SPEKTRUM 3 - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH

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SPEKTRUM 3 - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
MAGAZIN DER ESG ELEKTRONIKSYSTEM- UND LOGISTIK-GMBH III/07
Schwerpunktthemen
ESG Automotive:
Dienstleister auf einem
globalen Markt
Digitaler Polizeifunk:
Unterstützung für den
Freistaat Bayern
Interoperabilität:
Schnittstelle bei internationalen Einsätzen
2 & 3 SPEKTRUM III/07
„Go West“ lautete das Schlagwort
im Amerika des 19. Jahrhunderts.
Siedler der Vereinigten Staaten, ei­
ner jungen und dynamischen Nati­
on, ließen sich damals in den großen
Weiten des amerikanischen Kon­
tinents nieder und stießen bis zum
Pazifik vor.
„Go West“ heißt es auch für die
ESG: Aus der bisherigen Firmen­
zentrale im Münchener Osten zieht
das Unternehmen in seine neue Zen­
trale nach Fürstenfeldbruck, rund 20
Kilometer westlich der Landes­
hauptstadt. Nach knapp zwei­
jähriger Bauzeit markiert der 1. Oktober 2007 den Beginn einer neuen
Ära. Viele von Ihnen kennen das „alte ESG-Haus“ in der Münchener Ein­
steinstraße als weithin sichtbare Landmarke. Während der vergangenen
drei Jahrzehnte ist unser Unternehmen hier zu einem global agierenden
Dienstleister für Serviceleistungen rund um die Entwicklung, Integra­tion
und den Betrieb komplexer Elektronik- und IT-Systeme geworden. Der
Standort ist über die Zeit aber etwas in die Jahre gekommen. Nun freuen
wir uns auf ein modernes, flexibles, auf die Bedürfnisse eines High-TechUnternehmens optimal zugeschnittenes Gebäude, das der ESG Platz für Inno­
vationen und Wachstum während der kommenden Jahrzehnte lässt.
Mit dem Umzug in die neue Firmenzentrale ist für die ESG eine Vision
wahr geworden, die mit ersten Überlegungen zur Standortverlegung vor rund
acht Jahren erstmals angedacht wurde. „Fortschritt ist die Verwirklichung
von Utopien“, hat der britisch-irische Schriftsteller Oscar Wilde einmal ge­
sagt. Die Realisierung der „Utopie neue Firmenzentrale“ stellt für die ESG
einen enormen Fortschritt dar.
Mit rund 650 Mitarbeitern und einem großen Forschungs- und Technolo­
giezentrum ist Fürstenfeldbruck der bedeutendste Standort der ESG – aber
doch nur einer von insgesamt 18 Niederlassungen der ESG-Gruppe. Rech­
net man alle Kolleginnen und Kollegen hinzu, welche die Leistungen unseres
Unternehmens direkt vor Ort beim Kunden erbringen, so sind ESG-ler an mehr
als fünfzig Orten in Deutschland, dem europäischen Ausland und Übersee zu
finden.
Damit ist noch ein weiterer Anknüpfungspunkt für das „Go West“ gege­
ben: Niederlassungen der ESG in Frankreich und den USA, die die interna­
tionale Ausrichtung des Unternehmens, vor allem im Automotive-Bereich,
illustrieren. Sie können dies in der Titelgeschichte der vorliegenden Spek­
trum-Ausgabe nachlesen.
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre und freue mich, Sie
demnächst einmal an unserem neuen Standort Fürstenfeldbruck willkom­
men zu heißen.
Gerhard Schempp,
im Oktober 2007
INHALTSVERZEICHNIS
3 ............................................ Systempartner für globalen Markt
Weltweit handelnde Hersteller benötigen
weltweit agierende Dienstleister – zum
Beispiel die ESG.
5 ............................................ Mitarbeit im Netzwerk „Num@tec“
Drei Fragen an Christian Balle, VizeDirektor Forschung bei Renault
6 ............................................ Mehr als ein Modellauto
Die Plattform MoPAC erlaubt die Simula­
tion von Assistenzsystemen im Auto.
7 ............................................ Technologie für Ferninstandsetzung
Mit Telemaintenance will die Bundeswehr ihre Instandhaltung modernisieren.
8 ............................................ Beratung im Projekt DigiNet
Die ESG unterstützt Bayern bei der
Einführung des BOS-Digitalfunks.
10 .......................................... Interoperabilität mit 25 Nationen
Die MIP-Lösung vernetzt verschiedene
nationale Führungsinformationssysteme.
12..........................................
Kurzmeldungen
Neues aus dem Unternehmen
15..........................................
ESG International
English Summary
IMPRESSUM
Herausgeber
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Livry-Gargan-Straße 6, 82256 Fürstenfeldbruck
Tel. +49 (89) 9216 2850, www.esg.de
Verantwortlich für den Inhalt
Jörg Riedle (jr), Unternehmenskommunikation
Mitarbeiter dieser Ausgabe
Dr. Oliver Nass (on), Johannes Seeberger (js),
Achim Vogt (av), Dr. Kay Werthschulte (kw)
Hans-Benno Roolf (hr)
Gestaltung
Udo Speth, ESG-Grafik-Abteilung
Druck
TOBI-Offset, Kirchheim/Heimstetten
Auflage
2500
Fotos
Alle Abbildungen © ESG, wenn nicht anders
angegeben. Umschlagbild: ESG-Archiv
Weltweite Abwicklung von Entwicklung, Beschaffung, Produktion und
Verkauf sind Zeichen einer globalen Industrie. Auch die ESG ist längst ein
international handelndes Unternehmen geworden. Bild: Hermans
Systempartner
für einen globalen Markt
Das Automobilgeschäft demonstriert
exemplarisch:
In den vergangenen
Jahren ist aus der
ESG ein weltweit
agierendes Unternehmen geworden.
Wer heute ein Auto – egal welcher
Marke – kauft, bekommt ein internationales Produkt. So beschrieb der
Economic Club in Detroit vor einigen
Jahren die Fahrzeuge, welche im USAutostaat Michigan hergestellt werden, folgendermaßen: „Die Lenksäule, die Sensorik und die Zündkerzen
stammen aus Japan, aus Deutschland kommen Scheibenwischer, Federung, Lenkrad, Bremse, Antriebswelle, Scheinwerfer, Nockenwelle,
Kolben, Zentralverriegelung und das
Schiebedach. Aus Spanien werden
die Gummidichtungen und die Innenverkleidung der Türen mit den Griffen
geliefert. In Großbritannien wurden die
Rückschlagventile und einige Schalter
gebaut. Und Frankreich ist verantwortlich für den Wechseleinsatz des Ölfilters.“
Das Beispiel zeigt: Die Automobilindustrie agiert längst auf einem globalen Markt – und das nicht erst, seit
Globalisierung zu einem Modewort
geworden ist. Schon vor zehn Jahren
zeigte sich, dass immer weniger Hersteller immer mehr internationale Marken unter einem Dach vereinen – und
die fünf größten Hersteller mehr als
die Hälfte aller weltweit produzierten
Fahrzeuge herstellten. Heute beträgt
der Auslandsumsatz der deutschen
Automobilindustrie rund 150 Milliarden Euro. Er liegt damit deutlich höher
als der Inlandsumsatz (rund 100 Milliarden Euro).
Global agierende Hersteller benötigen global agierende Dienstleister
und Zulieferer. Wer weltweit beschafft,
produziert und verkauft, verlangt von
seinen Partnern, ebenfalls in interna-
tionalen Maßstäben zu denken. Die
ESG – seit fast zwei Jahrzehnten als
Dienstleister auf dem Automobilmarkt
tätig – hat sich daher erfolgreich zu
einem weltweit agierenden Unternehmen gewandelt.
Dabei ist internationales Geschäft
natürlich nichts Neues. Schon in den
Siebziger-Jahren war die ESG mit der
Flugelektronik-Entwicklung für den
Kampfjet Tornado maßgeblich in ein
multinationales Projekt eingebunden.
Später folgten unter anderem Projekte
in Brasilien und der Türkei, außerdem
in Italien, Frankreich und den Niederlanden. Im Kern blieb die ESG aber bis
weit in die 1990er-Jahre ein vor allem
national denkendes und handelndes
Unternehmen.
Das hat sich im neuen Jahrtausend gründlich geändert. Mit ver-
4 & 5 SPEKTRUM III/07
schiedenen Lösungen, etwa der
Netzplanungssoftware NetCOP oder
dem militärischen Kodifizierungstool
N-CORE, ist die ESG mittlerweile auf
allen Kontinenten vertreten. Selbstverständlich verfügt das Unternehmen
neben seinen deutschen Standorten
auch über Niederlassungen im Ausland.
Das jüngste Beispiel: Die Gründung
einer eigenen Tochtergesellschaft in
den USA. Mitte 2007 wurde die ESG
Automotive Inc. mit Sitz in Novi bei Detroit aus der Taufe gehoben. Die hundertprozentige ESG-Tochter erbringt
für ihre Kunden Leistungen im AfterSales-Engineering und im Bereich
Elektroniksystementwicklung. Außerdem bietet das neue Unternehmen
Technologieberatung, etwa zu den
Themen Elektronik- und Bordnetzarchitektur sowie Bussysteme, an.
