ter... - Laborjournal
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11/2014 www.neb-online.de/40jahre www.neb-online.de New England Biolabs GmbH, Brüningstr. 50, Geb. B852, 65926 Frankfurt/Main Tel: 0800/246-5227 (kostenfrei) oder 069/305-23140 | Fax: 0800/246-5229 (kostenfrei) | e-mail: info.de@neb.com www.laborjournal.de Und, welcher war Ihr erster... ...NEB Katalog? Feiern Sie m it uns Teilen Sie mit uns Ihren persönlichen 40 Jahre Einstieg in die Molekularbiologie und NEB gewinnen Sie wertvolle Preise! Small. Fast. Accurate. Microplate Readers, Luminometers, Radio Isotope Detectors and Imaging Systems N NanoPhotometer NanoPh anoPhotometer otometer®® P-Class Quantify Proteins, Peptides, DNA, RNA, Oligos… • 0.3 µl sample volume • 3.5 sec per measurement • Lifetime accuracy An All-in-One Solution NanoVolume (0.3 µl) Cuvette Capability Low Vibration Vortexer Stand Alone Operation www.laborjournal.de that inspire Certain configurations of this product are not available for sale in the U.S.A. Values www.b er t h o ld .co m/b io Multimode Microplate Reader* TriStar² S LB 942 UV/Vis absorbance luminescence BRET/BRET2 3 reagent injectors double monochromator for absorbance & excitation fluorescence FRET time-resolved fluorescence temperature control detect and identify www.implen.de/p-class LJ_1114_IC_IC.indd 2 24.10.14 16:06 EDITORIAL Die räumliche Darstellung, weiland dreidimensional oder kurz „3D“ genannt, ist schwer en vogue. In den Popcorn-Kinos sind Hollywood-Schmonzetten ohne 3D-Option zur schwach besuchten Ausnahme geworden, in immer mehr heimischen Wohnzimmern dudeln mehr oder weniger räumlich abstrahlende 7.1-Soundformate, und der letzte Schrei für den, der schon wirklich alles hat, ist ein sündhaft teurer 3D-Drucker, der für exorbitante Anschaffungs- und Stückkosten erstaunlich nutzlose und meist auch potthässliche Plastikobjekte fabriziert. Längst ist der Trend auch in der Naturwissenschaft angekommen. Dreidimensionale Zellkulturen sind das Ziel, das sich im Labor zu verfolgen lohnt, denn im menschlichen Körper wachsen Zellen in Zellverbänden und Organen „und die sind nun mal nicht flach, sondern dreidimensional“, wie Sabine Schmitz schon vor mehr als einem Jahr in unserer Rubrik „Neulich an der Bench“ klarstellte (Laborjournal 3/2013, Seite 66). Was 3D ist schwer unternehmen also Forscher, um eine en vogue! bessere Annäherung an die dreidimensionalen In-vivo-Verhältnisse zu erreichen? Klar: Sie etablieren immer lebensnähere 3D-Zellkulturen. Für diese Laborjournal-Ausgabe haben wir daher unsere Außenreporter an einige jener Institutionen und Orte geschickt, wo sich momentan die pfiffigsten 3D-Zellkultivierer und die vielversprechendsten 3D-Projekte befinden – wo man Zellen in Hydrogelen kultiviert, Gerüstproteine mit Sphäroiden bestückt und als Primärziel möglichst organähnliche Lebensbedingungen anstrebt. Dies passiert beispielsweise in Wien, am Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA), wo der Molekularbiologe Jürgen Knoblich seit 2005 das Wachstum neuronaler Stammzellen erforscht. Im Interview ab Seite 46 erklärt er, warum Organoide mehr sind als bloße Zellkulturen (aber immer noch weit weg von Organen), was man aus Gehirn-Organoiden lernen kann und was (noch) nicht, und welche beiden neuen Entwicklungen zusammen die biomedizinische Forschung dramatisch verändern werden. Gleich danach folgt unser „Werkstattbericht“, sprich: eine Vor-Ort-Reportage, für die wir die Arbeitsgruppe von Martin Bastmeyer im Max-Rubner-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) besucht haben. Bastmeyer leitet dort die Abteilung Zell- und Neurobiologie, wo man versucht, möglichst realitätsnahe 3D-Zellgerüste zu konstruieren. In einer solchen Gerüstmatrix sollen die Zellen ferner möglichst steuerbaren physiologischen Bedingungen ausgesetzt sein – und daher müssen der ehemalige Heisenberg-Stipendiat und seine Leute beim 11/2014 LJ_1114_03_03.indd 3 Nanogerüstbau besonders tief in die Trickkiste greifen. Wie sie das machen, erfahren Sie ab Seite 49. Ans andere Ende Deutschlands, nach Hannover, sind wir gefahren, um dort die Firma LLS Rowiak aufzusuchen. „LLS“ steht für „Laserlabsolutions“ und damit für die Mission der fünfköpfigen Truppe, ein neuartiges Laser-Mikrotom zu entwickeln, das biologisches Material ohne aufwendige Einbettungsprozesse und vor allem extrem schonend schneidet und durch integrierte Bildgebung postwendend sichtbar macht. Der Trick dabei ist, einen gepulsten Laserstrahl zu verwenden, der die Probe nicht erwärmt. Mehr dazu ab Seite 52. Ein weiteres Interview zum Thema „3D-Zellkultur“ haben wir mit Eric Gottwald geführt. Dieser ist wie auch der erwähnte Martin Bastmeyer Professor am KIT und leitet dort seit 14 Jahren die Arbeitsgruppe „3D-Zellkulturen“. Gottwald möchte ein realitätsnahes, dreidimensionales Modell der Stammzellnische entwickeln, und um Teile des dabei inzwischen angehäuften Knowhows ökonomisch zu nutzen, betreibt er derzeit die Ausgründung einer Firma, deren Name „300Microns“ lauten soll. Was die Zellkulturgefäße des Karlsruhers mit Joghurtbechern gemein haben und wie man Zellen damit dreidimensional kultiviert, verrät der Biologe ab Seite 55. Und falls Sie sich mit dem Gedanken tragen sollten, selbst eine 3D-Zellkultur aufzubauen: Auf den Seiten 58/59 finden Sie eine Liste von Anbietern für Zellkulturprodukte und -dienstleistungen. Wem es nun aber allmählich genug ist mit Zellkultur, der sei auf die weiteren Inhalte dieser Ausgabe verwiesen. Etwa auf Seite 16, wo wir über einen bisher grundseriösen Naturwissenschaftlichen Verein berichten, der neuerdings den HeilenergieGläubigen und Spiritisten Tür und Tor öffnet. Oder auf die Seiten 18 bis 21, auf denen wir einen Amerikaner portraitieren, der 60 Millionen Dollar an Spenden für die Erforschung der Multiplen Sklerose gesammelt hat. Oder auf Seite 22, wo über die seltsam halbtransparente Offenlegung klinischer Studien durch die Europäische Zulassungsbehörde für Medikamente (EMEA) berichtet wird. Oder auf unsere ständigen Rubriken von „Forscher Ernst“ bis zu den „Erlebnissen einer TA“, vom Rätsel bis zum Ranking (dieses Mal übrigens von Hormon- und Stoffwechselforschern). Irgendwann werden Sie dann die vierte Dimension erfahren, nämlich wenn die zeitliche Koordinate ins Spiel kommt und Sie rigoros daran erinnert, dass es Zeit ist, das Medium Ihrer Zellen zu wechseln. In diesem Sinne: Viel Spaß bei der Lektüre! DIE REDAKTION 3 24.10.14 13:59 Inhalt Titelthema: Dreidimensionale (3D-) Zellkultur Herkömmliche 2D-Zellkulturen stoßen als realistische Modelle für die Vorgänge im Gewebe schnell an Grenzen. Seitdem man alle möglichen Zellen jedoch immer stablier und kontrollierbarer auch „nach oben“ wachsen lassen kann, öffnen sich gleich einige neue Türen. ... Mehr in unserem Special ab Seite 40. SPECIAL: 3D-ZELLKULTUR NACHRICHTEN 6 Das besondere Foto: „Alle auf einen“ / Forscher Ernst 8 Fokussiert: Inkubiert / Human Brain Project / Massenplagiate an der Charité / Uni-Rankings 2014 10 Frisch gefördert: Neue Forschergruppen der DFG 12 Frisch gepreist: Dreimal „Forschungspreis“ / Preise kompakt 14 Chemie-Nobelpreis 2014... an Mikroskopiegenie Stefan Hell 16 Pseudowissenschaften: Naturwissenschaftlicher Verein entschwebt in übersinnliche Sphären 18 Multiple Sklerose-Forschung: Von Patient üppig gefördert Ein Amerikaner sammelte 60 Mio. Dollar an Spenden und warb Experten an, um im Auftrag seiner Stiftung Therapiemöglichkeiten gegen Multiple Sklerose zu erforschen. 22 Pharmastudien: In Europa jetzt für alle einsehbar – teilweise. 25 Erlebnisse einer TA (87): Karottentreue 26 Ansichten eines Profs (88): Uns geht‘s gut – dank DFG! (III) Interview: Jürgen Knoblich, Wien, über Gehirn-Organoide Werkstattbericht: 3D-Zellkulturgerüste unter Gelblicht Firmenportrait: LLS Rowiak, Hannover Interview: Eric Gottwald, 300Microns, Karlsruhe Anbieterüberblick: Wer hat was für die 3D-Zellkultur? 60 Nachrichten: Curevac macht Hopp glücklich / Superreich mit Aktien? / Epigenomics dreht Strafrunde 61 Kommentar: Gewinn-Maximierung in Ingelheim 62 Neue Messe: Labvolution soll Biotechnica aufpeppen 64 Biotech-Boom: Nur in Amerika? Amerikas Biotechindustrie boomt, die Kurse von US-Aktien brechen alle Rekorde. Europas Biotechnologie dagegen hinkt mal wieder hinterher. Wann erwachen die Investoren, wer bricht den IPO-Bann an Europas Börsen? METHOdEN 72 Neulich an der Bench (148): Nanoporen-Sequenzierung 74 Tipps & Tricks: Klonierungssystem für multiple Fusionen Journal Club kompakt Schöne Biologie: RNA für Frauen. Freiburg: Bakterieninvasion in Wirtszellen Potsdam: Molekulare Steuerung der Blattform Die Gruppe von Michael Lenhard an der Universität Potsdam fand ein zentrales Steuer-Gen für die Blattform. Leider waren andere einen Tick schneller. 34 Stichwort des Monats: Twister-Ribozyme STATIsTIK 36 Publikationsanalyse: Hormon- & Stoffwechselforschung BUCH et al. 77 Hörbuch: Friedemann Schrenk über Paläoanthropologie 78 Sachbuch: Eine kurze Geschichte der Hummel 79 Lehrbuch: Biochemie light SERVICE 80 Kongresse / Fortbildungen / Vorträge / Stellenmarkt SONsTIGEs 11.006 sign-berlin.de JOURNAL-CLUb LJ_1114_04_05.indd 4 Überblick: Näher am Menschen? 66 Produktübersicht: Klonierungskits 75 Neue Produkte SERIEN 4 40 46 49 52 55 58 WIRTsCHAFT HINTERGRUNd 28 29 30 32 is 93 Impressum 35 Rätsel: Der fahnenflüchtige Studienabbrecher 98 Comic: Die „Lab-Files“ von Chris Schlag 11/2014 24.10.14 14:57 didn’t know that blue eyes is just rs12913832 LightSNiP Assays 11.006 sign-berlin.de SNP on Demand More and more human SNPs are analyzed for their potential association with diseases, risk factors and predispositions. Our LightSNiP assays are preestablished, probe-based tests using a melting curve to detect sequence variations. These assays are developed on the Roche LightCycler® 480 system, but can be applied also on other instruments that run a USA TIB MOLBIOL LLC Email: dna@tibmolbiol.com Tel. +1 (877) 696-5446 Fax +1 (877) 696-5456 W W W. T I B - M O L B I O L . C O M LJ_1114_04_05.indd 5 Convenient to Apply Simple to Order melting curve (guaranteed for all LightCycler® systems 1.x, 2.0, 480, Nano and Roche TaqMan® 48. Some LightSNiP assays have been exemplarily tested to work on Illumina ECCO, Qiagen Rotorgene, Bio-Rad CFX96 and other instruments; please inquire). LightSNiP assays come premixed with a standardized protocol. Just reconstitute in water, combine with the Roche master reagent, add samples and start your experiment. LightSNiP assays on plates (arrays) available on request. For ordering use the rs number from dbSNP (NCBI/GenBank®) DEUTSCHLAND TIB MOLBIOL GmbH Email: dna@tib-molbiol.de Tel. +49 30 78 79 94 55 Fax +49 30 78 79 94 99 ITALIA TIB MOLBIOL s.r.l. Email: dna@tibmolbiol.it Tel. +39 010 362 83 88 Fax +39 010 362 19 38 ESPAÑA TIB MOLBIOL sl Email: dna@tib-molbiol.es Tel. +34 91 344 6642 Fax +34 91 344 6670 tib-molbiol.com/oligoshop/SNP One vial contains primers and probes for 96 rxns each 20 µl. SimpleProbe® and LightCycler® are trademarks from Roche. SimpleProbe® probes under license of Roche Diagnostics GmbH (for research use only). Homogenous amplification methods with real-time detection are covered by patents owned by Roche Molecular Systems, Inc. and F. Hoffmann-La Roche Ltd. Use of these methods requires a license. 24.10.14 14:57 NACHRICHTEN Das besondere Foto Alle auf einen... ...– und dann natürlich auch noch auf den Kleinsten. Bei den Rädertierchen (Rotiferen) scheint es bisweilen zuzugehen wie auf manchem unserer Schulhöfe. Na ja, Stress sind die meisten der gut 1.000-zelligen Winzlinge sicher sowieso gewöhnt – schließlich findet man sie in den extremsten Lebensräumen, vom antarktischen Eis bis zu den trockensten und heißesten Wüsten unserer Erde. Ob Igor Siwanowicz vom HHMI Janelia Farm Research Campus in Ashburn, Virgina, seine Rädertierchen allerdings unter dem Mikroskop tatsächlich so vorgefunden hat, oder ob er sie auf irgendeine Weise für das Foto gezielt arrangiert hat, ist der LJ-Redaktion nicht bekannt. Forscher Ernst Warte! Ich hab‘ eine Idee! Hast du mal versucht, alles anders herum zu machen? Was kann mit dem experiment nur falsch gelaufen sein? 6 LJ_1114_06_13.indd 6 Ummm.... Vergiss es! Wird genauso wenig funktionieren. Das ist das Schlimmste an der Wissenschaft: Sie lässt kaum Raum für wilde SpontanKreativität. von Rafael Florés 11/2014 24.10.14 10:57 Brand New! – Our catalogue 2015. FINE SURGICAL INSTRUMENTS FOR RESEARCHTM Order now at finescience.de or call ++49 (0) 6221 905050 LJ_1114_06_13.indd 7 24.10.14 10:57 NACHRICHTEN Fokussiert... Inkubiert 8 LJ_1114_06_13.indd 8 Human-Brain-Projekt (HBP) Mediator muss ran Zuletzt gehörte die Bühne eher den Gegnern des Human Brain Projects (HBP). Nahezu 900 Neurowissenschaftler weltweit unterzeichneten bislang einen offenen Brief, in dem die Initiatoren Ausrichtung und Ziele des Projekts als fehlgeleitet und völlig überzogen brandmarken. Ein hartes Urteil über ein Projekt, das die EU bis 2023 als sogenannte „Flagschiff-Initiative“ mit einer Milliarde Euro fördern will. Illustr.: Fotolia/ fabioberti.it Was machen heute eigentlich all die Kollegen aus den alten Doktorandentagen vor über zwanzig Jahren? Tja, akademische Karriere haben nur eine Handvoll gemacht. Die eine oder der andere sitzen auf Lehrstühlen, drei sind fest an Unis im Ausland angestellt – und unser alter Plastiden-Spezialist ist inzwischen sogar Max-Planck-Direktor. Allerdings – das sind nicht mal zwanzig Prozent der stolzen Truppe, die in diesen fernen Jahren unser Institut bevölkerte. Und der große Rest? Gar nicht mal wenige trifft man regelmäßig auf Laborausrüster- und Biotech-Messen wieder – als Abteilungsleiter und Marketingchefs bei Thermo Fisher und Co., als Gründer eigener kleiner Firmen oder auch etwa als Biotech-Beauftragte einzelner Landesregierungen. Ein anderer kam nach seinem Postdoc an unser Institut zurück – und wurde dort Verwaltungschef. Eine weitere Handvoll ging ins wissenschaftliche Publikationswesen, wobei es diese eine bestimmte Drosophila-Doktorandin sogar ins Editorial Office von Cell schaffte. Wieder andere stiegen unmittelbar nach der Promotion komplett aus – übernahmen beispielsweise eben doch die Firma des Vaters. Na ja, und mindestens drei wurden eben Verleger und Chefredakteur einer selbstgegründeten Laborzeitschrift. Ob alle dies jeweils genau so wollten, darf in gar nicht mal so wenig Fällen bezweifelt werden. Vielmehr gab es schon damals viel zu wenig Platz in der akademisch-wissenschaftlichen Welt, als dass alle Frischpromovierten hier ihren Weg hätten gehen können. Heute ist das noch schlimmer, der „Überschuss“ an Doktoren noch viel größer. Weswegen inzwischen umso mehr Studenten ihre Promotion verständlicherweise mit dem klaren Ziel beginnen, danach mit dem Titel in der Tasche außer-akademisch Karriere zu machen. Vor diesem Hintergrund ist es ziemlich zynisch, wenn ein „Doktorvater“ genau solche Kandidaten explizit ablehnt – mit der Begründung, dass er doch niemanden ausbilden würde, von dem er hinterher nicht selbst in möglichen akademischen Forschungskooperationen profitieren könnte. RALF NEUMANN Die Unterzeichner bemängeln vor allem, dass es im HBP gar nicht darum gehen soll, die Arbeitsweise unseres Denkorgans grundlegend zu verstehen. Konkret käme vor allem die experimentelle und kognitive Neuroforschung darin viel zu kurz. Vielmehr diene das offiziell ausgeschriebene Ziel des HBP, die neuronalen Netzwerke des menschlichen Gehirns komplett digital nachzubilden und damit dessen Arbeitsweise im Computer zu simulieren, letztlich der reinen Technologieentwicklung. So stamme die Förder-Milliarde ja schließlich auch aus dem EU-Fördertopf für Informations- und Kommunikations-Technologie. Diese Ausrichtung wollen die Unterzeichner – darunter einige der namhaftesten Neuroforscher Europas – nachhaltig korrigiert haben. Ansonsten, so schließt der offene Brief, drohen sie mit dem Boykott des Projekts. Anfang Oktober traten dann die Mitglieder des HBP-Konsortiums wieder ins Rampenlicht. Auf ihrer Jahrestagung in Heidelberg feierten sie sich selbst und ihre vermeintlichen Anfangserfolge. In allen Teilprojekten habe es bereits bemerkenswerte Erfolge gegeben, verkündete HBP-Chefkoordinator Henry Markram von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL). Insbesondere verwies er auf die bisher detaillierteste 3D-Rekonstruktion der Zellstruktur eines menschlichen Gehirns sowie die gelungene Simulation des Kleinhirns einer Ratte. Zum kritisierten Profil des Megaprojekts stellte Markram in seiner Rede klar: „Wir schaffen gemeinsam Technologien, die der Welt helfen werden, das Gehirn zu verstehen.“ Auf diese Weise sei „das HBP ein neurowissenschaftliches Projekt, ein Computerprojekt, ein Medizinprojekt“. „Wir verfolgen hier eine lebendige IT-Strategie, keine Science-Fiction-Strategie“, entgegnete Markram weiterhin den Kritikern, die die HBP-Projektziele für unrealistisch halten. Dennoch nehme man deren wissenschaftliche Vorbehalte sehr ernst, so Markram weiter. Daher wolle man künftig die Kommunikation grundsätzlich verbessern und die gesamte wissenschaftliche Community stärker in den Diskussionsprozess um das HBP einbinden. Zudem wurde mit Wolfgang Marquardt, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich, ein „Mediator“ berufen, der zwischen den offenbar doch ziemlich verhärteten Fronten vermitteln soll. Ungewöhnliche Projekte erfordern offenbar ungewöhnliche Maßnahmen. Plagiierte Medizin-Dissertationen Auch Du, Charité? Laut eigenen Angaben haben die Plagiatssucher von VroniPlag begonnen, insgesamt 50.000 Dissertationen aus der bundesdeutschen Medizin und Biologie auf unzulässige Abschriften zu prüfen. Und leider werden sie seitdem stetig fündig. Kürzlich erst berichteten wir über die Universität Münster, an der VroniPlag inzwischen 23 medizinische Doktorarbeiten unter massivem Plagiatsverdacht sieht („Münsteraner Kettenplagiate“, LJ 9/2014, S. 17-18). Jetzt kommt die Berliner Universitätsmedizin Charité hinzu – und steht Münster nicht nach. Auch hier sind VroniPlag mehr als zwanzig medizinische Doktorarbeiten ins Netz gegangen. Wie VroniPlag auf seinen Web-Seiten schreibt, sollen drei dieser Dissertationen auf jeder einzelnen Seite Textkopien aus anderen Quellen enthalten – ohne jegliche Kennzeichnung. Sechs weitere Arbeiten wurden laut VroniPlag von 2007 bis 2012 am Institut für Rechtsmedizin eingereicht – und, da sie großteils Weisheitszähne zum Thema hatten, von ein und demselben Zahnmediziner begutachtet. Alle sechs Autoren hätten nicht nur aus der Habilitationsschrift ihres Doktorvaters abgekupfert, sondern zudem auch voneinander abgeschrieben. „Innerhalb der Lehrstühle scheinen Texte munter ausgetauscht zu werden“, 11/2014 24.10.14 10:57 Ich möchte es gleich beim ersten Mal richtig hinkriegen Wenn es auf Zuverlässigkeit ankommt, wählen Sie Invitrogen. Entdecken Sie Beständigkeit unter lifetechnologies.com/invitrogen © 2014 Thermo Fisher Scientific Inc. All rights reserved. All trademarks are the property of Thermo Fisher Scientific and its subsidiaries unless otherwise specified. CO010503 1014 LJ_1114_06_13.indd 9 24.10.14 10:57 NACHRICHTEN fasst Debora Weber-Wulff, Professorin für Medieninformatik an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, hierzu im Berliner Tagesspiegel zusammen. Wahrscheinlich, so die VroniPlag-Mitarbeiterin weiter, würden die Arbeiten von den Gutachtern gar nicht gelesen – anders sei es kaum zu erklären, dass diese Stellen später nicht beanstandet würden. Und die Charité? Führt angeblich bereits Voruntersuchungen zu den Plagiatsvorwürfen durch. Universitäts-Rankings Alternative Listen Illustr.: htcampus.com Kürzlich sind wieder drei große Universitäts-Rankings erschienen – das Times Higher Education (THE) World University Ranking, das QS World University Ranking und das 2014 Performance Ranking of Scientific Papers for World Universities der National Taiwan University. Während das THE-Ranking in den „Life Sciences“ die amerikanische Harvard University sowie in der Kategorie „Clinical, Pre-Clinical & Health“ die Oxford University ganz vorne sieht, führt QS ebenfalls Harvard und Oxford auf den Plätzen 1 und 2 in ihrem Ranking „Life Sciences and Medicine“. Je weiter es die Leiter aber runter geht, desto weniger deckungsgleich werden die Listen im Vergleich – was sich unter anderem auch in den Platzierungen der Universitäten des Laborjournal-Verbreitungsgebiets ausdrückt. So belegen im THE-Ranking „Life Sciences“ die folgenden Hochschulen die folgenden Top 100-Plätze: 15. ETH Zürich 32. Ludw.-Maximilians-Univ. München 44. Universität Zürich 61. Universität Göttingen 80. Technische Universität München 89. Freie Universität Berlin 91. Universität Basel 100. Unversität Wien Im THE-Ranking „Clinical, Pre-Clinical & Health“ sieht es dagegen folgendermaßen aus: 29. Ludw.-Maximilians-Univ. München 39. Universität Heidelberg 49. Medizinische Universität Wien 51. Universität Zürich 59. Universität Basel Und das QS-Ranking „Life Sciences and Medicine“ präsentiert folgende Top 100-Platzierungen: 32. Universität Heidelberg 35. Ludw.-Maximilians-Univ. München 43. ETH Zürich 43. (ebenfalls) Universität Zürich 64. Technische Universität München 68. Universität Basel 90. Universität Freiburg 95. Universität Tübingen Im Gegensatz zu diesen beiden Rankings, die eine Vielzahl verschiedener Parameter einbeziehen, vergleicht das 2014 Performance Ranking of Scientific Papers for World Universities der National Taiwan University einzig die jeweiligen Publikationsleistungen. Folgende Universitäten des Laborjournal-Verbreitungsgebiets landeten hier in der Kategorie „Life Sciences“ unter den Top 100: 36. Universität Zürich 38. Ludw.-Maximilians-Univ. München 42. Universität Heidelberg 64. Freie Universität Berlin 74. Universität Tübingen 68. Humboldt-Universität Berlin 86. Universität Basel 86. ETH Zürich 86. Technische Universität München Wetten, dass demnach beispielsweise die Uni Göttingen ein anderes Ranking bevorzugen wird als die Uni Freiburg? Und die Humboldt-Universität Berlin wieder ein anderes? -RN- Frisch gefördert... Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet nochmals neun neue Forschergruppen ein. Wie alle DFG-Forschergruppen werden die neuen Einrichtungen orts- und fächerübergreifend arbeiten. In der ersten Förderperiode erhalten sie über einen Zeitraum von drei Jahren insgesamt rund 16 Millionen Euro. Im Ganzen fördert die DFG damit 189 Forschergruppen. Für die Biomedizin gehen folgende drei „Neulinge“ mit an den Start: ➤ Die Gruppe „Elucidation of Adhesion-GPCR Signaling“ hat Strukturund Funktionsaufklärung von Adhäsions-G-Protein-gekoppelten Rezeptoren im Visier. Dies sind Sieben-Transmembran-Rezeptoren, die Signalkaskaden für viele verschiedene physiologische Prozesse auslösen – und an denen nicht zuletzt deshalb etwa 60 Prozent aller verschreibungspflichtigen Medikamente angreifen. Sprecher ist Tobias Langenhan von der Universität Würzburg. ➤ Unter der Überschrift „Synaptische Plastizität GABAerger Zellen – vom Mechanismus zur Funktion“ geht es vor allem darum, wie die Kommunikation und Netzwerkaktivität sogenannter GABAerger inhibitorischer Interneuronen bei Lernen und Gedächtnis mitspielt. Sprecherin ist Marlene Bartos von der Universität Freiburg. ➤ De facto in den Ingenieurswissenschaften angesiedelt ist die Gruppe „Memristive Bauelemente für neuronale Systeme “. Die beteiligten Forscher wollen nanoelektronische Bauelemente konstruieren, deren Schaltungstechniken sich an der Art der synaptischen Verknüpfungen des Nervensystems orientieren. Und vielleicht fallen dabei ja auch ein paar Erkenntnisse für die Neurowissenschaften ab. Sprecher ist Hermann Kohlstedt von der Universität Kiel. -RN- Optical FiltERs For Spectroscopy Customer-specific solutions 10 LJ_1114_06_13.indd 10 OUR EXPERIENCE ... YOUR PROFIT! www.ahf.de :: info@ahf.de 11/2014 24.10.14 10:57 What if immunologists developed cytokine multiplex assays? Now you can find out. Choose ProcartaPlex™ Multiplex Immunoassays, developed by the leading supplier of immunology reagents for use on the leading multiplex protein analysis platform. Because content matters. n n n Show Me Data Choose biologically or disease-defined panels Profile with the largest multiplex cytokine offering Customize with flexible panel design Quantitate with confidence. 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Er fand, dass das „Botengas“ Stickstoffmonoxid (NO) tatsächlich in beiden Zelltypen unabhängig voneinander über die Guanylyl-Cyclase relaxierend wirkt. Damit unterscheidet sich der Mechanismus im MagenDarm-Trakt von der Wirkungsweise im Blutgefäß, wo NO nur auf die glatten Muskelzellen alleine einwirkt. ➤ Hans-Peter Zenner, Ärztlicher Direktor der Tübinger UniversitätsHals-Nasen-Ohren-Klinik, ist mit der Alexander von Humboldt-Medaille der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ) ausgezeichnet worden. Bereits 1987 erhielt Zenner für seine Beschreibung des cochleären Verstärkermechanismus beim Sprachverstehen des Menschen den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). In der Folge entwickelte er Implantate für Schwerhörige zum Ausgleich des gestörten cochleären Verstärkermechanismus. Von 2009 bis 2010 war Zenner Präsident der GDNÄ. -RN- 12 LJ_1114_06_13.indd 12 Fraunhofer-Bessel-Forschungspreis Für Notfallbremserin Für Stromfühler Ina Oehme aus der Klinischen Kooperationseinheit Pädiatrische Onkologie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und des Universitätsklinikums Heidelberg erhält den mit 20.000 Euro dotierten Hector-Forschungspreis Onkologie 2014. Diesen verdiente sie sich vor allem mit einem Erstautor-Paper über bösartige Tumoren bei Kindern (PNAS 110(28): E2592-601). Die betreffenden Neuro- oder Medullablastome entstehen aus Zellen des embryonalen Nervensystems und treten vorwiegend bei Säuglingen und Kleinkindern auf. Die Erkrankungen selbst verlaufen extrem Zweimal im Jahr verleiht die Alexander von Humboldt-Stiftung gemeinsam mit der Fraunhofer-Gesellschaft den Fraunhofer-Bessel-Forschungspreis. Damit prämieren sie Wissenschaftler außerhalb Europas für besondere Leistungen in der angewandten Forschung. Der Gewinner erhält 45 000 Euro Preisgeld und wird eingeladen, für sechs bis zwölf Monate an einem deutschen Fraunhofer-Institut seiner Wahl eigene Forschungsvorhaben durchzuführen. Ende September erhielt Leo K. Cheng vom Bioengineering Institute der University of Auckland die Auszeichnung. In den folgenden zwei Jahren wird der neuseeländische Bio-Ingenieur für insgesamt neun Monate zum Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA nach Stuttgart kommen. Dort will er zusammen mit Medizinern und Ingenieuren Methoden entwickeln, mit denen sich die schwachen elektromagnetischen Felder in der glatten Muskulatur des Magen-DarmTrakts untersuchen und interpretieren lassen. Fernziel ist natürlich, mit der Methode pathologische Störungen diagnostisch identifizieren, klassifizieren und verstehen zu können – um dann womöglich auch neue Behandlungsmethoden anzupeilen. Ina Oehme Foto: DKFZ ➤ Die Bochumer Mikrobiologin Julia Bandow erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Forschungspreis der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM). Mit ihrer Gruppe analysiert sie, wie sich die Proteomprofile pathogener Bakterien auf Antibiotika-Behandlung spezifisch verändern. Allein für Bacilis subtilis haben Bandow et al. inzwischen mehr als 50 solcher Proteomprofile aufgezeichnet. Darüber hinaus hat sie mit ihrer Gruppe gezeigt, dass man über charakteristische Verschiebungen im Proteomprofil den konkreten Angriffsort potenzieller Antibiotika-Kandidaten entschlüsseln kann. Hector-Forschungspreis Onkologie unterschiedlich: Manche Tumoren bilden sich spontan zurück, andere sind behandlungsresistent und führen zum Tod. Die Resistenz erlangen die Tumorzellen vor allem dadurch, dass sie der Chemotherapie durch Autophagie entgehen. Dieses „Notfall-Programm“ werfen die Zellen als Reaktion auf Chemotherapie-induzierte DNA-Schäden an. In der Folge bauen sie aktuell nicht benötigte Zellbestandteile ab und nützen die so gewonnene Energie zum Überleben des Zellgift-Angriffs. Ina Oehme und ihre Kollegen beschrieben nun in dem PNAS-Artikel, dass in den entsprechenden Neuroblastom- und Medulloblastomzellen die Histon-Deacetylase 10 (HDAC10) über Acetylierung des Hitzeschockproteins HSP 70 die Autophagie zentral aktiviert. Schalteten die Forscher HDAC10 in entsprechenden Tumor-Zelllinien aus, so konnten die Krebszellen das Notfall-Programm nicht mehr starten und reagierten deutlich anfälliger auf Behandlung mit chemotherapeutischen Zellgiften. Damit drängt sich natürlich förmlich auf, Hemmstoffe gegen HDAC10 zu entwickeln, mit denen sich die Tumorzellen effektiv für eine Chemotherapie sensitivieren lassen. Oehme und Co. sind bereits dabei. BMBF-Forschungspreis Für Organellbastler „Wir wollen in der Zelle neue künstliche Reaktionsräume schaffen und diese passend möblieren.“ So erklärt Stefan Schiller selbst, wofür er gerade den Forschungspreis „Nächste Generation biotechnologischer Verfahren“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erhalten hat. Mit der entsprechenden Millionenförderung kann er in den kommenden fünf Jahren am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) eine Gruppe aufbauen, um sein Ziel vom „Universell modularen Produktionsorganismus“ weiter zu verfolgen. Mittel zum Zweck sind vor allem neuartige, amphiphile Proteine. Deren Baupläne exprimieren Schiller und Co. in E. coli, woraufhin die Kunstproteine sich in der Zelle spontan zu Hohlstrukturen zusammenlagern. Nächstes Zwischenziel ist jetzt zu testen, ob sich die de novo-Organellen als Reaktionsräume für bestimmte biotechno-RNlogische Prozesse eignen. 11/2014 24.10.14 10:57 T i M W ( Schauen Sie in die Zukunft. Wählen Sie die besten Wirkstoffkandidaten mit unseren ProteoStat® Aggregationsassays Hochdurchsatz | Grosser dynamischer Bereich | Niedriges Probenvolumen Therapeutische Proteinformulierungen können oft durch Proteinaggregation belastet werden. Ein Grossteil an Zeit wird deshalb in die Optimierung der Formulierungen investiert, um die Herstellung von stabilen und partikelfreien Produkten zu gewährleisten. Mit den Nachweisassays von Enzo®Life Sciences wird nun endlich das Rätselraten bei der Identifizierung von brauchbaren Wirkstoffen und ihrer Formulierung eliminiert, da unsere ProteoStat® Assays durch die Bestimmung der Aggregationstemperatur (Tagg) und die quantitative Analytik von Proteinaggregaten in Lösung Ihnen erlauben in die Zukunft zu schauen. Life Sciences ® scientists enabling scientists.TM www.enzolifesciences.com Life Sciences scientists enabling LJ_1114_06_13.indd 13 24.10.14 10:57 NACHRICHTEN Frisch gepreist... Nobelpreis für Chemie Auf die Frage, was Stefan Hell unmittelbar nach dem Anruf des Nobelpreiskomitees getan habe, antwortete er, er hätte zuerst einen Absatz in einem Paper zu Ende gelesen, das er gerade intensiv studierte. Das passt zu einem Forscher, den so schnell nichts aus der Bahn wirft und der seine Ziele allen äußeren Umständen zum Trotz fest im Auge behält. Ohne diese Eigenschaften hätte es für Hell, trotz aller wissenschaftlicher Brillianz, vermutlich kein Happy end und auch keinen Nobelpreis gegeben. Niemand hatte auch nur einen Pfifferling auf den frisch promovierten Physiker gesetzt, als dieser sich vor knapp 25 Jahren in den Kopf setzte, die Abbe‘sche Auflösungsgrenze zu überwinden. Über hundert Jahre lang wurde Mikroskopikern eingetrichtert, dass diese von Ernst Abbe 1873 postulierte Grenze „[...] niemals über die halbe Wellenlänge des blauen Lichtes um ein Nennenswertes hinausgehen wird.“ Und da kommt ein kaum Dreißigjähriger daher, der bei einem Tieftemperaturphysiker promoviert hatte und nicht gerade als ausgewiesener Mikroskopie-Experte gilt, und behauptet, dass die halbe Wellenlänge blauen Lichts, also rund 200 Nanometer, nicht die unterste Auflösungsgrenze sein soll. Letzte Zuflucht Finnland Für den Großteil der damaligen Forschergemeinde wie auch für die Experten in den Werkstätten der großen Mikroskophersteller war diese Vorstellung offenbar zu verwegen. Zwar erhielt Hell Anfang der 90er Jahre ein Postdoc-Stipendium von der DFG, mit dem er am Heidelberger EMBL unter Obhut des Heidelberger Universitätsprofessors Christof Cremer am Vorläufer der superauflösenden Mikroskope, dem 4Pi-Mikroskop, arbeiten konnte. Im Gegensatz zu Cremer, der von Hells Ideen so angetan war, dass er selbst in die superauflösende Mikroskopie einstieg, war Hells Laborleiter am EMBL jedoch weniger begeistert. Wie Hell in einem 2009 in den Nachrichten aus der Chemie publizierten Interview ganz nüchtern zu Protokoll gab, glaubte dieser nicht an das Potenzial der höchstauflösenden Mikroskopie. Für Hell bedeutete dies, dass sein Stipendium nach 14 LJ_1114_14_15.indd 14 Foto: Körber-Stiftung / Friedrun Reinhold Abbe ein Schnippchen geschlagen Nicht viele Forscher können Ihre Ergebnisse in eine einzige prägnante Formel packen: Stefan Hell vor der Gleichung, die ihm den Nobelpreis einbrachte. anderthalb Jahren nicht verlängert wurde und er praktisch auf der Straße saß. Vor diesem Schicksal bewahrte ihn ein finnischer Kollege am EMBL, der ihn an die Universität Turku in dessen Heimatland vermittelte, wo Hell seine Studien zur höchstauflösenden Mikroskopie mit Hilfe der stimulierten Emission und Depletion von Fluoreszenz-Molekülen (STED-Mikroskopie) fortsetzte. Hier verfasste er auch − assistiert von dem frisch diplomierten Physiker Jan Wichmann, den er auf einer Geburtstagsfeier seiner damaligen Freundin kennengelernt und zu einem kurzen Forschungsaufenthalt nach Finnland eingeladen hatte − die theoretischen Grundlagen der STED-Mikroskopie. Beide veröffentlichten sie 1994 in einem bahnbrechenden Paper (Opt. Lett. 19: 780-2). Allein dessen Titel „Breaking the diffraction resolution limit by stimulated emission: stimulated-emission-depletion-microscopy“ hätte die Wissenschaftsgemeinde elektrisieren müssen. Da behaupteten zwei junge Physiker, quasi noch grün hinter den Ohren, nicht weniger, als dass sie die Abbe‘sche Auflösungsgrenze geknackt hatten – komplett im Alleingang und ohne die Millionen, die die großen Mikroskophersteller in ihre Entwicklungslabore stecken. DFG und Edel-Journals im Tiefschlaf Interessiert hat es aber offensichtlich kaum jemanden. Hell stellte seine Ergebnisse auch im damals von der DFG neu eingerichteten Schwerpunktprogramm „Neue Mikroskopische Verfahren für Biologie und Medizin“ vor. Auf die Idee, ihn aus dem finnischen Exil zu holen und ihm in Deutschland eine vernünftige Postdoc-Stelle anzubieten, kam aber niemand. Wie fast nicht anders zu erwarten, bekleckerten sich auch die zwei führenden Wissenschaftsmagazine Nature und Science bei der Beurteilung von Hells Forschungsarbeiten nicht mit Ruhm. Das Paper von 1994 reichten Hell und Wichmann erst gar nicht bei einem der beiden Journale ein – vermutlich ahnten sie, dass es auf wenig Gegenliebe stoßen würde. Aber dass Nature und Science es fertigbrachten, Hells Manuskript aus dem Jahr 1999, in dem er zusammen mit seiner damaligen Nachwuchsgruppe am Göttinger MPI nachwies, dass er die Auflösungsgrenze überwunden hatte, ohne weitere Begutachtung abzulehnen – das ist gelinde gesagt erstaunlich. All diese Widrigkeiten hielten Hell jedoch nicht davon ab, seine Ziele beharrlich weiter zu verfolgen und die betriebsblinden Mikroskopexperten mit wissenschaftlich fundierten Daten und Experimenten schließlich doch von der STED-Mikroskopie zu überzeugen. So gesehen ist die Verleihung des Nobelpreises an ihn nicht nur eine Auszeichnung seiner wissenschaftlichen Leistung, sondern auch eine Belohnung für sein bewundernswertes Durchhaltevermögen. Den mit acht Millionen Schwedischen Kronen dotierten Nobelpreis teilt sich Hell mit den zwei US-Forschern Eric Betzig und William Moerner, die Preisverleihung findet am 10. Dezember in Stockholm statt. Die Details zur STED-Mikroskopie können Sie zum Beispiel in dem von Cristof Cremer verfassten Essay über superauflösende Mikroskopie-Verfahren in Laborjournal -HZ7-8/2014 (S. 65 ff.) nachlesen. 11/2014 24.10.14 10:52 Deutsche Biotechnologietage 2015 Köln, 22. und 23. April 2015 das nationale Forum der deutschen Biotech-Branche Für die deutschen Biotech-Unternehmen und ihre Partner aus Industrie, Politik, Forschung, Finanzwelt und Verwaltung www.biotechnologietage.de www.biotechnologietage.de LJ_1114_14_15.indd 15 24.10.14 10:52 Bild: CSA Images/iStockphoto; G. Knarr (Montage: wk) Fotos: G. Knarr HINTERGRUND Biophotonen und Energiekörper im Regensburger Naturkundemuseum Ganzheitliche Parallelwelten Nach 168 Jahren ernsthafter Wissenschaft kappt der Naturwissenschaftliche Verein Regensburg seine rationalen Wurzeln und entschwebt in übersinnliche Sphären. Ein seltsamer Wind säuselt durchs altehrwürdige Naturkundemuseum Ostbayern, beheimatet im 1804 erbauten Palais am Rande des Herzogsparks zu Regensburg. Dieser Wind birgt rational nicht fassbare Phänomene, von denen man an ordentlichen Universitäten noch nie etwas gehört hat, und er wirbelt spirituelle Energiearbeiter ins Museum. Es sieht so aus, als ob sich diese dort einnisten dürften. Denn dem Museumsleiter und dem verantwortlichen Trägerverein sind sie willkommen. fenbar unzeitgemäß geworden, und daher rannte der Regensburger Heilpraktiker Günter Knarr bei Museumsleiter Hansjörg Wunderer offene Türen ein, als er vor einiger Zeit mit dem Ansinnen daherkam, er würde in den altehrwürdig-naturkundlichen Räumen gerne eine Ausstellung zum Thema „Aura-Fotografie“ durchführen. Aura-Fotografie? Anderenorts hätte man den Alternativheiler schallend ausgelacht und ihm anschließend die Tür gewiesen. Nicht jedoch in Regensburg. Dort hatte Museumshüter Wunderer, ein promovierter Biologe und Ex-Dozent der Uni Regensburg, ein offenes Ohr für randständige Gedankengebäude. Er leitete begeistert eine zweimonatige Sonderausstellung in die Wege, garniert mit einer feierlichen Eröffnungsveranstaltung in Anwesenheit des Aura-Fotografen. Zusätzlich durfte Knarr seine spirituellen Energiebilder und die dahinter stehende Doktrin den Bürgern der Stadt in einem Vortrag nahebringen. Geistiger Energiekörper Bild: W. Köppelle Geistheiler und Energiearbeiter willkommen! Wir schreiben den September 2014 und der ausgestopfte Braunbär, der den Treppenaufgang zum Obergeschoss bewacht, hat nicht aufgepasst. Denn dort, wo seit mehr als fünfzig Jahren naturwissenschaftliche Vorträge „Zur Ökologie des Uhus im südlichen Frankenjura“ und ähnlich unromantischen Themen stattfinden; dort, wo regelmäßig zum „Fossilien-Präparieren für Familien mit Kindern“ eingeladen wird, sind neuerdings die Schamanen und Geistheiler aktiv. Uhu-Ökologie und Fossilien sind of16 LJ_1114_AURA-FOTOGRAFIE.indd 16 Was ist eine „Aura“, was ist Aura-Fotografie? Der Laborjournal-Reporter besuchte Knarr in seinen Regensburger Praxisräumen und versuchte, dies an der Quelle zu recherchieren. Dabei erfuhr er Dinge, die ihm die Professoren der Uni Regensburg während seines Biologiestudiums in den 1990ern offenbar verschwiegen hatten. Im Folgenden dürfen Sie, liebe Leser, am astralen Geheimwissen von Günter Knarr teilhaben. Lösen Sie sich dazu bitte von allem, was Sie bisher zu wissen glaubten. Knarr stellte sinngemäß fest, dass die technokratischen Westeuropäer allerhand aufzuholen hätten. Die Chinesen hingegen würden schon seit über 5.000 Jahren „mit Energien“ arbeiten und seien daher vertraut mit „anderen Wahrnehmungsebenen“. Was eine Aura genau ist, so rein physikalisch, das weiß offenbar auch Experte Knarr nicht, der auf mehrfache Nachfrage etwas rätselhaft von einer „elektromagnetischen Ausstrahlung“ und einem „individuellen Energiekörper“ raunte, der „im geistigen Bereich wirksam“ sei. Jedenfalls wisse er, dass jeder von uns eine Aura besitze. Diesbezüglich ist sich Knarr sicher – auch wenn die Autoren medizinischer Lehrwerke diese Tatsache bislang hartnäckig ignorieren. Hervorgerufen werde die Aura, so Knarr, möglicherweise durch „Biophotonen“. Diese würden bekanntermaßen von jeder Körperzelle ausgesendet („Jede unserer Zellen strahlt“). An der Existenz dieser unter Biophysikern weithin unbekannten Teilchenart zweifelt kein ernsthafter Heilpraktiker mehr. Übrigens, so Knarr, habe man schon im Mittelalter um die Existenz von Auren gewusst und sie bildlich dargestellt, etwa als Heiligenschein. Wer mag da noch zweifeln? Das Zirbeldrüsen-Auge Man bräuchte laut Knarr eigentlich auch gar keine Kamera, um die Aura eines Menschen sichtbar zu machen; leider hätten die meisten heute lebenden Menschen ihre angeborene Fähigkeit, den „Energiekörper“ zu sehen, jedoch verloren. Als Organ zum Wahrnehmen der Aura dienten übrigens nicht unsere üblichen Sinnesorgane, sondern das „dritte Auge“, das die gleiche Netzhautstruktur habe wie das konventionelle Paar und das jeder von uns unter der Schädeldecke herumtrage. Beim Dalai Lama wurde dieses dritte Auge aktiviert, weiß Knarr. Um es kurz zu machen: Der Mensch sieht Auren offenbar mit seiner Zirbeldrüse. Faszinierend! Leider sei all dieses uralte Wissen verloren gegangen. Mithilfe seiner „Aura-Fotografie“ könne Knarr jedoch die Aura wieder sichtbar machen – und damit menschliche Gedanken, Willenskräfte und Gefühle buchstäblich „messen“. Ein „Blick auf die Seele“ und auf die „Schwingungen, die den Körper umgeben“, werde dadurch ermög11/2014 24.10.14 16:13 licht. Die auf dem jeweiligen Foto zu sehenden Farben – das Messergebnis – spiegelten den „aktuellen Energie- und damit Gemütszustand“ der fotografierten Person wider und welche Themen die Person derzeit beschäftigten. Ein hoher Rot-Anteil etwa bedeute, dass der Fotografierte „sehr viel Energie“ zur Verfügung habe und ihm demnächst wohl ein berufsbedinger Burnout drohe. Dunkelgelb signalisiere „Unklarheit, etwa Prüfungsangst“; dunkelblau „Kritik, Skepsis“, und so weiter. Laut Knarr seien vor allem wissenschaftlich denkende Menschen erfahrungsgemäß „sehr skeptisch“ gegenüber diesen Dingen. Die Prozedur selbst ist unkompliziert: Der Proband legt seine Hände auf zwei Elektroden, welche die „Resonanzpunkte“ messen. Eine „Energie“ unbekannter Art wird an die Kamera weitergeleitet und schließlich umgewandelt in ein farbenfrohes Polaroidfoto (vier Beispiele siehe links oben). Wie das technisch funktioniere, wisse er auch nicht, so Knarr. Er wisse nur, dass es funktioniere. Da sei er ganz sicher. Da der Therapeut für ein solches Foto 80 Euro haben wollte, lehnte der Reporter einen Eigenversuch dankend ab. Ob die dominierende Farbe Dunkelblau gewesen wäre? Transferpette ® S Ein- und Mehrkanalpipetten Aura-Fotografie im Naturkundemuseum Foto: wk HINTERGRUND Was meint der Naturwissenschaftliche Verein Regensburg (NWR) e.V. dazu, in dessen Räumen Knarr seine Aura-Fotos präsentieren durfte? Wir zitieren aus der Satzung des 1846 gegründeten Vereins: Vorrangiges Ziel (...) ist es, durch Vorträge, Ausstellungen, Exkursionen und eine (...) Publikationsreihe Erkenntnisse der Naturwissenschaften breiten Schichten der Bevölkerung zugänglich zu machen, das Interesse und Verständnis für die Natur und ihre Zusammenhänge zu wecken und zu fördern. (...) Dazu unternimmt der Verein folgende Aktivitäten: Betrieb des Naturkundemuseums Ostbayern, (...), Sonderausstellungen im Museum. Trotz mehrfacher Anfrage verweigerte sich Gert-W. Speierer, der 1. Vorstand des NWR, jedem Gespräch. Er teilte aber per E-Mail mit, sein Verein wolle „mit dieser Sonderausstellung auf alternative Zugänge zum Menschen jenseits der Naturwissen- schaften hinweisen.“ Museumsleiter Wunderer sagte am Telefon, man habe „gute Gründe“ gehabt, diese Ausstellung durchzuführen, sie habe vielen Besuchern „sichtlich weitergeholfen“. Sonst habe er den Ausführungen Speierers nichts hinzuzufügen. Nägel mit Köpfen machen! Auch Laborjournal ist der Meinung, dass damit alles gesagt ist. Konsequenterweise sollte der NWR seinen Veranstaltungskalender aber noch um die folgenden Themen ergänzen: Biotopkartierung bei Vollmond Trolle – versteinerte Zeitzeugen aus dem Holozän Die Bedeutung der Schleiereule (Tyto alba) bei der Prognose künftiger Ereignisse Sanfte Vampirprophylaxe: Allium sativum aus biologisch-dynamischem Anbau Heilenergie-Fernübertragung per Gedankenkraft: Eine Alternative zur Stromtrasse? Sonderausstellung Kristallkugeln im Wandel der Zeit Ferner erscheint eine Umbenennung dringend geboten. Laborjournal schlägt als neuen Namen „Karnevalsverein Regensburg WINFRIED KÖPPELLE (KVR) e.V.“ vor. Für anspruchsvolle Analysen! Leicht, robust, hochpräzise und zuverlässig bei der Arbeit Echte Einhandbedienung für Rechts- und Linkshänder 4-stellige Anzeige mit Verstellschutz Komplett autoklavierbar keine Demontage Justieren ohne Werkzeug Easy Calibration-Technik Weitere Info unter www.brand.de BRAND GMBH + CO KG 11/2014 LJ_1114_AURA-FOTOGRAFIE.indd 17 Postfach 11 55 · 97861 Wertheim · Tel.: +49 9342 808-0 · info@brand.de · www.brand.de 17 24.10.14 16:13 Hintergrund Private Stiftung als Forschungsförderer Ein Foto: Hertie-Stiftung / Martin Joppen ungeduldiger Patient Scott Johnson leidet seit 38 Jahren an Multip ler Sklerose. Irgendwann wollte der Amerikaner die Entwicklung neuer Medikamente nicht län ger einfach nur abwarten. Er sammelte 60 Mil lionen Dollar an Spenden und warb Experten an, die im Auftrag seiner Stiftung Therapiemög lichkeiten erforschen. Seit kurzem kooperiert Johnson auch mit der deutschen Hertie-Stiftung. Scott Johnson war 20 Jahre alt und auf Rucksacktour durch Europa, als es passierte: Plötzlich war er auf einem Auge blind und sein Körper fühlte sich von der Taille abwärts taub an. Ein Arzt in Wiesbaden stellte dem Amerikaner die schlimme Diagnose: Johnson litt an Multipler Sklerose, einer entzündlichen Krankheit des Nervensystems, die ihm nach und nach immer mehr neurologische Ausfälle bescheren würde. Multiple Sklerose (MS) verläuft chronisch und in Schüben, eine Heilung ist bis heute nicht möglich. Damals, Ende der 1970er, gab es nicht einmal eine Behandlung. Weder konnte der deutsche Arzt dem jungen Mann helfen, noch konnten es die US-Ärzte, die dessen Diagnose bestätigten. „Sie rieten mir lediglich, Stress zu vermeiden, weil das die Symptome verschlimmern könne. Dann schickten sie mich nach Hause, denn sie hatten ja keine Medikamente für mich“, erinnert sich Johnson. Über die Krankheit wusste er damals nur wenig, und in der Vor-Internetzeit war es nicht einfach, an Informationen zu kommen. Er entschied sich, die Diagnose weitgehend zu ignorieren und sein Leben zu leben. „Was hätte ich auch sonst tun sollen“, sagt er. Heute ist Scott Johnson ein Experte für seine eigene Krankheit. Er ist nicht nur ständig über den Stand der Wissenschaft informiert – sondern treibt sie auch selbst voran. Eine Vielzahl 18 LJ_1114_18_24.indd 18 Scott Johnson kämpft mit seiner Stiftung gegen Multiple Sklerose. Auch in Deutschland und Europa. von Experten sucht in seinem Auftrag nach einer neuen Therapie für Multiple Sklerose. Dazu hat Johnson eine eigene Stiftung gegründet – die Myelin Repair Foundation, unter deren Dach er Forschung so effizient wie möglich organisiert. So sollen neu entwickelte Arzneien deutlich schneller auf den Markt kommen als bisher üblich. Gerade ist der Amerikaner erneut nach Europa gereist, um einen weiteren Deutschen in das Team seiner Forscher zu holen: den Neurologen Mikael Simons vom Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin in Göttingen. Als Scott Johnson im Jahr 1976 die Diagnose Multiple Sklerose gestellt wurde, machten ihm einige Mediziner noch Hoffnung: In 20 bis 30 Jahren könne es möglicherweise eine Heilung für seine Krankheit geben. „Aber so etwas sagen Ärzte wohl immer“, glaubt er heute. Sie sagten ihm damals nicht, dass er eines Tages womöglich im Rollstuhl sitzen würde. Obwohl es zunächst keine Behandlung für ihn gab, führte Johnson lange Zeit ein normales Leben. In den ersten zehn bis fünfzehn Jahren nach der Diagnose wurde er kaum von der Krankheit beeinträchtigt. Johnson studierte und gründete eine Familie, arbeitete erfolgreich als Geschäftsmann im Silicon Valley. Er war weiterhin aktiv, ging tauchen und surfen, verreiste. Hautsächlich Nebenwirkungen „Ich habe Glück gehabt“, sagt er. An Multipler Sklerose erkrankt jeder Patient anders, typisch ist aber der Verlauf in Schüben. Während dieser Schübe verursachen autoimmune Entzündungsprozesse im zentralen Nervensystem neurologische Ausfälle – es kommt zu Sehstörungen, sensorische Empfindungen oder motorische Fähigkeiten gehen verloren. In der ersten Phase der Krankheit regeneriert sich der Körper aber größtenteils wieder. In Johnsons Fall traten die Krankheitsschübe oft auf, wenn er sich frei genommen hatte und eigentlich mit der Familie in den Urlaub fahren wollte. Er nutzte diese freie Zeit, um sich zu erholen und ging danach wieder ins Büro. Auf diese Weise hielt er sein Leiden lange vor seinen Arbeitgebern geheim. 11/2014 24.10.14 15:40 Hintergrund Im Jahr 1992, sechzehn Jahre nachdem Scott Johnson seine Diagnose erhalten hatte, kam ein Medikament gegen Multiple Sklerose auf den Markt, das zunächst nur in kleinen Mengen verfügbar war. Der Amerikaner nahm an einer Auslosung unter Patienten teil und gewann – er sollte als einer der ersten das Medikament erhalten. „Ich nahm dann etwa fünfzehn Jahre lang viele verschiedene Medikamente, hatte aber nie das Gefühl, dass eines davon mir wirklich geholfen hätte. Es ist schwierig, weil man bei der Multiplen Sklerose als Patient nicht genau merkt, wie gut ein Mittel tatsächlich wirkt. Dafür hatten allerdings viele der Präparate Nebenwirkungen, und mir wurde übel davon.“ Bis heute können die gängigen Arzneien gegen Multiple Sklerose die Zahl der Schübe zwar reduzieren, sie aber nie ganz verhindern. Mögliche Myelin-Reparaturen Eines Tages las Scott Johnson eine kleine Meldung in der Zeitung. Es ging um die Möglichkeit, zerstörte Myelinscheiden zu reparieren. Im gesunden Organismus bilden Myelinscheiden eine Hülle um die Axone vieler Nervenzellen, verbessern so deren Leitfähigkeit und isolieren sie. Bei Multipler Sklerose geht das Myelin durch autoimmune Entzündungsprozesse zu Grunde. Anders als lange zuvor jedoch hielten Wissenschaftler es nun für möglich, eine Reparatur der Nervenumhüllung gezielt anregen zu können. Johnson begann, Geld zu sammeln und angesehene Wissenschaftler von seinem Projekt zu überzeugen – im Jahr 2002 gründete er die Myelin Repair Foundation (MRF). Heute sucht ein internationales Team aus Experten in seinem Auftrag nach Wegen, Myelinscheiden zu heilen – finanziert durch insgesamt 60 Millionen Dollar an Spenden. Stiftung eröffnet neue Welten Während Mikael Simons erst kürzlich zum Team um Johnson stieß, arbeitet Hartmut Wekerle, Neuroimmunologe und bis 2011 Direktor am Martinsrieder Max-Planck-Institut für Neurobiologie, bereits seit Längerem für die MRF. Die Stiftung holte ihn schon vor mehreren Jahren in ihren wissenschaftlichen Beirat. Ihm gefiel sofort deren klare Ausrichtung auf eine klinische Anwendbarkeit ihrer Ergebnisse. „Ich kannte bis dahin nur die akademische Forschung. Der Eintritt in den Beirat der MRF hat mir da praktisch eine ganz neue Welt eröffnet.“ Beeindruckt war er außerdem vom Mut des Amerikaners, mit Konventionen zu brechen. „Es ist ein ganz neuer Weg, den Scott Johnson da geht.“ Wekerle erklärt, wie die MRF aufgebaut ist. In einem Zentral-Labor beschäftigt sie eigene Wissenschaftler, denen vier „Principal Investigators“ mit ihren Teams aus externen Laboren zuarbeiten. Weitere Kooperationen gibt es unter anderem mit einer australischen Forschergruppe. Die Wissenschaftler arbeiten bei der MRF eng miteinander vernetzt, in Videokonferenzen tauschen sie sich ständig darüber aus, wie ihre Experimente verlaufen. Und ähnlich wie die Angestellten großer Wirtschaftsunternehmen sind sie dazu angehalten, sich selber Zwischenziele zu setzen und anzustreben. Der ehemalige Geschäftsmann Johnson will Forschung so effizient wie möglich betreiben – nur www.nuaire.com ® In-VitroCell™ CO2 Inkubatoren Die CO2-Inkubatoren der Serie 5000 von NuAire sind die perfekte Wahl für Ihre Anwendungen. Die herausragende Temperaturkonstanz, bedingt durch deren außergewöhnliche Bauweise, verhindert Kondensationen im Innenraum. Alle Geräte verfügen über eine permanente HEPA Umluftfiltration des Innenraums, so dass das Kontaminationsrisiko durch Luftkeime praktisch gegen Null geht. erfahren Sie mehr www2.nuaire.com/04892 11/2014 Copyright © 2014 NuAire LJ_1114_18_24.indd 19 Ruhberg 4 | D-35463 Fernwald | Deutschland | Tel: 06404-809-0 | http://www.integra-biosciences.de /nuaire @nuaire /nuaire /nuaire 19 24.10.14 15:40 Hintergrund dass es ihm mit der MRF nicht ums Geld geht. Würden eines Tages Gewinne aus dem Verkauf neuer Medikamente zurückfließen, er würde sie lediglich in weitere Forschung investieren. Johnson will die Wissenschaft einfach schneller machen – damit Kranke schneller von ihr profitieren. Illustration: gentlelabs.com Momentan die Hauptfrage der „Stiftungsforscher“: Wie lassen sich die zerstörten Myelinscheiden (gelb) der Axone wieder herstellen? Im Auftrag der MRF versuchen die Forscher unter anderem herauszufinden, warum Myelinscheiden während der autoimmunen Entzündungsschübe der Multiplen Sklerose zerstört werden und sich danach nur teilweise, aber nicht vollständig regenerieren. Aus diesem Grund bleiben Patienten oft dauerhaft beeinträchtigt, auch wenn ein Schub wieder abklingt. Zudem versuchen die Spezialisten zu verstehen, wie genau das Myelin gebildet wird – um irgendwann die Reparatur der Nervenhüllen gezielt anregen zu können. Als wissenschaftlicher Beirat der MRF ist Hartmut Wekerle zwar auch Experte für die autoimmune Demyelinisierung von Nervenzellen. Anstatt aber selbst im Labor zu stehen, diskutiert er vielmehr mit den MRF-Forschern über geplante und laufende Studien. Nicht zuletzt reist er dazu zweimal im Jahr zu einer MRF-Konferenz nach San Francisco. Eine der großen Herausforderungen dabei: Die Zusammenarbeit im Forscherteam so zu koordinieren, dass alle erfolgreich am selben Strang ziehen. „Natürlich gibt es da auch einmal Uneinigkeiten“, sagt Wekerle. „Es handelt sich ja um hochrangige Wissenschaftler, das sind kantige und nicht immer einfache Persönlichkeiten.