Mensch, Beethoven!

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Mensch, Beethoven!
sat
Ausgabe 4/2016 · 2,50 €
D 2,50 € · A 2,75 € · CH 3,70 SFR
4 197772
402500
04
TV- & Kulturmagazin
Oktober· November· Dezember
Im Land der
Singlemänner
Chinas einsame Söhne
Lesenswert!
Neue Bücher und
starke Autoren –
Flandern & die Niederlande
auf der Frankfurter Buchmesse
Mensch,
Beethoven!
Rebell, Geschäftsmann und
Frauenheld – das stürmische
Leben des genialen Musikers
und Komponisten
Das
Schicksalsverbunden Der Mann, der
Eine wechselvolle Geschichte
eint die Deutschen und die
Polen seit Jahrhunderten
Nofretete verschenkte
Bestet!
in 3sa
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2
1 ehr Inhalt
Porträt des bedeutenden Kunstsammlers und Mäzens James Simon
m
Wissen
Kabarett
Kleinkunst wird wieder politischer!
Tobias Mann gehört zu den Stars der Kabarettszene. In den letzten Jahren hat der Mainzer so
ziemlich jeden bedeutenden Preis abgeräumt, den die Branche zu vergeben hat. Auf der Bühne
scheut er nicht davor zurück, mit Biss und Humor politisch heikle Themen auf den Punkt zu
bringen – selbst wenn er dafür ganz schön Gegenwind bekommt. Für 3sat moderiert er die
große Jubiläumsgala beim Zeltfestival
Herr Mann, die Gala zum 30. 3satfestival ist ein buntes
Spektakel. Was für ein Programm erwartet uns?
Wir werden keine reine Kabarettveranstaltung präsentieren,
sondern eine Gala im besten Wortsinne, die all die Facetten
zeigt, die das 3satfestival ausmachen: Kabarett, Musik, Zauberei. Von Minute eins an war ich in die Planungen eingebunden und durfte auch die Gäste mit aussuchen. Sie werden sich
nicht nur klassisch an ihre Nummern klammern. Wir nutzen
die Gelegenheit zum Zusammenspiel und werden Beiträge zeigen, die in dieser Form nur an diesem Abend zu sehen sind.
Diese Arbeit mit Kollegen ist wie eine Klassenfahrt für mich.
Ich bin im Grunde ja ein Teamplayer, ich habe mit Bands angefangen. Als Kabarettist ist man aber eher der einsame Wolf,
darunter leide ich manchmal ein bisschen. Es ist einfach schöner, wenn man gemeinsam etwas schafft.
Welche Rolle spielt das Fernsehen für Sie als Künstler?
Ich mache sehr gerne Fernsehen, aber meine tief empfundene
Leidenschaft gilt nach wie vor der Bühne. Dort habe ich zwei
Stunden Gelegenheit, meine Themen rüberzubringen. Fernsehen bedeutet oft eine zeitliche Einschränkung, besonders beim
Privatfernsehen. Deswegen ist es wichtig, dass es öffentlichrechtliche Sender gibt – so wie 3sat eben. Auch wenn das jetzt
wie anbiedernde Lobhudelei klingt: 3sat ist unheimlich wichtig, gerade in einer Zeit, in der die Sendeplätze für Comedy
und Kabarett immer knapper werden. Wo sieht man denn
heute noch in dieser Vielfalt 45-minütige Ausschnitte aus Kabarettprogrammen?
Was sind denn Ihre Themen?
Im Moment sind es sehr harte Themen, die auf der Tagesordnung stehen. Ich behandle immer das, was mich bewegt, was
mich umtreibt. Dieser Tage geht es im Kabarett nicht mehr
um irgendeine Maut oder gefälschte Doktorarbeiten, sondern
um Terror, um Krieg, um Flüchtlinge. Es ist eine Herausforderung, das auf der Bühne zu verarbeiten. Manchmal frage
ich mich, wie ich bei dieser Nachrichtenlage den Humor, den
mein Beruf erfordert, behalten soll.
Wie bringen Sie diese Dinge auf die Bühne?
Durch eine Verlangsamung des Schreibprozesses – und ich
weiß, wie komisch das klingt, wenn ich als hibbeliger Mensch
von Langsamkeit spreche. Ich habe es mir angewöhnt, derartige Themen zunächst intensiv zu reflektieren und zu recherchieren. Jede Pointe, die entsteht, muss sich dann der Prüfung
stellen, ob sie den oder die Richtigen trifft. Das ist zuweilen
mühsam, aber ich habe das Gefühl, nur auf diese Art und
6 3sat TV- & Kulturmagazin
4/2016
Foto: ZDF/Thomas Klose
Weise den aktuellen Themen gerecht zu werden. Im TwitterZeitalter, in dem das Weltgeschehen simultan kommentiert
wird, geht die Besonnenheit auf vielen Ebenen flöten. Urteile
werden vorschnell gefällt, Klischees wie wissenschaftliche Fakten behandelt und eine große Gruppe von Menschen ruckzuck
über einen Kamm geschoren. Es wird heute irre schnell verallgemeinert. Niemand hält mehr inne. Klar fördern das die Medien, aber daran tragen wir als Konsumenten auch eine Mitschuld: Wir verlangen doch, dass die Eilmeldung – möglichst
schon bevor irgendetwas passiert ist – über den Ticker geht. Ist
doch klar, dass dann Fehler passieren. Einfache Schwarz-WeißMalerei, wie sie früher gepflegt wurde, funktioniert heute
einfach nicht mehr. Schon gar nicht im Kabarett. Ich muss
Themen differenziert behandeln. Ich stelle mir immer die Frage: Wie kann ich komplizierte Dinge auf den Punkt bringen,
ohne zu sehr zu vereinfachen?
