Ausgabe Juni 2011 - DRK-Landesverband Westfalen

Transcription

Ausgabe Juni 2011 - DRK-Landesverband Westfalen
Juni 3/2011
DRK-Aktion am Weltrotkreuztag in Münster
Gute Ideen begeistern immer!
aktuelle Anpassungen 2011-05-17.indd 1
26.05.2011 16:46:33
2
Kolumne
Inhalt
Seite
Kolumne2
Weltrotkreuztags-Aktion in Münster
3
Die Ursprünge des Weltrotkreuztags
3
Tagung für Rechtsreferendare und
Offiziere im humanitären Völkerrecht
4
50 Jahre LAG Freie Wohlfahrtspflege NRW 5
Personalien6
DRK-Zukunftskongress in Münster
7
KV Siegen-Wittgenstein:
Fotoshooting der Generationen
8
KV Brilon: Gutes Essen für gesunde Kinder 8
JRK-Landeswettbewerbe in Bochum
9
Stammzellen aus Ratingen
für die ganze Welt
10
NRW-Verdienstorden für
Dr. Wolfgang Kuhr
11
KV Lippstadt-Hellweg:
Starthilfe für Sanitätsstation
11
KV Altkreis Lübbecke:
Projekt „MANNoMen“
12
Christian Schuh berichtet
über seinen Einsatz in Afghanistan
13
Rundschreiben des Landesverbandes 14
Nachruf auf Ernst Sprick
15
DRK bei BVB-Meisterschaftsfeiern
15
Anzeigen
14, 15, 16
Zum Titelbild
Eine gemeinsame Aktion zum Weltrotkreuztag
2011 veranstalteten DRK-Landesverband
Westfalen-Lippe, DRK-Kreisverband Münster
Unser Zukunftskongress – Eine
große Chance
„Freiwillig helfen – Aus Liebe zum Menschen“ ist ein Motto, das die Rotkreuzund Rothalbmondaktivitäten gut auf den
Punkt bringt. Nicht umsonst lautet einer
der sieben Rotkreuz-Grundsätze „Freiwilligkeit“. Bei unserer Öffentlichkeitsarbeit
zum diesjährigen Weltrotkreuztag haben
wir den Blick auf die Freiwilligendienste
im Deutschen Roten Kreuz gerichtet, die
es neben dem klassischen Ehrenamt gibt.
Freiwillige unterstützen hauptamtliche
Fachkräfte und tragen zur Lebensqualität Hilfsbedürftiger bei. Sie erwerben durch
ihr Engagement neue Kompetenzen, neue Kontakte – und gewinnen nicht selten
eine berufliche Perspektive.
Das Rote Kreuz ist in Deutschland größter Anbieter von Freiwilligendiensten: Neben dem Freiwilligen Sozialen Jahr und den Freiwilligendiensten im Ausland können Interessierte auch den neuen Bundesfreiwilligendienst beim DRK absolvieren:
zwischen sechs und 24 Monaten zum Beispiel bei den ambulanten sozialen und
pflegerischen Diensten, im Rettungsdienst oder im Zivil- und Katastrophenschutz.
und DRK-Blutspendedienst West in Münster.
Wer wollte, zeigte mit Slogans zur aktuellen
DRK-Kampagne Flagge. Weitere Bilder zu
dieser bundesweiten DRK-Fotoaktion aus
Münster und anderswo können bis zum 8. Juli
2011 heruntergeladen werden unter: www.
flickr.com/photos/roteskreuz.
Foto: Zebandt
Impressum
Herausgeber und Verleger:
DRK-Landesverband
Westfalen-Lippe e.V.
48151 Münster, Sperlichstr. 25/Dunantstr.
48012 Münster, Postfach 25 09
Redaktion: Tel.: (02 51) 97 39 - 1 37
Anzeigenverwaltung: Tel.: (02 51) 97 39 - 1 36
Telefax: (02 51) 97 39 - 2 27
Internet: http://www.lv-westfalen-lippe.drk.de
Hier können Sie die Idee+Tat herunterladen.
Verantwortlich für den Inhalt:
Vorstand Ludger Jutkeit
Redaktion: Claudia Zebandt
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: Claudia.Zebandt@drk-westfalen.de
Gestaltung: Sehnsucht Design
Anzeigenverwaltung:
Claudia Zebandt
E-Mail: Claudia.Zebandt@drk-westfalen.de
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben
nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers
wieder.
Druck:
Druckerei Pfotenhauer GmbH
Im Walsumer Esch 2 - 6, 49577 Ankum
Erscheinungsweise jeden 2. Monat Auflage: 10.600
IDEE + TAT wird umweltfreundlich auf
chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.
aktuelle Anpassungen 2011-05-17.indd 2
Um das Ehrenamt und die Freiwilligentätigkeit geht es auch beim DRK-Zukunftskongress, den wir gemeinsam mit dem DRK-Bundesverband Ende Oktober in
Münster veranstalten. Dieser Kongress ist etwas Besonderes, er ist unser Rotkreuz-Highlight in diesem Jahr, und ich finde das Vorhaben, welches Dr. Georg
Butterwegge und Thomas Voß vom Kreisverband Witten in dieser Ausgabe von
IDEE und TAT beschreiben großartig: Der DRK-Kreisverband Witten wird Eintrittskarten zum Kongress als Anerkennung für ein besonderes Engagement seiner Ehrenamtlichen verschenken.
Denn genau darum soll es ja bei unserem Kongress gehen: Um eine Würdigung
des ehrenamtlichen Engagements, um die Unterstützung von Erwartungen und
Bedürfnissen ehrenamtlich Aktiver bzw. von Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die
sich für Ehrenämter oder Freiwilligendienste zwecks Unterstützung des Gemeinwohls interessieren. Der Zukunftskongress bietet uns mit seinen vielfältigen Foren, Ausstellungen und anderen Veranstaltungen Gelegenheiten, uns miteinander
auszutauschen, uns inspirieren zu lassen und bisherige Standpunkte neu zu überdenken. Lassen Sie uns alle miteinander diese Chance nutzen.
Wir sehen uns bei unserem Kongress in Münster!
Ihr
Dr. Jörg Twenhöven
(Präsident des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe e.V.)
26.05.2011 16:46:35
LV-Nachrichten
3
Aktion von DRK-Landesverband Westfalen-Lippe, DRK-Kreisverband Münster
und DRK-Blutspendedienst West am Weltrotkreuztag
„Freiwillig helfen – Aus Liebe zum Menschen“
ren kann man sich
im DRK zum Beispiel bei den häuslichen Pflegediensten, in Sozialstationen, bei ambulanten, sozialen und
pflegerischen Diensten, in Behinderteneinrichtungen,
Altenpflegeheimen,
in der Kinder- und
Auftakt zur Weltrotkreuztags-Aktion in Münster: (v. li.) Dr. Walter von
Jugendarbeit, im
Horstig (Kaufmännischer Geschäftsführer des DRK-BlutspendediensRettungsdienst und
tes West), Dr. Uta Korte (Vorsitzende des DRK-Kreisverbandes Mündemnächst auch im
ster), Ludger Jutkeit (Vorstand des DRK-Landesverbandes WestfalenZivil- und KatastroLippe) und Dr. Jörg Twenhöven (Präsident des DRK-Landesverbandes
Westfalen-Lippe)
phenschutz. Bei den
Auslandsdiensten
reicht das Spektrum von UnterrichtsassiWege an der Aasee-Terasse, frei nach dem
stenzen über die Betreuung von Kindern
Motto „Freiwillige hinterlassen Spuren,
und Jugendlichen bis hin zur Umweltbilsie bereichern durch ihr Engagement undung und Gesundheitsprävention.
ser Miteinander“. Mit dabei waren auch
Das DRK bereitet sich bundesweit daMitglieder der Einsatzstaffel des Landesrauf vor, ab 1. Juli 10.000 Plätze im neuverbandes und der Rettungshundestaffel
en Bundesfreiwilligendienst aufzubauen,
des DRK-Kreisverbandes Münster. Außerim DRK-Landesverband Westfalen-Lippe
dem informierten Mitarbeiter des DRKgeht es um 1.000 Plätze.
Blutspendedienstes West über die BlutNeben Informationen über die Freiwilligenspende beim Roten Kreuz, die nach den
dienste wurden bei der WeltrotkreuztagsWorten von Dr. Walter von Horstig, des
Aktion am Aasee beispielhaft noch weitere
Kaufmännischen Geschäftsführers des
Rotkreuzaufgaben präsentiert: MitarbeiteDRK-Blutspendedienstes West, vom perrinnen des Landesverbandes Westfalensönlichen Kontakt zwischen Blutspendern
Lippe präsentierten zwei Stationen des
und ehrenamtlichen Helfern lebt und somit
Body-&-Grips-Mobils zur ganzheitlichen
ein gelungenes Beispiel für die freiwillige
Gesundheitsförderung bei Kindern und
Hilfe aus Liebe zum Menschen ist. Parallel
Jugendlichen und Teilnehmer des Freiwilzur Aasee-Aktion hat das nahe gelegene
ligen Sozialen Jahres verteilten RotkreuzBlutspendezentrum zur Blutspende in die
Luftballons an Passanten und malten mit
Sperlichstraße 15 eingeladen. Kreide symbolische Fußabdrücke auf die
i+t
Foto: Zebandt
„Freiwillig helfen – Aus Liebe zum Menschen“ lautete das Motto einer gemeinsamen Aktion, die der DRK-Landesverband Westfalen-Lippe, der DRK-Kreisverband Münster und der DRK-Blutspendedienst West am 8. Mai 2011, dem Weltrotkreuztag an den Aaseekugeln in Münster veranstalteten. Dabei ging es unter
anderem um die Freiwilligendienste beim
DRK – zum Beispiel den neuen Bundesfreiwilligendienst (Start: 1. Juli 2011), der
als Ersatz für den wegfallenden Zivildienst
geschaffen wurde.
