15 Radtouren mit Start/Ziel

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15 Radtouren mit Start/Ziel
Geithainer Radelspaß
15 Radtouren
mit Start/Ziel Geithain
Statt Leipziger Tieflandsbucht und Chemnitzer Bergland
Radeln im mittelsächsischen
Hügelland um Geithain
abgefahren und aufgeschrieben von
Gottfried Senf
Leipzig
Geithain
Bundesautobahn A72
S- und Regionalbahn
weniger als 1 Stunde
Chemnitz
Übersicht Stadt Geithain
Alle Entfernungsangaben für die folgenden Radtouren sind grob
gerundet und gelten für Start/Ziel Bahnhof Geithain.
Die Kartenskizzen mit der eingezeichneten Streckenführung
tragen nur Übersichtscharakter! Sie ersetzen in keinem Fall eine
ordentliche Radwanderkarte.
Geithain mit der Bahn von Leipzig oder von Chemnitz aus in rund
einer halben Stunde erreichbar.
Anreise mit dem Auto
von Leipzig auf A72, Abfahrt Geithain,
von Chemnitz auf A72, Abfahrt Rochlitz
von Abfahrt bis Bahnhof Geithain rund 7 Autominuten
PKW-Parkplätze befinden sich am Bahnhof, unterhalb der NikolaiKirche an der Altenburger Straße und im Stadtzentrum
(Katharinenplatz, Hospitalstraße, Leipziger Straße)
Anfragen, Ergänzungen, Korrekturen, Kommentare u. ä. bitte über
E-Mail an senfg@aol.com
Geithainer Radelspaß
Tour 1
Rechts und links der B7 nach Rochlitz und zurück
Wir fahren die Peniger Straße aus Geithain hinaus. Rund 200m hinter
der Brücke über die Bahnlinie links abbiegen. Auf tadellosem, neuem
Radweg, vorbei am alten Geithainer Wasserwerk und der Ruine eines
ehemaligen Beobachtungsbunkers, nach Stollsdorf hinunter. Am
Ortseingang halb rechts weiter hinauf nach Noßwitz. Durch den Ort
immer geradeaus nach Rochlitz. Am Rochlitzer Schloss wurden in
den letzten Jahren viele Restaurierungsarbeiten vorgenommen. Eine
Besichtigung ist sehr empfehlenswert. Über den Markt der Stadt fahren
wir wieder stadtauswärts zum Ortsteil Poppitz. Hier scharf links
abbiegen. Durch die Kleingartenanlage, im Tal des Kötwitzschbaches,
bis zur Buschmühle im Ort Köttwitzsch. Von dort rechts leicht aufwärts
nach Königsfeld. Nach Überquerung der B7, am Gasthof Königsfeld
vorbei, geradeaus ein kleines Stück auf der Straße. Vor dem Teich links
abbiegen, am ehemaligen Schloss Königsfeld vorbei links auf dem
ebenfalls neuen Rad- und Wanderweg hinauf zum Ortsteil Haide. Von
hier zunächst links dann gleich rechts auf neuem Radweg in Richtung
Geithain. Der Weg endet an der Hauptstraße zwischen Geithain und
dem Ortsteil „Muff“. Links auf die Colditzer Straße stadteinwärts, hinter
dem Bahnübergang rechts zum Bahnhof Geithain.
▬ 18km ▬
Was am Wege liegt
Das alte Geithainer Wasserwerk wurde 1904 in Betrieb genommen.
Woher kam das Wasser und wie gelangte es in den Hochbehälter?
Aus dem Jahresbericht 1927 des Geithainer Bürgermeisters: „… Freude
darüber, dass es der Stadt nach jahrelangen Bemühungen gelungen ist,
durch einen Flächentausch eine Schutzzone im Quellgebiet auf
Breitenborner Flur
zu schaffen. Eine langjährige Forderung des
Bezirksarztes konnte damit erfüllt werden.“ Die Schutzzone war ein
Feldstreifen, auf dem der Wasserleitung wegen nicht gedüngt werden
durfte. „Breitenborner Flur“ steht in Einklang mit dem noch heute
genutzten Wassereinzugsgebiet zwischen Wittgendorf/Breitenborn und
dem Dorfende von Stollsdorf. Zum Hochpumpen des Wassers standen
noch keine Elektromotoren zur Verfügung. Der Anschluss Geithains und
der umliegenden Dörfer an die allgemeine Elektrizitätsversorgung
erfolgte erst Jahre später. Archivstudien ergaben, dass bis zur
Elektrifizierung 1912 ein Motor der Gasmotorenfabrik Deutz
das Hochpumpen bewirkte. Durch Buschwerk schon fast unsichtbar ist
eine ehemalige Beobachtungsstelle der Zivilverteidigung am
südlichen Ende des Hügels. Wahrscheinlich ist sie Ende der
1970er/Anfang der 1980er Jahre durch die ZV- Abteilung beim Rat des
Kreises Geithain errichtet worden.
Ein Besuch des Rochlitzer Schlosses mit seinen vielen
Sehenswürdigkeiten ist fast schon ein Muss auf dieser Tour. InfoMaterial steht vor Ort genügend zur Verfügung.
Der Blick über den Teich hinüber zur Königsfelder Dorfkirche: Buschund Baumwerk um den Teich und Seerosen im Wasser regen zum
Schauen an. Vom stattlichen Schloss Königsfeld, welches bis 1947
hier stand, ist nichts mehr zu sehen. Die letzten Besitzer waren ab 1910
die Grafen von Münster. Das Rittergut wurde 1945 aufgeteilt und 1948
begann man mit dem Abriss des Schlosses. Erhalten sind noch der
Schlosskeller und das ehemalige Inspektorengebäude. Letzteres wurde
2002 saniert und dient heute als Rat- und Bürgerhaus sowie als Bauhof
der Gemeinde.
Bis vor wenigen Jahren hätte man in dem Teich auch Biber beobachten
können. Sie zogen sich zurück in die Teiche unterhalb des Ortsteiles
Haide. Die Teiche liegen nur höchstens 200m rechts unterhalb unseres
Weges zurück nach Geithain. Mit Glück und etwas Geduld kann man
die Tiere dort beobachten.
Oben: Dorfkirche Königsfeld unten: ehem. Schloss Königsfeld
auf einem Ölgemälde, im Besitz von Bäckermeister Saupe
Tour 2
Durch den Leinawald
Die Bahnhofstraße hinunter, rechts durch den Unteren Stadtpark zur
Straße Landrain. Auf dem Radweg nach Syhra die neue Autobahn A72
überqueren. In Syhra geradeaus immer entlang des Ossabaches über
Theusdorf, Eckersberg und die Lochmühle nach Kohren-Sahlis. Am
Töpferbrunnen vorbei über Rüdigsdorf nach Altmörbitz. Über den
Parkplatz an der B95, vorbei an der Schömbachtalsperre durch den
Leinawald geradeaus. Der Straße nach rechts folgend zum Flugplatz
Nobitz bei Altenburg. Über den Gewerbepark der LEW Thüringen
mbH nach Klausa. Rückweg über Lohma, Langenleuba- Niederhain
und Neuenmörbitz. Die Schömbachtalsperre liegt nun links des Weges.
Die B95 in Richtung Meusdorf überqueren. Von dort über Jahnshain,
Rathendorf und Bruchheim zurück nach Geithain.
▬ 48km ▬
Was am Wege liegt
Der Fremdenverkehrsverband "Kohrener Land e.V." bietet seit Jahren
Informationsmaterial zu den Sehenswürdigkeiten von Kohren-Sahlis
an. Bevor wir in Altmörbitz die B 95 überqueren, lohnt ein kurzer Halt,
um die Postmeilensäule, die alte Schmiede sowie einige sehr schön
erneuerte und liebevoll gepflegte Bauerngüter anzuschauen. Am
Aussichtspunkt an der Schömbachtalsperre lohnt sich ein Halt. Sehr
gute Info-Tafeln geben Auskunft über Entstehung, Funktion und
Bedeutung des Baues. Gleich hinter der Schömbachtalsperre war bis
zur politischen Wende von 1989/90 für "Normalsterbliche" die Welt zu
Ende, und das über rund 50 Jahre!