Die Wahl des Unternehmenssitzes
illustriert den Anspruch des neuen Unternehmens: Der US-Bundesstaat Michigan und vor allem die „Motor City“
Detroit sind die Zentren der ameri-
kanischen Automobilindustrie. Unter
anderem ist die Stadt Sitz von General Motors. Ford hat seine Hauptniederlassung im Nachbarort Dearborn,
Volkswagen seinen US-Sitz im Vorort
Auburn Hills. Verschiedene weitere
Hersteller und zahlreiche Zulieferer
produzieren in der Region.
Dieser geballte Technologiecluster
bringt große Chancen für jedes dort
tätige Unternehmen. So erhöht sich
durch die Präsenz der ESG in der Metropolregion Detroit die Möglichkeit,
neue Kunden hinzu zu gewinnen. Der
Präsident der neuen Tochtergesellschaft, Ulrich Schlagwein, bezeichnete die Gründung der US-Tochtergesellschaft deshalb als den Beginn
einer neuen Ära: „In den vergangenen
Jahren hat sich die ESG als wichtiger
Partner der meisten europäi­schen Automobilhersteller und vieler Zulieferer
etabliert. Jetzt gehen wir weiter und
werden zu einem weltweit agierenden
Unternehmen.“
Dass diese Worte mehr sind als
bloße Rhetorik, beweist das internati-
In der Nähe von Detroit, der „Motor City“ am Eriesee,
hat die ESG Automotive Inc. ihren Sitz. Foto: Icholakov
onale Engagement der ESG: Mit verschiedenen Firmen im asiatischen
Raum existieren projektbezogene Kooperationen, außerdem ist das Unternehmen dort in Netzwerke eingebunden. Auf europäischer Ebene arbeitet
die ESG seit vergangenem Jahr unter
anderem mit dem schwedischen Unternehmen Semcon zusammen. Die
beiden Firmen bieten gemeinsam
Dienstleistungen für ein globales Projekt im Bereich After-Sales-Engineering von General Motors an.
Besonders ausgeprägt ist das
Engagement der ESG derzeit auf
dem französischen Markt: Zu Beginn
dieses Jahres wurde das französische
Unternehmen Créalie übernommen.
Créalie ist seit rund acht Jahren vor
allem in der Automobilbranche, aber
auch in der Luftfahrtindustrie sowie
der Medizin- und Automatisierungstechnik aktiv. Die Firma ist an einer
Vielzahl innovativer Projekte betei­ligt
– unter anderem mit einem selbst
entwickelten USB-Gateway – und hat
sich bei ihren Kunden den Ruf eines
Kompetenzträgers im Bereich Automobilelektronik erworben. Die Zusammenarbeit von ESG France und Créalie hat in den vergangenen Monaten
zu verschiedenen Projekten geführt
– etwa zum Thema FlexRay oder zum
Requirements- und KonfigurationsManagegement im Bereich der Automobilelektronik.
Als eines der ersten mittelständischen Unternehmen aus Deutschland ist die ESG nun sogar in den
französischen
Wettbewerbscluster
„System@tic“ aufgenommen worden
(Spektrum berichtete). Das Unternehmen kann sich damit maßgeblich
in laufende Forschungsvorhaben in
Frankreich einbringen.
„System@tic“ ist Teil der französischen Cluster-Strategie „Pôles
de compétitivité“ und umfasst rund
200 Partner aus Industrie, Forschung
und Verwaltung. Das Netzwerk soll
die Entwicklung der IT-Branche im
Großraum Paris fördern. ESG France
ist Mitglied in der Themengruppe
„Num@tec Automotive“. Diese Initi-
ative koordiniert und fördert Forschungsvorhaben im Bereich der Automobilelektronik und vereint dazu
verschiedene Automobilhersteller und
Zulieferer sowie fünf Forschungsinstitute. Die ESG kann sich unter anderem
zu den Themen Elektronikentwicklung
und -zuverlässigkeit, Diagnose oder
bei Vorhaben zur künftigen Auslegung
von Mensch-Maschine-Schnittstellen
einbringen.
„Mit der Aufnahme in den französischen Wettbewerbscluster integrieren sich ESG und Créalie in die französische
Entwicklungslandschaft“,
betont der Leiter von ESG France, Dr.
Oliver Nass. Die ESG schalte sich aktiv in laufende Forschungsvorhaben
ein und baue über ihren französischen
Ableger Know-how im Großraum Paris
auf. „ESG France demonstriert damit,
dass wir mehr sind als die Niederlassung eines deutschen Unternehmens:
Wir transferieren Wissen aus Deutschland und engagieren uns somit stark
in Frankreich.“ Mit Erfolg: Längst wird
ESG France in unserem Nachbarland
als französischer Akteur wahrgenommen.
Was vor fast zwei Jahrzehnten in
München und später im gesamten
deutschen Raum begann, nämlich der
Aufstieg der ESG zu einem Systempartner der Automobilindustrie, setzt
sich mittlerweile also international fort.
Mit Niederlassungen in Europa und
Übersee und einem weltweiten Kooperationsnetzwerk hat sich das Unternehmen seinen Platz in einem globalen
Markt gesichert.
jr
Das 129 Meter hohe Bürogebäude „Tour Pleyel“ in Paris/St. Denis beherbergt
die französische Automotive-Niederlassung der ESG.
„Wir wollen es noch besser als die Deutschen machen.“
Mit der Aufnahme in den Wettbewerbscluster „System@tic“ haben die ESG und ihr Tochterunternehmen Créalie ihre Position als wichtige
Forschungs- und Innovationspartner der französischen Automobilindustrie untermauert. „Spektrum“ sprach dazu mit dem stellvertretenden
Direktor der Abteilung für Forschung, Elektronik und Werkstoffen bei Renault, Christian Balle.
Monsieur Balle, seit der Entstehung des Kompetenzclusters System@tic im Raum Paris unterstützt
Renault diese Institution. Wie profitieren Sie davon?
Von allen Kompetenzzentren im Automobilbau ist System@tic bezüglich seiner Ausgereiftheit und seiner Projektumsetzung
mit einer Erfolgsquote von fast einhundert
Prozent führend. Ich habe persönlich Ende
2004 diesen Cluster mitbegründet. Auf den
ersten Blick ist er ziemlich breitgefächert, Christian Balle
denn er vereint Unternehmen aus den Bereichen Telekommunikation, Transport, Luftfahrt, Verteidigung, Sicherheit und
Informatik. Es besteht jedoch in vielen Bereichen eine große Übereinstimmung – etwa bei den Technologien für Softwaretools, für die Informationsund Signalverarbeitung oder für die Darstellung.
System@tic ist also kein reiner Automobil- oder Luftfahrtcluster. Er bietet vielmehr einen Querschnitt der beiden Märkte. Für uns ist besonders interessant,
dass wir mit Labors sowie mit kleinen und mittelständischen Unternehmen
zusammenarbeiten können. Diese spezialisierten Unternehmen sind gerade
dabei, sich querschnittlich zu orientieren – sich also in mehreren unterschiedlichen Märkten zu engagieren, was ihnen eine größere Wahrnehmung einbringt.
Welche Rolle spielt die Arbeitgruppe „Num@tec Automotive“ innerhalb des Kompetenzclusters?
„Num@tec Automotive“ ist innerhalb von „System@tic“ die Komponente für
Automobilbau und Transportwesen. Es handelt sich hierbei um ein flexibles
Gefüge, das kleine und mittelständische Unternehmen, Industriebetriebe
und Labors vereint. Der Umfang vergrößert sich jedoch, da die Schienen-
verkehrstechnologie ebenfalls partizipieren wird. Wir haben auf der letzten
Messe „Salon de recherche“ mit einem großen Unternehmen aus dem Energieund Transportbereich ein „Memorandum of Understanding“ abgeschlossen.
Dies ist für Renault sehr bedeutend, denn wir können nun auch Technologien übernehmen, die aus anderen Industriezweigen stammen. „Num@tec
Automotive“ bietet zudem den Rahmen für gegenseitige Treffen. Diese Art
von Networking stellt eine Ergänzung der Netzwerke dar, die wir bei Renault
mit EUCAR, ACEA und mit unseren Kontakten zu den kleinen und mittelständischen Unternehmen oder zu akademischen Kreisen pflegen. Dabei geht es
vor allem um den Erwerb exzellenter Softwarekenntnisse, um Qualitätseinbußen und Verzögerungen durch fehlerhafte Bordelektronik zu vermeiden. Es ist
unser eindeutiger Wunsch, es genauso gut oder sogar besser als die Deutschen zu machen.
Sind Sie vor diesem Hintergrund zufrieden mit der Aufnahme der ESG
in die „Num@tec“-Arbeitsgruppe?
Seit der Übernahme von Créalie, einem ursprünglich französischem Unternehmen, das auf Embedded Systems spezialisiert ist, ist ESG France mehr
ein französischer als ein deutscher Akteur. Daher habe ich mich persönlich für
den Beitritt zur Arbeitgruppe „Num@tec Automotive“ eingesetzt. Wir wollten
die ESG näher kennenlernen und uns bei unseren Überlegungen gegenseitig
unterstützen. Künftige Ausschreibungen von Renault werden dabei die Gelegenheit bieten, unsere Kompetenzen zusammenzuführen.
Große Themen sind im Augenblick die technologischen Bausteine, zum Beispiel die Integration heterogener Module ins Automobil, die Entwicklung von
Plattformen – Stichwort Autosar – oder die Kompatibilität mit Produkten, die
in anderen Branchen außerhalb der Automobilindustrie angesiedelt sind. Die
ESG kann hier ihre Erfahrungen bei der Integration und Validierung einbringen. Bei Renault investiert man derzeit zunehmend in die Bordelektronik. Das
ist der Grund dafür, warum wir Fachkräfte aus anderen Industriezweigen, wie
etwa der Luftfahrt und der Verteidigung, einstellen.
