Standort Gelsenkirchen

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Standort Gelsenkirchen
Standort Gelsenkirchen
Handlungskonzept
Begleitende Büros:
büro frauns, kommunikation + planung + marketing, Münster
Imorde, Projekt- & Kulturberatung GmbH, Münster
Junker und Kruse, Stadtforschung § Planung, Dortmund
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Handlungsansatz Hauptstraße
Der Standort Hauptstraße wurde im Einzelhandelsgutachten der
CIMA vom November 2004 hinsichtlich der Dichte des
Geschäftsbesatzes und der Passantenfrequenz als B-Lage
eingestuft (vgl. CIMA 2004: 125). Hier konzentriert sich der
mittelständisch geprägte Einzelhandel des Zentrums Altstadt (vgl.
ebd.: 36). Dieser Besatz und die in Bezug zur Bahnhofstraße
etwas abseitige Lage lassen davon sprechen, dass die
Hauptstraße den Charakter eines nahversorgungsorientierten
Nebenzentrums aufweist – auch und gerade in Verbindung mit
dem angrenzenden Wochenmarkt auf dem Margarethe-ZinglerPlatz.
Defizite sind hingegen – z.T. bedingt durch kleine oder ungünstige
Flächenzuschnitte – bei der Form der Warenpräsentation und der
Ladengestaltung auszumachen. Nichtsdestotrotz bestehen
Potenziale, den Charakter der Hauptstraße stärker
herauszuarbeiten und diese als eigenständiges Quartier zu
entwickeln (vgl. ebd.: 123-127).
Demzufolge sollen im Rahmen des Projektes „Standort Innenstadt“
folgende – unter dem Stichwort „Quartiersmarketing“ zu fassende
– Module zur Stärkung des Standortes Hauptstraße bearbeitet
werden:
1. Offensive Positionierung als Nahversorgungszentrum für das
Stadtquartier. Dazu gehören:
- Die Analyse in Hinblick auf Bestand und Position innerhalb
des Geschäftsbesatzes der Innenstadt
- Die Konzeptentwicklung für einen einheitlichen Auftritt des
Handelsstandortes
- Die Stärkung des individuellen, ortsansässigen,
mittelständischen Einzelhandels und die Bildung eines
Bewusstseins der lokalen Akteure zur Funktion als
Nahversorgungsstandort
2. Städtebauliche Klärung der Wegebeziehungen, insbesondere
zum Neumarkt und zum Heinrich-König-Platz
- Formulierung von Forderungen für die angrenzenden
Bereiche aus der Perspektive der Hauptstraße (Berücksichtigung der „historischen Achse“ Bahnhofstraße –
Neumarkt – Hauptstraße)
- Verbesserung der Orientierung durch deutliche
Hervorhebung der Laufwege und/ oder entsprechende
Hinweise
- Gewährleistung einer hohen Aufenthaltsqualität
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3. Nutzung des Wochenmarktes als Frequenzbringer für die
Hauptstraße
- An- und Einbindung des Wochenmarktes auf dem
Margarethe-Zingler-Platz in das Nahversorgungsangebot
der Hauptstraße
- verbesserte Warenpräsentation der Marktstände
- evtl. Etablierung eines „Rahmenprogramms“ zum
Wochenmarkt
- Berücksichtigung des „Problems“ Stellplätze für die
Besucher des Wochenmarktes
- Vermarktung des Wochenmarktes
4. Konzeptentwicklung für die Neu- bzw. Umnutzung des leer
stehenden Kinos in der Hauptstraße
Zur Bearbeitung dieser Module ist die Einbindung des ansässigen
Handels und der betroffenen Immobilieneigentümer unerlässlich.
Nach Ansprache der Akteure ist daher eine Arbeitsgruppe zur
Positionierung der Hauptstraße zu gründen. Entsprechende
Arbeitstreffen, in denen Entwicklungsperspektiven für den
Nahversorgungsschwerpunkt Hauptstraße zu erarbeiten sind,
werden Ende Oktober/ Anfang November anberaumt.
Als Inhalte der gemeinsamen Arbeit sind insbesondere
Maßnahmen zum Marketing und zur Kundenbindung, bspw. die
Entwicklung und Implementierung verschiedener
Nahversorgungsprodukte und zugehöriger Serviceleistungen,
denkbar (Stichwort „Quartiersmarketing“).
