kontroverse themen deutscher geschichte im daf
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kontroverse themen deutscher geschichte im daf
KONTROVERSE THEMEN DEUTSCHER GESCHICHTE IM DAF-UNTERRICHT. UNTERRICHTSVORSCHLÄGE: NATIONALSOZIALISMUS UND GESPALTENES DEUTSCHLAND Laura Kampitsch A Thesis Submitted to the Graduate College of Bowling Green State University in partial fulfillment of the requirements for the degree of MASTER OF ARTS May 2011 Committee: Dr. Geoffrey Howes, Advisor Dr. Edgar Landgraf i ABSTRACT Dr. Geoffrey Howes, Advisor This thesis deals with controversial topics and periods of German history and how these historically and culturally important events, for example, the period of National Socialism in Germany and German division, can be implemented in German language and culture courses. The theoretical site of foreign language instruction is discussed in the first part, for example, the advantages and disadvantages of different instruction methods. In the first part, desired learning outcomes will also be discussed. How the controversial topics of National Socialism and German division can be taught through the use of literary texts, films, guided internet research and historical documents will be the topic of the second part of this thesis. Recommendations and sample exercises will also be included in this section. The sample exercises are specifically designed for third year or advanced literature, culture and conversation classes, and are based on the principles of intercultural and communicative foreign language instruction. The aim of this thesis is to develop teaching strategies that engage the students and to develop teaching material to accompany the lessons that provide the students with a multifaceted picture of Germany´s history and presence and encourages them to critically analyze these historical. Because of the traditional nature of foreign language instruction which focuses on grammar, vocabulary, reading and listening exercises, this thesis should also work to motivate instructors of German as a foreign language, to integrate historically and culturally controversial events of German history into German language classrooms. ii KURZFASSUNG Dr. Geoffrey Howes, Betreuer Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema kontroverser Geschehnisse und Perioden der deutschen Geschichte und wie man diese historisch und kulturell wichtigen Ereignisse, wie die Ära des Nationalsozialismus und die Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands, für den Deutsch-als-Fremdsprache-Unterricht didaktisieren kann. Die besagte Thematik wird im ersten Teil der Arbeit theoretisch bearbeitet, Vor- und Nachteile diverser Unterrichtsmethoden werden evaluiert und die Lernziele festgelegt. Im zweiten Teil der Arbeit wird erarbeitet und dargestellt, wie diese Thematiken anhand von literarischen Texten, Filmen, angeleiteten Internet-Recherchen und Zeitdokumenten für den DaF- Unterricht didaktisiert werden können. Hierbei werden zu allen Themenbereichen Unterrichtsvorschläge gemacht und diverse Aufgabenstellungen für den Unterricht erarbeitet. Die Aufgabenstellungen, die für das dritte Lehrjahr und fortgeschrittene Literatur-, Kultur-, und Konversationskurse erarbeitet werden, orientieren sich an den Prinzipien der interkulturellen und der kommunikativen Fremdsprachendidaktik. Ziel der Arbeit ist es, Lehrstrategien zu entwickeln, wie man das Interesse von StudentInnen im Deutsch-alsFremdsprache-Unterricht wecken kann und zudem Unterrichtsinhalte zu entwickeln, welche einerseits die StudentInnen mit einem breit gefächerten Bild der deutschen Geschichte und Gegenwart vertraut machen und dadurch das interkulturelle Verständnis zu fördern. Da der Fremdsprachenunterricht häufig die Vermittlung von Grammatik, Vokabular und Lese- bzw. Hörverständnisübungen fokussiert, soll diese Arbeit auch eine Motivation für DaF-Lehrende sein, geschichtlich und kulturell kontroverse Geschehnisse der deutschen Geschichte in den DaF-Unterricht zu integrieren. iii DANKSAGUNG An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Personen bedanken, die mich bei der Erstellung dieser Arbeit unterstützt haben. Mein herzlicher Dank gilt Dr. Geoffrey Howes, der mit sehr viel Engagement, guten Ideen und unermüdlichem Einsatz diese Arbeit betreut und mich mit zahlreichen inspirierenden Gesprächen im gesamten Prozess begleitet und unterstützt hat. Ebenfalls bedanken möchte ich mich bei Dr. Edgar Landgraf, der uns im Diplomandenseminar stets als Ansprechpartner zur Verfügung stand und mir durch seine Ideen und sein Feedback immer wieder neue Blickwinkel in Bezug auf diese Arbeit aufgezeigt hat. Bedanken möchte ich mich auch bei Beth Muellner und Mareike Herrmann, die mich beide inspiriert und gestärkt haben diesen Berufsweg einzuschlagen. Großer Dank gebührt auch meiner Familie und meinen Freunden, die mich während des gesamten Prozesses dieser Arbeit unterstützt und immer wieder motiviert haben. iv INHALTSVERZEICHNIS 1. EINLEITUNG ....................................................................................................................... 1 2. METHODE............................................................................................................................ 8 3. DIDAKTIK - NATIONALSOZIALISMUS ..................................................................... 25 3.1. Themenbereiche ......................................................................................................... 27 3.2. Vokabelvorbereitung .................................................................................................. 28 3.3. Übungen zur Themeneinstimmung ............................................................................ 38 3.4. Internet-Recherche ..................................................................................................... 48 3.5. Filme .......................................................................................................................... 54 3.5.1. Der Triumph des Willen ................................................................................. 55 3.5.2. Der Untergang ..................................................................................................... 59 3.5.3. Das Leben ist schön ............................................................................................ 68 3.6. Literarische Texte ...................................................................................................... 78 3.6.1. Wolfgang Borchert: Die Küchenuhr ................................................................... 78 3.6.2. Bertolt Brecht: Lied einer deutschen Mutter ...................................................... 81 3.6.3. Bertolt Brecht: Bücherverbrennung .................................................................... 84 3.7. Vergangenheitsbewältigung ....................................................................................... 87 3.8. Abschlussübungen – Reflexion.................................................................................. 92 v 4. DIDAKTIK - GESPALTENES DEUTSCHLAND .......................................................... 93 4.1. Themenbereiche ......................................................................................................... 93 4.2. Vokabelvorbereitung .................................................................................................. 94 4.3. Übungen zur Themeneinstimmung .......................................................................... 103 4.4. Internet-Recherche ................................................................................................... 114 4.5. Flucht aus der DDR.................................................................................................. 122 4.6. Widerstand gegen das DDR-Regime und Deutsche Wiedervereinigung ................ 133 4.7. Filme ........................................................................................................................ 138 4.7.1. Das Leben der Anderen .................................................................................... 139 4.7.2. Good Bye Lenin ................................................................................................ 146 4.8. ABSCHLUSSÜBUNGEN - REFLEXION ............................................................. 159 LITERATURVERZEICHNIS ................................................................................................. 160 FILME ....................................................................................................................................... 163 ANHANG 1 - VIDEOS UND AUDIODATEIEN ................................................................... 164 ANHANG 2 - ABBILDUNGSVERZEICHNIS ...................................................................... 168 1 1. EINLEITUNG Sprache und Kultur sind eng miteinander verknüpft. Das gilt nicht nur für diverse Jugendsprachen, Dialekte und regionale Besonderheiten der Wortwahl sondern auch für historische Ereignisse. Auch diese manifestieren sich in einer ihr eigenen Ausdrucksweise. So wurden z.B. unter dem Regime der Nationalsozialisten aus ideologischen Gründen bestimmte Ausdrücke häufig verwendet und andere vermieden. Beispiele für Redewendungen, die auch heute noch auf Grund der historischen Ereignisse negativ konnotiert und dementsprechend gemieden werden, sind z.B. „Jedem das Seine“ oder „Arbeit macht frei“, da diese im Dritten Reich als Toraufschrift in zahlreichen Konzentrations- und Arbeitslagern dienten. Diese Reziprozität von Sprache, Kultur und Geschichte empfinde ich als besonders interessant und erachte es als notwendig, diesen drei Themenbereichen und deren Wechselwirkungen einen Platz im Fremdsprachenunterricht einzuräumen. Daraus ergibt sich die Motivation für diese Arbeit, in welcher ich zwei der wohl bedeutendsten und folgenreichsten Perioden der jüngsten deutschen Geschichte für den Deutsch-alsFremdsprache-Unterricht didaktisieren will: den Deutschen Nationalsozialismus und die Spaltung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg, den Fall der Berliner Mauer und die darauffolgende Deutsche Wiedervereinigung im Jahr 1990. Der Fokus der Didaktisierung ist es, diese Themenbereiche anhand der Prinzipien der interkulturellen und der kommunikativen Sprachdidaktik lehrstoffmäßig aufzubereiten. 2 Das Erlernen und Beherrschen von Fremdsprachen ist in unserer heutigen globalen Gesellschaft eine Schlüsselqualifikation, welche sowohl privat als auch beruflich viele Türen öffnet, multikulturelle Erfahrungen ermöglicht, die Kommunikation zwischen den Völkern fördert und somit das interkulturelle Verständnis verstärkt. Der Fremdsprachenunterricht fokussiert seinen Blick meist jedoch primär auf Sprachvermittlung und – damit einhergehend – auf Grammatik, Wortschatzvermittlung und Hör- und Leseverständnisübungen. Die Wichtigkeit der Sprachvermittlung steht gewiss außer Frage, die Vermittlung von kulturellen, historischen und zivilisatorischen Gegebenheiten im Zielland sind jedoch zudem ein wichtiger Faktor, um StudentInnen mit einem reflektierten und breitgefächerten Bild der spezifischen Länder vertraut zu machen. Ein weiterer Motivationsfaktor mich im Rahmen meiner Unterrichtstätigkeit an zwei amerikanischen Universitäten dieser Thematik in Bezug auf den DaF-Unterricht anzunehmen ist der folgende: heute ist es durch die voranschreitende Entwicklung der modernen Medien möglich, Unterrichtsmethoden zu verwenden, die uns vor einigen Jahren noch nicht in diesem Ausmaß zur Verfügung standen. Hierbei meine ich primär diverse Applikationen im Internet, wie - in diesem Fall - zum Beispiel das Abspielen von Zeitzeugenvideos des Holocausts oder originale Videodokumente von den Feierlichkeiten rund um den Mauerfall 1989. Diese modernen Medien werden einen wichtigen Bestandteil in der Didaktiktisierung der Themenbereiche einnehmen. Der Fokus im praktischen Teil der Arbeit sind sowohl der kommunikative als auch interkulturelle Ansatz, die in der amerikanischen Fremdsprachendidaktik beide einen hohen Stellenwert einnehmen. Der „American Council On The Teaching Of Foreign Languages‟ (ACTFL) hat die Standards für die Fremdsprachenvermittlung wie folgt festgelegt - die 3 anschließenden fünf C´s beschreiben, welche Faktoren im Fremdsprachenunterricht berücksichtigt werden müssen, um den vorhandenen Qualitätsstandards gerecht zu werden: Communication “The communication standard stresses the use of language for communication in real life situations. It emphasizes what students can do with language rather than what they know about language. Students are asked to communicate in oral and written form, interpret oral and written messages, show cultural understanding when they communicate, and present oral and written information to various audiences for a variety of purposes.” Connections “World languages instruction must be connected with other subject areas. Content from other subject areas is integrated with world language instruction through lessons that are developed around common themes.” Comparisons “Students are encouraged to compare and contrast languages and cultures. They discover patterns, make predictions, and analyze similarities and differences across languages and cultures. Students often come to understand their native language and culture better through such comparisons.” Communities “Extending learning experiences from the world language classroom to the home and multilingual and multicultural community emphasizes living in a global society. Activities may include: field trips, use of e-mail and the World Wide Web, clubs, exchange 4 programs and cultural activities, school-to-work opportunities, and opportunities to hear speakers of other languages in the school and classroom.” Cultures “Cultural understanding is an important part of world languages education. Experiencing other cultures develops a better understanding and appreciation of the relationship between languages and other cultures, as well as the student's native culture. Students become better able to understand other people's points of view, ways of life, and contributions to the world.” (http://globalteachinglearning.com/standards/5cs.shtml) Wie hier unter dem Punkt „Cultures“ beschrieben, ist die Vermittlung kultureller Inhalte einerseits wichtig, um das gegenseitige Verständnis und die Wertschätzung zwischen den Kulturen zu verbessern, andererseits aber auch, um den Studierenden durch das Kennenlernen sozialer, politischer und historischer Hintergründe ein breitgefächertes und reflektiertes Verständnis der Länder, in denen die Zielsprache gesprochen wird, zu ermöglichen. Im Abnschnitt „Communication“ lesen wir von der Wichtigkeit für Studierende, sowohl in schriftlicher, als auch in mündlicher Form Sprache zu produzieren, diese anzuwenden und ein besseres interkulturelles Verständnis zu entwickeln. Zudem sollen, wie