6 & 7 SPEKTRUM III/07
Mehr als ein Modellauto
Die Plattform MoPAC erlaubt die Simulation künftiger Assistenzsysteme im Auto.
Der Übertragungsstandard ZigBee stammt aus der Industrieautomatisierung und wurde zur stromsparenden und robusten Kommunikation
von Sensoren und Aktoren im indusDerzeit statten fast alle Fahrzeugher- stelle zum Fahrer eine bedeutende
triellen Umfeld geschaffen. Die Kasteller ihre Fahrzeuge mit technischen Rolle.
mera und der angeschlossene PC
Um solche innovativen FahrerasInnovationen für mehr Sicherheit und
bilden die Sensorik. Durch sie wird
Komfort aus. Automobile enthalten im- sistenzsysteme frühzeitig zu simuliedas Modellauto auf dem Laufband
mer häufiger Assistenten für die voll- ren und vorzuführen, hat die ESG eine
beobachtet. Eine ausgeklügelte Softständige Durchführung von Fahrauf- Plattform mit Namen MoPAC „Moduware sorgt dafür, dass sie die Positigaben. In aktuellen Fahrzeugen der lar Platform for Automotive Applicaon des Fahrzeugs erkennt sowie weiPremiumklasse kann man beispiels- tions“ entwickelt. Das System versetzt
tere Informationen über Hindernisse,
weise eine automatische Abstands- die ESG in die Lage, beliebige aktuelle
erkannte Spuren oder weitere Fahrregelung, einen Tempomat, aktives und künftige Assistenzfunktionen in
zeuge liefert.
Kurvenlicht, einen Spur und Einpark- einem kompakten Aufbau zu simulieDas System wird dazu eingesetzt,
assistenten oder ein Navigationssy- ren und zu bewerten.
um kamerabasierte Assistenzsysteme
Durch die Schnittstellenvielfalt und
stem mit Sprachsteue­rung finden.
zu simulieren. Dazu gehört etwa die
Diese Systeme sollen den Fahrer von die offene Architektur des Systems
automatische Abstandsregelung oder
Routineaufgaben befreien und seine stehen eine Vielzahl von Anschlussdas automatische Einleiten von AusAufmerksamkeit auf die wesentlichen möglichkeiten für erweiterte Sensorik
weichmanövern im Straßenverkehr.
Ereignisse im Straßenverkehr lenken. und Aktorik zur Verfügung. Sensorik
Dabei werden leistungsfähige ObDabei spielen die Abstimmung der bezeichnet die Anwendung von Senjekterkennungsalgorithmen
Systeme aufeinander und die Schnitt- soren zur Messung und Kontrolle, Akeinge­
setzt, um Fahrzeuge in der Szenerie
zu lokalisieren. Der PC übernimmt die
Bildverarbeitung und Objekterkenstellt dieWelt
Positionen
der loN-CORE ist bei Militärs und Unternehmennung
auf und
der ganzen
in Gebrauch.
kalisierten Objekte zur Verfügung. Diese Information bildet die Basis für den
integrierten Regelalgorithmus, um ein
Fahrzeug auf dem Laufband stabil zu
positionieren und Reaktionen auf erkannte Fremdobjekte einzuleiten.
Das stabilisierte Verhalten des
Fahrzeugs auf dem Laufband bildet
die Grundlage zu Eingriffen des Systems in den Fahrvorgang. Unter anderem wurden eine Abstandsregelung,
die Erkennung der Fahrspurbegrenzung sowie eine Hinderniserkennung
(mit Ausweich- beziehungsweise
Notbremsassistent) auf der Plattform
MoPAC realisiert.
Durch die Modularität des Konzepts
sind die Anbindung verschiedener
Bussysteme, die Integration von erweiterter Sensorik sowie die Regelung
mehrerer Fahrzeuge problemlos möglich. Das Konzept ermöglicht ebenfalls
die Umsetzung von Assistenzfunktionen, die auf der Basis kommunizierender Fahrzeuge aufsetzen. Die ESG
eröffnet einen Einblick in die Möglichkeiten automobiler Assistenzsysteme
und besitzt damit eine geeignete Integrations- und Simulationsumgebung
für Systeme dieser Art.
kw
Der Aufbau MoPAC demonstriert die Kompetenz der ESG im Umfeld der Softwareentwicklung im Automobil.
torik umfasst die Erzeugung einer Bewegung.
Was zunächst wie ein einfaches
Laufband aussieht, das von einer Kamera gefilmt wird, ist ein komplexes
System. Ausgangspunkt ist ein Mikrocontroller. Er dient als zentraler Knotenpunkt des Aufbaus. Hier können
verschiedene Teilfunktionen miteinander verknüpft werden – um so die Gesamtfunktion eines Fahrerassistenten
zu verwirklichen. An die Plattform ist
ein PC mit einer Kamera angebunden.
Außerdem kann das System über verschiedene Bussysteme mit weiterer
Sensorik und Aktorik kommunizieren.
Ein speziell angepasstes Laufband
wird zur Simulation einer Straße verwendet. Ein funkgesteuertes Modellauto, das mit einem integrierten ZigBee-Empfangsmodul
ausgestattet
wurde, simuliert das darauf fahrende
Fahrzeug.
Technologie für
Ferninstandsetzung
Mit Telemaintenance-Lösungen
kann die Bundeswehr die Instandhaltung von Material
bei Auslandseinsätzen modernisieren.
„Support an jedem Ort, zu jeder Zeit
und für jede Technik.“ Auf diese kurze
Formel lassen sich die umfangreichen
Aufgaben der Instandhaltungskräfte der Bundeswehr zusammenfassen. Gerade in Zeiten, in denen die
deutschen Streitkräfte zunehmend
internationale Aufgaben bei Auslandsmissionen übernehmen, kommt
der Vorgabe, die Einsatzbereitschaft
überall und 24 Stunden am Tag zu
garantieren, eine hohe Bedeutung
zu. Schließlich ist es auch eine Frage
der Sicherheit, dass Fahrzeuge oder
technisches Gerät auf dem Balkan, in
Afghanistan oder am Horn von Afrika
stets funktionieren.
Die Erfüllung dieser Anforderungen verlangt von den technischen
Kräften der Bundeswehr erhebliche
Anstrengungen. Vor allem die rasante
technologische Entwicklung, die zunehmende Diversifikation und Typenvielfalt der eingesetzten Technik, eine
oft unzureichende Logistik bei der Beschaffungen für den einsatzbedingten
Sofortbedarf, die Komplexität der Einsatzszenarien und der begrenzte Umfang der Aus- und Weiterbildung von
Instandsetzungspersonal machen der
Bundeswehr zu schaffen. Daher hat
sich – trotz aller Anstrengungen – in
den vergangenen Jahren eine Fähigkeitslücke aufgetan, die die Sicherstellung der erforderlichen Verfügbarkeit von Waffensystemen und Gerät
gefährdet und die Erfüllung der eingegangenen internationalen Verpflichtungen erschwert.
Um dieses Problem zu beheben,
prüft die Bundeswehr derzeit eine
Satellitenkommunikation
Terrestrische
Kommunikation
Schematischer Überblick
über das Telemaintenance-Konzept der ESG
Terrestrische
Kommunikation
Telemaintenance
Support-Center
Basis
EinsGebiet
moderne Technologie für die Ferninstandsetzung. Das Stichwort lautet
Telemaintenance. In der Industrie sind
hier in den vergangenen Jahren verschiedene Lösungen entwickelt worden: Die Bundeswehr plant nun, Entwicklungen für den eigenen Gebrauch
zu übernehmen, wobei allerdings den
erhöhten und besonderen Anforderungen der Bundeswehr Rechnung
getragen werden muss.
Vor diesem Hintergrund beteiligte
sich die ESG zusammen mit ihrem
Tochterunternehmen
ServiceXpert
GmbH an einem TelemaintenanceSymposium der Bundeswehr. Das
Treffen war von der Technischen
Schule des Heeres und der Fachschule des Heeres für Technik in Aachen
ausgerichtet worden. Die beiden Einrichtungen verantworten neben der
Ausbildung des Instandsetzungspersonals auch die konzeptionelle und
technische Weiterentwicklung der Fähigkeiten der Bundeswehr zur Materialerhaltung von Landsystemen.
Die ESG stellte verschiedene Lösungen für die Fahrzeugdiagnose und
die Einsatzdatenerfassung vor. Auch
für den kommunikationstechnischen
und logistischen Ablauf in einem zukünftig angedachten Telemaintenance-Support-Center für die Landsysteme der Bundeswehr wurde ein
Grobkonzept entwickelt.
OEMSupport-Center
Die ESG-Gruppe kann dabei auf
ihre umfassende Erfahrung aufbauen: Mit den Referenzpartnern Bosch,
MAN, Rheinmetall und STILL konnten
die ESG und ServiceXpert fahrzeugtechnische Lösungen präsentieren,
die bereits über die besten Voraussetzungen für den eingeschlagenen Weg
der Bundeswehr verfügen.