“ Noch dazu hätten sich diese schließlich nicht selbst zusammengefunden, wie sonst bei Forschungskooperationen üblich. Das Team wurde von Johnson zusammengestellt, einem Außenstehenden – und musste sich erst zusammenraufen. aus Amerika hielt und ihnen seine Versuche mit Mausmodellen zeigte. Ein weiteres Treffen in San Francisco folgte, dann wurde die Forschungskooperation per Vertrag besiegelt: In Zukunft wird Simons also mit den Wissenschaftlern der MRF zusammenarbeiten. Für Johnson war es nur der nächste logische Schritt, auch in Europa Experten anzuwerben: „Uns war immer klar, dass wir die besten Leute der Welt wollten – unabhängig davon, woher diese stammen. Und Mikael Simons kann eine sehr wichtige Expertise in unser Team mit einbringen.“ Für Simons selbst kam die Anfrage aus Amerika relativ überraschend, sagt er. „Ich hatte bereits von der MRF gehört. Daher freue ich mich sehr, dass ich ausgewählt wurde, denn da ist eine sehr interessante Gruppe von Wissenschaftlern beisammen.“ Auch er glaubt, dass die Zeit für eine neue Generation von MS-Medikamenten reif ist. Das Potential der derzeit gängigen Therapie mit anti-inflammatorischen Mitteln sei nahezu ausgereizt. Weil die Präparate das Immunsystem unterdrücken, führt eine höhere Wirksamkeit meist auch zu stärkeren Nebenwirkungen und ist darum nur begrenzt möglich. Die Myelinscheiden zu reparieren, hält Simons hingegen für einen vielversprechenden Ansatz. Daraus, so glaubt auch er, könnten die Therapien der Zukunft hervorgehen – zumal bereits deutliche Fortschritte erkennbar sind. „Wir sind heute so nah dran, wie wir es vor fünf Jahren niemals für möglich gehalten hätten.“ Stiftungsforscher auf Probe Simons erforscht schon seit Längerem die Myelinisierung im zentralen Nervensystem. Ihn interessiert, wie es die Oligodendrozyten des Zentralnervensystems (ZNS) schaffen, ihre Fortsätze in mehreren Lagen um Axone zu wickeln und so die Myelinschicht zu bilden. Ein langwieriger Prozess, der im menschlichen ZNS erst um das dreißigste Lebensjahr abgeschlossen ist. Simons und sein Team untersuchten zuletzt die Gehirne von zwei bis drei Wochen alten Mäusen, um die Myelinisierung des Sehnervs der Nager zu studieren. In einem weiteren Schritt, den die MRF finanziell unterstützt, wollen die Göttinger jetzt Im eigenen Zentrallabor der Myelin Repair Foundation „Wir wollten immer die besten Leute“ Um neue Experten für ihr Team zu gewinnen, kooperiert die MRF nun mit der deutschen Hertie-Stiftung. Die Organisation fördert seit Jahren die Erforschung der Multiplen Sklerose und unterstützt Menschen dabei, mit der Krankheit zu leben. Weil sie Kontakte zu einem Netzwerk aus Forschern pflegt, konnte die Stiftung Scott Johnson helfen, europäische Wissenschaftler mit der richtigen Spezialisierung zu finden. Die Hertie-Stiftung war es auch, die den Kontakt zu Mikael Simons in Göttingen vermittelte. Ein Team der MRF besuchte Simons daraufhin in seinem Labor, wo er einen Vortrag vor den Gästen 20 LJ_1114_18_24.indd 20 Foto: Myelin Repair Foundation 11/2014 24.10.14 15:40 Hintergrund ergründen, weshalb bei der Multiplen Sklerose bleibende Läsionen am Myelin entstehen. Warum regenerieren sich die Nervenhüllen nur teilweise, aber nicht vollständig, nachdem autoimmune Entzündungsprozesse sie beschädigt haben? „Wir wollen besser verstehen, woran das liegt“, sagt Simons. Bekannt ist, dass Mikroglia und Astrozyten in der Umgebung den Prozess beeinflussen können. Simons will in den kommenden Monaten untersuchen, wie und wodurch das Myelin bei seiner Zerstörung genau zerfällt – und wie die Zerfallsprodukte abgebaut werden. Denn möglicherweise kann sich die Nervenhülle nur dann vollständig erneuern, wenn das beschädigte Myelin zuvor gründlich genug von den Axonen entfernt wurde. Das Konzept setzt sich durch Die Kooperation zwischen Simons und der MRF besteht zunächst für ein Jahr. „Eine Art Probezeit, um zu sehen, ob ich ins Team passe“, sagt der Forscher. Auch ihm gefällt es, dass die MRF so gezielt die Entwicklung neuer Arzneien vorantreibt. „Es ist etwas anderes, ob man in der Wissenschaft nur versucht, etwas besser zu verstehen – oder ob man bewusst versucht zu helfen.“ Ein Ansatz, der Simons motiviert. In der klinischen Praxis hat er regelmäßig mit Menschen zu tun, die an den Folgen von Multipler Sklerose leiden. „Ich habe dort viele Patienten vor Augen, für die es momentan keine Therapie gibt, die aber darauf hoffen, dass neue Medikamente entwickelt werden.“ Allein in Deutschland leben derzeit etwa 130.000 Menschen mit Multipler Sklerose. Vielen von ihnen würde ein neues Medikament nichts mehr nützen, selbst wenn es bald auf den Markt käme. „Aber der nächsten Generation könnte man damit schon helfen.“ Auch bei Scott Johnson ist die Krankheit so weit fortgeschritten, dass es keine medizinische Hilfe mehr gibt. In seinem Nervensystem seien nicht mehr bloß deren Hüllen, sondern bereits die Nerven selbst angegriffen, sagt er. Medikamente nimmt er schon lange nicht mehr, in seinem Stadium wäre das zwecklos – die Multiple Sklerose ist in eine neue Phase übergegangen. Zwar treten nun keine Schübe mehr auf, dafür schreitet die Krankheit allmählich voran, ohne dass sein Körper sich wieder erholt. Beeinträchtigungen, die nun auftreten, bilden sich nicht mehr zurück, sondern bleiben. Sein Zustand verschlechtert sich schleichend. Wenn er heute nach Europa reist, setzt Scott Johnson sich in einen Rollstuhl, weil die rechte Seite seines Körpers teilweise gelähmt ist. Und doch arbeitet er weiter im Vorstand der Stiftung, um sein Ziel zu erreichen: Ein Mittel zur Heilung der Myelinscheiden soll auf den Markt kommen und das Leben anderer Kranker verbessern. Der Weg bis dahin könnte nicht mehr allzu weit sein: Nach Angaben der MRF wird bereits ein Ansatz in einer klinischen Studie getestet, der aus der Forschung der Stiftung hervorging. Zudem gilt das Konzept der Myelin-Reparatur inzwischen als so vielversprechend, dass gleich mehrere Unternehmen sie erforschen. Denkbar wäre also, dass ganz ohne direktes Zutun der MRF ein neues Präparat auf den Markt kommen könnte. Für Johnson würde das ohnehin keinen Unterschied machen. „Wenn nun auch andere mehr in die Erforschung der Myelin-Reparatur investieren, ist es doch genau das, was wir erreichen wollen. Uns ist es egal, ob ein neues Medikament am Ende aus unserem Labor oder einem anderen kommt“, sagt Johnson. „Solange es schnell den Weg zu den Patienten findet.“ Irene Habich 11/2014 LJ_1114_18_24.indd 21 21 Innovation bei der Koloniezahlbestimmung Microsart®@media Minimieren Sie die Gefahr von Sekundärkontaminationen und beschleunigen Sie Ihre Arbeitsabläufe mit diesen innovativen Agar-Medienschalen, die einen berührungsfreien Membrantransfer ermöglichen. www.sartorius.com/microsart 24.10.14 15:40 Illustration: iStockphoto / retrorocket Hintergrund Offenlegung klinischer Studien Halbtransparent Die European Medicines Agency macht klinische Stu dien öffentlich zugänglich — teilweise. Es war ein turbulenter Herbstanfang für Europa. Die neue EU-Kommission wurde gerade zusammengeschustert, die UkraineKrise schwelte und der Protest gegen diverse Freihandelsabkommen nahm an Fahrt auf. Kein Wunder, dass die kleine Meldung, die am zweiten Oktober auf der Internetseite der EMA (European Medicines Agency) erschien, völlig unterging. Die EMA ist die Europäische Zulassungsbehörde für Medikamente. Wenn ein Hersteller ein neues Medikament EUweit verkaufen will, braucht er von dieser Behörde eine Genehmigung. Dafür muss er unter anderem klinische Studien vorlegen. Ab nächstem Jahr, so die Meldung, sollen diese Studien für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Geregelt wird das in der jetzt beschlossenen Richtlinie zur Veröffentlichung klinischer Studien. Was zunächst nach Verwaltungskram klingt, hat konkrete Auswirkungen. Denn bislang bekamen nur die Mitarbeiter der EMA diese Studien vollständig zu sehen – für alle anderen gab es lediglich eine Zusammenfassung. Sehr zum Ärger all jener, 22 LJ_1114_18_24.indd 22 die gerne noch einen zweiten Blick darauf geworfen hätten. Zum Beispiel um die Zulassungsentscheidung der EMA unabhängig zu überprüfen, oder um die Studien mit anderen Fragestellungen auszuwerten. Müssen klinische Studien, die bereits von einer Zulassungsbehörde geprüft wurden, überhaupt nochmals überprüft werden? Peter Gøtzsche, Direktor des Nordic Cochrane Centers in Kopenhagen, hat dazu eine klare Meinung: „Unbedingt. Denn wir können den Herstellern und auch den Zulassungsbehörden nicht trauen“, sagt er. Gøtzsche ist Mitbegründer der Coch rane-Collaboration und erforscht seit über zwanzig Jahren, wie Studienergebnisse durch Fehler bei Auswertung, Studiendesign und Publikationsbias verzerrt werden. Beispiele dafür, was passieren kann, wenn man Hersteller und Behörden sich selbst überlässt, kennt er genug. „Wir haben das schon bei Vioxx gesehen, und Tamiflu ist auch ein gutes Beispiel“, sagt er. Doppelt gemoppelt? Wohl wahr. Im Fall von Tamiflu attestierte ein Cochrane-Gutachten dem Mittel letzten April, weitgehend wirkungslos zu sein. Allein im Jahr davor hatte Deutschland für rund siebzig Millionen Euro Tamiflu eingelagert, um für eine mögliche Grippe-Pandemie gerüstet zu sein. Etwas länger ist der Fall Vioxx her: Die US-Firma Merck musste das Schmerzmittel (Wirkstoff Rofecoxib) 2004 zurückziehen, weil es das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko erhöht. Vioxx war bis dahin eines der meistverschriebenen Medikamente überhaupt – und allein in den USA für geschätzte 100.000 Schlaganfälle und Herzinfarkte verantwortlich. Merck wusste nachweislich von dem Risiko, hatte die Daten aber unter Verschluss gehalten. In vielen Fällen geht es noch nicht mal darum, dass man der Arbeit der Zulassungsbehörden misstraut. Manchmal empfiehlt es sich einfach, Medikamente auf andere Aspekte hin zu untersuchen. Das zum Beispiel geschieht am Kölner Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, kurz IQWiG genannt. „Zulassungsbehörden bewerten eher die Wirksamkeit und Sicherheit eines Mittels; wir hingegen schauen, ob es einen Nutzen hat, und ob dieser größer ist, als der von bereits vorhandenen Präparaten“, erklärt Beate Wieseler, Leiterin der Abteilung Arzneimittelbewertung. Die Bewertungen des IQWiG beeinflussen, ob ein Mittel von den Krankenkassen erstattet wird, und wie teuer es sein darf. Von nicht erhältlichen Studiendaten kann auch Beate Wieseler ein Lied singen. Zum Beispiel im Fall Reboxetin. Das Anti depressivum der Firma Pfizer sollte vom 11/2014 24.10.14 15:40 Hintergrund IQWiG überprüft werden. Aber neun von sechzehn Studien hielt Pfizer stur unter Verschluss. „Dass es diese Studien überhaupt gab, haben wir nur durch Zufall erfahren“, erzählt Wieseler. Durch Hinweise auf Postern, in Konferenzvorträgen und Abstracts, denen die Wissenschaftler hartnäckig nachgingen – „das war richtige Detektivarbeit“, erinnert sie sich. Der weite Weg zur Transparenz Pfizer hatte durchaus Grund zur Geheimniskrämerei: die Bewertung der vollständigen Studien, die nach massivem öffentlichem Druck 2009 doch geliefert wurden, attestierte dem Mittel keinerlei Nutzen. Es wurde aus der Erstattungsliste der Krankenkassen gestrichen. Reboxetin ist nur eins von vielen Beispielen. „Irreführung durch Verschweigen von Studien ist kein Einzelfall – und kein Kavaliersdelikt“, sagt Wieseler. Obwohl der Nutzen von unabhängigen Zweitanalysen mehr als belegt war, erwies sich die EMA lange Zeit als wenig hilfreich, um an Studiendaten zu kommen. Das änderte sich erst 2010, als der Europäische Ombudsmann der EMA bei diesem Thema öffentlich Missmanagement vorwarf, und ihr langjähriger Direktor, Thomas Lönn gren, die Behörde verließ. Seine Verflechtungen mit der Pharmalobby brachten die EMA unter öffentlichen Druck: „Er hatte eine Pharma-Beratungsfirma gegründet, noch während er im Amt war. Das ist absolut verboten, es war ein Riesenskandal“, erzählt Gøtzsche. Unter dem neuen Direktor Guido Rasi beschloss die EMA dann 2012, eine neue Richtlinie zu erarbeiten, um die Studien systematisch zu veröffentlichen. „Das war ein richtiger Überraschungscoup“, freut sich Beate Wieseler heute noch. Viele Gruppen und Experten aus Forschung und Gesundheitswesen berieten die EMA dafür – auch das IQWiG und das Nordic Cochrane Center. Im Juni 2013 war ein erster Entwurf fertig, mit dem die Transparenzbefürworter zufrieden waren. Diesen ersten Entwurf konnte die Öffentlichkeit drei Monate lang begutachten und kommentieren. Über tausend Kommentare sammelte die EMA in dieser Zeit ein – selten erfahren EU-Behörden solch rege Teilnahme an ihrer Arbeit. Doch was danach passierte, wird für alle Nicht-Insider wohl ein Rätsel bleiben. Die EMA behauptete, sie habe die Kommentare lediglich in den Entwurf mit eingearbeitet, was ja der Sinn der Sache sei. Kritiker sagen, sie sei vor der Indus trie eingeknickt, habe eine 180° Wendung vollzogen und ihre eigenen Pläne verraten. Rätselhaftes Wendemanöver Fakt ist, dass die EMA die Richtlinie zwischen September 2013 und Mai 2014 gründlich überarbeitete. Im Mai, einen Monat bevor sie beschlossen werden sollte, lag der neue Entwurf vor. „Und der war völlig inakzeptabel“, schimpft Peter Gøtzsche. „Nachdem man sich monatelang beraten hat, kann man nicht einfach alles ändern und es den Leuten kurz vor der Entscheidung vorsetzen“, poltert er. Tatsächlich hatte der neue Entwurf mit Offenlegung nicht mehr viel zu tun (LJ berichtete in Heft 06/2014, S. 43). Hauptkritikpunkt war die „Nur-Lese“-Klausel, die jegliches Kopieren und Herunterladen verbot – und damit jegliche sinnvolle Analyse unmöglich gemacht hätte. Das Pipettieren in Mikroplatten war nie einfacher! Platten befüllen mit Multi-Dispense Platten duplizieren und reformatieren Auswechselbare Pipettierköpfe VIAFLO 96 I 384 Handgeführte elektronische Pipette ■ ■ ■ Pipettieren mit 96 und 384 Kanälen so einfach wie mit einer Einkanalpipette. Volle Funktionalität einer elektronischen Pipette: Multi-Dispensieren, serielle Verdünnungen, automatisches Mischen und mehr. Auswechselbare Pipettierköpfe ermöglichen das Dispensieren mit höchster Präzision von 0.5 - 1250 μl. 11/2014 LJ_1114_18_24.indd 23 www.integra-biosciences.com 23 24.10.14 15:40 Hintergrund Vertreter aus Forschung, Gesundheitswesen und der Zivilgesellschaft liefen daraufhin Sturm. „Ein unglaublicher Rückschritt“, ließ sich die Europäische Ombudsfrau in einem Bericht von Spiegel Online zitieren, „EMA rudert zurück“, ätzte das British Medical Journal (BMJ). Es hagelte Briefe, Meldungen und Presseberichte. Was hatte die Behörde geritten? Niemand, der auch nur halbwegs lesen und schreiben kann, dürfte ernsthaft geglaubt haben, dass diese überarbeitete Version etwas mit Transparenz zu tun haben könnte. Was war zwischen September 2013 und Mai 2014 geschehen? Genau weiß das nur die EMA. Aber es kursieren einige interessante Thesen. Eine davon ist, dass die EU-Kommission die EMA ausgebremst hat. Mittel zur Einflussnahme hätte sie genug, schließlich muss sie der Richtlinie formal zustimmen und hat auch einige Sitze im Management Board der EMA – dem Gremium also, das am Ende über die Richtlinie abstimmt. Warum sie das tun sollte? Vielleicht, so die Vermutung, weil die Kommission gerade versucht, die Verhandlungen zum Freihandelsabkommen TTIP mit den USA zum Abschluss zu bringen. Auf amerika- springer-spektrum.de Fernstudium Biologie für Biolaboranten und verwandte Lehrberufe Jetzt Ihr Weg zum Bachelor ! anmelden Sie haben eine Ausbildung zum BTA, MTA, CTA, PTA o.ä. gemacht und möchten einen Schritt weiter kommen, aber ihren Beruf nicht aufgeben? Dann ist unser Fernstudium Biologie mit anschließenden Präsenzphasen sowie Bachelor-Arbeit an der Universität Mainz genau der richtige Weg für Sie! Jetzt Infos anfordern unter www.springer.com/fernstudium-bio A08706 24 LJ_1114_18_24.indd 24 Ihr Code: LAB10-14 nischer Seite wird das Abkommen unter anderem vom United States Trade Representative, USTR, verhandelt. Bei ihm hat sich die mächtige US-Lobbygruppe PhRMA (Pharmaceutical Research and Manufacturers of America) schon Anfang 2013 explizit über die Pläne der EMA beschwert. Wurde der Druck von PhRMA über den TTIP-Verhandlungstisch an die EMA weitergereicht? Viele Köche und verdorbener Brei Als zweiter Hauptverdächtiger gilt der Amerikanische Pharmariese AbbVie. Die Firma hatte gegen die EMA geklagt, weil diese klinische Studiendaten zu ihrem Wirkstoff Adalimumab herausgeben wollte. Im April 2014 verkündete die EMA, dass man sich außergerichtlich geeinigt habe. „Wir wissen, dass die EMA sich dabei darauf eingelassen hat, viele Teile dieser klinischen Studien als Geschäftsgeheimnisse anzuerkennen und zu zensieren“, sagt Ancel la Santos von der Nichtregierungs-Organisation „Health Action International“ (HAI). Drei Wochen nach der Einigung legte die EMA ihre überarbeitete Richtlinie vor. „Und es gab eine große Übereinstimmung zwischen dem, was in dem Vergleich ausgehandelt wurde, und dem, was da plötzlich in der Richtlinie stand“, sagt la Santos. Hatte sich die EMA auf einen Kuhhandel eingelassen, um das lästige Gerichtsverfahren zu beenden? Wie auch immer sie zustande kam: Fest steht, dass die Richtlinie in dieser Form am Ende nicht angenommen wurde. Der öffentliche Aufschrei, so scheint es, hatte gewirkt. Die Entscheidung, die eigentlich am 12. Juni hätte fallen sollen, wurde auf Oktober vertagt, das Papier nochmals überarbeitet. Nun ist die Oktober-Sitzung vorbei und die Richtlinie verabschiedet. “Ein nie dagewesener Grad an Zugänglichkeit“, nennt Guido Rasi, Direktor der EMA, die neue Regelung vollmundig. Stimmt das? Das Wichtigste zuerst: Die absurde „Nur-Lesen“-Regelung ist vom Tisch. Studien können gelesen, kopiert oder heruntergeladen werden. Ansonsten kommt das Papier aber mit einer Menge Haken und Ösen daher. Das fängt schon mit dem Anfangsdatum an. Zwar tritt die Regelung am 1. Januar 2015 in Kraft, alle danach eingereichten Studien sind betroffen. Offengelegt werden sie aber erst, nachdem die EMA ihre Zulassungsentscheidung getroffen hat. Das kann durchaus eineinhalb Jahre dauern, schreibt die Behörde selber in ihren Erläuterungen. Vor 2016 ist daher mit neuen Erkenntnissen kaum zu rechnen. Wer mehr will, als nur lesen, muss einem Nutzervertrag zustimmen und sich anmelden. Und zwar mit allem, was die Melderegister hergeben: Geburtsdatum, Ausweisnummer, Adresse in Europa – unter anderem. Nicht-Europäer müssen sich einen Strohmann in der EU suchen – oder schauen in die Röhre. Dafür gibt es Zugriff auf den gesamten Studienreport, mit Protokollen, Protokoll änderungen und Dokumentation der angewendeten Statistik. Im Idealfall. Denn sollte der Hersteller meinen, dass sich Geschäftsgeheimnisse in der Studie befinden, kann er bei der EMA veranlassen, dass vor der Veröffentlichung zensiert wird. Was gilt als Geschäftsgeheimnis? „Die EMA hat Vorschläge gemacht, welche Studienteile Geschäftsgeheimnisse enthalten könnten – und die sind sehr weitreichend“, sagt Ancel la Santos von HAI. Dazu gehören zum Beispiel Protokolländerungen, Details der statistischen Auswertung oder alternative Endpunkte. „Und die Richtlinie sagt explizit, dass auch andere Teile redigiert werden können“, sagt la Santos. Knackpunkt Geschäftsgeheimnis Im Klartext heißt das: Alles kann redigiert werden. Zwar müssen die Hersteller ihre Wünsche begründen, und das letzte Wort hat die EMA. Aber wenn die Behörde keine Lust hat, sich herumzustreiten, oder Anweisung erhält, dies nicht zu tun, zwingt die neue Richtlinie sie zu nichts. In letzter Konsequenz also ein bedenklich großer Ermessensspielraum. Ganz von der Veröffentlichung ausgeschlossen sind vorerst die individuellen Patientendaten, also die Rohdaten einer klinischen Studie. Sie sollen aber dazukommen, sobald die EMA ein Verfahren entwickelt hat, das die Anonymität der Patienten gewährleistet. Kritische Beobachter bewerten das Ergebnis angesichts dieser Einschränkungen deutlich weniger euphorisch als die EMA selbst. „Ein großer Schritt in die richtige Richtung – wenn auch nur der erste“, sagt Beate Wieseler vom IQWiG. Und auch die Bürgerbeauftragte der Europäischen Union, Emily O‘Reilly, äußert sich zurückhaltend: „Wir begrüßen die Entscheidung der EMA, aber wir werden sehr genau beobachten, wie sie die Richtlinie umsetzt“, schreibt sie. Das wird auch nötig sein. In eineinhalb Jahren soll erneut über das Papier beraten werden. Bis dahin gilt es, wachsam zu bleiben. Miriam Ruhenstroth 11/2014 24.10.14 15:40 Serie Erlebnisse einer TA (87) Karottentreue Auch und vor allem im Labor kennt man das: Flyer mit Angeboten. Aber nicht einfach nur Angebote – nein, da gibt es Super-Sonderangebote, Super-Rabatte, Sonderaktionen, Neu-Kunden-Einstiegsrabatte, langjährige Freundschaftsrabatte und Treueangebote. Sammelkleberaktionen, Suche-und-finde-den-Hasen-Aktion (gab es wirklich!), Neujahrsrabatte und Sommer-(Loch)-Aktionen. Mittlerweile beäuge ich diese Art von Flyern mit einiger Distanz – und beginne nicht sofort, den Hasen zu suchen. Neulich kam ich zu meiner Tasse in den Kaffeeraum zurück und sah direkt daneben einen Flyer, dessen Überschrift sofort meine Aufmerksamkeit auf sich zog: „Genießen Sie ihre Mittagspause bei uns mit sensationellen Neueröffnungsangeboten. Ihr Mensa-Team Süd.“ Hätten die Damen und Herren des Mensa-Teams Süd einen Hasen in ihren Flyer eingebaut, er hätte wohl lässig mit Karotte in der Hand und „Daumen hoch“ am „M“ gelehnt! Meine Gehirnzellen schlugen sogar ohne Koffeinzufuhr Purzelbäume und sortierten sich erst neu, als ich dem beleidigten Ausdruck meiner Tasse nachgab und mir ein Schlückchen Kaffee gönnte. Gesucht – gefunden! „Die Mensa Süd hat wieder geöffnet!“, lautete die Eilmeldung aus meiner Schaltzentrale. Nach mehrmonatigem Umbau hatte ich schon nicht mehr daran geglaubt, dass hinter dem Bauvorhang die Lösung für meine Mensa-Ost-gestressten Geschmacks knospen stecken würde. Aber laut Flyer konnten wir uns ja nun auf „Köstlichkeiten aus aller Welt“ zu Super-Sonder-Spar-Eröffnungspreisen einstellen. Da gab es Sparmenüs, Vor-zwölf-UhrMenüs (für Frühaufsteher), Menüs zum Selbstzusammenstellen, den Studententarif (für Später-Esser?), vegetarische 11/2014 LJ_1114_25_27.indd 25 Vielfalt, laktosefreie Sonderaktionen, Rabatte auf die extra große Portion – und zur Förderung unser aller Gesundheit gleich zu jedem Essen einen Salatteller aus der supergesunden Salatbar. „Kommen Sie doch gleich bei uns vorbei. Bringen Sie den Karottensticker aus diesem Flyer mit und lösen ihn gleich gegen eine kostenlose Gemüsesuppe ein.“ Karottensticker? Nach langjähriger Laborerfahrung habe ich sozusagen ein Diplom im Dinge-aufFlyern-finden! Ich fand schließlich die Karotte gut getarnt zwischen zwei Gurken auf dem Foto der Salatbar. In der nächsten Mittagspause machte ich mich also, bewaffnet mit meiner Karotte, auf zum neuen Glück im Südbereich der Uni. Ich war offenbar nicht die Einzige mit diesem Vorhaben: Eine lange Warteschlange empfing mich und meine Karotte. Allerdings war nicht ganz ersichtlich, ob diese Leute eigentlich den Vor-zwölf-Uhr-Tarif nutzen wollten – und schon eine Weile anstanden, oder ob sie den Studententarif für Später-Esser nutzen wollten – aber nicht genau wussten, wann „spät“ ist. Der Mann hinter mir in der Warteschlange erkundigte sich auch gleich nach dem weiteren Sinn meiner „Ernte“ – und stolz wie Bauer Bolle erklärte ich ihm, dass mich nach Eintausch meiner Karotte ein leckeres Süppchen erwarten würde. Als ich endlich (zum Nachmittags tarif) an der Reihe war und der Dame meine Karotte entgegenstreckte, schüttelte diese jedoch bedauernd den Kopf: „Die Gemüsesuppe ist leider aus, aber ich kann Ihnen stattdessen einen leckeren Karotten-Bananen-Riegel anbieten.“ Verzweiflung stieg in mir hoch. Ich versuchte die Situation zu retten und bot einen Deal an, den leckeren Riegel gegen eine Tasse Kaffee einzutauschen. Die Dame verneinte allerdings. Sie hätten nämlich keinen Kaffee mit Karottenaroma – und der Karotte müsse man ja schließlich doch treu bleiben. Na dann! 25 Was passiert, wenn zu besten Produkten exzellenter Service kommt? ? BioTek Instruments GmbH Infoline +49 7136 968-0 info@biotek.de · www.biotek.de 24.10.14 13:48 SERIE Ansichten eines Profs (88) Uns geht’s gut – wir haben die DFG! Oft habe ich an dieser Stelle schon gesagt, was die DFG mit dem Geld, das an unseren Unis verschwendet wird, alles Gutes hätte tun können. Aber: Ist die DFG überhaupt so supertoll? Gedanken dazu in drei Teilen – Teil 3: Gutachten und Gutachter. Gutachter arbeiten umsonst, für ein Gutachten gibt es keine Bezahlung. Das ist auch okay. Das ist so Usus in der Gemeinschaft der Biowissenschaften, das gehört zu unserer Arbeit. Ein Mediziner, Jurist oder Ingenieur würde nur den Kopf schütteln: Ein Gutachten umsonst? Bei uns ist es eben üblich, damit Elsevier und Wiley mit 30 Prozent Rendite nicht verhungern und die DFG ihr Geld auf exzellente Cluster konzentrieren kann. Aber was ist, wenn unsere Arbeit stetig mehr wird? Wenn wir immer mehr Bürokratie befriedigen müssen, die auf uns abgewälzt wird? Und wenn unser Gehalt alle paar Jahre gekürzt wird? W3 ist deutlich weniger als C4, und C4 war schon deutlich weniger als H4. Und dafür müssen wir deutlich mehr Studenten ausbilden. Gehört nach den Gehaltskürzungen die gesamte Arbeit, die wir umsonst zu machen haben, immer noch schlichtweg dazu? Reicht es, für die Ehre allein viel Zeit in ein Gutachten zu investieren? Reicht es, Axel Brennicke sitzt auf dem Lehrstuhl für Molekulare Botanik der Uni Ulm und bekommt so einiges mit von Wahn und Witz des Lebens und Arbeitens an den Universitäten. Für Laborjournal schreibt er es auf. 26 LJ_1114_25_27.indd 26 (Teil 3) womöglich frühzeitig zu erfahren, was die Das fördert am Ende doch wieder die Konkurrenz machen möchte? Reicht das Lügerei, wie es die Ministerien tun. Gefühl der Macht, über Gedeih und VerSo hatte ich vor ein paar Wochen zu derb eines Antrages zu entscheiden? Will meinem neuesten DFG-Antrag zwei – zuman als Gutachter die Allmacht, über das mindest in den kopierten Teilen – sehr wissenschaftliche Leben und Sterben von positive Gutachten erhalten (natürlich zu Milchschnitte Meyer und Haribo Schulze Recht, finde ich!). Als Resümee jedoch: zu entscheiden? Ohne Bezahlung? Ohne die Ablehnung! Mit der Begründung, dass Anerkennung? die Gutachter einiges bemängelt hätten. Die guten Gutachter können das nicht. Diese haben auch tatsächlich konstrukDiejenigen mit einem Gewissen. tive Vorschläge gemacht, schreiben aber Natürlich sind Sie genauso sauer wie ausdrücklich dazu, dass ihre Hinweise und ich, Sie sind stinkig, wenn die DFG Ihren Empfehlungen nur als solche zu verstehen Vorschlag für Ihr Forschungsprojekt absind: lehnt. Das beste Projekt aller Zeiten – sonst 1. „Questions and mild criticism in this hätten Sie sich ja nicht die Mühe gemacht, review should not be considered negative.“ es aufzuschreiben. Ich hadere und schimp2. „Although I have raised a few (minfe auf die DFG, wenn sie or) points of criticism, I mir schreibt: „Nein, lei- „Leider versteckt die DFG strongly suggest to proder können wir Ihnen vide funding …“ keine Unterstützung ge- ihre chronische ÜberforUnd ein Gutachter ben. In Ihrem Alter las- derung hinter unvollstän- betont noch explizit, sen wir Sie mal liegen, dass der Antrag sehr bedigen Formalien.“ die Jungen müssen jetzt scheiden sei. ran…“ Die Ablehnung „zerNein, das sagt die DFG natürlich nie. bürokratisiert“ schließlich auch, dass die Die DFG diskriminiert nicht nach Alter. Gutachter eine Überschneidung mit einem Formal pensionierte Forscher arbeiten mit beantragten deutsch-französischen Projekt DFG-Unterstützung weiter – sind oftmals kritisch sähen. Keiner der beiden erwähnt noch fit, bekommen aber nichts mehr von jedoch dieses Projekt. Und überhaupt ist der Universität, von Bund und Land. Da am Ende auch dieser „Konkurrenz-Antrag“ sind die Regeln starr. abgelehnt worden. Zwar war eine Methode Die DFG diskriminiert eher positiv: Der tatsächlich ähnlich – aber Thema, Vorgehen Erstantrag einer jungen Forscherin wird und Ziel natürlich ganz anders gelagert. anders (milder?) angesehen als der Antrag Nein, ich kann nicht jammern – die DFG von mir. Fühle ich mich deswegen diskrihat ja auch kaum Geld. Besser, dass junge miniert? Nein! Im Gegenteil – „Gut so!“, Mutige die Kohle bekommen. Dennoch: sage ich. Etwas mehr Ehrlichkeit und Offenheit, vielLeider versteckt aber auch die DFG zuleicht auch ein Ranking statt flacher Allgenehmend ihre chronische Überforderung meinplätze, wären der hohen Investition durch Antragsfluten und stetig eskaliein einen Antrag wie auch der Achtung der renden Geldmangel hinter unvollständiWissenschaftler als Menschen angemesgen Formalien. „Ihr Antrag auf Förderung sener. Missachtung und Egozentrik sind wird abgelehnt, weil Forschungspläne und letztlich Symptome der Bürokratie. Zeitpläne nicht ausführlich genug sind.“ Solche Bürokratie-getriebene MissachIn Ihren Ablehnungsschreiben begründen tung durch die DFG trifft aber nicht nur fehlende Details für die geplanten Experidie Antragsteller, sondern noch viel mehr mente und andere bürokratische Floskeln die Gutachter: Wozu haben die Gutachter die sachliche Ablehnung? Das darf nicht sich denn die Mühe gemacht, mein Projekt sein. zu lesen, darüber nachzudenken, sich eine 11/2014 24.10.14 13:48 Serie verantwortungsbewusste Meinung zu bilForschungsgeldes von dort kommt – nur den und zu formulieren, eine Zusammendamit im Erfolgsfall anschließend die Anfassung zu exzerpieren,...? Wozu, wenn tragstellerin und Wissenschaftlerin verdas Auswahlgremium am Ende doch nicht unglimpft werden kann, im Dienste der reinguckt und der DFG vielmehr in den Industrie zu stehen (siehe LJ 7-8/2014, Brief diktiert, dass die Gutachter keine AhS. 12-15). Und es geht um echten Fortnung hätten? Wozu, wenn zudem die DFG schritt, echte Grundlagenforschung, die dem Gremium dankbar zustimmt, weil ja die Zukunft der nächsten Generationen sowieso kein Geld da sei? sichern und verbessern sollen. Die deren Bin ich sauer auf die Gutachter? Nein Verständnis unserer Welt erweitern soll. – denn wenn ich ehrlich bin, ist etwas Durch den Zwang der Politik, insbedran an ihren Kommentaren, sie haben sondere BMBF und EU, derangiert die irgendwie Recht. Vor allem, weil sie dies Forschung an den Universitäten zur bloals freundliche Hilfestellung und guten ßen Technologieentwicklung. Diese ist Rat sehen. Und dies schließlich auch so aber viel zu kurzfristig, ist vielleicht ein ist. Natürlich ist mein Vorhaben verbessepaar Jahre erfolgreich – aber dann gibt rungsfähig – ist das nicht immer so? es keine neuen Einsichten mehr. Es gibt Will ich wissen, wer die Gutachtekeine Grundlage mehr für irgendwelche rinnen und Gutachter sind? Nein. Es ist Anwendung. Woher sollen die prinzipielbesser, sie bleiben anonym. Wenn ich ein len Erkenntnisse kommen? Wer soll die Gutachten schreibe, will in der Zukunft machen? ich auch nicht, dass nach Die muss die Uni liefern, „Nein. Es ist ein paar Tagen der Kollege Technische Unis (TUs) sind bei mir anruft und mich am besser, die Gutachter nachgeschaltet. Telefon beschimpft, was ich Und dazu kann das Geld bleiben anonym.“ mir dabei gedacht hätte. Ich nur von der DFG kommen. will auch nicht, dass der Kollege, der dann Transparenz – wollen wir das wirkmeinen nächsten Antrag begutachtet, vor lich? Nein, das ist primitiv. Der Philosoph lauter Wut über meine Vorschläge zur VerByung-Chul Han schreibt: „Transparent ist besserung seines Antrages wiederum den nur das Tote“ (Die Zeit, 12.1.2012). Und die meinen herunterputzt – und sich womögDFG lebt, wie auch ich als Begutachteter lich auf eine polemische Ebene, auf perund Begutachter lebe. Der Philosoph sieht sönliche Angriffe herablässt. Das möchte Transparenz als Gleichschaltung. Genau ich dem Kollegen nicht zumuten. Und mir das soll und darf Forschungsförderung ersparen. nicht sein. Es gibt Projekte und VorschläGutachter der DFG müssen anonym ge von unten an die DFG, die nicht so förbleiben. Ebenso wie die Gutachter der derungswürdig sind wie andere. Ob die Zeitschriften. Aber die Gutachter müssen vergleichende literaturwissenschaftliche den Namen des Antragstellers kennen. Nur Analyse der Perzeption der Sprache von dann können Sie HintergrundinformatioBILD oder FAZ in Nord- und Süddeutschnen von den entsprechenden Webseiten land oder die Verbreitung von Leberzirrhoeinholen und mit solch erweitertem Wissen in Maulwürfen in Abhängigkeit von der sen den Antrag und die Antragstellerin Bodenfeuchte ebenso wichtig sind wie die besser beurteilen. Untersuchung von potentiellen Prion-VekSo ist es beispielsweise oft wichtig festtoren für das ß-Amyloid bei Alzheimer – zustellen, ob die junge Antragstellerin tatdas muss die DFG mit ihren Gutachtern sächlich ein eigenes, unabhängiges Projekt entscheiden. Da muss bisweilen manchem durchführt, oder ob sie nur im Auftrag ihAntragsteller (wie auch mir) sein Verständres Chefs zusätzliches Geld in das gesamte nis der Welt zurechtgerückt werden – und Labor holen soll. Wobei das gar nicht pauer kann dazu lernen. schal zu verurteilen ist, da ein Uni-Labor, Der Philosoph weiter: „Transparenz das Forschung machen will, zu 100% auf schafft Vertrauen ab.“ (Na ja, das ist ja diese zusätzlichen Mittel angewiesen ist. gerade Philosophie – das Offensichtliche Auf diese Geldmittel von der DFG. erst einmal zu formulieren und damit klar Dabei geht es oft um Alles. Um Schickzu machen. Und das mit der Transparenz sal, Leben und Arbeiten der antragstellenverkauft dieser Philosoph auch schon eine den Wissenschaftlerin. Und es geht um Weile). noch mehr. Es geht um die Wissenschaft. Wer vertraut, braucht keine TranspaEs geht um die Freiheit der Wissenschaft. renz. Wer misstraut, der will Transparenz. Und es geht um den korrekten Einsatz der Vertraut ruhig der DFG. Steuergelder. Schlaue Unternehmen dürUnd wenn sie sagt, mein Projekt und fen nicht heimlich subventioniert werden, Antrag sind Mist, dann glaube ich ihr. Und indem verlangt wird, dass die Hälfte des leider hat sie ja auch (oft) recht... 11/2014 LJ_1114_25_27.indd 27 27 Gar nichts. Kundenorientierte Dienstleitungen und ein ausgeprägtes Servicenetz stehen Ihnen jederzeit schnell zur Verfügung – damit gar nichts schiefgeht. Garantiert. BioTek Instruments GmbH Infoline +49 7136 968-0 info@biotek.de · www.biotek.de 24.10.14 13:48 Journal-Club Ein 28-köpfiges Forscherteam um Monika Wolf und Achim Weber vom Universitätsspital Zürich sowie Mathias Heikenwalder vom Helmholtz Zentrum München hat T-Zellen als „böse Buben“ bei der Entstehung der nicht-alkoholischen Fettleber (NAFLD) entlarvt. Diese Art der Leberverfettung entsteht vor allem durch übermäßigen Konsum von Fett und Zucker in Kombination mit zu geringer Bewegung. Nach ihren Versuchen mit eigens kreierten Mausmodellen konnte das Team in Cancer Cell (publ. online 13. Okt. 2014) zusammenfassen: Das resultierende metabolische Ungleichgewicht führt dazu, dass spezifische CD8+und NK-T-Zellen aktiviert werden und in die Leber einwandern; die anfänglich resultierende Entzündung fördert wiederum das Voranschreiten der Fettleber, bis diese Spirale sich zu einem chronischen, gewebeschädlichen Entzündungsprozess hochschraubt – der sogenannten nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH); diese Prozesse sind die Grundlage für eine Entartung von Leberzellen, die letztlich zu einem Hepatozellulären Carcinom führen kann. So gesehen also quasi eine erworbene Autoimmunkrankheit. -RN- 28 LJ_1114_28_34.indd 28 DNA-Fischen in Berlin Ex-Pilz mit Harpune Anglerfreuden Wenn Parasiten es sich in ihren Wirtsorganismen bequem machen, entwickeln sie oftmals extreme Merkmale, die in der Regel nicht mal bei ihren freilebenden Verwandten vorkommen. Nicht zuletzt deshalb ist meist nur schwer nachzuvollziehen, wie diese speziellen Anpassungen evolutiongeschichtlich überhaupt entstanden. Molekularbiologische Analysen von Gewebeproben stellen Forscher immer wieder vor das gleiche Problem: Wie fischt man gezielt das Genom eines Krankheitserregers aus dem DNA-Gemisch des Patienten und seiner mikrobiellen Mitbewohner? Der Zufall half, als Kyriakos Tsangaras vom Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtier forschung (IZW) entdeckte, dass die sogenannte Hybridisation-Capture-Technik solche Fragen wunderbar lösen hilft (PLoS ONE 9(10): e109101). Eigentlich wollte Tsangaras bestimmte mitochondriale DNA-Sequenzen aus verschiedenen Nagetieren vergleichen. Dazu setzte er eine rund tausend Basenpaare lange „Köder“-Sequenz zum Einfangen (Capturing) der DNA ein – und fischte damit gleich das komplette Mitochondrien-Genom aus dem „DNA-Teich“. Da Kontrollversuche jedes Mal das gleiche Ergebnis lieferten, blieb am Ende nur die Erklärung, dass es eine Art Kettenreaktion geben muss. Dies war auch plausibel, da die Nager-DNA vor dem „Fischzug“ in einzelsträngige Fragmente verschiedener Länge zerlegt wurde. Nachdem das komplementäre Fragment aus Strang A dann an den „Köder“ gebunden hatte, heftete sich das angrenzende Gegenstück aus Strang B an das überstehende Ende – daran wieder eines von A, dann von B, von A... und so weiter. Warum hat zuvor niemand solche „Kettenfänge“ beobachtet? „Wer nur Tausend Basenpaare sucht, schaut meist nur nach, ob er sie gefunden hat“, erklärt Seniorautor Alex Greenwood. „Alles was außerdem mitkommt, wird meist als Schrott abgetan.“ Microsporidiums „Harpunenmechanismus“ Zusammen mit Kollegen aus Schweden und den USA hat die Gruppe um Dieter Ebert am Departement Umweltwissenschaften der Universität Basel nun ein „Missing Link“ entdeckt, mit dem sich die Evolution einer großen Gruppe extremer Parasiten, der Microsporidien, erklären lässt (PNAS, publ. online 13. Okt. 2014). Microspor idien sind Zooparasiten, die sich mit einem harpunenartigen Infektionsapparat in ihre Wirtszellen förmlich hineinschießen. Sie besitzen die kleinsten bekannten Genome aller Eukaryoten und haben ihre eigenen Mitochondrien zu sogenannten Mitosomen abgespeckt, die sowohl sämtliche DNA wie auch die Fähigkeit der ATP-Bildung verloren haben. Die evolutionsgeschichtliche Abstammung dieser Spezialisten blieb jedoch ein Rätsel. Aufgrund ihrer enorm hohen molekularen Evolutionsraten und der daraus resultierenden großen Abweichungen ihrer Gene von allen anderen bekannten Organismen, lieferten Analysen ihrer Genome bislang kaum nennenswerte Hinweise. Mit der Klassifizierung eines erst kürzlich entdeckten Wasserfloh-Darmparasiten als Microsporidium daphniae brachte das Team um Erstautorin Karen Haag nun neuen Wind in die Angelegenheit. Zwar verfügen die „Daphnia-Extremisten“ über den typischen Infektionsapparat, der als Schlüsselerfindung der Microsporidien gilt – jedoch ähnelt deren Genom auffällig dem gewisser Pilze. Außerdem besitzen sie ein mitochondriales Genom. Damit gleicht M. daphniae weniger den anderen rezenten Microsporidium-Verwandten als vielmehr einem potentiellen gemeinsamen Vorfahren mit den Pilzen. Einige von ihnen haben laut Eberts Szenario dann eine parasitische, intrazelluläre Lebensweise entwickelt – und erst später in den neuen Microsporidien-Linien ihr Genom stark verändert und geschrumpft. Illustr.: Flavijus Piliponis / Fotolia.com Eine zuckerreiche Ernährung gilt als ungesund. In jedem Fall? Vielleicht nicht ganz. Neue Ergebnisse eines deutsch-luxemburgischen Teams um Lenhard Rudolph vom Leibniz-Institut für Altersforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena deuten darauf hin, dass für Zellen gealterter Organismen eher das Gegenteil gilt – und dass dies offenbar mit deren verkürzten Telomeren zusammenhängt. Konkret fanden die Beteiligten, dass Zellen mit altersbedingt verkürzten Telomeren mehr Energie benötigen, um die Funktionen der entsprechenden Gewebe aufrechtzuerhalten. Und tatsächlich: Verfütterten Erstautor Pavlios Missios und Co. Nahrung mit erhöhtem Glukosegehalt an gealterte Mäuse mit verkürzten Telomeren, verlängerten sie gleichsam deren Gesundheitsund Lebensspanne um 20 Prozent im Vergleich zu zuckerarm genährten Artund Altersgenossen (Nature Communications 5, Artikel Nr. 4924) Illustr.: studyblue.com Frisch erforscht Parasitenevolution in Basel „CapFlank“ nannten die Berliner jetzt diesen Kettenreaktions-„Beifang“-Prozess, der nun eine Reihe neuer Möglichkeiten eröffnet. „Wir können kurze konservierte Gensequenzen nutzen, um das Genom variabler Pathogene, etwa von Influenzaviren, zu entschlüsseln – oder auch von ganz neuen Erregern“, erklärt Greenwood. Klar, dass auch sein eigenes Team dies konkret testen wird. Ziel für die ersten Fischzüge: bekannte Tierpathogene, wie etwa das Elefanten-Herpes-Virus. -RN- (adapt. v. Pressmitteilungen) 11/2014 24.10.14 15:08 JOURNAL-CLUB Sie brauchen dringend Pipettenspitzen? Schöne Biologie RNA für Frauen Manche Dinge können Männer einfach besser – manch andere dagegen nicht. Die reinen Fakten lassen daran oftmals keinen Zweifel. Fragen Sie etwa mal den Betreiber einer Seidenspinnerfarm. Der wird Ihnen klar sagen: „Sicher, sowohl männliche wie auch weibliche Larven wickeln sich zur Verpuppung in einen Seidenkokon. Doch nur das Männchen produziert dazu die hochedlen, langen Seidenfäden.“ Dreimal darf man nun raten, welches wohl das höchste Begehr eines kommerziellen Seidenspinner (Bombyx mori)-Züchters sein dürfte. Richtig – dass aus ihren Bombyx-Eiern weitgehend Männchen schlüpfen. Die Natur tut ihnen diesen Gefallen natürlich nicht. Der ein oder andere Forscher dagegen wurde hellhörig – und sagte sich: „Okay, warum schauen wir uns die Sache nicht mal an.“ Und schon bei der Eingangsfrage „Was macht den Bombyx-Mann überhaupt zum Mann“ wurde die Sache schnell interessant... Bekannt war bereits, dass es mit den Spinnern wie bei Vögeln und Reptilien läuft (also anders herum als bei uns): Männchen haben zwei Z-Chromosomen, Weibchen dagegen ein Z und ein W. Und wie bei vielen anderen dieser Organismen auch ist das W-Chromosom dominant – das heißt, die Anwesenheit eines W-Chromosoms reicht aus, um aus dem Bombyx-Embryo ein Weibchen zu machen. Damit schien auch weiterhin klar: Irgendwo auf dem W-Chromosom sitzt ein Masterregulator-Gen, dessen Produkt die ganze Entwicklungskaskade zum weiblichen Schmetterling anwirft. Genau wie bei anderen Tieren mit analogem Geschlechts-bestimmendem System. Und mit den heutigen High-End-Methoden müsste man das potentielle „Bombyx-Frauenmachergen“ doch im Nu aufspüren können... 11/2014 LJ_1114_28_34.indd 29 Weit gefehlt. Japanische Forscher drehten das Bombyx-W-Chromosom durch alle möglichen molekularbiologischen Mühlen – und fanden nichts. Mehr noch, sie fanden überhaupt keine Protein-kodierenden Gene darauf. Stattdessen entpuppte sich das Bombyx-W-Chromosom als übersät mit Transposon-Sequenzen. Die einzigen transkribierten W-Sequenzen, die die Japaner fanden, kodierten für sogenannte PIWI-interacting RNAs (piRNAs). Diese 2006 entdeckten RNAs kannte man bis dahin nur aus Keimzellen, wo sie deren Entwicklung durch Bindung an die PIWI-Proteine maßgeblich mitsteuern. Am Ende blieb also nichts anderes übrig, als sich dem Gedanken zu stellen, dass womöglich eine RNA statt eines Transkriptionsfaktors die Bombyx-Frau zur Frau macht. Und so sollte es sich tatsächlich herausstellen: Eine Gruppe aus Tokio publizierte mit dem Bombyx-Mechanismus das erste RNA-gesteuerte Geschlechtsbestimmungssystem überhaupt (Nature 509: 633-6). Demnach produziert Bombyx aus einem W-kodierten piRNA-Vorläufer eine RNA namens Fem. Fem legt seinerseits die mRNA des Z-kodierten Gens Masculinizer (Masc) still, woraufhin sich das Spleißmuster des Gens B. mori doublesex (Bmdsx) komplett zur weiblichen Isoform verschiebt. Ohne Fem-Blockade sorgt Masc für die Herstellung der männlichen Bmdsx-Isoform. Bmdsx fungiert somit als tatsächlicher exekutiver Schalter zwischen den Geschlechtern. Kritisch ist dabei vor allem, welche der beiden Isoformen im Zeitfenster 18 bis 21 Stunden nach der Eiablage im Bombyx-Embryo dominiert. Womit wiederum klar wäre, was die Seiden-Hersteller sich nun wünschen: Einen Fem-Hemmstoff, den sie den Embryos vorher verabreichen können. RALF NEUMANN Wir liefern sie von heute auf morgen ... und weitere 24 999 Artikel. 0800/5699 000 gebührenfrei www.carlroth.de mit Neuheiten & Sonderangeboten Laborbedarf - Life Science - Chemikalien Carl Roth GmbH + Co. 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Durch die Interaktion des Shiga-Lektins mit dem Glykosphingolipidrezeptor Globotriaosylceramid (Gb3) eukaryotischer Zellen werden Gb3 und andere Sphingolipide vermehrt an die Kontaktstelle rekrutiert, so dass sich die Membran schließlich krümmt und eine Einstülpung bildet. Dass allein die Interaktion zwischen Lektin und dem Rezeptor diesen Einstülp-Effekt verursacht, war eine kleine Sensation. Bis dahin ging man nämlich davon aus, dass Pathogen-gesteuerte Membraneinstülpungen vor allem durch Manipulation der Zytoskelettkomponente Aktin in der Wirtszelle ausgelöst würden. Begeistert von diesen Erkenntnissen holten sich der Zellbiologe Römer und sein Kollege Thorsten 30 LJ_1114_28_34.indd 30 Eierhoff Unterstützung von den Biophysikern Christian Fleck und Björn Bastian. Zusammen wollten sie jetzt ein klinisch relevantes, pathogenes Bakterium untersuchen – und entschieden sich schließlich für Pseudomonas aeruginosa. Die gramnegativen Bakterien, die man vorwiegend in feuchten Milieus wie Duschen und Leitungswasser findet, können sowohl die Lunge als auch den Darmtrakt und die Haut befallen. Überdies ist P. aeruginosa resistent gegenüber vielen Desinfektionsmitteln und daher ein bekannter Krankenhauskeim. In seiner äußeren Membran trägt er das Lektin LecA, dem als Funktionen bisher nur Adhäsion und Biofilm-Bildung zugeschrieben wurden. Allerdings steht es auch als ein entscheidender Aeruginosa-Virulenzfaktor unter Verdacht. Und genau deshalb wollten die Freiburger untersuchen, ob – und wenn ja wie – sich die Interaktion von prokaryotischem LecA mit eukaryotischem Gb3-Rezeptor auf die Aufnahme des Bakteriums in die Zelle auswirkt. Foto: AG Römer Freiburg – Bakterielle Wirtszellen-Invasion Pseudomonas dringt in ein Giant Uni lamellar Vesicle ein (3D-Computergrafik) Doch wie untersucht man die Funktion eines bestimmten Proteins, ohne eine ganze Kaskade an Folgereaktionen auszulösen? „Wir wollten minimale Modelle schaffen, die es uns erlauben, die beobachteten Effekte zuverlässig einer ganz bestimmten Interaktion zuzuschreiben“, war Römer sich des Problems bewusst. Deswegen verwendete sein Team für diese Studie synthetische „Giant Unilamellar Vesicles“ (GUVs) – künstlich hergestellte Bläschen aus Phospholipiden, Glykosphingolipiden und Cholesterin, die die Zusammensetzung der Plasmamembran einer eukaryotischen Zelle simulieren. Um diese Vesikel auch im Mikroskop sichtbar zu machen, markierten sie eine ihrer Komponenten mit dem fluoreszierenden Protein Texas-Red. Binden bis zur Umhüllung Um auch die LecA-exprimierenden Bakterien besser beobachten zu können, setzten die Freiburger einen P. aeruginosa-Stamm ein, der das Green Fluorescent Protein (GFP) exprimiert. Das Ergebnis der Beobachtungen war verblüffend: LecA scheint als Ligand der Gb3-Rezeptoren diese aktiv zu reorganisieren. Als Konsequenz häuften sich Gb3-Glykosphingolipide nach Kontaktbildung mit LecA in Mikrodomänen an. Diese Mikrodomänen waren im Mikroskop als deutliche Verdichtungen des roten Fluoreszensignals in der Membran zu sehen. Die Verdichtung des Rezeptors in der Kontaktzone mit dem Pathogen führt wiederum dazu, dass besonders viele LecA-Gb3-Bindungen geknüpft werden können. Dadurch werden Vesikel- und Bakterienmembran immer näher aneinander gebunden, bis es zur Umhüllung des Angreifers mit der Wirtsmembran kommt. „Invasions-Forscher“: Thorsten Eierhoff, Björn Bastian, Winfried Römer (v.l.n.r.) 11/2014 24.10.14 15:08 Die Autoren bezeichnen diesen Mechanismus als einen „Lipid-Reißverschluss“ („lipid zipper“). Gesteuert wird dieser Prozess von der Adhäsionsenergie zwischen Ligand und Rezeptor, die letztlich zur Deformation der Plasmamembran führt. Zusätzlich tragen sowohl die Plastizität der Membran als auch die Entropiezunahme durch die Dynamik der Lipide zu einer negativen Energiebilanz bei. In weiteren Kontrollen konnte Erstautor Thorsten Eierhoff et al. zudem zeigen, dass außer LecA und Gb3 auch Cholesterin essentiell für diesen Vorgang ist. Denn Experimente mit Vesikeln, die ohne Cholesterin rekonstituiert wurden, lieferten eine deutlich geringere Menge an eingehüllten Bakterien (PNAS 111 (35): 12895-900) Und wie läuft‘s in der Lunge? Zusätzlich zu den synthetischen Liposomen wollten die Wissenschaftler aber auch die Invasivität von P. aeruginosa in menschliche Lungenephitelzellen testen – eines von vielen Zielgeweben des Pathogens. Hierzu kultivierten Eierhoff und Co. die Epithelzellen in Petrischalen. Um die Plasmamembran darzustellen, bestückten sie diese mit dem Membran-Anker Glycosylphosphatidylinositol, der mit dem rotfluoreszierenden Protein mCherry versehen war. Daraufhin inkubierten sie die Zellen mit den grünfluoreszierenden Bakterien und mikroskopierten sie. Auch in diesem Szenario konnte Eierhoff deutliche Einstülpungen der Bakterien in die Wirtsmembran beobachten. Umgekehrt waren diese Invaginationen mit einem LecA-Knockout-Stamm um mehr als 60 %reduziert. Ebenso drückte eine Drosselung der Gb3-Rezeptoren in der Plasmamembran das Eindringen der Bakterien in die Lungenepithelzellen um mehr als 70 % herunter. Ohne Aktin geht‘s auch... fast Die Bedeutung der LecA-Gb3-Interaktion für die Invasivität eines Pathogens wurde nochmals bestätigt, als die Freiburger einen nicht-invasiven E. coli-Stamm mit einem LecA-exprimierenden Plasmid ausrüsteten. Ohne LecA band E. coli gut an die Zellen, penetrierte diese jedoch kaum. Nach der Induktion der Lektin-Expression hingegen war die Adhäsionsfähigkeit der Bakterien auf ein Minimum reduziert, während die Invasivität um 80% zunahm. Doch welche Rolle spielt Aktin bei der Invasion? Seit Jahren wurde die Zytoskelett-Komponente als einer der Hauptan11/2014 LJ_1114_28_34.indd 31 Foto: © Lonely - Fotolia.com griffspunkte von pathogenen Erregern gehandelt. Bakterien der Gattung Salmonella sind etwa dafür bekannt, Aktin-bindende Proteine in das Darmepithel zu injizieren und dadurch eine gerichtete Aktinpolymerisation auszulösen. Auf diese Weise wickelt sich die Epithel-Plasmamembran aktiv um das Bakterium und nimmt es ins Zellinnere auf. Die ersten Versuche mit den synthetischen Vesikeln hatten bereits gezeigt, dass der LecA-Gb3-gesteuerte „Lipid Zipper“ auch ohne Aktin funktioniert. Weitere Experimente der Freiburger mit den Lungenepithelzellen bestätigten, dass Initiation und Einstülpung des Bakteriums Aktin-unabhängig erfolgen. Allerdings wickelt dieser Prozess das Bakterium nur zu etwa 95% ein. Folglich reicht der LecA-initiierte Mechanismus nicht aus, um ein abgeschlossenes Vesikel vollständig in das Zellinnere des Wirts abzuschnüren. Die Forscher vermuten daher, dass zumindest für diesen Vorgang wiederum das Zytoskelett eine Rolle spielen muss. 4t Matthes + Traut · Darmstadt Journal-Club MYCO… Was? Lektin blockiert, Invasion gestoppt Klar, dass diese Erkenntnisse nun neue Hoffnung bei der Bekämpfung von bakteriellen Infektionskrankheiten weckt. Und auch hier machten die Freiburger bereits einige Fortschritte: In Kooperation mit einer Gruppe von Chemikern aus Genf haben Thorsten Eierhoff und Winfried Römer unlängst zu der Entwicklung eines synthetischen LecA-Liganden beigetragen. Dabei handelt es sich um einen modifizierten Zucker, ein Galactosid-Derivat, das mit hoher Affinität an das bakterielle LecA bindet. Um zu testen, ob dieser Ligand den Kontakt zwischen LecA und Gb3 tatsächlich stören kann, verwendete das Team wiederum P. aeruginosa und Lungenepithelzellen. Zuerst inkubierten sie die Bakterien mit dem LecA-Liganden und anschließend mit den Wirtszellen. Und tatsächlich: Die „LecA-Blockade“ reduzierte die Bakterien-Invasion im Vergleich zu unbehandelten Artgenossen um mehr als 90% (Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 53(34): 8885-9). Somit hat dieses Zucker-Derivat durchaus das Potenzial, als Antiinfektivum gegen LecA-exprimierende, invasive Bakterien eingesetzt zu werden. Doch Thorsten Eierhoff und Winfried Römer schauen schon nach neuen Ufern: Sie untersuchen inzwischen weitere invasive Pathogene – natürlich um möglicherweise ähnliche Glykosphingolipid-abhängige Invasionsprozesse aufzuspüren. Mycoplasma-Kontamination in Zellkulturen erkennen und bekämpfen Ekaterina Eimer 31 www.applichem.com • www.panreac.com 24.10.14 15:08 Journal-Club Potsdam – Molekulare Kontrolle der Blattform Menge macht’s Viel RCO-Expression macht gelappte Blätter Blätter kommen in vielerlei Gestalt daher. Was bestimmt, welche Form sie annehmen, untersucht die Gruppe von Michael Lenhard an der Universität Potsdam. Foto: AG Lenhard Blätter sind grüne Formwunder. Es gibt ganzrandige, gezähnte, gewimperte, gekerbte, gelappte und gesägte Blätter; sie können gefiedert oder gefingert sein, herz-, schild-, pfeil-, zungen- oder sonst-wie-förmig. Arabidopsis thaliana etwa hat glattrandig einfache Blätter, eine Rosskastanie fingerförmig gefiederte. Warum gibt es so eine Fülle von Blattformen, und was steuert deren Entwicklung? Für das erste Problem – „Warum ...“ – hat Michael Lenhard, Leiter der AG Genetik an der Universität Potsdam, auch keine Lösung. Auf die zweite Frage – „Was steuert ...