Ihre Art, Kabarett zu machen, hat sich also in der letzten
Zeit gewandelt?
Ja, aber da bin ich nicht alleine. Ich habe zum Beispiel das Gefühl, dass auch Komikerkollegen, die in der Vergangenheit politische Inhalte gescheut haben wie der Teufel das Weihwasser,
mittlerweile an den Themen nicht mehr vorbeikommen und
sie auf der Bühne aufbereiten. Stand-up spiegelt auch immer
die Gesellschaft wider, und die ist eben dieser Tage äußerst politisch. Bei mir selbst haben sich seit der Geburt meines Sohnes
die Prioritäten verschoben. Ich bin nicht mehr so sehr im Hier
und Jetzt verhaftet, sondern habe immer mehr die Zukunft
im Blick. Was sind langfristig die Konsequenzen unseres Tuns?
Gibt es Stellräder, an denen man drehen kann, damit es wieder
in die richtige Richtung geht?
OKTOBER
KABARETT UND COMEDY
3 MO, 20.15
3satfestival – Die Jubiläumsgala
· NEU
Kabarett aus dem 3sat-Zelt, September 2016
(90 Min) · 3sat
Die Gala zum 30. 3satfestival auf dem Mainzer Lerchenberg moderiert Tobias Mann. Mit dabei sind
Andreas Rebers, Bodo Wartke, Hazel Brugger
u. v. m. 3sat zeigt die Jubiläumsgala am Thementag
„Kabarett & Comedy“.
4/2016
3sat TV- & Kulturmagazin 7
Ehrengast Flandern & die Niederlande
In seinem neuen Roman erzählt Arnon Grünberg ebenso witzig wie anrührend von verschiedenen Spielarten
der Liebe, auch der zwischen Mutter und Sohn. Otto
Kadoke arbeitet als Psychiater in einem Krisenzentrum.
Bei einem Besuch seiner pflegebedürftigen Mutter verliebt er sich Hals über Kopf in deren nepalesische Hilfskraft – und es dauert nicht lang, bis auch das Haus der
Mutter zu einem Krisenzentrum wird …
Arnon Grünberg
Muttermale
478 S., Verlag
Kiepenheuer & Witsch
„Für mich ist Identität immer
etwas Fragwürdiges”
Arnon Grünberg ist einer der bekanntesten und produktivsten niederländischen Schriftsteller. Seine Romane wurden vielfach ausgezeichnet. Grünberg lebt und schreibt in New York.
Sein neues Buch stellt er auf der Frankfurter Buchmesse vor, die er gemeinsam mit der flämischen Dichterin Charlotte Van den Broeck eröffnet
Sie haben in einem Buch den schönen Satz geschrieben:
„In unserer Kultur ist Identität Fastfood.“ Warum?
Viele glauben, sich Identität kaufen zu können – oder sie basteln sich eine und glauben dann, das seien sie. Fastfood deshalb, weil viele Identität für eine Selbstverständlichkeit halten,
über die man nicht lange nachdenkt. Man denkt, das bin ich
und das will ich immer sein und das war ich auch schon immer. Für mich ist Identität immer etwas Fragwürdiges. Nicht
etwas Selbstverständliches.
Wie definieren Sie Identität?
Sie ist eine Erzählung, die man selbst erzählt und in der oft
Wahrheit zu finden ist, aber auch viel Mythos und viel Unwahrheit. Ich glaube, Identität ist das, was man braucht, um
nicht völlig auseinanderzufallen. Aber man muss sie immer
wieder hinterfragen. Ich selbst konnte nie sagen: Das bin ich
und ich kann nichts anderes sein. Meine Erfahrung ist, dass
man sich immer wieder an die Situation anpasst und flexibel
ist. Nicht immer, aber oft ist Flexibilität etwas sehr Gutes. 16 3sat TV- & Kulturmagazin
4/2016
Wie sieht die niederländische Identität aus?
Es gibt ja den berühmten Satz von Königin Máxima, die nach
der holländischen Identität gefragt wurde und darauf antwortete, dass es die nicht gebe. Viele Holländer waren verärgert.