Der ESG-Ansatz verzichtet bewusst
auf einen aufwändigen audio-visuellgestützten Support und stellt dagegen
die hohe Effizienz heraus, die durch
die unmittelbare Kommunikation mit
den Fahrzeugsystemen und die große
Zuverlässigkeit durch die Kombination
von Telematik- und Onboard-Support
entsteht. Der Lösungsansatz der ESG
zeichnet sich dabei durch zwei Besonderheiten aus: Er bietet eine integrierte Kommunikation von der im Einsatzgebiet zu unterstützenden Technik
bis hin zu dem jeweiligen OEM-Support-Center im Inland und umfasst
eine erweiterte logistische Funktionalität der Einsatztechnik. Letztere dient
als Lösung, falls eine Kommunikation
ins Einsatzgebiet nicht möglich ist.
Profitieren konnte die ESG bei den
Vorführungen insbesondere von ihrem
Know-How im Bereich der Diagnose
und dem Flotten-Support-Management sowie von ihrem breit gefächerten Spektrum an Referenzprojekten.
Im Ergebnis des Symposiums kann
festgestellt werden, dass es gelungen ist, sich im Kreise der Telemaintenance-Anbieter mit einem umfassenden Ansatz und einem breiten
Rückhalt bei den etablierten Systemfirmen erfolgreich darzustellen und
der Bundeswehr für die anstehende
Umsetzung ein klares „Mission possible“ zu signalisieren.
Der Besuch des Generals der Logistikgruppen des Heeres, Brigadegeneral Kurt Helmut Schiebold, und von
Oberst Erich Pokorny, dem Leiter der
Leiter der Gruppe „Weiterentwicklung
der Instandsetzung“, bei der ESG im
August 2007 diente einem vertiefenden Gespräch zur Verdeutlichung der
Fähigkeiten und Lösungen auf den
Gebieten „Embedded Logistics“ und
„Interaktive Elektronische Technische
Dokumentation (IETD)“.
hr
Bei ihrem Besuch in der ESG Mitte August 2007 informierten sich Brigadegeneral Kurt Helmut Schiebold (3.v.l.) und Oberst Erich Pokorny (3.v.r.) unter
anderem über das Thema Telemaintenance.
8 & 9 SPEKTRUM III/07
Vom künftigen BOS-Funknetz
werden auch die Einsatzkräfte der
Feuerwehr profitieren. Fotos: Berufsfeuerwehr München
Beratung im Projekt DigiNet
Die ESG unterstützt Bayern bei der Einführung des „digitalen Polizeifunks“
In rund drei Jahren soll ein lange gehegter Wunsch der Sicherheitsbehörden in Erfüllung gehen: Ende 2010
werden die BOS, die Behörden und
Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, über ein digitales Funknetz miteinander kommunizieren können. BOS
sind unter anderem die Polizei, die
Feuerwehren, Rettungsdienste, das
Technische Hilfswerk oder der Zoll.
Das digitale Funknetz wird bundesweit
rund einer halben Million Nutzern zur
Verfügung stehen – und damit weltweit eines der größten seiner Art sein.
Die neue Technologie gilt als abhörsicher und erlaubt verglichen mit dem
derzeitigen Analognetz eine deutlich
effizientere Nutzung.
Die flächendeckende Einführung
des BOS-Digitalfunks stellt den Bund
und die Bundesländer vor eine große
Herausforderung: Zusammen mit der
Bundesanstalt für den Digitalfunk der
BOS (BDBOS) sind die Länder für die
Umsetzung des Projektes verantwortlich. Die meisten Länder nehmen dazu
externe Hilfe für Projektsteuerung und
-controlling in Anspruch – unter anderem das bayerische Innenministerium,
das die Einführung des BOS-Digitalfunks in Bayern verantwortet.
Bei der flächendeckenden Einführung dieses Funknetzes ist die ESG
von Anbeginn mit dabei. Das Unternehmen unterstützt den Freistaat
Bayern mit der Beratungs- und Unterstützungsleistung „konstruktives
Controlling“. Im Mai dieses Jahres
wurde dazu ein Rahmenvertrag bis
Ende 2010 geschlossen.
Die ESG setzt dabei die selbst
entwickelte und bewährte Methodik
für externes Projektcontrolling (EPC)
ein. Die Vorgehensweise bewährte
sich erstmals bei der Einführung der
elektronischen Gesundheitskarte in
Österreich (Spektrum berichtete). Die
ESG hatte als Berater, der nicht selbst
an der Entwicklung von Hard- oder
Software im Projekt beteiligt war, den
Projektfortschritt verfolgt, Risiken benannt und Lösungsmaßnahmen vorgeschlagen.
Das Unternehmen begleitete und
beriet das Projektmanagement in allen Phasen des Implementierungsprojektes unter fachlichen, konzeptionellen
und methodischen Gesichtspunkten;
daneben unterstützten die ESG-Berater den Lenkungsausschuss und
die einzelnen Projektleiter bei der Planung, Überwachung und Steuerung.
Der Erfolg des Projektes e-card gab
dem Vorgehensmodell der ESG da-
mals Recht: Die Arbeit des Unternehmens wurde von verantwortlicher Seite in den höchsten Tönen gelobt. Der
Auftraggeber beschloss damals sogar,
EPC für künftige Großprojekte zwingend vorzuschreiben.
Von Österreich nach Bayern: Die Erfahrungen der ESG kommen nun dem
Projekt DigiNet zugute. Auch bei dem
Großprojekt des bayerischen Innenministerium unterstützen und begleiten
die Berater der ESG die Projektgruppe.
Sie stehen bei der Gesamtkoordination des Modernisierungsprojekts und
bei der Durchführung des Phasenkonzepts beratend zur Seite. Damit stellen
sie ein wirkungsvolles Projektcontrolling als neutrale und objektive Drittinstanz sicher – mit klaren Vorteilen
für den Auftraggeber.
Durch die Hardwareneutralität und
Herstellerunabhängigkeit der ESG ist
eine objektive Beurteilung des fachlich-technischen Projektfortschritts
und drohender Projektrisiken hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Termin,
Funktionalität und Kosten jederzeit
gewährleistet.
Die Hauptaufgaben des EPC sind
die Beurteilung des Projektstatus und
des Projektfortschrittes aus Termin-,
Funktionalitäts- und Risikosicht, also
die Frage, ob DigiNet im vorgesehenen Zeitrahmen und im anvisierten Umfang realisiert werden kann.
Bei Abweichungen vom Projektplan
oder drohenden Risiken beschreibt
das EPC die Auswirkungen auf Termine, Kosten und Funktionalitäten und
schlägt Maßnahmen zur Behebung
kritischer Situationen vor.
Ein ausgeklügeltes Reportingsystem sorgt dafür, dass alle Projektverantwortlichen stets über alle relevanten Informationen verfügen: Die
Experten der ESG beschreiben alle
Aktivitäten in einer Berichtsperiode
und geben einen Ausblick über die
geplanten Aktivitäten. Dadurch bekommen die Kunden stets einen aktuellen und neutralen Überblick über
das Gesamtprojekt und können die relevanten Prozesse effektiv steuern.
Zusätzlich kommt zu den Projektbewertungen nach der EPC-Methode
ein problemorientiertes Methodencoaching sowie eine umfangreiche Beratung bei Fragen zu Projektdurchführung und -management hinzu.
Zur Strukturierung und Unterstützung der Arbeit bedient sich das EPC
vier aufeinander aufbauender Einzelsysteme: dem EPC-Kennzahlenplan,
einem
Fortschrittskontrollsystem,
einem Risikofrühwarnsystem und
einem Reporting-System. Diese vier
Bausteine bilden alle Tätigkeiten und
den gesamten Informationsfluss im
gesamten Projekt ab.
Die Informationen werden dabei aus dem Projektstrukturplan, den
Status- und Risikolisten und dem zu
Projektbeginn erhobenen EPC-Kennzahlenplan entnommen. Regelmäßige
Interviews mit Projektleitern und Projektteam gewährleisten die Aktualität
der Information. Die Kennzahlen werden nach Bedarf für Termin, Kosten,
Qualität und Funktionalität erhoben
und bewertet.
Das „konstruktive Controlling“ für
das Innenministerium des Freistaats
Bayern wird in anderen Bundesländern mit großem Interesse wahrgenommen. Denn es hat sich gezeigt:
Die Kunden des öffentlichen Bereichs
schätzen an der ESG und ihrem Beratungsarm vor allem die absolute
Neutralität gegenüber Hardwareherstellern, eine ausgeprägte Fach- und
Methodenkompetenz in Verbindung
mit technischer und wirtschaftlicher
Beratung, die langjährige Erfahrung
in der Steuerung und Umsetzung von
Großprojekten sowie die ausgezeichnete Kenntnis der Besonderheiten des
„öffentlichen Kunden“ und die langjährige Erfahrung als Partner namhafter Mobilfunkunternehmen im Inund Ausland.
Die einhundertprozentige Tochter
der ESG – die ESG Consulting GmbH –
hat sich dabei ganz auf Prozess- und
Technologieberatung konzentriert. Das
Unternehmen begleitet seine Kunden
erfolgreich in Veränderungsprozessen
und kann dabei auf eine umfangreiche
Expertise im Projekt- und Programmmanagement großer IT- und Technologieprojekte zurückgreifen. Beraterpersönlichkeiten mit ausgewiesener
Management- und Technologieexpertise charakterisieren die ESG Consulting GmbH.
js
Digitaler Funk für BOS
Der Aufbau eines digitalen Funknetzes für die Behörden und Organisationen
mit Sicherheitsaufgaben (BOS) steht seit Jahren auf der Agenda von Bund
und Ländern. Ursprünglich sollte das Projekt zur Fußballweltmeisterschaft
2006 einsatzfähig sein. Derzeit geht man von einer Einführung im Jahr
2010 aus. Bei einzelnen Anlässen, etwa beim G8-Gipfel in Heiligendamm,
arbeiteten Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte allerdings bereits mit dem
abhörsicheren Digitalfunk.