„Das Deutsche Rote Kreuz vereinigt nicht
nur über 392.000 ehrenamtlich aktive Mitglieder - im DRK-Landesverband Westfalen-Lippe sind es über 23.000 -, sondern
ist bundesweit der größte Anbieter von
Freiwilligendiensten“, so der Präsident
des DRK-Landesverbandes WestfalenLippe, Dr. Jörg Twenhöven, der zusammen
mit der Vorsitzenden des DRK-Kreisverbandes Münster, Dr. Uta Korte, und dem
Kaufmännischen Geschäftsführer des
DRK-Blutspendedienstes West, Dr. Walter von Horstig, in einer Pressekonferenz
über die Aktion informierte.
Die DRK-Freiwilligendienste bieten Menschen mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen Perspektiven. Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), Bundesfreiwilligendienst
(BFD) und Freiwilligendienste im Ausland
sind offen für Frauen und Männer in der
Regel ab Erfüllung der Schulpflicht. Während das FSJ und die Freiwilligendienste
im Ausland Altersbegrenzungen haben,
steht der BFD auch älteren Interessierten
offen. Wer über 27 Jahre alt ist, kann ihn
sogar in Teilzeit wahrnehmen. Engagie-
Die Ursprünge des Weltrotkreuztages
Die Ursprünge des Weltrotkreuztages reichen bis in die 1920-er Jahre zurück. Als 1922 in der Tschechischen Republik innenpolitische Spannungen herrschten, rief die Nationale Rotkreuz-Gesellschaft zu Ostern eine dreitägige Waffenruhe der verschiedenen Konfliktparteien aus. Diese Initiative wurde als „Rotkreuz-Frieden“ bekannt. Sie machte auf die Öffentlichkeit großen
Eindruck. Es entstand die Idee, jedes Jahr einen Tag des Friedens auszurufen – als Beitrag zum Frieden in der ganzen Welt.
Erst auf der 16. Internationalen Konferenz in London 1938 wurde der „Tag des Friedens“ erstmalig international begangen.
Wegen des II. Weltkriegs wurde er aber erst 1948 erstmalig in der ganzen Welt begangen - als Bekenntnis zum Frieden in der
Welt. Als Datum wurde der 8. Mai gewählt, der Geburtstag des Gründers des Roten Kreuzes, Henry Dunant. Der Tag wurde
noch mehrmals umbenannt, bis er 1984 zum heutigen „Weltrotkreuz- und Weltrothalbmondtag“ wurde.
DRK
aktuelle Anpassungen 2011-05-17.indd 3
26.05.2011 16:46:37
4
Humanitäres Völkerrecht
Tagung für Rechtsreferendare und Offiziere der Streitkräfte im humanitären Völkerrecht
Foto: Zebandt
„Im Zentrum steht die Not des Einzelnen“
(v.li.) Walter Dierse (Landesjustitiar des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe), Dr. Jörg Twenhöven (Präsident des DRK-Landesverbandes
Westfalen-Lippe) und Dr. Hans-Georg Fey (Leitender Ministerialrat im Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes NRW) während
der Tagung
Am 10. und 11. März 2011 hatten die
DRK-Landesverbände Nordrhein und
Westfalen-Lippe zur diesjährigen Tagung
für Rechtsreferendare und Offiziere der
Streitkräfte im humanitären Völkerrecht
eingeladen. Auch in diesem Jahr konnte
der Landeskonventionsbeauftragte des
DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe Dr. Sascha Rolf Lüder zahlreiche angehende juristische Führungskräfte aus
Staat, Wirtschaft und Gesellschaft im
DRK-Institut für Bildung und Kommunikation in Münster begrüßen.
Die Tagung findet inzwischen seit fast
40 Jahren statt und zählt damit zu den
ältesten Veranstaltungen dieser Art in
Deutschland. Sie wird in Zusammenarbeit
mit dem Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der
Universität Bochum veranstaltet.
aktuelle Anpassungen 2011-05-17.indd 4
Der Präsident des DRK-Landesverbandes
Westfalen-Lippe Dr. Jörg Twenhöven hielt
vor den Teilnehmerinnen und Teilnehmern
aus den drei Oberlandesgerichtsbezirken
Düsseldorf, Hamm und Köln fest, dass „im
Zentrum der Rotkreuz-Arbeit stets die Not
des Einzelnen“ stehe. Bei den internationalen Einsätzen des Roten Kreuzes habe
das humanitäre Völkerrecht eine große
Bedeutung, „insbesondere dann, wenn
die Hilfsaktionen im Zusammenhang mit
Krisen und Kriegen stattfinden“, so Dr.
Jörg Twenhöven. Das Rote Kreuz sei neutral; es unterscheide nicht nach Nationalität, Rasse, Religion, sozialer Stellung oder
politischer Überzeugung. „Entscheidend
ist allein das Maß der Not.“
In seinem Vortrag über die Zusammenarbeit des Staates mit dem Roten Kreuz
ging Dr. Hans-Georg Fey, Leitender Mi-
nisterialrat im Ministerium für Inneres
und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen, unter anderem auf die
anstehenden Novellierungen des Feuerschutzhilfeleistungs- und des Rettungsdienstgesetzes in Nordrhein-Westfalen
ein. Bei diesem Vortrag wurde der Bezug beider Gesetze auch zum Völkerund Europarecht sichtbar. „Wir leben in
einer vernetzten Welt. Die Rolle und die
Eigenart freiwilliger Hilfsgesellschaften
wie dem Roten Kreuz manifestiert sich
insbesondere bei der Mitwirkung in Gefahrenabwehr, Rettungsdienst und Blutspendedienst“, kommentierte Dr. Lüder
diese Verflechtungen als Teil der Sicherung staatlicher Daseinsvorsorge. Auf die
Bedeutung dieser Verflechtungen hinzuweisen, sei nichts anderes als moderne
Verbreitungsarbeit.
Dr. Sascha Rolf Lüder
26.05.2011 16:46:40
Wohlfahrts- und Sozialarbeit
5
Das soziale Gewissen des Landes NRW wurde 50
Fotos: LAG Freie Wohlfahrtspflege NRW
Mit 500.000 Mitarbeitern ist Freie Wohlfahrtspflege auch großer wirtschaftlicher Faktor
Ministerpräsidentin Kraft würdigte die Rolle
der Freien Wohlfahrtspflege.
Als „Eckpfeiler unseres Sozialsystems“
sieht NRW-Ministerpräsidentin Hannelore
Kraft die Freie Wohlfahrtspflege. Entscheidend habe sie in den letzten 50 Jahren
die Weiterentwicklung der sozialen Arbeit
im Land vorangetrieben, erklärte sie bei
der Jubiläumsfeier in der Synagoge der
Jüdischen Kultusgemeinde in Düsseldorf.
forderte die Vertreter der Verbände auf,
weiterhin „Stachel im Fleisch“ zu sein. In
einer kritisch-konstruktiven Zusammenarbeit möchte sie den „Dialog über eine
nachhaltige Sozialarbeit fortsetzen“. Die
Landesregierung fühle sich dabei verpflichtet, stärker vorbeugend zu arbeiten. Besser sei es, jetzt in die Jugend
zu investieren, statt später umso mehr
zu bezahlen.
Als „Herkulesaufgabe“, die gemeinsam
geschultert werden müsse, bezeichnete Kraft das Bemühen, Menschen mit
Behinderung besser in die Gesellschaft
zu integrieren. Voraussetzung dafür sei
„barrierefreies Denken“ aller Beteiligten.
Als einen „unverzichtbaren Teil des deutschen Sozialmodells“ sah Prof. em. Dr. Dr.
Karl Gabriel vom Institut für Christliche Sozialwissenschaft der Universität Münster
in seinem Festvortrag die Wohlfahrtsverbände in Deutschland. Noch vor kurzem
habe man im Überschwang des Marktliberalismus sie als überholt darzustellen
versucht. Nach der Wirtschaftskrise sei
es jetzt „deutlich stiller“ geworden. Dieses in Europa und weltweit einzigartige
deutsche Sozialmodell der Subsidiarität,
in dem der Staat sich auf seine Kernaufgaben beschränke, zeichne sich aus
durch „Vielfalt und sozialen Ausgleich“.