Der Leinawald mit dem
angrenzenden Flugplatz Nobitz war militärisches Sperrgebiet! Seit
Ende der 30er Jahre entstand hier eine moderne Anlage der Deutschen
Luftwaffe mit zahlreichen Kasernen, Offiziershäusern, Garagen und
Sporteinrichtungen sowie Reparaturkomplexen und Hangars neben
dem eigentlichen Flugplatz. Nach 1945 beanspruchte die sowjetische
Luftwaffe das gesamte Gelände. Die Straße biegt etwa 2 km nach der
Schömbachtalsperre nach rechts ab und bald sind auf der linken Seite
nahe der Straße, aber doch schon fast im wuchernden Grün
verschwunden, Reste von Häusern erkennbar. Sie wurden Ende der
1970er Jahre für die Familien von sowjetischen Fliegeroffizieren
errichtet. Kaum noch zu erkennen sind die ehemaligen Wohnhäuser für
die Offiziersfamilien der Luftwaffe aus den Jahren bis 1945. An all den
Gebäuden aus dieser Zeit wurde in den folgenden Jahrzehnten nach
1945 absolut nichts an Pflege und Erhaltung getan. Sie wurden a b g ew o h n t. Für den Radler bieten die toten, verrotteten und teilweise
überwucherten Gebäude einen gespenstischen Anblick. Das gesamte
Gelände wurde Anfang der 1990er Jahre Eigentum des Bundes. Unsere
Radtour durch den Leinawald wird fast zwangsläufig zu einer Zeitreise.
Überall begegnen uns Spuren der Vergangenheit. Viele Informationen
über die Einnahme des Flugplatzes Nobitz durch die Amerikaner und
die Wochen bis Anfang Juli 1945 findet man auf der Homepage von
Ulrich Koch: www.koch-athene.de Zitat: Die früheren Kasernen
wurden gründlich von den letzten Spuren des Nazilebens gereinigt und
wir bereiteten die besten Quartiere vor, seit wir Merlenbach an der Saar
verlassen hatten. Wir machten eifrigst Gebrauch von den modernen
Toiletteneinrichtungen und Duschen. ... Am späten Nachmittag rauschte
ein anderes Nazi-Flugzeug am Himmel heran und der Pilot ergab sich,
um seine Haut zu retten. Auch er kam aus dem Osten."
Tour 3
Im Tal der Zwickauer Mulde
Vom Geithainer Bahnhof über den Markt die Badergasse hinunter zum
Stadion. Von dort links halten zur Bruchheimer Straße. Aus der Stadt
heraus, über die A72 hinweg, nach Bruchheim. Von dort zum Hegeholz
mit dem Hegeteich und weiter nach Rathendorf. Am Gasthof links die
Dorfstraße entlang in Richtung Obergräfenhain. Nach Uberqueren der
B 175 geradeaus durch das Dorf, parallel zur Bahnstrecke Geithain Chemnitz, nach Himmelhartha. Danach hinunter in das Muldental nach
Göhren mit der imposanten Göhrener Brücke. Unten links weiter
parallel zum Fluss nach Altzschillen. Am gegenseitigen Ufer gleich
hinter der Brücke mündet die Chemnitz in die Zwickauer Mulde.
Wechselburg empfängt uns mit der alten Mühle rechts, dem Schloss,
der Barockkirche und der berühmten Basilika ,,Heilig Kreuz" links
oben. Durch den Park entlang der Mulde (z.T. nur schmaler Pfad, Rad
schieben!) nach Steudten. Auf einer Hängebrücke den Fluss
überqueren nach Sörnzig. Von hier auf Wiesen- und Waldwegen nach
Rochlitz. Rückfahrt über Ortsteil Poppitz, Köttwitzschtal nach
Geithain (s. Tour 1)
▬ 35 km ▬
Was am Wege liegt
Die Göhrener
Brücke, eine
zweistöckige
Steinbrücke, zählt
zu den eindrucksvollsten Brückenbauten aus der
Frühzeit des
deutschen
Eisenbahnwesens.
Sie wurde 1869 bis
1871 gebaut, ist 68 m
hoch und 312 m lang.
Der Radler sollte
sich in
Wechselburg
genügend Zeit
für die vielen
Sehenswürdigkeiten
lassen!
← Basilika
Die Basilika ,,Heilig Kreuz" in Wechselburg ist eine der besterhaltenen
romanischen Großbauten östlich der Saale. Das bedeutendste Kunstwerk
im Inneren ist der Lettner. Seine Bilder und Symbole stellen praktisch ähnlich der ,,Goldenen Pforte" im Freiberger Dom - die gesamte christliche
Heilslehre dar. Er gehört zu den hervorragenden Zeugnissen deutscher
Kunst des 13. Jahrhunderts.
Tour 4
Am Tatarengrab vorbei
Auf der Tautenhainer Straße aus Geithain hinaus. Von Tautenhain
nach Hopfgarten. In Dorfmitte links die Straße nach Elbisbach
nehmen. Am ehemaligen Arvedshof vorbei durch das Dorf nach
Prießnitz. Rechts abbiegen nach Trebishain. Am Ortsende links nach
Flößberg. In Flößberg zunächst links entlang der Dorfstraße. Diese
nach rechts in Richtung Beucha verlassen. In Beucha die Straße nach
Bad Lausick verlassen und links einbiegen über Kleinbeucha (mit
Tatarengrab) nach Steinbach. Von dort weiter nach Lauterbach. Hier
die Hauptstraße Bad Lausick-Leipzig queren und weiterfahren über
Bernbruch, Kleinbardau, Glasten und Ballendorf nach Ebersbach.
Am Ortsausgang rechts Richtung Tautenhain. Am Ortseingang links
den Conrad-Felixmüller-Weg entlang. An der neuen KITA rechts
hinunter auf die Dorfstraße. Von dort links aus Tautenhain heraus nach
Geithain. fahren.
▬ 45 km ▬
Was am Wege liegt
Vom ehemaligen Arvedshof in Elbisbach steht fast nur noch das
Wohnhaus. Der Arvedshof war Anfang des vorigen Jahrhunderts für
viele Jahrzehnte eine deutschlandweit bekannte und anerkannte
landwirtschaftliche Ausbildungsstätte, vorwiegend für Töchter großer
Gutsbesitzer. Nach 1945 wurde der Hof und das ganze Gelände bis zur
politischen Wende 1989/90 ebenfalls als landwirtschaftliche
Berufsschule genutzt. Auf halbem Weg von Flößberg nach Beucha ist
ein Abstecher links in den Flößberger Wald möglich. Hier befand sich
von Herbst 1944 bis Kriegsende eine Außenstelle der Leipziger
Rüstungsfirma HASAG. Als Arbeitskräfte waren ausschließlich KZHäftlinge eingesetzt. Ein Mahnmal im Walde erinnert daran. Der Ort
Kleinbeucha besteht nur aus ein paar Häusern. Wir empfehlen die
Besichtigung des Tatarengrabes. Es liegt ganz in der Nähe. Die Räder
lässt man am besten zwischen den beiden Teichen stehen und geht ein
paar Schritte zu Fuß halb links. Ein Trampelpfad führt am Wald entlang
aufwärts, insgesamt aber keine 200m. Es ist kein Grab in der üblichen
Größe. Eine kleine Tafel gibt Auskunft. In den Tagen der Völkerschlacht
um Leipzig wurde Wachtchef Yussuf, ein Offizier der russischen
Befreiungsarmee, schwer verwundet. Er starb in Kleinbeucha und
wurde - nicht belegt, aber in der Gegend oft erzählt - auf seinen Wunsch
hin zusammen mit seinem Pferd beigesetzt. In Steinbach führt der Weg
vorbei an dem ehemals sicher sehr stattlichen Rittergut. Der Blick über
den Parkteich hinüber zu Schloss und Kirche ist auch heute noch
reizvoll. Sowohl in Ballendorf als auch in Ebersbach kann eine sehr
gut erhaltene Bockwindmühle besichtigt werden. Die Ballendorfer
Mühle wurde nach einem Brand 1835 neu aufgebaut. Allgemeines
Konstruktionsmerkmal beider Mühlen ist die ausschließliche
Holzbauweise und die Drehbarkeit des gesamten Mühlenbaues je nach
Windrichtung. Existenz und guter Bauzustand dieser bedeutenden
Denkmale sind in erster Linie der Tatkraft ihrer Besitzer zu danken. Am
Ortseingang Tautenhains gelangen wir links über den ConradFelixmüller-Weg zum ehemaligen Wohnhaus des bedeutenden Malers
und Graphikers. Felixmüller wohnte in Tautenhain von 1944 bis 1961.
Viele seiner Werke sind in der Tautenhainer Zeit entstanden. Zahlreiche
Tautenhainer können sich an den Künstler und seine Familie noch gut
erinnern. Vielen Einwohnern hat Conrad Felixmüller mit seinen Bildern
ein Denkmal gesetzt. Die sechs Emporebilder in der Kirche sind eine
Unterbrechung der Tour wert. Eine Voranmeldung zu ihrer Besichtigung
beim Pfarramt ist jedoch notwendig.