“ – konnte er jedoch eine Antwort finden. Zumindest für zwei nah miteinander verwandte Arten des Hirtentäschelkrauts, nämlich Capsella rubella und Capsella grandiflora. Und wie so oft bahnte sich auch diese Erkenntnis ihren Weg durch den Zufall. Denn eigentlich beschäftigt sich der 41-jährige Biologe dank Unterstützung durch einen ERC Starting Grant mit der Frage, welche molekularen Mechanismen den Übergang von Bestäubung durch Insekten (C. grandiflora) zur Selbstung (C. rubella) begleiten. Diese verschiedenen Arten der Befruchtung spiegeln sich auch in der Morphologie der Blüten wieder: C. grandiflora hat große, weiße Blüten, deren Duft Insekten zur Bestäubung anlockt; C. rubella hat dieses mühselige Geschäft aufgegeben, befruchtet sich selber – und benötigt daher auch weder auffällige Blüten noch Duftstoffe. Starker Locus Zur Identifikation der für diese Entwicklung nötigen molekularen Veränderungen kreuzte Lenhard in Kooperation mit Barbara Neuffer von der Uni Osnabrück die beiden Arten. (Puristen würden jetzt sagen, dass man sie dann streng genommen nicht als verschiedene Arten bezeichnen könne, da diese sich ja gerade dadurch abgrenzen, dass man sie nicht miteinander kreuzen kann – aber das ist ein anderes Thema.) Aus dieser Kreuzung jedenfalls entstand eine Population, die wie erwartet für die Blütengröße segregierte – aber auch für die Blattform. Obwohl C. rubella deutlich tiefer gebuchtete Blätter hat als C. grandiflora, hat der eher einfache Vererbungsgang die Forscher überrascht. Also beschlossen die Potsdamer, diesen glücklichen Zufall zu Foto: Adrien Sicard Die nutzen und beschränkten ihre Studien nicht nur auf die für die Blütengröße mitverantwortlichen Loci, sondern suchten auch nach jenen, die die Blattform mitbestimmen. Am Ende sollten sie mit letzterem schneller Erfolge verbuchen. Lenhard: „Wir fanden einen Quantitative Trait Locus, kurz QTL, der für rund 30% der Blattformvarianz verantwortlich ist. Das klingt vielleicht nach wenig. Tatsächlich aber bedeutet dieser Wert ziemlich viel, vergleicht man ihn etwa mit den bekannten QTLs für Blütengröße. Die liegen alle um die 10-15%.“ Vom QTL zum letztlich verantwortlichen Gen zu gelangen, ist jedoch nicht immer einfach. Erst recht nicht, wenn wie hier die miteinander gekreuzten Pflanzen Wildarten sind – also zahllose Polymorphismen existieren, von denen nur sehr wenige mit dem QTL in Verbindung stehen. Folglich kreuzte, phänotypisierte und selektierte vor allem Adrien Sicard, Postdoc in Lenhards Labor und Erstautor des resultierenden Papers (Current Biology 24(18): 1880-6), viele, viele Monate lang – bis am Ende Linien vorlagen, in denen, abgesehen von der Region des für die Blattform verantwortlichen QTLs, fast das gesamte restliche Genom von einem Elter stammte. Auf diese Weise dampfte Sicard die interessante Genomregion letztlich auf 110 kB ein. Darin befanden sich immer noch rund zwanzig Offene Leseraster (ORFs), darunter drei mit Homeodomänen. Da die Homeoboxgene allgemein für ihren zentralen Einfluss auf Entwicklungsvorgänge bekannt sind, inspizierten die Potsdamer diese drei Gene umgehend genauer. Eines davon war bereits bekannt: das Gen LMI1. Dieses ist in die Kontrolle des Blühzeitpunkts bei A. Nicht nur Blatt-, auch Blütenexperten: Michael Lenhard (hintere Reihe, 4.v.l.) und Co. 32 LJ_1114_28_34.indd 32 11/2014 24.10.14 15:08 Foto: Adrien Sicard Journal-Club thaliana verwickelt, und auch ein kleiner Effekt auf die Form des Blattrandes wurde beschrieben. Die anderen beiden Gene RCO-A und RCO-B hatte man damals noch nicht mit Blattmorphologie in Zusammenhang gebracht. Die Sequenzunterschiede in den homologen Genen der beiden Hirtentäschelkraut-Spezies waren jedoch bescheiden: ein paar Insertionen, dazu ein paar SNPs, von denen nur wenige zu Unterschieden in der Aminosäursequenz führten... Nicht sehr spannend. Dafür fanden die Forscher allerdings deutliche Unterschiede in der Expressionsstärke der elterlichen Allele von RCO-A. Das Grandiflora-Allel aus der Pflanze mit weniger stark gelappten Blättern wird deutlich schwächer exprimiert als das Rubella-Allel der Pflanze mit den gelappten Blättern. Ist also eine schwächere Transkription die Ursache für die glattere Blattform? „Den funktionalen Nachweis konnte nur eine Transformation bringen“, sagt Lenhard. Also testeten sie beide Allele in verschiedenen Capsella-Linien und in Arabidopsis thaliana. Und tatsächlich: Wo Arabidopsis für gewöhnlich ziemlich glatte Blattränder hat, machte das Rubella-Allel daraus deutlich gelappte Blätter. Wobei der Phänotyp hauptsächlich, wenn nicht gar ausschließlich von RCO-A bestimmt wird. Funktions test geglückt! Generationenprobleme Weniger Glück hatten die Potsdamer allerdings mit ihrem Zeitmanagement. Die Bestimmung des Phänotyps der Kartierungspflanzen, den man wegen seiner Varianz meist auch in der nächsten Generation noch nachprüfen muss, dauerte eine ganze Weile – ebenso wie die Transformation von Capsella. Und so kam ihnen die Konkurrenz zuvor: Im Januar berichteten Daniela Vlad (Universität Oxford) samt Kollegen aus der Arbeitsgruppe von Miltos Tsiantis vom MPI für Züchtungsforschung in Köln, dass sie eine Blattrand-Mutante des Behaarten Schaumkrauts (Cardamine hirsuta) gefunden und das hierfür verantwortliche Gen identifiziert hatten: Reduced Complexity (RCO). Dieses Gen war im Stammbaum der Kreuzblütler zwischen dem evolutionär älteren Steintäschel Aethionema arabicum sowie andererseits dem Schaumkraut Cardamine hirsuta und der Felsen-Schaumkresse Arabidopsis lyrata verdoppelt worden, im weiteren Verlauf jedoch in A. thaliana wieder verloren gegangen. Daher sind die Blätter des Steintäschel glattrandig, die des Schaumkrauts und der Felsenschaumkresse dagegen gelappt – während die Ackerschmalwand A. thaliana wiederum glatt11/2014 LJ_1114_28_34.indd 33 randige Blätter hat. Die Genetik wie auch die Expressionsdaten der Potsdamer und ihrer Kölner Kollegen zeigen eindeutig: Der glattrandige RCO-Phänotyp resultiert aus dem Verlust oder zumindest der Reduktion der RCO-Genfunktion. Schade für die Potsdamer. Lenhard: „Klar, wenn man nach einigen Jahren Arbeit dann wenige Wochen zu spät kommt, ist das schon sehr ärgerlich. Aber so ist halt die Wissenschaft.“ Immerhin konnten sie zu den Kölner Evo-Devo-Daten hinzufügen, dass das Rubella-Allel, welches die tiefere Lappung verursacht, vermutlich neu entstanden ist. Dies geht aus der Resequenzierung von knapp 200 Individuen hervor, die der Populationsgenetiker und Co-Autor Stephen Wright von der Universität Toronto vorgenommen hatte. Temperaturschalter Und zu ihrem Glück fanden die Potsdamer doch noch einen weiteren, sehr interessanten Aspekt. „Wir haben entdeckt, dass RCO ein Gen ist, das zwischen Morphologie und Temperatur vermittelt“, so Lenhard. Die Blattform ist vor allem in C. grandiflora sehr von der Außentemperatur abhängig. Eine Steigerung der Außentemperatur von 16 auf 22° C bewirkt bei beiden Allelen eine Senkung der RCO-Expression – wobei das Grandiflora-Allel deutlich stärker reagiert. Bei 16° C ist es sehr aktiv, bei 22° C fast völlig still. Das Rubella-Allel lässt sich dagegen nicht so sehr von der Temperatur beeinflussen. „Wenn wir C. grandiflora bei niedrigen und C. rubella bei hohen Temperaturen kultivieren, bilden sie ähnliche, nämlich schwach gelappte Blätter“, sagt Lenhard. „Obwohl also die Allele unterschiedliche Proteine bilden, ist die Lappung ähnlich. Was unsere Expressionsdaten bestätigt, dass der Phänotyp eher durch die Expressionsstärke als durch die Proteinsequenz selbst beeinflusst wird. Welche von den SNPs oder Insertionen für den Expressionsunterschied kausal sein könnten, wissen wir allerdings noch nicht. Daher wollen wir jetzt Varianten des Promotors herstellen und auf resultierende Effekte testen.“ Kleine Änderung, große Wirkung Wieder einmal dokumentieren die Arbeiten über den Blatt-Phänotyp von Lenhard und Co., dass kleine Veränderungen in der DNA-Sequenz die Basis großer morphologischer Diversität sein können. Weiter ungelöst bleibt aber die Kernfrage: Warum gibt es ganzrandige, gezähnte, gewimperte, gekerbte, gelappte, gesägte,... Blätter? Eliminate the hassle and expense of spin columns 100% sample recovery – no loss of PCR products regardless of the fragment size Superior accuracy – one tube, one pipetting step High-throughput format available – ideal for automated platforms Take the Challenge Get your FREE ExoSAP-IT startup pack at: usb.affymetrix.com/challenge Karin Hollricher 33 © 2014 Affymetrix Inc. All rights reserved. 24.10.14 15:08 Der ägyptische Buchstabe „Twisted Flax“ (r.) gab der neuen Ribozymklasse ihren Namen Journal-Club fik: Gra n ell C or v. Uni Stichwort des Monats Twister-Ribozyme Es war einmal in einem Land vor unserer Zeit... da waberte etwas vor sich hin, das irgendwo zwischen toter Materie und Leben stand. DNA und Proteine gab es noch nicht, stattdessen übernahm die RNA alle wichtigen Aufgaben: Sie fungierte als Informationsspeicher und stellte gleichzeitig die notwendigen Katalysatoren zur Verfügung. Als Francis Crick et al. in den 1960er Jahren ihre Idee einer „RNA-Welt“ als Ursprung heutiger biochemischer Prozesse vorschlugen, dürften noch viele Fachkollegen gelächelt haben. In den 80er Jahren entdeckten dann Thomas Cech und Sidney Altman RNA-Moleküle, die sich selbst spleißen und damit Introns beseitigen konnten – ganz ohne Zutun von Proteinen. So weit hergeholt schien sie plötzlich nicht mehr, die „RNA-Welt“-Hypothese. Seither wurden tausende RNAs mit katalytischer Aktivität entdeckt. Um sie von den proteinbasierten Enzymen zu unterscheiden, setzte sich bekanntlich die Bezeichnung „Ribozym“ durch. Virtuelle RNA-Jagd 2010 machten sich Forscher um Ronald Breaker an der Yale University in New Haven erneut auf die Jagd nach bislang unentdeckten Ribozymen – und das ganz ohne Pipetten und Eppis. Stattdessen entwarfen Sie einen BLAST-basierten Algorithmus, der Sequenzdatenbanken durchforstet und ein Software-Tool namens CMfinder nutzt. Diese Methode berücksichtigt neben der reinen Sequenz auch die daraus vorhergesagten Sekundärstrukturen – und die sind für die katalytische Aktivität der Ribozyme von großer Bedeutung. Breaker und Co. suchten also RNA-Motive, deren Sekundärstrukturen derjenigen bekannter Ribozyme ähneln. 104 Treffer verbuchte das Team am Ende (Genome Biol. 11:R31). Darunter waren auch Strukturen, die an eine ägyptische Hieroglyphe namens „Twisted Flax“ (siehe Abbildung oben) erinnern und sich keiner bekannten Ribozymklasse zuordnen ließen. Breaker und Kollegen tauften 34 LJ_1114_28_34.indd 34 ihre Neuentdeckungen daher auf den Namen „Twister-Ribozyme“ und stellten sie dieses Jahr in einem separaten Paper vor (Nat. Chem. Biol. 10(1):56-60). Immerhin ähnelte ihre Struktur aber den Hammerhead-Ribozymen, die sich an einer definierten Stelle selbst zerschneiden können. Die Autoren vermuteten daher, dass auch die Twister-Klasse diese Fähigkeit besitzt. Um dies zu überprüfen, nahmen die Forscher dann doch die Pipette in die Hand und synthetisierten ihre Entdeckung in vitro. Wie erwartet, wurden die Sequenzen während der Transkription im Reagenzglas zerschnitten. Tauschten sie hingegen konservierte Basen aus, entstanden ungeschnittene RNA-Moleküle in voller Länge; die enzymatische Aktivität steht also tatsächlich mit der RNA-Sequenz in Zusammenhang. Den Beweis brachten schließlich zwei verschiedene Konstrukte – eines enthielt nur die enzymatische Domäne, das andere lediglich den Substratteil der Gesamt-RNA. Transkribierten die Forscher allein die Substrat-RNA, passierte nichts. Nur wenn auch die Enzymdomäne in der Lösung schwamm, wurde das Substrat gespalten – und zwar an derselben Position wie bei Transkription des vollständigen Twister-Ribozyms. Auch in echten Zellen aktiv Somit konnten die Autoren bestätigen, dass die theoretisch vorhergesagte Aktivität tatsächlich mit der chemischen Realität übereinstimmt. Doch spielt diese Funktion auch im lebenden Organismus eine Rolle? Diese Frage mussten Wespen der Gattung Nasonia beantworten, in denen Twister-Ribozym-Sequenzen entdeckt worden waren. Die Forscher isolierten RNA aus adulten Tieren, um sie dann in DNA umzuschreiben und zu analysieren. Nun versuchten sie, mit Forward- und Reverse-Primern vier der Twister-Ribozym-Kopien mittels PCR zu amplifizieren. Flankierten beide Primer die gesamte Ribozym-Sequenz, so lieferten drei der vier Moleküle kein PCR-Produkt – wie zu erwarten, wenn das RNA-Molekül sofort nach der Transkription zerschnitten wurde. Die PCRs gelangen hingegen immer, wenn die Primer lediglich einen kürzeren Abschnitt 3’ der Schnittstelle abdeckten. Offenbar schneiden also auch in mehrzelligen Eukaryoten zumindest einige Twister-Ribozyme sich selbst zurecht. Dass für eines der Twister-Transkripte auch komplette PCR-Kopien auftauchten, erklären die Autoren mit einer möglichen längeren Halbwertszeit des entsprechenden RNA-Moleküls. Viele und überall Inzwischen sind insgesamt etwa 2.700 Twister-Ribozyme bekannt. Sie sind in Bakterien, Pflanzen und Pilzen sowie in Insekten, Fischen und Würmern nachgewiesen. Kristallstrukturen zu diesen Molekülen liegen vor, und auch die chemischen Abläufe beim Kontakt zwischen katalytischer Domäne und dem zu spaltenden Abschnitt haben Forscher unter die Lupe genommen (PNAS 111(36): 13028-33). Chemisch und physikalisch sind katalytisch aktive RNA-Moleküle wie die Twister-Ribozyme also gut zu untersuchen. Andere sich selbst zurechtschneidende („self-cleaving“) Ribozyme sind in Abhängigkeit bestimmter Metabolite aktiv und können so über die Beteiligung an negativen Feedback-Loops die Expression gewisser Gene mitregulieren. Über die biologische Relevanz der Twister-Ribozyme kann man jedoch bislang nur spekulieren. Dass sie keine Funktion in der Zelle haben und stattdessen nur egoistischer Junk sein sollen, erscheint jedoch unwahrscheinlich. Gerade weil Twister-Ribozyme quer durch die Organismenreiche verbreitet und konserviert sind, zudem nachweislich in lebenden Zellen transkribiert werden und katalytisch aktiv sind, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie irgendwelche sinnvollen Aufgaben erfüllen. Gut möglich also, dass noch großes „Forscherruhm-Potential“ in den Twister-Ribozymen schlummert. Mario Rembold 11/2014 24.10.14 15:08 RÄTSEL Preisrätsel: Kennen Sie den? Der fahnenflüchtige Studienabbrecher Ihre letzte schriftliche Botschaft ist datiert auf den 3. April 1848. Wenig später brechen die Entdeckungsreisenden am westlichsten Außenposten der britischen Kolonie auf, im Gepäck „Mehl, Tee, Salz, Gewehre, Munition und ein Gemeinschaftszelt“ – und werden nie mehr gesehen. Zwei Monate zuvor hatte sich die bunte Truppe, bestehend aus zwei Ureinwohnern, fünf Teilnehmern europäischer Herkunft sowie sieben Pferden, zwanzig Mauleseln und fünfzig Rindern, von der Ostküste aus ins Landesinnere aufgemacht. Ihr Ziel: eine gangbare Route quer durch den fünften Kontinent zu finden – ein riskantes Unterfangen von mindestens fünftausend Kilometern quer durch unbekanntes Ödland. In den folgenden hundert Jahren versuchte man immer wieder, ihren Verbleib aufzuklären. Doch außer Felszeichnungen von Ureinwohnern, die angeblich die Verschollenen zei- gen, in Bäume geschnitzte Initialen und einer Messingplakette mit dem eingravierten Namen des Expeditionsleiters: nichts. Er war Preuße, geboren kurz nach der Völkerschlacht bei Leipzig, studierte in Berlin und Göttingen Philosophie, Religionsgeschichte und Naturwissenschaften, und siedelte ohne Abschluss nach England über. Ein Jahr später weigerte er sich, zum Ableisten seines Wehrdienstes in die Heimat zurückzukehren. Stattdessen besorgte er sich einen britischen Pass, galt damit als Deserteur, und buchte 1841 nach ausgedehnten Europareisen eine Schiffspassage nach Australien. Ein unerforschter Kontinent wartete. Ans andere Ende der Welt Talente besaß er genug. Etwa dafür, seinen Freunden Geld aus der Tasche zu ziehen: Seinen Lebensunterhalt als Student und auch die Reise nach Übersee finanzierte ein ehemaliger Kommilitone. Oder für Sprachen; gleich sechs beherrschte er. Mit 31 Jahren brach der „am besten ausgebildete australische Naturforscher des 19. Jahrhunderts“ zu seiner ersten, durch Spenden gedeckten Forschungsreise auf. Trotz miserabler Ausrüstung, internen Zwistigkeiten und mangelnder Expeditionserfahrung erreichte der Trupp, um ein Mitglied dezimiert, nach 13 Monaten und 4.800 Kilometern quer durch die Wildnis das Ziel. Die Heimkehrenden wurden frenetisch gefeiert: Die lange gesuchte Ost-Nord-Route war gefunden; dazu hatte der Gesuchte eine Vielzahl neu- Auflösung aus LJ 10/2014: Der war‘s! Der gesuchte, verhinderte Konzertpianist ist der deutsch-britische Bakteriologe Ernst Boris Chain (1906-1979). Dem vor der Nazi-Diktatur nach England geflüchteten Charité-Postdok gelang es ab 1939 erstmals, das von Alexander Fleming zehn Jahre früher entdeckte Penicillin G aus dem Kulturmedium aufzureinigen und zu konservieren – und die instabile Verbindung damit als Medikament nutzbar zu machen. Die therapeutische Wirksamkeit des β-Lactam-Antibiotikums demonstrierte sein Chef Howard Florey anschließend an Mäusen. Sechs Jahre später wurde den beiden zusammen mit Fleming „für die Entdeckung des Penicillins und seiner Heilwirkung bei verschiedenen Infektionskrankheiten“ der Nobelpreis zugesprochen: Ihre wissenschaftliche Großtat hatte schon während des Kriegs unzähligen Menschen das Leben gerettet – und tut dies bis heute. 11/2014 LJ_1114_RAETSEL.indd 35 er Tier- und Pflanzenarten, Gebirgsketten, Flüsse und Kohlevorkommen entdeckt. Sein Reisebericht wurde zum Bestseller, und in Abwesenheit verlieh man ihm den Preis der Pariser Geographischen Gesellschaft für die bedeutendste Entdeckung des Jahres. Bereits die sich anschließende, zweite Reise wurde zum Fiasko: Infernalische Regenfälle, fortwährende Krankheiten sowie die zunehmende Rebellion seiner Begleiter ließen das Unternehmen nach „nur“ 800 Kilometern scheitern. Sein Ziel, eine Ost-West-Passage zu finden, gedachte unser Mann mit einer dritten Reise zu erreichen – mit dem bekannten tragischen Ende. In seiner Wahlheimat wurde der verschollene Deutsche zur Legende: Stadtteile von Sydney und Brisbane sind nach ihm benannt; auch Wasserfälle, ein Berg, Flüsse, Bäche und ein Staudamm, ein Kohlebergwerk und ein Fußballclub. Auf Briefmarken, Gedenkmünzen und Denkmälern prangt sein Bild. Ein Sägefisch, eine Buschbanane und eine Heuschrecke tragen seinen Namen; ja selbst eine amerikanische Metal-Band widmete ihm das titelgebende, elf Minuten lange Stück ihres letzten Albums. Wo aber liegt sein Leichnam? Am ehesten irgendwo in der Nähe des Lake Gregory – und das würde bedeuten, dass es dem Gesuchten mit primitivsten Mitteln gelang, mindestens zwei Drittel seiner geplanten Wegstrecke quer durch den australischen Kontinent zurückzulegen, ehe er und seine Gefährten am Rande einer der großen -WKWüsten umkamen. Wie heißt er? Na, wer ist‘s? Mailen Sie den gesuchten Namen sowie Ihre Adresse an: wk@laborjournal.de. Wir verlosen mehrere Laborjournal-T-Shirts. In LJ 9/2014 war Werner Bezwoda gesucht. Gewonnen haben Norbert Ponelies (Heidelberg) und Jakob Vicari (Berlin). Foto: wk Mit 34 Jahren verschwand der deutschstämmige Naturforscher in der australischen Wildnis – und wurde auf dem fünften Kontinent zur Legende. 35 24.10.14 12:52 STATISTIK Tabellen auf der folgenden Doppelseite! Foto: synbiobeta.com Publikationsanalyse 2008-2012: Hormon- & Stoffwechselforschung Regelkreisdreher Genetische Assoziationsstudien zu Diabetes und Fettsucht dominierten zuletzt die hiesige Hormon- und Stoffwechselforschung – zumindest was die Anziehungskraft auf Zitierungen betrifft. Immer wenn die Nobelpreise vergeben werden, ist eines der Nebenthemen, wer ihn trotz absolut hinreichender Verdienste in der Vergangeheit nicht bekommen hat. Eine Frage, die auch im Zusammenhang mit diesem Publikationsvergleich durchaus interessant ist. Denn Hormon- und Stoffwechsel-relevante Themen wurden zwar insgesamt reich berücksichtigt – die Begründer der Hormonforschung per se bekamen jedoch keinen Nobelpreis. Wie so vieles begann Hormonforschung durch Zufall. Es war der Winter 1902, als der 41-jährige Physiologe William Bayliss und der 35-jährige Mediziner Ernest Starling in einem kleinen Labor am University College London eine Versuchsreihe zum Verdauungssystem von Hunden durchführ36 LJ_1114_36_39.indd 36 ten. Dabei interessierte sie unter anderem, wie die partiell verdaute Nahrung im Dünndarm wiederum die „Saft-Produktion“ in der Bauchspeicheldrüse auslöst. Also banden Bayliss und Starling eine kurze Schleife aus dem Zwölffingerdarm eines Hundes ab und entfernten anschließend alle Nervenverbindungen, so dass das Stück nur noch über Arterien und Venen mit dem Tier verbunden war. In jenen Tagen war es heiliges Dogma in der Biologie, dass ein Teil des Körpers ausschließlich über das Nervensystem Signale an einen anderen Teil schickt. Daher erwarteten Bayliss und Starling keinen Pankreas-Saftfluss, wenn sie lediglich in der isolierten, Nerv-entkoppelten Schleife partiell verdaute Nahrung mit einer schwachen Salzsäurelösung „vorgaukelten“. Zu ihrem Erstaunen jedoch floss der Pankreassaft unbeeindruckt und mit gleicher Rate wie zuvor. Wie alles begann Offensichtlich sendete der Darm also über einen bisher unbekannten Mechanismus Signale mit dem Blut an die Bauchspeicheldrüse. Bayliss und Starling schabten daraufhin etwas Schleimhaut vom HCl-behandelten Duodenum-Stück und injizierten sie direkt in den Blutkreislauf – und wieder floss das Pankreassekret. Damit hatten sie das Grundprinzip des Hormonsignals überhaupt entschlüsselt und zudem einen chemischen Botenstoff in der Darm-Schleimhaut entdeckt, den sie Secretin nannten. Letzteres war nach dem Adrenalin zwar „nur“ das zweite Hormon, das entdeckt wurde, allerdings war es in der Tat Starling, der das Wort „Hormon“ drei Jahre später erstmals einführte – abgeleitet von dem griechischen Verb „hormaein“ für „stimulieren“ oder „in Bewegung setzen. Wie gesagt, gingen Bayliss und Starling letztlich ohne Nobelpreis in die Wissenschaftsgeschichte ein. Was heute durchaus ein wenig komisch wirkt angesichts der Tatsache, dass Stockholm nachfolgend separate Preise etwa für Sexualhormone, Insulin, Prostaglandine oder die Hormone der Nebennierenrinde vergab. Letztere Aufzählung deutet schon an, wohin die Geschichte sich nachfolgend ausweitete: Hormone entpuppten sich als zentrale Signalgeber innerhalb der verschiedensten Regelkreise des Stoffwechsels – mit ganz besonderer medizinischer 11/2014 24.10.14 14:15 680 790 Statistik Epidemiologen drängen rein Filtert man aus diesen Publikationen diejenigen zehn heraus, die bis heute am häufigsten zitiert wurden, fallen gleich mehrere Dinge auf (siehe Tabelle Seite 38). Was die Art der Studie betrifft, gibt es einen klaren „Sieger“: Genetische Assoziationsstudien. Sechs Artikel der „Top 10“ sind entsprechende Multi-Autoren-Paper, die mögliche genetische Signaturen für hormonregulierte Stoffwechsel-Regelkreise beziehungsweise deren Störungen präsentieren. Auf den Plätzen 1, 6 und 7 rangieren dabei Studien zur genetischen Prädisposition für Typ 2-Diabetes, die Plätze 2 bis 4 dagegen belegen Arbeiten zur genetischen Basis des Körpermasseindex (body mass index) beziehungsweise für Fettsucht (Adipositas). Damit sind gleichsam diese beiden Volkskrankheiten als Top-Themen der Hormon- und Stoffwechselforschung bestätigt – insbesondere, da auch die beiden Publikationen auf den Plätzen 5 und 10 Typ 2-Diabetes zum Thema haben. Der Vollständigkeit halber: Auf Platz 8 schaffte es eine Studie zu neuroendokrinen Tumoren der Bauchspeicheldrüse, unmittelbar gefolgt von einem Artikel zu kardiovaskulären Problemen in Abhängigkeit vom Vitamin D-Stoffwechsel. Die aktuelle Dominanz der Genetischen Assoziationsstudien mit ihren jeweils mehr als zweihundert Autoren wirkt sich natürlich auch auf die Liste der meistzitierten Autoren aus (siehe Tabelle Seite 39). Allgemein verdünnen sich natürlich die konkreten Beiträge der einzelnen Ko-Autoren 11/2014 zu diesen vielzitierten Artikeln erheblich. Und im Speziellen drängen dadurch natürlich auch einige Genetiker in das Feld der Hormon- und Stoffwechselforschung – viel mehr noch aber Epidemiologen und Biostatistiker. Da diese jedoch mit ihrer Expertise oftmals noch ganz andere Felder beackern, nahmen wir nur diejenigen von ihnen in den Publikationsvergeich auf, für deren Publikationen der Jahre 2008 bis 2012 die Datenbanken einen klaren Schwerpunkt in „Endocrinology and Metabolism“ auswiesen. Andernfalls würden sich letztlich zu viele „fachfremde“ Veröffentlichungen in den Vergleich der meistzitierten Köpfe einschleichen. Epidemiologisch arbeitende Forscher, die dieses Kriterium am Ende erfüllten, rutschten dann aber durch bis ganz nach oben: So landete der Greifswalder Henry Völzke auf dem Spitzenplatz, die beiden Münchnerinnen Annette Peters und Christa Meisinger knapp dahinter auf den Plätzen 3 und 4. Dazu kommen unter den zehn meistzitierten Köpfen weiterhin einige, die sich als klinische Mediziner an den erwähnten Genetischen Assoziationsstudien beteiligten: die Leipziger Michael Stumvoll und Peter Kovacs auf Platz 2 und 6, der Düsseldorfer Christian Herder auf Platz 7 sowie der Duisburg-Essener Kinder- und Jugendpsychiater Johannes Hebebrand auf Platz 9. Einzig der Psychiater und Neuroendokrinologe Florian Holsboer (München, 5.) sowie die klinischen Endokrinologen Hans-Ulrich Häring (Tübingen, 8.) und Stefan Bornstein (Dresden, 10.) tauchen nicht in den endlos langen Autorenlisten der Assoziationsstudien auf. Ungewöhnliche Geographie Fassen wir weiterhin die gesamte Top 50-Liste weniger namentlich, sondern stattdessen geographisch zusammen. „Hotspot“ ist Tübingen, das insgesamt sieben Forscher unter den 50 meistzitierten Hormon- und Stoffwechselforschern platzierte. Vier Kolleginnen und Kollegen brachten sowohl Leipzig als auch Graz in der Liste unter; jeweils drei arbeiten in Düsseldorf, Greifswald, München und Dresden. Sicher eine Verteilung, die sich kaum mit den „Hotspot“-Mustern der meisten anderen biomedizinischen Disziplinen deckt. Und was sich – ganz zum Schluss bemerkt – ebenfalls nicht wirklich mit den Verhältnissen in anderen klinisch dominierten Fächern deckt: In der Hormonund Stoffwechselforschung schafften es vergleichsweise viele Frauen unter die 50 meistzitierten Köpfe – immerhin sechs an Ralf Neumann der Zahl. Alexa Fluor® conjugated secondaries For fluorescent western blotting HeLa Extract Red – alpha tubulin primary (ab18251) + Alexa Fluor® 680 secondary (ab175773) Green - GAPDH primary (ab83956) + Alexa Fluor® 790 secondary (ab175787) • Quality - tested to guarantee bright staining and low background • Diverse portfolio - ideal for multi-color analysis • Validation - product sheets display QC data 071_14_BC Bedeutung. Sinnvollerweise beschäftigt sich daher heute der klinische Zweig der Hormonforschung unter der Bezeichnung „Endokrinologie und Metabolismus“ mit den Erkrankungen des endokrinen Systems inklusive der jeweiligen Folgen für Stoffwechsel, Physiologie und Entwicklung. Oder darüber hinaus im Rahmen der (Psycho-)Neuroendokrinologie auch mit den Auswirkungen auf Verhalten. Wie präsentierten sich also nun die hiesigen Hormon- und Stoffwechselforscher hinsichtlich ihres Publikations-Outputs der Jahre 2008 bis 2012? Die Publikationsdatenbank SCImago listet in der Kategorie „Endocrinology, Diabetes and Metabolism“ zwischen 2008 und 2012 insgesamt 9.158 Publikationen mit mindestens einem Autor aus Deutschland (6.404), Österreich (1.056) oder der Schweiz (1.698). Zum Vergleich kommen für den gleichen Zeitraum die USA auf 26.885, das Vereinigte Königreich (UK) auf 8.472, Japan auf 5.296 und Kanada auf 4.198. Discover more at abcam.com/fluorescent-WB 37 Alexa Fluor® is a registered trademark of Life Technologies. Alexa Fluor® dye conjugates contain(s) technology licensed to Abcam by Life Technologies LJ_1114_36_39.indd 37 24.10.14 14:15 Statistik Publikationsanalyse 2008 bis 2012: Hormon- & Stoffwechselforschung von Ralf Neumann Die meistzitierten Artikel Zitate 1.Zeggini, E;...; Herder, C;...; Meisinger, C;...; Altshuler, D Meta-analysis of genome-wide association data and large-scale replication identifies additional susceptibility loci for type 2 diabetes. NAture Genetics. 40(5): 638-45 (MAY 2008)_______________________________________________________________________ 965 2.Willer, CJ;...; Hebebrand, J;...; Hirschhorn, JN Six new loci associated with body mass index highlight a neuronal influence on body weight regulation. NAture Genetics. 41(1): 25-34 (JAN 2009)________________________ 743 3.Speliotes, EK;...; Hinney, A;...; Kovacs, P;...; Wallaschofski, H;...; Hebebrand, J;...; Stumvoll, M;...; Peters, A;...; Reinehr, T;...; Wabitsch, M;...; Loos, RJF Association analyses of 249,796 individuals reveal 18 new loci associated with body mass index. NAture Genetics. 42(11): 937-U53 (NOV 2010)________________________ 724 4.Loos, RJF;...; Hebebrand, J;...; Hinney, A;...; Wareham, NJ Common variants near MC4R are associated with fat mass, weight and risk of obesity. NAture Genetics. 40(6): 768-75 (JUN 2008)____________________________________ 625 5.Inzucchi, SE;...; Nauck, MA;...; Matthews, DR Management of Hyperglycemia in Type 2 Diabetes: A Patient-Centered Approach. DIABETES CARE 35 (6): 1364-79 (JUN 2012)_______________________________________________________ 617 6.Voight, BF;...; Herder, C;...; Rathmann, W;...; Roden, M;...; McCarthy, MI Twelve type 2 diabetes susceptibility loci identified through large-scale association analysis. NAture Genetics. 42(7): 579-U155 (JUL 2010)______________________________ 616 7.Dupuis, J;...; Herder, C;...; Kovacs, P;...; Meisinger, C;...; Rathmann, W;...; Roden, M;...; Spranger, J;...; Stumvoll, M;...; Barroso, I New genetic loci implicated in fasting glucose homeostasis and their impact on type 2 diabetes risk. NAture Genetics. 42(2): 105-U32 (FEB 2010)___________________________ 614 8.Yao, JC;...; Pavel, ME;...; Oberg, K Everolimus for Advanced Pancreatic Neuroendocrine Tumors. NEW ENGL. J. MED. 364(6): 51-23 (FEB 10 2011)___________________________________________________________________ 597 9. Dobnig, H; Pilz, S;...; Böhm, BO; Weihrauch, G;...; März, W Independent association of low serum 25-hydroxyvitamin D and 1,25-dihydroxyvitamin D levels with all-cause and cardiovascular mortality. ARCH. INTERN. MED. 168(12): 1340-9 (JUN 23 2008)____________________________________________________________ 544 10. Tonino, PAL; De Bruyne, B;...; Klauss, V;...; Fearon, WF Rosiglitazone evaluated for cardiovascular outcomes in oral agent combination therapy for type 2 diabetes (RECORD): a multicentre, randomised, open-label trial. LANCET 373 (9681): 2125-2135 (JUN 20 2009)_______________________________________________________________________ 439 Aus der „epidemiologischen Ecke“: Henry Völzke (l., 1.), Annette Peters (r., 3.) Zweimal Diabetes-Zentrum: Christian Herder (l., 7.), Michael Nauck (18.) Heranwachsende im Fokus: Johannes Hebebrand (l., 9.), Martin Wabitsch (28.) Die meistzitierten Reviews 1.Renehan, AG;...; Egger, M;...; Zwahlen, R Body-mass index and incidence of cancer: a systematic review and metaanalysis of prospective observational studies. LANCET 371: 569-78 (FEB 2008)________________ 1.010 2.Holick, MF;...; Bischoff-Ferrari, HA;...; Weaver, CM Evaluation, Treatment, and Prevention of Vitamin D Deficiency: an Endocrine Society Clinical Practice Guideline. J. CLIN. ENDOCR. & METAB. 29(23): 2909-45 (DEC 2008)_______________________________________________________ 862 3.Metzger, BE;...; Kautsky-Willer, A;...; Schäfer-Graf, U;...; Yasuhi, I International Association of Diabetes and Pregnancy Study Groups Recommendations on the Diagnosis and Classification of Hyperglycemia in Pregnancy. DIABETES CARE 33 (3): 676-82 (MAR 2010)_______________________________________________________ 510 38 LJ_1114_36_39.indd 38 Aus der Grundlagenforschung: Jens Brüning (l., 24.), Rudolf Zechner (r., 35.) Wie die Tabellen Tabellenentstanden: entstanden: Wie die Berücksichtigt wurden Artikel aus den Jahren 2008 bis 2012 mit mindestens einem Autor mit Adresse im deutschen Sprachraum. Die Zahlen für Zitate und Artikel lieferte die Datenbank „Web of Science“ des Thomson Reuters-Institute for Scientific Information (ISI) in Philadelphia. Stichtag war der 8. Oktober 2014. 11/2014 24.10.14 14:15 Ch Statistik Die meistzitierten Köpfe 1. Henry Völzke, Inst. f. Community Med. Univ. Greifswald 2. Michael Stumvoll, Endokr. & Nephrol. Univ.-klin. Leipzig 3. Annette Peters, Epidemiol. Helmholtz Zentrum München Nachbarn im starken Leipzig: Michael Stumvoll (l., 2.), Peter Kovacs (r., 6.) Beide schon mehrfach preisgekrönt: Mirjam Christ-Crain (l., 36.), Stefanie Hahner (r., 50.) Oxytocin und Sozialverhalten: Markus Heinrichs (l., 42.), Inga Neumann (r., 46.) Die „Köpfe” arbeiteten zwischen 2008 und 2012 zumindest zeitweise an einem endokr./metab. Institut, publizierten überwiegend in endokr./metab. Fachzeitschriften oder arbeiteten in erster Linie an endokr./metab. Projekten. Reviews zählten für die „Köpfe“-Wertung nicht. Wichtig: Fehler, die in den Datenbanken stecken, können wir in der Regel nicht erkennen. 11/2014 LJ_1114_36_39.indd 39 7.165 209 5.850 139 5.849 158 5.342 4.356 6. Peter Kovacs, IFB Adipositas-Erkrankungen Univ. Leipzig 4.260 7. Christian Herder, Klin. Diabetol. Deutsches Diabet.-Zentr. Düsseldorf 4.189 8. Hans-Ulrich Häring, Innere Med. IV Univ.-klin. Tübingen 3.771 9. Johannes Hebebrand, Kinder- & Jugendpsychiatrie. Univ. Duisb.-Essen 3.632 10. Stefan R. Bornstein, Med. Klinik III Tech. Univ. Dresden 3.548 11. Bernhard O. Böhm, Endokrinol. & Diabet. Univ.-klin. Ulm 3.439 12. Wolfgang Rathmann, Deutsches Diabetes-Zentrum Univ. Düsseldorf 3.407 13. Andreas Fritsche, Innere Med. Univ.-klin. Tübingen 3.383 14. Matthias Blüher, Mol. Endokrinol. Med. Klinik III Univ.-klin. Leipzig 3.352 15. Henri Wallaschofski, Klin. Chem. & Lab.-med. Univ. Greifswald 3.102 16. Matthias Nauck, Klin. Chem. & Lab.-med. Univ.-med. Greifswald 2.901 17. Norbert Stefan, Innere Med. IV Univ.-klin. Tübingen 2.876 18. Michael A. Nauck, Diabeteszentrum Bad Lauterberg 2.778 19. Peter P. Nawroth, Innere Med. I Univ. Heidelberg 2.758 20. Winfried März, Klin. Inst. Med. & Chem. Labordiagn. Med. Univ. Graz 2.634 21. Anke Hinney, Kinder- & Jugendpsychiatrie. Univ. Duisb.-Essen 2.599 22. Michael Roden, Deutsches Diabetes-Zentrum Univ. Düsseldorf 2.546 23. Stefan Pilz, Endokrinol. & Stoffw. Med. Univ. Graz 2.504 24. Jens C. Brüning, Max-Planck-Inst. f. Stoffwechselforschung Köln 2.283 25. Thomas Reinehr, Endokrinol. & Diabet. Vestische Kinderklinik Datteln 2.213 26. Fritz Schick, Exp. Radiol. Univ.-klin. Tübingen 2.139 27. Andreas F.H. Pfeiffer, Charité Univ.-med. Berlin / DIfE Potsdam 2.063 28. Martin Wabitsch, Endokrinol. & Diabet. Kinderklinik Univ. Ulm 2.015 29. Jan Born, Med. Psychol. & Verhaltensneurobiol. Univ. Tübingen 1.772 30. Beat Lutz, Physiol. Chem. Univ. Mainz 1.756 31. Jürgen Machann, Exp. Radiol. Univ.-klin. Tübingen 1.755 32. Fausto Machicao, Innere Med. IV Univ.-klin. Tübingen 1.721 33. Wieland Kiess, Klin. f. Kinder- & Jugendmed. Univ. Leipzig 1.648 34. Günther Schütz, Deutsches Krebsforschungszentr. (DKFZ) Heidelberg 1.589 35. Rudolf Zechner, Mol. Biowiss. Univ. Graz 1.571 36. Mirjam Christ-Crain, Endokrinol. Diabet. & Metab. Univ.-spital Basel 1.548 37. Bruno Allolio, Endokrinol. & Diabet. Med. I Univ-klin. Würzburg 1.527 38. Harald Dobnig, Endokrinol. & Stoffw. Med. Univ. Graz 1.516 39. Clemens Kirschbaum, Biopsychol. Tech. Univ. Dresden 1.495 40. Joachim Spranger, Endokrinol. Charité Univ.-med. Berlin 1.476 41. Hendrik Lehnert, Innere Med. I Univ.-klin. Lübeck 1.473 42. Markus Heinrichs, Psychol. Univ. Freiburg 1.465 43. Klaus Mann, Schilddrüsenzentrum Tegernsee (bis 2011 Univ. Duisb.-Essen) 1.458 44. Marc Y. Donath, Endokrinol. Diabet. & Metab. Univ.-spital Basel 1.410 45. Wolfgang E. Schmidt, Med. Klinik I Klinikum Univ. Bochum 1.271 46. Inga D. Neumann, Verh.- & Mol. Neurobiol. Zool. Univ. Regensburg 1.243 47. Markolf Hanefeld, Endokrinol. & Stoffw. Zentr. Klin. Studien TU Dresden 1.232 48. Michael Amling, Osteol. & Biomech. Univ.-med. Hamburg-Eppendorf 1.230 49. Hans-Georg Joost, Deutsches Inst. f. Ernährungsforsch. Potsdam 1.217 50. Stefanie Hahner, Endokrinol. & Diabet. Med. I Univ-klin. Würzburg 1.193 4. Christa Meisinger, Epidemiol. Helmholtz Zentrum München 5. Florian Holsboer, MPI f. Psychiatrie München (Die Fotos entstammen den jeweiligen Forschungseinrichtungen der Forscher oder deren privatem Fundus) Uniklinik-Direktoren: Hans-U. Häring (l., 8.), Stefan Bornstein (r., 10.) Zitate Artikel 157 161 70 79 180 100 119 118 71 149 124 122 118 102 43 109 122 68 72 73 46 94 125 87 79 73 54 75 70 105 56 44 57 66 35 69 58 92 24 85 27 57 49 42 91 53 44 39 24.10.14 14:15 SPECIAL Illustr.: Fotolia / ugreen 3D-Zellkultur Überblick Näher am Menschen LJ_1114_40_51.indd 40 Lebensverlängernde Maßnahme Unbegrenzt haltbar sind ausdifferenzierte Zellen aber nicht. Selbst wenn noch Proliferation stattfindet: Mit jeder Teilung verkürzen sich die Telomere, und irgendwann ist Schluss. Für ein einfach zu handhabendes Zellmodell sind solche primären Zellen, die frisch aus dem Gewebe isoliert werden, also nicht unbedingt das Nonplusultra. Daher haben sich unter Forschern Zelllinien durchgesetzt, also Zellen eines Gewebetyps, die sich unter Kulturbedingungen unbegrenzt teilen können. Immer wieder wurden solche Linien in der Vergangenheit aus Tumoren isoliert – am bekanntesten dürften die HeLa-Zellen sein, die aus dem Zervixkarzinom der lange verstorbenen US-Amerikanerin Henrietta Lacks stammen und seit über 60 Jahren in den Laboren dieser Welt herumgereicht werden. Tumorzelllinien haben aber viele Nachteile, wenn man modellhaft die Situation in einem natürlichen Gewebe nachbilden möchte. Sie zeichnen sich ja gerade dadurch aus, dass sie nicht mehr normal funktionieren und gewisse Regulationswege außer Kontrolle geraten sind. Als Metastasen können sie sogar fremde Gewebe infiltrieren und haben in vielen Fällen nicht mehr viel mit dem Zelltyp gemeinsam, von dem sie ursprünglich abstammen. Alle möglichen Mutationen können sich ansammeln, die noch dazu bei jedem Tumorpatienten individuell sind. Selbst wenn sich Tumor- ▲ Zellkulturen gehören zum täglich Brot der Bioforscher, insbesondere bei medizinischen Fragestellungen. Will man Signalwege erforschen, die mit Krebs, Alzheimer oder Volkskrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes im Zusammenhang stehen, ist der lebende Säugerorganismus nur schwer zugänglich, selbst wenn man auf etablierte Versuchstiere wie Mäuse und Ratten ausweicht. Ein geeignetes Zellkulturmodell hingegen bietet die Möglichkeit, schnell und unkompliziert Genschalter umzulegen, die Wirkungen möglicher Medikamente zu testen und das Verhalten der Zellen genau zu studieren. Klingt toll, hat aber seine Tücken. Denn sobald man eine Zelle aus ihrer natürlichen Umgebung herausreißt, schafft man eine künstliche Situation. Ergebnisse aus Zellkulturstudien müssen daher erstmal am Tiermodell überprüft werden, bevor auch nur an einen Einsatz am Menschen zu denken ist. Wer Zellkulturmodelle etabliert, steht also vor der Herausforderung, ein möglichst realistisches Abbild der Wirklichkeit zu schaffen. Das beginnt mit der banalen Feststellung, dass klassische Kultivierungsmethoden lediglich zweidimensionale Lebensräume bilden. Dies gilt nicht nur für Bakterien auf Agarplatten, sondern vielfach auch für Kulturen eukaryotischer Zellen, die in Nährmedien inkubiert werden. Denn meist bilden diese Zellen zweidimensionale Verbände auf einer künstlichen Oberfläche. Im mehrzelligen Organismus hingegen sind Zellen in räumlichen Strukturen organisiert. Selbst flächig angelegte Epithelien sitzen auf einer Basallamina und bekommen somit Signale „aus der dritten Dimension“. Klassische Kultursysteme sind also denkbar ungeeignet, wenn man die Situation in einem Organ oder Gewebe halbwegs realistisch nachbilden möchte. Christoph Lipps kann davon ein Lied singen. Am Helmholtz-Zentrum Neuronale Vorläuferzelle 40 in 3D-Kulturgerüst für Infektionsforschung in Braunschweig arbeitet der Biosystemtechniker in der Arbeitsgruppe von Dagmar Wirth mit Leberzellen aus der Maus. Und die lassen sich mit klassischen Kultivierungsmethoden nur begrenzt studieren. „Als 2D-Monolayer verlieren Hepatozyten innerhalb von wenigen Tagen oder Stunden ihre Funktionalität“, stellt Lipps fest. Nicht nur die Genexpression verändert sich, sondern frisch isolierte Leberzellen überleben als klassische Zellkultur nur kurze Zeit. „Oft sterben sie innerhalb eines Monats komplett ab“. Anders sieht es aus, wenn Lipps den Zellen die Möglichkeit bietet, sich räumlich zu organisieren. „Dann ‚funktionieren’ die Zellen auch länger als einen Monat“. Und das, obwohl sich diese ausdifferenzierten Hepatozyten kaum oder gar nicht mehr teilen, wie Lipps betont. Foto: Univ. of Reading Zellkulturen als realistische Modelle für die Vorgänge im menschlichen Organismus? Dabei stößt man schnell an Grenzen. Immerhin öffnet der Weg von der zweidimensionalen zur dreidimensionalen Kultur gleich einige neue Türen. 11/2014 24.10.14 15:38 Impress Yourself Die neuen Eppendorf Cell Culture Consumables Ihre Zellen werden von dieser komplett neuen Produktlinie begeistert sein. Über 50 Jahre Erfahrung haben wir für die Eppendorf Cell Culture Consumables auf den Punkt gebracht. Mit innovativem Design, vorbildlicher Sicherheit und Reinheit. Von Experten entwickelt. Für Perfektionisten. Impress yourself! > Herausragende Qualität, Klarheit, Reinheit und Sterilität für konsistente Zellkulturbedingungen > Verbessertes Design für mehr Sicherheit und Ergonomie > Maximaler Schutz während Inkubation, Lagerung und Transport www.eppendorf.com/ccc Eppendorf® und das Eppendorf Logo sind eingetragene Marken der Eppendorf AG, Hamburg, Deutschland. Alle Rechte einschließlich der Grafiken und Abbildungen vorbehalten. Copyright © 2014 Eppendorf AG. LJ_1114_40_51.indd 41 24.10.14 15:38 SPECIAL 3D-ZELLKULTUR zelllinien dreidimensional organisieren, bedeutet das nicht, dass solche Sphäroide für die in vivo-Situation repräsentativ sind. Die Braunschweiger gehen daher einen anderen Weg: sie immortalisieren primäre Zellen und stellen so Zelllinien mit definierten Eigenschaften her. Dafür bringen sie Genkonstrukte in die Zellen ein, die unbegrenzte Proliferation ermöglichen. „Immortalisierte Zellen wachsen nicht so unkontrolliert wie Tumorzellen“, erklärt Lipps, „und das ist ein großer Vorteil.“ Außerdem lassen sich konditional unsterbliche Zellen herstellen, wenn man eine auf bestimmte Art modifizierte Genkassette verwendet. Gibt man anschließend Doxycyclin zu, wird das Konstrukt aktiv und die Zellen können sich beliebig oft teilen. Ohne das Antibiotikum verhalten sich die Hepatozyten dann wieder wie ganz normale ausdifferenzierte Zellen mit begrenztem Proliferationspotential. Eine solche Kontrolle ist über Tumorzelllinien nicht möglich. Zellen umrühren Lipps lässt seine Hepatozyten in einem Flüssigmedium gedeihen, das kontinuierlich umgerührt wird. Die Zellen sind in einem Volumen von 100 bis 150 Milliliter suspendiert und bilden selbstständig dreidimensionale Aggregate. Die Intensität, mit der das Medium durchmischt wird, ist dabei entscheidend. Stellt Lipps die Rührkugel zu hoch ein, geraten die Zellen in Stress und die Aggregate werden zerstört oder bilden sich gar nicht erst. Bewegt sich die Flüssigkeit zu langsam, finden die Zellen nicht zusammen. „Etwa 50 Umdrehungen pro Minute haben sich bewährt“, erklärt Lipps. Natürlich wird die Leber im lebenden Organismus nicht wie in Lipps’ Experimenten von einem Propeller oder einer Glaskugel umgerührt. Dennoch ist der Forscher sicher, mit diesem Bioreaktor bestimmte Aspekte einer echten Leber abbilden zu können. So stellt er fest, dass die Zellen in dem künstlich wach- Dreidimensionale Kultur von Brustkrebszellen (rot) senden Gewebe eine Polarität bekommen, wie man sie auch in vivo beobachtet. „Bei den Hepatozyten ist das ganz spannend“, schwärmt Lipps, „denn nur durch diese Polarisierung ist auch wirklich gegeben, dass Transporterproteine richtig arbeiten und die Aufnahme von Nährstoffen über spezifische Membranen korrekt abläuft; nur so können die Zellen ihre Funktion ausüben.“ Dass die Hepatozyten in der Nährlösung die Realität offenbar ganz gut abbilden, hat Lipps durch weitere Experimente überprüft: „Transplantiere ich meine immortalisierten Zellen in Mäuse zurück, kann ich sehen, dass sie tatsächlich in die Leber wandern – und dort auch funktionieren, ohne Tumoren zu bilden.“ Lipps ist derzeit noch mit Versuchen an Hepatozyten im Bioreaktor beschäftigt und sammelt Daten für eine Veröffentlichung. Einen Einblick in die Arbeit der Gruppe um Dagmar Wirth gibt aber bereits ein von Lipps mitverfasster Review-Artikel über die Entwicklung von Zelllinien durch Immortalisierung (Biol. Chem. 394(12): 1637-48). Kultur für Tumoren Manchmal wollen Forscher trotzdem ganz gezielt Tumorzellen kultivieren, beispielsweise wenn Wirkstoffe getestet werden sollen, die das Wachstum der Krebszellen potentiell aufhalten. Dabei, so sollte man meinen, spielt es erstmal keine Rolle, ob die in vivo-Situation gut oder schlecht nachgestellt ist. Schließlich ist ja nur wichtig, ob die Zellen auf die zugegebenen Chemikalien reagieren und wie sie ihr Wachstumsverhalten ändern. Weit gefehlt, weiß Gudrun Dandekar von der Uniklinik Würzburg. Die Biologin arbeitet dort in der Gruppe „Tissue Engineering und Regenerative Medizin am Lehrstuhl“ von Heike Walles, wo sie zusammen mit Ihrer Kollegin Sarah Nietzer 3D-Tumormodelle entwickelt. Denn auch Krebszellen entstehen natürlich in dreidimensionalen Geweben, so dass in 2D-Modellen eine Menge Information verloren gehen oder sogar verfälscht werden kann „In den meisten Tumoren ist die Teilungsrate wesentlich niedriger als in 2D“, nennt Dandekar ein Beispiel. Verringert sich also die ohnehin unrealistisch hohe Proliferation im klassischen Kulturschälchen nach Zugabe eines Wirkstoffkandidaten, so kann man daraus nicht unmittelbar auf eine klinische Relevanz schließen. Ob dasselbe Molekül auch die Tumorzellen im Gewebe mit vergleichsweise geringer Teilungsrate beeindruckt, steht nämlich auf einem ganz anderen Blatt. „Das ist in der Präklinik oft ein Problem für die Tests von zytostatischen Substanzen und führt immer wieder zu falsch-positiven Ergebnissen.“ 42 LJ_1114_40_51.indd 42 Dandekar und ihre Kollegen wollen daher auch für Tumorzellen möglichst realistische Bedingungen schaffen, die die Verhältnisse in vivo sinnvoll abbilden. Die Würzburger beschränken sich dabei nicht allein auf ein dreidimensionales Medium oder Gel, in dem sich künstliche Tumoren irgendwie arrangieren – sondern sie stellen eine natürliche Matrix zur Verfügung, in der die Kulturen gehalten werden. Untersucht haben sie auf diese Weise das Wachstum von Lungentumorzellen in 3D-Kultur bei Zugabe eines Inhibitors, der sich gegen den Epidermal Growth Factor Receptor (EGFR) richtet (mol. Oncol. 8(2): 351-65). Epitheliale Gewebe, wie auch das Lungenepithel, wachsen auf einer Basallamina. Anstatt deren komplexe chemische Zusammensetzung samt physikalischer Eigenschaften künstlich nachzubilden, haben die Forscher Schweinedärme aufbereitet und die darin befindlichen Zellen entfernt. „Der Vorteil die- ▲ Foto: Nikon Smalll World 2011 / Jonatas Bussador do Amaral, Univ. Sao Paolo Krebszellen auf Schweinedarm 11/2014 24.10.14 15:38 You can always spot the cells that think they’re in vivo. create a more life-like cell culture right from the start. Do you want cells in the lab to act the way they do in the body? Give them a more lifelike cell culture environment with Corning vessels, surfaces, and media. Our expanded lineup of cell culture tools—including Corning® Matrigel® Matrix, Transwell® Inserts, and essential cell culture media—are backed by years of know-how. Choose Corning and get happier cells right from the start. see exceptional cell culture experiments curated by at cellculturesuccess.com © 2014 Corning Incorporated. All RIghts Reserved. LJ_1114_40_51.indd 43 24.10.14 15:38 3D-ZELLKULTUR SPECIAL ser Methode liegt darin, dass man ein Gewebegerüst erhält, das den Zellen eine Umgebung gibt, wie sie sie im Körper kennen“, begründet Dandekar. Zum Beispiel sind diverse Komponenten der extrazellulären Matrix (ECM) im Gerüst enthalten. „Und vor allem wird auch die Basalmembranstruktur erhalten, wie wir durch ultrastrukturelle Analysen nachweisen konnten“, fügt Dandekar hinzu. Die Würzburger hatten Zellen aus menschlichen Tumorproben auf diese Matrix aufgetragen, um deren Wachstumsverhalten unter die Lupe zu nehmen. Demnach ist die Wachstumsrate im 3D-Modell geringer als in klassischen Zellkulturen und ähnelt damit eher dem Tumor im Gewebe. Auch bei der Reaktion auf den EGFR-Inhibitor gebe es Unterschiede zur 2D-Kultur, resümiert Dandekar. „In 3D Die schlägt die Therapie viel stärker und spezifischer an, wenn man sich Apoptose und Proliferation ansieht“. Metastasen in der Schale Noch ein weiteres Ergebnis spricht für die Überlegenheit des dreidimensionalen Kultursystems. Anhand der Lokalisation des Proteins MUC1 lassen sich in echtem Lungengewebe Tumorzellen von gesunden Epithelzellen unterscheiden. Normalerweise konzentriert sich das Protein am apikalen Ende, bei entarteten Zellen hingegen ist die Lokalisation zur basolateralen Region hin verschoben. In den 2D-Kulturen zeigten jedoch einige Zellen MUC1-Expression, andere hingegen nicht. „Das ist ja immer schwierig für Testsysteme, wenn die Population nicht einheitlich ist“, so Dandekar. „In 3D konnten wir dann aber Zellen von der Seite anschauen und apikale von basolateraler Lokalisation unterscheiden. Die meisten Zellen zeigten eine MUC1 Färbung, was für eine Homogenisierung der Zellpopulation in 3D spricht.“ Auch einzelne Etappen im Prozess der Metastasenbildung lassen sich mit dem Modell der Würzburger Arbeitsgruppe abbilden. „Die Invasion über die Basalmembran hinweg ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Metastasenbildung – und genau diesen konnten wir im Lungentumormodell über die Zugabe eines Wachstumsfaktors simulieren“, berichtet Dandekar. Bislang sei dieses Modell lediglich ein „Proof of Concept“, Ganz entscheidend: das passende Gerüst für den jeweiligen Zelltyp 44 44 LJ_1114_40_51.indd 44 ENA EDIB tr.: M Illus um zu zeigen, dass sich klinische Daten gut nachbilden lassen. Auf lange Sicht hofft Dandekar aber auf einen medizinischen Einsatz, etwa für die personalisierte Medizin, um zu testen, auf welche Behandlungen Patienten wahrscheinlich ansprechen würden. Auch für klinische Studien könnte das Modell zum Einsatz kommen und in gewissem Maße Tierversuche ersetzen. „Es steht meiner Ansicht nach in der Komplexität zwischen 2D- und Tiermodellen“, bringt es Dandekar auf den Punkt. Hepatozyten, die sich in einem Flüssigmedium selbst organisieren und Lungentumorzellen, die auf einer natürlichen Basallamina wachsen – schon diese beiden Beispiele zeigen, dass es kein Standardprotokoll für die perfekte 3D-Kultur gibt. Es kommt zum einen auf die Fragestellungen an, zum anderen auf die Zellen, die man kultivieren will. Eine wesentliche Rolle spielt das Medium oder Gel, in dem die Zellen eingebettet sind. Welche Signale braucht ein bestimmter Zelltyp? Was stellen die Zellen selbst her – und was muss von außen zugegeben werden, um das lebende Gewebe realistisch nachzubilden? All diese Fragen sind nicht neu – ebenso wenig wie die Idee, Zellen unter Laborbedingungen eine räumliche Umgebung zu bieten. Gut gebettet in der richtigen Matrix Schon Anfang des 20. Jahrhunderts ließ der US-Amerikaner Ross Granville Harrison Nervenzellen aus Froschembryonen in hängenden Tropfen aus Lymphflüssigkeit wachsen. Jahrzehnte später war die Struktur der DNA entschlüsselt, und Forscher deckten immer mehr molekularbiologische Details auf. Es wurde klar: ein Kulturmedium braucht mehr als bloß Nähr- und Mineralstoffe, wenn man halbwegs realistische Bedingungen schaffen will. Zellen benötigen die richtigen Signale, um sich gewebsspezifisch zu verhalten. Der Bedeutung der extrazellulären Matrix waren sich Zellbiologen schon vor mehr als vierzig Jahren bewusst, als 1972 erstmals ein Material verwendet wurde, das heute – je nach Hersteller – als Matrigel oder Cultrex bekannt ist. Es handelt sich um eine extrazelluläre Matrix, die von einer Sarkomzelllinie sezerniert wird. Fortan stand ein natürliches Gel zur Verfügung, das weicher ist als Agar. Dieses kann daher von Zellen durchdrungen werden und bietet somit einen dreidimensionalen Lebensraum für die Kulturen. Zudem kann die kollagen- und lamininhaltige Matrix mit einem Cocktail weiterer Moleküle angereichert werden, die das Wohlbefinden einer jeden Zelle steigern. Eigentlich also eine sehr natürliche Umgebung, die jedem künstlich hergestellten Gel überlegen ist, sollte man meinen. Doch genau in dieser komplexen Mischung sieht Prasad Shastri ein Problem. „Die Matrigel-Zusammensetzung kann sehr unterschiedlich sein“, so der Materialwissenschaftler und Medizintechniker. Denn die Sarkomzellen, die das Substrat herstellen, verhalten sich nicht immer gleich. Matrigel ist daher kein genau definiertes Medium, sondern kann in seinen biochemischen Eigenschaften variieren. „Daher können Sie sich nie sicher sein, dass Ihre Ergebnisse mit Matrigel reproduzierbar sind“, so Shastri. Shastri ist einer der Direktoren des Instituts für Makromolekulare Chemie der Universität Freiburg und interessiert sich ebenfalls für dreidimensionale Zellkulturen. Seine Arbeitsgruppe hat ein Substrat entwickelt, das aus modifiziertem Agar gewonnen wird. Dabei werden die Polysaccharide chemisch verändert, um die Festigkeit des Gels beeinflussen zu können – alles von steif bis dünnflüssig ist möglich (PnaS 110(32): 12887-92). Denn neben der chemischen Zusammensetzung 11/2014 24.10.14 15:38 SPECIAL eines Substrats haben auch seine physikalischen Eigenschaften Einfluss auf die Zelle. Shastris Team konnte dies mit Endothelzellen zeigen, die sich im 3D-Medium zu Blutgefäßen organisieren. Dieser Selbstorganisationsprozess wird angestoßen, wenn das Kulturmedium eine besonders weiche Konsistenz hat. Dazu passen unter anderem auch Beobachtungen bei Patienten mit frischen Verletzungen, die gerade abheilen. „Da bildet sich Granulationsgewebe, das ebenfalls sehr weich ist“, so Shastri. Auch chemisch lässt sich Shastris Hydrogel modifizieren, um bestimmte Aspekte der extrazellulären Matrix nachzubilden. Shastri nennt als Beispiel den Wachstumsfaktor FGF, der von einigen Zellen ausgeschieden wird und genaktivierende Signalkaskaden in Nachbarzellen anwirft. In einem gewöhnlichen Hydrogel-Kulturmedium würde FGF schnell wegdiffundieren und hätte keinen Effekt mehr. Nicht so in einer natürlichen ECM, weiß Shastri. „Dort sitzt nämlich das Polysaccharid Heparin“, erklärt er, „und Heparin besitzt Sulfatgruppen.