Generell sollte für die Hauptstraße in und anhand von „Bildern“
gearbeitet werden. Zu beantworten sind dabei folgende
Fragestellungen:
- Welche Branchenstruktur passt zu der Straße? Gibt die
vorhandene Bausubstanz dies her? Welche Flächen
stehen zur Verfügung? Wie kann ein Kompromiss
zwischen gewünschten Nutzungen und gegebenen
Flächen aussehen?
- Wie sieht die Straße in fünf Jahren in nutzungsstruktureller,
ökonomischer und baulicher Hinsicht aus?
Bei der Beantwortung dieser Fragen könnten Modelle und
Visualisierungen unterstützend eingesetzt werden.
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Zwischennutzungen: „Laden aktiv“
Innerhalb der Initiative „Standort Innenstadt – Raum für Ideen“
wurde ein Konzept zur Umsetzung verschiedener Lösungen für die
Zwischennutzung leer stehender Ladenlokale entwickelt. Unter
dem Motto „Mach mit! Laden AKTIV“ sind Schüler, Studierende,
Lehrer und Ausbilder aller berufsbildenden Einrichtungen aber
auch Existenzgründer eingeladen, in der Praxis in einem kleinen
überschaubaren Rahmen Wirtschaft zu erfahren und Ideen zur
temporären Nutzung von leer stehenden Ladenlokalen zu
entwickeln und umzusetzen.
In Gelsenkirchen ist vorgesehen, in Kooperation mit der
Fachhochschule und dem Inkubator-Zentrum Emscher-Lippe
GmbH Konzepte zur Nutzung von Leerständen zu entwickeln.
Dafür würden vorab entsprechende Räumlichkeiten ausgewählt,
die ausdrücklich auch in den Obergeschossen liegen können.
Nach derzeitigem Kenntnisstand würde sich insbesondere die
Weberstraße als räumlicher Schwerpunktbereich eignen.
Als Projektinhalte sind festzuhalten:
- Vom Leerstand zum Standort: Auszubildende, Studierende
etc. weisen spielerisch auf das vorhandene Potenzial freier
Ladenlokale hin
- Entwicklung von Branchen- und Vermarktungskonzepten
zur Reduzierung des Ladenleerstandes durch
ausbildungsbegleitende Projekte und/ oder Wettbewerbe
- Akquisition imageverbessernder, öffentlichkeitswirksamer
Zwischennutzer bzw. Mieter für leer stehende Läden
Die Themen der zu entwickelnden „Ideen für Räume“ sind
abhängig von der Ausrichtung der kooperierenden Institution aus
dem Bildungsbereich.
Da in diesem Zusammenhang eine enge Verknüpfung der Aspekte
„Zwischennutzung“ und „Beseitigung von Leerständen“ besteht,
werden aktuell die Möglichkeiten einer Integration von
Maßnahmen zur Existenzgründungsförderung (bspw. im Rahmen
der Initiative „Go! To school“) eruiert. Eine entsprechende
Unterstützung hat das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und
Energie des Landes Nordrhein-Westfalen bereits zugesagt.
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Generelle Struktur des Projektes
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Eigentümer / Vermieter
„Laden AKTIV“
Ausbildungsbetriebe und
berufsbildende Einrichtungen
wie z. B. Berufskolleg, Handwerkskammer, (Fach-)Hochschulen
Beispiele für Fachbereiche:
Holz- und Metallverarbeitung,
Elektronik, Design, Medien, Foto,
Floristik, Textilien etc.
Aufgabe:
(Temporäre) Nutzung als
Schaufenster- oder Geschäftsfläche
Motivation:
§
Trennung zwischen Theorie und
Praxis, Schule und Beruf
überwinden (Bildungsauftrag)
§
Präsentation von Produkten /
Dienstleistungen, evtl. Verkauf
§
Märkte testen für
Existenzgründungen
§
geringe finanzielle Belastung
§
Werbung für Bildungseinrichtungen und Ausbildungsbetriebe
§
…
Aufgabe:
(unentgeltliche) Bereitstellung des Ladenlokals für
einen (zunächst) befristeten Zeitraum
Motivation:
§
Verhinderung von Leerstand, Verfall und Vandalismus
§
Positive Sogwirkung auf die Entwicklung und das Image des
Geschäftsumfeldes
§
Entstehung von Innovations-Potenzial
§
Erhöhung der Nachfrage nach Ladenlokalen
§
…
Begleitende Büros:
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Aufgaben:
§
Koordination, d. h. Leute und Ideen zusammenbringen
§
PR-Begleitung der Zwischennutzungs-Aktion
§
Konzept und Organisation kommunaler / interkommunaler
Wettbewerb
§
Konzept und Organisation Rahmenveranstaltung und
Infoveranstaltung
§
Vermittlung verschiedener Service- und Beratungsleistungen, z. B. Vorbereitung von Mustermietverträgen,
Informationen zu Existenzgründungen
§
...