unter dem Punkt „Connections“ angeführt, Zusammenhänge zu verwandten Disziplinen erstellt werden, wobei in dieser Arbeit der spezielle Blick auf die Vermittlung wichtiger historischer Ereignisse und deren Folgen für die heutige deutsche Gesellschaft gelegt wird. Ziel des Fremdsprachenunterrichts ist es zudem, die Studierenden zu befähigen, ihre eigene Sprache und Kultur mit anderen Kulturkreisen zu vergleichen und durch diese Gegenüberstellung ein besseres Verständnis für ihre eigene Kultur zu entwickeln und Lernerfahrungen zu machen, die über das Klassenzimmer 5 hinausgehen (Exkursionen, Sprachclubs, Austauschprogramme, die Verwendung des Internets usw.). Durch diese Erfahrungen können die StudentInnen ein Teil mehrsprachiger und multikultureller Gemeinschaften sein, wie unter den Punkten „Comparisons“ und „Communities“ beschrieben wird. Ähnlich verhält es sich mit den Zielen des Fremdsprachenunterrichts in der „Council of Europe language education policy“, wie im „Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen“ determiniert ist. Das Erlernen und die kommunikative Anwendung von Fremdsprachen sollen einerseits den Austausch und das gegenseitige Verständnis der Sprachen und Kulturen in Europa fördern, andererseits die Mobilität in Europa erleichtern sowie das gegenseitige Verstehen und die Zusammenarbeit fördern und Vorurteile und Diskriminierung abbauen. Zudem bietet die Beherrschung von Fremdsprachen Möglichkeiten das tägliche Leben in einem anderen Land zu meistern, Informationen, Ideen und Gedanken mit Menschen verschiedener kultureller Hintergründe auszutauschen und ein besseres und tieferes Verständnis für die Lebensart und die Denkweisen anderer Menschen und ihr kulturelles Erbe zu gewinnen. (http://www.goethe.de/z/50/commeuro/102.htm) Beginnen werde ich diese Arbeit mit einem einleitenden Methodenkapitel, in dem ich sowohl die Prinzipien der interkulturellen und kommunikativen Fremdsprachendidaktik näher ausführen, als auch die Vor- und Nachteile diverser Unterrichtsmethoden und der gewählten Medien wie Filme, Literatur und Internet im Fremdsprachunterricht erläutern werde. Im weiteren Verlauf werden die zwei Themenbereiche und deren zahlreiche Facetten schrittweise für den DaF-Unterricht aufbereitet. Den Anfang bildet hierbei die Ära des Nationalsozialismus. Der Grund, warum ich diese folgenschwere Zeit in Deutschland zwischen 6 1933 und 1945 als sehr wichtig empfinde, ist der folgende: Ich habe einerseits durch meine Unterrichtserfahrung in den USA, andererseits aber auch durch den Austausch mit KollegInnen, die Erfahrung gemacht, dass der Deutsche Nationalsozialismus ein Thema ist, welches auf großes Interesse stößt, jedoch oftmals in diesem Zusammenhang Unwahrheiten, Wissenslücken und Stereotype verbreitet sind. Um eine ausgeglichene Darstellung dieser Thematik im DaFUnterricht geht es somit im ersten Teil meiner Arbeit. Neben der Vermittlung von Themenschwerpunkten, wie unter anderem die NS-Ideologie, die Geschehnisse in den Arbeitsund Konzentrationslagern, der Zweite Weltkrieg, das Ende des Nationalsozialismus und Vergangenheitsbewältigung ist es das primäre Ziel, das Verständnis der StudentInnen dafür zu stärken, welche Folgen und Auswirkungen diese Ereignisse zur damaligen Zeit auf Individuen, Familien und die Gesellschaft hatten und inwieweit sie das heutige Deutschland noch prägen. Zur Didaktisierung dieses Themenfeldes für den DaF-Unterricht werden diverse Herangehensweisen an die Thematik erläutert, Arbeitsaufgaben und Übungen erstellt und unterschiedliche Medien wie Literatur, Gedichte, Filme, Internet-Recherchen und Zeitzeugeninterviews zur Wissensvermittlung in den genannten Bereichen angewendet, mit dem Ziel das interkulturelle Verständnis der Studierenden zu fördern und deren kommunikative Kompetenzen zu erhöhen. Im weiteren Verlauf der Arbeit werde ich das Thema „Gespaltenes Deutschland“ nach einem ähnlichen Schema bearbeiten. Der Grund, warum ich die 40-jährige Trennung Deutschlands in dieser Arbeit für den DaF-Unterricht didaktisch aufbereiten will, ist folgender: Das deutsche Volk wurde entzweit und durch die Teilung in zwei Staaten, die BRD und die DDR, welche politisch, wirtschaftlich, kulturell und sozial unterschiedlich strukturiert und ausgerichtet waren, wurde auch die Bevölkerung der beiden Staaten dementsprechend konträr geprägt. 7 Die Jahrzehnte lange Trennung beeinflusst aber auch - mehr als zwanzig Jahre nach dem Mauerfall - das soziale und kulturelle Leben in Deutschland. Hierbei werden Aspekte wie die Unterteilung Deutschlands in vier Zonen nach dem Kriegsende, die Trennung und der Mauerbau, die politischen Systeme der beiden Staaten, Überwachungsmaßnahmen der Staatssicherheitsbehörde in der DDR, Flucht und Fluchtversuche der Bevölkerung in den Westen und die Gründe dafür, der Mauerfall und die Wahrnehmung der Ereignisse in der Bevölkerung der heutigen Bundesrepublik Deutschland näher beleuchtet. Auch hier ist der primäre Fokus nicht die Vermittlung historischer Fakten und Daten, sondern vielmehr das Verständnis der StudentInnen dafür, wie sich die Geschehnisse auf Individuen und die Gesellschaft von damals und heute auswirkten bzw. dies noch tun. Die Vermittlung historischer Daten und Fakten kann zwar eine wichtige Basis für weiterführende Arbeitsschritte darstellen, Geschichte von unten, also aus Sicht der Betroffenen aufzuarbeiten, bringt aber die Vorteile, dass die Lage bildhaft und authentisch dargestellt werden kann und dass persönliche Schicksale von Betroffenen einerseits eher das Interesse der StudentInnen wecken und andererseits ein Gefühl und Verständnis für das Leben in anderen Kulturkreisen bzw. vorhergehenden Epochen vermitteln können. Erarbeitet werden die Unterrichtsvorschläge für das dritte Lernjahr des DaF-Unterrichts, sowie fortgeschrittene Kultur-, Literatur- und Konversationskurse. Festgelegt wurde diese Zielgruppe mit Fokus auf den DaF-Unterricht an amerikanischen Universitäten. Die erarbeiteten Aufgabenstellungen können – je nach Sprachniveau – modifiziert und angepasst werden. Die Arbeit ist, nach der theoretischen Erläuterung, im ersten Kapitel sehr praktisch orientiert, mit dem Ziel, dass DaF-Lehrende die hier didaktisierten Themen in ihren Unterricht integrieren und die Unterrichtsvorschläge im Klassenzimmer umsetzen können. 8 2. METHODE „Im praktischen Fremdsprachenunterricht ist eine kombinierte Anwendung unterschiedlicher Methoden sehr wichtig, um die Qualitätssicherung der Fremdsprachendidaktik zu garantieren. Hierbei müssen die folgenden Aspekte beachtet werden: Lerntheorien, Lernuniversalien, Prinzipien des Spracherwerbs, Lehr- und Lernziele, Sprachsysteme und Mediennutzung.“ (Roche 28) Da es in dieser Arbeit um die Wechselwirkungen von Sprache, Kultur und Geschichte geht und primär deren Einfluss auf die damalige und heutige Bevölkerung Deutschlands, ist die interkulturelle Sprachdidaktik ein geeigneter Ansatz für die Didaktisierung der genannten Themenbereiche. Das Konzept der interkulturellen Sprachdidaktik fokussiert darauf, kommunikative, kognitive, landeskundliche, linguistische, pädagogische und methodische Aspekte in die Fremdsprachendidaktik zu integrieren. Neben dem Ziel der muttersprachlichen Kompetenz liegt das Hauptaugenmerk interkultureller Sprachdidaktik darin begründet, die Studierenden in der Entwicklung neuer Perspektiven und dem Erlangen von Fertigkeiten und Wissensgebieten, die über reine Sprachkompetenzen hinausgehen, zu unterstützen. (29, 225) Ursprünglich hat sich die Erziehungswissenschaft im Rahmen der MigrantInnenpädagogik mit dem interkulturellen Lernen auseinandergesetzt und Konzepte zur interkulturellen Didaktik entwickelt. Dieser interkulturelle Ansatz, der Fremdheit als didaktische Chance erkennt, wurde dann innerhalb der Fremdsprachendidaktik von mehreren Disziplinen übernommen. (HonnefBecker, Kühn 12) 9 Diese Umsetzung der Themen Nationalsozialismus und Gespaltenes Deutschland im DaFUnterricht könnte sich, in Anlehnung an die Prinzipien der interkulturellen Sprachdidaktik, folgenderweise gestalten. Ein wichtiger Faktor ist, dass die Vermittlung von Fakten, Jahreszahlen und historischen Referenzen nicht genug ist, auch wenn derartige Informationen eine gute Basis für weitere Übungen, Aufgabenstellungen und Klassenarbeiten darstellen können. Viel wichtiger ist es, in diesem Rahmen die Studierenden dazu anzuregen, über das Leben in anderen Kulturen nachzudenken und anhand ihrer eigenen Erfahrungen und Einstellungen über mögliche fremde Sichtweisen und kulturelle Hintergründe zu reflektieren und ein Verständnis und Empathie dafür zu entwickeln. Mögliche Aufgabenstellungen zum Thema Nationalsozialismus und gespaltenes Deutschland wären z.B. von den Studierenden verfasste fiktive Tagebucheinträge zum erlebten Fall der Berliner Mauer oder den Erfahrungen im Holocaust. Wichtig ist hierbei aber dennoch, dass die Studierenden über ein Basiswissen verfügen und darauf weiter aufbauen können. Daher soll das Vorwissen der Studierenden zu den jeweiligen Themenbereichen evaluiert und daran weiter angeknüpft werden. Alle Übungen, bei denen die Studierenden gefordert sind, ein Gefühl für die Gedanken, Einstellungen und Erfahrungen von Menschen im damaligen Ost- bzw. Westdeutschland oder zur Zeit des Nationalsozialismus zu entwickeln, entsprechen dem Paradigma der interkulturellen Didaktik. Das Aufgreifen interkultureller Perspektiven im Fremdsprachenunterricht erweitert das Blickfeld von isolierten historischen Fakten hin zu Erkenntnissen und dem Verständnis dafür, was das Erfahren und Erleben dieser historischen Epochen für die Betroffenen bedeutet, also die Verknüpfung von historischen und kulturellen Ereignissen mit derErinnerung und der Bedeutungstragweite für die Involvierten, soll StudentInnen helfen Geschichte besser zu verstehen. (Lorey, Plews, Rieger 230, 231) 10 Es geht hierbei nicht um eine Form von Vergangenheitsbewältigung im DaF-Unterricht, sondern darum, die Studierenden, unter anderem durch die Einbeziehung persönlicher Geschichten und Schicksale, zu einer Reflexion und persönlichen Auseinandersetzung mit diversen Aspekten der deutschen Geschichte zu motivieren. „Geschichte sollte nicht von oben dargestellt werden, sondern von unten, aus der Sicht der Betroffenen, Beteiligten, Erleidenden. Eine derartige Sicht sollte helfen, Situationen zu verstehen und Konflikte nachvollziehbar zu machen.“ (Ackermann 2) Ein weiterer methodisch wichtiger Ansatz im modernen Sprachunterricht ist die kommunikative Sprachdidaktik, welche im 19. Jahrhundert im Kontext allgemein gesellschaftlicher Reformen, als ein „soziologisch begründetes Modell des Sprachenlernens entstand, welches in weiterer Folge von einem soziolinguistischen Sprachkonzept untermauert wurde.“ Gefordert wurde dieses Umdenken im Sprachenunterricht Ende des 19.Jahrhunderts vom deutschen Sprachwissenschaftler Wilhelm Vietor, der mehr Praxisbezug und Fokus auf die Verwendung von mündlicher Sprache im Fremdsprachenunterricht forderte. Der Grundgedanke hierbei war, durch die stärkere Fokussierung auf die LernerInnen die Demokratisierung der gesellschaftlichen Strukturen zu verstärken. Das politische Ziel war es, die BürgerInnen zu befähigen, politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich selbstständiger zu agieren, was – in Bezug auf den Sprachenunterricht – bedeutete, dass auch im Klassenzimmer die hierarchischen Strukturen abgeschafft werden sollten und nicht mehr die Lehrpersonen als alleinige Wissensquelle angesehen wurden, deren Aufgabe es war, die unwissenden SchülerInnen zu unterrichten und zu konditionieren. (Roche 24, 25) „Communicative language teaching involves letting go of certain roles that both teachers and students bring to the classroom as part of their implicit socialization in the educative process. 11 Teachers often assume too much responsibility in language teaching, and students often assume too little”. (Lee, Van Petten 1) Im kommunikativen Fremdsprachenunterricht sind die Lernenden der Mittelpunkt des Klassengeschehens, mit dem Fokus auf die Anwendung der Alltagssprache und deren Umsetzung im Klassenzimmer. „Given that there are opportunities to be communicative outside the classroom, the second language context allows the class to be an extension of the outside world”. (1) Bei der Vermittlung von historischen und kulturellen Aspekten ist der kommunikative Ansatz in der Didaktisierung gut geeignet, weil die StudentInnen gefordert sind, aktiv ihre Kenntnisse in den genannten Bereichen, sowohl in schriftlicher, als auch in mündlicher Form zu erarbeiten, zu kommunizieren und zu diskutieren und somit die Möglichkeit haben, die deutsche Sprache mit motivierenden Inhalten zu verwenden und zu üben. Ein Problem, welches in diesem Zusammenhang auftreten könnte, ist, dass die StudentInnen Hemmungen haben, sich zu geschichtsträchtigen Themen wie dem Nationalsozialismus zu äußern, da man bei derartigen Themenbereichen mit starken politischen moralischen Implikationen Schwarz-Weiß-Malerei verhindern und keine Aussagen machen will, die fehlinterpretiert werden könnten. Neben der häufigen Zurückhaltung können auch mögliche Sprachbarrieren – bei Anwendung der kommunikativen Sprachdidaktik – ein Hindernis darstellen. Die Studierenden sollen hierbei den Mittelpunkt des Klassengeschehens darstellen. Um dies zu gewährleisten, ist es wichtig, dass von der Lehrperson die passenden Rahmenbedingungen geschaffen werden und die Studierenden mit den nötigen Instrumenten, wie z.B. einem themenspezifischen Wortschatz, ausgestattet werden. Auf Grund dessen nehmen Vorbereitungs- und Vokabelübungen einen wichtigen Stellenwert im praktischen Teil dieser 12 Arbeit ein, um weiterführende kommunikative Arbeitsschritte zu ermöglichen, und den StudentInnen die Möglichkeit zu geben dieses neue Wissen selbst zu entdecken und sich auf explorierende Weise den Themenbereichen anzunähern. Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Erarbeitung dieser Thematik und dessen Umsetzung im DaF-Unterricht ist die Festlegung der Lehr- und Lernziele. Darauf werde ich hier erst theoretisch und dann, spezifisch auf meine Arbeit gerichtet, eingehen. Die Lernziele werden in der Regel von den Studierenden selbst determiniert und hängen von den Motiven und der Motivation der Lernenden ab, sich mit einer fremden Sprache und Kultur zu beschäftigen. Die Lehrziele hingegen können in folgende drei Kategorien gegliedert werden: „bildungspolitische Richtlehrziele (allgemeine Kompetenzen, die von Gesellschaft und Politik als wichtig erachtet werden), fertigkeitsbezogene Groblehrziele (Fertigkeitsniveaus in den Bereichen Grammatik, Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen) und kleinschrittige Feinlehrziele (Methodik, Didaktisierung).“ Auch die gewünschten Lernergebnisse sollen bei der Festlegung der Lehrziele definiert werden. „Der Fokus der Lehrzielbestimmungen im Fremdsprachenunterricht ist Praktikabilität und stärkerer Bezug auf die Lernerperspektive.