Masterthesis Lennert De Backer
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Masterthesis Lennert De Backer
Faculteit Letteren & Wijsbegeerte De Backer Lennert Die Entwicklung der starken Verben in den nordgermanischen Sprachen Zugleich im Hinblick auf andere germanische Sprachen Masterproef voorgelegd tot het behalen van de graad van Master in de Historische Taal- en Letterkunde 2012 - 2013 Promotor Prof. dr. Luc de Grauwe Vakgroep Taalkunde Dankeswort Obwohl ich vielen Menschen für die letzten vier Jahre danken müsste, scheint es mir am besten, mich hier auf die Wesentlichsten zu beschränken. Es steht außer Zweifel, wie wichtig Herr Professor Luc de GRAUWE in der Entstehung dieser Arbeit gewesen ist. Nicht nur inhaltlich, sondern auch formell hat er mir große Hilfe geleistet, dadurch, dass er die Arbeit betreut hat. Was jedoch in den letzten vier Jahren wichtiger war, war das Interesse für die Altgermanistik, die er mir geschenkt hat. Die zahlreichen E-Mails, in denen er äußerst verschiedenen Fragen von mir bekam, hat er stets ohne Probleme beantwortet. Natürlich kann ich nicht vergessen, auch Dr. Geert STUYCKENS zu danken. Auch er war stets bereit, Fragen zu beantworten. Diese hatten jedoch meistens keinen Bezug auf die Altgermanistik, sondern auf das Bibliografieren. Dabei passt auch ein kleines Wort für Dr. Roland Schuhmann, der vor allem protogermanisch orientierte Fragestellungen geklärt hat. Das Interesse für das Thema des germanischen Verbalablauts sowie des Verbalsystems verdanke ich Dr. Freek ADRIAENS, der anhand von HELLSTRÖM (2009) den SchwedischStudierenden diese Verben beigebracht hat. Die Entdeckung, dass es eine gewisse Systematik innerhalb dieser Verbklasse gibt, verdanke ich ihm. Im Besonderen möchte ich auch noch zwei Norwegern für die Stunden danken, die sie geopfert haben, um Fragen über deren Sprache (Bokmål) zu beantworten, sowie auch einiges über das Nynorsk zu erklären. Jan Anders BREMERS und Øystein DALE haben daneben auch noch ein Programm geschrieben, wodurch ich mir die Entwicklung einzelner Verben auf grafischer Weise (anhand einer Art Baumstruktur) ansehen konnte. Dazu muss auch meinem Bruder, Simon DE BACKER, gedankt werden, da er mir nicht nur das Programm LibreOffice Base erklärt hat, sondern auch immer bereit war und ist, mir mit allen möglichen Informationstechniken zu helfen. Die Bibliothekarinnen am Blandijnberg sowie am Rozier (in concreto Martine ROTTIER, Wendy LELIEVRE, Valerie BOUCKAERT, Geertrui HOFMAN und Annemie KNOCKAERT)haben vier ii Jahre lang auf mein Gesicht schauen müssen. Ausnahmslos waren sie immer bereit, mir zu helfen, ein Buch zu finden. Die Freundlichkeit, mit der sie jeden Tag arbeiten, ist erstaunlich und hat die vorigen vier Jahre an der Universität sicher leichter gemacht. Noch ganz separat aber steht Nathalie Sarembe, eine gute Freundin von mir. Was sie für andere tut, versetzt mich täglich in Erstaunen. Sie weiß schon, was sie für mich bedeutet und ich danke ihr gerne für die zahlreichen Stunden (oder eher Tage), die sie mir für meine Fragen bezüglich des Hochdeutschen sowie ihres eigenes Dialektes (des Oberfränkischen) gewidmet hat. Schließlich folgt eine Reihe von Bekannten, die mir auf verschiedene Weisen geholfen haben: Anders Schultz CHRISTIANSEN und Jesper WEST (Dänisch), Jaspur Tausen GAARD (Färöisch), Eirik Wixøe SVELA (Nynorsk) und Heimir GUDBERGSSON (Isländisch). Ihre Aufgabe war es, einige Wörter ins Englische zu übersetzen, wenn die Wörterbücher versagt hatten. Auch ihre muttersprachliche Aussprache einiger Wörter und Wortformen war äußerst hilfreich. Für etwaige falsche Interpretationen ihrer Aussprache bin nur ich selber verantwortlich. iii Liste der Abkürzungen a) Abgekürzte Literatur: V[VRIES (1962)] S [SEEBOLD (1970)] N [NOWAK (2010)] H [HELLQUIST (1922)] T [TORP (1919)] J [JÓHANNESSON (1956)] BN [BRØNDUM-NIELSEN (1971)] SAOB (Svenska Akademiens Ordbok [online: http://g3.spraakdata.gu.se/saob/ Stand am 09.09.2013]) Ordnet [online: http://ordnet.dk/ods Stand am 09.09.2013] b) Sprachliche Abkürzungen adk. ae. agutn. ahd. aisl. an. anorw. as. aschw. awn. bk. got. lëtz. mhd. mnd. Altdänisch Altenglisch Altgutnisch Althochdeutsch Altisländisch Altnordisch Altnorwegisch Altsächsisch Altschwedisch Altwestnordisch Bokmål Gotisch Lëtzebuergesch (Luxemburgisch) Mittelhochdeutsch Mittelniederdeutsch mnl. ndk. ne. nfär. nwfri. nhd. nisl. nn. nnd. nnl. nschw. ppgm. pgm. pie. Mittelniederländisch (Neu)dänisch (Neu)englisch (Neu)färöisch (Neu)friesisch (Westerlauwersk Frysk) (Neu)hochdeutsch (Neu)isländisch Nynorsk (Neu)niederdeutsch (Neu)niederländisch (Neu)schwedisch Präprotogermanisch Protogermanisch Protoindoeuropäisch c) Sonstige Abkürzungen Adj. K Nbf. O S V Adjektiv(e) Beliebiger Konsonant Nebenform Obstruent (Plosiv, Affrikate oder Frikativ) Sonant (Nasal oder Approximant) Vokal ̥ ̯ Ind. Inf. Opt./Konj. Part. Perf. Sonantisch Vokalisch Indikativ Infinitiv Optativ-Konjunktiv Partizip Perfekt iv Präs. Prät. Sg. Pl. lit. Präsens Präteritum Singular Plural literarisch vera. dial. swv stv † veraltet dialektal schwaches Verb starkes Verb ein ausgestorbenes Wort Sonstige Symbole und Formeln /a/ → /e/ // vor /i;j;ī/: /a/ entwickelt sich zu /e/, falls ein /i/ oder /j/ in der folgenden Silbe vorliegt. ˘ (Breve) - Ein kurzer Vokal ˉ (Makron) - Ein langer Vokal * Rekonstruierte Form ** Unkorrekte Form (oder unkorrekter Ausdruck) > „… entwickelt sich zu…“ < „… stammt aus…“ v Verzeichnis der Tabellen Tabelle 1 завóд ‘Fabrik’ und недéля ‘Woche’ (TIMBERLAKE [2004: 133 bzw. 141]) Tabelle 2 Anzahl gotischer Verben (BIRKMANN [1987: 98]) Tabelle 3 - Neogrammatische Klassenverteilung im Präprotogermanischen (frei nach MAILHAMMER [2007b: 8f.]) Tabelle 4 Einteilungskriterien Tabelle 5 - Starke runengermanischen Verben (JÓHANNESSON [1923: 65ff.]) Tabelle 6 Frequenz nschw. rista, skria, bida, smida und triva; snida und lita Tabelle 7 Altwestnordische starken Verben Tabelle 8 Altostnordische starken Verben Tabelle 9 Verluste und Gewinne in allen Sprachen zusammengefasst 1 30 32 34 44 61 88 88 99 vi Verzeichnis der Abbildungen Abbildung 1 Überlieferung starker Verben (aus SEEBOLD [1970: 42-65] destilliert) Abbildung 2 Überlieferung starker Verben (aus SEEBOLD [1970: 42-65] destilliert) Abbildung 3 Germanischer Stammbaum Abbildung 4 Skandinavische Sprachenverteilung (vgl. auch HAUGEN/MARKEY [1972: 11]) 28 Abbildung 5 Gruppierung der germanischen Verben Abbildung 6 Skala der schwedischen Verben Abbildung 7 Anzahl starker Verben im Protogermanischen Abbildung 8 Anzahl starker Verben im Protogermanischen und im Altwestnordischen Abbildung 9 Anzahl starker Verben im Altwestnordischen Abbildung 10 Frequenzen der schwedischen und dänischen starken Verben (prozentuell) Abbildung 11 Anzahl starker Verben im Protogermanischen und im Altschwedischen Abbildung 12 Anzahl starker Verben im im Altwestnordischen Abbildung 13 Anzahl starker Verben im Protogermanischen und im Altdänischen Abbildung 14 Anzahl starker Verben im Altdänischen Abbildung 15 Anzahl Verben (klassenmäßig) in den älteren Sprachstufen Abbildung 16 Anzahl der Verben der ersten Klasse (Westnordisch) Abbildung 17 Anzahl der Verben der ersten Klasse (Ostnordisch) Abbildung 18 Anzahl der Verben der ersten Klasse (die modernen Sprachen) Abbildung 19 Anzahl der Verben der zweiten Klasse (Westnordisch) Abbildung 20 Anzahl der Verben der zweiten Klasse (Ostnordisch) Abbildung 21 Anzahl der Verben der zweiten Klasse (die modernen Sprachen) Abbildung 22 Anzahl der Verben der dritten Klasse (Westnordisch) Abbildung 23 Anzahl der Verben der dritten Klasse (Ostnordisch) Abbildung 24 Anzahl der Verben der dritten Klasse (die modernen Sprachen) Abbildung 25 Anzahl der Verben der vierten Klasse (Westnordisch) Abbildung 26 Anzahl der Verben der vierten Klasse (Ostnordisch) Abbildung 27 Anzahl der Verben der vierten Klasse (die modernen Sprachen) Abbildung 28 Anzahl der Verben der fünften Klasse (Westnordisch) Abbildung 29 Anzahl der Verben der fünften Klasse (Ostnordisch) Abbildung 30 Anzahl der Verben der fünften Klasse (die modernen Sprachen) Abbildung 31 Anzahl der Verben der sechsten Klasse (Westnordisch) Abbildung 32 Anzahl der Verben der sechsten Klasse (Ostnordisch) Abbildung 33 Anzahl der Verben der sechsten Klasse (die modernen Sprachen) Abbildung 34 Prozentualer Verlust der Verben in der sechsten Klasse Abbildung 35 Anzahl der Verben der siebten Klasse (Westnordisch) Abbildung 36 Anzahl der Verben der siebten Klasse (Ostnordisch) Abbildung 37 Anzahl der Verben der siebten Klasse (die modernen Sprachen) Abbildung 38 Prozentualer Verlust der Verben in der siebten Klasse 7 7 27 29 33 43 45 45 50 51 52 53 53 54 63 63 64 66 67 67 70 70 71 74 74 75 77 77 78 81 81 82 82 84 85 85 86 vii Abbildung 39 Anzahl der Verben der achten Klasse (die modernen Sprachen) Abbildung 40 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Protogermanischen und Altwestnordischen Abbildung 41 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Altwestnordischen und Isländischen Abbildung 42 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Altwestnordischen und Färöischen Abbildung 43 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Altwestnordischen und Nynorsk Abbildung 44 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Altwestnordischen und Bokmål 96 Abbildung 45 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Protogermanischen und Altschwedischen Abbildung 46 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Altschwedischen und Schwedischen Abbildung 47 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Protogermanischen und Altdänischen Abbildung 48 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Altdänischen und Dänischen 98 Abbildung 49 Anzahl Verben in den westnordischen Sprachen Abbildung 50 Anzahl Verben der ostnordischen Sprachen Abbildung 51 Anzahl Verben der modernen nordgermanischen Sprachen viii 87 94 94 95 95 96 97 97 99 100 100 Inhaltsverzeichnis Kapitel 0 Einführung, Aufbau und Vorbemerkungen ................................................................ .................................................................. .................................. 1 0.1 Einführung ........................................................................................................................................... 1 0.2 Aufbau dieser Diplomarbeit............................................................................................................... 4 0.3 Vorbemerkungen ................................................................................................................................ 5 Kapitel 1 Methodologie ................................................................ ................................................................................................ ................................................................................. ................................................. 11 1.1 Terminologie...................................................................................................................................... 11 1.1.1 Starke, vokalische, ablautende oder irreguläre Verben ............................................... 11 1.1.2 Ablaut oder Vokalalternanz .............................................................................................. 12 1.1.3 Nordgermanisch oder skandinavisch? ............................................................................ 12 1.1.4 Sprachstufenbenennung .................................................................................................... 13 1.2 Methodologie und Abkürzungen .................................................................................................... 13 1.2.1 Methodologie ....................................................................................................................... 13 1.2.2 Wichtigste Abkürzungen ................................................................................................... 15 1.3 Quellen und Notierung ..................................................................................................................... 16 1.3.1 Quellen .................................................................................................................................. 16 Schwedisch ......................................................................................................................................... 17 Dänisch................................................................................................................................................ 17 Bokmål 17 Nynorsk............................................................................................................................................... 18 Färöisch............................................................................................................................................... 18 Isländisch ............................................................................................................................................ 18 1.3.2 Notierung ............................................................................................................................. 19 1.4 Abgrenzung der Studie..................................................................................................................... 19 Kapitel 2 Kurze Sprachgeschichte der nordgermanischen Sprachen ...................................... ...................................... 24 Kapitel 3 Das germanische Verbalsystem................................ Verbalsystem................................................................ .................................................................................... .................................................... 29 3.1 Allgemeine Einteilung der germanischen Verben....................................................................... 29 3.2 Junggrammatische Klassenverteilung ........................................................................................... 31 3.3 Welche Verben sind heutzutage stark und wie gruppiert man sie? ......................................... 33 3.3.1 Welche Verben sind heutzutage stark? ........................................................................... 33 3.3.2 Wie gruppiert man die starken Verben? ......................................................................... 34 3.4 NOWAKS Theorie ................................................................................................................................. 36 Kapitel 4 Untersuchung ................................................................ ................................................................................................ ................................................................................ ................................................ 42 4.1 Sprachenspezifische Merkmale ...................................................................................................... 42 4.1.1 Protogermansich ................................................................................................................. 43 4.1.2 Runengermanisch ............................................................................................................... 44 4.1.3 Altwestnordisch .................................................................................................................. 44 4.1.4 Isländisch .............................................................................................................................. 46 ix 4.1.5 4.1.6 4.1.7 4.1.8 4.1.9 4.1.10 4.1.11 4.1.12 4.2 4.3 Färöisch................................................................................................................................. 46 Nynorsk................................................................................................................................. 46 Bokmål .................................................................................................................................. 49 Altschwedisch ...................................................................................................................... 51 Schwedisch ........................................................................................................................... 52 Altdänisch............................................................................................................................. 53 Dänisch.................................................................................................................................. 54 Ältere nordgermanische Sprachen verglichen .............................................................. 54 Verbenspezifisch ............................................................................................................................... 54 Untersuchung der einzelner Klassen ............................................................................................. 56 4.3.1 1. Klasse................................................................................................................................. 56 4.3.2 2. Klasse................................................................................................................................. 64 4.3.3 3. Klasse................................................................................................................................. 67 4.3.4 4. Klasse................................................................................................................................. 71 4.3.5 5. Klasse................................................................................................................................. 75 4.3.6 6. Klasse................................................................................................................................. 78 4.3.7 7. Klasse................................................................................................................................. 82 4.3.8 8. Klasse................................................................................................................................. 86 4.3.9 Zusammenfassende Bemerkungen.................................................................................. 87 Kapitel 5 Sprachenbesprechung................................ Sprachenbesprechung................................................................ ................................................................................................ ................................................................... ................................... 91 5.1 Altwestnordisch ................................................................................................................................ 91 5.2 Isländisch ............................................................................................................................................ 91 5.3 Färöisch............................................................................................................................................... 92 5.4 Nynorsk............................................................................................................................................... 92 5.5 Bokmål ................................................................................................................................................ 92 5.6 Altschwedisch .................................................................................................................................... 93 5.7 Schwedisch ......................................................................................................................................... 93 5.8 Altdänisch ........................................................................................................................................... 93 5.9 Dänisch................................................................................................................................................ 93 5.10 Grafiken .............................................................................................................................................. 94 5.11 Zusammenfassend ............................................................................................................................. 98 Kapitel 6 Sprachenbesprechung................................ Sprachenbesprechung................................................................ ................................................................................................ ................................................................. ................................. 101 Ausblick ........................................................................................................................................................ 103 Bibliographie 105 Anhang 113 1. Kasussprachen in der protoindoeuropäischen Familie.................................................................... 113 2. Einheitsplural in den germanischen Sprachen ................................................................................. 114 3. Isländische Verbenliste ......................................................................................................................... 115 4. Färöische Verbenliste ............................................................................................................................ 119 5. Nynorsk Verbenliste .............................................................................................................................. 123 6. Bokmål Verbenliste ................................................................................................................................ 128 7. Schwedische Verbenliste ...................................................................................................................... 133 8. Dänische Verbenliste ............................................................................................................................. 137 9. Niederländische Verbenliste ................................................................................................................ 140 10. Hochdeutsche Verbenliste .................................................................................................................. 146 11. Verschiedene Verben .......................................................................................................................... 151 12. Komplette nordgermanische starke Verbliste ................................................................................ 162 x Kapitel 0 Einführung, Einführung, Aufbau und Vorbemerkungen 0.1 Einführung In der Entwicklung der indoeuropäischen Sprachen ist eine große Konstanz festzustellen, und zwar die Abnahme verschiedener Flexionsendungen anhand von Synkretismus und, damit verbunden, einer morphologischen Vereinfachung des Sprachsystems.1 So weist das klassische Latein im nominalen Bereich fast keinen Unterschied mehr auf zwischen dem Nominativ und dem Vokativ2, und vier Tochtersprachen des Lateinischen (in concreto das Französische, das Italienische, das Rätoromanische [vgl. HAIMAN/BENINCÀ (1992: 100ff.)] und das Spanische, im Gegensatz zum Rumänischen [vgl. GÖNCZÖL-DAVIES (2008: 29)]) verwenden das Kasussystem bei Nomina ganz und gar nicht mehr. Das Neugriechische verwendet noch vier Kasus (statt fünf in altgriechischer Zeit; vgl. MORWOOD [2001: 12ff.] mit HOLTON [2004: 24]). Das Russische enthält noch immer nicht weniger als sechs Kasus (siehe Tabelle 1), doch sind dies zwei (oder drei?) weniger als im Protoindoeuropäischen, das mit dem Nominativ, Akkusativ, Vokativ, Dativ, Genitiv, Instrumental, Ablativ, Lokativ und vielleicht dazu noch dem Allativ (vgl. RINGE [2006: 23]) acht bis neun Kasus besaß (vgl. Anhang ‘1. Kasussprachen in der protoindoeuropäischen Familie’). Tabelle 1 завóд ‘Fabrik’ und недéля ‘Woche’ (TIMBERLAKE [2004: 133 bzw. 141]) Kasus Singular Plural Nominativ Akkusativ Genitiv Dativ Lokativ Instrumental завóд недéля я завóды ы недéли и = Nominativ недéлю ю = Nominativ = Nominativ завóдаа недéли и завóдов ов недéльь завóду у недéлее завóдам ам недéлям ям завóдее недéлее завóдах ах недéлях ях завóдом ом недéлей ей завóдами ами недéлями ями 1 Wenn man genauer die Entwicklung aller germanischen Sprachen betrachtet, fällt auf, dass diese Sprachen einen gleichartigen Weg der Deflexion genommen haben. Auch hier sehen wir, dass die meisten dieser Sprachen das Kasussystem des Protogermanischen (Nominativ, Akkusativ, Dativ, Genitiv, Vokativ und Reste des Instrumentals und des Lokativs 3 ) nicht mehr verwenden (Ausnahmen sind, abgesehen von Dialekten und Regiolekten [z.B. dem Flämischen], das [Neu]hochdeutsche, das [Neu]isländische und das [Neu]färöische [aber im Färöischen verwendet man den Genitiv heutzutage immer weniger, vgl. BRAUNMÜLLER (1999: 287)]). Höchstens bleibt der Unterschied “Grundform vs. Genitivform” übrig (z.B. nschw. fadern till Lena vs. Lenass far), aber sogar diesen Unterschied gibt es nicht mehr in allen germanischen Sprachen, wie das Beispiel des Nynorsk, das vor allem Präpositionsumschreibungen verwendet (BRAUNMÜLLER [1999: 287]; vgl. mit TORVIK [1966: 20ff.]4), angibt. Wenn man weiter schaut, sieht man tatsächlich, dass noch einige andere morphologische Eigentümlichkeiten im Laufe der Zeit verloren gegangen sind. Die verschiedenen Substantivklassen, wie z.B. a-Stämme (pgm. *daǥaaz-) und i-Stämme (pgm. *gastiiz-), gibt es heutzutage in den meisten Sprachen nicht länger. Heutzutage wird der Dualis nicht mehr verwendet, das Mediopassiv5 ist verschwunden und verbale Modi gibt es weniger, da die Optativformen durch analytische Konstruktionen ersetzt werden (vgl. nschw. jag skulle inte göra det vs. nhd. ich würde das nicht tun/ich täte das nicht). Schon in den tun ältesten Sprachstufen gibt es in den ingwäonischen Sprachen einen Synkretismus der Pluralendungen bei den Verbalparadigmen, und heutzutage ist dies in fast allen germanischen Sprachen (sogar im Färöischen!) der Fall (siehe in KÖNIG [2011: 158] eine Karte der Pluralendungen im deutschen Sprachgebiet; vgl. auch unseren Anhang ‘2. Einheitsplural in den germanischen Verben’). Alle germanischen Sprachen wurden von einem synthetischen System in ein analytisches System abgeändert. Die erhöhte Verwendung von Pronomina (z.B. Personalpronomina statt Verbalendungen, um deutlich zu machen, welche Person etwas tut u.ä.) und das häufigere Vorkommen von Präpositionen statt des Kasussystems (z.B. nnl. dess broederss > van de broeder), so wie eine starr regulierte Wortfolge, bezeugt diese Änderung sehr gut. Was sich jedoch schon mehr als zweitausend Jahre nicht mehr geändert zu haben scheint, ist die grobe Teilung im germanischen Verbalbestand: In den germanischen Sprachen gibt es nämlich (1) schwache Verben, (2) starke Verben, (3) Präteritopräsentien und (4) eine Restklasse mit suppletiven Verben (siehe auch 3.1 Allgemeine Einteilung der 2 germanischen Verben). Mit Ausnahme des Afrikaans (VERDOOLAEGE/ KEYMEULEN, 2010: 71) stellt man fest, dass alle germanischen Standardsprachen (d.h. Niederländisch, [Hoch]deutsch, Luxemburgisch, Friesisch, Englisch, Dänisch, Schwedisch, Bokmål, Nynorsk, Färöisch und Isländisch) noch immer eine ganze Menge an starken (oder irregulären? siehe 1.1.1 Starke, vokalische, ablautende oder irreguläre Verben) Verben besitzen. Auch das Niederdeutsche, das heute keinen offiziellen Status als Standardsprache hat, besitzt noch eine Reihe starker Verben (siehe z.B. LINDOW [1998: 72ff. und 113ff.]) und das gilt auch für das “Pennsylvania Dutch” (BUFFINGTON/BARBA [1954: 58ff]). Der Unterschied zwischen vokalischen (auch “starken”, “irregulären” und “ablautenden”) und konsonantischen (auch “schwachen”, “regulären”) Verben hat sich seit der Ausdifferenzierung des Germanischen aus der indogermanischen Sprachfamilie erhalten. Es ist aber schon bekannt, dass es heutzutage in den germanischen Sprachen weniger starke Verben gibt als in älteren Sprachstufen (vgl. z.B. HAERINGEN [1940: 244ff.]). Es ist der quantitative Verlust an starken Verben in den nordgermanischen Sprachen (siehe auch 1.1.3 Nordgermanisch oder skandinavisch? sowie 1.4 Abgrenzung der Studie), mit dem sich diese Arbeit beschäftigt. Versucht wird auf folgende Fragen eine Antwort zu finden und zu formulieren (vgl. auch unten für weitere Fragen): 1. Welche der sieben historischen Verbklassen erhält ihre starke Konjugation quantitativ gesehen am besten aufrecht und warum? 2. Gibt es neue “Ablautreihen”, wie es im Niederländischen der Fall sein soll (NOWAK [2010]; siehe 3.4 NOWAKS Theorie), und wenn dies der Fall wäre: a. Was wäre die Ursache davon? b. Was wäre die Folge davon? 3. Gibt es eine gewisse phonologische Struktur, wodurch das Ablautsystem in den Verben lebendig (sogar produktiv?) bleibt? 4. Wie wichtig ist Analogie für die Entwicklung und das Standhalten der starken Verben? 5. Ist es möglich, eine gute Erklärung dafür zu geben, warum eine Sprache den Bestand an starken Verben weniger gut beibehält, oder ist der Verlust an starken Verben vielmehr als “irregulär” und “nicht vorhersagbar” zu betrachten? 3 0.2 Aufbau dieser Diplomarbeit In der englischen Fachliteratur verwendet man oft den Begriff “Old Norse” als Synonym für “Old Icelandic”. GORDON (1956: viii) schreibt Folgendes über die Verwendung des Ausdrucks “Old Norse”: “It is high time that English students realized that Norse speech and literature existed in other forms than Icelandic. There has too long been a notion current in England that ‘Old Norse’ is synonymous with ‘Old Icelandic’, and even our more scholarly books constantly quote distinctively Icelandic forms as ‘Old Norse’.” Vergleich weiter: “A term commonly used for Old Nordic is „Old Norse“, with a distinction between West Norse and East Norse. An alternative, narrow use, […], restricts Old Norse to the West Nordic languages. This variation in meaning is to some extent veiled by the widespread use of Old Icelandic as a representative of all the Old Nordic languages, e.g. in comparative Germanic studies. This practice underlies the common use of Altnordisch in the German research literature since Grimm, who was influenced by Rask’s equating “det gamle Nordiske Sprog” with Icelandic.” (OTTOSSON [2002: 787]) Die oberen Zitate zeigen, dass eine klare Terminologie zu bevorzugen ist. Wenn man keine präzisen Begriffe verwendet, entsteht die Gefahr, dass die Leser der Abhandlung und deren Argumentation nicht länger folgen können. Im Interesse der Klarheit und Transparenz werden hier alle wichtigen Fachausdrücke im ersten Kapitel (1.1 Terminologie) erwähnt und erklärt. Der Leser beachte, dass ich die traditionelle Terminologie nur teilweise verwenden werde, da sie in se sehr undeutlich ist: Warum heißt es schwache und nicht konsonantische (oder dentale) Verben? Wäre vokalische Verben kein besserer Terminus statt starke Verben? Daneben wird auch die Methodologie der Erforschung (1.2 Methodologie und Abkürzungen) erläutert. Auch die verwendeten Grammatikhandbücher werden in einen gesonderten Subkapitel aufgelistet (1.3.1 Quellen); die Abgrenzung dieser Studie wird auch bündig beschrieben (etwa: welche Sprachen und Sprachstufen werden nicht untersucht usw.; 1.4 Abgrenzung der Studie). Im zweiten Kapitel wird die Sprachgeschichte der nordgermanischen Sprachen kurz skizziert. Anhand dieser wird deutlich, warum einige Sprachen näher miteinander verbunden geblieben und andere Sprachen auseinander gedriftet sind. Aufs Neue wird auf die Terminologie geachtet. 4 Im dritten Kapitel wird das System des Ablauts bei den starken Verben dargestellt. Dazu wird das System in (prä)protogermanischer Zeit rekonstruiert (vgl. Anm. 48). Dabei wird kurz auf die historische Einteilung der germanischen Verben (vor allem die starken Verbklassen) eingegangen (3.2 Junggrammatische Verbeinteilung), und wir untersuchen, wie man die starken Verben heutzutage beschreiben muss (3.3 Welche Verben sind heutzutage stark und wie gruppiert man sie?). Schließlich wird die Idee von NOWAK (2010) kurz erörtert (3.4 NOWAKS Theorie), damit wir das Niederländische und das Neuhochdeutsche (sowie das Westfriesische) mit den nordgermanischen Sprachen vergleichen können. Im vierten Kapitel folgt klassenmäßig die Untersuchung an sich. Wie viele Verben der ehemaligen ersten, zweiten, … Klasse sind übrig geblieben in jeder Sprache, und warum ist eine Diskrepanz zwischen den verschiedenen Sprachen festzustellen? Die Ergebnisse der quantitativen Studie werden anhand von Grafiken gezeigt. Mögliche Änderungen im System werden so gut wie möglich erläutert, und auch die letzte Frage bekommt eine Antwort: 6. Ist die Entwicklung, die man im Niederländischen, Deutschen und Luxemburgischen (und auch im Friesischen) findet (vgl. 3.4 NOWAKS Theorie), auch in den nordgermanischen Sprachen anzutreffen? Kapitel fünf bietet eine kurze Rekapitulation der Ergebnisse pro Sprache und zum Schluss werden die Schlussfolgerungen im Kapitel sechs gezogen, und neue Forschungswege werden vorgeschlagen. 0.3 Vorbemerkungen Ich möchte einige Bemerkungen, die teilweise auch in DE BACKER (2012) zu finden sind, wiederholen, abändern und noch einige hinzufügen. 1. In DE BACKER (2012: 4) musste davon ausgegangen werden, dass die komplexe Geschichte der reduplizierenden Verben wegen Platzmangels nicht beschrieben werden konnte. Auch hier wird nicht untersucht, woher diese Verben stammen (d.h. wie sie in (prä)protogermanischer Zeit gelautet haben müssen und/oder was ihre Etymologie ist; siehe dafür das Standardwerk SEEBOLD [1970] sowie z.B. COETSEM [1956: 47ff. und 1990: 71ff.] und die verschiedenen Publikationen von KORTLANDT [1991, 1992 u. 1994]), aber vielmehr, wie die Einzelsprachen mit diesen Verben umgegangen sind. So ist im 5 Niederländischen und Deutschen ein neues Muster aufgetreten, das im Präteritum (Sg. und Pl.) den Einheitsvokal -ie- (z.B. nnl. roepen - rie iep ief ie - geroepen und nhd. rufen - rie ie gerufen) aufweist. Wie wir sehen werden, sind diese Verben in den nordgermanischen Sprachen heutzutage äußerst problematisch, wenn man sie in eine Klasse einstufen möchte. 2. Im Gegensatz zu der Lage beim Studium des Friesischen habe ich jetzt durchaus Zugang zu (sprachspezifischen) etymologischen Wörterbüchern, in denen verdeutlicht wird, ob ein starkes Verb nordgermanischen oder niederdeutschen Ursprungs ist (oder im Einzelfall vielleicht einer anderen Sprache entstammt; z.B. bm. å hive < ne. to hive).6 3. Beim Studium des Alt(west)friesischen und Mittel(west)friesischen (oder vielleicht besser als “frühes Neuwestfriesisch” einzustufen 7 ?) wurde deutlich, dass ein Quellenbestand für diachrone Forschungen selbstverständlich primär ist. Ohne Quellen kann man natürlich nichts “Realistisches” über ein Sprachstadium bringen. Wenn es also innerhalb der (externen) Sprachgeschichte keine geschriebene Überlieferung gibt, ist die Analyse eines Sprachstadiums rein hypothetisch-theoretisch (z.B. Protogermanisch). Wenn man SEEBOLD (1970) zur Rate zieht, wird es dem Leser sofort deutlich, dass viele altfriesische Verbformen einfach fehlen (siehe Abbildung 1 und 28; vgl. auch mit WELLS [1883: 57 “with occasional reference to the Frisian”]). Dies scheint für die nordgermanischen Sprachen weniger wesentlich zu sein, da hier die Verben in der reichen Überlieferung besser bezeugt sind. 6 400 350 300 Altenglisch (344) Althochdeutsch (322) Altwestnordisch (289) Altsächsisch (210) Altfriesisch (195) Gotisch (182) 250 200 150 100 50 0 Abbildung 1 Überlieferung starker Verben (aus SEEBOLD [1970: 42-65] destilliert) Altenglisch (344) Althochdeutsch (322) Altwestnordisch (289) Altsächsisch (210) Altfriesisch (195) Gotisch (182) Abbildung 2 Überlieferung starker Verben (aus SEEBOLD [1970: 42-65] destilliert) Auch wenn es einige Quellen gäbe, ist es längst nicht sicher, ob gute Schlussfolgerungen aus den Materialien gezogen werden können (z.B. beim Krimgotischen9). Obwohl das Norn 10 , eine ausgestorbene nordgermanische Sprache, die auf den Orkaden (Orkney Islands) und den Shetlandinseln bis ungefähr das 18. (oder 19.? Siehe 7 dazu die Diskussion bei BARNES [1989 und 2010: 36ff.]) Jahrhundert gesprochen wurde, eine kleine Überlieferung aufweist, scheint es unmöglich, eine Analyse der starken Verben in dieser Sprache vornehmen zu können. Dazu ist die Überlieferung zu stark auf Nomina beschränkt (siehe z.B. die Wörterliste George LOWS, die RENDBOE (1987: 22ff.) erwähnt und deutet).11 Es gibt einige Wörterbücher (z.B. ANGUS [1914] oder EDMONDSTON [1866]), aber ob die Verben, die dort dargestellt werden (z.B. bide ‘warten’ und bînd band - bund ‘binden’ [ANGUS 1914, 29]), skandinavischen oder schottischen Ursprungs sind, wird nicht immer verdeutlicht. Wenn man also die Entwicklung der starken Verben in den nordgermanischen Sprachen untersuchen will, hat man fast keine andere Wahl als die Entscheidung, das Norn außer Betracht zu lassen, da gute Quellen leider fehlen. Auch für das Gutnische fehlt eine gute Referenzgrammatik, und deshalb werden wir uns nur sehr kurz dazu äußern (siehe 1.4 Abgrenzung der Studie). Diese ehemalig selbständige Sprache, die jetzt als von der schwedischen Hochsprache überdachter Dialekt gilt, bekommt also nur eine geringe Stelle innerhalb dieser Abhandlung. 