Aus dem Heft gleichen Titels von Pfarrer i. R. Karl Helbig, Tautenhain
Tour 5
Kloster Nimbschen
Die Colditzer Straße
aus Geithain heraus
und am Ortsausgang
rechts den Radweg
zum Ortsteil Haide.
Links halten.durch den
Wald am Teich vorbei.
Weiter geradeaus, die
Hauptstraße
queren
und nach Weißbach
fahren.
Im
Ort
geradeaus
nach
Leutenhain.
Am
Ortsende links hoch
nach Leupahn. Im Ort
erst rechts, dann halb links die Birkenallee durch den Colditzer Wald.
Rund 3km immer geradeaus, die Hauptstraße Bad Lausick – Colditz
querend nach Schönbach. Am ehemaligen Gasthof Hauptstraße
Colditz- Grimma überqueren und hinunter nach Sermuth. Nach der
großen Brücke über die Zwickauer Mulde links halten bis zur
Vereinigungsstelle der Zwickauer mit der Freiberger Mulde. Über eine
kleine Brücke auf das rechte Ufer des letzten Stückes der Freiberger
Mulde. Danach den Radwegsymbolen über Kössern, Kleinbothen,
Schaddel nach Kloster Nimbschen folgen.
Für den Rückweg in Nimbschen die Hauptstraße überqueren und den
Waldweg nach Waldbardau/Großbardau wählen. Dann auf einem
Radweg neben der Hauptstraße Grimma - Bad Lausick nach
Kleinbardau. Über Glasten, Ballendorf, an der Waldmühle vorbei,
Ebersbach und Tautenhain auf ruhigen Nebenstraßen zurück nach
Geithain.
▬ 63 km ▬
Was am Wege liegt
Das Jagdhaus Kössern ist nicht zu übersehen. Das schöne barocke
Gebäude wurde 1711 von Zwingerbaumeister Pöppelmann errichtet.
Noch bis 1887 führten die wettinischen Landesherren hier im
Thümmlitzwald königliche Hofjagden durch, deren Abschluss im
Jagdhaus Kössern jeweils gefeiert wurde. In den 60er Jahren des
vorigen Jahrhunderts erfolgte unter Federführung des Dresdener Amtes
für Denkmalschutz eine sachgemäße Rekonstruktion des gesamten
Gebäudes. Zumindest das Äußere könnte nunmehr nach 50 Jahren
eine Renovierung dringend gebrauchen.
Möglich wäre ein Abstecher von Kleinbothen nach Großbothen. Der
Ort übte Anfang des vorigen Jahrhunderts eine besondere
Anziehungskraft auf betuchte Leipziger aus, die sich hier ihre
Sommerhäuser bauten. Das Haus von Wilhelm Ostwald,
Nobelpreisträger und Begründer der Physikalischen Chemie, ist seit
vielen Jahren als Museum der Öffentlichkeit zugänglich. Die
Sammlungen und zahlreichen Originaldokumente sind aber besonders
für Fachleute der Wissenschaftsgeschichte eine wahre Fundgrube.
Auch der Leipziger Professor für Psychologie und Philosophie, Wilhelm
Wundt, lebte in seinen letzten Jahren in Großbothen.
Kloster Nimbschen ist Hauptziel dieser Tour. Die Veränderungen am
gesamten Gelände des ehemaligen Volksgutes Nimbschen seit den
1990er Jahren sind erstaunlich. Aus den fast verfallenen alten
Scheunen und Ställen wurde ein modernes Sport- und Freizeitzentrum
mit Hotel und Gaststätten. Die Ruine
des ehemaligen
Zisterzienserklosters ist Anziehungspunkt für viele Touristen.
Schautafeln informieren über Geschichte und Bedeutung des Ortes.
Luthers spätere Frau, Katharina von Bora, floh in der Osternacht des
Jahres 1523 zusammen mit acht weiteren Nonnen aus diesem Kloster.
Wer erst einmal hier in Nimbschen ist, wird die Sehenswürdigkeiten am
anderen Muldenufer nicht auslassen. Zur Fähre gelangt man in wenigen
Gehminuten. Es wird empfohlen, die Räder in Nimbschen zu parken
und für etwa ein bis zwei Stunden die Wassermühle Höfgen, die
Wehrkirche sowie die Schiffsmühle etwas flussabwärts
zu
besichtigen. Zu Tautenhain mit Jacobuskirche und den
Emporebildern von Conrad Felixmüller s. Tour 4.
Tour 6
Von der Zwickauer zur Freiberger Mulde
Die Colditzer Straße aus Geithain heraus bis zum Königsfelder
Kreuz. Dort ebenfalls geradeaus weiter bis nach Leupahn. Hier von
Hauptstraße links abbiegen und durch den Colditzer Wald immer
geradeaus (Birkenallee) bis zur Kreuzung mit der B176. Dort weiter
geradeaus den Radweg nach Schönbach. Hier die B107 kreuzen und
hinunter nach Sermuth. Weiter geradeaus nach Podelwitz. Dort erst
links dann gleich rechts fahren nach Wiesenthal bzw. Marschwitz. Am
ehemaligen Gasthof ,,Zum Schwarzen Bär" rechts über eine
Fußgängerbrücke. Am anderen Ufer der Mulde liegt Altleisnig. Von
hier nach Tragnitz, einem Vorort von Leisnig. In Tragnitz rechts den
Berg hinauf zum Marktplatz von Leisnig. Von Leisnig über Minkwitz
und Gersdorf zum Harthaer Kreuz, dem höchsten Geländepunkt
dieser Region. Stetig abwärts, aber leider auf der verkehrsreichen B175,
durch Alt-Geringswalde und Geringswalde nach Aitzendorf. Nach
dem Ort, vor Neu-Zschaagwitz Hauptstraße links verlassen und
Radweg über Neuwerder, Döhlen nach Rochlitz fahren. Nach
Stadtdurchfahrt hinter Bahnüberführung links im Ortsteil Poppitz durch
das Köttwitzschtal (siehe Tour 1), über Königsfeld, Haide nach
Geithain.
▬ 65 km ▬
Was am Wege liegt
Beim
Durchfahren
des
Ortes
Sermuth
sollte
man
die
Vereinigungsstelle der Zwickauer und Freiberger Mulde nicht
auslassen.
← Das
Wasserschloss
Podelwitz wird sowohl von
Radlern
als
auch
von
Wassersportlern gern zur
Besichtigung genutzt. Burg
Mildenstein,
auf
einem
Felssporn hoch
über der
Mulde gelegen, prägt die
Nordseite
des
Leisniger
Stadtbildes.
Burg,
Schlossmuseum und die
Stadt Leisnig selbst sind eine Besichtigung wert. Eine größere Rast ist
ohnehin sicher angesagt. Der Burgward Leisnig wurde 1046 erstmals
in einer Urkunde Kaiser Heinrichs III. erwähnt. Die Stadt ehrte 1996 zur
950 Jahr- Feier ihren bedeutendsten Bürger. Der Mathematiker und
Astronom am Hofe Kaiser Karls V., der Kartograph und
Universitätslehrer Peter Apian wurde in Leisnig geboren. Seine Werke
sind in alle wichtigen europäischen Sprachen übersetzt und in - für die
damalige Zeit - hohen Auflagen gedruckt worden. Nach kurzer Zeit an
der Leipziger Universität lebte und lehrte er vorwiegend in Bayern.
Seine Heimatstadt vergaß er nie! So ist erklärlich, wenn es auch
scherzhaft gemeint war, warum in einer alten Statistik aus dem
Mittelalter, von Apian herausgegeben, bei den Namen der 10
bedeutendsten Städte der damaligen Welt das kleine ,,Leißnick' neben
den Metropolen wie Rom und London genannt wird. Der Überlieferung
zufolge wurde der Befehl Kaiser Karls des V. zur Einäscherung der
Stadt 1547 auf Apians Drängen hin wieder zurückgenommen. Er nutzte
damit seinen Einfluss als Mathematiker am kaiserlichen Hof zum Wohle
der Stadt. Bei klarem Wetter ist die Rundsicht am Harthaer Kreuz
schon beeindruckend: die zahlreichen Dörfer und Kleinstädte, das Tal
der Mulde und der Zschopau bei Kriebstein, in der Ferne im Südosten
bis in die Chemnitzer Gegend und im Westen das Leipziger
Völkerschlachtdenkmal! Alternativ zur Weiterfahrt vom Harthaer Kreuz
auf der verkehrsreichen B175 nach Altgeringswalde empfiehlt sich die
ruhigere Straße über Hartha nach Altgeringswalde. Rochlitz und
Colditz liegen am Weg. Hinweise zu den Schlössern siehe Tour 12.