Auch wenn ich kein großer Liebhaber des Königshauses bin,
fand ich doch, dass das eine kluge Antwort war. Eine holländische Identität, die überall stimmt, die gibt es nicht. Schon der
Unterschied zwischen dem nördlichen protestantischen Teil
und dem südlichen katholischen ist noch immer wichtig, auch
wenn die meisten Leute nicht mehr in die Kirche gehen. Aber
man sieht einfach den kulturellen Einfluss.
Warum haben Sie die Niederlande verlassen?
Ich war 22 und verliebt in eine Frau, die in Holland aufgewachsen, aber Amerikanerin ist. Ich bin dann einfach mitgegangen, das war für mich etwas Selbstverständliches. Und
dann bleibt man ein Jahr, zwei, drei Jahre, und nach einer
gewissen Zeit musste ich zugeben: So, ich lebe jetzt da. Ich
hatte auch nicht das Bedürfnis, zurückzugehen. Holland
Foto: Bettina Fürst-Fastré
habe ich nie wirklich als Heimat empfunden. Holländisch
als Muttersprache, das schon. Amsterdam, da bin ich aufgewachsen. Aber das Heimatgefühl, das war ganz abstrakt.
Denn wenn man so etwas nicht mitbekommt von zu Hause,
dann spürt man es auch nicht so. Meine Eltern kamen ja
beide aus Berlin. Weil ich noch immer meist auf Holländisch
schreibe, habe ich auch nicht das Gefühl, dass ich meine
Muttersprache verliere. Ich fühle mich noch immer ziemlich
wohl in New York. Es ist eine Stadt, in der Multikulti wirklich gelungen ist. Man braucht nicht aus Amerika zu kommen, um sich da wohlzufühlen. In einer Stadt wie Paris –
die ich auch liebe – ist es viel schwieriger, sich zu Hause zu
fühlen.
Sie schreiben von New York aus für die holländische Zeitung „de Volkskrant“ eine Kolumne. Über Themen, die
sie bewegen, auch über die niederländische Politik.
Ich kann das ja alles von New York aus verfolgen. Es ist nicht
so, dass ich ein Außenseiter bin. Vielleicht war ich immer ein
Außenseiter, darüber kann man reden. Aber es ist jetzt nicht
so, dass ich Holland nicht mehr verstehe, nur weil ich woanders bin. Ich würde sogar sagen, man versteht Sachen viel
besser, wenn man nicht mehr die ganze Zeit da ist.
Und welche Veränderungen stellen Sie fest in der niederländischen Gesellschaft?
Naja, das sind keine großen Überraschungen, aber seit 2001
hat sich vieles geändert. Ich bin aufgewachsen in den 1970er,
1980er Jahren, und da gab es eine Selbstzufriedenheit in Holland, weil man meinte, wir sind das toleranteste und weltoffenste Volk, das es gibt und wir müssen nur noch den anderen
Völkern auf der Welt zeigen, wie man leben sollte, und dann
wird alles gut. Und das hat sich völlig geändert. Es gab ja diese
zwei Attentate – 2004 den Mord an Theo van Gogh und 2002
den an Pim Fortuyn – und danach ist Holland immer weniger
weltoffen geworden und politisch nach rechts gerückt. In den
Umfragen ist jetzt die PVV – Partij voor de Vrijheid (deutsch:
Partei für die Freiheit) die stärkste Partei. Ich würde sagen, die
sind noch radikaler als die AfD in Deutschland. Das ist eine
Tendenz, die man nicht nur in Holland sieht, aber irgendwie
hatte ich das Gefühl, dass Holland da Vorreiter war.
Auch in Ihrem neuen Roman „Muttermale“ stellen Sie
oft die Frage nach der Identität. Warum treibt Sie das
Thema immer wieder um?
Na, ich glaube, das ist eine der wichtigsten Fragen, die man
sich selbst stellen kann. Denn die ganzen Beziehungen zu anderen Menschen, zu der Welt, sind ja abhängig von der Frage
„Wer bin ich? Wie sehe ich mich selbst?“. Man darf sich ja
eigentlich nicht verwandeln. Die Leute sehen gewisse Seiten
an einem Menschen, und dann muss der so bleiben. Und das
finde ich irgendwie schade, denn es gibt ja so viele Möglichkeiten. Ich bin ein neugieriger Schriftsteller und als Mensch neugierig auf andere Personen, aber ich bin auch immer wieder
neugierig, wie ich selbst reagiere in gewissen Situationen und
wie mich das verändert. Das ist ein Grund, warum ich nicht
nur Romane schreibe, sondern immer wieder journalistische
Projekte mache.
OKTOBER
AB 6 DO, 19.20
Kulturzeit
Magazin (40 Min) · 3sat
Zur Frankfurter Buchmesse präsentiert das 3satKulturmagazin eine Reihe zum Gastland der Buchmesse mit Interviews und Beiträgen zu Autoren
und ihren neuen Büchern. Ab 19. Oktober berichtet „Kulturzeit“ täglich von der Messe.