4. Zuletzt achte der Leser darauf, dass eine Sprache nicht schwarz-weiß dargestellt werden kann. Ich versuche eine quantitative Studie durchzuführen, aber es ist dem Leser hoffentlich klar, dass die Zahlen nur Approximationen sind. Eine Debatte, ob es nun 25 oder 27 Verben in der 5. Klasse gegeben hat, ist wirklich nutzlos. Die Zahlenangaben sind so genau wie möglich, müssen jedoch cum grano salis genommen werden. Die Diskrepanz von 289 altwestnordischen Verben bei Abbildung 1 und die 220 altwestnordischen Verben erklärt sich dadurch, dass SEEBOLD (1970: 42-65) keine genaue Angaben darüber gemacht hat, was nun als ein sicheres Verb gilt. Abbildung 1 und 2 gelten somit eher als Illustration, während die Zahlen in Kapitel vier besser zu motivieren sind. 1 Vgl. einigermaßen mit der Einführung bei HAERINGEN (1940). Ein Beispiel, wo doch noch zwei Vokativformen zu finden sind, ist folgendes Zitat: Tu quoque, Brutee, filii mi? ‘Auch du, Brutus, mein Sohn?’. Männliche Wörter auf -us sowie auch das Substantiv filius (und Personennamen auf -ius) enthalten eine besondere Endung im Vokativ (--e bzw. -i [< i-e], vgl. SMEDT [2002: 17 und 25]). 3 Die Quellen bestätigen einander aber nicht: VOYLES (1992: 228) nimmt die sieben Kasus an; SCHWEIKLE (2002: 192) zufolge gäbe es keine eigene Vokativform und RINGE (2006: 268f.) spricht nicht über den Lokativ. Die endungslosen Formen im Althochdeutschen können laut SCHWEIKLE (2002: 192) Reste eines Lokativ Singulars 2 8 sein (z.B. ahd. hūsØ Ø ‘im im Haus’). Reste des Instrumentals sind im Althochdeutschen zu finden, z.B. (nu scal mih suasat chind) suertu u hauwan ‘mit dem Schwert hauen’. Auch sind Kontaminationsformen nicht ungewöhn, z.B. mit [+ Dativ] geru u [Instrumentalendung] scal man ‘mit dem Speer soll man’ (beide Beispiele aus dem Hildebrandslied entnommen, siehe STEINMEYER (1963: 5f., Verse 53 bzw. 37). 4 LILLEHEI (1913: 169): “The careful writers of Landsmaal […] avoid almost entirely the s-possessive of Danish. It is a known fact that the s-possessive which has extended to all classes of nouns in Danish, is well nigh dead in native Norwegian speech. To express the idea of possession, the people in Western Norway, and in other districts, use some sort of phrasal possessive or analytic construction […].” 5 Man beachte, dass das in synkopenordischer Zeit entstandene synthetische Passiv auf -st oder -s (z.B. nschw. Han grepss av polisen igår kväll neben Han blev gripen av polisen igår kväll ‘Er wurde gestern Abend von der Polizei festgenommen’) morphologisch gesehen nicht mit dem Mediopassiv übereinstimmt; etymologisch gesehen stammt dieses neue synthetische Passiv auch nicht aus einer alten Mediopassivendung, sondern aus dem reflexiven Pronomen sēR (Dativform > -sR > -ss, schließlich -s; östliche Variante) und sik (Akkusativform > -sk, später -st; st westliche Variante; siehe z.B. BERGMAN [1968: 20]; BANDLE [1973: 39]). 6 Ein bei DE BACKER (2012) erwähntes Problem war, dass man nicht immer deutlich erkannte, ob ein Verb friesischen oder niederländischen Ursprungs war. 7 Die Gefahr, Sprachen anhand des “deutschen” chronologischen Modells (nämlich Alt-, Mittel- und [Früh]neu) einzuteilen, besteht darin, dass nicht alle Sprachen eine gleiche Entwicklung gehabt haben. So kann von Altisländisch – Neuisländisch die Rede sein, jedoch nicht wirklich von Mittelisländisch (vgl. VENÅS [2002: 35]). Es geht sogar so weit, dass es in der Erforschung der Geschichte des Friesischen zwei Artikel geschrieben wurden, die in die Debatte eintreten, wie man das Altfriesische nun benennen soll (HAAN [2001] und VERSLOOT [2004]). 8 Es fällt auf, dass im Altfriesischen mehr starke Verben überliefert wurden als im Gotischen. Natürlich muss man dabei auf den Umfang der Überlieferung achten. Die Zahlen sind “genaue” Schätzungen (es ist nicht immer ganz deutlich, ob es das starke Verb in einer Sprache gegeben hat oder nicht). 9 Wie viel vom Material ist wirklich nützlich? Die Überlieferung BUSBECQS an sich ruft einige Fragen hervor (siehe http://www.utexas.edu/cola/centers/lrc/eieol/gotol-10-R.html [Stand: 04.08.2013] für weitere Diskussion). GRØNVIK hat verschiedene Publikationen (z.B. 1983 und 1995), in denen er zu argumentieren versucht, dass das Krimgotische keine ostgermanische, sondern eine westgermanische Sprache sei (auch Busbecq schreibt dazu: Hi Gothi an Saxones sint, non possum diiudicare ‘Ob es sich um Goten oder Sachsen handelt, kann ich nicht unterscheiden’; siehe STEARNS [1989: 192 und 194]). Es könnte sein, dass ein “westgermanischer” Stamm von den Goten (sprachlich) beeinflusst wurde. Wegen der geringen Überlieferungszahl an Verben ist es unmöglich zu untersuchen, wie die starken Verben sich im Krimgotischen entwickelt haben. 10 Dass BANDLE (2002a und 2005) im Inhaltsverzeichnis keine Artikel zum Norn vermerkt, zeigt die Sonderstellung des Norn (und des Gutnischen) leider nicht sehr gut. Vergleiche z.B. die Artikelreihe 49-53, 5660, 91-98 in BANDLE (2002a). Es ist immer die Rede vom Dänischen, Schwedischen, Norwegischen, Isländischen und Färöischen. Man achte auch darauf, dass der Begriff “Norn” nicht klar definiert ist. Ich folge der Idee BARNES’ (2010): “From my part I would restrict ‘Norn’ to mean ‘the distinctive form of Scandinavian speech that developed on the Scottish mainland, in the Hebrides, and in Orkney and Shetland’. Since no Norn is recorded from the mainland or the Hebrides - […] - this means in practice I use the term almost exclusively to refer to Scandinavian speech as it developed in Orkney and Shetland.” (BARNES, 2010: 27f.). Für mehr Information zur Norn-Sprache kann z.B. auf BARNES (1998; 2010) oder MILLAR (2010) und dessen weiteren Literaturangaben verwiesen werden. 9 11 Dass fast nur Nomina überliefert wurden, wundert nicht. Es ist einfacher, konkrete Sachen als abstrakte Ideen oder Handlungen abzufragen. Dialektale Forschungsarbeiten sind davon gute Zeugen, z.B. MOUTON (1989). 10 Kapitel 1 Methodologie 1.1 Terminologie 1.1.1 Da Starke, vokalische, ablautende oder irreguläre Verben für diese Arbeit eine sehr große Menge (vor allem kontemporärer) Grammatikhandbücher miteinander verglichen wurde (siehe auch 1.3 Quellen und Notierung), wurde mir deutlich, dass es heutzutage in der Verwendung der Terminologie verschiedene Auffassungen12 gibt: Einige sprechen von regulären vs. irregulären Verben, bei anderen ist die Rede von schwachen vs. starken Verben, und noch andere behaupten, dass es schwache vs. starke-irreguläre Verben gibt.13 Es ist sonderbar, dass der Ausdruck gemischte Verben (vom Typ nhd. breennen - braannte te - gebraanntt; ndk.-bm. føølge - fu ulgte te - fu ulgtt; ndk. stræ ække - straakte te - straaktt, usw.) kaum vorkommt, obwohl diese Verben aus kontemporärer14 Sicht einen Grenzfall zwischen schwachen und starken Verben darstellen. Im Punkt 3.1 wird die germanische Verbverteilung kurz besprochen. Was die Benennung der starken, vokalischen, ablautenden, irregulären, … Verben betrifft, ist die Entscheidung sehr schwierig zu treffen. Nimmt man den Terminus starke Verben, so erklärt man nur aus historischer Sicht, warum diese Verben als stark zu benennen sind.15 Einen echten Wert hat dieser Terminus nicht, es sei denn, dass er in der Literatur etabliert ist. Bevorzugt man irreguläre Verben, so behauptet man damit sofort auch, dass es keine Regularität innerhalb dieser Verbklasse gäbe, was nicht stimmt (vgl. mit SAHLSTEDT [1796: 96]: “Von den Verbis Anomalibus, oder unregelmaͤ ssigen Zeitwoͤ rtern”: Die Verben, die SAHLSTEDT hier auflistet, gehören fast alle [d.h. 25 von den 33 Simplexverben] zum Typ nschw. att bry - brydde dde - brytt tt [die schwedische 3. schwache Konjugation] und sind nicht wirklich als unregelmäßig zu betrachten). Akzeptiert man vokalisch, vokalisch dann ist es undeutlich, warum ein Verb wie nschw. att gå - gikk kk - gått tt, tt das oft als ein starkes Verb 11 benannt wird, vokalisch wäre. Es gibt eine deutliche konsonantische Änderung in einigen starken Verben (so auch z.B. nnl. vriezzen - vroorr - gevrorren; nisl. að binda - batt tt / bund ndum nd bundið; nwfri. jitte - geat - getten “gießen”; nhd. stehen - stand nd - gestand nden): Sind das nd (wortspielerisch) etwa vokansonantische Verben? Es bleibt nur ablautend übrig, aber auch dies stimmt heutzutage nicht mehr. Wo ist der Ablaut in bm. komme - kom16 - kommet? Alle Vorschläge enthalten nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile. Wir wollen uns letztendlich mit starken und vokalischen Verben zufriedenstellen, im Gegensatz zu den schwachen und dentalischen( dentalischen(hen(-konsonantischen)17 Verben. Dies hat einerseits den Vorteil, dass wir die Mischklasse (siehe Fußnote 1) als vokalischvokalischdentalisch benennen können, anderseits den Nachteil, dass eine kleine Inkonsistenz in die Arbeit hineinschleicht. Der Ausdruck irregulär gehört in den Papierkorb, da ich als Student der Altgermanistik schon die Regularität dieser Verben einsehe, auch wenn sie heutzutage nicht mehr äußerst deutlich da ist (vgl. weiter mit 3.3 Welche Verben sind heutzutage stark und wie gruppiert man sie?). 1.1.2 Ablaut oder Vokalalternanz Der Terminus Ablaut18 hat, wie beim Terminus starke Verben, den Vorteil, dass sich die Literatur dieses Ausdrucks gerne bedient und daher sehr bekannt ist. Ein Nachteil ist, dass es nicht direkt deutlich wäre, was hierunter verstanden wird (vgl. auch die Termini Umlaut und Brechung, die als reiner Jargon gelten). Zweiter Nachteil ist, dass nicht alle heutigen Vokalalternanzen (z.B. nfä. að beerja - baardi - baart) vom Ablaut verursacht wurden (siehe Anm. 14) und nicht anhand dieses Terminus bezeichnet werden können. Da es sich hier jedoch nicht um die schwachen Verben handelt, werde ich nach wie vor Ablaut verwenden, wenn von starken Verben die Rede ist. 1.1.3 Nordgermanisch oder skandinavisch? Wenn ich statt nordgermanisch z.B. skandinavisch verwenden würde, würde man vielleicht auch an die anderen in Skandinavien gesprochenen, nicht-germanischen Sprachen (z.B. das Finnische), denken. Auch im Englischen passt man am besten bei verschiedenen Ausdrücken auf (“The adjective “Nordic” in English has two different meanings. One is geographical, denoting a large area in the north of Europe. […] The other meaning is linguistic , […].” [VIKØR, 2002: 1]). 12 Ich halte an den Terminus nordgermanisch fest, womit ich die folgenden Sprachen (und deren Vorstufen) bezeichne (wie VIKØR [2002]): das Schwedische, das Dänische, das Bokmål, das Nynorsk, das Isländische und das Färöische. 1.1.4 Sprachstuf Sprachstufenbenennung stufenbenennung Die Termini Urnordisch, Proto-Nordic (oder Proto-Scandinavian, vgl. die Kritik von ANTONSEN [1967]), urnordiska, … sind meiner Meinung nach nicht zu bevorzugen. Zuerst würde ich das Präfix Proto- nur für diejenigen Sprachen verwenden, die exklusiv hypothetisch rekonstruiert werden. Es heißt also meiner Meinung nach Protogermanisch, Protogermanisch nicht **Urgermanisch, da nichts vom Protogermanischen überliefert worden ist (so wie es auch Protoindoeuropäisch heißen sollte, statt **Urindoeuropäisch). Das Präfix Ur- dient dazu, diejenigen Sprachen zu benennen, von denen schon einiges überliefert worden ist, wie wenig es auch sein mag. 19 Urnordisch wäre in diesem Sinne korrekt (die älteste Runeninschriften sind die Überlieferung dieser Sprache), jedoch bevorzuge ich eher den Terminus Runengermanisch, Runengermanisch wie offensichtlich PENZL (1995) mir vorgemacht hat20, da diese Sprache keine spezifisch nordgermanischen Eigentümlichkeiten aufweist. Die Verben, die SEEBOLD (1970) als Altwestnordisch bezeichnet, sind vor allem altisländische Beispiele. Ich halte an dem Terminus Altwestnordisch fest und bezeichne hiermit die Vorstufe des Isländischen, des Färöischen, des Nynorsk sowie des Bokmål. Die weiteren Benennungen der Sprachstufen sind im dritten Bild (Abbildung 3 Germanischer Stammbaum), sowie im Fließtext des im 2. Kapitels zu finden. 1.2 1.2.1 Methodologie und Abkürzungen Methodologie Zuerst wurde anhand von SEEBOLD (1970) berechnet, mit wie vielen starken Verben in protogermanischer Zeit (ungefähr) zu rechnen ist. 21 Danach wurde geschaut, wie viele starke Verben im Altwestnordischen (SEEBOLD [1970]), Altschwedischen (NOREEN [1904]) und Altdänischen (BRØNDUM-NIELSEN [1971]) überliefert worden sind. Mit den Angaben in diesen drei Publikationen werden also meine eigenen Befunde aus den zeitgenössischen Sprachen anno 201322 verglichen. 13 Das große Problem beim Vergleichen beider Sprachstufen (Altwestnordisch, Altschwedisch und Altdänisch vs. die nordgermanischen Sprachen anno 2013), wurde mir nur spät deutlich. Man kann sich nicht dafür entscheiden, nur die bei SEEBOLD (1970) verzeichneten Verben mit ihren Äquivalenten in den kontemporären Wörterbüchern zu vergleichen, ohne dass kontemporäre Grammatikhandbücher zur Rate gezogen würden. Im Laufe der Zeit sind Neuprägungen entstanden (z.B. nnl. prijzen - prees - geprezen, vgl. HAERINGEN [1940: 249]), die es in protogermanischer Zeit noch nicht gab. Und genau diese Neuprägungen, die man in den heutigen Grammatikhandbüchern finden kann, bilden vielleicht das Wesentlichste dieser Studie, da sie die verschiedenen Tendenzen deutlicher zeigen können. Dies bedeutet, dass eigene Verblisten selber aufgestellt werden mussten. Wie beim Zusammenstellen der Liste der färöischen starken Verben nachgewiesen werden konnte, braucht man mehrere Grammatikhandbücher 23 , wenn man eine ausführliche und komplette Liste der starken Verben einer gewissen Sprache erstellen möchte (bereits in DE BACKER [2012] begegnete ich diesem Problem, und zwar mit den friesischen starken Verben). Nur die zwei ältesten Darstellungen (KRENN [1940] und DAVIDSEN/ MIKKELSEN [1993]) gaben sechzehn Verben wie blása, bregda, bregða, búgva, gella, gjalla, gita, gretta, høgga, lúta, ráða, skella, skreppa, svølta, tváa und vega an. Wenn man also sechzehn Verben außer Betracht lässt, wird es für eine quantitative Studie schwierig, korrekte Schlussfolgerungen zu ziehen, da es nicht viel mehr als zweihundert starke Verben gibt (siehe Abbildung 51). Wenn man nichts über diese Verben sagt, ist eine prozentuelle Angabe um 8% weniger akkurat, was eine wesentliche Zahl ist. Für das Bokmål wurde zum Beispiel das Verb fise ‘furzen’ nur bei HAUGEN (1965) gefunden, nachdem schon über zehn Grammatikhandbücher nachgeschlagen worden waren. Sämtliche so eruierten Verben wurden in ein Computerprogramm (LibreOffice Base) eingespeichert und zwar in Reihen mit formeller Entsprechung (nschw. att bita; ndk. bide; bm. bite gehören zum Protogermanischen *beitan- usw.), wonach diese Verben auf graphische Weise bearbeitet wurden. Diese graphische Vorstellung einiger dieser Verben kann man im Anhang 11 finden. Für das Dänische, Schwedische und Norwegische (Bokmål und Nynorsk) gibt es einige Korpora, die dem Forscher online zur Verfügung stehen. Folgende Korpora wurden verwendet: • 14 Schwedisch: Schwedisch http://spraakbanken.gu.se/ 1286 Millionen Wörter (alle 127 Korpora zusammen) o Auf “Korp” drucken > “skiftlägesoberoende” anstreichen > Begriff eingeben und warten, bis man den spezifischen Begriff wählen kann >“Sök” > “Statistik” (rechts von “KWIC”, links von “Ordbild”) o Die Zahl der “unspezifischen” Treffer ist manchmal sehr hoch, wegen des Partizip Perfekts, das stets adjektivisch verwendet wird. So hat nschw. flyta 40.507 Treffer, darunter 15.105 flytande (Part. Präs.) waren; suga hatte 112.771 Treffer, darunter 62.014 sugen (Part. Perf.). • Dänisch: Dänisch http://ordnet.dk/korpusdk (Korpus Korpus 2007) 2007 56 Millionen Wörter o Begriff eingeben > “Udvidet søgning” > Begriff aufs Neue eingeben mit den Parametern 1) “Kun indtastet form” (“Alle bøjningsformer” nur wenn man anhand der Infinitivform sehen möchte, wie oft das Verb vorkommt), 2) “Vælg ordklasse > Vb.” > “Søg” • Bokmål24: http://www.tekstlab.uio.no/norsk/bokmaal/english.html 18,5 Millionen Wörter o “Search the bokmål corpus” > Begriff eingeben > “Grammatisk kategori > Verb” > “Søk i korpuset” Anhand dieser Korpora konnten einige Fragen leichter beantwortet, sowie auch einige Angaben in der Literatur überprüft werden (z.B. ob im Bokmål nun wirklich beet öfters als bei eit ei vorkommt, siehe auch 4.3.1 1. Klasse [Bokmål]). 1.2.2 Wichtigste Abkürzungen Abkürzungen Beim Bokmål wurde u.a. das Buch von WESTERN (1921) verwendet, in dem viele (schon damals) veraltete Formen beschrieben wurden. Es ist deutlich, dass die heutigen Wörterbücher des Bokmål diese älteren Formen (z.B. bm. fornu ummet statt fornemmet et/fornemma a) nicht länger verzeichnen. Diese Formen sind jedoch für meine Studie et wesentlich, und deswegen habe ich einen ganzen Apparat mit Abkürzungen bereitgestellt, wodurch die Verblisten einen deutlichen sowie kompletten Eindruck geben. Eine Legende 15 wird den Anhängen jeweils hinzugefügt. Diese sollten genügen, um das Ganze zu verstehen. Zahlen bei den Wortformen verweisen auf die Vorkommen innerhalb des betreffenden Korpus (z.B. bm. bet 122 ; beit 21 bedeutet, dass 122 Mal bet vorkam, beit hingegen 21 Mal; Vergleich weiter 1.3.2 Notierung). Manchmal wurden (schwache) Verben nicht in den Wörterbüchern gefunden (z.B. nisl. físa), obwohl z.B. SEEBOLD (1970) oder VRIES (1962) sie angeben. Wenn dies der Fall ist, ist es fast unmöglich zu wissen, welche Konjugation diese Verben annehmen, oder ob sie noch überhaupt verwendet werden. Doch werden sie anhand folgender Abkürzungen erwähnt: • V [VRIES (1962)] • S [SEEBOLD (1970)] • H [HELLQUIST (1922)] • SAOB [Svenska Akademiens Ordbok http://g3.spraakdata.gu.se/saob/ (Stand am 04.08.2013)] • ORDNET [Ordbog over det danske Sprog http://ordnet.dk/ods (Stand am 04.08.2013)] • T [TORP (1919)] Weitere wichtige Abkürzungen sind N [NOWAK (2010); Vor allem im 3.4 NOWAKS Theorie], dial. (dialektal), vera. (veraltet), swv (schwaches Verb) und stv (starkes Verb). Weitere Abkürzungen sind am Anfang dieser Arbeit zu finden (Liste der Abkürzungen). 1.3 1.3.1 Quellen und Notierung Quellen Da so viele Grammatikhandbücher benutzt wurden, werden sie hier pro Sprache eigens aufgelistet, so dass man die Bücher nicht zuerst in der Bibliographie suchen muss. Meine Befunde können sämtlich in den aufgelisteten Werken nachgeschlagen werden. Alle Formen kommen aus der angegebenen Literatur, abgesehen von schwachen Verbformen, die ich manchmal (vor allem beim Färöischen und beim Isländischen) selber “rekonstruieren” musste, und zwar durch einfache Anwendung der Regel der schwachen Verben. Nach Sprachen und in chronologischer Reihenfolge sind zu nennen: 16 Schwedisch SAHLSTEDT, Abraham Magni Magnusson (1796). Schwedische Grammatik nach dem Sprachgebrauch unserer Zeiten. Lübeck: Friedrich Bohn und Compagnie. [S1] DIETERICH, Udo Waldemar (1848). Ausfürhliche Schwedische Grammatik, nebst einer gedrängten Litteraturgeschichte und einer aus den vorzüglichsten neueren Schriftstellern Schwedens gesammelten Chrestomatie mit zugehörigem Wörterbuche. [2. Auflage]. Stockholm: C. E. Fritze. [D] SUNDÉN, A. (1869). Svensk språklära för elementar-läroverken. Stockholm: J. Beckmans Förlag. [S2 [S2] BRATE, Erik (1898). 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Auch diese Formen sind für die Studie zum Verlust an starken Verbformen sehr wesentlich und sollten daher gekennzeichnet werden. Anhand dieser Abkürzungen kann man die Form “fornummet W; B1; J ” folgendermaßen interpretieren: bm. fornummet wurde wenigstens in WESTERN (1921), BERULFSEN (1966) und JANUS (1999) zurückgefunden. Wenn die Verbformen in den Anhängen typografisch kleiner dargestellt sind, bedeutet dies, dass sie heutzutage nicht länger auf die angegebene Weise flektiert werden. Nennen wir daneben als zweites Beispiel nisl. gella / gjalla, das zusätzlich ”E gewöhnlich swv; stv [lit.]” hochgeschrieben bekommen hat. Dies bedeutet, dass die Quelle, die als E abgekürzt wird (siehe oben 1.3.1 Quellen; diese Abkürzungen sind sprachenspezifisch [d.h. das nisl. K ist nicht die gleiche Quelle wie bm. K]) als extra Information zu diesem Verb bemerkt hat, dass es normalerweise schwach konjugiert wird. Das starke Verb gilt als literarisch. 1.4 Abgrenzung der Studie Wie bereits erwähnt (0.3 Vorbemerkungen) wird hier nur sehr kurz auf das (Alt)gutnische eingegangen (das Norn25 wird, wie gesagt, völlig außer Betracht gelassen). Bei GUSTAVSON (1977: 33) steht Folgendes: “De starka verben, […] är i gotländskan i viss mån på tillbakagång, tillbakagång eftersom de starka formerna gärna ersätts med svaga. Man säger t ex alltid skäinä (skina), skäinddä eller skäinäddä i stället för äldre skain, sken, soli skäinddä eller skäinädd.” [Fettmarkierung LDB] Mit den fünfzehn Beispielen von GUSTAVSON (1977: 33) ist nicht viel anzufangen (es gibt im Gutnischen einen Präteritalausgleich, und die ersten drei historischen Klassen sind im Gutnischen offensichtlich noch präsent26, aber mehr über das System der starken Verben 19 erfahren wir als Leser nicht). Auch bei GUSTAVSON (1940 und 1948) wird über die vokalischen Verben27 nichts geschrieben. Weitere Quellen oder Grammatikhandbücher, die über die (alt)gutnische Sprache handeln (außer VRIELAND [2011], der ausführlich über die altgutnische Phonologie schreibt), fehlen mir. Bei NOREEN (1904) wird (zumindest bezüglich der Verben) kaum etwas über das Altgutnische gesagt.28 Auch das Russenorsk (KORTLANDT [2000]) wird komplett außer Betracht gelassen. Worauf wir hier leider auch nicht achten können, sind die verschiedenen (starken) Dialektformen 29 sowie Dialektwörter. Manchmal überlebt ein (starkes) Verb nur in verschiedenen Dialekten einer Sprache, auch wenn dieses Verb in der Hochsprache schwach konjugiert wird. Wenn ein Verb als dialektal bezeichnet wird, wird es nicht immer in der Studie erwähnt, da es für die Standardsprache weniger (/ nicht) wesentlich ist. Dies bedeutet auch, dass das Finlandschwedische außer Betracht bleibt, da es als ein Regiolekt gilt.30 Dabei anschließend, können hier auch keine Adjektive oder Substantive, Substantive die aus den verschiedenen starken Verben gebildet wurden, untersucht werden. So ist das Adjektiv ne. molten (obwohl es heute als archaisch gilt) ein Reststück eines ehemaligen starken Verbes (ne. to melt < pgm. *meltan-), sowie auch nisl. moltinn (SEEBOLD [1970: 351]) ein Reststück eines solchen Verbes scheint zu sein. Diese Reste eignen sich besonders gut für das herausfinden, welche starken Verben es jemals gegeben hat, aber nicht sosehr für die Frage, welche Verben heutzutage noch stark konjugiert werden. Die starke Flexion einiger Adjektive (z.B. awn. hokenn) sorgt dafür, dass eine absolute Ziffer bei der Anzahl starker Verben unmöglich anzugeben ist. Daher muss berücksichtigen, dass die Zahlen hier nicht 100% richtig sind. Einige Verben werden (und wurden) manchmal stark, manchmal schwach konjugiert (so auch z.B. im nnl. jagen - joe oeg oe - gejaagdd) und dies trägt nicht zu einer präzisen Anzahl bei. Auch werden fast ausschließlich Simplexverben (z.B. nschw. ta ‘nehmen’ statt anta ‘annehmen’) untersucht.31 Manchmal muss man schon komplexe Verben, wie bm. fornemme, untersuchen, da die Simplexverben entweder nicht mehr vorhanden sind, oder schon schwach geworden sind. Vergleich man nnl. zuigen (zoog - gezogen) mit nnl. stof-zuigen (stofzuigde - gestofzuigd; PILLE [1997: 31]), dann sieht man sofort, dass unterschiedliche Konjugationen in den beiden Verben vorliegen (so auch im nschw. Verb sluta vs. besluta). Um so komplett wie möglich zu sein, werden nur Komplexverben erwähnt, wenn die Simplexverben entweder nicht mehr existieren, oder schwach konjugiert werden. Die 20 sogenannten parverber werden hier nicht genau untersucht, obwohl sie zum Verlust starker Verben beitragen.32 Zuletzt ist die semantische Entwicklung der Verben hier auch nicht sehr wesentlich. Wir werden wohl etymologische Rekonstruktionen verwenden, aber was die Verben an und für sich bedeuten, muss man anhand von Wörterbüchern selber nachschlagen. Diese Studie richtet sich nicht nach dem Inhalt des Wortes, sondern der Form des Wortes. Man muss schon zugeben, dass die Semantik für das Anerkennen einer Zugehörigkeit eines anderen Verbes sehr wichtig ist. Doch aus Platzmangel habe ich mich dafür entschieden, die Semantik fast komplett außer Betracht zu lassen. Hier und da werden Verben schon übersetzt und anhand der Semantik miteinander verglichen, aber dies ist nicht immer der Fall. 12 Dies ist nicht nur eine Frage der Wortwahl. Es handelt sich vielmehr darum, wie man diesen Verben gegenüber steht. Die Spannung der Wortwahl (stark vs. irregulär) gibt es schon länger, siehe z.B. FOLSOM [1973], der beklagt, dass die alte Klassifikation stark-schwach zugunsten der neuen Klassifikation regulär-irregulär verschwinde. 13 RASK (1843) unterscheidet zwischen der “simpler” und “more complex” Klasse. BILDERDIJK [1826: 149f.] spricht von “gelijkvloeiende” [schwache] und “ongelijkvloeiende” [starke] Verben. 14 Es ist dem historischen Linguisten sicherlich deutlich, dass die Vokalalternanz in nn. veelje - vaalde - vaald vom Ursprung her, kein Ablaut, sondern ein Umlaut ist (pgm. *vaaljan- mit vom -j- ausgelöstem Primärumlaut in verschiedenen Flexionsformen wie z.B. dem Infinitiv und dem Präsens, im Gegensatz zum Präteritum und dem Partizip Perfekt, wo der Umlautsfaktor [j] durch SIEVERS‘ Gesetz geschwunden ist). 15 Nur aus historischer Perspektive wird die Wahl, die Jacob GRIMM 1822 (in der Ausgabe seiner Deutschen Grammatik, in der die bekannten Termini schwach, stark, Ablaut, Umlaut, Ruckumlaut, Brechung und ähnliche mehr zu finden sind) getroffen hat, deutlich. Es ist mit der Idee zu rechnen, dass die schwachen Verben nicht stark/gut genug wären, um deren Präteritum ohne Hilfe eines Dentalsuffixes zu bilden. Vgl. mit z.B. DAVIDSEN/MIKKELSEN (1993: 174) “Heitini veikt og sterkt bend sagnorð vórðu gjørd á tann hátt, at hildið varð, at sagnorð, sum kláraðu seg við at broyta eitt ljóð inni í stovninum sjálvum, sjálvum vóru sterk, sterk meðan tey, sum máttu fáa eyka hjálp við serligum frámerki at merkja henda mun, vóru veik.” veik [Fettmarkierung LDB]. Die Verben die “selber” einen Laut verwenden [d.h. Ablaut; suffixlos] sind stark, während die Verben, die “die Hilfe” eines Dentalsuffixes brauchen, weich (d.h. schwach) sind. Vgl. auch BARNES [2008: 133]: “[…], the terms themselves have no special significance, and one could as easily speak of ‘type A’ and ‘type B’.” 16 Genauso wie im Schwedischen verdoppelt man ein auslautende m nicht, z.B. bm. ett rŏŏm ‘Raum, Zimmer’ und nschw. ett rŭ ŭm. Die drei Laute (bm. komme - kom - kommet) sind alle drei kurze [ɔ] Laute. 17 Nicht alle germanischen schwachen Verben verwenden heute noch ein Dentalsuffix, siehe auch WERNER [1993]. Auch wenn es im Färöischen ein graphematisches Dentalsuffix gibt (nfär. eg elskaðði “ich liebte”), bedeutet dies allerdings nicht, dass es ausgesprochen wird (siehe ausführlicher THRÁINSSON [2012: 133f.]). Auch einige schwedische Dialekten scheinen das Dentalsuffix in der Aussprache nicht mehr zu verwenden: “Allmänt taget torde man kunna säga att det finlandssvenska talspråket är mindre påverkat av skriften än det rikssvenska. Det är sällsynt att i dagligt tal uttala slutändelserna i t.ex. talada, kommit och huset (uttalas 21 normalt tala’, kommi’, huse’) eller slutkonsonanten i och och är, medan tendensen i Sverige är att framför allt ändelserna numera uttalas i sin fulla form.” REUTER (1997: 104). Vgl. auch weiter TELEMANN (1997: 551): “I större delen av språkområdet kan t falla bort i talspråk. Detta bortfall håller dock (utom i Finland) på att bli ovanligare.” 18 “Als taalkundige term is Ablaut vastgelegd door Jacob Grimm (1819) als verkorting van Abstufung der Laute ‘gradatie van klanken’, naar analogie van de umlaut, maar het woord werd in de 17e en 18e eeuw al gebruikt in de betekenis ‘van de regel afwijkende klank’ (PFEIFER verwijst naar vnhd. ablawtig ‘vals klinkend’ [15e eeuw]).” (PHILIPPA [2004: 84, s.v. Ablaut]). 19 Vgl. aber BRAUNMÜLLER (2002: 649): “[…] Urnordisch […] obscures this distinction because ur- can, by definition, only refer to a reconstructed language form and should therefore not be used in connection with directly accessible historical data, (here) runic inscriptions.” 20 “Unter ‘Runengermanisch’ (besser wäre vielleicht ‘Altrunengermanisch’, engl. Old Runic) verstehe ich die einheitliche Sprache der Runeninschriften auf Waffen, Gegenständen, Steinen, die etwa zwischen den Jahren 200 bis 450 n. Chr. auf dem Boden der angenommenen germanischen ‘Urheimat’ entstanden sind und die noch keinerlei dialektale, weder spezifisch westgermanische noch spezifisch nordgermanische Züge zeigen.” (PENZL [1995: 369]). 21 Neben SEEBOLD (1970) steht WELLS (1883), der eine ausführliche Liste mit Infinitiven der starken Verben publiziert hat. Drittens haben wir auch RINGE (2006), der zu anderen Ergebnissen kommt, dadurch, dass er strenge Normen annimmt: “A lexeme that is ‘securely reconstructable’ for PGmc is by definition one which (a) is attested in Gothic (the most divergent daughter) and at least one other language, and/or (b) has good cognates outside the Gmc subgroup.” (RINGE [2006: 239]). 22 Natürlich ist es einigermaßen arbiträr, was zur “heutigen” Sprache gehört. Wenn die Wörterbücher und/oder Grammatikbücher keine Markierungen vom Typ “altmodisch; archaisch; regional” anbringen, wird dies auch hier nicht gemacht. Auch wenn die Verben als “archaisch” gelten, werden sie trotzdem in der Analyse der einzelnen Sprachen untergebracht. Solange das Verb in einem Wörterbuch lemmatisiert ist, bleibt es meiner Ansicht nach für diese Forschung wichtig genug. 23 Achtung bei älteren Quellen ist natürlich geboten. Davon zeugt der Vergleich zwischen den Grammatikhandbüchern von DUDEN (1995 und 2009), wo schleißen, schnauben und reihen in der Verbliste der letzteren Version (2009: 484-496) nicht mehr zu finden sind. In 1995 (132-142) wurden sie noch genannt. 2005 wird erkiesen neben erküren gestellt, ohne dass die Formen von erkiesen (nämlich erkor - erkoren) erwähnt werden. 24 Das Norsk aviskorpus (http://avis.uib.no/sok) zählt 900 Millionen Wörter, ist aber nicht annotiert, wodurch man nicht nach spezifischen Verbformen suchen kann. Die Gefahr, Substantive in die Ergebnisse zu bekommen, ist zu hoch, und daher wurde dieses Korpus vermieden. 25 Norn gilt einerseits als “Trümmersprache Trümmersprache”. Trümmersprache Ich würde das Norn der vierten Gruppe zuweisen (“Sprachtrümmer, die sich der Phase einer Corpus-Sprache zuweisen lassen, in den meisten Fällen einer frühen Phase […], gelegentlich auch einmal einer späteren Phase […]” UNTERMANN [1989: 17]). PENZL [1989: 90] folgend definierte UNTERMANN (1981: 12) den Terminus “Trümmersprache Trümmersprache” Trümmersprache folgendermaßen: “[…] eine Sprache, “deren uns erhaltene Texte nicht so umfangreich sind, daß sie ein kohärentes Bild von Grammatik und Lexikon ergeben.”” Anderseits könnte man das Norn auch als “Restsprache Restsprache” Restsprache bezeichnen: “[…] Sprachen, die man deshalb nicht vollständig kennt, weil ihre Sprecher sie zur Zeit der verfügbaren Quellen nicht - in der Regel nicht mehr - vollständig gebrauchen …”. (PENZL [1989: 93], der UNTERMANN (1981: 13) zitiert). Das heißt, dass die Sprache bei der Überlieferung nicht länger vollständig verwendet wurde. 26 1. Klasse stäi äiga aig jaudä aud jaud udä / bjau jaudä äi - stai ai - stiigä ‘steigen’; 2. Klasse bjau jau - bau au / bjau jau - bu jau ‘bieten’; 3. Klasse biindä baant - bu undä ‘binden’ (diese Beispiele kommen aus GUSTAVSON [1977: 33]). 22 27 Man würde wohl aus dem Titel Gutamålet schließen können, dass man etwas über die Morphologie der Sprache bekommen würde. Das gleiche gilt für HESSELMAN (1948; 1952; 1953), die über die nordische Sprachgeschichte nur die ljudhistoria bespricht. 28 Sporadisch werden wohl altgutnische Beispiele genannt, z.B. *raiþ ‘ritt’ oder “*swīgha (part. prät. nur im agutn.)” (NOREEN [1904: 426f.]), aber diese Beispiele sind meistens rekonstruiert. 29 Das Verb nnl. rekken - rekte - gerekt wird in den flämischen Mundarten oft als rook - gerookken konjugiert, und bietet ein weiteres Beispiel für NOWAKS (2010) Theorie (siehe auch 3.4 NOWAKS Theorie). 30 So werden Regionalismen wie Schweizerdeutsch speisen - spies - gespiesen oder Finnlandschwedisch skrinner skrann - skrunnit (nschw. skrinnar - skrinnade - skrinnat; REUTER [1997: 105]) in der quantitativen Studie nicht berücksichtigt. 31 Es hat kaum Sinn, komplexe Verben anzugeben (wie z.B. LODDER [2007: 221ff.] macht), wenn man anhand des Simplexverbes die Konjugation schon hinreichend beschrieben hat. 32 BERULFSEN (1967: 158): “Men i en rekke tilfeller har vi fått såkalte parverber, det vil si at vi side om side har et sterkt verbum med i alminnelighet intransitiv funksjon og et svakt verbum (avledet med omlyd av det sterke i preteritum) med transitiv funksjon. Slike verber er f.eks.: bite - beite; bryte - brøyte; flyte - fløyte; […]”. Die kausativen Verben werden anhand der Abtönungsstufe (d.h. vom Verbstamm im Indikativ Präteritum 3. Person Singular, z.B. pgm. *bai aitai statt *bei̯t-) gebildet, z.B. pie. *bhor-éye/o- ‘austragen’ statt *bher- ‘tragen’ [RINGE, 2006: 28]. Da es jedoch zu einem Umlaut kommt (vgl. nnl. driinken mit dreenken [kausatives Verb aus pgm. *draankjan]), werden die Verben manchmal nicht länger voneinander unterschieden, und wenn der formelle Unterschied nicht mehr erkennbar ist, schwindet auch oft die starke Konjugation. 23 Kapitel 2 Kurze Sprachgeschichte der nordgermanischen Sprachen Die Sprachgeschichte der (nord)germanischen Sprachen fängt bei der Großmutter aller germanischen Sprachen, dem Protoindoeuropäischen Protoindoeuropäischen, an, wenn man die kontroverse Theorie des Protonostratischen außer Betracht lässt (siehe BOMHARD [2013] für eine Einführung in das Protonostratische). 33 Ob diese hypothetische Sprache wirklich so homogen war, wie sie rekonstruiert wird, ruft sicherlich Fragen auf, da Variation ein Merkmal jeder lebendigen Sprache ist. Innerhalb der Zeit fingen die verschiedenen Dialekte an, sich voneinander zu unterscheiden. Eine Periode zwischen dem Protoindoeuropäischen und dem Protogermanischen hat es sicherlich gegeben. Diese Zwischenperiode wird von LEHMANN (1961: 70) als pre-Germanic (Prägermanisch) bezeichnet. 34 Ich präferiere den Terminus Präprotogermanisch (ppgm.), da er die Kontinuität zwischen “Prägermanisch” und Protogermanisch deutlicher angibt. Die Definition von Protogermanisch35, die LEHMANN (1961: 70) gibt, scheint gut zu passen: “Proto-Germanic I then define as the stage of Germanic which was spoken between the time of the Germanic accent shift and the loss of /e a/ when final and weakly stressed”. Dies hat z.B. auch Folgen für die starken Verben, die im Protogermanischen im Indikativ Präteritum 1. und 3. Person Singular nicht länger eine Endung enthalten (vgl. Griechisch oîdaa ‘ich weiß’ und oîdee ‘er weiß’ mit Gotisch wait ‘ich weiß; er weiß’ [LEHMANN, 1961: 70]). Bis heute bleibt dies ein Mittel um starke Verben zu identifizieren (vgl. z.B. nn. han håpaa/håpet et sowie nwfri. hy hopee ‘er hofft’ vs. ho beitØ Ø und nwfri. sy bietØ Ø ‘sie biss’). Äußerst bekannt in der Altgermanistik ist die Frage, wie sich das Protogermanische verteilt hat: Ist die Rede vom Gotonordischen vs. Westgermanisch, oder muss man eher Gotisch vs. Nordwestgermanisch annehmen, oder wäre Gotisch vs. Nordwestgermanisch vs. Südgermanisch (Althochdeutsch) noch besser? Man nimmt heutzutage die Hypothese Gotisch 24 vs. Nordwestgermanisch Nordwestgermanisch an (vgl. SCHUHMANN [2004: 531]: “Die Akzeptanz einer vermuteteten nordwestgermanischen Einheit wird auch durch einen Tagungsband mit dem Titel ‚Nordwestgermanisch‘ belegt […]” [MAROLD/ZIMMERMANN [1995]). Wenn wir davon ausgehen, dass die Runeninschriften eine Sprache enthalten, die wir eventuell als “Runenkoinè” (MAKAEV [1996: 23ff.]) oder als Nordwestgermanisch (vgl. z.B. ANTONSEN [1967: 18] oder NIELSEN [1975: 6]) betrachten können, kann in diesen Runen von Urnordisch kaum die Rede sein (Beispiele sind überreichlich vorhanden: LUNDEBY/TORVIK [1964] BERGMAN [1968: 13], FOSSUM/UGLAND [1995: 14], KARKER [1997a: 16] GROENKE [1998: 41], OTNES/AAMOTSBAKKEN (2000: 27), TORP/VIKØR [2000: 33], usw.; vgl. daneben auch 1.1.4 Sprachstufenbenennung). Der Terminus ist einfach schlecht gewählt worden (wegen der Idee der skandinavischen Forscher, dass diese Sprache ihre Geschichte darstellt?; vgl. NIELSEN [1975: 3]: “Since then there has been no disagreement about the nature of the language between Scandinavian philologists but the Scandinavian character of the language [= die Sprache der ältesten Runeninschriften] has often been challenged by German scholars”) und kann daher besser durch etwas Deutlicheres ersetzt worden. Als Vorschlag verwende ich Runengermanisch Runengermanisch, manisch um die Nordwestgermanische Sprache (grob gesehen von 200 n.Chr. bis 450 n.Chr.) zu bezeichnen, was den Vorteil hat, dass sofort das Medium dieser Sprache angegeben wird. 36 Daneben wird es den Sprachwissenschaftlern erlaubt, die zweite Bedeutung des Terminus Nordwestgermanisch (nämlich “die Vorstufe aller nordischen und der ingwäonischen westgermanischen Sprachen, wobei das Althochdeutsche als Südgermanisch ausgenommen ist […]” SCHUHMANN [2004: 531]) zu verwenden. Da große Teile der Angeln, Sachsen und Jüten 449 nach Großbritannien umgezogen sind, wird die Grenze des Nordwestgermanischen um 450 festgelegt. Dies ist eine politische Entscheidung, aber man sieht in der Sprache ab 500 bis 700/800 eine spezifisch nordgermanische Periode anfangen. Diese Periode wird manchmal als Späturnordisch (RANKE [1967: 10]) bezeichnet, manchmal als Synkopezeit (TORP/VIKØR [2000: 32]). Innerhalb dieser Periode ist wirklich die Rede vom Entstehen des Nordgermanischen als eines separaten Sprachzweigs. Bei WESSÉN (1968: 31f.) findet man die wichtigsten Veränderungen innerhalb dieser Sprachperiode und bei TORP (2002: 16ff.) sind weitere sprachliche Kennzeichen genannt, die noch immer die nordgermanischen Sprachen von den übrigen germanischen Sprachen trennen. 