Im dritten Sektor des Marktes seien die
Wohlfahrtsverbände im „sozialen Raum
zwischen Familie, Staat und Markt“ tätig,
so Gabriel. Sie seien nicht gewinnorientiert, sondern ihre Effizienz messe sich
am Wohl des Anderen.
Historisch bewährt sah Gabriel den Zusammenschluss der Verbände, der gewissermaßen „Goldene Hochzeit“ feiere:
„In guten und in schlechten Zeiten sind
sie in den letzten 50 Jahren zusammengeblieben.“ Dieses Modell gelte es, „bewusst weiter zu entwickeln“. Konkret forderte Gabriel die Freie Wohlfahrtspflege
NRW auf, ihre Bemühungen zu intensivieren, „die Soziale Arbeit der Moscheegemeinden als siebten Wohlfahrtsverband
in ihre Reihen aufzunehmen“. Das wäre
auch ein „wichtiger Schritt auf dem Weg
der Integration der muslimischen Mitbürger in NRW“.
Pressestelle der LAG
Freie Wohlfahrtspflege NRW / i+t
Selbst versteht sich die Interessenvertretung der 17 Spitzenverbände der Wohlfahrtsverbände als „soziales Gewissen“,
wie der LAG-Vorsitzende Andreas Meiwes
sagte. Sie sei aber auch ein wirtschaftlicher Faktor mit ihren 500.000 hauptamtlichen und ebenso vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern, die für vielfältige soziale Dienstleistungen stünden: von der
Tageseinrichtung für Kinder über Beratung und Hilfen für Menschen mit Behinderungen bis zu Krankenhäusern, Altenheimen und Hospizen. Jeder NordrheinWestfale komme mit ihnen meist mehrfach im Leben in Berührung, so Meiwes.
Ohne die Arbeit der Wohlfahrtsverbände hält Ministerpräsidentin Kraft „unsere
Gesellschaft für nicht funktionsfähig“. Sie
versprach seitens der Landesregierung
eine verlässliche Grundlage dafür und
aktuelle Anpassungen 2011-05-17.indd 5
(v.li.) Drei ehemalige Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege
NRW sprachen mit dem Journalisten Tom Hegermann über gestern und heute: Prälat Günther
Berghaus, ehemaliger Direktor des Diözesan-Caritasverbandes Essen (1990-1991 LAG-Vorsitzender), Walter Dierse, ehrenamtlicher Landesjustitiar und ehemaliger Landesgeschäftsführer
des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe (1992-1993 LAG-Vorsitzender) und Dr. Jörg Steinhausen, ehemaliger Landesgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Nordrhein-Westfalen (2002-2003 LAG-Vorsitzender).
26.05.2011 16:46:42
6
Personalien
Kreisverband Münster
Foto: Heckmann
Neue Kreisgeschäftsführerin
wirtschaft zog es mich aber zurück in
den sozialen Bereich“, erklärt die 47-jährige ihren Wechsel. Zuletzt wohnte sie in
Hamburg, bevor sie nun nach Münster
zog. „Ich freue mich, hier zu leben und
zu arbeiten. Münster ist eine sehr lebenswerte Stadt“, so Sturm.
Gudrun Sturm heißt die neue
Kreisgeschäftsführerin des
DRK-Kreisverbandes Münster.
Die gebürtige Emsländerin hat
in Hamburg studiert und kennt
sich sowohl im Management
gemeinnütziger Organisationen als auch in der Privatwirtschaft aus. In den letzten
Jahren war sie in Leitungspositionen beim Studentenwerk
und bei der Arbeiterwohlfahrt in
Rostock, aber auch im Gebäudemanagement tätig. „Nach
einigen Jahren in der Privat-
„Wir sind sehr froh, dass wir mit Frau Sturm
eine hochqualifizierte Geschäftsführerin
gefunden haben, die mit uns zusammen
die Zukunft unseres Kreisverbandes gestalten will“, freut sich die Vorsitzende des
Kreisverbandes Dr. Uta Korte.
Nina Heckmann
Gudrun Sturm
Landesverband Westfalen-Lippe
Der DRK-Landesverband Westfalen-Lippe hat zum 01. April die Stelle der Vorstandsassistenz neu besetzt.
cker insbesondere mit der Durchführung
von Projekten und der Bearbeitung wirtschaftlicher Fragestellungen befassen.
Markus Stücker ist Diplom-Kaufmann und
bringt durch seine langjährige Tätigkeit als
Werksstudent in einer Jugend- und Sozialhilfeeinrichtung bereits Erfahrungen
aus dem Nonprofit-Bereich mit.Neben der
Unterstützung der Gremienarbeit und der
Erarbeitung neuer Konzepte wird sich Stü-
„Ich freue mich auf die Mitarbeit in einem
sehr vielfältigen und lebendigen Deutschen Roten Kreuz und eine zukunftsorientierte Zusammenarbeit mit unseren
Kreisverbänden“, so der 26-jährige gebürtige Ochtruper.
i+t
Foto: privat
Neuer Assistent des Vorstandes
Markus Stücker
Landesverband Westfalen-Lippe
Foto: Schenk
Gabriele Adam: 40 Jahre dabei
Gabriele Adam
aktuelle Anpassungen 2011-05-17.indd 6
Am 1. Mai 1971 nahm Gabriele Adam ihre Tätigkeit beim DRK-Landesverband
Westfalen-Lippe auf. „Zunächst wurde
ich befristet für sechs Monate in der Abteilung Sozialarbeit eingestellt“, erinnert
sich die gebürtige Dattelnerin. „Nach einer Verlängerung um weitere drei Monate
wurde ich in ein unbefristetes Angestelltenverhältnis als Sachbearbeiterin in der
Sozialarbeit übernommen.“
Anfang 2005 wechselte Gabriele Adam
in das Institut für Bildung und Kommunikation des DRK-Landesverbandes West-
falen-Lippe. Hier ist sie zuständig für die
Kundenbetreuung und Lehrgangsverwaltung. Lehrgangsteilnehmer finden bei ihr
immer ein offenes Ohr für kleinere und
größere persönliche Anliegen. „Ich habe
von Anfang an sehr gerne hier gearbeitet“, sagt die allseits beliebte Kollegin und
Mitarbeiterin Gabriele Adam. „Das Rote Kreuz hilft weltweit denen, die Unterstützung brauchen. Es gibt mir ein gutes
Gefühl, durch meine Arbeit etwas dazu
beitragen zu können.“
i+t
26.05.2011 16:46:46
Rotkreuz-Umschau
7
DRK-Zukunftskongress 28. – 30. Oktober in Münster
Kreisverband Witten
Eine tolle Gelegenheit, uns zu
bedanken!
erfahrenen Rotkreuzlern
und Präsidiumsmitgliedern besuchen können,
um uns gemeinsam mit
dem wichtigen Thema
des ehrenamtlichen Engagements und den damit
verbundenen Herausforderungen noch intensiver
zu befassen.“ „Aufgrund
(v.li.) Dr. Georg Butterwegge (Präsident DRK-Kreisverband Witten) und
Thomas Voß (hauptamtlicher Vorstand)
der Anerkennung durch
die Landesrotkreuzleitung
Ehrenamt. Wir freuen uns auf die Teilnaheignet sich der Kongress auch hervorrame und auf kreative und vielseitige Ideen
gend als Führungs- und Leitungskräftefür unsere Rotkreuzarbeit zu Hause“, so
fortbildung – ohne eigenen OrganisatiButterwegge weiter.
onsaufwand rund um das zentrale Thema
Christian Schuh
Foto: Schuh
Das Präsidium des DRK-Kreisverbandes Witten hat ohne zu zögern
beschlossen, zehn Eintrittskarten für
den Zukunftskongress zu finanzieren,
um diese als nicht alltägliche Form der
Anerkennung an Rotkreuzmitglieder
auszugeben.
Dr. Georg Butterwegge: „Die Teilnahme
am Zukunftskongress zu verschenken, ist
eine tolle Gelegenheit, uns für beispielhaftes, nicht alltägliches Engagement unserer Rotkreuzler zu bedanken.“
Thomas Voß: „Wir suchten schon länger
nach einer hochkarätigen Veranstaltung,
die wir gemeinsam mit unseren ehrenund hauptamtlichen Leitungskräften,
Landesverband Westfalen-Lippe
Unser gemeinsamer Veranstaltungshöhepunkt 2011
Der DRK-Bundesverband und der DRKLandesverband Westfalen – Lippe veranstalten gemeinsam vom 28. bis 30.10.2011
im Congress Centrum der Halle Münsterland in Münster den DRK-Zukunftskongress zum Thema „Engagement heute
– Ehrenamt und Freiwilligentätigkeit“.
„Anlässlich des Europäischen Jahres der
Freiwilligentätigkeit 2011 möchten wir unter Mitwirkung von Experten und Persönlichkeiten aller relevanten Organisationen
eine bundesweite Diskussionsplattform
schaffen, um einerseits den Informationsund Meinungsaustausch zwischen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft zu fördern und um andererseits Erwartungen
und Bedürfnisse von ehrenamtlich Engagierten und potentiell an einem freiwilligen
Engagement interessierten Bürgerinnen
und Bürgern aufzugreifen. Unser Anliegen ist es, die Rahmenbedingungen für
bürgerschaftliches Engagement gezielt zu
verbessern“, so die Vizepräsidentin des
Landesverbandes Carin Hell.
