15 Radtouren mit Start/Ziel
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15 Radtouren mit Start/Ziel
Geithainer Radelspaß 15 Radtouren mit Start/Ziel Geithain Statt Leipziger Tieflandsbucht und Chemnitzer Bergland Radeln im mittelsächsischen Hügelland um Geithain abgefahren und aufgeschrieben von Gottfried Senf Leipzig Geithain Bundesautobahn A72 S- und Regionalbahn weniger als 1 Stunde Chemnitz Übersicht Stadt Geithain Alle Entfernungsangaben für die folgenden Radtouren sind grob gerundet und gelten für Start/Ziel Bahnhof Geithain. Die Kartenskizzen mit der eingezeichneten Streckenführung tragen nur Übersichtscharakter! Sie ersetzen in keinem Fall eine ordentliche Radwanderkarte. Geithain mit der Bahn von Leipzig oder von Chemnitz aus in rund einer halben Stunde erreichbar. Anreise mit dem Auto von Leipzig auf A72, Abfahrt Geithain, von Chemnitz auf A72, Abfahrt Rochlitz von Abfahrt bis Bahnhof Geithain rund 7 Autominuten PKW-Parkplätze befinden sich am Bahnhof, unterhalb der NikolaiKirche an der Altenburger Straße und im Stadtzentrum (Katharinenplatz, Hospitalstraße, Leipziger Straße) Anfragen, Ergänzungen, Korrekturen, Kommentare u. ä. bitte über E-Mail an senfg@aol.com Geithainer Radelspaß Tour 1 Rechts und links der B7 nach Rochlitz und zurück Wir fahren die Peniger Straße aus Geithain hinaus. Rund 200m hinter der Brücke über die Bahnlinie links abbiegen. Auf tadellosem, neuem Radweg, vorbei am alten Geithainer Wasserwerk und der Ruine eines ehemaligen Beobachtungsbunkers, nach Stollsdorf hinunter. Am Ortseingang halb rechts weiter hinauf nach Noßwitz. Durch den Ort immer geradeaus nach Rochlitz. Am Rochlitzer Schloss wurden in den letzten Jahren viele Restaurierungsarbeiten vorgenommen. Eine Besichtigung ist sehr empfehlenswert. Über den Markt der Stadt fahren wir wieder stadtauswärts zum Ortsteil Poppitz. Hier scharf links abbiegen. Durch die Kleingartenanlage, im Tal des Kötwitzschbaches, bis zur Buschmühle im Ort Köttwitzsch. Von dort rechts leicht aufwärts nach Königsfeld. Nach Überquerung der B7, am Gasthof Königsfeld vorbei, geradeaus ein kleines Stück auf der Straße. Vor dem Teich links abbiegen, am ehemaligen Schloss Königsfeld vorbei links auf dem ebenfalls neuen Rad- und Wanderweg hinauf zum Ortsteil Haide. Von hier zunächst links dann gleich rechts auf neuem Radweg in Richtung Geithain. Der Weg endet an der Hauptstraße zwischen Geithain und dem Ortsteil „Muff“. Links auf die Colditzer Straße stadteinwärts, hinter dem Bahnübergang rechts zum Bahnhof Geithain. ▬ 18km ▬ Was am Wege liegt Das alte Geithainer Wasserwerk wurde 1904 in Betrieb genommen. Woher kam das Wasser und wie gelangte es in den Hochbehälter? Aus dem Jahresbericht 1927 des Geithainer Bürgermeisters: „… Freude darüber, dass es der Stadt nach jahrelangen Bemühungen gelungen ist, durch einen Flächentausch eine Schutzzone im Quellgebiet auf Breitenborner Flur zu schaffen. Eine langjährige Forderung des Bezirksarztes konnte damit erfüllt werden.“ Die Schutzzone war ein Feldstreifen, auf dem der Wasserleitung wegen nicht gedüngt werden durfte. „Breitenborner Flur“ steht in Einklang mit dem noch heute genutzten Wassereinzugsgebiet zwischen Wittgendorf/Breitenborn und dem Dorfende von Stollsdorf. Zum Hochpumpen des Wassers standen noch keine Elektromotoren zur Verfügung. Der Anschluss Geithains und der umliegenden Dörfer an die allgemeine Elektrizitätsversorgung erfolgte erst Jahre später. Archivstudien ergaben, dass bis zur Elektrifizierung 1912 ein Motor der Gasmotorenfabrik Deutz das Hochpumpen bewirkte. Durch Buschwerk schon fast unsichtbar ist eine ehemalige Beobachtungsstelle der Zivilverteidigung am südlichen Ende des Hügels. Wahrscheinlich ist sie Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre durch die ZV- Abteilung beim Rat des Kreises Geithain errichtet worden. Ein Besuch des Rochlitzer Schlosses mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten ist fast schon ein Muss auf dieser Tour. InfoMaterial steht vor Ort genügend zur Verfügung. Der Blick über den Teich hinüber zur Königsfelder Dorfkirche: Buschund Baumwerk um den Teich und Seerosen im Wasser regen zum Schauen an. Vom stattlichen Schloss Königsfeld, welches bis 1947 hier stand, ist nichts mehr zu sehen. Die letzten Besitzer waren ab 1910 die Grafen von Münster. Das Rittergut wurde 1945 aufgeteilt und 1948 begann man mit dem Abriss des Schlosses. Erhalten sind noch der Schlosskeller und das ehemalige Inspektorengebäude. Letzteres wurde 2002 saniert und dient heute als Rat- und Bürgerhaus sowie als Bauhof der Gemeinde. Bis vor wenigen Jahren hätte man in dem Teich auch Biber beobachten können. Sie zogen sich zurück in die Teiche unterhalb des Ortsteiles Haide. Die Teiche liegen nur höchstens 200m rechts unterhalb unseres Weges zurück nach Geithain. Mit Glück und etwas Geduld kann man die Tiere dort beobachten. Oben: Dorfkirche Königsfeld unten: ehem. Schloss Königsfeld auf einem Ölgemälde, im Besitz von Bäckermeister Saupe Tour 2 Durch den Leinawald Die Bahnhofstraße hinunter, rechts durch den Unteren Stadtpark zur Straße Landrain. Auf dem Radweg nach Syhra die neue Autobahn A72 überqueren. In Syhra geradeaus immer entlang des Ossabaches über Theusdorf, Eckersberg und die Lochmühle nach Kohren-Sahlis. Am Töpferbrunnen vorbei über Rüdigsdorf nach Altmörbitz. Über den Parkplatz an der B95, vorbei an der Schömbachtalsperre durch den Leinawald geradeaus. Der Straße nach rechts folgend zum Flugplatz Nobitz bei Altenburg. Über den Gewerbepark der LEW Thüringen mbH nach Klausa. Rückweg über Lohma, Langenleuba- Niederhain und Neuenmörbitz. Die Schömbachtalsperre liegt nun links des Weges. Die B95 in Richtung Meusdorf überqueren. Von dort über Jahnshain, Rathendorf und Bruchheim zurück nach Geithain. ▬ 48km ▬ Was am Wege liegt Der Fremdenverkehrsverband "Kohrener Land e.V." bietet seit Jahren Informationsmaterial zu den Sehenswürdigkeiten von Kohren-Sahlis an. Bevor wir in Altmörbitz die B 95 überqueren, lohnt ein kurzer Halt, um die Postmeilensäule, die alte Schmiede sowie einige sehr schön erneuerte und liebevoll gepflegte Bauerngüter anzuschauen. Am Aussichtspunkt an der Schömbachtalsperre lohnt sich ein Halt. Sehr gute Info-Tafeln geben Auskunft über Entstehung, Funktion und Bedeutung des Baues. Gleich hinter der Schömbachtalsperre war bis zur politischen Wende von 1989/90 für "Normalsterbliche" die Welt zu Ende, und das über rund 50 Jahre! Der Leinawald mit dem angrenzenden Flugplatz Nobitz war militärisches Sperrgebiet! Seit Ende der 30er Jahre entstand hier eine moderne Anlage der Deutschen Luftwaffe mit zahlreichen Kasernen, Offiziershäusern, Garagen