25 Nach der Synkopezeit folgt eine Zeit, die als Altnordisch bezeichnet wird. Diese Sprachperiode dauert nicht sehr lange (ca. 800-900) und wird durch eine Zweiteilung in Altwest westnordisch und Altost ostnordisch charakterisiert.37 Ein Hauptargument ist die ostnordische west ost Monophthongierung, aber anhand dieses Argumentes sollte man lieber eine Dreiteilung schaffen: Altwestnordisch, Altzentralnordisch (d.h. Dänisch und Teile des altschwedischen Sprachgebiets) und Altostnordisch (d.h. Gutnisch und östlichere sowie nördlichere Regionen des heutigen schwedischen Sprachgebiets). Daneben gibt es noch einige weitere Argumente für die Zweiteilung, z.B. das gebrochene Pronomen (ndk. jeg vs. nn. eg); die Durchführung des a-Umlauts, vgl.RALPH (2002: 706): “The asymmetric implementation of a-umlaut over the Nordic language area has traditionally been taken as testifying to a fundamental split between West and East Nordic, the dialect boundary dividing Sweden and Denmark in the south, falling between Jutland and the Danish islands, leaving variants like Old West Dan. brot ‘break’, bogi ‘bow’, golf ‘floor’, as opposed to Old East Dan. brut, bughi, gulf, respectively […].” Wesentlicher für die Entstehung der heutigen Sprachen ist die folgende Periode. Ab 1200 gibt es eine mittelskandinavische Sprachperiode, in der es eine weitere Reduktion der Vollvokale im Dänischen gab, wodurch nur noch Schwas in unbetonten Silben vorkommen (dies wird auch eine Folge auf die Supina haben!). Dies ist in den anderen nordgermanischen Sprachen nicht der Fall, mit Ausnahme von Bokmål (wohl durch dänische Einflüsse, obwohl z.B. in den Verben doch ein -a als Endung vorkommen kann: bm. jeg har kastaa (/ kasteet) ‚ich habe geworfen‘). Durch diese Entwicklung entscheidet sich das Dänische deutlich von den anderen Sprachen. 38 Es ist aufs Neue Sprache von einer Zweiteilung (nämlich Nordnordisch [Isländisch, Färöisch, Norwegisch und Schwedisch] vs. Südnordisch [Dänisch]). Schließlich ist ab 1500 eine neue Verteilung39 anzunehmen, die der vorigen noch einigermaßen folgt, jedoch eine sehr wesentliche Spaltung hervorruft. Es ist heutzutage die Rede von Insularskandinavisch vs. Kontinentalskandinavisch. Kontinentalskandinavisch Erstere Gruppe enthält das Isländische und das Färöische und wird durch eine äußerst großen Grad von Archaismus40 innerhalb des morphologischen Sprachsystems gekennzeichnet. Anhand des etymologischen Schreibprinzips wurden die vielen phonologischen Innovationen verborgen (vgl. BRAUNMÜLLER, 1999: 275 und 277). Anhand dieses äußerst gedrängten Sprachgeschichte kommen wir zum folgenden rudimentären Bild. Diese Vorstellung ist natürlich eine große Vereinfachung der 26 sprachlichen Realität und ist deutlich von Schleichers Stammbaummodell beeinflusst worden. Abbildung 3 Germanischer Stammbaum Die Gruppe des Kontinentalskandinavischen Kontinentalskandinavischen muss unbedingt noch in zwei Subgruppen verteilt werden, vor allem auf der phonologischen Ebene. Es ist noch immer die Rede von Nordskandinavisch (Schwedisch, Nynorsk und Bokmål) vs. Südskandinavisch (Dänisch), auch wenn, formell gesehen, das Bokmål dem rigsdansk sehr nahe steht. 27 Abbildung 4 33 Skandinavische Sprachenverteilung (vgl. auch HAUGEN/MARKEY [1972: 11]) Übersichten, die über die germanische Sprachgeschichte weitere Literaturangaben enthalten, sind z.B. KUFNER (1972), NIELSEN (1989). 34 Vgl. ANTONSEN (1965), der COETSEM (1956) sowie LEHMANN (1961) bespricht und ANTONSEN (1994). 35 Diese Sprache als Gemeingermanisch zu benennen wäre nicht falsch, macht das Ganze aber unnötigerweise undeutlich. Ich würde persönlich keine extra Periode zwischen dem Protogermanischen und den attestierten germanischen Sprachen ansetzen, aber weil es verschiedene Innovationen im Spätprotogermanischen gibt, wäre die Benennung Spätprotogermanisch besser als Gemeingermanisch. Wir könnten natürlich LEHMANN (1961: 68) folgen: “if necessary, we may describe a feature as common to various segments of a linguistic group, such as Germanic. ” 36 Ich gebe gerne zu, dass das Gotische auch einige Runeninschriften enthält (z.B. den Goldring von Pietroassa), aber deren kleine (und manchmal unsichere) Anzahl rechtfertigt eine mögliche Kritik am Terminus Runengermanisch als Synonym für Nordwestgermanisch nicht. 37 Siehe BANDLE (1973) für einen ausführlichen Überblick der nordgermanischen Sprachgliederung. 38 “Af de nordiske sprog er dansk det der har fjernet sig længst fra det oprindelige fællesskab. Dette hænger klart sammen med Danmarks placering som bro mellem det europæiske fastland og Skandinavien. Den østnordiske monoftongering [...], der bredte sig fra Danmark til Sverige, har således et sidestykke i den omtrent samtidige lydudvikling både i oldsaksisk (den ældste form for nedertysk), hvor det hed fx stên ‘sten’ og rôd ‘rød’, og i oldengelsk: stân, rêad.” KARKER (1997b: 33f.) 39 “The most fundamental split within the North Germanic group, however, occurred from the late Middle Ages onwards, when Icelandic and Faroese […] drifted away from Scandinavian […]”. VIKØR (1995: 38) 40 “Beim modernen Färöischen [sic] handelt es sich um eine hochflektierende skandinavische Sprache. Zwar weist sie infolge von Synkretismen ein paar Flexive weniger als das Isländische auf, wirkt aber wegen ihrer ausgeprägten Allomorphik noch komplexer und in vielen Fällen in morphologischer Hinsicht noch undurchsichtiger als die vergleichbaren Paradigmen oder lexikalischen Alternanzen im Isländischen.” [BRAUNMÜLLER, 1999: 285]. GROENKE (1972) bespricht den Archaismus des Isländischen. Er hat tatsächlich Recht, dass semantisch (sowie lexikalisch) gesehen, es viele Innovationen gegeben hat. Auch die Aussprache hat sich sehr geändert. Jedoch bleibt die Morphologie der wichtigste Grund, diese Sprache als archaisch zu bezeichnen, aber darüber äußerst sich der Autor leider nicht. 28 Kapitel 3 Das germanische Verbalsystem 3.1 Allgemeine Einteilung der germanischen Verben Dass die Vierteilung des Verbalbestandes (siehe 0.1 Einführung) für die kontemporären Sprachen noch immer gilt, ist vielleicht zweifelhaft, aber mithilfe einiger Korrekturen ist dieses Bild dieser Tage noch immer haltbar (so spricht man heute nicht sosehr von Präteritopräsentien, sondern von Modalverben oder irregulären Verben, wenn man Verben wie nhd. müssen, sollen, mögen, … bezeichnen möchte).41 Diese vier Gruppen lassen sich auf Abbildung 5 wiedergeben. Abbildung 5 Gruppierung der germanischen Verben 29 Die Abbildung ist natürlich aus verschiedener Sicht falsch oder wenigstens ungenau. Zuerst ist die Größe jedes Kreises irrig und soll sie pro Sprachstufe geändert und aktualisiert werden. Nehmen wir z.B. die Zahlen von BIRKMANN (1987: 98) an (siehe Tabelle 3), dann sollte der Kreis der ablautenden Verben größer gezogen sein (Enthalten die ablautenden Verben bei BIRKMANN auch die reduplizierenden Verben?) Bei anderer Benennung der Verbgruppen (d.h. wenn man die Präteritopräsentien zu den ablautenden rechnet) bekommt man eine neue Einteilung (Weshalb ist “urgerm. kaann - ku unnum - ku unþa” (BIRKMANN [1987: 354]) kein ablautendes Verb? Die Präteritopräsentien besitzen doch eine Art Ablaut!). Tabelle 2 Anzahl gotischer Verben (BIRKMANN [1987: 98]) Klasse Lexeme Belege Frequenz je Lexem Schwache Verben Starke Verben (ohne qiþan)42 Präteritopräsentia Sonstige 678 405 (395) 20 35 4305 4384 (3234) 587 785 6,35 10,82 (8,18) 29,35 23,09 Auch wenn diese Kritiken begründet sind, ist diese Darstellung für unsere Zwecke sicher akzeptabel. Dabei muss man der Tatsache Rechnung tragen, dass die Verbeneinteilung manchmal arbiträr scheint, vor allem wenn wir ältere Quellen zu Rate ziehen. TODE [1797: 175) sagt folgendes über unregelmäßige Verben: “Von dem [sic] anomalischen oder unregelmaͤ ßigen Verbis hat man verschiedene Arten, nach dem sie mehr oder weniger abweichen.” abweichen [Fettmarkierung LDB] Vergleichen wir das weiter mit folgendem Zitat: “Die erste Art begreift diejenigen, die von der zweiten regelmaͤ ssigen nur darin abweichen, daß sie einen veraͤ nderten Vocal im Imperfecto und Supino haben, weswegen sie, nach meiner Meinung, als Ausnahmen anzusehen sind. sind ” (TODE [1797: 175]) [Fettmarkierung LDB] Es wird dem Leser nicht deutlich gemacht, warum letztere Verben Ausnahmen sind, während es eine andere Gruppe gibt, die als anomalisch-unregelmäßig benannt wird. Über die Arbitrarität der Verbverteilung sagt ENGER (1998: 4) folgendes: “Classifications are often said to be arbitrary, but this is not quite correct in my view. Even if all classifications may contain an element of arbitrariness, it does not follow that all classifications are completely arbitrary, or, to take the idea to its extreme, that any classification is just as good as any other. For example, grouping English be and work together would be downright unacceptable for morphological purposes. […]” 30 Wir haben nun die Verben des (Prä)protogermanischen in vier Hauptgruppen verteilt, wie sieht es genauer mit der Gruppe der ablautenden Verben aus? Wie kann man diese Gruppe weiter verteilen?43 3.2 Junggrammatische Junggrammatische Klassenverteilung44 “I suggest that there is no one, single, ‘correct‘ answer to the question of classification.” ENGER (1998: 2) Eine historische Einteilung der Verben, wie man sie im frühen zwanzigsten Jahrhundert anzunehmen pflegte, gibt es noch nicht bei KNUDSEN (1880). Jedoch sieht man, dass auch KNUDSEN selber zweifelt, wie er die Verben einteilen muss. Er stellt nämlich die Verben ser (så - set < at se) und æder (åd - ædt < at æde) zusammen mit Verben wie “bærer, beder, giver”, die als Präteritumsformen kein <å>, sondern ein <a> besaßen. Deren Vokalwechsel ist also verschiedenartig, und strikt genommen kann man diese Verben nicht in der gleichen Klasse unterbringen. Dass die Verben “eller måtte opføres som en egen klasse” (KNUDSEN [1880: 59]) ist für ihn ein Grund, warum er sie jedoch seiner zweiten Klasse zuschlagen kann/muss. Es steht außer Frage, dass seine Entscheidung eine Mühelosigkeitslösung war, ohne dass sie konsequent war. Die Junggrammatiker haben in vielfachen Publikationen am Ende des 19. Jahrhunderts und am Anfang des 20. Jahrhunderts (z.B. SWEET [1886], NEEF [1897], JACOBS [1899], WREIGHT [1906, 1910 u. 1917], NOREEN [1904; 1913a u. 1923] STELLER [1928], BRAUNE [2004a u. 2004b], usw.) die starken Verben (inkl. der [ehemalig] reduplizierenden Verben) fast ausschließlich in sieben Klassen eingeteilt.45 Auch verschiedene neuere Publikationen folgen noch stets “the traditional approach” (BREMMER [2009: 70]), z.B. FULLERTON (1977), BAMMERSBERGER (1986), SCHWEIKLE (2002), MAILHAMMER (2007b), RINGE (2006) , BREMMER (2009) u.Ä. So wie die vokalischen Verben sich stark halten, hält auch diese Verbverteilung nach wie vor hartnäckig stand.46 Diese Einteilung wird wohl nicht nur aus Tradition weiter verwendet (wie es bei Ablaut, Umlaut, … der Fall ist), sondern es ist auch eine gute Einteilung, da in präprotogermanischer Zeit die Verben ein inputorientiertes Schema haben . Die Verben können nämlich anhand ihrer phonologischen (Infinitiv)struktur (= die Eingabe) in verschiedene Gruppen verteilt werden. Die phonologische Struktur der Verben gilt im 31 (Prä)protogermanischen als Voraussetzung für ihre Angehörigkeit zu einer Klasse. Hat ein Verb ein ppgm. *-ei̯- als Stammvokal (z.B. ppgm. *bei̯taną “beißen”), dann wird dieses Verb der ersten Klasse zugewiesen. Wenn ein Verb ein ppgm. *-e- als Stammvokal hat, dem zwei Konsonanten folgen, dann gehört es normalerweise zur dritten Klasse.47 Tabelle 3 - Neogrammatische Klassenverteilung im Präprotogermanischen (frei nach MAILHAMMER [2007b: 8f.])48 Legende: K steht für Konsonant, R ist entweder ein Nasal (m, n) oder ein Liquid (l, r); O ist ein Obstruent. Klasse Infinitief 1 2 3 4 5 6 Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Part. Perf. *ei̯ +K > *ī + K > í + K *ai̯ + K > *ai + K > ei + K *Øi + K > *i + K > i + K *Øi + K > *i + K > i + K ppgm. *grei̯ ei̯paną > pgm. *grīīpan > awn. gríípa ppgm. *grai̯ ai̯p > pgm. *grai aip ai > awn. grei eip ei *grØi Øipum Øi > pgm. *griipum > awn. griipum *grØi Øipanaz Øi > pgm. *griipanaz > awn. griipinn *eu̯ + K > *eu/*iu + K > jō/jū + K *au̯ + K > *au + K > au + K *Øu + K > *u + K > u + K *Øu + K > *u + K > o + K49 ppgm. *beu̯ eu̯ðaną > pgm. *beu euðan eu > awn. bjó jóða jó ppgm. *bau̯ au̯ð > pgm. *bau auð au > awn. bau auð au ppgm. *bØu Øudum Øu > pgm. *bu udum > awn. bu uðum ppgm. *bØu Øudanaz Øu > pgm. *bu udanaz > awn. bo oðinn *e + KK > *e/i + KK > *e/i/jæ/… + KK50 *a + KK > *a + KK > *a + KK *Ø + K̥K > *u + KK > u + KK *Ø + K̥K > *u + KK > u + KK ppgm. *bend endaną end > pgm. *biindan > awn. biinda ppgm. *band and > pgm. *baand > awn. baatt51 ppgm. *bn̥ n̥dum > pgm. *bu undum > awn. bu undum ppgm. *bØn̥ Øn̥danaz > pgm. *bu undanaz > awn. bu undinn *e + R > *e + R > e/jæ +R *a + R > *a + R > a + R *ē¹ + R > *ē¹ + R > ā + R52 *Ø + R > *u + R > ppgm. *nem emaną em > pgm. *neeman > awn. *neema ppgm. *nam am > pgm. *naam > awn. naam ppgm. *nēē1mum > pgm. *nēē1mum > awn. náámum > nǭ ǭmum53 ppgm. *nØm̥ Øm̥anaz > pgm. *nu umanaz > awn. nu uminn *e + O > *e + O > e/o/i + O54 *a + O > *a + O > a + O *ē¹ + O > *ē¹ + O > ā + O *e + O > *e + O > e + O ppgm. *geeƀaną > pgm. *geeƀan > awn. geefa ppgm. *gaaƀ > pgm. *gaaƀ > awn. gaaf ppgm. *gēē1ƀum > pgm. *gēē1ƀum > awn. *gááfum > gǭ ǭfum ppgm. *geeƀanaz > pgm. *geeƀanaz > awn. geefinn *ŏ/ă + K > *ă + K > a +K *ā/ō + K > *ō + K > ó + K *ā/ō + K > *ō + K > ó +K *ŏ/ă + K > *ă + K > a + K > ppgm. *faaraną > pgm. *faaran > awn. faara ppgm. *fōr ōr > pgm. *fō ōr > awn. fó ór ppgm. *fōr ōrum ōr > pgm. *fō ōrum > awn. fó órum ppgm. *far aranaz ar > pgm. *faaranaz > awn. faarinn Die Verben der ersten Klasse haben ein -ei̯- als Infinitivvokal, die der zweiten Klasse ein -eu̯- (dieses entwickelt sich entweder zu pgm. *eu oder pgm. *iu, abhängig vom Vokal in der nächsten Silbe; im Altisländischen teilt es sich in jō [vor Dentalen] und jū [vor Labialen und Gutteralen], während es im Altschwedischen immer als jū auftritt; die Verben mit ȳ wurden anhand des Umlauts gebildet [vgl. HARDING, 1932: 93]). Die Verben der dritten Klasse haben ein -e-, dem zwei Konsonanten folgen (z.B. *fend endaną ‘finden’). Die vierte Klasse end 32 besteht aus Verben mit einem -e- im Infinitiv, dem ein Resonant (Nasal m, n oder Liquid l, r) folgt, während die Verben der fünften Klasse ein -e- haben, dem ein Obstruent oder Frikativ folgt. Die Verben der sechsten Klasse haben ein -a- im Infinitiv, und die Verben der 7. Klasse lassen sich nicht auf eine spezifische Struktur zurückführen. 3.3 3.3.1 Welche Verben sind heutzutage stark und wie gruppiert man sie? Welche Verben sind heutzutage stark? “The notion of ‘strong verb‘ needs discussion. It has sometimes been misued, but it need not be rejected.” ENGER (1998:2) Worin unterscheiden sich die starken von den schwachen Verben? Im Niederländischen wie im Deutschen ist es klar: Das Partizip Perfekt hat ein -en statt eines Dentalsuffixes und im Indikativ Präteritum bekommt das Verb in der 3. Person Singular keine Endung55, dafür aber einen Ablaut (nnl. bijten - bee eetØ en). oegØ ee Ø - gebeten en Was aber mit Verben wie jagen - joe oe Ø - gejaagdd? Wie sieht es bei den skandinavischen Sprachen aus? Davon ausgehen, dass die Verben in einer Skala stehen, muss man schon (siehe Abbildung 6). Doch können wir einige Grundregeln festlegen, mit denen die meisten starken Verben zu benennen sind. Die restlichen Verben, die nicht genau unter diese Regeln fallen, werden aus historischen Gründen ebenfalls der Analyse unterzogen. Abbildung 6 Skala der schwedischen Verben Zuerst ist die indikativische Präteritumsform einsilbig. Wenn eine Form zweisilbig ist, ist es sowieso keine starke Form (z.B. beim nisl. valda, dass im Indikativ Präteritum 3. Sg. die Form ollii aufweist). Dies scheint für 99% aller starken Verben zu stimmen (Was macht man mit nisl. núa - neri; snúa - sneri; róa - reri? Diese Formen werden als stark bezeichnet, passen 33 aber überhaupt nicht zum Prinzip, dass eine Präteritumsform bei den starken Verben ausschließlich einsilbig ist). Zweitens hat jede Sprache auch noch eine Supinumform, die in den insularskandinavischen Sprachen, sowie im Nynorsk und Schwedischen, von der schwachen Supinumform getrennt werden kann. Das dies in Bokmål und im Dänischen nicht der Fall ist, wird auf meine Verteilung einen Einfluss ausüben. So werden im Bokmål viele Verben der ehemaligen 5. Klasse jetzt der 3. Klasse zugeordnet. Schließlich hat auch die indikativische Präsensform eine eigene Endung im Isländischen (-ur oder manchmal endungslos), Färöischen (-ur), Nynorsk (-Ø) und Schwedischen (-er). Die Sprache, die die starken Verben am allerbesten von den schwachen unterscheidet, ist das Nynorsk (nisl. dylja - dylur ur - duldi/duldum - dulið ið; ur ið nfär. telja - telur taldi/taldu - talt sind gemischte Verben [siehe 1.1.1]). Die spezifischen morphologischen Eigenschaften, die das Nynorsk dem starken Verb zuteilt, tragen sicherlich zur Beibehaltung dieser Verben bei. Wenn wir diese Einteilungskriterien kurz in einer Tabelle (Tabelle 4) auflisten, wird sofort deutlich, dass das Bokmål sowie das Dänische abgesondert stehen. Die Formen lassen sich schneller mit den schwachen Verben vermischen, da es keine morphologischen Unterschiede mehr gibt, außer dem Ablaut. Tabelle 4 Einteilungskriterien Sprache Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum Isländisch -ur ur (auch swv; vs. -ar/ir) Einsilbig -ið Färöisch -ur ur (auch swv; vs. -ar/ir) Einsilbig -ið Nynorsk -Ø Ø (vs. -er/ar swv) Einsilbig -e Einsilbig -it57 56 Schwedisch -er (auch swv; vs. -ar) Bokmål -er (auch swv) Einsilbig (manchmal +t, z.B. finne - fantt) -et (auch swv) Dänisch -er (auch swv) Einsilbig (manchmal +t, z.B. finne - fantt) -et (auch swv) 3.3.2 Wie gruppiert man die starken Verben? Die neogrammatische Verbverteilung ist inputorientiert (abhängig von der Verbstruktur gehört das Verb einer bestimmten Klasse). Wenn wir aber heutzutage (oder sogar schon in den älteren Sprachstufen) die starken Verben einteilen möchten, wäre es meiner Meinung nach viel nützlicher, ein outputorientiertes Schema anzunehmen. Dies eignet sich für einige 34 Sprachen und Klassen besser als für andere, aber im Durchschnitt ist dies eine gute Einteilungsweise. LEVIN (1964: 158f.) hat tatsächlich Recht, wenn er behauptet, dass “the criteria for classification, which were perfectly appropriate for Pre-Germanic, are no longer functional in Old English”. Er nimmt den Präteritumvokal als Einteilungskriterium an, sowie auch AASEN (1864: 195) macht: “Efter dette Lydskifte, og især efter Vokalen i Imperfektum, kunne de stærke Verber deles i sex Klasser, eller Rækker i følgende Orden: [...]” Die erste Vorgehensweise ist also schauen, welchen Präteritumsvokal ein Verb bekommt. Tatsächlich ist dies eine gute Idee, jedoch finde ich, dass man den Supinumvokal nicht außer Betracht lassen kann, vor allem beim Nynorsk, wo dieser Vokal die Entstehung einer Makrogruppe ermöglicht hat. Kurz zusammenfassend behalten wir die erste und zweite und sechste Ablautklasse in allen heutigen Sprachen bei. Die siebte Konjugation enthält die ex-reduplizierenden Verben, wenn sie nicht zu einer anderen Klasse übergegangen sind. Die dritte, vierte und fünfte Klasse werden nicht immer angetroffen wie sie in historischen Zeiten waren. Die dritte Klasse ist im Neuschwedischen, Bokmål und Dänisch wiederum einheitlich. Das bm. Verb knette - knaatt - kneettet gehört entweder zu der fünften Gruppe, oder zu dieser dritten Gruppe, da wir als Supinumvokal -u- erwarten. Bm. knettet et sieht aber aus, als wäre es eine schwache Supinumform (vgl. bm. tvinne - tvinnet et). et Deswegen können wir eine große Menge Verben im Bokmål in die dritte Klasse schlagen und wir nehmen an, das knettet eine schwache Form ist (dies wäre im Niederländischen nie möglich, da dort ein starkes Verb auf -en endet). Im Nynorsk aber wird diese Klasse (wie es auch im nisl. und nfär. der Fall ist) in zwei geteilt. Im Nynorsk werden Verben wie breste - brast - brooste jetzt Mitglied der vierten Klasse (bere - bar - boore), während die Klasse im Isländischen sowie im Färöischen als die “3a 3a und 3b Klasse” bezeichnet werden kann.58 Die vierte Klasse enthält nicht viel Mitglieder mehr (im Schwedischen ist sie komplett verschwunden), aber wir können sie noch stets postulieren. Das gleiche gilt für die fünfte Klasse, die auch nur sehr wenig Verben mehr enthält. Schließlich wurde im Nynorsk noch eine kleine neue Klasse geschaffen, die wir als achte achte Klasse benennen, ohne dass wir versuchen, einen Bezug mit NOWAK (2010) herzustellen (auch wenn die Vokalalternanz zufälligerweise die gleiche ist!). Diese Klasse finden wir in allen nordgermanischen Sprachen zurück (siehe 4.3.8). 35 3.4 NOWAKS Theorie Die Linguisten, die sich zu den germanischen starken Verben äußern, beschränken sich oft auf die altgermanische oder mittelgermanische Periode und halten deshalb noch immer an den alten Klassen fest.59 NOWAK hat sich mit dem germanischen Ablaut im Niederländischen, Deutschen und Luxemburgischen in diachroner Sicht beschäftigt und schrieb 2010 einen Artikel, in dem sie behauptete, dass heutzutage nicht länger sieben, sondern sogar acht Ablautklassen anzunehmen wären. Somit widerspricht sie der Theorie der “heiligen [und unveränderlichen] Zahl” sieben, obwohl sie schon am Anfang ihres Aufsatzes (2010: 430) zugibt, dass es sich bei der achten nicht um eine Ablautreihe im traditionellen Sinne handelt. Das Abstract des Artikels (NOWAK [2010]) fängt damit an, dass es “an extraordinary case of analogy in the verbal system” (N429) des Deutschen, Niederländischen und Luxemburgischen gibt. Anhand einer Menge phonologischer Entwicklungen (z.B. die mnl. Senkung /u/ > /o/ vor einer Nasalverbindung oder einem /r/) wird erklärt, wieso eine Analogie zur zweiten Ablautreihe (z.B. nnl. stui uiven – stoo oof ießen – schooss – ui oo – stooven oder nhd. schie ie geschoossen), die als ‘Trigger’ des Phänomens zu betrachten wäre, ermöglicht wurde. Bevor man zur Analogie zu dieser Klasse kommen kann, sollen die Verben zuerst eine (phonologische/semantische) Ähnlichkeit zwischen lexikalischen Einheiten aufweisen, in diesem Fall den Vokal /o/ in den Tempora [PRÄTERITUM] und [PARTIZIP II] (vgl. N449). Die Analogie zur zweiten Klasse ist im Niederländischen am weitesten durchgeführt worden, da alle Verben der ursprünglichen dritten Klasse dieses ‘neue’ Modell (x-o-o, z.B. nnl. klimmen - klom - geklommen) bekommen haben. Wie NOWAK (2010: 438) zu Recht schreibt, ist “die [n]nl. 8. [Ablautreihe] im Wesentlichen das Ergebnis des präteritalen Numerusausgleichs in [Ablautreihe] 3”. Man könnte aus niederländischer Sicht behaupten, dass es die postulierte achte Klasse in dieser Sprache nicht gibt. Es ist vielmehr ein Zusammenfall zu bemerken der zwei Subklassen der ursprünglichen dritten Klasse, die schon sehr früh zersplitterte (z.B. nnl. bin nden - bond - gebonden und nnl. smellten - smolt gesmolten). Es haben sich nur sechs Verben (nämlich scheren, zweren, bewegen, trekken, schenden, zenden) dieser Klasse angeglichen (12% laut der Abbildung bei N438, im schroffen Gegensatz zum Deutschen: 65% der Verben der achten Ablautreihe stammen nicht aus der ursprünglichen dritten Ablautreihe). 36 Die wichtigsten Ausgangspunkte lassen sich gut zusammenfassen: 1. Die Natürlichkeitstheorie erklärt den Übergang starke → schwache Verben dadurch, dass schwache Verben einige Vorteile besitzen: a) Ikonismus (Deutlichkeit der Form, z.B. sag-tt-e) b) Uniformität (Präteritumbildung anhand einer einzigen Form [-te]) c) Transparenz (klomm vs. klimm-te: Bei schwachen Verben ist die morphologische Segmentierbarkeit größer). 2. Die Schematheorie erklärt die Entstehung einer neuen Ablautreihe anhand eines outputorientierten Schemas ([x] - o - o, im Gegensatz zu inputorientierten Schemata, z.B. [ai]+Obstruent - [i(:)] - [i(:)]), da die Verben der achten Ablautreihe keine gleichartige phonologische Struktur teilen. Die Produktivität eines Schemas hängt ab von a) den Typen (je mehr Mitglieder ein Schema enthält, umso produktiver ist es), b) der Tokenfrequenz (mittlere bis niedrige Tokenfrequenz ergibt das beste Resultat, im Gegensatz zu hoher Tokenfrequenz, die lexikale Autonomie einbringt; siehe Punkt 6), und c) der Offenheit (je weniger Kriterien das Schema restringieren, umso produktiver ist es). 3. “Salienz Salienz des Markers o: bis auf (f)nhd. stoßen und kommen bzw. (f)nnl. stoten, komen, lopen und worden kommt o nie im Inf./Präs. starker Verben vor […]. Er eignet sich damit in idealer Weise zum Ausdruck der Vergangenheit (= Prät. + Part. II).” N452).60 4. Die zweite Ablautreihe bewirkt eine Analogiewirkung auf andere starke Verben. Das Muster x-o-o, das man bei den Verben der ‘achten’ Ablautreihe findet (z.B. nhd. melken moolk - gemoolken), wurde der zweiten Ablautreihe entnommen. 5. Der komplette Übergang in die achte Ablautreihe wird erst nach erfolgter Konsolidierung des partizipialen o ermöglicht (N435). Zuerst muss das Partizip Perfekt ein -o- verwenden; dies wird dadurch ermöglicht, dass das Partizip Perfekt “im Zuge der Perfektexpansion […] weitaus häufiger aktiviert [wird]” (N432ff.). Danach folgen der Indikativ Präteritum Plural, und daraufhin gestaltet sich auch der Singular, analog zum Plural, wodurch ein Präteritumsausgleich61 bewirkt wird. 6. Veränderungen im Frequenzbereich sind die Voraussetzung für den Ab-, aber auch Aufbau morphologischer Komplexität (N456). Geringe lexikalische oder kategorielle Gebrauchsfrequenz gilt als Dreh- und Angelpunkt für Vereinfachungsprozesse (N430). 37 a) Lexikalische Frequenz / Tokenfrequenz: Tokenfrequenz Je tokenfrequenter ein Verb ist, umso irregulärer kann es sein (z.B. nhd. sein und nnl. zijn).62 Diese Verben sind durch die hohe Tokenfrequenz gegenüber Regularisierungen gut resistent (N456). Man versucht die ungewöhnlichen Verben in einem neuen Modell unterzubringen, nämlich im x-o-o Muster. 63 Wie gut die Analogie wirkt, hängt davon ab, wie typenfrequent das Muster ist, auf das sich die Analogie richtet (vgl. “Je typenfrequenter ein Muster, umso fester verankert ist es im Lexikon und damit jederzeit für den Sprecher abrufbar” [N434]). Gäbe es kaum Verben in der zweiten Ablautreihe, hätte der Output [x - o - o] sicherlich keine Analogievorlage geliefert. Das Muster “Part. II - o” wird schon im Mhd. bei etwa 35% (im Fnnl. bei etwa 46% [N452]) aller starken Verben verwendet (N434). Das Niederländische und Deutsche beweisen, dass abnehmende Tokenfrequenz eine Regularisierung bewirkt (N459ff.). b) Kategorielle Frequenz: [PRÄSENS] ist frequenter als [PRÄTERITUM] (vgl. breeche, briichst, briicht, … vs. braach, braachst, braach …). Deswegen enthält das Präsens mehr Formen im Verbalparadigma. Das Luxemburgische zeigt, dass eine abnehmende Kategoriefrequenz eine Regularisierung bewirkt: [PRÄTERITUM] ist nicht mehr frequent, deswegen verwenden die meisten Verben, die noch immer ein Präteritum bilden können, den Einheitsvokal -ou- (N457ff.). 7. Auch die ökonomische Struktur des Schemas (ABB) ist für die Sprecher nützlich: “[…] für weniger frequente Verben ist die Memorierung eines Einheitsvokals für die Vergangenheitstempora mit geringerem kognitivem Aufwand verbunden” (N451). Die achte Ablautreihe gilt dadurch als ein Vereinfachungsprozess Vereinfachungsprozess (ABC/ABB’A → ABB). 8. Die Funktion der neue Ablautreihe (die niederländischen und deutschen Mitglieder sind wenig frequente Verben, die luxemburgische Mitglieder sind hochfrequente und irreguläre Verben): a) Deutsch: Sammelbecken für starke Verben, die ihre starken Merkmale langsam verlieren. Diese Klasse gilt manchmal als ein Zwischenstadium, bevor die Verben schwach werden (z.B. bellen - bellte [/ boll] - gebellt [/ gebollen]). Vgl. N460: “[M]inderfrequente Verben können beim Regularisierungsprozess den Weg über die 8. [Ablautreihe] nehmen: dabei stellt die 8. [Ablautreihe] u. U. eine Durchgangsstation zur schwachen Klasse dar.” 38 b) Niederländisch: Stabilisator für die Makroklasse starker Verben. Die Alternanz ABB statt ABC sorgt für eine stabilere Verbklasse, wo weniger Verlust an starken Verben zu bemerken ist. c) Luxemburgisch: -ou- ist eine Reaktion auf den Präteritumschwund. 41 Wir werden uns nicht wirklich mit der Theorie der Ablautsklassen beschäftigen (siehe COETSEM [1956 u. 1990], MAILHAMMER [2007a]). Auch das Verbalsystem kann man ausführlicher in der Literatur finden (siehe FULLTERTON [1977] u. BAMMESBERGER [1986]). 42 BIRKMANN [1987: 97]: “[…] zieht man davon die beiden höchstfrequenten Verben wisan und qiþan, die durch ihre überaus hohe Frequenz das Bild verzerren würden, ab, […]” 43 Siehe ENGER (1998: 3ff.), wenn man über den Nutzen des Klassifizierens zweifeln würde. 44 Die starken Verben werden anhand vierer Stammformen (Infinitiv; Indikativ Präteritum 1./3. Person Singular; Indikativ Präteritum 1. Person Plural; Partizip Perfekt [in den nordgermanischen Sprachen spricht man besser von Supinum, Supinum das nur verbal verwendet werden kann]) gruppiert, da diese Stammformen genügen, um jedes Paradigma eines Verbes auszufüllen. 45 RASK (1843) nimmt nur sechs Klassen an, indem er die 4. Klasse an die 5. Klasse anschließen lässt. TACK [1897] hat nur vier Klassen, wohl weil er die 4. und 5. Klasse zu der 3. Klasse schlägt, während GRIMM [1822: 837] zwölf Klassen hat. 46 Mir ist die Kritik, diese Verbklassen seien Relikte eines fossilisierten Systems, nicht unbekannt. Es ist deutlich, dass schon in den frühesten Überlieferungen die Theorie der Verbverteilung nicht länger stimmt. Nimmt man ppgm. *brekaną “brechen” als Beispiel, sieht man, dass das Partizip Perfekt im Gotischen bru ukans (statt zu erwartendes **breekans) heißt. In den anderen germanischen Sprachen gehört dieses Verb auch der vierten Klasse (ae. broocen, ahd. gibroohhan usw.) an. Auch wenn es sehr gute Bedenke gegen diesem System gibt, scheint es mir nützlich, an diesem System festzuhalten, statt ein neues zu entwerfen. In den jüngeren Sprachstufen werden neue Vokalalternanzen gemacht (siehe z.B. ROYSTER [1910] für einen sehr interessanten Artikel über einen sekundären Ablaut im Englischen) und diese können nicht leicht in das alte Modell hineingebracht werden. Dafür gibt es aber die Möglichkeit, (rhetorisch) über eine “achte” Klasse zu reden, wie NOWAK (2010) es gemacht hat. 47 Ich traue mich nicht zu behaupten, dass kein einziger Junggrammatiker die dritte Klasse auf diese Weise beschrieben hat. Was mich jedoch während des Studiums verschiedener altgermanischer Dialekte auffiel, ist, dass die dritte Klasse meistens als “die Klasse, wo auf ein ppgm. *e ein Nasal oder Liquid plus ein Konsonant folgt” beschrieben wird. Was man mit ppgm. *fehtaną “fechten” tun muss, war aus dieser Beschreibung nie deutlich. Vgl. RINGE (2006: 85): “It is also striking that the third class of PGmc strong verbs includes not only those whose roots end in (pre-)PGmc [*eSK], but also those ending in [*eKK] where neither consonant is a sonorant; that is unexpected, since in this class the default past stem and past participle exhibit a *u which arose from syllabic sonorants […].” 48 “Pre-Germanic reconstructions are chosen for convenience and effectiveness. Indo-European reconstructions would require a consideration of laryngeals or reduced-grade vowels or both; Proto-Germanic reconstructions would obscure the original ablaut alternations.” LEVIN (1964: 156). Vgl. weiter auch NILSSON/SVENSSON [1997:57): “En rad ljudförändringar gjorde det ursprungligen enkla systemet ogenomskinligt.” Vgl. auch MAILHAMMER (2007b: 7f.): „In the parent language ablaut is generally redundant in the formation of verb stems and hence largely without morphological function. Consequently, proposing proposing ablaut classes for ProtoProto-IndoIndo-European […] does not make any sense at all, all because the organisation of the 39 Proto-Indo-European verb system does not revolve around ablaut. This is clearly a Germanicist perspective […]. In fact, the Indo-Europeanist literature does not describe the Proto-Indo-European verb system with help of ablaut classes […]. [S.9] Originally, there were only two ablaut patterns in Pre-Proto-Germanic, one for verbs with e as their root vowel and one for verbs with a [...]. But sound sound changes at the beginning of the ProtoGermanic period caused an early fragmentation of the e-system into five classes with four different ablaut patterns, a trend that continued in the post-Germanic stages [...].“ [Fettmarkierung LDB] 49 /u/ > /o/ durch in der nächsten Silbe folgendes a (a-Umlaut): pgm. *bu udanaz > frühnordisch *boodanaR > awn. booðinn. Dies erfolgt nicht immer (z.B. wird es durch eine Nasalkombination verhindert), wodurch das System in mehrere Subklassen aufgeteilt wird (vgl. nhd. werfen - warf - gewoorfen mit nhd. binden - band - gebu unden). 50 Durch Brechung des kurzen e-Lauts (vgl. nnl. beergen mit nschw. bjä järga) sowie auch unterschiedliche Umlaute jä bekommen die Infinitive eine Menge an neuen Vokalen. 51 “Regressive Konsonantenassimilation: nt > tt: (*band >) *bant > batt” (HAUGEN, 2012: 51). 52 Vgl. Gotisch mēnōþs mit altnordisch máánaðr (dies entwickelt sich z.B. im Schwedischen zu måånad [ein o-Laut] weiter). 53 /a, á/ > /ǫ, ǭ/ durch in der nächsten Silbe folgendes u (u-Umlaut). 54 Vgl. awn. sjá, meta, sofa, … 55 “Viele zwey sylbichte Verba haben ein einsylbichtes Imperfectum, das indessen mehr oder weniger von dem Praͤ senti abweicht, und worin der Grund von noch einer Conjugation liegt, […]” TODE (1797: 126) [Fettmarkierung LDB] 56 “Endast er-verb kann vara starka. Ar-verben är det aldrig.” (VIBERG [1988: 89]) ist natürlich eine oberflächliche Äußerung und falsch. Davon zeugen folgende Beispiele: nschw. sluka, besluta, stupa, klicka, simma, tvinga. 57 “Oregelbundna verb, t.ex. dö, har ofta vokalväxling i preteritumsformen: döö - doog, gööra - gjoorde, men har inte it som supinumändelse; dött tt, tt gjortt.“ JOSEFSSON (2009: 77). Nschw. göra ist meiner Meinung nach ein gemischtes Verb, und dö ist ein starkes Verb der sechsten Klasse, das ein schwaches Supinum hat, da es ein Kurzverb ist (dött tt wie nått tt). tt, tt, tt, tt Die Kurzverben (nschw. lett tt bett tt gett tt usw.) sind somit nicht als pure starke Verben zu betrachten (wie es bei nnl. jagen der Fall ist). 58 Ob wir sie nun als Klasse 3a und 3b bezeichnen oder als Klasse 3 und 19, ist komplett egal. Der Grund, warum ich hier beim Färöischen und Isländischen 3a und 3b präferiere, hängt mit der neogrammatischen Literatur zusammen. Beim Nynorsk gehören die Verben der 3b-Gruppe jetzt zur 4. Klasse, und dies bedeutet, dass ich kein 3a/3b für das Nynorsk annehmen muss. 59 Da die Daten eingeschränkt werden sollen, werde ich hier nicht näher auf das Luxemburgische eingehen. Trotzdem folgende kurze Bemerkungen: a) Es ist unklar, weshalb NOWAK nichts geschrieben hat über lux. blosen – blous – geblosen (‘blasen - blies - geblasen’, 7. Klasse), lux. doen – do(u)ng – gedoen (‘tun - tat - getan’, 7. Klasse), lux. droen - drouch - gedroen (‘tragen - trug - getragen’, 6. Klasse), lux. heeschen - housch - geheescht (‘heißen - hieß - geheißen’, 7. Klasse), lux. klammen - klo(u)m - geklommen (‘klimmen - klimmte/klomm geklimmt/geklommen’, 3[/8]. Klasse), lux. maachen - mouch - gema(ach)t (‘machen - machte - gemacht’, schwache Klasse) und lux. wëssen - wo(u)sst - gewosst (‘wissen - wusste - gewusst’, Klasse der Präteritopräsentia). Sind diese Formen veraltet und daher nicht in ihrem Quellenmaterial überliefert?; b) Auch lux. krauchen (mit Nebenform kräichen ‘kriechen’) und lux. zéien ‘ziehen’ haben einen derartigen Präteritumsvokal. Die beiden Verben stammen ursprünglich aus der zweiten Ablautklasse, und es fragt sich, warum NOWAK diese zwei Verben nicht angeführt hat. Es wäre interessant gewesen, hätte sie alle luxemburgischen Verben, die den Präteritumsvokal -ou- noch verwenden, am Ende des Paragraphen 2.3 aufgelistet, da es sich um eine kleine Anzahl von Verben handelt. So wäre die Übersicht komplett gewesen und könnte man sehen, dass die Verben der ursprünglichen zweiten Klasse fast alle (Ausnahmen lux. krauchen und lux. zéien) kein Präteritum mehr bilden, da es im Luxemburgischen einen Präteritumschwund gegeben hat. c) Diese Beispiele zeigen auch, dass 40 NOWAKS Aussage, es gäbe keine Beispiele aus Klasse 3 oder gar 2 (2010: 444), als inkorrekt zu betrachten ist. Die Verbformen, die ich hier besprochen habe, sind alle SCHANEN/ZIMMER [2012: 327ff.] entnommen 60 Dies gilt auch für das Lëtzebuergesche: -ou- gibt es nur bei stoussen ‘stoßen’. 61 D.h., dass die Verbformen des Indikativs Präteritum statt einer Alternanz den gleichen Vokal aufweisen (man vergleiche mnl. werpen – waarp (/ werp) – woorpen – geworpen mit nnl. werpen – (jij) wie ierp ierpen – ie – (wij) wie ie geworpen; N439). 62 So sind hochfrequente Wörter oft ‘irregulär’, obwohl sie früher sehr regulär waren: “However, some very frequent nouns have irregular plurals: man - men; woman - women; child - children; foot - feet; […]” (NELSON [2001: 33]). Vgl. N451: “Hohe Tokenfrequenz dagegen führt zur lexikalischen Autonomie der Flexionsformen. Sie werden als Ganzes separat abgespeichert und verhindern damit jegliche Assoziationen.” 63 “Ausnahmecharakter bzw. uneindeutige Klassenzugehörigkeit fördert die Übernahme eines typenfrequenten Schemas (z.B. fech chten, flech chten ch ch besitzen nicht die für [Ablautreihe] 4 typische Inf.