Das Kongressprogramm ist vielseitig,
sehr umfangreich und bietet für die voll-
aktuelle Anpassungen 2011-05-17.indd 7
kommen unterschiedlichen Zielgruppen
viele Informationen zur Entwicklung und
Förderung des Ehrenamtes in der Zukunft
und der hierfür erforderlichen Rahmenbedingungen. Außerdem werden konkrete
Themen und Arbeitsbereiche durch die
Verbände vorgestellt, gesellschaftliche
Entwicklungen diskutiert und mögliche
Trends und zukunftsweisende Projekte
vorgestellt. Der Zukunftskongress besteht
aus sechs Veranstaltungsteilen: Bei der
Auftaktveranstaltung am Freitag werden Kongressteilnehmer und geladene
Gäste durch DRK-Präsident Dr. Rudolf
Seiters begrüßt und hören zwei Impulsreferate. Die Ausstellungen und das Bühnenprogramm zeigen die unterschiedlichen Facetten des bürgerschaftlichen
Engagements an konkreten Beispielen
auf – von der Bildung zum Sport, von der
Wohlfahrt bis zur Katastrophenhilfe. Den
Kongressmittelpunkt bilden sechs Foren, die unterschiedliche Szenarien der
Freiwilligentätigkeit thematisieren. Die
Foren bestehen aus jeweils fünf „Sessions“, die unterschiedliche Themen behan-
deln und Schwerpunkte setzen. Die Kongressteilnehmer können je nach Interesse
Schwerpunkte setzen. Die DRK-Party am
Samstagabend für Kongressteilnehmer,
Aussteller und Gäste führt zusammen,
was zusammen gehört: bürgerschaftlich
engagiertes Fachpublikum aus den Verbänden und Organisationen sowie Vertreter aus Politik und Wissenschaft. Im Bereich für offene Angebote präsentieren
die DRK-Gemeinschaften ihre Themenangebote. Vielseitige Vorträge, interessante Demonstrationen und interaktive
Angebote werden durch die Fachleute
aus der Praxis präsentiert. Mit der Abschlussveranstaltung für Kongressteilnehmer und geladene Gäste am Sonntag
endet der Zukunftskongress 2011.
Anmeldungen zum Kongress im Internet
unter www.engagement-heute.de. Die
Kongressbroschüre und weitere Informationen erhalten Sie von der Servicestelle
Ehrenamt des Landesverbandes Westfalen-Lippe (Tel.: 0251 / 9739-176, E-Mail:
Birgit.Sundorf@DRK-Westfalen.de).
Christian Schuh
26.05.2011 16:46:49
8
Rotkreuz-Umschau
Kreisverband Siegen-Wittgenstein
Foto: Jasmin Wiederstein-Graber
Fotoshooting der Generationen
(v. li.) Sophia Textor, Erika Pein, Patrick Dörr, Leonie Langer, Emmi Moos, Stella Petri,
Helga Kugelmeier, Erika Eckhardt und Fabienne Schleisick
Die Schulanfängerkinder des DRK-Kindergarten Lützeln haben sich intensiv
mit dem Fotografieren beschäftigt. Gemeinsam mit einigen Bewohnern des
Christlichen Seniorenheims Lützeln erfuhren die Kinder Wissenswertes über
die Technik des Fotografierens, lichteten verschiedene Objekte eigener Wahl
drinnen und draußen ab und fertigten als
Höhepunkt gegenseitige Porträtfotos an.
Begleitet wurde das Projekt durch
die selbstständige Fotografin Jasmin
Wiederstein-Graber aus Daaden, die als
fachkompetente Hilfe an drei von vier
Nachmittagen mit zur Verfügung stand.
Das Motto der gemeinsamen Wochen:
„Mit den Augen des Anderen sehen“ wurde erfolgreich umgesetzt, doch was alle
Teilnehmer viel mehr berührte, war das
gute Gemeinschaftsgefühl untereinander,
die Freude an dem Miteinander und das
Erleben vieler schöner und aufregender
Momente. Erste Fotos wurden im Rahmen
des Seniorennachmittags am 6. April im
Christlichen Seniorenheim vorgestellt.
Vom 24. Mai bis Anfang Juli kann nun eine Ausstellung der Generationenbilder
im DRK-Kreisverband Siegen-Wittgenstein, Henry-Dunant-Haus, Bismarckstr.
68, 57076 Siegen, montags bis freitags
von 7:30 bis 18:00 Uhr besucht werden.
Marcus Sting
Kreisverband Brilon
Gutes Essen für gesunde Kinder
aktuelle Anpassungen 2011-05-17.indd 8
ten des Deutschen Roten
Kreuzes im Altkreis Brilon
begeistern.
Als Ziel wird ein unverkrampftes Verhalten zum
Essen angestrebt. Mit
dem Hintergrundwissen
über Gesundheitsbeeinträchtigungen durch erGesundes Essen für gesunde Kinder ist ein wichtiges Erziehungsziel der DRK-Kindergärten im Altkreis Brilon.
höhten Zucker- und Salzkonsum, Wirkungen von
us“ Obermarsberg das täglich frisch geGeschmacksverstärkern, Farbstoffen
lieferte Essen zusätzlich mit Obst- und
und Konservierungsstoffen werden den
Gemüsesticks oder Salaten aufgewerErzieherinnen umfangreiche Hilfsmittel
tet. Nachmittags gibt es einen gesunden
zur Planung und Durchführung von KochSnack. Im DRK-Familienzentrum Thülen
kursen, Besuchen bei Hofbauern und Umgibt es einen magischen Obstteller, der
setzungen im Alltag an die Hand gegeben.
immer gefüllt ist und von dem sich jedes
Im DRK-Familienzentrum Winterberg wird
Kind nach Herzenslust bedienen darf,
die kindgerechte Mittagsmahlzeit bereits
eine Trinkstation mit Mineralwasser und
im eigenen Haus täglich frisch zubereiTee ohne Süßungsmittel sowie wöchenttet. Diese optimale Grundlage wird durch
liche Gruppenspiele mit der „Kleinen Lok,
Kinderkochkurse weiter ausgearbeitet.
die alles weiß“, und die zeigt, worauf man
Die DRK-Kindergärten nehmen bereits
beim Einkaufen achten muss.
an diversen Ernährungsprogrammen
teil.So wird im Kindergarten „St. LiboriChristiane Rummel
Foto: Rummel
„Für gesunde Kinder und was Vernünftiges zu essen“ lautet der Leitspruch der
Sarah Wiener Stiftung. Diese setzt sich
für eine gesunde Ernährung von Kindern
und Jugendlichen ein: Ende 2007 von
Sarah Wiener, Alfred Biolek und Freunden gegründet, hat sie bis Ende 2010 an
rund 350 Schulen, Kitas und Jugendbildungseinrichtungen in 47 Städten 700
Lehrer und Erzieher als Multiplikatoren
weitergebildet. Die Stiftung hat es sich
zur Aufgabe gemacht, schon kleine Kinder über natürliches, gesundes Essen
aufzuklären, um so möglichst früh ungesunden Essgewohnheiten vorzubeugen.
Rene Thiele ist nicht nur Mitglied des Elternrates im DRK-Familienzentrum Winterberg, er hat auch beruflich großes Interesse an gesunder Ernährung von Kindern und Jugendlichen. Als Koch im St.
Franziskus-Hospital Winterberg kocht er
unter anderem die Mittagsmahlzeiten für
das Winterberger Gymnasium und Kindertageseinrichtungen. Er brachte die Ideen
der Sarah Wiener Stiftung mit und konnte
schnell die Leiterinnen der drei Kindergär-
26.05.2011 16:46:54
9
Rekordteilnehmerzahl in Bochum
In der Stufe I siegten aus dem DRK-Landesverband Westfalen-Lippe die „Helping Hands“ (KV Brilon), hier u.a. mit (v.li.) dem Landesverbandspräsidenten Dr. Jörg Twenhöven, JRK-Landesleiter Martin
Pfeffer und JRK-Bundesleiter Robin Wagener.
Unter dem olympischen Motto „Dabei
sein ist alles“ traten die „Helping-Hands“
(KV Brilon) und die „Retter-Sport-Mini“
(KV Warendorf-Beckum) beim JRK-Landeswettbewerb 2011 in Bochum an. Zwar
starteten die beiden Gruppen in unterschiedlichen Altersstufen, aber trotzdem
verband sie eine Besonderheit. Beide
Gruppen waren das erste Mal bei einem
Wettbewerb dabei. Doch die größte Gemeinsamkeit stellte sich erst bei der Siegerehrung des Wettbewerbs heraus. Die
Gruppen gewannen in ihren Altersklassen
mit großem Abstand zu den jeweils Zweitplatzierten. Die überglücklichen Gruppenleiterinnen der „Helping Hands“ konnten
ihr Glück zunächst nicht fassen. Als Thomas Jahnke (Leiter der AG Wettbewerbe)
den Zweitplatzierten in der Altersstufe I
bekannt gab und somit auch der erste
Platz eigentlich feststand, wurde am
Tisch der Briloner noch eifrig gerechnet.