und Sporteinrichtungen sowie Reparaturkomplexen und Hangars neben dem eigentlichen Flugplatz. Nach 1945 beanspruchte die sowjetische Luftwaffe das gesamte Gelände. Die Straße biegt etwa 2 km nach der Schömbachtalsperre nach rechts ab und bald sind auf der linken Seite nahe der Straße, aber doch schon fast im wuchernden Grün verschwunden, Reste von Häusern erkennbar. Sie wurden Ende der 1970er Jahre für die Familien von sowjetischen Fliegeroffizieren errichtet. Kaum noch zu erkennen sind die ehemaligen Wohnhäuser für die Offiziersfamilien der Luftwaffe aus den Jahren bis 1945. An all den Gebäuden aus dieser Zeit wurde in den folgenden Jahrzehnten nach 1945 absolut nichts an Pflege und Erhaltung getan. Sie wurden a b g ew o h n t. Für den Radler bieten die toten, verrotteten und teilweise überwucherten Gebäude einen gespenstischen Anblick. Das gesamte Gelände wurde Anfang der 1990er Jahre Eigentum des Bundes. Unsere Radtour durch den Leinawald wird fast zwangsläufig zu einer Zeitreise. Überall begegnen uns Spuren der Vergangenheit. Viele Informationen über die Einnahme des Flugplatzes Nobitz durch die Amerikaner und die Wochen bis Anfang Juli 1945 findet man auf der Homepage von Ulrich Koch: www.koch-athene.de Zitat: Die früheren Kasernen wurden gründlich von den letzten Spuren des Nazilebens gereinigt und wir bereiteten die besten Quartiere vor, seit wir Merlenbach an der Saar verlassen hatten. Wir machten eifrigst Gebrauch von den modernen Toiletteneinrichtungen und Duschen. ... Am späten Nachmittag rauschte ein anderes Nazi-Flugzeug am Himmel heran und der Pilot ergab sich, um seine Haut zu retten. Auch er kam aus dem Osten." Tour 3 Im Tal der Zwickauer Mulde Vom Geithainer Bahnhof über den Markt die Badergasse hinunter zum Stadion. Von dort links halten zur Bruchheimer Straße. Aus der Stadt heraus, über die A72 hinweg, nach Bruchheim. Von dort zum Hegeholz mit dem Hegeteich und weiter nach Rathendorf. Am Gasthof links die Dorfstraße entlang in Richtung Obergräfenhain. Nach Uberqueren der B 175 geradeaus durch das Dorf, parallel zur Bahnstrecke Geithain Chemnitz, nach Himmelhartha. Danach hinunter in das Muldental nach Göhren mit der imposanten Göhrener Brücke. Unten links weiter parallel zum Fluss nach Altzschillen. Am gegenseitigen Ufer gleich hinter der Brücke mündet die Chemnitz in die Zwickauer Mulde. Wechselburg empfängt uns mit der alten Mühle rechts, dem Schloss, der Barockkirche und der berühmten Basilika ,,Heilig Kreuz" links oben. Durch den Park entlang der Mulde (z.T. nur schmaler Pfad, Rad schieben!) nach Steudten. Auf einer Hängebrücke den Fluss überqueren nach Sörnzig. Von hier auf Wiesen- und Waldwegen nach Rochlitz. Rückfahrt über Ortsteil Poppitz, Köttwitzschtal nach Geithain (s. Tour 1) ▬ 35 km ▬ Was am Wege liegt Die Göhrener Brücke, eine zweistöckige Steinbrücke, zählt zu den eindrucksvollsten Brückenbauten aus der Frühzeit des deutschen Eisenbahnwesens. Sie wurde 1869 bis 1871 gebaut, ist 68 m hoch und 312 m lang. Der Radler sollte sich in Wechselburg genügend Zeit für die vielen Sehenswürdigkeiten lassen! ← Basilika Die Basilika ,,Heilig Kreuz" in Wechselburg ist eine der besterhaltenen romanischen Großbauten östlich der Saale. Das bedeutendste Kunstwerk im Inneren ist der Lettner. Seine Bilder und Symbole stellen praktisch ähnlich der ,,Goldenen Pforte" im Freiberger Dom - die gesamte christliche Heilslehre dar. Er gehört zu den hervorragenden Zeugnissen deutscher Kunst des 13. Jahrhunderts. Tour 4 Am Tatarengrab vorbei Auf der Tautenhainer Straße aus Geithain hinaus. Von Tautenhain nach Hopfgarten. In Dorfmitte links die Straße nach Elbisbach nehmen. Am ehemaligen Arvedshof vorbei durch das Dorf nach Prießnitz. Rechts abbiegen nach Trebishain. Am Ortsende links nach Flößberg. In Flößberg zunächst links entlang der Dorfstraße. Diese nach rechts in Richtung Beucha verlassen. In Beucha die Straße nach Bad Lausick verlassen und links einbiegen über Kleinbeucha (mit Tatarengrab) nach Steinbach. Von dort weiter nach Lauterbach. Hier die Hauptstraße Bad Lausick-Leipzig queren und weiterfahren über Bernbruch, Kleinbardau, Glasten und Ballendorf nach Ebersbach. Am Ortsausgang rechts Richtung Tautenhain. Am Ortseingang links den Conrad-Felixmüller-Weg entlang. An der neuen KITA rechts hinunter auf die Dorfstraße. Von dort links aus Tautenhain heraus nach Geithain. fahren. ▬ 45 km ▬ Was am Wege liegt Vom ehemaligen Arvedshof in Elbisbach steht fast nur noch das Wohnhaus. Der Arvedshof war Anfang des vorigen Jahrhunderts für viele Jahrzehnte eine deutschlandweit bekannte und anerkannte landwirtschaftliche Ausbildungsstätte, vorwiegend für Töchter großer Gutsbesitzer. Nach 1945 wurde der Hof und das ganze Gelände bis zur politischen Wende 1989/90 ebenfalls als landwirtschaftliche Berufsschule genutzt. Auf halbem Weg von Flößberg nach Beucha ist ein Abstecher links in den Flößberger Wald möglich. Hier befand sich von Herbst 1944 bis Kriegsende eine Außenstelle der Leipziger Rüstungsfirma HASAG. Als Arbeitskräfte waren ausschließlich KZHäftlinge eingesetzt. Ein Mahnmal im Walde erinnert daran. Der Ort Kleinbeucha besteht nur aus ein paar Häusern. Wir empfehlen die Besichtigung des Tatarengrabes. Es liegt ganz in der Nähe. Die Räder lässt man am besten zwischen den beiden Teichen stehen und geht ein paar Schritte zu Fuß halb links. Ein Trampelpfad führt am Wald entlang aufwärts, insgesamt aber keine 200m. Es ist kein Grab in der üblichen Größe. Eine kleine Tafel gibt Auskunft. In den Tagen der Völkerschlacht um Leipzig wurde Wachtchef Yussuf, ein Offizier der russischen Befreiungsarmee, schwer verwundet. Er starb in Kleinbeucha und wurde - nicht belegt, aber in der Gegend oft erzählt - auf seinen Wunsch hin zusammen mit seinem Pferd beigesetzt. In Steinbach führt der Weg vorbei an dem ehemals sicher sehr stattlichen Rittergut. Der Blick über den Parkteich hinüber zu Schloss und Kirche ist auch heute noch reizvoll. Sowohl in Ballendorf als auch in Ebersbach kann eine sehr gut erhaltene Bockwindmühle besichtigt werden. Die Ballendorfer Mühle wurde nach einem Brand 1835 neu aufgebaut. Allgemeines Konstruktionsmerkmal beider Mühlen ist die ausschließliche Holzbauweise und die Drehbarkeit des gesamten Mühlenbaues je nach Windrichtung. Existenz und guter Bauzustand dieser bedeutenden Denkmale sind in erster Linie der Tatkraft ihrer Besitzer zu danken. Am Ortseingang Tautenhains gelangen wir links über den ConradFelixmüller-Weg zum ehemaligen Wohnhaus des bedeutenden Malers und Graphikers. Felixmüller wohnte in Tautenhain von 1944 bis 1961. Viele seiner Werke sind in der Tautenhainer Zeit entstanden. Zahlreiche