22 SA, 22.20
Kulturzeit extra: Flandern und
Niederlande lesen · NEU
Dokumentation (30 Min) · 3sat
4/2016
3sat TV- & Kulturmagazin 17
Wissen
Schicksalsverbunden
Zwischen Freundschaft und Feindschaft, Gemeinsamkeiten und Gegensätzen: Die historischen
Beziehungen zwischen Deutschland und Polen sind wechselvoll und aufs Engste mit der Geschichte Europas verbunden. Stefan Brauburger, Leiter der ZDF-Redaktion Zeitgeschichte,
skizziert die wichtigsten Stationen dieser Nachbarschaft
Warum sind die historischen Beziehungen der Deutschen zu
ihren Nachbarn im Westen und Osten so wechselvoll? Warum
waren die Völker immer wieder hin- und hergerissen zwischen
Nähe und Ferne, Freundschaft und Feindschaft, Gemeinsamkeiten und Gegensätzen? Zum einen sicher, weil sie lange von
Herrschern gelenkt wurden, die mal mehr, mal weniger friedlich zueinanderstanden. Und als schließlich die Nationen als
bestimmende Größe in die Geschichte traten, geschah dies oft
durch Abgrenzung. Mächte im Zentrum Europas fühlten sich
immer wieder umzingelt oder eingeengt. Oder sie sahen sich
selbst berufen, den Kontinent zu dominieren, aus der Mittellage auszubrechen, daraus Ansprüche abzuleiten, bis zum
Exzess. All diese Symptome prägten die Vergangenheit der
Deutschen – und ihr Verhältnis zu Polen, über tausend Jahre.
Reich und Kirche
Am Anfang steht das zerfallende Frankenimperium, in dessen
Ostteil sich das Reich der Deutschen herausbildete. Ihr König
trug auch die römische Kaiserkrone und verstand sich als Herrscher über die abendländische Christenheit. Und die wuchs vor
allem nach Osten: Unter Otto dem Großen (912–973) expandierte das Reich, neue Bistümer entstanden, auch auf später
polnischem Boden. Der Glaube verband zunächst auch die
Herrscher, Otto III. und der erste polnische König Bolesław I.
Chobry verehrten beide den heiligen Adalbert als Märtyrer im
Kampf gegen die heidnischen Prußen und pilgerten gemeinsam
zu dessen Grab. Aber auch Bolesław erweiterte sein Reich – etwa
um Schlesien und Pommern. Die Bistümer Gnesen, Posen, Krakau kamen unter polnische Kirchenhoheit – ein nachhaltiger
Schritt zur Eigenständigkeit gegenüber dem römisch-deutschen
Imperium.
Legendärer Kniefall: Willy Brandt 1970 vor dem Mahnmal des Warschauer Ghetto-Aufstandes
22 3sat TV- & Kulturmagazin
4/2016
Allianzen und Rivalen
Es wurde auch deutsch-polnisch geheiratet. Die später heiliggesprochene Hedwig von Andechs (1174–1243) ehelichte den
Piastenherzog Henryk, es ist wohl die bedeutendste von vielen
deutsch-polnischen Wahlverwandtschaften. Weiter kämpfte
man gemeinsam gegen die Heiden. Nach den Kreuzzügen
suchten Ritter des Deutschen Ordens eine neue Aufgabe, ihnen folgten deutsche Siedler in das oft karge Land, das es zu
erschließen, zu sichern und zu christianisieren galt. Der polnische Sieg in der Schlacht bei Tannenberg (1410) gebot der
Dominanz des Ordens wiederum Einhalt und gilt als Fanal der
Foto: Eupra
Eigenständigkeit. Später gab es mit den „Kreuzrittern“ wieder
einen Pakt – gegen Moskau. Es galt für Polen schon damals
als Herausforderung, sich zwischen deutschen und russischen
Einflüssen zu behaupten. Als Verbündete verteidigten Deutsche und Polen das christliche Abendland gegen den Sturm der
Mongolen, später gegen die Osmanen. Der polnische König
Johann III. Sobieski rettete 1683 Wien vor der Erstürmung
durch die Türken. Die Rivalen in der Mitte Europas waren
sich vor allem dann einig, wenn es Gegner von außen abzuwehren galt.
Glaubenskrieg und Toleranz
Deutsches Recht war für viele Städte Polens vorbildlich und
prägend. Als die Reformation auch Metropolen wie Krakau
und Danzig erfasste, sah sich der katholische König herausgefordert. Es kam zu Glaubenskämpfen, wenn auch nicht so
verheerend wie auf deutschem Boden. Auf beiden Seiten endete die Gewalt erst, als die Fürsten selbst entscheiden durften, welcher Konfession ihre Territorien angehören sollten.
Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation ging aus dem
Dreißigjährigen Krieg erheblich geschwächt hervor. Polen erlebte keine vergleichbare Spaltung im Glauben, und machtpolitisch orientierte es sich mehr nach Osten. Unter der Herrschaft der Jagiellonen und ihrer Nachfolger erlangte die Union
des Königreichs Polen mit dem Großherzogtum Litauen im
16. Jahrhundert eine Vormachtstellung auf dem Kontinent.
NOVEMBER
9 MI, ab 20.15
Deutsche und Polen – Die Geschichte einer
Nachbarschaft · NEU
Dreiteilige Dokumentation (je 44 Min) · 3sat
(1) Frieden und Krieg – Nachbarn für 1000 Jahre
(2) Feinde und Freunde – von den Teilungen bis zur EU
(3) Schicksalsverbunden – Deutsche, Polen und Juden
Die Reihe wirft in drei Folgen einen differenzierten
Blick auf die deutsch-polnischen Beziehungen – jenseits
festgefahrener Stereotypen.
4/2016
3sat TV- & Kulturmagazin 23
Wissen
Kultur
Der Mann, der
Nofretete verschenkte
Bis vor ein paar Jahren war der Name James
Simon aus dem Gedächtnis der Stadt Berlin
verschwunden. Nur noch Fachleute kannten
ihn. Und dies, obwohl die Berliner Museumsinsel ohne die großzügigen Schenkungen
dieses Mäzens wohl nie ihre Weltgeltung erlangt hätte
James’ Vater Isaac Simon, ein gelernter Schneider aus der
Uckermark, hatte zusammen mit seinem Bruder Louis mit
einer Baumwoll- und Leinenfabrik in Berlin sein Glück gemacht. Die Brüder legten große Baumwollvorräte an; als der
amerikanische Bürgerkrieg die Baumwolllieferungen aus den
USA versiegen ließ, konnten die Brüder Simon die erhöhte
Nachfrage bedienen. Isaac Simon, der sich als preußischer Jude
verstand, schickte seinen Sohn James in das Gymnasium zum
Grauen Kloster, eine schon damals berühmte protestantische
Eliteschule. Dort entstand wohl James’ frühe Liebe zu den Altertumswissenschaften, insbesondere zur Archäologie. Seinem
Vater zuliebe verzichtete er aber auf das Studium der Altphilologie und trat mit 25 Jahren in das Familienunternehmen ein.
Unter seiner Führung wurde es zum größten der Baumwollbranche auf dem europäischen Kontinent. Simon selbst wurde
zu einem der reichsten Männer Berlins.
Sicher war auch James Simon angesteckt von den Schwärmereien für den Orient, die um die Jahrhundertwende die Aristokratie und weite Teile des deutschen Bürgertums erfassten.
Kaiser Wilhelm II., der selbst auf Korfu gegraben hatte, blickte
neidisch auf die archäologischen Erfolge der Kolonialmächte
Frankreich und England und wollte es ihnen gleichtun. Mit
dem Segen des Kaisers gründete und finanzierte James Simon
gemeinsam mit Gleichgesinnten die Deutsche Orient-Gesellschaft (DOG), die er auch leitete. Die Ausgrabungen seines
Chefarchäologen Ludwig Borchardt finanzierte er ganz allein.
Simon war getrieben von seinem Wissensdurst und seinem
Kunstsinn; er wollte die Wurzeln des Judentums erforschen
und auf den Spuren Abrahams wandeln.
NOVEMBER
26 SA, 22.30
Der Mann, der Nofretete verschenkte –
James Simon
Dokumentation (45 Min) · 3sat
34 3sat TV- & Kulturmagazin
4/2016
In Tell el-Amarna, 300 Kilometer südlich von Kairo, entdeckte
Borchardt ein ganzes antikes Bildhauerarchiv, darunter zahlreiche Porträtköpfe des Pharaos Echnaton und seiner Familie sowie die Büste von dessen Frau Nofretete. Die 1912 gefundene
Königin vom Nil wurde erst 1924 zum ersten Mal öffentlich in
Berlin gezeigt. James Simon, der die Schönheit und den Wert
des Fundes sofort erkannte, verstand zunächst nicht, warum
Fotos: Getty Images/afp/Michale Sohn · bpk/Rudolph Duehrkoop
„Dankbarkeit ist eine Last, die man niemandem aufbürden sollte“,
meinte der Berliner James Simon (1851–1932) – und spendete
jedes Jahr mindestens ein Viertel seiner Einnahmen
Borchardt ihn vor einer Veröffentlichung des Fundes warnte.
Offenbar fürchtete der Archäologe, dass die Ausstellung der
Büste zukünftige Grabungen in Ägypten stören könnte. Simon
folgte seinem Rat und lud nur Kaiser Wilhelm II. zur Besichtigung in seine Villa ein, obwohl er und seine Frau immer ein
wenig vor dessen Besuchen zitterten. Denn wenn das kaiserliche Auge auf einen Kunstgegenstand fiel und besonderes Lob
auslöste, blieb oft nichts anderes übrig, als den Kaiser damit zu
beschenken. Simon aber kam diesem Fall zuvor, indem er eine
Kopie von Nofretete für Wilhelm II. anfertigen ließ.