“ (Roche 182, 183, 186) Auf Grund dessen ist diese Arbeit auch sehr praktisch gestaltet, mit dem Ziel, der direkten Umsetzung im DaF-Unterricht. Die konkreten Lehrziele und gewünschten Lernergebnisse der in dieser Arbeit didaktisierten Unterrichtsinhalte gestalten sich wie folgt: Während sich die Richtlehrziele auf die Erläuterung historischer und kultureller Besonderheiten Deutschlands, mit Schwerpunkt auf die Themenbereiche Nationalsozialismus und die Spaltung 13 und Wiedervereinigung Deutschlands beziehen, gestalten sich die fertigkeitsbezogenen Groblehrziele wie folgt: Die Studierenden sollen durch Aufgaben wie Lückentexte, Vokabelübungen, Lese- und Hörverständnisübungen, Interpretation und Analyse von Textstellen und Filmsequenzen und angeleiteter Internet-Recherchen ihr Sprach-, Lese- und Hörverständnis verbessern, produktive Kompetenzen in Bezug auf Textverarbeitung, Kontextualisierungsfähigkeit und der Analyse von Textsorten erarbeiten, Recherchefähigkeiten und Medienkompetenzen in der Zielsprache erlangen und ihr interkulturelles Verständnis und dessen Vermittlungsfähigkeit stärken. (Roche 186) Bei den kleinschrittigen Feinlehrzielen, also der Methodik, wird großer Wert wird auf Methodenvielfalt und abwechslungsreiche Arbeitsaufgaben gelegt. Die Aneignung des themenspezifischen Wortschatzes ist jedoch eine Grundvoraussetzung diese kommunikativen Arbeitsschritte zu ermöglichen, weswegen diverse Wortschatzübungen einen wichtigen Teil in der Didaktisierung einnehmen. Das Erlangen eines fundierten Wortschatzes besitzt im Fremdsprachenunterricht hohe Priorität. „Das generelle Ziel der Arbeit am Wortschatz besteht in der Aneignung eines dauerhaften, schnell abrufbaren, disponibel verknüpfbaren und korrekt anwendbaren Wortschatzbesitzes, der auf die Realisierung von relevanten Kommunikationsabsichten und die Bewältigung bestimmter Themen und Kommunikationssituationen abgestimmt ist.“ (Henrici, Riemer 171) Hierbei wird zwischen aktivem Wortschatz, also den Wörtern, welche die Lernenden anwenden, um Sprache in schriftlicher und mündlicher Form zu produzieren und passivem Wortschatz, der jene Wörter inkludiert, welche die StudentInnen im Kontext erkennen und verstehen, diese jedoch nicht aktiv anwenden können, unterschieden. (171) 14 Folgend werden diverse rezeptive, reproduktive und produktive Übungsformen aufgelistet, welche das Erlernen und das Festigen des Wortschatzes ermöglichen, an denen auch ich mich bei der Erstellung der Übungsaufgaben orientiere: Erkennungsübungen: Lexikalische Einheiten müssen im Text identifiziert werden Erschließungsübungen: Die Semantik von lexikalischen Einheiten wird mit Hilfe verschiedener Verfahren erschlossen Differenzierungsübungen: Die Bedeutung einer lexikalischen Einheit wird von einer anderen unterschieden Bezeichnungs-, Benennungsübungen Erklärungs-, Definitionsübungen Substitutionsübungen: Ein sprachliches Mittel wird durch ein anderes ersetzt Komplementationsübungen: Sprachliche Einheiten werden ergänzt, Lückentexte Expansionsübungen: Sprachliche Einheiten werden erweitert Komprimierungsübungen: Sprachliche Einheiten werden verdichtet Transformationsübungen: Sprachliche Einheiten werden von einer Form in eine andere überführt (Henrici, Riemer 182, 183) Der optimale Lerneffekt bei der Aneignung von Wortschatz wird beim mehrkanaligen Lernen erzielt. Möglichst viele Sinne sollen beim Sprachlernen eingespannt werden, im besten Fall soll der neue Wortschatz gelesen, geschrieben, gesprochen und gehört werden. (198) Es werden zudem zu jedem der Themenschwerpunkte auch Filme ausgewählt, anhand derer die StudentInnen näher in die Inhalte herangeführt werden. 15 Das Thema Film im Fremdsprachenunterricht ist unter Fremdsprachen-DidaktInnen ein viel diskutiertes. Bewegte Bilder haben im Erlernen von Fremdsprachen ein großes pädagogisches Potential. „ Film ist ein komplexes Medium, das sich verschiedener Zeichensysteme bedient, um Bedeutung zu vermitteln: nämlich visueller, sprachlicher und außersprachlich-akustischer Zeichen.“ (Leitzke-Ungerer 12) Das große Potential der Einbeziehung des Mediums Film im Fremdsprachenunterricht ergibt sich aus diesem Zusammenwirken von Bild, Sprache und Ton. Die Inhalte, die akustisch oder auf Grund der Sprachbarriere nicht erfasst werden, können durch die Bild- bzw. Geräuschunterstützung ausgeglichen und schwer deutbare filmische Bilder durch die gesprochene Sprache für die LernerInnen leichter verständlich werden. Primär werden bei der Anwendung von Filmen im Klassenzimmer die rezeptiven Fähigkeiten der Studierenden beansprucht, was bedeutet, dass die Lernenden gefordert sind, den Inhalt aktiv zu verstehen und zu verarbeiten. (12) Zudem wird durch die Anwendung audio-visueller Medien auch das Hör-Verstehen geschult, da die gesprochenen Sätze im Film auch ein Gefühl für deren Erscheinungsformen, wie Einsatz von Rhythmus und Intonation, Sprechtempo, Auslassungen und Dialekte, vermitteln. Auf Grund der Dominanz der Bildmedien in unserer Gesellschaft wurde auch das Seh-Verstehen als wichtiger Bestandteil der Fremdsprachendidaktik erkannt, auch wenn dies häufiger in die Kategorie der Wahrnehmungskompetenz fällt und dieses nicht direkt im Zusammenhang mit der Sprachbeherrschung steht. (13) Filme im Sprachenunterricht beinhalten zudem ein hohes Motivationspotential. StudentInnen äußern sich in der Regel gerne zu Filmen, da sich dies in vielen Fällen einfacher gestaltet, als bei der Arbeit mit Texten. Neben all den genannten Fertigkeiten, welche der Einsatz von Filmen im 16 Fremdsprachenunterricht fordert und fördert, eignen sich bewegte Bilder auch dazu, die interkulturelle Kompetenz zu steigern, da sie, bei sorgfältiger Auswahl, die Zielkultur direkt und bildhaft darstellen und die LernerInnen mit fremden Lebenswelten, Normen und Werten vertraut machen. Dadurch werden Möglichkeiten einer kritischen Auseinandersetzung und der Reflexion von persönlichen Schicksalen und der eigenen und einer fremden Kultur geboten. (14, 15) Ein weiterer Vorteil bei der Anwendung von Filmen ist, dass sie im Fremdsprachenunterricht gute authentische Kommunikationsanlässe bieten: Fragestellungen, bei denen eine persönliche Stellungnahme gefragt ist, eignen sich dafür gut, z.B.: „Was hat Ihnen gut/nicht so gut gefallen?“ „Was haben Sie empfunden als, ….?“ „Warum fanden Sie diese Szene witzig, traurig,…?“ „Haben Sie etwas Vergleichbares auch schon erlebt?“ (Lorey, Plews, Rieger 228) Da Filme Geschichte lebendig darstellen können kann im Unterricht sehr kreativ damit gearbeitet werden. Im praktischen Teil der Arbeit werden zu jedem der ausgewählten Filme Aktivitäten entwickelt, die auf den Film einstimmen (Assoziations– und Wortschatzübungen, Brainstorming, usw.) und Übungen erstellet, die während und nach dem Vorführen des Films durchgeführt werden können (Sequenzanalysen, Lückentexte, Verständnisaufgaben, Fragen für die Klassendiskussion, weiterführende Schreib- und Rechercheaufgaben usw.). Neben Filmen eigen sich auch die folgenden Methoden sehr gut für die Didaktierung der Themenbereiche. „Lesen und Hören sind die beiden rezeptiven Kompetenzbereiche, über welche im Fremdsprachenunterricht die primäre Aufnahme von Information geschieht. Übungen zum Lese- und Hörverstehen gehen der eigenen Produktion von Sprache voraus.“ (Roche 195) In Hinblick darauf werden auch in dieser Arbeit zu jedem Themenbereich literarische Texte, Geschichten, Gedichte und Audiodateien ausgewählt, durch deren Analyse die StudentInnen die historischen, gesellschaftlichen und individuellen Folgen der Ereignisse besser verstehen lernen 17 können. Analysiert werden die Texte durch die Interpretation ausgewählter Textstellen, diverse Übungen zum Textverständnis und viele weiterführende Aufgaben- und Rechercheübungen, welche die aktive Sprachproduktion der Studierenden sowohl in schriftlicher, als auch gesprochener Form fordern und fördern. Leseverständnisübungen, welche in der Regel einen höheren Schwierigkeitsgrad aufweisen, variieren vom allgemeinen Kontext bezogenen Verständnis bis hin zum Detailverständnis. In der Didakitsierung der Themenbereiche werden folgende drei Kategorien des Leseverstehens berücksichtigt: Globales Lesen: Diese Form des Lesens verschafft eine Grobdarstellung zum Thema und die Darstellung im Text und eignet sich in Bezug auf diese Arbeit gut für Internet-Recherchen. Die folgenden zwei Techniken können das „Globale Lesen“ fremdsprachlicher Texte erheblich erleichtern: a) Skimming: Der Text wird überflogen und der Leser/die Leserin bekommt dabei einen groben Überblick über die Gliederung und die Kernbegriffe des Textes. b) Scanning: Der Leser/die Leserin soll mit dem zu lesenden Material schon vertraut sein und bestimmte Begriffe im Text wiederfinden, die aus einer Kontextsituation schon bekannt sind und im Zusammenhang mit dem jeweiligen Thema häufig vorkommen und erwartet werden. Ein anderer Begriff dafür ist „Suchendes Lesen“. (Roche 197) Selektives Lesen: Diese Form des Lesens bezieht sich auf die Aufnahme einzelner spezifischer Informationen im Text. Da das selektive und totale Lesen für FremdsprachenlernerInnen eine Überforderung bedeuten können, wird bei dieser Methode in mehreren Schritten vorgegangen. Am besten hierfür eignet 18 sich die SQ3R-Methode, welche die folgenden Schritte umfasst: Survey (S), Question (Q), Read, Recite and Review. In der ersten Phase verschaffen sich die LeserInnen einen groben Überblick über den Inhalt und Aufbau des Textes. In der folgenden Question-Phase definiert der Leser/die Leserin für sich selbst wichtige Fragen und Anforderungen an den Text, welche in der ReadPhase verifiziert oder falsifiziert werden. Um zu überprüfen, ob das Gelesene auch verstanden wurde und um dieses auch zu behalten, ist es für FremdsprachenlernerInnen wichtig, die Hauptthesen des Textes in eigenen Worten wiederzugeben, um zu sehen, welche Mängel im Textverständnis noch vorhanden sind, welche in der Recite-Phase gefüllt werden können. In der letzten Phase, Review, sollte der gesamte Text im Idealfall noch einmal gelesen werden. Methoden, wie das Absuchen des Textes nach bestimmten Stichwörtern, das Auffinden von Textstellen, die Zuordnung von Aussagen, das Gliedern von Texten, das Beantworten von Fragen dazu, die Überprüfung von Hypothesen und das Entnehmen von vorgegebenen Elementen aus einer Tabelle, eignen sich sehr gut für das Lesen von Texten in der Zielsprache. (Roche 198) Totales oder Intensives Lesen: Aufnahme aller Detailinformationen eines Textes Je fortgeschrittener das Sprachniveau ist, desto detaillierter können die gelesenen Texte im Unterricht bearbeitet werden. Die folgenden Methoden, an denen ich mich in der Didaktisierung orientiere, eignen sich beim „Totalen Lesen“ gut, um die StudentInnen detailliert an den Inhalt des gelesenen Textes heranzuführen: Wichtige Elemente unterstreichen, überflüssige Elemente herausstreichen, Stichwörter notieren, um Textausschnitte rekonstruieren zu lassen, Abbildungen einem Text zuordnen, ein Flussdiagramm des Textverlaufes erstellen, Texte oder Ausschnitte vergleichen, Richtig-, Falsch-Fragen oder weitere Detailfragen beantworten, Zitate in Kontext stellen und Ereignisse chronologisch ordnen. (199) 19 „Die Anwendung von Literatur ermöglicht nicht nur die Erhöhung der sprachlichen Verstehensund Ausdruckskompetenz, sondern darüber hinaus auch die Entwicklung eines Sprachbewusstseins und trägt dazu bei, Wissen und Verständnis für die Funktion und Strukturen der Literatur selbst aufzubauen“. (Kuri, Saxer 166) Ein Diskussionspunkt bezüglich der Verwendung von Literatur im Fremdsprachenunterricht, welcher in Fachwerken immer wieder in Erscheinung tritt, ist die Frage, wie viel Zusatzinformationen die Studierenden zum gelesenen Text erhalten sollen. Die Übermittlung vieler Zusatzinformationen und Fakten würde dem Prinzip der kommunikativen Didaktik jedoch widersprechen und wieder die Lehrperson in den Mittelpunkt des Klassengeschehens stellen. Eine derartige Vorgehensweise kann zwar eine kognitive Anregung für die Studierenden sein, sich auf die Thematik einzustellen, jedoch wird das Erwecken von Emotionen und Empathie außen vorgelassen. Zudem hat der Input von Zusatzinformation nicht zwingend die Aufnahme und das Verständnis des Inhaltes zur Folge. Der interkulturelle Sprachunterricht, dessen Ziel es ist, das interkulturelle Verständnis zu stärken, sollte experimentell und entdeckend gestaltet werden, um das Interesse der Studierenden zu wecken und die aktive Mitarbeit anzuregen. Die Rolle der Lehrperson entspricht hierbei eher der eines Mentors bzw. eines Moderators, dessen Aufgabe es ist, das kritische Denken der Studierenden und eine differenzierte und reflektierte Herangehensweise an eine Thematik zu fördern und die Emotionen anzuregen. Durch eine gestärkte interkulturelle Lese- und Verständnisfähigkeit entwickeln die Studierenden auch gleicherhand analytische Fähigkeiten, die sie davon abhalten, Andersartigkeit zu verallgemeinern und sie dazu befähigen, kulturelle Unterschiede und deren Vielfalt besser zu verstehen. (Lorey, Plews, Rieger 399, 400) 20 Zudem ist Schreiben eine der Schlüsselkomponenten im Fremdsprachenunterricht, wurde aber oftmals als nicht kommunikativ abgetan. Der Grund dafür ist, dass häufig verkannt wurde, wie viele Sprachproduktionsprozesse beim Verfassen von schriftlicher Sprache aktiviert werden, weil dem Niederschreiben immer das innere Sprechen vorausgeht. Zudem verlangt das Verfassen von schriftlichen Texten eine detailliertere Vorbereitung und Gliederung, als dies bei der gesprochenen Sprache der Fall ist und ermöglicht zudem die Kontrolle und Korrektur des Geschriebenen. Aus diesem Grund wurde die Wichtigkeit des Schreibens, auch in der kommunikativen Sprachlehre, wieder erkannt. (Roche 201). Im praktischen Teil dieser Arbeit werden diverse Übungen erstellt, bei welchen die Studierenden gefordert sind, selbst Texte und geschriebene Sprache zu verfassen. Hierbei wird zwischen reproduktiv-produktivem Schreiben, bei dem der Inhalt schon vorgegeben und der Text umgeschrieben ist (z.B. Inhaltsabgaben), und dem produktiv-freien Schreiben (Tagebucheinträge, fiktives Ende einer Geschichte oder Dialoge der Akteure im Text verfassen), unterschieden. (Riemer 110) Neben der Verwendung von Literatur und Filmen hat auch die Anwendung elektronischer Medien im Unterricht einen signifikanten Lernmehrwert für Fremdsprachenlernende. „Die großen Vorteile liegen hauptsächlich in der Individualisierung, Intensivierung und Interaktivitätssteigerung des Lernens.