Tautenhainer können sich an den Künstler und seine Familie noch gut erinnern. Vielen Einwohnern hat Conrad Felixmüller mit seinen Bildern ein Denkmal gesetzt. Die sechs Emporebilder in der Kirche sind eine Unterbrechung der Tour wert. Eine Voranmeldung zu ihrer Besichtigung beim Pfarramt ist jedoch notwendig. Aus dem Heft gleichen Titels von Pfarrer i. R. Karl Helbig, Tautenhain Tour 5 Kloster Nimbschen Die Colditzer Straße aus Geithain heraus und am Ortsausgang rechts den Radweg zum Ortsteil Haide. Links halten.durch den Wald am Teich vorbei. Weiter geradeaus, die Hauptstraße queren und nach Weißbach fahren. Im Ort geradeaus nach Leutenhain. Am Ortsende links hoch nach Leupahn. Im Ort erst rechts, dann halb links die Birkenallee durch den Colditzer Wald. Rund 3km immer geradeaus, die Hauptstraße Bad Lausick – Colditz querend nach Schönbach. Am ehemaligen Gasthof Hauptstraße Colditz- Grimma überqueren und hinunter nach Sermuth. Nach der großen Brücke über die Zwickauer Mulde links halten bis zur Vereinigungsstelle der Zwickauer mit der Freiberger Mulde. Über eine kleine Brücke auf das rechte Ufer des letzten Stückes der Freiberger Mulde. Danach den Radwegsymbolen über Kössern, Kleinbothen, Schaddel nach Kloster Nimbschen folgen. Für den Rückweg in Nimbschen die Hauptstraße überqueren und den Waldweg nach Waldbardau/Großbardau wählen. Dann auf einem Radweg neben der Hauptstraße Grimma - Bad Lausick nach Kleinbardau. Über Glasten, Ballendorf, an der Waldmühle vorbei, Ebersbach und Tautenhain auf ruhigen Nebenstraßen zurück nach Geithain. ▬ 63 km ▬ Was am Wege liegt Das Jagdhaus Kössern ist nicht zu übersehen. Das schöne barocke Gebäude wurde 1711 von Zwingerbaumeister Pöppelmann errichtet. Noch bis 1887 führten die wettinischen Landesherren hier im Thümmlitzwald königliche Hofjagden durch, deren Abschluss im Jagdhaus Kössern jeweils gefeiert wurde. In den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts erfolgte unter Federführung des Dresdener Amtes für Denkmalschutz eine sachgemäße Rekonstruktion des gesamten Gebäudes. Zumindest das Äußere könnte nunmehr nach 50 Jahren eine Renovierung dringend gebrauchen. Möglich wäre ein Abstecher von Kleinbothen nach Großbothen. Der Ort übte Anfang des vorigen Jahrhunderts eine besondere Anziehungskraft auf betuchte Leipziger aus, die sich hier ihre Sommerhäuser bauten. Das Haus von Wilhelm Ostwald, Nobelpreisträger und Begründer der Physikalischen Chemie, ist seit vielen Jahren als Museum der Öffentlichkeit zugänglich. Die Sammlungen und zahlreichen Originaldokumente sind aber besonders für Fachleute der Wissenschaftsgeschichte eine wahre Fundgrube. Auch der Leipziger Professor für Psychologie und Philosophie, Wilhelm Wundt, lebte in seinen letzten Jahren in Großbothen. Kloster Nimbschen ist Hauptziel dieser Tour. Die Veränderungen am gesamten Gelände des ehemaligen Volksgutes Nimbschen seit den 1990er Jahren sind erstaunlich. Aus den fast verfallenen alten Scheunen und Ställen wurde ein modernes Sport- und Freizeitzentrum mit Hotel und Gaststätten. Die Ruine des ehemaligen Zisterzienserklosters ist Anziehungspunkt für viele Touristen. Schautafeln informieren über Geschichte und Bedeutung des Ortes. Luthers spätere Frau, Katharina von Bora, floh in der Osternacht des Jahres 1523 zusammen mit acht weiteren Nonnen aus diesem Kloster. Wer erst einmal hier in Nimbschen ist, wird die Sehenswürdigkeiten am anderen Muldenufer nicht auslassen. Zur Fähre gelangt man in wenigen Gehminuten. Es wird empfohlen, die Räder in Nimbschen zu parken und für etwa ein bis zwei Stunden die Wassermühle Höfgen, die Wehrkirche sowie die Schiffsmühle etwas flussabwärts zu besichtigen. Zu Tautenhain mit Jacobuskirche und den Emporebildern von Conrad Felixmüller s. Tour 4. Tour 6 Von der Zwickauer zur Freiberger Mulde Die Colditzer Straße aus Geithain heraus bis zum Königsfelder Kreuz. Dort ebenfalls geradeaus weiter bis nach Leupahn. Hier von Hauptstraße links abbiegen und durch den Colditzer Wald immer geradeaus (Birkenallee) bis zur Kreuzung mit der B176. Dort weiter geradeaus den Radweg nach Schönbach. Hier die B107 kreuzen und hinunter nach Sermuth. Weiter geradeaus nach Podelwitz. Dort erst links dann gleich rechts fahren nach Wiesenthal bzw. Marschwitz. Am ehemaligen Gasthof ,,Zum Schwarzen Bär" rechts über eine Fußgängerbrücke. Am anderen Ufer der Mulde liegt Altleisnig. Von hier nach Tragnitz, einem Vorort von Leisnig. In Tragnitz rechts den Berg hinauf zum Marktplatz von Leisnig. Von Leisnig über Minkwitz und Gersdorf zum Harthaer Kreuz, dem höchsten Geländepunkt dieser Region. Stetig abwärts, aber leider auf der verkehrsreichen B175, durch Alt-Geringswalde und Geringswalde nach Aitzendorf. Nach dem Ort, vor Neu-Zschaagwitz Hauptstraße links verlassen und Radweg über Neuwerder, Döhlen nach Rochlitz fahren. Nach Stadtdurchfahrt hinter Bahnüberführung links im Ortsteil Poppitz durch das Köttwitzschtal (siehe Tour 1), über Königsfeld, Haide nach Geithain. ▬ 65 km ▬ Was am Wege liegt Beim Durchfahren des Ortes Sermuth sollte man die Vereinigungsstelle der Zwickauer und Freiberger Mulde nicht auslassen. ← Das Wasserschloss Podelwitz wird sowohl von Radlern als auch von Wassersportlern gern zur Besichtigung genutzt. Burg Mildenstein, auf einem Felssporn hoch über der Mulde gelegen, prägt die Nordseite des Leisniger Stadtbildes. Burg, Schlossmuseum und die Stadt Leisnig selbst sind eine Besichtigung wert. Eine größere Rast ist ohnehin sicher angesagt. Der Burgward Leisnig wurde 1046 erstmals in einer Urkunde Kaiser Heinrichs III. erwähnt. Die Stadt ehrte 1996 zur 950 Jahr- Feier ihren bedeutendsten Bürger. Der Mathematiker und Astronom am Hofe Kaiser Karls V., der Kartograph und Universitätslehrer Peter Apian wurde in Leisnig geboren. Seine Werke sind in alle wichtigen europäischen Sprachen übersetzt und in - für die damalige Zeit - hohen Auflagen gedruckt worden. Nach kurzer Zeit an der Leipziger Universität lebte und lehrte er vorwiegend in Bayern. Seine Heimatstadt vergaß er nie! So ist erklärlich, wenn es auch scherzhaft gemeint war, warum in einer alten Statistik aus dem Mittelalter, von Apian herausgegeben, bei den Namen der 10 bedeutendsten Städte der damaligen Welt das kleine ,,Leißnick' neben den Metropolen wie Rom und London genannt wird. Der Überlieferung zufolge wurde der Befehl Kaiser Karls des V. zur Einäscherung der Stadt 1547 auf Apians Drängen hin wieder zurückgenommen. Er nutzte damit seinen Einfluss als Mathematiker am kaiserlichen Hof zum Wohle der Stadt. Bei klarem Wetter ist die Rundsicht am Harthaer Kreuz schon beeindruckend: die zahlreichen Dörfer und Kleinstädte, das Tal