“ FGF bindet an Heparin, da es eben jene Sulfatgruppen erkennt. Auf diese Weise wird der Wachstumsfaktor in der ECM gespeichert und bleibt für die Zellen verfügbar. Zwar lässt sich in Shastris Hydrogel kein Heparin einbringen, „wir können aber Sulfatgruppen ins Gel integrieren“, freut sich Shastri, „und dann verhalten sich die Moleküle ein bisschen wie Heparin.“ www .abberior-instruments.com cal? o f con h t i yw p p l ha l i t S z-range 900 nm rs of From the invento LFT SO RE d STED an Erst verstehen, dann modellieren Anstatt Zellen in einer natürlichen ECM wachsen zu lassen, setzt Shastri also auf kontrollierte Bedingungen und gezielte Modifikationen einer definierten Matrix. Natürlich bleiben dabei Kompromisse nicht aus. „Wir können nicht jede Stufe der Komplexität nachbilden“, gibt er zu. Dafür sind die experimentellen Bedingungen aber replizierbar und lassen sich genau festlegen. Hydrogele und andere Medien für die 3D-Kultur gibt es jede Menge (siehe auch Produktübersicht 3/2014, S. 76-82), jedes mit seinen Vor- und Nachteilen. Wichtig zu wissen ist aber auch, welche mechanischen und chemischen Signale eine Zelle überhaupt braucht, um normal wachsen zu können. Auch der Zellbiologe Martin Bastmeyer, Leiter des Zoologischen Instituts am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), möchte sich nicht damit zufriedengeben, einfach nur irgendein Gemisch extrazellulärer Bestandteile zu einem Medium zu verrühren. Mit Hilfe des so genannten Direct Laser WritingVerfahrens kann er dreidimensionale Kunststoffgerüste im Mikrometermaßstab herstellen, um darin einzelne Zellen unterzubringen. Das Ziel: er möchte verstehen, wie eine Zelle auf physikalische und biochemische Parameter reagiert. Was braucht es beispielsweise, damit eine einzelne Zelle sich in diesem Gerüst wie eine Epithelzelle verhält? „Das ist ein grundlagenorientierter Ansatz“, betont Bastmeyer. Denn wenn man die Reaktionen einzelner Zellen in diesen dreidimensionalen Minilaboratorien versteht und vorhersagen kann, könnte dieses Wissen auch dabei helfen, bessere 3D-Kulturmodelle zu entwickeln (mehr dazu im folgenden Artikel S. 46-48). Fest steht: Zellkulturen werden niemals ein perfektes Abbild der Vorgänge im Organismus liefern. Immer vereinfachen sie komplizierte Sachverhalte. Doch genau darin liegt auch ihre Stärke: Einzelne Aspekte des mehrzelligen Lebens lassen sich herausgreifen und exemplarisch betrachten. Allerdings ist und bleibt es eine Herausforderung, brauchbare Modelle zu etablieren – auch und gerade in drei Dimensionen. mariO rEmBOLD 11/2014 LJ_1114_40_51.indd 45 easy3D STED 1µm STED vs Confocal (top), nuclear pore complex, mammalian cells, nup 153 Multicolor STED gated pulsed STED @ 775 nm, 595 nm easy3D STED: resolution < 100nm in 3D Multicolor Confocal included Resolution: from confocal down to 20 nm Multicolor RESOLFT Tailored to your needs e.g. upright implementation, AFM integration Always cutting edge flexible design allows continuous upgrades Abberior fluorophores matched to the instrument Sieger 2014 Abberior Instruments GmbH Göttingen, Germany www.abberior.com 45 24.10.14 15:38 SPECIAL Interview „Das ist doch eine Revolution“ LJ: Was ist ein Organoid? Jürgen Knoblich: (lacht) Das ist gar nicht so einfach zu definieren. Die klassische Definition ist: ein Teil eines Organs in Kultur. Wir jedoch definieren Organoid anders – Madeline Lancaster und ich haben das gerade in einem Review beschrieben [Science 345: 1247125]. Demnach ist ein Organoid ein Gewebe, das man in dreidimensionaler Zellkultur gewinnt. Es entsteht aus organspezifischen Stammzellen oder aus embryonalen Stammzellen, die man schrittweise in das Gewebe differenziert, das wiederum die Struktur eines Organs oder Teile davon nachbauen soll. Diese Definition setzt sich inzwischen auch durch. Den Begriff „Organoid“ prägte Hans Clevers in Utrecht, der auf diese Weise Darmorganoide erzeugte. Der Pionier der Methode war jedoch Yoshiki Sasai, ein japanischer Wissenschaftler, dem es gelang, aus Mauszellen eine Art Hirnkortex-Kultur zu bilden – allerdings eine etwas andere, als wir sie jetzt gemacht haben. Er wurde später auch dadurch bekannt, dass er eine frühe Entwicklungsform des menschlichen Auges in Kultur nachbildete. Foto: IMBA Wien Jürgen Knoblich vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) Wien erklärt, warum Organoide mehr sind als Zellkulturen – aber immer noch weit weg von Organen. Und er erzählt, was man aus Gehirn-Organoiden lernen kann – und was nicht. teile sich in den Organoiden widerspiegeln. Wir können folglich die Histologie, die Mikrostruktur des Organs nachbauen – aber nicht das ganze Organ. Das ist auch nicht das Ziel. Wir wollen vielmehr ein Organ-Modellsystem bauen. LJ: Warum? Knoblich: Weil man bisher in der Entwicklungsbiologie und Pharmakologie auf nicht-menschliche Modellsysteme angewiesen ist. Das Meiste, das wir heute über die Entwicklung von Organen wissen, kommt aus Forschung an Mäusen. Es gibt aber humanspezifische Entwicklungsvorgänge und Genfunktionen, die man dort bisher nicht nachbauen konnte. Hier bahnt sich wirklich eine Revolution in der Forschung an, die man vielleicht sogar mit der Entwicklung der PCR vergleichen kann. LJ: Oh, da lehnen Sie sich aber weit aus dem Fenster. Knoblich: Die Revolution, denke ich, kommt daher, dass sich zwei Technologien zur gleichen Zeit entwickelt haben: 3D-Kulturen und Genom-Editiermethoden. Experimente, die früher LJ: Welche Organe konnten bisher in kultur nachgebaut werJahre gebraucht haben, machen wir jetzt in Monaten. Und wir den? können mit Methoden wie CRISPR/Cas erstmals gezielt MutatioKnoblich: Aus vielen wurden bereits Organoide gewonnen nen im Genom humaner Zellen setzen. Das ging bisher nur bei – aus Lunge, Magen, Leber, Niere und anderen Organen. Wir Mäusen. Diese beiden Entwicklungen werden zusammen sicher selbst haben Gehirn-Organoide aus Zellen der Hirnanhangdrüse die biologische Forschung dramatisch verändern – vor allem gemacht. deren medizinisch relevanten Teil. Davon „Wir können die Mikrostruktur bin ich fest überzeugt. Wie groß sind Organoide? des Organs nachbauen – aber Knoblich: Unsere Gehirn-Organoide LJ: an welcher Frage haben Sie schon mit haben einen Durchmesser von drei bis vier Organoiden gearbeitet? nicht das ganze Organ. LetzteMillimeter. Knoblich: Wir haben zum allerersten res ist auch nicht das Ziel.“ Mal durch Korrektur einer Mutation in So winzig? menschlichen Zellen gezeigt, dass eine Knoblich: Ja. Wir machen natürlich kein Gehirn in Kultur Erbkrankheit tatsächlich an Mutationen in diesem speziellen Gen – das wäre absurd. Was wir hier machen, ist sehr weit weg vom liegt. Bisher hat man in solchen Fällen das verdächtige Gen auf Organ. Wir zerlegen die Entwicklung in Einzelteile, analysieren einem bestimmten Chromosomenabschnitt eingeengt und dann Zellteilungsmuster, Zellwanderungsmuster, Genexpressionsmugeraten. Man hat Mausmodelle mit Mutationen in den Genen ster, usw. Es ist wirklich überraschend, wie viele dieser Einzeldieses Abschnitts gemacht und später die homologen mensch46 LJ_1114_40_51.indd 46 11/2014 24.10.14 15:38 SPECIAL lichen Gene sequenziert. Heute sequenziert man das gesamte Exom, bald das Genom, und erkennt so die Mutationen, die in dem betreffenden Gen oder Genom vorhanden sind. Wenn man also Mutationen in einem Gen findet, von dem man weiß, es ist für die Entwicklung der Maus wichtig, dann nimmt man an, es ist – mutiert – auch für die Krankheit verantwortlich. Mit den neuen Editier-Techniken in Kombination mit Organoidsystemen ist es jetzt möglich nachzuweisen, dass ein Gen für eine Krankheit verantwortlich ist, indem man es repariert und somit seine Funktion wieder herstellt. Kann man das Krankheitsbild auf diese Weise revertieren, ist der Nachweis geglückt. See like you have never seen before LJ: Haben Sie ein konkretes Beispiel? Knoblich: Wir haben den Mechanismus für eine extrem seltene Erkrankung geklärt – die Mikrozephalie. Die Patienten haben ein sehr kleinvolumiges Gehirn, was natürlich zu erheblichen Beeinträchtigungen führt. Von einem Neurologen, der solche Patienten behandelt, haben wir Gewebeproben bekommen, diese umprogrammiert in pluripotente iPS-Zellen und daraus Organoide gezüchtet. Diese waren tatsächlich kleiner als Organoide, die wir ebenso aus Zellen gesunder Menschen hergestellt haben. Die Erkrankung erwies sich als monogenetisch, ausgelöst durch Mutationen in dem Gen für das Spindelpol-Protein CDK5RAP2 (CDk5 regulatory subunit associated protein 2). Solche Mutationen gibt es auch im homologen Gen von Mäusen – aber deren Gehirne sind nicht deutlich kleiner. LJ: Warum verhalten sich mäuse hier anders? Knoblich: Das liegt vermutlich in der speziellen Hirnentwicklung, die bei Menschen fundamental anders verläuft als bei Nagetieren. Neuronen in unserem Großhirn entstehen aus einem bestimmten Zelltyp, den äußeren radialen Gliazellen. Die gibt es bei Nagetieren gar nicht. Deswegen kann man von der Maus viele Dinge lernen, aber eben nicht alles. Wir haben festgestellt, dass im gesunden Organoid diese Gliazellen zu einem bestimmten Zeitpunkt von der symmetrischen auf asymmetrische Teilung umschalten. Bei der symmetrischen Teilung entstehen aus einer Vorläuferzelle zwei Vorläuferzellen, bei der asymmetrischen Zellteilung entstehen dagegen eine Vorläuferzelle und eine differenzierte Zelle. Diese Umschaltung passiert in den Organoiden der Mikrozephalie-Patienten viel zu früh. Somit hat das Organoid mehr Nervenzellen als normal und weniger Vorläuferzellen. Am Schluss gehen die Vorläuferzellen schlichtweg aus. Es war ein großer Erfolg, dass wir die Mikrozephalie in den Organoiden nachbauen und erklären konnten. LJ: Wenn ich das richtig sehe, steht und fällt die aussagekraft der Experimente mit der Qualität der Organoide. Funktionieren sie wirklich ähnlich wie ein Organ, haben die Zellen die richtigen Eigenschaften, sitzen sie an den richtigen Stellen, sind sie korrekt vernetzt, usw.? Wie stellen Sie das fest? Knoblich: Da gebe ich Ihnen Recht, muss aber auch widersprechen. Wenn man die frühe Hirnentwicklung untersuchen will – also herausfinden, ob Zellen sich symmetrisch oder asymmetrisch teilen – ist es nicht wichtig, dass die Zellen am Ende richtig vernetzt sind. Denn diese Vernetzungsprozesse treten ja erst viel später in der Entwicklung auf. Die wichtigste Eigenschaft der Organoide ist: Sie bilden bestimmte Aspekte, aber eben nicht die gesamte Organentwicklung ab. Diese Aspekte kann ich untersuchen, andere eben nicht. ▲ LJ: Sie sind nun der Gehirnexperte. Wie also müssen humane Hirn-Organoide aussehen? 11/2014 LJ_1114_40_51.indd 47 47 Eclipse T mit Super Resolution Fokuskonstanz durch Perfect Focus System www.nikoninstruments.com Nikon GmbH - Tiefenbroicher Weg 25 - 40472 Düsseldorf - Germany Tel.: 0211/9414 214 - Fax: 0211/9414 322 - E-Mail: mikroskope@nikon.de 24.10.14 15:38 SPECIAL 3D-ZELLKULTUR Foto: IMBA / Madeline Lancaster Knoblich: Das Neuroepithel hat eine apikale und basale Seite, das können wir auch nachbauen. Es gibt in der Mitte einen flüssigkeitsgefüllten Hohlraum, den Ventrikel. In der Ventrikulärzone teilen sich Zellen in bestimmte Richtungen, erst symmetrisch, danach asymmetrisch – auch diesen Prozess können wir nachbauen. Am Schluss der Hirnentwicklung bilden sich corticale Schichten, die unsere Großhirnrinde – den Cortex – ausmachen. Da kommen wir an die Grenze. Wir können zwar zeigen, dass verschiedene Nervenzellen sich in Schichten unterschiedlicher Identitäten ausbilden und dass sie sich voneinander trennen. Aber alle sechs Schichten des Cortex konnten wir bisher nicht nachbauen. Diese Grenze wird sich sicherlich noch verschieben, aber auch jetzt können wir schon vieles modellieren. Querschnitt durch ein Gehirn-Organioid à la Knoblich et al. Neuronale Stammzellen sind rötlich, fertige Neuronen grün. LJ: Sehen ihre Organoide immer gleich aus? Knoblich: Nein, wir sehen große Unterschiede. Der Cortex ist mal links, mal rechts – mal haben wir fünf verschiedene Cortices. Daher machen wir eine Qualitätskontrolle, um zu entscheiden, welche Teile wir verwenden können. LJ: Und was wollen Sie in Zukunft mit Organoiden machen? Knoblich: Wie die Maus- und Fliegengenetiker können wir in Zukunft nach Suppressor-Mutationen suchen, die den korrekten Phänotyp wieder herstellen. LJ: Um die Signalketten beim menschen zu beschreiben? Knoblich: Nicht nur das. Es könnten sich durch die Identifikation beteiligter Gene und Moleküle auch neue Therapieansätze ergeben. Außerdem wollen wir Hirnerkrankungen untersuchen, die häufig vorkommen. Etwa Schizophrenie. Keine Ahnung, ob man das jemals in Organoiden nachbilden kann. Aber es gibt ein unglaublich großes Spektrum an Schizophrenie-Subtypen mit unterschiedlichen Ursachen – und es gibt sehr gute Hinweise, dass die Defekte bei einigen Subtypen schon sehr, sehr früh auftauchen. Ich könnte mir schon vorstellen, dass es sich lohnen würde, den Prozess in einem Hirn-Organoid nachzubauen. LJ: Großen nutzen verspricht man sich auch für tests mit pharmakologischen Substanzen. Sind Organoide da wirklich so viel besser als gewöhnliche Zellkulturen? Knoblich: Ganz bestimmt. Die Möglichkeit, an menschlichem Gewebe zu testen, ist der große Durchbruch. Mit der Maus kann ich zwar einen ganzen Organismus testen, aber der Preis ist: die Maus ist einfach kein Mensch. Zellkultur ist noch nicht einmal ein Gewebe. Organoide liegen dazwischen. Die bisher benutzten Methoden sind wichtig, wertvoll und werden weiter bestehen. Mit den Organoiden haben wir nun einen großen Schritt getan, Erkenntnisse auf den Menschen zu übertragen. Wir können feststellen, welche Mutation wie viel zu welcher Erkrankung beiträgt. Wir werden mit hundertprozentiger Sicherheit sagen können, dass eine bestimmte Veränderung in einem bestimmten Patienten oder Individuum für diesen oder jenen Aspekt der Erkrankung verantwortlich ist. Das ist doch eine Revolution. LJ: Die Organentwicklung ist ein sehr komplexes und bemerkenswertes Beispiel für die Fähigkeit von Zellen, sich selbst zu organisieren. Finden Sie es eigentlich nicht erstaunlich, dass das in LJ: Das klingt noch sehr experimentell. kultur so gut funktioniert? Knoblich: Stimmt. Aber was sind die Alternativen? Derzeit Knoblich: Mich hat das eigentlich nicht so überrascht, kann man nur aus Stammzellen isolierte Nervenzellen machen, denn klassische Experimente haben die große Selbstorganioder sogenannte Neurospheres – „Bälle“ aus Nervenzellen. Im sationsfähigkeit von Zellen bereits früh gezeigt. Schon in den Vergleich damit sind Organoide eine Revolution. Die Frage ist, 1940er Jahren zerlegte Johannes Holzfreter, ein Pionier der was will ich untersuchen? Etwa, welche Entwicklungsbiologie in Deutschland, die Zelltypen bilden sich aus und in welcher „Wir sehen große Unterschiede. Gastrula von Amphibien komplett in EinSchicht sind sie? Was regelmäßig und zelteile, woraufhin diese Zellen sich wieder Der Cortex ist mal links, mal immer korrekt abgebildet wird, ist die apirichtig zu einer Gastrula zusammenlagerkale und basale Schicht, die corticale Platten. Später wurden andere Organe wie rechts – mal haben wir fünf te – und die dreidimensionale Anordnung zum Beispiel die Retina in Einzelzellen zerverschiedene Cortices.“ in einem bestimmten Bereich ist korrekt. legt und wieder zusammengebaut. Damals Größe und Form im Organoid variiert, ist wurden solche Experimente allerdings nicht vorherbestimmt. Ob das Organoid oval oder rund ist, ob es etwas belächelt. Ich kann daher nicht genug betonen: moderne 1 mm oder nur 200 Mikrometer Durchmesser hat, ist eigentlich Konzepte der Biologie entstehen nicht aus sich selbst heraus – egal. Solche Unterschiede im Wachstum sieht man übrigens auch sondern weil es Menschen mit einem umfassenden Wissen über in herkömmlichen Zellkulturen. Experimente gibt, die schon vor relativ langer Zeit gemacht worden sind. Es hat also keinen Sinn zu sagen, die Forschung solle LJ: ist die kultur sehr kompliziert? sich jetzt auf Organoide konzentrieren. In dem Augenblick, in Knoblich: Unsere Methode ist nicht besonders schwer, aber dem man die Grundlagen legt, erkennt man oft noch nicht, was empfindlich. Das heißt, wir müssen jeden Batch Kulturmedium daraus später werden wird. Die Qualität von Wissenschaft wird testen. Wir haben unser Protokoll an etwa 100 Labore gesandt, heutzutage leider danach beurteilt, wie sie im Augenblick ist. Das und ich weiß von mindestens dreien, denen es gelungen ist Orist völlig unsinnig. Man muss sie danach beurteilen, wie attraktiv ganoide herzustellen. Prinzipiell ist es nicht komplizierter als mit sie in Zukunft, in hundert Jahren sein wird. intErViEW: karin HOLLriCHEr humanen embryonalen Stammzellen zu arbeiten. 48 LJ_1114_40_51.indd 48 11/2014 24.10.14 15:38 3D-ZELLKULTUR SPECIAL Werkstattbericht Gerüstbau unter Gelblicht Essentiell für die Etablierung spezifischer 3D-Zellkulturen ist die Gerüstmatrix, in der die Zellen möglichst steuerbaren physiologischen Bedingungen ausgesetzt sein sollen. Die Gruppe um Martin Bastmeyer am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) greift für den Nanogerüstbau besonders tief in die Trickkiste. ? Grafik: AG Bastmeyer Im 20. Jahrhundert gelang es den Wissenschaftlern endlich, bis auf die Zellebene vorzudringen. Zelllinien aus diversen Organismen konnten nun in der Petrischale kultiviert und untersucht werden – eine Errungenschaft, die im Wesentlichen zu unserem heutigen Verständnis des Zellstoffwechsels beigetragen hat. Was wir dabei allerdings auch gelernt haben, ist, dass Zellverhalten nicht nur durch einzelne Signalmoleküle und Wachstumsfaktoren gesteuert wird, sondern auch durch direkte mechanische Interaktionen mit den Nachbarzellen und der umliegenden extrazellulären Matrix (EZM). Die räumliche Anordnung der Zelle spielt also ebenfalls eine entscheidende Rolle. Das herkömmliche Kultivieren in Petrischalen, in denen die Zellen eine gleichmäßige, zweidimensionale Schicht bilden, hat folglich auch Grenzen – insbesondere dadurch, dass die Methode nicht den physiologischen Zustand der Zellen widerspiegelt. Und das führt mitunter zu in vitro vitro-Artefakten. So zeigte beispielsweise eine Studie, dass gewisse Stammzellen sich je nach Härtegrad ihrer Kultivierungsschale unterschiedlich differenzieren können: Auf hartem Untergrund bildeten sie Knochenzellen, auf weichem neuronale Zellen. Zusätzlich zur 2D-Zellkultur arbeitet man daher auch mit Gewebeschnitten, in Was passiert, wenn zu besten Produkten erstklassige Wartung kommt? 3D-Rekonstruktion aus Konfokalschnitten eines „Rad-Gerüsts“ aus biokompatiblem Fotolack (grau). Fibroblasten (Aktin: grün) bilden Fokalkontakte (Paxillin: magenta) an der 3D-Struktur. Näheres siehe Text. 11/2014 LJ_1114_40_51.indd 49 49 BioTek Instruments GmbH Infoline +49 7136 968-0 info@biotek.de · www.biotek.de 24.10.14 15:38 SPECIAL welchen die natürliche Zytoarchitektur und Mikroumgebung intakt sind. Ein gravierender Nachteil hierbei ist jedoch meist die Komplexität der Struktur, die eine eindeutige Zuordnung der Effekte einzelner physiologischer Faktoren erschwert. Zusätzlich gibt es nur wenig Kontrollmöglichkeiten über die Zusammensetzung der Umgebung, was den experimentellen Spielraum stark einschränkt. Klar definiert, aber genügend flexibel soll das optimale 3D-Gerüst bio-kompatibel sein und keine Autofluoreszenz aufweisen, überdies streng vorgegebene geometrische Eigenschaften besitzen und nicht zuletzt eine gut kontrollierbare mechanische Beschaffenheit haben. Für den experimentellen Aufbau ist es zum Beispiel wichtig, dass Matrix- und Adhäsionsproteine an gezielten Stellen im Gerüst platziert werden können. Aus diesem Grund muss es auch die Möglichkeit geben, bestimmte Gerüstbereiche für Proteinbindungen zu blocken. Die Auswahl an Polymeren zur Kultivierung von Zellen in der dritten Dimension ist groß. Da das Ziel der Karlsruher das Arbeiten mit einzelnen Zellen ist, haben sie sich für das nanoskalige Hybridpolymer Ormocer (engl. ORganically MOdified CERamics) entschieden, welches vom Fraunhofer-Institut für Silikatforschung in Würzburg entwickelt wurde und als flüssiger Fotolack erhältlich ist. Die Synthese von Ormocer basiert auf einem anorganisch-organischen Polymergemisch, das zum einen aus Keramik (anorganisch, hart) und zum anderen entweder aus einem natürlichen Polymer oder aus Silicon (organisch, flexibel) besteht. In dem sogenannten „Sol-Gel-Verfahren“ werden beide Komponenten vernetzt, Foto: E. Eimer Um das natürliche Zellverhalten im Gewebe besser zu verstehen, braucht man folglich neue, in vivo-ähnliche Kultivierungsmethoden. Das Ziel sollte sein, Zelllinien auf Substraten zu kultivieren, die zum einen eine dreidimensionale Anordnung der Zellen ermöglichen, damit die natürliche Struktur und Polarität erhalten bleiben; zum anderen sollte das Wachstumssubstrat flexibel genug sein, um die physiologische Elastizität der EZM zu imitieren. Mit der Etablierung solcher Zellgerüste beschäftigt sich auch die Gruppe von Martin Bastmeyer am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) – ihre Methode der Wahl: „Direktes Laserschreiben“ auf Fotolacken. 3D-ZELLKULTUR Benjamin Richter am 3D-Mikrodrucker – im Reinraum bei Gelblicht. Jedes Staubkorn könnte die Proben ruinieren, kurzwelliges Licht dagegen die Fotolacke. Der Anspruch, den die Wissenschaftler an ihre 3D-Gerüste haben, ist sehr hoch. „Wir arbeiten an einer kontrollierten 3D-Umgebung für die Zellen, die uns erlaubt, die Effekte einzelner biologischer und physikalischer Faktoren genauestens zu analysieren“, erklärt Bastmeyer. Diese sogenannten „3D-Substrate“ sollen eine klar definierte Umgebung bieten, zugleich aber auch genügend Variabiliät zulassen. Dazu 50 LJ_1114_40_51.indd 50 indem starke, kovalente Bindungen zwischen den organischen und anorganischen Phasen initiiert werden. Auf diese Weise werden die physikalischen Eigenschaften von sehr gegensätzlichen Materialien auf molekularer Ebene verbunden und in einem Hybridpolymer kombiniert. Aufgrund der Vielzahl an Variationsmöglichkeiten der anorganischen und organischen Komponenten lassen sich die Eigenschaften des Fo- tolacks leicht, aber kontrolliert verändern. Doch wie kann man auf diesem Fotolack nun Zellen kultivieren und analysieren? Wie können bestimmte Proteine gezielt präsentiert werden? Der Trick ist, dass das 3D-Substrat noch lange nicht fertig ist. Um ein klar definiertes Polymergerüst in diesen Fotolack zu meißeln, machen sich die Forscher die Laserlithografie zunutze. Es ist durchaus vergleichbar mit Bildhauerei – allerdings in Miniaturversion und mit einem fokussierten Laserstrahl statt mit Hammer und Meißel. Empfindliche Fotolacke Benjamin Richter, ein Physiker, der am KIT seine Doktorarbeit auf diesem interdisziplinären Gebiet macht, präsentierte bei einer Tour durch die Laborräumlichkeiten mehr von diesem „Laser-Gerüstbau“. Die Arbeiten mit dem Fotolack finden ausschließlich im Reinraum statt, da jedes Staubkorn die Probe ruinieren kann. Ausgestattet mit Schuhüberziehern, Kittel und Haarnetz machten wir uns auf den Weg zum 3D-Mikrodrucker. Das von Richter und Co. benutzte 3D-Laserlithographiesystem („Direct Laser Writing“, DLW) hat gerade den Prism Award 2014 in der Kategorie „Advanced Manufacturing“ gewonnen und wird von der Nanoscribe GmbH vertrieben. Der sogenannte „Photonic Professional GT“ erzeugt stark fokussierte Laserpulse, die beim Auftreffen auf den monomeren Fotolack Radikale erzeugen, welche wiederum lokale Polymerisierungsreaktionen auslösen. Die Energie dieses Lasers ist dabei nur im Fokus ausreichend, um eine 2-Photonen-Absorption auszulösen. Durch Kombination zwei verschiedener, Computer-kontrollierter Schreibmodi kann dieser „Laserstift“ in drei Dimensionen (x, y und z) schreiben und erzeugt damit 3-dimensionale Nanostrukturen, die aus auspolymerisiertem Ormocer bestehen. Mit einer hochempfindlichen Mikroskopkamera können Richter und seine Kollegen den 3D-Druckvorgang in Echtzeit überwachen. Nicht belichtete, unpolymerisierte Bereiche des Fotolacks löscht er anschließend mit einem organischen Lösungsmittel heraus, so dass sich am Ende nur noch das 3D-Gerüst auf dem Deckgläschen befindet. Im Umgang mit dem Substrat ist allerdings größte Vorsicht geboten: Der Fotolack ist nämlich lichtempfindlich im kurzwelligen Spektrum (< 500 nm), deswegen können die Karlsruher damit ausschließlich unter Gelblicht arbeiten. Außerdem müssen die 3D-Nanogerüste Bodenkontakt haben, sonst werden sie ebenfalls ausgewaschen. Deswegen beschichten die Forscher die 11/2014 24.10.14 15:38 Special Deckgläschen zunächst speziell und versehen sie erst dann mit dem Fotolack, in dem schließlich die polymerisierten Strukturen gedruckt werden. Auf diesen 3D-Substraten kultivieren Richter et al. fluoreszenzmarkierte Zellen und analysieren sie mit dem Mikroskop. Die Zellen können sich an dem Gerüst regelrecht aufhängen und vollständig ausbreiten. (Die Grafik auf Seite 49 zeigt beispielsweise eine 3D-Rekonstruktion aus Konfokalschnitten, die ein solches Gerüst mit kultivierten Fibroblasten abbildet.) Interessanterweise stellte die Gruppe um Bastmeyer fest, dass Zellen aus dem diffusen Bindegewebe in 3D-Kultur ein viel größeres Volumen aufweisen als in herkömmlicher 2D-Kultur. Endothelzellen hingegen, die es gewohnt sind auf einer eher festen Gefäßwand zu verweilen, breiten sich in der dritten Dimension faktisch nicht mehr aus als in der Petrischale. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit der verformbaren 3D-Substrate bietet sich in Kombination mit der Rasterkraftmikroskopie (RKM). So lässt sich mit der nanoskopischen Nadel des RKM das elastische 3D-Gerüst reversibel auslenken. Die durch die Nadel ausgeübte Kraft ist genau einstellbar und kann somit in direkte Relation gesetzt werden mit der Auslenkung des Gerüsts in Mikrometern. Der Zusammenhang lässt sich in einem Kraft-Weg-Diagramm darstellen. Kultiviert man nun natürlich kontraktile Zellen auf diesem 3D-Substrat – wie zum Beispiel Muskelzellen –, kann man durch Vermessung der Gerüstauslenkung durch die Zellen genau feststellen, welche Kräfte die Zellen ausüben. Proteine da, wo ich sie will Ein weiterer Vorteil dieser 3D-Substrate sind die verschiedenen Beschichtungsmöglichkeiten. Möchte man den Zellen nicht nur ein Gerüst bieten, sondern sie auch mit bestimmten Proteinen interagieren lassen, hat man mehrere Möglichkeiten. Handelt es sich dabei um ein einziges Protein, das ubiquitär vorhanden sein soll, so muss man einen Fotolack wählen, dessen Polymere über Proteinbindungsflächen verfügen. Nach dem Auspolymerisieren des 3D-Gerüsts inkubiert man das Substrat mit einer Proteinlösung. Durch einen zusätzlichen Waschschritt lassen sich überschüssige Proteine auswaschen – nur diejenigen, die direkt an dem Gerüst haften, bleiben erhalten. Das 3D-Zellsubstrat kann nun mit den Zellen inkubiert und ihre Interaktion, Adhäsion etc. im Fluoreszenzmikroskop untersucht werden. 11/2014 LJ_1114_40_51.indd 51 Möchte man das Protein allerdings nur an bestimmten Stellen des Gerüsts anbringen, muss man verschiedene Fotolacke benutzen. So kann für das Grundgerüst ein passivierter, proteinabweisender Fotolack (z.B. PEG) verwendet werden. Nach dem Auswaschen der nicht-polymerisierten Bereiche, muss das Deckgläschen mit einem zweiten, Protein-bindenden Fotolack beschichtet werden – beispielsweise mit Ormocomp, einer bestimmten Variante von Ormocer. Durch gezielte Laserpulse kann das Gerüst an gewünschten Stellen modifiziert werden, wodurch man vereinzelte, proteinaffine Bereiche schafft. Inkubiert man auch dieses 3D-Substrat mit einer Proteinlösung, binden die Proteine ausschließlich an die funktionalisierten Stellen im Gerüst. Im Mikroskop kann man nun beobachten, wie die Zellen mit diesen Proteinen interagieren und auf welche Art und Weise sie sich in dieser 3D-Umgebung ausbreiten. Vielfalt und Kontrolle Des Weiteren kann man auch hier mithilfe des RKM gezielt das Gerüst verformen und damit Kraft auf die mit dem Substrat interagierende Zelle ausüben. Bastmeyers Gruppe konnte mit diesem experimentellen Aufbau im Mikroskop etwa demonstrieren, dass das Zytoskelett der Zelle die aus der Umgebung wirkende Kraft „wahrnehmen“ kann und mit Aktin-Umlagerungen in Richtung des mechanischen Stressors reagiert. Die Vorteile des Karlsruher Methodenpakets zur Kultivierung von Zelllinien in der dritten Dimension sind klar: Das Direkte Laserschreiben überzeugt nicht nur durch die enorme Variabilität der Polymerzusammensetzung, sondern auch durch die unbegrenzte Vielfalt an 3D-Gerüsten. So lassen sich zum Beispiel zur Untersuchung von polarisierten Zellen problemlos dreidimensionale „Nanoschalen“ herstellen, in welchen Zellen kultiviert und verschiedenen Gradienten löslicher Proteine ausgesetzt werden können. Dies ist besonders interessant im Hinblick auf die Differenzierung polarisierter Zellen. Dass diese Gerüstsubstrate überdies gezielt mit Proteinen beschichtet werden können, eröffnet ferner die Möglichkeit, komplexere 3D-Mikroumgebungen zu schaffen, in welchen man die Effekte unterschiedlicher Faktoren untersuchen kann. Und genau hier wird in nächster Zeit auch der Fokus von Martin Bastmeyer, Benjamin Richter und Kollegen liegen: in der Herstellung multipel bio-funktionalisierter Gerüstsubstrate für die 3D-Zellkultur. Dann läufts! Regelmäßige Wartung durch unsere qualifizierten und zertifizierten Servicetechniker sorgt für einen störungsfreien Betrieb und genaue Messergebnisse – damit es läuft. Von Anfang an. Ekaterina Eimer 51 BioTek Instruments GmbH Infoline +49 7136 968-0 info@biotek.de · www.biotek.de 24.10.14 15:38 3D-ZELLKULTUR SPECIAL Firmenportrait: LLS Rowiak (Hannover) Foto: M.Csele/University of Virginia Auf des Lasers Schneide Wie man Zellpräparate schnell und dreidimensional mit einem FemtosekundenLaser schneidet. „Laser“ – was ist das eingentlich? Die Abkürzung „Laser“ wiederum steht seit 1957 für „Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation“. Der erste dieser Lichtverstärker war am 16. Mai 1960 in einem kalifornischen Labor funktionsbereit und beruhte, wie auch alle später entwickelten Laser, auf einer initialen „Zündung“ als Start einer Kettenreaktion in einem Lasermedium. Heutige Laser enthalten Gasgemische oder Halbleiterkristalle in einer geschlossenen Röhre; an deren einem Ende befindet sich ein undurchlässiger Spiegel und am anderen Ende ein Spiegel, der an einer kleinen Stelle durchlässig ist. Man „zündet“ durch Zufuhr von Licht oder Strom, wodurch Elektronen der Moleküle im Lasermedium zunächst auf ein höheres Energieniveau bugsiert werden. Der spontane Rückfall dieser Elektronen auf das ursprüngliche Energieniveau führt zu einer Photonen-Emission; diese treffen auf andere Elektronen im Lasermedium und regen diese ebenfalls an: ein sehr dünner, sehr starker Lichtstrahl aus Photonen Foto: Thorsten Lieke Dass Laser biologisch aktives Gewebe schneiden, musste im Krieg der Sterne schon Darth Vader am eigenen Leib erfahren, als ihm im Kampf gegen Luke Skywalker die Hand abgetrennt wurde. Weit weniger martialisch werden Laser routinemäßig in der Medizin eingesetzt. Und im extremen Miniaturmaßstab mit dem „CellSurgeon“ der Firma LLS Rowiak ein Gerät, das mit einem Laser sogar Aktinfilamente in Zellen schneiden kann, kontaktfrei und dreidimensional. „LLS“ steht übrigens für „Laserlabsolutions“ und damit für Programm und Mission des Hannoveraner Unternehmens. 52 LJ_1114_SPECIAL 3D-ZELLKULTUR WINNI.indd 52 Achzig Prozent der Rowiak-Belegschaft. Dritte von links ist Brigitta Stolze, die anfänglich „nur“ Beraterin war, inzwischen aber die Firma leitet. 11/2014 24.10.14 16:59 Solutions Special gleicher Wellenlänge und damit gleicher Energie entsteht und verlässt das Lasermedium durch die erwähnte Austrittsstelle des einen Spiegels. Je nach Beschaffenheit des Lasers kann das Laserlicht als Strahl oder als Puls ausgesandt werden. Letztere sind kurz und dauern oft nur Nanosekunden (10-9 Sekunden) oder gar nur Femtosekunden (10-15 Sekunden). Solch kurze Pulse ermöglichen den Einsatz von Lasern in der Medizin, zum Beispiel bei der Korrektur der Hornhautkrümmung. Bei diesem nur wenige Minuten dauernden Eingriff wird die schmerzempfindliche Oberfläche der Hornhaut an einer Seite gelöst und umgeklappt; anschließend wird mit einem Laserstrahl Gewebe aus der Hornhaut entfernt und so Kurz- oder Weitsichtigkeit korrigiert. Dann wird die Oberfläche wieder zurückgeklappt und man geht scharfsehend und schmerzfrei aus der Praxis. Die kleine Wunde heilt in kurzer Zeit von selbst. Das Ganze lässt sich bequem innerhalb einer Mittagspause erledigen. Lichtskalpell in der Arztpraxis 11/2014 LJ_1114_SPECIAL 3D-ZELLKULTUR WINNI.indd 53 Die Fokussierung ist der Knackpunkt Ein entscheidender Vorteil ist die Fokussierung der Photonen auf einen definierten Punkt. Die Wellenlänge der Photonen – bevor sie an diesem Punkt zusammentreffen – liegt nämlich außerhalb der Absorptionsspektren von Wasser oder Proteinen. Das bedeutet, dass die Photonen ungehindert Gewebe bis zum fokussierten Punkt durchwandern. Wie bei einer Lupe, die nur im schärfsten Fokus Sonnenlicht derart bündelt, dass Papier Feuer fängt. Selbst in tiefliegende Gewebeschichten könne mit dieser Lasertechnik geschnitten werden, versichern die Niedersachsen – egal wie hart das biologische Material sei. So ließen sich Histologieschnitte von problematischem Material wie Knochen und Zähnen schneller und präziser erstellen als mit herkömmlichen Methoden. Die Idee, ein Lasermikrotom zu kon struieren, veranlasste den Physiker Holger Lubatschowksi Ende 2003 dazu, über eine Firmengründung nachzudenken. Er war damals Professor am Laserzentrum Hannover (LZH) und schaffte es tatsächlich, mittels Privatanleihen und einer Start-Up-Unterstützung der TBG-Bank (einer Tochter der staatlichen KfW) genügend Startkapital aufzutreiben. Diese erste Finanzierung wurde von Brigitta Stolze, Unternehmensberaterin und promovierte Biologin, auf die Beine gestellt. Stolze erfüllte diese Beraterfunktion mit zunehmendem Engagement; sie arbeitete immer mehr für und in der Rowiak GmbH. Schließlich machte sie 2008 ihrer Selbständigkeit ein Ende und stieg ganz in die Geschäftsführung mit ein. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Rowiak GmbH fünf Mitarbeiter, und die damaligen for your work CytoCapture Cell Culture Dishes and Chambers • High-resolution microscopy • Single-cell analysis • 3D cultivation www.mobitec.com ▲ Das physikalische Prinzip, das bei derartigen Operationen angewandt wird, bezeichnet man als Photoablation: Die Photonen des Lasers – meist mit einer Wellenlänge im UV-Bereich – treffen auf die oberste Schicht der Hornhaut, werden dort absorbiert und die Lichtenergie in Wärme umgewandelt, was zu einer Verdampfung des Gewebes führt. Umliegendes Gewebe bleibt unversehrt, weil die Photonen nicht in untere Schichten eindringen, sondern direkt in der obersten Schicht stecken bleiben. Ferner sind die Pulse des Lasers so kurz, dass es zu keiner Wärmeleitung kommt. Deutlich wird dies am Beispiel der heißen Herdplatte: Berührt man diese nur sehr kurz, merkt man praktisch nichts; die Wärme hat keine Zeit, die Finger zu erhitzen. Lässt man die Hand dagegen auf der Platte, tut es weh. Wärme braucht Zeit, um sich auszubreiten. Bei einem Laserpuls von 100 Nanosekunden würde sich die Wärme etwa 0,2 µm in die Umgebung ausbreiten. Bei derartigen oder kürzeren Pulsdauern findet somit keine Wärmeleitung statt. Daher lässt sich biologisches Gewebe durch Kurzpulslaser schneiden, ohne links und rechts vom Schnitt Beeinträchtigungen hervorzurufen. Salopp gesagt: Je kürzer der Puls, um so präziser der Schnitt; etwa bei der Photodisruption, die durch einen Femtosekundenlaser induziert wird. Ein solcher Laser bündelt viele Photonen mit längerer Wellenlänge – und damit geringerer Energie – und fokussiert sie auf einen Punkt. Dort wirken die Photonen dann als Ganzes mit enormer Leistung, teilweise im Terawatt-Bereich. Im Brennpunkt kommt es zur Ionisierung der Gewebemoleküle und damit ebenfalls zur Verdampfung. Durch weitere optische Hilfsmittel kann dieser Fokus extrem klein gehalten werden. Somit erzielt man einen ultrakurzen Puls mit hoher Intensität auf kleinster Fläche. Bei dieser Anwendung ist nicht der Laser der „Star“, sondern die nachgeschaltete Optik, die den Strahl fokussiert. Die in Hannover bei Rowiak Tätigen haben dieses Verfahren zum Schneiden biologischen Materials so perfektioniert, dass wie erwähnt sogar lebende Zellstrukturen per Laser manipuliert werden können. Wie schaffen sie das? 53 24.10.14 16:59 SPECIAL Pläne waren höchst ambitioniert: Ein Gerät sollte entwickelt und gebaut werden, das biologisches Material ohne aufwändige Einbettungsprozesse schneidet und durch integrierte Bildgebung postwendend sichtbar macht. Acht Jahre bis zur Marktreife Foto: Thorsten Lieke Lauscht man heute den Erzählungen von Brigitta Stolze, so hört sich das so an, als ob die technischen, sprich physikalischen Parameter relativ schnell gefunden worden seien. Doch es war ein hartes Stück Arbeit, eine kundenfreundliche (wohl firmendeutsch für bedienungseinfache) Gerätetechnik samt unterstützender Software zu entwickeln. Immerhin acht Jahre und einige Millionen Euro brauchte es, bis ein marktreifes Gerät verfügbar war. Immer wieder mussten private Anleger von dem Nutzen und Potential des Lasermikrotoms überzeugt und zudem ein Netz potenzieller Kunden aufgebaut werden. Ein Großteil der Interessentenschaft entstammt nämlich der Schar der begeisterungsfähigen, aber notorisch geldknappen Wissenschaftler-Gilde. Und jeder, der dieser angehört, weiß, wie aufwändig es ist, ein Gerät zu beantragen, das 100.000 Euro oder mehr kostet. Die Verantwortlichen bei Rowiak mussten lernen, dass zwar einerseits genügend Technikbegeisterung da war, andererseits aber der Schritt von bloßem Interesse zu 54 LJ_1114_SPECIAL 3D-ZELLKULTUR WINNI.indd 54 3D-ZELLKULTUR tatsächlichen Kaufhandlungen enorm ist: „Manchmal fragt man sich da schon, ob man es schafft.“ Dennoch ist Brigitta Stolze überzeugt von Rowiaks „TissueSurgeon“ (Bild unten). Die einstigen Zweifel sind offenbar verflogen: „Es ist wie eine Bestätigung, wenn man einem Interessenten unsere Geräte erklärt und buchstäblich mit ansehen kann, wie dieser das Ausmaß der neuen Anwendungsmöglichkeiten erkennt.“ Wissenschaftliche Faszination, die unvermittelt zündet, ganz wie die Kettenreaktion im Lasermedium. Für Diagnostiker mit Routinelabors und hohem Durchsatz an histologischen Präparaten gelten andere Argumente. „Wir müssen ihnen einfach vorrechnen, dass es sich lohnt, statt eines normalen Mikrotoms unser Femtosekunden-Lasermikrotom an- der zellulären Ebene, bei der lebende Zellen durch Multiphotonen-Imaging dargestellt und gleichzeitig mit dem Femtosekundenlaser modifiziert beziehungsweise manipuliert werden, ganz zu schweigen. Trotzdem: Ursprünglich hatten die Akteure nicht mit einer so langen Anlaufzeit gerechnet. Aus einer Firma mach‘ zwei Da erwies es sich als positiv, dass nicht alle Entwicklungsarbeit in die Mikrotome geflossen ist. Firmengründer Lubatschowski verlor sein Kerngebiet, den Einsatz von Femtosekundenlasern in der Augenchirurgie, nie aus dem Blick. Parallel entstand eine neue Möglichkeit der Behandlung von Alterssichtigkeit mit Hilfe eines Lasers. Um die potenziellen Kunden nicht mit den doch recht unterschiedlichen Standbeinen zu verwirren, entschied sich der Physiker Ende 2013, die im Labor anzuwendende Lasertechnik von der klinischen Anwendung zu trennen. Daher gibt‘s seither zwei Schwesterfirmen: die Rowiak GmbH und die LLS Rowiak – letztere mit Brigitta Stolze als Geschäftsführerin. Die Laserchirurgie durchläuft derzeit klinische Studien, die Mikrotome hingegen sind marktreif und sollen für Profit sorgen. Und dafür lassen sich die fünf Mitarbeiter der LLS Rowiak einiges einfallen: Die Firma bietet zum Beispiel an, die Geräte und das Know-how der Mitarbeiter zu mieten. „Wir sehen uns nicht als reiner Verkäufer von Geräten, sondern bieten Lösungen für Der graue Kubus in der Bildmitte ist wissenschaftliche oder technider „TissueSurgeon“, der das berührungsfreie sche Fragen an“, sagt Stolze. InDurchtrennen biologischer Gewebe ermöglicht. teressierte könnten sich an ihre Firma wenden und in offenem Austausch die Möglichkeiten der Femtolazuschaffen.“ Statt vier Schnitten von hartem serschneidekunst und Bildgebung erfahren. Material wie Zähnen und Knochen schaffe „Das ist gut für beide Seiten. Es entder TissueSurgeon täglich 16 und mehr, verstehen wissenschaftliche Publikationen, sichert Stolze. Zudem würden viele Schritin denen neuartige Histologien oder spekte, etwa die Dekalzifizierung, komplett enttakuläre Eingriffe in Zellen zu betrachten fallen. Es ist eben das alte Lied vom Kampf sind, und wir werden als Quelle dieser „Mensch gegen Maschine“, und ein weiteres Technik genannt“, erklärt VerkaufsmanaMal kann der Mensch in punkto Genauigkeit ger Heiko Richter. Trotz aller technischen und Schnelligkeit nicht mithalten. Raffinessen ist es also durchaus schwierig, Das ist das eine. Zudem werden Dinge sich mit teuren Geräten seine Marktnische möglich, die kein Mensch hinbekommt: zu verschaffen. Ohne eine gewisse PfiffigDurch den wählbaren Fokus, an dem die keit, gepaart mit Stehvermögen, sollte man Photonen zusammentreffen, können im besser erst gar keine Firma gründen. Gewebe intakte dreidimensionale Blöcke THORSTen LIeKe aus einem Präparat entfernt werden. Von 11/2014 24.10.14 16:59 3D-ZELLKULTUR SPECIAL Interview mit Eric Gottwald, Mitgründer des 3D-Zellkultur-Anbieters 300Microns (Eggenstein-Leopoldshafen) „Die Konkurrenz kann das nicht.“ Vom N E B R E T AUSS bedroht T N I O P D N … der E AY! ASS Foto: 300Microns So traurig das Schicksal des Eisbären ist, dem Endpoint-Assay weint keiner nach: Was die Zellkulturgefäße der Firma 300Microns mit Joghurtbechern gemein haben und wie man Zellen damit dreidimensional kultiviert, verrät der Mitgründer und Zellkulturexperte Eric Gottwald. 11/2014 LJ_1114_SPECIAL 3D-ZELLKULTUR WINNI.indd 55 Wie sehen diese Substrate aus? Gottwald: Wir stellen uns verschiedene Produkte vor, die wir auch schon an Pilotkunden herausgeben. Am häufigsten kommt im Moment eine 96-Well-Mikrotiterplatte zum Einsatz, deren Boden aus unseren Folien besteht. Die Mikrotiterplatte hat keinen ebenen Boden, auf dem die Zellen zweidimensional wachsen. Durch die Bestückung mit unseren Folien besitzt der Boden vielmehr Mikrokavitäten mit einem Durchmesser von je 300 Mikrometern, in denen die Zellen 3D-Aggregate bilden. Die Größe wurde so bemessen, dass alle Zellen der Aggregate über Diffusion versorgt werden und Nekrose vermieden wird. Die Geometrie dieser Mikrokavitäten ist flexibel anpassbar. Sie müssen nicht rund sein, sondern können auch sechs- oder achteckig oder wie auch immer geartet sein. xCELLigence Real Time Cell Analysis Systeme sind die Zukunft, wenn es um Experimente zu Zell-Proliferation, Zytotoxizität, Zell-Migration, kurz um zellbasierte Assays geht. Steigen Sie mit ein: ols-bio.de/zell-assay Warum wachsen die Zellen in den mikrokavitäten dreidimensional? Gottwald: Am Boden des Wells der Mikrotiterplatte sitzt eine Mikrokavität dicht neben der anderen, so dass kei- ▲ Herr Gottwald, Ihre Firma bietet laut Internetseite „flexible 3D-Zellkultur-Lösungen“ an. Was darf man sich darunter vorstellen? Eric Gottwald: Wir stellen Substrate für 3D-Zellkulturen auf Folienbasis her. Flexibel sind wir dabei in zweifacher Hinsicht. Die Folien selbst sind mit 50 Mikrometern sehr dünn und flexibel. Zum anderen ist das Herstellungsverfahren selbst, das Mikrothermoformen, so flexibel, dass es keine Einschränkungen hinsichtlich der Geometrie dieser Substrate für die 3D-Zellkultur gibt. Neben diesem Verbrauchsmaterial werden wir auch Mikrotiterplatten anbieten, die bereits mit vorkultivierten Zellen bestückt und damit gebrauchsfertig sind. Zusätzlich bieten wir Dienstleistungen an und sind diesbezüglich mit Firmen in Kontakt, die Auftragsforschung für Pharmaunternehmen machen und hierzu unsere Systeme einsetzen werden. 55 24.10.14 16:59 SPECIAL ne Restfläche übrig bleibt, an der die Zellen anhaften können. Wenn man eine Zellsuspension in ein Well unserer 96-Well-Platte einbringt, dann werden 169 Mikrokavitäten vollständig mit Zellen befüllt, so dass es zur Aggregation kommt. Je nachdem mit welchen Zellen man arbeitet, sitzen zwischen 1.000 und 10.000 Zellen in einer Mikrokavität. In der Regel sind die Folien mit Kollagen, Fibronektin oder ähnlichen Komponenten der extrazellulären Matrix beschichtet. So haften die Zellen nicht nur aneinander, sondern auch an den Folien. Diese Anheftungsstellen können genau vorgegeben werden, indem beispielsweise nur bestimmte Areale der Oberfläche modifiziert werden. So kann man definierte, dreidimensionale Ko-Kulturen erzeugen. Wir haben uns zunächst für das 96-Well-Format entschieden, da es in der Zellkultur das 3D-ZELLKULTUR „Man wollte eine künstliche Leber entwickeln – ein Zellkultursystem, das man dem Patienten neben das Bett stellen kann.“ Tage begrenzt. Das genügt aber meist als Kulturperiode, um wichtige Aussagen hinsichtlich der Proliferation zu machen. Hier sieht man sehr schön, dass sich das Proliferationsverhalten dreidimensionaler Kulturen deutlich von dem zweidimensionaler Zellkulturen unterscheidet. Viele Kunden arbeiten aber mit primären Zellen, die voll ausdifferenziert sind und sich nicht mehr teilen. Als statisches System, dass sich in seiner Zellzahl nicht wesentlich ändert, eignen sich unsere Gefäße sehr gut. Foto: 300Microns Die Gründer in spe (von links) Roman Truckenmüller, Stefan Giselbrecht, Eric Gottwald und Peter Haug mit der Biotechnologin Rabea Petermann und dem Technischen Assistenten David Thiele. Standardformat ist. Aufgrund der Tatsache, dass wir so kleine Mikrokavitäten machen können, wollen wir unsere Substrate auch im 384- und 536-Well-Format anbieten. Da die Mikrokavitäten geschlossene kleine Reaktionsgefäße sind, können wir uns auch vorstellen, dass man von den herkömmlichen Formaten weg kommt und unsere Mikrokavitäten als das neue Reaktionsgefäß mit neuem Maßstab ansieht. Das hätte den Vorteil, dass man 22.500 Mikrokavitäten auf einer Platte schaffen könnte, wenn wir bei einem Durchmesser von 300 Mikrometern bleiben. Ist die Kultivierungsdauer in den kleinen mikrokavitäten nicht sehr eingeschränkt? Gottwald: Für proliferierende Zellen ist das sicher richtig. Der Zeitraum für eine proliferierende Kultur ist auf zwei bis drei 56 LJ_1114_SPECIAL 3D-ZELLKULTUR WINNI.indd 56 Was unterscheidet die 3D-Kultivierung in Ihren mikrokavitäten von den althergebrachten Techniken, wie beispielsweise der Hanging-Drop-methode, bei der Zellen in einem Tropfen Zellkulturmedium kultiviert werden, der „kopfüber“ hängt und somit keine anhaftungsflächen bietet? Gottwald: Auch wenn es mittlerweile Anbieter gibt, die die Hanging-Drop-Verfahren in der Herstellung sehr komfortabel machen, so müssen die gebildeten Zellaggregate immer in ein zweites Kulturgefäß übertragen werden, in dem sie dann frei schwimmend vorliegen. Das kann ein großes Problem werden, wenn man automatisiert mikroskopieren möchte, denn vor allem kleine Aggregate müssen erstmal gefunden werden. Das kostet viel Zeit. Hier haben wir einen großen Vorteil, da die Position der Mikrokavitäten in der 96-Well-Platte genau definiert ist. Das Mikroskop muss diese definierten Positionen nur einmal lernen und danach ist das automatisierte Mikroskopieren jedes einzelnen 3D-Aggregats ohne vorherige Suche möglich. Ihre Firma entstammt dem Karlsruher Institut für Technologie, an dem das mikrothermoformen erfunden wurde. Wie kam die verbindung zur Zellkultur zustande? Gottwald: Die 3D-Zellkultur war der Ausgangspunkt für die Entwicklung des Verfahrens. Das Hauptaugenmerk hier am Institut lag jahrelang auf der Entwicklung einer künstlichen Leber. Es sollte ein Zellkultursystem entwickelt werden, das man den Patienten neben das Bett stellen kann, um die Wartezeit bis zu einer Transplantation zu überbrücken. Es gab hierzu ein Patent von 1982, das im Wesentlichen bereits die Merkmale unserer heutigen Systeme hatte. Das heißt, es gab Mikrokavitäten, die eine dreidimensionale Zellkultur zuließen. Das Problem war damals, dass die Herstellung dieser Strukturen nur im Labormaßstab zu realisieren war, da die Techniken viel zu teuer waren. Deshalb suchte man nach Verfahren, die sich alternativ für so etwas eignen könnten. Hier kamen Stefan Giselbrecht und Roman Truckenmüller ins Spiel [zusammen mit Gottwald und dem Business angel Peter Haug mitgründer in spe von 300microns; die Red.]. Die beiden haben das Mikrothermoformen so weit entwickelt, dass wir es jetzt standardmäßig für die Herstellung unserer Strukturen nutzen können. Wie funktioniert das mikrothermoformen? Gottwald: Das Thermoformverfahren kennen wir durch die Herstellung von Joghurtbechern oder Pralinenverpackungen. Obwohl es sich möglicherweise gar nicht so anhört, ist das Ermöglichen solcher Thermoformschritte auf mikroskopischer Ebene eine wahnsinnige Neuerung gewesen, weil so etwas zuvor nicht möglich war und von Konkurrenten auch immer noch nicht gemacht werden kann. Das liegt daran, dass die Prozessführung auf mikroskopischer Ebene deutlich anders ist und man relativ hohe Drücke braucht, um die Folien in die entsprechenden Formen zu bringen. Das Thermoformen funktioniert, indem man eine Folie eines bestimmten Zuschnitts zwischen die Hälften eines Abformwerkzeugs legt. Das ist eine Art Presse. Hier befindet sich das Negativ der R M A P H S T 11/2014 24.10.14 16:59 Special gewünschten Form. Mit einem Stempel wird das Werkzeug von der anderen Seite verschlossen, bevor Wärme zugeführt wird, so dass sich die Folie erwärmt aber nicht schmilzt. Im erwärmten Zustand wird die Folie dann mit Druck in die Form des Werkzeugs gepresst. Nach dem Abkühlen kann „Zwischen 1.000 und 10.000 Zellen sitzen in einer Mikrokavität – und haften nicht nur aneinander, sondern auch an genau definierten Punkten.“ die geformte Folie entfernt werden. Die Verbindung mit der 96-Well-Platte ist im Moment noch ein Schritt, der nachgelagert ist. Das heißt, wir fertigen die Mikrokavitäten in den entsprechenden Formaten an und verbinden sie hinterher mit den Mikrotiterplatten. Produzieren Sie selbst? Gottwald: Wir werden im neuen Jahr unsere ersten eigenen Produktionsräume mit einem großen Produktionslabor beziehen, dass im Laufe des Jahres vier Maschinen beherbergen wird. So können wir die Stückzahlen, die dann hoffentlich angefordert werden, auch selbst produzieren. Maschinen, die so etwas können, kann man nicht kaufen. Alle Maschinen für unser Verfahren sind an unserem Institut [dem Karlsruher Institut für Technologie; die Red.] entwickelt und gebaut worden. Wir gehen jetzt dazu über, ein alternatives Produktionsverfahren zu verwenden, für das man zumindest Kerntechniken bestehender Ma- schinen, die es zu kaufen gibt, einsetzen kann. Zur Person: Eric Gottwald Der Biologe Eric Gottwald, geboren 1963 im RuhrWer sind Ihre Hauptgebiet, leitet seit 14 Jahren die Arbeitsgruppe „3D-Zellkunden? kulturen“ am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Gottwald: Das hängt einer Kombination aus Technischer Universität und stark von der ProduktgrupHelmholtz-Forschungszentrum. Schwerpunktmäßig pe ab, aber für Mikrotiterbeschäftigt sich Gottwald mit den Interaktionsmechaplatten sind besonders nismen von hämatopoetischen und leukämischen die Pharmafirmen für uns Stammzellen mit ihrer Umgebung im Knochenmark, interessant, weil sie einen der Stammzellnische. Auch möchte er ein realitätsnahohen Durchsatz haben. hes, dreidimensionales Modell der Stammzellnische Außerdem haben sie die entwickeln; zur hochdichten 3D-Kultivierung von ZelNotwendigkeit, Hundertlen mit aktiver Mediumversorgung und Steuerung des tausende Substanzen am Sauerstoffpartialdrucks nutzen die KIT-Forscher dabei Tag zu testen. Bei anderen ihr selbst entworfenes Bioreaktor-System. Um Teile Produkten, etwa Zellkuldieses Know-Hows ökonomisch zu nutzen, kümmert tur-Inserts für Mikrotitersich Gottwald derzeit zusammen mit seinen Partnern platten, die wir im nächs(Bild links) um die Ausgründung von 300Microns. ten Jahr auch fertigen werden, ist der akademische Markt besonders interessant für uns. haben wir uns Management-Erfahrung in Person von Peter Haug ins Boot geholt. Das Wie kam es zur Firmengründung? Geld reichte ungefähr ein Jahr. Wir sind Gottwald: Am Karlsruher Institut für nun am Ende des Jahres angelangt und Technologie wird den Wissenschaftlern müssen durch Einwerben weiterer Mittel eine Ausgründung einfach gemacht. Wir dafür sorgen, dass es weitergeht. haben hier spezialisierte Stellen, die Forschern helfen, ihre Technologien in die Wo sehen Sie Ihre Firma in fünf Jahren? freie Marktwirtschaft zu überführen. AufGottwald: Wir sind nicht darauf figrund der langjährigen Forschung zu unsexiert, das Verfahren möglichst schnell an ren Systemen verfügten wir über ein großes jemanden zu verkaufen oder aufgekauft Netzwerk, aus dem immer wieder Anfrazu werden. Wir werden auf jeden Fall weigen kamen, ob man die Systeme kaufen terhin selbst produzieren. Da wir extrem könne. Wir mussten bisher immer absagen viele Ideen haben, mit denen man auch – und haben uns schließlich entschieden, andere Gebiete bereichern kann, werden das Ganze marktreif zu machen. Wir hawir schnell wachsen, groß werden und in ben uns also bei Helmholtz-Enterprise um fünf Jahren mindestens zehn Prozent des Fördermittel beworben und diese auch tat3D-Zellkultur-Weltmarktes abdecken. Interview: Kai Krämer sächlich bekommen. Mit einem Teil davon Langzeitmessungen der Zellviabilität als neuer innovativer Ansatz zur Untersuchung von zellulären Prozessen RealTime-Glo™ MT Cell Viability Assay Der RealTime-Glo™ MT Cell Viability Assay ermöglicht die Durchführung von kinetischen Viabilitätsstudien in Echtzeit über einen Zeitraum von 72 Stunden. Der Assay enthält ein metabolisches Zellviabilitätssubstrat und die NanoLuc™ Luciferase als Sensor, um die Anzahl lebender Zellen über ein stabiles Lumineszenzsignal zu messen. Entdecken Sie die Vorteile: • Messungen zu jedem Zeitpunkt innerhalb von 72 Stunden möglich • Sofortiger Nachweis von Veränderungen des Zellmetabolismus • Für die Anwendung in 3D-Kulturen geeignet • Der Assay kann im Non-Step-Format für kinetische Bestimmungen von Wirkstofflösung oder direkt bei der Aussaat hinzugegeben werden. Weitere Informationen finden Sie unter: www.promega.de/realtimeglo-cell-viability-assay Weitere Assays für die Anwendung in 3D-Kulturen finden Sie unter: www.promega.de/cba-broschuere Promega GmbH High-Tech-Park Schildkrötstraße 15 · 68199 Mannheim 11/2014 Telefon +49 621 8501-0 · www.promega.com LJ_1114_SPECIAL 3D-ZELLKULTUR WINNI.indd 57 Bestellung Telefon +49 621 8501-291 Fax +49 621 8501-222 de_custserv@promega.com Technische Beratung Telefon +49 621 8501-290 de_techserv@promega.com 57 24.10.14 16:59 3D-ZELLKULTUR SPECIAL Anbieterüberblick Inkubieren und Kultivieren Ob ein-, zwei- oder dreidimensional: Bei diesen Firmen gibt‘s alles für das Etablieren, das Betreiben und die Analyse von Zellkulturen. Cellendes (Reutlingen) Tel. +49-(0)7121-15940-0 info@cellendes.com; www.cellendes.com Biomimetische Hydrogele aus inerten Polymeren (flexibel einstellbare Gelmodifikationen mit biomimetischen Eigenschaften: zell-vermittelte Matrix-Metalloprotease-abhängige Abbaubarkeit, Peptid-vermittelte Zelladhäsion). Biocat (Heidelberg) Tel. +49-(0)6221-714 1516 info@biocat.com; www.biocat.com Biomimetische Hydrogele mit definierter Zusammensetzung für standardisierte Experimente; Nanotechnologie-basierte Zellkulturplatten für die reproduzierbare Bildung von Zellsphäroiden ohne Matrix. Cellsystems (Troisdorf) Tel. +49-(0)2241-25515-0 info@cellsystems.de; www.cellsystems.de Rekonstruierte humane Epidermis für in-vitro-Toxikologie (Korrosion, Irritation, Sensibilisierung, Genotoxizität); Epidermis für Pigmentierungsstudien; humane Zellen, Zellkulturmedien und extrazelluläre Matrixproteine; Test- und Forschungsservices. Biotek Instruments (Bad Friedrichshall) Tel. +49-(0)7136-968-0 info@biotek.de; www.biotek.de Modularer Multi-Mode-Reader für Cell-Imaging & die Erfassung/Auswertung von 3D-Zellkulturen (Kombination digitaler Mikroskopie und konventioneller Mikroplatten-Detektion). Biozol Diagnostica Vertrieb (Eching) Tel. +49-(0)89-37 99 666-6 info@biozol.com; www.biozol.com Well-Platten und -Inserts (3D-Zellwachstum auf hochporöser Polystyrol-Matrix, kompatibel mit herkömmlicher Zellkultur). Carl Zeiss Microscopy (Jena) Tel. +49-(0)3641-64-3402 microscopy@zeiss.com; www.zeiss.de/microscopy Lichtblatt-Mikroskopsystem (Live-Bilder von 3D-Zellkulturen: Zellmigration, Expressionsmuster, Proliferation; Multiview-Imaging). Cellasys (München) Tel. +49-(0)89-2000110-74 info@cellasys.com; www.cellasys.com Kontinuierliche Analyse der Vitalität und Morphologie lebender 3D-Zell-Konstrukte (marker-frei, parallel & in Echtzeit; gemessen wird die extrazelluläre Ansäuerung, die zelluläre Atmung und die Morphologie der Zellen. 