“ (Roche 246) Es wird für beide Themenschwerpunkte eine Internet-Recherche erstellt, deren Ziel es ist, detailgetreuere Informationen, wie unter anderem konkrete Daten, damalige Presseberichterstattungen und die heutige Sicht der deutschen Bevölkerung zu den jeweiligen Themenbereichen, zu ermitteln und in der Klasse zu diskutieren. Hierbei werden diverse Internetquellen wie Suchmaschinen, ausgewählte Homepages, themenspezifische Videos 21 (Zeitzeugenberichte, Nachrichtensendungen aus vergangenen Epochen, usw.) und Audiodateien (Erfahrungsberichte von Betroffenen) zur Didaktisierung der Themenbereiche herangezogen. Der Fokus ist stets auf das bestmögliche Involvieren der Studierenden gerichtet, und zielt primär darauf ab, den Meinung, Ideen und Interessen der Studierenden im Klassezimmer möglichst viel Platz einzuräumen und Möglichkeiten und Rahmenbedingungen zu schaffen, die Unterrichtsinhalte zu besprechen, zu diskutieren und gemeinsam zu reflektieren. “The potential of the Internet, the World Wide Web, and other computer interfaces and technological innovations is likely to capture the imagination of the teaching profession in the future as it has in the past and will influence both the content and the form of instructional delivery in language teaching.” (Richards, Rodgers 253) Die Nutzung des Internets im Fremdsprachenunterricht hat viele Vorteile, wie z.B. die Möglichkeit des interaktiven Arbeitens, die nicht vorhandene zeitliche und räumliche Beschränkung, die Vielfältigkeit der Anwendungsbereiche und das Entstehen neuer Interaktionsformen zwischen Lernenden, Lehrenden und Lernenden und Lernenden mit dem Computer. (Kuri, Saxer 123, 124) Bei der Wahl der im Unterricht verwendeten Methode müssen diverse Aspekte, wie die Lehrziele, die Lernumgebung und die Vorkenntnisse und Ausgangsbedingungen der Lernenden berücksichtigt werden. Die Aufgabe der Lehrkraft bei der Methodenwahl ist es, sicherzustellen, dass die gewählte Methode dem Zweck der Lehr- und Lernzielerreichung entspricht, der Lernphase angebracht ist und lernunterstützende Rahmenbedingungen geschaffen sind. Zudem ist zu überprüfen, in welcher Form es den Lernenden ermöglicht werden kann, den Lernweg selbst zu gestalten und das selbstständige Lernen in den Vordergrund zu stellen. Jede Unterrichts- und Lernphase erfordert unterschiedlich starke Orientierung und Steuerung. Je nach 22 Anforderung gibt es für jede Phase folgende Methoden: vorbereitende, entdeckende, rezeptive, einführende, strukturelle, produzierende, automatisierende und reflektierende, wie im im folgenden Modell von Jörg Roche dargestellt. (Roche 211) Das Ziel der ersten Phase ist es, die Vorkenntnisse der Lernenden zum jeweiligen Thema zu aktivieren, da der Lernprozess in der Regel effizienter ist, wenn im Unterricht an bereits bestehendes Wissen angeknüpft werden kann. Diese Aktivierung kann z.B. durch entdeckende Verfahren, Assoziationsübungen oder Brainstorming initiiert werden. Durch die aktive Einführung in das Thema durch die Lehrkraft kommt es in dieser Phase noch zu einer vergleichsweise starken Steuerung des Unterrichts, wobei das Credo das möglichst starke Involvieren der Studierenden in jede Aktivität des Klassengeschehens ist. Für diese erste Aktivierungsphase habe ich im praktischen Teil dieser Arbeit für beide Themenschwerpunkte Einstimmungsübungen, wie z.B. Bildassoziationen und Einstimmungsfragen erstellt, in denen die StudentInnen gefordert sind, ihre Vorkenntnisse einzubringen. Nach dieser ersten Aktivierungsphase kommt es im Idealfall zu einer thematischen Differenzierung und somit zur eigentlichen Beschäftigung mit dem vorliegenden Thema. Dies kann sowohl in mündlicher, als auch schriftlicher- oder Audioform vonstattengehen. Wenn man davon ausgeht, dass die StudentInnen mit dem selbstständigen Lernen vertraut sind, eignen sich entdeckende Verfahren in dieser Phase sehr gut. Bei der Arbeit mit schriftlichen Texten können z.B. das Unterstreichen von Bekanntem und Neuem oder die Formulierung von Suchfragen, welche von den StudentInnen weiterverfolgt werden, sehr hilfreich sein. Für diese Phase werden in Anknüpfung an die einleitenden Brainstormings und Assoziationsübungen zahlreiche Arbeitsaufgaben in Bezug auf Literatur, Gedichte, Filme, Audiodateien und Videos erstellt, in 23 denen die StudentInnen ihr Wissen zum jeweiligen Themenbereich vergrößern und dies in der Klasse diskutieren und reflektieren können. In der darauffolgenden Phase, der strukturellen Differenzierung, wird mit den gewonnenen Ergebnissen weitergearbeitet, wobei diese aufgenommen, vertieft, näher erklärt und an weiteren Beispielen illustriert und bearbeitet werden. Das Ziel dieser Phase, welche auch meist noch einer stärkeren Steuerung der Lehrkraft bedarf, ist die Vermittlung von Strategien, Techniken und Methoden, um es den StudentInnen zu ermöglichen, ihr Expertenwissen zu vergrößern und zu festigen. Dabei soll das Detailwissen durch strukturierte Vokabel-, Grammatik- oder Verständnisübungen gestärkt werden, was sich im praktischen Teil der Arbeit wie folgt gestaltet: Sowohl zu Filmen, als auch zur Literatur werden jeweils Vokabelübungen, Verständnisaufgaben, Kontextualisierungs- und Analyseaufgaben erstellt. Zudem werden auch zahlreiche Themenvorschläge für die weiterführende Klassendiskussion gemacht. In der nächsten Phase, der Expansionsphase, gehen die Übungen stärker auf die Lernenden über und die LehrerInnen treten in der Rolle als Moderatoren des Klassengeschehens in den Hintergrund. Die verschiedenen Kompetenzen der LernerInnen können z.B. in Gruppen- und Projektarbeiten besonders gut zur Geltung kommen, durch schwierigere Aufgabenstellungen gefördert und das vorher Erlernte gefestigt und erweitert werden, was im praktischen Teil dieser Arbeit bedeutet, dass diverse Arbeitsvorschläge wie Referatsthemen, Internet- und weitere Rechercheübungen und über das Thema hinausgehende Arbeitsschritte erstellt werden, die in Einzel-, Partner- und Gruppenarbeiten durchgeführt werden können. Die letzte Phase dieses fünfstufigen Modells ist die Integrations- und Reflexionsphase. In diesem Abschnitt dient der/die Unterrichtende nur mehr als Tutor bzw. Gesprächspartner, die Arbeit am Unterrichtsthema wird von den Lernenden im besten Fall selbst weitergeführt. Das 24 Gelernte wird in die Wissensstrukturen integriert, auf andere Kontexte übertragen und als Gesamtheit betrachtet. Um den bestmöglichen Erfolg zu erzielen, es ist wichtig, möglichst viel an Verantwortung und Kompetenzen auf die StudentInnen zu übertragen. (Roche 211- 213) Eine Herausforderung für die Lehrperson besteht darin, in jeder Lernphase Unterrichtseinheiten mit angemessenem Schwierigkeitsgrad zu erstellen und zu gewährleisten, dass die StudentInnen gefordert, jedoch nicht überfordert werden. Da die in dieser Arbeit didaktisierten Themenbereiche und Aufgabenstellungen für die verschiedenen Niveaustufen angewendet werden können, müssen die diversen Übungen – je nach Niveaustufe, Vorkenntnissen der StudentInnen und gewählter Sozialform – modifiziert werden. Das Erlernen einer Fremdsprache geschieht am besten durch Interaktion aller Beteiligten. In Lerngruppen oder Partnerarbeiten haben die StudentInnen die Möglichkeit, authentische Sprachsituationen zu kreieren. Ein weiterer Vorteil von Lerngruppen ist jener, dass sich unterschiedliche Kompetenzniveaus ausgleichen lassen und sich die LernerInnen gegenseitig motivieren, voneinander lernen und dabei die Sprache kreativ angewendet und verbessert werden kann. Das Ziel, ist es, einen interaktiven Fremdsprachenunterricht zu gestalten, welcher authentische und kontextreiche Kommunikationssituationen ermöglicht und das Interesse der StudentInnen fordert und fördert. (213, 214) 25 3. DIDAKTIK - NATIONALSOZIALISMUS Ich habe mich in der Didaktisierung der Themenbereiche Nationalsozialismus und Gespaltenes Deutschland für den DaF-Unterricht an der im Methodenkapitel erläuterten Theorie und Literatur orientiert und anhand dieser methodischen Grundlagen die Aufgaben erstellt. Diese dienen als eine Reihe von Unterrichtsvorschlägen, welche im Klassenzimmer direkt umgesetzt werden können. Es ist jedoch wichtig, dass die Lehrperson die Arbeitsaufgaben je nach Sprachniveau und Vorkenntnissen im jeweiligen Bereich modifiziert und die für die jeweilige Zielgruppe relevanten Aspekte aussucht. Die ausgewählten Filme, literarischen Texte, Gedichte, Audiound Online-Übungen und die dazu erarbeiteten Unterrichtsvorschläge können individuell kombiniert bzw. auch nur Teilaspekte der jeweiligen Übungen umgesetzt werden. Die erarbeiteten Inhalte sind somit bewusst nicht als vorgefertigte Unterrichtseinheiten konzipiert, sondern als Unterrichtsvorschläge zu verstehen, bei denen die diversen Übungen und Aufgabenstellungen beliebig kombiniert und modifiziert werden können. Die Aufgabenstellungen oder deren Struktur können auch jederzeit auf andere Unterrichtsmaterialien umgelegt bzw. erweitert werden. Viele der erarbeiteten Unterrichtsinhalte wie z.B. die Vokabelvorbereitungsübungen oder die Aufgaben zur Themeneinstimmung können auch spezifisch als Vorbereitung für spätere Klasseninhalte, wie den Filmen oder den diversen Videos, verwendet werden. Es werden in der Arbeit auch zahlreiche Verweise darauf gemacht, welche Übungen sich gut kombinieren lassen und als Einstimmung auf weiterführende Arbeitsaufgaben verwendet werden können. 26 Bei der Auswahl der Literatur wurde darauf geachtet, dass die Textlänge auch im Unterricht bewältigbar ist. Daher wurden primär Gedichte und Kurzgeschichten für die Didaktisierung der zwei Themenbereiche ausgewählt. Zu den Filmen wird jeweils eine kurze Zusammenfassung zum Inhalt gegeben und in weiterer Folge Vokabel- und Verständnisübungen, Fragen zur Themeneinleitung und Inhaltsbearbeitung, diverse kommunikative Aufgabenstellungen und weitere mögliche Aufsatzthemen und Rechercheübungen erstellt. Da es im Unterricht selten möglich ist, den ganzen Film zu sehen, werden hier Szenen ausgewählt, die in der Klasse gezeigt und analysiert werden können. Für den Fall, dass der ganze Film z.B. als Hausaufgabe angesehen wird, werden auch Übungen erstellt, die den gesamten Film umfassen und Verständnis- und Inhaltsfragen gestellt, die in der Klasse besprochen werden können. Zudem werden Vorschläge für weiterführende Schreib- und Rechercheaufgaben gemacht. Es empfiehlt sich, die Filme mit Untertiteln zu zeigen, um Verständnisschwierigkeiten zu verringern. In den angeleiteten Internet-Recherchen geht es primär um das Erlangen detaillierterer historischer Hintergründe. Dies kann als Basis für die weitere Erarbeitung der Themen dienen und eine Grundlage für die vertiefende Arbeit mit spezifischen Geschichts- und Filminhalten und den Erzählungen der Zeitzeugen bilden. Die verwendeten Videos sind primär Zeitdokumente aus vergangenen Epochen, Berichte von Betroffenen und Interviews zu den Auswirkungen der historischen Ereignisse im heutigen Deutschland und können im DaF-Unterricht helfen, diese Ereignisse anschaulich darzustellen. Die Übungen, die im Unterricht durchgeführt werden können sind im Vergleich zum Fließtext im gesamtem praktischen Teil der Arbeit kursiv gestellt, um sie von den Anmerkungen, die sich an die Lehrerpersonen richten, hervorzuheben. 27 3.1. Themenbereiche Gründe für den Aufstieg der Nazis, Ideologie, Propaganda Bücherverbrennung, Vergangenheitsbewältigung Antisemitismus, Konzentrationslager NATIONALSOZIALISMUS Literatur, Gedichte Widerstandskampf, Flucht ins Exil Filme, Internet, persönliche Schicksale Figur Adolf Hitler, Zweiter Weltkrieg, Ende des NS 28 3.2. Vokabelvorbereitung Um den StudentInnen die weiterführenden Arbeitsschritte zu erleichtern und ihnen das selbstständige Arbeiten und das Formulieren Ihrer Gedanken und Meinungen zu ermöglichen, kann mit der folgenden Vokabelliste mit Bildern gearbeitet werden. Die Bilder sollen beim Verständnis und der Aufnahme des neuen Vokabulars unterstützen. Die Vokabeln können im Vorhinein, z.B. als Hausaufgabe, gelernt und bei Unklarheiten in der Klasse besprochen werden. Wichtig ist hierbei, dass die Vokabeln auch im Kontext angewendet werden, was in den weiterführenden Übungen praktisch dargestellt wird. Häufig verwendetes Vokabular zum Thema Nationalsozialismus: Der Nationalsozialismus (NS) Die Nationalsozialisten Bild 1: Nationalsozialismus Der Führer, Adolf Hitler Bild 2: Adolf Hitler 29 das Konzentrationslager (KZ) Millionen Menschen, darunter sehr viele Juden, wurden dort ermordet Bild 3: Konzentrationslager das Gefängnis, der Gefängnisinsasse die Haft, der Häftling jemanden verhaften, jemanden Bild 4: Gefängnis inhaftieren, jemanden einsperren NSDAP Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, Partei Hitlers Bild 5: NSDAP der Antisemitismus die Verfolgung von Juden Bild 6: Antisemitismus 30 der Reisepass die Nationalität, die Nationalität wegnehmen Bild 7: Reisepässe die Staatsangehörigkeit die Staatsangehörigkeit entziehen ins Exil gehen die Emigration, emigrieren die Heimat verlassen Bild 8: Emigration die Flucht, fliehen auf der Flucht sein Bild 9: Flucht die Armee der Soldat Bild 10: Armee 31 der Kampf, kämpfen Bild 11: Kampf das Feuer, der Brand, brennen, verbrennen die Bücherverbrennung Bild 12: Feuer die Deportation, deportieren Menschen werden in ein Konzentrationslager gebracht Bild 13: Deportation das Regime, die Diktatur; fehlende Demokratie es gibt nur einen Machthaber und eine Partei Bild 14: Diktatur 32 die Justiz das Gericht Bild 15: Gericht das Ende, der Untergang Bild 16: Ende SS (Schutzstaffel) die militärische Polizei der Nationalsozialisten Bild 17: Schutzstaffel der Krieg Bild 18:Krieg 33 Intellektuelle, Schriftsteller, Künstler, Kritiker Bild 19: Intellektuelle die Wirtschaftskrise (1929) dem Land geht es wirtschaftlich schlecht, viele Menschen haben keine Arbeit Bild 20: Wirtschaftskrise Der Anschluss Österreich wird 1938 an Deutschland angeschlossen, Bild 21: Anschluss 1938 die Bombe der Bombenhagel der Bombenangriff Bild 22: Bombe 34 der Flieger, das Flugzeug, fliegen Bild 23: Flieger die Sirene, der Alarm Bild 24: Alarm 1) das Opfer, zum Opfer werden 2) der Täter, eine Tat begehen 1 2 Bild 25: Opfer-Täter der Keller der Bunker Bild 26: Bunker 35 die Alliierten im Zweiten Weltkrieg: USA, Großbritannien, Frankreich, Sowjetunion. beendeten und gewannen den Krieg besetzten Deutschland und Bild 27: Alliierte Österreich Übung 1: Vokabular im Kontext Um das neue Vokabular zu üben und zu festigen, kann die folgende kommunikative Übung als Einstieg durchgeführt werden. Die StudentInnen tauschen sich in Paaren oder Kleingruppen über die folgenden Fragen aus, um das neue Vokabular anzuwenden. Die Fragen können kurz beantwortet oder diskutiert werden. Mögliche Fragestellungen: Kennst du Filme oder Bücher über den Nationalsozialismus und den Führer Adolf Hitler? Hast du im Geschichtsunterricht auch so schreckliche Dinge über Konzentrationslager und Antisemitismus gehört? Weißt du eigentlich genau, warum Juden von den Nazis verfolgt wurden? Welche Nationalität hast du eigentlich? Bist du Amerikaner oder Kanadier? Hast du einen Reisepass? Was heißt es eigentlich, ins Exil zu gehen? Darf man dann nie wieder in seine Heimat zurückkehren? 