der Mulde und der Zschopau bei Kriebstein, in der Ferne im Südosten bis in die Chemnitzer Gegend und im Westen das Leipziger Völkerschlachtdenkmal! Alternativ zur Weiterfahrt vom Harthaer Kreuz auf der verkehrsreichen B175 nach Altgeringswalde empfiehlt sich die ruhigere Straße über Hartha nach Altgeringswalde. Rochlitz und Colditz liegen am Weg. Hinweise zu den Schlössern siehe Tour 12. Tour 7 Am Rand des Neuseenlandes Die Bahnhofstaße hinunter, rechts durch den Unteren Stadtpark und ca. 150m auf der Altenburger Straße. Links den Ossaer Weg ca. 50m bis zum Landrain. Auf diesem stadtauswärts den Radweg nach Syhra. Nach der Autobahnüberführung geradeaus hinunter zum Ortsteil Syhra. Von dort weiter geradeaus bis Beginn Theusdorf. Hier rechts nach Roda. In Roda links ein Stück auf der Dorfstraße bis zur Einmündung der Nebenstraße rechts nach Greifenhain. An der ehemaligen Schule rechts hinunter auf die eigentliche Dorfstraße. Von hier den Wiesenweg nach Frohburg fahren. Über den Markt geradeaus, die B95 querend, weiter nach Eschefeld. An den Teichen vorbei und am Ortseingang geradeaus weiter nach Pahna. Von dort auf gleichem Weg ca. 500m zurück und nach links den Weg nach Wyhra mit dem Volkskundemuseum fahren. Weiter über Neukirchen, die B95 queren und am Harthsee entlang nach Nenkersdorf. Am Ortsausgang Hauptstraße queren und Radweg parallel zur Autobahn A72 bis zur Brücke. Von dort links weiter den Radweg nach Prießnitz. Im Ort rechts halten, am Waldbad und Sportplatz vorbei rechts durch den Wald bis Frauendorf. Dort Hauptstraße queren und geradeaus an der Hermsdorfer Mühle vorbei nach Niedergräfenhain. Am Ortsausgang Richtung Geithain links abbiegen und den Pfad (parallel zur B7) durch den Steinbruch nach Geithain fahren. ▬ 45 km ▬ Was am Wege liegt Hinter Frohburg in Richtung Eschefeld verläuft parallel zur Straße bis zur Naturschutzstation "Teichhaus Eschefeld" ein nagelneuer Radweg. Einst von Mönchen als Fischteiche angelegt und auch heute noch umweltgerecht zur Fischzucht genutzt, ist das Teichgebiet ein wahres Vogelparadies. Nahezu lückenlos haben seit 1912 bedeutende Ornithologen ihre Beobachtungen in den Tagebüchern des Teichhauses dokumentiert. Das war ein Grundstein für die Ausweisung als Naturschutzgebiet. Gleich hinter Eschefeld überfahren wir die Landesgrenze zu Thüringen. Pahna ist der erste Ort im Kreis Altenburg. Badesee Pahna und der Stausee Fockendorf zählen zu den ersten Projekten, die durch den Braunkohleabbau zerstörte Landschaft zu rekultivieren. Die ersten "Datschen" entstanden dort bereits in den 1970er Jahren. In den letzten Jahren hat sich das ganze Gebiet zum "Erholungspark Pahna" mit einer Riesenpalette von Angeboten entwickelt. Sein Campingplatz errang im Bundeswettbewerb 2000 die Silbermedaille. Das "Volkskundemuseum Wyhra " bietet immer wieder Neues und Interessantes für eine Rast. Die Gegend um Borna unterschied sich bis zum Beginn des Braunkohleabbaues in keiner Weise von unserer Region um Geithain/Rochlitz. Typische Bauerndörfer mit ihren Drei- bzw. Vierseithöfen, Äcker, Wiesen und kleinere Waldstücke prägten das Landschaftsbild. Im Volkskundemuseum Wyhra wird die bäuerliche Tradition der Bornaer Gegend an zahlreichen Ausstellungsstücken und an den Gebäuden selbst sehr lebendig. Schloss und Rittergut Prießnitz sowie das Bauernrathaus liegen am Wege und rechtfertigen eine Pause zur Besichtigung. Am Ende des Weges durch den Prießnitzer Wald fährt man an der ehemaligen "Villa Erdenglück" vorbei. Der Name ist heute sicher nicht mehr bekannt. Seit Anfang des vorigen Jahrhunderts bis in die frühen 1920er Jahre war dort auf dem Gelände reger Betrieb. Naturfreunde, besonders aus Leipzig, erholten sich unter der Losung "Licht, Luft, Wasser". Es waren Liegewiesen vorhanden, im angestauten Bachwasser wurde gebadet und sogar eine Art Moor- oder Schlammbad soll möglich gewesen sein. Die Unterkünfte für die Gäste waren ganz einfach, eben "naturnah" gehalten. Es gibt leider noch keinen ausgebauten Radweg von Niedergräfenhain nach Geithain. Es ist deshalb eher ein Pfad, der links der Eula durch den Steinbruch führt. Die Steine aus Porphyrtuff wurden beim Bau der imposanten Eisenbahnbrücke verwendet. Die Brücke wurde bis 1872 von Italienern, Kroaten und Slowenen erbaut. Sie ist 236 m lang, 10m breit und 18m hoch. Tour 8 Auf dem Mulderadweg Auf der Bruchheimer Straße aus Geithain heraus. Die A72 überqueren und über Bruchheim, am Hegeteich vorbei nach Rathendorf. In Rathendorf am ehemaligen Gasthof rechts nach Jahnshein. Von dort links die Straße nach LangenleubaOberhain fahren. Geradeaus, parallel zur B95 den Radweg an der Reitanlage vorbei nach Wernsdorf benutzen. Vom Gewerbegebiet Wernsdorf geradeaus zur Gaststätte „Zum Zeißig“, die B175 queren und hinunter nach Penig. Hinter der Muldenbrücke links dem Weg am Fluss entlang folgen. Durch den Ortsteil Amerika nach Rochsburg. Die verschiedenen Innenhöfe, der Wehrgang, die Schlosskapelle St. Anna und das eigentliche Museum bieten sich für eine Rast an. Danach weiter nach Lunzenau. Über den Markt und die Muldenbrücke, an der Gaststätte „Zum Prellbock“ vorbei links hinunter an die Mulde und dort dem Radweg folgen am Fluss entlang bis Göhren. Durch die Göhrener Brücke und Altzschillen nach Wechselburg. Dort auf der Brücke die Mulde wieder überqueren und durch den Park auf dem rechten Muldenufer nach Steudten. Heute nicht über die Hängebrücke bei Sörnzig, sondern in Steudten links den Radweg an der Mulde entlang bis Rochlitz. Auf der Hängebrücke über den Fluss und hoch auf den Markt. Von dort stadtauswärts zum Ortsteil Poppitz. Links von Hauptstraße abbiegen und durch das Köttwitzschtal nach Königsfeld. Nach Überquerung der B7 am Gasthof Königsfeld vorbei geradeaus ein kleines Stück auf der Straße. Vor dem Teich links abbiegen, am ehemaligen Schloss Königsfeld (s. Tour 1) vorbei links auf dem neuen Rad- und Wanderweg hinauf zum Ortsteil Haide. Von hier zunächst links dann gleich rechts auf neuem Radweg in Richtung Geithain. ▬ 55 km ▬ Was am Wege liegt A72 im Bau, um 2010, Brücke über den Ossabach zwischen Bruchheim und Narsdorf Zum seltsamen Namen des Ortsteils Amerika zwischen Penig und Rochsburg: Seit 1836 befand sich an dieser Stelle eine Kattundruckerei. Sie wurde im Volksmund „Amerika an der Mulde“ genannt. Warum? Um sie zu erreichen, mussten die Arbeiter über die Mulde, also über das Wasser bzw. über den Teich. Am Anfang mit Hilfe einiger großer Steine zu Fuß, später mit einem Kahn. Auswandern „über den großen Teich“ nach den USA erfolgte gerade in der Textilgegend um Chemnitz Mitte des 19. Jahrhunderts gar nicht selten. So soll es zum Namen für die