-Struktur “e + N/L”, vgl. nehm men, stehllen)” (N435) 41 Kapitel 4 Untersuchung 4.1 Sprachenspezifische Merkmale Äußerst wesentlich ist die Warnung, dass die Abwesenheit eines Wortes in älteren Sprachstufen nicht mit der Idee, dass das Wort damals nicht vorkam, gleichgestellt werden kann (vgl. schon bei WELLS [1883: 74]: “When we consider the scanty material which the early period of any language affords, it is obvious that many words must have existed that have not come down to us. The absence of a verb from a dialect is therefore no proof that it not exist, […]”). Auch wenn das Altschwedische kein *físa ‘furzen’ überliefert hat, kann man mit großer Sicherheit dieses Verb für die altschwedische Zeit rekonstruieren, da es im heutigen Schwedisch vorkommt (und stark konjugiert wird). Die Rekonstruktion wird durch die Überlieferung des Verbes im Altwestnordischen und im Altdänischen gesichert. Es scheint wenig wahrscheinlich, dass nschw. fisa aus mhd. vīsen (V121) entlehnt wurde (eine Entlehnung dieses Verbes aus norwegischen Dialekten scheint mir wahrscheinlicher als eine Entlehnung aus dem Mittelhochdeutschen, obwohl diese letzte Möglichkeit immer offen bleibt). Wenn es ein Verb im Altwestnordischen gab und im nschw./ndk. wird die “Fortsetzung” dieses Verbes gefunden, nicht aber im Altschwedischen oder Altdänischen, kann also die Rekonstruktion dieser Verben als ziemlich sicher gelten. So ergeht es z.B. aschw. *gína (nschw. † gina), *grína (nschw. grina) und adk. grína (ndk. grine). Die Schwierigkeiten der Rekonstruktion häufen sich, wenn man das Beispiel von pgm. *drītan in Betracht nimmt. Ein altwestnordisches Verb gibt es schon (awn. dríta) und im Schwedischen wird drita laut V84 noch dialektal verwendet (SAOB gibt das Verb nicht mehr an), wie es im Dänischen (dritte) auch der Fall ist. Wir wissen, dass dieses Verb im Mittelniederdeutschen 42 drīten (LÜBBEN [1888, s.v. drîten]) hieß. Was sind unsere mögliche Folgerungen aus dieser Sachlage? 1. Dieses Verb wurde ins Schwedischen und ins Dänischen entlehnt. Die Konsonantenverdopplung bei Lehnwörtern im Dänischen fällt auf (z.B. kigge/kikke, fornemme und skinne aus mnd. kīken, vornemen und schīnen). 2. Die Existenz des Verbs im Mittelniederdeutschen hat die Beibehaltung eines ursprünglich anwesenden Verbes aschw. *dríta und adk. *dríta verstärkt. 3. Das Mittelniederdeutsche hat die Situation überhaupt nicht geändert. Das nschw. drita und ndk. dritte gab es schon im Altnordischen, wie die Überlieferung des awn. dríta zeigt. Wenn ich ein Verb selber rekonstruiert habe (dann steht in der Liste keine Literaturangabe), wird dieses Verb als “ursprünglich schwach” gerechnet, auch wenn es wohl stark sein konnte (so z.B. bei aschw. *físa). Im folgenden Subkapitel werden zuerst einige Vorbemerkungen gemacht, sowie Einzelverben, die sich kaum mit anderen nordgermanischen Sprachen vergleichen lassen, besprochen. Diese Einzelverben sind nicht im Anhang 12 dargestellt. 4.1.1 Protogermansich 160 140 120 100 Wells (1883) Seebold (1970) 80 60 40 20 0 I Abbildung 7 II III IV V VI VII Anzahl starker Verben im Protogermanischen 43 4.1.2 Runengermanisch In den Runeninschriften sind nicht so viele starke Verben überliefert worden (vgl. JÓHANNESSON [1923: 65ff.]). Dies heißt, das diese Sprachstufe außer Betracht gelassen werden kann. In Tabelle 5 sind überlieferte Verbformen angegeben (vgl. auch KRAUSE [1971: 54 u. 121f.], ANTONSEN [1975: 22] und MAKAEV [1996: 98]). Tabelle 5 - Starke runengermanischen Verben (JÓHANNESSON [1923: 65ff.]) Wort Form Infinitiv Klasse Überlieferungszeit [ra]ist warAit wa|rit|u ƀAriutiþ64 ƀArutR warb fAlAhAk unnam kam skorin suemand(e) is iR was ǥiƀu ǥAf ligi [s]laǥinaR ǥ[A]land(e) haiteǥa 1. (3.) Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Sg. Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Sg. Ind. Prät. 1. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. Nom. Sg. Mask. Part. Prät. Nom. Sg. Mask. Part. Präs. 3. Sg. Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Sg. Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Konj. Präs. Nom. Sg. Mask. Part. Prät. om. Sg. Mask. Part. Prät. 1. Sg. Ind. Präs. Mediopassiv 1. Sg. Ind. Präs. Mediopassiv 1. Sg. Ind. Präs. Mediopassiv Nom. Sg. Mask. Part. Prät. 2. Sg. Imperativ 3. Sg. Ind. Prät. 2. Sg. Imperativ 1. Sg. Ind. Präs. *rîstan *wrîtan *wrîtan ƀreutan ƀreutan *werpan felhan *und-neman *kweman *skeran *sweman *wesan *wesan *wesan *ǥeƀan * ǥeƀan *liǥjan *slahan *ǥalan *haitan 1 1 1 2 2 3 3 4 4 4 4 5 5 5 5 5 5 6 6 7 4. Jhr.? 7. Jhr. 6. Jhr. 7. Jhr. 8. Jhr. 700 8. Jhr. 600 700 ? ? 6. Jhr.; 700 600 6. Jhr. 6. Jhr. 7. Jhr. 7. Jhr. 6. Jhr. 700 5. Jhr. *haitan 7 5. Jhr. *haitan 7 6. Jhr. *haitan ƀûan *hawwan *râðan *snûan (< *snôwan) 7 7 7 7 7 6. Jhr. 7. Jhr. 600 8. Jhr. 7. Jhr. hateka haiteka haitinaR ƀuu iu rað snuh|ekA 4.1.3 Altwestnordisch Zielsetzung dieser Studie ist festzustellen, wie viele Verben im Altwestnordischen, Altschwedisch und Altdänischen überliefert wurden. Im Altwestnordischen ist insgesamt 44 mit 220 Verben zu rechnen. Folgende Abbildungen stellen die Quantität jeder Klasse sowie ein Vergleich mit dem Protogermanischen. Als Fortsetzung dieser Sprache dar, und zwar im Vergleich zum Protogermanischen. 160 140 120 100 pgm. awn. 80 60 40 20 0 1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse 5. Klasse 6. Klasse 7. Klasse Abbildung 8 Anzahl starker Verben im Protogermanischen und im Altwestnordischen 60 50 40 30 20 10 0 1. Klasse Abbildung 9 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse 5. Klasse 6. Klasse 7. Klasse Anzahl starker Verben im Altwestnordischen 45 4.1.4 Isländisch Die meisten isländischen Verben sind in der älteren Sprache gut bezeugt. Jedoch sind zwei Verben nicht bei Seebold erwähnt worden (nisl. slökkva und hnjóta). Für hnjóta ‘stolpern’ habe ich keine vergleichbaren Verben in den anderen Sprachen gefunden, für slökkva (heutzutage auch swv) kann man das Nynorsk betrachten, das mit sløkke ein gemeinsames Verb aufweist (die Bedeutung beider Verben ist ‘löschen’). Slökkva gehört zur 3. Klasse, während hnjóta Teil der 2. Klasse ist. 4.1.5 Färöisch Wie beim Isländischen sind nur wenig Verben schlecht belegt. Ein davon, nerta ‘berühren’, kann man mit nisl. snerta ‚berühren‘ vergleichen. Auffällig ist der Verlust des anlautenden [s-]. Die Semantik aber sichert die Nachbarschaft beider Verben. Ein weiteres Verb (hveppa hveppa ‘anfangen’) lässt sich wohl mit dem Nynorsk (kveppa kveppa ‘anfangen’) vergleichen, aber weitere Belege habe ich nicht. Auch bei gretta ‘fehlschlagen’ kann ich keine vergleichbare Verben finden. Diese drei Verben gehören zur 3. Klasse. 4.1.6 Nynorsk65 Zum Verbalparadigma des Nynorsk sind dreierlei Anmerkungen zu machen. Zuerst haben starke Verben nicht nur im Indikativ Präteritum, sondern auch im Indikativ Präsens eine einsilbige Form. Awn. bítrr ‘[er] beißtt’ heißt im Nynorsk nicht **biter er, er sonder bit. Die -er Form wurde in der Rechtschreibungsreform von 2011 nicht länger zugelassen (wohl wegen der geringen Verwendung dieser Form [0,4% der Fälle]). “Status Status i dag: Presens av sterke verb kann i dag ha klammeform på [-er]: bit [biter, kjem [kjemer]. Framlegg til ny rettskriving: Klammeforma [-er] går ut, slik at kortforma i presens blir eineform: bit, kjem, dreg. Normhistorikk: Normhistorikk: Presens [-er] av sterke verb kom inn som klammeform i 1917-rettskrivinga, og har sidan hatt den statusen.” [SPRÅKRÅDET, 2011: 179] Zweitens enthält das Partizip Perfekt im Nynorsk eine spezifische Endung, die es nicht bei den schwachen Verben gibt, wodurch die “starken” Verben äußerst klar zu identifizieren sind (siehe 3.3.1). Diese Endung ist -e , z.B. nn. eg har funnee ‘ich habe gefunden’ und findet seinen Ursprung in -et (Tilgung der auslautenden -t; siehe auch FJELDSTAD [1972: 123]). 46 Diese -e-Endung sorgt dafür, dass es formal gesehen keinen Unterschied zwischen dem Supinum und dem Infinitiv mehr gibt. So ist das Nynorsk für eine Korpusuntersuchung nicht sehr gut geeignet. Sucht man z.B. nn. hive, bekommt man 21 Treffer. Es wird nicht verdeutlicht, ob diese Formen Infinitive oder Supina sind. Diesem Problem begegnet man auch, wenn man schwache -a-Formen wie kastaa betrachtet. Diese Form kann zuerst eine Partizip Perfektform sein. Zweitens ist es möglicherweise ein Indikativ Präteritum und drittens könnte es auch manchmal ein Infinitiv auf -a sein. Es gab vorher auch die Möglichkeit statt -e ein -i zu schreiben (siehe für die Normhistorik SPRÅKRÅDET [2011: 180]). Diese Möglichkeit wird nicht länger akzeptiert: “Status Status i dag: I supinum av sterke verb er forma -i jamstilt med forma -e (lese/lesi, funne/funni). Framlegg til ny rettskriving: Supinumforma på -i av sterke verb går ut or nynorsk rettskriving, og forma med -e blir eineform: lese, funne.” [SPRÅKRÅDET, 2011: 180] Drittens ist zu bemerken, dass die Infinitivformen im Nynorsk entweder auf -a oder auf -e enden können (siehe auch SPRÅKRÅDET [2011: 171]). “Merk: I dette heftet nyttar eg a-infinitiv, men på nynorsk kann du velja mellom infinitiv på -a (vera, springa) eller -e (vere, springe) eller kløyvd infinitiv (vera, springe). Du avgjer sjølv kva slags infinitivsform du vil nytta, men ver konsekvent og pass på så du ikkje skifter mellom t.d. a-infinitiv og e-infinitiv i den same teksta.” (FRIDTUN [2011: 8]) Das Prinzip des kløyvd Infinitivs erfahren wir z.B. bei HÆGSTAD [1910: 34]: “I austlandsk fær die gjerningsordi som i gamalnorsk hev lang vokal (graata, bita), eller som hev tvifelt konsonant (ganga, halda), -e i nemnemaaten [= Infinitiv]: graate, bite, gange, halde medan die andre ordi fær -a: bera, fara, taka, draga.” Folgende Verben sind nicht leicht mit anderen Sprachen zu verknüpfen (die Analyse dieser Verben basiert auf TORP [1919]): • asa [VI] < *jas-, Kausativ zu *jesaną [V. Klasse, ”gären”], vgl. mnd. asen (swv); (Wäre dann nicht eher von nn. **esa auszugehen? *jasijaną sollte zu an. *asjã werden, und man würde ein Umlaut des a erwarten) • blekke [IV], sekundäre Bildung aus awn. blaka (swv); • dryse, dryse drjose [II] aus pgm. *dreusaną ”fallen”; • fline [I], vgl. nschw. flina (swv) und ndk. flina (laut Ordnet dialektal); • gleppe [IV], vgl. bm. gleppe; glippe [III]; aus dem mnd. glippen (swv), vgl. weiter nschw. gläppa (dialektal), ndk. glippe und nfär. gleppa [III]; 47 • glette [IV] aus pgm. *glentaną? Vgl. mhd. glinzen sowie nschw. glinta/glänta; • gline [I], wohl sekundär stark; vgl. nschw. glina (dialektal); • grupe [II]; vgl. nschw. dialektal grypa, ndk. grubbe; • gyve [II], vgl. bm. gyve [II] (vs. nisl. gufa, nfär. gufa, nschw. guva; gåva [dialektal], alle swv), sekundär stark; • klekke [IV], wohl aus dem ahd. klecken; vgl. nschw. kläcka (vorher stark, jetzt schwach); • klette [IV]: ”Den sterke bøining vistnok sekundær.” [TORP, 1919: 285]; • knekke [IV], vgl. bm. knekke [III], ndk. knække (vorher auch stv), nschw. knäcka aus mnd.? • knerte [IV]: ”Neppe [kaum] oprindelig sterkt vb” [TORP, 1919: 297]; • knette [IV] (und sekundär gnette [IV]), vgl. bm. knette [III] aus awn. knetta (swv): ”Den sterke bøining er neppe oprindelig” [TORP, 1919: 297]; • kreke [V], vgl. bm. kreke (vorher auch stark, jetzt schwach); • kveppe [IV], vgl. bm. kveppe [III], mit nfär. hveppa [III] verknüpfbar; • nype [II], vgl. mit nschw. nypa [II] (aus an. nýpa, swv); • skvelpe [IV], undeutlich; • sløkke [VIII] aus an. *sle(n)kwã? Vgl. awn. slokinn, nisl. slökkva, aschw. släkkia, slökkia, slykkia; nschw. släcka, ndk. slukke; • snype [II], wohl aus nype mit s-Erweiterung (vgl. Englisch sneeze); • strekke [IV], vgl. bm. strekke (till) [III], vgl. nschw. sträcka und ndk. strække (swv); • strupe [II], vgl. mit nschw. strypa [II]. Folgende Verben waren vorher im Nynorsk stark, jetzt aber nicht länger: • klesse [IV, jetzt schwach], vgl. bm. klesse [III]: unsicher und sekundär. Auch bm./nn. klaske mit Nebenform kleske mit einer Assimilation? Siehe TORP (1919: 284); • kute [II]: ”Den sterke bøining er ikke oprindelig” (TORP, 1919: 339); Mit bm. kyte, das früher auch stark, jetzt aber schwach konjugiert wird, verknüpfbar. 48 4.1.7 Bokmål Ohne dass ich hier spezifisch auf die Sprachsituation in Norwegen zu sprechen können möchte, muss schon kurz etwas über die Formenvielfalt gesagt werden. Obwohl man versucht, das Bokmål zu “vernorwegischen“, muss man darauf achten, dass es innerhalb Norwegens mehrere Dialekte gibt. Auch die gesprochene Sprache unterscheidet sich örtlich sehr deutlich, und dies ist der Grund, warum es viele unterschiedliche Formen gibt (KULBRANDSTAD/LUNDEBY [1987: 89]: “Men det er stor variasjon i talemålet i Norge, og derfor kann et stort antall ord skrives og bøyes på flere måter […] Denne stor valgfriheten er et karakteristisk trekk ved norsk rettskrivning” 66 ). Das folgende Zitat zeigt, dass diese unterschiedlichen Formen auch in der Konjugation starker Verben wichtig ist: “Ofte finnes det i BM [Bokmål] valgfrie former i preteritum - en tradisjonell moderat form med monoftong og en radikal form med diftong. Valget av form bestemmes også her ofte av stilhensyn, [...].” FJELDSTAD (1972: 60) Über die Entwicklung der Supinumform muss auch kurz noch etwas gesagt worden. Ich nehme an, dass Formen als dettet, bristet, giddet, gleppet, klesset (< dette, briste, gidde, gleppe, klesse) als schwach zu betrachten sind. Wenn dies nicht der Fall wäre, warum wäre fornemmet (< fornemme) schon eine schwache Form? In den Wörterbüchern wird noch immer beschrieben, dass dettet auch konjugiert werden kann (dettet/detten - dettet - detne), aber die adjektivische Flexion der Partizip-Perfektformen wird nicht häufig verwendet. So würde man eher en skrevett bok schreiben statt en skreven n bok, und dies trägt dazu bei, dettet als eine schwache Form zu betrachten. Ganz generell gesehen ist die Entwicklungstendenz der Supinumformen im Bokmål folgendermaßen zu beschreiben: Ursprünglich gab es einen Lautwechsel im Supinum (z.B. skrive - har skreevet; binde - har bu undet). Dieser Lautwechsel wird abgebrochen, und man übernimmt den Vokal des Infinitivs (briistet statt bru ustet; forneemmet statt fornu ummet; kliinget statt klu unget). Schließlich wird diese neue Form anhand einer Synkope gekürzt, wodurch man meistens eine pure schwache Form bekommt (bedet wird zu bedt; *flytet [aus älterem *fløtet/*flotet] wird flytt). Auch schon bei Knudsen (1880) ist dieser Prozess zu spüren: ”Undertiden taber dog part. passiv kønnet og går for så vidt over i de „svage“, kønløse (§ 228) „tillægsformers“ klasse, nemlig når det undergår forkortning; ti istendenfor sine to stavelser, to endelser og to køn får det da en stavelse, en endelse (på t) og et køn. Buden og budet bliver forkortet til budt, bruden og brudet til brudt. Ved nogle verber har den forkortede form fortrængt den oprindelige, ved andre bruges den ældre og yngre om hinanden. Æden og ædet, 49 skuden og skudet er fortrængt av ædt og skudt. Derimod bruges f. eks. holden og holdet, falden og faldet ved siden av holdt og faldt: (han, hun, det er holdt, f. eks. i ære).” KNUDSEN (1880: 61f.) Ich verstehe die mögliche Kritik, Verben wie gidde - gadd - giddet; dette - datt - dettet sollen der 5. Klasse zugeschlagen werden (da diese Klasse im Partizip Perfekt den Infinitivvokal aufweist: got. qiiþan - qaþ - qēþum - qiiþans), sicherlich. Das macht aber die Verbeinteilung unnötig schwierig. Wenn wir eine Korpusuntersuchung nach den Frequenzen vom [PRÄTERITUM] und [SUPINUM] im Schwedischen und im Dänischen durchführen, ergibt - sich, dass das [PRÄTERITUM] viel häufiger (über zwei Mal so viel) verwendet wird. 50,00% 45,00% 40,00% 35,00% 30,00% Schwedisch Dänisch 25,00% 20,00% 15,00% 10,00% 5,00% 0,00% Infinitiv Abbildung 10 Ind. Präs. Ind. Prät. Supinum Unspezifisch Frequenzen der schwedischen und dänischen starken Verben (prozentuell) Auch im Bokmål scheint dies der Fall zu sein, da es sich aus einer Korpusuntersuchung der ersten und zweiten Klasse erwies, dass das [SUPINUM] weniger verwendet wird: 7.369 34% Supinumformen) in der ersten Klasse; [PRÄTERITUM]-Belege vs. 3.827 [SUPINUM]-Belege (34% 3.291 [PRÄTERITUM]-Belege vs. 1.763 [SUPINUM]-Belege (35% 35% Supinumformen) in der zweiten Klasse. Die Zahlen sind gleichartig im Dänischen (25% 25% Supinumformen, 75% Präteritumsformen) und im Schwedischen (30% 30% Supinumformen gegenüber 70% Präteritumsformen). Diese niedrige Frequenz hat als Folge, dass die starken Supinumformen nicht länger als stark profiliert werden können, weshalb innerhalb der Zeit diese Verben schwach 50 werden. Zuerst verliert man, wie oben beschrieben, den Ablaut, wodurch die Supinumform wie eine schwache Form aussieht. Das Ganze sorgt dafür, dass -a- mehr und mehr als Präteritumsvokal gilt (61 der 159 Verben, oder fast 40% hat diesen Vokal als Präteritumsvokal; wenn wir die 1. und 2. Klasse, die in allen germanischen Sprachen eine sehr ausgesprochene Vokalalternanz haben, außer Betracht lassen, wird -a- als Präteritumsvokal in 66% der starken Verben verwendet). Folgende Verben sind nicht leicht zu verknüpfen mit anderen Sprachen: • bety [II], vgl. ndk. betyde [II] aus dem mnd. beduden (awn. þýða); Das ndk. tyde wird nicht länger verwendet; • brekke [III], vgl. ndk. brække (früher stv, jetzt swv), aus mnd. breken (stv). Folgendes Verb war vorher im Bokmål stark, jetzt aber nicht länger: • 4.1.8 smække (aus mnd. smecken, swv) Altschwedisch Im Altschwedischen sind 188 starken Verben überliefert worden 160 140 120 100 pgm. aschw. 80 60 40 20 0 1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse 5. Klasse 6. Klasse 7. Klasse Abbildung 11 Anzahl starker Verben im Protogermanischen und im Altschwedischen 51 60 50 40 30 20 10 0 1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse 5. Klasse 6. Klasse 7. Klasse Abbildung 12 Anzahl starker Verben im im Altwestnordischen 4.1.9 Schwedisch Folgende Verben sind nicht leicht zu verknüpfen mit anderen Sprachen: • dimpa [III], wohl sekundär; • klicka [III], sekundär (vgl. ndk./bm./nn. klikke); • knyta [II], vgl. bm. knyt(t)e aus awn. knýta (swv), sekundär stark (HELLQUIST, 1922: 332). 52 4.1.10 Altdänisch Im Altdänischen sind 173 starken Verben überliefert worden. 160 140 120 100 pgm. adk. 80 60 40 20 0 1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse 5. Klasse 6. Klasse 7. Klasse Abbildung 13 Anzahl starker Verben im Protogermanischen und im Altdänischen 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 1. Klasse Abbildung 14 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse 5. Klasse 6. Klasse 7. Klasse Anzahl starker Verben im Altdänischen 53 4.1.11 Dänisch Folgende Verben sind nicht leicht zu verknüpfen mit anderen Sprachen: • adk. *driūgha; *driūgha; drȳgha drȳgha [II] (awn. drýgja) aus pgm. *dreuǥaną ”Gefolgschaft leisten” (vgl. got. driugan und ae. drēogan). Jetzt nicht mehr vorhanden; • adk. slīka slīka [I] (jetzt ausgestorben), vgl. aschw. slika (nschw. slika †) und nn. slike (beide swv) aus dem mnd. sliken (stv); • tvinde [III], awn. tvinna (swv, hieraus auch nisl. tvinna, nfär. tvinna, nn. tvinne und nschw. tvinna alle swv; bm. tvinne, vorher stark [jetzt schwach]) 4.1.12 Ältere nordgermanische Sprachen verglichen 60 50 40 awn. aschw. adk. 30 20 10 0 1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse 5. Klasse 6. Klasse 7. Klasse Abbildung 15 4.2 Anzahl Verben (klassenmäßig) in den älteren Sprachstufen Verbenspezifisch Hier möchte ich auch noch eine kurze Diskussion in Bezug auf einige Verben anfangen. SEEBOLD (1970) rekonstruiert kein *ffneusaną ‘schnauben’, obwohl dafür schon einige Formen überliefert worden sind. Zuerst ist ae. fnēosan (H149) überliefert (me. fnēsen), sowie mnl. fniesen (1485) und mhd. phnūsen (Aoristpräsens67? pgm. *fnūsaną?). Awn. fnýsa muss 54 wohl schwach gewesen sein (Kausativ? pgm. *fniusijaną V136). Daneben wird nschw. fnysa, adk. fnȳsa sowie ndk. fnyse und bm. fnyse stark konjugiert (nn. fnyse wird schwach konjugiert; siehe VENÅS [1967: 64] für die starken Nynorsk-Belege dieses Verbs). Dazu ndk. fnisa (stv), nschw. fnissa (swv) und bm. fnise (swv) als sekundäre Bildungen wegen Itakismus68? Diese Form (*ffneusaną) muss wohl mit *hneusaną (awn. hniósa) verglichen werden (vgl. Englisch sneeze [“English forms in sn- appear late 15c.; change may be due to a misreading of fn-, or from Norse influence. But OED suggests Middle English fnese had been reduced to simple nese by early 15c., and sneeze is a „strengthened form“ of this, „assisted by its phonetic appropriateness.” HARPER (2013, s.v. sneeze)] mit nn. snype). SEEBOLD (1970) rekonstruiert auch kein *hwe(n/k?)kaną ‘zur seite Springen’ aus awn. *hvekka (nur Präteritum hvakk überliefert), nfär. hvökka, nn. kvekka, nschw. dial. väkka, ‘zusammenfahren’, vgl. Shetlandisch hwekk ‘plötzlicher schrecken’ (V270) Eine gute Frage ist, wie sich nschw. klyva - kliva sowie nisl. kljúfa - klífa und nfär. klúgva - klíva (siehe *kleu̯ƀaną und *klei̯ƀaną im Anhang 12) zueinander verhalten. Die zwei Theorien sind die folgenden: 1. Die Verben stammen aus pgm. *kleu̯ƀaną und *klei̯ƀaną. Dafür spricht die Tatsache, dass das Altwestnordische kljúfa und klífa aufweist, wie das Altschwedische (kliūva > klȳva und klīva) und Altdänische (kliūva > klȳva und klīva) das tun. 2. Die Verben stammen aus *klei̯ƀaną und werden durch Itakismus (vgl. Anm. 68) kreiert: klȳva wird so zu klīva. Dies ist aus schwedischer und dänischer Sicht zu verstehen, aber ist dies mit dem Isländischen und Färöischen verknüpfbar? Meiner Ansicht nach ist die erste Theorie am plausibelsten. Dafür spricht die färöische Form klúgv úgva: úgv Diese Verschärfung benötigt ein ú oder ó im Altnordischen (“After ON [Old Norse] /ú, ó/ we get /gv/ in Modern Faroese” THRÁINSSON (2012: 402); z.B. búa > búgv úgva). úgv Aus **klýfa lässt sich nfär. klúgva nicht erklären. 55 4.3 4.3.1 Untersuchung der einzelner Klassen69 1. Klasse Die Verben der ersten starken Klasse sind diejenigen, die ppgm. *K(K)ei̯(K)(K)aną (pgm. *(K)Kīī(K)(K)an-) als Verbstruktur haben (<ei̯> wurde zuerst als Diphthong ausgesprochen; im Gotischen wird noch immer <ei> geschrieben, auch wenn es den Wert eines Monophthongs hat; vgl. BRAUNE [2004: 37]; WOLFF [1990: 47] und SCHWEIKLE [2002: 106]). Verba pura (d.h. Verben ohne auslautenden Konsonanten, sondern mit auslautendem Vokal) kommen kaum vor. Ein Beispiel wäre pgm. *skrīan- ‘schreien’, dass im Altschwedischen, sowie im Altdänischen eine -k-Erweiterung bekam und somit heutzutage nschw. skrika, ndk. skrige und bm./nn. skrike eingebracht hat. Diese Erweiterungen sind nicht ungewöhlich bei diesen Verba pura. So wird im Englischen bei Verba pura dem Verbstamm oft ein -w hinzugefügt (to blow w, to row w, … vs. nnl. roeiien). Die Mehrheit der Verben hat nur einen Konsonanten, der auf pgm. *ī folgt (die einzige Ausnahme im awn. ist ríst sta, st und es wundert nicht, dass dieses Verb im nisl. schwach geworden ist, wie es schon in altschwedischer und altdänischer Zeit der Fall war [im Runenschwedischen u. Runendänischen war es noch stark]). Die phonologische Struktur dieser Klasse legt sich also in altnordischer Zeit so viel wie möglich auf an. *K(K)íK Kã fest. Im Altwestnordischen gibt es dazu eine wichtige Innovation, wodurch Verben auf pgm. *-īkan- nach dem -k- einen Übergangslaut (entweder j oder v) bekommen [S118; NOREEN (1923: 190f.)]: z.B. pgm. *blīkan- wird awn. blíkjja. Für diese Klasse sind SEEBOLD (1970) zufolge 94 Verben zu rekonstruieren, und noch 9 extra (mnd., mnl. und/oder mhd.) Verben wurden spät überliefert.70 RINGE (2006: 239) nimmt 30 protogermanische Verben an (siehe RINGE [2006: 239] Fußnote 6 für seine Kriterien) und „[a]bout an equal number of well-attested examples are restricted to various subgroups of the family“ (RINGE [2006: 239]). WELLS (1883) nimmt 101 Verbformen an, zu denen auch einige Verben gestellt werden, über die Seebold keine Aussage macht (z.B. *bris; *briþ- für mhd. brisen und briten). Zu erwarten ist, dass diese Verben sekundär stark sind. Von den drei Aoristpräsentien pgm. *diǥan-, *wikan- und *stikan- wird nur *wikan- im awn. zurückgefunden. Im Altwestnordischen nimmt es die Konjugation der 5. Klasse an. Diese Klasse enthält 20,6% aller protogermanischen starken Verben. 56 Im Altwestnordischen sind 40 (18,2% [Die Prozensätze bedeuten, wie groß die Ablautreihe in Relation zu den anderen ist; 40/220 ist 18,2%]) Verben übrig geblieben, im Altschwedischen sind noch 33 (19,1%) starke Verben überliefert. Das Altdänische enthält 39 (21,9%) starken Verben, von denen einige schon Entlehnungen gewesen sind (z.B. adk. blīva aus mnd. blīven). Isländisch Diese Sprache hat die starke Flexion sehr gut bewahrt, auch wenn lautgesetzlich bei Verben auf stammauslautendem -g (z.B. mígga) Kurzformen entstanden sind: hné, mé, sé, sté und vék (siehe z.B. STURTEVANT [1956]). Diese wurden mittels Analogie durch hneig, meig, seig, steig und veik ersetzt (auch im Altdänischen so, wo die Analogie schon stattfand [BRØNDUMNIELSEN (1971: 40)]). Jetzt gelten die Kurzformen als selten, poetisch oder literarisch. Das Isländische enthält noch genau 34 starke Verben (inkl. des veralteten Lehnworts blífa [< mnd. blīven]). Einige Verben sind schwach geworden und noch einige wurden nicht länger in den Wörterbüchern zurückgefunden. zurückgefunden • ríísta > riista [noch nicht schwach bei S372] • riita [bei S566 noch rííta, stv] • blíka [S118, swv und V44; nisl. blika bedeutet dassalbe wie als awn. blíkja und wird schwach konjugiert - ist dies die moderne Fortsetzung vom awn. blíkja71?] • físa ‘furzen’ [bei S191 noch älter stv; nicht länger im Wörterbuch vorhanden: durch prumpa ‘furzen’ ersetzt?] • hníta [S267 vermeldet schon nisl. hníta, sowie V244] • grína [S236 gibt keine awn. Form an; V189 zufolge gäbe es wohl awn. grína, das auch im nisl. vorhanden sein sollte, wie es im Neufäröischen der Fall ist] • † síða ‘zaubern’ [oder ist nisl. siða ‘unterrichten’ hiermit zu verbinden?] • † *svíga. Zwei Verben sind analog dieser Klasse beigetreten (nisl. klípa aus älter klýpa [Itakismus, vgl. Anm. 68] und kvíða). Färöisch Im Neufäröischen sind noch 31 starke Verben da (von denen vier auch schwach konjugiert werden können: dríta, svíða, svíkja und víkja). Vier Verben wurden nicht wiedergefunden (awn. blíkja, síða [Gehört awn. síða ‘zaubern’ zu nfär. siða [swv] ‘unterrichten’?], svífa und 57 *svíga), fünf weitere werden heute schwach konjugiert (físa, gína, rista, sníða und rita). Bíða hat eine veraltete starke Konjugation und wird heute am meisten stark flektiert. Es ist mit einem Lehnwort (glíða aus mnd. glīden) in neueren Zeiten zu rechnen. (In den Anhängen sieht man nur 28 Verben. Mann muss darauf achten, dass ríða, rína und ríva stets auf zwei awn. Verben zurückzuführen sind (vgl. Anm. 69). Diese Verben haben wr-, hr- oder r- als Anlaut, und da pgm. wr- und hr- sich im Färöischen zu r- entwickelt haben, ist ein Zusammenfall einiger Verben zu erwarten). Nynorsk VENÅS (1967) bespricht 73 mögliche starke Verben im Nynorsk, aber irgendwie hat er das Verb nn. sive vergessen. In der heutigen Sprache sind 53 Verben geläufig, eine größere Zahl als im Altwestnordischen. Wieso wird dies ermöglicht? Zuerst gibt es die 40 alten altwestnordischen Verben, von denen im Nynorsk noch immer 34 vorkommen. Blike, gine, riste, svige und rite werden heute schwach konjugiert; awn. síða ist im Nynorsk nicht (mehr?) vorhanden. Daneben profitiert das Nynorsk von den Entlehnungen (8) aus dem Mittelniederdeutschen. Folgende nn. Verben haben einen mnd. Hintergrund: bli ’werden’ (schon in awn. Zeit; gilt für das Nynorsk deshalb nicht als sekundär), blive ’ertrinken’ (semantisch von bli verschieden, wie auch formell), gli(de) , glime, kike, knipe, li(de) (die Bedeutung ’leiden’ kommt aus dem mnd.), pipe und skrive (die schwachen, altwestnordischen Konjugation, wurde sicherlich durch die starke mnd. Konjugation ersetzt, da sich auch die Semantik geändert hat). Daneben muss bei den folgenden Verben mit mnd. Einmischung (3) gerechnet werden: gni(de), skrike und stri(de). Auch hive, das aus dem Englischen (1) stammt (to heave), gehört dieser Gruppe an. Als sekundäre Bildungen und sekundäre (7) starke flektiert gehören hierzu fline (im Dänischen ist fline dialektal vorhanden, sowie flina im Schwedischen), gline (vgl. glime), klipe (vgl. nisl. klípa aus klýpa), sive (Herkunft unbekannt; Wurde dieses Verb dem mhd. sifen ‘tropfen’ entlehnt? Vgl. mnd. sipen [LÜBBEN (1888) s.v. sipen]), skli(de) (ist die Entstehung dieses Verbs aus einer Dissimilation von skrrida mit Einfluss von gllida zu erklären?), smite (ist dies eine Entlehnung aus dem Englischen to smite; dem Dänischen at smide, Altdänisch smite oder dem Mittelniederdeutschen smīten?), snike (aus awn. sníkja). 58 Bokmål Das Bokmål hat noch 37 starke Verben in dieser Klasse. Doch erscheint diese Klasse, im schroffen Gegensatz zum Niederländischen und Deutschen, nicht ganz einheitlich. Die größte Schwierigkeiten gibt es bei der Partizip-Perfektform, die einige Variationen aufweist, wodurch nur 17 Verben als exklusiv stark zu betrachten sind. Bevor wir die Partizip-Perfektform anschauen, wäre es angebracht zuerst die einheitliche Form des Präteritums zu erklären. Es gibt in dieser Klasse die Möglichkeit im Präteritum freilich zwischen -e- und -ei- zu wählen (die Ausnahmen sind kvein und skein [älter auch skjjen], die aber beide nicht oft72 verwendet werden). Was jedoch am meisten vorkommt, ist die -e- Form 73 , was man (mittel)dänischem, sowie (mittel)schwedischem und wohl auch mittelniederdeutschem74 Einfluss zuschreiben kann. Wir erinnern uns daran, dass der alte Diphthong pgm. *ai sich zu awn. ei und aon. ē (und as. ē) entwickelte. Die Alternanz ei/ē lässt sich zweifellos hierauf zurückführen (vgl. Nynorsk, das -ei- im Präteritum verwendet). Wenn man die -ei-Form bei Kurzformen verwendet, fällt dabei das -d auf (z.B. å gni - jeg gnedd vs. jeg gnei). Der j-Einschub bei skjjet und ehemaligem skjjen muss sich wohl aus graphematisch-phonologischen Gründen erklären lassen: <ski-> [ʃ] und <skjje> [ʃ]. Bei BERULFSEN (1969) und LULOFS (2005) gibt es keine Beispiele von <ske>, mit Ausnahme von Skellefteå [ʃ] [eine schwedische Stadt], skepsis [sk] u.Ä. und sketsj [sk], was also dessen hypothetischer Wert im Bokmål wäre, darüber bin ich mir nicht sicher. Knudsen (1880: 59): ”216. Anm. 3. Det skulde hedt gælder, skælver, skærer med hård (ɔ: virkelig) g og k. Men forved blød selvlyd (ɔ: e - i - y - æ - ø) har jo g og k nu blød udtale, idet g ud tales [sic] som gj (ɔ: j) og k som kj. Altså: gjælder (jælder), skjælver, skjærer (enten så her j skrives eller ej). Men det er galt at føre denne bløde udtale over på de andre hovedformer og sige gjaldt (jalt), skjalv (sjalv), skjar; ti her finde singen blød selvlyd, som kunde have blødgjort g tilg j el. k til kj.” Schwache Formen werden im Präteritum nicht so oft verwendet. Wenn wir die Resultate aus dem norwegischen Korpus zusammenstellen (inkl. schwache Formen), erweist es sich, dass weniger als 2% schwache Formen sind. Nur das Verb skinne ‚scheinen‘ wird am meisten schwach konjugiert, wohl wegen dessen phonologischer Struktur, die einen kurzen [i]-Vokal enthält, statt eines langen [i:]-Vokals, der für diese Klasse als Standard gilt. Was die Perfektform angeht, sind zumindesten zwei Regeln zu berücksichtigen. Zuerst bekommen Verben mit der Struktur [(K)Ki:te] i:te] im Partizip Perfekt eine Vokalkürzung und 59 ein extra Dentalsuffix: å bitte [bi:tə] vs. (jeg har) bitt tt [bit]. So auch drite75, lite76, skite und slite. Wie sind diese Formen nun zu bezeichnen? Eine (quantitative) Vokalalternanz gibt es schon, aber doch auch deutlich ein Dentalsuffix (das zusätzliche -t). Da [i] aus [e:] nicht zu erklären ist, muss hier von einer sekundären Vokalalternanz die Rede sein (vgl. mit dem Englischen breed - bred, das von ROYSTER [1910] als secondary ablaut bezeichnet wird77). Zuerst wurde die Form bitet akzeptiert, wonach eine Synkope vorlag, die bitt als Resultat gab, wodurch der Vokal gekürzt wurde. Diese Formen werden deshalb als schwach bezeichnet. Die dauernde phonologische Reduktion hat dafür gesorgt, dass die Verben78 bli(ve) ‘ertrinken’, gli, gni, li ‘vergehen [Zeit]’, li(de) ‘leiden’, ri(de), skri(de), stri(de), svi, vri im Perfekt eine schwache Form mit Doppeldental bekommen haben (z.B. glidd dd, dd, dd). dd gnidd dd ridd dd Während WESTERN (1921: 322) noch blevet als “gamle form” in der “skriftsproget” erwähnt, ist jetzt nur noch von blitt tt79 die Rede. So ergeht es auch stredet, das (so WESTERN, 1921: 322) auch als “en foreldet litterær form” gilt. Hevet wird auch kurz erwähnt (WESTERN, 1921: 321). Daneben enthalten einige Verben noch ein “normales” Dentalsuffix (z.B. grintt, hivdd, klivdd, …). Fünf Verben sind heutzutage schwach (rite, riste, neie, rine, bie) und zehn sind nicht länger vorhanden (awn. bíða, bíta, gína, hníta, hrífa, hrína, rísa, síða, sníða, *svíga). Daneben gibt es zwei Analogiefälle (klipe, knipe) und neun Lehnwörter (gli, hive, knipe, skrive, gni, pipe, skrike, stri[de] und skinne). Schwedisch Im Altschwedischen sind laut Noreen (1904) 36 Verben überliefert worden, von denen eins (aschw. smīða) im Altschwedischen sekundär stark gebildet wurde (S438; d.h. dass es im Protogermanischen wohl nicht stark konjugiert wurde). Auch wäre es nicht undenkbar, dass nschw. fisa schon damals im aschw. (*fīsa) stark konjugiert wurde, da es im awn. überliefert wurde (S191).80 Von diesen 36 überlieferten Verben sind im Neuschwedischen zwölf schwach geworden: rschw. rīsta (schon früh schwach geworden), aschw. skrīa (aus mnd. schrīen, vgl. skrika [vgl. hierunter, Lehnwörter]), bīða, smīða, kīva[s], risa und þrīvas haben jetzt im Präteritum ristade de, de, de, de (Inf. smida), kivde des des de skriade de bidade de smidde de und trivde de (Inf. trivas). Nschw. rita, siga, splita (aus mnd. splīten), sviga, trina und vita sind nur noch dialektal vorhanden und können als “schwach” betrachtet werden. Eine Suche im schwedischen Korpus erwies, dass von den Verben rista, skria, bida, smida, snida, lita und trivas nur lita und trivas häufig verwendet werden (siehe Tabelle 6).81 60 Tabelle 6 Frequenz nschw. rista, skria, bida, smida und triva; snida und lita Verb Insgesamt (unspezifiziert) Infinitiv Indikativ Präsens Indikativ Präteritum Supinum trivas lita smida rista skria bida snida 52.970 (3.165) 44.937 (3.614) 3.698 (1.479) 2.249 (693) 1.927 (1.512) 874 (131) 996 (247) 8.440 24.972 934 390 144 245 113 33.261 12.907 833 195 122 330 36 6.400 2.618 255 560 136 114 448 1.704 826 197 411 13 54 152 Unsicher ist was mit dem Verb nschw. snida, das jetzt als Präteritum snidade de hat, geschehen ist. Im Altschwedischen wurde dieses Verb nicht überliefert, im Altwestnordischen schon (S443 gibt sníða - sneið - sniðo - sniðenn ab). Bij SUNDÉN (1869) wurden snidde - snitt und sniden (Adjektiv, das auf eine ehemalig starke Konjugation hinweist) aufgelistet. War dieses Verb schon im Altschwedischen vorhanden, oder wurde en dem mnd. snīden entlehnt? Da es nicht im Altschwedischen vorhanden war und jetzt schwach konjugiert wird, wird es nicht in der Berechnung betrachtet. Das nschw. lita ‚vertrauen‘ bekommt bei SUNDÉN (1869) folgenden Formen: let/litade litit/litat, das deutlich auf eine starke Konjugation hinweist. Dieses Verb wurde in Seebold nicht erwähnt und daher gehe ich von einer sekundären Bildung im MittelschwedischenFrühneuschwedischen aus. Im Altschwedischen wurde es nach H413 schwach konjugiert (aschw. līta; Präteritum litte). Das Verb stammt aus zwei älteren Verben, nämlich pgm. *hlītjan- (isl. hlíta; Kausativ) und *wlītan (isl. líta; stv). Jetzt wird das Verb exklusiv schwach gebildet (litade de - litatt). Noch einige Verben sind dazu beigekommen: • Als Lehnwörter Lehnwörter sind folgende Verben zu betrachten (44-7 [einigen sind schon im Altschwedischen vorhanden, z.B. aschw. blīva): o (bli(va) (mnd. blīven) o knipa (mnd. knīpen) o pipa (aschw. pīpa [H576], nicht bei S erwähnt; mnd. pīpen; mhd. pfīfen; mlt. pīpāre) o skrika ist eine sekundäre Bildung aus aschw. skrīa (-k- Erweiterung [S419]). o glida (aschw. glīda [S230], mnd. glīden) - Möglicherweise; adk. glītha [BN7] o gnida (aschw. gnidha [H194], nicht bei S erwähnt; mnd. gnīden) Möglicherweise; adk. gnītha [BN7] 61 o sprida (mhd. sprīden, sprīten82) - Möglicherweise • Analog in diese Klasse getreten (33): o kvida wurde im aschw. schwach konjugiert: kvīþa [H377] oder kvíða [S313] mit kvidde als Indikativ Präteritum. o snika ist eine sekundäre Bildung (vgl. isl. sníkja - sníkti ti - sníktt). o tiga (aschw. þighja) • Schwierig zu erklären, woher die Form kommt (eine Entlehnung, oder ist sie schon im Altschwedischen als stv/swv vorhanden?) o nschw. smita (wird bei [S437f.] nicht erwähnt): Wir müssen, formell gesehen, die Form mit dem Englischen to smite, Niederländischen smijten und Hochdeutschen schmeißen u.ä. gleichsetzen, jedoch semantisch gesehen passt dies nicht so sehr. Das schwedische Verb kann dreierlei bedeuten: ‘1. (eine Farbe) abgeben; 2. (Kleider) spannen; stramm, eng sitzen; 3. davonlaufen.’ Diese drei Bedeutungen lassen sich kaum mit pgm. *smītan‘schmeißen’ verknüpfen. Heute sehen wir eine äußerst intakte Klasse, von der nur ca. 0,02% schwache Präteritumformen und ca. 0,5% schwache Supinumformen im Korpus gefunden wurden. Obwohl einige Verben die Klasse verlassen haben, bleibt sie quantitativ gesehen sehr lebendig, indem mittelniederdeutsche Lehnwörter diese Gruppe verstärkt haben. Dass der Ablaut im Mittelniederdeutschen dem (alt-/mittel)schwedischen Ablaut dieser Klasse noch immer ähnlich war (z.B. rīīden - rēēt - reten - [ge]reden), hat sicherlich einen Einfluss ausgeübt. Dänisch Wenn wir die Nebenform adk. nītha (wohl eine Konsonantvereinfachung aus adk. gnītha) außer Betracht lassen, sind laut BRØNDUM-NIELSEN (1971) 39 starke Verben überliefert worden. Ob adk. mīgha stark konjugiert wurde, lässt sich aus den Quellen nicht ableiten, und das Verb wird hier außer Betracht gelassen, da das Verb im Neudänischen nicht mehr vorhanden ist. Elf Verben sind schwach geworden (bie, grine, hvine, kives, kigge/kikke, riste, sige, sive, skinne, splitte und trives) und drei sind ausgestorben (adk. klīva, rīsa [ndk. rejse kommt vom kausativem Verb ppgm. *raisijaną], nīga). Sekundäre Bildungen sind fnise, sowie die Lehnwörter hive, rive, snige, stride. 62 Zusammenfassend Nur das Nynorsk ruft Fragen hervor. Es ist die einzige Sprache, in der mehr starke Verben als vorher zu finden sind. Im übrigen ist der Verlust relativ klein in allen Sprachen (prozentuell gesehen am meisten im Färöischen [22,5%]). 120 100 80 60 40 20 0 pgm. Abbildung 16 awn. nisl. nfär. nn. bm. Anzahl der Verben der ersten Klasse (Westnordisch)83 120 100 80 60 40 20 0 pgm. Abbildung 17 aschw. nschw. adk. ndk. Anzahl der Verben der ersten Klasse (Ostnordisch) 63 60 50 40 30 20 10 0 nisl. Abbildung 18 4.3.2 nfär. nn. bm. nschw. ndk. Anzahl der Verben der ersten Klasse (die modernen Sprachen) 2. Klasse Die Struktur der Verben dieser Klasse ist ppgm. *K(K)eu̯(K)(K)aną. Bei Seebold sind 82 Verben (19,1%) dargestellt. Im Altwestnordischen sind 39 (17,7%) Verben überliefert, im Altschwedischen 36 (19,1%) und im Altdänischen 32 (18%) Isländisch Isländisch Mit dem Verlust von fünf Verben (stúpa [nur der Infinitiv wird verwendet], buga, húka [schwach konjugiert], rióta [ausgestorben] und hnjóða [die starke Konjugation ist veraltet]) und dem Gewinn eines Verbes (hnjóta), bleibt diese Klasse mit 35 Verben sehr stabil. Färöisch Vielleicht unerwartet, wenn man die Größe dieser Gruppe mit anderen Sprachen vergleichen würde, hat sich in dieser Klasse ziemlich viel ereignet, wodurch nur 27 Verben von den ursprünglichen 39 übergeblieben sind. Die Verben rjóða und rjúva gehören der poetischen Sprache und werden nur in der Infinitivform verwendet. Fünf Verben folgen jetzt der schwachen Konjugation (búga [bei V40 erwähnt; jetzt ausgestorben?], njóða, lúta, stúpa und túta), und sechs weitere sind nicht mehr in der heutigen Sprache belegt (friósa [ist nfär. frystta hierher zu stellen? Der Ursprung von -t- ist undeutlich, semantisch sind die beiden Verben aber verknüpfbar], gióta [ist nfär. 64 gnýta die Fortsetzung von awn. gióta?], hriósa, rióta, hrióða und liósta). Nur ein Verb tritt dieser Klasse bei, nämlich nfär. leypa (aus der 7. Klasse). In der Liste sind nur 26 Verben aufgelistet. Wie es bei der ersten Klasse der Fall war, muss man róta zwei Mal auflisten, da es sowohl auf awn. hrióta ‘zerspringen’ als auch auf awn. hrióta ‘schnarchen’ zurückgeht (vgl. Anm. 69). Nynorsk Auch hier ist eine große Zahl im Nynorsk zu finden. 39 starke Verben, wie es genauso im Altwestnordischen der Fall war. Sechs ursprünglich starke Verben (buge, rjosa, rjota, huka, luta, rjuve) werden jetzt schwach konjugiert. Vier Verben gibt es nicht länger (awn. rióta, liósta, lúka und rióða). Daneben gibt es zehn neue Verben, von denen nur vier in der Tabelle dargestellt werden (klype, nype, glupe und skyve) im Gegensatz zu dryse/drjose, grupe, gyve, nype, snype und strupe. Bokmål In der zweiten Klasse sind noch 30 starke Verben im Bokmål zu finden. Aufs Neue ist das Präteritum einheitlicher als das Partizip Perfekt, auch wenn mehr schwache Formen im Präteritum verkommen als in der ersten Klasse. Auch hier gibt es die Möglichkeit zwischen zwei, sogar drei Formen: -ø-, -øy- und -au-. Parallel zu -e/ei- lässt sich diese Alternanz auf pgm. *au zurückführen lassen. Pgm. *au wurde im Awn. au (also Fortsetzung des Lautes), während es im Aon. zu ø̄ entwickelte. Obwohl -øy- hier außer Betracht gelassen werden kann, ist die Entstehung noch kurz zu erklären: BERULFSEN (1967: 154) zufolge handelt es sich um einen “nyutviklet diftong øg til øy”. Dazu schreibt er auch noch: “Derimot er preteritumsformene skøyt, brøyt o.a., som særlig er utbredt i sørnorske kystmål, ikke offisielt riksspråk. ” (BERULFSEN, 1967: 154). Die øy- Form kommt, wenn wir fløy und løy außer Betracht84 lassen, nur 0,3% vor, während -auFormen nur 6% darstellen. Der weitaus am meisten angewendete Vokal ist -ø- mit 93,7%. Als sekundäre (88) Verben sind gyve, bety, fnyse, klype, lyde, skryte, snyte (seg) und skyve zu bezeichnen. Als verloren (13 13) 13 in der Sprachgeschichte gelten awn. *b(j)úga, hlióta, *hnióða, hriósa, hrióta, rióta, *húka, kiósa, liósta, lúka, lúta, rióða und riúfa daneben werden vier schwach konjugiert (ry, syde, stupe, dryppe). 65 Schwedisch Die größte Klasse ist die im Schwedischen. Die Sprache hat einige Verben verloren (niūdha, lȳsta, rȳva und rȳða) und sieben andere sind jetzt schwach (buga, duva, fyka, tjusa, luka, luta und skjuva). Analog (33 Verben) dieser Klasse beigetreten sind sjunga (aus der 3. Klasse), sjunka (aus der 3. Klasse), hugga (aus der 7. Klasse). Sekundäre (88) Bildungen sind fnysa, nypa, rysa, stupa, smyga, nypa, strypa, knyta und als Lehnwörter (55) können wir dyka, sluta, sluka, skryta und snyta nennen. Dänisch Ursprünglich 32 Verben, jetzt noch 22. 22 Drei Verben werden nicht mehr zurückgefunden (liūta, rȳta und rȳva), zehn sind jetzt schwach (sluge, bøje, drybe, kyse, klyve, lukke, syde, suge, søbe, tude) und fünf sind analog dieser Klasse beigetreten (nyse, smyge, skryde, lyde, bety). Zusammenfassend Hier fällt nur auf, dass das Nynorsk sowie das Schwedische die starke Konjugation zahlenmäßig gut erhält. 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 pgm. Abbildung 19 66 awn. nisl. nfär. Anzahl der Verben der zweiten Klasse (Westnordisch) nn. bm. 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 pgm. Abbildung 20 aschw. nschw. adk. ndk. Anzahl der Verben der zweiten Klasse (Ostnordisch) 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 nisl. Abbildung 21 4.3.3 nfär. nn. bm. nschw. ndk. Anzahl der Verben der zweiten Klasse (die modernen Sprachen) 3. Klasse Diese Gruppe ist in präprotogermanischer Zeit die größte. Bei Wells sind 135 Formen vermerkt, bei Seebold 138. 138 Im Altwestnordischen sind 56 Verben überliefert (25,5%), im Altschwedischen 48 (25,5%) und im Altdänischen 41 (43%). 67 Isländisch Mit 40 Verben bleibt diese Klasse auch im Isländischen sehr groß. Sie muss heutzutage in zwei Gruppen verteilt werden (die erste Gruppe mit -u-, die zweite mit -o- im Supinum; vgl. Färöisch). Es hat sich im Laufe der Zeit ziemlich viel geändert: • Selten stv: hrinda; • Veraltet: bella; gnesta; svimma; sperna; • Schwache Konjugation: freta, hjálpa, hvelfa, slyngja, brugga, þrengja und tyggja; • lit. u. veraltet: bjarga; • lit.: gjalla/gella; • †: hvekka, krette, røkkva und hnǫgg(v)a; • Im awn. nicht vorhanden (als sekundär zu betrachten?): hvella, smella, vella, sowie das veraltete sløkkva (vgl. nn. sløkke). Färöisch Diese Gruppe enthält noch immer 36 Verben, auch wenn diese in zwei Gruppen zu verteilen sind (die erste Gruppe mit -u-, die zweite mit -o- im Supinum). Der Verlust an starken Verben ist hier am auffälligsten, aber doch bleibt diese Klasse hier fast die Größte. Elf Verben gibt es in der heutigen Sprache nicht länger (awn. bella, gnesta, hnǫggva, kretta, røkkva, serða, slyngva, svelga, sverfa, þryngva und þverra); Dreizehn Verben werden jetzt auf schwache Weise konjugiert (bjarga, bryggja, freta/frata, gnella, hjálpa, hvølva, tyggja, kløkka, kreppa, spena, vella [zwei Mal] und velta - Die verschiedenen Infinitivvokale fallen auf). Zwei Verben haben noch eine veraltete, starke Konjugation (rinda, skella) und verða ist in die zweite Klasse übergetreten. Erwerb für diese Klasse sind svinna (Lehnwort mnd. vorswinden, vgl. ndk. forsvinde [3. Klasse]?) sowie die etymologisch schwierig verknüpfbaren Verben gleppa, gretta, hveppa, smella und smetta. Nynorsk Nur dreizehn Verben können dieser Klasse zugewiesen werden, da die meisten Verben in die vierte Klasse übergegangen sind. Fünf Verben sind ausgestorben (awn. bella, hrinda, kretta, røkkva und serða) und sieben sind schwach geworden (berga, bregda, frate, hjelpe, svelg(j)e, brygg(j)e und velle). Kløkke ist zuerst in die 8. Klasse übergegangen und wird heute schwach konjugiert. Weitere Verluste sind trenge, slenge und syng(j)e, die jetzt in die 8. Klasse gehören. Als Einzelgewinn gilt klinge. Vgl. mit der 4. Klasse. 68 Bokmål Diese Klasse ist hier die größte und enthält 58 Mitglieder. Zuerst sind 17 Verben schwach geworden (brygge, berge, gjalle, kvelve, kløkke, kreppe, tygge, skjelle, skreppe, spenne, svelge, svelle, svømme, trenge, velte, verpe, vorde) und 12 - nicht länger vorhanden (awn. bella, bregða, freta, hnǫgg(v)a, hrinda, kretta, røkkva, snerta, sverfa, þverra, vella und serða). Das Verb støkke gehört jetzt in die 8. Klasse. Auch wenn viele Verben verloren gegangen sind, sind viele dazugekommen. So sind sechs Verben aus der 5. Klasse hierzu gekommen (be(de), gi, kvede, sitte, tigge und være). Weitere Gewinne sind henge (7. Klasse), smella, smelte, tvinga und als Lehnwörter (10 10) 10 können wir treffe, gidde, klinge, trekke, brekke, smelle, fornemme, lekke, skrelle, svinge und svinne angeben.Daneben sind auch noch neun extra Verben aufzulisten (gleppe, glippe, skvette,strekke, kveppe, knekke, knettte, klesse, knette). Schwedisch Mit 36 Verben ist dies hier die zweitgrößte Gruppe. Ausgestorben (44) sind aschw. bryghða, rinda, *siærða und vælla; Schwach (20 20) 20 geworden sind bärga; brygga; gälda; gälla; hjälpa; krympa; skälla; skrälla; slunga/slinga; smälla; värva; vinda; välta; välla (2 Mal); stjälpa; spänna/spjärna; svälja/svälla und tröska. Sjunga und sjunka gehören jetzt der 2. Klasse an. Auch wenn es 26 Verluste gibt, bleibt diese Klasse sehr groß, dadurch dass eine Menge Verben aus anderen Verbreihen sich dieser Klasse angeschlossen haben (etwa sitta [ursprünglich 5. Klasse], svärja, växa [beide 6. Klasse], skära, stjäla, förnimma und bära [aus der 4. Klasse]) wie auch Neuprägungen darstellen (försvinna, dimpa, klicka, spritta, skvätta, smälta. Dänisch Dänisch Die dritte Gruppe hat im Altdänischen 41 Mitglieder. Jetzt ist diese Zahl auf 34 beschränkt und zwar dadurch, dass vier Verben nicht länger verwendet werden (adk. stinga, rinda, krimpa/krympa und *skrynka). Nicht weniger als neunzehn (!) Verben sind schwach geworden (bjærge, brænde, gjalle, rynke, hvælle, hverre, skælde, slynge, smælde, smelte, svælge, svulme, sulte, svømme, tærske, vælde, vælte, værpe, vorde). Dagegen ist mit 13 Verben zu rechnen, die dieser Konjugationsklasse beigetreten sind. Als Lehnwörter sind zu nennen fornemme, trække, træffe und svinge. Sekundär stark ist tvinde und analog dieser Klasse beigetreten sind henge, tie, bede, give, gide, kvæde, sidde, være. 69 Zusammenfassend Auffallend ist der Verlust im Nynorsk. Dies wird durch die Entwicklung in der 4. Klasse erklärt und ist mit dem Hochdeutschen vergleichbar (auch da gehören die Verben vom Typ werfen - warf - gewoorfen jetzt der vierten Klasse). 160 140 120 100 80 60 40 20 0 pgm. Abbildung 22 awn. nisl. nfär. nn. bm. Anzahl der Verben der dritten Klasse (Westnordisch) 160 140 120 100 80 60 40 20 0 pgm. Abbildung 23 70 aschw. nschw. Anzahl der Verben der dritten Klasse (Ostnordisch) adk. ndk. 70 60 50 40 30 20 10 0 nisl. Abbildung 24 4.3.4 nfär. nn. bm. nschw. ndk. Anzahl der Verben der dritten Klasse (die modernen Sprachen) 4. Klasse Laut SEEBOLD (1970) sind mindestens siebzehn (3,4%) starke Verben überliefert, die ursprünglich und phonologisch in diese Klasse gehören. Im Altwestnordischen sind nur sechs (2,7%) davon überliefert worden: an. *berã, *felã, *kwemã, *nemã, *skerã und *stelã85 haben als altwestnordische Formen bera, fela, koma/kuma, nema, skera und stela. Auch das Altschwedische und das Altdänische weisen diese sechs Verben (3,2% bzw. 3,4%) auf. Wenn wir uns heute die Standardsprachen anschauen, sehen wir, dass vom Verb ppgm. *nemaną fast nichts mehr übrig geblieben ist. Auch wenn in dieser Studie nicht viel über Semantik geschrieben wird, ist es in diesem Fall schon nützlich, kurz darauf einzugehen. Präprotogermanisch *nemaną bedeutete in älterer Zeit, wie noch immer auf Hochdeutsch und Niederländisch, ‘nehmen’. Daneben gibt es auch das Verb ppgm. *takaną, das auch diese Bedeutung hatte (siehe SEEBOLD, 1970: 357 und 499). Das Verb ppgm. *takaną (awn. taka) hat die (semantische) Funktion vom Verb *neman- übernommen und das Verb auf diese Weise schließlich auch ersetzt. Das Dänische und Isländische haben zwar noch nemme bzw. nema, die beide jetzt lernen bedeuten. Das dänische nemme wird als „seltsam“ gekennzeichnet (33 Treffer wurden im Korpus gefunden, von denen nur sechs Präsensformen), während nisl. nema wahrscheinlich weniger als etwa nisl. læra verwendet wird.86 71 Isländisch Noch sieben Verben, wie im Färöischen, sind stark. Koma ist in die 8. Klasse übergegangen, aber zwei Verben gelten als Gewinn: sofa (aus der 5. Klasse) und svima (veraltet, aus swimma [3. Klasse], das auch noch immer besteht). Färöisch Sieben Verben werden stark konjugiert, was ein Element mehr ist als im Altwestnordischen. Das Verb koma wird heutzutage nach der 8. Klasse konjugiert, und fjala ist ein schwaches Verb. Dieser Klasse sind veva und sova (urspr. 5. Klasse) beigetreten, sowie auch verða (urspr. 3. Klasse). Das Färöische weist mit stjála einen dänischen Einfluss auf (Brechung des alten eVokals wie bei ndk. stjæle), im Gegensatz zum Isländischen stela. Dass das Färöische im Singular den Pluralvokal -ó- aufweist, können wir allerdings nicht dem Dänischen zuschreiben. Ich glaube, dass hier nur von morphologischer Angleichung die Rede ist. Warum es diese Angleichung nur bei stjála und nicht auch etwa bei bera oder nema gibt, ist nicht deutlich auszumachen. Vielleicht aus Grund der eventuellen87 niedrigen lexikalischen Frequenz des Verbs stjála? Nynorsk Eine Makroklasse hat sich hier durch das Zusammenfallen einer großen Subklasse aus der ursprünglichen 3. Klasse sowie der 4. Klasse geschaffen. Zwei ursprünglich hierzu gehörende Verben (awn. meta, fela) sind nicht mehr vorhanden und kom(m)e wird jetzt besser in die 8. Klasse gestellt. Vier Verben gelten als sekundär stark (skvette, klette, knette und blekke), fünf wurden aus dem Mittelniederdeutschen entlehnt (skrelle, knekke, klekke, gleppe, strekke), und acht wurden im Altwestnordischen nicht zurückgefunden, was vielleicht auf eine sekundäre Bildung hinweist (skvelpe, velle, kvelle, slette, smelle, smette, snerpe und kveppa [vgl. nfär. hveppa?]). Die restlichen Verben kommen aus der dritten Klasse (breste, dette, gjelde, gjalle, gnelle, gneste, kneste, rekke, kvelve, kvekke, kverve, kreppe, tverre, velte, verte, verpe, skjelve, skjelle, skreppe, sleppe, snerte, svelte, sprette, spenne, svelle, svemje, sverve, sprekke), mit Ausnahme von vere, das ursprünglich in die 5. Klasse gehört. Insgesamt sind 46 Verben in diesen Klasse anzutreffen. Ich teile die Idee von VENÅS (1967: 212) nicht: 72 ”Motsett klassene I, II og III har IV ikkje hatt nokon tilgang av verb frå dei linne klassene, eller av andre verb som opph[avleg] ikkje høyrde til klassa. Dette kjem av at det har vore så få verb i IV, og det har ikkje vore særlege vilkår for anal[ogisk] nyskaping elles.” Er legt seine Klassenverteilung, wie ich, auf diachroner Basis fest, vergisst aber dabei, auch synchron konsequent zu sein. Hätte er die heutige Vokalalternanz in Betracht gezogen, wäre er sicherlich zu einem anderen Ergebnis gekommen. Bokmål und Dänisch Die Ergebnisse beider Sprachen sind komplett dieselben. Noch drei Verben sind übriggeblieben, während ndk. fjæle und nemme jetzt schwach konjugiert werden (im Bokmål findet man awn. fela und nema nicht mehr zurück) und komme in die 8. Konjugation übergetreten ist. Schwedisch Schwedisch Diese Klasse ist in die dritte Klasse übergegangen (bära, skära und stjäla). Aschw. nima wurde noch als nimma zurückgefunden, wird aber jetzt nicht länger verwendet, wie es auch bei fjäla der Fall ist. Zusammenfassend Erstaunlich ist die Entwicklung im Nynorsk. Plötzlich wird eine Makrogruppe geschaffen. Dies wurde durch den Präteritalausgleich ermöglicht (wie beim Hochdeutschen): nn. veerpa vaarp/vu urpo - vu urpen [die 3b-Gruppe] vs. nn. beera - baar/bååro - booren. Im Schwedischen gehen die Verben der 4. Klasse jetzt nach der 3. Klasse. 73 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 pgm. Abbildung 25 awn. nisl. nfär. nn. bm. Anzahl der Verben der vierten Klasse (Westnordisch) 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 pgm. Abbildung 26 74 aschw. nschw. Anzahl der Verben der vierten Klasse (Ostnordisch) adk. ndk. 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 nisl. Abbildung 27 4.3.5 nfär. nn. bm. nschw. ndk. Anzahl der Verben der vierten Klasse (die modernen Sprachen) 5. Klasse Im Protogermanischen gehören 8,2% (oder 41) 41 der Verben zu der 5. Klasse. Im Altwestnordischen steigt diese Zahl auf 10,9% (24 24). 24 Im Altschwedischen sind 21 Verben (11,2%) überliefert und im Altdänischen nur 18 (10,1%). Isländisch Noch sechzehn Stück bleiben in dieser Klasse. Hier ändert sich allerdings nicht so viel: feta und trega werden schwach konjugiert, und vega ist nicht länger vorhanden. Drei Verben gehören jetzt zur 6. Klasse (troða, vefa und vega), siehe dort für eine Erklärung. Färöisch Hier ist die Rede von einem kleinen Verlust an starken Verben. Noch 14 der ursprünglichen 23 Verben sind noch immer Teil dieser Klasse. Awn. feta wird nicht länger im Färöischen zurückgefunden und fregna, knoða, meta, tiggja und trega werden heute schwach konjugiert. Das Verb troða geht heutzutage nach der 6. Konjugation, während veva und sova sich der 4. Klasse angeschlossen haben. Nynorsk 15 starke Verben sind übrig geblieben. fete, mete und trege sind schwach geworden; Awn. fregna und vega werden anno 2013 nicht mehr zurückgefunden. Weitere Verluste sind die 75 Klassenübergänge von sove, vege und veve (jetzt 8. Klasse) und vere (jetzt 4. Klasse). Als sekundäre Gewinne gelten gidde (aus dem Dänischen) und kreke. Bokmål und Dänisch Noch drei Verben gehören in diese Klasse (ete/æde; se; ligge). • Bokmål: Bokmål Schwach geworden sind lese, mæte, trege und reke; Ausgestorben sind feta, fregna, geta, leka und vega. Die meisten Verben sind in eine andere Klasse übergegangen: sove (8. Klasse), veve (zuerst 6. Klasse, dann swv), be(de)-gi-kvede-sittevære (alle 3. Klasse) sowie auch drepe (zuerst 3. Klasse, dann swv). • Dänisch: Dänisch Schwach geworden sind dræbe, fregne, læse, tigge, tråde, væve, veje und vrage. Ausgestorben ist nur ein Verb (adk. mæta). Klassenübergänge sind bei sove (8. Klasse) sowie bei være, bede, give, gide, kvæde und sidde (alle 3. Klasse) zu bemerken. Schwedisch Sechs Verben gehören noch immer hierher. Die schwachen Verben dräpa, gitta, knåda, läka, läsa, mäta und tigga waren früher Teil dieser Klasse. Als ausgestorben gelten aschw. frægna und vægha. Das nschw. sitta gehört jetzt in die 3. Klasse. Das Verb förgäta gehört in diese Klasse (Lehnwort). Zusammenfassend Der Grund, weshalb das Bokmål so wenige starke Verben in der 5. Klasse enthält, ist das die meisten jetzt nach der 3. Klasse konjugiert werden. 76 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 pgm. Abbildung 28 awn. nisl. nfär. nn. bm. Anzahl der Verben der fünften Klasse (Westnordisch) 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 pgm. Abbildung 29 aschw. nschw. adk. ndk. Anzahl der Verben der fünften Klasse (Ostnordisch) 77 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 nisl. Abbildung 30 4.3.6 nfär. nn. bm. nschw. ndk. Anzahl der Verben der fünften Klasse (die modernen Sprachen) 6. Klasse Diese Gruppe enthält 8,8% (44 44 Stück) aller starken Verben. Im Altwestnordischen sind 27 (12,3%) starke Verben überliefert, im Altschwedischen 23 (12,2%) und im Altdänischen 25 (14%). Der Vokalwechsel ist zwischen pgm. *a und *ō, wodurch diese Verben deutlich von den anderen zu unterscheiden sind. Ein Grund, warum viele Verben in den verschiedenen Sprachen jetzt als schwache Verben gelten, ist wohl, dass die Supinumform den gleichen Vokal wie im Infinitiv enthält. Dies erleichtert die Annahme der schwachen Konjugation. Es fällt auch auf, dass die Verben, die im Laufe der Zeit kürzer geworden sind (z.B. awn. flá, klá und þvá aus ppgm. *flahaną, *klaujaną und *þwahaną), schneller schwach konjugiert werden als diejenigen, die noch immer ihre ursprüngliche Form beibehalten (z.B. awn. draga, fara, gala usw.). Als Ursache des großen Verlustes kann z.B. im Norwegischen sowie im Schwedischen die dritte schwache Konjugation (nschw. bo -bodde dde - bott tt; tt vgl. nschw. gå - gick gått tt) tt gelten.88 Isländisch Im Isländischen werden heutzutage noch 21 starke Verben in dieser Klasse zurückgefunden, während fünf weitere Verben (gala, klæja/klá, mala, kefja und skapa) eine veraltete, starke Konjugation haben. Das einzige Verb, das heutzutage komplett schwach konjugiert wird, ist 78 gnaga. Die Präsensformen haben oft einen (Palatal)umlaut, sowie auch einige Supinumformen (z.B. ekkið). Dies sorgt dafür, dass die Ablautverhältnisse in allen Verben nicht komplett gleichartig ist (vgl. deyja - dááið vs. fara - faarið). Das wichtigste Merkmal dieser Klasse ist zweifellos der Präteritumsvokal (vgl. aber vaxa - (v)-óx/(v)u uxum und valda). Vier Verben aus anderen Klassen können in diese Klasse gestellt werden: • 5. Klasse: troða (die alten Formen der 5. Klasse sind veraltet); vefa (die alten Formen der 5. Klasse sind veraltet; der -o- Vokal im Supinum sorgt für Schwierigkeiten); vega; • 7. Klasse: valda: Der Präteritumsvokal (olli [Ablaut mit Endung, „halbstark“] und ollum) gehört nicht ganz hierzu. Vaalðið ist schon eine Verbform aus der 6. oder 7. Klasse (vgl. vaðið, vaxið < vaða, vaxa). Eine deutliche Erklärung für die Analogie von vefa und vega findet sich bei KRESS (1982: 132): “[…] Bei Verben wie vefa ‘weben’ und vega ‘wägen’ hätte in den Formen des P[l.] Prät. die aisl. Verbindung vá- in váfum, vágum sich zu vo- […] entwickeln müssen, wie z. B. bei vera, P[l.] Prät. aisl. várum zu vorum, oder bei vega, S Prät. vo (< aisl. vá < *vah, […] < *vag). Da jedoch o als Ablaut im Prät. ungewöhnlich ist, lehnten sich diese Verben an das Präteritum der 6. st. Kl. an, etwa an óð, óðum zu vaða ‘waten’. So entstanden óf und ófum, dialektische Formen wie óg und ógum, und mit Beibehalting des v: vó(g) und vógum, dial. vórum.” Färöisch Wenn wir die Lage mit der 7. Klasse vergleichen (wo man einen größeren Verlust spüren kann), bleibt die 6. Klasse einigermaßen stabil, auch wenn fast die Hälfte aller Mitglieder nicht länger stark konjugiert wird. Nur troða gilt als Gewinn für diese Klasse. Ein Verb wird im Färöischen nicht länger gefunden (awn. kefja). Vier Verben haben eine veraltete (læa, laða und tváa) oder poetische (skapa) starke Form. Neun Verben werden heute schwach konjugiert, und der Grund dafür lässt sich bei einigen Verben sehr schnell herausfinden. Die Lautstruktur dieser Verben ist wesentlich: • “Verschärfte” Verben: doyggja und goyggja • Kurzverben: fláa, kláa • Infinitivvokal: køla, hevja Daneben werden auch gnaga, skava und skaka schwach konjugiert. 79 Nynorsk Wir müssen die schwache Konjugation vom Typ nå - nådde - nådd/nått für den Verlust starker Verben verantwortlich machen. Nur ase gilt als Gewinn, alles andere ist Verlust: hevje und sverje gehen in die 8. Klasse über. Awn. kala und kefja gibt es in der heutigen Sprache nicht mehr, und acht Verben (døy, gøy, flå, klå, skape, två, la[de], va[de]) werden schwach konjugiert. Das Verb trå/trø ist zuerst in die 5. Klasse übergegangen, bevor es schwach wurde. Die Kurzverben fallen auf, und daher muss man schon angeben können, dass die nå’esche Konjugation an diesem Verlust schuld ist. Insgesamt bleiben 16 starke Verben übrig. Bokmål Diese Klasse hält im Bokmål gut stand. Noch vierzehn Verben können hierher gestellt werden. Als schwach konjugierend gelten 13 Verben (age/ake, ale, dø, flå, heve, la(de), klå, skave, skake, skape, två, va(de) und vokse), und drei weitere Verben sind nicht langer in der Sprache vorhanden (awn. geyja, kala, kefja). Noch ein Verb gehört nicht langer hierher (sverge/sverje, jetzt 8. Klasse). Das Verb jage ist, wie im Dänischen, entlehnt worden und sekundär stark gebildet. Die Verben trå und vege kommen aus der 5. Ablautklasse und gehören jetzt hierzu. Schwedisch Mit dem Verlust von 10 Verben, die jetzt schwach konjugiert werden (åka, flå, gnaga, häva, klå, mala, skava, skapa, vada, befalla), aschw. vraka, das es jetzt nicht mehr gibt, sowie einem Klassenwechsel von svärja und växa (jetzt 3. Klasse), strandet diese Klasse auf 10 Mitglieder. Obwohl fsv. grava von gräva89 fortgesetzt wird, nehme ich hier doch das Komplexverb begrava als Fortsetzung an, da es die starke Konjugation sowie den ursprünglichen Vokal bewahrt hat. Gräva verlor seine starke Konjugation innerhalb des 19. Jahrhunderts. Dänisch Noch acht Verben sind stark. Schwach geworden (16 16) 16 sind age, dø, flå, gale, gnave, grave, hæve, lade, klå, male, skabe, to, vade, vokse, vrage und befale. Sværge gehört jetzt in die 8. Klasse. Analog zu dieser Klasse sind jage (Lehnwort) und lade (7. Klasse) gekommen. 80 Zusammenfassend 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 pgm. Abbildung 31 awn. nisl. nfär. nn. bm. Anzahl der Verben der sechsten Klasse (Westnordisch) 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 pgm. Abbildung 32 aschw. nschw. adk. ndk. Anzahl der Verben der sechsten Klasse (Ostnordisch) 81 25 20 15 10 5 0 nisl. Abbildung 33 nfär. nn. bm. nschw. ndk. Anzahl der Verben der sechsten Klasse (die modernen Sprachen) 80,00% 70,00% 60,00% 50,00% 40,00% 30,00% 20,00% 10,00% 0,00% nisl. Abbildung 34 4.3.7 nfär. nn. bm. nschw. ndk. Prozentualer Verlust der Verben in der sechsten Klasse 7. Klasse Im Protogermanischen sind 75 Verben hierzu gehörig (15%). Im Altwestnordischen sind 28 (12,7%) überliefert worden, im Altschwedischen 18 (9,6%) und im Altdänischen 17 (9,6%). 82 Diese Restklasse hat sich nur im Isländischen gut erhalten. Die meisten Verben sind schwach geworden (awn. auka, ausa, búa, falda, gróa usw.), während eine kleine Gruppe übrig bleibt.90 Die Verben, die in den meisten Sprachen noch immer stark sind, sind awn. falla, fá, gá, gráta, halda (Ausnahme nschw. swv), halda, hanga, láta (ndk. lade 6. Klasse durch Vermischung mit awn. hlaða). Im Übrigen ist die Überlieferung der Verben ein Flickwerk. Isländisch Im Vergleich zu den anderen nordgermanischen Sprachen, hat das Isländische diese Verben am besten beibehalten. Als schwach konjugiert gelten bauta, sá und sóa, und eine poetischarchaische starke Konjugation haben blanda, blóta und falda. Färöisch Diese Klasse hat sich im Färöischen kaum erhalten. Die große Unterschiedlichkeit der Formen kann schon als Ursache ausgemacht werden. Aufs Neue ist die phonologische Struktur einiger Verben (rógva, grógva, búgva und sáa) nicht sosehr für die starke Flexion geeignet. Insgesamt sind noch acht Verben übrig geblieben. Drei Verben (awn. bauta, gnúa und sóa) wurden nicht zurückgefunden; Elf (!) Verben werden jetzt schwach konjugiert (eyka, oysa, blanda, blóta, falda, grógva, leika, sáa, rógva, spýggja und valda - das sind acht unterschiedliche Infinitivvokale!), und man könnte noch starke Formen bei búgva (veraltet), blasa, høgga und ráða (die letzten drei poetisch) finden. Ein Verb ist in die zweite Klasse übergegangen (leypa). Nynorsk Wie es bei den anderen Sprachen der Fall ist, ist auch hier ein Verlust zu bemerken. Awn. bauta, gnúa und snóa lassen sich in der heutigen Sprache nicht mehr zurückfinden, und auke, ause, blanda, blote, bue, falde/folde, gro, laupe, leike, rå(de), ro, så, snu, spy und valde werden heute schwach konjugiert. Aufs Neue nehmen viele Kurzverben an der Entwicklung teil. Das Verb hogge gehört in die 8. Klasse. Låta, das wohl hierher gehört, ist eine sekundäre Bildung aus la[te] und gilt als einziger Gewinn. Bokmål Mit acht Mitgliedern ist diese Klasse nicht sehr groß. Sehr viele Verben sind schwach geworden (fünfzehn fünfzehn Stück: øke, øse, blåse, blande, blote, bo, falde/folde, gro, leke/leike, rå(de), ro, så, sno, spy und volde), und einige sind nicht mehr vorhanden. Drei Verben wechseln ihre Flexionsklasse (holde/hogge gehen in die 8. Klasse über; henge in die 3. Klasse) 83 Schwedisch Sechs Verben sind noch in dieser Klasse zu finden, während die große Mehrheit schwach geworden ist (öka, ösa, bo, blåse, löpa, råda, gro, heta, hänga, leka, vålla). Hugga hat sich in die 2. Klasse gestellt (Analogie durch -u- im Infinitiv). Dänisch Insgesamt sieben Mitglieder bleiben übrig. Ebenso viele Verben wurden schwach (lege, gro, råde, øge, hugge, bo und blæse) und zwei wechseln die Klasse (lade geht in die 6. Klasse über, hænge in die 3. Klasse). Zusammenfassend 80 70 60 50 40 30 20 10 0 pgm. Abbildung 35 84 awn. nisl. nfär. Anzahl der Verben der siebten Klasse (Westnordisch) nn. bm. 80 70 60 50 40 30 20 10 0 pgm. Abbildung 36 aschw. nschw. adk. ndk. Anzahl der Verben der siebten Klasse (Ostnordisch) 25 20 15 10 5 0 nisl. Abbildung 37 nfär. nn. bm. nschw. ndk. Anzahl der Verben der siebten Klasse (die modernen Sprachen) 85 80,00% 70,00% 60,00% 50,00% 40,00% 30,00% 20,00% 10,00% 0,00% nisl. Abbildung 38 4.3.8 nfär. nn. bm. nschw. ndk. Prozentualer Verlust der Verben in der siebten Klasse 8. Klasse Das Isländische sowie das Färöische haben nur koma (aus der 4. Klasse), das zu dieser Klasse gehört. Daneben hat das Dänische nur sove, sværge und komme, das hierzu gehört. Das Schwedische hat mit sova und komma zwei Mitglieder. Die zwei Sprachen, die hier mehr Verben enthalten sind also das Bokmål und das Nynorsk. Nynorsk Hierher sind siebzehn Verben zu stellen. Diese Verben kommen aus verschiedenen Ablautreihen, dennoch können wir dies nicht wirklich mit NOWAKS 8. Klasse vergleichen, da diese Klasse keine Makroklasse innerhalb der starken Verben darstellt. Die Verben entstammen den folgenden Klassen: • 3. Klasse: nygg(j)e, nøgge, tygg(j)e, søkke, skrøkke, støkke, slenge, syng(j)e, trenge, sowie sløkke (vgl. nisl. slökkva). 86 • 4. Klasse: kom(m)e; • 5. Klasse: sove, vege und vege; • 6. Klasse: hevje und sverje; • 7. Klasse: hogge. Bokmål Neben komme und sove sind auch sverge/sverje, holde (7. Klasse), hogge und støkke hierher zu stellen. Zusammenfassend 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 nisl. Abbildung 39 4.3.9 nfär. nn. bm. nschw. ndk. Anzahl der Verben der achten Klasse (die modernen Sprachen) Zusammenfassende Bemerkungen Wenn wir Seebold (1970) komplett durchnehmen, kommen wir zu folgenden Ergebnissen. Es gibt ungefähr 500 starke Verben im (Prä)protogermanischen. Im Altwestnordischen sind noch 220 220 überliefert (Altschwedischen 188 und Altdänischen beide 178). 78 Wenn wir die heutigen Sprachen betrachten, sehen wir, dass vor allem das Nynorsk das starke System quantitativ gesehen sehr gut aufrecht erhält.91 Daneben bemerken wir, dass die dritte Klasse als Drehpunkt innerhalb der germanischen Sprachen gilt. Dies wundert nicht, da sie eine sehr zugängliche Struktur hat. Diese sorgt auch dafür, dass diese Klasse im (Prä)protogermanischen die meisten rekonstruierbaren Verben enthält (138 138 Stück). Sie sorgt im Niederländischen für Analogie, wie es auch im Friesischen der Fall ist und die dritte Klasse in allen germanischen Sprachen noch stets ziemlich groß (von 22,7% im Isländischen bis zu 36,5% im Bokmål - Zum 87 Vergleich besaß sie 27,6% aller (prä)protogermanischer starken Verben. Im Altwestnordischen sank diese Zahl auf 25,5%). Tabelle 7 I II III IV V VI VII VIII Insgesamt Tabelle 8 I II III IV V VI VII VIII Insgesamt 64 Altwestnordische starken Verben pgm. awn. nisl. nfär. nn. bm. 103 82 138 17 41 44 75 0 500 40 39 56 6 24 27 28 0 220 34 35 40 7 16 21 22 1 176 31 27 35 7 14 14 8 1 137 52 39 13 46 15 16 10 17 209 37 30 58 3 3 14 8 6 159 Altostnordische starken Verben pgm. aschw. nschw. adk. ndk. 103 82 138 17 41 44 75 0 500 36 36 48 6 21 23 18 0 159 32 40 36 0 8 10 6 2 134 39 32 41 6 18 25 17 0 173 31 22 34 3 3 8 7 3 111 “I förbindelse med vissa konsonanter (r, l, n) inträder a (A) även som svarabhakti- eller hjälpvokal och är väl då mera ett a-liknande mummel än verkligt a-ljud, t. ex. Järsberg HarabanaR waritu i st. f. HrabnaR writu ‘skriver’, […] och b(A)riutiþ ‘bryter’ m. fl. ” HARDING (1932: 11) 65 Das Nynorsk („Neunorwegisch“; früher Landsmaal „Landessprache“), ist eine konstruierte Sprache, die Ivar AASEN entworfen hat. Siehe z.B. HAUGEN (1933) für mehr Information über die Entwicklung der neunorwegischen Sprache. Heutzutage ist eine Tendenz zu Uniformierung dar, wodurch die vielen sideformer nicht länger akzeptiert werden (siehe auch 4.1.5). 66 Vgl. weiter BLEKEN (1972: 39f.): “For å konkretisere problematikken anfører jeg […] noen setninger som alle er korrekt offisielt norsk skriftsprog idag […] ‘eg gjekk farm og skreiv på tavla’ er korrekt nynorsk, ‘eg gikk fram og skreiv på tavla’ er korrekt nynorsk, med klammeformen ‘gikk’, ‘han gjekk/gikk fram og skreiv på tavla’ er korrekt nynorsk og korrekt (radikalt) bokmål, ‘jeg gjekk fram og skreiv på tavla’ er korrekt (radikalt) bokmål, med klammeformen ‘gjekk’, ‘jeg gikk fram og skreiv på tavla’ er korrekt (radikalt) bokmål, læreboknormal, ‘jeg gikk fram og skrev på tavla’ er korrekt (moderat) bokmål, læreboknormal og så moderat som det kan skriver av skolens elever. Følgende setning er ikke korrekt offisielt skriftsprog […] ‘jeg gikk frem og skrev på tavlen’ tavlen […].” [Fettmarkierung LDB] 88 67 VOYLES (1992: 259) sagt zu den Aoristpräsentien: “6.1.2 Aorist Presents: The term designates a small subclass of verbs of the first four classes which have the Ø ablaut grade in their first and fourth principal parts. E.g., IE […] class II *lØug+ ‘lock’ […] > OE lūcan (not **lēocan)”. Sieh weiter BRAUNE (2004a: 278) und BRAUNE (2004b: 51). 68 -y- entwickelt sich zu -i-, vgl. HAMRE [1944, 32]: I færøysk er y og ý ved itakisme blitt til i, í. [Fettmarkierung LDB] 69 Man beachte, dass man sich nicht nur den Anhang 12 anschauen muss, um alle möglichen starken Verben zu finden (siehe oben 4.1 und 4.2). Daneben ist die Zahl der Verben in den sprachspezifischen Listen auch nicht wichtig, da semantisch gesehen einige Verben eigentlich die Fortsetzung von zwei starken Verben sind. Zugegeben, man könnte nfär. ríva als ein Verb betrachten. Da es aber von awn. hrífa und rífa stammt, gilt es als zwei Verben. 70 Zehn Verben haben eine sekundär starke Flexion: pgm. *hlīƀan, *hr hrītan klīpan hrītan, ītan *kl klīpan (awn. klípa), *rīkan, *rīman, *rīnan, *skrīƀan, *sm smī snīkan smīþan (aschw. smíða), *sn snīkan (nschw. snika, bm./nn. snike, ndk. snige) und sprīdan. Obwohl S272 “aschw. run hrita” (V448) nicht erwähnt, ist seine Schlussfolgerung, pgm. *hrītan sei als Ableitung vom Verb pgm. *wrītan (mit Anlautwechsel zu *h hr-, vielleicht durch Wurzelmischung) zu betrachten, sehr wahrscheinlich. Während V448 got. dis-skreitan (mit “s-anl.”) und “nhd dial schrīssen, schreissen ‘zerren, reissen’)” zu diesem pgm. *hritan stellt, sondert S420 got. -skreitan ab. V448 gibt übrigens as. hrītiian an, im Gegensatz zu S272, wo as. hrītan steht. 71 Es wäre nicht überraschend, wenn die Entwicklung des Verbes folgendermaßen war: awn. blíkjja wird blííka und schließlich bliika, da -í- zu viel an die starken Verben erinnert (vgl. mit awn. rííta vs. nisl. riita; vgl. auch mit niederländisch -ij- vs. -ei- [z.B. beiden ‘warten’]). 72 Bei WESTERN (1921) heißt es schon, dass kvinte (und nicht kvein) als allgemein zu betrachten ist. Skein kommt im Korpus einmal vor, skinte 77 Mal. 73 “Die Formen mit Diphthong (dreiv, greip, skreik usw.) kommen relativ selten in der Schriftsprache vor.” (KVIFTE/GUDE-HUSKEN, 2005: 76). Wenn wir das hochfrequente å bli ‘bleiben’ (45.351 ble vs. 427 blei) außer Betracht lassen, kommen die -e-Formen 6.594 Mal im norwegischen Korpus vor, die -ei-Formen nur 663 (Von 7.257 starken Formen bedeutet dies ca. 90% -e- vs. 10% -ei-). Einschließlich å bli, wäre das Verhältnis sogar ca. 98% vs. 2%. 74 mnd. rīden ‘reiten’ zeigt im Präteritum Singular rêêt, reden, (ge)reden (LASCH [1914: 230]). 75 Das erlaubte Partizip Perfekt dritet kommt im Korpus nicht vor. Dritt wurde 14 Mal gefunden. 76 Bei WESTERN (1921) sind auch die Formen lidt dt und lidd dd aufgelistet. Diese Formen sind heutzutage zugunsten des -tt tt geschwunden. Auch ist mit Gleichklang mit dem Verb å li(de) zu rechnen. 77 Auch im Schwedischen gibt es einen “sekundären Ablaut”: nschw. blöda [ø:] vs. blödde [œ] (so auch noch z.B. föda ~ födde, glöda ~ glödde, göda ~ gödde, löda ~ lödde, stöd[j]a ~ stödde); nschw. träda [æ:] vs. trädde [æ] (so auch z.B. klä[da] ~ klädde, skräda ~ skrädde, späda ~ spädde) usw. 78 Bei WESTERN (1921) sind folgende (längere) Formen aufgelistet: gli(de) (so auch bei HAUGEN [1965]), gni(de) (so auch bei HAUGEN [1965]), li(de) (so auch bei HAUGEN [1965]), ride, skride und stride. Dies weist darauf hin, dass diese phonologische Reduktion im 20. Jahrhundert noch immer aktiv war (und bis heute noch immer zu sein scheint: li(de), ri(de), skri(de) und stri(de) zeigen im Korpus ca. 33,7% Kurzformen, 66,3% Langformen). Auffällig ist å li(de), das 13 Kurzformen enthält, im Gegensatz zu 151 Langformen. 79 Wie erklärt man das -tt statt -dd (**blidd dd)? dd 80 Bemerkenswert ist, dass sowohl pgm. *skītan- ‘scheißen’ wie pgm. *fīsan- ‘furzen’ in vielen Grammatikhandbüchern, ob sie nun eine ältere Sprachstufe oder eine neuere behandeln, sehr oft nicht angegeben werden. 