36 Kennst du ein Land, in dem es eine Diktatur gibt? Wer ist dort der Diktator? Bist du schon einmal in einen Kampf geraten? Mit wem hast du schon einmal gekämpft? Wärst du gerne ein Soldat? Könntest du dir vorstellen, in der Armee zu sein? Kennst du jemanden, der einen Krieg miterlebt hat? Hast du schon einmal in einem Flugzeug gesessen? Wohin bist du geflogen? Woran denkst du, wenn du eine Sirene oder einen Alarm hörst? Erschrickst du dann? Ich könnte nie längere Zeit in einem Bunker oder Keller verbringen. Glaubst du, dass du das aushalten würdest? Übung 2: Lückentext Auch der folgende Text kann als Vokabelübung und Einstieg zum Thema Nationalsozialismus gelesen werden. Einerseits gibt er einen groben Überblick über die Geschehnisse vor und während des Zweiten Weltkrieges und bietet zudem eine Möglichkeit, das neue Vokabular anzuwenden. Füllen Sie die Vokabeln aus der Box im folgenden Lückentext ein. Achten Sie auf die richtige Deklination der Substantive (Singular, Plural, Fälle). Weltkrieg Alliierte Nationalsozialisten Armee Nationalsozialismus Exil Führer Konzentrationslager Weltwirtschaftskrise NSDAP Juden Regime Weltkrieg 37 Im Mai 1945 ging der Zweite _______________ nach sechs Jahren zu Ende. Die deutsche _____________ hat an mehreren Fronten gekämpft und musste durch den Druck der _______________ endgültig kapitulieren. Dies bedeutete auch das Ende des __________________ in Deutschland und die Befreiung der Gefangenen aus unzähligen ___________________. In den Konzentrationslagern wurden Millionen Menschen, darunter sehr viele _____________, ermordet. Hitler wollte die Weltherrschaft an sich reißen und somit die ganze Welt regieren. Auch heute noch fragen sich viele Menschen, wie die ______________ so viel Macht bekommen konnten. Dafür gibt es aber viele Gründe. Nachdem Deutschland den Ersten Weltkrieg verloren hatte, wurde die Weimarer Republik gegründet. Dies war die Periode in Deutschland zwischen 1918 und 1933, also dem Ende des Ersten ______________ und der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Die wirtschaftliche Not und die Ängste in der Bevölkerung waren aber groß. 1929 kam es dann zur __________________, was zur Folge hatte, dass sehr viele Menschen ihre Arbeit verloren. Diese Arbeitslosigkeit, Angst und Unzufriedenheit in der Bevölkerung machten sich die Nationalsozialisten, unter dem ______________ Adolf Hitler zugute, indem sie viele Versprechen machten, wie z.B. neue Arbeitsplätze für die deutsche Bevölkerung zu schaffen. Als Hitler 1933 an die Macht kam und Reichskanzler wurde, verbot er alle Parteien außer seiner eigenen Partei, der ________________. Zu dieser Zeit haben auch sehr viele Gegner des _________________, wie unter anderem viele KünsterInnen, SchriftstellerInnen und Intellektuelle ihre Heimat Deutschland verlassen und sind entweder in ein anderes Land emigriert oder ins ____________ gegangen. Der Deutsche Nationalsozialismus war eine der schrecklichsten Epochen der Geschichte. Auch heute wird noch sehr häufig in Museen, Denkmälern, Büchern und Filmen an die zahlreichen Opfer erinnert. 38 3.3. Übungen zur Themeneinstimmung Übung 1: Bildassoziationen Eine Möglichkeit, die StudentInnen auf die Thematik vorzubereiten, ist eine Bildbeschreibung. Die StudentInnen werden aufgefordert, die folgenden Bilder zu beschreiben und ihre Assoziationen und Ideen dazu mit der Klasse zu teilen. Dies sollte jedoch erst nach dem Vokabeleinstieg geschehen. Die Klasse kann auch in Kleingruppen eingeteilt werden. Jede Gruppe bearbeitet ein Bild und teilt die Ergebnisse im Anschluss mit der Klasse. Die folgenden Fragen können als Leitfaden für die StudentInnen dienen: Auf dem Bild sehe ich,… Die Menschen auf dem Bild sind,… Ich glaube das Bild stammt aus dieser oder jener Zeit,… Dieses Bild erinnert mich an,… Das Bild gefällt mir, gefällt nicht,… schockiert mich, macht mich traurig, nachdenklich, neugierig,… 39 Bild 28: NS-Versammlung Bild 29: Trümmerstadt 40 Übung 2: Brainstorming Als Einstimmung auf das Thema Nationalsozialismus kann auch ein Brainstorming in der Klasse durchgeführt werden. Dies kann entweder in Kleingruppen oder im Plenum geschehen. Die Studierenden können dann ihre Assoziationen individuell, in Paaren oder Gruppen sammeln und an die Tafel schreiben. Hiermit können das Vorwissen und die Assoziationen der StudentInnen evaluiert und in weiteren Arbeitsschritten daran angeknüpft werden. Nationalsozialismus Die folgenden Übungen können, nach einem Brainstorming, als Vorbereitung auf das Thema Nationalsozialismus durchgeführt werden. Die Fragen können zur Themeneinleitung gestellt werden. Da Bildimpulse bei einer Ideensammlung sehr hilfreich und anregend sind, können folgende oder ähnliche Bilder gezeigt werden, um die StudentInnen an die Thematik heranzuführen. Bild 30: Hitlergruß Bild 31: Nationalsozialisten Bild 32: Zweiter Weltkrieg 41 Bild 33: Judenstern Bild 34: Ausschwitz Bild 35: Hans und Sophie Scholl Die folgenden Fragen können als Leitfaden für die Vorbereitungsphase zum Thema Nationalsozialismus dienen und sowohl in Kleingruppen, als auch im Plenum besprochen werden: Woran denken Sie, wenn Sie die Wörter Nationalsozialismus oder Nazis hören? Welche Gefühle und Assoziationen haben sie bei dieser Thematik? Kennen Sie Menschen, die Juden sind, und haben Sie mit ihnen schon einmal über das Thema Nationalsozialismus gesprochen? Kennen Sie Bücher, Filme oder Erzählungen zu den Themen Nationalsozialismus oder Zweiter Weltkrieg? Wenn ja, worum geht es in diesen Darstellungen und wie gefallen sie Ihnen? Welche Aspekte und Themenbereiche interessieren Sie beim Thema Nationalsozialismus am meisten? In welchem Rahmen haben Sie bisher über Themen wie den Nationalsozialismus oder den Zweiten Weltkrieg gelernt? Was haben Sie schon darüber gehört? 42 Haben Sie Ideen, warum die Nationalsozialisten so schnell und so viel Macht in Deutschland bekommen konnten? Übung 3: Text – Bildzusammenführung Auch die folgende Übung kann als Themeneinstieg durchgeführt werden. Die Bilder sollen hierbei den zugehörigen Ereignissen zugeordnet und in die Liste eingetragen werden. Die Ereignisse können im Anschluss auch chronologisch geordnet werden. Beispiel: Bild 1 c) Weltwirtschaftskrise 1929. Schwarzer Freitag. Die Massenarbeitslosigkeit beginnt. Fügen Sie die Bilder mit den richtigen Beschreibungen zusammen und ordnen Sie die Ereignisse im Anschluss chronologisch. 1:_____, 2:_____, 3:_____, 4:_____, 5:_____, 6:_____, 7:_____, 8:_____, 9:_____, 10:_____, 11:_____, a) 1.September 1939: Der Zweite Weltkrieg beginnt. Deutschland greift Polen an. 1) Bild 36 43 b) Dezember 1941: Pearl Harbor. Die USA treten in den Krieg ein. 2) Bild 37 c) Weltwirtschaftskrise 1929. Schwarzer Freitag. Die Massenarbeitslosigkeit beginnt. 3) Bild 38 d) März 1933: Die NSDAP ergreift die Macht. Hitler wird Reichskanzler. 4) Bild 39 f) Mai 1933: Tausende Bücher und Schriften, die nicht der Ideologie der Nazis entsprechen, werden verbrannt. 5) Bild 40 44 g) Reichskristallnacht: 9. Novmeber 1938. Jüdische Geschäfte und Synagogen im ganzen Land werden zerstört und 6) Bild 41 beschmiert. h) 1943: Die Geschwister Hans und Sophie Scholl, Mitbegründer der NaziWiderstandsgruppe „Die weiße Rose“ 7) werden zum Tode verurteilt. Bild 42 i) Viele Juden, unter anderem viele KünstlerInnen, AutorInnen und Intellektuelle verlassen Deutschland. 8) Bild 43 j) Unzählige deutsche Juden, die nicht rechtzeitig fliehen konnten, werden in Konzentrations- und Arbeitslager gebracht. 9) Bild 44 45 k) 1938: Hitler marschiert mit seinen Truppen in Österreich ein Anschluss Österreichs an Deutschland. 10) Bild 45 l) 1945: Der Zweite Weltkrieg geht zu Ende. Deutschland wird in vier Sektoren eingeteilt. 11) Bild 46 Bild 36: Weltwirtschaftskrise 1929, Bild 37: NSDAP, Bild 38: Kriegsgeschehen, Bild 39: Pearl Harbor, Bild 40: Comedian Harmonists, Bild 41: Deportationen, Bild 42: Reichskristallnacht, Bild 43: 4 Zonen Deutschland, Bild 44: Stimmzettel, Bild 45: Bücherverbrennung, Bild 46: Sophie Scholl Übung 4: Rede Hitlers Die folgende Rede war die erste Rede Hitlers als Reichskanzler: (en) Hitlers erste Rede als Reichskanzler 1933 http://www.youtube.com/watch?v=qSWVDnqlcXw 46 Geschriebener Text: (Goebbels: „Unser Führer, der Reichskanzler Adolf Hitler, hat das Wort.“) „Deutsche Volksgenossen und -genossinnen! Am 30. Januar dieses Jahres wurde die neue Regierung der nationalen Konzentration gebildet. Ich und damit die nationalsozialistische Bewegung traten in sie ein. Ich glaubte, daß nunmehr die Voraussetzungen erreicht sind, um die ich das vergangene Jahr gekämpft habe. [...] Wir wollen nicht lügen und wollen nicht schwindeln. Ich habe deshalb es abgelehnt, jemals vor dieses Volk hinzutreten und billige Versprechungen zu geben. Ich will Ihnen nicht versprechen, daß diese Wiederauferstehung unseres Volkes von selbst kommt. Wir wollen arbeiten, aber das Volk selbst, es muß mithelfen. Es soll nie glauben, daß ihm plötzlich Freiheit, Glück und Leben vom Himmel geschenkt wird. Alles wurzelt nur im eigenen Willen, in der eigenen Arbeit. Glaube niemals an fremde Hilfe, niemals an Hilfe, die außerhalb unserer eigenen Nation, unseres eigenen Volkes liegt. In uns selbst allein liegt die Zukunft des deutschen Volkes. Wenn wir selbst dieses deutsche Volk emporführen zu eigener Arbeit, zu eigenem Fleiß, eigener Entschlossenheit, eigenem Trotz, eigener Beharrlichkeit, dann werden wir wieder emporsteigen – genau wie die Väter einst auch Deutschland nicht geschenkt erhielten, sondern selbst sich schaffen mußten. [...] Deutsches Volk! Gib uns vier Jahre Zeit, dann richte und urteile über uns. Deutsches Volk, gib uns vier Jahre, und ich schwöre dir: So wie wir, und so wie ich in dieses Amt eintrat, so will ich dann gehen. Ich tat es nicht um Gehalt und nicht um Lohn, ich tat es um deiner selbst wegen.“ (http://www.stefanjacob.de/Geschichte/Unterseiten/Quellen.php?Multi=68) 47 Fragen zur Rede: Wie würden Sie Hitlers Auftreten und seine Art zu sprechen beschreiben? Welche Forderungen stellt Hitler an das Volk? Was, sagt er, müsse das Volk machen, um Freiheit, Glück und Leben zu bekommen? Welche Botschaft vermittelt Hitler mit Aussagen wie der folgenden: „Glaube niemals an fremde Hilfe, niemals an Hilfe, die außerhalb unserer eigenen Nation, unseres eigenen Volkes liegt. In uns selbst allein liegt die Zukunft des deutschen Volkes“? Hitler spricht das deutsche Volk in seiner Rede immer wieder direkt an: „Deutsches Volk! Gib uns vier Jahre Zeit, dann richte und urteile über uns. Deutsches Volk, gib uns vier Jahre, und ich schwöre dir…:“ Warum glauben Sie, macht er das und welche Wirkung kann das auf seine Zuhörer haben? Wie reagiert das Publikum auf Hitlers Rede? Was denken Sie, wenn Sie diese Reaktionen sehen? 48 3.4. Internet-Recherche Die Internetrecherche kann von den StudentInnen selbstständig durchgeführt und die Ergebnisse anschließend in der Klasse gemeinsam besprochen werden. Die Internetrecherche soll das Wissen zu Themenbereichen bzgl. des Nationalsozialismus in Deutschland vergrößern. Es kann z.B. jeder/jede StudentIn die Ergebnisse zu einer Frage in der Klasse präsentieren und die anderen StudentInnen können Ergänzungen aus ihren Untersuchungen machen. Als Hilfestellung können die folgenden Webseiten zur Informationsermittlung angegeben werden. http://germanhistorydocs.ghi-dc.org/section.cfm?section_id=12&language=german http://germanhistorydocs.ghi-dc.org/section.cfm?section_id=13&language=german http://www.bpb.de/themen/K9J6ZN,0,0,Ursachen_des_Nationalsozialismus.html http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite a) Was ist der Davidstern und ab wann und von wem musste er unter der Herrschaft der Nationalsozialisten getragen werden? Bild 47: Judensterne 49 b) Wann kam es zur Reichskristallnacht und was geschah in dieser Nacht? Bild 48: Reichskristallnacht 1938 c) Wann begann der Zweite Weltkrieg und wer griff wen an? Bild 49: Kriegsbeginn d) Was waren die Hauptmerkmale der Ideologie der Nationalsozialisten in Deutschland? Was waren ihre Ziele? Bild 50: NS-Marsch 50 e) Wann kam es zur versuchten Tötung von Hitler durch Claus Schenck Graf von Stauffenberg? Was geschah mit Stauffenberg nach dem versuchten Anschlag? Bild 51: Attentat auf Hitler f) Wer war Joseph Göbbels und was war sein Aufgabenbereich in der NSDAP? Bild 52: Joseph Göbbels g) Wofür stand die Bezeichnung „Gestapo“ und was war ihr Aufgabenbereich? Bild 53: GESTAPO 51 h) An wen und wofür wurde das Mutterkreuz verliehen? Bild 54: GESTAPO i) Was wurde während des Regimes der Nationalsozialisten unter dem Begriff „Gleichschaltung“ verstanden? Bild 55: Gleichschaltung j) Wer war Anne Frank und warum hat sie traurige Berühmtheit erlangt? Wie heißt ihr Buch über ihre Erlebnisse im Nationalsozialismus? Bild 56: Anne Frank 52 k) Wer waren die Geschwister Sophie und Hans Scholl und wofür kämpften sie? Was geschah mit den Geschwistern? Bild 57: Geschwister Scholl Füllen Sie die richtigen Jahreszahlen zu den Ereignissen passend ein. Die Nazi-Ära in Deutschland und der Zweite Weltkrieg. __________: Die Nationalsozialisten kommen an die Macht. __________: Adolf Hitler wird Reichskanzler. __________: Anschluss Österreichs. __________: Reichskristallnacht. __________: Beginn des Zweiten Weltkrieges. Deutschland greift Polen an. __________: England und Frankreich erklären Deutschland den Krieg. __________: Pearl Harbor. Die USA treten in den Krieg ein. __________: Krieg Deutschlands gegen die Sowjetunion und die USA. __________: Deutsche Niederlage vor Stalingrad. ______ ___: Attentat auf Adolf Hitler. Initiiert durch Claus Schenk Graf von Stauffenberg. _____ _____: Kapitulation Deutschlands. Kriegsende. 53 Weitere Themenbereiche, die im Internet von den StudentInnen recherchiert werden können. Mögliche Referatsthemen: Recherchieren Sie in Kleingruppen Details zur Lage im Nachkriegsdeutschland und präsentieren Sie die Ergebnisse der Klasse. Wie war die wirtschaftliche Lage? Unter welchen Problemen mussten die meisten Menschen nach Ende des Krieges leiden? Warum blühte der Schwarzmarkt zu dieser Zeit? Was konnte man auf dem Schwarzmarkt kaufen? Machen Sie ein Referat zum Wirtschaftsaufschwung in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Was waren die Gründe für das Wirtschaftswunder in Deutschland einige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges? Was war der Marshall Plan? Nach der Internetrecherche können die StudentInnen z.B. eine Zeitleiste erstellen und die wichtigen Ereignisse zwischen 1933 und 1945 dort eintragen. 12.März1938: Anschluss Beispiel: Österreichs 1933 1933 30. Januar 1933: Die NSDAP ergreift die Macht; alle anderen Parteien werden verboten. 