Fabrik und die umliegenden Gebäude gekommen sein. Seit 1876 wurde der Güterbahnhof an der Bahnstrecke Glauchau – Wurzen amtlich als Bahnstation Amerika geführt. Der Lettner in der Basilika ,,Heilig Kreuz" in Wechselburg Hängebrücke über die Mulde Rochlitz, Blick auf Schloss Rochlitz in Tour 9 Kohren-Sahlis/Wyhratal Bruchheimer Straße aus Geithain heraus, A72 überqueren nach Bruchheim. Hinter dem Ort links, gleich darauf wieder rechts abbiegen in das Hegeholz, an Hegemühle und Hegeteich vorbei. Oben rechts nach Wenigossa fahren. Durch den Ort nach Walditz. Hier geradeaus weiter nach Kohren- Sahlis. In der Stadt an den Türmen links halten und den Radweg entlang der ehemaligen Kleinbahn nach Streitwald nehmen. Geradeaus weiter, die B7 querend, auf dem Wiesenweg nach Frohburg. Der Wyhra folgen, am Stadion vorbei nach Benndorf. Weiter an der Wyhra entlang bis zum Ort Wyhra. Im Dorf rechts halten, B95 und A72 queren, am Hardtsee entlang nach Nenkersdorf. Am Ortsausgang Hauptstraße queren und Radweg parallel zur Autobahn A72 bis zur Brücke. Von dort links weiter den Radweg nach Prießnitz. Im Ort rechts halten, am Waldbad und Sportplatz vorbei rechts durch den Wald bis Frauendorf. Dort Hauptstraße queren und geradeaus an der Hermsdorfer Mühle vorbei nach Niedergräfenhain. Am Ortsausgang Richtung Geithain links abbiegen und den Pfad (parallel zur B7) durch den Steinbruch nach Geithain fahren. ▬ 45 km ▬ Was am Wege liegt Von der neuen Überführung über die A72 lohnt ein Halt mit einem Blick zurück. Wir überschauen Geithain in seiner ganzen Länge vom Neubaugebiet Geithain-West bis nach Wickershain, sehen gewissermaßen eine der sprichwörtlichen zwei langen Seiten des alten Geithain. In einem uralten Spottvers auf die Stadt heißt es: „Geithen hat zwee lange Seiten, in der Mitte nen großen Plan, vorn und hinten is nischt dran.“ Bei guter Sicht können wir in westlicher Richtung die Kühltürme des Kraftwerkes Lippendorf sehen. Selbst das Völkerschlachtdenkmal und das Hochhaus am Augustusplatz von Leipzig sind bei idealen Bedingungen auszumachen. Wenigossa: Das Ensemble einiger Häuser des Ortes ist als Beispiel für ein Platzdorf in der Kreisdenkmalsliste vertreten. lm Volksmund wird Wenigossa auch heute noch als „Wienzsche" bezeichnet. lm Wort kommt die Tatsache zum Ausdruck, dass Wenigossa auf eine slawische Siedlung zurückgeht. Die Siedlungen in unserer Gegend können eingeteilt werden in solche mit slawischen Namen ( Endung –itz oder itzsch), mit deutschen Namen (vorwiegend Endung -dorf, -hain, -bach) und in Orte mit Mischnamen. Das Dorf Walditz trägt einen solchen Mischnamen. Die Reste der Wassermühle von Walditz sind mit etwas Phantasie noch zu erkennen. Wer eine sehr gut erhaltene Wassermühle unserer Gegend anschauen möchte, müsste von Kohren aus einen Abstecher machen. Kohren-Sahlis als Zentrum des „Kohrener Landes“ rechtfertigt mit seinen Sehenswürdigkeiten in unmittelbarer Nähe eine längere Radpause: Schwindpavillon Rüdigsdorf, Lindenvorwerk mit Lindigtmühle, Irrgarten der Sinne, Minigolfplatz ↓ Lebensbornheim Kohren Sahlis, historische Aufnahme um 1941 und natürlich das Töpfermuseum Kohren. Am Markt der Töpferbrunnen. Ebenfalls am Markt eine Gedenktafel am Haus Nr. 141: der Dichter Julius Mosen hat hier einige Zeit gewohnt. Er ist bekannt geworden durch das Andreas - Hofer - Lied („Zu Mantua in Banden", Befreiungskampf der Tiroler gegen die Napoleonische Fremdherrschaft.) Auf dem Radweg an der Wyhra entlang sieht man rechts oben ein markantes Gebäude: Es diente nach 1945 zunächst als TuberkuloseHeilstätte und danach bis zum Ende der DDR als Krankenhaus für Psychiatrie. Seit etwa 1990 ist es eine Wohnstätte des DRKKreisverbandes Geithain e.V. Unsere Gedanken beim Anblick des Gebäudes gehen aber noch weiter zurück. Nationalsozialistischer Ungeist und Rassenwahn zeigten sich nicht nur und nicht immer im Grauen der Konzentrationslager, sondern auch in Häusern wie diesem hier. Das Gebäude wurde Ende der dreißiger Jahre als Altersheim der Amtshauptmannschaft Borna errichtet, aber 1941 an die Organisation .,Lebensborn” der SS verkauft. Bis 1945 waren hier 80 bis 100 Kinder untergebracht. Kohren war nur eins von mehreren Kinderheimen der SS, in denen uneheliche Kinder deutscher Soldaten, hauptsächlich mit norwegischen Frauen, im Sinne der SS-Ideologie erzogen wurden. Töpferbrunnen auf dem Markt in Kohren-Sahlis Seit 1928 ist er das Wahrzeichen der Stadt und Symbol für das Töpferhandwerk, welches seit Jahrhunderten zur städtischen Tradition gehört. Es wurde geschaffen von Kurt Feuerriegel. Tour 10 Durch den Colditzer Wald Auf der Tautenhainer Straße aus Geithain heraus. Nach ca. 2km die Hauptstraße rechts verlassen nach Ottenhain. Durch den Ort an drei Teichen vorbei nach Tautenhain. Dorfstraße immer geradeaus, am Gasthof rechts nach Ebersbach. Dort links der Hauptstraße folgen bis hinter dem Dorf die Straße rechts nach Ballendorf abzweigt. Auf dieser bis zur Waldmühle fahren. Von hier aus rechts den Radweg durch den Colditzer Wald fahren bis zum Altteich. Hier rechts die Birkenallee bis Leupahn und von dort nach Thierbaum. Vor dem Ort links die Straße nach Nauenhain fahren. Gleich hinter Nauenhain links hoch zur Hauptstraße Ebersbach-Rochlitz. Von dort wieder links zum Königsfelder Kreuz. Hier rechts über Ortsteil Mark Ottenhain nach Geithain. ▬ 32 km ▬ Was am Wege liegt Vor rund 100 Jahren war die Gegend nördlich von Geithain bestimmt durch die „Geithainer Kalk-, Ziegel- und Sandwerke“. Kalk- und Sandvorkommen erschöpften sich im Laufe der Zeit, sodass bereits Ende der 1980er Jahre die Baustoffindustrie in Geithain auslief. Die „Kalklöcher“ links und rechts der Straße nach Tautenhain erinnern an die weit in das Mittelalter zurückreichende Tradition des Kalkabbaues. Von der Schmalspurbahn rechts parallel zur Straße ist nur noch der Damm zu sehen. Bis zum Bau dieser Bahn in den Jahren 1904/05 wurden die Rohstoffe mit Pferdewagen transportiert. Der Fuhrpark des Betriebes bestand aus 30 Geschirren mit 50 bis 60 Pferden. Sehr zu empfehlen ist ein Abstecher links zum Sommerhof. Auf dem ehemaligen Gutshof ist ein sehr interessanter Ringofen zu besichtigen. Übersichtliche Tafeln informieren über die produktionsgeschichtliche Bedeutung des Ofens. Wieder zurück zur Hauptstraße biegen wir am ehemaligen Übergang der Grubenbahn rechts nach Ottenhain ab. Auf dem Feld links neben der Straße ist eine kleine Bodenerhebung zu sehen. Hier stand bis in die 1920er Jahre das „Galizierhaus“, eine Unterkunft für polnische Saisonarbeiter, die nicht selten zur Lohndrückung vom Betrieb eingestellt wurden. Zur Tautenhainer Jakobskirche mit den Emporebildern