Durch die Einführung eines Digitalfunks werden alle BOS auf ein gemeinsames Funknetz zurückgreifen können. Im analogen Netz hat jede Behörde
oder Organisation dagegen einen eigenen Kanal mit begrenzter Reichweite
und eigener Frequenz. Da dieser nicht von anderen BOS genutzt werden
kann, kommt es bei Großereignissen regelmäßig zu Engpässen. Im Digitalfunk werden Kanäle nur dann belegt, wenn sie wirklich benötigt werden
– dadurch ergibt sich ein erheblicher Kapazitätsgewinn. Weitere Vorteile der
neuen Technologie sind eine bessere Übertragungsqualität, eine Abhörsicherheit sowie die Möglichkeit, neben Sprache auch Daten (zum Beispiel
Textmeldungen) zu übertragen.
Grundlage der derzeitigen Einführung eines bundesweit einheitlichen Digitalfunks ist ein Verwaltungsabkommen zwischen Bund und Ländern, das
Anfang Juni 2007 unterzeichnet wurde. Zuständig für die Umsetzung und
Einführung sind die Bundesländer, zusammen mit der Bundesanstalt für
den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben
(BDBOS). Die technische Infrastruktur kommt von den Unternehmen EADS
und Siemens. In den Innenministerien von Bund und Ländern rechnet man
mit rund 4,5 Milliarden Euro Kosten.
Bessere Übertragungsqualität und mehr Netzkapazität im Funknetz werden die Koordinierung von Einsätzen erleichtern.
10 & 11 SPEKTRUM III/07
Interoperabilität mit 25 Nationen
Im Multi-NationenProjekt MIP arbeitet die ESG daran,
dass internationale
militärische Einsätze reibungslos
funktionieren.
Out-of-Area-Einsätze der Bundeswehr sind heutzutage ein wichtiges
Instrument zur Konfliktverhütung und
Krisenabwehr und fester Bestandteil
deutscher Sicherheitspolitik. Einsätze
finden dabei in der Regel mit internationalen Partnern statt. Denn mit
Ausnahme von Evakuierungs- und
Rettungsoperationen muss die Bundeswehr bewaffnete Einsätzen im
Rahmen der Vereinten Nationen, der
NATO oder der Europäischen Union
durchzuführen.
Voraussetzung für ein wirkungsvolles internationales Zusammenwirken ist Interoperabilität, also die
Befähigung der Einsatz- und Führungssysteme aller beteiligten Nationen, zusammenzuarbeiten. Insgesamt
25 Nationen und eine NATO-Organi-
sation, nämlich das Allied Command
for Transformation, haben dazu vor
rund sechs Jahren ein Entwicklungsprojekt aufgelegt: Dieses Multilaterale
Interoperabilitätsprogramm (MIP) soll
dazu beitragen, die Interoperabilität
entscheidend zu verbessern. Es baut
auf Vorläuferprogrammen auf, die bereits in den 1980er Jahren gestartet
waren.
Deutschland nimmt im Rahmen
eines Forschungs- und Technologievorhabens an den internationalen Arbeiten teil. Unter anderem wird
an der Entwicklung der MIP-Spezifikation – also der formalisierten Beschreibung, was die Lösung können muss und wie sie zu gestalten
ist – aktiv mitgewirkt. Die internationalen Ergebnisse werden dann in
Das MIP-Experimentalsystem setzt auf dem Führungsinformationssystem HEROS-2/1, 2. Los, der ESG auf.
einem deutschen Experimentalsystem
prototypisch implementiert. Im Rahmen der bisherigen Aktivitäten setzte
dieses Experimentalsystem auf dem
Führungsinformationssystem HEROS2/1, 2. Los, einer Entwicklung der ESG
auf. Mit diesem System hat das Unternehmen auch mehrfach an den umfangreichen internationalen Interope-
rabilitätstests teilgenommen – zuletzt
beim Fachtreffen CWID („Coalition
Warrior Interoperability Demonstration“) im Juni 2007 in Lillehammer.
Ein kurzer Blick in die Truppenstruktur bei internationalen Einsätzen
macht die Komplexität des Themas
Interoperabilität deutlich: Ein Einsatzkontingent, etwa im Rahmen der
NATO Response Force („Schnelle Eingreiftruppe der NATO“), wird heute aus
Verbänden unterschiedlicher Nationen
zusammengestellt. Neben dem Personal stellen die beteiligten Nationen in
der Regel auch Material und Ausrüstung. Jeder Verband führt seine ihm
unterstellten Truppenteile mit einem
eigenen Gefechtsstand. Daraus folgt,
dass die Führungsausstattung des
Kontingents sehr heterogen aufgebaut
ist und aus unterschiedlichen Führungsinformationssystemen besteht.
Die Herausforderung bei der Führung
eines solchen Einsatzverbands besteht
darin, die Kommandeure der einzelnen
Gefechtsstände mit korrekten, zeitgerechten und angemessenen Informationen für den betreffenden Einsatzraum zu versorgen. Dazu leistet MIP
einen entscheidenden Beitrag.
Ziel von MIP ist die Verbesserung der Interoperabilität landbasierter
Führungsinformationssysteme
auf und zwischen den verschiedenen
Führungsebenen, vom Verband bis
zum Großverband, um gemeinsame
Einsätze effizient durchführen zu können. Gemeinsames Verständnis und
einheitliche Verfahren müssen dabei
in einem Harmonisierungsprozess
zwischen den Nationen erzielt werden.
Die Ergebnisse werden in einer umfassenden Spezifikation festgeschrieben, die von den Nationen anschließend umgesetzt wird. Als Ergebnis
liegt schließlich eine Schnittstelle vor,
die nach intensiven technischen und
operationellen Tests freigegeben und
in einem mehrjährigen Nutzungszeitraum, der so genannten In-ServicePhase, eingesetzt. Parallel wird an der
funktionalen Erweiterung im Rahmen
einer nachfolgenden Baseline gearbeitet.
Eine konzeptionelle Betrachtung
zur Interoperabilität zeigt, wie komplex
Multinationale Einsätze – hier ein deutscher und ein niederländischer Soldat der ISAF-Mission – werden durch die MIPLösung besser funktionieren. Foto: Bundeswehr/Modes
das Thema ist. So definiert die NATO
fünf Stufen der Interoperabilität – von
„Isolated“ (Stufe 0, keine Verbindung
der Systeme) bis „Enterprise Operability“ (Stufe 4, gemeinsames Verständnis der ausgetauschten Informationen
führt zu einem abgestimmten Handeln
der Systeme).
Die MIP-Lösung erreicht die Stufe 3 („Domain Interoperability“): Daten können direkt aus einem anderen
Führungsinformationssystem
übernommen und verarbeitet werden. Dabei können die Systeme die
ausgetauschten Informationen gleich
interpretieren und zu einem gemeinsamen Verständnis kommen („semantische Interoperabilität“). Die Lösung
ermöglicht damit den Einsatzkontingenten ein gemeinsames Bild des
Gefechtsraumes, auf dessen Basis
im weiteren Verlauf ein abgestimmtes
Handeln möglich wird.
Ein Beispiel: Um einen Einsatzverband mit beispielsweise fünf Gefechtsständen interoperabel auszustatten, müssten 10 Schnittstellen
zwischen den Systemen implementiert werden, wenn jedes System seine
eigene Schnittstelle realisieren würde.
Mit steigender Anzahl der Kommunikationspartner steigt der Schnittstellenbedarf dramatisch, so dass ein
solcher Lösungsansatz nicht sinnvoll
ist. Daher wird in der MIP-Lösung das
Prinzip der Datenmediation genutzt,
bei dem alle auszutauschenden Informationen und deren Beziehungen
einheitlich festgelegt werden und die
jeweiligen nationalen Informationsräume („Sprachen“) in diese gemeinsame
Sprache übersetzt werden.
Dazu wird die jeweilige Information in einem Datenaustauschmodell
abgebildet. Jedes Führungsinformationssystem muss nun eine Schnittstelle zur Abbildung der eigenen Informationseinheiten auf die gemeinsame
Sprache besitzen. Damit werden die
unterschiedlichen Informationsräume
kompatibel, was als eine wesentliche
Voraussetzung für eine automatisch
arbeitende Schnittstelle anzusehen
ist.
Außerdem legt die MIP-Lösung
Verteilungsregeln für den Informationsaustausch fest: Die vom Nutzer
ausgewählten Informationen werden
gemäß ihrem operationellen Kontext
automatisch verteilt. Die jeweiligen
Empfänger sind dabei abhängig vom
Inhalt der Meldungen – also etwa, ob
Informationen über den Gegner oder
über den eigenen Truppenteil ausgegeben werden. Die Verteilungsregeln
können dem operationellen Bedarf des
Kommandeurs angepasst werden. Um
den automatisierten Informationsaus-
tausch zwischen zwei Gefechtsständen zu initiieren, werden so genannte
Austauschverträge zwischen den MIPGateways durch die jeweiligen MIPAdministratoren aufgesetzt.
Die Entwicklung der MIP-Schnittstelle erfolgt schrittweise. Die erste
Stufe, die so genannte „Baseline 1“,
endete im Jahr 2005. Derzeit ist die
Schnittstelle MIP Baseline 2 verfügbar. Die In-Service-Phase der MIPBaseline 2 hat im vergangenen Jahr
begonnen und endet im kommenden
Jahr.