81 nschw. skriande wurde 1.456 Mal im Korpus gefunden und erklärt die hohe “unspezifizierte” Zahl. Das Schwachwerden des Verbes rista ist, wie im Isländischen, nicht unerwartet, wenn man die phonologische Struktur des Verbs betrachtet (Stamm auf Doppelkonsonant). 89 82 Wie S455 angibt, könnte spriden wohl eine niederdeutsche Form gewesen sein. Die Farben verweisen auf die verschiedene Sprachstufen: gelbgrün verweist auf die altnordischen Sprachen; dunkelblau auf die modernen Sprachen. 84 Wenn wir das schon in Betracht ziehen, bekommen wir 8,4% -øy-Formen, 5,5% -au-Formen und 86,1% -øFormen. 85 Bekanntlich ist in den nordgermanischen Sprachen das auslautende -n im Infinitiv geschwunden (mit nasalisiertem -ã als Zwischenstufe: ppgm. *nemaną > pgm. *neman > an. *nemã > awn. nema). 86 Ich berufe mich für dieses Statement auf Heimir GUDBERGSSON, der behauptet, er habe das Wort noch nie im Leben gehört oder gelesen. 87 Die dänischen Verben bære, skære und sjæle kommen 9.263, 7.477 bzw. 2.573 Mal im Korpus vor. Ob man dies mit dem Färöischen verglichen darf, ist längst nicht sicher. 88 Für mehr Information über die Entstehung dieser neuen schwachen Konjugation, siehe DAMMEL (2009). 89 ”Vokalen -ä- i fsv. o. nysv. beror på inflytande från de omljudda formerna i pr. ind. sg.” SAOB (s.v. gräva). 90 Zu nfär. grótu und lótu siehe KRENN (1940: 82) [wohl Analogie zu der 5. Klasse] 91 Natürlich ist das Verbsystem in Nynorsk nicht so archaisch wie beim Isländischen (vergleichen wir z.B. nn. bide - beid [Präteritalausgleich] - biide mit nisl. bíða - beið/biðum biðum - beeðið, dann sehen wir erstens, dass die Pluralkonjugation in Nynorsk verschwunden ist, wie es bei den übrigen Sprachen mit Ausnahme des Färöischen der Fall ist [siehe z.B. NÆS (1952: 143)]. Zweitens sehen wir auch, dass morphologische Angleichung in Nynorsk eher gang und gäbe ist, da die altwestnordische Form beeðenn im Nynorsk analog zu biide herstellt wurde, während sie im Isländischen weiterlebt. 83 90 Kapitel 5 Sprachenbesprechung Hier werden die Ergebnisse des vorigen Kapitels noch kurz pro Sprache separat aufgelistet. Es wird prozentuell angegeben, wie groß die Klassen sind. Auch werden die Gründe der Verluste und Gewinne kurz zusammengestellt. Die Grafiken werden ans Ende dieses Kapitels gestellt. Wenn wir nun prozentual gesehen die modernen Sprachen mit den älteren vergleichen, sehen wir, dass vor allem das Neuisländische keine große prozentuale Änderung aufweist. Die anderen Sprachen illustrieren, dass die ersten drei Klassen die wichtigsten werden (dies gilt auch für das Nynorsk, wenn man dazu noch die vierte Klasse betrachtet). 5.1 Altwestnordisch Im Altwestnordischen behalten prozentual gesehen die Ablautreihen ihren Umfang ziemlich gut bei. Eine Überraschung gibt es nicht wirklich. 5.2 Isländisch Nicht weniger als 22 Verben wurden schwach, sieben sind nicht mehr vorhanden und 17 Verben haben noch eine veraltete starke Konjugation. Vier Verben haben die Klassenzugehörigkeit gewechselt und sieben neue starke Verben sind im Isländischen 91 hinzugekommen. Prozentual sind die Verhältnisse noch immer gleichartig, auf wenn es im Isländischen insgesamt 20% weniger starke Verben gibt. 5.3 Färöisch 48 Verben wurden schwach und von 27 weiteren Verben ist keine Spur übrig geblieben. Nur zwei Verben gelten als Lehnwörter (glíða und svinna) und fünf Verben (alle in der 3. Klasse!) sind sekundär stark. Insgesamt 7 Verben wechseln ihre ursprüngliche Klasse Die zweitarchaischste Sprache der nordgermanischen Gruppe enthält heute fast 40% weniger starken Verben als im Altwestnordischen. Von 220 220 in altwestnordischer Zeit geht man nach 137 137 Verben (113 zusätzliche Verben haben eine veraltete starke Konjugation). Vergleicht man prozentuell die Angaben, so sieht man, das nur die siebte Klasse deutlich weniger wesentlich geworden ist, während die erste Klasse prozentuell gesehen die starke Flexion bewahrt. 5.4 Nynorsk Im Nynorsk wurden 46 Verben schwach und 19 weitere Verben wurden nicht länger zurückgefunden. Man würde glauben, dass hierdurch die Zahl der starken Verben sehr niedrig liegt. Jedoch ist die starke Konjugation anhand von 32 (!) Neuschöpfungen und Analogiefällen, sowie von 16 (!) Lehnwörtern gesichert. Auffallend ist die große Zahl der Klassenübergänge (46 46 Stück). Es sind nur 5% weniger starken Verben als im Altwestnordischen belegt. 5.5 Bokmål Eine große Zahl (58 58) 58 Verben sind schwach geworden und 48 weitere wurden nicht länger zurückgefunden. Dreißig Verben sind analog bei dieser Klasse getreten, während 19 Verben 92 als Lehnwörter gelten. Insgesamt wechseln 14 Verben ihre Konjugationsklasse. Prozentual gesehen, wird die dritte Klasse deutlich verstärkt. 5.6 Altschwedisch Dass im Altschwedischen viel weniger ehemalig reduplizierende Verben eine Art Ablaut haben, ist das Einzige, was hier auffällt. 5.7 Schwedisch Auch wenn 27 Verben analog zu dieser Klasse gekommen sind und 18 Lehnwörter die starke Konjugation einigermaßen verstärkt haben, sind 71 (!) Verben schwach geworden und 12 Verben verschwunden. Elf Verben haben jetzt nicht länger die ursprüngliche Konjugationsklasse. 5.8 Altdänisch Altdänisch Wie es im Altwestnordischen und im Altdänischen der Fall ist, haben sich die gruppenmäßigen Verhältnisse kaum geändert. 5.9 Dänisch Im Dänischen ist die größte Zahl schwach gewordener Verben zu finden (71 71 Stück); dabei sind 13 weitere Verben nicht länger vorhanden. 24 Verben kommen dazu, und 11 Verben haben deren Klasse geändert. 93 5.10 Grafiken 30,00% 25,00% 20,00% pgm. awn. 15,00% 10,00% 5,00% 0,00% I II Abbildung 40 Prozentualer Altwestnordischen III Vergleich IV der V VI starken Verben VII im VIII Protogermanischen und 30,00% 25,00% 20,00% awn. nisl. 15,00% 10,00% 5,00% 0,00% I Abbildung 41 94 II III IV V VI VII VIII Prozentualer Vergleich der starken Verben im Altwestnordischen und Isländischen 30,00% 25,00% 20,00% awn. nfär. 15,00% 10,00% 5,00% 0,00% I Abbildung 42 II III IV V VI VII VIII Prozentualer Vergleich der starken Verben im Altwestnordischen und Färöischen 30,00% 25,00% 20,00% awn. nn. 15,00% 10,00% 5,00% 0,00% I Abbildung 43 II III IV V VI VII VIII Prozentualer Vergleich der starken Verben im Altwestnordischen und Nynorsk 95 40,00% 35,00% 30,00% 25,00% awn. bm. 20,00% 15,00% 10,00% 5,00% 0,00% I Abbildung 44 II III IV V VI VII VIII Prozentualer Vergleich der starken Verben im Altwestnordischen und Bokmål 30,00% 25,00% 20,00% pgm. aschw. 15,00% 10,00% 5,00% 0,00% I Abbildung 45 96 II III IV V VI VII VIII Prozentualer Vergleich der starken Verben im Protogermanischen und Altschwedischen 35,00% 30,00% 25,00% 20,00% aschw. nschw. 15,00% 10,00% 5,00% 0,00% I Abbildung 46 II III IV V VI VII VIII Prozentualer Vergleich der starken Verben im Altschwedischen und Schwedischen 30,00% 25,00% 20,00% pgm. adk. 15,00% 10,00% 5,00% 0,00% I Abbildung 47 II III IV V VI VII VIII Prozentualer Vergleich der starken Verben im Protogermanischen und Altdänischen 97 35,00% 30,00% 25,00% 20,00% adk. ndk. 15,00% 10,00% 5,00% 0,00% I Abbildung 48 II III IV V VI VII VIII Prozentualer Vergleich der starken Verben im Altdänischen und Dänischen 5.11 Zusammenfassend Die ersten drei Klassen stellen 60% (awn.), 64% (aschw.) und 65% (adk.) dar. In den modernen Sprachen steigt diese Zahl bei jeder Sprache (nisl. 62%, nfär. 68%, nn. unter Einschluss der 4. Klasse 72%, bm. 80%; nschw. 80% und ndk. 80%). Im Nhd. vertreten die Verben der ersten vier Klassen (einige Verben der 3. Klasse sind jetzt wie beim Nynorsk in die 4. Klasse übergegangen) fast 80% aller starken Verben. Im Nnl. gelten die Verben der ersten drei Klassen für fast 70%. Diese Größe im System der starken Verben, sorgt dafür, dass neue Verben in eine dieser Klassen übergehen. Dass nicht jede Klasse ebenso erfolgreich ist als die anderen, lässt sich wohl auf die Quantität der Verben einer Gruppe zurückführen, sowie auf die phonologische Eigenschaften eines Verbes. So wäre es fast undenkbar, dass ein niederländisches Verb mit ij- im Infinitiv plötzlich der 3. Klasse angehört. Dies gilt vor allem für die erste zwei Klassen, die den anderen Klassen nicht nahe stehen. Dass nschw. hu ugga, sju junga und sju junka in die ju ju zweite Klasse übergegangen sind, lässt sich auf phonologische Eigenschaften dieser Verben zurückführen. 98 Tabelle 9 Verluste und Gewinne in allen Sprachen zusammengefasst Grund nisl. nfär. nn. bm. nschw. ndk. swv † Analogie, sekundär; Lehnwort Klassenwechsel 22 7 7 4 48 27 7 7 46 19 48 46 58 48 49 14 71 12 45 11 71 13 24 11 Im Altschwedischen und Altdänischen sind deutlich weniger starke Verben überliefert worden. Am meisten sieht man dies in der 7. Klasse, die sowieso im Laufe der Zeit sehr viele Mitglieder verliert. 600 500 400 300 200 100 0 pgm. Abbildung 49 awn. nisl. nfär. nn. bm. Anzahl Verben in den westnordischen Sprachen 99 600 500 400 300 200 100 0 pgm. Abbildung 50 aschw. nschw. adk. ndk. Anzahl Verben der ostnordischen Sprachen 250 200 150 100 50 0 nisl. Abbildung 51 100 nfär. nn. bm. Anzahl Verben der modernen nordgermanischen Sprachen nschw. ndk. Kapitel 6 Sprachenbesprechung Nun können die Fragen beantwortet werden. 1. Welche der sieben historischen Verbklassen erhält ihre starke Konjugation quantitativ gesehen am besten aufrecht und warum? Zweifellos ist es die erste Klasse, die ihre starke Konjugation am besten festhält. Dies kommt dadurch, dass der Infinitivvokal ausgesprochen einheitlich ist: Es gibt nicht, wie z.B. in der dritten Klasse, die Möglichkeiten Verben mit einem -jæ- (aus pgm. *ĕ) anhand der ersten Klasse zu konjugieren. Was für die Kontinentalskandinavischen Sprachen sehr wesentlich war für die Erhaltung dieser Konjugationsklasse, waren die Entlehnungen aus dem Mittelniederdeutschen. 2. Gibt es neue “Ablautreihen”, wie es im Niederländischen der Fall sein soll (NOWAK [2010]; siehe 3.4 NOWAKS Theorie): Dies lässt sich schwieriger im Allgemeinen beantworten. Eine neue Ablautreihe wäre z.B. die achte Ablautreihe im Nynorsk. a. Was wäre die Ursache davon? Das Entstehen dieser Gruppe wird wohl durch die Übernahme des -o-Vokals in die Supinumform (kom[m]e, sove, togge, …) ermöglicht. Verben aus der 6. Klasse schließen sich hier an, wenn sie den typischen Infinitivvokal nicht länger besitzen (veege, veeve, …vs. ale, draa, faare usw.). Auch nn. lee könnte wohl zu dieser Gruppe gestellt werden. b. Was wäre die Folge davon? Für das Nynorsk glaube ich nicht, dass diese neue Klasse eine sehr wesentliche ist. Vielmehr muss man davon ausgehen, dass die vierte Klasse als Makroklasse für das Nynorsk wichtiger ist. 101 3. Gibt es eine gewisse phonologische Struktur, wodurch das Ablautsystem in den Verben lebendig (sogar produktiv?) bleibt? Die erste Klasse ist im Nynorsk sehr produktiv gewesen, wie auch die vierte Klasse. Bei der ersten Klasse muss man von der phonologischen Struktur ausgehen, da sie noch sehr deutlich ist. Bei der vierten Klasse muss eher von vielerlei Analogie ausgegangen werden, obwohl auch hier die phonologische Struktur ziemlich klar ist (e gefolgt von einem Doppelkonsonanten). 4. Wie wichtig ist Analogie für die Entwicklung und das Standhalten der starken Verben? Äußerst wichtig! Hätte es die Neuschöpfungen sowie Lehnwörter nicht gegeben, dann hätten die Kontinentalskandinavischen Sprachen wohl 25-50 starken Verben weniger gehabt, und dies hätte das System, insoweit es dies noch gibt, komplett zerstört. 5. Ist es möglich, eine gute Erklärung dafür zu geben, warum eine Sprache den Bestand an starken Verben weniger gut beibehält, oder ist der Verlust an starken Verben vielmehr als “irregulär” und “nicht vorhersagbar” zu betrachten? Ich wäre geneigt, dieser Verlust eher als “irregulär” zu betrachten, da einzelne Verben verschwinden oder schwach werden. Jedoch fällt auf, dass viele Verben in allen Sprachen stark geblieben sind, und daher muss man schon von der Idee ausgehen, das der Verlust “irregulär” ist, das Behalten der Verben schon “regulär(er)”. Dies klingt zwar paradoxal, dürfte aber doch stimmen. Die meisten Verben, die heutzutage noch stark flektiert werden, werden in der alltäglichen Sprache noch verwendet, und eben diese hohe Frequenz ermöglicht das Beibehalten der starken Flexion. 6. Ist die Entwicklung, die man im Niederländischen, Deutschen und Luxemburgischen (und auch im Friesischen) findet (vgl. 3.4 NOWAKS Theorie), auch in den nordgermanischen Sprachen anzutreffen? Nein, dies ist nicht der Fall. Eine Makrogruppe wird in den einzelnen Sprachen zwar realisiert, aber eine so wesentliche neue Makroklasse als im Niederländischen oder im Friesischen gibt es wohl nicht. 102 Aus der Studie wird deutlich, dass sich das altertümliche System im Laufe der Zeit verändert. Während das System früher äußert effizient war, wurde es in alt- sowie mittelgermanischer Zeit sehr zersplittert, wodurch die Transparenz verloren gegangen ist. Dies bewirkt, dass Verben schwach konjugiert werden (auch die Gebrauchsfrequenz spielt eine große Rolle in diesem Zusammenhang). Eine andere Entwicklung ist die Betonung eines eigenen Vergangenheitsvokals (z.B. -ou- im Luxemburgischen , -o(o)- im Niederländischen und im Deutschem; -a- im Schwedischen etc.), wodurch die starke Konjugation besser standhalten kann. Zuletzt ist noch zu bemerken, dass die Entwicklung der starken Verben in jeder germanischen Sprache anders ist. Dies zeigt sich deutlich, wenn wir uns die Quantität der starken Verben anschauen. Das Niederländisch hat 213 starken Verben, das Hochdeutsch 180 und das Friesisch ungefähr 160, 160 während das Englisch nur ungefähr 125 starken Verben hat. Ausblick Was wären weitere Forschungswege? Forschungswege Ich gebe dem Leser gerne einige Suggestionen: 1. Man könnte auf der Basis von LEVINS Artikel [1964], den ich wegen Platzmangels nicht besprechen konnte, andere altgermanische Sprachen vergleichen. Tatsächlich bekommt man eine andere Analyse, wenn man den Verbalbestand synchron betrachtet, aber wie nützlich ist eine solche Analyse? ENGER (1998: 2) sagt dazu folgendes: “A central claim is that the traditional classification of Norwegian verbs is etymological, while a synchronic classification is preferable for many purposes […]”. 2. Diese Studie könnte noch erweitert werden, indem Verb pro Verb einzeln behandelt wird. Eine solche Arbeit wäre mit dem Standardwerk Seebold (1970) zu vergleichen, wobei auf die heutigen Hochsprachen fokussiert wird. 3. Man könnte den quantitativen Verlust an starken Verben auch in den anderen germanischen Sprachen überprüfen und zu erklären versuchen, wie es kommt, dass z.B. das heutige Friesische nur 160 starke Verben enthält, während das 103 Niederländische mit 213 Verben, die Sprache ist, die die meisten starken Verben besitzt (das Englische besitzt ungefähr 100100-105 starke Verben). 4. Eine andere Möglichkeit wäre, die Entwicklung aller starken Verben einer Klasse in allen germanischen Sprachen zu untersuchen. 104 Bibliographie Bibliographie AASEN, Ivar (1864). Norsk grammatik. Kristiania: P. T. Mallings Forlagsboghandel. ALKEMA, Hinka A. et al. (1993). Basiswoordenschat Nederlands-Scandinavisch: Deens - Noors - Zweeds - IJslands. [2. Druck]. Groningen: Boek Werk. ALKEMA, Hinka A. et al. (2009). Basiswoordenschat Nederlands-Scandinavisch: Deens - Noors - Zweeds. Leidschendam: Kemper Conseil. ALLAN, Robin et al. (2000). Danish. An Essential Grammar. London: Routledge. 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Føroysk-ensk orðabók = Faroese-English dictionary : with Faroese folk-lore and proverbs and a section by Professor W. B. Lockwood on Faroese pronunciation. Tórshavn: Føroya Fróðskaparfelag. 112 Anhang 1. Kasussprachen in der protoindoeuropäischen protoindoeuropäischen Familie Kasus pie. lat. rum. ru. cz. kgr. ngr. pgm. nhd. lëtz. nisl. fo. nnl. ne. nschw. ndk. bm. nn. Restlich Nominativ Akkusativ Restlich Vokativ Dativ Restlich Genitiv Restlich Instrumental Ablativ Restlich Lokativ Allativ ? 113 Restlich 114 nisl. (4) nhd. (4 [5]) nfri. (4) lëtz. (3) nnl. (3) nnd. (3) fär. (3) ne. (2) nschw. (1) ndk. (1) bm. (1) nn. (1) Singular 1 2 3 hjálpaa helfee help hëllefen en help help hjálpii help hjälper er hjælper er hjelper er hjelper er hjálpar ar hiilfst st helpst st hëllefss helptt helpst st hjálpir ir help hjälper er hjælper er hjelper er hjelper er hjálpar ar hiilftt helptt hëlleftt helptt helptt hjálpir ir helpss hjälper er hjælper er hjelper er hjelper er 1 2 3 hjálpum um helfen en helpee hëllefen en helpen en helptt hjálpaa help hjälper er hjælper er hjelper er hjelper er Plural 2. Einheitsplural in den den germanischen Sprachen hjálpið ið helftt helpee hëlleftt helpen en helptt hjálpaa help hjälper er hjælper er hjelper er hjelper er hjálpaa helfen en helpee hëllefen en helpen en helptt hjálpaa help hjälper er hjælper er hjelper er hjelper er 3. Isländische Verbenliste EINARSSON, Stefán (1961). Icelandic. Grammar, Texts, Glossary. [E] KRESS, Bruno (1982). Isländische Grammatik. [K] THOMSON, Colin D. (1987). Íslensk Beygingafræði. Isländische Formenlehre. Icelandic Inflections. [T] 1. Klasse Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. bíða 2. bíta 3. drífa 4. dríta (Nbf. drita, swv K) 5. gína 6. grípa 7. hníga 8. hrífa 9. hrína 10. hvína 11. klífa 12. klípa 13. kvíða 14. líða 15. líta 16. míga 17. ríða 18. rífa 19. rísa 20. síga 21. skína 22. skíta T 23. skríða 24. slíta 25. sníða 26. stíga 27. svíða 28. svífa 29. svíkja 30. þrífa 31. víkja bíður bítur drífur drítur gín grípur hnígur hrífur hrín hvín klífur klípur kvíðir ir líður lítur mígur ríður rífur rís sígur skín skítur skríður slítur sníður stígur svíður svífur svíkur þrífur víkur beið beit dreif dreit gein greip hneig (/ hné) hreif hrein hvein kleif kleip kveið leið leit meig (/ mé) reið reif reis seig (/ sé) skein skeit skreið sleit sneið steig (/ sté) sveið sveif sveik þreif veik (/ vék) biðum bitum drifum dritum ginum gripum hnigum hrifum hrinum hvinum klifum klipum kviðum liðum litum migum riðum rifum risum sigum skinum skitum skriðum slitum sniðum stigum sviðum svifum svikum þrifum vikum (/ vékum K) beðið bitið drifið dritið ginið gripið hnigið hrifið hrinið hvinið klifið klipið kviðið liðið litið migið riðið rifið risið sigið skinið skitið skriðið slitið sniðið stigið sviðið svifið svikið þrifið vikið 32. blífa (K vera. Fremdwort) rísta > rista ríta K vera. > rita físa S älter stv hníta > hníta blífur rístur > ristir rítur > ritar bleif reist > risti reit > ritaði blifum ristum > ristum ritum > rituðu blifið ristið > ristur ritið > ritað hnítti (hneit K vera.) hníttum (hnitum K vera.) hníttur (hnitið K vera.) 2. Klasse Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. bjóða býður bauð buðum boðið 115 2. brjóta 3. drjúpa 4. fjúka 5. fljóta 6. fljúga 7. frjósa 8. gjósa 9. gjóta 10. hljóta 11. hnjósa 12. hnjóta 13. hrjóða 14. hrjósa 15. hrjóta 16. kjósa 17. kljúfa 18. krjúpa 19. ljósta 20. ljúga 21. ljúka 22. lúka 23. lúta 24. njóta 25. rjóða 26. rjúfa 27. rjúka 28. sjóða 29. sjúga 30. skjóta 31. smjúga 32. strjúka 33. súpa 34. þjóta 35. þrjóta brýtur drýpur fýkur flýtur flýgur frýs gýs gýtur hlýtur hnýs hnýtur hrýður hrýs hrýtur kýs klýfur krýpur lýstur lýgur lýkur lýkur lýtur nýtur rýð rýfur rýkur sýður sýgur skýtur smýgur strýkur sýpur þýtur þrýtur braut draup fauk flaut flaug (/ fló) fraus gaus gaut hlaut hnaus hnaut hrauð hraus hraut kaus klauf kraup laust laug lauk lauk laut naut rauð rauf rauk sauð saug skaut smaug (/ smó) strauk saup þaut þraut brutum drupum fukum flutum flugum frusum gusum gutum hlutum hnusum hnutum hruðum hrusum hrutum kusum klufum krupum lustum lugum lukum lukum lutum nutum ruðum rufum rukum suðum sugum skutum smugum strukum supum þutum þrutum brotið dropið fokið flotið flogið frosið gosið gutið hlotið hnosið hnotið hroðið hrosið hrotið kosið klofið kropið lostið logið lokið lokið lotið notið roðið rofið rokið soðið sogið skotið smogið strokið sopið þotið þrotið Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. binda 2. bregða 3. brenna 4. drekka 5. finna 6. renna 7. spinna 8. springa 9. stinga 10. syngja 11. tyggja 12. vinda 13. vinna 1. bresta 2. detta 3. gjalda 4. hrökkva 5. hvella bindur bregður brennur drekkur finnur rennur spinnur springur stingur syngur tyggur vindur vinnur brestur dettur geldur hrekkur hvellur batt brá brann drakk fann rann spann sprakk stakk söng (tuggði) vatt vann brast datt galt hrökk hvall bundum brugðum brunnum drukkum fundum rannum spunnum sprungum stungum sungum (tuggðu) undum unnum brustum duttum guldum hrukkum (hvullum) bundið brugðið brunnið drukkið fundið runnið spunnið sprungið stungið sungið tuggið undið unnið brostið dottið goldið hrokkið (hvollið) hnjóða stv vera. K 3. Klasse 116 6. hverfa 7. serða 8. skella 9. skjálfa 10. skreppa 11. sleppa 12. smella 13. snerta K hverfur serður skellur skelfur skreppur sleppur smellur snertir hvarf sarð skall skalf skrapp slapp small snart / snerti hurfum surðum skullum skulfum skruppum sluppum smullum snurtum / snertum horfið sorðið skollið skolfið skroppið sloppið smollið snortið / snert sprettur stekkur svelgur svellur sveltur sverfur sekkur þverrur vellur veltur verður verpur spratt stökk svalg svall svalt svarf sökk þvarr vall valt varð varp spruttum stukkum sulgum sullum sultum surfum sukkum þurrum ullum ultum urðum urpum sprottið stokkið solgið sollið soltið sorfið sokkið þorrið ollið oltið orðið orpið bellur bergur / bjargar ball barg / bjargaði (bullum) burgum / björguðu (bollið) borgið / bjargað gellur / gjallar gall; gjallaði gullum; gjallaðu gollið; gjallað gnestur (hrindur /) hrindir slekkur spernur svimmur gnast (hratt tt /) hrinti (slökk /) slökkti sparn svamm gnustum (hrundum /) hrintum (slukkum /) slökktum spurnum svummum / svumum gnostið (hrundið /) hrint (slokið /) slökkt (spornið) sumið / sommið Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. 1. 2. 3. 4. 5. nema bera fela skera sofa stela nemur ber felur sker sefur stelur nam bar fól K; fal K skar svaf stal námum bárum fólum K; fálum K skárum sváfum stálum numið borið falið; fólginn skorið sofið stolið svima K vera. svimur svam svámum sumið (; somið; svimið) Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. biðja 2. drepa 3. éta E ugs.; eta E lit. 4. gefa 5. geta 6. kveða 7. leka 8. lesa 9. liggja 10. meta 11. reka biður drepur étur; etur gefur getur kveður lekur les liggur metur rekur bað drap át gaf gat kvað lak las lá mat / matti E; T rak báðum drápum átum gáfum gátum kváðum lákum lásum lágum mátum / möttum E;T rákum beðið drepið étið; etið gefið getið; getað kveðið lekið lesið legið metið; matt E; T rekið gewöhnlich swv 14. spretta 15. stökkva 16. svelgja 17. svella 18. svelta 19. sverfa 20. sökkva 21. þverra K auch swv 22. vella 23. velta 24. verða 25. verpa bella K vera. bjarga E gewöhnlich swv; stv [lit.]; K stv [vera.]; swv gella / gjalla E gewöhnlich swv; stv [lit.] gnesta K vera. hrinda K selten stw slökkva sperna K vera. svimma K vera. 4. Klasse 5. Klasse 117 12. sitja 13. sjá 14. vera þiggur þá; þáði sátum sáum vorum (/ vórum dial. ) þágum; þáðum (fregnur /) fregnar (frá /) fregnaði (frágum /) fregnuðu (fregið /) fragað Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. aka 2. ala 3. deyja 4. draga 5. fara 6. flá 7. geyja E lit. 8. grafa 9. hefja 10. hlaða 11. hlæja 12. kala 13. skafa 14. skaka 15. slá 16. standa ekur elur deyr dregur fer flær geyr grefur hefur hleður hlær kelur skefur skekur slær stendur ók ól dó dró[g E selten Analogie] fór fló; fláði gó gróf hóf hlóð hló kól skóf skók sló[g E selten Analogie] stóð ókum ólum dóum drógum fórum flógum; fláðum góum grófum hófum hlóðum hlógum kólum skófum skókum slógum stóðum ekið alið dáið dregið farið flegið; fláð gáið grafið hafið hlaðið hlegið kalið skafið skeekið sleegið staðið sór tók tróð (/ trauð sórum tókum tróðum (/ tráðum svarið teekið troðið 15. þiggja fregna K stv [vera.]; swv situr sér er sat sá var K setið séð verið þegið; þáð 6. Klasse stá K vera. 17. sverja 18. taka 19. troða stár sver tekur treður Klasse 20. vaða 21. valda 22. vaxa 23. vefa 24. vega 25. þvo gala stv vera. K; E kefja klæja / klá K vera. mala stv vera. K; E skapa stv vera. K; E / trað K vera. K vera. < 2. ) K veraltet ) veður veldur vex vefur vegur þvær óð olli swv (Endung) (v)óx óf (/ vaf K vera.) vó(g) (/ vo) v < Analogie þó; þvó K dial.; þvoði óðum ollum (/ ullum) (v)uxum ófum (/ váfum K vera.) vógum v < Analogie þógum; þvógum dial. ; þvoðum gelur; galar kefur klær K vera.; kláir melur; malar skepur; skapar gól; galaði kóf K veraltet; kafði kló K vera.; klæjaði mól; malaði skóp; skapaði gólum; galuðu kófum K veraltet; köfðum klógum K vera.; klæjuðu mólum; maluðu skópum; skapuðu K vaðið valðið vaxið ofið veegið þvegið galið; galað kefið; kafið klegið K vera.; klæjað malið; malað skapið; skapað; skapt veraltet 7. Klasse Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. eykur eys blæs býr fær fellur gengur jók jós blés bjó fékk féll gekk (j)ukum (j)usum blésum bjuggum fengum féllum gengum aukið ausið blásið búið fengið fallið gengið grét grétum grátið auka ausa blása búa fá falla ganga gá 8. gráta 118 gár grætur K 9. gróa 10. halda 11. hanga 12. heita 13. hlaupa 14. höggva 15. láta 16. leika 17. núa 18. ráða 19. róa 20. snúa grær heldur hangir ir heitir ir hleypur heggur lætur leik nýr ræður rær snýr greri (/ gréri K ugs.) hélt hékk hét hljóp hjó lét lék neri (/ néri K ugs) réð reri (/ réri K ugs.) sneri (/ snéri K ugs.) grerum (;grérum K ugs.) héldum héngum hétum hlupum hjuggum létum lékum nerum (/ nérum K ugs.) réðum rerum (/ rérum K ugs.) snerum (/ snérum K 21. spýja spúa spý spúir spúði spjó K; E; T spúið spúður T blætur blendur feldur blót blétt (/ blett) félt blótum bléndum féldum blótið blandið falðið Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. koma kemur kom komum (/ kómum K dial. ) komið ugs. blóta poet. arch. blanda poet. arch. falda poet. arch. gróið haldið hangið heitið hlaupið höggvið (/ hoggið) látið leikið núið ráðið róið snúið ) spjóum K / spúðum 8. Klasse 4. Färöische Verbenliste 1. Klasse Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. bíta 2. blíva 3. dríta 4. dríva 5. glíða 6. grína 7. grípa 8. hvína 9. klíva selten 10. líða 11. líta 12. míga 13. níga 14. níta 15. ríða 16. rína 17. rísa 18. ríva 19. síga 20. skína 21. skíta bítur blívur drítur; drítir drívur glíður grínur grípur hvínur (/hvín selten) klívur líður lítur mígur nígur nítur rídur rínur rísur (/ rís vera.) rívur sígur skínur (/ skín vera.) skítur beit bleiv dreit; drítti dreiv gleið grein greip hvein kleiv leið leit meig neig neit reið rein reis reiv seig skein skeit bitu blivu dritu; dríttu drivu gliðu grinu gripu hvinu klivu liðu litu migu nigu nitu riðu rinu risu rivu sigu skinu [ski:nʊ] / [ʃi:nʊ] skitu [ski:tʊ-] bitið blivið dritið; drít drivið gliðið grinið gripið hvinið klivið liðið litið migið nigið nitið riðið rinið risið rivið sigið skinið [ski:nɪ] / [ʃi:nɪ] skitið [ski:tɪ-] 119 22. skríða 23. slíta 24. stíga 25. svíða 26. svíkja 27. tríva 28. víkja skríður slítur stígur svíður svíkur; svíkir trívur víkur; vík(j)ir skreið sleit steig sveið sveik; svíkti treiv veik; víkti skriðu slitu stigu sviðu sviku; svíktu trivu viku; víktu skriðið slitið stigið sviðið svikið; svíkt trivið vikið; víkt bíðar bíðaði bíðaðu bíðað Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. 2. 3. 4. bjóða bróta drúpa flóta býður; bjóðar brýtur drýpur flýtur beyð; bjóðaði breyt (dreyp) fleyt buðu; bjóðaðu brutu (drupu) flutu boðið; bjóðað brotið (dropið) flotið fljóta vera. fljýtur fljeyt fljutu fljotið flýgur fleyg flugu flogið fljýgur fljýgur fljeyg fljeyg fljugu fljugu fljogið fljogið fýkur gýsur hýkur kýsur; kjósar klývur krýpur loypur lýtur lýgur lýkur nýsur; njósar nýtur rýtur rýkur sýður skjýtur smýgur strýkur sýgur sýpur trýtur feyk geys heyk keys; kjósaði kleyv kreyp leyp leyt leyg leyk neys; njósaði neyt reyt reyk seyð skeyt smeyg streyk seyg seyp treyt fuku gusu huku kusu; kjósaðu kluvu krupu lupu lutu lugu luku nusu; njósaðu nutu rutu ruku suðu skutu smugu struku sugu supu trutu fokið gosið hokið kosið; kjósað klovið kropið lopið lotið logið lokið nosið; njósað notið rotið rokið soðið skotið smogið strokið sogið sopið trotið Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. binda 2. bregða 3. brenna 4. drekka 5. finna 6. renna 7. smetta 8. spinna 9. springa 10. svinna bindur bregður brennur drekkur finnur rennur smettur spinnur springur svinnur bant brá; bregðaði brann; brendi drakk fann rann smatt spann sprakk svann bundu brugðu; bregðaðu brunnu; brendu drukku funnu runnu smuttu spunnu sprungu svunnu bundið brugðið; bregðað brunnið; brent drukkið funnið runnið smuttið spunnið sprungið svunnið bíða stv vera. 2. Klass Klasse sse 5. flúgva fljúgva selten fljúga poet. 6. fúka 7. gjósa 8. húka 9. kjósa 10. klúgva 11. krúpa 12. leypa 13. ljóta 14. lúgva (ljúgva vera.) 15. lúka 16. njósa [swv] 17. njóta 18. róta / rjóta var. 19. rúka 20. sjóða 21. skjóta 22. smúgva 23. strúka 24. súgva 25. súpa 26. tróta 3. Klass Klasse sse 120 11. syngja 12. vinda 13. vinna 1. stinga 2. bresta 3. detta 4. g(j)alda 5. gjalla 6. gleppa 7. gretta 8. hveppa 9. hvøkka 10. hvørva 11. nerta 12. røkka 13. skelva 14. skreppa 15. sleppa 16. smella 17. søkka 18. spretta 19. støkka 20. svimja 21. svølla 22. svølta 23. verpa syngur vindur vinnur stingur brestur dettur geldur gellur gleppur grettur hveppur hvøkkur hvørvur nertur; nertir røkkur skelvur skreppur; skreppar sleppur smellur søkkur sprettur støkkur svimur; svimir svøllur svøltur; svøltar verpur sang vant vann stakk brast datt galt gall glapp gratt; gretti hvapp hvakk hvarv nart; nerti rakk; røkk skalv skrapp; skreppaði slapp small sakk; søkk spratt stakk; støkk svam; svimdi svall svalt; svøltaði varp sungu vundu vunnu stungu brustu duttu guldu gullu gluppu gruttu; grettu hvuppu hvukku hvurvu nurtu; nertu rukku skulvu skruppu; skreppaðu sluppu smullu sukku spruttu stukku svumu; svimdu svullu svultu; svøltaðu vurpu sungið vundið vunnið stungið brostið dottið goldið gollið gloppið grottið; grett hvoppið hvokkið h(v)orvið nortið; nert rokkið skolvið skroppið; skreppað sloppið smollið sokkið sprottið stokkið svomið; svimt svollið svoltið; svøltað vorpið skellur; skellir skall; skelti skullu; skeltu skollið; skelt Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. ber svevur nemur sker stjelur verður vevur; vevar bar svav nam skar stjól varð vav; vevaði bóru svóvu nómu skóru stjólu vórðu vóvu; vevaðu borið sovið nomið skorið stolið vorðið vovið; vevað Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. 2. 3. 4. 5. biður drepur etur gevur gitur; gitir; gitar bað drap át gav biðið dripið etið givið kvøður lekur lesur liggur rekur sær situr kvað lak las lá rak sá sat bóðu drópu ótu góvu gótu gittaðu kvóðu lóku lósu lógu róku sóu sótu skella stv vera. 4. Klasse bera sova nema skera stjala verða lit. veva 5. Klasse biðja drepa eta geva gita 6. kvøða 7. leka 8. lesa 9. liggja 10. reka 11. síggja 12. sita gat vera.; gitti; gittaði vera. ; gittu; gitið; gitt; gitað kvøðið likið lisið ligið rikið sæð; sætt sitið 121 13. vega 14. vera vegur er vá var vógu vóru vigið verið Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. aka 2. ala 3. draga 4. fara 5. gala 6. grava 7. mala 8. sláa 9. standa 10. svørja 11. taka 12. troða 13. vaða 14. vaksa ekur; akar elur; alir dregur fer gelur grevur; graver melur slær stendur svør tekur treður veður; vaðar veksur; veks poet. ók; akaði ól; aldi dró fór gól gróv; gravaði mól sló; slerdi stóð svór tók tróð vóð; vaðaði vaks; vóks poet. óku; akaðu ólu; aldu drógu fóru gólu gróvu; gravaðu mólu slógu; slerdu stóðu svóru tóku tróðu vóðu; vaðaðu vuksu ikið; akað alið; alt drigið farið galið grivið; gravað malið sligið staðið svorið tikið troðið vaðið; vaðað vaksið lær laðar (leður) (tvær); tváar skapar; skapti (; skaptur) læði (/ ló) laðaði (/ lóð) (tvó ); tváaði skapaði; skapti (; skóp) læðu (/ lóu) laðaðu (lóðu) (tvógu ); tváaðu skapaðu; skaptu (; skópu) læð (/ læið) laðað (laðið) (tvigið); tváað skapað; skapt (; skapið) Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. eita fáa falla ganga gráta halda hanga lata láta eitur fær fellur gongur grætur heldur hongur letur letur (< lætur) (h)æt fekk fall (; fell vera.) gekk græt helt hekk læt (< lót) læt (h)itu fingu fingu gingu grótu hildu hingu lótu lótu (h)itið fingið fingið gingið grátið hildið hingið latið látið blása búgva høgga ráða blæsur (blæs poet.) býr høggur ræður (ræð vera.) blásti (blæs poet.) búði (; bjó poet.) høgdi (hjó vera.); høgg ráddi (ræð vera.) blástu (blæsu poet.) búðu (; bjóu poet.) høgdu ráddu (ræðu vera.) blast; (blásið poet.) búð (; búgvið poet.) høgt; høggið vera. rátt; ráðið vera. Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. koma kemur kom komu komið 6. Klasse læa stv vera. laða stv vera. tváa stv vera. skapa stv. poet. 7. Klasse 8. Klasse 122 5. Nynorsk Verbenliste ESKELAND, Lars (1908). Norsk formlæra. [E] HÆGSTAD, Marius (1910). Norsk maallæra eller grammatik i landsmaal. [H1] HEGGSTAD, Leiv (1931). Norsk grammatikk. [H2] NÆS, Olav (1952). Norsk grammatikk. 1. Ordlære. Bokmål og nynorsk på bakgrunn av språkhistorie og dialekter. [N2] NÆS, Olav (1956). Norsk språklære til skolebruk og sjølstudium. Oslo: Fabritius & Sønners Forlag. [N3] HAUGEN, Einar (1965). Norsk engelsk ordbok. [H] TORVIK, Ingvald (1966). Nynorsk grammatikk. Formlære I jamføring med norrønt mål og dialektar. Med eit tillegg av tekster til omsetjing. [T] BERULFSEN, Bjarne (1967). Norsk grammatik. Ordklassene. [B1] BEITO, Olav T. (1970). Nynorsk grammatikk. Lyd- og ordlære. [B2] RØNHOVD, Jarle (1997). Norsk morfologi. [R1] FAARLUND, Jan et al. (1997). Norsk referansegrammatikk. [F] 1. Klasse Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. bid bit blir bliv drit driv fis flin glir glid glim glin gnir gnid; gnider grin grip hiv; hiver kik; kikar klip kliv knip kvin lir lid lit mig nig nit pip rir rid rin ris riv sig sik; sikar; siker siv beid beit blei bleiv dreit dreiv feis flein glei gleid gleim glein gnei; gnidde gneid; gnidde grein greip heiv; hivde keik; kika kleip kleiv kneip kvein lei leid leit meig neig neit peip (/ pipte B2) rei reid rein reis reiv seig seik; sika; sikte seiv bide bite blitt blive drite drive fise fline glide; glidd; glidt bide bite bli blive drite drive fise fline gli glide 9. glime E; H1; H2; B2; R1 10. gline 11. gni gnide 12. grine 13. gripe 14. hive H2 + swv 15. kike H1 + swv Nbf. kikke 16. klipe 17. klive 18. knipe 19. kvine 20. li T lide 21. lite 22. mige 23. nige E; H1; H2; B2; R1 24. nite 25. pipe H2 + a/de; B2 auch swv 26. ri T ride 27. rine 28. rise 29. rive 30. sige 31. sike 32. sive H3 glime gline gnide; gnidd; gnidt grine gripe hive; hivd; hivt kike; kika klipe klive knipe kvine lide; lidd; lidt lite mige nige nite pipe (/ pipt B2) ride; ridd; ridt rine rise rive sige sike; sika; sikt sive 123 33. skine 34. skite 35. skli sklide 36. skri T skride 37. skrike 38. skrive 39. slite 40. smite 41. snide 42. snike 43. stige 44. stri stride 45. svi svide 46. svike 47. svive 48. trive 49. vike 50. vri vride skin skit sklir sklid skrir skrid skrik skriv slit smit snid snik stig strir strid; strider svir svid svik sviv triv vik vrir vrid; vrider skein skeit sklei; sklidde skleid; sklidde skrei skreid skreik skreiv sleit smeit sneid sneik steig strei; stridde streid; stridde svei sveid sveik sveiv treiv veik vrei; vridde vreid; vridde gin gein gine Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. bryte 2. by byde 3. drype 4. dryse; drjose 5. fly T flyge 6. flyte 7. fryse 8. fyke 9. glupe 10. grupe 11. gyse 12. gyte 13. gyve 14. kjose 15. klype 16. klyve 17. krype 18. lyge; ljuge 19. lyte 20. njode 21. nype 22. nyse 23. nyte 24. ry 25. ryke 26. ryte 27. skyte bryt byr byd; byder dryp drys flyr / flyg flyg flyt frys fyk glyp gryp gys gyt; gyter gyv kys klyp; klyper klyv kryp lyg lyt nyd nyp nys nyt ryr ryk ryt skyt braut baud; bydde brote bode; bydd; bydt draup draus flaug drope drose floge flaut fraus fauk glaup graup gaus gaut; gytte gauv kaus klaup; klypte klauv kraup laug laut naud naup naus naut raud; rydde rauk raut skaut flote frose foke glope grope gose gote; gytt gove kose klope; klypt klove krope loge lote node nope nose note; nytt rode; rydd; rytt roke rote skote gine H2; B2; H3 skine skite sklide; sklidd; sklidt skride; skridd; skridt skrike skrive slite smite snide snike stige stride; stridd; stridt svide; svidd; svidt svike svive trive vike vride; vridd; vridt 2. Klasse 124 28. skyve Nbf. skuve 29. smyge 30. snype 31. strupe 32. stryke 33. stupe 34. suge 35. supa B2 36. syde 37. tryte 38. tyte skyv; skyver smyg snyp stryp; struper stryk styp; stuper syg syp syd tryt tyt skauv; skyvde smaug snaup straup; strupte strauk staup; stupte saug saup saud traut taut skove; skyvd; skyvt smoge snope stope; strupt stroke stope; stupt soge sope soge trote tote Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. binde 2. brenne 3. drikke 4. finne 5. klinge 6. renne 7. spinne 8. springe 9. stikke 10. stinge 11. svinne 12. vinde 13. vinne bind brenn drikk finn kling renn spinn spring stikk sting svinn vind vinn batt brann drakk fann klang rann spann sprang stakk stakk svann vatt vann bunde brunne drukke funne klunge runne spunne sprunge stukke stunge svunne vunde vunne Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. ber brest dett gjeld gjell glepp glett gnell gnest knest gnett klekk klett knekk knert knett krepp kvekk kvell kvelv kvepp kverv rekk bar brast datt g(j)aldtt gall glapp glatt gnall gnast knast gnatt klakk klatt knakk knart knatt krapp kvakk kvall kvalv kvapp kvarv rakk bore broste dotte golde; gjeldt golle gloppe glotte gnolle gnoste knoste gnotte klokke klotte knokke knorte knotte kroppe kvokke kvolle kvolve kvoppe kvorve rokke 3. Klasse 4. Klasse bere breste dette gjelde gjelle gleppe glette gnelle gneste kneste 10. gnette 11. klekke 12. klette 13. knekke 14. knerte 15. knette 16. kreppe 17. kvekke 18. kvelle 19. kvelve 20. kveppe 21. kverve 22. rekke 125 skjell; skjeller skjelv skjer skrell skrepp skvelp skvett slepp slett smell smett snerp snert spenn sprekk sprett stel strekk svell svelt svem sverv tverr vell velt er verp vert skall; skjelte skalv skar skrall skrapp skvalp skvatt slapp slatt small smatt snarp snart spann sprakk spratt stal strakk svall svalt svam svarv tvarr vall valt var varp vart skolle; skjelt skolve skore skrolle skroppe skvolpe skvotte sloppe slotte smolle smotte snorpe snorte sponne sprokke sprotte stole strokke svolle svolte svome svorve tvorre volle volte vore vorpe vorte kless nem klass nam klosse nome Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. be bede E / H1 bidja [i eldre bøker] 2. drepe 3. gidde 4. gje(ve E) gi T 5. gjete 6. kreke 7. kvede 8. leke 9. lese 10. reke 11. sitje; sitte 12. tigge 13. ete 14. ligg(j)e 15. sjå ber bed drep gidd gjev gir gjet krek kved lek les rek sit tigg; tigger et ligg ser bad bede; bedd; bedt drap gadd gav gav gat krak kvad lak las rak sat tagg; tigga åt låg såg drepe gidde gjeve gitt gjete kreke kvede leke lese reke sete tigge; tigga ete lege sett met mat mete 23. skjelle 24. skjelve 25. skjere 26. skrelle 27. skreppe 28. skvelpe 29. skvette 30. sleppe 31. slette 32. smelle 33. smette 34. snerpe 35. snerte 36. spenne 37. sprekke 38. sprette 39. stele 40. strekke 41. svelle 42. svelte 43. svemje 44. sverve 45. tverre 46. velle 47. velte 48. vere 49. verpe 50. verte klesse H2 nema H2 sjeldsynte; B2 5. Klasse mete H2; B2 126 6. Klasse Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. 