von Felixmüller sowie zur Bockwindmühle in Ebersbach siehe Tour . Bei der Fahrt durch den Wald kommen wir am Weißen Stein vorbei. Er ist eine Kreuzungsstelle vieler Waldwege und wurde zu einem geschmackvollen Rastplatz ausgebaut. Mit seinen gut befahrbaren Schneisen ist der Colditzer Wald für das Fahrrad ein ideales Gelände. Der gesamte Waldkomplex (mit dem Glastener Waldrevier zusammen 2500 ha) ist ein Landschaftsschutzgebiet, worin Biotope besonders gehegt werden. Als Beispiel seien die für den Colditzer Wald typischen Orchideenstandorte Mutzloch und Neuangerwiese genannt. Die Anlage des Forstes geht auf den bedeutenden Forstwissenschaftler Heinrich von Cotta zurück, der seit 1811 Direktor der Forstvermessungsanstalt Tharandt war. Mitte April 1945 fanden im Colditzer Wald letzte kleinere Gefechte zwischen Amerikanern und einer Einheit der Wehrmacht statt. Links und rechts der Hirschallee, ein paar Schritte vom Weißen Stein entfernt, sieht man heute noch Reste von Schützenlöchern und Fahrzeugunterständen. In den nächsten Jahrzehnten ist eine systematische Umwandlung des Colditzer Forstes in einen Laubmischwald vorgesehen. Am Rande der vielen Wanderwege findet der Besucher des Waldes viele Hinweisschilder, die Wissenswertes über ihn vermitteln. Am Weg vom Weißen Stein nach Thierbaum liegt ein Restloch aus der Zeit, als hier Torf für die Umgebung abgebaut wurde. Am Ortsausgang von Nauenhain ist der, heute nicht mehr genutzte, Wasserturm halbrechts oben in Altottenhain nicht zu übersehen. Er hat eine Gesamthöhe von 27,5 m und wurde 1964 in Betrieb genommen. Die Bauweise war für die damalige Zeit relativ neu. Von 8 Hydraulikpressen wurde der riesige Betontrichter (410 Tonnen) pro Woche einen Meter hochgehoben und dabei gleichzeitig der Schaft darunter aufgebaut. Ein Besteigen des Turmes ist nicht möglich. Aber auch vom Fuß des Turmes ist die Fernsicht bei guten Bedingungen beträchtlich. ← Wasserturm bei Altottenhain im Bau Zur seltsamen Bezeichnung „Muff“ für den Ortsteil Mark Ottenhain s. Tour . Tour 11 Links und rechts der neuen Autobahn A72 Die Bahnhofstaße hinunter, rechts durch den Unteren Stadtpark und ca. 150m auf der Altenburger Straße. Links den Ossaer Weg ca. 50m bis zum Landrain. Auf diesem stadtauswärts den Radweg nach Syhra. Auf der Autobahnüberführung geradeaus hinunter zum Ortsteil Syhra. Von dort weiter geradeaus bis Beginn Theusdorf. Hier rechts nach Roda. In Roda links ein Stück auf der Dorfstraße bis zur Einmündung der Nebenstraße rechts nach Greifenhain. An der ehemaligen Schule rechts hinunter auf die eigentliche Dorfstaße. Diese queren und wieder hinauf in Richtung Pferdehof Fischer. Dort vorbei und den Radweg in Richtung Autobahn bzw. weiter bis Prießnitz. Noch vor dem Ort, an der alten Schäferei rechts den neuen Radweg nach Frauendorf. Hier links die Dorfstraße entlang nach Frankenhain. Die Hauptstraße Geithain-Borna queren und weiter geradeaus nach Tautenhain. Im Dorf entlang, am Ende die Nebenstraße nach Ottenhain. Von dort nach Geithain. ▬ 33 km ▬ Was am Wege liegt Der Radweg von Geithain nach Syhra führt über die neue A72. Die Bilder zeigen die Brücke im Bau 2010 und im Jahr 2014. Bevor wir in Syhra weiter nach Theusdorf fahren, wird ein Abstecher rechts oberhalb zum Fliegerdenkmal empfohlen. In der Nacht vom 18. zum 19. Oktober 1966 stürzte bei Syhra eine sowjetische MIG 21 vom Flugplatz Altenburg- Nobitz ab. Die Piloten, der Ukrainer Oberst Schandakow (43 Jahre) und der Moskauer Major Wladimirow (35 Jahre), kamen dabei ums Leben. Lange Zeit wurde über Unfallursache und -hergang nicht öffentlich informiert. Die LVZ vom 21./22. 2006 gibt an, dass das Unglück bei einer geplanten Übung "Start- und Landung bei Nacht" erfolgte und ein Vogel die Ursache für den Absturz des Flugzeuges aus 40m Höhe war. Das Fliegerdenkmal (Einweihung 1967) an der Straße von Syhra hoch zur B7 erinnert an den Tod der beiden Piloten. Die offizielle Darstellung geht davon aus, dass durch die geistesgegenwärtige Reaktion der Piloten in letzter Minute ein Absturz auf das Dorf Syhra verhindert worden ist, dadurch für sie aber die Möglichkeit der Rettung durch den Schleudersitz nicht mehr bestand. Bauernrathaus Prießnitz Schloss Prießnitz Schloss und Rittergut Prießnitz, das Bauernrathaus im Ort sowie die ehemalige „Villa Erdenglück“ und deren Geschichte wurde bei Tour 7 beschrieben. Die Emporebilder von Conrad Felixmüller in der Tautenhainer Jakobus-Kirche werden auf dieser Tour ebenfalls passiert, die Beschreibungen dazu erfolgten bei Tour 4. Tour 12 Rast im Schloss Colditz Die Colditzer Straße aus Geithain heraus, dann rechts Radweg bis zum Ortsteil Haide. Hier erst rechts dann gleich links hinunter nach Königsfeld. Dort die B7 am Gasthof queren und weiter nach Köttwitzsch. An der ehemaligen Mühle links von Dorfstraße abweichend den Radweg durch das Köttwitzschtal nach Rochlitz. Hinter der Eisenbahnüberführung links halten zum Bahnhof Rochlitz und geradeaus weiter hinunter zur Mulde. Von nun an dem Mulderadweg folgend über Penna, Kralapp und die Lastauer Mühle nach Colditz. Die Besichtigung von Schloss Colditz ist eine Unterbrechung der Tour wert. Über die Muldenbrücke am ehemaligen Porzellanwerk vorbei nach Hohnbach. In Dorfmitte rechts hinauf und oben links halten in den Colditzer Wald einbiegen. Durch den Wald nach Thierbaum. Hier links halten und durch das Dorf bis zu seinem Ende. Nicht geradeaus die Straße entlang, sondern scharf rechts die Nebenstraße nach Nauenhain fahren. Im Dorf rechts die Dorfstraße entlang bis Dorfende. Dort links hoch zur Hauptstraße Ebersbach – Rochlitz. Auf dieser links bis zur Straßenkreuzung. Hier rechts über den Ortsteil Mark Ottenhain nach Geithain. ▬ 34 km ▬ Was am Wege liegt ← Spuren des Bibers, am Teich unterhalb des Ortsteiles Haide Die Geschichte der Lastauer Mühle reicht bis in das Jahr 1265 zurück. Die heutige Anlage lässt noch sehr gut ihre Bedeutung und Funktion in der Frühzeit der industriellen Entwicklung erkennen. Der eigentliche Mühlenbetrieb wurde schon 1860 eingestellt. Danach bis etwa 1990 wurde Tapetenrohpapier und Packpapier hergestellt. Eine GmbH produziert heute Fenster und Türen. Die Villa im Park wird als Garni-Hotel genutzt. Schloss Colditz Sowohl Schloss Rochlitz als auch Schloss Colditz bieten sich für eine Besichtigung an. Infomaterial steht jeweils vor Ort zur Verfügung. Eine vorherige Information über das INTERNET zum jeweiligen Programmangebot ist zu empfehlen. Die Stadt Colditz hat sich in den letzten Jahren sehr auf Tourismus eingestellt. Heimatmuseum und Schloss werden jährlich von vielen Urlaubem besucht. Die Silhouette des Schlosses prägt das Stadtbild. Bei