58 LJ_1114_SPECIAL 3D-ZELLKULTUR WINNI.indd 58 Dunn Labortechnik (Asbach) Tel. +49-(0)2683-43094 info@dunnlab.de; www.dunnlab.de Systeme zur Kultivierung von 3D-Zellkulturen mit und ohne gleichgerichtete Zugkräfte bzw. Simulation und Untersuchung von zyklischen bzw. statischen Druckbelastungen. Gentaur (Aachen) Tel. +49-(0)241-4008 9086 de@gentaur.com; www.gentaurshop.com Matrizen, Reagenzien, Kits und Tests für die 3D-Zellkultur; Kits für Differenzierung von embryonalen Körperchen, Differenzierungstests, Lebensfähigkeitstests, Cell Harvesting Kits. Gesim (Großerkmannsdorf) Tel. +49-(0)-351-2695-322 info@gesim.de; www.gesim.de Printer zum pressluftgesteuerten Drucken von Scaffolds aus biokompatiblen Materialien für 3D-Zellkultur / Tissue Engineering. Foto: CFN Biotrend Chemikalien (Köln) Tel. +49-(0)221-9498 320 info@biotrend.com; www.biotrend.com Hochdurchsatz-3D-Zellkultursystem („Hanging-Drop-Typ“) zur Sphäroid-Formation sowie für die Kultivierung und Testung der erhaltenen 3D-Konstrukte. www.digilabglobal.com 3D-Zellprinter zur Dispensierung von Flüssigkeiten (On-the-fly und berührungsfreies Tropfen-für-Tropfen Zellprinting unter Erhalt der Lebensfähigkeit sogar empfindlicher Zellen). Cellntec Advanced Cell Systems (Bern, CH) Tel. +41-31-331 9582 info@cellntec.com; www.cellntec.com Medien für primäre epitheliale Zellkultur (auch 3D). Cenibra Life Science Solutions (Bramsche) Tel. +49-(0)5461-7089 089 christoph.enz@cenibra.de; www.cenibra.de Automatisierte Mikroskopielösungen zur quantitativen Analyse von 2D- und 3D-Zellkulturen (Sphäroide, Embryoid Bodies, Cardiomyocytes) und begleitende Phänomene (Invasion, Tox) im Time-lapse- oder Screening-Modus in Mikrotiterplatten mit und ohne Fluoreszenzeinbindung. Digilab / Atreide Biosamples (Hannover) Tel. +49-(0)511-459 5954 mjurgens@digilabglobal.com Greiner Bio-One (Frickenhausen) Tel. +49-(0)7022-948-0 marketing@de.gbo.com www.gbo.com/bioscience Zellkulturschalen, Multiwell- und Microplatten zur Kultivierung von Sphäroiden, Zellkultur-Einsätze für die Gewebe-Rekonstruktion. Ibidi (Planegg/Martinsried) Tel. +49-(0)89-520 4617-0 info@ibidi.de; www.ibidi.de Mikroskopiekammern für 3D-Zellkultur und Mikroskopie von Einzelzellen und Sphäroiden u.a. auch für Kultur unter Flussbedingungen; native Collagen-I-Lösung zur Erzeugung von 3D-Gelen. Infors (Bottmingen, CH) Tel. +41-61-425 7700 info@infors-ht.com; www.infors-ht.com Bioreaktoren und Schüttelinkubatoren für anspruchsvolle Zellkulturen in Suspension 11/2014 24.10.14 16:59 SPECIAL und auf Trägermaterialien (z.B. Microcarrier); Anwendungen in geschüttelten und gerührten Kultivierungsgefäßen. Inscreenex (Braunschweig) Tel. +49-(0)531-6181 5080 info@inscreenex.com; www.inscreenex.com Physiologisch relevante Zelllinien; kundenspezifische funktionale Immortalisierung von humanen und tierischen Primärzellen; Etablierung von 2D- und 3D-Bioassays; Co-Kultivierung, krankheitsspezifische Zellsysteme, personalisierte Medizin. Merck Chemicals (Nottingham, UK) Tel. +44-(0)1159-430 840 birgit.haas@merckgroup.com www.merckmillipore.com Mikrofluidiksystem für längerdauernde 3D-Zellkulturen und dynamische Langzeitstudien von Zellreaktionen; 3D-Kollagen-Zellkultur-Kit (Untersuchung von u.a. Angiogenese, Migration, Apoptose, Proliferation und Gewebebildung in einer 3D-Kollagen-Matrix). Minucells and Minutissue (Bad Abbach) Tel. +49-(0)9405-962 440 minucells.minutissue@t-online.de www.minucells.de Gewebeträger für die 3D-Kultur von Stammzellen und adhärenten Zellen; Container für Perfusionskulturen; Gradientencontainer für Epithelien; Container mit einem artifiziellen Interstitium für 3D-Organkultur mit chemisch definierten Medien. Mobitec (Göttingen) Tel. +49-(0)551-70722 0 info@mobitec.de; www.mobitec.com Deckglasboden-Petrischalen und Chamber-Slide-Produkte mit Mikrokavitäten für hochauflösende Mikroskopie nicht-adhärenter Zellen, kontrollierte Bildung und Analyse von Zell-Sphäroiden sowie 3D-Ausrichtung adhärenter Zellen. Nikon Mikroskope (Düsseldorf) Tel. +49-(0)211-9414 214 mikroskope@nikon.de www.nikoninstruments.com Bildanalyse-Software für die Mikroskopie zur Aufzeichnung von Live-Bildern dreidimensionaler Zellkulturen (kombinierbar mit Mehrfach-Fluoreszenz und Multipoint-Experimenten zur Analyse von Migrationsverhalten, Proliferation und Expressionsverteilung fluoreszierender Moleküle). NMI Technologietransfer (Reutlingen) Tel. +49-(0)7121-515 300 info@nmi-tt.de; www.nmi-tt.de Signaling pathway profiling von 3D-Zellmodellen nach Substanzbehandlung: Kombinierte Expressionsanalysen von mehr als 300 Signalmolekülen; Bestimmung posttranslationaler Proteinmodifikationen; Abdeckung krankheitsrelevanter Pathways. OLS OMNI Life Science (Bremen) Tel. +49-(0)421-2761690 info@ols-bio.de; www.ols-bio.de 11/2014 LJ_1114_SPECIAL 3D-ZELLKULTUR WINNI.indd 59 Echtzeit-Zellassays, Zellzählung- und Zellvitalität; Durchflusszytometrie. 3D-Zellkultur-Inkubatoren/Bioreaktoren (optional mit magnetischen Microcarriern). Pelobiotech (Planegg) Tel. +49-(0)89-517 286 59-0 info@pelobiotech.com; www.pelobiotech.com Hydrogele, Scaffolds (Inserts und Wellplatten); scaffoldfreie 3D-Systeme (Hanging Drop und Magnetic Levitation); Substanztestungen (Onkologie, Toxikologie, vaskuläre Toxikologie). Direct-zol™ RNA Kits RNA DIREKT aus TRIzol® ohne Phasen-Trennung! Peprotech (Hamburg) Tel. +49-(0)40-7343-5777-0 info@peprotech.de www.peprotech.com Rekombinante Proteine für die 3D-Zellkultur. Presens Precision Sensing (Regensburg) Tel. +49-(0)941-942 72100 info@presens.de; www.presens.de Sensorsysteme zur O2-, pH- und CO2-Überwachung in 3D-Zellkultur (verbrauchslose und nichtinvasive Messung in Mikrokavitäten, Wellplatten und Geweben); Perfusionsreaktoren-Überwachung; Imaging-System für Verteilungs- und Querschnitts-Analysen; u.a. BINDEN WASCHEN ELUIEREN Primacyt Cell Culture Technology (Schwerin) Tel. +49-(0)385-3993-600 info@primacyt.de; www.primacyt.com Frische und kryokonservierte primäre humane und tierische Hepatozyten, primäre humane Fibroblasten & Keratinozyten; Medien. Promega (Mannheim) Tel. +49-(0)621-8501-0 michaela.mack@promega.com www.promega.com Zellbasierte Assays zur Bestimmung von Zellviabilität, Zytotoxizität, Apoptose und oxidativem Stress speziell in 3D-Kulturen (u.a. ECM-unabhängige & -abhängige sowie synthetische Gerüstsubstanzen); Luciferase-Reportersysteme für Expressionsstudien. Thermo Fisher Scientific (Darmstadt) Tel. +49-(0)6151-9670-0 anke.werse@thermofisher.com www.lifetechnologies.com 3D-Kultursystem (Plattform für die Entwicklung von Zellkulturmodellen, frei von Substanzen tierischen Ursprungs). Die aufgereinigte RNA ist ideal für RT-PCR, RNA-Seq, Arrays, etc. [kb] Direct-zol™ Hersteller Q gDNA Kontamination 10 1 TTP Labtech (Melbourn, UK) Tel. +44-1763 262626 sales@ttplabtech.com www.ttplabtech.com/acumen Zellbasiertes Hochdurchsatz-Bildgebungsinstrument für phänotypische Screenings auch von 3D-Zellkulturmodellen. Vitrocell Systems (Waldkirch) Tel. +49-(0)7681-497 7950 t.krebs@vitrocell.com; www.vitrocell.com Systeme für die Zellexposition (Direktexposition von Zellen aus dem Atemtrakt an der Air/ Liquid Interface; Exposition von Hautzellen; Systeme zur Überwachung der Dosis; schlüsselfertige Systeme). [nt] 100 sRNA 80 60 40 20 Bestelle jetzt Dein Direct-Zol Kit mit 20% Rabatt Promo-Code: ZREDZ2014 -WK59 TRIzol® is a registered trademark of Molecular Research Center, Inc. Angebot nur für Kunden aus Deutschland bis zum 31.12.2014 gültig. Ausschlüsse sind möglich. www.zymoresearch.de 24.10.14 16:59 Bild WIRTSCHAFT : El isa bet hK ett l Wirtschafts-Ticker Curevac, gegründet vor 14 Jahren aus den Arbeitsgruppen von Hans-Georg Rammensee und Günther Jung, hat mit Boehringer Ingelheim einen millionenschweren Vertrag ausgehandelt. Objekt der Begierde ist das Krebsvakzin CV9202 – ein immuntherapeutisch gegen Lungenkarzinome wirkendes mRNA-Molekül, das demnächst in zwei unterschiedlich angelegten Phase-II-Studien auf seine Wirksamkeit getestet werden soll. Als erste Rate erhalten die Tübinger 35 Millionen Euro; falls das Mittel irgendwann auf den Markt kommt, sind sogar 430 Millionen Euro Erfolgsprämie sowie Lizenzeinnahmen und Umsatzbeteiligungen für die Curevac-Eigner drin. Zu diesen gehört der SAP-Mitgründer Dietmar Hopp, der vor zwei Jahren 80 Millionen Euro in die 120-Mitarbeiter-Firma steckte und über eine Vervielfachung seines damaligen Investments nicht unglücklich wäre. In Schlieren bei Zürich sowie im ostdeutschen Halle bereitet man die ersten Biotech-IPOs seit fünf (Schweiz) beziehungsweise acht (Deutschland) Jahren vor. Molecular Partners, gegründet 2004, hofft auf einen Emissionserlös von gut 100 Millionen Euro. Das eidgenössische Unternehmen entwickelt Protein-basierte Medikamente – sogenannte „DARPins“ – gegen Augenkrankheiten und Krebs; der am weitesten fortgeschrittene Produktkandidat namens Abicipar (gegen altersbedingte Makuladegeneration) soll ab Mitte 2015 in einer Phase III-Studie getestet werden. Die deutsche Probiodrug AG, 1997 aus dem Hans-Knöll-Institut für Naturstoffforschung in Jena heraus gegründet, plant ihren Börsengang ebenfalls für den Spätherbst. Probiodrug hat sich in den letzten Jahren auf die Entwicklung von Alzheimer-Therapien konzentriert; mit dem Enzym Glutaminyl-Cyclase glauben die Hallenser, einen wesentlichen Protagonisten der Demenz-Entstehung gefunden zu haben. Das mit Abstand am weitesten entwickelte der drei heißen Eisen in der Pipeline ist der niedermolekulare Wirkstoffkandidat PQ912: Seit März wird eine klinische Phase-II-Studie vorbereitet, die nicht vor 2016 Ergebnisse liefern wird. -WK- 60 LJ_1114_WIRTSCHAFT.indd 60 Die Favoriten der Börsenmagazine Superreich mit Biotechaktien? Wie man als TA oder Professor im Handumdrehen ein Vermögen verdient – zumindest theoretisch. this company is going to triple very fast!, lockt der Versender der mehrmals täglich auflaufenden E-Mail. Man möge sofort auf den blau unterlegten Link klicken, um exklusiv den Namen der betreffenden Firma zu erfahren, deren Aktien sich in Bälde verdreifachen – und die ihre Anleger somit in nullkommanix schwerreich machen würde. Der Laborjournal-Redakteur klickte natürlich sofort und gleich mehrmals, und tippte dann auch noch wie verlangt die vierstellige Geheimzahl seines Girokontos in die Suchmaske. Bei einer garantierten Rendite von 200 Prozent muss man fix sein, sonst schöpfen andere den Ertrag ab. Da kennt er sich aus als Wirtschaftsexperte. Irgendetwas jedoch muss schief gegangen sein. Die Festplatte seines Computers rasselt seither beinahe pausenlos; die Guthaben all seiner Privatkonten wurden neulich auf eine britische Kanalinsel transferiert; und der Kurs der empfohlenen Aktie schlug trotz mehrfacher Nachkäufe umgehend die falsche Route ein, nämlich zielstrebig in Richtung Null Euro. Offenbar ist es ein Fehler, unbekannten E-Mails Glauben zu schenken. Dolce Vita statt Kühlraum Was aber tun, wenn man seine Tage nicht länger im Kühlraum seines Instituts verbringen, sondern endlich das wohlverdiente Dolce Vita genießen möchte? Vielleicht können ja populäre Börsenmagazine weiterhelfen. Welche Aktien empfehlen die dort ihre Weisheiten verbreitenden Gurus? Stefan Lindam etwa, Vorstand und Redakteur des Portals aktiencheck.de, legte seinen Lesern am 20. Oktober den Kauf von Aktien der kanadischen Biotech-Bude Chromedx ans Herz (wohl nicht nur dem Laborjournal-Redakteur bis dato völlig un- bekannt). Dem Käufer eröffne sich hierbei „eine Megachance“; das Unternehmen sei „auf dem besten Wege, mit seinem mobilen „Hemopalm“-Gerät eine „riesige Lücke im Bereich der medizinischen Notfall-Technologie“ zu schließen und so „den Milliardenmarkt der Blutanalyse zu revolutionieren“. Das Geschäftsmodell der „cleveren“ Kanadier ähnele denen der Milliardenkonzerne Gilette (Rasierklingen) oder Nespresso (Kaffee-Pads) und habe somit Potenzial, „in der gleichen Erfolgsspur zu wandeln“, so Lindam weiter. Die Firma plane, bereits 2016 profitabel zu wirtschaften, und sei zudem ein Übernahmekandidat. Wie funktioniert das angebliche Wundergerät? Es verwende „eine Kombination von Spektroskopie und elektrochemischen Messungen“, um eine vollständige Aussage zur Blutsauerstoffversorgung und zum Säure-Basen-Status zu liefern; das Konkurrenzgerät von Abbott könne lediglich letzteres und sei damit fehleranfällig. Sollte die Marktzulassung gelingen, so winke laut Börsenprophet Lindam eine Vervielfachung der Chromedx-Aktie. Totalverlustrisiko inklusive Allerdings, fügt Lindam am Ende an, unterliege das Chromedx-Investment einem Totalverlust-Risiko, falls die Zulassung scheitere, sich kein Vertriebspartner finde oder das Konzept an mangelnder Marktakzeptanz scheitere. Falls die Kanadier also auch nur über einen der vielen, vielen Fallstricke stolperten. Die Tipps der einschlägigen Magazine, sei es Der aktionär („hochriskante Ebola-Aktien für hartgesottene Anleger“) oder die actien-börse („Morphosys auf dem Weg zur großen Nummer“) helfen wohl nur einem: dem Herausgeber dieser Zeitschriften. Vielleicht ist es also doch gescheiter, statt aktiencheck.de die bewährten Fachmagazine nature und Laborjournal zu konsultieren und sich mit einem länger währenden Aufenthalt im Kühlraum anWInFrIeD KÖPPeLLe zufreunden. 11/2014 24.10.14 16:00 Wirtschaft Epigenomics: Weitere Studie nötig Strafrunde Die Berliner Krebsdiagnostik-Firma Epigenomics versucht zu retten, was zu retten ist. Nachdem die US-Behörde FDA im Juni die Zulassung des Darmkrebstests Epi proColon verweigerte, halbierte sich der Wert der Epigenomics-Aktien rapide von 6,60 auf 3,25 Euro (bis zum Redaktions schluss wieder leicht auf 3,60 Euro gestiegen). Offenbar reichten den gestrengen Amerikanern die vorgelegten Daten nicht aus; in Europa dagegen ist der Test bereits auf dem Markt. Fotos: Epigenomics CEO Thomas Taapken hat eine Atempause gewonnen. Epi proColon gilt als entscheidender Meilenstein in der weiteren Entwicklung der Firma – ein endgültiges Scheitern auf dem umsatzträchtigen US-Markt würde Epigenomics möglicherweise nicht überleben. Nach Gesprächen mit FDA-Vertretern wurde vereinbart, dass die Berliner eine weitere Studie durchführen müssen. Diese werde „unter einer Million Euro“ kosten und solle zeigen, dass „Epi proColon bei Patienten, denen dieser blutbasierte Test angeboten wird, die Teilnahme an der Darmkrebs-Früherkennung im Vergleich zum stuhlbasierten, immunochemischen FIT-Test erhöht“. Ins Deutsche übersetzt: Der Berliner Darmkrebstest soll mehr Patienten dazu bringen, ihren Arzt zwecks Vorsorgeuntersuchung zu konsultieren. Parallel bemüht sich Epigenomics nach einer im April 2014 offenbar erfolgreich beendeten Studie um eine baldige Zulassung in China – und um Geld: Man werde noch vor Jahresende „mögliche Finanzierungsoptionen nutzen“, ließ CEO Thomas Taapken verlauten. Und diese Ankündigung machte der seit September 2012 amtierende Vorstands chef innerhalb von nur zwei Wochen wahr: Der Vertriebspartner der Berliner, der amerikanische Diagnostika-Anbieter Biochain aus San Francisco, tauschte Mitte Oktober im Rahmen einer Kapitalerhöhung 4,2 Millionen Euro gegen 1.351.089 neu ausgegebene Epigenomics-Aktien im Wert von je 3,08 Euro. Das eingenommene Geld verhilft Epigenomics zu einer Atempause: Mit dem Nettoerlös dieser Geldbeschaffungsmaßnahme können die Berliner a) ihren laufenden Geschäftsbetrieb finanzieren und b) die Vertriebsstrukturen für ihren Epi-proColon-Test stärken. WInFrIeD KÖPPeLLe Alle Produkte direkt online bestellbar ... ... im INTERNET-SHOP unter www.carlroth.de! + Neuheiten + Aktionsangebote Kommentar Gewinn-Maximierung in Ingelheim Der rheinhessische Pharmakonzern Boehringer Ingelheim wälzt Riesenprobleme: Der Gewinn im Geschäftsjahr 2013 war mit 2,1 Milliarden Euro minimal und nur läppische 14 Prozent höher als im Jahr davor. Was tun? Den Mitgliedern der Gesellschafterfamilie Boehringer/Baumbach, dem Konzernboss Andreas Barner und dessen Deutschland-Chef Stefan Rinn war klar: Nur eine weitere halbe Milliarde Euro kann ihren maroden Betrieb vor dem Ruin retten. Um dieses Sümmchen zu beschaffen, beschlossen sie einen konsequenten Sparkurs mit enger Einbindung von gut 500 Mitarbeitern: Deren Arbeitsplätze werden demnächst wegfallen. Alles halb so wild, immerhin solle auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet werden, beruhigt der oberste Kostensenker Barner. Ob das die 100 11/2014 LJ_1114_WIRTSCHAFT.indd 61 Angestellten in Biberach zu beruhigen vermag, um deren Stellen es nach Informationen der Schwäbischen Zeitung unter anderem geht? Schuld sind nach Ansicht der Pharmafunktionäre ohnehin ganz andere: Erstens die unverschämten US-Krankenkassen; diese forderten „Rabatte in noch nicht dagewesener Größenordnung“. Auch in Deutschland darf man nicht mehr jeden beliebigen Preis für Pharmaka abkassieren. Und zweitens besaßen die Kontrolleure der US-Aufsichtsbehörde FDA dann auch noch die Frechheit, im Boehringer-Mutterwerk Ingelheim enorme Mängel in Produktion und Qualitätsmanagement zu erkennen und deren umgehende, kostspielige Beseitigung zu fordern. Sie haben es schon schwer, die geplagten Boehringers. -WK- Direkt und kostenfrei bestellen auch unter 0800/5699 000 oder bestellungen@carlroth.de Laborbedarf - Life Science - Chemikalien Carl Roth GmbH + Co. KG Schoemperlenstraße 3-5 - 76185 Karlsruhe Tel: 0721/5606 0 - Fax: 0721/5606 149 info@carlroth.de - www.carlroth.de 61 24.10.14 16:00 WIRTSCHAFT Neue Labortechnikmesse: Labvolution Stoßrichtung Eine neue Messe-Schwester soll der kränkelnden Biotechnica im kommenden Jahr zur Gesundung verhelfen. Es gibt eine neue Labortechnikmesse: die Labvolution. Sie soll in Hannover parallel zur Biotechnica stattfinden – erstmalig im kommenden Jahr, vom 6. bis zum 8. Oktober. Die beabsichtigte Stoßrichtung des Labvolution-Veranstalters, der Deutschen Messe AG, ist ganz klar die konkurrierende (und florierende) Frühjahrsmesse Analytika in München. Diese grub den Norddeutschen in den letzten Jahren ganz enorm das Publikum ab. Im April 2014 etwa drängelten sich laut Veranstalterangaben 35.000 Besucher auf 55.000 Quadratmetern in den fünf Messehallen der Münchener Analytica, während ein halbes Jahr zuvor in Hannover nur rund 10.000 Besucher (Veranstalterangabe) die einzige Messehalle 9 bevölkerten – und selbst diese vollständig zu füllen gelang der Deutschen Messe AG nicht: Hier eine mit Topfpflanzen und Sitzgelegenheiten notdürftig kaschierte Freifläche, dort ein Gemeinschaftsstand zum Dumpingpreis und eine den Leerraum füllende Würstchenbude. Die hinter vorgehaltener Hand, aber auch zunehmend offen geäußerten, mürrischen Kommentare der Biotechnica-Aussteller waren unmissverständlich: Wollten die Hannoveraner ihre traditionsreiche Biotechnica nicht mangels Besucherzuspruch den Heldentod sterben lassen, so mussten sie sich ganz schnell etwas einfallen lassen. Dauerkonkurrent Analytica Die neue Labvolution soll, im Verbund mit der bisherigen Biotechnica, dieser Einfall und der Ausweg aus dem Dilemma sein. Die Hannoveraner haben als Zielgruppe 62 LJ_1114_WIRTSCHAFT.indd 62 Fotos (3): wk Nord Kampf mit dem Rivalen aus Süddeutschland also klein beigegeben und orientiert sich künftig verstärkt in Richtung Skandinavien, Großbritannien, Polen und Baltikum. Vielleicht nicht die schlechteste Idee, angesichts des wirtschaftlichen Potenzials dieser Regionen und der Erkenntnis, dass mehr als So viel Trubel wie hier beim Science-Slam auf der zwei Drittel der AnalytiBiotechnica 2013 hätte die Deutsche Messe auch ca-Besucher südlich des kommendes Jahr gerne... Weißwurst-Äquators zuhause sind und nur die wenigsten davon zusätzlich nach Hannover zur Biotechnica kommen. ziemlich genau jene Interessenten im Sinn, die auch alle zwei Jahre nach München zur Analytica pilgern: die Besitzer, Betreiber und Mitarbeiter von Forschungs-, Analyse-, Produktions- und Ausbildungslaboren aus den Branchen Chemie, Pharma, Biotechnologie, Kunststoff, Materialentwicklung, Verwechslungsgefahr Verbesserungsfähig ist allerdings der Name. Mit der ebenfalls im Herbst stattfindenden „Labsolutions“-Laborfachhandelsmesse, veranstaltet von der schwäbischen Traditionsfirma Th. Geyer in Stuttgart und Wesseling/Köln, gibt es bereits seit mindestens drei Jahren eine B2B-Veranstaltung mit sehr ähnlichem Namen und nahezu gleichem Zielpublikum: Analytik, Life Science, Arbeitssicherheit und Laborausstattung. Wollen wir mal hoffen, dass dies nicht noch zu Verwicklungen führt! Werkstoffprüfung, Kosmetik, Medizin- und Umwelttechnik, Energiewirtschaft sowie Ernährungsindustrie. Und thematisch soll es auf der Labvolution um „Labortechnik und -infrastruktur, Analytik, Bedarfs- und Verbrauchsartikel, Reagenzien, Chemikalien, Anwendungen und Verfahren sowie um Dienstleistungen gehen. Also um so ziemlich alles. Wie gesagt: Unter dem Strich dürfte WInFrIeD KÖPPeLLe sich vom Profil der Labvolution genau der typische Analytica-Besucher angesprochen fühlen. Ein klar abgegrenztes „Profil“, von dem Messeveranstalter und Firmen so gern schwadronieren, ist nicht zu erkennen. Allerdings hat sich auf der Website der neuen Messe ein äußerst vielsagendes Wörtchen versteckt. Es lautet: Nordeuropa. Wie ... solche Bilder hingegen (ebenfalls Biotechnica 2013) es aussieht, hat die Deutsollen möglichst der Vergangenheit angehören. sche Messe im ewigen 11/2014 24.10.14 16:00 WIRTSCHAFT Plasmidfactory fördert in Bielefeld Reinigungsgeld Die Plasmidfactory GmbH aus Bielefeld hat einer Arbeitsgruppe der örtlichen Universität einen laut eigener Aussage „fünfstelligen Betrag“ zur Verfügung gestellt; laut Recherche von Laborjournal beträgt die Förderung rund 15.000 Euro. Empfänger der Forschungsdrittmittel ist die Arbeitsgruppe des in der Schweiz geborenen Experimentalphysikers Dario Anselmetti (Foto). Dieser war sieben Jahre als Projektleiter in der Baseler Pharmaindustrie tätig und ist seit 2000 Professor in Plasmidfactory seien gedacht für „die Unterstützung der aufwändigen und materialintensiven Forschung unserer Nachwuchswissenschaftler“, so Anselmetti. In Zeiten, in denen immer mehr universitäre Grundausstattung wegbricht, sei die akademische Forschung auf externe Mittel angewiesen, so der Physiker weiter. Plasmidfactory produziert sogenannte „Minicircle-“ und Plasmid-DNA, die zum Beispiel für die Herstellung pharmazeutischer Wirkstoffe verwendet wird. Die in gemeinsam betreuten Promotionen erhaltenen Forschungsergebnisse seien dabei dienlich, die Qualität der Aufreinigung von Online Monitoring of Biomass Foto: M. Adamski/Uni Bielefeld Dario Anselmetti Bielefeld. Dort untersucht der passionierte Hobbyläufer seitdem die biophysikalischen Wechelwirkungen von Einzelmolekülen im Nanomaßstab; er benutzt dazu unter anderem die Rasterkraftmikroskopie, die Dynamische Kraftspektroskopie und „optische Pinzetten“. Die Drittmittel von Merz Pharma kappt Forschung Foto: Siebbi/Wikipedia Beauty statt Medizin Merz richtet sich auf diese Zielgruppe aus Die Leitung des Pharmakonzerns Merz (der mit den Spezialdragees) hat von Medikamenten die Nase voll und hofft, künftig mit Kosmetika und „Ästhetik-Produkten“ (Botox-Präparate, Ultraschall-Hautstraffer, etc.) einfacher und mehr Geld verdienen zu können. Die mühsame und risikoreiche Pharmaforschung 11/2014 LJ_1114_WIRTSCHAFT.indd 63 Nukleinsäuren zu verbessern; so etwa plane man derzeit weitere gemeinsame Arbeiten, um DNA-Vektoren mittels mikrofluidischer Kanalsysteme aufzureinigen. Ferner stellten derlei Gemeinschaftsprojekte ein mögliches Sprungbrett für Postdocs dar, ins -WKWirtschaftsleben zu wechseln. wird somit zwangsgeschrumpft, rund hundert der aktuell tausend deutschen Mitarbeiter müssen gehen. Dies ist ein herber Strategieschwenk, nachdem Merz mit der Anti-Alzheimer-Pille Memantin seit 2002 finanzielle Erfolge feierte – zumindest anfangs. Doch der Platz in der ersten Liga der forschenden Arzneimittelhersteller will verteidigt werden, und damit tut sich die Frankfurter Firma zunehmend schwer: Memantin verliert Jahr für Jahr Marktanteile, und das betreffende Patent gilt auch nicht mehr lange. Zudem floppten Ende 2011 klinische Studien am erhofften neuen Umsatz-Zugpferd, dem Tinnitus-Medikament Neramexane. Künftig wird Merz also den Weg des geringsten Widerstandes gehen und hochinnovative Produkte wie „Haar-activ-Dragees“, Faltenauffüll-Cre-WKmes und Badesalze anbieten. 63 ariosk v R SF Fla , ke iomass a h S for B gen r y e x d O Rea , O 2 & Rate pH ptake U www.PreSens.de/ SFRvario 24.10.14 16:00 WIRTSCHAFT Die Kurse amerikanischer Biotechaktien brechen alle Rekorde. Ernst&Young-Report: Europas Biotechnologie hinkt den USA hinterher Alte Welt im Dämmerschlaf? Plus 20 Prozent seit Jahresbeginn, plus 27 Prozent Zuwachs seit zwölf Monaten, ja sogar unglaubliche 188 Prozent Kursanstieg seit Oktober 2011: Seit Jahren steht (oder besser: wächst) der amerikanische Nasdaq-Biotechindex als Inbegriff einer perfekten Geldvermehrungs-Kurve – schnurgerade und steil nach oben gerichtet. Diese stürmische Entwicklung spiegelt den fortwährenden Aufschwung der US-Biotechunternehmen wider: Auch wenn der Index nur für die größten und umsatzstärksten Firmen steht, so bildet er dennoch ein vielsagendes Stimmungsbarometer für alle Biotechfirmen, und damit für die boomende Biotechindustrie jenseits des Atlantiks. Sehr viele Dollars, die Anleger in den letzten Jahren hier in neue Antikörpertechnologien und Krebsmedikamente, in Protein-Engineering und experimentelle Stammzelltherapien investierten, haben sich verdoppelt oder gar vervielfacht. Die Begriffe „Geldmangel“, „Finanzierungsproblem“ oder „Börsenflaute“ hingegen sind bei US-Managern zu Fremdwörtern geworden. Natürlich fährt auch das eine oder andere hochfliegende US-Unternehmen auf Abwegen oder gar in die Pleite, doch derlei Misserfolge werden von den zahllosen Erfolgsgeschichten mehr als wettgemacht. Mit einem Wort: Rund um die drei weltweit größten Biotech-Zentren – die San Francisco Bay Area, die “Greater Boston Area” und die Region San Diego – brummt es. Lähmendes Desinteresse in Europa So turbulent es derzeit in den Staaten zugeht, so erschreckend passiv zeigt sich Europas mit Abstand größte Volkswirtschaft: Deutschlands Biotechindustrie dorrt in der Wüste vor sich hin. Zahllose viel versprechende, technologisch wie ökonomisch höchst interessante Forschungsprojekte dümpeln auf Sparflamme oder werden gleich ganz aufgegeben. Firmen und Technologien, in die der Staat über diverse Förderprogramme wie „Go-Bio“ und „BioChance“ anfangs viel Geld gesteckt hat, lässt man scheinbar ungerührt vertrock64 LJ_1114_WIRTSCHAFT.indd 64 nen – oftmals ausgerechnet dann, wenn sich die Firmenentwicklung in einer kritischen Phase befindet. Und die private Investorenschaft? Die macht sich hierzulande seit Jahren rar. Die Geldanleger haben offenkundig die Hosen voll und investieren lieber in Festgeld und Immobilien. Gäbe es nicht einige wenige Lichtblicke – etwa die Milliardärsfamilien Foto: DPR Construction Amerikas Biotechindustrie boomt seit Jahren. Wann erwacht Europa? Big Biotech-Business in den USA (hier: Genentechs Zellkultur-Produktionsanlage im kalifornischen Vacaville). Hopp und Strüngmann, die in den vergangenen Jahren jeweils neunstellige Eurobeträge in die Biotechnologie steckten – so müsste man der Branche den baldigen Exitus bescheinigen. Deutsche Kleinfirmen: Kaum Börsenhandel Dazu kommt, dass kaum jemand noch Biotechaktien kauft. Kein Wunder – wer kennt schon unbedeutende Kleinbetriebe wie Epigenomics, Mologen oder Vita34, deren Aktien an der Börse mangels Interesse so gut wie gar nicht gehandelt werden? Beispiel Vita34: Am 1. Oktober 2014 ging deutschlandweit genau eine Transaktion mit lächerlichen eintausend Vita34-Aktien (Einzelpreis: 4,19 Euro) über die Bühne. Der finanzielle Gesamtumfang betrug ganze 4.189 Euro. Vielleicht ein Biologie-Student, der mit dem Kauf exotischer Nebenwert-Papiere seine Ausbildung finanzieren wollte? Dabei ermittelt die Deutsche Börse AG in Frankfurt doch sogar einen eigenen Biotechindex (den DaXsubsector biotechnology) – und dessen zeitlicher Verlauf sieht tadellos aus: Gegenüber den USA zwar mit Verspätung in Bewegung gekommen, hat sich der Wert der darin erfassten Biotechaktien seit Herbst 2011 ebenfalls enorm gesteigert, um immerhin 140 Prozent. Und das, obwohl der deutsche Biotechindex nicht nur die wenigen hiesigen Schwergewichte (Qiagen, Morphosys, Evotec und Sartorius) enthält, sondern so ziemlich jedes Unternehmen, das in Deutschland jemals einen Börsengang wagte. Der Index ruht zum Teil auf randständigen Kleinstwerten wie der erwähnten Vita34, Wilex und Sygnis – Firmen also, die jeweils nur eine Handvoll Mitarbeiter beschäftigen und deren Umsatz den einer durchschnittlichen Aldi-Filiale weit unterschreiten dürfte. Ende August veröffentlichte die Beraterfirma Ernst&Young ihren neuesten Biotechindustrie-Report Biotech-Eldorado Kalifornien 11/2014 24.10.14 16:00 WIRTSCHAFT Foto: MMM GmbH „Beyond borders 2014“ (siehe Foto links). Das wenig überraarden Euro frisches Geld gingen 2013 in die Technologiezentren schende Fazit dieser Untersuchung: „Amerikas Biotech-Riesen zwischen San Francisco, Boston und New York, nur kümmerboomen – Stagnation in Europa.“ liche 4 Milliarden Euro in die Alte Welt. Mit der fünffachen Weiter stellen die Autoren der E&Y-Studie fest: [WähMenge an Geld kann man in rend] die weltweite biotechnologiebranche im Jahr 2013 den USA natürlich auch Räder einen deutlichen Wachstumsschub verzeichnete, konnten ganz anderen Ausmaßes die börsennotierten unternehmen in europa ihren umsatz drehen. kaum steigern. Und: Die ausgaben für Forschung und Nicht zuletzt wird die euentwicklung bei den führenden uS-unternehmen stiegen um ropäische Misere auch durch 25 Prozent, während sie bei den europäischen unternehmen die Zahl der Firmen verdeutsogar zurückgingen. licht, deren Aktien man 2013 Zaudern gilt nicht: In den vier wesentlichen Biotechzentren der Erde, erstmals an der Börse kaufen Die deutsche Probiodrug USA, Europa, Kanada und Australien, gibt es mittlerweile konnte: In den USA gelangen AG plant den Börsengang. mehr als 600 börsennotierte Biotechfirmen, deren rund 49 Biotech-Börsengänge, in 180.000 Mitarbeiter im letzten Jahr weltweit fast 100 ganz Europa lediglich deren 8 Milliarden Euro Umsatz erwirtschafteten. Angesichts dieser Di– und in Deutschland, Österreich und der Schweiz kein einziger. mensionen und Wachstumsraten nähert sich die Biotechbranche Doch vielleicht fassen sich ja demnächst Christian Zahnd der ökonomisch bislang übermächtigen Pharmaindustrie immer und Michael Stumpp ein Herz und führen die von ihnen gegrünmehr an – oder hat, wie etwa im Falle von Roche, längst das dete Firma Molecular Partners aufs Parkett der eidgenössischen heimliche Zepter übernommen: Ohne deren US-Biotech-TochBörse SIX? Zumindest haben die beiden Vorstände des Zürcher ter Genentech würden die Schweizer ziemlich nackt dastehen; Unternehmens dies fürs vierte Quartal 2014 angekündigt. Falls Genentech entwickelt das Gros der gewinnträchtigen Krebsmein ihrem Kielwasser dann auch noch die Probiodrug AG aus dikamente des Mutterkonzerns. Halle/Saale ihr Versprechen wahr macht und wie kürzlich anDer direkte Vergleich USA-Europa verdeutlicht die europägekündigt an die Amsterdamer Börse geht (geplant ebenfalls für ische Biotechmisere. Fast zwei Drittel der Beschäftigten in den die nächsten acht Wochen), so könnte dies einen befreienden erwähnten Regionen, knapp 110.000 Personen, arbeiteten 2013 Dammbruch auslösen (siehe dazu die Meldung auf Seite 60). in den USA. In europäischen Biotechfirmen war mit 55.000 Vielleicht ändern die Geldströme über den Atlantik ja Beschäftigten exakt die Hälfte davon in Lohn und Brot (die demnächst die Richtung. Verdient hätten es die europäischen WInFrIeD KÖPPeLLe restlichen 15.000 Biotechangestellten verteilen sich auf Kanada Biotechfirmen allemal. und Australien). US-Biotechnologen sind fast doppelt so effizient Zwei dort, einer hier – sieht doch eigentlich nicht so übel aus. Oder doch? Peinlich für Europa ist es nämlich, dass die lediglich doppelte Zahl an Amerikanern den dreieinhalbfachen Umsatz erwirtschaftet – die US-Biotechnologie folglich um Welten effizienter arbeitet: Umgerechnet mehr als 57 Milliarden Euro Umsatz (in den USA) standen 2013 lediglich knapp 17 Milliarden Euro Umsatz (in Europa) gegenüber. Ein US-Biotechnologe ist somit fast doppelt so effizient wie sein europäischer Kollege: Pro Mitarbeiter erwirtschaften amerikanische Firmen 520.000 Euro, europäische Firmen nur 309.000 Euro. Dies könnte zwar auch den hierzulande angenehmeren Arbeitsbedingungen geschuldet sein (höhere Gehälter, mehr Sozialleistungen), was einem in Biotechnologie investierenden Kapitalisten jedoch ziemlich egal sein dürfte – er wird sein Geld dort anlegen, wo es am meisten Rendite abwirft: in den USA. Sinnbildlich für das krasse Ungleichgewicht zwischen amerikanischen und europäischen Biotechfirmen ist auch die Marktkapitalisierung (der Gesamtwert aller börsennotierten Aktien) – der fiktive Wert also, den Aktienkäufer den einzelnen Firmen zubilligen: Die US-Biotechindustrie wird im Ernst&Young-Report mit 503 Milliarden Euro bewertet, ihr europäisches Gegenstück mit lediglich 92 Milliarden Euro. Es ist müßig zu diskutieren, ob diese enorme Diskrepanz fundamental berechtigt ist oder nicht und worin die Ursachen dafür liegen – Tatsache jedenfalls ist, dass unter Kapitalanlegern die US-Branche um ein Vielfaches höher geschätzt wird als das, was das wissenschaftlich und technologisch gewiss nicht unterlegene Europa an Firmen hervorbringt. Geld zieht Geld an, und daher fließen seit Jahren enorme Wagniskapital-Beträge in US-Firmen, während die hiesigen verschmäht werden wie schimmelig Brot. Umgerechnet 20 Milli11/2014 LJ_1114_WIRTSCHAFT.indd 65 Exosome Research • Isolation • Quantitation • Labeling & Detection • Engineering • RNA & Protein Analysis www.biocat.com/exosomes 65 24.10.14 16:00 WIRTSCHAFT Produktübersicht: Klonierungs-Kits DNA-Einbauhilfen Auch 41 Jahre nach der ersten Klonierung eines DNA-Fragments in ein Plasmid mit Hilfe des Restriktionsenzyms EcoRI und der T4 DNA-Ligase, durch Annie Chang, Bob Helling, Herb Boyer und Stanley Cohen, ist diese Klonierungs-Technik noch immer in vielen Laboren gebräuchlich. Restriktionsenzyme, die die nötigen glatten oder kohäsiven Enden an DNA-Fragment und Plasmid beziehungsweise Vektor schneiden, sind günstig zu haben und auch die DNA-Ligase ist ein Allerweltsenzym. Mit etwas Glück liegen auch die Schnittstellen auf den passenden Abschnitten des DNA-Fragments. Was man bei der traditionellen Restriktionsenzym-abhängigen Klonierung mitbringen muss ist jedoch Geduld. Die arbeitsintensiven Einzelschritte benötigen viel Zeit und speziell bei Hochdurchsatz-Experimenten bremst die Ligase-abhängige Klonierung alle anderen Arbeitsschritte aus und macht deshalb wenig Sinn. Es geht auch ohne Ligase Mittlerweile existieren jedoch schneller und einfacher durchzuführende Ligase-unabhängige Klonierungsmethoden (LIC). Die Urform der LIC-Klonierung kreierten die zwei Mitarbeiter der Lawrence Livermore Laboratorien, Charalampos Aslanidis und Pieter J. de Jong schon 1990. Für die Herstellung einer DNA-Bibliothek entwickelten die zwei Forscher die sogenannte LIC-PCR, mit der sie schnell und unkompliziert PCR-Produkte in Plasmidvektoren integrieren konnten. Hierzu amplifizierten sie zunächst den kompletten Vektor mit einer PCR und verwendeten hierbei Primer mit zwölf identischen Nukleotiden an den 5‘-Enden, die jedoch kein dGMP enthielten. Den re66 LJ_1114_Produktübersicht.indd 66 sultierenden linearisierten Vektor, dem an den 3‘-Enden die dCMP-Reste fehlten, inkubierten sie anschließend mit der T4 DNA Polymerase in Gegenwart von dCTP. Unter diesen Bedingungen arbeitet die T4 DNA-Polymerase als 3‘-5‘-Exonuklease, die solange Nukleotide von den 3‘-Enden abknabbert, bis sie auf den ersten dCMPRest stößt. Den gleichen Trick verwendeten Aslanidis und de Jong bei dem zu klonierenden DNA-Fragment. Hier setzten sie einen PCR-Primer ein, dessen 5‘-Ende komplementär zu dem 5‘-Ende des Vektor-Primers war. In diesem Fall fehlten an den 5‘-Enden also die dCMP-Reste (und damit die dGMP-Reste am komplementären Strang). Immer neue Varianten Das PCR-Produkt verdauten sie schließlich mit der T4 DNA-Polymerase in Gegenwart von dGTP, um auch hier überhängende Einzelstrang-Enden zu erzeugen. Im letzten Schritt der LIC-PCR hybridisierten sie schließlich die komplementären, kohäsiven Enden von DNA-Fragment und linearisiertem Vektor und verschmolzen sie zu einem ringförmigen Plasmid mit integriertem DNA-Fragment. Aufbauend auf diesem äußerst cleveren Grundprinzip ersannen Forscher zahlreiche LIC-Varianten, wobei der Begriff LIC inzwischen auch generell für alternative, Ligations-unabhängige Klonierungs-Verfahren steht. Aus dem Labor des Klonierungsexperten Stephen Elledge von der Harvard Medical School stammt zum Beispiel die SLIC-Methode (Sequence- and Ligation-independent Cloning), die im Grunde eine vereinfachte Version der LIC-Klonierung ist. Auch bei SLIC hängt man zunächst homologe Enden mittels PCR an DNA-Fragment und linearisierten Vektor. Die Verrenkungen mit dem fehlenden dGMP in den Primern sind hier aber nicht nötig. Die beiden PCR-Produkte inkubiert man in separaten Ansätzen ohne dNTPs mit der T4 DNA-Polymerase. Fehlen dNTPs so funk- tioniert das Enzym solange als 3‘-5‘-Exonuklase, bis man die Exonuklease-Aktivität durch die Zugabe von dCTP stoppt, sobald genügend Nukleotide entfernt sind. Die nach dem Mischen der DNA-Fragmente mit komplementären 5‘-Überhängen resultierenden ringförmigen Plasmide schleust man schließlich in E. coli-Zellen ein, die die bestehenden Lücken in den Strängen reparieren. Eintopf-Reaktion Ganz ähnlich funktioniert auch die Gibson-Assemblierung, die Daniel Gibson vom Craig-Venter-Institut 2009 zusammen mit seinen Kollegen austüftelte. Wie üblich startet das Ganze auch hier mit dem Anhängen von homologen Enden an den linearisierten Vektor und das DNA-Fragment mittels PCR. Anschließend wirft man die PCR-Produkte in einen Topf und rührt bei 50 °C noch etwas T5-Exonuklease, Phusion Polymerase und Taq-Ligase unter. Die T5-Exonuklease zerkaut die 5‘-Enden der DNA-Stränge und produziert kohäsive Enden, die mit den jeweiligen homologen Gegenstücken hybridisieren. Die Phusion-Polymerase nutzt die neugepaarten Abschnitte als Primer und füllt die darin vorhandenen Lücken auf. Zum Schluss verknüpft die Taq-Ligase die Enden mit dem integrierten DNA-Fragment. Bei der Gibson-Assemblierung passen die Bruchstück lückenlos ineinander, ohne „Narben“ zu hinterlassen, man spricht deshalb auch von einer nahtlosen Klonierungstechnik (Seamless Cloning). Zu dieser Kategorie zählt auch die von Sylvestre Marillonets Gruppe am Biozentrum in Halle 2008 vorgestellte Golden-Gate-Klonierung. Los geht‘s auch hier mit einer PCR, um die Enden von Vektor und DNA-Fragment entsprechend zu präparieren. Hierzu versieht man diese mit der Erkennungssequenz für die Typ II-Endonuklease BsaI und einem Überhang von vier beliebigen Nukleotiden, der durch ein einzelnes Nukleotid von der Erkennungsstelle getrennt ist. 11/2014 24.10.14 13:44 M © Fotolia Wie am Fließband entwickeln Molekularbiologen immer ausgefeiltere Klonierungsmethoden. WIRTSCHAFT BsaI durchtrennt die DNA nach dem ersten Nukleotid hinter dem nicht palindromischen Erkennungsmotiv und hinterlässt hierbei ein vier Nukleotide-langes, überhängendes Ende. Da BsaI die eigene Erkennungssequenz kappt, muss diese am Ende positioniert sein und nach innen, in Richtung von DNA-Fragment beziehungsweise linearisiertem Vektor, zeigen. Die beim BsaI-Verdau entstandenen kohäsiven, homologen Enden verknüpft schließlich die im Reaktionsansatz mit enthaltene T4 DNA-Ligase. Von der Golden-Gate-Klonierung existieren inzwischen verschiedene Varianten, wie etwa MoClo- und GoldenBraid-Klonierung. Neu in diesem Jahr hinzugekommen, sind die pHeavens-Door- und die IRDL-Klonierung, die das Prinzip der Golden-Gate-Klonierung mit dem molekularbiologischen Trick des Selbstmordgens kombinieren. Ausgangspunkt der von Carsten Grötzingers Gruppe am Molekularen Krebsforschungszentrum der Berliner Charité Anfang des Jahres vorgestellten pHeavens-Door-Klonierung ist, wie beim ursprünglichen Golden Gate-Verfahren, die Herstellung von BsaI-Schnittstellen an den Enden des DNA-Fragments via PCR (siehe auch LJ 3/2014, Seite 83). Als Vektor dient hier jedoch ein Plasmid, das neben einem Kanamycin Resistenzgen ein von zwei BsaI-Erkennungsmotiven eingerahmtes ccdB-Selbstmordgen beherbergt. Plasmid und PCR-Produkt verdaut man zunächst in Gegenwart von T4 DNA-Ligase mit BsaI. Anschließend schleust man den Reaktionsansatz in E. coli-Zellen ein und streicht diese auf Kanamycin-Platten aus. Auf diesen gedeihen nur E.coli-Zellen, die ein Plasmid enthalten, bei dem das ccdBGen durch das gewünschte Gen ersetzt wurde. Zellen mit religierten oder nicht verdauten Vektoren haben auf den Selektions-Platten keine Chance. Mit Nullachtfünzehn-Enzymen So clever die pHeavens-Door-Klonierung ist hat sie doch einen Nachteil: BsaI ist alles andere als billig. So erhält man zum Beispiel zum Preis einer Unit BsaI gut jeweils fünf Units der Restriktionsenzyme EcoRI oder XhoI. Mit diesen beiden Nullachtfünfzehn-Enzymen funktioniert jedoch die IRDL (Improved Restriction Digestion-Ligation)-Klo- nierung, die eine chinesische Gruppe im September vorstellte (Wang et al., PLoS ONE 9(9): e107907). Die IRDL-Klonierung ist mehr oder weniger eine Kopie der pHeavens-Door-Klonierung. Statt BsaI-Erkennungssequenzen an den Enden von Selbstmordgen und DNA-Fragment, verwendet man hier aber EcoRI- und XhoI-Schnittstellen. Das Ausschneiden von ccdB mit den Restriktionsenzymen EcoRI und XhoI ist nicht nur kostengünstig. Die zwei unterschiedlichen Schnittstellen geben gleichzeitig auch die richtige Orientierung des DNA-Fragments vor. Die Chinesen veranschlagen etwa fünf Minuten für Verdau und Ligation, die Effizienz der Klonierung liegt nach ihren Angaben bei nahezu 100 Prozent. Auch das Problem interner Restriktionsschnittstellen im gewünschten DNA-Fragment lässt sich, so Wang et al., umgehen. Die IRDL-Methode hört sich also vielversprechend an und sollte einen Versuch wert sein. Wenn Sie dennoch auf Nummer sicher gehen wollen und Klonierungs-Kits handgemachten Protokollen vorziehen, finden Sie diese in großer Zahl und in unterschiedlichsten Ausführungen auf den HARALD ZÄHRINGER nächsten Seiten. 6 Mit Speedy schneller als gedacht! 4 “Speedy 28-day” bietet ebenso gute Negative Control oder sogar bessere Titer & Affinitäten Time (s) 0 0 10 20 30 40 50 60 als die klassischen Programme. 