1945 1.September 1939: Beginn des Zweiten Weltkrieges 54 3.5. Filme Da es im Unterricht selten möglich ist, einen ganzen Film anzusehen, werden hier zu allen Filmen Szenen ausgewählt, die in der Klasse gezeigt und analysiert werden können. Für den Fall, dass der ganze Film z.B. als Hausaufgabe angesehen wird, werden auch Übungen erstellt, die den gesamten Film umfassen und Verständnis- und Inhaltsfragen erarbeitet, die in der Klasse besprochen werden können. Zudem werden Vorschläge für weiterführende Schreib- und Rechercheaufgaben gemacht. Bevor man in das Thema Film einsteigt, können die folgenden Fragen in der Klasse kurz besprochen werden, um die StudentInnen zur Reflexion mit Filmen anzuregen: Kennen Sie Filme zu den Themen Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg? Welche Filme sind das und wie gefallen Ihnen diese? Wenn Sie ein Filmemacher wären, zu welcher historischen Epoche würden Sie gerne einen Film drehen? Was glauben Sie, welche Schwierigkeiten könnte es bei der Produktion von Filmen über Geschichte geben? 55 3.5.1. Der Triumph des Willens Bild 58 Der Film „Triumph des Willens“ von Leni Riefenstahl, der zum Reichsparteitag 1934 der NSDAP in Nürnberg gedreht wurde, porträtiert die Verehrung Hitlers in allen Altersgruppen. Die Dokumentation zählt zu einem der einflussreichsten nationalsozialistischen Propagandafilme. Inhalt ist die große Kundgebung diverser Nationalsozialisten in Nürnberg inmitten der jubelnden und begeisterten Massen. Um den Führerkult näher zu bearbeiten, eignen sich die folgenden zwei Ausschnitte aus dem Film „Triumph des Willens“ sehr gut. Ausschnitt 1) Triumph Des Willens -Triumpf of the Will -Triunfo da Vontade http://www.youtube.com/watch?v=jwxCzzJK_Jc Dieser Filmabschnitt zeigt die Ankunft Hitlers zum Parteitag in Nürnberg. Hitler reist mit dem Flugzeug und wird von den begeisterten Massen empfangen. Nach der umjubelten Ankunft beginnt eine Parade für Hitler durch die mit unzähligen Propagandaobjekten geschmückte Stadt. 56 Fragen dazu: Wie wird Hitler in Nürnberg empfangen? Wie erklären Sie sich die grenzenlose Verehrung Hitlers in allen Altersgruppen? Welche Ideen haben Sie dazu? Kennen Sie andere Beispiele dafür, dass eine Person oder eine Gruppe so verehrt wird? Im Film wird das deutsche Volk als Einheit dargestellt, die den Führer und die NSDAP bedingungslos unterstützt. Welche Gedanken und Assoziationen haben Sie, wenn Sie derartige Massenbewegungen sehen? Ausschnitt 2: Triumph of the Will - Hitler Youth Rally 2 http://www.youtube.com/watch?v=WEghwtj1lSU In diesem Ausschnitt adressiert Hitler die Jugend und spricht von der Wichtigkeit ihrer Gehorsamkeit. Fragen dazu: Warum, glauben Sie, spricht Hitler von der besonderen Wichtigkeit der Jugend und warum ist es für ihn wichtig, von den jungen Männern unterstützt zu werden? Hitler sagt immer wieder, das Ziel sei es, ein Volk zu sein und ein Reich zu haben. Warum erwähnt er dies immer wieder? Hitler sagt, er wolle, dass das deutsche Volk ein friedfertiges Volk sei. Wie finden Sie diese Aussage von Hitler und was denken Sie sich dabei? 57 Wie interpretieren Sie die folgende Aussage Hitlers: „Wir wollen, dass dieses Volk einst gehorsam ist und ihr müsst euch in diesem Gehorsam üben“? Worauf will er die Jugend mit solchen Aussagen vorbereiten? Allgemeine Fragen zu den gesehenen Ausschnitten: Warum, glauben Sie, wurden Filme wie “Der Triumph des Willens“ gedreht? Welches Ziel verfolgten die Nationalsozialisten mit derartigen Filmen? In fast allen Szenen werden die begeisterteren und jubelnden Besucher in Nürnberg gezeigt. Wie, glauben Sie, wurden derartige Filme vom Volk aufgenommen? Wie denken Sie über den Film? Wie fühlen Sie sich, wenn Sie diese Filmausschnitte sehen? Der Film „Triumph des Willens“ ist ein sogenannter Propagandafilm. Das heißt, die Nationalsozialisten wollten damit ihre Ideologie verbreiten und das Volk für sich und ihre Vorhaben gewinnen. Kennen Sie weitere Propagandamethoden der Nationalsozialisten, also Aktivitäten oder Botschaften, welche von den Nationalsozialisten initiiert wurden, um die bedingungslose Unterstützung und Zustimmung des Volkes zu bekommen? Im Zusammenhang mit dem Film „Triumph des Willens“ von Leni Riefenstahl können weitere Propagandamethoden der Nationalsozialisten besprochen werden. Die folgenden Propagandaplakate können hierbei bearbeitet und hinterfragt werden. 58 Bild 59: Propaganda 1 Bild 60: Propaganda 2 Bild 61: Propaganda 3 Bild 62: Propaganda 4 Die StudentInnen können auch in Kleingruppen eingeteilt werden, wobei jede Gruppe ein Plakat beschreibt und die Ideen und Assoziationen dazu dann in der Klasse besprochen werden. Dies kann in Anlehnung an den Film Triumph des Willens geschehen, nachdem die Propagandamethoden der Nationalsozialisten in der Klasse schon angesprochen wurden. Mögliche Fragen und Diskussionspunkte zu den Plakaten sind: Was genau sehen Sie auf dem Plakat? Was, glauben Sie, wollten die Nationalsozialisten damit aussagen? Warum wurden derartige Plakate erstellt? Können Sie sich vorstellen, dass Menschen positiv auf derartige Plakate reagiert haben? Warum, glauben Sie, ließen sich viele Menschen von derartigen Plakaten und Propagandamethoden mitreißen? In welchen Situationen, glauben Sie, sind Menschen besonders anfällig für derartige Propaganda, z.B. jene der Nationalsozialisten? Glauben Sie, dass es auch heute noch zu derartigen Epochen, wie dem Deutschen Nationalsozialismus kommen könnte? Warum, warum nicht? 59 3.5.2. Der Untergang Bild 63 „Der Untergang“ ist eine deutsche Produktion von Oliver Hirschbiegel aus dem Jahr 2004. Der Film thematisiert die letzten Tage vor dem Untergang des Hitlerreiches und porträtiert die Lage, geprägt von Größenwahnsinn und Verzweiflung, im Führerbunker. Besonders hervorgehoben wird die grenzenlose Loyalität von Hitlers Anhängern, besonders seiner Privatsekretärin Traudl Junge, auf deren Erinnerungen der Film basiert. Hauptsächlich werden die Lage in Deutschland im Frühjahr 1945 und somit der Ausnahmezustand in deutschen Städten und der unaufhaltsame Untergang des Deutschen Reiches dargestellt. Hitler versteckt sich mit weiteren Führungskräften der NSDAP in einem Bunker. Obwohl das Ende des Dritten Reiches unmittelbar bevorsteht und der Krieg unmöglich gewonnen werden kann, ist Hitler in seinem Größenwahnsinn nach wie vor von der Überlegenheit und dem Endsieg des Deutschen Reiches überzeugt und verbannt und beschimpft alle als Verräter und Feiglinge, die eine realistischere Sicht vertreten und seine irrationalen Befehle und Anordnungen ignorieren. Hitler weigert sich, Berlin zu verlassen und nimmt sich, am 29. April 1945, nachdem er sein politisches Testament verfasst und seine Lebensgefährtin Eva Braun geheiratet hat, das Leben. Der Film porträtiert viele Aspekte, die im DaF-Unterricht besprochen werden können, wie die Lage in Berlin kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges, die bildhafte Darstellung der Kriegsereignisse und den Einmarsch der Alliierten, die Gründe für den Untergang des 60 Hitlerreiches, die Figur Adolf Hitler und den Aufenthalt mit seinen engsten Vertrauten im Führerbunker. Vor Beginn empfiehlt es sich, einen kurzen Überblick über den Inhalt des Films, die wichtigsten Charaktere im Film und deren Aufgabenbereiche in der NSDAP zu geben, da der Film durch die Anzahl der Charaktere sonst schnell verwirrend sein kann. (Adolf Hitler, der Führer; Traudl Junge, die Privatsekretärin des Führers; Joseph Goebbels, Reichspropagandaminister und enger Vertrauter Hitlers; Magda Goebbels, Goebbels Ehefrau; Eva Braun, Hitlers Geliebte und spätere Ehefrau; Heinrich Himmler, Reichsführer der SS, 1943-1945 Reichsinnenminister; Ernst Günther Schenck, SS-Arzt; Hermann Fegelein, SSGruppenführer, Schwager von Eva Braun) Filmausschnitte, die in der Klasse gezeigt und besprochen werden können: Ausschnitt 1: Minuten: 0:00 – 1:18 Der Film basiert auf den Erinnungen von Hitlers Privatsekretärin Traudl Junge. Im diesem ersten Filmausschnitt schildert sie kurz ihre Eindrücke über den Beginn des Hitlerreiches. Die StudentInnen können Hypothesen über diesen kurzen Ausschnitt aufstellen, in dem Traudl Junge von ihrer Naivität und Unwissenheit über Hitlers Machenschaften berichtet. Zudem erzählt sie von ihren Schock über die Geschehnisse und die Schwierigkeiten, sich selbst zu verzeihen. 61 TRAUDL JUNGE „Ich hab‟ das Gefühl, dass ich diesem Kind, diesem kindischen jungen Ding bös‟ sein muss oder dass ich ihm nicht verzeihen kann, dass es die, die Schrecken ... dieses Monster nicht rechtzeitig erkannt hat. Dass es nicht durchschaut hat, in was es da hineingeraten ist. Und vor allem, dass ich so unüberlegt „ja“ gesagt habe. Ich war ja, ich war ja keine begeisterte Nationalsozialistin. Ich hätte ja, als ich dann nach Berlin kam, sagen können, nein ich will da nicht mitmachen und ich will auch nicht ins Führerhauptquartier geschickt werden. Ich hab‟s aber nicht gemacht. Aber da war die Neugier zu groß. Und irgendwie hab‟ ich das auch nicht so, ich hab ja nicht gedacht, dass mich das Schicksal so vorantreibt an eine Stelle, die ich überhaupt nicht angestrebt habe. Und trotzdem, es fällt mir schwer, mir das zu verzeihen.“ (Der Untergang – Materialien für den Unterricht 35) Fragen dazu: Wer könnte diese ältere Dame sein und über welche Zeit spricht sie hier? Welche Schrecken bzw. welches Monster könnte die Dame meinen? Wozu könnte sie unüberlegt ja gesagt haben und was kann sie sich nicht verzeihen? Was glauben Sie, mit welcher Situation bzw. Epoche haben wir es hier zu tun? Ausschnitt 2: Minuten 1:28:42 – 1:32:47 Hitler im Gespräch mit einigen seiner engsten Vertrauten und Anhänger. Der Führer erzählt von seinen Plänen, den Feind zu vernichten und erläutert sein Vorhaben, alles Schwache auf der Welt auszumerzen. Von seinen Gesprächspartnern werden ihm ausschließlich Verständnis und 62 Bewunderung entgegengebracht. Als Hitler erfährt, dass einer seiner Führungskräfte einen Befehl verweigert hat, schreit er wutentbrannt durch die Gegend. Fragen dazu: Inwiefern beschreiben die folgenden Aussagen die Ideologie der Nazis? Was und wen meinen sie mit Aussagen wie diesen: „Das Leben vergibt keine Schwächen. Mitleid ist eine Ursünde. Mitleid mit dem Schwachen ist Verrat gegen die Natur. Das Starke kann nur triumphieren, indem es das Schwache ausmerzt“? Wie beschreibt Hitler seine Pläne, den Feind zu besiegen? Wie reagieren die anderen Personen am Tisch auf dieses Vorhaben? Wie würden Sie nach dieser Szene Hitlers Charakter beschreiben? Ausschnitt 3: Konversation Hitlers mit seinen Anhängern Speer: „Meine persönliche Loyalität zu Ihnen hat dabei nie Schaden genommen“ Schenk: „Wir sollten gehen (..) Irgendwohin, wo man uns braucht“ Hitler: „Wohin immer der Feind vordringt – er soll nur noch eine Wüste vorfinden“ Jodl: „Wir sind Soldaten! Wir haben unseren Eid auf den Führer geleistet“ Eva: „Ich will a schöne Leich‟ sein“ Traudl: „Mein Führer, ich bleibe auch“ Peter (zu seinem Vater): „Feigling“ Manziarly: „Irgendwie wird‟s scho weitergehen“ Himmler: „Wenn der Führer tot ist, mit wem glauben Sie wohl werden die Alliierten verhandeln?“ 63 Inge: „Wir werden die Stellung halten bis zum letzten Mann“ Weidling: „Es wäre besser, er hätte befohlen, mich zu erschießen“ Fegelein: „Wir sollten das Spektakel beenden“ Goebbels: „Jetzt wird ihnen eben das Hälschen durchgeschnitten“ Magda: „Ich möchte nicht, dass meine Kinder in einer Welt ohne Nationalsozialismus aufwachsen“ Hanna Reitsch: „Man muss knien, vor Ihrem Genie“ Keitel: „Wir kapitulieren nicht! Ein November 1918 wird sich nicht wiederholen! Niemals!“ „Henker“: „Ordnung – muss wieder her!“ Gerda: „Ich gehe keinen Schritt mehr!“ Stehr: „Ich fühle mich nach wie vor meinem Eid verpflichtet!“ Hewel: „Hitler (...) ließ mich versprechen, dass ich mir im Augenblick der Gefangennahme durch die Russen das Leben nehme“. (Der Untergang – Materialien für den Unterricht 42) Fragen dazu: Wie zeigt dieser Ausschnitt die Loyalität zu Hitler? Wie weit würden Hitlers Anhänger für ihn gehen? Wie denken Sie darüber? Wie stehen Sie zu diesem Kult um den Führer Hitler und die grenzenlose Hingabe seiner AnhängerInnen? Kennen Sie vergleichbare Beispiele aus anderen Ländern? 64 Ausschitt Filmende: 2:20:49 Traudl Junge reflektiert ihre Erfahrungen. TRAUDL JUNGE „Natürlich habe ich dieses, diese Schrecknisse durch den Nürnberger Prozess, diese 6 Millionen Juden und andersgläubige oder andersrassische Menschen, die da umgekommen sind, als eine ganz erschütternde und fürchterliche Tatsache empfunden. Aber ich habe noch nicht den Zusammenhang hergestellt mit meiner eigenen Vergangenheit. Ich habe mich noch damit zufrieden gegeben, dass ich persönlich keine Schuld hatte und auch davon nichts gewusst hab‟, von diesem Ausmaß hab‟ ich nichts gewusst. Aber eines Tages bin ich an der Gedenktafel vorbeigegangen, die für die Sophie Scholl an der Franz-Joseph-Straße befestigt war und da habe ich gesehen, dass sie mein Jahrgang war und dass sie in dem Jahr, als ich zu Hitler kam, hingerichtet worden ist. Und in dem Moment hab‟ ich eigentlich gespürt, dass das keine Entschuldigung ist, dass man jung ist, sondern dass man auch hätte vielleicht Dinge erfahren können.“ (Der Untergang – Materialien für den Unterricht 35) Fragen dazu: Was denken Sie, wenn Sie diesen Abschluss des Films sehen und Traudl Junges Worte hören, in denen sie beteuert, nichts von den schrecklichen Machenschaften der Nationalsozialisten gewusst zu haben? Glauben Sie, dass viele Menschen wirklich nichts von Hitlers Plänen und den schrecklichen Ereignissen gewusst haben? Wie denken Sie darüber? 65 Die folgende Übung dient dem Detailverständnis des Films. Bringen Sie die folgenden Ereignisse im Film in die richtige Reihenfolge. 1:_____, 2:_____, 3:_____, 4:_____, 5:_____, 6:_____, 7:_____, 8:_____, a) Hitler macht Traudl Junge zu seiner Privatsekretärin. b) Die Alliierten treffen in Berlin ein. c) Hitler heiratet seine Geliebte Eva Braun. d) Joseph Göbbels tötet seine sechs Kinder und begeht mit seiner Frau Suizid. e) Hitler begibt sich mit seinen treusten Anhängern in den Führerbunker. f) Ende des Krieges und Untergang des Dritten Reiches. g) Hitler lässt seinen Schwager Hermann Fegelein wegen Verrats und Fahnenflucht hinrichten. h) Hitler begeht Suizid. Allgemeine Fragen zum Film: Wie hat Ihnen der Film gefallen? Warum? Wie verhalten sich Hitlers Anhänger gegenüber dem Führer? Wie weit geht ihre Loyalität? Können Sie nachvollziehen, dass viele der Menschen dem Führer bis zum Untergang treu geblieben sind? Beschreiben Sie - anhand der Darstellung im Film - die Charaktereigenschaften Hitlers. 66 Wer waren die weiteren, auch im Film porträtierten Hauptakteure der Nationalsozialistischen Partei? Was waren ihre Aufgabenbereiche und wie werden sie im Film dargestellt? Wer war z.B. Joseph Goebbels und was war sein Aufgabenbereich in der NSDAP? Was meint Hitler mit der folgenden Aussage: „Zumindest habe ich Europa vom Gift gereinigt“? Wen bezeichnet er als Gift? Was waren die Gründe für das Ende des Zweiten Weltkrieges und den Untergang Hitlers? Wie wird Hitlers Handlungsweise sogar von seinen engsten Vertrauten gegen Ende des Films beschrieben? Im Film ist auch das Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944, initiiert durch Claus Schenk Graf von Stauffenberg, gezeigt. Es gab auch schon früher Anschläge auf Hitler. Warum glauben Sie aber, dass es schwer war, gegen das Regime vorzugehen? Wie fühlen Sie sich, wenn Sie die schrecklichen Ereignisse während des Zweiten Weltkrieges in Filmen sehen? Gefallen Ihnen Filme wie „Der Untergang“? Finden Sie es wichtig, dass historische Filme wie dieser gemacht werden? Warum? Weiterführende Rechercheaufgaben Recherchieren Sie Details zu den Nürnberger Prozessen. Was wurde dort verhandelt? Recherchieren Sie auch einzelne Prozesse, die Anklagegründe und den Ausgang der Gerichtsprozesse. Berichten Sie dann der Klasse darüber. 