Die Büste der 3000 Jahre alten Schönen aus Ägypten soll zwei
Jahre auf dem Schreibtisch von Simon gestanden haben. 1920
schenkte er den Schatz – heutiger Versicherungswert 390 Millionen Euro – zusammen mit anderen Prachtstücken aus Tell elAmarna dem Ägyptischen Museum. Dies, obwohl sein Unternehmen damals bereits in große Schwierigkeiten geraten war,
weil Kunstseide und Viskose den Markt eroberten. Aber seine
Kunstschätze als Anlage zu betrachten, auf die er im finanziellen Notfall zurückzugreifen würde, lag James Simon fern.
4/2016
3sat TV- & Kulturmagazin 35
Wissen
Kultur
Beethoven,
der Revolutionär
Genial, aufbrausend und beispiellos selbstbewusst: Ludwig van
Beethoven veränderte das Image des Künstlers grundlegend. Er
war ein Idealist und gewiefter Unternehmer, der sich nichts und
niemandem verpflichtet fühlte außer seiner Kunst
DEZEMBER
3 SA, 21.05
Mythos Beethoven (1+2/6)
· NEU
Dokumentationsreihe (je 30 Min) · 3sat
40 3sat TV- & Kulturmagazin
4/2016
Illustration: Kat Menschik
4/2016
3sat TV- & Kulturmagazin 41
DEZEMBER
9. – 16. DEZEMBER
9 FREITAG
14 MITTWOCH
20.15 Abenteuer Wohnmobil
Dokumentation (45 Min) · ARD/SWR
17.00Hamiltons Abenteuer –
Seekühe mal ganz anders
Dokumentation (45 Min) · ARD/WDR
KIRK DOUGLAS
Seekuhbulle Hamilton kam schwerverletzt in die
Obhut von Tierschützern. Ihm ist zu verdanken,
dass das Verhalten der friedlichen Kolosse erforscht werden konnte.
22.35 Zwei rechnen ab
Spielfilm (118 Min) · USA 1957 · 3sat
Regie: John Sturges · Mit Burt Lancaster, Kirk Douglas u.a.
Westernklassiker um die legendären Figuren Wyatt
Earp und Doc Holliday und den historischen
Kampf am O.K. Corral im Jahre 1881.
20.15 Entlang der Gewürzroute (3–5/5)
NEU
10 SAMSTAG
20.15 La Cenerentola
Opernfilm (120 Min) · A 2013 · ORF
23.15 Im Winter ein Jahr
Spielfilm (120 Min) ∙ D 2008 · ARD
Regie: Caroline Link · Mit Corinna Harfouch, Josef
Bierbichler, Karoline Herfurth u.a.
Regisseur Carlos Verdone präsentiert eine neue
und phantasievolle Version der italienischen Oper.
Künstlerisch-opulente Animationen machen daraus einem wahren Märchenfilm.
Max Hollander soll ein Bild von Eliane Richters
beiden Kindern Lilli und Alexander malen. Doch
Alexander ist vor einem knappen Jahr tödlich verunglückt, die Familie zerrissen.
22.15 Mythos Beethoven (3+4/6)
NEU Dokumentationsreihe (je 30 Min) · 3sat
3. Der Virtuose
4. Der Kranke
Er ist der berühmteste Komponist der Welt. Aber
was wissen wir wirklich über Ludwig van Beethoven und über sein Leben? Die Reihe erforscht
sechs Geheimnisse um den Wiener Klassiker.
15 DONNERSTAG
WISSENSCHAFT AM DONNERSTAG
20.15 Tierische Super-Papas
NEU
23.15 Stadtschreiber
NEU
Dokumentation (45 Min) · 3sat
11 SONNTAG
14.25 Die Herbstzeitlosen
Spielfilm (86 Min) · CH 2006 · SRF
Regie: Bettina Oberli · Mit Stephanie Glaser u.a.
Nach dem Tod ihres Mannes eröffnet die 80-jährige
Martha eine Boutique für edle Damenunterwäsche –
und sorgt damit für Wirbel in ihrem kleinen Dorf.
17.303satbuchzeit
NEU
0.30
Gesprächssendung (59 Min) · 3sat
KIRK DOUGLAS
Der letzte Countdown
Spielfilm (97 Min) · USA 1979 · ARD
Regie: Don Taylor · Mit Kirk Douglas, Martin Sheen u.a.
Captain Yelland findet sich plötzlich mitsamt Schiff
und Crew am Tag des Überfalls auf Pearl Harbour
1941 wieder – und könnte mit den hochmodernen
Kampfjets an Bord die Geschichte neu schreiben.
