AngelEyes (1948)

Transcription

AngelEyes (1948)
Valentinstag, Liebe und noch mehr
Ich stand vor meinem Schrank. Wieso war in diesem blöden Kleiderschrank nichts
zum Anzuziehen. Mein großer Bruder stand schon in der Tür und amüsierte sich
darüber, wie ich in meinem Schrank rumwühlte, und trotz meiner Ordnung so ein
Chaos in meinem Zimmer hinterließ. So fand ich dann, nach gefühlten Stunden,
endlich was Passendes im Schrank. Ich zog meinen schwarzen Kimono raus und
dazu meinen Obi, den weinroten Gürtel zum Kimono. Diese Farben wurden ihm
bestimmt gefallen, dachte ich mir nur. Mein Blick wanderte kurz zu meinem Bruder.
So zog ich schnell meinen Kimono an, und mein Bruder half mir beim Obi. „Viel
Glück, kleine Schwester“, sagte er nur und ging dann aus dem Zimmer. So ging ich
zum Spiegel und machte mir noch meine Haare zurecht. Ich steckte sie mit einer
Klammer mit dem Motiv einer Kirschblüte nach oben, so dass noch vereinzelte
Strähnen an den Seiten waren. Dann schaute ich ein letztes Mal in den Spiegel und
machte mich auf den Weg.
Flashback – vor einer Woche
„Er ist von seiner Mission wieder zurück“, sagte mein großer Bruder Kakashi.
Fragend schaute ich ihn an. „Darauf wartest du doch schon seit drei Wochen, dass er
von seiner Mission in Sunagakure zurückkommt“, meinte er schmunzelnd. Ich
schaute verlegen zu Boden. Tatsächlich hatte mich mein Bruder durchschaut, obwohl
ich es ihm nie gesagt hatte, für wen ich solche Gefühle hatte. So war ich plötzlich in
meine Gedanken versunken und stellte mich ans Fenster. Ich konnte ihn doch nicht
einfach so fragen, ob er mit mir in einer Woche, am 14.Februar mit mir ausgehen
würde. Wir waren zwar sehr gute Freunde, und ich trainierte oft seinen Bruder, aber
ich wollte die Freundschaft nicht riskieren. Man hörte mich seufzen und ich bemerkte
Kakashi hinter mir stehen. „Na los, beeil dich schon“, sagte er aufmunternd. So ging
ich dann raus und machte mich auf dem Weg zum Anwesen seiner Familie.
Nun stand ich davor und klopfte leise. „Hi Yumiko“, sagte ein schwarzhaariger Junge.
„Bist du zum Training da?“ Ich schüttelte den Kopf. „Ich wollte zu deinem Bruder“,
sagte ich leise und schaute ihn an. „Aber wenn er nicht da ist, dann kann ich auch
wieder gehen“; sagte ich schnell, um von dieser mir unangenehmen Situation noch
flüchten zu können. Aber es war wohl zu spät. „Hallo Yumiko, es freut mich, dass du
vorbeikommst“; hörte ich eine Stimme hinter mir. Ich blieb so stehen und war
innerlich ziemlich angespannt und nervös, was ich mir aber nicht anmerken lies.
„Lass uns doch etwas spazieren gehen, wir haben uns ja jetzt einen Monat lang nicht
mehr gesehen“, sagte er lächelnd. Bevor ich was erwidern konnte, lief er auch
langsam los. Ich lief neben ihm und seufzte leise. Ich konnte das sicher nicht über
meine Lippen bekommen. Aber es war doch so einfach, nur eine dämliche Frage.
„Liegt dir etwas auf dem Herzen, Yumiko“, hörte ich seine Stimme und ich schaute
auf. Wir saßen auf einer Bank nahe der heißen Quellen. „Ich….ich denke schon“,
sagte ich leise und schaute erneut kurz auf den Boden. Dann schaute ich ihn an. Ich
blickte ihn seine Augen. Augen zu und durch, das würdest du schaffen, was könntest
du schon verlieren, außer dass die Freundschaft kaputt gehen würde, und er nichts
mehr von mir wissen wollte und…. Ich schüttelte kurz den Kopf. Natürlich musste ich,
so wie ich war, mir die schlimmen Folgen einbilden, aber es könnte doch auch
anders sein. Ich schaute ihn an. Er schaute mich nur erwartungsvoll an, da er
wartete. Und das liebte ich so an ihm. Er ließ mir die Zeit, die ich brauchte. So holte
ich noch einmal tief Luft. „Würdest du mit mir am Sonntag ausgehen?“, fragte ich und
schaute schnell wieder zu Boden. „Am Sonntag, da war doch irgendwas….“, sagte er
und schaute kurz in den Himmel. Dann schaute er mich wieder an. „Ach ja,
Valentinstag“, meinte er und schaute mir direkt in die Augen. Ich fühlte mich verlegen
und war bestimmt rot wie eine Tomate. Deshalb schaute ich weg von ihm. „Gerne,
würde ich mit dir etwas machen“, sagte er und als ich ihn ansah, sah ich wie sein
schmunzeln wieder zu einem ernsten Gesicht wurde, so eine Art Gesichtsausdruck
die er immer hat, wenn es um wichtige Angelegenheiten ging. „Treffen wir uns um
acht Uhr im Park, ich lade dich zum Essen ein“, sagte er, ehe er aufstand und dann
einfach ging. Aber das war ich auch schon gewohnt von ihm. Ich schaute ihm nach.