Tour 7
Am Rand des Neuseenlandes
Die Bahnhofstaße hinunter, rechts durch den Unteren Stadtpark und
ca. 150m auf der Altenburger Straße. Links den Ossaer Weg ca. 50m
bis zum Landrain. Auf diesem stadtauswärts den Radweg nach Syhra.
Nach der Autobahnüberführung geradeaus hinunter zum Ortsteil
Syhra. Von dort weiter geradeaus bis Beginn Theusdorf. Hier rechts
nach Roda. In Roda links ein Stück auf der Dorfstraße bis zur
Einmündung der Nebenstraße rechts nach Greifenhain. An der
ehemaligen Schule rechts hinunter auf die eigentliche Dorfstraße. Von
hier den Wiesenweg nach Frohburg fahren. Über den Markt
geradeaus, die B95 querend, weiter nach Eschefeld. An den Teichen
vorbei und am Ortseingang geradeaus weiter nach Pahna. Von dort auf
gleichem Weg ca. 500m zurück und nach links den Weg nach Wyhra
mit dem Volkskundemuseum fahren. Weiter über Neukirchen, die
B95 queren und am Harthsee entlang nach Nenkersdorf. Am
Ortsausgang Hauptstraße queren und Radweg parallel zur Autobahn
A72 bis zur Brücke. Von dort links weiter den Radweg nach Prießnitz.
Im Ort rechts halten, am Waldbad und Sportplatz vorbei rechts durch
den Wald bis Frauendorf. Dort Hauptstraße queren und geradeaus an
der Hermsdorfer Mühle vorbei nach Niedergräfenhain. Am
Ortsausgang Richtung Geithain links abbiegen und den Pfad (parallel
zur B7) durch den Steinbruch nach Geithain fahren.
▬ 45 km ▬
Was am Wege liegt
Hinter Frohburg in Richtung Eschefeld verläuft parallel zur Straße bis
zur Naturschutzstation "Teichhaus Eschefeld" ein nagelneuer
Radweg. Einst von Mönchen als Fischteiche angelegt und auch heute
noch umweltgerecht zur Fischzucht genutzt, ist das Teichgebiet ein
wahres Vogelparadies. Nahezu lückenlos haben seit 1912 bedeutende
Ornithologen ihre Beobachtungen in den Tagebüchern des Teichhauses
dokumentiert. Das war ein Grundstein für die Ausweisung als
Naturschutzgebiet. Gleich hinter Eschefeld überfahren wir die
Landesgrenze zu Thüringen. Pahna ist der erste Ort im Kreis
Altenburg. Badesee Pahna und der Stausee Fockendorf zählen zu
den ersten Projekten, die durch den Braunkohleabbau zerstörte
Landschaft zu rekultivieren. Die ersten "Datschen" entstanden dort
bereits in den 1970er Jahren. In den letzten Jahren hat sich das ganze
Gebiet zum "Erholungspark Pahna" mit einer Riesenpalette von
Angeboten entwickelt. Sein Campingplatz errang im Bundeswettbewerb
2000 die Silbermedaille. Das "Volkskundemuseum Wyhra " bietet
immer wieder Neues und Interessantes für eine Rast. Die Gegend um
Borna unterschied sich bis zum Beginn des Braunkohleabbaues in
keiner Weise von unserer Region um Geithain/Rochlitz. Typische
Bauerndörfer mit ihren Drei- bzw. Vierseithöfen, Äcker, Wiesen und
kleinere
Waldstücke
prägten
das
Landschaftsbild.
Im
Volkskundemuseum Wyhra wird die bäuerliche Tradition der Bornaer
Gegend an zahlreichen Ausstellungsstücken und an den Gebäuden
selbst sehr lebendig. Schloss und Rittergut Prießnitz sowie das
Bauernrathaus liegen am Wege und rechtfertigen eine Pause zur
Besichtigung. Am Ende des Weges durch den Prießnitzer Wald fährt
man an der ehemaligen "Villa Erdenglück" vorbei. Der Name ist heute
sicher nicht mehr bekannt. Seit Anfang des vorigen Jahrhunderts bis in
die frühen 1920er Jahre war dort auf dem Gelände reger Betrieb.
Naturfreunde, besonders aus Leipzig, erholten sich unter der Losung
"Licht, Luft, Wasser". Es waren Liegewiesen vorhanden, im angestauten
Bachwasser wurde gebadet und sogar eine Art Moor- oder
Schlammbad soll möglich gewesen sein. Die Unterkünfte für die Gäste
waren ganz einfach, eben "naturnah" gehalten. Es gibt leider noch
keinen ausgebauten Radweg von Niedergräfenhain nach Geithain. Es
ist deshalb eher ein Pfad, der links der Eula durch den Steinbruch
führt. Die Steine aus Porphyrtuff wurden beim Bau der imposanten
Eisenbahnbrücke verwendet. Die Brücke wurde bis 1872 von
Italienern, Kroaten und Slowenen erbaut. Sie ist 236 m lang, 10m breit
und 18m hoch.
Tour 8
Auf dem Mulderadweg
Auf der Bruchheimer Straße
aus Geithain heraus. Die A72
überqueren
und
über
Bruchheim, am Hegeteich
vorbei nach Rathendorf. In
Rathendorf am ehemaligen
Gasthof
rechts
nach
Jahnshein. Von dort links die
Straße nach LangenleubaOberhain fahren. Geradeaus,
parallel zur B95 den Radweg
an der Reitanlage vorbei nach
Wernsdorf benutzen. Vom
Gewerbegebiet
Wernsdorf
geradeaus zur Gaststätte
„Zum Zeißig“, die B175
queren und hinunter nach
Penig.
Hinter
der
Muldenbrücke links dem Weg
am Fluss entlang folgen.
Durch den Ortsteil Amerika nach Rochsburg. Die verschiedenen
Innenhöfe, der Wehrgang, die Schlosskapelle St. Anna und das
eigentliche Museum bieten sich für eine Rast an. Danach weiter nach
Lunzenau. Über den Markt und die Muldenbrücke, an der Gaststätte
„Zum Prellbock“ vorbei links hinunter an die Mulde und dort dem
Radweg folgen am Fluss entlang bis Göhren. Durch die Göhrener
Brücke und Altzschillen nach Wechselburg. Dort auf der Brücke die
Mulde wieder überqueren und durch den Park auf dem rechten
Muldenufer nach Steudten. Heute nicht über die Hängebrücke bei
Sörnzig, sondern in Steudten links den Radweg an der Mulde entlang
bis Rochlitz. Auf der Hängebrücke über den Fluss und hoch auf den
Markt. Von dort stadtauswärts zum Ortsteil Poppitz. Links von
Hauptstraße abbiegen und durch das Köttwitzschtal nach Königsfeld.
Nach Überquerung der B7 am Gasthof Königsfeld vorbei geradeaus ein
kleines Stück auf der Straße. Vor dem Teich links abbiegen, am
ehemaligen Schloss Königsfeld (s. Tour 1) vorbei links auf dem neuen
Rad- und Wanderweg hinauf zum Ortsteil Haide. Von hier zunächst
links dann gleich rechts auf neuem Radweg in Richtung Geithain.
▬ 55 km ▬
Was am Wege liegt
A72 im Bau, um 2010,
Brücke über
den Ossabach
zwischen Bruchheim und Narsdorf
Zum seltsamen Namen des Ortsteils Amerika zwischen Penig und
Rochsburg: Seit 1836 befand sich an dieser Stelle eine Kattundruckerei.
Sie wurde im Volksmund „Amerika an der Mulde“ genannt. Warum? Um
sie zu erreichen, mussten die Arbeiter über die Mulde, also über das
Wasser bzw. über den Teich. Am Anfang mit Hilfe einiger großer Steine
zu Fuß, später mit einem Kahn. Auswandern „über den großen Teich“
nach den USA erfolgte gerade in der Textilgegend um Chemnitz Mitte
des 19. Jahrhunderts gar nicht selten. So soll es zum Namen für die
Fabrik und die umliegenden Gebäude gekommen sein. Seit 1876 wurde
der Güterbahnhof an der Bahnstrecke Glauchau – Wurzen amtlich
als Bahnstation Amerika geführt.