67 Traudl Junge erwähnt in ihrer Ausage auch die Nazi-Widerstandskämpferin Sophie Scholl. Recherchieren Sie Informationen zur Widerstandsgruppe „Die weiße Rose“. Was ist mit Sophie und ihrem Bruder Hans Scholl passiert? Der Film porträtiert den endgültigen Untergang des Hitlerreiches und den Kriegsverlust Deutschlands. Finden Sie nähere Informationen zum Ende des Krieges, z.B. an welchen Fronten Deutschland gekämpft hat, wo Deutschland die ersten Niederlagen einstecken musste, mit welchen Ländern Deutschland bis zum Schluss verbündet war, oder aus welchen Ländern die Alliierten stammten. 68 3.5.3. Das Leben ist schön Bild 64 Der Film „Das Leben ist schön“ ist eine italienische Tragikomödie aus dem Jahr 1997. Der Regisseur und Drehbuchautor Roberto Benigni spielt auch den Hauptdarsteller, den jüdischen, aus Italien stammenden Kellner Guido Orefice. Der Traum des humorvollen Komödianten Guido ist es, eine Buchhandlung zu eröffnen, und er verliebt sich in die Lehrerin Dora, mit der er- nach der baldigen Hochzeit- einen Sohn bekommt. Als im Jahr 1943 die deutschen Nationalsozialisten in Italien einmarschieren, werden Guido und sein fünfjähriger Sohn Giosue, aufgrund ihrer jüdischen Vorfahren, in ein Konzentrationslager gebracht. Dora, die keine jüdischen Vorfahren hat, begibt sich freiwillig auf den Gefangenentransport, um im Konzentrationslager näher bei ihrem Mann und ihrem Sohn zu sein. Um seinem Sohn die horrenden Ereignisse im Konzentrationslager erträglich zu machen, erklärt Guido ihm, dass dies ein aufregendes Spiel auf einem Abenteuerspielplatz sei und dass die Gewalttaten und Horrorgeschichten über die SSMänner zum Spiel gehören würden. Guido überlegt sich ständig neue humorvolle Geschichten und Aufgaben für seinen Sohn und spielt dem Kind bis zum Schluss vor, wie glücklich sie sich schätzen können, Teil dieses Spieles sein zu dürfen und dass der Gewinner einen echten Panzer gewinnen würde. Guido wird beim Versuch, seine Frau ausfindig zu machen, erschossen. Zuvor gibt er Giosue aber noch die Anweisung, sich bis zum Ende des Spiels in einer Kiste zu 69 verstecken, wo er nach Eintreffen der Amerikaner gefunden und wieder zu seiner Mutter gebracht wird. Auch wenn der Film kein deutscher sondern ein italienischer Film ist, können die Ausschnitte bzw. der ganze Filme problemlos synchronisiert angesehen werden. Da der Film die Thematik sehr bildhaft und verständlich darstellt und das Schicksal einer jüdischen Familie zur Zeit des Nationalsozialismus und die horrenden Geschehnisse in den Konzentrationslagern porträtiert, eignet er sich gut, dieses Thema im DaF-Unterricht zu behandeln. Wie bei allen Filmen ist es auch hier sinnvoll, vor dem Abspielen der einzelnen Ausschnitte der Klasse einen kurzen Gesamtüberblick über den Film und die wichtigsten Charaktere zu geben und den Film bzw. die ausgewählten Szenen mit Untertiteln anzusehen. Fragen als Einstimmung zum Film: Der Film handelt vom Holocaust in Italien und zeigt das Schicksal einer jüdischen Familie, die in ein Konzentrationslager deportiert wird. Wie kann der Titel des Films „Das Leben ist schön“ mit dem Thema zusammenpassen? Welche Ideen haben Sie dazu? „Das Leben ist schön“ ist ein italienischer Film - das heißt, nicht nur Deutschland war vom Holocaust betroffen. Kennen Sie weitere Länder, in denen es ähnliche Strömungen wie den Nationalsozialismus in Deutschland gegeben hat? Kennen Sie bereits Filme über den Holocaust? Wenn ja, welche Filme kennen Sie, worum geht es in diesen Filmen und wie gefallen sie Ihnen? 70 Vokabelübung: Füllen Sie die Leerstellen mit den Vokabeln in der Box. Achten Sie auf die richtige Konjugation der Verben und die Deklination der Substantive (Singular, Plural, Fälle). gewinnen Ereignisse Nationalsozialisten Vorfahren Spiel freiwillig Konzentrationslager Alliierten Buchladen erzählen beschützen Antisemitismus Guido Orefice, ein junger Italiener mit jüdischen _______________ eröffnet mit seiner Frau Dora einen __________________ . Sie haben einen Sohn namens Giosue. Als der __________________ in Italien immer stärker wird und 1943 die Deutschen _____________________ in Italien einmarschieren, werden Guido und sein Sohn in ein __________________ gebracht. Dora begibt sich ____________ auf den Gefangenentransport, um in der Nähe ihrer Familie zu sein. Guido _____________ seinem Sohn, dass dies ein aufregendes ___________ sei, bei welchem es einen Panzer zu gewinnen gäbe. Er versucht mit diesem Schauspiel, die schrecklichen ____________ im Konzentrationslager erträglich zu machen und will seinen Sohn damit ____________. Kurz vor dem Eintreffen der ______________ wird Guido im Lager erschossen. Giosue kommt wieder zu seiner Mutter und glaubt, das Spiel und den Hauptpreis, einen Panzer, ____________ zu haben. 71 Szenen, die im Unterricht gezeigt und besprochen werden können. Ausschnitt eins: Minuten 17:05 – 28:30 Guido trifft seine Prinzessin, die Lehrerin Dora, auf der Straße und hofft, sie zum Essen ausführen zu dürfen. Anschließend trifft Guido in dem Lokal, in dem er als Kellner arbeitet, den Schulinspektor, der am nächsten Tag die Schule besucht, in der Dora arbeitet. Um sie wiederzusehen, gibt er sich als Schulinspektor aus und besucht die Schule unter falschem Namen. Dort wird Guido das erste Mal mit dem aufblühenden Antisemitismus in Italien konfrontiert. Fragen dazu: Wie würden Sie den Hauptdarsteller Guido Orefice beschreiben? Finden Sie ihn lustig? Wer ist diese Frau, die er immer wieder trifft und warum glauben Sie, nennt er sie Prinzessin? Wie kommt es, dass der Kellner Guido plötzlich in die Schule kommt und sich dort als Schulinspektor ausgibt? Die Schulleiterin sagt immer wieder, ihre Rasse sei überlegen. Was könnte Sie damit meinen bzw. wem glaubt sie, überlegen zu sein? An welche geschichtliche Epoche denken Sie, wenn Sie derartige Aussagen hören? Wie reagiert Guido auf die antisemitischen Aussagen der Schulleiterin? Wie erklärt Guido den SchülerInnen die Unterschiede zwischen den Rassen? Wie gefällt Ihnen Guidos Reaktion und seine Erklärung für die SchülerInnen? 72 Ausschnitt zwei: Minuten 57:28 – 59:41 Zwei Männer kommen in Guidos Buchladen und wollen, dass er mit ihnen mitkommt. Es ist der Geburtstag von Giosue. Als seine Mutter und die Großmutter nach Hause kommen, ist die Wohnung verwüstet und Guido und Giosue sind nicht mehr da. Die beiden werden in ein Konzentrationslager gebracht. Dora begibt sich freiwillig auf den Zug, um in der Nähe ihres Mannes und Sohnes zu sein. Wer, glauben Sie, sind die zwei Herren und warum muss Guido mit ihnen mitgehen? Wie, glauben Sie, gehen die Szene und der Film weiter? Ausschnitt zwei: (Minuten 1:04:45 – 1:09:45) An dieser Stelle kann man den Film kurz stoppen und die StudentInnen Hypothesen aufstellen lassen, wie es weitergeht. Was, glauben Sie, ist mit Guido und seinem Sohn Giosue passiert? Fragen dazu: Was passiert hier mit Guido und Giosue? Wo werden Sie hingebracht? Welche Geschichte erzählt Guido seinem Sohn? Warum erzählt er ihm dies? Was macht Dora, Guidos Frau? Können sie verstehen, warum sie so handelt? Wie würden Sie sich in dieser Situation verhalten? Ausschnitt vier: (Minuten 1:12:35-1:17:50) Dieser Ausschnitt zeigt die Fahrt ins Konzentrationslager und die dortige Ankunft. Guido erzählt seinem Sohn, die Reise sei eine Überraschung für ihn und dass er ihm deshalb nicht sagen dürfe, 73 wohin sie fahren. Im Lager erzählt er seinem Sohn, dass sie sich auf einem Abenteuerspielplatz befinden und es im Spiel darum gehe, einen echten Panzer zu gewinnen. Fragen dazu: Warum erzählt Guido seinem Sohn diese Geschichte? Wie gefällt Ihnen sein Umgang mit der Situation? Können Sie sich vorstellen, wie Sie in einer solchen Situation reagieren und handeln würden? Welche Gedanken und Gefühle haben Sie, wenn Sie die Lage im Konzentrationslager sehen? Einer der Aufseher im Konzentrationslager sagt im Film: „Ihr habt die Ehre, für unser großdeutsches Vaterland arbeiten zu dürfen und am Bau des Großdeutschen Reiches mitzuwirken.“ Was denken Sie sich, wenn Sie derartige Aussagen hören? Ausschnitt fünf: Minuten 1:22:05- 1:26:15 Dieser Ausschnitt porträtiert die schreckliche Lage im Konzentrationslager. Dora erfährt davon, dass alte Menschen und Kinder im Lager umgebracht werden, weil sie keine brauchbare Arbeitskraft sind. Was ist Doras größte Angst in diesem Lager? Was wird – nach Aussage der Frau - mit Kindern und alten Menschen gemacht? Was denken Sie sich, wenn Sie die Lage im Konzentrationslager sehen? 74 Vor der letzten Szene kann man die StudentInnen vermuten lassen, wie der Film ausgeht. Die StudentInnen können den möglichen Ausgang des Films kurz in Kleingruppen diskutieren und ihre Meinungen austauschen. Ausschnitt sechs: Filmende. Guido wird beim Versuch, seine Frau zu finden, erschossen. Vorher sagt er seinem Sohn aber noch, dass er sich sehr gut verstecken muss, wenn er den Panzer gewinnen will. Das Kind wird beim Eintreffen der Alliierten gefunden und glaubt, als er den Panzer sieht, das Spiel gewonnen zu haben. Giosue findet nach der Befreiung des Lagers auch seine Mutter wieder. Fragen dazu: Warum war Guido als Frau verkleidet? Was wollte er machen? Giosue ist glücklich, das Spiel gewonnen zu haben. Wie gefällt Ihnen das Ende des Films? Allgemeine Fragen zum Film: Wie gefällt Ihnen der Film? Was haben Sie besonders interessant, spannend, berührend gefunden? Wie unterscheidet sich dieser Film Ihrer Meinung nach von anderen Filmen, die den Nationalsozialismus behandeln? Beschreiben Sie die Situation im Konzentrationslager. Wie erklärt Guido seinem Sohn Giosue den Aufenthalt im Konzentrationslager und welche Anweisungen gibt er seinem Sohn? 75 Beschreiben Sie den Charakter des Hauptdarstellers Guido Orefice. Warum erzählt er seinem Sohn diese Geschichte? Der Film ist eine sogenannte Tragikomödie. Welche Aspekte des Films empfinden Sie als lustig, welche als traurig? Darf man derart ernste Themen wie Nationalsozialismus oder Konzentrationslager Ihrer Meinung nach lustig aufbereiten? Wie haben Sie Sich während des Films gefühlt, wenn derart schlimme Vorkommnisse lustig dargestellt werden? Warum, glauben Sie, ist der Name des Films: „Das Leben ist schön“? Was ist schön am Leben der Familie Orefice? Warum verkleidet sich Guido am Ende des Films als Frau? Wie und wann endet der Film und wie finden Sie das Ende des Films? Übung zum Detailverständnis: Von wem stammen die folgenden Zitate im Film und in welchem Zusammenhang kommen die Aussagen vor? „Der Schulinspektor wird uns beweisen, dass unsere Rasse die überlegene ist. Die beste aller Rassen.“ „Pünktlich auf die Minute. Nicht ohne uns fahren. Wir haben Plätze reserviert.“ „Aber natürlich weiß ich, wo wir hinfahren. Es ist dein Geburtstag und du hast dir doch schon immer gewünscht, so richtig zu verreisen. Richtig weit weg. Glaub mir, es hat Monate gedauert, das zu organisieren.“ 76 „Ihr seid nur aus einem einzigen Grund in dieses Lager gebracht worden. Um zu arbeiten. Ihr habt die Ehre, für unser großdeutsches Vaterland arbeiten zu dürfen und am Bau des Großdeutschen Reiches mitzuwirken.“ „Wir spielen alle gegeneinander, das ist nur ein Spiel. Und der Gewinner wird dann den ersten Preis bekommen.“ „Mama, du solltest uns sehen. Papa nimmt mich in der Karre mit, aber er kann sie gar nicht schieben. Wir lachen uns kaputt und ich glaube, wir gewinnen. Wie viele Punkte haben wir?“ „Der Arzt, der uns gerade untersucht hat, ist ein alter Freund von mir. Er war früher Gast in unserem Restaurant. Er kann uns vielleicht hier raus helfen.“ „Mama, Mama wir haben gewonnen, wir haben das Spiel gewonnen.“ Weiterführende Schreibaufgaben. Schreiben Sie einen fiktiven Tagebucheintrag einer Person, die den Aufenthalt in einem Konzentrationslager überlebt hat. Verfassen Sie einen Dialog zwischen dem fünfjährigen Giosue und seiner Mutter, in dem er ihr vom Abenteuer mit seinem Vater erzählt. Verfassen Sie einen Brief, den Dora, Guido Orefices Frau, im Konzentrationslager heimlich an ihren Mann schreibt. Im Konzentrationslager lässt Guido seiner Frau immer wieder Nachrichten über den Lautsprecher zukommen. Verfassen Sie eine dieser Botschaften, die Guido und sein Sohn Dora zukommen lassen. 77 Weiterführende Rechercheaufgaben Machen Sie ein Referat zu folgenden Themen: Der Film „Das Leben ist schön“ spielt in Italien und nicht in Deutschland. Berichten Sie in der Klasse darüber, welche weiteren Länder, neben Deutschland, vom Holocaust betroffen waren. Konzentrations- und Arbeitslager: Wo gab es diese Lager? Welche Menschengruppen wurden, neben Juden, dorthin gebracht und warum wurden auch diese Personengruppen von den Nazis verfolgt? Was ist Antisemitismus? Warum wurden gerade Juden so lange verfolgt? Viele jüdische Menschen sind, nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland, ins Ausland emigriert. Warum haben sie das gemacht, wo sind viele hingegangen und in welchen Bereichen waren viele der Emigranten tätig? Welche berühmten Beispiele gibt es dafür? Schauen Sie den Film „Comedian Harmonists“ und erzählen Sie in der Klasse über die Geschichte der deutschen Musikergruppe. Das jüdische Museum in Berlin: Was gibt es dort zu sehen? Warum gibt es heute viele Museen und Denkmäler, die an den Holocaust erinnern? Zeigen Sie Bilder der Denkmäler in der Klasse und erzählen Sie darüber. (Informationen dazu: http://www.jmberlin.de/) 78 3.6. Literarische Texte 3.6.1. Wolfgang Borchert: Die Küchenuhr Der deutsche Autor Wolfgang Borchert ist kurz nach dem Zweiten Weltkrieg an den Nachwirkungen des Krieges gestorben. Die Geschichte stammt aus dem Erzählband „Draußen vor der Tür“ und wird in die Kategorie Trümmerliteratur eingeordnet. Vor dem Lesen des Textes kann man die StudentInnen mit der Trümmerliteratur vertraut machen und kurz erklären, um welche Epoche es sich handelt und welche die Hauptmerkmale dieser Form von Erzählungen sind. Man kann hierbei auch die Studierenden Hypothesen aufstellen lassen, wovon Trümmerliteratur ihrer Meinung nach handeln könnte. Folgenden Fragen können als Einleitung in die Thematik in der Klasse besprochen werden: Die Epoche der sogenannten Trümmerliteratur beginnt im Jahr 1945, nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Was, glauben Sie, waren Themen und Inhalte, die zu dieser Zeit literarisch verarbeitet wurden? Welche Ideen haben Sie dazu? Wer, glauben Sie, waren die AutorInnen dieser Texte? Welche persönlichen bzw. politischen Beweggründe könnten die Autoren gehabt haben und warum konnten viele erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges wieder mit dem Schreiben und dem Veröffentlichen ihrer Texte beginnen? Kennen Sie Texte, die zwischen 1945 und 1950 geschrieben wurden? Wenn ja, welche Texte sind das, und worum geht es darin? Wie gefallen Ihnen diese Texte? 