„Es muss doch noch eine Gruppe geben,
oder?“, stand deutlich auf den Gesichtern
der Sechs- bis Zwölfjährigen geschrieben,
bis Thomas Jahnke sie als die Gewinner
des Wettbewerbs auf die Bühne bat und
ihnen zum Sieg gratulierte. Jubelnd und
überwältigt vor Freude nahmen die Gewinner ihren Pokal entgegen.
Insgesamt stellten sich am Vortag des
aktuelle Anpassungen 2011-05-17.indd 9
Foto: Penzel
Foto: Driemer
Foto: Wagener
Landeswettbewerb-Doppel
In der Stufe II siegten aus dem DRK-Landesverband Westfalen-Lippe die
„Retter-Sport-Mini“ (KV Warendorf-Beckum), hier u.a. mit dem Leiter der
„AG Wettbewerbe“, Thomas Jahnke (3.v.li.).
Weltrotkreuztages elf westfälisch-lippische und vier nordrheiner Gruppen
dem JRK-Landeswettbewerb der Stufen
I (6 – 12 Jahre) und Stufe II (13 – 16 Jahre) in Bochum. Aus dem DRK-Landesverband Nordrhein war in der Stufe I das
Team „Wa-Wa 11“ (KV Kleve-Geldern)
erfolgreich, in der Stufe II siegten bei
den Nordrheinern „Die Voerder Pindjabs“ (KV Dinslaken-Voerde). Zum ersten
Mal in der Geschichte des Wettbewerbs
fanden die Wettbewerbe für die Stufen I
und II gemeinsam statt. Die Teilnehmer
liefen an den Stationen teilweise parallel
und die „Großen“ konnten sogar einiges
von den „Kleinen“ lernen. Die „Kleinen“
waren zum Beispiel bei der Erste-HilfeStation um einiges besser und kreativer
als die „Großen“.
Alle Gruppen bekamen ein Spiel und das
Handbuch „Wege(n) der Menschlichkeit“,
einen Leitfaden zur kindgerechten Umsetzung des Humanitären Völkerrechts als
Präsent. Die Gruppen, die es auf das Siegertreppchen geschafft haben, gewannen
zusätzlich noch einen Gutschein über 150
Euro. Zusätzlich: Ein großes DANKE an
alle ehrenamtlichen Helfer. Durch euch
wurde die Veranstaltung zum Erlebnis!
Nicole Wagener
Zitate, eingefangen bei den JRK-Landeswettbewerben in Bochum
Pierre Könitzer, Gruppenleiter der „Retter-Sport-Minis“ aus dem KV WarendorfBeckum (Stufe II) war ganz begeistert: „Wir können viele Kontakte knüpfen und
voneinander lernen, besser geht es doch gar nicht!“
Waltraut Kroll 80 Jahre, Anwohnerin im DRK-Wohnheim, wünscht sich, „dass
die Kinder und Jugendlichen im JRK und im DRK durch ein gutes Kameradschaftsgefühl möglichst lange bei der guten Sache bleiben!“
Robin Wagener, JRK-Bundesleiter: „Die Gruppen haben besonders gut bei
den Aufgaben zum Rotkreuz-Wissen abgeschnitten. Das zeigt, wie sehr sich
JRK’ler mit der Rotkreuzgeschichte und den Grundsätzen und Prinzipien der
Bewegung identifizieren.“
26.05.2011 16:47:01
10
Blutspendedienst
Stammzellen aus Ratingen für die ganze Welt
Foto: Kapschak
sind. Man spricht
dann von Leukämie (Blutkrebs).
Diese bösartige
Erkrankung bewirkt also die fehlerhafte Bildung
der Blutzellen in
den Hohlräumen
der Knochen. Vielfach ist bei diesen
schwerwiegenden
Erkrankungen eine Transplantation von gesunden
Stammzellspender Thomas H. bei der maschinellen Spende
Stammzellen eines
fremden Spenders die einzige ÜberleIn Ratingen Breitscheid ansässig sind
benschance für den Patienten. Bei diedie Westdeutsche SpenderZentrale und
ser Transplantation erhält der Erkrankte
der Zentralbereich Stammzelle des DRKneue und funktionsfähige Stammzellen.
Blutspendedienstes West. Die WestdeutSo können sich sämtliche Blutzellen und
sche SpenderZentrale (WSZE) ist eine in
das Immunsystem aus diesen VorläuferNordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz
zellen neu bilden. Die für diese Transplanund im Saarland tätige regionale Knotation benötigten Stammzellen müssen
chenmarkspender-Datei unter der Trägervon einem geeigneten Spender gewonschaft des Universitätsklinikums Essen
nen werden. Dafür gibt es zwei Möglichund des DRK-Blutspendedienstes West.
keiten: Da Stammzellen im Knochenmark
Sie entstand im Januar 2007 durch Fusion
ansässig sind, kann eine Transplantation
der Knochenmarkspenderzentrale Essen
des Knochenmarks vorgenommen werund der KMS-West und verfügt momenden. Die zweite Möglichkeit ist die peritan über 150.000 registrierte Spender.
phere Blutstammzellentnahme.
Der Zentralbereich Stammzelle verfügt
Alle gesunden Menschen im Alter zwiüber mehr als 13 Jahre Erfahrung in der
schen 18 und 60 Jahren können spenGewinnung und Weiterverarbeitung von
den. Allerdings ist die Aufnahme in die
Stammzellpräparaten. Hier werden folSpenderdatei auf das Höchstalter von
gende Präparate hergestellt: allogene
56 Jahren begrenzt. Es gelten im Prinzip
Stammzellpräparate von Familien- und
die gleichen Bedingungen wie für BlutFremdspendern, autologe Stammzellpräspender, so sollte der Spender nicht an
parate von Patienten, die an bösartigen
schweren Erkrankungen leiden. Die Blutoder Autoimmunerkrankungen leiden,
entnahme für die Typisierung kann ohne
Granulozytenkonzentrate und Lymphozusätzliche Punktion im Rahmen einer
zytenkonzentrate.
Blutspende beim DRK-Blutspendedienst
West erfolgen.
Wie läuft eine Spendersuche
ab?
Die Chancen, für einen an Leukämie erkrankten Patienten innerhalb der Familie einen passenden Spender zu finden,
sind recht gering: Nur bei etwa 25 Prozent der Erkrankten erweist sich ein naher Verwandter als geeigneter Spender.
Dank vieler Initiativen ist es in Deutschland
gelungen, ein großes Knochenmarkspender-Register aufzubauen. Alle in Deutschland registrierten Spender sind mit ihren
Gewebemerkmalen anonymisiert an das
Zentrale Knochenmarkspender-Register
in Ulm gemeldet (ZKRD). In Deutschland
sind momentan über vier Millionen Spender registriert, weltweit sind es über 14
Millionen. Die Spender-Register sind international vernetzt und sämtliche Daten der internationalen Dateien laufen in
der BMDW-Datei (Bone Marrow Donors
Worldwide) zusammen. Das bedeutet, für
jeden Patienten, für den ein passender
Knochenmarkspender gesucht wird, stehen weltweit alle Spender zur Verfügung!
Haben sie noch Fragen?
Dann erreichen Sie uns unter folgenden
Kontaktdaten:
Westdeutsche SpenderZentrale gGmbH,
Linneper Weg 1, 40885 Ratingen, Tel.:
02102/9977472, Fax: 02102/9977474,
Mail: info@wsze.de. Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen möchten - zum Beispiel
durch Organisation einer Typisierungsaktion- melden Sie sich bitte telefonisch bei
Frau Hellmig unter 02102-123753808. Carla Kreissig
Wozu braucht man Blutstammzellen?
Die Blutzellen haben eine begrenzte Lebensdauer, sie gehen schon nach wenigen
Tagen (Blutplättchen) oder einigen Monaten (rote Blutkörperchen) zugrunde. Aus
diesem Grund werden diese Blutzellen
ständig neu in der jeweils erforderlichen
Menge nachgebildet. Dieser Vorgang der
Erneuerung kann jedoch gestört sein: es
entstehen überwiegend unreife Blutzellen, die weitgehend funktionsuntüchtig
aktuelle Anpassungen 2011-05-17.indd 10
26.05.2011 16:47:04
LV-Nachrichten 11
Besondere Ehrung für früheren
Landesverbandspräsidenten
NRW-Verdienstorden für
Dr. Wolfgang Kuhr
Foto: Staatskanzlei NRW / Ralph Sondermann
Tradition. Und auch für Wolfgang Kuhr, der sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich im sozialen Bereich engagiert. Das
alles neben seinem Beruf als
Oberkreisdirektor des Kreises
Herford, als Vorstandsmitglied
der Westdeutschen Landesbank und zuletzt als Rechtsanwalt“, so die Ministerpräsidentin.
Von 1974 bis 1995 amtierte Dr.