2 4,00 3,50 3,00 2,50 2,00 1,50 1,00 Speedy 28-Day (Letzte Blutabnahme) Klassische Programme (Letzte Blutabnahme) 0.50 0.00 100 300 900 2700 8100 24300 72900 218700 Speedy 28-Day © Fotolia Polyklonale Antikörper 11/2014 LJ_1114_Produktübersicht.indd 67 67 http://www.eurogentec.com/speedy.html 24.10.14 13:44 LJ_1114_68_71_Layout 1 24.10.14 12:00 Seite 68 WIRTSCHAFT „DNA-Einbauhilfen“ Klonierungs-Kits Anbieter/Hersteller Agilent Technologies Waldbronn www.genomics.agilent.com Kontakt: Dorothee Herlinger stratagene_bioreagents@ agilent.com Tel. 0800 603 1000 Amsbio www.amsbio.com 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A/T- oder G/Creichen Genomen, Klonieren von GenClustern und Operons >95% Stabilisiert schwer zu klonierende Inserts | Enthält BigEasy TSA elektrokompetente Zellen 370,– (Verschiedene Ausführungen) BigEasy v2.0 Linear Cloning System Effizientes Klonieren von Inserts bis 200 kb >95% Maximale Stabilität des Inserts | Effiziente Klonierung von Inserts bis zu 30 kb | Induzierbare Kopienzahl | Enthält BigEasy TSA elektrokompetente Zellen 370,– (Verschiedene Ausführungen) CopyRight v2.0 BAC Cloning Kits Herstellung von Bibliothe- >95% ken aus A/T- oder G/Creichen Genomen, Klonieren von Gen-Clustern und Operons Maximale Stabilität des Inserts | Induzierbare Kopienzahl | 559,– (VerschieEnthält BigEasy TSA elektrokompetente Zellen | Enthält BAC-optimierte Replicator v 2.0 elektrokompetente dene Ausführungen) Zellen 11/2014 LJ_1114_68_71_Layout 1 24.10.14 12:00 Seite 69 WIRTSCHAFT „DNA-Einbauhilfen“ Klonierungs-Kits Anbieter/Hersteller BioCat (Fortsetzung, Kontaktdaten siehe S. 68) Biomol Hamburg www.biomol.de Kontakt: Edgar Lipsius e_lipsius@biomol.de Tel. +49 40 853260 37 Biozol Diagnostica Vertrieb Eching www.biozol.de Kontakt: info@biozol.de Tel. +49 89 37 99 6666 und 0800 – 0246965 (Toll-free) Biozym Scientific Produktübersicht Produktname Anwendungen Effizientes Klonieren von Keine Angabe Inserts mit 35–45 kb | Für Positionsklonierung, Erstellen physikalischer Karten und Genomsequenzierung Maximale Stabilität des Inserts | Induzierbare Kopienzahl Expresso Cloning & Protein Expression Systems Gerichtetes Klonieren >90% Keine Vektorvorbereitung, Restriktionsenzym- und Ligase-frei Abhängig | Keine Reinigungsschritte | Streng kontrollierte Expression von Kit von N- oder C-terminalen 6xHis-getaggten Proteinen Fast, Simple & Efficient Cloning Kit Einfügen von Punktmutationen, Insertionen und Deletionen im Zielgen >90% Keine Ligationsschritte erforderlich | PCR-basierte Mutagenese | In weniger als einer Stunde vom PCR-Produkt zur transformierten Zelle | Mit und ohne kompetente E. coli-Zellen erhältlich | In verschiedenen Größen bestellbar Ab 190,– Fast, Simple & Einfügung von multiplen Efficient Cloning PCR-Inserts Kit without competent cells >90% Ligations-frei | Viele PCR-Inserts können in einem Schritt in den gewünschten Vector eingefügt werden | Die Durchführung dauert weniger als eine Stunde | Das Kit ist ebenfalls zum Einfügen von Punktmutationen, Insertionen und Deletionen geeignet | Komponenten: Reagenz A, Reagenz B, Puffer A, 10 x BSA (0,1% w/v) 254,– (10 Reaktionen) 453,– (20) 834,– (40) 1.545,– (100) CopyControl Zur effizienten Konstruktion von Fosmid-Bibliotheken (Insertgröße ca. 40 kb) >109 pfu/µg DNA Vektor enthält zwei Origins of Replication: E. coli F-factor single-copy Origin of Replication und den induzierbaren High-Copy oriV | Stabilität der Klone durch Single-CopyKlonierung | Spätere Induktion der Klone erhöht die Kopienzahl der Fosmide für die Isolierung | Keine partiellen Restriktionsverdaus oder PFGE nötig | Lambda Packaging sorgt für sehr wenige falsch positive Klone 642,– StabyCloning Kits Klonierung von PCR-Produkten <1% FalschPositive durch Orientierung Klonierung in einer Stunde ohne Background | Antibiotika-freie Selektion | Stabilisiertes Plasmid Auf Anfrage pSTBlue-1 AccepTor Vector Kit Archivieren | Subklonieren | Sequenzieren | In vitro-Transkription | 3‘-Überhänge Hoch Entgegengerichtete SP6 und T7 Promotoren | 169,– (10 Amp- und Kan-Selektion | Beidseitige EcoRI-Schnittstellen Reaktionen) an den Enden des zu klonierenden Fragmentes 299,– (20) 489,– (40) pETBlue-1 AccepTor Vector Kit Proteinexpression abhäng. Hoch von T7 lac-Promoter | Kontrollierte, hohe Expression in E. coli | 3‘-Überhänge Ohne Fusions-Tags | Fragment (Insert) trägt ATG Start-Kodon 189,– (10 Reaktionen) 329,– (20) 549,– (40) pSTBlue-1 Perfectly Blunt Cloning Kit Unterklonieren | Sequenzieren | In vitro-Transkription | Glatte Schnittstellen Hoch Entgegengerichtete SP6 und T7 Promotoren | Amp- und Kan-Selektion | Beidseitige EcoRI-Schnittstellen an den Enden des zu klonierenden Fragmentes 169,– (10 Reaktionen) 299,– (20) 489,– (40) pT7Blue-3 Perfectly Blunt Cloning Kit s.o. Hoch T7 Promoter | Amp- oder Kan-Selektion | Beidseitige EcoRI-Schnittstellen an den Enden des zu klonierenden Fragmentes 299,– (20 Reaktionen) 489,– (40) pT7Blue Perfectly Blunt Cloning Kit s.o. Hoch T7 Promoter | NdeI/BamHI-Schnittstellen an den Enden des zu klonierenden Fragmentes 169,– (10 Reaktionen) 299,– (20) 488,– (40) pETBlue-1 Perfectly Blunt Cloning Kit Proteinexpression abhängig von T7 lac-Promoter | Kontrollierte, hohe Expression in E. coli | Glatte Schnittstellen Hoch T7 Promoter | Ohne Fusions-Tag | Fragment (Insert) trägt ATG Start-Kodon 189,– (10 Reaktionen) 329,– (20) pETBlue-2 Perfectly Blunt Cloning Kit s.o. Hoch T7 Promoter | Optionales HSV-Tag oder His-Tag am C-Terminus | Vektor trägt ATG Start-Kodon 189,– (10 Reaktionen) 329,– (20) Fuse-In Cloning Kit Klonierung Keine Angabe Klonierung beliebiger Inserts in jede beliebige Region eines 160,– beliebigen Vektors | Effiziente Klonierung einer großen Bandbreite an Fragmentgrößen | Simultane Klonierung multipler DNA-Fragmente in beliebigen Vektor in einer Reaktion | Keine Restriktionsverdaus, Phosphatasebehandlung oder Ligation benötigt | Nahtlose finale Konstrukte ohne zusätzliche unerwünschte Basenpaare TurboLigation Kit Ligation, Klonierung Keine Angabe Schnelle Ligation in 5 Minuten | Ligationsprodukt direkt für weitere Anwendungen einsetzbar | Anfügen von Linkern oder Adaptern an DNA | Blunt- oder Sticky-End-Ligation von Duplex-DNA Köln www.eurogentec.com Kontakt: info@eurogentec.com Tel. +49 221 258 94 55 Merck Millipore Darmstadt www.merckmillipore.de Mobitec Göttingen www.mobitec.com Kontakt: Arne Schulz info@mobitec.com Tel. +49 551 70722 0 11/2014 Preis [EUR] CopyRight v2.0 Fosmid Cloning Kits Fosmid Library Hess. Oldendorf Production Kit www.biozym.com Kontakt: support@biozym.com Tel. +49 5152 9020 Hersteller: Epicentre (an Illumina company) Eurogentec Klonierungs- Sonstiges, Besonderheiten, Allgemeines effizienz 267,– 146,– 69 LJ_1114_68_71_Layout 1 24.10.14 12:00 Seite 70 WIRTSCHAFT „DNA-Einbauhilfen“ Klonierungs-Kits Anbieter/Hersteller Mobitec (Fortsetzung, Kontaktdaten siehe S. 69) New England Biolabs www.neb-online.de Frankfurt am Main Kontakt: info.de@neb.com Tel. 0800 BIOLABS (246 5227) Tel. +49 69 305 23140 Promega www.promega.com Mannheim Kontakt: Katja Krauth katja.krauth@promega.com Tel. +49 621 8501 169 Serva Electrophoresis Heidelberg www.serva.de Kontakt: Judith Koch info@serva.de Tel. +49 6221 13840 44 70 Produktübersicht Produktname Anwendungen Klonierungs- Sonstiges, Besonderheiten, Allgemeines effizienz [EUR] Link-FAST 5 Minutes DNA Ligation Kit Ligation, Klonierung Keine Angabe Ligation von Blunt- oder Sticky-End-DNA-Fragmenten in 5 Minuten bei Raumtemperatur | Anwendbar für die Klonierung von Plasmidvektoren, Phagenvektoren, zur Linker-Ligation, Rezirkularisierung von linearer DNA etc. 130,– Exontrap Kit Klonierung Keine Angabe Enthält pET01 Exontrap-Vektor, cDNA- Primer und Sequenzierprimer | Für Expression eukaryotischer Gene und Intron/Exon-Mapping | Identifikation von Genen, die während bestimmter Lebenszyklusphasen nicht transkribiert werden | Entfernung von Introns vor der Sequenzierung | Ermöglicht selektive Klonierung von Exon-Sequenzen großer eukaryotischer Genom-DNA-Sequenzen 521,– Exontrap cloning vector pET01 Klonierung Keine Angabe Für Expression eukaryotischer Gene und Intron/Exon212,– Mapping | Identifikation von Genen, die während bestimmter Lebenszyklusphasen nicht transkribiert werden | Entfernung von Introns vor der Sequenzierung | Ermöglicht selektive Klonierung von Exon-Sequenzen großer eukaryotischer Genom-DNA-Sequenzen PCR Cloning Vector p3T Klonierung Keine Angabe Klonierung von PCR-Fragmenten über multiple dAExtensions | Resultiert in höheren Klonierungseffizienzen als mithilfe einzelner dA/dT-Überhänge Multiple Cloning Klonierung Site Vector pMCS5 Keine Angabe Standardklonierung in eine Schnittstelle stromaufwärts des 212,– T7 RNA-Polymerase-Promotors | End-Klonierung, Labeling | Linearisierung rekombinanter Klone | Blau/Weiß-Selektion | Herstellung von Einzelstrang-DNA (mit F1 Origin) Poly(His)-Tag Cloning Vector pEG-His1 Klonierung Keine Angabe Exzellente Expressionslevel durch optimierten Promotor | Ex- 220,– pressionskontrolle durch Überexpression des Lac I Repressors | Komfortable multiple Klonierungsstelle, Start Codon wird durch NdeI-Schnittstelle bereitgestellt | Expression von Inserts als C-terminal 6xHis-Tag-markierte Fusionsproteine NEB PCR Cloning Kit Einfache und zuverlässige Klonierung aller PCRProdukte, inkl. Blunt- und TA-Enden Verbesserte Ligations- und maximale Transformationseffizienz Schnelle Ligationen in 5 Minuten ohne Aufreinigungsschritte 340,– | Einfache Ligation von Produkten aus PCRs mit Polymerasen mit und ohne „Proofreading“ | Große Auswahl an flankierenden Restriktions-Schnittstellen für die Subklonierung | Umfassendes & praktisches „Ready-to-use“-Kit-Format | Verlängerte Mindesthaltbarkeit von 12 Monaten Gibson Assembly Cloning Kit Genome Editing | Synthetic Biology | Gibson Assembly Keine Angabe Für DNA-Konstrukte bis 20 kb | Schnelle und zuverlässige Klonierung von assemblierten DNA-Fragmenten bis 20 kb | Einfache Protokolle für hohe Ausbeuten und zuverlässige Assemblierung | Optimales Primerdesign mit dem „NEBuilder“ Online Tool | Inklusive NEB5-alpha „High Efficiency" kompetenten E. coli Zellen NEB Quick Cloning Box-HF Die NEB Quick Cloning Keine Angabe Box-HF enthält alle Enzyme und Reagenzien für die Klonierung Enthält EcoRI-HF, HindIII-HF, BamHI-HF, NotI-HF, Quick Liga- 399,– tion Kit, Quick Blunting Kit; Quick-Load Purple 2-log-DNALadder, recombinant Shrimp Alkaline Phosphatase (rSAP), Q5 High-Fidelity 2X Master Mix, HF Buffer, Gel-Ladepuffer pGEM-T Vector Systeme und pGEM-T Easy Vector Systeme Subklonierung von PCRProdukten mit A-Überhang Keine Angabe Schnelle und zuverlässige Systeme, die keine Post-PCR-Modifizierungen benötigen | Mit und ohne kompetenten Zellen erhältlich 162,– bis 307,– StabyExpress T7 „Gene of interest“expression kit, che- Klonierung in E. coli mically-competent/ electro-competent Hohe Proteinexpression mit möglicher Standardisierung Antibiotika-freie Plasmidstabilisierung | T7/His-Expressionssystem | Expression in beliebigem Kulturmedium | Einschließlich pStaby1.2 Vektor-DNA, chemisch kompetenter bzw. elektrokompetenter Zellen und Sequenzier-Primer 300,– (5 Reaktionen) 500,– (10) 950,– (20) CherryExpress T7 expression kit, chemicallycompetent s.o. Hohe Proteinexpression und -löslichkeit mit möglicher Standardisierung Antibiotika-freie Plasmidstabilisierung | Rotes Fusionsprotein erlaubt direkte Visualisierung | Spektroskopisch quantifizierbar | Einschließlich pSCherry1 Vektor-DNA (C-terminales Cherry- und His-Tag), chemisch kompetenter Zellen und Sequenzier-Primer 360,– (5 Reaktionen) 600,– (10) CherryExpress, chemicallycompetent s.o. s.o. Antibiotika-freie Plasmidstabilisierung | Rotes Fusionsprotein erlaubt direkte Visualisierung | Spektroskopisch quantifizierbar | Einschließlich pSCherry3 Vektor-DNA (N-terminales Cherry- und His-Tag), chemisch kompetenter Zellen und Sequenzier-Primer 360,– (5 Reaktionen) StabyCodon T7 ex- Genexpression von pression kit, chemi- Heterologen in E. coli cally-competent/ electro-competent Hohe Proteinexpression mit möglicher Standardisierung Antibiotika-freie Plasmidstabilisierung | T7 Expressionsvektor pSCodon1.2 codiert tRNAs | Plasmidstabilisierung durch CcdA/CcdB-System | Zusätzlich sechs E. coli-rare Codons 345,– (5 Reaktionen) 575,– (10) CherryCodon T7 expression kit, chemically-competent/electrocompetent Hohe Proteinexpression und -löslichkeit mit möglicher Standardisierung Antibiotika-freie Plasmidstabilisierung | Rotes Fusionsprotein erlaubt direkte Visualisierung | Spektroskopisch quantifizierbar | Einschließlich pSCherry2 Vektor-DNA (C-terminales Cherry- und His-Tag), chemisch kompetenter Zellen und Sequenzier-Primer 360,– (5 Reaktionen) 600,– (10) s.o. Preis 219,– 185,– 11/2014 LJ_1114_68_71_Layout 1 24.10.14 12:00 Seite 71 WIRTSCHAFT „DNA-Einbauhilfen“ Klonierungs-Kits Produktübersicht Produktname Anwendungen Klonierungs- Sonstiges, Besonderheiten, Allgemeines effizienz [EUR] StabyCloning kit with cloning bacteria, chemicallycompetent / electro-competent Klonierung von PCR-Produkten <1% FalschPositive durch Orientierung Schnell (1h), präzise, effizient, ohne Background | Antibiotika-freie Selektion | Stabilisiertes Plasmid | Einfacher Export zu einem anderen Vektor | Einschließlich pSTC1.3 Vektor-DNA, chemisch kompetenter Zellen und Sequenzier-Primer 210,– (10 Reaktionen) 399,– (20) GetStaby kit with cloning bacteria, chemically-competent / electrocompetent Stabilisierung des „hauseigenen“ Expressionssystems Keine Angabe Klonierung der Antibiotika-freien „Stabilisierungskassette“ in den eigenen Vektor | Kompatibel mit jedem beliebigen Vektor und Kulturmedium 149,– Takara/Clontech Takara Bio Europe In-Fusion HD Cloning Plus Über 95% Germain-en-Laye, Frankreich www.clontech.com, www.takara-bio.eu Kontakt: Malathi Raman tech@takara-clontech.eu Tel. +33 1 3904 6880 Gerichtete cDNA-Klonierung, Klonierung multipler Fragmente, seitengerichtete Mutagenese, etc. Klonierung des Inserts in beliebigen Vektor | Nahtlose Klonierung ohne überschüssige Basenpaare | Klonierung von einzelnen oder multiplen Fragmenten in einer Reaktion 235,– 905,– 1.567,– In-Fusion HD EcoDry Cloning Plus Gerichtete cDNA-Klonierung, Klonierung multipler Fragmente, seitengerichtete Mutagenese, Biobrick-Assemblierung Über 95% Lyophilisiertes (EcoDry) Format | Nahtlose Klonierung ohne überschüssige Basenpaare | Klonierung von einzelnen oder multiplen Fragmenten in einer Reaktion 215,– 534,– 1.038,– 1.506,– Thermo Fisher Scientific CloneJET PCR Cloning Kit Klonierung von PCR-Pro99% positive dukten bis zu 10 kb, Klonie- Klone rung von DNA-Fragmenten aus Restriktionsverdaus, Sequenzierung von klonierter DNA, in vitro- und in vivo-Transkription von klonierten Inserts des T7-Promotors Kompatibel mit allen DNA-Polymerasen (Taq und Proofreading-Polymerasen) | Positiver Selektionsvektor | Kompatibel mit allen gängigen E. coli-Stämmen | Klonierung in 5 Minuten 115,– (20 Reaktionen) 218,– (40) InsTAclone PCR Cloning Kit TA-Klonierung, Sequenzierung von klonierten Inserts, in vitro-Transkription von Insert-DNA >90% positiver Klone Ein-Schritt-Protokoll | Kompatibel mit Non-Proofreading DNA-Polymerasen | Inklusive Möglichkeit der Herstellung chemisch kompetenter E. coli-Zellen | 1 Stunde von PCR zum Ausplattieren 137,– (10 Reaktionen) 203,– (30) aLICator Ligation Independent Cloning and Expression System Gerichtete PCR-ProduktKlonierung, stark regulierte Proteinexpression, Expression von toxischen Genen >95% positive Klone Hoch effiziente LIC-Klonierung | Kontrolle der Genexpression | Hohe Ausbeute | Expression von getaggten oder ungetaggten Proteinen mit „Tag Removal“Option | 15 Minuten-Protokoll 166,– (20 Reaktionen) 212,– (30) Rapid DNA Ligation Kit s.o. Keine Angabe Ligation von Sticky- oder Blunt-End-DNA in nur 5 Minuten | Reaktionsmix kann direkt für die bakterielle Transformation benutzt werden | 5 Minuten-Protokoll 136,– (50 Reaktionen) 337,– (150) TransformAidBacterial Transformation Kit Routine-Klonierungsexperimente, Blunt-EndKlonierung, TA-Klonierung >107 Transformants pro µg Plasmid DNA Schnelle und einfache Herstellung kompetenter E. coliZellen | E. coli kompetente Zellen können von einer Übernachtkultur oder von Bakterienkolonien hergestellt werden | 1–2,5 Stunden-Protokoll 39,– (20 Transf.) 60,– (40) TOPO TA Cloning Kits Klonierung von PCR-Fragmenten Bis zu 95% Klonierung in 5 Minuten bei Raumtemperatur | Keine Gelreinigung und Post-PCR-Modifikationen | Versionen für Klonierung in glatte Enden und von langen Fragmenten erhältlich | Mit oder ohne kompetente Zellen Ab 293,– Ab 568,– (mit kompetenten Zellen) GeneArt Type IIs Assembly Klonierung multipler DNA-Inserts 90%, bei fünf Fragmenten bis zu jeweils 2 kb >90%, bei acht Fragmenten mit insgesamt 10 kb Nahtlose Klonierung multipler Fragmente in beliebiger Richtung und Reihenfolge 300,– Gateway Cloning (Entry Plasmid/ Entry Plasmid Kits) Rekombinations-basierte Klonierung >99% bei Einzelfragmenten 50–85% bei vier Fragmenten Klonierungsreaktion dauert bei Raumtemperatur eine Stunde | Restriktionsenzym- und Ligase-frei | Keine Resequenzierung nötig | DNA-Inserts können zwischen Vektoren übertragen werden Ab 227,– Ab 694,– (Kits) TA Cloning Kits Klonierung von PCR-Fragmenten 80% Ligation bei Raumtemperatur in 15 Minuten | Erhältlich mit verschiedenen kompetenten Zellen | Plasmid mit Kanamycin und Ampicillin-Resistenz erhältlich Ab 203,– Ab 363,– (mit kompetenten Zellen) GeneArt Seamless Cloning and Assembly Enzyme Mix Klonieren von bis zu 10 DNA-Fragmenten gleichzeitig Bis zu 90% Ohne Einfügen zusätzlicher Sequenzen | Beliebige Wahl des Vektors | Freies Online-Tool hilft bei Planung, Design und Assemblierung des Konstrukts 257,– GeneArt Seamless PLUS Cloning and Assembly Kit s.o. s.o. s.o. 382,– GeneArt HighOrder Genetic Assembly System s.o. s.o. s.o. 372,– Anbieter/Hersteller Serva Electrophoresis (Fortsetzung, Kontaktdaten siehe S. 70) Molecular Biology Products www.thermoscientific.com/ onebio Kontakt: cs.molbio.eu@ thermofisher.com Tel. 00800 222 00 888 Thermo Fisher Scientifc Life Technologies Darmstadt Kontakt: Anke Werse Anke.werse@ thermofisher.com 11/2014 Preis 71 Methode Neulich an der Bench (149): Nanoporensequenzierung Abgezocktes Nukleotid-Quartett Die Sequenzierung des menschlichen Genoms durch das im April 2003 abgeschlossene Humangenom-Projekt, kostete noch mehr als drei Milliarden Dollar. Schon ein Jahr später rief das National Human Genome Research Institute (NHGRI) in den USA das Ziel aus, die Kosten innerhalb von zehn Jahren auf unter 1.000 Dollar zu drücken. Zum damaligen Zeitpunkt war dies eine sehr ambitionierte Vorgabe. Die Arbeiten an alternativen Sequenziermethoden liefen jedoch schon während des Humangenom-Projekts auf Hochtouren und mündeten letztlich in den heute gebräuchlichen Verfahren der Next-Generation-Sequenzierung. Aber auch die modernsten Sequenzierer können nicht ganz auf Polymerasen und Fluoreszenz-Farbstoffe verzichten. Bei mehr als sechs Milliarden Basenpaaren im diploiden Säugetiergenom, stellen diese aber noch immer einen erheblichen Kostenfaktor dar. Billig und schnell... Nicht zuletzt aus Kostengründen rückt deshalb die Nanoporensequenzierung immer mehr in den Blickpunkt, deren Prinzip die amerikanischen Forscher John Kasianowicz und David Deamer schon 1996 vorstellten. Die Idee der Nanoporensequenzierung ist im Grunde simpel: Eine mit feinsten Nanoporen von knapp einem Nanometer Durchmesser durchsetzte Membran trennt eine Kammer, die mit einem Elektrolyt (zum Beispiel einem Kaliumchlorid-Puffer) gefüllt ist, in zwei Kompartimente (cis und trans). Verbindet man diese mit Elektroden, so wandern die Ionen durch die Nanoporen der Membran von einer Kammer in die andere, woraus ein messbarer Stromfluss mit definierter Stärke resultiert. 72 LJ_1114_Neulich an der Bench.indd 72 Schwimmen auf einer Seite der Membran größere Moleküle, wie zum Beispiel DNA in der Lösung, so werden diese durch ihre negative Ladung ebenfalls elektrophoretisch durch die Nanoporen gezogen. Allerdings verstopfen die großen Moleküle die Poren kurzzeitig und verhindern den Ionenfluss. Diese Änderung wird gemessen und in ein auswertbares Signal umgewandelt. Die Nanoporen bohren die Wissenschaftler durch einen Elektronenstrahl in eine künstliche Membran aus Siliziumnitrid, Graphen oder Molybdändisulfid. Man kann sich aber auch aus der Natur bedienen und porenbildende Proteinkomplexe einsetzen. Die Nanoporen-Pioniere um Kasianowicz und Deamer verwendeten alpha-Hämolysin von Staphylococcus aureus als Pore, die sie in eine Lipid-Doppelschicht-Membran integrierten. Sie wiesen nach, dass Poly A-RNA-Sequenzen andere Veränderungen des Stromflusses hervorriefen als Poly C-Sequenzen und unterschiedliche Nukleotide charakteristische Muster im Spannungsprofil verursachen. Foto: Uni Washington Die Sequenzierung von DNA mit Nanoporen ist noch zu ungenau. Ein Kartenspieler-Trick erhöht die Präzision. DNA-Sequenzierung mit genetisch modifizierter MspA-Nanopore. Die beiden Amerikaner standen jedoch vor dem Problem, dass zehn bis fünfzehn Nukleotide gleichzeitig in dem gut fünf Nanometer langen Lumen der von αalpha-Hämolysin gebildeten Pore steckten und eine eindeutige Zuordnung der Nukleotide in einer DNA-Sequenz nicht möglich war. Dennoch zeichneten sich bereits die theoretischen Vorteile der Nanoporen sequenzierung ab: Die Wanderung durch die Poren benötigt keine teuren Reagenzien und verläuft rasend schnell. ...aber ungenau Es hapert aber an der Genauigkeit. Trotz zahlreicher Ansätze, wie zum Beispiel dem Einsatz von Adaptern, die Einzelnukleotide durch die Hämolysin-Pore schleusen und dadurch für A, T, C und G sehr charakteristische Signale erzeugen oder einer mit dem Hämolysin assoziierten Polymerase, die die dsDNA direkt vor den Poren in ssDNA trennt und Nukleotid für Nukleotid durch die Pore schiebt, gelang es bisher nicht, die Fehlerquote beim Sequenzieren mit αalpha-Hämolysin-Nanoporen unter vier Prozent zu drücken. Für eine verlässliche Sequenzierung ist dies nicht ausreichend. Künstliche Festphasen-Membranen sind wesentlich dünner als alpha-Hämolysin. Mit der zweidimensionalen Kohlenstoffstruktur Graphen lassen sich zum Beispiel Membranen herstellen, die nur einen Nanometer dick sind (Garajey et al., 2013, PnaS, 110, 12092-6). Doch an Graphen bleibt die DNA kleben. Dieser Effekt tritt bei Molybdändisulfid-(MoS2)-Membranen zwar nicht auf, aber die Membran ist so dünn, dass die Nukleotide geradezu durch ihre Poren hindurch flitzen (Farimani et al., acS nano, 2014, 8 (8), 7914-22). Kasianowicz äußerte sich deshalb schon 2010 gegenüber der Zeitschrift technology review skeptisch zu den sehr dünnen Festphasen-Membranen. Das Hauptmanko sah er in der extrem kurzen Zeit (nur wenige Nanosekunden), die die Basen für die Durchquerung der Membran benötigen. Dieses Problem will die Gruppe von Christian Holm vom Institut für Computerphysik der Uni Stuttgart mit Computersimulationen lösen. Im Rahmen eines Sonderforschungsbereiches berechnen die Stuttgarter an Computer-Modellen, wie Pufferlösungen, Poren und Membran für 11/2014 24.10.14 13:45 Methode die Nanoporen-Sequenzierung optimiert werden müssen (Kesselheim et al., 2014, Phys. rev. Lett. 112, 018101). Die Idee, Proteinkomplexe in einer Lipiddoppelschicht für die Nanoporen-Sequenzierung zu verwenden, macht angresichts der Probleme mit Festphasen-Membranen also durchaus Sinn. Die von den Proteinen geschaffenen Poren müssten nur wesentlich kürzer sein als alpha-Hämolysin. Wie man dies erreichen kann, beschrieb der Experimentalphysiker Jens Gundlach, von der University of Washington in Seattle 2012 in nature biotechnology (Manrao et al., Vol. 30, 349). Gundlach, der seine Karriere nach dem Physik-Diplom an der Uni Mainz 1986 in Seattle fortsetzte, favorisiert PorinA von Mykobakterium smegmatis (MspA) als porenbildendes Protein. Der MspA-Komplex hat einen Durchmesser von 1,2 Nanometer (im Lumen) und ist nur 0,6 Nanometer lang. Allerdings ist das native Protein innerhalb der Pore negativ geladen, was ein Durchwandern der ebenfalls negativ geladenen DNA verhindert. Gundlachs Gruppe modifizierte MspA durch gezielte Mutationen der entsprechenden Aminosäuren, bis das Lumen der Pore ungeladen war und der zuführende Teil des Porenkomplexes sogar eine positive Ladung aufwies. Aufgrund ihrer idealen Größenverhältnisse ist die modifizierte MspA-Pore bestens für die Translokation von Einzelstrang-DNA (ssDNA) geeignet. Polymerase als Schleuser Um die Passage der DNA durch die Pore besser steuern zu können, schaltete Gundlach eine Polymerase des Bakteriophagen Phi29 vor den Porenkomplex, die den Doppelstrang direkt vor der MspA-Pore in Einzelstränge auftrennt. Die Polymerase tastet sich an einem der Stränge in 3‘- 5‘-Richtung entlang und synthetisiert einen neuen Doppelstrang. Durch die Polymerase-Aktivität, die ein Nukleotid nach dem anderen an den Matrizen-Strang anfügt, wird das 5‘-Ende, Nukleotid für Nukleotid, in die Pore geschoben. Die Gefahr, dass der DNA-Strang fragmentiert, besteht deshalb nicht. Theoretisch ist es hierdurch möglich, sehr lange Sequenzen stabil durch die Pore zu schleusen. Das Potenzial von Gundlachs modifizierter Pore ist auch dem NGS-Giganten Illumina nicht entgangen, der im Oktober 2013 einen Lizensierungs-Deal mit der Uni Washington abschloss. In der Praxis befinden sich aber immer noch rund vier Nukleotide gleichzeitig in unmittelbarer Nähe, beziehungsweise in der Pore. Die Veränderungen des Ionenflusses 11/2014 durch dieses Nukleotid-Quartett erschwert eine eindeutige Zuordnung der einzelnen Nukleotide. In nature biotechnology präsentiert Gundlachs Team eine elegante Möglichkeit, dies zu umgehen (Laszlo et al., Vol. 32, 829). Die Gruppe ging von folgender Überlegung aus: Wenn immer vier Nukleotide bei der Passage der Pore gleichzeitig ein elektrisches Signal auslösen, gibt es exakt 256 Kombinationsmöglichkeiten für die Reihenfolge der Nukleotide. Schnell dosiert mit HiEncap Culture Media TM Buchstabenfolge löst Problem Das Team von Gundlach synthetisierte deshalb eine 256 Nukleotide-lange DNA-Sequenz, die alle Kombinationsmöglichkeiten für diese vier Nukleotide (Quadromere) enthielt. Es stellte sich heraus, dass jedes Quadromer dieser sogenannten de Bruijn-Folge, die auch Kartenspieler für ihre Tricks benutzen, ein sehr charakteristisches und reproduzierbares Signal erzeugt. Da sich die vier Nukleotide durch das schrittweise Vorrücken der Basen in dem phi29-Polymerase-MspA-Komplex immer nur um ein Nukleotid verändern, lässt sich eindeutig sagen, welches neu zu der Quadromer-Gruppe hinzugekommen ist. In einem Praxistest sequenzierten die Wissenschaftler das etwa fünf Kilobasen große Genom des Bakteriophagen phi X 174, dessen Sequenz bekannt ist. Die Ergebnisse speisten sie in eine Datenbank mit über 5.000 Genomen von unterschiedlichen Viren ein und fanden eine über 99,9 prozentige Übereinstimmung mit der Datenbank-Sequenz von phi X 174. Ermutigt durch dieses Ergebnis suchte Gundlachs-Mannschaft nach Mutationen innerhalb des phi X 174-Genoms. Hierzu bauten die Forscher rund 1.000 Einzel-Nukleotid-Polymorphismen in die Sequenz ein. Immerhin 77 Prozent dieser Mutationen konnte die Gruppe mit der MspA-Nanoporen-Sequenzierung aufspüren. Gundlach sieht für seine Membran aber noch erheblichen Verbesserungsbedarf . Bis zur fehlerfreien de-novo-Sequenzierung mit phi29-Polymerase-MspA-Nanoporenkomplexen ist es vermutlich noch ein langer Weg. tHOrsten LIeKe Sie wollen auch einen Beitrag für diese Rubrik verfassen? 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Bei der Fusion von zwei Partnern, etwa einem Affinitäts- oder einem Fluoreszenztag und einem Zielprotein, reicht die Kombination von zweimal zwei, also insgesamt vier Primerpaaren bereits aus, um die genetische Fusion in zwei Orientierungen (Gen1-Gen2 und Gen2-Gen1) zu gewährleisten. Bei der Fusion von drei Partnern in allen sechs möglichen Reihenfolgen benötigt man bereits 18 verschiedene Primer, da jeder Primer lediglich im Paar mit zwei weiteren Primern benutzt werden kann. Bei Fusionen mit vier oder mehr Genen steigt nicht nur die Zahl der Primer exorbitant an. Auch die Kosten für die Oligos nehmen rasant zu. Hinzu kommt, dass bei der Fusions-PCR die Größe des Endprodukts durch die Aktivität der verwendeten DNA-Polymerase limitiert ist. Bei der Schritt-für-Schritt Klonierung begrenzen die multiple Klonierungsstelle (MCS) und die Erkennungssequenzen der Restriktionsenzyme in den amplifizierten DNA-Fragmenten die Zahl der Fusionspartner. Flexibler Ein- und Ausbau Für die Konstruktion von Fusionsenzymen müssen wir in unserer Arbeitsgruppe am Institut für Technische Mikrobiologie der Universität Hamburg-Harburg Gene mit vielen verschiedenen und auch mehreren Partnern gleichzeitig verknüpfen. Da dies mit den bisherigen Methoden sehr 74 LJ_1114_Tipps und Tricks.indd 74 aufwändig und teuer ist, suchten wir nach einem eleganten Weg, der es uns ermöglicht, Restriktionsfragmente kontinuierlich und gerichtet in Vektoren zu ligieren. Hierbei sollte jedes Zwischenprodukt in rekombinanter Form im Expressionssystem produziert werden und gleichzeitig jeder entstehende Vektor sowohl weitere Fragmente aufnehmen als auch abgeben können (auch mehrmals das gleiche). Eine weitere Vorgabe war, jedes Gen nur einmal amplifizieren zu müssen, um es in unterschiedlicher Reihenfolge in den Zielvektor einbauen zu können. Aus zwei mach eine Mit dieser Zielsetzung entwickelten wir das LE-Klonierungssystems, das auf den Restriktionsenzymen LguI und eco81I basiert (Marquardt et al. 2014, J. Microbiol. Meth. 105:47-50). LguI ist ein Typ IIS-Restriktionsenzym, das eine nicht-palindromische Sequenz (GCTCTTCN’NNN) erkennt und erst ein Nukleotid nach dieser schneidet. Hierbei produziert es einen Überhang aus drei Nukleotiden, der ebenfalls nicht palindromisch ist. eco81I ist ein untypisches Typ IIP-Restriktionsenzym, das ein palindromisches Hexanukleotid erkennt, das allerdings von einem zusätzlichen Nukleotid unterbrochen ist (CC’TNAGG). Kombiniert man beide Erkennungssequenzen und legt sie partiell „übereinander“, so erkennen beide Enzyme dieselbe nicht-palindromische Schnittstelle (GCTCTTCC’TNAGG). In einem „Proof-of-Principle“ Experiment haben wir die MCS aus dem Vektor pQE30 durch die LguI-eco81I(LE)-Sequenz ersetzt. Der Vektor pQE30LE enthält neben einer HIS-tag-kodierenden Sequenz am 5’-Ende eine STREP-tag Sequenz am 3’-Ende. Die exprimierten Proteine lassen sich deshalb mit einer Affinitätschromatographie in zwei Schritten reinigen. Um mit diesem System zum Beispiel drei Gene in allen möglichen Reihenfolgen miteinander zu fusionieren, muss man die DNA-Fragmente lediglich mit jeweils einem Primerpaar amplifizieren und mit den beiden Erkennungssequenzen für LguI und eco81I flankieren. Nachdem man den Vektor im ersten Schritt mit einem der beiden Restriktionsenzyme verdaut hat, ligiert man die drei Gene in den Vektor. Da beide Enzyme den gleichen Überhang erzeugen, ist man beim ersten Schritt in der Wahl des Restriktionsenzyms frei. Es bietet sich aber an, das günstigere Restriktionsenzym einzusetzen. Das erste Zwischenergebnis sind drei Vektoren mit jeweils einem integrierten Gen das für ein HIS-Protein-STREP Konstrukt kodiert. Wurde der Zielvektor mit LguI geschnitten, kann er ein zusätzliches DNA-Fragment am 5’-Ende des inserierten Gens aufnehmen, erfolgte die Restriktion mit eco81I ist die Ligation am 3’-Ende möglich. In die hieraus resultierenden Vektoren lassen sich weitere Gene an beiden Enden einbauen. Verdaut man den Vektor gleichzeitig mit LguI und eco81I, kann man ein bereits fusioniertes Genpaar aus dem Vektor herausschneiden und in einen anderen Zielvektor ligieren. Allein hierdurch erweitert sich die Zahl der Fusionsgene auf vier. Diese Fusionsstrategie führt zu einem Serin-Dipeptid, das als flexibler Linker zwischen zwei Partnerproteinen fungiert. Durch gerichtete Mutagenese und/oder die Wahl der Primer sind aber auch weitere Modifikationen denkbar. Im Prinzip ermöglicht diese Strategie die Herstellung von Multifusionsproteinen in jedem beliebigen Vektorsystem. Die einzige Vorraussetzung ist, dass die LE-Restriktionssequenz (GCTCTTCC’TNAGG) von einem Start- und Stoppsignal eingerahmt wird, so dass ein offener Leserahmen entsteht. SKanDer elleucHe Sie kennen auch einen guten Labortrick? Für jeden abgedruckten Trick gibt‘s ein Laborjournal-T-Shirt. Bitte mailen Sie an: hz@laborjournal.de (Fotos von Trick & Tricklieferant erwünscht!) 11/2014 24.10.14 13:46 Wirtschaft Verbraucherservice Neue Produkte sungen im Feldeinsatz oder im Labor beendet, wird das Meter im Büro einfach an den USB-Port eines PCs angeschlossen. Die Daten werden automatisch ausgelesen und direkt ins LIMS oder Excel exportiert, können aber auch bequem in tiBase, der Metrohm-Titrationssoftware verwaltet werden. Mehr Informationen: www.metrohm.de Zellkultur Produkt: Zellviabilitäts-Assay Name und Hersteller: RealTime-Glo MT Cell Viability Assay von Promega Technik: Der Assay enthält ein zellgängiges Pro-Furimazin-Derivat, das sogenannte „metabolische Zellviabilitätssubstrat“ und die NanoLuc-Luciferase. Nach Zugabe des Reagenz zu den Zellen wird das Pro-Substrat in den Zellen zu Furimazin reduziert und ins Medium abgegeben. Dort dient es als Substrat für die NanoLuc-Luciferase, die als Sensor außerhalb der Zelle agiert und ein stabiles Lumineszenzsignal generiert. Tote Zellen sind nicht in der Lage, das metabolische Zellviabilitätssubstrat zu reduzieren. Der Assay kann als Endpunktassay direkt zu den behandelten Zellen, im Non-Step-Format für kinetische Bestimmungen zur Wirkstofflösung oder direkt bei der Aussaat hinzugegeben werden. Vorteile: Der Assay ist weder toxisch, noch lytisch und eignet sich daher besonders für kinetische Viabilitätsstudien mit einer Inkubationszeit bis zu 72 Stunden. Mehr Informationen: www.promega.com Proteinanalytik Produkt: Westernblot-System Name und Hersteller: Amersham WB System von GE Healthcare Technik: Das vollintegrierte System für quantitatives SDS-PAGE und Western Blotting von Proteinen über Fluoreszenznachweis ist darauf ausgelegt, die Variabilität, die beim konventionellen Western Blotting zu beobachten ist, zu reduzieren. Mit dem System wird jede Phase des Western-Blotting-Pro11/2014 LJ_1114_Neue Produkte.indd 75 zesses, also die Elektrophorese, der Transfer, die Markierung und der Nachweis, standardisiert und überwacht, was zu einer einheitlichen und quantitativen Proteinanalyse führt. Vorteile: Das Westernblot-System erreicht mit einem standardisierten und traditionellen Arbeitsablauf üblicherweise eine Variabilität von weniger als 10 Prozent zwischen verschiedenen Anwendern. Mehr Informationen: www.gehealthcare.com pH-Messung Produkt: pH-Meter Name und Hersteller: 913 und 914 von Metrohm Technik: Mit dem 914 pH-/LF-Meter lassen sich pH-Wert und Leitfähigkeit parallel messen, mit dem 913 pH-Meter können parallel zwei pH-Werte aufgenommen werden. Beide Geräte geben zudem jeweils die Temperatur(en) der Probe(n) an. Der Akkubetrieb macht die neuen Meter unabhängig von der Steckdose; Aufladen ist mit einem Adapter sogar unterwegs am Zigarettenanzünder im Auto möglich. Vorteile: Jede Taste auf der übersichtlichen Bedienoberfläche verfügt über einen sicheren Druckpunkt. Dadurch lassen sich die Meter intuitiv mit dem Daumen bedienen. Die andere Hand bleibt frei und hält die Elektrode in das Medium, in welchem gemessen wird. Die neuen Meter sind robust und erfüllen die Anforderungen an IP67. Sind die Mes- Liquid Handling Produkt: Instrumenten-Spritzen Name und Hersteller: Modulares Spritzensystem von Hamilton Bonaduz Technik: Die neuen Spritzen sind sowohl als InertLine Option oder auch in einer „Zero Dead Volume“ Option erhältlich. InertLine ist speziell für die Anwendung bei kritischen Flüssigkeiten geeignet. Diese Option zeichnet sich durch ihre Beständigkeit gegenüber organischen Lösungsmitteln sowie konzentrierten Säuren aus. Da im Flüssigkeitspfad kein Metall verarbeitet wird, ist sie darüber hinaus korrosionsfest. Die Standardausführung hingegen stellt die ideale Wahl dar, wenn unkritische Flüssigkeiten zuverlässig und mit höchster Genauigkeit bearbeitet werden. Die Option „Zero Dead Volume“ überzeugt mit dem kleinsten Totvolumen, da die Kolben bis zur Spritzenöffnung geführt werden können. Vorteile: Aufgrund der Modulbauweise und der damit verbundenen Möglichkeit, den Plunger-Anschluss frei zu wählen, können nahezu alle Spritzenpumpen auf dem Markt mit den neuen Spritzen von Hamilton ausgestattet werden. Durch das Baukastenprinzip haben die Kunden die Möglichkeit, sich einer breiten Auswahl an Komponenten zu bedienen. Unterschiedliche Kolbentypen, Volumen, Materialien, Hub- und Gewindelänge können beliebig kombiniert werden, so dass die individuell passende Spritze entsteht. Mehr Informationen: www.hamiltoncompany.com 75 24.10.14 13:47 Wirtschaft Mikroplatten-Assays IgG3, IgA, IgM, kappa- und lambda Light Chain enthalten. Die Teststreifen werden in das Teströhrchen mit dem verdünnten, zu bestimmenden Maus-Immunglobulin gefügt. Die Flüssigkeit mit dem Antikörper aus der Maus steigt durch Kapillarkräfte über den gesamten Teststreifen nach oben. Wenn nach acht bis zehn Minuten die Kontrollbande positiv erscheint, ist der Prozess abgeschlossen. Vorteile: Es können gereinigte Antikörper, Zellkulturüberstände oder Ascites eingesetzt werden. Das Kit ist ausreichend für 20 Bestimmungen und enthält Probenpuffer sowie zwei Behälter mit unterschiedlichen Teststreifen. Alle Komponenten können bei Raumtemperatur (18-25 °C) gelagert werden und sind ein Jahr stabil. Mehr Informationen: www.dunnlab.de Volumetrische Analyse Produkt: Mikroplattenleser Name und Hersteller: TriStar² S von Berthold Technologies Technik: Der Mikroplattenleser basiert auf einem neuartigen optischen Konzept, mit dem Lumineszenz-, Fluoreszenz- und Absorptionsmessungen jeweils mit höchster Sensitivität gemessen werden können (weniger als 6 amol ATP pro Well und weniger als 0,3 fmol Fluorescein pro Well). Neben Filtern verfügt das Gerät über einen 3-D-Doppelmonochromator mit hoher Blockung und hoher Transmission. Der Reader zeichnet sich durch einen neuartigen dualen PMT-Detektor mit äußerst niedrigen Rauscheigenschaften aus. Vorteile: Der Reader kann mit bis zu drei Reagenz-Injektoren und einer Temperiereinheit für die Mikroplatten ergänzt werden. Die Messwerte werden numerisch und grafisch dargestellt und können nach Excel exportiert sowie ausgedruckt werden. Mehr Informationen: www.Berthold.com/bio Antikörperbestimmung Produkt: Kit für die Bestimmung von Maus Immunglobulin-Isotypen, Subtypen und Leichten Ketten Name und Hersteller: Mouse Antibody Isotyping Kit von Immunology Consultants Laboratory Vertrieb: Dunn Labortechnik Technik: Der zu bestimmende, monoklonale Maus-Antikörper wird in einem Röhrchen mit dem Probenpuffer verdünnt. Die Lateral Flow-Teststreifen sind mit separaten Banden beschichtet, welche spezifische Antikörper zu IgG1, IgG2a, IgG2b 76 LJ_1114_Neue Produkte.indd 76 rückseitigen Reflektor und einer frontseitigen Blendscheibe. Die Lichtkassetten lassen sich, ebenso wie die Einschubgitter, variabel im Schrank positionieren. Durch die Bestrahlung von oben entsteht ein natürlicher Lichteinfall, zusätzlich lässt sich die Beleuchtungsstärke stufenweise auf 0 %, 40 %, 60 % und 100 % einstellen. Vorteile: Für die unterschiedlichen Lichtanforderungen für die Anzucht von Pflanzen, Algen oder Insekten sind die Lichtkassetten mit dem Lampentyp FLUORA, Arabidopsis oder Weißlicht ausgestattet. Der Lampentyp FLUORA ist auf pflanzliche Photosynthese optimiert und dient der schnellen Generierung von Phytomasse. Die Arabidopsis-Lampen hingegen induzieren eine schnelle Generationsfolge, insbesondere bei Arabidopsis. Mehr Informationen: www.binder-world.com Pipettieren Produkt: Büretten Name und Hersteller: Kompaktbüretten und -titrierapparate von Brand Technik: Die Kompaktbüretten und -titrierapparate bestehen aus individuell austauschbaren Teilen: PTFE-Hahn, Präzisionsspitze und Bürette sowie Schlauch, Flasche und Flaschenaufsatz. BLAUBRAND-Versionen (Klasse AS) werden immer mit Chargenzertifikat geliefert, auf Anfrage sind Einzelzertifikate und DAkkS-Kalibrierscheine erhältlich. Vorteile: Die Geräte lassen sich schnell zerlegen und können ohne großen Aufwand gereinigt oder durch Austauschen defekter Teile repariert werden. Mehr Informationen: www.brand.de Planzenkultur Produkt: Wachstumsschränke Name und Hersteller: KBW und KBWF von Binder Technik: Das Beleuchtungssystem spielt bei den Lichtschränken für die Kultivierung von Pflanzen eine zentrale Rolle. Die patentierte Beleuchtungseinheit besteht aus einem Edelstahlgehäuse mit fünf energieeffizienten Leuchtstoffröhren, einem Produkt: Direktverdrängungspipetten Name und Hersteller: Acura capillar 846 von Socorex Technik: Die fünf Modelle mit Volumina von 1 bis 200 µl sind mit auswechselbaren Glaskapillaren und ETFE-beschichtetem Kolben ausgestattet. Vorteile: Die ergonomische Form sorgt für einen optimalen Handkomfort. Mehr Informationen: www.socorex.com 11/2014 24.10.14 13:47 BUCH ET AL. Der Paläobiologe Friedemann Schrenk Wissenschaftler erzählen über ihre Forschung Warum es für Friedemann Schrenk wichtig ist, Fossilien zu „begreifen“, und welche Bedeutung Schweinezähne für den Urzeitforscher haben. der Entwicklung“. Beide sind hörenswert, jedoch vermochte Schrenks sehr persönlich geratener Abriss über die Erforschung der Menschwerdung besser zu gefallen, nicht zuletzt weil er einen audiogeneren Redestil pflegt. Gehrings alemannisch eingefärbte Ausführungen sind jedoch ein Vermächtnis: Der Entwicklungsbiologe verünglückte im Mai bei einen Autounfall tödlich. Am Kaminfeuer mit Friedemann Schrenk Hörbücher scheinen „in“ zu sein, wie eine nicht repräsentative Befragung im Bekann tenkreis ergab. Dort allerdings kursieren eher fragwürdige Werke wie Hummeldumm (SchenkelklopferComedy) und Der Knochenbrecher (BrutaloThriller). Der Berliner Verleger Klaus Sander würde so etwas nicht mit der Kneifzange anfassen, und ohnehin mache er ja keine Hörbücher, wie er gerne betont. Sein Verlag namens Supposé bringe vielmehr erzählungen heraus: In freier Rede und ohne Zwischenfragen erzählen da Wissenschaftler ihre Profession, die für sie hör und spürbar zur lebenslangen Passion geworden ist. Dies mag für Außenstehende jetzt nicht gerade mitreißend klingen, doch glauben Sie mir: Sie werden keine Minute bereuen, die sie den nachfolgend vorgestell ten SupposéCDs gelauscht haben. Mehrmals schon haben wir in laborjournal Sanders Produktionen vorgestellt – beim ersten Mal ungnädig, danach über wiegend begeistert. Neulich erhielten wir zwei seiner letzten Veröffentlichungen: den 128minütigen Monolog des Frankfurter Pa läobiologen Friedemann Schrenk und den kaum kürzeren des Baseler Genetikers Wal ter Gehring „über eine genetische Theorie 11/2014 LJ_1114_BUCH.indd 77 Die bedächtigsonore, leicht schwäbeln de Stimme des am SenckenbergInstitut forschenden Schrenk fasziniert den Hörer von der ersten Minute an. Man sitzt mit dem Frankfurter sozusagen Seite an Seite am heimischen Kaminfeuer und lässt sich von ihm sein Leben und seine interessan testen Erlebnisse aus 35 Jahren Forschung stätigkeit schildern. Das beginnt 1981, in dem der junge Student Schrenk in Johannesburg sein, wie er es nennt, „Schlüsselerlebnis zur Paläoanthropologie“ erlebt: Er untersucht unter dem Rasterelektronenmikroskop den Oberarmknochen einer Antilope, der laut vorherrschender Expertenmeinung vor drei Millionen Jahren afrikanischen Vormenschen als Werkzeug gedient haben soll – und findet heraus, dass die vermeint lich urzeitlichen Benutzungsspuren nicht von Australopithecinen stammen, sondern von heutigen Forschern, die das Fossil jahr zehntelang immer wieder in die Hand nah men und es dabei unabsichtlich im Sinne ihrer Theorie „in Form“ schmirgelten. Mit Reflexionen darüber, dass die Wis senschaftler weltweit bislang nie die Origi nale ihrer berühmten Fossilien zur selben Zeit miteinander vergleichen konnten, geht es weiter, und dass es nur ein paar tausend Fragmente von fossilen Menschen auf der Welt gebe – somit weit mehr Hominiden forscher als Hominidenfunde. Foto: Senckenberg Profession und Passion Schrenk plaudert aus dem Nähkästchen seiner Zunft; er erzählt, warum die Forscher gelegentlich versuchten, sich gegenseitig ihre Fundstellen abzujagen, und über die erschreckend engstirnigen, spätkolonialen Anwandlungen deutscher Geldgeber. Diese würden nämlich oftmals nicht verstehen, dass die Fundorte von Vor und Frühmen schen sämtlich in afrikanischen Ländern und damit unter deren Rechtshoheit liegen – und dass man deshalb mit den dortigen Wissenschaftlern kooperieren müsse. Das Prinzip der radiometrischen Datie rung erläutert er am Beispiel der C14Metho de, die zwar für UrmenschFossilien unge eignet ist, mit der es aber 1959 gelang, den 47 Jahre zuvor gefundenen „PiltdownMen schen“ als Fälschung zu entlarven: Dies zei ge mustergültig, „wie verblendet man als Wissenschaftler sein kann, wenn ein plump gefälschtes Fossil auftaucht, das aber eben genau ins eigene Weltbild passt“. Schweinezähne und Ammoniten Der Hörer erfährt, dass Schweinezähne und Ammoniten wunderbare Leitfossilien sind, und wie einst ein paar Schweinezähne dabei mithalfen, eine fehlerhafte Datierung zu korrigieren. „Mir ist es egal, in welche taxonomische Schublade ein Organismus gehört“, sagt Schrenk. Namen seien Schall und Rauch. „Mich interessiert, wie er konstruiert war, was er in einer bestimmten Umwelt leistete und wie er in diese eingepasst war.“ -WK Die Lehre vom fossilen Menschen. Friedemann Schrenk über paläoanthropologische Forschung. Konzeption und Regie: Klaus Sander. Supposé 2014. 2-CD-Set, 128 Minuten, Euro 22,80. Das Basteln der Evolution. Walter J. Gehring erzählt eine genetische Theorie der Entwicklung. Konzeption und Regie: Klaus Sander. Supposé, 2014. 2-CD-Set, 122 Minuten, 22,80 Euro. 77 24.10.14 15:32 Buch ET BUCH et AL. al. Rezension: Und sie fliegt doch. Eine kurze Geschichte der Hummel Dicke Ein herausragendes Sachbuch über die gutmütigen Vettern der Honigbienen. Wussten sie, dass die Tomatensoße, die sie gerade auf ihren Nudeln ver teilen, aus einer Fabrik in Holland stammt; und dass die spanischen Tomaten von tür kischen Hummeln bestäubt wurden, die ihrerseits in einem Betrieb in der Slowakei gezüchtet wurden? So etwas und vieles mehr erfährt man in diesem herrlich unterhaltsamen Buch, das den Leser mitnimmt auf eine interessante Reise ins Reich der „Bumble bees“. Dave Goulson erzählt in seiner „kurzen Geschichte der Hummel“, wie aus einem arachnophobischen Jungen, der sich zeitlebens für Insekten interessierte, ein Hummelforscher wurde. Auf diesem Weg lernte er, dass man Hummeln besser nicht auf Herdplatten trocknet und dass Riesen krabbenspinnen auf Rache sinnen, wenn sie sich aus einer Leimfalle befreit haben. Lange war gar nicht so viel über Hum meln bekannt. Erst seit 30 Jahren werden sie gezüchtet, seitdem man ihre Wichtigkeit für die Bestäubung von Pflanzen erkannte. Aus diesem Grunde wurde die englische Erdhummel (Bombus terrestris) Ende des 19. Jahrhunderts in Neuseeland angesie delt. Dort vermehrte sie sich prächtig, wäh rend sie im Ursprungsland ausstarb. Der Au tor vermittelt anschaulich die ökologischen Aspekte derartiger Zusammenhänge. Man erfährt, dass in Australien nicht Hummeln die Tomaten bestäuben, son 78 LJ_1114_BUCH.indd 78 dern kostenpflichtige Arbeiter, und dass wie durch ein Wunder in Tasmanien Hummeln auftauchten, die seither diese Pflichten übernehmen. An vielen Beispie len zeigt Goulson, wie die Europäer das Massensterben der australischen und neu seeländischen Fauna und Flora durch das Einschleppen fremder Spezies auslösten (er selbst untersuchte die ökologischen Fol gen der eingeschleppten Hummeln). Verschwenderische Vegetarier Hummeln sind übrigens Vegetarier. Ihre Lieblingsspeise ist der proteinhaltige Nektar von Klee und anderen Legumino sen. Eine Königin muss am Tag 6.000 Blü ten besuchen, um die erforderliche Menge an Zucker aufzunehmen, damit sie im Früh jahr die Temperatur in ihrem Nest auf 30 °C halten kann. Die Nester befinden sich stets unter der Erde; alte Mäusegänge werden bevorzugt und zur Ansiedelung umgestal tet: Dort baut die Hummel eine Hohlkugel mit der Größe eines Tennisballs, in der die Brut heranwächst. Hummeln sind bei einer Körpertempe ratur von 35 °C übrigens gar nicht kaltblü tig. Die Wärme wird durch die Kontraktion der Flugmuskeln (200 Mal pro Sekunde) erzeugt. Ein Pelz und isolierende Luftsäcke halten die Wärme im Körper, dessen Ober fläche zum Volumen riesig ist. Energetisch betrachtet ist der Hummelflug unglaublich teuer – noch 75 Prozent teurer als beim Kolibri. Die ersten Hummeln entwickelten sich vor 40 Millionen Jahren. Dennoch oder gerade deshalb sind sie clever. Sie finden immer nach Hause, wenn die Entfernung nicht größer als zehn Kilometer ist; die klügsten schaffen sogar über 15 Kilome ter. Hummeln scheinen zu wissen, ob eine Blüte voll oder leer ist. Es sind nette Geschöpfe, die nur im absoluten Ausnah mefall beißen und stechen, und dies mit Foto: Den/Fotolia Brummer einem Stachel, der keine Widerhaken hat. Ihre Hauptfeinde sind Dachse, Mäuse und Meisen. Wie die Menschen plagen sie sich mit Milben, Fadenwürmern und Motten herum. Die Männchen hängen gerne in kleinen Gruppen ab und schlürfen Nektar. Taucht dann ein Weibchen auf, sind sie so fort zur Paarung bereit. Die Weibchen be vorzugen vitale, durchtrainierte, genetisch nichtverwandte Burschen – die Analogie zum Menschen ist offensichtlich. Ja, der Leser bekommt einen tiefen Ein blick in das Leben der Hummel. Anekdoten aus dem Hummelleben Man könnte gar zu der Überzeugung kommen, dass das Sterben der hochgezüch teten Bienenvölker letztendlich gar nicht so schlimm sein wird, da die ökologischen Nischen von den wildlebenden Bienen und Hummeln recht schnell ausgefüllt werden könnte – wenn auch nicht mit der gleichen Effizienz. Und denken Sie daran, dass jede verzehrte Gurke, Aubergine, Stangenboh ne, schwarze Johannisbeere und Paprika von einer Hummel bestäubt wurde. Na dann, guten Appetit bei der Lektüre – und zum Abschluss noch das Gedicht eines un bekannten Hummelfreundes: Die Kuckuckshummel hält ganz still Und überwintert bis April Im Mai erscheint sie, Mord im Sinn, und meuchelt eine Königin. Sodann versklavt sie resolut Der toten Konkurrentin Brut, Die Töchter schaffen Futter ran, Und erst im Juli stirbt sie dann. Kay Terpe Dave Goulson: Und Sie fliegt doch. Eine kurze Geschichte der Hummel. Hanser, 2014. 320 Seiten, 20 Euro (Buch), 16 Euro (eBook). 11/2014 24.10.14 15:32 Buch et al. Rezension: Biochemie light Biochemische Formelsammlung Wie viel Grundwissen ist nötig, um die ungeliebte Biochemie im Nebenfach zu überstehen? Der Stryer, das erstmals 1975 erschienene Standardwerk der Bio chemie, hat inzwischen weit über tausend Seiten. Braucht man die? Lubert Stryer, inzwischen Emeritus der Stanford University, würde sagen: Absolutely! Und selbst Hubert Rehm, dessen eige nes Biochemie-Lehrbuch im Folgenden besprochen wird, musste schon vor mehr als zehn Jahren unumwunden zugeben: Als Lehrbuchautor packt einen beim Studium des Stryers der Neid. So schöne Fotos, so gekonnte, bunte, eingängige Zeichnungen, soviel Grips, so wenige Fehler. Wozu aber braucht es dann noch Alternativen, wenn der Stryer offenbar das Maß aller (Biochemie-Lehrbuch-)Dinge ist? In der Tat ist es unnötig, hier weiterzulesen, falls Sie lebenslange Duzfreundschaften mit Cofaktoren, Substratspezifitäten und Enzym bindungstaschen geschlossen haben; wenn Ihnen der Name Henderson-Hasselbalch etwas sagt; wenn Sie den Unterschied zwischen Glykogen und Glukagon kennen und Sie Stereoisomere keineswegs in Ihrer HiFi-Anlage verorten. Kaufen Sie sich den Stryer (80 Euro), sofern Sie ihn nicht be reits besitzen, und dazu noch ein Online-Abo der Fachzeitschrift Biochemistry (250 Artikel-Downloads kosten 95 Dollar)! Zielgruppe: Nebenfächler und Grundstudenten Alle anderen jedoch – alle Abiturienten, Lehramtsstudenten, Pflichtpraktikums-Geplagten und künftigen Allgemeinmediziner – sind vermutlich froh, wenn sie nicht tausend, sondern nur 175 Seiten lernen müssen. Gerade zukünftige Ärzte wollen die mit komplizierten Formeln und verwirrenden Strukturen gespickte Biochemie erfahrungsgemäß ganz schnell hinter sich bringen und sich dann erleichtert dem widmen, was wirklich zählt im Leben: Röntgenbilder begutachten, Spritzen setzen, Golf spielen. Und dafür taugt Biochemie light vorzüglich. Das im Vergleich zu anderen Biochemie-Lehrbüchern konkurrenzlos dünne Bändchen ist gleichsam eine konzentrierte, inhaltlich verein fachte Sammlung der für Biochemiker im Nebenfach wichtigsten „Formeln“, mit deren Hilfe sie die geforderten Prüfungen zwar nicht glänzend, aber hinreichend bestehen werden. Das Motto der Verfasser lautet: „Man kann nicht überall alles wissen.“ Das Buch ist vor allem eins: übersichtlich. In wenigen Se kunden findet der Leser die jeweiligen Inhalte, mögen dies die enzymatischen Reaktionsprinzipien (ab Seite 21), die wich tigsten molekularbiologischen Methoden (Seite 58ff), die ele mentaren Stoffwechselvorgänge rund um Gluconeogenese und Citratzyklus (ab Seite 74ff) oder die biochemischen Abläufe im 11/2014 LJ_1114_BUCH.indd 79 Blut (Seite 135ff) sein. Die klassischen experimentellen Metho den, die in den einschlägigen Praktika verwendet werden, sind ebenfalls aufgeführt und gut verständlich erklärt – zum Beispiel die gängigen Chromatografie-Verfahren, DNA- und Protein-Se quenzierungsmethoden, Southern Blot, Restriktionsverdau und so weiter. Aktuell ist das Buch auch – trotz aller Knappheit: Gegenüber der vorigen Auflage wurden allerhand neue The men aufgenommen: so etwa die Apoptose, die Epigenetik, die Gentherapie, miRNAs sowie DNA-Marker. Die weit über 200 Abbildungen sind in der Regel prägnant und direkt neben den thematisch zugehörigen Textpassagen platziert – gelegentlich aber zu klein, zu schematisch oder inhaltlich zu weit abgespeckt. Ballastreduzierung um jeden Preis? Ein grundsätzliches, dem Konzept von Biochemie light ge schuldetes Dilemma bleibt: Werden komplexe Zusammenhänge zu sehr ausgedünnt und aufs vermeintlich Wesentliche reduziert, so passiert genau das, was die Autoren vermeiden wollen: Die Verständlichkeit leidet. Um es überspitzt auszudrücken: Die oxi dative Phosphorylierung lässt sich eben nicht in allen prüfungsre levanten Details mit nur einem Satz erklären. Der Stryer benötigt dafür satte 42 Seiten, Biochemie light immerhin noch deren drei. Dies mag knapp ausreichen. Gelegentlich aber würde man als Leser gerne mehr zu einem bestimmten Detail erfahren – doch eben dies widerspräche dem Ziel der Autoren, jeglichen in haltlichen „Ballast“, der zum Bestehen der relevanten Prüfungen nicht nötig ist, wegzulassen. Daher ist die Lektüre von Biochemie light zwangsläufig nur selten unterhaltsam. Doch genau dies ist ja auch das Ziel der Verfasser: Ihr Buch soll maximal effizient Winfried Köppelle sein, nicht kurzweilig. Hubert Rehm & Frederike Hammar: Biochemie light. 5., korr. und erw. Auflage, Europa-Lehrmittel, 2013. 175 Seiten, über 200 Abbildungen, 25 Euro. Mit uns schaffen Sie es... ISO 9001 - ISO 13485 GMP & GLP OrgaConnect GmbH Maieräckerstr. 25 72108 Rottenburg +49 (0)7472 95 17 6-10 www.OrgaConnect.de 79 24.10.14 15:32 LJ_1114_80_86_Layout 1 24.10.14 15:50 Seite 80 SERVICE Kongresse 2014 8.11.-9.11. Berlin Falling Wall 2014 – International Conference on Future Breakthroughs in Science and Society, Info: www.falling-walls.com 8.11.-11.11. Heidelberg EMBL Conference: From Functional Genomics to Systems Biology, Info: www.embl.de/ training/events/2014/OMX14-01 9.11.-11.11. Heidelberg 1st International Conference on Molecular Mechanisms of Cellular Surveillance and Damage Responses (SFB 1036 Meeting), Info: www.zmbh.uni-heidelberg.de/ sfb1036/congress_2014 9.11.-13.11. Mainz 12th International Congress of Neuroimmunology, Info: www.isnicongress.org 10.11.-12.11. Genf European Antibody Congress 2014, Info: www.terrapinn.com/conference/european-antibody-congress 10.11.-12.11. Wien World Plant Toxin Forum / World Mycotoxin Forum – 8th Conference, Info: www.bastiaansecommunication.com/wmf 12.11.-13.11. Aachen 15th Biennal Aachener Membran Kolloquium (AMK), Info: www.avt.rwth-aachen.de/AMK 12.11.-15.11. Düsseldorf Medica 2014 – Weltforum für Medizin, Info: www.medica.de Workshops 2014 13.11. Berlin Workshop: Tissue Engineering – Chancen und Hemmnisse auf dem Weg zum zugelassenen Produkt, Info: www.nafuo.din.de 17.-28.11. Heidelb., Jülich, Marburg Biology feat. Engineering: International Autumn School on Synthetic Biology, Info: www. synmikro.com/biofeateng2014 19.11.-21.11. Schöntal 13th Workshop of „Cell Biology of Viral Infections“ of the Society for Virology (GfV): Mimicking Organ Physiology Impact of Stem Cells and Tissue Engineering on Virology, Info: www.gfv-cellviro.de 20.11.-21.11. Berlin Workshop Campylobacter, Arcobacter & Related Organisms (CARO 2014), Info: www.zoonosen.net 80 Tagungen 13.11.-14.11. Regensburg International Symposium on Interventional Immunology – From Cells to Drugs, Info: www.bayimmunet.de/symposium 14.11. Heidelberg 14th Public MMPU (Molecular Medicine Partnership Unit) Research Day, Info: www.klinikum.uni-heidelberg.de/ Teaching-and-Events.114482.0.html 17.11.-20.11. Heidelberg EMBO-EMBL Symposium on Frontiers in Metabolism – From Molecular Physiology to Systems Medicine, Info: www.embo-embl-symposia. org/symposia/2014/EES14-06 20.11. Stuttgart Genomic Selection in Plant Breeding – 27th Colloquium of the Research Center for Biotechnology and Plant Breeding, Hohenheim, Info: https://fsp762.uni-hohenheim.de 20.11.-22.11. Berlin Receptors, G Proteins and Integration of Ca2+ Signaling in the Cardiovascular System – International DZHK Symposium, Info: http://dzhk.de/symposium/home 21.11.-22.11. Budenheim 2nd Waldthausen Castle Symposium: Margaret Gladys Smith 60th Anniversary of Cytomegalovirus Isolation, Info: www.g-f-v.org/node/232 24.11.-28.11. Delmenhorst Geo-Metabolomics: First Steps Towards a Systems Biology Understanding of Organic Matter Cycling in Aquatic Systems, Info: Tel. (+49) 441/7983602 20.11.-22.11. Günzburg Stem Cells in Development and Cell Diversity – 10th GfE School (Gesellschaft für Entwicklungsbiologie), Info: http://gfe.uni-muenster.de 5.12. Heidelberg DKFZ Career Day: Project Management in Academia and Beyond, Info: www.dkfz.de/en/ career-service/careerday.html 2015 29.1.-30.1. München Falk Workshop: Viral Hepatitis – From Bench to Bedside, Info: www.drfalkpharma.com/ veranstaltungen 4.3.-6.3. Leipzig Translational Cytomics: 13th International Workshop Slide-Based Cytometry, Info: www.leipziger-workshop.de Symposien 25.11.-26.11. München 4th Munich Biomarker Conference, Info: www.healthcapital.de/ biotechnologie/termine 27.11.-29.11. Hamburg EMBL Hamburg: 40th Anniversary Symposium and Celebrations, Info: www.embl-hamburg.de/training/ events/2014/HH-40th-Anniversary 3.12.-5.12. Berlin 5th BSRT (Berlin-Brandenburg School for Regenerative Therapies) PhD Symposium: The Beauty and the Beast – What to Learn From Cancer and Development for Regeneration, Info: www.bsrt-phdsymposium.de 3.12.-5.12. Freiburg 3rd Max Planck Freiburg Epigenetic Meeting, Info: http://events.ie-freiburg.mpg.de 4.12.-5.12. Berlin Architectured Biomaterials, Medical and Tissue Engineering – Trinationales Symposium, Info: www.wissenschaft-frankreich.de 4.12.-5.12. Düsseldorf BMFZ Meeting 2014: Brain Networks – Challenges and Perspectives, Info: www.uniduesseldorf.de/WWW/BMFZ 5.12. Mainz Juggle your Career: Perspectives for Scientists, Info: www.blogs.unimainz.de/juggle/juggle-symposium 5.12. Münster Münster Conference on Biomolecule Analysis, Info: http://campus.unimuenster.de/ifg_konf.html 8.3.-13.3. Ettal 11th Spring School on Immunology, Info: http://web.dgfi.org/spring-school 19.3.-20.3. Mainz IMB (Institute of Molecular Biology) Workshop: Breakthroughs in Epigenetics, Info: www. imb-mainz.de/seminars-meetings 19.3.-21.3. Potsdam 4th Translational Immunology School, Info: http://web.dgfi.org/ translational-school/2015 21.4.-22.4. Frankfurt/M. 3rd Workshop: The New ParadIgM – IgM from Bench to Clinic, Info: http://events. dechema.de/antibody2015 3.5.-7.5. Ascona (CH) 8th International Ascona Workshop on Cardiomyocyte Biology: Integration of Developmental and Environmental Cues in the Heart, Info: www.cardioascona.ch 8.12.-9.12. Dresden Biotec Forum 2014: Biomechanics Across Scales – Molecules, Cells, Tissues, Info: www.biotec. tu-dresden.de/biotec-forum.html 8.12.-10.12. Berlin 7. Forum Wissenschaftskommunikation, Info: www.forum-wissenschaftskommunikation.de 10.12.-12.12. Hannover Dual Use Research on Microbes: Biosafety, Biosecurity, Responsibility – Herrenhausen Symposium, Info: www.volkswagenstiftung. de/dualuseresearch.html 11.12.-13.12. Regensburg 2. International Symposium „Trends in Melanoma Research“, Info: www.melanomverbund.de 2015 18.1.-20.1. Rottenburg/Neckar New Developments in Signal Transduction & cGMP Research – Meeting of the DFG Research Unit „cGMP Signalling in Cell Growth and Survival“, Info: www.cyclic-gmp.de 17.1.-21.1. Seefeld (AT) Midwinter Conference 2015 – Advances in Immunobiology: 1st International Winter Symposium on Immunobiology: Metabolism, Cancer, Autoimmunity and Drug Discovery, Info: http:// midwinter2015.org/mwc/index.php 20.1.-21.1. Frankfurt/M. 10th Status Seminar Chemical Biology, Info: http:// events.dechema.de/chembio2015 6.5.-9.5. Göttingen EMBO Workshop on EmbryonicExtraembryonic Interfaces: Emphasis on Molecular Control of Development in Amniotes, Info: www.embo.org/events 11.5.-13.5. Bad Herrenalb Bad Herrenalber Transporter- und Barriere-Tage, Info: https://sites. google.com/site/transportertage 12.5.-15.5. Wien EMBO Wokshop on SMC Proteins: Chromosomal Organizers from Bacteria to Human, Info: www.embo.org/events 31.5.-5.6. Ascona (CH) Workshop on Statistical Learning of Biological Systems from Perturbations, Info: www1.ethz.ch/ bsse/cbg/news/ascona2015 13.9.