Wenn das 1. Deutsch-Niederlän­
dische Korps ab Januar 2008 die
Aufgaben einer NATO Response
Force übernehmen wird, steht ihm
ein Führungsinformationssystem mit
der Fähigkeit zur Interoperabilität zur
Verfügung. Das Korps nutzt die ESGEntwicklung HEROS-CAMULUS, eine
erweiterte Version von HEROS-2/1,
2. Los.
Mit der Realisierung der MIPSchnittstelle innerhalb dieses Führungsinformationssystem hat die ESG
gezeigt, dass diese Lösung auch aus
deutscher Sicht einen guten Weg hin
zur Interoperabilität darstellt. Das Unternehmen demonstriert damit seine
Kompetenz in der Realisierung komplexer Systemlösungen im Umfeld der
Vernetzten Operationsführung.
av
12 & 13 SPEKTRUM III/07
++ KURZMELDUNGEN ++
Geschäftsführerwechsel beim
ZVEI-Fachverband Wehrtechnik
Software für australische
Hubschrauberflotte
Mit einem Festakt in der „Redoute“ in Bonn-Bad Godesberg wurde am 12. Juli
2007 Herr Peter Vondung als Geschäftsführer des Fachverbandes Wehrtechnik
im Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie e.V. verabschiedet. Er
ging nach mehr als drei Jahrzehnten Tätigkeit im Dienst des ZVEI und der deutschen wehrtechnischen Industrie in den Ruhestand.
Neun Jahre, also seit seiner Gründung am 7. Mai 1998, war Vondung Geschäftsführer des Fachverbands Wehrtechnik. Zuvor hatte er zehn Jahre lang
den Vorläufer des heutigen Fachverbandes, den ZVEI-Ausschuss Wehrtechnik,
vorangetrieben.
Der Vorsitzende des Fachverbandes, ESG-Geschäftsführer Gerhard Schempp,
erinnerte in seiner Abschiedsrede an die gemeinsamen Initiativen und Projekte
der vergangenen Jahre. Besonders wies er auf die verstärkte Kundenausrichtung
und den Ausbau eines Kompetenznetzwerkes im Fachverband, auf die „Geburtshilfe“ des ZVEI beim Thema IT und viele diesbezüglichen Initiativen bei Amtsvertretern hin. Schempp lobte Vondung als „engagierten und ideenreichen Menschen, der für die gemeinsame Sache mit vollem Einsatz gekämpft“ habe. „Von
deinen hervorragenden Kontakten und deiner technischen und juristischen Kompetenz haben wir alle bei unseren Gesprächen mit Vertretern aus dem politischen
oder administrativen Bereich profitiert“, so Schempp weiter.
Als Nachfolger Vondungs wurde Friedrich W. Benz berufen. Der ehemalige
Berufsoffizier verfügt über eine profunde Kenntnis sowohl der Bundeswehr als
auch der Wehrtechnikbranche. Während seiner Zeit bei der Bundeswehr war der
heutige Oberst a.D. unter anderem für die konzeptionelle Weiterentwicklung im
Bereich Führung, für Grundlagen-IT des Heeres und der Rüstung zuständig.
Für den Fachverband Wehrtechnik kommt es in den nächsten Jahren darauf an, den eingeleiteten Transformationsprozess der Bundeswehr mit der Anpassung der militärischen Fähigkeiten an die Herausforderungen der aktuellen
Einsätze der Bundeswehr in unterschiedlichen sicherheitspolitischen Szenarien
eng zu begleiten. Auch sind die Rüstungsaktivitäten der NATO, der neuen europäischen Rüstungsagentur EDA sowie der EU aufmerksam zu verfolgen. Im Fachverband Wehrtechnik sind 39 wehrtechnische Firmen zusammengeschlossen.
Als Partner der Bundeswehr stellt der Verband mit seinem Kompetenzverbund
eine wichtige industrielle Plattform für den Dialog mit den Streitkräften dar und
gewährleistet einen Transfer von Know-how und Technologie vom zivilen in den
wehrtechnischen Bereich.
Mit dem Abschluss eines Projektes für das Unternehmen Australian Aerospace
hat sich die ESG auf dem fünften Kontinent einen Namen gemacht. Der Hubschrauber- und Flugzeughersteller mit Sitz in Brisbane – ein Tochterunternehmen von Eurocopter – hatte die ESG damit beauftragt, die Software-Entwicklungsumgebung für die zukünftige australische MRH-90-Hubschrauberflotte mit
aufzubauen. Im Besonderen widmete sich die ESG der so sogenannten „Remote
Compiler Integration“. Ziel war es, die Softwarepflege- und -änderungsfähigkeit
für die MRH-90-Hubschrauber der australischen Streitkräfte herzustellen, damit
deren Einsatzfähigkeit gesichert bleibt.
Einer der weltweit wenigen Spezialisten auf diesem Gebiet, der diese Tätigkeit
beherrscht und umsetzen kann, ist ein Mitarbeiter der ESG: Frank Henke beriet
das Software-Support-Team von Australian Aerospace und führte die „Remote
Compiler Integration“ durch, nachdem durch Eurocopter die Complier und Tools
installiert worden waren. Mit der Inbetriebnahme des Systems kann Australian
Aerospace nun zum ersten Mal selbstständig Pflege- und änderungsmaßnahmen
in einer „State of the Art“-Software-Entwicklungsumgebung vorzunehmen. Dabei
fiel Australian Aerospace besonders die Umsetzung des straffen Zeitplans auf
ESG-Seite auf.
ESG-Mitarbeiter Frank Henke (r.) unterstützte die Australian Aerospace bei der
Softwareentwicklung für den Hubschrauber MRH-90.
Berliner Technologiegespräche
Der neue Geschäftsführer Friedrich W. Benz und der Vorsitzende des Fachverbandes Wehrtechnik, Gerhard Schempp (v.l.), dankten dem scheidenden
Geschäftsführer Peter Vondung für fast 20 Jahre Tätigkeit im Dienst der wehrtechnischen Industrie.
Schon zur Tradition geworden sind die „Berliner Technologiegespräche“ der ESG.
Renommierte Fachleute diskutieren mit Entscheidungsträgern aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft über Herausforderungen und Möglichkeiten als Folge der rasanten Technologieentwicklungen.
Nach den Themen „Aviation meets Automotive“, „IT-Großprojekte“, „Innere &
äußere Sicherheit“ und „Management von Innovation“ stand beim fünften Technologiegespräch die künstliche Intelligenz im Sicherheitsbereich im Mittelpunkt.
Ist ihr Einsatz noch Zukunftsmusik oder kann sie bereits heute in Systemen und
zur Unterstützung von Prozessen im Sicherheitsbereich Anwendung finden? Dieser Frage ging Prof. Dr. Wolfgang Wahlster nach, der seinen Impulsvortrag passend mit „Vision oder schon Realität“ übertitelte. Rund 15 Teilnehmer diskutierten mit Wahlster, der neben seiner Tätigkeit als Lehrstuhlinhaber für Informatik
an der Universität des Saarlandes auch Vorsitzender der Geschäftsführung des
Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz ist. Er ist außerdem
Träger des Deutschen Zukunftspreises des Bundespräsidenten und Mitglied der
Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften, dem Komitee zur Vergabe der Nobelpreise).
++ KURZMELDUNGEN ++
Zentrale Missionsplanung für
Luft-Boden-Flugkörper TAURUS
Leitfragen für zukünftige
Automobilentwicklung
Die ESG ist auch international ein gefragter Partner im Umfeld Geoinformation:
So unterstützt das Unternehmen die spanische Luftwaffe bei der Zentralen Missionsplanung (ZMP) für den Luft-Boden-Flugkörper TAURUS KEPD 350 (Target
Adaptive Unitary and Dispenser Robotic Ubiquity System). Dieser modulare Abstandslenkflugkörper hat eine Reichweite von rund 350 Kilometern und ist für
den Einsatz in den Kampfflugzeugen Tornado und F/A-18 vorgesehen.
Im Jahr 2005 hatte die spanische Luftwaffe entschieden, ebenso wie die
deutsche Luftwaffe TAURUS-Luft-Boden-Flugkörper zur Punktzielbekämpfung zu
beschaffen. Die ESG war daraufhin von der Firma SENER Ingeniería y Sistemas
aus Tres Cantos bei Madrid beauftragt worden, die ZMP zu liefern. Diese dient
dazu, im Rahmen der Einsatzvorbereitung verlässliche raumbezogene Informationen zu gewinnen; auf deren Basis dann die Flugwegplanung des Lenkflugkörpers und der Zielanflug geplant werden.
Das schlüsselfertige System, bestehend aus einem Servercluster mit Bandarchiv und drei Arbeitsplätzen, wurde nun an die spanische Luftwaffe ausgeliefert.
Basis der ZMP ist dabei das ESG-System GeoBroker. Diese Software-Lösung
dient der Archivierung, Verwaltung, Darstellung und Verteilung von militärischen
und zivilen Geodaten und Karten.
Mit dem Auftrag für die Entwicklung der ZMP TAURUS vertraut Spanien auf
die langjährige Erfahrung der ESG im Umfeld vo n Geodatenmanagementsystemen: Eine erste ZMP-Version ist bereits seit sechs Jahren bei der deutschen
Navigationsunterstützungszentrale für fliegende Waffensysteme im Einsatz und
wurde 2004 und 2005 wesentlich erweitert. Für den Einsatz bei der spanischen
Luftwaffe musste die vorhandene ZMP-Software mit einer englischen Benutzeroberfläche versehen und die komplette Dokumentation ins Englische übersetzt
werden. Schließlich wurde die angepasste ZMP-Software in eine ausfallsichere
Hardware integriert und an das „Centro Logístico de Armamento y Experimentación“ (CLAEX) auf der Luftwaffenbasis Madrid-Torrejón ausgeliefert.