Kuhr als Schatzmeister des
Konvents der Westfälischen
Genossenschaft des Johanniterordens in Bad Oeynhausen.
Von 1995 bis 2004 engagierte
er sich als Präsident des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe. Hier hat er
sich unter anderem maßgeblich dafür
eingesetzt, die DRK-Kreisverbände in
Westfalen-Lippe bei der Verbesserung
bzw. Konsolidierung ihrer wirtschaftlichen Situation zu unterstützen. Seine
überzeugende Vorarbeit im Aufsichtsrat
Ministerpräsidentin Kraft ehrte Dr. Kuhr.
Eine besondere Ehrung erfuhr der frühere
Präsident des DRK-Landesverbandes
Westfalen-Lippe, Dr. Wolfgang Kuhr: Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat ihn
in der Staatskanzlei in Düsseldorf mit dem
Verdienstorden des Landes NordrheinWestfalen ausgezeichnet.
„Solidarität hat in Nordrhein-Westfalen
des nordrhein-westfälischen Blutspendedienstes, der 80 Prozent der Krankenhäuser im Land mit Blutpräparaten versorgt,
führte im Dezember 2001 zur Fusion mit
dem Blutspendedienst der DRK-Landesverbände Rheinland-Pfalz und Saarland
zum DRK-Blutspendedienst West. „Welche Aufgabe Wolfgang Kuhr auch übernimmt, ob im Stiftungsrat der Rotkreuzstiftung ‚Zukunft für Menschlichkeit’,
im Westfälischen Heimatbund oder als
Lehrbeauftragter am Institut für Politikwissenschaft an der Wilhelms-Universität in Münster: Wolfgang Kuhr ist stets
mit 150prozentigem Einsatz – und mit
mindestens ebensolchem, neudeutsch
gesagt, ‚Output’ – dabei. Dafür gebührt
ihm unsere besondere Anerkennung“,
sagte Hannelore Kraft. Kuhr ist Träger
zahlreicher Auszeichnungen, unter anderem der Verdienstmedaille des DRKLandesverbandes Westfalen-Lippe, des
DRK-Ehrenzeichens und des Verdienstkreuzes 1. Klasse des Verdienstordens der
Bundesrepublik. Staatskanzlei NRW / i+t
Kreisverband Lippstadt-Hellweg
Starthilfe für Sanitätsstation
Modern, mobil, stabil: Das sind die wesentlichen Attribute einer ambulanten Sanitätsstation, die der DRK-Kreisverband
Lippstadt-Hellweg pünktlich zum Auftakt
der Gösselkirmes Anfang Mai in Geseke
in Dienst nehmen konnte.
Der Sanitätswachdienst ist bei solchen
Veranstaltungen obligatorischer Bestandteil. Insbesondere bei mehrtägigen Veranstaltungen, bei ungünstiger Witterung
sowie bei hohem Personaleinsatz entsprachen die bisher genutzten Zelte und
bereitgestellten Fahrzeuge nur minimal
den Ansprüchen des DRK Lippstadt-Hellweg. Die neue Sanitätsstation trägt nun
zu einer deutlichen Verbesserungen der
Arbeitsbedingungen und des Behandlungskomforts bei: Patienten, aber auch
Helfer sind wesentlich besser geschützt
vor Kälte, Hitze oder Nässe. Außerdem
aktuelle Anpassungen 2011-05-17.indd 11
bietet der geschlossene Raum noch mehr
Diskretion als ein Zelt und die Materialverlastung sowie der Zeltauf- und –abbau
sind nun entbehrlich.
Die Sanitätsstation ist unterteilt in zwei
Bereiche: Im hinteren Teil befindet sich
der Behandlungsraum mit einer Fläche
von 6,7 Quadratmetern. Verletze können auch liegend erstversorgt und behandelt werden. Medizinisches Material,
Rettungsmittel und sonstige Geräte sind
griffbereit verstaut. Eine Ablage lässt
sich bei Bedarf auch als Wickelkommode
nutzen. Im vorderen Teil befindet sich ein
8,7 Quadratmeter großer Personalaufenthaltsraum mit Sitz- und Waschgelegenheit; dort sind auch Funkbetrieb, administrative Tätigkeiten und Imbisseinnahme
möglich. Auch gute Konzepte benötigen
ein solides finanzielles Fundament. So ist
der DRK-Kreisverband Lippstadt-Hellweg
besonders dankbar, dass sich die Glücksspirale mit einem fühlbaren Zuschuss engagierte. Heinrich Gehlmann
Helfen Sie
uns helfen.
Spendenkonto: 41 41 41
BLZ: 370 205 00
www.DRK.de
26.05.2011 16:47:08
12
Integration
Kreisverband Altkreis Lübbecke
Ein Beitrag zur Chancengerechtigkeit
Foto: Andreas Kokemoor / Westfalen-Blatt Espelkamp
Projekt „MANNoMen“ für junge Männer mit Zuwanderungsgeschichte
(v. li.) Dr. Horst Eller (Vorsitzender des DRK-Kreisverbands Altkreis Lübbecke), Edelgard Witting
(Leiterin DRK-Familienzentrum „Märchenburg“), Lahije Shala (Verständigung und Integration e.V.),
Cicil Kaba, (1. Vorsitzende Verständigung und Integration e.V.), Meltem Şendurur, Claudia Armuth
(Jugendmigrationsdienst der Diakonie), Günter Armuth, Stefan Schwartze (MdB), Christel Senckel (stv.Bürgermeisterin von Espelkamp), Ranko Popovich (2. Vorsitzender Verständigung und
Integration e.V.), (hinten v.li.) Dietmar Heßlau (Kreisgeschäftsführer des DRK-Kreisverbands Altkreis Lübbecke), Dieter Hovemeier (Verwaltungsratsvorsitzender DIE DIAKONIE – Diakonisches
Werk im Kirchenkreis Lübbecke), Nils Oestreich ( DRK-Integrationsagentur für den Altkreis Lübbecke), Sabine Schulz (Integrationsbeauftragte des Kreises Minden-Lübbecke), Johannes Klumpe (Regionalkoordinator des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge), Ulrich Schulte (DRKLandesverband Westfalen-Lippe), Dr. Ralf Niermann (Landrat des Kreises Minden-Lübbecke)
„Ein solches Projekt entsteht, wenn Menschen, die von der Sache etwas verstehen, in einem Netzwerk engagiert und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Die unser
System kennen und, vor neue Hürden gestellt, sich gegenseitig ermutigen und nicht
aufgeben“, sagte Dr. Horst Eller, erster
Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes
Altkreis Lübbecke in der Einleitung seiner
engagierten Begrüßungsrede vor den 20
geladenen Gästen im DRK-Familienzentrum „Märchenburg“. Hinter dem Namen
„MANNoMen“ verbirgt sich ein Projekt für
junge männliche Zugewanderte im Alter
zwischen ca. 16 und 27 Jahren zur Verbesserung der Integration durch differenzierte
Angebote im Kreis Minden-Lübbecke. Das
Projekt ist als gleichberechtigtes Tandemprojekt von DRK-Kreisverband Altkreis
Lübbecke e.V., DIE DIAKONIE – Diakonisches Werk im Kirchenkreis Lübbecke
e.V. und der nationalitätenübergreifenden
Migrantenorganisation „Verständigung
und Integration e.V.“ angelegt. Eine solche Zusammenarbeit hatte es bislang in
dieser Form im Kreis Minden-Lübbecke
aktuelle Anpassungen 2011-05-17.indd 12
noch nicht gegeben. Diese Kooperation
führt die bisherige enge Zusammenarbeit
der beteiligten Partner im Bereich der Integrationsarbeit im Altkreis Lübbecke fort.
Das Projekt war im Oktober 2009 beim
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
beantragt worden und wird nun als jugendspezifische Maßnahme aus Mitteln des
Bundesministeriums für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend gefördert. Der Start
erfolgte am 01.12.2010. Angelegt ist das
Projekt auf eine Laufzeit von drei Jahren.
Das Projektteam besteht aus Günter Armuth, angestellt beim DRK-Kreisverband
Altkreis Lübbecke und Meltem Şendurur,
welche bei Verständigung und Integration
e.V. angestellt ist, wobei der Verein die Verwaltungsinfrastruktur des Diakonischen
Werkes nutzt. Eine enge Zusammenarbeit
mit dem gesamten Netzwerk der Integrationsarbeit vor Ort, zu dem unter anderem
die DRK-Integrationsagentur, die Migrationsfachdienste der Diakonie, die kommunale Jugendpflege und die Integrationsbeauftragte des Kreises Minden-Lübbecke
gehören, ist bereits im Aufbau.
Einen Einblick in die praktische Arbeit mit
den jungen Männern gab Günter Armuth.
Er erläuterte anhand konkreter biografischer Beispiele, welche Ziele und Wünsche die jungen Leute haben, wie sie sich
bemühen – aber auch, auf welch fragiler
Basis Integrationserfolge manchmal stehen. Unterstützung ist hier wichtig.