-17.9. Les Diablerets (CH) EMBO Workshop on DNA Topoisomerases, DNA Topology and Human Health, Info: www.embo.org/events 11/2014 LJ_1114_80_86_Layout 1 24.10.14 15:50 Seite 81 SERVICE 2.2.-3.2. Berlin Global Engage’s Biologics Congress: Examining Scientific, Technological and Business Trends to Advance Protein and Antibody Therapeutics, Info: www. globalengage.co.uk/biologics.html 8.2.-11.2. Ascona (CH) Euromech Colloquium 560 – Mechanics of Biological Membranes, Info: www.euromech560.ethz.ch 10.2. Frankfurt/M. Non-Canonical Amino Acids in Proteins: Structural Investigations and Biocatalysis (Dechema Meeting), Info: http:// events.dechema.de/NBPS2015.html 11.2.-13.2. Leipzig 14th Conference of the Gesellschaft für Primatologie (GfP), Info: www.eva.mpg.de/primat/ conferences/gfp-2015 16.2.-17.2. Hannover 2nd N-RENNT Symposium on Neuroinfectiology 2015, Info: www.tiho-hannover.de/nrennt 17.2.-18.2. Berlin 5th International Conference of the Flow Chemistry Society, Info: https ://selectbiosciences.com/FCE2015 19.2.-21.2. Lübeck 13. Forum des Arbeitskreises „Biologie der B-Lymphozyten“, Info: www.b-lymphocytes.de 26.2.-28.2. Innsbruck EASL (European Association for the Study of the Liver) Monothematic Conference: Microbiota, Metabolism and NAFLD (Nichtalkoholische Fettlebererkrankung), Info: www. drfalkpharma.com/veranstaltungen 26.2.-28.2. Kiel 5th International Annual Cluster Symposium Inflammation at Interfaces, Info: www.symposium-iai.org 1.3.-4.3. Marburg Jahrestagung 2015 der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM), Info: www.vaam-kongress2015.de 5.3.-8.3. Magdeburg 94th Annual Meeting of the German Physiological Society, Info: www.dpg2015.de 10.3.-12.3. Kiel 81st Congress of the German Society for Experimental and Clinical Pharmacology and Toxicology (DGPT), Info: www.dgptonline.de/veranstaltungen 11.3.-12.3. München Forum Life Science 2015 – Internationaler Kongress, Info: www.bayern-innovativ.de/fls2015 11.3.-13.3. Halle/Saale 52. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE): Ernährung und Umwelt – Determinanten unseres Stoffwechsels, Info: www.dge.de/wk52 11/2014 11.3.-13.3. München 9. Deutsches BioSensor Symposium, Info: www.dbs2015.de 11.3.-14.3. Nürnberg Joint Meeting of the German and French Societies of Developmental Biologists (GfE / SFBD), Info: http://gfe.uni-muenster.de 17.3.-18.3. Berlin Lab-on-a-Chip and Microfluidics, Biodetection & Biosensors, Pointof-Care Diagnostics and Microarray Technology, Info: http://selectbiosciences.com 18.3.-20.3. Heidelberg 18th International AEK (Arbeitsgemeinschaft Experimentelle Krebsforschung) Cancer Congress, Info: www.aek-congress.org 18.3.-21.3. Bochum 25. Jahrestagung der Gesellschaft für Virologie (GfV), Info: www.virology-meeting.de 18.3.-21.3. Göttingen 11. Göttinger Tagung der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft, Info: http://nwg.glia.mdc-berlin.de/ de/conference 22.3.-25.3. Berlin Proteomic Forum 2015, Info: www.proteomic-forum.de 23.3.-27.3. Freising 7th International qPCR Symposium & Exhibition, Info: www.genequantification.de/qpcr-ngs-2015 24.3.-27.3. Köln Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie (DGZ), Info: www.zellbiologie.de 26.3.-28.3. Mosbach 66th Mosbach Kolloquium: Metals in Biology – Cellular Functions and Diseases, Info: www.gbmonline.de/gbm-tagungen.html 26.3.-29.3. Lichtenfels 4th Central European Meeting of the International Union for the Study of Social Insects (IUSSI 2015), Info: www. bayceer.uni-bayreuth.de/iussi2015 29.3.-31.3. Heidelberg EMBO-EMBL Symposium: Frontiers in Stem Cells and Cancer, Info: www.embo.org/events 6.4.-10.4. Leipzig 10th International Congress on Autoimmunity, Info: http://autoimmunity.kenes.com 8.4.-10.4. Graz BioNanoMed 2015: Nanotechnology Enables Personalized Medicine – 6th International Congress, Info: www.bionanomed.at 13.4.-16.4. Jena MiCom 2015 – 5th International Student Conference on Microbial Communication, Info: www.micom.uni-jena.de BMFZ BMFZ MEETING IN DÜSSELDORF December 4/5, 2014 “Brain networks: challenges and perspectives” December 4, 2014 14.00 h Welcome Session I 14.15 h The Human Brain Project 15.00 h Development of cortical networks 15.30 h High-resolution imaging of cortical circuitry in vivo 16.00 h Coffee Break Session II 16.30 h Temporal coordination through gamma oscillations 17.00 h Disease-related disruption of functional communication within developing networks 17.30 h Networks of memory formation Anja Steinbeck, Rector, Düsseldorf Chair: Katrin Amunts Henry Markram, Lausanne, Switzerland Heiko Luhmann, Mainz Mark Huebener, Martinsried Chair: Alfons Schnitzler Pascal Fries, Frankfurt Ileana Hanganu-Opatz, Hamburg Nikolai Axmacher, Bonn Eckart Altenmüller, 18.15 h Public lecture: Gehirn und Musik – die Kunst der Vernetzung Hannover 19.30 h Speakers´ Dinner December 5, 2014 Session III 9.00 h Astrocyte networks 9.45 h Reconstructing cortical connectomics 10.15 h Multiscale human brain atlas 10.45 h Coffee Break 11.15 h Hadding award ceremony Session IV 11.30 h Non-invasive structural connectomics 12.00 h Functional connectomics from resting-state fMRI 12.30 h Computational network modeling 13.00 h Closing Remarks Location Time Chair: Christine Rose Alexei Verkhratsky, Manchester, UK Moritz Helmstaedter, Frankfurt Katrin Amunts, Düsseldorf Peter Westhoff, Vice Rector for Research, Düsseldorf Chair: Hans Werner Müller Thomas Knösche, Leipzig Simon Eickhoff, Düsseldorf Markus Diesmann, Jülich Alfons Schnitzler, Düsseldorf Haus der Universität, Schadowplatz 14, 40212 Düsseldorf December 4, 2014: 14.00 – 19.00 h; December 5: 9.00–13.00 h Program Commitee Alfons Schnitzler (Chair), Gudio Reifenberger, Christine Rose, Katrin Amunts, Hans Werner Müller, Kurt Gottmann, Simon Eickhoff Address Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Biologisch-Medizinisches Forschungszentrum Universitätsstr. 1, Building 23.12.02 D-40225 Düsseldorf Registration under (no registration fee): www.BMFZ.de (see BMFZ-Meeting 2014) Organisation Cornelia Höner 81 LJ_1114_80_86_Layout 1 24.10.14 15:50 Seite 82 SERVICE 15.4.-17.4. Graz 26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Humangenetik und der Schweizerischen Gesellschaft für Medizinische Genetik, Info: www.gfhev.de/de/kongress 15.4.-18.4. Heidelberg EMBO-EMBL Symposium: Cellular Heterogeneity – Role of Variability and Noise in Biological Decision-Making, Info: www.embo.org/events 16.4.-18.4. Magdeburg 2. Mitteldeutsche Laborkonferenz, Info: www. mitteldeutsche-laborkonferenz.de 21.4.-22.4. Bonn 8. Internationales Meeting des Kompetenznetzwerks Stammzellforschung Nordrhein-Westfalen, Info: www.kongress.stammzellen.nrw.de 21.4.-24.4. Wien 18th Annual Meeting of the European Biosafety Association (EBSA): Orchestrating a (Bio)Safe World, Info: www.ebsaweb.eu/ebsa_18 22.4.-23.4. Köln Deutsche Biotechnologietage 2015 – Gemeinsames Forum der deutschen Biotech-Branche, Info: www.biotechnologietage.de 22.4.-26.4. Wien International Liver Congress 2015: 50th Meeting of the European Association for the Study of the Liver (EASL), Info: https://ilc-congress.eu 6.5.-8.5. Dresden Abcam Conference on Adult Neurogenesis: Evolution, Regulation and Function, Info: www.abcam.com/events 6.5.-8.5. Warnemünde 5th International Symposium on Interface Biology of Implants, Info: www.ibi-symposium.org 6.5.-10.5. Heidelberg EMBO Conference: Chromatin and Epigenetics, Info: www.embo.org/events 11.5.-13.5. Hamburg Scale-up and Scale-down of Bioprocesses, Info: http:// events.dechema.de/biopro15.html 11.5.-13.5. Mainz 13th CIMT Annual Meeting: Next Waves in Cancer Immunotherapy, Info: http://meeting.cimt.eu 17.5.-20.5. Ascona (CH) 6th International Conference on Tumor-Host Interaction and Angiogenesis, Info: www.unifr.ch/med/mva2015 11.7.-14.7. Hamburg 10th International Conference on Mass Data Analysis of Images and Signals, Info: www.mda-signals.de 17.5.-21.5. Wernigerode International Meeting on Antibiotic Resistance – the Environmental Dimension, Info: www.fems-microbiology.org 12.7.-16.7. Wien Annual Meeting of the Society for Molecular Biology and Evolution (SMBE), Info: http://smbe2015.at 30.5.-3.6. Hamburg 35th Blankenese Conference: Brain Repair, Info: http://web.zmnh.uni-hamburg.de/ blankenese_conferences 18.7.-22.7. Dresden 10th European Biophysics Congress (EBSA 2015), Info: www.ebsa2015.com 10.6.-12.6. Heidelberg EMBL Conference: The Human Microbiome, Info: www.embl.de/ training/events/2015/MET15-01 4.6.-7.6. Mainz The 2015 IMB (Institute of Molecular Biology) Conference: DNA Repair and Genome Stability within Chromatin Environments, Info: www. imb-mainz.de/seminars-meetings 14.6.-17.6. Heidelberg EMBO-EMBL Symposium: Mechanisms of Neurodegeneration, Info: www.embl.de/training/ events/2015/EES15-03 15.6.-19.6. Frankfurt/M. Achema – Weltforum und 31. Internationale Leitmesse der Prozessindustrie, Info: www.achema.de 16.6.-20.6. Ascona (CH) Plant Waxes: From Biosynthesis to Burial, Info: www.plantwax2015.org 21.6.-23.6. Heidelberg EMBO-EMBL Symposium: Enabling Technologies for Eukaryotic Synthetic Biology, Info: www.embo-embl-symposia.org/ symposia/2015/EES15-04 22.6.-24.6. Frankfurt/M. World Congress and Expo on Applied Microbiology, Info: http:// microbiology.omicsgroup.com 22.6.-26.6. Potsdam Unravelling Glycan Complexity – 4th Beilstein Glyco-Bioinformatics Symposium, Info: www.beilstein-institut.de/ symposien/glyco-bioinformatics 26.6.-28.6. Berlin The Global Viral Hepatitis Summit – 15th International Symposium on Viral Hepatitis and Liver Disease, Info: www.drfalkpharma.com/ veranstaltungen 4.7.-9.7. Berlin 40th FEBS Congress – The Biochemical Basis of Life, Info: www.febs2015.com 19.7.-22.7. Retz (AT) 6th International Conference on Analysis Of Microbial Cells at the Single Cell Level, Info: www.efbcentral.org/index.php/Main/Events 19.7.-23.7. Ascona (CH) 10th International Symposium on Phyllosphere Microbiology, Info: http://phyllosphere2015.ethz.ch 26.7.-30.7. Wien Biotrans 2015, Info: www.biotrans2015.com 3.8.-7.8. Wien 14th International Congress on Amino Acids, Peptides and Proteins, Info: www.meduniwien.ac.at/icaap 24.8.-27.8. Berlin 18th International Plant Protection Congress, Info: www.ippc2015.de 30.8.-3.9. München Deutsche Botanikertagung 2015, Info: www.deutsche-botanischegesellschaft.de 31.8.-4.9. Bad Staffelstein EMBO Conference on Physics of Cells: From Molecules to Systems (PhysCell2015), Info: www.embo.org/events 6.9.-9.9. Wien 4th European Congress of Immunology (ECI), Info: www.eci-vienna2015.org 6.9.-10.9. Ascona (CH) Systems Biology of Infection Symposium, 2nd Edition, Info: www.targetinfectx.ch/SysBioInf 6.9.-11.9. Bochum 16th European Conference on the Spectroscopy of Biological Molecules (ECSBM), Info: www.ecsbm.eu/node/18 9.9.-12.9. Heidelberg EMBL Conference on Protein Synthesis and Translational Control, Info: www.embl.de/training/ events/2015/TRC15-01 10.9.-12.9. Wien 7. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie (ÖGMBT), Info: www.ögmbt.at/jahrestagung 14.9.-18.9. Rüdesheim From Enzymology to Systems Biology and Back – 7th Beilstein ESCEC Symposium, Info: www.beilsteininstitut.de/symposien/escec 16.9.-19.9. Heidelberg EMBO-EMBL Symposium: The Mobile Genome – Genetic & Physiological Impacts of Transposable Elements, Info: www.embo.org/events 16.9.-19.9. Jena 49. Wissenschaftliche Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft & 1st International Symposium of the CRC/Transregio FungiNet, Info: www.dmykg-kongress.de 17.9.-19.9. Bonn 44th Annual Meeting of the German Society for Immunology (DGfI), Info: www.immunology-conference.de 22.9.-24.9. Basel MipTec 2015: European Conference and Exhibition for Drug Discovery, Info: www.miptec.com 29.9.-2.10. Göttingen 6th European Conference on Prokaryotic and Fungal Genomics, Info: www.prokagenomics.org 6.10.-8.10. Hannover Biotechnica / Labvolution, Info: www.biotechnica.de 7.10.-10.10. Heidelberg EMBO-EMBL Symposium: Seeing is Believing, Info: www.embo.org/events 8.10.-10.10. Stuttgart Bone-Tec 2015 – International Bone-Tissue-Engineering Congress, Info: www.bone-tec.com 11.10.-14.10. Heidelberg EMBO-EMBL Symposium: New Approaches and Concepts in Microbiology, Info: www.embo.org/events 12.10.-14.10. Berlin 5th ISWE Conference (International Society of Wildlife Endocrinology), Info: www.iswe-endo.org 18.10.-21.10. Heidelberg EMBO-EMBL Symposium: The Non-Coding Genome, Info: www.embo.org/events 21.10.-23.10. Leipzig World Conference on Regenerative Medicine, Info: www.wcrm-leipzig.com Mehr Kongresse, Tagungen, Symposien und Workshops finden Sie auf unserer Website www.laborjournal.de/rubric/termine/kongress.lasso 82 11/2014 LJ_1114_80_86_Layout 1 24.10.14 15:50 Seite 83 SERVICE Fortbildungen Biochemie/ Immunologie 11.11.-12.11. Göttingen Sartorius-Stedim-Training: Immunoassays – Antikörper in der Analytik, Info: www.sartorius.de/service 12.11.-13.11. München Lab-Academy-Grundkurs: Western Blot, Info: www.lab-academy.de 17.11.-18.11. Heidelberg Promocell Academy: ELISA Basiskurs, Info: www.promocell-academy.com 19.11.-20.11. München Lab-Academy-Grundkurs: ELISA, Info: www.lab-academy.de Kurse 2014 Mikrobiologie 19.11.-20.11. Göttingen Sartorius-Stedim-Training: Basiskurs mikrobielle Fermentation (Englisch), Info: www.sartorius.de/service 24.11.-26.11. Heidelberg Promocell Academy: Basiskurs Mikrobiologie und Einführung in die Qualitätskontrolle, Info: www.promocell-academy.com 27.11.-28.11. Heidelberg Promocell Academy: Mikrobiologische Qualitätskontrolle, Info: www.promocell-academy.com 2.12.-3.12. Heidelberg Promocell Academy: PCR in der medizinischen Diagnostik und Gen-Diagnostik, Info: www.promocell-academy.com 3.12.-5.12. München Lab-Academy-Grundkurs: Basiswissen Molekularbiologie, Info: www.lab-academy.de 9.12.-12.12. Heidelberg Promocell Academy: Basiskurs Molekularbiologie, Info: www.promocell-academy.com 10.12.-11.12. München Lab-Academy-Intensivkurs: RNA-Techniken, Info: www.lab-academy.de Molekularbiologie Zellbiologie/ Mikroskopie 19.11.-21.11. Heidelberg Promocell Academy: ELISA Aufbaukurs, Info: www.promocell-academy.com 11.11.-13.11. Heidelberg Promocell Academy: Laborkurs Real Time PCR, Info: www.promocell-academy.com 21.11. München Lab-Academy-Intensivkurs: Antikörper, Info: www.lab-academy.de 14.11. Heidelberg Promocell Academy: PCR und Real Time PCR Trouble Shooting, Info: www.promocell-academy.com 24.11.-25.11. Berlin Berliner Kompaktkurse: Immunhistologische Diagnostik – Einführung in die Immunhistologie, Info: www.berliner-kompaktkurse.de 14.11. München Lab-Academy-Intensivkurs: High Resolution Melt (HRM), Info: www.lab-academy.de 12.11.-13.11. Heidelberg Promocell Academy: Zellviabilitäts-, Proliferations- und Toxizitätstests, Info: www.promocell-academy.com 14.11.-15.11. Berlin Real Time PCR für Diagnostik und Forschung, Info: www.glaesernes-labor.de 13.11.-14.11. Berlin Berliner Kompaktkurse: Anatomie und Histologie der Maus, Info: www.berliner-kompaktkurse.de 17.11.-18.11. München Lab-Academy-Intensivkurs: Viraler Gentransfer, Info: www.lab-academy.de 14.11. Heidelberg Promocell Academy: Apoptose Labor-Kompaktkurs, Info: www.promocell-academy.com 17.11.-19.11. München Lab-Academy-Fortbildung: Molekulare Diagnostik, Info: www.lab-academy.de 14.11. München Lab-Academy-Intensivkurs: Gute Zellkulturpraxis, Info: www.lab-academy.de 25.11.-26.11. München Lab-Academy-Intensivkurs: Gentransfer, Info: www.lab-academy.de 19.11.-21.11. Heidelberg Promocell Academy: 3DZellkultur Basiskurs, Info: www.promocell-academy.com Chromatographie/ Spektrometrie 27.11.-28.11. Freiburg GDCh-Kurs: Aktuelle Trends der Real-Time-Polymerasekettenreaktion in der Lebensmittelanalytik, Info: www.gdch.de/ veranstaltungen/fortbildung 24.11. Heidelberg Promocell Academy: Lipid Rafts, Info: www.promocell-academy.com 18.11. München Dr.-Bichlmeier-Seminar: Grundlagen der Massenspektrometrie, Info: www.dr-bichlmeier.de 27.11.-28.11. München Lab-Academy-Intensivkurs: Klonierungstechniken, Info: www.lab-academy.de 8.12. München Dr.-Bichlmeier-Seminar: HPLCBasiskurs für Einsteiger, Info: www.dr-bichlmeier.de 1.12.-2.12. München Lab-Academy-Intensivkurs: Realtime-PCR, Info: www.lab-academy.de 15.12.-16.12. Heidelberg Promocell Academy: Quantitative Massenspektrometrie in der Proteomanalytik, Info: www.promocell-academy.com 1.12.-12.12. Leipzig/Zwenkau Instag-Weiterbildung: Grundkenntnisse der Molekularbiologie, Info: www.instag-bildung.de/ biotechnologie.html 26.11.-28.11. Heidelberg EMBL Advanced Course: Exosome Purification, Identification and Translation, Info: www.embl.de/training/ events/2014/EXO14-01 27.11.-28.11. München Lab-Academy-Intensivkurs: Western Blot, Info: www.lab-academy.de Biotechnologie 11.11.-26.11. Gießen TransMIT-Kurs Präklinik: Erfolgsfaktoren für Target-Validierung und Wirkstoffentwicklung (5 Modultage – auch einzeln buchbar), Info:www. transmit.de/geschaeftsbereiche/ transmit-akademie 11/2014 11.11.-12.11. Göttingen Sartorius-Stedim-Training: Einsatz der Lichtmikroskopie in der mikrobiologischen Qualitätskontrolle, Info: www.sartorius.de/service 25.11. Heidelberg Promocell Academy: Zellbanken und Kryokonservierung von Zellkulturen, Info: www.promocell-academy.com 26.11.-27.11. BergischGladbach/Köln MACS-Academy: Generation of Monocyte-Derived Dendritic Cells (Mo-DCs), Info: www.miltenyibiotec.com/courses 26.11.-28.11. Heidelberg Promocell Academy: Zellkultur Trouble Shooting, Info: www.promocell-academy.com 28.11.-29.11. Berlin Berliner Kompaktkurse: ES-Zellkultur, Info: www.berliner-kompaktkurse.de 2.12.-3.12. Göttingen Sartorius-Stedim-Training: Crossflow Filtration (Französisch), Info: www.sartorius.de/service 2.12.-5.12. Heidelberg Promocell Academy: Basiskurs Zellkultur, Info: www.promocell-academy.com 3.12.-5.12. München Lab-Academy-Grundkurs: Zellkultur, Info: www.lab-academy.de 4.12.-5.12. Heidelberg Promocell Academy: In-situHybridisierung, Info: www.promocell-academy.com 10.12.-11.12. BergischGladbach/Köln MACS-Academy: Enhanced Rare Cell Analysis – Visualize the Invisible, Info: www.miltenyibiotec.com/courses 10.12.-11.12. München Lab-Academy-Grundkurs: Immunfluoreszenz, Info: www.lab-academy.de Laborkurse L aborkurse auf h höchstem öchstem Ni N Niveau iveeau Wir Wir bieten eine Vielzahl praxisorientierter Kurse, z.B.: 3D-Zellkultur Basiskurs Biostatistik Basiskurs ELISA Aufbaukurs www.promocell-academy.com 83 LJ_1114_80_86_Layout 1 24.10.14 15:50 Seite 84 SERVICE Zellbiologie/ Mikroskopie (Forts.) Fortbildungen 10.12.-12.12. Heidelberg Promocell Academy: Aufbaukurs Zellkultur, Info: www.promocell-academy.com Biochemie/ Immunologie 15.12. Heidelberg Promocell Academy: Labor-Kompaktkurs Sterile Arbeitstechnik, Info: www.promocell-academy.com 16.12. Heidelberg Promocell Academy: Labor-Kompaktkurs Zellkultur, Info: www.promocell-academy.com 16.12.-19.12. Heidelberg Promocell Academy: Epigenetics Lab Course, Info: www.promocell-academy.com 17.12.-19.12. Heidelberg Promocell Academy: Zytotoxizitäts- und Mutagenitäts-Tests, Info: www.promocell-academy.com 18.12.-19.12. Heidelberg Promocell Academy: Basiskurs Licht- und Fluoreszenzmikroskopie, Info: www.promocell-academy.com Randgebiete 24.11.-25.11. Würzburg AGGE-Kurs Stuhlparasiten: Mikroskopie und Diagnostik von Gewebe- und Darmparasiten, Info: www.agge-akademie.de 26.11.-28.11. Würzburg AGGE-Seminar: Malaria und andere Blutparasiten, Info: www.agge-akademie.de 1.12.-3.12. Tübingen AGGE-Kurs: Labordiagnostik in der Tropenmedizin, Info: www.agge-akademie.de 6.12. Tübingen AGGE-Kurs: Malaria-Diagnostik, Info: www.agge-akademie.de Sonstiges 12.11.-13.11. München Lab-Academy-Intensivkurs: Statistik, Info: www.lab-academy.de 13.11.-14.11. Bonn DHV-Seminar: Rhetorik in der Lehre, Info: www.hochschulverband.de 20.11. Bonn DHV-Seminar: Fundraising für Hochschulen, Info: www.hochschulverband.de 5.2.-6.2. München Lab-Academy-Intensivkurs: Assaydevelopment für ELISA, Info: www.lab-academy.de 9.2.-10.2. Heidelberg Promocell Academy: ELISA Basic Course, Info: www.promocell-academy.com 19.2.-20.2. Heidelberg Promocell Academy: Western Blot Lab Course, Info: www.promocell-academy.com 23.2.-24.2. München Lab-Academy-Grundkurs: Allgemeine Immunologie, Info: www.lab-academy.de 25.2.-26.2. München Lab-Academy-Intensivkurs: Western Blot, Info: www.lab-academy.de 4.3.-6.3. Heidelberg Promocell Academy: ELISA Advanced Course, Info: www.promocell-academy.com 9.3.-11.3. München Lab-Academy-Intensivkurs: Spezielle und angewandte Immunologie, Info: www.lab-academy.de 16.3.-17.3. Heidelberg Promocell Academy: ELISA Basiskurs, Info: www.promocell-academy.com 18.3.-19.3. München Lab-Academy-Intensivkurs: ELISA, Info: www.lab-academy.de 18.3.-20.3. Heidelberg Promocell Academy: ELISA Aufbaukurs, Info: www.promocell-academy.com 13.4. Heidelberg Promocell Academy: Protein- und Peptidanalytik mit MALDI-TOF MS und ESI-Quadrupol MS, Info: www.promocell-academy.com 15.4.-17.4. München Lab-Academy-Fortbildung: Serologische Diagnostik, Info: www.lab-academy.de 27.4.-28.4. München Lab-Academy-Grundkurs: Western Blot, Info: www.lab-academy.de Kurse 2015 5.5.-7.5. Göttingen Sartorius-Stedim-Training: Proteine – Isolierung, Reinigung und Analyse, Info: www.sartorius.de/service 25.2.-27.2. Heidelberg Promocell Academy: Basiskurs Mikrobiologie und Einführung in die Qualitätskontrolle, Info: www.promocell-academy.com 7.5.-8.5. München Lab-Academy-Grundkurs: Western Blot, Info: www.lab-academy.de 13.4.-14.4. München Lab-Academy-Grundkurs: Virologie, Info: www.lab-academy.de 18.5. München Lab-Academy-Intensivkurs: Antikörper, Info: www.lab-academy.de 19.5.-22.5. München Lab-Academy-Kompaktfortbildung: Mikrobiologie, Info: www.lab-academy.de 19.5.-20.5. München Lab-Academy-Grundkurs: Proteinbiochemie und Proteinanalytik, Info: www.lab-academy.de 8.6.-9.6. Heidelberg Promocell Academy: Grundlagen der mikrobiellen Fermentation, Info: www.promocell-academy.com 26.5.-27.5. Heidelberg Promocell Academy: Basiskurs SDS-PAGE, Info: www.promocell-academy.com 29.6.-30.6. München Lab-Academy-Grundkurs: Mikrobiologie, Info: www.lab-academy.de 28.5.-29.5. Heidelberg Promocell Academy: LaborKompaktkurs Western Blot, Info: www.promocell-academy.com 15.6.-17.6. Heidelberg Promocell Academy: ProteinMicroarrays, Info: www.promocell-academy.com Molekularbiologie 12.1.-24.1. München Lab-Academy-Fortbildung: Fachkraft Molekularbiologie, Info: www.lab-academy.de 29.1.-30.1. München Lab-Academy-Grundkurs: RealtimePCR, Info: www.lab-academy.de 16.6.-17.6. München Lab-Academy-Intensivkurs: Assaydevelopment für ELISA, Info: www.lab-academy.de 2.2.-3.2. München Lab-Academy-Intensivkurs: Next-Generation-Sequencing, Info: www.lab-academy.de 18.6.-19.6. München Lab-Academy-Intensivkurs: Western Blot, Info: www.lab-academy.de 10.2.-11.2. München Lab-Academy-Intensivkurs: High Resolution Melt (HRM), Info: www.lab-academy.de Chromatographie/ Spektrometrie 11.2.-13.2. Heidelberg Promocell Academy: Laborkurs Real Time PCR, Info: www.promocell-academy.com 14.4.-15.4. Heidelberg Promocell Academy: Quantitative Massenspektrometrie in der Proteomanalytik, Info: www.promocell-academy.com 20.2. München Lab-Academy-Grundkurs: Molekulare Genetik, Info: www.lab-academy.de 15.6.-18.6. Nürnberg GDCh-Kurs: HPLC-Grundlagen, Info: www.gdch.de/ veranstaltungen/fortbildung 23.2.-24.2. München Lab-Academy-Grundkurs: PCR-Basiswissen für die Praxis, Info: www.lab-academy.de in silico 23.2.-24.2. München Lab-Academy-Intensivkurs: RNA-Interferenz, Info: www.lab-academy.de 23.6.-25.6. Heidelberg EMBL Advanced Course: Whole Transcriptome Data Analysis, Info: www.embl.de/training/events/ 2015/DAT15-01 Mikrobiologie 25.2.-26.2. München Lab-Academy-Intensivkurs: Klonierungstechniken, Info: www.lab-academy.de 24.11. Bonn DHV-Seminar: Die Professur – Rechte und Pflichten, Info: www.hochschulverband.de 29.4.-30.4. Heidelberg Promocell Academy: Laborkurs 2D-Gelelektrophorese, Info: www.promocell-academy.com 19.1.-20.1. München Lab-Academy-Fortbildung: Mikrobielle Qualitätskontrolle, Info: www.lab-academy.de 2.3.-3.3. Heidelberg Promocell Academy: PCR Basic Course, Info: www.promocell-academy.com 27.11. Bonn DHV-Seminar: Neue Publikationsformen in der Wissenschaft, Info: www.hochschulverband.de 28.4.-30.4. Heidelberg Promocell Academy: Proteinreinigungs- und Analysemethoden, Info: www.promocell-academy.com 5.2.-6.2. München Lab-Academy-Grundkurs: Mikrobiologie, Info: www.lab-academy.de 2.3.-4.3. München Lab-Academy-Grundkurs: Basiswissen Molekularbiologie, Info: www.lab-academy.de 84 28.4.-29.4. München Lab-Academy-Grundkurs: ELISA, Info: www.lab-academy.de 11/2014 LJ_1114_80_86_Layout 1 24.10.14 15:50 Seite 85 SERVICE 5.3.-6.3. München Lab-Academy-Intensivkurs: Realtime-PCR, Info: www.lab-academy.de 11.5.-12.5. München Lab-Academy-Intensivkurs: RNA-Techniken, Info: www.lab-academy.de 5.3.-6.3. München Lab-Academy-Intensivkurs: Validierung von Methoden, Info: www.lab-academy.de 1.6.-3.6. Heidelberg Promocell Academy: Transfektion und Reportergenanalyse, Info: www.promocell-academy.com 10.3.-11.3. Heidelberg Promocell Academy: PCRBasiskurs, Info: www.promocell-academy.com 8.6.-9.6. München Lab-Academy-Intensivkurs: Realtime-PCR, Info: www.lab-academy.de 11.3.-13.3. München Lab-Academy-Fortbildung: Molekulare Diagnostik, Info: www.lab-academy.de 8.6.-9.6. München Lab-Academy-Intensivkurs: Validierung von Methoden, Info: www.lab-academy.de 12.3.-13.3. Heidelberg Promocell Academy: PCR- und Primer-Design, Info: www.promocell-academy.com 10.6.-12.6. Heidelberg Promocell Academy: Real Time PCR Aufbaukurs – Genexpressionsanalyse, Info: www.promocell-academy.com 23.3.-27.3. München Lab-Academy-Kompaktfortbildung: Molekularbiologie, Info: www.lab-academy.de 24.3.-27.3. Heidelberg Promocell Academy: Basiskurs Molekularbiologie, Info: www.promocell-academy.com 26.3.-27.3. Freising Tataa Biocenter Course: Basic Real-time qPCR Application, Info: www.tataa.com/courses 30.3.-31.3. München Lab-Academy-Intensivkurs: Sequenzaufklärung und Sequenzanalyse, Info: www.lab-academy.de 9.4.-10.4. München Lab-Academy-Intensivkurs: Methoden des Gentransfers, Info: www.lab-academy.de 9.4.-10.4. München Lab-Academy-Intensivkurs: Molekularbiologie Update, Info: www.lab-academy.de 16.4.-17.4. Heidelberg Promocell Academy: Molekularbiologie Trouble Shooting, Info: www.promocell-academy.com 29.4.-30.4. München Lab-Academy-Intensivkurs: PCR, Info: www.lab-academy.de 4.5.-5.5. Heidelberg Promocell Academy: Klonierungsstrategien, Info: www.promocell-academy.com 4.5.-5.5. Heidelberg Promocell Academy: Laborkurs Multiplex PCR, Info: www.promocell-academy.com 4.5.-5.5. München Lab-Academy-Intensivkurs: Multiplex-PCR, Info: www.lab-academy.de 7.5.-8.5. München Lab-Academy-Grundkurs: Realtime-PCR, Info: www.lab-academy.de 11/2014 11.6.-12.6. München Lab-Academy-Intensivkurs: Next-Generation-Sequencing, Info: www.lab-academy.de 22.6.-26.6. München Lab-Academy-Kompaktfortbildung: Molekularbiologie, Info: www.lab-academy.de 23.6.-24.6. Heidelberg Promocell Academy: Laborkurs DNA-Sequenzierung, Info: www.promocell-academy.com Zellbiologie/ Mikroskopie 14.1.-16.1. München Lab-Academy-Grundkurs: Zellkultur, Info: www.lab-academy.de 26.1.-30.1. München Lab-Academy-Kompaktfortbildung: Molekulare Zellbiologie, Info: www.lab-academy.de 2.2.-4.2. München Lab-Academy-Intensivkurs: Assays in der Zellkultur, Info: www.lab-academy.de 9.2.-10.2. München Lab-Academy-Intensivkurs: Optimierung der Zellkultur, Info: www.lab-academy.de 10.2.-11.2. Göttingen Sartorius-Stedim-Training: Crossflow Filtration, Info: www.sartorius.de/service 11.2. München Lab-Academy-Intensivkurs: Gute Zellkulturpraxis, Info: www.lab-academy.de 11.2.-12.2. Martinsried Ibidi Laborkurs: Zellkultur unter Flussbedingungen mit Lebendzellmikroskopie, Info: http://ibidi.com/ events/practical-courses 19.2. München Lab-Academy-Intensivkurs: Prävention, Diagnose und Eliminierung von Kontaminationen, Info: www.lab-academy.de 19.2.-20.2. München Lab-Academy-Intensivkurs: Pflanzenzellkultur, Info: www.lab-academy.de 23.2. Heidelberg Promocell Academy: Einrichtung eines Zellkulturlabors, Info: www.promocell-academy.com 24.2.-27.2. Heidelberg Promocell Academy: Basiskurs Zellkultur, Info: www.promocell-academy.com 25.2.-26.2. Martinsried Ibidi Laborkurs: Chemotaxis und Videomikroskopie, Info: http://ibidi.com/events/ practical-courses 3.3.-4.3. München Lab-Academy-Intensivkurs: Insektenzellkultur, Info: www.lab-academy.de 4.3.-5.3. Martinsried Ibidi Lab Course: Cell Cultivation under Perfusion and Live Cell Imaging, Info: http://ibidi.com/events/ practical-courses 30.6.-3.7. Heidelberg Promocell Academy: Epigenetics Lab Course, Info: www.promocell-academy.com Neurobiologie 23.2.-25.2. Göttingen NWG-Methodenkurs: Transcranial Magnetic and Electrical Stimulation, Info: http://nwg.glia.mdcberlin.de/de/courses/method/2015 27.4.-28.4. Berlin NWG-Methodenkurs: Cerebral Ischemia – in vivo and in vitro Models, Info: http://nwg.glia.mdcberlin.de/de/courses/method/2015 4.5.-8.5. Mainz NWG-Methodenkurs: Detecting Gene Expression in the Nervous System by in situ Hybridisation, Info: http://nwg.glia.mdc-berlin.de/ de/courses/method/2015 9.5.-10.5. Magdeburg NWG-Methodenkurs: Smelling, Tasting, Learning – Larval Drosophila as a Study Case, Info: http://nwg.glia.mdc-berlin.de/ de/courses/method/2015 1.6.-3.6. Marburg NWG-Methodenkurs: Testing Locomotor Behavior of the Rat – Open Field Test, Horizontal Ladder Walking (Gridwalk) Test and CatWalkgait Analysis, Info: http://nwg.glia.mdc-berlin.de/ de/courses/method/2015 Diagnostikkurse in medizinischer Parasitologie Diagnostic en parasitologie médicale Am Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut, Basel à l’Institut Tropical et de Santé Publique Suisse, Bâle Jahr / Année 2015 Tageskurse / Cours d’un jour: • • • Malaria Donnerstag, 23. April 2015 (09.15-17.00h) Donnerstag, 28. Mai 2015 (09.15-17.00h) Darmprotozoen Donnerstag, 7. Mai 2015 (09.15-17.00h) Paludisme Jeudi, 11 juin 2015 (09.15-17.00h) Kurskosten / Frais des cours CHF 480.- pro Tageskurs / par journée de cours TeilnehmerInnen / Participants Biomedizinische AnalytikerInnen, ÄrztInnen, BiologInnen, LaborleiterInnen, Techniciens, responsables de laboratoires médicaux, biologistes et médecins Auskünfte und Anmeldung / Renseignements et inscription Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut Kurssekretariat Postfach CH-4002 Basel Telefon: +41 61 284 83 60, Fax: +41 61 284 81 06 E-mail: courses-tph@unibas.ch, Homepage: http://www.swisstph.ch 85 LJ_1114_80_86_Layout 1 24.10.14 15:50 Seite 86 SERVICE Zellbiologie/ Mikroskopie (Forts.) 23.3.-27.3. München Lab-Academy-Kompaktfortbildung: Zellkultur, Info: www.lab-academy.de 8.5. Heidelberg Promocell Academy: Apoptose Labor-Kompaktkurs, Info: www.promocell-academy.com 9.3.-11.3. Tübingen AGGE-Kurs: Labordiagnostik in der Tropenmedizin, Info: www.agge-akademie.de 24.3.-25.3. Heidelberg Promocell Academy: Adulte und induzierte pluripotente Stammzellen, Info: www.promocell-academy.com 11.5.-12.5. München Lab-Academy-Grundkurs: In-situ-Hybridisierung, Info: www.lab-academy.de 30.3.-26.6. Hamburg Diplomkurs Tropenmedizin Bernhard-Nocht-Institut, Info: www.bni-hamburg.de 12.5.-13.5. Heidelberg Promocell Academy: Immunhistochemie Färbemethoden, Info: www.promocell-academy.com 20.4.-21.4. Würzburg AGGE-Kurs Stuhlparasiten: Mikroskopie und Diagnostik von Gewebe- und Darmparasiten, Info: www.agge-akademie.de 12.5.-13.5. Heidelberg Promocell Academy: Sphäroidkultur, Info: www.promocell-academy.com 22.4.-24.4. Würzburg AGGE-Seminar: Malaria und andere Blutparasiten, Info: www.agge-akademie.de 20.4.-22.4. München Lab-Academy-Grundkurs: Zellkultur, Info: www.lab-academy.de 19.5.-21.5. Göttingen Sartorius-Stedim-Training: Basiskurs Zellkultur, Info: www.sartorius.de/service 23.4. Basel Diagnostikkurse in Medizinischer Parasitologie: Malaria, Info: www.swisstph.ch 12.3.-13.3. München Lab-Academy-Intensivkurs: Primärzellkultur, Info: www.lab-academy.de 21.4.-22.4. Heidelberg Promocell Academy: Primärzellkultur Basiskurs, Info: www.promocell-academy.com 19.5.-22.5. Heidelberg Promocell Academy: Basiskurs Zellkultur, Info: www.promocell-academy.com 7.5. Basel Diagnostikkurse in Medizinischer Parasitologie: Darmprotozoen, Info: www.swisstph.ch 15.3.-23.3. Heidelberg EMBO Practical Course: Single Molecule and Single Cell Fluorescence Å/nm/µm/mm-scopy, Info: www.embl.de/training/events/ 2015/FLO15-01 23.4.-24.4. Heidelberg Promocell Academy: Reaktive Sauerstoffspezies – Oxidativer Stress und wichtige Botenstoffe, Info: www.promocell-academy.com 28.5.-29.5. Heidelberg Promocell Academy: Kontinuierliche, markerfreie Zellanalyse, Info: www.promocell-academy.com 28.5. Basel Diagnostikkurse in Medizinischer Parasitologie: Malaria, Info: www.swisstph.ch 27.4.-28.4. München Lab-Academy-Grundkurs: Immunfluoreszenz, Info: www.lab-academy.de 10.6.-12.6. Heidelberg Promocell Academy: Angiogenese-Modelle, Info: www.promocell-academy.com 28.4.-29.4. Göttingen Sartorius-Stedim-Training: Kultivierung und Produktion von Viren in der Zellkultur, Info: www.sartorius.de/service 10.6.-12.6. München Lab-Academy-Intensivkurs: Assays in der Zellkultur, Info: www.lab-academy.de 4.3.-6.3. Frankfurt/M. GDCh-Kurs: Grundlagen der Zell- und Molekularbiologie, Info: www.gdch.de/ veranstaltungen/fortbildung 4.3.-6.3. Heidelberg Promocell Academy: Cell Culture Trouble Shooting, Info: www.promocell-academy.com 9.3.-15.3. Heidelberg EMBO Practical Course: in vivo Plant Imaging, Info: www.embl.de/training/events/ 2015/PLA15-01 11.3.-13.3. Heidelberg Promocell Academy: Quality Management in Cell Culture Labs, Info: www.promocell-academy.com 16.3.-17.3. München Lab-Academy-Grundkurs: Mikroskopieren mit Lichtund Fluoreszenzmikroskop, Info: www.lab-academy.de 16.3.-17.3. München Lab-Academy-Intensivkurs: Viraler Gentransfer, Info: www.lab-academy.de 25.3.-26.3. Martinsried Ibidi Lab Course on Chemotaxis Assays and Video Microscopy, Info: http://ibidi.com/events/ practical-courses 25.3.-28.3. München 10. Intensivkurs Neuroanatomie, Info: www. intensivkurs-neuroanatomie.de 17.3. Heidelberg Promocell Academy: LaborKompaktkurs Zellkultur, Info: www.promocell-academy.com 6.5.-7.5. Heidelberg Promocell Academy: Zellviabilitäts-, Proliferations- und Toxizitätstests, Info: www.promocell-academy.com 18.3.-20.3. Heidelberg Promocell Academy: Zellkultur Trouble Shooting, Info: www.promocell-academy.com 6.5.-8.5. Heidelberg Promocell Academy: Qualitätsmanagement in der Zellkultur, Info: www.promocell-academy.com LAB-ACADEMY Laborkurse in München 16.6.-18.6. Hannover GDCh-Kurs: Grundlagen der Toxikologie, Info: www.gdch.de/ veranstaltungen/fortbildung 16.6.-18.6. Heidelberg Promocell Academy: HygieneKurs für GMP Zellkultur-Labore, Info: www.promocell-academy.com 19.6. Heidelberg Promocell Academy: Cell Culture Lab Compact Course, Info: www.promocell-academy.com 22.6.-26.6. München Lab-Academy-Kompaktfortbildung: Zellkultur, Info: www.lab-academy.de Seit 2005 Ihr kompetenter Fortbildungspartner für Biowissenschaften 0ROHNXODUELRORJLHƔ =HOONXOWXUƔ ,PPXQRORJLHƔ 0LNURELRORJLH Ɣ 4XDOLWlWVVLFKHUXQJ NEUES KURSPROGRAMM 2015 PLANEN SIE JETZT IHRE FORTBILDUNG MIT UNS! Unser Service – Ihr Vorteil: Ɣ *DUDQWLHUWH.XUVGXUFKIKUXQJ unabhängig von der Teilnehmerzahl Ɣ (IIHNWLYH.XUVHLQNOHLQHQ*UXSSHQmax. 6 - 8 Teilnehmer pro Kurs Ɣ ,QGLYLGXHOODQJHSDVVWH.XUVLQKDOWHfür maximalen Nutzen Weitere Informationen zu unserem Fortbildungsangebot: www.lab-academy.de info@lab-academy.de Tel.: +49 (0)89 – 32 49 99 00 Dr. Battke SCIENTIA GmbH 86 LAB-ACADEMY Schlesierstr. 4 82024 Taufkirchen/München 23.6.-26.6. Heidelberg Promocell Academy: Laborkurs Allgemeine Zellkultur, Info: www.promocell-academy.com Randgebiete 8.6.-20.6. Heidelberg EMBO Practical Course: Synthetic Biology in Action, Info: www.embl. de/training/events/2015/SYN15-01 11.6. Basel Diagnostikkurse in Medizinischer Parasitologie: Paludisme (Französisch), Info: www.swisstph.ch 25.6.-26.6. Heidelberg Promocell Academy: STR-Analyse – Vaterschaftstests, Pränatal-Diagnostik und Nachweis von Kreuzkontamination in der Zellkultur, Info: www.promocell-academy.com Sonstiges 22.1.-23.1. München Lab-Academy-Fortbildung: Qualitätsmanagement im Labor, Info: www.lab-academy.de 27.2. München Lab-Academy-Grundkurs: Sicherheit im biologischen Labor, Info: www.lab-academy.de 9.3.-10.3. München Lab-Academy-Grundkurs: Statistik im Labor, Info: www.lab-academy.de 18.3.-19.3. München Lab-Academy-Intensivkurs: Statistik, Info: www.lab-academy.de 2.2.-20.2. Hamburg Medizin in den Tropen – Kurs des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin, Info: www.bni-hamburg.de Mehr Fortbildungen und Kurse finden Sie auf 7.3. Tübingen AGGE-Kurs: Malaria-Diagnostik, Info: www.agge-akademie.de www.laborjournal.de/rubric/ termine/schulung.lasso 11/2014 LJ_1114_87_87 24.10.14 16:40 Seite 1 LJ_1114_88_94_Layout 1 24.10.14 14:50 Seite 88 SERVICE 12. NOVEMBER BIS 16. DEZEMBER 2014 Vorträge AACHEN Dienstag, 2.12. 17:15 Uhr, Kolloquium, Uniklinik RWTH, EG, Flur 26, HS 6, D. Adams, Birmingham: Vascular adhesion protein-1: an ectoenzyme that links hepatic inflammation and fibrosis BASEL Donnerstag, 13.11. 11:15 Uhr, Vortrag, Universitätsspital Basel, Zentrum für Lehre und Forschung (ZLF), Hebelstr. 20, KHS, D. de Quervain, Basel: Stress, Gene und Gedächtnis 18:15 Uhr, Vortrag, Naturhistorisches Museum, Augustinergasse 2, Aula, R. Droeser, Basel: Freund oder Feind: das Immunsystem bei soliden Tumoren Freitag, 14.11. 12:15 Uhr, Seminar, Biozentrum, Klingelbergstr. 50-70, Raum 103, P. Cinelli, Zürich: The ubiquitinproteasome system and regulation of pluripotency Montag, 17.11. 12:15 Uhr, Vortrag, Universitätsspital, Klinikum 1, Spitalstr. 21, HS 1, A. Ferrari, Basel: Meat and leather without killing and suffering? Visions of tissue engineering 17:00 Uhr, Vortrag, Biozentrum, Klingelbergstr. 50-70, Raum 411, P. Nordmann, Fribourg: Emerging antibiotic resistance worldwide Seminare Mittwoch, 19.11. 11:45 Uhr, Vortrag, Universitätsspital, Klinikum 2, Petersgraben 4, 2. OG, DIM-Konferenzraum, J. Ehses, Vancouver: Regulation of pancreatic endocrine cell function by gp130 cytokines and macrophages 17:00 Uhr, Vortrag, Pharmazentrum, Klingelbergstr. 50-70, GHS, D. Schuster, Innsbruck: In silico bioactivity profiling: successes and challenges Montag, 1.12. 17:00 Uhr, Vortrag, Biozentrum, Klingelbergstr. 50-70, Raum 411, P. Mäser, Basel: From bacteria to parasites – kill two bugs with one stone Dienstag, 2.12. 14:15 Uhr, Seminar, Pharmazentrum, Klingelberstr. 50, Raum PZ HS 2, I. Filges / P. Miny, Basel: High throughput genomic testing in clinical genetics: From disease gene identification to diagnosis Donnerstag, 20.11. 11:15 Uhr, Vortrag, Universitätsspital, Zentrum für Lehre und Forschung, Hebelstr. 20, KHS, J. Beckmann, Lausanne: The microbiome: Impact on health and disease Mittwoch, 3.12. 16:30 Uhr, Vortrag, Department Chemie, Klingelbergstr. 80, 2. OG, KHS 4.04, G. Hummer, Frankfurt: Molecular simulation of protein dynamics and function 18:15 Uhr, Vortrag, Naturhistorisches Museum, Augustinergasse 2, Aula, T. Manigold, Basel: Hantavirusinfektionen beim Menschen – neue Geschichten über alte Viren Freitag, 5.12. 12:15 Uhr, Seminar, Biozentrum, Klingelbergstr. 50-70, Raum 103, P. Heining, Basel: Animal models in toxicology and the essentials of risk assessment for man Freitag, 21.11. 12:15 Uhr, Seminar, Biozentrum, Klingelbergstr. 50-70, Raum 103, L. Collin, Basel: Crossing the blood-brain barrier: the brain shuttle design Montag, 24.11. 13:00 Uhr, Seminar, Zentrum für Biomedizin, Mattenstr. 28, SR 0-025, S. Pelet, Lausanne: Synthetic relocation sensors for quantitative single cell measurements of MAPK pathways So kommen Sie an Ihr Laborjournal Auf unserer Homepage «www.laborjournal.de» können Sie sich Ihr Laborjournal direkt bestellen. Wenn Sie in einem «Non-Profit-Institut» in Deutschland, Österreich oder der Schweiz tätig sind, können wir Ihnen Laborjournal kostenlos ins Institut schicken (z.B. Unis, MPIs, Leibniz-Institute, Bundesanstalten, Krankenhäuser...). Wenn Sie Laborjournal in Ihre Firma, nach Hause oder ins Ausland geschickt haben möchten, können Sie ein Abo bestellen. Wir stehen Ihnen bei Fragen hierzu auch gerne telefonisch zur Verfügung: +49-(0)761-28 68 69. Per E-Mail erreichen Sie uns unter «verlag@laborjournal.de». Die folgenden Preise beziehen sich auf ein Jahresabo (10 Ausgaben). Non-Profit Institut in D/CH/A: kostenlos Non-Profit Institut in Europa: 33,- Euro Non-Profit Institut außerhalb Europas: 39,- Euro Bitte bestellen Sie arbeitsgruppenweise, oder noch besser institutsweise. Privat/Firma in Deutschland: 28,- Euro Privat/Firma in Europa: 33,- Euro Privat/Firma außerhalb Europas: 39,- Euro Die Rechnung kommt mit der ersten Ausgabe. Das Abo gilt für ein Jahr. Wird nach einem Jahr die neue Rechnung nicht bezahlt, erlischt das Abo. Sie haben also keine Probleme mit Kündigungsfristen! 88 Kolloquia Mittwoch, 10.12. 11:45 Uhr, Vortrag, Universitätsspital, Klinikum 2, Petersgraben 4, 2. OG, DIM-Konferenzraum, M. Betz, Dortmund: Braunes Fettgewebe: Überbleibsel der Evolution oder mögliche Hilfe bei der Therapie von Adipositas und Diabetes mellitus 16:30 Uhr, Vortrag, Dept. Chemie, Klingelbergstr. 80, 2. OG, KHS 4.04, A.-S. Cans, Göteborg: Cells, synthetic cells and biosensors Freitag, 12.12. 12:15 Uhr, Seminar, Biozentrum, Klingelbergstr. 50-70, Raum 103, P. Pantazis, Basel: Advances in whole embryo imaging: a quantitative transition is underway 17:00 Uhr, Vortrag, Pharmazentrum, Klingelbergstr. 50-70, GHS, A. Roth, Basel: Establishment of novel in vitro approaches for improved safety-assessment of drug candidates early in development BERLIN Donnerstag, 13.11. 15:30 Uhr, Seminar, Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, Campus Charité-Mitte, Schumannstr. 20/21, SR 1+2, C. Sassetti Massachusetts: A global view of TB pathogenesis Sonntag, 16.11. 11:00 Uhr, Vortrag, Innere Medizin, Campus Charité Mitte, Sauerbruchweg 2, HS, J.-D. Haynes, Berlin: Dem Gehirn beim Denken zuschauen Montag, 17.11. 16:00 Uhr, Seminar, Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, Campus Charité-Mitte, Schumannstr. 20/21, SR 1+2, A. Fischer, Paris: Primary immunodeficiencies as model diseases for the development of stem cell gene therapy Montag, 17.11. 17:00 Uhr, Seminar, Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, Campus Charité-Mitte, Schumannstr. 20/21, SR 1+2, J.-L. Casanova, New York: Toward a genetic theory of infectious diseases of childhood Dienstag, 18.11. 9:15 Uhr, Seminar, Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Charité Campus Mitte, Virchowweg 12, EG, SR 1+2, M. Weber, Berlin: The molecular characterization of Hopx in effector memory T helper type 1 cells Mittwoch, 19.11. 16:00 Uhr, Vortrag, Teltow, Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG), Institut für Biomaterialforschung, Kantstr. 55, Hörsaal Hs D, A. Domb, Jerusalem: Biodegradable polymers – From the bench to the clinic Donnerstag, 20.11. 13:00 Uhr, Seminar, Max Delbrück Communications Center, RobertRössle-Str. 10, Axon 2, M. Selbach, Berlin: Analyzing proteome dynamics with quantitive proteomics 16:15 Uhr, Seminar, Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, Campus Charité-Mitte, Schumannstr. 20/21, SR 1+2, E. Mocarski, Emory: Herpesvirus suppression of programmed necrosis Freitag, 21.11. 15:30 Uhr, Seminar, Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, Campus Charité-Mitte, Schumannstr. 20/21, SR 1+2, M. G. Rots, Groningen: Epigenetic Editing: Gene-targeted overwriting of epigenetic marks to permanently modulate a gene’s expression level Montag, 24.11. 16:15 Uhr, Seminar, Klinik für Dermatologie, Campus Charité Mitte, Luisenstr. 11, 3. OG, SR 043, A. Quast, Berlin: Sensitization of melanoma cells for programmed cell death by cell culture parameters Dienstag, 25.11. 9:15 Uhr, Seminar, Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Charité Campus Mitte, Virchowweg 12, EG, SR 1+2, U. Stervbo, Berlin: Gene signatures predictive for nonresponse to Influenza vaccination Freitag, 28.11. 14:00 Uhr, Seminar, Max Delbrück Communications Center, RobertRössle-Str. 10, Dendrit 2+3, T. Marquardt, Göttingen: Fine tuning the final common path: motor neuron functional diversification and movement control Montag, 1.12. 16:15 Uhr, Seminar, Klinik für Dermatologie, Campus Charité Mitte, Luisenstr. 11, 3. OG, SR 043, M. Steinhoff, Dublin: Cellular and molecular mechanisms of itch 11/2014 LJ_1114_88_94_Layout 1 24.10.14 14:50 Seite 89 12. NOVEMBER BIS 16. DEZEMBER 2014 Montag, 8.12. 16:15 Uhr, Seminar, Klinik für Dermatologie, Campus Charité Mitte, Luisenstr. 11, 3. OG, SR 043, D. Humme, Berlin: Aurora Kinase A in cutaneous T-cell lymphoma Donnerstag, 11.12. 13:00 Uhr, Seminar, Max Delbrück Communications Center, RobertRössle-Str. 10, Axon 2, K. SchmidtOtt, Berlin: Transcriptional regulation of epithelial morphogenesis and differentiation BERN Freitag, 14.11. 11:00 Uhr, Seminar, Institut für Physiologie, Bühlplatz 5, SR, M. Wiechert, Paris: The variance-balanced state: A potential function for reciprocal synapses Mittwoch, 19.11. 12:15 Uhr, Seminar, Institut für Pharmakologie, Friedbühlstr. 49, Hörsaal, R. Feil, Tübingen: cGMP signaling in cell growth and plasticity BONN Freitag, 5.12. 12:15 Uhr, Kolloquium, Botanik, Nussallee 4, HS, S. Kopriva, Köln: Natural variation in nutrient content in Arabidopsis Freitag, 5.12. 16:30 Uhr, Vortrag, Biologie, Universitätsstr. 1, 26.21.01.32, A. Weber, Düsseldorf: Intrametabolite transport in plant cells Freitag, 12.12. 16:30 Uhr, Vortrag, Biologie, Universitätsstr. 1, 26.21.01.32, J. Zeier, Düsseldorf: Systemic acquired resistance in plants ERLANGEN Dienstag, 25.11. 17:15 Uhr, Kolloquium, Mikrobiologisches Institut, Wasserturmstr. 3-5, 1. OG, SR, B. Becher, Zürich: How T cells instruct myeloid cells in tissue inflammation! 18:15 Uhr, Kolloquium, Institut für Physiologie & Pathophysiologie, Universitätsstr. 17, 1. OG, Bibliothek, T. Jentsch, Berlin: Molecular identification of VRAC, an anion channel involved in cell volume regulation and amino acid release Dienstag, 2.12. 17:15 Uhr, Kolloquium, Mikrobiologisches Institut, Wasserturmstr. 3-5, 1. OG, SR, A. Rösch, Essen: The cancer stem cell controversy and phenotypic plasticity in melanoma: Implications for the clinics Donnerstag, 13.11. 14:30 Uhr, Seminar, Biologie, Universitätsstr. 1, D. Metzler, München: Statistical genetics Dienstag, 9.12. 17:15 Uhr, Kolloquium, Mikrobiologisches Institut, Wasserturmstr. 3-5, 1. Obergeschoss, Seminarraum, S. Leibundgut-Landmann, Zürich: Interleukin-17-mediated host defense against fungal infection Montag, 17.11. 16:30 Uhr, Seminar, Biologie, Universitätsstr. 1, HR 6F, W. Schulze, Stuttgart: The Arabidopsis Kinome: Insights into functional diversification of protein kinases in plants Dienstag, 16.12. 17:15 Uhr, Kolloquium, Mikrobiologisches Institut, Wasserturmstr. 3-5, 1. Obergeschoss, Seminarraum, D. Kerjaschki, Wien: Lymphatics in inflammation DÜSSELDORF Freitag, 21.11. 16:30 Uhr, Vortrag, Biologie, Universitätsstr. 1, Raum 26.21.01.32, S. Matsubara, Jülich: Carotenoids in plant stress response Montag, 24.11. 16:30 Uhr, Seminar, Biologie, Universitätsstr. 1, Hörsaal 6F, M. Moscou, Norwich: Dissecting the basis of host species specificity and nonhost resistance to wheat... Donnerstag, 27.11. 14:30 Uhr, Seminar, Biologie, Universitätsstr. 1, Hörsaal 6E, B. Siebers, Essen: Life at high temperature: challenge and potential Freitag, 28.11. 16:30 Uhr, Vortrag, Biologie, Universitätsstr. 1, 26.21.01.32, N. Linka, Düsseldorf: Peroxisome – a neglected, but important organelle for plant function Donnerstag, 4.12. 14:30 Uhr, Seminar, Biologie, Universitätsstr. 1, Hörsaal 6E, U. Kutschera, Kassel: Design mistakes in nature – Alfred Russel Wallace and profane evolution 11/2014 FRANKFURT Donnerstag, 13.11. 17:30 Uhr, Seminar, Institut für Tumorbiologie, Paul-Ehrlich-Str. 42-44, Georg-Speyer-Haus, Hörsaal, R. Zeiser, Freiburg: The role of the intestinal immune system in GvHD Freitag, 14.11. 14:00 Uhr, Seminar, Uniklinikum, Klinik für Psychiatrie, Deutschordenstr. 50, Bibliothek, C. Ecker / S. Neufang, London / Würzburg: MR based brain imaging in ASD and anxiety disorders Mittwoch, 19.11. 14:00 Uhr, Seminar, Uniklinikum, Klinik für Psychiatrie, Deutschordenstr. 50, Bibliothek, V. Marinovic / S. Bender, Köln / Frankfurt: Developmental neurophysiology of ADHD and ASD Freitag, 21.11. 14:00 Uhr, Seminar, Uniklinikum, Klinik für Psychiatrie, Deutschordenstr. 50, Bibliothek, M. Kas / I. Neumann, Utrecht / Regensburg: Animal models of ASD and anxiety disorders SERVICE Die Multiple Sklerose (MS) ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen junger Erwachsener. Sie lässt sich zwar immer besser behandeln, jedoch nicht heilen. Vermutlich ist die Multiple Sklerose eine Autoimmunerkrankung, bei der Antigene des zentralen Nervensystems attackiert werden. In Tiermodellen sind diese „Zielantigene“ der MS gut charakterisiert, bei der menschlichen MS sind sie aber immer noch weitgehend unbekannt. Welche neuen methodischen Ansätze Forscher für die Identifikation der Zielantigene einsetzen, um letztendlich die „adaptativen Autoimmunreaktionen“ besser zu verstehen, erläutert Reinhard Hohlfeld (München) am 26. November in Freiburg. Dienstag, 2.12. 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für Molekulare Biowissenschaften, Campus Riedberg, Biozentrum Raum NU 260/3.13, O.Zelder, Ludwigshafen: Fermentation products – employing nature`s biosynthetic power Mittwoch, 10.12. 17:00 Uhr, Sonderforschungsbereich 807, Biocenter, Campus Riedberg, Max-von-Laue-Str. 9, SR 0.15 / N100, D. Huster, Leipzig: G proteincoupled receptors released from the crystal: Dynamic receptors and dynamic ligands FREIBURG Freitag, 14.11. 17:15 Uhr, Seminar, Sonderforschungsbereiche 992 und 850, Zentrale Klinische Forschung, Breisacherstr. 66, 1. Obergeschoss, GSR, S. Inoue, Saitama, Japan: Targeting hormone-responsive coding genes and noncoding RNAs to treat cancer Mittwoch, 26.11. 17:15 Uhr, Seminar, Sonderforschungsbereich 780, Neurozentrum, Breisacher Str. 64, Konferenzraum II, R. Hohlfeld, München: Die mühsame Suche nach den Autoantigenen der MS: XY ungelöst GÖTTINGEN Mittwoch, 26.11. 16:15 Uhr, Kolloquium, Hygiene-Institut, Kreuzbergring 57, Forum, K. Aktories, Freiburg: Clostridium difficile toxins Mittwoch, 10.12. 16:15 Uhr, Kolloquium, HygieneInstitut, Kreuzbergring 57, Forum, A. Gacser, Szeged: The Candida parapsilosis sensu lato species complex as human fungal pathogens: virulence, pathogenesis and the host response GREIFSWALD Donnerstag, 13.11. 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für Mikrobiologie, Friedrich-LudwigJahn-Str. 15, Hörsaal Ost, P. Wilmes, Luxemburg: From integrated omics towards eco-systems biology Donnerstag, 20.11. 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für Mikrobiologie, Friedrich-LudwigJahn-Str. 15, Hörsaal Ost, J. Stülke, Göttingen: Mutants, maps and messengers: News from the molecular biology of Bacillus subtilis Donnerstag, 27.11. 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für Mikrobiologie, Friedrich-LudwigJahn-Str. 15, Hörsaal Ost, J. Weiner, Berlin: Biosignatures of tuberculosis Mittwoch, 3.12. 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für Genetik und Funktionelle Genomforschung, Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 15, Hörsaal Ost, H. Herwald, Lund, Schweden: Haemostatic modulations in severe infectious diseases Donnerstag, 11.12. 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für Genetik und Funktionelle Genomforschung, Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 15, Hörsaal Ost, U. Kusebauch, Seattle, USA: Development of comprehensive quantitative proteome resources and applications to disease diagnostics HALLE Donnerstag, 13.11. 17:15 Uhr, Seminar, SFB 648, Biologicum-Gewächshaus, Weinbergweg 10, HS, M. Stitt, Potsdam: Balancing the „Carbon budget“. Is Arabidopsis any better than bankers and politicians? Donnerstag, 20.11. 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für Physiologische Chemie, Hollystr. 1, 1. Obergeschoss, Seminarraum III, S. Hönig, Köln: Mechanisms of cargo selection during clathrinmediated endocytosis 17:15 Uhr, SFB 648, BiologicumGewächshaus, Weinbergweg 10, HS, E. Farmer, Lausanne: Signalling in the first two minutes of herbivore attack Laborjournal Kurze Veranstaltungshinweise in unserem Kalender sind kostenlos. So erreichen Sie uns: Merzhauser Straße 177, D-792100, Freiburg, verlag@laborjournal.de 89 LJ_1114_88_94_Layout 1 24.10.14 14:50 Seite 90 SERVICE 12. NOVEMBER BIS 16. DEZEMBER 2014 Neurexine und ihre Liganden sind trans-synaptische Zelladhäsions-Moleküle, die essentiell für die Funktion der Synapse sind und ihre Eigenschaften, etwa die Plastizität regulieren. Obwohl sie von nur drei Genen kodiert werden, existieren tausende Neurexin-Isoformen, die mit unzähligen Neurexin-Liganden interagieren. Für die wundersame Vermehrung der Neurexin-Isoformen sind alternative Spleißvarianten verantwortlich, die in vielfältigen Kombinationen aus den Neurexin-Transkripten entstehen. Zusammen mit den unterschiedlichen Liganden resultiert hieraus ein riesiges Arsenal an Neurexinen, die sich in ihren Funktionen und Bindungsaffinitäten unterscheiden. Wie das Zusammenspiel von Neurexinen und ihren Liganden funktioniert, erklärt Nobelpreisträger Thomas Südhof am 20. November in Heidelberg. HAMBURG Donnerstag, 13.11. 16:00 Uhr, Vortrag, Zentrum für Bioinformatik (ZBH), Bundesstr. 43, C. Kramer, Innsbruck: The impact of experimental uncertainty on SAR analysis and model building in drug design Donnerstag, 20.11. 17:00 Uhr, Seminar, Zentrum für molekulare Neurobiologie (ZMNH), Falkenried 94, EG, HS, D. Milkjovic, Belgrad: Anti-(neuro)inflammatory effects of ethyl pyruvate Montag, 8.12. 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für Biochemie & Molekularbiologie, Notkestr. 85, HS D, S. Schwarz: Novel antimicrobial resistance genes in livestock-associated MRSA and other staphylococci of animal origin HEIDELBERG Mittwoch, 12.11. 