12 MONTAG
20.15 Entlang der Gewürzroute (1+2/5)
NEU
Dokumentationsreihe (je 50 Min) · SRF/3sat
1. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt
2. Hoffnung am Kap
DOKUMENTARFILMZEIT
22.25 La Buena Vida – Das gute Leben
NEU
Dokumentarfilm (93 Min) · D/CH 2015 · 3sat
Regie: Jens Schanze
Dokumentation (43 Min) · 3sat
Wer denkt, in der Natur würden sich nur die Mütter um den Nachwuchs kümmern, dem werden
nun die Augen geöffnet: Überall finden sich Beispiele von fürsorglichen Vätern. Ob mit Fell, Federn oder Schuppen – überall gibt es Super-Papas,
die die Herausforderungen und die Verantwortung der Vaterschaft mit Hingabe annehmen und
ihren Nachwuchs von der Geburt bis zur Selbstständigkeit begleiten. Die Wissenschaftsdoku
zeigt, wie wichtig Väter in der Natur sind.
13.30Die Donau – Reise in ein
unbekanntes Europa (1–6/6)
Dokumentationsreihe (je 43 Min) · SRF
Vom Quellgebiet im Schwarzwald bis zur Mündung ins Schwarze Meer: eine Entdeckungsreise
entlang der Donau.
20.15 Glücksbringer
Fernsehfilm (89 Min) · A 2010 · ORF
Regie: Jörg Grünler · Mit Christiane Hörbiger u.a.
Als bei Agnes Lungenkrebs diagnostiziert wird, behält sie das für sich und macht sich auf die Suche
nach einer neuen Frau für ihren Mann.
4/2016
Der Traum von Freiheit: mit dem Wohnmobil unterwegs
9 FR, 20.15 · Dokumentation
Welche Bücher kommen unter den Weihnachtsbaum?
11 SO, 17.30 · Gesprächssendung · NEU
Abenteuer Wohnmobil
3satbuchzeit
Weil sie im Urlaub unabhängig von Unterkünften,
Reiseplänen und Abflugzeiten sein wollen, fahren
immer mehr Menschen mit dem Wohnmobil durch
ferne Länder. Doch der Traum von der Freiheit auf
Reisen ist alles andere als billig, weshalb es vor allem
„Best Ager“ sind, die sowohl genügend Zeit als auch
die finanziellen Möglichkeiten fürs eigene Fahrzeug
haben. Die Kamera begleitet Caravanfans unter
anderem ins isländische Outback, an den Gardasee und zu diversen Wohnmobilhändlern. Warum
tut man sich die Einschränkungen des gewohnten
Komforts freiwillig an? Was macht den besonderen
Reiz des Lebens im mitgeführten Schneckenhaus
aus? Welche Schwierigkeiten gilt es darin zu überwinden? Die Dokumentation geht dem nach.
Der englische Uhrmacher Alister Cox wird an den
Hof des Kaisers von China gerufen. Er soll für den
tyrannischen „Gottmenschen“ eine Uhr entwickeln, die das Verfliegen menschlicher Lebenszeit
misst. Der österreichische Schriftsteller Christoph
Ransmayr schildert in prächtigen Bildern das Leben in der verbotenen Stadt, unter der Herrschaft
des mächtigsten Mannes der Welt, der am Ende
gar eine Uhr fordert, die die Dauer der Ewigkeit
misst. Verweigert Cox den Auftrag, soll er sterben.
In der „3satbuchzeit“ stellt Gert Scobel im Oosten
im Frankfurter Osthafen gemeinsam mit Svenja
Flaßpöhler und Barbara Vinken Neuerscheinungen,
Klassiker und Sachbücher vor. Buchtipps für den
Weihnachtskauf.
12 MO, 20.15 · Entlang der Gewürzroute (1/5): Wer nicht wagt, der nicht gewinnt: In der ersten
Folge reist Moderatorin Nina Mavis Brunner auf den Spuren der portugiesischen Seefahrer. Start ist das
Seefahrerdenkmal in Lissabon. Von hieraus machten sich einst die Schiffe auf den Weg nach Indien.
12 MO, 21.05 · Dokumentationsreihe · NEU
WISSENSCHAFT AM DONNERSTAG
21.00 scobel – Altruismus
NEU
Entlang der Gewürzroute (2/5)
Gesprächssendung (59 Min) · 3sat
Uneigennützigkeit und Empathie sind angeborene
Eigenschaften des Menschen. Altruismus ist aber
auch erlernbar und kultivierbar. Gert Scobel stellt
dazu Experimente, Strategien und eine neue soziale Bewegung vor: den effektiven Altruismus. Er
spricht unter anderem mit dem Molekularbiologen und Philosophen Mathieu Ricard, dem Anthropologen und Verhaltensforscher Michael Tomasello sowie dem Philosophen Thomas Metzinger
und zeigt, warum uneigennützige Fürsorge nicht
nur die Empfänger glücklich macht.
22.25 Nirgendwo in Afrika
Spielfilm (133 Min) ∙ D 2001 · ARD
Regie: Caroline Link · Mit Juliane Köhler,
Merab Ninidze, Matthias Habich u.a.