Wie kann die Automobilindustrie einen branchenübergreifender Know-howTransfer für sich nutzen? Wie lässt sich mehr Wirtschaftlichkeit durch besseres
Varianten-Management erzielen? Wo steckt verborgenes Innovationspotenzial?
Antworten auf diese Leitfragen versuchte das „Home of Automotive Competence“
auf der Internationalen Automobil-Ausstellung IAA in Frankfurt am Main vom 13.
bis 23. September zu geben. Die ESG war als Teil der Initiative NoAE („Network of
Automotive Excellence“) maßgeblich an diesem Forum beteiligt.
Hintergrund sind gewaltigen Herausforderungen, vor denen die Automobilindustrie steht: Innovationen werden künftig aus allen Bereichen, von Unternehmen, Hochschulen/Institute, Spin-offs und Erfindern kommen. Neue Technologien, Konzepte, Produkte oder Verfahren werden entwickelt. Hier lohnt ein Blick
über den Tellerrand, beispielsweise auf der Suche nach neuen Verfahren aus der
Luft- und Raumfahrt.
Das NoAE ein Zusammenschluss namhafter Unternehmen und Organisationen der Automobilindustrie, stellte sich den aktuellen Herausforderungen der
Branche und unterstützt sie durch eine aktive Suche nach Innovationen, neuen
Ideen und Lösungen. Gemeinsam mit dem Fachverlag Vogel Auto Medien und
dem Online-Branchenportal AutomotiveK lud das Netzwerk zum „Home of Automotive Competence“. In mehreren „Projektwelten“ stellen namhafte Unternehmen, darunter die ESG, die Initiativen des NoAE vor. Das Unternehmen ist seit
Jahrzehnten Partner der europäischen Luftfahrtindustrie bei der Entwicklung von
Elektronik im Flugzeug.
Unterstützung von Nutzungsleitern
Wie kann die Marine die Versorgung mit Geräten und Ersatzteilen in Zukunft
möglichst effizient organisieren? Dieser Frage widmete sich die ESG bei der
Fachtagung und Messe „Logistische Herausforderungen der Marine im Einsatz“
vom 27. bis 28. September 2007 in Wilhelmshaven. Im Gorch-Fock-Haus stellte
das Unternehmen dazu seine Leistungen im Logistikumfeld vor: Zusammen mit
der ACT IT-Consulting & Services AG aus Niederkassel bietet die ESG kompetente
Unterstützung für militärische Nutzungsleiter bei der bedarfsgerechten Bevorratung.
Die beiden Unternehmen bieten dazu ein umfangreiches Beratungs- und Dienstleistungspaket an. Die Nutzungsleiter und Gerätebearbeiter der Bundeswehr profitieren
so von der langjährigen Erfahrung der ESG, die seit mehr als drei Jahrzehnten ein
enger Logistikpartner der Bundeswehr ist. Das Unternehmen bewirtschaftet unter
anderem die Bundeseigenen Lager der Luftwaffe und betreibt gemeinsam mit der
Schenker Deutschland AG in der Nähe von Kassel ein zentrales Ersatzteillager für
die Streitkräftebasis.
Begleitend zur Ausstellung informierte ESG-Mitarbeiter Meik Frede das Fachpublikum mit seinem Vortrag über die „Unterstützung der Nutzungsleiter bei der
Planung der Einsätze“. Frede verantwortet bei der ESG das Projekt „zivil-gewerbliche Unterstützung des Verkehrs- und Transportverbunds der Bundeswehr“.
Zusammen mit zwei Konsortialpartnern unterstützt das Unternehmen die militärischen und zivilen Mitarbeitern des Logistikzentrums der Bundeswehr bei Fragen der Prozessorganisation, der Speditionsabläufe, der Informationstechnologie
und im Bereich Qualitäts- und Ressourcenmanagement. Ziel ist es, die Verkehrsund Transportleistungen der Bundeswehr sowohl im Grundbetrieb als auch im
Einsatz unter einsatzrelevanten und wirtschaftlichen Aspekten sicherzustellen.
Am „Home of Automotive Competence“ auf der IAA versuchten Experten der
ESG, Antworten auf Zukunftsfragen der Automobilentwicklung zu geben.
Militärübung Bold Quest
Mit Unterstützungsleistungen der ESG hat die Bundeswehr an der Übung „Bold
Quest“ in den USA teilgenommen. Ziele der Tests vom 7. bis 19. September 2007
waren eine bessere Identifikation von Verbündeten und Gegnern in Gefechten, um
Unfälle durch so genanntes „friendly fire“ zu vermeiden. Die ESG schlug der Bundeswehr vor, für die Identifizierung von Bodenkräften bei Luft-Boden-Operationen
das zivile ADS-B-Systems für einen deutschen Demonstrator zu nutzen. ADS-B ist
ein Verfahren, bei dem Plattformen in bestimmten Zeitintervallen Status- und Eigenposition über eine Antenne abstrahlen. Das System wird seit Ende 2005 in Australien in Gegenden ohne Radarabdeckung von der zivilen Flugsicherung genutzt.
Im Vorfeld von „Bold Quest“ waren fünf militärische Fahrzeuge mit ADS-B Sendern
ausgestattet worden.
14 & 15 SPEKTRUM III/07
++ KURZMELDUNGEN ++
OSIMA auf der Sicherheitsfachmesse„A+A“
Wirtschaftsminister Erwin
Huber zu Besuch bei der ESG
Unfälle am Arbeitsplatz vermeiden – Kosten sparen: Unter diesem Motto stand
die Messeteilnahme der ESG auf der „A+A“ vom 18. bis 21. September 2007 in
Düsseldorf. Mit knapp 1.500 Ausstellern und mehr als 54.000 Besuchern aus aller Welt gilt die „A+A“ als weltweit führende Fachmesse für persönlichen Schutz,
betriebliche Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit.
Die ESG stellte in Düsseldorf ihre Lösung OSIMA vor. Das Unternehmen unterstützt mit Hilfe dieses Tools Firmen und Behörden bei der Umsetzung der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV). Diese Verordnung verpflichtet Arbeitgeber, für eine erhöhte Sicherheit am Arbeitplatz zu sorgen. Unter anderem müssen
alle Arbeitsmittel auf mögliche Wechselwirkungen mit anderen Arbeitsmitteln,
der Arbeitsumgebung und mit Arbeitsstoffen überprüft werden.
Mit Unterstütztung von OSIMA lässt sich die BetrSichV effizient und ressourcenschonend umsetzen. Die ESG-Lösung hilft Arbeitgebern bei der systematischen Erstellung der Gefährdungsbeurteilung und Gefahrstoffanalyse bis hin
zur Entwicklung, Einleitung und Dokumentation der Schutzmaßnahmen. Die Gefährdungsbeurteilung wird dabei mit Hilfe eines elektronischen Guides erstellt,
Gesetzesänderungen werden automatisch eingespielt und den Tätigkeiten gerätebezogen zugeordnet. Ergänzend ist eine Datenbank für gefahrstoffhaltige
Bauteile bzw. Betriebsstoffe integriert. Mit ihr können die Auswirkungen, die
die Gefahrstoffe auf einzelne Tätigkeiten haben, bestimmt werden. OSIMA gibt
gleichzeitig Hinweise auf relevante Vorschriften und Richtlinien. Darüber hinaus
gibt es ein Obsoleszenzmodul und ein Trainingsmodul.
Unternehmen verschiedener Größe und zahlreiche technische Dienststellen der Bundeswehr haben mit ESG-Unterstützung bereits Gefährdungsbeurteilungen durchgeführt. Mit Erfolg: OSIMA schafft Rechtssicherheit und bietet dem
Arbeitgeber umfassende Haftungs- und Revisionssicherheit. Durch die strukturierte Vorgehensweise, die sämtliche relevanten Gesetze beachtet, fallen die Kosten für eine Gefährdungsbeurteilung mit dem ESG-System niedrig aus. Ein automatisierter Änderungsdienst sorgt außerdem für ständige Rechtskonformität.
Und das Änderungs- und Update-Management von OSIMA erleichtert notwendige Wiederholungsprüfungen.
Das Engagement der ESG in der bayerischen Clusterinitiative und die Technologie- und Forschungskompetenz des Unternehmens standen im Mittelpunkt eines
Besuchs des bayerischen Wirtschaftsministers Erwin Huber in der ESG-Zentrale
Anfang August. Huber zeigte sich erfreut über die Leistungen der ESG in den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Informations- und Telekommunikationstechnologie,
im Automotive-Umfeld sowie zu den Themen E-Government und öffentlich-private Partnerschaften.