Der Lettner in der
Basilika ,,Heilig Kreuz" in
Wechselburg
Hängebrücke über die Mulde
Rochlitz, Blick auf Schloss Rochlitz
in
Tour 9
Kohren-Sahlis/Wyhratal
Bruchheimer Straße aus Geithain heraus, A72 überqueren nach
Bruchheim. Hinter dem Ort links, gleich darauf wieder rechts abbiegen
in das Hegeholz, an Hegemühle und Hegeteich vorbei. Oben rechts
nach Wenigossa fahren. Durch den Ort nach Walditz. Hier geradeaus
weiter nach Kohren- Sahlis. In der Stadt an den Türmen links halten
und den Radweg entlang der ehemaligen Kleinbahn nach Streitwald
nehmen. Geradeaus weiter, die B7 querend, auf dem Wiesenweg nach
Frohburg. Der Wyhra folgen, am Stadion vorbei nach Benndorf.
Weiter an der Wyhra entlang bis zum Ort Wyhra. Im Dorf rechts halten,
B95 und A72 queren, am Hardtsee entlang nach Nenkersdorf. Am
Ortsausgang Hauptstraße queren und Radweg parallel zur Autobahn
A72 bis zur Brücke. Von dort links weiter den Radweg nach Prießnitz.
Im Ort rechts halten, am Waldbad und Sportplatz vorbei rechts durch
den Wald bis Frauendorf. Dort Hauptstraße queren und geradeaus an
der Hermsdorfer Mühle vorbei nach Niedergräfenhain. Am
Ortsausgang Richtung Geithain links abbiegen und den Pfad (parallel
zur B7) durch den Steinbruch nach Geithain fahren.
▬ 45 km ▬
Was am Wege liegt
Von der neuen Überführung über die A72 lohnt ein Halt mit einem
Blick zurück. Wir überschauen Geithain in seiner ganzen Länge vom
Neubaugebiet
Geithain-West
bis
nach
Wickershain,
sehen
gewissermaßen eine der sprichwörtlichen zwei langen Seiten des alten
Geithain. In einem uralten Spottvers auf die Stadt heißt es: „Geithen hat
zwee lange Seiten, in der Mitte nen großen Plan, vorn und hinten is
nischt dran.“ Bei guter Sicht können wir in westlicher Richtung die
Kühltürme des Kraftwerkes Lippendorf sehen. Selbst das
Völkerschlachtdenkmal und das Hochhaus am Augustusplatz von
Leipzig sind bei idealen Bedingungen auszumachen.
Wenigossa: Das Ensemble einiger Häuser des Ortes ist als Beispiel für
ein Platzdorf in der Kreisdenkmalsliste vertreten. lm Volksmund wird
Wenigossa auch heute noch als „Wienzsche" bezeichnet. lm Wort
kommt die Tatsache zum Ausdruck, dass Wenigossa auf eine slawische
Siedlung zurückgeht. Die Siedlungen in unserer Gegend können
eingeteilt werden in solche mit slawischen Namen ( Endung –itz oder
itzsch), mit deutschen Namen (vorwiegend Endung -dorf, -hain, -bach)
und in Orte mit Mischnamen. Das Dorf Walditz trägt einen solchen
Mischnamen. Die Reste der Wassermühle von Walditz sind mit etwas
Phantasie noch zu erkennen. Wer eine sehr gut erhaltene Wassermühle
unserer Gegend anschauen möchte, müsste von Kohren aus einen
Abstecher machen. Kohren-Sahlis als Zentrum des „Kohrener
Landes“ rechtfertigt mit seinen Sehenswürdigkeiten in unmittelbarer
Nähe eine längere Radpause: Schwindpavillon Rüdigsdorf,
Lindenvorwerk mit Lindigtmühle, Irrgarten der Sinne, Minigolfplatz
↓ Lebensbornheim Kohren Sahlis, historische Aufnahme um 1941
und natürlich das Töpfermuseum Kohren. Am Markt der
Töpferbrunnen. Ebenfalls am Markt eine Gedenktafel am Haus Nr.
141: der Dichter Julius Mosen hat hier einige Zeit gewohnt. Er ist
bekannt geworden durch das Andreas - Hofer - Lied („Zu Mantua in
Banden", Befreiungskampf der Tiroler gegen die Napoleonische
Fremdherrschaft.)
Auf dem Radweg an der Wyhra entlang sieht man rechts oben ein
markantes Gebäude: Es diente nach 1945 zunächst als TuberkuloseHeilstätte und danach bis zum Ende der DDR als Krankenhaus für
Psychiatrie. Seit etwa 1990 ist es eine Wohnstätte des DRKKreisverbandes Geithain e.V. Unsere Gedanken beim Anblick des
Gebäudes gehen aber noch weiter zurück. Nationalsozialistischer
Ungeist und Rassenwahn zeigten sich nicht nur und nicht immer im
Grauen der Konzentrationslager, sondern auch in Häusern wie diesem
hier. Das Gebäude wurde Ende der dreißiger Jahre als Altersheim der
Amtshauptmannschaft Borna errichtet, aber 1941 an die Organisation
.,Lebensborn” der SS verkauft. Bis 1945 waren hier 80 bis 100 Kinder
untergebracht. Kohren war nur eins von mehreren Kinderheimen der
SS, in denen uneheliche Kinder deutscher Soldaten, hauptsächlich mit
norwegischen Frauen, im Sinne der SS-Ideologie erzogen wurden.
Töpferbrunnen auf dem Markt in
Kohren-Sahlis
Seit 1928 ist er das Wahrzeichen
der Stadt und Symbol für das
Töpferhandwerk,
welches
seit
Jahrhunderten
zur
städtischen
Tradition
gehört.
Es
wurde
geschaffen von Kurt Feuerriegel.
Tour 10
Durch den Colditzer Wald
Auf der Tautenhainer Straße aus Geithain heraus. Nach ca. 2km die
Hauptstraße rechts verlassen nach Ottenhain. Durch den Ort an drei
Teichen vorbei nach Tautenhain. Dorfstraße immer geradeaus, am
Gasthof rechts nach Ebersbach. Dort links der Hauptstraße folgen bis
hinter dem Dorf die Straße rechts nach Ballendorf abzweigt. Auf dieser
bis zur Waldmühle fahren. Von hier aus rechts den Radweg durch den
Colditzer Wald fahren bis zum Altteich. Hier rechts die Birkenallee bis
Leupahn und von dort nach Thierbaum. Vor dem Ort links die Straße
nach Nauenhain fahren. Gleich hinter Nauenhain links hoch zur
Hauptstraße Ebersbach-Rochlitz. Von dort wieder links zum
Königsfelder Kreuz. Hier rechts über Ortsteil Mark Ottenhain nach
Geithain.
▬ 32 km ▬
Was am Wege liegt
Vor rund 100 Jahren war die Gegend nördlich von Geithain bestimmt
durch die „Geithainer Kalk-, Ziegel- und Sandwerke“. Kalk- und
Sandvorkommen erschöpften sich im Laufe der Zeit, sodass bereits
Ende der 1980er Jahre die Baustoffindustrie in Geithain auslief. Die
„Kalklöcher“ links und rechts der Straße nach Tautenhain erinnern an
die weit in das Mittelalter zurückreichende Tradition des Kalkabbaues.
Von der Schmalspurbahn rechts parallel zur Straße ist nur noch der
Damm zu sehen. Bis zum Bau dieser Bahn in den Jahren 1904/05
wurden die Rohstoffe mit Pferdewagen transportiert. Der Fuhrpark des
Betriebes bestand aus 30 Geschirren mit 50 bis 60 Pferden. Sehr zu
empfehlen ist ein Abstecher links zum Sommerhof.
Auf dem ehemaligen
Gutshof ist ein sehr
interessanter Ringofen
zu besichtigen.
Übersichtliche Tafeln
informieren über die
produktionsgeschichtliche Bedeutung des
Ofens.
Wieder zurück zur Hauptstraße biegen wir am ehemaligen Übergang
der Grubenbahn rechts nach Ottenhain ab. Auf dem Feld links neben
der Straße ist eine kleine Bodenerhebung zu sehen. Hier stand bis in
die 1920er Jahre das „Galizierhaus“, eine Unterkunft für polnische
Saisonarbeiter, die nicht selten zur Lohndrückung vom Betrieb
eingestellt wurden.
Zur Tautenhainer Jakobskirche mit den Emporebildern von
Felixmüller sowie zur Bockwindmühle in Ebersbach siehe Tour .
Bei der Fahrt durch den Wald kommen wir am Weißen Stein vorbei. Er
ist eine Kreuzungsstelle vieler Waldwege und wurde zu einem
geschmackvollen Rastplatz ausgebaut. Mit seinen gut befahrbaren
Schneisen ist der Colditzer Wald für das Fahrrad ein ideales Gelände.