einer Besichtigung erfährt der Besucher viel über die außerordentlich wechselvolle Geschichte des Bauwerkes. Kurios ist die Tatsache, dass das Colditzer Schloss in England bald bekannter ist als in Deutschland selbst. Die "Colditz-Story" oder "Colditz-Castle" sind dort bekannte Begriffe. Das Schloss ist originalgetreu im Maßstab l:l0 in England nachgebaut worden. In Colditz wurden während des 2. Weltkrieges Offiziere der Westalliierten gefangen gehalten. Zahlreiche Fluchtversuche aus dem "Oflag Colditz IV' trugen mit zur Popularität des Namens Colditz in England bei. Am Ende unserer Tour fahren wir durch den Ortsteil Mark Ottenhain. Er wird seit vielen Generationen im Volksmund „der Muff“ genannt. Erstaunlich ist, dass die Bezeichnung auch außerhalb Geithains gebraucht wird. Colditzer sagen "nach Geithain über den Muff"! Es gibt mehrere Deutungen des Namens. Allein die "Gastwirtsversion" kommt in zwei ganz gegensätzlichen Unterarten vor. In der einen war der Wirt da draußen ein richtiger Muff, der die Gäste lieber gehen als kommen sah. Die andere sieht in dem Wirt einen freundlichen und weltgewandten Mann, dessen Leitspruch zum Heben der Stimmung im Lokal gelautet habe: "Ein rechter Mann ist doch kein Muff!" Gänzlich anders die folgende Erklärung des Flurnamens „Muff“: Geithain war über Jahrhunderte Garnisonstadt. Das Exerziergelände nahm eine große Fläche zwischen den beiden Straßen nach Tautenhain/Ottenhain bzw. nach Colditz ein. Die Soldaten marschierten am Morgen hinaus und nach dem Dienst wieder zurück in die Stadt. Ein Offizier, der regelmäßig mit seiner Truppe an den paar Häusern vorbeikam, hatte hier eine heimliche Geliebte. Als gemeinsam vereinbartes Zeichen dafür, dass "die Luft rein war", hängte die untreue Ehefrau ihren Muff zum Lüften draußen an das Fenster! Einen Muff zum Händewärmen statt Handschuhen hatte damals fast jede Frau. Eine schriftlich belegte Deutung des Namens Muff gibt es bis dato nicht. Das eben erwähnte Übungsgelände der Geithainer Garnison - es handelte sich um reitende Artillerie - hat sich, wenn schon nicht im Namen Muff, so doch im Kanonenberg verewigt. Nun trägt sogar eine Straße diesen Namen. Der kleine, mit ein paar Birken bewachsene, Hügel mitten im ebenen Feld soll im 19. Jahrhundert erheblich größer gewesen sein und als Zielpunkt für Schießübungen gedient haben. Tour 13 Nach hartem Anstieg durch`s schöne Aubachtal Auf der Dresdener Straße bis zum Abzweig nach Wickershain. Von hier weiter nach Narsdorf. Am Ortseingang links der Dorfstaße folgen bis hoch zur B175. Dort links ein ganz kurzes Stück auf dieser Hauptstraße. Am ehemaligen Gasthof „Grüne Tanne“ rechts über Mutzscheroda hinunter nach Wechselburg in das Muldental. Links über die Brücke in den Ort hinein. Nun ein langer Anstieg durch Wechselburg, am Markt rechts weiter hinauf durch Nöbeln. Dort halb rechts halten weiter nach Göppersdorf. Hinter dem Ort die B107 queren und nach Zschoppelshain fahren. Von dort weiter nach Topfseifersdorf. Im Ort geradeaus hoch nach Neugepülzig. Die Hauptstraße Rochlitz – Mittweida überqueren weiter nach Milkau. Im Ort links hinunter in das Aubachtal nach Obstmühle. Nun immer am Aubach entlang, stetig leicht abfallend, nach Döhlen. Durch den Ort bis zur Kreuzung mit der B175. Hier links nach Rochlitz. Durch die Stadt über den Markt zum Ortsteil Poppitz. Links den Rad- und Wanderweg durch das Köttwitzschtal nach Königsfeld (s. Tour 1). Am Teich links den Rad- und Wanderweg hinauf nach Haide und von dort nach Geithain. Der schönen, langen Abfahrt von Mutzscheroda bis Wechselburg folgt leider ein langer Anstieg aus dem Muldental hinaus bis Nöbeln. Ein ausgezeichneter Radweg hinunter im Aubachtal von Obstmühle bis Döhlen und durch das Köttwitzschtal wiegen aber die Anstrengungen auf! ▬ 34 km ▬ Was am Wege liegt Wechselburg und Rochlitz lagen in den bisherigen Touren schon oft am Wege. An dieser Stelle sollen lediglich die Sehenswürdigkeiten genannt werden. Wechselburg: die Brückenfiguren an der Muldenbrücke, der Schlosspark, das Schloss, die Basilika „Heilig Kreuz“ mit dem Lettner, das Benediktinerkloster und die St. Ottokirche. Die beiden überlebensgroßen Porphyr-Brückenfiguren kennzeichnen den Ursprung des heutigen Stadtnamens. 1543 erfolgte zwischen dem Herzog Moritz von Sachsen und dem Grafen von Schönburg ein Burgen- bzw. Gebietsaustausch (ein „Wechsel“). Der Ort hieß vor 1543 Zschillen und seit 1543 Wechselburg. Rochlitz: Schloss mit der „großen Hofküche“ von 1398 und der Ausstellung mit den aufwendig genähten Kostümen des Dresdener „Lebendigen Fürstenzuges“, die Kirchen St. Kunigunde und St. Petri, die beiden Postmeilensäulen. Der Rochlitzer Berg mit Aussichtsturm und Porphyrlehrpfad würden einen Extraausflug rechtfertigen. Foto: Kühfuss, Archiv Naturschutz LfULG Radeln im Aubachtal von Obstmühle bis Döhlen und im Köttwitzschtal von Rochlitz bis Köttwitzsch ist für Naturliebhaber ein wahrer Genuss! Natur pur, unverbaute, natürlich mäandernde Bäche, üppige Vegetation und „himmlische“ Ruhe! Tour 14 Im Chemnitztal nach Geithain Fahrtroute grün Unten rechts: Chemnitz Oben links: Geithain Empfehlung: Mit Bahn von Geithain nach Chemnitz, zurück mit Rad. Am Hauptbahnhof Chemnitz die Georgstraße hinunter bis zum Fluss. Nach der Brücke gleich rechts den Radweg an der Chemnitz entlang, am Heizkraftwerk vorbei bis nach Draisdorf. Hier endet gegenwärtig der Chemnitztal- Radweg und man muss leider ab Draisdorf etwa 8km auf der B107 im Tal weiterfahren bis nach Markersdorf. Im Ort dem Fluss weiter folgen, B107 links verlassen, dann gleich rechts über Schweizerthal, Stein bis nach Göritzhain. In Göritzhain die Chemnitz halb rechts verlassen und über Seitenhain, Hartha nach Wechselburg. In Wechselburg links hinunter zur Mulde. Von dort hoch nach Mutzscheroda. Hier weiter bis zur Kreuzung mit der B175, ehemaliger Gasthof Grüne Tanne. Links ein paar Meter auf der B175, dann rechts hinunter nach Narsdorf. In Ortsmitte rechts abbiegen und nach Wickershain bzw. Geithain. ▬ 45 km ▬ Was am Wege liegt Der Chemnitztal-Radweg soll in den nächsten Jahren von Chemnitz Zentrum, entlang der Chemnitz und in großen Teilen auf der ehemaligen Bahnstrecke bis Wechselburg führen. Ende 2007 gelang es, die Chemnitztal-Bahnstrecke von der Deutschen Bahn AG zu kaufen. Seit 2013 ist das erste Teilstück des Radweges vom Zentrum bis nach Draisdorf befahrbar. Die ehemalige Eisenbahnstrecke von Chemnitz nach Wechselburg entlang des Flusses wurde 1902 eröffnet. Ihr Bau erfolgte hauptsächlich wegen zahlreicher Fabriken. Im Jahre 2002 wurde die Strecke stillgelegt. Die Reste ehemaliger Industriestruktur sind heute beim Durchfahren noch erkennbar: Backsteinbauten (Produktionsgebäude) und Villen der Fabrikbesitzer aus der Gründerzeit nach 1870/71. Endgültig stillgelegte Betriebe mit verfallenden Gebäuden einerseits und nach 1990 neu entstandene Firmen prägen das Bild beim Passieren der Orte. Zu großen Teilen aber fährt man, stetig leicht bergab, durch eine liebliche Flusstal- Landschaft. Im Schweizerthal kann der Radler im Bett der Chemnitz eine geologische Besonderheit der Region betrachten. Es sind die Strudeltöpfe, abgerundete und meist auch durchlöcherte Steinblöcke aus Cordieritgneis. Vergleichbares soll sich nur in Skandinavien und der Schweiz finden. „Ihre heutige Form erlangten die Riesenblöcke, die vor rund 9000 Jahren kantig und unförmig die Abhänge herabstürzten, durch die Fluten des Flusses, die zum Ende der letzten Eiszeit gewaltig waren. …An der Seite der Blöcke, die dem Strom entgegengesetzt liegt, hat der Sand oft tiefe Scheuerrinnen in den Stein gegraben.