Trotz seiner Zusage wusste ich nicht, was in ihm vorging. Machte er das nur aus
Höflichkeit, oder steckte da mehr dahinter.
Flashback – Ende
Ich stand nun da. Mitten im Park und wartete auf ihn. Auf Itachi Uchiha. Mein Blick
wanderte suchend umher. Es war bereits am Dämmern. Was ist, wenn er nicht
kommen würde. Ein Seufzen entwich mir. „Keine Angst, ich versetzte dich nicht“,
sagte seine Stimme hinter mir, als könnte er meine Gedanken lesen. Sofort drehte
ich mich um und schaute ihn an. Ein Lächeln entsprang meinem Gesicht. Da war
dieses Gefühl, was ich lang nicht mehr hatte, weil er so lange weg war. Dieses
Kribbeln im Bauch. Ich schaute ihn an. Er trug ein schwarzes schickes Oberteil und
eine schwarze Hose. Ich schaute zu Boden. „Lass uns gehen“, sagte er und hielt mir
seine Hand hin. Ich legte meine Hand langsam in seine und wir gingen los.
Er erwiderte meinen Blick und wir schauten uns tief in die Augen. Wir saßen nun in
einem Restaurant, und waren gerade dabei unser Sushi zu essen. Ich schaute auf
meinen Teller und nahm die Stäbchen um mein letztes Sushi zu nehmen. Als
plötzlich seine Hand meine berührte ließ ich das Sushi fallen. „I..Itachi“, sagte ich
leise und schaute ihn an. Seine Hand ruhte auf meiner Hand, mit der ich noch die
Stäbchen hielt. Und schon lag seine Hand auf meiner Wange, ehe er sie wieder
zurückzog. Ich schaute zu Tisch und es kribbelte dort, wo er mich angefasst hatte.
Dann hörte ich, wie er seinen Stuhl zurückschob und ich schaute auf. Er ging zu
einer der Mitarbeiterinnen und bezahlte es. Ich schaute das letzte Stück Sushi von
mir an, welches auf dem Tisch lag und legte die Stäbchen auf den Tisch. Dann sah
ich ihn an. „Ich bring dich Heim“, sagte er. So stand ich auf und schon lag meine
Hand wieder in seiner.
Nun liefen wir durch den Park. Er hielt immer noch meine Hand. Er führte mich zu
einer Bank und ich setzte mich hin. So ein intensives Gefühl wie jetzt, hatte ich noch
bei keinem. Seine Hand lag plötzlich auf meiner Wange und er zwang mich, ihn
anzuschauen. „Du bist wunderschön, Yumiko“, sagte er und ich schaute ihm tief in
die Augen. Ich bemerkte, wie sein Gesicht meinem immer näher kam. Ich spürte
seinen Atem auf meinen Lippen und schloss die Augen, bevor seine Lippen meine
umschlossen. Ich erwiderte den Kuss und öffnete erst die Augen, als seine Lippen
sich von meinen lösten.
Nun standen wir vor meiner Haustür. „Danke, für den schönen Abend“, sagte ich
leise. Ich schaute Itachi an, stellte mich ein wenig auf Zehenspitzen und gab ihm
verunsichert einen Kuss auf die Wange. „Süß“, sagte er lächelnd. „Ich wusste gar
nicht, dass du so schüchtern sein kannst“, meinte er und küsste mich dann noch
einmal richtig. Ich schaute ihn nochmal an und er hatte Recht, ich war noch nie
schüchtern gewesen. „Bis hoffentlich morgen beim Training“, sagte er lächelnd.
Bevor ich reinging, schaute ich noch einmal zu ihm. Zum Glück, so schien es, war
Kakashi entweder schon schlafen oder in seinem Bett. So ging ich in mein Zimmer
und legte mich ins Bett und schlief glücklich ein.