2. 3. 4. ek; akar el; aler es; asar dreg; drar dreg fer gjjel gneg; gnagar grev ler (/ lær E; H1; H2) mel skjjek / skakar skjjev / skavar slår (/ slær E; H1; H2) står stend tek veks ok / aka ol / alte os / asa drog drog fór gol gnog / gnaga grov lo mol skok / skaka skov / skava slo stod [sto] sto(d) tok voks v-analogie / vaks 3. Klasse eke / aka ale / alt ase / asa drege / dratt / dradd drege fare gale gnege / gnaga grave ledd / lett male skjjeke / skaka skave / skava slege Verner / slått stått stade teke vakse døyr flær gøyr klær trer tred trå (/ trær) tvær ved do / døydde flo go klo tro / tredde tro(d) tro(d) / trådde tvo vod dåe H2 / døytt H2 flege gåe klege trede / tredd / tredt trede (/ trade H2) trede / trådd / trått tvege Verner vade Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. 2. 3. 4. 5. blæs / blåser fell får (/ fær H2) græt går gjeng held heng heiter lèt / lar lèt læt bles / blåste fall fekk gret gjekk heldt hang / hekk het / heite lét / let lét lét H2 / let H1 blåse / blåst falle fått (/ fenge E; H1; H2) gråte gått gjenge halde hange (henge H1; H2) heitt late / latt late låte auser / øys H2 løyp auste ljop E; H2 / laupte E; H1; H2 aust laupe E; H1 (/ lope E) Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum hev; hev(j)ar høgg E; H2 / hogger kjem hov / hevja hogg E; H2 / hogde kom hove anal. < 4 / hevja hogge E; H2 / hogd / hogt kom(m)e ake ale ase dra T drage 5. fare 6. gale 7. gnage 8. grave 9. le T / læ[jaE] E; H1; H2 10. male 11. skake 12. skave 13. slå 14. stå stande vera.; T poet. 15. ta(ke) 16. vekse døy H meistens swv; H2; B2 swv flå E + swv; H1 meistens swv; H2; B2 swv gøya H meistens swv; B2 swv klå E + swv; H1 meistens sv; H2; B2 swv tre B2 trede B2 trå B2 två E; H1; H2 vade E; H1; H2; va(de) B2 swv 7. Klasse blåse falle7 få gråte gå gange VERALTET, B2 POET. 6. halde 7. hange / henge 8. heite 9. la T late 10. låte ause laupa E; H1 auch swv; H2 auch swv (te); B2 swv 8. Klasse Infinitiv H1 auch swv; H2 + swv 1. hevje 2. hogge7 3. kom(m)e 127 4. nygg(j)e 5. nøgge 6. skrøkke 7. sløkke 8. sove 9. støkke 10. sverje 11. søkke 12. tygg(j)e 13. slenge 14. syng(j)e 15. trenge 16. vege5 nygg nøgg skrøkk sløkk søv (/ sev E) støkke sver søkk tygg sleng syng treng veg nogg nogg skrokk slokk sov (< pl.; gno. sváfum) stokk svor sokk togg slong (/ slang B2 dial.) song trong vog < labialisering av á gno. vá - vágu; nogge nogge skrokke slokke sove stokke svore anal. < 4 sokke togge slunge sunge trunge vege v/g-analogie 4 17. veve kløkke H1; H2 vev vov v-analogie; o < pl. vove kløkk klokk klokke 6. Bokmål Verbenliste KNUDSEN, Knud (1880). Lærebog i dansk-norsk sproglære. [Kn.] WESTERN, Aug. (1921). Norsk riksmåls-grammatikk for studerende og lærere. [W] NÆS, Olav und Edvard Stang (1939). Norsk grammatikk til skolebruk. [N1] NÆS, Olav (1952). Norsk grammatikk. 1. Ordlære. Bokmål og nynorsk på bakgrunn av språkhistorie og dialekter. [N2] NÆS, Olav (1956). Norsk språklære til skolebruk og sjølstudium. [N3] HAUGEN, Einar (1965). Norsk engelsk ordbok. [H] BERULFSEN, Bjarne (1966).Norwegian Grammar. [B1] BERULFSEN, Bjarne (1967). Norsk grammatik. Ordklassene. [B2] STRANDSKOGEN, Åse-Berit und Rolf STRANDSKOGEN (1980). Norsk grammatikk for utlendinger. [S] GREFTEGREFF, Liv Astrid (1987). Enkel norsk grammatikk. [G] FAARLUND, Jan et al. (1997). Norsk referansegrammatikk. [F] JANUS, Louis (1999). Norwegian Verbs & Essentials of Grammar: A Practical Guide to the Mastery of Norwegian. [J] KVIFTE, Bjørn und Verena GUDE-HUSKEN (2005). Praktische Grammatik der norwegischen Sprache. [K] TAULE, Ragnvald (2006a). Escolas Ordbok: Bokmål. [R] 1. Klasse Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. (7389: Supinum (3827: 3197-630) 6594-663-132) 128 1. bite 2. bli bli; blive 3. drite 4. drive 5. fise 6. gli[de W/H] 7. gni¹[de W/H] 8. grine biter blir bli(ve)r driter driver fiser glir gnir griner 9. gripe griper bet 122; beit 21 ble 45.351; blei 427 blev 0; bleiv 0 dret; dreit 3 drev 577; dreiv 132 fes 0; feis 0; fiste 0 gled 251; glei 19; glidde W gned 47; gnei 1; gnidde 4 gren W seltsam; 27; grein 14; grinte 4 grep 422; greip 5 bitt 72 blitt 10.603 blevet W 0; blitt 10.603 dritet 0; dritt 14 drevet 848 feset 0; fist 0 gleden Kn.; glidd 34 gnidd 10 grint 1 grepet 198 10. hive 11. klive 12. klipe 13. knipe 14. kvine 15. li[de W] hiver kliver klipe kniper kviner lir hev 48; heiv 7; hivde 3 kleiv 2 kleip knep 47; kneip 1 kvein 1; kvinte W alg. 0 led 194; lei 191; lidde W seltsam; hevet W 0; hivd 8 klevet 0; klivd 0 klipt knepet 20 kvint 0 leden Kn.; lidd 84 N2 ikke å anbefale [S.158] 13 li lide 151 16. lite 17. mige 18. pipe 19. ri53(de12) [ride W] lir lider liter mige piper led 194; lei 191 led 194; lei 191 let 67; leit 21 meg; meig pep 41; peip 6 red 148; rei 6; [ridde W seltsam; vulgär; N2 ikke å anbefale [S.158] 0 20. rive 21. sige 22. skinne river siger skinner lidd 84 lidd 84; lidt Kn.; B1 eldre 60 litt 4; lidt W; lidd W meget pepet 10 reden Kn.; ridd 23 ] rev 247; reiv 15 seg 1.549; seig 34 skjjen W; N2; B; N3; skein1; skinte revet 280 seget 8 skinnet W 0; skint 1 W mest 77 23. skite 24. skli 25. skri0(de2) [skride W] 26. skrike 27. skrive 28. slite 29. snike (seg) 30. stige 31. stri37(de38) [stride W] skiter sklir skrir skriker skriver sliter sniker (seg) stiger stri(de)r skjet 0; skeit 1 skled 35; sklei 3; sklidde 1 skred 39; skrei 1 skrek 386; skreik 45 skrev 1.376; skreiv 59 slet 234; sleit 18 snek 52; sneik 6 steg 497; steig 14 stred 9; strei 2; stridde 3 skitt 20 sklidd 7 skredet15; (skridd 1) skreket19 skrevet1.483 slitt 229 sneket30 steget241 (stredet Kn.; W veraltet 0); stridd 5; stridt W 0 32. svi[de ] 33. svike 34. svive 35. trive 36. vike 37. vri[de W] kike W slipe Kn. (dk. Form slib be) smite Kn. (dk. Form smitte) trine W lite brukt svir sviker sviver triver viker vrir kiker sliber smiter 39 10 12 sveden Kn.; svidd 27 sved ; svei ; svidde svek 7; sveik 1 svev 1; sveiv 3; svivet 1 trev 1; treiv 3 vek 56; veik 5 vred 75; vrei 12; vridde 7 sveket 23 svivet 13; svivd 0 trevet0; trivd 0 veket9 vreden Kn.; vridd 30 kjek W; kiket; kika kjjeket W; kiket; kika [slep Kn. ]; slipte [smet Kn.]; W; B2 ); trinet; trinte [slepet Kn.]; slipt [smidt Kn.] trinet; trint triner (tren Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. bety 2. bryte 3. by byde 4. fly(ge); flyve W; R; N2 betyr bryter byr byder fly(ge)r; flyver betød; betydde brøt; brøyt; braut S; G bøy; bød; bau N2 bød; baud S fløy; flaug S betydd brutt budt; bydd 2. Klasse Klasse fløyet; flydd 129 5. flyte 6. fnyse 7. fryse 8. fyke 9. gyse 10. gyte 11. gyve 12. klype 13. klyve flyter fnysser fryser fyker gyser gyter gyver klyper klyver 14. krype 15. lyde 16. lyge / lyve (< dk.) / ljuge 17. nyse 18. nyte 19. ryke 20. ryte 21. skryte 22. skyte 23. skyve kryper lyder lyger; lyver; ljuger nyser nyter ryker ryter skryter skyter skyver 24. smyge (seg) 25. snyte (seg) 26. stryke 27. suge 28. supe 29. fortryte W; F; N2 tryte 30. tyte smyger snyter stryker suger super fortryter tryter tyter fløt; fløyt; flaut S fnøs; fnyste frøs; frøys; fraus S; G føk; føyk; fauk K gjøs; gyste gjøt; gytte gjøv; gøyv; gauv F; gyvde N2 kløp; klypte kløv; kløyv; klauv F; klyvde krøp; krøyp; kraup S lød; lydde løy; laug S flytt fnyst fro osset føket gyst gytt gjjøvet; gyvd kløpet; klypt kløvet; klyvd nøs; nøys; naus F; nyste nøt; nøyt; naut S røk; røyk; rauk S røt; røyt; raut 3 skrøt; skraut K; skrytte skjøt; skøyt; skaut G; S skjøv; skøyv; skauv G; S; skyvde smøg; smøyg; smaug K snøt; snytte strøk; strøyk; strauk S saug; sugde; suget; suga saup fortrøt traut tøt; tøyt; taut F nyst nytt røket rytt skrytt skutt skjjøvet; (skyvd W) krøpet lydd; lydt løyet smøget snytt strøket sugd; suget; suga supt fortrutt trytt tytt dryppet; drypt; dryppa knyter kyter nyper syder (drøpp W); dryppter; drypte; dryppa (knøt W); knytte (kjøt W); kytte (nøp W; N2); nypte syda: sydet Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. be bede 2. binde 3. brekke 4. brenne 5. briste 6. dette 7. drikke ber beder binder brekker brenner brister detter drikker ba(d) bad bandt brakk; (brekket W; brekte W) brant brast datt drakk bedet Kn.; bedt dryppe drypper knyte kyte nype syde knytt kytt nypt [søden Kn.]; syda: sydet 3. Klasse 130 bundet brukket; (brekket W; brekt W) brent bristet; brustet W; B1; F; Kn. dettet drukket gir gidder fant (analogie) fornam; fornemmet; fornemma ga(v) gadd funnet fornummet W; B1; J; fornemmet; fornemma gitt giddet gider gad W gidet W 8. finne 9. fornemme finner fornemmer 10. gi 11. gidde gide W W; N3; F 12. gjelde 13. gleppe 14. glippe 15. gnelle 16. henge 17. hjelpe 18. klesse 19. klinge 20. knekke 21. kneste N2; F 22. knette N2; F 23. kvede 24. kvekke 25. kveppe 26. kverve 27. lekke 28. rekke 29. renne 30. rinne 31. synge 32. synke 33. sitte 34. skjelve 35. skrelle 36. skvette 37. slenge 38. sleppe; slippe gjelder glepper glipper gneller henger hjelper klesser klinger knekker knester knetter kveder kvekker kvepper kverver lekker rekker renner rinner synger synker sitter skjelver skreller skvetter slenger slepper; slipper gjaldt; galdt glapp glapp gnall; gnelte hang hjalp klass klang knakk; knekte; knekket J knast knatt kvad kvakk kvapp kvarv lakk; lekka; lekket rakk rant rant sang sank satt skalv skrall; skrelte skvatt slang; ([slengte W]) slapp 39. smelle 40. smette 41. søkke 42. spinne 43. sprette 44. springe 45. sprekke 46. stikke 47. strekke (till) 48. svelte 49. svinge 50. svinne 51. tigge 52. treffe smeller smetter søkker spinner spretter springer sprekker stikker strekker svelter svinger svinner tigger treffer smalt [small ] smatt sakk spant (analogie) spratt sprang sprakk stakk strakk svalt W dial./poet.; N2; sveltet W svang; svingte N2 svant (analogie) tagg; tigde; tigga; tigget traff guldet/goldet Kn.; gjeldt gleppet glippet; gluppet Kn. gnelt hunget Kn.; hengt hjulpet klesset klinget; klunget Kn.; klingt knekket; knekt knestet knettet kvedet kvekket kveppet kvervet lekket; lekka; lekt B1 rukket rent runnet sunget sunket sittet; suddet > suttet Kn. skjelvet; skulvet; skolvet Kn. skrelt skvettet slunget Kn.; slengt sluppet; sloppet W; B1; N2; N3; J W/N2 smelt smettet; smuttet W søkket spunnet sprettet; spruttet Kn. sprunget sprukket stukket strukket sveltet svunget; svinget; svingt svunnet tigd; tigga; tigget truffet 131 53. trekke 54. tvinge 55. tvinne Kn. tvinde N3 trekker tvinger tvinner 56. være 57. vinde 58. vinne er vinder vinner trakk tvang tvann W / tvant N2; tvinnet W selten; tvinna; tvinnet var vandt vant (analogie) trukket tvunget tvunnet W; tvinnet tvinna; tvinnet glettet stinket; stinka svømt trengt veltet; velta vært vundet vunnet glette N2 Nynorskismus? stinke svømme trenge velte gletter stinker svømmer trenger velter verpe drepe reke kreke N2; F verper dreper reker kreker glatt (stank W); stinket; stinka svam W poet./dial.; B2; svømte trang W; N2; trengte valt W poet./dial.; N2; H; F; R2; veltet; velta varp H; verpet; verpa; verpte drap W poet./H; drepte rak H; R2; rekte krak N2; R2; kreket; krekte; kreka Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. bære 2. skjære 3. stjele bærer skjærer stjeler bar skar stjal båret skåret stjålet Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. ete 2. ligge 3. se eter ligger ser åt lå [låg N1; F] så[g F] ett ligget sett Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum drar farer galer gnager graver jager la(te)r ler maler slår dro(g) for gol; galte gnog; gnagde; gnaget grov; gravde jog; jaga; jaget; jagde lot lo mol; malte slo dradd; dratt (draget W) fart (faret N2; B1) galt (galet W) gnagd; gnaget gravd (gravet W) jaga; jaget; jagd latt; ladt Kn. ledd malt (malet W) slått (slagen W) verpet; verpa; verpt drept reket W; rekt kreket; krekte; kreka 4. Klasse 5. Klasse 6. Klasse Infinitiv 1. dra ([dra(ge) 2. fare 3. gale 4. gnage 5. grave 6. jage 7. la(te) 8. le 9. male 10. slå 132 W; H ]) N2 ; 11. stå 12. ta ([ta(ge) W]) 13. trå tre 14. vege Nbf. veie [swv] står tar trår sto(d) tok tro; trådte; trådde stått tatt (taget W) trådt; trådd; trått W trer trådte trådt vegd veger vog veve vever skake befale Kn. skaker befaler vov Kn. veraltet; W; H; R; R; vevde veva; vevet [skok N1]; skaka; skaket befol Kn.; befalte Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. faller får går gråter heter hugger løper låter falt fikk gikk gråt [gret N2 seltsam; J; F] het; hette hugg; hugde; hugget løp låt [let N2 seltsam] (fallen W; falden Kn.); falt fått gått grått hett hugd; hugget løpt; løpet lått Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. komme 2. sove 3. sverge; sverje F kommer sover sverger; sverjer kom sov svor; sverget; sverga 4. holde 5. støkke 6. hogge holder støkker hogger holdt stokk; støkk hogg; hogde kommet sovet svoret; sverget sverga holdt støkket; støkt hogd W; R ; vevd W;R; veva; vevet (-) skaka; skaket befalet Kn.; befalte 7. Klasse falle få gå gråte hete hugge løpe låte 8. Klasse W seltsam ; 7. Schwedische Verbenliste SAHLSTEDT (1796). Schwedische Grammatik nach dem Sprachgebrauch unserer Zeiten. [S1] DIETERICH (1848). Ausfürhliche Schwedische Grammatik. [D] SUNDÉN, A. (1869). Svensk språklära för elementar-läroverken. [S2] BRATE, Erik (1898). Svensk språklära för de allmänna läroverken. [B] HOLM, Britta und Elizabeth NYLUND (1970). Deskriptiv svensk grammatik. [Hn.] TELEMAN, Ulf et al. (1999). Svenska Akademiens grammatik . 2: Ord. [T] 133 1. Klasse Infinitiv 7.307.340 (1.784.589) Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Unspezifiziert 804.803 1. bita 48.097 (10.368) 2. bli(va) 4.947.696 (1.276.984 + Prät. 3. Sg. Supinum 617.282 2924 2.365.450 1.732.024 biter 7.555 bli(ve)r 1.753.747 + 1.357 bet 19.314 blev 1.305.979 bitit 2.035 blivit 418.317 driver 47.015 fiser 834 glider 9.272 gnider 677 griper 6.038 kliver 13.214 kniper 1.558 kvider 441 lider 28.537 niger 490 piper 1.978 rider 10.228 river 8.224 skiner 18.065 skiter 17.031 skrider 691 skriker 27.422 skriver 313.502 sliter 10.455 smiter 2.302 sniker 53 sprider 19.233 drev 18.450 fes 368 gled 7.596 gned 912 grep 7.876 klev 20.038 knep 2.975 kved 412; kvidde 11 led 8.771 neg 781 pep 1.645 red 28.944 rev 7.227 sken 5.580 (; skinte S1) sket 4.686 skred 747 skrek 25.586 skrev 184.365 slet 8.379 smet 3.839 snek 39; snikte 1 spred 10.045; spridde drivit 11.205 fisit 112 glidit 1.694 gnidit 93 gripit 6.604 klivit 3.753 knipit 180 kvidit 26 lidit 5.106 nigit 28 pipit 93 ridit 4.687 rivit 2.373 skinit 195 (; skint S1) skitit 1.199 skridit 123 skrikit 2.442 skrivit 129.009 slitit 4.118 smitit 852 snikit 3; snikt 4 spridit 4.398; spritt 2.376 D 268 2.714) 3. driva 176.269 (43.355) 4. fisa 3.909 (615) 5. glida 27.969 (7.260) 6. gnida 3.327 (610) 7. gripa 91.586 (7.399) 8. kliva 57.598 (17.797) 9. knipa 7.379 (2.162) 10. kvida 1.282 (165) 11. lida 63.197 (11.306) 12. niga 2.043 (210) 13. pipa 2.728 (219) 14. rida 108.523 (24.036) 15. riva 66.638 (12.804) 16. skina 33.075 (1.343) 17. skita 32.822 (7.005) 18. skrida 2.553 (781) 19. skrika 77.767 (15.144) 20. skriva 1.133.080 (249.753) 21. slita 66.268 (10.863) 22. smita 12.579 (4.380) 23. snika 284 (169) 24. sprida 96.468 (27.837) 197 B gewöhnlich; S2; D 25. stiga 106.074 (19.348) 26. strida 25.808 (4.160) stiger 23.316 strider 12.181 steg 34.816 stred 4.118; stridde 59 B stigit 13.042 stridit 728; stritt 28 gewöhnlich; S2; D 11.970 (1.542) 27. svida 28. svika 17.612 (2.628) 29. tiga 17.761 (3.219) 30. vika 33.000 (11.512) 31. vina 7.730 (470) 32. vrida 24.248 (6.431) smida S / B auch swv; D snida S lita S; D trivas S; D skina S1; D 4.708 svider sviker 5.640 tiger 6.287 viker 5.799 viner 1.020 vrider 6.580 sved 1.826 svek 2.491 teg 2.547 vek 4.799 ven 1.428 vred 5.445 svidit 93 svikit 2.708 tigit 420; teegaat 43 vikit 354; vikt 473 vinit 24 vridit 1.268 smider smed; smidde snidde let; litade trevs sken D; skinte S1 smidit; smitt snitt (Adj. sniden) litit; litat trivit skinit; skint Ind. Prät. 3. Sg. Supinum trivs skiner 2. Klasse Infinitiv 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 134 183.752 (39.169) bjuda bryta 143.656 (40.019) drypa 1.364 (83) duga 32.934 (7.777) dyka 96.602 (17.388) flyga 77.052 (21.882) flyta 40.057 (4.289) fnysa 2.979 (313) Ind. Präs. 3. Sg. 53.858 bjuder bryter 28.830 dryper 505 duger 15.569 dyker 41.486 flyger 20.381 flyter 12.293 fnyser 1.138 34.454 bjöd bröt 29.492 dröp 280 (; drypte S2) dög 2317; dugde 74 dök B auch swv; S swv 27.157 flög 17.174 flöt 5.631 fnös 811; fnyste B; S2; D 224 bjudit 10.241 brutit 13.906 drupit 8; drypt 6 dugt 94 dykt S2 swv 7.435 flugit 3.644 flutit 3.644 (fnysit D;) fnyst 108 9. frysa 43.187 (11.298) 10. gjuta 6.507 (1.564) 11. hugga schon S1 18.572 (5.368) 12. klyva 8.565 (601) 13. knyta 42.695 (10.607) 14. krypa 45.039 (20.637) 15. ljuda 4.857 (986) fryser 11.177 gjuter 465 hugger 3.747 klyver 610 knyter 5.333 kryper 9.790 ljuder 1.992 frös 6.050 göt 479 högg 4.194 klöv 338 (; klyfde D) knöt 2.956 kröp 7.316 ljöd B manchmal swv [studom frusit 2.194 gjutit 310 huggit 981 kluvit 69 (; klyfd D) knutit 1.389 krupit 1.876 ljudit 136 Schreibfehler für stundom]; S2 swv 1.273 16. ljuga 30.884 (8.594) 17. ljuta 14 (2) 18. lyda 33.001 (5.144) 19. njuta 90.560 (39.801) 20. nypa 2.208 (0) ljuger 12.075 ljuter lyder 17.165 njuter 20.294 nyper 761 ljög 4.917 ljöt 5 löd 6.250; lydde 2.687 njöt 9.677 nöp 690 (; nypte S2; D) ljugit 3.233 ljutit 7 lytt 519 njutit 3.307 nupit 36; (nypit D;) nypt S2; D 146 4.887 (863) 21. nysa 22. ryka 12.328 (1.106) 23. rysa 6.553 (759) 24. ryta 4.622 (700) 25. sjuda 7.206 (2.897) 26. sjunga 129.186 (35.614) 27. sjunka 67.052 (10.732) 28. skjuta 125.238 (30.566) 29. skryta 10.696 (5.921) 30. sluka 5.959 (1.048) 31. sluta 422.915 (111.594) 32. smyga 23.110 (5.401) 33. snyta (sig) 2.443 (865) 34. stryka 51.353 (8.221) 35. strypa 6.335 (2.265) 36. stupa 9.149 (738) 37. suga 112.771 (6.588) 38. supa 58.941 (4.298) 39. tjuta 5.688 (1.096) 40. tryta 2.896 (1.611) krympa skrympa byta D knycka rycka 1.815 556 B; S2; D 43 nyser ryker 4.330 ryser 3.039 ryter 1.365 sjuder 1.093 sjunger 45.302 sjunker 15.958 skjuter 18.737 skryter 2.723 slukar 1.991 sluter 4.544; slutar 69.844 smyger 6.100 snyter 663 stryker 4.285 stryper 938 stupar 1.392 suger 20.407 super 31.760 tjuter 1.586 tryter 574 nös ; nyste rök 2.430; rykte B; S2 342 rös 819; ryste 360 röt 1.393 sjöd 268 sjöng 28.028 sjönk 20.867 sköt 26.930 skröt 1.172 slök 69; slukade 1.188 slöt 6.377; slutade S2 90.408 smög 5.443 (; smygte S2; D) snöt 514 strök 4.639 ströp 496; strypte 25 stöp 378; stupade 4.458 sög 4.889 söp 1.381 tjöt 1.995 tröt 606 nusit 35; nysit; nyst 310 rykt 226 ryst 52 rutit 88 (; rytit S1) sjudit 26 sjungit 5.331 sjunkit 12.469 skjutit 8.731 skrutit 312 slukat 550 slutit 2645, slutat 330.101 smugit 2.016 (; smygt S2; D) snutit 83 (; snytit S1) strukit 1.401 strypt 942 stupat 1.516 sugit 1.280 supit 815 tjutit 117 trutit 32 byter knycker rycker krömp; krympte B öfter swv; S2 skrömp; skrymptte B öfter swv; S2 böt, bytte knöck T vera.; knyckte röck T ugs.; ryckte krumpit; krympt skrumpit; skrympt bytit, bytt knyckt ryckt Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 3. Klasse Infinitiv 53.440 (7.206) Ind. Präs. 3. Sg. 6.147 1. binda 2. brinna 51.081 (7.988) 3. brista 38.625 (2.548) 4. dimpa 7.787 (493) 5. dricka 174.294 (63.935) 6. finna 2.545.937 (49.860) 7. förnimma 2.171 (751) 8. hinna 279.900 (49.304) 9. klicka till 135 (70) 10. klinga 9.302 (751) 11. rinna 40.876 (8.250) 12. simma 33.421 (9.971) binder brinner 16.61 brister 5.585 dimper 1.555 dricker 43.786 finner 47.478 förnimmer 511 hinner 75.031 klickar 0 klingar.3.012 rinner 16.241 simmar 4.567 13. sitta 799.550 (148.477) 14. skvätta 3.004 (340) sitter 319.944 skvätter 823 4.225 band brann 10.491 brast 4.842 damp 4.401 drack 30.544 fann 40.562 förnam 337 hann 63.996 klack 28; klickade 0 (klang Hn.; T 85;) klingade 1.061 rann 8.915 sam 1.307; simmade B oft; S2 bundit 1.391 brunnit 2.942 brustit 2.585 dumpit 27; dimpt 0 druckit 16.856 funnit 23.292 förnummit 128 hunnit 71.331 klickat 0 (klungit S2 vera.; Hn.; T;) klingat 630 runnit 2.555 summit 537; simmat 1.462 3.830 satt 184.327 skvatt 1.162; skvätte 517 suttit48.282 skvätt 0 135 15. skälva 6.126 (670) 16. slinka 8.850 (1.945) 17. slinta 1.276 (192) 18. slippa 119.257 (47.472) 19. smälta 28.150 (10.909) skälver 484 slinker 2.200 slinter 362 slipper 53.193 smälter 8.742 skalv 52; skälvde B; S2; D 575 slank 3.897 slant 0 (; slintade D) slapp 11.296 smalt; smälte B oft swv; S2; D (skälvit D;) skälvt 0 20. spinna 6.229 (1.812) 21. spricka 17.019 (0) 22. springa 177.292 (58.681) 23. spritta 1.966 (171) 24. sticka 72.241 (17.343) 25. stinga B vera. 496 (39) 26. stinka 5.652 (322) 27. svinna 2.668 (20) 28. svälta 11.149 (2.778) 29. tvinga 277.814 (22.284) 30. vinna 454.639 (114.523) 31. bära 194.757 (46.348) 32. skära 57.412 (13.139) 33. stjäla 49.484 (8.669) 34. svär(j)a 17.732 (3.999 + 78) 35. varda 50.955 (563) 36. växa 2.616.713 (553.825) spinner 2.060 spricker 5.755 springer 37.164 spritter 801 stickar 24.319 stinger 59 stinker 2.662 svinner 34 svälter tvingar 15.562 vinner 65.745 bär 67.225 skär 14.203 stjäl6.213 svär(jer) 5.845 + 13 varder 275 växer 62.136 spann 668 sprack 6.528 sprang 45.563 spratt 443; spritte T stack 1.776 - (stang S) stank 839 svann 33 svalt B; S2 swv; D (; svälte D) (tvang 444;) tvingade 16.898 vann 180.081 bar 36.831 skar 5.966 stal6.347 svo or 3.931 vart 48.095 (vax D;) växte B; S2 39.412 spunnit 241 spruckit 1.870 sprungit 12.548 stuckit 2.400 stungit 20 - (stunkit) 12 svunnit 12 svultit 52 (; svält D) (tvungit;) tvingat 6.276 vunnit 49.128 burit 6.798 skurit 3.085 stulit 6.241 svurit 1.621 vuxit 20.422; växt 14.539 smäller halp B vera.; S2; hjälpte B gewöhnlich klack; kläckte S2; B small; smält S2; B gittar; gitter stjälper sväller spiller gäldade gatt; gittade; gitte stalp; stjälpte svall; svällde spall; spillde hulpit B vera.; S2; hjälpt B gewöhnlich kläckt smullit S1; smält S2; B Adj. burgen guldit D; gäldat S gittat stulpit; stjelpt svullit; svällt spullit; spillt Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum slunkit 482 sluntit 34 (; slintat D) sluppit 3.848 smultit 94; smält D 2.507 hjälpa B stv vera.; S; D kläcka smälla D berga S swv gälda S swv; D gitta S stjälpa S1; D svälla S1; D spilla D 5. Klasse Klasse Infinitiv 1. 2. 3. 4. be(dja) 344.627 (18.857 + 1.330) äta 570.777 (203.490) förgäta 381 (84) ge; giva 1.307.629 (394.109 + 46.605 + 421 56.174 bedit S; bett 16.156 be(de)r äter 105.151 förgäter 43 ger 403.539; giver 834 bad åt 156.332 - (förgat S2 14) gav 193.458 ätit 66.135 förgätit 40 givit 17.719; gett 80.915 kväder 14 ligger 525.482 ser 804.954 är kvad 79; kvädde D låg 157.920 såg 367.498 var kvädit 1 (; kvätt S2; D) legat 42.007 sett 326.511 varit draap; dräpte B gewöhnlich; S2 laas; läste S2 dräpit; dräpt B gewöhnlich; S2 läsit; läst 2.277) 5. 6. 7. 8. kväda 157 (12) ligga 866.179 (102.065) se 2.935.145 (1.057.105) vära dräpa D läsa D 6. Klasse Infinitiv 1. begrava Ind. Präs. 3. Sg. 19.432 (2.129) begraver 556 Ind. Prät. 3. Sg. 39 begrov ; begravde Supinum B öfters begravit 0; begravt 759 begravte; S2 946 2. dö 219.493 (49.679) 3. dra(ga) 487.462 (151.673 + dör 51.057 dra(ge)r 125.712 + 256 dog 72.492 drog 103.621 dött 23.676 dragit 32.239 for 356.701 farit 2.721 1.404) 4. fara 427.979 (10.594) 136 far 24.037 5. 6. 7. 8. 9. gala 5.231 (1.047) le 157.343 (24.520) slå 399.365 (101.220) stå 906.123 (170.250) ta(ga) 2.837.677 (1.106.396 + gal(er) 543 ler 25.478 slår 89.618 står 460.269 ta(ge)r 588.780 + 1.745 gol (; galde B; S2; D) 342 log 16.673 slog 104.545 stod 201.977 tog 518.070 galit 24; galt S2; D 99 lett 35.449 slagit 36.168 stått 36.225 tagit 226.235 tvår 248 (tvog S2 ;) tvådde 81 grof ; grävde S1 hof T vera.; häfde mol; malte B; S2 (skavte B; S2) skavade 2013 vog; vägte S2 vrok; vräkte tvagit 0; tvått 29 Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 3.992) 10. två 2.719 (540) B swv gewöhnlich; S; D gräva häva B swv gewöhnlich; S mala S; D skava S väga D; S vräka D väger vräker grävit; gräft hävit; häft malit; malt B (skavit;) skavt vägit; vägt S2 vräkit; vräkt skavat 2013 7. Klasse Infinitiv 1. 2. 3. 4. 5. 6. Ind. Präs. 3. Sg. 169.661 (26.406) 51.604 58.258 falla få 5.633.746 (1.441.367) gråta 78.492 (28.548) hålla 947.290 (268.537) låta 609.649 (144.633) gå 3.211.286 (824.798) faller får 2.038.780 gråter 18.520 håller 331.524 låter 182.832 går 1.277.868 föll fick 1.282790 grät (; gret B; S2) 17.726 höll 13.6658 lät (; let S2) 78.238 gick 686.640 fallit 17.767 fått 640.531 gråtit 4.976 hållit 25662 låtit 23.030 gått 292.512 heta 250.338 (17.545) löpa S1; D heter 178.002 hette (; het S2) 46.996 lopp T vera.; löpte S2 hetat 2.446 lupit T vera.; löpt S2 Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 8. Klasse Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. 4.243.907 (531.979) 1. komma 2. sova 373.550 (169.033) 2.314.547 kommer sover 68.707 855.944 kom sov 57.242 kommit 250.833 sovit 39.522 Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 8. Dänische Verbenliste 1. Klasse Infinitiv 2.543 (542) 1. bide 2. blive 362.942 (64.768) 3. drive 6.124 (1.582) 4. fise 129 (27) 5. fnise 477 (69) 6. glide 4.919 (1.501) 7. gnide 1.012 (190) 8. gribe 7.441 (2.172) 9. hive 1.986 (507) 10. knibe 1.740 (254) 11. lide 9.016 (5.413) ‚leiden‘ Ind. Präs. 3. Sg. 452 893 bider bliver 93.373 driver 1.599 fiser 43 fniser 100 glider 1.022 gnider 174 griber 1.374 hiver 394 kniber 751 lider 1.825 bed blev 152.265 drev 1.101 fes 32; fisede 3; fiste 1 fnes 15; fnisede 138; fniste 43 gled 1793 gned 433 greb 2008 hev 636 kneb 565 led 1.139 piber 59 peb 116 ‚vergehen [Zeit]‘ 12. pibe 301 (42) bidt 486 blevet 50.199 drevet (-en) 1.047 feset 13; fist 0; fiset 0 fniset 19; fnist 1 gledet 259 gnedet 55; (gnidt D) grebet (-en) 1206 hevet 314 knebet 140 lidt 0 ledet (-en) 466 pebet 11 137 13. ride 1.074 (427) 14. rive 3.607 (792) 15. skide 584 (410) 16. skride 1.633 (410) 17. skrige 2.763 (410) 18. skrive 34.771 (7.297) 19. slibe 305 (62) 20. slide 1.187 (203) 21. smide 4.733 (1.041) 22. snige 1.179 (226) 23. stige 11.091 (1.873) 24. stride 1.108 (78) 25. svie 604 (94); svide [svie ‚brennen‘ ‚versengen‘ [svidde] / 26. svige 16 (2) 27. trine 48 (3) D 28. vige 899 (369) 29. vride 1.518 (228) 123 (25) rider 309 river 392 skider 48 skrider 465 skriger 670 skriver 9.944 sliber 36 slider 279 smider 732 sniger 218 stiger 2.728 strider 427 svier 53; svider 43 red 169; (ridt T/D) rev 795 sked 34 skred 547; (skridt D) skreg 1288 skrev 6866 sleb 19 sled 299 smed 1374 sneg 343 steg 3862 stred 134 sved 307 redet (-en) 120 revet (-en) 1233 skidt 375 skredet (-en) 129 skreget 120 skrevet (-en) 8506 slebet (-en) 76 slidt 283 smidt 1330 sneget 174 steget (-en) 2279 stridt 21 svedet (-en) 40; (sviet D) sviger 4 triner 0 viger 266 vrider 236 sveg 3 tren 0 D; Ordnet; trinede 0 veg 177 vred 858 sveget (-en) 6 trinet 0 veget 57 vredet (-en) 122 green D hveen D keeg T spleed T grinet D hvinet D kiget T splidt T svid de] ; grine D hvine D kige T splide T 2. Klasse Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. 22.743 (3.559) 1. betyde 2. bryde 10.679 (2.169) 3. byde 5.624 (1.436) 4. flyde 2.142 (429) 5. flyve 4.462 (1.343) 6. fnyse 168 (10) 7. fortryde 1.221 (260) 8. fryse 1.372 (271) 9. fyge 225 (13) 10. gyde 111 (52) 11. gyse 373 (88) 12. krybe 1.090 (297) 13. lyde 14.934 (1.187) 14. lyve 1.022 (292) 15. nyde 5.754 (1.975) 16. nyse 143 (34) 17. ryge 5.475 (1.179) 18. skryde 18 (3) 19. skyde 5.849 (1.479) 20. smyge 231 (45) 21. snyde 1.868 (491) 22. stryge 1.864 (286) klyve T/D kyse T/D syde D 138 14.970 betyder bryder 2.885 byder 2.137 flyder 760 flyver 1097 fnyser 37 fortryder 379 fryser 322 fyger 100 gyder 40 gyser 127 kryber 202 lyder 7.833 lyver 332 nyder 1.526 nyser 58 ryger 1.644 skryder 9 skyder 996 smyger 88 snyder 311 stryger 301 Ind. Prät. 3. Sg. 2979 betød ; betydede brød 3792 bød 1049 flød 562 fløj 1310 fnøs 69; fnyste 30 fortrød 280 frøs 362 føg 80 gød 6 gøs 139 krøb 439 lød 5593 løj 212 nød 1489 nøs 29 røg 1911 skrød 0; skrydede 3 skød 1433 (skjjød T) smøg 69; smygede 0 snød 216 strøg 802 kløv køs sød Supinum 8 betydet 1190 brudt 1356 budt 615 (< budet T/D) (fløden D ;) flydt 42 fløjet (-en) 420 fnyst 1 (< fnyset D) fortrudt 292 frosset (-en) 140 (; frusset T) føget 15; fyget 0 gydt 7 (< gydet D) gyst 2 (< gyset D) krøbet (-en) 85 lydt 245 løjet 183 nydt 424 (nøset T ;) nyst 5 røget (-en) 589 (røgt D) skrydet 0 skudt 1625 smøget 22; smyget 0 snydt 717 strøget (-en) 220 kløvet D køset T/D; kyset D søddet 3. Klasse Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. 628 (131) 1. briste 2. klinge 668 (110) 3. stinke 313 (21) 4. binde 4.162 (734) 5. drikke 6.665 (2.217) 6. finde 60.402 (24.268) 7. hjælpe 15.732 (8.047) 8. rinde 337 (35) 9. slippe 6.488 (3.047) 10. spinde 381 (93) 11. springe 5.214 (1.279) 12. sprække 90 (14) 13. svinde 528 (62) 14. svinge 2.719 (510) 15. synge 7.354 (1.965) 16. synke 2.089 (432) 17. trække 20.881 (5.839) 18. tvinde 22 (0) 19. tvinge 6.304 (1.092) 20. vinde 16.349 (4.022) 21. stikke 6.374 (1.265) 22. træffe 4.876 (1.704) 23. tie 1.458 (305) 24. fornemme 2.420 (1.166) 114 brister klinger 243 stinker 117 binder 662 drikker 1.679 finder 12.618 hjælper 3.096 rinder 57 slipper 2.154 spinder 95 springer 1.255 sprækker 45 svinder 192 svinge 888 synger 1.978 synker 420 trækker 4.236 tvinder 0 tvinger 709 vinder 3.106 stikker 1.234 træffer 743 tier 210 fornemmer 658 Ind. Prät. 3. Sg. 197 118 brast ; bristede klang 197; klingede 24 stank 131 bandtt 411 drak 1476 fandtt 12030 hjalp 2145 randtt 34 slap 0 spandtt 83 sprang 2171 sprak 16; sprækkede 11 svandtt 137 svang 134; svingede 534 sang 2255 sank 907 trak 6243 tvandtt 0 tvang 1032 vandtt 5959 stak 2433 traf 783 taav 454 ; (taug T/D) tiede 0 fornam 11; fornemmede 362 Supinum (brusten T/D); bristet 60 klinget 14 stunket T; stinket 0 bundet (-en) 1404 drukket (-en) 918 fundet (-en) 10024 hjulpet (-en) 1505 rundet (-en) 258; rindet 0 sluppet 1019 spundet (-en) 79 sprunget (-en) 367 sprukket 0; sprækket 3 svundet (-en) 67 svunget 42; svinget 93 sunget (-en) 654 (siunget T) sunket (-en) 249 (siunket T) trukket (-en) 3139 tvundet 22 tvunget (-en) 2602 vundet (-en) 2922 stukket (-en) 956 truffet (-en) 1612 (taugt T/D) tiet 31 fornummet 0; fornemmet 85 11.437 (2.069) 25. hænge 26. skælve 328 (61) 27. gælde 19.553 (880) 28. bede 11.501 (2.274) 29. gide 2.781 (30) 30. give 81.366 (25.546) 31. kvæde 12 (0) 32. sidde 32.980 (5.685) 33. være 1.833.309 (162.978) knække 1.069 (300) brække D smælde D smække D tærske D 5.068 2002 276 hænger skælver 72 gælder 14.223 beder 1.952 gider 1.859 giver 25.419 kvæder 1 sidder 12.696 er 1.181.416 hang ; hængte skjjalv 2; skælvede 130 gjjaldtt 1466 baad 3749 gaad 786 gaav 15422 kvaad 8 saad 11858 vaar 407381 hængt 830 (hænget T) skælvet 0 gjjaldtt 1466 (gjeldet T/D) bedt 2964 (< bedet D) gidet 60 givet (-en) 10315 kvædet 0 siddet 2144 været 79519 knækker 219 (knak UNOFFIZIEL 0; T /D;) knækkede 386 brak D smald smak tarsk knækket 202 brukket D smældet smækket torsket Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 4. Klasse Infinitiv 9.263 (2.998) bærer skærer 997 stjæle 369 baar skaar 736 stjaal 451 båret (-en) 1091 skåret (-en) 1408 stjålet (-en) 1129 Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. ligge 44.440 (4.598) ligger 24.849 lå 12336 ligget 1805 1. bære 2. skære 7.477 (1.645) 3. stjæle 2.573 (574) 2.696 1899 5. Klasse 139 2. se 97.218 (14.242) 3. æde 1.546 (432) ser 8.311 æder 480 så 56528 åd 262 set 17896 (seet T) ædt 285 Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 6. Klasse Infinitiv 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 3.830 (1.166) drage fare 1.990 (447) jage 1.437 (327) lade 41.453 (14.479) tage 95.522 (30.007) le 3.317 (608) slå 23.428 (6.738) stå 73.630 (12.242) 834 drager farer 590 jager 300 lader 6.962 tager 21.428 ler 662 slår 4.688 står 33.843 gale M grave T/D 1113 drog for 93; fór 441; farede 12 jog 216; jagede 83 lod 7828 tog 21334 lo 1798 slog g 6770 stod d 21616 draget (-en) 291 faret 106 jaget 301 ladet 2008; ladt 195 taget (-en) 15287 let 202; leet 54 slået 4908 (slaget D) stået 3486 gol; galede grov galet gravet Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 7. Klasse Infinitiv 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 23.036 (4.291) Ind. Präs. 3. Sg. 6.240 7489 falde få 225.229 (78.586) gå 161.782 (41.796) græde 3.493 (1.120) hedde 14.635 (761) holde 52.549 (20.481) løbe 15.387 (3.667) falder får 57.631 går 64.799 græder 604 hedder 10.113 holder 13.096 løber 4.115 faldtt fik 55898 gik 39734 græd 1168 hed 3605 holdt 15083 løb 4536 faldet (-en) 3636 fået 33052 gået 14666 grædt 205 heddet 156 holdt 15083 (< holdet T/D) løbet (-en) 1490 dø 9.931 (2.405) hugge D dør 2.379 døde 4787 hug T/D; huggede D død 143 hugget D Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 8. Klasse Infinitiv 6.293 (2.254) 1. sove 2. komme 165.213 (37.549) 3. sværge 481 (66) sover 1.295 kommer 57.202 sværger 162 1763 sov kom 52955 svor 144; sværgede 8 sovet 558 kommet (-en) 15940 svoret (-en) 81; sværget 14 Ind. Prät. 3. Sg. Supinum beet bleek bleef gebeten gebleken gebleven 9. Niederländische Niederländische Verbenliste 1. Klasse Infinitiv 1. bijten 2. blijken 3. blijven 140 Ind. Präs. 3. Sg. 4. drijten reg. 5. drijven 6. verdwijnen 7. glijden 8. grijpen 9. hijsen 10. kijken 11. kijven 12. knijpen 13. nijpen 14. krijgen 15. krijsen 16. krijten 17. kwijten 18. lijden 19. -lijden 20. (ge)lijken 21. mijden 22. nijgen 23. prijzen 24. rijden 25. rijgen 26. rijten 27. rijven 28. rijzen 29. schijnen 30. schijten 31. schrijden 32. schrijven 33. slijpen 34. slijten 35. smijten 36. snijden 37. spijten 38. splijten 39. stijgen 40. stijven 41. strijden 42. strijken 43. aantijgen dreet dreef verdween gleed greep hees keek keef; kijfde kneep neep kreeg krees; krijste kreet kweet leed -leed (ge)leek meed neeg prees reed reeg reet reef rees scheen scheet schreed schreef sleep sleet smeet sneed speet spleet steeg steef streed streek teeg aan; tijgde aan ugs. gedreten gedreven verdwenen gegleden gegrepen gehesen gekeken gekeven; gekijfd geknepen genepen gekregen gekresen; krijste gekreten gekweten geleden -leden geleken gemeden genegen geprezen gereden geregen gereten gereven gerezen geschenen gescheten geschreden geschreven geslepen gesleten gesmeten gesneden gespeten gespleten gestegen gesteven gestreden gestreken aangetegen; aangetijgd ugs. 44. vijzen bnl. 45. vrijen 46. wijken 47. wijten 48. wijzen 49. wrijven 50. zijgen vees vree informell; vrijde week weet wees wreef zeeg gevezen gevreeën informell; gevrijd geweken geweten gewezen gewreven gezegen 141 51. zwijgen 52. bezwijken 53. breien 54. uitscheiden zweeg bezweek bree; breide (schee uit informell, selten) 55. zeiken 56. miegen reg. zeek; zeikte meeg gezwegen bezweken gebreeën; gebreid (uitgescheeën selten ) gezeken; gezeikt gemegen Ind. Prät. 3. Sg. Supinum bood bedroog verdroot goot koos geboden bedrogen verdroten gegoten gekozen verkoos (uit) uitverkoren/verkozen informell, 2. Klasse Infinitiv 142 Ind. Präs. 3. Sg. 1. bieden 2. bedriegen 3. verdrieten 4. gieten 5. kiezen 6. (uit)verkiezen 7. klieven; kluiven 8. liegen 9. verliezen 10. genieten 11. rieken 12. ruiken 13. schieten 14. vlieden lit. 15. vliegen 16. vlieten vera. 17. vriezen 18. zieden kloof; kliefde loog verloor genoot rook ; riekte gekloven; gekliefd gelogen verloren genoten geroken schoot vlood vloog vloot vroor ziedde geschoten gevloden gevlogen gevloten gevroren gezoden 19. buigen 20. druipen 21. duiken 22. fluiten 23. fuiven 24. kruipen 25. luiken 26. pluizen 27. schuilen 28. schuiven 29. sluiken 30. sluipen 31. sluiten 32. snuiten 33. snuiven 34. spruiten 35. spuiten 36. stuiven boog droop dook floot foof INFORMELL, SCHERZEND kroop look ploos school; schuilde schoof slook sloop sloot snoot schoof sproot spoot stoof gebogen gedropen gedoken gefloten gefoven INFORMELL, SCHERZEND gekropen geloken geplozen gescholen; geschuild geschoven gesloken geslopen gesloten gesnoten gesnoven gesproten gespoten gestoven 37. wuiven 38. zuigen 39. zuipen 40. spugen 41. tij ijgen ij woof scherzend; wuifde zoog zoop spoog; spuugde toog gewoven scherzend; gewuifd gezogen gezopen gespogen; gespuugd getogen Ind. Prät. 3. Sg. Supinum bond blonk dong drong dronk dwong -gon glom klom klonk kromp schrok verslond slonk spon sprong stonk vond wond won wrong zong zonk zon verzwond borg borst; berstte dolf; delfde gold korf; kerfde molk; melkte schold schond schonk smolt zond zwolg zwol zwom gebonden geblonken gedongen gedrongen gedronken gedwongen -gonnen geglommen geklommen geklonken gekrompen geschrokken verslonden geslonken gesponnen gesprongen gestonken gevonden gewonden gewonnen gewrongen gezongen gezonken gezonnen verzwonden geborgen geborsten gedolven gegolden gekorven; gekerfd gemolken gescholden geschonden geschonken gesmolten gezonden gezwolgen gezwollen gezwommen 3. Klasse Infinitiv 1. binden 2. blinken 3. dingen 4. dringen 5. drinken 6. dwingen 7. -ginnen 8. glimmen 9. klimmen 10. klinken 11. krimpen 12. schrikken 13. verslinden 14. slinken 15. spinnen 16. springen 17. stinken 18. vinden 19. winden 20. winnen 21. wringen 22. zingen 23. zinken 24. zinnen 25. verzwinden vera.