“ (aus „Reiseführer durch das Tal der Burgen“, Heimat- und Verkehrsverein e.V. Rochlitz) Tour 15 Durch`s Neuseenland nach Leipzig ← Karte zeigt nur Teilstück von Brauswig bis zum Störmthaler See Auf der Strecke gibt es praktisch keine Steigungen. Ob man für das Rad die Strecke Geithain – Leipzig oder umgekehrt benutzt, ist im Prinzip gleich. Sollte starker Wind aus W- bzw. NW- Richtung herrschen, wäre die Strecke Leipzig – Geithain per Rad zweckmäßiger. In jedem Fall wird empfohlen, für den Hinoder Rückweg die Eisenbahn zu benutzen. Nach Niedergräfenhain entweder auf B7 oder am Stadtende rechts den Pfad durch den Steinbruch. B7 rechts verlassen und nach Hermsdorf-Frauendorf fahren. Durch Frauendorf und am Ende rechts den Radweg bis zur Siedlung Prießnitz (alte Schäferei). Hier links den Radweg bis zur Brücke über die A72. Vor der Brücke rechts den Radweg weiter nach Nenkersdorf. Durch das Dorf und halb rechts nach Schönau. Hinter Schönau vom Radweg nach Zedtlitz abweichen, rechts hoch auf den Radweg entlang des Bockwitzer Sees fahren bis dieser auf die Hauptstraße B176 trifft. Von dieser nach etwa 200m rechts abbiegen nach Dittmannsdorf. Am Dorfanfang links nach Brauswig. Im Ort halb rechts Richtung Kitzscher. Noch vor dem Ort links nach Thierbach, Trages und Mölbis fahren. Von hier über Großpötzschau nach Dreiskau-Muckern. Nun rechts halten und dem Radweg entlang des Störmthaler Sees über Störmthal, Güldengossa, jetzt am Markkleeberger See entlang bis zur Seepromenade von Markkleeberg. ▬ 52 km ▬ Was am Wege liegt Am Weg liegen der Bockwitzer, der Störmthaler und der Markkleeberger See. Zusammen mit vielen weiteren Seen bilden sie das Leipziger Neuseeenland. Viele Ältere können sich noch an die „Mondlandschaft“ um Borna mit ihren Braunkohlegruben, den weggebaggerten Dörfern, der schlechten Luft durch die Werke um Böhlen und Espenhain erinnern! Daraus ist eine wald- und seenreiche Erholungsgegend ersten Ranges geworden! Ähnliches hat sich zwar auch im niederrheinischen Braunkohlengebiet und in der Niederlausitz vollzogen. Das Leipziger „Neuseeenl@nd“ übertrifft beide Regionen mit Sicherheit und zählt wohl auch europaweit zu den bedeutendsten Renaturierungsprojekten. Mölbis an der Espenhainer Kippe (heute offiziell Halde Trages genannt) hatte lange Zeit den bösen, aber zutreffenden Beinamen „dreckigstes Dorf Europas“. Heute kann sich der Radler an den schmucken Dörfern mit vielen neuen oder sanierten Häusern freuen. Der Radweg entlang Störmthaler und Markkleeberger See eröffnet, zumal bei schönem Wetter, sehr schöne Ausblicke über die weiten Wasserflächen. Bockwitzer See Am Aussichtspunkt Störmthal informieren mehrere Tafeln über die Geschichte des Bergbaues in dieser Gegend. Wir fahren am Kanupark vorbei. Er gilt als Europas modernste Wildwasseranlage. Sie ist sowohl Freizeit- als auch Wettkampfstätte für den Leistungssport. Diese Radtour endet an der Seepromenade Markkleeberg. Die Rückfahrt nach Geithain kann mit der S-Bahn von Markkleeberg erfolgen. Andere fahren mit dem Rad durch die Stadt bis zum Hauptbahnhof Leipzig. Eine dritte Möglichkeit ist: mit dem Rad wieder ein Stück zurück, dann links bis nach Liebertwolkwitz fahren. Von dort mit der Bahn über Bad Lausick nach Geithain. Anhang A1: Streckenlängen und Bemerkungen zum Weg Nr. Titel Länge 1 Rechts und links der B7 nach 18 Rochlitz und zurück 2 Durch den Leinawald 48 3 Im Tal der Zwickauer Mulde 35 4 Am Tatarengrab vorbei 45 5 Kloster Nimbschen 63 6 Von der Zwickauer zur Freiberger Mulde 65 7 Am Rand des Neuseenl@ndes 45 8 Auf dem Mulderadweg 55 9 Kohren-Sahlis/Wyhratal 45 10 Durch den Colditzer Wald 32 11 Links und rechts der neuen Autobahn A72 33 12 Rast im Schloss Colditz 34 13 Nach hartem Anstieg durch`s schöne Aubachtal 42 14 Im Chemnitztal nach Geithain 45 15 Durch`s Neuseenland nach Leipzig 52 Bemerkungen Radweg, wenig befahrene Straßen, hügelig wenig befahrene Straßen, hügelig wenig befahrene Straßen, hügelig wenig befahrene Straßen, fast eben Radweg, wenig befahrene Straßen Radweg, wenig befahrene Straßen, ca. 7 km auf Hauptstraße Radweg, wenig befahrene Straßen, fast eben wenig befahrene Straßen, hügelig Radweg, wenig befahrene Straßen, hügelig wenig befahrene Straßen, hügelig Radweg, wenig befahrene Straßen, fast eben Radweg, wenig befahrene Straßen, fast eben Radweg, wenig befahrene Straßen, hügelig ca. 10km Hauptstraße, wenig befahrene Straßen, Radweg, fast eben A2: Quellenangaben Nr. Titel Bilder, Grundkarte für Tourskizze Titelbild: Archiv G.Senf (AGS), Übersichtskarte Geithain aus Werbebroschüre der Stadt Geithain 1 Rechts und links der B7 nach RuntasticApp des eigenen Rochlitz und zurück Smartphones, 2 x AGS 2 Durch den Leinawald GOOGLE Maps 3 Im Tal der Zwickauer Mulde GOOGLE Maps, 2 x AGS 4 Am Tatarengrab vorbei 5 6 Kloster Nimbschen Von der Zwickauer zur Freiberger Mulde GOOGLE Maps, Titelblatt Broschüre von Karl Helbig GOOGLE Maps Topografische Kreiskarte, GeoSN, AGS 7 8 Am Rand des Neuseenl@ndes Auf dem Mulderadweg 9 Kohren-Sahlis/Wyhratal 10 Durch den Colditzer Wald 11 Links und rechts der neuen Autobahn A72 12 Rast im Schloss Colditz Topografische Kreiskarte, GeoSN, 1 x AGS, Foto Jürgen Meye 13 Nach hartem Anstieg durch`s schöne Aubachtal Touristenkarte Mulde-Zschopau, Touristverlag 1985, 2 x AGS 14 Im Chemnitztal nach Geithain Topografische Kreiskarte, GeoSN, AGS 15 Durch`s Neuseenland nach Leipzig Topografische Kreiskarte, GeoSN, AGS GOOGLE Maps, Topografische Kreiskarte, GeoSN, 3 x AGS Topografische Kreiskarte, GeoSN, AGS Topografische Kreiskarte, GeoSN, 2 x AGS Topografische Kreiskarte, GeoSN, 3 x AGS Anfragen, Ergänzungen, Korrekturen, Kommentare u. ä. bitte über E-Mail an senfg@aol.com