13:00 Uhr, Seminar, Interdisziplinäres Zentrum für Neurowissenschaften (IZN), Im Neuenheimer Feld 306, HS 2, E. Stoeckli, Zürich: Molecular mechanisms regulating morphogen function during neural circuit formation Donnerstag, 20.11. 17:00 Uhr, Vortrag, DKFZ, Communication Center, Im Neuenheimer Feld 280, HS, T. Südhof, Stanford: Neurexin function in synapse specification: Towards a molecular logic of neural circuits Donnerstag, 27.11. 16:00 Uhr, Kolloquium, DKFZ / ZMBH, Im Neuenheimer Feld 280, J. Wittbrodt, Heidelberg: Memory of stem cells Mittwoch, 3.12. 16:00 Uhr, Seminar, Uniklinik, Innere Medizin, Im Neuenheimer Feld 410, B. Neuber, Heidelberg: Einfluss von Lenalidomid auf Myelom-spezifische T-Zellen Donnerstag, 4.12. 16:00 Uhr, Kolloquium, DKFZ / ZMBH, Im Neuenheimer Feld 280, U. Fischer, Würzburg: Molecular body building: Assembly of RNA-protein complexes in health and disease Mittwoch, 17.12. 13:00 Uhr, Seminar, IZN, Im Neuenheimer Feld 306, HS 2, A. Jain, Heidelberg: Oxytocin fear circuit: One or many? HOMBURG Donnerstag, 13.11. 16:00 Uhr, Kolloquium, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) / Zentrum für Molekulare Biologie (ZMBH), Im Neuenheimer Feld 280, C. Brisken: New models for translation breast cancer research Donnerstag, 13.11. 17:00 Uhr, Seminar, Kompetenzzentrum Molekulare Medizin (KoMM), Gebäude 59, HS, P. Rehling, Göttingen: Mitochondrial protein biogenesis Montag, 17.11. 14:00 Uhr, Seminar, European Molecular Biology Laboratory (EMBL), Meyerhofstraße 1, Large Operon, J. Kubiak, Rennes: The role of CDC6 in mitotic activation of CDK1 Dienstag, 18.11. 13:00 Uhr, Kolloquium, KoMM, Gebäude 60, HS, A. Ziska, Homburg: The role of the translocon-associated membrane protein Sec63 in the protein transport into the mammalian endoplasmatic reticulum 12:15 Uhr, Seminar, BiochemieZentrum, Im Neuenheimer Feld 328, EG, SR 25, E. Conti, München: Dr Jekyll and Mr Hyde: the exosome complex in RNA decay and RNA processing 17:15 Uhr, Seminar, Institut für Pathologie, Im Neuenheimer Feld 220/ 221, GHS, R. O’Connor, Cork: The Insulin-IGF system: At the nexus of Diabetes and diseases of ageing: Cancer and Alzheimer’s Disease 90 Dienstag, 25.11. 16:00 Uhr, Seminar, KoMM, Gebäude 59, Hörsaal, C. Specht, Paris: Quantitative super-resolution microscopy of glycinergic synapses Mittwoch, 26.11. 17:00 Uhr, Vortrag, Kompetenzzentrum Molekulare Medizin (KoMM), Gebäude 60, HS, D. Fliser, Homburg: The Good, the Bad and the Ugly – kennen wir Lipoproteine wirklich? Viele einzellige Organismen sekretieren Kohlenhydrate und bilden dadurch Biofilme. Photoautotrophe Biofilme, bei denen einer der Partner photosynthetisch aktiv ist, können zu kräftigen Schichten heranwachsen, woraus spezifische Organismengemeinschaften entstehen. Die Kieselalge Achnanthidium minutissimum produziert aber nur dann einen Biofilm, wenn auch Bakterien anwesend sind. Diatomeen (Kieselalgen) und Bakterien tauschen sich offensichtlich über Signalmoleküle untereinander aus. Wie die Interaktionen zwischen benthischen Süßwasser-Diatomeen und Biofilm-Bakterien im eEinzelnen ablaufen, erklärt Peter Kroth (Konstanz) am 4. Dezember in Konstanz. Montag, 1.12. 14:00 Uhr, Seminar, Kompetenzzentrum Molekulare Medizin (KoMM), Gebäude 60, HS, G. Dahl, Miami: The membrane protein Pannexin1 forms two distinct open-channel conformations depending on the mode of activation Dienstag, 2.12. 13:00 Uhr, Kolloquium, Kompetenzzentrum Molekulare Medizin (KoMM), Gebäude 60, HS, A. Hoffmann, Chicago: Transport mechanism and dependence of small precursor proteins on ER translocon components Dienstag, 9.12. 13:00 Uhr, Kolloquium, Kompetenzzentrum Molekulare Medizin (KoMM), Gebäude 60, Hörsaal, T. Pick, Saarbrücken: Pharmacological modulation of the calciumhomeostasis in the endoplasmic reticulum INNSBRUCK Donnerstag, 13.11. 17:15 Uhr, Vortrag, GeiWi-Turm, Innrain 52, Erdgeschoss, Hörsaal 3, A. Siegetsleitner, Innsbruck: Zur Würde von Tieren / C. Paganini, Innsbruck: Vom Leiden der Tiere und was daraus folgt Donnerstag, 27.11. 18:30 Uhr, Vortrag, Frauenkopfklinik, Anichstraße 35, Hörsaal 1, E. R. Gizewski, Innsbruck: Typisch Mann, typisch Frau: Der kleine Unterschied im Gehirn – „Erkenntnisse“ aus dem MRT JENA Dienstag, 25.11. 18:00 Uhr, Kolloquium, Institut für Allgemeine Botanik und Pflanzenphysiologie, Am Planetarium 1, Hörsaal, R. B. Klösgen, Halle: Where to go and how to get in? – Protein transport in plant cells Dienstag, 16.12. 14:00 Uhr, Seminar, Max-PlanckInstitut für chemische Ökologie, Hans-Knöll-Str. 8, Seminarraum 1, B. Montgomery, Michigan (USA): Phytochrome-dependent SIG-nificant regulation of photomorphogenesis and nuclear-plastid coordination JÜLICH Montag, 24.11. 16:00 Uhr, Kolloquium, Forschungszentrum, Peter-Grünberg-Institut, Leo-Brandt-Str., HS, R. Lipowsky, Potsdam: Biomolecular machines KAISERSLAUTERN Montag, 1.12. 17:15 Uhr, Kolloquium, FB Biologie, Erwin-Schrödinger-Str., Raum 42110, C. Wittmann, Saarbrücken: Analysis and design of microbial metabolism Montag, 8.12. 17:15 Uhr, Kolloquium, FB Biologie, Erwin-Schrödinger-Str., Raum 42110, O. Ebenhöh, Düsseldorf: Mathematical models of plant energy metabolism KÖLN Montag, 24.11. 15:00 Uhr, Vortrag, Zentrum für Molekulare Medizin (ZMMK), Forschungsgebäude, Robert-Koch-Str. 21, SR, H. Neumann, Freiburg: The motivation for clinical research – Hereditary tumor diseases of the kidney and the adrenal gland Mittwoch, 26.11. 16:00 Uhr, Vortrag, ZMMK, Forschungsgebäude, Robert-Koch-Str. 21, SR, T. Huber, Freiburg: New avenues to understanding proteinuria: An evolutionary approach KONSTANZ Donnerstag, 13.11. 11:45 Uhr, Vortrag, Universität, FB Biologie, Raum M 629, Universitätsstr. 10, J. Simon, Konstanz: The dark and evil side of plants Donnerstag, 20.11. 11:45 Uhr, Vortrag, Universität, FB Biologie, M 629, Universitätsstr. 10, E. Deuerling, Konstanz: Sorting right from wrong: How ribosome – associated chaperones affect cotranslational transport processes Donnerstag, 27.11. 11:45 Uhr, Vortrag, Universität, Fachbereich Biologie, M 629, Universitätsstraße 10, T. Frickey, Konstanz: Applied Bioinformatics, on the path from virtual work to biologically relevant insights 11/2014 LJ_1114_88_94_Layout 1 24.10.14 14:50 Seite 91 12. NOVEMBER BIS 16. DEZEMBER 2014 Dienstag, 2.12. 15:15 Uhr, Seminar, Uni, HS A 704, S. Sturla, Zürich: DNA adduct-directed probes: From mechanisms of mutation to damage detection Donnerstag, 4.12. 11:45 Uhr, Vortrag, FB Biologie, M 629, Universitätsstr. 10, P. Kroth, Konstanz: Living in carbohydrates: the lavish life of benthic diatoms Donnerstag, 11.12. 11:45 Uhr, Vortrag, Universität, FB Biologie, M 629, Universitätsstr. 10, J. Woltering, Konstanz: Evolution and development of the vertebrate body plan; a Hoxful history LANGEN Dienstag, 18.11. 14:15 Uhr, Kolloquium, Paul-EhrlichInstitut, Paul-Ehrlich-Str. 51-59, Hörsaal, S. Tenzer, Mainz: Label-free quantification of complex proteomes using mass spectrometry LEIPZIG Mittwoch, 12.11. 17:15 Uhr, Vortrag, Institut für Humangenetik, Philipp-Rosenthal-Str. 55, Haus W, B. Koelmann, Utrecht: Distinct patterns of gene associations across autoimmune diseases MAINZ Montag, 1.12. 17:15 Uhr, Kolloquium, Molekulare Physiologie, Universität, FB Biologie, Johann-Joachim-Becherweg 15, HS 18, D. Staiger, Bielefeld: RNA-based regulation at the intersection between circadian timing and stress respones Montag, 15.12. 17:15 Uhr, Kolloquium, Molekulare Physiologie, Universität, FB Biologie, Johann-Joachim-Becherweg 15, HS 18, E. Wolf, Mainz: Structure and function analysis of circadian clock proteins MARBURG Montag, 1.12. 18:15 Uhr, Vortrag, Institut für Pharmazeutische Chemie, Marbacher Weg 6, KHS, T. Hille, Andernach: Quality by Design bei der Entwicklung von TTS anhand von praktischen Beispielen Donnerstag, 4.12. 17:00 Uhr, Seminar, Institut für Virologie, Hans-Meerwein-Str. 2, SR 00/63300, S. Eßbauer, München: Sammlung, Phylogenie und Vergleich von Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus Isolaten MÜNCHEN Donnerstag, 13.11. 17:00 Uhr, Seminar, Max-PlanckInstitut für Biochemie, Martinsried, Am Klopferspitz 18a, Gebäude T, GHS, F. Herzog, München: Insights into chromatin assembled complexes using cross-linking and mass spectrometry 11/2014 Donnerstag, 13.11. 17:15 Uhr, SFB 924, TU, Wissenschafszentrum Weihenstephan, Emil-Romann-Str. 2, HS 12, A. Schulz, Kopenhagen: Zooming in into plant cell biology and communication using advanced microscopy Montag, 17.11. 17:00 Uhr, Seminar, Adolf-Butenandt-Institut, Schillerstr. 44, 8. OG, SR 813, B. Odermatt, Bonn: How to set up a lab 17:00 Uhr, Seminar, LMU Biozentrum, Martinsried, Großhaderner Str. 2, HS B 01.027, J. Gagneur, München: Insights from genetics of gene expression into mutational robustness and causal inference Dienstag, 18.11. 17:15 Uhr, Kolloquium, LMU Biozentrum, Martinsried, Großhaderner Str. 2, HS B 01.027, W. Bitter, Amsterdam: A fresh look at an old disease; using zebrafish to understand tuberculosis Mittwoch, 19.11. 18:00 Uhr, Seminar, Fakultät für Psychologie, Leopoldstr. 13, T. Wallis, Tübingen: Perceptual representations of image structure in the periphery Donnerstag, 20.11. 17:00 Uhr, Seminar, Max-PlanckInstitut für Biochemie, Martinsried, Am Klopferspitz 18a, Gebäude T, GHS, C. Turck, München: Pathway illumination for disease research – psychiatric disorders and antidepressant treatment response 17:15 Uhr, SFB 924, TU, Wissenschafszentrum Weihenstephan, Emil-Romann-Str. 2, Hörsaal 12, E. Petutschnig, Göttingen: A novel Arabidopsis CERK1 mutant with enhanced pathogen-induced cell death and altered receptor processing Montag, 24.11. 16:00 Uhr, Seminar, LMU, Geschwister-Scholl-Platz 1, MKE Bibliothek, M210, T. Bonhoeffer, Martinsried: How experience changes synapses in the mammalian brain 17:00 Uhr, Seminar, Adolf-Butenandt-Institut, Schillerstr. 44, 8. Obergeschoss, SR 813, A. Senatore, Zürich: Neurotoxicity in prion diseases: mechanisms and strategies for therapy Dienstag, 25.11. 17:15 Uhr, Kolloquium, LMU, Biozentrum, Martinsried, Großhaderner Str. 2, HS B 01.027, K. Thormann, Gießen: Upgrading bacterial locomotion: tuning of flagella-mediated motility Donnerstag, 27.11. 17:00 Uhr, Seminar, Max-PlanckInstitut für Biochemie, Martinsried, Am Klopferspitz 18a, Gebäude T, GHS, T. Wollert, München: Selfdigestion to survive – molecular mechanism of autophagy SERVICE Der gegenwärtige Verlust der Biodiversität ist eine der großen globalen Herausforderungen. Eine wichtige Frage ist hierbei, ob und in welchem Ausmaß Biodiversität für Ökosystemprozesse eine Rolle spielt und über welche ökologischen Mechanismen Diversität und Ökosystemfunktionen miteinander verknüpft sind. In mikrobiellen Gemeinschaften haben Biologen diese Zusammenhänge bisher kaum untersucht. Wie sich Diversität in Unterschieden in der Ressourcennutzung und Produktion von Artengemeinschaften manifestieren kann, erklärt Herwig Stibor (München) anhand von vergleichenden Analysen und Experimenten mit limnischen und marinen Phytoplankton-Gemeinschaften am 3. Dezember in München. Donnerstag, 27.11. 17:15 Uhr, SFB 924, TU, Wissenschafszentrum Weihenstephan, EmilRomann-Str. 2, HS 12, P. Schweizer, Gatersleben: Race-nonspecific resistance of barley to powdery mildew: One trait – many genes Montag, 1.12. 17:00 Uhr, Seminar, Adolf-Butenandt-Institut, Schillerstr. 44, 8. OG, SR 813, A. Rubin, Rehovot: Neural representation of head direction in bats: experimental and theoretical results 17:00 Uhr, Seminar, LMU, Biozentrum, Martinsried, Großhaderner Str. 2, HS B 01.027, A. Betancourt, Wien: Transposable element dynamics in Drosophila 18:15 Uhr, Seminar, LMU, Biozentrum, Großhaderner Str. 2, KHS B01.019, A. Sirota, München: Interaction between animal behavior and internal brain dynamics: towards understanding the mechanisms of learning Mittwoch, 3.12. 18:00 Uhr, Seminar, Fakultät für Psychologie, Leopoldstr. 13, C. Summerfield, Oxford: Attention, expectation, and adaptation in perceptual decision-making 19:00 Uhr, Vortrag, Max-Planck-Institut für Neurobiologie, Martinsried, Am Klopferspitz 18, GHS, H. Stibor, München: Biodiversität und Ökosystemfunktionen Donnerstag, 4.12. 17:00 Uhr, Seminar, Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried, Am Klopferspitz 18a, Geb. T, 1. OG, KHS, J. Siveke, München: Translational approaches in cancer: Targeting epigenetic and metabolic pathways 17:15 Uhr, SFB 924, TU, Wissenschafszentrum Weihenstephan, EmilRomann-Str. 2, HS 12, R. S. Smith, Köln: The mechanics of explosive seed dispersal in Cardamine hirsuta Dienstag, 9.12. 17:15 Uhr, Kolloquium, LMU, Biozentrum, Martinsried, Großhaderner Str. 2, HS B 01.027, K. Lang, München: Applications of an expanded genetic code – novel methods for labelling proteins Mittwoch, 10.12. 17:00 Uhr, Seminar, LMU, Biozentrum, Martinsried, Großhaderner Str. 2, GHS B 00.019, I. Baldwin, Jena: Timing is everything in ecology 18:00 Uhr, Seminar, Fakultät für Psychologie, Leopoldstr. 13, M. Werkle-Bergner, Berlin: Rhythmic neural activity and the aging brain: Effects on memory Donnerstag, 11.12. 17:00 Uhr, Seminar, Max-PlanckInstitut für Biochemie, Martinsried, Am Klopferspitz 18a, Gebäude T, 1. OG, KHS, J. Soll, München: Protein sorting in eukaryotic cells Montag, 15.12. 17:00 Uhr, Seminar, Adolf-Butenandt-Institut, Schillerstr. 44, 8. OG, SR 813, L. Cochella, Wien: Diverse roles for miRNAs in the C. elegans nervous system Mittwoch, 17.12. 18:00 Uhr, Seminar, Fakultät für Psychologie, Leopoldstr. 13, F. de Lange, Nijmegen: How do prior beliefs change perception Freitag, 19.12. 13:00 Uhr, Seminar, LMU, Biozentrum, Martinsried, Großhaderner Str. 2, HS B 01.027, A. Klingl, München: The cell wall of Archaea and Co. – Structural and functional studies using electron microscopy and molecular methods MÜNSTER Donnerstag, 13.11. 12:00 Uhr, SFB 656, Uniklinik, Ebene 05 Ost, Konferenzraum 403, A. Oláh, Münster: ‘Stoned skin’ – role of the (endo)cannabinoid signaling in cutaneous biology 17:15 Uhr, SFB 629, Institut für Neuro- und Verhaltensbiologie, Badestr. 9, ZH HS, J. Huisken, Dresden: Reconstructing zebrafish development with light sheet microscopy Montag, 17.11. 17:00 Uhr, Vortrag, Medizinische Fakultät, Waldeyerstr. 15, HS, C. Buchrieser, Paris: Intracellular parasitism: the driving force of evolution of Legionella pneumophila 91 LJ_1114_88_94_Layout 1 24.10.14 14:50 Seite 92 SERVICE 12. NOVEMBER BIS 16. DEZEMBER 2014 Bei der Transkription von Genen wird die RNA Polymerase II von einem bunten Potpourri von Transkriptionsfaktoren, Aktivatoren und Co-Aktivatoren unterstützt. Zu den Co-Aktivatoren zählt der MediatorKomplex, der die Verbindung zwischen Transkriptionsfaktoren und Polymerase II herstellt und hierdurch die Aktivität des Enzyms mitsteuert. Wie die Struktur des mittleren Mediatormoduls aussieht und welche Rolle der Mediatorkomplex bei der Regulation der Transkription spielt, erklärt Patrick Cramer (Göttingen), neben anderen Details zur Funktionsweise der Transkriptionsmaschinerie, am 8. Dezember in Tübingen. MÜNSTER (Fortsetzung) Dienstag, 18.11. 16:00 Uhr, Seminar, Institute for Evolution and Biodiversity (IEB), Hüfferstr. 1, HS, N. Gompel: Contrasting patterns of genetic evolution underlying morphology and behavior in Drosophila 17:00 Uhr, Kolloquium, Institut für Biochemie, Wilhelm-Klemm-Str. 6, Hörsaal O1, S. Müller, Greifswald: Engineering of ribozymes with useful activities in the ancient RNA world Donnerstag, 20.11. 12:00 Uhr, SFB 656, Uniklinik, Ebene 05 Ost, Konferenzraum 403, S. Hucke: Metabolic receptors regulate autoimmunity of the central nervous system Montag, 24.11. 17:00 Uhr, Vortrag, Medizinische Fakultät, Waldeyerstr. 15, HS, F. Ferraguti: Fear-dependent structural remodelling of amygdala GABAergic synapses Dienstag, 25.11. 17:00 Uhr, Kolloquium, Institut für Biochemie, Wilhelm-Klemm-Str. 6, HS O1, R. Meijers, Hamburg: The use of bacteriophage proteins to stem infection by Clostridia bacteria Donnerstag, 27.11. 12:00 Uhr, SFB 656, Uniklinik, Ebene 05 Ost, Konferenzraum 403, E. Lorentzen, Münster: Do’s and don’ts of DFG grant application 17:15 Uhr, SFB 629, Institut für Neuro- und Verhaltensbiologie, Badestr. 9, ZH HS, B. Westermann, Bayreuth: Movement and inheritance of mitochondria in yeast Montag, 8.12. 17:00 Uhr, Vortrag, Medizinische Fakultät, Waldeyerstr. 15, HS, D. Gerlich: Cytoskeletal and membrane dynamics in cell division Dienstag, 9.12. 17:00 Uhr, Kolloquium, Institut für Biochemie, Wilhelm-Klemm-Str. 6, HS O1, K. Langer, Münster: Development of nanoparticles for improved drug delivery Donnerstag, 11.12. 12:00 Uhr, SFB 656, Uniklinik, Ebene 05 Ost, Konferenzraum 403, H. Pawelski: The effects of the IL-2/anti-IL-2 immune complex in a model of renal allograft vasculitis POTSDAM Mittwoch, 12.11. 13:00 Uhr, Kolloquium, Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Rehbrücke, A.-ScheunertAllee 114-116, Konferenzzentrum, V. Lamounier-Zepter, Dresden: Endocrine function of adipose tissue – Role of adipocyte fatty acid-binding protein in the pathogenesis of cardiovascular disease 14:00 Uhr, Seminar, Max-PlanckInstitut für Molekulare Pflanzenphysiologie, Golm, Am Mühlenberg 1, Raum 0.21, M. Suorsa, Turku: Novel insights into regulation of Photosystem I Donnerstag, 13.11. 13:00 Uhr, Kolloquium, Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Rehbrücke, A.-ScheunertAllee 114-116, Konferenzzentrum, W. Kummer, Giessen: Cholinergic brush cells: Detectors for mucosal infections? Dienstag, 2.12. 17:00 Uhr, Kolloquium, Institut für Biochemie, Wilhelm-Klemm-Str. 6, HS O1, M. Weber, Münster: Biowaffe Rizin – Bedrohungslage und Therapiemöglichkeiten Mittwoch, 19.11. 13:00 Uhr, Kolloquium, Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Rehbrücke, A.-ScheunertAllee 114-116, Konferenzzentrum, J.-S. Frick, Tübingen: Host microbe interaction in intestinal inflammatory diseases Donnerstag, 4.12. 12:00 Uhr, SFB 656, Uniklinik, Ebene 05 Ost, Konferenzraum 403, S. Limmer: Testing the astrocyte-neuron lactate shuttle in Drosophila 14:00 Uhr, Seminar, Max-PlanckInstitut für Molekulare Pflanzenphysiologie, Golm, Am Mühlenberg 1, Raum 0.21, C. Raines, Essex: Improving leaf photosynthetic carbon metabolism 92 Mittwoch, 26.11. 13:00 Uhr, Kolloquium, Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Rehbrücke, A.-ScheunertAllee 114-116, Konferenzzentrum, M. Conrad, München: Ferroptosis: A new name for an old way to die Mittwoch, 3.12. 13:00 Uhr, Kolloquium, Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Rehbrücke, A.-ScheunertAllee 114-116, Konferenzzentrum, L. Schomburg, Berlin: The Selenium status and its medical significance Donnerstag, 11.12. 13:00 Uhr, Kolloquium, Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Rehbrücke, A.-Scheunert-Allee 114116, Konferenzzentrum, M. Glickman, Haifa: Mitochondria stress and fragile proteasome syndrome Freitag, 12.12. 13:00 Uhr, Kolloquium, Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Rehbrücke, A.-Scheunert-Allee 114116, Konferenzzentrum, D. Small, New Haven: Effects of the modern food environment of taste and flavor REGENSBURG Donnerstag, 13.11. 17:00 Uhr, Seminar, Uniklinikum, Medizinische Mikrobiologie, FranzJosef-Strauß-Allee 11, SR, J. Bohne, Hannover: ORF57 overcomes the detrimental sequence bias of Kaposi sarcoma herpesviral lytic genes Donnerstag, 20.11. 14:00 Uhr, SFB 924, Lehrstuhl f. Mikrobiologie, Neubau Biologie, H 53, P. M. Gresshoff, Brisbane: Local and systemic CLE peptide regulation of root nodule formation in legumes 17:00 Uhr, Seminar, Uniklinikum, Medizinische Mikrobiologie, FranzJosef-Strauß-Allee 11, Seminarraum, U. Protzer, München: How can immune therapy contribute to cure of hepatitis B? Donnerstag, 27.11. 17:00 Uhr, Vortrag, Lehrstuhl für Mikrobiologie, Unistr. 31, SR Bio 5.2.38, M. Jantsch, Wien: RNA editing by adenosine deaminases – Mechanisms and consequences 17:00 Uhr, Seminar, Uniklinikum, Medizinische Mikrobiologie, FranzJosef-Strauß-Allee 11, SR, B. Sodeik, Hannover: A hitchhiker's guide around the cell – How Herpes simplex virus gets the show on the road Donnerstag, 4.12. 14:00 Uhr, Kolloquium, Lehrstuhl für Mikrobiologie, Neubau Biologie, H 53, W. Streit, Hamburg: Biotechnology with uncultivated microorganisms Donnerstag, 11.12. 14:00 Uhr, SFB 924, Lehrstuhl für Mikrobiologie, Neubau Biologie, H 53, S. Ranf, München: An S-domain receptor-like kinase mediates perception of lipopolysaccharides in Arabidopsis thaliana STUTTGART Dienstag, 18.11. 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für Biomaterialien und biomolekulare Systeme, Pfaffenwaldring 57, HS 57.06, G. Nöll, Siegen: Protein and DNA based materials for applications in nanobiotechnology Dienstag, 25.11. 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für Biomaterialien und biomolekulare Systeme, Pfaffenwaldring 57, HS 57.06, T. Michon, Bordeaux: Using virus particles scaffolds for imaging proteins at work TÜBINGEN Donnerstag, 13.11. 17:15 Uhr, Vortrag, Institut für Zellbiologie, Auf der Morgenstelle 15, SR 2.033/2.034, D. Hartl: Innate immunity Montag, 17.11. 17:30 Uhr, Kolloquium, Interfakultäres Institut für Biochemie (IFIB), Hoppe-Seyler-Str. 4, KHS, M. Famulok, Bonn: Nanostructures based on interlocked DNA architectures Donnerstag, 20.11. 17:15 Uhr, Vortrag, Institut für Zellbiologie, Auf der Morgenstelle 15, SR 2.033/2.034, C. Gouttefangeas: T-cell populations 17:15 Uhr, SFB 766, Interfakultäres Institut für Mikrobologie und Infektionsmedizin (IMIT), Auf der Morgenstelle 28,SR, S. Malhotra-Kumar, Antwerpen: Exploring bacterial pathophysiology and the antibiotic use-resistance correlation Montag, 24.11. 17:30 Uhr, Kolloquium, Interfakultäres Institut für Biochemie (IFIB), Hoppe-Seyler-Str. 4, KHS, S. Hailfinger, Tübingen: Cip controls assembly of the T cell receptor and other immune receptor complexes Dienstag, 25.11. 17:15 Uhr, SFB 685, Interfakultäres Institut für Zellbiologie, Auf der Morgenstelle 15, Seminarraum 2.033/2.034, M. SchoenmaekersWelters, Leiden: Vaccination against HPV16-induced cancer: which hurdles to take Donnerstag, 27.11. 17:15 Uhr, SFB 766, Interfakultäres Institut für Mikrobologie und Infektionsmedizin (IMIT), Auf der Morgenstelle 28, HS 3N12, M. Hagemann, Rostock: Analysis of the low carbon acclimation – Omics and beyond 17:15 Uhr, Vortrag, Institut für Zellbiologie, Auf der Morgenstelle 15, Seminarraum 2.033/2.034, O. Kohlbacher: Computational immunology Montag, 1.12. 17:30 Uhr, Kolloquium, Interfakultäres Institut für Biochemie (IFIB), Hoppe-Seyler-Str. 4, KHS, H. Waldmann, Dortmund: Chemical biological modulation of Ras-signaling 11/2014 LJ_1114_88_94_Layout 1 24.10.14 14:50 Seite 93 12. NOVEMBER BIS 16. DEZEMBER 2014 Dienstag, 2.12. 17:15 Uhr, SFB 685, Interfakultäres Institut für Zellbiologie, Auf der Morgenstelle 15, SR 2.033/2.034, D. Wesch, Kiel: Novel bispecific antibodies enhance lysis of pancreatic cancer cells Donnerstag, 4.12. 17:15 Uhr, SFB 766, Interfakultäres Institut für Mikrobologie und Infektionsmedizin (IMIT), Auf der Morgenstelle 28, Hörsaal 3N12, A. Driessen, Groningen: Single molecule studies on the mechanism of bacterial protein transport 17:15 Uhr, Vortrag, Institut für Zellbiologie, Auf der Morgenstelle 15, Seminarraum 2.033/2.034, S. Stefanovic: MHC function and antigen processing Montag, 8.12. 17:30 Uhr, Kolloquium, Interfakultäres Institut für Biochemie (IFIB), Hoppe-Seyler-Str. 4, KHS, P. Cramer, Göttingen: Transcription of the genome: from molecules to systems Dienstag, 9.12. 17:15 Uhr, SFB 685, Interfakultäres Institut für Zellbiologie, Auf der Morgenstelle 15, Seminarraum 2.033/2.034, J. Wagener, Aberdeen: Chitin as a novel microbeassociated molecular pattern Donnerstag, 11.12. 17:15 Uhr, Vortrag, Institut für Zellbiologie, Auf der Morgenstelle 15, Seminarraum 2.033/2.034, G. Jung: Immune failure, immunodeficiency, immune evasion Montag, 15.12. 17:30 Uhr, Kolloquium, Interfakultäres Institut für Biochemie (IFIB), Hoppe-Seyler-Str. 4, KHS, M. Schutkowski, Halle: Peptide microarrays for enzyme profiling Dienstag, 16.12. 17:15 Uhr, SFB 685, Interfakultäres Institut für Zellbiologie, Auf der Morgenstelle 15, SR 2.033/2.034, W. Overwijk, Houston: Personalized anti-cancer vaccines WIEN Donnerstag, 13.11. 11:00 Uhr, Seminar, Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA)/ Gregor Mendel Institut für Molekulare Pflanzenbiologie (GMI), Dr.Bohr-Gasse 3, Hörsaal, H. Baier: Neural circuits for zebrafish behavior Dienstag, 18.11. 15:00 Uhr, Seminar, Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP), Dr.-Bohr-Gasse 7, Hörsaal, S. W. Emmons: C. elegans connectomics 17:00 Uhr, Seminar, Vetmeduni, Veterinärplatz 1, Gebäude NA, 2. Obergeschoss, SR, B. Mable, Glasgow: Resolving the cause of mating system shifts in plants: an evolutionary detective story 11/2014 Donnerstag, 20.11. 11:00 Uhr, Seminar, Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA)/ Gregor Mendel Institut für Molekulare Pflanzenbiologie (GMI), Dr.Bohr-Gasse 3, HS, J. Hurley: Structural choreography of cellular self-cannibalism Dienstag, 25.11. 17:00 Uhr, Seminar, Vetmeduni, Veterinärplatz 1, Gebäude NA, 2. OG, SR, A. Wagner, Zürich: On the origins of evolutionary adaptations and innovations Donnerstag, 27.11. 11:00 Uhr, Seminar, Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA)/ Gregor Mendel Institut für Molekulare Pflanzenbiologie (GMI), Dr.-Bohr-Gasse 3, HS, A. Marston: Orienting chromosomes in mitosis and meiosis Montag, 1.12. 11:00 Uhr, Seminar, Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP), Dr.-Bohr-Gasse 7, HS, R. Allshire: Establishment and maintenance of specialised chromatin states Dienstag, 2.12. 17:00 Uhr, Seminar, Vetmeduni, Veterinärplatz 1, Gebäude NA, 2. OG, SR, P. Andolfatto, Princeton: Parallel evolution of Na+,K+-ATPase in milkweed herbivores and two predator-prey systems Mittwoch, 3.12. 11:00 Uhr, Seminar, Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP), Dr.-Bohr-Gasse 7, HS, D. Reinberg: Regulation of polycomb function in mammals Dienstag, 9.12. 11:00 Uhr, Seminar, Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP), Dr.-Bohr-Gasse 7, HS, S. Jarriault: Control of cellular potential and identity: insights from natural direct reprogramming 17:00 Uhr, Seminar, Vetmeduni, Veterinärplatz 1, Gebäude NA, 2. OG, SR, P. Nosil, Sheffield: Genomic architecture and the dynamics of speciation Dienstag, 16.12. 17:00 Uhr, Seminar, Vetmeduni, Veterinärplatz 1, Gebäude NA, 2. OG, SR, P. Jenkins, Warwick: Simulating the Wright-Fisher diffusion WÜRZBURG SERVICE Montag, 24.11. 16:00 Uhr, Seminar, Institut für Humangenetik, Am Hubland, HS A102, M. Larsen, Würzburg: FSHD Typ2 Dienstag, 25.11. 18:00 Uhr, Kolloquium, Institut für Molekulare Infektionsbiologie, Josef-Schneider Str. 2, Gebäude D15, Raum 01.002-004, W.-D. Hardt, Zürich: Salmonella diarrhea: How the pathogen invades the gut ecosystem Mittwoch, 26.11. 17:00 Uhr, Kolloquium, Biozentrum, Fakultät für Biologie, HS A103, A. Krüger, Würzburg: Die Entwicklung regenerativer Implantatsmatrices auf der Basis von Kollagen Typ I zur Anwendung bei degenerativen Bandscheibenerkrankungen Montag, 1.12. 16:00 Uhr, Seminar, Institut für Humangenetik, Am Hubland, HS A102, N. ElHajj, Würzburg: DNA methylation in human brains with trisomy 21 16:15 Uhr, Kolloquium, Institut für Virologie und Immunbiologie, Versbacher Str. 7, HS, G. Schett, Erlangen: Why does inflammation stop in gout? – A new mechanism for resolution of inflammation Dienstag, 2.12. 18:00 Uhr, Kolloquium, Institut für Molekulare Infektionsbiologie, Josef-Schneider Str. 2, Gebäude D15, Raum 01.002-004, J. Salje, Bangkok: Orientia tsutsugamushi: a major human pathogen in tropical South East Asia and a promising model organism for studying host-pathogen biology Montag, 8.12. 16:00 Uhr, Seminar, Institut für Humangenetik, Am Hubland, HS A102, M. Hofrichter, Würzburg: Analyse von Hörstörungsfällen mit Hilfe des TruSight One Panels von Illumina 16:15 Uhr, Kolloquium, Institut für Virologie und Immunbiologie, Versbacher Str. 7, HS, O. Fackler, Heidelberg: Host-cell interactions of HIV-1 Dienstag, 9.12. 18:00 Uhr, Kolloquium, Institut für Molekulare Infektionsbiologie, Josef-Schneider Str. 2, Gebäude D15, Raum 01.002-004, R. Isberg, Boston: Microbial community behavior during growth in deep tissue sites Montag, 17.11. 16:00 Uhr, Seminar, Institut für Humangenetik, Am Hubland, HS A102, E. Bach, Würzburg: Tiefe intronische Mutationen im F8-Gen Montag, 15.12. 16:00 Uhr, Seminar, Institut für Humangenetik, Am Hubland, HS A102, E.-M. König, Würzburg: Pathogenese kraniofacialer Fehlbildungen Dienstag, 18.11. 18:00 Uhr, Kolloquium, Institut für Molekulare Infektionsbiologie, Josef-Schneider Str. 2, Gebäude D15, Raum 01.002-004, C. Ciaudo, Zürich: Multiple functions of the RNAi pathway in mouse embryonic stem cells Dienstag, 16.12. 18:00 Uhr, Kolloquium, Institut für Molekulare Infektionsbiologie, Josef-Schneider Str. 2, Gebäude D15, Raum 01.002-004, A. Goesmann, Giessen: Bioinformatics tools for next-generation sequencing data analysis Impressum gegründet 1994 von Hanspeter Sailer und Kai Herfort 21. Jahrgang 2014, Heft 11 ISSN: 1612-8354 Einzelpreis: 3,50 Euro Verlag und Herausgeber: Lj-Verlag OHG Merzhauser Str. 177 D-79100 Freiburg Fax: +49-761-35738 Internet: www.laborjournal.de Druck & Lithos: Stürtz GmbH, Alfred-Nobel-Straße 33, D-97080 Würzburg Anzeigen: top-ad Bernd Beutel Schlossergäßchen 10, D-69469 Weinheim Tel. +49-6201-290 92-0 Fax. +49-6201-290 92-20 E-Mail: info@top-ad-online.de Versand/Abo: Tel. +49-761-28 68 69 Stellenanzeigen: Ulrich Sillmann, Tel. +49-761-29 25 885 Fax. +49-761-3 57 38 E-Mail: stellen@laborjournal.de Kalender: Tel. +49-761-29 25 885 E-Mail: kalender@ laborjournal-online.de Graphik/Bilder/Montagen/ Layout: Kai Herfort, Winfried Köppelle, Ulrich Sillmann Redaktion: Zentrale (ª+49-761-28 68 93) Ralf Neumann, Chefredakteur (-29 25 884) Kai Herfort (-28 68 69) Winfried Köppelle (-29 25 882) Harald Zähringer (-29 25 886) E-Mail: redaktion@laborjournal.de Titelbild: goa_novi & nebojan (iStockphoto), Kai Herfort (Montage) Ständige MitarbeiterInnen: Axel Brennicke, Bettina Dupont, Florian Fisch, Rafael Florés, Karin Hollricher, Thorsten Lieke, Mario Rembold, Miriam Ruhenstroth, Chris Schlag, Annette Tietz, Hans Zauner Bankverbindung: Volksbank Freiburg, IBAN: DE24 6809 0000 0003 1903 15 BIC/SWIFT: GENODE61FR1 93 LJ_1114_88_94_Layout 1 24.10.14 14:50 Seite 94 SERVICE 12. NOVEMBER BIS 16. DEZEMBER 2014 ZÜRICH Mittwoch, 12.11. 11:15 Uhr, Vortrag, Botanischer Garten, Zollikerstr. 107, GHS, K. Rutkowicz: A specialized linker histone mediates the interactive effects of light limitation and drought on the adaptive response in Arabidopsis 17:30 Uhr, Seminar, Klinik für Neuroradiologie, Frauenklinikstr. 10, Raum Nord1 C307, L. Michels, Zürich: Neuroimaging in dementias: an update of recently published studies 18:15 Uhr, Vortrag, Uni Zentrum, Karl-Schmid-Str. 4, HS KO2 E-72a/b, C. Romano: Hecht statt Hai – wie das End-Permische Massenaussterbe-Ereignis vor 252 Millionen Jahren die Fischwelt nachhaltig veränderte Dienstag, 18.11. 12:00 Uhr, Seminar, UniversitätsSpital, Frauenklinikstr. 10, HS PATH m. Foyer, S. Stein, Lausanne: SUMOylation of LRH-1: Wrestling with atherosclesrosis 17:15 Uhr, Vortrag, Uni Irchel, Winterthurerstr. 190, Raum Y17 M 05, M. Geuking, Bern: Thresholds of antigen-specific antimicrobial CD4+ T cell responses Mittwoch, 19.11. 12:30 Uhr, Vortrag, Uni Zentrum, Rämistr. 71, Raum KOL F-109, L. Malmström, Zürich: Generating testable hypotheses from large amounts of data Freitag, 21.11. 12:15 Uhr, Kolloquium, Virologisches Institut, Winterthurerstr. 270, SR TBA 00.05, V. Lohmann, Heidelberg: Viral and host factors of hepatitis C virus replication Freitag, 14.11. 12:15 Uhr, Kolloquium, Tierspital, Winterthurerstr. 270, SR TBA 00.05, S. Leibundgut-Landmann, Zürich: Natural killer cells in infectious diseases: A role beyond antiviral immunity 16:00 Uhr, Kolloquium, Institut für Neuroinformatik (INI), Irchel, Raum Y35 F51, E. Yaksi, Leuven: Studying the function of habenular circuits in zebrafish brain 16:15 Uhr, Vortrag, Botanischer Garten, Zollikerstr. 107, GHS BOT P1 41, L. Ostergaard, Norwich: Molecular control of fruit development Montag, 24.11. 12:30 Uhr, Seminar, Institut für Hirnforschung, Winterthurerstr. 190, SR 35F32, M. Götz, München: Molecular and cellular mechanisms regulating neurogenesis Montag, 17.11. 16:15 Uhr, Kolloquium, Uni-Kinderspital, Hofstr. 47 / Ecke Spiegelhofstr., HS, E. Mazza, Zürich: Mechanical behavior of soft biological membranes TA Aus dem Leben einer Szenen eines Berufslebens von Annette Tietz mit Illustrationen von Chris Schlag 16:15 Uhr, Kolloquium, Uni-Kinderspital, Hofstr. 47 / Ecke Spiegelhofstr., HS, O. Medalia, Zürich: The new ice age – structural analysis of cells and organelles Für alle im Labor Nur bei uns! „Zwischen zwei „Hardcore“-Papers und dem Laborjournal-Hintergrundbericht genau das Richtige. Ein humoriger Blick auf die wirklichen Probleme dieser Welt: defekte Kaffeemaschinen, unverständliche Vorträge, miesgelaunte Chefs, oder noch schlimmer: gutgelaunte Chefs. Die führen garantiert etwas im Schilde.“ Annette Tietz: „Aus dem Leben einer TA“, 210 Seiten, Softcover, erschienen 2012 Preis: 12,80 € (inkl. MwSt. und Versand) Bestellmöglichkeiten: http://www.laborjournal.de/rubric/shop/shop.lasso per Email an versand@laborjournal.de (bitte mit vollständiger Lieferadresse) 94 Montag, 24.11. 19:30 Uhr, Vortrag, Uni Zentrum, Rämistr. 71, Aula, KOL G 201, B. Bodenmiller, Zürich: The elements of cancer Dienstag, 25.11. 17:00 Uhr, Vortrag, Uni Irchel, Winterthurerstr. 190, Raum Y15 G-19, V. Sandoghdar, Erlangen: Microscopy, sensing and tracking of biomolecules: towards the ultimate sensitivity and resolution 17:15 Uhr, Vortrag, Uni Irchel, Winterthurerstr. 190, Raum Y17 M 05, W. Weninger, Sydney: Real-time imaging of innate immune responses during cutaneous infections 17:15 Uhr, Vortrag, Tierspital, Winterthurerstr. 260, GHS TAT TFA 00.44, W. Schütt, Hamburg: Von mutigen Blattläusen und neugierigen Nachbarn – Evolution von Persönlichkeitsunterschieden bei Insekten und Vögeln Freitag, 28.11. 16:15 Uhr, Vortrag, Botanischer Garten, Zollikerstr. 107, GHS BOT P1 41, P. Visca, Rom: Iron metabolism in Pseudomonas aeruginosa: A new target for old drugs Montag, 1.12. 12:30 Uhr, Seminar, Institut für Hirnforschung, Winterthurerstr. 190, SR 35F32, S. Arber, Basel: Specificity and modules in circuits for motor control 18:00 Uhr, Vortrag, Uni Zentrum, Karl-Schmid-Str. 4, Zoologisches Museum, KO2 E61, S. Gilbert / E. Postma, Swarthmore / Zürich: Individuality, genes and the environment Dienstag, 2.12. 12:00 Uhr, Seminar, UniversitätsSpital, Frauenklinikstr. 10, Hörsaal PATH m. Foyer, J.-L. Balligand, Brüssel: The NO-cyclic GMP pathway in cardiac diseases: New paradigms and translational applications Dienstag, 9.12. 12:15 Uhr, Seminar, Uni Irchel, Raum Y03-G-85, S. Pellkofer / J. Aguilar-Rodríguez, Zürich: Soil biodiversity and plant community stability / Epistasis in affinity landscapes of transcription factor binding sites 12:30 Uhr, Vortrag, Institut für Molekulare Biowissenschaften, Irchel, Winterthurerstr. 190, Raum Y35-F-32, P. Verstreken, Leuven: How to keep your synapses alive? 12:30 Uhr, Vortrag, Physiologisches Institut, Irchel, Seminarraum Y23 K52, I. Forster, Zürich: Functional and structural models of a phosphate cotransporter 17:15 Uhr, Vortrag, Uni Irchel, Winterthurerstr. 190, Raum Y17 M 05, M. Altfeld, Hamburg: TLRmediated sex differences in HIV-1 pathogenesis Mittwoch, 10.12. 11:15 Uhr, Vortrag, Botanischer Garten, Zollikerstr. 107, GHS, U. Bätz, Zürich: AtALMT9 – a vacuolar chloride channel involved in whole-plant ion homeostasis during salinity 17:30 Uhr, Seminar, Klinik für Neuroradiologie, Frauenklinikstr. 10, Raum Nord1 C307, J. Fierstra, Zürich: Cerebral hemodynamic investigations using perfusion MRI with emphasis on physiology and clinical applications Freitag, 12.12. 16:00 Uhr, Kolloquium, Institut für Neuroinformatik (INI), Irchel, Raum Y35 F51, F. Yanik, Zürich: Highthroughput approaches to neuroscience Montag, 15.12. 12:30 Uhr, Seminar, Institut für Hirnforschung, Winterthurerstr. 190, Seminarraum 35F32, K. Harris, London: Organization of neuronal assemblies in sensory neocortex Mittwoch, 3.12. 11:15 Uhr, Vortrag, Botanischer Garten, Zollikerstr. 107, GHS, L. Lüthi: Mapping and characterization of a new leaf rust resistance gene in wheat 16:15 Uhr, Kolloquium, UniKinderspital, Hofstr. 47 / Ecke Spiegelhofstr., Hörsaal, S. Freigang, Bern: Molecular mechanisms of vascular inflammation in atherosclerosis 11:15 Uhr, Vortrag, Botanischer Garten, Zollikerstr. 107, GHS, L. Vallenti: Towards developping a transformation system in wheat powdery mildew 17:00 Uhr, Vortrag, Uni Zentrum, Rämistr. 71, Aula, KOL G 201, F. Guillaume, Zürich: Evolutionary responses to climate change: From models to data, and back Montag, 8.12. 12:30 Uhr, Seminar, Institut für Hirnforschung, Winterthurerstr. 190, Seminarraum 35F32, L. Petreanu, Lissabon: The structure and function of long-range cortical connections Dienstag, 16.12. 12:00 Uhr, Seminar, UniversitätsSpital, Frauenklinikstr. 10, Hörsaal PATH m. Foyer, R. Müri, Bern: Visual exploration behavior – a marker of cognitive processing? 16:15 Uhr, Kolloquium, Uni-Kinderspital, Hofstr. 47 / Ecke Spiegelhofstr., HS, M. Spada, Torino: Liver cell transplantation to treat hepatic (metabolic) diseases 12:30 Uhr, Vortrag, Institut für Molekulare Biowissenschaften, Irchel, Winterthurerstr. 190, Raum Y35-F32, G. Pyrowolakis, Freiburg: Regulatory circuits in Drosophila morphogen signaling 11/2014 LJ_1114_95_97_Layout 1 24.10.14 15:56 Seite 95 SERVICE Hier beginnt der Stellenmarkt Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Göttingen sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen Wissenschaftlichen Mitarbeiter / Postdoktoranden (w/m) Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Göttingen sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen Wissenschaftlichen Mitarbeiter / Postdoktoranden (w/m) Eine abgeschlossene Promotion und fundierte Kenntnisse auf den Gebieten der Molekulargenetik sowie bioinformatische Grundkenntnisse werden vorausgesetzt. Eine abgeschlossene Promotion und Erfahrung in der Molekular- und Zellbiologie sowie tierexperimentelle Erfahrung werden vorausgesetzt. befristet, Vollzeit | Entgelt nach TV-L befristet, Vollzeit | Entgelt nach TV-L Mitarbeit an einem DFG-geförderten Projekt zur Ursachenklärung der kindlichen Demenz. Auswertung von Sequenzierdaten (Next Generation Sequencing, Bioinformatik, Sanger) in Korrelation zu klinischen Phänotypen. Mitarbeit an einem DFG-geförderten Projekt zur kindlichen Demenz. Durchführung von molekularen und zellbiologischen Untersuchungen in humanen Zellen und Tiermodellen. Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 21.11.2014 an: Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 21.11.2014 an: Universitätsmedizin Göttingen Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Frau Prof. Dr. Jutta Gärtner 37099 Göttingen Tel.: 0551/39-8035 E-Mail: kinderklinik@med.uni-goettingen.de Web: http://kinderklinik.uni-goettingen.de Universitätsmedizin Göttingen Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Frau Prof. Dr. Jutta Gärtner 37099 Göttingen Tel.: 0551/39-8035 E-Mail: kinderklinik@med.uni-goettingen.de Web: http://kinderklinik.uni-goettingen.de Ausführliche Infos: http://jobs.med.uni-goettingen.de/116 Ausführliche Infos: http://jobs.med.uni-goettingen.de/115 S tellenanzeigen K ongressanzeigen S tellenanzeigen K ongressanzeigen Preise für Stellen- und Kongressanzeigen: Anzeigen mit Logo und Rahmen (Grundpreis s/w) 1/1 Seite 1/2 Seite 1/3 Seite 1/4 Seite 1/6 Seite 1/8 Seite (185 x 260 mm) (90 x 260 oder 185 x 130 mm) (90 x 195 mm) (90 x 130 mm) (90 x 100 mm) (90 x 65 mm) 1.950,- Euro 1.040,- Euro 830,- Euro 590,- Euro 480,- Euro 350,- Euro Millimeterpreise* (Grundpreis s/w) 90 mm breit 5,30 Euro 185 mm breit 10,60 Euro * Gilt nur für Stellenanzeigen; buchbar ab 75 mm Höhe Stellenanzeigen im Textformat (ohne Rahmen, Logo): 12,- Euro pro Zeile (die Zeile etwa 65 Zeichen) Farbzuschläge: 11/2014 390,- Euro bis 1.100,- Euro Die Gestaltung ist im Preis inbegriffen, d.h. es genügt, wenn Sie uns einen Text und die erforderlichen Bilddateien zuschicken. Wenn Sie eine Stellen- oder Kongressanzeige schalten wollen, erreichen Sie uns per E-Mail (stellen@laborjournal.de), telefonisch (0761-2925885) oder per Fax (0761-35738). Alle Printanzeigen mit Rahmen und Logo erscheinen zusätzlich kostenlos auf unserem OnlineStellenmarkt! Reine OnlineStellenanzeigen kosten 350,bzw. 480,- Euro (im Premiumformat), Laufzeit: 4 Wochen. Anzeigenschlusstermine: Ausgabe 12-2014 (erscheint am 9.12.): Ausgabe 1/2-2015 (erscheint am 17.2.): Ausgabe 3-2015 (erscheint am 13.3.): Ausgabe 4-2015 (erscheint am 10.4.): Ausgabe 5-2015 (erscheint am 7.5.): Ausgabe 6-2015 (erscheint am 5.6.): Ausgabe 7/8-2015 (erscheint am 15.7.): Ausgabe 9-2015 (erscheint am 2.9.): Ausgabe 10-2015 (erscheint am 1.10.): Ausgabe 11-2015 (erscheint am 9.11.): Ausgabe 12-2015 (erscheint am 8.12.): 14.11.2014 29.01.2015 25.02.2015 23.03.2015 20.04.2015 18.05.2015 29.06.2015 17.08.2015 15.09.2015 22.10.2015 20.11.2015 Da wir im Serviceteil möglichst aktuell sein wollen, gilt hier ein besonderer Anzeigenschluss. Stellen- und Kongressanzeigen nehmen wir bis bis kurz vor Druckbeginn an. Aus technischen Gründen können wir leider keine genauen Termine nennen. In der Praxis wird es am einfachsten sein, Sie rufen uns an (0761-2925885) oder Sie schicken uns eine E-Mail („stellen@laborjournal.de“). 95 LJ_1114_95_97_Layout 1 24.10.14 15:56 Seite 96 SERVICE Am Fachbereich Biologie, Fachgebiet Zellbiologie, AG Herr Prof. Dr. Uwe Maier, sind zum nächstmöglichen Zeitpunkt befristet auf 3 Jahre ]ZHL GULWWPLWWHOâQDQ]LHUWH Teilzeitstellen (65 % der regelmäßigen Arbeitszeit) für Wiss. Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter (Doktorandinnen/Doktoranden) zu besetzen. Die Eingruppierung erfolgt nach Entgeltgruppe 13 des Tarifvertrages des Landes Hessen. Stelle 1 (Kennziffer fb17-0013-wmz-2014): Zu den Aufgaben gehören die Planung, Durchführung und Interpretation von Forschungsarbeiten, die im Bereich intrazelluläres „Proteintargeting“ angesiedelt sind. Neben der Anwendung bereits etablierter Methoden und Zellkulturtechniken sollen für eine Modelldiatomee auch neue Techniken erschlossen werden. Die Stelle bietet auch die 0ÒJOLFKNHLW]XUZLVVHQVFKDIWOLFKHQ:HLWHUTXDOLâ]LHUXQJ Stelle 2 (Kennziffer fb17-0015-wmz-2014): Zu den Aufgaben gehören die Planung, Durchführung und Interpretation von Forschungsarbeiten, die den Proteintransport in komplexe Plastiden betreffen. Neben der Anwendung bereits etablierter Methoden und Zellkulturtechniken sollen für eine Modelldiatomee auch neue Techniken erschlossen werden. Die Stelle bietet auch die MöglichNHLW]XUZLVVHQVFKDIWOLFKHQ:HLWHUTXDOLâ]LHUXQJ Voraussetzung für beide Stellen ist ein abgeschlossenes naturwissenschaftliches Hochschulstudium (Diplom, Master oder vergleichbar). Kenntnisse in zellbiologischen Fragestellungen und Techniken bei phototrophen Protisten sind von Vorteil. Erwartet werden Teamfähigkeit und gute Englischkenntnisse. Wir fördern Frauen und fordern sie deshalb ausdrücklich zur Bewerbung auf. In Bereichen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, werden Frauen bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind willkommen - die PhilippsUniversität bekennt sich zum Ziel der familiengerechten Hochschule. Eine Reduzierung der Arbeitszeit ist grundsätzlich möglich. Bewerberinnen/Bewerber mit Behinderungen im Sinne des SGB IX (§ 2, Abs. 2, 3) werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Wir bitten darum, Bewerbungsunterlagen nur in Kopie vorzulegen, da diese nach Abschluss des Verfahrens aus Kostengründen nicht zurückgesandt werden. Bewerbungsund Vorstellungskosten werden nicht erstattet. Bewerbungsunterlagen sind bis zum 20.11.2014 unter Angabe der jeweiligen Kennziffer an die Dekanin des Fachbereiches Biologie der Philipps-Universität Marburg, Karl-vonFrisch-Str. 8, 35032 Marburg zu senden. Die Klinik für Gastroenterologie II, Herr PD Dr. Dr. med. Albrecht Neeße, sucht im Rahmen einer Max Eder Nachwuchsgruppe der Deutschen Krebshilfe einen Wissenschaftlichen Mitarbeiter / Doktoranden (w/m) befristet auf 3 Jahre, Teilzeit (65 %) Entgelt nach TV-L Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit translationalen, molekularen und präklinischen Therapieansätzen im Pankreaskarzinom und sucht einen hochmotivierten Mitarbeiter. Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 21.11.2014 an: Universitätsmedizin Göttingen Klinik für Gastroenterologie II Herrn PD Dr. Dr. med. Albrecht Neeße, Oberarzt 37099 Göttingen Tel.: 0551/39-6326, Fax: 0551/39-6921 E-Mail: albrecht.neesse@med.uni-goettingen.de Ausführliche Infos: http://jobs.med.uni-goettingen.de/104 M ehr Jobs auf www.laborjournal.de Bitte beachten Sie auch unseren Online-Stellenmarkt, wo Sie noch mehr Job-Angebote finden (www.laborjournal.de). Wie in der Printausgabe können Sie auch dort gestaltete Anzeigen (im PDFFormat) oder reine Textanzeigen aufgeben. Wenn Sie den Anzeigenschluss nicht gerade verpasst haben, empfehlen wir Ihnen aber nach wie vor Anzeigen in der gedruckten Ausgabe – Sie erreichen mehr potentielle Bewerber. Und: Eine vierwöchige Veröffentlichung auf unserem Online-Stellenmarkt ist bei gestalteten Printanzeigen inklusive! INTERNATIONAL PhD PROGRAM IN BASEL, SWITZERLAND Applications are invited for internally funded PhD student fellowships at the FMI in Basel, Switzerland. Our research focuses on epigenetics,RIYVSFMSPSK] ERHUYERXMXEXMZI GIPPFMSPSK]. We employ state-of-the-art technologies to explore basic molecular mechanisms of cells and organisms in health and disease. > Epigenetics > 5YERXMXEXMZI'IPP&MSPSK] > Neurobiology Affiliated with the University of Basel 96 Application information: www.fmi.ch/training/phd Application deadline: 2SZIQFIV , 201 Next deadline: 1E], 201 www.fmi.ch Affiliated with the Novartis Institutes for BioMedical Research 11/2014 LJ_1114_95_97_Layout 1 24.10.14 15:56 Seite 97 SERVICE Wir sind ein junges Unternehmen im Bereich der Histopathologie und suchen zur Verstärkung unseres Teams auf den 1. Januar 2015 oder nach Vereinbarung für unser Labor in der Nähe von Basel eine kompetente, loyale und freundliche Persönlichkeit als Biologische Medizinische AnalytikerIn/LaborantIn (60 – 100%) Ihre Persönlichkeit – Ausbildung in Bereich Histopathologie sowie mehrere Jahre Berufserfahrung – Gute PC-Kenntnisse (MS-Office) – Mündliche italienisch Kenntnisse von Vorteil – Zuverlässige, exakte und effiziente Arbeitsweise Ihre Zukunft – Interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit – Aktive Mitgestaltungmöglichkeit des Arbeitsplatzes – Angenehmes Arbeitsklima in einem hochqualifizierten Expertenteam – Zeitgemässe Anstellungsbedingungen – Kontinuierliche Weiterbildungen Ihr Ansprechpartner Für weitere Informationen steht Ihnen Frau Erika Dober gerne zur Verfügung. Telefon: 041 710 20 71 Wir freuen uns auf Ihre vollständige Bewerbung per Mail an renggli@schuler-renggli.ch oder per Post an: Michael Renggli zH. Erika Dober Postfach 4715 6304 Zug Schweiz Die Junge Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina wählt im Jahr 2015 10 neue Mitglieder Die Junge Akademie ist eine einzigartige Institution zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im deutschsprachigen Raum. In der Jungen Akademie haben Nachwuchswissenschaftler/innen die Gelegenheit, in eigener inhaltlicher Verantwortung und in frei organisierter Zusammenarbeit interdisziplinäre Forschungsprojekte und Initiativen an den Schnittstellen von Wissenschaft und Gesellschaft durchzuführen. Die Junge Akademie ist bei zentralen Akteuren und Institutionen der Wissenschaftspolitik als kompetenter und unabhängiger Gesprächspartner gefragt. Die Junge Akademie sucht Wissenschaftler/innen aller Disziplinen aus dem deutschen Sprachraum, die bereits mit einer ausgezeichneten Promotion auf sich aufmerksam gemacht haben. Während der fünfjährigen Mitgliedschaft in der Jungen Akademie wird eine engagierte Mitarbeit erwartet. Jedem Mitglied steht für gemeinsame Projekte mit den anderen Akademiemitgliedern ein Budget von ca. 25.600 Euro zur Verfügung. Bei geeigneten Kandidat/innen liegt die Promotion in der Regel nicht länger als drei bis sieben Jahre zurück; außerdem haben sie danach mindestens eine weitere herausragende wissenschaftliche Arbeit abgeschlossen. Bewerbungen von Künstler/innen sind ebenfalls willkommen. Wenn Sie daran interessiert sind, sich mit Ihren Ideen aktiv in die Junge Akademie einzubringen, bewerben Sie sich bitte, indem Sie Ihre Unterlagen (Motivationsschreiben, Lebenslauf und Publikationsliste auf elektronischem Wege in einem PDF-Dokument sowie Gutachten von zwei Hochschullehrer/innen) bis zum 30. November 2014 senden an: Die Junge Akademie Geschäftsstelle Jägerstraße 22/23 10117 Berlin zuwahl@diejungeakademie.de Weitere Informationen unter www.diejungeakademie.de 11/2014 An der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ist im Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene (Direktor: Univ.-Prof. Dr. K. Pfeffer) zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine W2-Professur für Experimentelle Medizinische Mikrobiologie und Infektionsimmunologie unbefristet zu besetzen. Wir suchen eine Persönlichkeit, die auf dem Gebiet der Medizinischen Mikrobiologie und Infektionsimmunologie international ausgewiesen ist. Voraussetzungen sind die erfolgreiche Einwerbung kompetitiver Drittmittel, Publikationen in international anerkannten Fachzeitschriften sowie langjährige Erfahrung und hohes Engagement in der Lehre der Medizinischen Mikrobiologie und Immunologie. Internationale Forschungserfahrung wird erwünscht. Die Professur ist insbesondere in die Lehre der Studiengänge Zahnmedizin und Pharmazie eingebunden. Gewünscht ist zudem die Beteiligung am Modellstudiengang Humanmedizin mit innovativen Lehrkonzepten. Ein Engagement in der universitären Selbstverwaltung wird erwartet. Bewerbungsvoraussetzungen sind die Habilitation oder eine gleichwertige wissenschaftliche Leistung, eine abgeschlossene Facharzt- / FachärztinnenWeiterbildung für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie, sowie Erfahrungen in der Leitung einer Forschungsgruppe. Aufgaben in der Krankenversorgung umfassen die gesamte mikrobiologische Diagnostik mit einem Schwerpunkt bei modernen Diagnoseverfahren. Ein Engagement in den Forschungsverbünden der Medizinischen Fakultät und der Universität (Sonderforschungsbereich 974 „Kommunikation und Systemrelevanz bei Leberschädigung und Regeneration“; Klinische Forschergruppe 217 „Hepatobiliärer Transport und Leberkrankheiten“; Graduiertenkolleg 1033 „Molekulare Ziele von Alterungsprozessen und Ansatzpunkte der Alterungsprävention“; IRTG 1902 „Intra- and Interorgan Communication of the Cardiovascular System“; Jürgen Manchot Graduiertenschule „Moleküle der Infektion“) werden erwartet. Darüber hinaus sind Erfahrungen im Management sowie in der Personalführung erwünscht. Kooperations- und Teamfähigkeit werden vorausgesetzt. Die Universität wird Professorinnen und Professoren, die auch in der Krankenversorgung tätig sind, entsprechend der Zielvereinbarung mit dem Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NordrheinWestfalen in der Regel in einem privatrechtlichen Dienstverhältnis beschäftigen. Ausnahmen sind möglich, wenn der oder die zu Berufende schon eine Professur in einem Beamtenverhältnis auf Lebenszeit (W 2 / W 3, C 3 / C 4) wahrgenommen hat. Die Universität bzw. das Universitätsklinikum werden kein Liquidationsrecht einräumen. Die der Professur zugeordneten Aufgaben in der Krankenversorgung am Universitätsklinikum werden gesondert geregelt; es wird eine leistungsgerechte Vergütung gewährt. Einstellungsvoraussetzungen sind neben den allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen gem. § 36 des Gesetzes über die Hochschulen des Landes Nordrhein-Westfalen insbesondere pädagogische Eignung, besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit sowie zusätzliche wissenschaftliche Leistungen. Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht. Frauen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Die Bewerbung geeigneter Schwerbehinderter und gleichgestellter behinderter Menschen im Sinne des SGB IX ist erwünscht. An der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf werden Stellenbesetzungen grundsätzlich auch in Teilzeit vorgenommen, soweit nicht im Einzelfall zwingende dienstliche Gründe entgegenstehen. Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf verfügt über einen Dual Career Service und ist Mitglied im Dual Career Netzwerk Rheinland. Nähere Informationen finden Sie unter www.dualcareer-rheinland.de. Bitte richten Sie Ihre aussagefähige Bewerbung mit den notwendigen Unterlagen und einer Strukturkonzeption der zukünftigen Professur sowie eines Lehrkonzepts unter Beachtung der Vorgaben auf unserer Website: (http:// www.medizin.hhu.de/akademische-verfahren/berufungen/informationenbewerber/informationen-fuer-bewerberinnen-und-bewerber.html) innerhalb von 6 Wochen nach Erscheinen der Ausschreibung in elektronischer Form (pdf-file) an den Dekan der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Herrn Prof. Dr. Joachim Windolf (berufungsverfahren@ med.uni-duesseldorf.de max.15 MB). 97 Comic 98 LJ_1114_98_98.indd 98 11/2014 24.10.14 13:11 Small. Fast. Accurate. 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B852, 65926 Frankfurt/Main Tel: 0800/246-5227 (kostenfrei) oder 069/305-23140 | Fax: 0800/246-5229 (kostenfrei) | e-mail: info.de@neb.com www.laborjournal.de Und, welcher war Ihr erster... ...NEB Katalog? Feiern Sie m it uns Teilen Sie mit uns Ihren persönlichen 40 Jahre Einstieg in die Molekularbiologie und NEB gewinnen Sie wertvolle Preise!