Der jüdische Anwalt Redlich flieht schon 1938 vor
den Nazis nach Kenia, seine Frau folgt ihm nur
ungern. Als mit Kriegsausbruch schockierende
Nachrichten eintreffen, erscheint das Exil im anderen Licht. Oscarprämiert.
16 FREITAG
13 DIENSTAG
72 3sat TV- & Kulturmagazin
Dokumentationsreihe (je 50 Min) · SRF/3sat
3. Leben heißt kämpfen
4. Was die Erde hergibt
5. Das Ziel vor Augen
20.15 Die Holzlüge
Dokumentation (45 Min) · ARD/NDR
Holz erlebt eine Renaissance, die Nachfrage nach
vermeintlich grüner Wärme steigt und wird auch
noch staatlich gefördert. Doch wächst der Rohstoff ausreichend nach?
22.35 Der Marathon-Mann
Spielfilm (121 Min) ∙ USA 1976 · 3sat
Regie: John Schlesinger · Mit Dustin Hoffman u.a.
Ein Student wird durch seinen Bruder, einen Geheimagenten, in die Machenschaften einer Organisation ehemaliger Nazis verwickelt. New-YorkThriller von beklemmender Intensität.
Hoffnung am Kap: In Südafrika tritt Nina Mavis
Brunner schwarze Winzerinnen, die auf guten Absatz
hoffen und auf einen Sandkünstler, der sich wünscht,
eines Tages ein eigenes Geschäft zu eröffnen.
14 MI, 20.15 · Dokumentationsreihe · NEU
Entlang der Gewürzroute (3/5)
Clemens Meyer ist der Mainzer Stadtschreiber 2016
10 SA, 23.15 · Dokumentation · NEU
Überlebenskampf der Dorfgemeinschaft von Tamaquito
12 MO, 22.25 · Dokumentarfilm · NEU
Stadtschreiber
La Buena Vida – Das gute Leben
Sein Debütroman war bis an die Schmerzgrenze
real, und auch sonst ist er kein Normalfall der deutschen Literaturszene: Seit Clemens Meyer mit „Als
wir träumten“ 2006 das kaputte Lebensgefühl der
ostdeutschen Nachwendejugend skizzierte, gilt der
Schriftsteller als der Chronist des deutschen Alltags abseits schöner Fassaden schlechthin. Für diese
Leistung wurde der 39-Jährige nun zum Mainzer
Stadtschreiber 2016 ernannt. Zum 32. Mal bereits
verleiht die Landeshauptstadt den bedeutenden Literaturpreis gemeinsam mit 3sat an deutschsprachige Autorinnen und Autoren. Vor der Verleihung im
Februar stellt der Film den diesjährigen Preisträger
vor. Sein Motto lautet: „Literatur muss weh tun.
Sonst ist es doch nichts wert.“
Jairo Fuentes, Anführer der Wayúu-Gemeinschaft
Tamaquito, lebt im nordkolumbianischen Wald. Bisher gab die Natur den Menschen dort alles, was sie
zum Leben brauchen. Doch die Cerrejón-Mine, mit
700 Quadratkilometern größter Kohletagebau der
Welt, rückt Tag für Tag näher an Tamaquito heran.
Mit dieser Kohle produzieren die Kohlekraftwerke in
Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden
den Strom, der unseren Wohlstand sichert. Dafür
aber müssen Jairo und seine Leute ihr eigenes Dasein
hinter sich lassen. Der Film erzählt die Geschichte einer sterbenden Dorfgemeinschaft im Schatten europäischer Bedürfnisse und reflektiert das gute Leben,
nach dem man sich beiderseits des Ozeans gleichermaßen und doch so verschiedenartig sehnt.
Leben heißt kämpfen: Nach der Eurokrise haben
viele Portugiesen ihr Glück in Mozambik versucht.
Doch das Land kommt wirtschaftlich nicht vom
Fleck, obwohl es touristisch großes Potenzial hätte.
14 MI, 21.05 · Dokumentationsreihe · NEU
Entlang der Gewürzroute (4/5)
Was die Erde hergibt: Auf den Pfeffer, das „Schwarze Gold“, waren die Portugiesen besonders scharf.
In Indien und auf Sri Lanka leben Menschen von
Gewürzen, Heilkräutern und Edelsteinen.
14 MI, 22.00 · Dokumentationsreihe · NEU
Entlang der Gewürzroute (5/5)
Das Ziel vor Augen: Vor 500 Jahren waren die Molukken – die indonesische Inselgruppe, die auch „Gewürzinseln“ genannt werden – dank der kostbaren Gewürze äußerst wichtig. Heute sind sie bedeutungslos.
Fotos: SWR/Kirsten Waschkau ˙ laif ˙ 3sat ˙ Börres_Weiffenbach ˙ SRF (3) ˙ 123rf ˙ SRF
4/2016
3sat TV & Kulturmagazin 73