Neben der Erschließung persönlicher
Ressourcen von jungen männlichen Zugewanderten zielt das Projekt auch auf
eine Stärkung und Professionalisierung
der Migrantenorganisation Verständigung
und Integration e.V. hin. Dieser Verein
ist – soweit bekannt – der erste im Kreis
Minden-Lübbecke gegründete Verein von
zugewanderten Menschen, die sich unbesehen ihrer Herkunftsländer, Religion und
Nationalität mit dem Ziel zusammengefunden haben, das Zusammenleben von
Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte in ihrem Umkreis ehrenamtlich
zu verbessern. Zu den Gründungsmitgliedern gehören Zugewanderte aus Russland, Kasachstan, Brasilien, dem Sudan,
Libanon, Ex-Jugoslawien, Mexiko, Türkei
und hier in Deutschland Geborene. Überwiegend sind sie als Integrationslotsen
tätig, die andere Zugewanderte zum Beispiel bei Behördengängen unterstützen.
Nach Auslaufen der Bundesförderung
bestehen folgende Perspektiven für das
Projekt: Geschaffene Strukturen und Ansätze sollen in die Arbeit der beantragenden Netzwerkpartner und der vor Ort
tätigen Dienste einfließen. Die bereits
bestehende intensive trägerübergreifende Netzwerkarbeit im Bereich Migration
im Altkreis Lübbecke gewährleistet darüber hinaus die Basis für eine weitere
Fortsetzung der Arbeit mit der Zielgruppe. Durch das Projekt geförderte oder
gegebenenfalls ins Leben gerufene neue
Migrantenorganisationen werden in ihrer
Arbeit professionalisiert, sind aber auch
nach Projektende nicht völlig allein auf
sich gestellt, da sie weiterhin im Netzwerk
Ansprechpartner finden. Nils Oestreich
26.05.2011 16:47:11
Internationale Rotkreuzarbeit 13
Sechs Monate als Kinderkrankenpfleger in Afghanistan
„Einiges davon wird Bestand haben“
Fotos: Holt, IKRK
serten sich die Qualität der Therapie und
der Pflege stetig. Stück für Stück konnten
wir so mit der Einführung neuer Techniken
und Verfahren beginnen.
Christian Schuh (DRK-Kreisverband Witten) im Frühgeborenenzimmer bei der Versorgung am
Inkubator
Für sechs Monate war ich für das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK)
als Kinderkrankenpfleger im südafghanischen Kandahar im Einsatz. Das IKRK
unterstützt dort seit über 15 Jahren das
einzige regionale Krankenhaus im Süden
– das Mirwais Regional Hospital. Es verfügt über 350 Betten in den verschiedenen
Fachabteilungen.
In fast allen Abteilungen werden den Angestellten des afghanischen Gesundheitsministeriums, Delegierte des IKRK
zur Seite gestellt, um sie zu unterstützen
und so mit der Zeit ihre Selbstständigkeit,
Fähig- und Fertigkeiten nachhaltig zu verbessern und auszubauen.
Ich war hauptsächlich für die Kinderstationen zuständig, arbeitete dort gemeinsam
mit den 16 afghanischen Krankenpflegern
und der einzigen Frau der Abteilung, Oberschwester Alia. Luis, der spanische Kinderarzt und Peter, der kenianische Ernährungsfachmann gehörten auch zum „pädiatrischen Team“. Jeden Tag arbeiteten wir
gemeinsam mit den einheimischen Kollegen und versuchten stets, möglichst wenige Maßnahmen selber durchzuführen.
Nur in Notfallsituationen oder wenn die
94 Betten der Kinderklinik übervoll wa-
aktuelle Anpassungen 2011-05-17.indd 13
ren, übernahmen wir eigene Patienten;
Das größte Ziel war es immer, Hand in
Hand mit den afghanischen Kollegen zu
arbeiten - nur so konnten sie von uns lernen und ihre Fertigkeiten und Kenntnisse
nachhaltig verbessern.
Wir veranstalten Trainings, pflegten und
betreuten Patienten gemeinsam und besprachen die Maßnahmen nach. Durch
die kontinuierliche Anleitung und Fortbildung in den verschiedenen Bereichen und
dem fast unglaublichen Lerneifer verbes-
In der Kinderklinik versorgten wir Kinder
mit Mangelernährung, Atemwegserkrankungen oder Durchfall, Infektionserkrankungen wie Meningitis, Masern, Tetanus
und Malaria. Auch Neu- und Frühgeborene mit Infektionen oder Geburtskomplikationen sahen wir täglich. Chronische
Erkrankungen wie Mittelmeerfieber oder
Diabetes kamen ebenfalls oft vor.
Jeden Tag unterstützte ich aber besonders
Alia, die Oberschwester. Die Organisation
der täglichen Arbeiten, Dienstplanung, Lagerhaltung und Bestellung und vor allem,
die Stationen „in Schuss“ zu halten forderte
täglich ihre volle Aufmerksamkeit. Obwohl
es in diesem kulturellen Umfeld für Frauen
in Leitungspositionen oftmals schwierig
ist, leistet sie bewundernswerte Arbeit.
Auch nach meinem zweiten Einsatz vor
Ort geht die tägliche Arbeit in Kandahars
Krankenhaus weiter. Meine afghanischen
Kollegen, Oberschwester Alia und ich haben viel von einander gelernt und wahrscheinlich wird einiges davon Bestand
haben - in Kandahar und auch in meiner
eigenen zukünftigen Arbeit.
Christian Schuh
Eine kleine Patientin der Ernährungsstation wird gefüttert.
26.05.2011 16:47:18
14
Rundschreiben des DRK-Landesverbandes
März 2011
IV/13/076 Frühwarnsystem 2010 /
Abgabe der Wirtschaftspläne 2011 I/014/077 Nothilfe Libyen und Nachbarländer III/8/078
Gewohnheitsrechtliche Regeln des humanitären
Völkerrechtes IV/14/079 Urheberrechtliche Vergütung für die Weitersendung
von privaten Fernseh- ... in Einrichtungszimmern
II/28/080 Informationen zum 05.05.11– Europäischer Protest
tag zur Gleichstell. von Menschen mit Behinderung
I/15/081 Arbeitsschutz im DRK; hier: Einsatzzeiten der
Betriebsärzte und d. Fachkräfte für Arbeitssicherheit
Vorstand/
03/082
Bestandsaufnahme „Interkulturelle Öffnung im DRK“
I/16/083
Suchdienst; hier: Unruhen in Libyen,
Beratungshinweise zu Suchdienstaktivitäten
IV/15/084 Lotterie „Helfen & Gewinnen“ der Spitzenverbände
der Freien Wohlfahrtspflege des Landes NRW ...
ÖA/01/085 Weltrotkreuztag 2011: Werbung für die Freiwilligen
dienste und andere Ideen
I/18/086
Suchdienst; hier: Erdbeben Japan –
Beratungshinweise DRK-Suchdienst
II/29/087 Fortbildungsangebot : „... im Rahmen
der LWL-Richtlinien zur integrativen Erziehung ...“
I/019/088 Suchdienst: hier: Erbeben Japan –
Beratungshinweise DRK-Suchdienst
I/017/089 Betankung v. Einsatzmitteln mit sog. E 10-Kraftstoff
SEA/15/090Preis des Bundesministers des Innern für heraus
ragende Projekte ... „Helfende Hand“
I/020/091 Alban Kaltwasser verstorben
I/022/092 Seebeben und Tsunami Japan- RS-GS ...
IV/016/093 Konditionen für Gebrauchtkleidung
SEA/16/094Hilfe für Japan
I/023/095 Absage der Tagung der Leiter/innen der DRK-Kreis
auskunftsbüros am 02.04.2011 I/024/096 Suchdienst: hier: Erdbeben Japan – Beratungs
hinweise DRK-Suchdienst; LV-Rundschreiben ...
I/025/097 Seebeben und Tsunami Japan II – RS-GS ...
II/030/098 Fortbildungsseminar: „Vermittlung aktueller, praxis
relevanter Gesetzesänderungen im SGB II,
insbesondere ... zur Ermittlung von ... (RBEG)“; ...
II/032/099 Förderung von Kindern mit Behinderung;
hier: RS des LWL Nr. ...; KiBiz-Revision
III/09/100 ZMS-Lehrgangsangebot im Institut für Bildung und
Kommunikation
IV /017/101 Beschaffung von Microsoft Lizenzen
II/033/102 Fachbereich Kinder und Familie, Info-Post 07/2011;
...; Ansätze und ... Fachkräftesituation in KiTa
II/034/103 Abfrage der Vierteljahresstatistik Hausnotruf
- 1. Quartal 2011 II/031/104 DHW-Antragseingang 2011
I/021/105 Einsatzkräfte für die Unterstützung beim Landeswettbewerb 2011 III/010/106 Ergänzung zur Lehr- Lernunterlage Erste Hilfe;
mit Ausbilder-Info 2011-01
III/011/107 Einladung zu Erste-Hilfe-Fachtagung III/012/108 Lehrgänge für Führerscheinbewerber im Rahmen
der FeV
I/026/109 Haiti - 14 Monate nach dem Beben – RS-GS ...
LJ/2/110 Tagung der Justitiare und Konventionsbeauftragten
der KV im Bereich des DRK-Landesverbandes W.-L.