Der gesamte Waldkomplex (mit dem Glastener Waldrevier zusammen
2500 ha) ist ein Landschaftsschutzgebiet, worin Biotope besonders
gehegt werden. Als Beispiel seien die für den Colditzer Wald typischen
Orchideenstandorte Mutzloch und Neuangerwiese genannt. Die
Anlage des Forstes geht auf den bedeutenden Forstwissenschaftler
Heinrich von Cotta zurück, der seit 1811 Direktor der
Forstvermessungsanstalt Tharandt war. Mitte April 1945 fanden im
Colditzer Wald letzte kleinere Gefechte zwischen Amerikanern und
einer Einheit der Wehrmacht statt. Links und rechts der Hirschallee, ein
paar Schritte vom Weißen Stein entfernt, sieht man heute noch Reste
von Schützenlöchern und Fahrzeugunterständen. In den nächsten
Jahrzehnten ist eine systematische Umwandlung des Colditzer Forstes
in einen Laubmischwald vorgesehen. Am Rande der vielen
Wanderwege findet der Besucher des Waldes viele Hinweisschilder, die
Wissenswertes über ihn vermitteln.
Am Weg vom Weißen Stein nach Thierbaum liegt ein Restloch aus der
Zeit, als hier Torf für die Umgebung abgebaut wurde. Am Ortsausgang
von Nauenhain ist der, heute nicht mehr genutzte, Wasserturm
halbrechts oben in Altottenhain nicht zu übersehen. Er hat eine
Gesamthöhe von 27,5 m und wurde 1964 in Betrieb genommen. Die
Bauweise war für die damalige Zeit relativ neu. Von 8 Hydraulikpressen
wurde der riesige Betontrichter (410 Tonnen) pro Woche einen Meter
hochgehoben und dabei gleichzeitig der Schaft darunter aufgebaut. Ein
Besteigen des Turmes ist nicht
möglich. Aber auch vom Fuß des
Turmes ist die Fernsicht bei guten
Bedingungen beträchtlich.
←
Wasserturm bei Altottenhain im Bau
Zur seltsamen Bezeichnung „Muff“ für
den Ortsteil Mark Ottenhain s. Tour .
Tour 11
Links und rechts der neuen Autobahn A72
Die Bahnhofstaße hinunter, rechts durch den Unteren Stadtpark und
ca. 150m auf der Altenburger Straße. Links den Ossaer Weg ca. 50m
bis zum Landrain. Auf diesem stadtauswärts den Radweg nach Syhra.
Auf der Autobahnüberführung geradeaus hinunter zum Ortsteil Syhra.
Von dort weiter geradeaus bis Beginn Theusdorf. Hier rechts nach
Roda. In Roda links ein Stück auf der Dorfstraße bis zur Einmündung
der Nebenstraße rechts nach Greifenhain. An der ehemaligen Schule
rechts hinunter auf die eigentliche Dorfstaße. Diese queren und wieder
hinauf in Richtung Pferdehof Fischer. Dort vorbei und den Radweg in
Richtung Autobahn bzw. weiter bis Prießnitz. Noch vor dem Ort, an der
alten Schäferei rechts den neuen Radweg nach Frauendorf. Hier
links die Dorfstraße entlang nach Frankenhain. Die Hauptstraße
Geithain-Borna queren und weiter geradeaus nach Tautenhain. Im Dorf
entlang, am Ende die Nebenstraße nach Ottenhain. Von dort nach
Geithain.
▬ 33 km ▬
Was am Wege liegt
Der Radweg von Geithain nach
Syhra führt über die neue A72. Die
Bilder zeigen die Brücke im Bau 2010
und im Jahr 2014.
Bevor wir in Syhra weiter nach Theusdorf fahren, wird ein Abstecher
rechts oberhalb zum Fliegerdenkmal empfohlen. In der Nacht vom 18.
zum 19. Oktober 1966 stürzte bei Syhra eine sowjetische MIG 21 vom
Flugplatz Altenburg- Nobitz ab. Die Piloten, der Ukrainer Oberst
Schandakow (43 Jahre) und der Moskauer Major Wladimirow (35
Jahre), kamen dabei ums Leben. Lange Zeit wurde über Unfallursache
und -hergang nicht öffentlich informiert. Die LVZ vom 21./22. 2006 gibt
an, dass das Unglück bei einer geplanten Übung "Start- und Landung
bei Nacht" erfolgte und ein Vogel die Ursache für den Absturz des
Flugzeuges aus 40m Höhe war. Das Fliegerdenkmal (Einweihung
1967) an der Straße von Syhra hoch zur B7 erinnert an den Tod der
beiden Piloten. Die offizielle Darstellung geht davon aus, dass durch die
geistesgegenwärtige Reaktion der Piloten in letzter Minute ein Absturz
auf das Dorf Syhra verhindert worden ist, dadurch für sie aber die
Möglichkeit der Rettung durch den Schleudersitz nicht mehr bestand.
Bauernrathaus Prießnitz
Schloss Prießnitz
Schloss und Rittergut Prießnitz, das Bauernrathaus im Ort sowie die
ehemalige „Villa Erdenglück“ und deren Geschichte wurde bei Tour 7
beschrieben. Die Emporebilder von Conrad Felixmüller in der
Tautenhainer Jakobus-Kirche werden auf dieser Tour ebenfalls passiert,
die Beschreibungen dazu erfolgten bei Tour 4.
Tour 12
Rast im Schloss Colditz
Die Colditzer Straße aus Geithain heraus, dann rechts Radweg bis
zum Ortsteil Haide. Hier erst rechts dann gleich links hinunter nach
Königsfeld. Dort die B7 am Gasthof queren und weiter nach
Köttwitzsch. An der ehemaligen Mühle links von Dorfstraße
abweichend den Radweg durch das Köttwitzschtal nach Rochlitz.
Hinter der Eisenbahnüberführung links halten zum Bahnhof Rochlitz
und geradeaus weiter hinunter zur Mulde. Von nun an dem
Mulderadweg folgend über Penna, Kralapp und die Lastauer Mühle
nach Colditz. Die Besichtigung von Schloss Colditz ist eine
Unterbrechung der Tour wert. Über die Muldenbrücke am ehemaligen
Porzellanwerk vorbei nach Hohnbach. In Dorfmitte rechts hinauf und
oben links halten in den Colditzer Wald einbiegen. Durch den Wald
nach Thierbaum. Hier links halten und durch das Dorf bis zu seinem
Ende. Nicht geradeaus die Straße entlang, sondern scharf rechts die
Nebenstraße nach Nauenhain fahren. Im Dorf rechts die Dorfstraße
entlang bis Dorfende. Dort links hoch zur Hauptstraße Ebersbach –
Rochlitz. Auf dieser links bis zur Straßenkreuzung. Hier rechts über
den Ortsteil Mark Ottenhain nach Geithain.
▬ 34 km ▬
Was am Wege liegt
← Spuren des Bibers,
am Teich unterhalb des
Ortsteiles Haide
Die Geschichte der Lastauer
Mühle reicht bis in das Jahr 1265
zurück. Die heutige Anlage lässt
noch sehr gut ihre Bedeutung
und Funktion in der Frühzeit der
industriellen
Entwicklung
erkennen.
Der
eigentliche
Mühlenbetrieb wurde schon 1860
eingestellt. Danach bis etwa
1990 wurde Tapetenrohpapier
und Packpapier hergestellt. Eine
GmbH produziert heute Fenster
und Türen. Die Villa im Park wird
als Garni-Hotel genutzt.
Schloss
Colditz
Sowohl Schloss Rochlitz als auch Schloss Colditz bieten sich für eine
Besichtigung an. Infomaterial steht jeweils vor Ort zur Verfügung. Eine
vorherige Information über das INTERNET zum jeweiligen
Programmangebot ist zu empfehlen. Die Stadt Colditz hat sich in den
letzten Jahren sehr auf Tourismus eingestellt. Heimatmuseum und
Schloss werden jährlich von vielen Urlaubem besucht. Die Silhouette
des Schlosses prägt das Stadtbild. Bei einer Besichtigung erfährt der
Besucher viel über die außerordentlich wechselvolle Geschichte des
Bauwerkes. Kurios ist die Tatsache, dass das Colditzer Schloss in
England bald bekannter ist als in Deutschland selbst. Die "Colditz-Story"
oder "Colditz-Castle" sind dort bekannte Begriffe. Das Schloss ist
originalgetreu im Maßstab l:l0 in England nachgebaut worden. In Colditz
wurden während des 2. Weltkrieges Offiziere der Westalliierten
gefangen gehalten. Zahlreiche Fluchtversuche aus dem "Oflag Colditz
IV' trugen mit zur Popularität des Namens Colditz in England bei.