-lit. 26. bergen 27. bersten 28. delven 29. gelden 30. kerven 31. melken 32. schelden 33. schenden 34. schenken 35. smelten 36. zenden 37. zwelgen 38. zwellen 39. zwemmen Ind. Präs. 3. Sg. 143 40. treffen 41. trekken 42. vechten 43. vlechten 44. wegen 45. scheren 46. zweren trof trok vocht vlocht woog schoor zwoor; zweerde getroffen getrokken gevochten gevlochten gewogen geschoren gezworen; gezweerd Ind. Prät. 3. Sg. Supinum beval brak nam sprak stak stal wreekte kwam bevolen gebroken genomen gesproken gestoken gestolen gewroken gekomen Ind. Prät. 3. Sg. Supinum at genas gaf las mat; meette trad vergat vrat weefde bad lag zat zag g geg geten genezen gegeven gelezen gemeten getreden vergeten gevreten geweven gebeden gelegen gezeten gezien Ind. Prät. 3. Sg. Supinum droeg groef sloeg voer (vaarde) gedragen gegraven geslagen gevaren 4. Klasse Infinitiv 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Ind. Präs. 3. Sg. bevelen breken nemen spreken steken stelen wreken komen 5. Klasse Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. 1. eten 2. genezen 3. geven 4. lezen 5. meten 6. treden 7. vergeten 8. vreten 9. weven 10. bidden 11. liggen 12. zitten 13. zien 6. Klasse Infinitiv 1. 2. 3. 4. 144 dragen graven slaan varen Ind. Präs. 3. Sg. ervaren 5. vragen 6. waaien 7. zweren 8. staan 9. jagen 10. klagen ervoer; ervaarde ervaren vroeg woei; waaide zwoer stond joeg; jaagde kloeg v.a. bnl.; klaagde gevraagd gewaaid gezworen gestaan gejaagd geklaagd Ind. Prät. 3. Sg. Supinum bakte bande barstte blies braadde gebakken gebannen gebarsten geblazen gebraden gebrouwen gegaan gehangen geheven geheten gehoeven; gehoefd gehouden gehouwen gelachen geladen gelaten gelopen gemalen geraden geroepen gescheiden geslapen gespannen gespouwen gestoten gevallen gevangen gevouwen gewassen gewassen gezouten gezweten; gezweet 7. Klasse Infinitiv 1. bakken 2. bannen 3. barsten 4. blazen 5. braden 6. brouwen 7. gaan 8. hangen 9. heffen 10. heten 11. hoeven 12. houden 13. houwen 14. lachen 15. laden 16. laten 17. lopen 18. malen 19. raden 20. roepen 21. scheiden 22. slapen 23. spannen 24. spouwen 25. stoten 26. vallen 27. vangen 28. vouwen 29. wassen 30. wassen 31. zouten 32. zweten Ind. Präs. 3. Sg. brouwde ging hing hief heette hoefde hield hieuw lachte laadde liet liep maalde ried; raadde riep scheidde sliep spande spouwde (stiet arch.); stootte viel ving vouwde wies wies zoutte zweette 145 8. Klasse Infinitiv Ind. Prät. 3. Sg. Supinum bedie ierf ie hie ielp ie stie ierf ie wie ierp ie wie ierf ie zwie ierf ie schie iep ie bedo orven geho olpen gesto orven gewo orpen gewo orven gezwo orven geschaapen Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. beißen 2. gleichen 3. gleiten 4. greifen 5. kneifen 6. leiden 7. pfeifen 8. reißen 9. reiten 10. scheißen 11. schleichen 12. schleifen 13. schmeißen 14. schneiden 15. schreiten 16. streichen 17. streiten 18. verbleichen 19. verschleißen 20. weichen 21. (sich) befleißen selten 22. bleichen 23. schleißen 24. spleißen veraltet biss glich glitt griff kniff litt pfiff riss ritt schiss schlich schliff schmiss schnitt schritt strich stritt verblich verschliss wich befliss blich schliss; schleißte spliss gebissen geglichen geglitten gegriffen gekniffen gelitten gepfiffen gerissen geritten geschissen geschlichen geschliffen geschmissen geschnitten geschritten gestrichen gestritten verblichen verschlissen gewichen beflissen geblichen geschlissen; geschleißt gesplissen 1. bleiben 2. leihen 3. meiden blieb lieh mied geblieben geliehen gemieden 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Ind. Präs. 3. Sg. bederven helpen sterven werpen werven zwerven scheppen 10. 10. Hochdeutsche Verbenliste 1. Klasse Infinitiv 146 Ind. Präs. 3. Sg. 4. preisen 5. reiben 6. scheiden 7. scheinen 8. schreiben 9. schreien 10. schweigen 11. speien 12. steigen 13. treiben 14. gedeihen 15. verzeihen 16. weisen 17. zeihen 18. reihen pries rieb schied schien schrieb schrie schwieg spie stieg trieb gedieh verzieh wies zieh (rieh); reihte gepriesen gerieben geschieden geschienen geschrieben geschrie(e)n geschwiegen gespie(e)n gestiegen getrieben gediehen verziehen gewiesen geziehen (geriehen); gereiht Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. biegen 2. bieten 3. fliegen 4. fliehen 5. fließen 6. frieren 7. genießen 8. gießen 9. kriechen 10. riechen 11. schieben 12. schießen 13. schließen 14. sprießen 15. verdrießen 16. verlieren 17. wiegen 18. ziehen 19. saufen säuft 20. saugen 21. schnauben bog bot flog floh floss fror genoss goss kroch roch schob schoss schloss spross verdross verlor wog zog soff sog; saugte (schnob); schnaubte 22. (er)kiesen 23. sieden 24. stieben 25. triefen 26. dreschen kor (sott); siedete stob; stiebte troff ; (triefte) drosch gebogen geboten geflogen geflohen geflossen gefroren genossen gegossen gekrochen gerochen geschoben geschossen geschlossen gesprossen verdrossen verloren gewogen gezogen gesoffen gesogen; gesaugt (geschnoben); geschnaubt gekoren (gesotten); gesiedet gestoben; gestiebt (getroffen) ; getrieft gedroschen 2. Klasse Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. drischt 147 27. fechten 28. flechten 29. heben 30. lügen 31. bewegen 32. gären 33. melken 34. quellen 35. scheren 36. schmelzen 37. schwellen 38. schwören 39. trügen 40. löschen 41. schwären 42. wägen 43. glimmen 44. klimmen 45. weben 46. küren 47. schallen ficht flicht quillt schmilzt schwillt lischt erschallen focht flocht hob (/ hub) log bewog; bewegte gor ; gärte melkte quoll schor ; (scherte) schmolz schwoll schwor trog losch (schwor); schwärte wog ; (wägte) glomm; glimmte klomm; klimmte wob (kor); kürte (scholl); schallte gefochten geflochten gehoben gelogen bewogen; bewegt gegoren; gegärt gemolken; gemelkt gequollen geschoren geschmolzen geschwollen geschworen getrogen geloschen (geschworen); geschwärt gewogen ; (gewärt) geglommen; geglimmt geklommen; geklimmt gewoben (gekoren) gekürt geschallt erscholl; erschallte erschollen; erschallt Ind. Prät. 3. Sg. Supinum band drang fand gelang klang rang sang sank schwang sprang stank trank verschlang verschwand wand zwang schlang schwand (wank); winkte (dang) ; dingte gebunden gedrungen gefunden gelungen geklungen gerungen gesungen gesunken geschwungen gesprungen gestunken getrunken verschlungen verschwunden gewunden gezwungen geschlungen geschwunden [gewunken] / gewinkt gedungen ; (gedingt) geschunden 3. Klasse Infinitiv 1. binden 2. dringen 3. finden 4. gelingen 5. klingen 6. ringen 7. singen 8. sinken 9. schwingen 10. springen 11. stinken 12. trinken 13. verschlingen 14. verschwinden 15. winden 16. zwingen 17. schlingen 18. schwinden 19. winken 20. dingen 21. schinden 148 Ind. Präs. 3. Sg. [(schund)] ; [schindete] 22. wringen wrang gewrungen 4. Klasse Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. befehlen 2. bergen 3. bersten 4. brechen 5. empfehlen 6. gelten 7. helfen 8. schelten 9. sterben 10. verderben 11. werben 12. werfen 13. beginnen 14. gewinnen 15. rinnen 16. schwimmen 17. sinnen 18. spinnen 19. gebären 20. kommen 21. nehmen 22. sprechen 23. stechen 24. stehlen 25. treffen 26. schrecken 27. erschrecken 28. stecken 29. werden befiehlt birgt birst bricht empfiehlt gilt hilft schilt stirbt verdirbt wirbt wirft nimmt spricht sticht stiehlt trifft schrickt befahl barg barst brach empfahl galt half schalt starb verdarb warb warf begann gewann rann schwamm sann spann gebar kam nahm sprach stach stahl traf schrak befohlen geborgen geborsten gebrochen empfohlen gegolten geholfen gescholten gestorben verdorben geworben geworfen begonnen gewonnen geronnen geschwommen gesonnen gesponnen geboren gekommen genommen gesprochen gestochen gestohlen getroffen (geschrocken); geschreckt wird stak; steckte wurde gesteckt (ge)worden Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. essen fressen 2. geben 3. genesen genest 4. geschehen 5. lesen 6. messen isst frisst gibt aß fraß gab genas geschah last maß gegessen gefressen gegeben genesen geschehen gelesen gemessen gebiert erschrocken 5. Klasse geschieht liest misst 149 7. sehen 8. treten 9. vergessen 10. bitten 11. sitzen 12. liegen sieht tritt vergisst sah trat vergaß bat saß lag gesehen getreten vergessen gebeten gesessen gelegen Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. backen 2. fahren 3. graben 4. laden 5. salzen 6. schaffen 7. schlagen 8. stehen 9. tragen 10. wachsen 11. waschen 12. mahlen 13. spalten backt/bäckt fährt gräbt lädt backte fuhr grub lud salzte schuf schlug stand trug wuchs wusch mahlte spaltete gebacken gefahren gegraben geladen gesalzen geschaffen geschlagen gestanden getragen gewachsen gewaschen gemahlen gespalten; gespaltet 6. Klasse schlägt trägt wächst wäscht 7. Klasse 150 Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. blasen 2. braten 3. fallen 4. fangen 5. halten 6. hängen 7. hauen 8. heißen 9. lassen 10. laufen 11. raten 12. rufen 13. schlafen 14. stoßen 15. gehen bläst brät fällt fängt hält blies briet fiel fing hielt hing hieb; haute hieß ließ lief riet rief schlief stieß ging geblasen gebraten gefallen gefangen gehalten gehangen gehauen geheißen gelassen gelaufen geraten gerufen geschlafen gestoßen gegangen lässt läuft rät schläft stößt 11. 11. Verschiedene Verben 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 12. 12. Komplette Komplette nordgermanische starke Verbliste Farbenlegende: 1. Klasse - 2. Klasse - 3. Klasse - 4. Klasse - 5. Klasse - 6. Klasse - 7. Klasse - 8. Klasse; Sekundär; Lehnwort Schwach, dialektal, veraltet, ausgestorben, … PPGm. awn. nisl. nfär. nn. bm. aschw. schw. adk. ndk. 1. *akaną “fahren” aka aka aka ake age, ake aka åka aka age †? † N Inf. S dial.; SAOB † 2. *alaną “nähren” ala ala ala ale ale ala 3. *aukaną “mehren” auka auka eyka auke øke (økin) öka ø̄ke øge 4. *ausaną “schöpfen” ausa ausa oysa ause > ause øse øsa ösa øse øse 5. *bautaną “schlagen” bauta bauta ? swv/stv? Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø 6. *beðjaną “bitten” biðja biðja biðja be(de) be(de) [III] biðia be(dja) bithia bede [III] 7. *(-)bellaną¹ “bellen” bella bella vera. Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø 8. *bendaną “binden” binda binda binda binde binde binda binda binda binde 9. *beraną “tragen” bera bera bera bere bære bæra bära [III] bæra bære bjarga berge berge biærgha bärga bærgha; biargha bjærge bjóða by(de) by(de) biūða bjuda biūtha byde buge † būgha buga būgha bøje 10. *berǥaną “bergen” biarga 11. *beu̯ðaną “bieten” bióða bjarga lit. vera. bjóða V buga V buga V ala 12. *beu̯ǥaną “biegen” *b(j)úga 13. *bei̯ðaną “warten” bíða bíða bíða stv vera. bide; bie bie bīða bida bītha bie 14. *bei̯taną “beißen” bíta bíta bíta bite bite bīta bita bīta bide 15. *blǣsaną “blasen” blása blása blása stv poet. blåse blåse blāsa blåsa blǣsa blæse blanda blande blande blænda blanda blænda; blanda blande 16. *blandaną “(hinein-) mischen” blanda blanda stv poet. arch. 162 PPGm. awn. nisl. nfär. nn. bm. aschw. schw. adk. ndk. 17. *blei̯kaną “schimmern” blíkja blikja SAOB; blíka S; V ; blika WID † blike Ø blika SAOB blika dial. > † [SAOB] Ø blikke > † (< mnd.) 18. *blōtaną “(einen Gott) verehren” blóta blóta stv poet. arch. blóta blote blote blota blota blota blote 19. *bnōwwaną “(zer-) reiben” gnúa núa Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø 20. *bōwwaną “wohnen, bereiten” búa (/ bóa) búa búgva stv vera. bue bo boa bo bō(a) bo 21. *bregðaną “zücken” bregða bregða bregða bregde †? bryghða †? bræghta be-brejde 22. *brennaną “brennen” brenna (/ brinna) brenna brenna brenne brenne brinna brinna brinna, brænna brænde 23. *brestaną “bersten” bresta bresta bresta breste [IV] briste brista brista brista briste 24. *breu̯taną¹ “brechen” brióta brjóta bróta bryte bryte brȳta bryta brȳta bryde 25. *brew̯waną “brauen” *bryggja (bruggenn) brugga bryggja brygg(j)e brygge bryggia brygga bryggia brygge 26. *daujaną “sterben” deyja deyja doyggja døy dø døja dö dø(a) dø † † V dial. 27. *dentaną “stürzen” detta detta detta dette [IV] dette *detta detta 28. *draganą “schleppen” draga (/ drega) draga draga dra(ge) dra dragha dra(ga) dragha drage 29. *drenkaną “trinken” drekka drekka drekka drikke drikke drikka dricka drikka drikke 30. *drepaną “schlagen” drepa drepa drepa drepe drepe [III] > drepe dræpa dräpa dræpa dræbe Ø Ø Ø treffe treffe [III] Ø träffa Ø træffe [III] driúpa drjúpa drúpa drype dryppe < mnd. > dryppe drȳpa drypa driūpa, drȳpa drybe S arch.; drive drīva *drepaną > mhd. treffen 31. *dreu̯paną “tropfen” 32. *drei̯ƀaną “treiben” drífa drífa dríva drive Ordnet † driva swv/stv? drita drīva V dial. *dríta drive swv/stv? dritte dial. 33. *drei̯taną “scheißen” dríta dríta dríta drite drite *drīta 34. *dūƀaną “tauchen” dúfa V swv Ø Ø duve V dial. duve dūva duva V dial. du(v)a duve 35. *dūkaną “tauchen” [II] > mnd. dūken (nschw.) mnd. dukken Ø Ø Ø dukke dukke dūka dyka dukka dukke 163 PPGm. awn. nisl. nfär. nn. bm. aschw. schw. adk. ndk. 36. *etaną “essen” eta (/ éta) eta (/ éta) eta eta ete æta äta æta æde 37. *fallaną “fallen” falla falla falla falle falle falla falla falla falde falda falde; folde falde; folde falda (/ falla) fålla *falda folde stv poet. arch. 38. *falþaną “falten” falda falda 39. *fanhaną “fangen” fá (/ fanga) fá fáa (fanga poet.) få; fange få fā, fanga få fanga; fā få 40. *faraną “fahren” fara (/ fera selten ) fara fara fara fare fara fara fara fare 41. *felhaną “eindringen” fela [IV] (/ felga selten) fela fjala stv [VI] vera. † † fiæla [IV] fjäla Ordnet dial. fæla; fiala [IV] fjæle Ø Ø Ø befale befale [VI] > befale be-fala [VI] befalla befala [VI] befale 42. *fenþaną “finden” finna finna finna finne finne finna finna finna finde 43. *fertaną “furzen” freta [IV?] freta freta; frata < frate < awn. frata † *fiærta fjärta *fiærta fjerte; fjærte *felhaną > mnd. bevalen [IV] awn. frata 44. *fetaną¹ “fallen” feta feta Ø fete Ø Ø Ø Ø Ø 45. *feu̯kaną “stieben” fiúka fjúka fúka fyke fyke fiūka fyka SAOB † fiūka fyge físa fise fise *fīsa fisa fīsa fise S; V > † 46. *fei̯saną “furzen” físa físa 47. *flahaną “schinden” flá flá fláa flå > flå flå flā flå flā flå 48. *fleu̯ǥaną “fliegen” fliúga fljúga fl(j)úg(v)a fly(ge) fly(ve), flyge fliūgha flyga fliūgha, flȳgha flyve 49. *fleu̯taną “fließen” flióta fljóta fl(j)óta flyte flyte fliūta > flȳta flyta fliūta, flȳta flyde † fnyse > fnise fnyse > fnise *fnȳsa fnysa > fnissa fnȳsa fnyse [II] > fnise [I] H 50. *fneu̯saną “schnauben” fnýsa fnýsa 51. *freǥnaną “fragen” fregna fregna fregna † † frægna † fræghna fregne vera. arch. 52. *freu̯saną “gefrieren” friósa frjósa frystta (?) fryse fryse frȳsa frysa frȳsa fryse 53. *galaną “singen” gala gala stv vera. gala gala gale gala gala gala gala > gala gå ganga gå ganga gå vera. 54. *ganganą “gehen” ganga/ginga ganga ganga gange *gǣną “gehen” spätaisl. gá sehr gá gá poet. gå gå gā gå gā gå geyja goyggja gøye > gøy † göia gö(ja) SAOB dial. gø gø selten 55. *gaujaną “bellen” 164 geyja PPGm. awn. nisl. nfär. nn. bm. aschw. schw. adk. ndk. 56. *geƀaną “geben” gefa gefa geva gje(ve) gi [III] giva ge / giva giva give [III] 57. *geldaną “entgelten” gialda (-i-, -e-) gjalda g(j)alda gjelde [IV] gjelde gjælda gälda gialda gælde gælla; gialla gjalle BN dial. lit. SAOB sem. † 58. *gellaną “gellen” gialla (-e-) gella; gjalla gjalla ; gella gjalle [IV] gjalle gælla gälla 59. *(-)getaną “(erlangen)” geta geta gita gjete Ø gita, g(i)æta gitta stv vera., arch. gita; gæta gide [III] Ø Ø Ø gidde gidde [III] Ø Ø Ø Ø giósa gjósa gjósa gyse gyse gysa “frösteln” ? † giūsa gyse gyte gyte giuta gjuta giūta gyde *(-)getaną > ndk. gidde 60. *geu̯saną “sprudeln” “laichen” 61. *geu̯taną “gießen” gióta gjóta gýta 62. *gei̯naną “gähnen, klaffen” gína gína gína gine > gine Ø *gīna swv/stv? gina † ? †/Ø 63. *glei̯ðaną “gleiten” Ø Ø glíða gli(de) gli glīda; N glīdha glida glītha glide 64. *glūpaną “schleichen” (gleypa Kausativ) Ø? Ø? glupa Ø? Ø? glupa V dial. glube V Ø? 65. *gnaganą “nagen” gnaga (g)naga gnaga gnage gnage gnagha gnaga (g)nagha gnava 66. *gnellaną “schreien” *gnella gnella gnella gnelle [IV] gnelle *gnella gnälla *gnella gnelde (arch.) † gneste [IV] > kneste [IV] kneste † † † † vera. ? 67. *gnestaną “krachen” gnesta gnesta 68. *gnei̯ðaną “reiben” gniða gniða H > †? gníggja gni(de) gni gnīdha gnida (g)nītha gnide 69. *grabaną “graben” grafa (/ grefa) grafa grava grava grave grava, græva be-grava grava grave > grave 70. *grǣtaną “weinen” gráta gráta gráta gråta gråte grāta gråta grāta; grǣta græde grina *grína grine > grine 71. *grei̯naną “winseln” grína 72. *grei̯paną “greifen” grípa 73. *grōaną “wachsen” V189; S grína V swv/stv? > † swv/stv? grína grine grine *grīna grípa grípa gripe gripe grīpa gripa grīpa gribe gróa gróa grógva gro gro grōa gro grō(a) gro hefja hefja hevja hevje [VIII] heve hæfia häva hæfia hæva Ø Ø hive hive hive Ø hiva Ø hive 75. *haitaną “heißen” heita heita eita heite hete hēta (< haita) heta hēta hedde 76. *haldaną “hüten” halda halda halda halde holde [VIII] halda / halla hålla halda holde 77. *hanhaną “hängen” hanga hanga hanga hange; henge henge [III] hanga hänga + Kausativ hanga hænge [III] + 74. *hafjaną “heben” *hafjaną > ne. heave (nach 19. Jhr.) Kausativ 78. *haw̯waną “hauen” hǫgg(v)a höggva høgga stv poet. hogge [VIII] hogge [VIII], 165 hugga hugga [II] hogga; hugga hugge > hugge PPGm. awn. nisl. nfär. nn. bm. aschw. schw. adk. ndk. hugge 79. *helpaną “helfen” hialpa hjálpa hjálpa hjelpe hjelpe hjælpa hjälpa hialpa hjælpe 80. *(-)henþaną “(fangen)” Ø Ø Ø Ø Ø hinna hinna *hinna hinde 81. *hlahjaną “lachen” hlæja hlæja læa stv vera. le le lē(a) le lē(a) le ladda latha lade löpa lø̄pa stv vera. 82. *hlaþaną “beladen” hlaða hlaða laða 83. *hlaupaną “laufen” hlaupa hlaupa leypa [II] 84. *hleuðōną “lauten, singen?” ? hljóða la(de) la(de) laða laupe > laupe løpe løpa hljóða (hlýða Kausativ? ) ljóða (lýða Kausativ? ) lyde; ljode lyde + Kausativ? BN l(i)ūdha SAOB løbe Ordnet ljuda lytha lydha Kausativ? lyda Kausativ? lyde Kausativ? lyde + Kausativ? 85. *hleu̯taną “losen” hlióta hljóta ljóta lyte † liūta ljuta liūta † 86. *hneu̯ðaną “schlagen” *hnjóða V hnjóða stv vera. njóða njode † niūdha † † † 87. *-hneu̯paną “(reißen)” Ø Ø Ø nype nype > nype Ø nypa Ø Ø 88. *hneu̯saną “niesen” hniósa hnjósa njósa nyse nyse niūsa nysa *nȳsa nyse † † 89. *hnew̯waną “stoßen” hnǫgg(v)a (hnyggja) † † 90. *hnei̯ǥwaną “sich neigen” hníga hníga 91. *hnei̯taną “stoßen” hníta hníta > hníta V < gnagha † † nagga nige neie nīgha niga nīgha; nigæ V nige H > † nite Ø ? Ø ? Ø † † rinda † rinda † nygg(j)e [VIII] nøgge [VIII] V níga selten níta rinda stv vera. 92. *hrendaną “stoßen” hrinda hrinda 93. *hrenkwaną “sich zusammenziehen” hrøkkva hrökkva røkka “reichen” ? rekke [IV] rekke *rynka (rynkia Kausativ ) rynka + Kausativ rynka rynke + Kausativ 94. *hreu̯saną¹ “beben” hriósa hrjósa † rjosa V dial. † *rusa rysa Ø? Ø 95. *hreu̯taną¹ “zerspringen” hrióta hrjóta róta rjota V † Ø? Ø ryde, rude V † 96. *hreu̯taną² “schnarchen” hrióta hrjóta r(j)óta; rýta ryte ryte riūta > rȳta ryta (riūta >) rȳta † 97. *reutaną¹ “weinen” vgl. hrûta “dumpf klingen” rióta Ø Ø ryte V † † † † 98. *hreu̯þaną “frei machen” hrióða hrjóða 99. *hrei̯ƀaną “greifen” hrífa 100. *hrei̯naną¹ “berühren” hrína 166 sem. ryte V sem. “snarchen, brummen” “snarchen, brummen” † ry ry Ø Ø Ø Ø hrífa ríva (vgl. * rīfaną) rive (vgl. * rīfaną) Ø Ø Ø *rīve swv/stv? rive (vgl. *rīfaną) hrína V “streifen” rína rine Ø Ø Ø Ø Ø PPGm. awn. nisl. nfär. nn. bm. aschw. schw. adk. ndk. 101. *hrei̯naną² “schreien” hrína hrína rína rine rine Ø Ø Ø Ø 102. *hūkaną “kauern” *húka (hokenn) húka V húka huka V † *huka? huka V *huka? huge V 103. *hwelƀaną “wölben” *hvelfa (holfinn) hvelfa V hvølva kvelve [IV] kvelve hvælva välva hwælve hvælve (sig) 104. *hwellaną “knallen” ? hvella (sek.) ? kvelle [IV] (sec.) ? ? ? ? ? 105. *hwenkaną “zur Seite springen ?” *hvekka (Prät. hvakk) Ø hvøkka kvekke [IV] kvekke ? väkka V dial. Ø Ø 106. *hwerƀaną “sich wenden” hverfa hverfa hvørva kverve [IV] kverve hværva värva hwærva hverre 107. *hwei̯naną “sausen” hvína hvína hvína kvine kvine; hvine hwīna vina hwīna hvine > hvine 108. *jahōną (wgm.); mnd. jāgen Ø Ø Ø Ø jage Ø jaga Ø jage 109. *kalaną “frieren” kala kala køla Ø Ø Ø kala SAOB dial. Ø Ø kiūsa kyse V 110. *keu̯saną “erproben” kiósa kjósa kjósa kjose † kiūsa tjusa 111. *kew̯waną “kauen” tyggva (-ja) tyggja tyggja stswv tygg(j)e [VIII] tygge t(i)ugga tugga tugge tygge † kive kive kiva[s] (sek.) kiva[s] kīva[s] (sek.) kives (kivedes) V; SAOB 112. *kei̯ƀaną “(sich) zanken?” Unwahrscheinlich ? kífa kífa 113. *kīkaną “schauen” Ø Ø kika kike; kikke kike > kike; kikke Ø kika SAOB dial. Ø kike > kigge; kikke 114. *klaujaną “kratzen” klá klæja; klá stv kláa klå > klå klå klá klå klā klå (durch klø Kausativ ersetzt) klinge vera. 115. *klenganą¹ “klingen” > mnd. klingen klingja klingja klinga klinge [III] klinge [III] klinga stv+swv klinga < mnd. klinga 116. *klenkwaną “weich werden” kløkkva klökkva kløkka kløkke [VIII] > kløkke kløkke ? kläcka J kliunka J 117. *klei̯ƀaną “haften” klífa klive klive; klīva kliva klīva † klyve kliūva > klȳva klyva (kliūva) > klȳva klyve † ; kløve Ø Ø 118. *kleu̯baną “spalten” 119. *(kleu̯paną) > *(klei̯paną) kljúfa klýpa klífa kljúfa Ø > klípa klíva klúgva Ø > klípa klyve V klype > klipe klykkæ klype > klipe 167 *klýpa klypa SAOB dial. > † klynke SAOB Kausativ? PPGm. awn. “kneifen” 120. *knīpaną “kneifen” nisl. nfär. nn. bm. aschw. schw. adk. ndk. knípa knipe knipe *knīpa knipa knīpa knibe knoða knòde † knodha knåda Ø Ø (sek.) Ø Ø SAOB 121. *knudaną “kneten” knoða knoða 122. *krempaną “krampfen” (kroppenn) kreppa kreppa kreppe [IV] kreppe krympa krympa krimpa; krympa † 123. *krentaną “murren” kretta V swv Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø 124. *kreu̯paną “kriechen” kriúpa krjúpa krúpa krype krype krȳpa krypa krȳpa krybe Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø stv vera. 125. *kwabjaną “niederdrücken” kefja kefja 126. *kwemaną “kommen” koma (/ kuma) koma [VIII] koma [VIII] kom(m)e [VIII] komme [VIII] koma komma [VIII] kuma > kymma komme [VIII] 127. *kweþaną “sagen” kveða kveða kvøða kvede kvede [III] kvæda kväda vera. kwæthe kvæde [III] 128. *kwīþaną “(fürchten)” kvíða kvíða (sek.) kvíða kvi(de) V kveid; V kvi(e) kviþa kvida (sek.) kvithe kvie (< kvide) stv 129. *lǣtaną “lassen” láta (-a-, -e-, i-) láta láta; lata la(te) > låte la(te) [VI] > låte lāta låta lāta lade [VI] 130. *laikaną “spielen” leika leika leika leike leke; leike lēka leka lēka lege 131. *legjaną “liegen” liggja liggja liggja ligg(j)e ligge liggia ligga liggia ligge *leka Ø H dial. 132. *lekaną “leck sein” leka leka leka leke Ø leka läka 133. *lekaną > mnd. lecken Ø Ø Ø Ø lekke [III] Ø läcka Ø lække 134. *lesaną “sammeln” lesa lesa lesa lese lese læsa läsa læsa læse 135. *leu̯ganą “lügen” liúga ljúga l(j)úgva lyge; ljuge lyge; lyve < dk.; ljuge liūgha ljuga liūgha lyve 136. *leu̯staną “stoßen” liósta ljósta Ø Ø Ø lȳsta †/? Ø Ø 137. *-līƀaną “(bleiben)” blíva V blíva blíva bli blîva bli(va) blīva blive 138. *lei̯þaną “weggehen, leiden” líða líða líða li(de) līða lida lītha lide 139. *lūkaną² “schließen” lúka (später auch liúka) l(j)úka lúka luke V lūka luka SAOB †, dial. lūka lukke < Kausativ + 168 “jäten” blive bli bli(ve) li(de) sem. luke V “jäten” sem. stv PPGm. awn. nisl. nfär. nn. bm. aschw. schw. adk. ndk. 140. *lūtaną “sich neigen” lúta lúta lúta luta luta lūta luta lūta stw/swv? lude 141. *malaną “mahlen” mala mala stv vera. mala mala male mala mala mala male 142. *metaną “messen” meta meta meta mete > mete mæte mæta mäta mæta † 143. *mei̯ǥaną “harnen” míga míga míga mige mige mīgha nur Präs. miga V dial. SAOB mīgha nur Präs. mige V; SAOB dial. > † nema nema nema neme > † † nima [IV] nimma > † nima nemme Ø Ø Ø Ø fornemme [III] Ø förnimma [III] Ø fornemme [III] 145. *neu̯taną “genießen” nióta njóta njóta nyte nyte niūta njuta niūta (nȳta) nyde 146. *(pīpaną) “pfeifen” Ø pípa pípa pipe pipe pīpa pipa pībe Ordnet pibe rå(de) rå(de) rāða råda rātha råde 144. *nemaną “nehmen” *nemaną > vornemen stv vera. 147. *rǣdaną “raten” ráða ráða ráða 148. *(rekwaną) “dunkeln” røkkva (sek.) rökkva † † † † † † † 149. *rennaną “rinnen, laufen” rinna > renna renne renne renne rinne > renne rinna rinna rinna; rænna rinde 150. *reu̯daną¹ “röten” rióða rjóða rjóða poet.; nur Inf. † † riūða > rȳða † Ø Ø poet.; nur Inf. † riūva > rȳva Ø *riūva > rȳva Ø rjuve V>† 151. *reu̯faną “reißen” riúfa (-ý-, -ió) rjúfa rjúva 152. *reu̯kaną “rauchen” riúka rjúka rúka ryke ryke riūka > rȳka ryka riūka > rȳka ryge 153. *rei̯ðaną “reiten” ríða (vgl. *wrīþan) ríða ríða ri(de) ri(de) rīþa rida rītha ride 154. *rei̯faną “reißen” rífa rífa ríva (vgl. * hrīƀaną) rive (vgl. * hrīƀaną) rive rīva riva rīva rive (vgl. * hrīƀaną) 155. *rei̯saną “aufgehen, untergehen” rísa rísa rísa rise † rīsa † rīsa † 156. *rei̯staną “aufreißen” rísta rísta > rista rista riste riste rīsta (rschw. > aschw.) rista rísta > rista riste Ordnet 157. *rōaną “rudern” róa róa rógva ro ro ro(a) ro roo ro 158. *sǣaną “säen” sá sá sáa så så (sain “gesät”) så sa så 159. *sehwaną “sehen” sjá sjá síggja; sjá sjå se sē(a), sīa, seīa se sē se 160. *sengwaną “singen” syngva (-ja, syngja syngja syng(j)e [VIII] synge siunga sjunga [II] siunga synge 169 PPGm. awn. nisl. nfär. nn. bm. aschw. schw. adk. ndk. sǫngva) 161. *senkwa “sinken” søkkva (-ǫ-) sökkva søkka søkke [VIII] synke; søkke siunka sjunka [II] siunka synke 162. *serdaną “(widernatürliche) Unzucht treiben” serða serða Ø Ø Ø *siærða (sarð Prät. Sg.) Ø Ø Ø 163. *setjaną “sitzen” sitja sitja sita sitje; sitte sitte [III] sitia sitta [III] sitia sidde [III] 164. *seu̯þaną “sieden” sióða sjóða sjóða syde syde > syde siuða sjuda siūtha syde 165. *sei̯ǥaną “sinken” síga síga síge sige > sike sige sígha siga V dial. Ordnet sīgha sige V dial. 166. *sei̯paną “tropfen” mnl. mnd. sipen mhd. sifen Ø Ø Ø sipe sive (sek.) sipe Ø sipa Ordnet gutn. sibe sive 167. *sei̯þaną “zaubern” síða † † † † dial. ?/† † siþi 3. Sg. Präs. Konj. † V 168. *skabaną “schaben” skafa skafa skava skave skave skava skava *skava skave 169. *skakaną “schütteln” skaka skaka skaka skake skake > skake skaka skaka skaka skage 170. *skapjaną “schaffen” skepia skapa stv vera. skapa stv poet. skape skape skapa (sek.; zu skapa skapa skabe erwarten wäre *skæpia) 171. *skelbaną “beben” skialfa skjálfa skelva skjelve [IV] skjelve skiælva skälva skialva skælve 172. *skellaną “schallen” skialla (-e-) skella skella stv vera. skjelle [IV] skjelle skælla skälla skialla skælde 173. *skeraną “scheren” skera skera skera skjere skjære skæra [IV] skära [III] skæra skære 174. *skeubaną “schieben” *skjófa; *skúfa skúfa H skúgva skyve; skuve skyve skiūva > skūva skjuva Ø skubbe < mnd. stv/swv? (selten) schubben 175. *skeu̯taną “schießen” skióta skjóta skjóta skyte skyte skiūta skjuta skiūta skyde 176. *skei̯naną “scheinen” skína skína skína skine skinne skína skina skīna skinne 177. *skei̯taną “scheißen” skíta skíta skíta skite skite skíta skita skīta skide 178. mnd. schrūten Ø Ø Ø skryte dial. skryte Ø skryta Ø skryde 179. *skrellaną “gellen” > mnd. schrellen? Ø Ø skrelja skrelle [IV] skrelle *skrella (Prät. pl. skrullo) skrälla Ø Ø 180. *skrempaną “rutschen” skreppa skreppa skreppa skreppe [IV] skreppe skräppa SAOB skräppa SAOB dial. ; skrympa > skrympa skræppe SAOB skrumpe; skrympe SAOB dial. ; skræppe 170 PPGm. awn. nisl. nfär. nn. bm. aschw. schw. adk. ndk. 181. *skrenk(w)aną “schrumpfen” *skrøkka? † † skrøkke [VIII] † (skrunken) skrynka † *skrynka † 182. *skrīaną “schreien” Ø skríkja Ø skrike skrike skrīa > skrīka skrika; skria skrīka skrige 183. *skrīƀaną “schreiben” skrifa skrifa skriva skrive skrive skríva skriva skrīva skrive 184. *skrei̯þaną “schreiten” skríða skríða skríða skride > sklide skri(de) > skli skríða skrida skrītha skride 185. *skwetijaną “spritzen?” *skvetta skvetta skvetta skvette [IV] skvette Ø skvätta Ø skvætte 186. *slahaną “schlagen” slá slá sláa slå slå slā slå slā slå 187. *slempaną “gleiten” sleppa sleppa sleppa sleppe [IV] sleppa; slippe slippa slippa slippa; slæppa slippe 188. *slengwaną “gleiten” slyngva (-ja, ø-) slyngja J † slenge [VIII]; slyng(j)e slenge sliunga slunga; slinga J sliunga slynge 189. *slenkaną “schleichen” + mnd. slinken? Ø Ø slinke Ø *slinka (slank) slinka “schlüpfen” Ø Ø 190. *slentaną “gleiten” (sletta Kausativ) slette [IV] Ø slinta slinta Ø slente V dial. Ø dial. Kausativ [Vokalismus macht schwierigkeiten] 191. *sleu̯taną > mnd. slūten Ø Ø V516 Ø Ø Ø slūta SAOB sluta Ø slutte slipa slibæ slibe slípa Ø slipe slipe > slipe slipa slíta slíta slíta slite slite slíta slita slīta slide 194. *slūkaną “schlucken” > mnd. slūken Ø Ø Ø sluke sluke slūka sluka slūka sluge 195. *smellaną “platzen” Ø smella smella smelle [IV] smelle *smella (smal) smälla smælla smælde 196. *smeltaną “schmelzen” Ø smelta smelta smelte smelte smælta smälta smælta smelte 197. *smentaną “rutschen?” unwahrscheinlich ? ? ? smetta smette [IV] smette ? ? ? smette < norw. 198. *smeu̯ganą “schmiegen” smiúga smjúga smúgva smyge smyge smiūgha N Inf. smyga *smiūgha smyge 192. *slīpaną “schleifen” *slípa 193. *slei̯taną “zerreißen” Präs. stv/swv? 199. *(-)smītaną “schmeißen” Ø Ø Ø smite smite > † *smīta smita smīta smide 200. *smei̯þaną “schmieden” smíða smíða smíða smi(de) smi smīða (sek.) smide (smidde, smitt) smedhæ; smedjæ; smidhæ smede 171 PPGm. awn. nisl. nfär. nn. bm. aschw. schw. adk. ndk. 201. *(-)snerpaną “schrumpfen” Ø Ø Ø snerpe [IV] Ø Ø snärpa T Ø snerpe 202. *snertaną “berühren” snerta snerta nerta snerte [IV] Ø Ø snärta T Ø snerte 203. *sneu̯tijaną “schneuzen?” ? > mnd. snūten snýta Ø Ø snyte snyte (seg) Ø snyta (sig) snȳta snyde 204. *snei̯kaną “kriechen” mnd? sníkja sníkja sníkja snike (sek.) snike Ø snika (sek.) Ø snige snida ? snide > † Ordnet sno sno sno 205. *snei̯þaną “schneiden” sníða sníða sníða 206. *snōwa “winden” snúa snúa 207. *spennaną “spinnen” spinna 208. *spei̯waną “speien” (poet.) swv/stv? snide Ø *snīþa snúggva snu sno sno SAOB spinna spinna spinne spinne spinna spinna spinna spinde spýja spýja spýggja spy spy spy(i)a spy spy spy 209. *splei̯taną > mnd. splīten Ø Ø Ø Ø Ø splita † splīta splide > splitte(-de) 210. *sprenganą “aufspringen” springa springa springa springe > sprekke [IV] springe > sprikke springa spricka, springa springa > sprikka springe > sprække 211. *sprentaną “springen” spretta spretta spretta sprette [IV] sprette spritta SAOB spritta urspr. Ø Ø snoa (T) Kausativ 212. *spurnaną “treten” sporna > sperna; spenna sperna vera. spenna spenne [IV] spenne spiærna spänna; spjärna Ø spænde 213. *standaną “stehen” standa standa standa stande vera. Ø standa stånda standa stande Ø stå stå stā stå stā stå stjala stele stjele stiæla stjäla [III] stæla (stiala) stjæle † stiælpa (sek.) stjälpa stilpe stelpe *stǣną “stehen” 214. *stelaną “stehlen” vera. Ø stá stela stela T 215. *(stelpaną) “umfallen” stelpa † stelpa stelpe 216. *stenganą “stechen” + Einfluss *stikeną “stechen” > mnd. steken stinga stinga stinga stinge > stikke † > stikke stinga stinga > sticka stinga > stikke stikke [III] 217. *stenkwaną “stoßen” støkkva stökkva støkka støkke [VIII] støkke; stinke > stinke stiunka; stinka stinka stink(w)a, stiunka > stynka stinke BN 218. *stei̯ǥaną “steigen” stíga stíga stíga stige stige stígha stiga stīgha stige 219. *streu̯kaną “streichen” striúka (-va, ja) strjúka strúka stryke stryke strūka > strȳka stryka strȳka stryge 172 PPGm. awn. nisl. nfär. nn. bm. aschw. schw. adk. ndk. 220. *strīðaną “streiten” striða stríða stríða stri(de) stri(de) stríða strida strītha stride 221. *stūpaną “herausragen” stúpa stúpa Inf. stúpa stupe stupe stupa stupa stūpa stv/swv? stube 222. *sūganą “saugen” súga > siúga sjúga súgva suge suge sūgha suga sūgha suge 223. *sūpaną “saufen” súpa súpa súpa supe supe sūpa supa sūpa søbe 224. *swarjaną “schwören” sverja sverja svørja sverje [VIII] sverge; sverje [VIII] sværia svär(j)a [III] swæria sværge [VIII] 225. *swefaną “schlafen” sofa sofa [IV] sova [IV] sove [VIII] sove [VIII] sofa sova [VIII] sova sove [VIII] swælgh(i)a svælge stswv 226. *swelganą “verschlingen” svelga (-ja) svelgja † svelg(j)e svelge swælghia svälja 227. *swellaną “schwellen” svella svella svølla svelle [IV] svelle swælla svälla swælla svulme 228. *sweltaną “sterben” svelta svelta svølta svelte [IV] svelte svælta svälta swælta sulte 229. *swemmaną “schwimmen” svimma svimma vera.; svima vera. svimja svemje [IV] svømme > svømme sima simma swim(m)a, sim(m)a svømme 230. *swendaną > mnd. vorswinden Ø Ø svinna svinne svinne (for)svinda; forsvinna (för-)svinna < (for-)swinda; (for-)swinna svinde [III] mnd. 231. *swengwaną “schwingen” > mnd. swingen Ø Ø Ø svinge svinge svinga svinga Ø svinge [III] 232. *swerbaną “abreiben” sverfa sverfa Ø sverve [IV] Ø *sværva svärva H dial. Ø Ø Ø Ø V dial. 233. *swei̯faną “schweifen” svífa svífa † svive svive *svīva sviva 234. *sxei̯ǥaną “sich neigen” *svíga V † Ø svige † swīgha sviga (mundartl.) † † 235. *swei̯kaną “ausweichen” svíkva; svíkja; sýkva svíkja svíkja svike svike swīk(j)a svika swīka svige 236. *swei̯þaną “erhitzen” svíða svíða svíða svi(de) svi swīða svida swītha svi(d)e 237. *swōaną “opfern” sóa sóa Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø 238. *takaną “nehmen” taka taka taka ta(ke) ta taka > tagha ta(ga) taka 239. *þagijaną “schweigen” ? þegja þegja tiga? tige † tie þighja 240. *þegjaną “empfangen” þiggja þá(gu) - þegit þiggja tiggja tigge tigge [III] þiggja 173 SAOB tage SAOB tiga [I] thigæ tigga thægh(i)a; thiggja tie [III] tigge PPGm. awn. nisl. nfär. nn. bm. aschw. schw. adk. ndk. 241. *þeutaną “schallen” þióta þjóta túta tyte tyte þiūta tjuta thiūta tude BN 242. *þrenhaną “drängen” þryngva (-ja-) þrengja † trenge [VIII] trenge > trenge Ø tränga V Ø trænge V Kausativ Kausativ 243. *þreskaną “dreschen” þryskja, þriskja, þreskja þreskja V treskja tresk(j)e treske þryskia tröska thærska tærske > tærske 244. *þrei̯ƀaną “ergreifen, gedeihen” þrífa þrífa tríva trive trive þrivas trivas thrīva[s] trives (trivedes) 245. *þrei̯naną? Ø Ø Ø Ø trine > trine trina trina S dial. trīna trine 246. *(-)þreutaną “müde werden” þrióta þrjóta tróta tryte tryte þrȳta tryta thrȳta for-tryde 247. *þwahaną “waschen” þvá þvo tváa stv vera. två > två två þvā två thwā to 248. *þwenganą “zwingen” þvinga þvinga tvinga tvinge tvinge þvinga tvinga thwinga tvinge 249. *þwersaną “schwinden” þverra þverra Ø tverre [IV] Ø Ø Ø Ø Ø SAOB dial. SAOB 250. *treganą “betrüben” trega trega trega trege trege trägha träga 251. *trekeną “ziehen” > mnd. trecken Ø Ø Ø trekkje trekke [III] Ø träcka Ø trække [III] 252. *trudaną “treten” troða troða [VI] troða [VI] trå; trø trå [VI]; trø troða, truða träda trotha tråde dial. Ø Ø Ø tre tre stswv Ø Ø træda træde stswv 253. *wadaną “waten” vaða vaða vaða va(de) > va(de) va(de) vaða vada watha vade 254. *wahsjaną “wachsen” vaxa vaxa vaksa vekse vokse vaxa växa [III] waxa vokse 255. *waldaną “walten” valda valda valda valde volde valda / valla vålla walda volde 256. *webaną “weben” vefa vefa [VI] veva [IV] veve [VIII] veve [VI] > veve væva väva wæva væve 257. *weganą¹ “bewegen” vega vega [VI] vega vege [VIII] vege [VI]; veie vægha väga wægha veje 258. *(-)wellaną¹ “wallen” vella vella vella velle † vælla välla wælla vælde 259. *wellaną² “wälzen” *vella vella vella velle [IV] † vælla † † † 260. *weltaną “wälzen” velta velta velta velte [IV] velte > velte vælta H välta wælte vælte 261. *wendaną “winden” vinda vinda vinda vinde vinde vinda vinda winda vinde > mnd. treden 174 træiæ † PPGm. awn. nisl. nfär. nn. bm. aschw. schw. adk. ndk. 262. *wennaną “mühen” vinna vinna vinna vinne vinne vinna vinna winna vinde 263. *werpaną “werfen” verpa verpa verpa verpe [IV] verpe > verpe *værva (Prät. Sg. varp + forværva < mnd.) värva wærpa værpe Ordnet dial. 264. *werþaną “werden” verða verða verða lit. [IV] verte [IV] vorde arch. varða varda vera. wærtha vorde 265. *wesaną¹ “sein, bleiben” vesa vera vera vere [IV] være vara vära wæra, wara være [III] 266. *wiiganą “kämpfen” vega (-i-) † † † † vægha † † † 267. *wei̯kaną “weichen” víkva, víkja, víka, ýkva víkja víkja vike vike víka vika wīka vige 268. *wei̯taną³ “festsetzen, strafen” víta víta for-víta for-víta víta vīta V dial. 269. *wlei̯taną “blicken” líta líta hlíta hlíta líta lite på 270. *wrekaną “verfolgen” reka reka reka 271. *wrītaną “ritzen” ríta ríta S > rita WID 272. *wrīþaną¹ “winden” ríða (vgl. *rīðan) ríða *hlei̯tijaną- “zuverlassen auf” for-vide V > Ordnet † Ø † litæ lite på līta lita > lita på litæ lide på reke reke > reke vræka / vraka [VI] vräka wræka / wraka [VI] vrage rita rita rite rita V rita ríða vri(de) vri vríða vrida 175 Ø wrītha vride