02.03.
02.03.
04.03.
04.03.
04.03.
10.03.
11.03.
11.03.
11.03.
11.03.
11.03.
11.03.
14.03.
14.03.
14.03.
14.03.
16.03.
16.03.
17.03.
18.03.
18.03.
21.03.
21.03.
21.03.
22.03.
22.03.
23.03.
23.03.
23.03.
23.03.
25.03.
25.03.
25.03.
25.03.
Anwendung der Software GSL.net ...
II/037/116 Fachbereich Kinder und Familie, Info-Post 09/2011;
Sprachstandsfeststellungsverfahren ...
II/038/117 Fachbereich Kinder und Familie, Info-Post 10/2011;
KiBiz-Revision / Referentenentwurf III/013/118 Vierteljahresstatistik Erste-Hilfe-Programme
I. Quartal 2011 IV/18/119 Volle Arbeitnehmerfreizügigkeit ab dem 01.05.11
Pt/02/120 DRK-Zukunftskongress – Ehrenamt und Freiwilligen
tätigkeit ... vom 28.10. - 30.10.2011 in Münster I/029/121 Ernst Sprick ist verstorben
LJ/03/122 Erarbeitung einer neuen Mustersatzung für Kreisver
bände nach dem Führungsmodell ha Vorstand ...
SEA/20/123Deutscher Engagementpreis „Geben gibt“
III/014/124 Positionspapier der Hilfsorganisationen in NRW zur
Novellierung des Rettungsgesetzes
SEA/19/125Lehrgänge für Auslandsdelegierte 2011; Grundlehrgang für Delegierte
SEA/22/126Qualifizierung ea Demenzbegleiter/-innen
I/30/127
Neufassung des Gesetzes über die Sicherstellung
von ... (PTSG)
II/40/128 Einladung zum Dialogforum zur Arbeitsmarktpolitik
in NRW
II/39/129 Fachbereich Kinder und Familie, Info-Post 11/2011
Erstes Gesetz zur Änderung des KiBiz; ...
II/42/130 Fachbereich Kinder und Familie, Info-Post 13/2011;
Neue Broschüre: Außengelände für Krippenkinder SEA/23/131Zukunftskongress Ehrenamt 2011; Einladung zur
Ausstellungsteilnahme für gemeinnützige Aussteller
Vorstand/
04/132
Qualifizierungsmaßnahme: Interkulturelle Handlungs
kompetenz „IKÖ-Manager/in in der Sozialwirtschaft“
I/032/133 Suchdienst; hier: Familienzusammenführung für
Flüchtlinge und ... - Bundesweite Kontaktstelle ...
II/45/134 Einladung zu den regionalen Auftaktkonferenzen
„Inklusion“ der Aktion Mensch in Berlin ...
SEA/18/135Koordinatoren Ehrenamtlicher Wohlfahrtsarbeit
Protokoll der Tagung vom 26.03.2011
SEA/21/136Fachberater Bergwacht
II/44/137 Ausschreibung: „Die Schuldnerberatung im DRK
Entwicklung ... zu einem Netzwerk“ - ...
II/41/138 Fachbereich Kinder und Familie, Info-Post 12/2011
Rahmenkonzeption für die Arbeit in KiTa II/43/139 Zensus 2011 – Befragung von Alten- und Pflegeheimen/Wohnheimen ...
IV/19/140 Verhandlungsstand von Vergütungen für die
Familienpflege
II/47/141
Interessenbekundungsverfahren BMFSFJ / „Nach
barschaftshilfe und soziale Dienstleistungen“
II/046/142 JRK-Tages-Orientierung für Seiteneinsteiger I/31/143
Fernmeldedienst; hier: Newsletter Digitalfunk des
MIK NRW
I/034/144 Strategie 2010plus- Betreuungsdienst; Veröffent
lichung erster Arbeitsergebnisse ...
I/035/145 Krisenmanagement-Vorschrift des DRK
I/033/146 Fernmeldedienst; hier: Ausbildung im Bereich
Sprechfunk analog/digital 07.04.
12.04.
12.04.
12.04.
12.04.
13.04.
15.04.
15.04.
15.04.
15.04.
20.04.
20.04.
20.04.
20.04.
20.04.
20.04.
21.04.
21.04.
21.04.
21.04.
21.04.
21.04.
21.04.
21.04.
21.04.
21.04.
21.04.
27.04.
27.04.
27.04.
29.04.
29.04.
29.03.
April 2011
II/036/111 „Tsunami - Erdbeben - Atomkraft! Wenn Nachrichten
Angst machen.“ Arbeitshilfe für Gruppenstunden ...
II/035/112 Fachbereich Kinder und Familie, Info-Post 08/2011;
Schulrechtsänderungsgesetz; ... Einschulungsalter
SEA/17/113 Woche des bürgerschaftlichen Engagements I/028/114 Fortbildung: „Interkult. Öffnung des Ehrenamtes“ I/027/115 Suchdienst; hier: Einladung zur Schulung für die
aktuelle Anpassungen 2011-05-17.indd 14
05.04.
06.04.
06.04.
07.04.
26.05.2011 16:47:20
LV-Nachrichten 15
Deutsches Rotes Kreuz
hilft meisterlich
Der Zeitraum für die Vorplanungen der Meisterfeier des Bundesligavereins Borussia Dortmund umfasste nur drei Wochen. Der
DRK-Kreisverband Dortmund war der zentrale Vertragspartner
der Stadt Dortmund zur Sicherstellung dieses Ereignisses, unter
seiner Federführung waren die örtlichen Gliederungen von ASB
und MHD beteiligt. Die Dortmunder Rotkreuzler wurden von Rotkreuzhelfern aus den Landesverbänden Baden, Baden-Württemberg, Nordrhein und Westfalen-Lippe tatkräftig unterstützt. Um
diesen Einsatz gut und sicher absolvieren zu können, wurden die
Einsatzkräfte stabsmäßig unter der Leitung von Thorsten Barlog
geführt. Denn zusätzlich zum regulären Bundesligaheimspiel im
Signal-Iduna-Park mit 81.000 Zuschauern fand ein umfangreiches
Public Viewing in den Dortmunder Westfalenhallen am Samstag,
den 14.05.2011 statt. Am Sonntag, den 15.05.2011 waren mehr
als 400.000 Fans auf den Straßen in Dortmund rund um den Borsigplatz und die B1 unterwegs. Das DRK in Dortmund musste
nicht nur den Sanitätswachdienst sicherstellen, sondern auch
die zusätzlichen Anforderungen in der Verstärkung des Regelrettungsdienstes erfüllen. Insgesamt waren 1.000 Helferinnen und
Helfer von ASB, DRK, MHD im Einsatz und erbrachten 11.000
ehrenamtliche Helferstunden.
Fred Weingardt / i+t
Nachruf
Ernst Sprick ist verstorben
Unser Kamerad Ernst Sprick
ist nach schwerer Krankheit
am 14. April 2011 verstorben.
Herr Sprick (Jahrgang 1942)
ist bereits in jungen Jahren
dem Deutschen Roten Kreuz
beigetreten. Erste Einsatzerfahrungen hat er im Sturmfluteinsatz Hamburg 1962 gesammelt. Später als Kreisbereitschaftsführer des Kreisverbandes Lippe war ihm insbesondere die Zusammenarbeit
Ernst Sprick
der Kreisverbände im ostwestfälischen Raum ein Anliegen. Überregional war er zunächst als
Bereitschaftsführer der Betreuungsbereitschaft, später als stv.
Abteilungsführer der DRK-Hilfszugabteilung IV tätig.
Foto: Fahlhausen
BVB-Meisterschaftsfeiern in Dortmund
Von 1991 bis zu seinem altersbedingten Ausscheiden aus dem
aktiven Dienst des DRK im Jahre 2006 war Ernst Sprick Bezirksrotkreuzleiter für den Regierungsbezirk Detmold. Auch in
seinem beruflichen Leben hat sich Ernst Sprick in seiner Tätigkeit bei der Bezirksregierung Detmold in vielfältiger Weise für
die Belange des Zivil- und Katastrophenschutzes eingesetzt.
Für seine vielfältigen Verdienste um die Idee des Roten Kreuzes
erhielt Kamerad Sprick 1976 das DRK-Ehrenzeichen und 1989
das Bundesverdienstkreuz. Außerdem wurde ihm 2002 die Leistungsspange des DRK in Silber verliehen.
Wir verlieren mit Ernst Sprick einen Rotkreuzkameraden, der
hohes Engagement stets mit kameradschaftlichem Umgang
kombiniert hat. Viele Kameradinnen und Kameraden haben in
Ernst Sprick ein Vorbild für ihre eigene Mitarbeit im Roten Kreuz
gefunden. Wir werden Herrn Ernst Sprick stets ein ehrendes Andenken bewahren. Unser Mitgefühl ist mit seinen Angehörigen
und seinen Freunden. Christoph Brodesser
aktuelle Anpassungen 2011-05-17.indd 15
26.05.2011 16:47:21
16
aktuelle Anpassungen 2011-05-17.indd 16
26.05.2011 16:47:25