Am Ende unserer Tour fahren wir durch den Ortsteil Mark Ottenhain.
Er wird seit vielen Generationen im Volksmund „der Muff“ genannt.
Erstaunlich ist, dass die Bezeichnung auch außerhalb Geithains
gebraucht wird. Colditzer sagen "nach Geithain über den Muff"! Es gibt
mehrere Deutungen des Namens. Allein die "Gastwirtsversion" kommt
in zwei ganz gegensätzlichen Unterarten vor. In der einen war der Wirt
da draußen ein richtiger Muff, der die Gäste lieber gehen als kommen
sah. Die andere sieht in dem Wirt einen freundlichen und
weltgewandten Mann, dessen Leitspruch zum Heben der Stimmung im
Lokal gelautet habe: "Ein rechter Mann ist doch kein Muff!" Gänzlich
anders die folgende Erklärung des Flurnamens „Muff“: Geithain war
über Jahrhunderte Garnisonstadt. Das Exerziergelände nahm eine
große Fläche zwischen den beiden Straßen nach Tautenhain/Ottenhain
bzw. nach Colditz ein. Die Soldaten marschierten am Morgen hinaus
und nach dem Dienst wieder zurück in die Stadt. Ein Offizier, der
regelmäßig mit seiner Truppe an den paar Häusern vorbeikam, hatte
hier eine heimliche Geliebte. Als gemeinsam vereinbartes Zeichen
dafür, dass "die Luft rein war", hängte die untreue Ehefrau ihren Muff
zum Lüften draußen an das Fenster! Einen Muff zum Händewärmen
statt Handschuhen hatte damals fast jede Frau. Eine schriftlich belegte
Deutung des Namens Muff gibt es bis dato nicht. Das eben erwähnte
Übungsgelände der Geithainer Garnison - es handelte sich um reitende
Artillerie - hat sich, wenn schon nicht im Namen Muff, so doch im
Kanonenberg verewigt. Nun trägt sogar eine Straße diesen Namen.
Der kleine, mit ein paar Birken bewachsene, Hügel mitten im ebenen
Feld soll im 19. Jahrhundert erheblich größer gewesen sein und als
Zielpunkt für Schießübungen gedient haben.
Tour 13
Nach hartem Anstieg durch`s schöne Aubachtal
Auf der Dresdener Straße bis zum Abzweig nach Wickershain. Von
hier weiter nach Narsdorf. Am Ortseingang links der Dorfstaße folgen
bis hoch zur B175. Dort links ein ganz kurzes Stück auf dieser
Hauptstraße. Am ehemaligen Gasthof „Grüne Tanne“ rechts über
Mutzscheroda hinunter nach Wechselburg in das Muldental. Links
über die Brücke in den Ort hinein. Nun ein langer Anstieg durch
Wechselburg, am Markt rechts weiter hinauf durch Nöbeln. Dort halb
rechts halten weiter nach Göppersdorf. Hinter dem Ort die B107
queren und nach Zschoppelshain fahren. Von dort weiter nach
Topfseifersdorf. Im Ort geradeaus hoch nach Neugepülzig. Die
Hauptstraße Rochlitz – Mittweida überqueren weiter nach Milkau. Im
Ort links hinunter in das Aubachtal nach Obstmühle. Nun immer am
Aubach entlang, stetig leicht abfallend, nach Döhlen. Durch den Ort bis
zur Kreuzung mit der B175. Hier links nach Rochlitz. Durch die Stadt
über den Markt zum Ortsteil Poppitz. Links den Rad- und Wanderweg
durch das Köttwitzschtal nach Königsfeld (s. Tour 1). Am Teich links
den Rad- und Wanderweg hinauf nach Haide und von dort nach
Geithain.
Der schönen, langen Abfahrt von Mutzscheroda bis Wechselburg
folgt leider ein langer Anstieg aus dem Muldental hinaus bis Nöbeln.
Ein ausgezeichneter Radweg hinunter im Aubachtal von Obstmühle
bis Döhlen und durch das Köttwitzschtal wiegen aber die
Anstrengungen auf!
▬ 34 km ▬
Was am Wege liegt
Wechselburg und Rochlitz lagen in den bisherigen Touren schon oft am
Wege. An dieser Stelle sollen lediglich die Sehenswürdigkeiten genannt
werden.
Wechselburg: die Brückenfiguren an der Muldenbrücke, der
Schlosspark, das Schloss, die Basilika „Heilig Kreuz“ mit dem Lettner,
das Benediktinerkloster und die St. Ottokirche. Die beiden
überlebensgroßen
Porphyr-Brückenfiguren
kennzeichnen
den
Ursprung des heutigen Stadtnamens. 1543 erfolgte zwischen dem
Herzog Moritz von Sachsen und dem Grafen von Schönburg ein
Burgen- bzw. Gebietsaustausch (ein „Wechsel“). Der Ort hieß vor 1543
Zschillen und seit 1543 Wechselburg.
Rochlitz: Schloss mit der „großen Hofküche“ von 1398 und der
Ausstellung mit den aufwendig genähten Kostümen des Dresdener
„Lebendigen Fürstenzuges“, die Kirchen St. Kunigunde und St. Petri,
die beiden Postmeilensäulen. Der Rochlitzer Berg mit Aussichtsturm
und Porphyrlehrpfad würden einen Extraausflug rechtfertigen.
Foto: Kühfuss, Archiv Naturschutz LfULG
Radeln im Aubachtal von Obstmühle bis Döhlen und im Köttwitzschtal
von Rochlitz bis Köttwitzsch ist für Naturliebhaber ein wahrer Genuss!
Natur pur, unverbaute, natürlich mäandernde Bäche, üppige Vegetation
und „himmlische“ Ruhe!
Tour 14
Im Chemnitztal nach Geithain
Fahrtroute
grün
Unten rechts:
Chemnitz
Oben links:
Geithain
Empfehlung:
Mit Bahn von
Geithain nach
Chemnitz,
zurück
mit Rad.
Am Hauptbahnhof Chemnitz die Georgstraße hinunter bis zum Fluss.
Nach der Brücke gleich rechts den Radweg an der Chemnitz entlang,
am Heizkraftwerk vorbei bis nach Draisdorf. Hier endet gegenwärtig
der Chemnitztal- Radweg und man muss leider ab Draisdorf etwa 8km
auf der B107 im Tal weiterfahren bis nach Markersdorf. Im Ort dem
Fluss weiter folgen, B107 links verlassen, dann gleich rechts über
Schweizerthal, Stein bis nach Göritzhain. In Göritzhain die Chemnitz
halb rechts verlassen und über Seitenhain, Hartha nach Wechselburg.
In Wechselburg links hinunter zur Mulde. Von dort hoch nach
Mutzscheroda. Hier weiter bis zur Kreuzung mit der B175, ehemaliger
Gasthof Grüne Tanne. Links ein paar Meter auf der B175, dann rechts
hinunter nach Narsdorf. In Ortsmitte rechts abbiegen und nach
Wickershain bzw. Geithain.
▬ 45 km ▬
Was am Wege liegt
Der Chemnitztal-Radweg soll in den nächsten Jahren von Chemnitz Zentrum, entlang der Chemnitz und in großen Teilen auf der
ehemaligen Bahnstrecke bis Wechselburg führen. Ende 2007 gelang
es, die Chemnitztal-Bahnstrecke von der Deutschen Bahn AG zu
kaufen. Seit 2013 ist das erste Teilstück des Radweges vom Zentrum
bis nach Draisdorf befahrbar.
Die ehemalige Eisenbahnstrecke von Chemnitz nach Wechselburg
entlang des Flusses wurde 1902 eröffnet. Ihr Bau erfolgte hauptsächlich
wegen zahlreicher Fabriken. Im Jahre 2002 wurde die Strecke
stillgelegt. Die Reste ehemaliger Industriestruktur sind heute beim
Durchfahren noch erkennbar: Backsteinbauten (Produktionsgebäude)
und Villen der Fabrikbesitzer aus der Gründerzeit nach 1870/71.
Endgültig stillgelegte Betriebe mit verfallenden Gebäuden einerseits und
nach 1990 neu entstandene Firmen prägen das Bild beim Passieren der
Orte. Zu großen Teilen aber fährt man, stetig leicht bergab, durch eine
liebliche Flusstal- Landschaft.