Großes Interesse zeigte der Minister, der gemeinsam mit dem Vorsitzenden
des Landtagsausschusses für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie,
Franz Pschierer, in die ESG gekommen war, bei der Besichtigung verschiedener
Simulatoren und Demonstratoren. So besichtigte Huber beispielsweise das Virtuelle Avioniksystem Tornado (VASTOR), ein Prototyping-Cockpit, das die gesamte
Avionik des Kampfjets Tornado virtuell nachbildet und die kostengünstige Erprobung neuer Technologien ermöglicht. Der Abbildung von Assistenzfunktionen im
Auto widmet sich die Simulations- und Demonstrationsplattform MoPAC. Mit
einer Vorführung des hochmobilen Leitsystems für Einsatzkräfte, TARANISlight,
schloss der Besuch von Minister Huber ab. Das System koordiniert Mittel und
Kräfte für die Informationssammlung, Einsatzleitung und Ergebnisdarstellung und
dient zur Darstellung, Zustandsüberwachung und Führung von zivilen und militärischen Einsatzkräften auf Landkarten.
Aufnahme in europäisches
Netzwerk EuroTeleServ
Die ESG ist in das europäische Satellitennavigations-Netzwerk EuroTeleServ aufgenommen worden. Die EU-weite Initiative erarbeitet und bündelt Know-how und
Fachkompetenz im Navigationssektor. Die ESG ist damit Teil einer internationalen
Gemeinschaft von derzeit mehr als 80 Experten im Umfeld GNSS („Global Navigation Satellite System“).
Für die ESG ist die Aufnahme in das Netzwerk eine Bestätigung seiner ausgeprägten Expertise im Navigationsbereich. Das Unternehmen nutzt für zahlreiche
seiner Lösungen satelliten- und luftbasierte Dienste. So ist die ESG etwa in den
Bereichen Krisenfrüherkennung, Krisenmanagement und Katastrophenschutz
oder bei der Sicherung von Großereignissen und Grenzverläufen mit Studien oder
selbst entwickelten Systemen tätig. Das Unternehmen ist auch aktives Mitglied
der GMES-Runde („Global Monitoring for Environment and Security“), die vom
bayerischen Wirtschaftsministerium moderiert wird. EuroTeleServ ist als gemeinnützige Gesellschaft mit Hauptsitz in Luxemburg organisiert. Das Netzwerk steht
in engem Kontakt zur EU-Kommission, der europäischen Raumfahrtbehörde ESA
und nationalen Regierungen. Ziele sind die Unterstützung erfolgversprechender
Anwendungen der Satellitennavigation, die Durchführung von Forschungs- und
Entwicklungsvorhaben und die Schaffung einer europäischen Perspektive speziell für kleine und mittelständische Unternehmen.
Staatsminister Erwin Huber (2.v.l.) und sein Landtagskollege Franz Pschierer (r.)
wurden bei ihrem Besuch in der ESG von den Geschäftsführern Götz Graichen
(l.) und Gerhard Schempp willkommen geheißen.
Wolfgang Sczygiol (2.v.r.), Leiter der ESG-Business Area Automotive, erläuterte
den Gästen den Aufbau MoPAC.
E N G L I S H
S U M M A RY
System partner for a
global market
The automotive industry operates on
a global market and has done since
long before globalisation became a
buzzword. For this, globally operative manufacturers also require global
service providers and suppliers. ESG,
which has been achieving success on
the automotive market for almost two
decades, has transformed itself into a
globally operative company over time.
Although it goes without saying that
international business is not a new
concept. As far back as the 1970s, ESG
was involved in a multinational project
to develop flight electronics for the
Tornado jet fighter. This was followed
by projects in Brazil and Turkey, as well
as Italy, France and the Netherlands,
amongst others. Today, ESG offers various solutions, such as NetCOP network
planning software or the military codification tool, N-CORE, and is represented
on every continent. As well as its German locations, the company now also
has subsidiaries abroad.
The most recent example is the founding of a subsidiary in the USA. ESG
Automotive Inc., based in Novi, Detroit,
has been operative since mid 2007.
The wholly-owned ESG subsidiary will
provide services for its customers in the
areas of after-sales engineering and
electronic system development. The
new company also offers technology
consulting on topics such as electronics and on-board power supply architectures and bus systems.
ESG‘s presence in the Detroit metropolitan region increases the potential for
acquiring new customers. The president
of the new subsidiary company, Ulrich
Schlagwein, described the founding of
the US subsidiary as the beginning of
a new era for ESG: “In the past, ESG
has established itself as an important
partner to most European automotive
manufacturers and many suppliers.
Now we are looking to expand further
and become a global company.”
ESG‘s involvement is currently particularly pronounced on the French
market: At the beginning of this year,
French company Créalie was taken
over. Créalie has been operative for
around eight years – predominantly
in the automotive industry, but also
in the aviation industry, as well as in
medical and automation technology.
The collaboration between ESG France
and Créalie has led to various projects
in the past months, such as FlexRay,
and to requirement and configuration
management in the area of automotive
electronics.
DigiNet project consulting
In around three years’ time, a long-held
wish of the security authorities is set to
come true: By the end of 2010, the authorities and organisations with security
functions will be able to communicate
with each other over a digital radio
network. The country-wide introduction
of this digital radio poses a major challenge for the Federation and the federal
states: At the same time, the federal
states are responsible for implementing
the project. ESG is involved in the country-wide introduction of this radio network from the outset. The company is
assisting the Free State of Bavaria with
the “constructive controlling” consulting
and support service. In May of this year,
a framework agreement effective until
the end of 2010 was concluded to this
end.
For this, ESG is employing its own established methods for external project
controlling (EPC). The approach proved
itself for the first time with the introduction of the electronic health card
in Austria. ESG’s experiences are now
standing it in good stead for the DigiNet project. The ESG consultants are
also supporting and accompanying the
project group of the Bavarian Ministry
of the Interior’s major project. They are
acting as advisors in the overall coordination of the modernisation project and
in the implementation of the concept of
phases. They are hereby ensuring effective project controlling as a neutral
and objective third party and offering
clear advantages for the customer.
ESG’s hardware neutrality and manufacturer independence guarantees an
objective assessment of the technical
project progress and impending project
risks with regard to their repercussions
on deadlines, functionality and costs at
any time.
ESG’s services for the Free State of Bavaria will be observed with great interest in the other federal states. Because
it has become apparent: Above all else,
the customers from the public domain
value the absolute neutrality towards
hardware manufacturers demonstrated
by ESG and its consulting arm, as well
as their pronounced professional and
methodological expertise, together with
technical and financial consulting and
their many years’ experience of controlling and implementing major projects.
At the same time, the wholly-owned
ESG subsidiary, ESG Consulting GmbH,
has concentrated fully on process and
technology consulting.
More than a model car
Currently, almost all vehicle manufacturers are equipping their vehicles
with technical innovations for improved
safety and comfort. Assistants for carrying out driving tasks in full are becoming increasingly commonplace in cars.
Today‘s top of the range vehicles feature automatic distance control, cruise
control, lane guard system, parking
assistant and navigation system with
voice control, for example.
To simulate and demonstrate innovative
driver assistance systems of this kind
at an early stage, ESG has developed
a platform with the name MoPAC,
“Modular Platform for Automotive Applications”. The system enables ESG
to simulate and assess any present
and future assistance functions in a
compact construction. Because of the
system‘s diversity of interfaces and its
open architecture, a multitude of connection possibilities for enhanced sensor systems and actuating elements is
available.
The starting point of MoPAC is a microcontroller. It serves as the installation‘s
central nodal point. Here, various subfunctions can be linked to one another,
in order to realise the overall function of
a driver assistant. A PC with a camera
is attached to the platform. Furthermore, the system can communicate via
various bus systems with further sensor systems and actuating elements. A
specially adapted conveyor belt is used
to simulate the road. A radio-controlled
model car simulates the vehicle driving
on it. The system is used to simulate
camera-based assistance systems. This
includes automatic distance control and
the automatic triggering of avoidance
manoeuvres in road traffic and forms
the basis on which the system intervenes in the driving process.
The concept’s modularity means that
it is possible to straightforwardly connect various bus systems, integrate
enhanced sensor systems and control
several vehicles. The concept also facilitates the realisation of assistance
functions for which communicating
vehicles are a prerequisite. ESG is providing an insight into the possibilities
of car assistance systems and for this
reason possesses a suitable integration
and simulation environment for such
systems.
Interoperability with 25 nations
Out-of-area deployments of the Bundeswehr (German Federal Armed
Forces) are nowadays an important
instrument for conflict prevention and
crisis defence and are an inherent part
of German security policy. The prerequisite for effective international cooperation is interoperability. A total of 25
nations and a NATO organisation, the
Allied Command for Transformation,
launched a development project for
this purpose around six years ago: This
multilateral interoperability programme
(MIP) is intended to contribute towards
significantly improving interoperability.
Germany is participating in the international operations within the framework
of a research and technology project.
Amongst other things, it will actively
contribute towards developing the MIP
specification, i.e. the formalised description of what the solution can and must
do and how it should be designed. The
international results will then be implemented prototypically in a German experimental system. Within the scope of
the previous activities, this experimental system relied on the HEROS-2/1, 2.
Los control and information system, a
development from ESG. With this system, the company has also taken part
repeatedly in extensive international
interoperability tests, most recently at
the CWID professional meeting in June
2007 in Lillehammer.
When the 1 (German/Netherlands)
Corps takes on the role of a NATO Response Force from January 2008, they
will have a control and information system capable of interoperability at their
disposal. The Corps uses the ESG development, HEROS-CAMULUS, an upgraded version of HEROS-2/1, 2. Los.
In realising the MIP interface within this
control and information system, ESG
has shown that this solution also represents a good route towards interoperability from a German perspective. The
company is thereby demonstrating its
competence for realising complex system solutions in the field of networked
operation command.
TURNING SYSTEM EXPERTISE INTO VALUE
WWW.ESG.DE