Regieteam / Arbeitsgruppe
Aufgaben:
§
PR-Begleitung der
Zwischennutzungs-Aktion
§
Ansprechpartner für
Bildungseinrichtungen und
Eigentümer auf Arbeitsebene
§
Bereitstellung Adressen der
Eigentümer
§
…
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Werbliche Zwischennutzung
Da innerhalb der Initiative „Standort Innenstadt“ in den weiteren
beteiligten Kommunen verschiedene Ansätze erprobt werden
sollen, sind auch für Gelsenkirchen die Möglichkeiten zu einer
weiteren Form der Zwischennutzung zu prüfen. So ist mit dem
städtischen WM-Beauftragten und der Stadtmarketing Gesellschaft
Gelsenkirchen mbH zu klären, inwieweit sich eine werbliche
Zwischennutzung mit Bezug zur Fußballweltmeisterschaft
realisieren lässt. Konzepte für werbliche Zwischennutzungen mit
einer einheitlichen Gestaltung werden derzeit auch in Bochum
(Produktwerbung) und Essen (Werbung ansässiger Kulturbetriebe)
erarbeitet. Die dort entwickelten Lösungen sind hinsichtlich der
grundsätzlichen Rahmenbedingungen auf ihre Übertragbarkeit zu
überprüfen.
Präsentation des Standortes
Gelsenkirchen
Um die bereits realisierten sowie noch geplanten
Veränderungsprozesse innerhalb des Standortes Innenstadt
Gelsenkirchen bekannt zu machen, sind angemessene Formen
der Kommunikation zu wählen. Vermittelt werden sollte ein
positives Image für einen insgesamt dynamischen Standort. Die
Zielgruppen dieser Bemühungen zur Vermarktung des Standortes
sind in den regionalen und überregionalen Entscheidern zu sehen
(Projektentwickler, Expansionsleiter, Immobilienmakler…).
Zu prüfen ist, ob die Präsentation des Standortes Gelsenkirchen
und seiner Veränderungsprozesse in Form einer
Standortkonferenz, der gezielten Versendung entsprechender
Publikationen oder aber einer intensiven Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit erfolgen kann.
Erfahrungsaustausch zum Thema
Einzelhandelsinformationssystem
Im Rahmen des Projektes „Standort Innenstadt“ fand im Juni 2005
ein Workshop zum Thema „Informationssysteme“ statt. Dabei
standen die Förderung der Kommunikation der an der Entwicklung
von Immobiliendatenbanken und Einzelhandelsinformations-
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systemen beteiligten Akteure sowie der kritische Dialog mit
externen Experten im Focus der Veranstaltung. Vereinbart wurde,
den gegenseitigen Austausch zu diesem Instrument der
Standortinformation, -analyse und/ oder Standortfindung
fortzusetzen. Vorgesehen ist, die akuten Fragestellungen in einer
kleinen Arbeitsgruppe im Detail zu besprechen. Hieran wird sich
auch Gelsenkirchen mit dem betroffenen Fachbereich beteiligen.
Fachforum „Trading down“
Am 20. Oktober 2005 wird im Kolpinghaus in Oberhausen ein
überörtliches Fachforum zum Thema „Trading down: Zwischen
Werteverfall, Phantomschmerz und Einkaufsklischees – Strategien
gegen Trading Down“ durchgeführt. Dort soll – vor dem
Hintergrund aktueller Tendenzen in der Stadtentwicklung – ein
Beitrag zur „Entmystifizierung“ derartiger Prozesse geleistet
werden. Erfolgen wird eine Auseinandersetzung mit den
Möglichkeiten des Umgangs mit den erkennbaren Entwicklungen
sowie mit den Eingriffsmöglichkeiten vor Ort.
Neben externen Referenten aus dem Bereich der Projektentwickler, Immobilienmakler und Immobilieneigentümer sollen
dabei auch Akteure aus den fünf am Projekt beteiligten Städten zu
Wort kommen. Eingeladen zu dieser Veranstaltung sind u.a. die
örtlichen Regieteams des Projektes „Standort Innenstadt“ (in
Gelsenkirchen der Lenkungskreis Innenstadt).
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