Im Schweizerthal kann der Radler im Bett der Chemnitz eine
geologische Besonderheit der Region betrachten. Es sind die
Strudeltöpfe, abgerundete und meist auch durchlöcherte Steinblöcke
aus Cordieritgneis.
Vergleichbares soll
sich
nur
in
Skandinavien
und
der Schweiz finden.
„Ihre heutige Form
erlangten
die
Riesenblöcke,
die
vor
rund
9000
Jahren kantig und
unförmig
die
Abhänge
herabstürzten, durch
die
Fluten
des
Flusses, die zum
Ende der letzten Eiszeit gewaltig waren. …An der Seite der Blöcke, die
dem Strom entgegengesetzt liegt, hat der Sand oft tiefe Scheuerrinnen
in den Stein gegraben.“ (aus „Reiseführer durch das Tal der Burgen“,
Heimat- und Verkehrsverein e.V. Rochlitz)
Tour 15
Durch`s Neuseenland nach Leipzig
← Karte zeigt nur Teilstück
von Brauswig bis zum
Störmthaler See
Auf der Strecke gibt es
praktisch keine Steigungen.
Ob man für das Rad die
Strecke Geithain – Leipzig
oder umgekehrt benutzt, ist
im Prinzip gleich. Sollte
starker Wind aus W- bzw.
NW- Richtung herrschen,
wäre die Strecke Leipzig –
Geithain
per
Rad
zweckmäßiger. In jedem Fall
wird empfohlen, für den Hinoder Rückweg die Eisenbahn
zu benutzen.
Nach
Niedergräfenhain
entweder auf B7 oder am
Stadtende rechts den Pfad
durch den Steinbruch. B7
rechts verlassen und nach
Hermsdorf-Frauendorf fahren. Durch Frauendorf und am Ende rechts
den Radweg bis zur Siedlung Prießnitz (alte Schäferei). Hier links den
Radweg bis zur Brücke über die A72. Vor der Brücke rechts den
Radweg weiter nach Nenkersdorf. Durch das Dorf und halb rechts
nach Schönau. Hinter Schönau vom Radweg nach Zedtlitz abweichen,
rechts hoch auf den Radweg entlang des Bockwitzer Sees fahren bis
dieser auf die Hauptstraße B176 trifft. Von dieser nach etwa 200m
rechts abbiegen nach Dittmannsdorf. Am Dorfanfang links nach
Brauswig. Im Ort halb rechts Richtung Kitzscher. Noch vor dem Ort
links nach Thierbach, Trages und Mölbis fahren. Von hier über
Großpötzschau nach Dreiskau-Muckern. Nun rechts halten und dem
Radweg entlang des Störmthaler Sees über Störmthal,
Güldengossa, jetzt am Markkleeberger See entlang bis zur
Seepromenade von Markkleeberg.
▬ 52 km ▬
Was am Wege liegt
Am Weg liegen der Bockwitzer, der Störmthaler und der Markkleeberger
See. Zusammen mit vielen weiteren Seen bilden sie das Leipziger
Neuseeenland. Viele Ältere können sich noch an die „Mondlandschaft“
um Borna mit ihren Braunkohlegruben, den weggebaggerten Dörfern,
der schlechten Luft durch die Werke um Böhlen und Espenhain
erinnern! Daraus ist eine wald- und seenreiche Erholungsgegend ersten
Ranges geworden! Ähnliches hat sich zwar auch im niederrheinischen
Braunkohlengebiet und in der Niederlausitz vollzogen. Das Leipziger
„Neuseeenl@nd“ übertrifft beide Regionen mit Sicherheit und zählt wohl
auch europaweit zu den bedeutendsten Renaturierungsprojekten.
Mölbis an der Espenhainer Kippe (heute offiziell Halde Trages
genannt) hatte lange Zeit den bösen, aber zutreffenden Beinamen
„dreckigstes Dorf Europas“. Heute kann sich der Radler an den
schmucken Dörfern
mit vielen neuen
oder
sanierten
Häusern
freuen.
Der Radweg entlang Störmthaler
und Markkleeberger See eröffnet,
zumal bei schönem
Wetter,
sehr
schöne Ausblicke
über die weiten
Wasserflächen.
Bockwitzer See
Am Aussichtspunkt Störmthal informieren mehrere Tafeln über die
Geschichte des Bergbaues in dieser Gegend. Wir fahren am
Kanupark vorbei. Er gilt als Europas modernste Wildwasseranlage. Sie
ist sowohl Freizeit- als auch Wettkampfstätte für den Leistungssport.
Diese Radtour endet an der Seepromenade Markkleeberg.
Die Rückfahrt nach Geithain kann mit der S-Bahn von Markkleeberg
erfolgen. Andere fahren mit dem Rad durch die Stadt bis zum
Hauptbahnhof Leipzig. Eine dritte Möglichkeit ist: mit dem Rad wieder
ein Stück zurück, dann links bis nach Liebertwolkwitz fahren. Von dort
mit der Bahn über Bad Lausick nach Geithain.
Anhang
A1: Streckenlängen und Bemerkungen zum Weg
Nr.
Titel
Länge
1
Rechts und links der B7 nach 18
Rochlitz und zurück
2
Durch den Leinawald
48
3
Im Tal der Zwickauer Mulde
35
4
Am Tatarengrab vorbei
45
5
Kloster Nimbschen
63
6
Von der Zwickauer zur
Freiberger Mulde
65
7
Am Rand des
Neuseenl@ndes
45
8
Auf dem Mulderadweg
55
9
Kohren-Sahlis/Wyhratal
45
10
Durch den Colditzer Wald
32
11
Links und rechts der neuen
Autobahn A72
33
12
Rast im Schloss Colditz
34
13
Nach hartem Anstieg
durch`s schöne Aubachtal
42
14
Im Chemnitztal nach
Geithain
45
15
Durch`s Neuseenland nach
Leipzig
52
Bemerkungen
Radweg, wenig
befahrene Straßen,
hügelig
wenig befahrene Straßen,
hügelig
wenig befahrene Straßen,
hügelig
wenig befahrene Straßen,
fast eben
Radweg, wenig
befahrene Straßen
Radweg, wenig
befahrene Straßen,
ca. 7 km auf Hauptstraße
Radweg, wenig
befahrene Straßen,
fast eben
wenig befahrene Straßen,
hügelig
Radweg, wenig
befahrene Straßen,
hügelig
wenig befahrene Straßen,
hügelig
Radweg, wenig
befahrene Straßen, fast
eben
Radweg, wenig
befahrene Straßen, fast
eben
Radweg, wenig
befahrene Straßen,
hügelig
ca. 10km Hauptstraße,
wenig befahrene Straßen,
Radweg, fast eben
A2: Quellenangaben
Nr.
Titel
Bilder, Grundkarte für
Tourskizze
Titelbild: Archiv G.Senf (AGS), Übersichtskarte Geithain aus
Werbebroschüre der Stadt Geithain
1
Rechts und links der B7 nach RuntasticApp des eigenen
Rochlitz und zurück
Smartphones, 2 x AGS
2
Durch den Leinawald
GOOGLE Maps
3
Im Tal der Zwickauer Mulde
GOOGLE Maps, 2 x AGS
4
Am Tatarengrab vorbei
5
6
Kloster Nimbschen
Von der Zwickauer zur
Freiberger Mulde
GOOGLE Maps, Titelblatt Broschüre
von Karl Helbig
GOOGLE Maps
Topografische Kreiskarte, GeoSN, AGS
7
8
Am Rand des
Neuseenl@ndes
Auf dem Mulderadweg
9
Kohren-Sahlis/Wyhratal
10
Durch den Colditzer Wald
11
Links und rechts der neuen
Autobahn A72
12
Rast im Schloss Colditz
Topografische Kreiskarte, GeoSN, 1 x
AGS, Foto Jürgen Meye
13
Nach hartem Anstieg
durch`s schöne Aubachtal
Touristenkarte Mulde-Zschopau,
Touristverlag 1985, 2 x AGS
14
Im Chemnitztal nach
Geithain
Topografische Kreiskarte, GeoSN, AGS
15
Durch`s Neuseenland nach
Leipzig
Topografische Kreiskarte, GeoSN, AGS
GOOGLE Maps,
Topografische Kreiskarte, GeoSN, 3 x
AGS
Topografische Kreiskarte, GeoSN, AGS
Topografische Kreiskarte, GeoSN, 2 x
AGS
Topografische Kreiskarte, GeoSN, 3 x
AGS
Anfragen, Ergänzungen, Korrekturen, Kommentare u. ä. bitte über
E-Mail an senfg@aol.com