightforwardly connect various bus systems, integrate enhanced sensor systems and control several vehicles. The concept also facilitates the realisation of assistance functions for which communicating vehicles are a prerequisite. ESG is providing an insight into the possibilities of car assistance systems and for this reason possesses a suitable integration and simulation environment for such systems. Interoperability with 25 nations Out-of-area deployments of the Bundeswehr (German Federal Armed Forces) are nowadays an important instrument for conflict prevention and crisis defence and are an inherent part of German security policy. The prerequisite for effective international cooperation is interoperability. A total of 25 nations and a NATO organisation, the Allied Command for Transformation, launched a development project for this purpose around six years ago: This multilateral interoperability programme (MIP) is intended to contribute towards significantly improving interoperability. Germany is participating in the international operations within the framework of a research and technology project. Amongst other things, it will actively contribute towards developing the MIP specification, i.e. the formalised description of what the solution can and must do and how it should be designed. The international results will then be implemented prototypically in a German experimental system. Within the scope of the previous activities, this experimental system relied on the HEROS-2/1, 2. Los control and information system, a development from ESG. With this system, the company has also taken part repeatedly in extensive international interoperability tests, most recently at the CWID professional meeting in June 2007 in Lillehammer. When the 1 (German/Netherlands) Corps takes on the role of a NATO Response Force from January 2008, they will have a control and information system capable of interoperability at their disposal. The Corps uses the ESG development, HEROS-CAMULUS, an upgraded version of HEROS-2/1, 2. Los. In realising the MIP interface within this control and information system, ESG has shown that this solution also represents a good route towards interoperability from a German perspective. The company is thereby demonstrating its competence for realising complex system solutions in the field of networked operation command. TURNING SYSTEM EXPERTISE INTO VALUE WWW.ESG.DE