79 Wichtige Stilmittel der Trümmerliteratur sind häufige Wiederholungen und Tautologien (Wiederholung einer Idee mit anderen Worten). Warum, glauben Sie, ist dies besonders bei dieser Art von Literatur der Fall? Welche Wirkungen können z.B. häufige Wiederholungen auf das lesende Publikum haben? Die StudentInnen können in Partner- oder Gruppenarbeit ihre Ideen und Assoziationen zum Thema Trümmerliteratur sammeln, was dann im Plenum besprochen werden kann. TRÜMMERLITERATUR Die Bearbeitung des Textes „Die Küchenuhr“ kann dann in mehreren Schritten vonstatten gehen. 1) Die Geschichte wird in kürzere Segmente eingeteilt und Schritt für Schritt entweder in der Gruppe oder in individueller Arbeit von den Studierenden gelesen. Parallel zum Lesevorgang sollen Schlagwörter im Text markiert und eine Stichwortliste erstellt werden. In weiterer Folge sollen die Studierenden in Paaren oder Kleingruppen ihre Stichwortliste und den ersten Eindruck des Textes vergleichen. 2) Im weiteren Verlauf soll der Inhalt konkreter erarbeitet werden und die Studierenden können die Kriegselemente der Geschichte herausfiltern. Die folgenden Fragen können hierbei als Leitfaden gesehen werden: 80 a. Beschreiben Sie das Aussehen des jungen Mannes. Warum, glauben Sie, sieht er so alt und krank aus? b. Zu welcher Zeit, glauben Sie, wurde diese Geschichte geschrieben? c. Was ist mit dem jungen Mann passiert? Was ist mit seiner Familie geschehen? d. Was zeigt der junge Mann den anderen Menschen auf der Bank und warum ist dieser Gegenstand so wichtig für ihn? e. Welche Erinnerungen verbindet der Mann mit der Küchenuhr? f. Warum ist es so außergewöhnlich, dass die Uhr genau um halb drei stehen geblieben ist? Welche Erinnerungen assoziiert der Mann mit dieser Uhrzeit? g. Welche konkreten Erinnerungen hat der Mann an seine Mutter? Wie beschreibt er sie? h. Was meint der junge Mann als er sagt, er wüsste nun, dass dies das Paradies war, das wahre Paradies. Diskussionsfragen, die in Kleingruppen oder im Klassenplenum besprochen werden können: Was glauben Sie, wie die Geschichte des jungen Mannes, der im Krieg seine gesamte Familie verloren hat, möglicherweise hätte weitergehen können? Wie interpretieren Sie das Verhalten des jungen Mannes? Kann sein Verhalten als Folge des traumatischen Kriegserlebnisses gedeutet werden? Was glauben Sie? Was könnte die kaputte Küchenuhr, an der der Mann so hängt, im weiteren Sinne symbolisieren? 81 Im Text gibt es viele Wiederholungen. Was will der Autor damit erreichen und welchen Effekt hat dies auf Sie als LeserIn der Geschichte? Trümmerliteratur: Warum, glauben Sie, spielt diese Art von Literatur auch heute eine wichtige Rolle und warum werden die Geschichten aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges auch heute noch von einem breiten Publikum gelesen? Im Zusammenhang mit dem Ende der Nazi-Ära wird auch in der Literaturgeschichte oft von der „Stunde Null“ gesprochen? Was könnte damit, im Zusammenhang mit Literatur, gemeint sein? Auch weitere Kurzgeschichten von Wolfgang Borchert würden sich für den DaF-Unterricht eignen. Auch Geschichten wie „Das Brot“ oder „Nachts schlafen die Ratten doch“ stellen persönliche Schicksale der Kriegs- und Nachkriegszeit anschaulich dar. 3.6.2. Bertolt Brecht: Lied einer deutschen Mutter Bevor man in das Gedicht von Bertolt Brecht einsteigt, empfiehlt es sich, den StudentInnen Hintergrundinformationen zu Bertolt Brecht zu geben, z.B. wann er gelebt hat, was die Hauptmerkmale seiner Werke sind und welchen Stellenwert er in der deutschen Literatur besitzt. Lesen Sie das folgende Gedicht von Bertolt Brecht und besprechen Sie die folgenden Fragen in Kleingruppen oder in der Klasse. 82 Lied einer deutschen Mutter (Bertolt Brecht) Mein Sohn, ich hab dir die Stiefel Und dies braune Hemd geschenkt: Hätt ich gewußt, was ich heute weiß Hätt ich lieber mich aufgehängt. Mein Sohn, als ich deine Hand sah Erhoben zum Hitlergruß Wußte ich nicht, daß dem, der ihn grüßet Die Hand verdorren muß. Mein Sohn, ich hörte dich reden Von einem Heldengeschlecht. Wußte nicht, ahnte nicht, sah nicht: Du warst ihr Folterknecht. Mein Sohn, und ich sah dich marschieren Hinter dem Hitler her Und wußte nicht, daß, wer mit ihm auszieht Zurück kehrt er nimmermehr. 83 Mein Sohn, du sagtest mir, Deutschland Wird nicht mehr zu kennen sein. Wußte nicht, es würd werden Zu Asche und blutigem Stein. Sah das braune Hemd dich tragen Habe mich nicht dagegen gestemmt. Denn ich wußte nicht, was ich heut weiß: Es war dein Totenhemd. Fragen zum Gedicht: Zu welcher Zeit glauben Sie, wurde dieses Gedicht geschrieben? Die Mutter sagt, wenn sie gewusst hätte, was sie heute weiß, hätte sie sich lieber umgebracht. Auf welche Ereignisse bezieht sich die Mutter? Was hätte sie ihren Sohn niemals tun lassen, wenn sie die Dinge früher erkannt hätte? Was, glauben Sie, wer der junge Mann war und was ist mit ihm geschehen? Warum, denken Sie, sagt die Mutter, ihr Sohn wäre ein Folterknecht gewesen? Von wem wurde der junge Mann laut dem Gedicht wofür ausgenützt? Welche Ideen haben Sie dazu? Denken Sie, dass unter der Herrschaft der Nationalsozialisten viele Menschen keine Ahnung hatten, was auf die Welt zukommen würde? Oder denken Sie, dass viele vermutet haben, welches Ziel die Nazis verfolgen und trotzdem geschwiegen haben? Wie denken Sie darüber? 84 3.6.3. Bertolt Brecht: Bücherverbrennung Da Brecht eines der bekanntesten Opfer der von den Nationalsozialisten initiierten Bücherverbrennungen war, eignet sich dieser Themenbereich auch für weitere Arbeitsaufgaben, die entweder in der Gruppe oder individuell durchgeführt werden können: Ab der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurden Bertolt Brechts Bücher verbrannt und seine Bühnenaufführungen verboten. Im Jahr 1935, als er sich schon im Exil in Paris befand, wurde ihm zudem die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. Viele weitere deutsche Intellektuelle, AutorInnen, KünsterInnen und FilmemacherInnen sind nach Hitlers Machtergreifung ins Ausland emigriert. Recherchieren Sie, welche weiteren berühmten deutschen Kulturgrößen von den Nazis aus Deutschland vertrieben wurden und berichten Sie der Klasse über die Gründe dafür. Recherchieren Sie die Lebensgeschichte von Bertolt Brecht und berichten Sie der Klasse darüber. Interpretieren Sie das folgende Gedicht von Bertolt Brecht „Bücherverbrennung“ und besprechen Sie in der Gruppe die folgenden Fragen. Bücherverbrennung (Bertolt Brecht) Als das Regime befahl, Bücher mit schädlichem Wissen Öffentlich zu verbrennen, und allenthalben Ochsen gezwungen wurden, Karren mit Büchern Zu den Scheiterhaufen zu ziehen, entdeckte 85 Ein verjagter Dichter, einer der besten, die Liste der Verbrannten studierend, entsetzt, daß seine Bücher vergessen waren. Er eilte zum Schreibtisch Zornbeflügelt, und schrieb einen Brief an die Machthaber. Verbrennt mich! schrieb er mit fliegender Feder, verbrennt mich! Tut mir das nicht an! Laßt mich nicht übrig! Habe ich nicht Immer die Wahrheit berichtet in meinen Büchern? Und jetzt Werd ich von euch wie ein Lügner behandelt! Ich befehle euch, Verbrennt mich! Fragen zum Gedicht: Was meint Brecht mit der Vernichtung von schädlichem Wissen? Welche Erkenntnisse wurden von den Nationalsozialisten als schädlich verstanden? Was, glauben Sie, war die „Liste der Verbannten“, auch als die „Schwarze Liste“ bekannt? Welche SchriftstllerInnen könnten auf dieser Liste gewesen sein? Warum war der Autor so entsetzt, dass seine Bücher nicht verbrannt wurden? Warum wollte er, dass seine Werke auch vernichtet werden? Der Autor sagt, er habe in seinen Büchern immer die Wahrheit gesagt, und deshalb wolle er auch nicht übrig bleiben. Um welche Wahrheit könnte es sich Ihrer Meinung nach hierbei handeln? Worüber glauben Sie, hat er geschrieben? 86 Die letzte Zeile im Gedicht lautet: „Ich befehle euch, verbrennt mich!“ Warum, glauben Sie, wünscht der Autor, verbrannt zu werden? Weitere Übung zum Thema Bücherverbrennung Schauen Sie das folgende Video: Die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933: http://www.youtube.com/watch?v=o7vu__LY_M8 Beantworten Sie die folgenden Fragen dazu und besprechen Sie die Fragen in Kleingruppen oder der gesamten Klasse. Der Kommentator spricht von der Verbrennung von Büchern und Schriften, die wider den deutschen Geist waren. Was, glauben Sie, wurde in der Zeit zwischen Hitlers Machtergreifung 1933 und dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 als wider den deutschen Geist und als literarischer Verrat am Regime bezeichnet? Wessen Schriften werden dem Kommentator zur Folge dem Feuer übergeben? Was wissen Sie über die genannten AutorenInnen? o Jeder/jede StudentIn kann Nachforschungen zu einem der genannten AutorenInnen (z.B. Heinrich Mann, Erich Kästner, Siegmund Freud, Karl Marx, Anna Seghers usw.) anstellen, der Klasse über deren Arbeit berichten und erläutern, warum seine/ihre Werke von der NSDAP verboten wurden. Wie fühlen Sie sich, wenn Sie diese Bilder der Vernichtung tausender Schriften sehen und die Jubelschreie der Massen hören? 87 3.7. Vergangenheitsbewältigung Bild 65: Vergangenheitsbewältigung Diese Karikatur kann verwendet werden, um in das Thema Vergangenheitsbewältigung einzusteigen und die StudentInnen an die Thematik heranzuführen. Die StudentInnen können z.B. in einem Brainstorming ihre Assoziationen und Ideen in Stichwörtern an die Tafel schreiben. Welche Themenbereiche der deutschen Geschichte interessieren Sie besonders? Finden Sie es wichtig, heute noch über vergangene Epochen, wie z. B. den Nationalsozialismus, nachzudenken und darüber zu lernen und zu informieren? Warum? Haben Sie eine Vorstellung, was mit dem Begriff „Vergangenheitsbewältigung“ gemeint sein könnte? 88 Videos zum Thema Vergangenheitsbewältigung Schauen Sie die folgenden Videos zum Thema Nationalsozialismus. Die ersten zwei Videos sind Interviews mit Zeitzeugen des Nationalsozialismus, die den Aufenthalt in einem Konzentrationslager überlebt haben. Das dritte Video ist eine Straßenumfrage aus Stuttgart, in der sich die Befragten zum Umgang mit dem Nationalsozialismus und der Wichtigkeit des Erinnerns äußern. Die Klasse könnte auch in kleine Gruppen eingeteilt werden. Jede Gruppe sieht ein Video und berichtet im Anschluss der Klasse darüber. Es kann jedoch auch jeder/jede StudentIn alle Videos sehen. Anschließend werden die Impressionen im Plenum diskutiert und reflektiert. Die jeweiligen Fragen zu den Videos können als Leitfaden für die StudentInnen dienen. VIDEO 1: Ravensbrück Überlebende Irma Trksak erzählt. http://www.youtube.com/watch?v=zZM4QP_F1h8 Fragen zum Video: 1. Wie schildert die Frau die Lage im Konzentrationslager? Was erzählt sie darüber? 2. Was meint sie damit, dass die Menschen zu Nummern wurden? 3. Wie beschreibt die Frau die Hygiene im Konzentrationslager? 4. Wie fühlen Sie sich, wenn Sie über die horrenden Ereignisse in den Konzentrationslagern hören? 89 Folgende Schreibaufgabe könnte weiterführend von den StudentInnen durchgeführt werden: Im Gespräch hört man die Frau von ihren Erfahrungen im Konzentrationslager berichten. Man hört jedoch keinen Interviewer, der Fragen stellt. Schreiben Sie die passenden Interviewfragen zum Gespräch. Welche Fragen, glauben Sie, wurden in diesem Gespräch gestellt? Welche Fragen würden Sie stellen, wenn Sie ein Interview mit einem/einer Überlebenden des Holocausts führen würden? VIDEO 2: Zwei Auschwitz-Überlebende erinnern sich. http://www.youtube.com/watch?v=nmXjKZFFsc4&NR=1&feature=fvwp Fragen zum Video: 1. Woher kommen die beiden Männer? Wie alt waren sie als sie in das Konzentrationslager gekommen sind? In welchem Konzentrationslager waren die beiden Männer? 2. Was bedeutet die Aussage „Die Jungen und Gesunden dürften nicht länger als drei Monate überleben“. Wen meinten die Nationalsozialisten damit? 3. Wie ist es Kazimierz Albin gelungen, aus dem Konzentrationslager zu fliehen? 4. Was war der Aufgabenbereich von Marian Turski im Konzentrationslager? Was geschah mit seinem Vater und seinem Bruder? 5. Die beiden Herren sagen, sie wollen all jenen, die in Ausschwitz ermordet wurden, eine Stimme geben. Wie kann man, Ihrer Meinung nach, den Überlebenden der Konzentrationslager eine Stimme verleihen, also an die Opfer und deren Schicksale erinnern? Kennen Sie Beispiele dafür? Empfinden Sie dies als wichtig? 90 VIDEO 3: Erinnerungsorte in Stuttgart – über den Umgang mit der NS-Zeit: Straßenumfrage. http://www.youtube.com/watch?v=CAUL_JlW2gk Fragen zum Video: 1. Wie äußern sich die Interviewten zum Thema „Erinnerung an den Nationalsozialismus“? 2. Was könnte mit der Aussage „Die Geschichte bekommt ein Gesicht“ gemeint sein? Wie kann man, Ihrer Meinung nach, der Geschichte ein Gesicht verleihen? 3. Welche Gedenkstätten für den Nationalsozialismus werden in den Interviews genannt? Welche unterschiedlichen Meinungen werden im Video zu den Denkmälern geäußert? 4. Einige der Interviewten sagen, dass man nur an die rein historischen Fakten und Daten und nicht an die persönlichen Schicksale erinnern soll. Andere Befragte sagen, dass über die Sicht der Betroffenen und die Schicksale der Opfer über derartige Themen informiert werden soll. Wie sehen Sie dies? Was finden Sie interessanter? Zahlen und Fakten zur Geschichte oder die Schicksale und Erzählungen der Betroffenen? Weiterführende Übung für den Unterricht: Die StudentInnen interviewen sich gegenseitig zur besagten Thematik und sollen die Frage beantworten: „Empfinden Sie es als wichtig und sinnvoll, dass man an schreckliche Perioden der deutschen Geschichte, wie den Nationalsozialismus, auch heute immer wieder erinnert? Warum empfinden Sie dies als wichtig/unwichtig?“ 91 Eine weitere Aufgabenstellung zum Thema könnte sich wie folgt gestalten. Die StudentInnen stellen Nachforschungen zu diversen Museen, Denkmälern und Erinnerungsstätten zum Nationalsozialismus an und berichten im Anschluss der Klasse über die Bedeutung und die Hintergründe des Denkmals. Beispiele: Jüdische Museen in Berlin oder Wien, Erinnerungsstätte Weiße Rose in Ulm, KZGedenkstätte Mauthausen in Oberösterreich, KZ Dachau, Stauffenberg Museum, usw. 92 3.8. Abschlussübungen – Reflexion Je nach Auswahl der Themenbereiche kann das folgende Abschlussprojekt den StudentInnen die Möglichkeit geben, über das Erlernte zu reflektieren. Es können in Kleingruppen Plakate erstellt werden, auf denen die StudentInnen ihr gesammeltes Wissen zu unterschiedlichen Aspekten zum Thema Nationalsozialismus sammeln. Der Kreativität der StudentInnen soll keine Grenzen gesetzt werden. Es liegt exklusiv an den StudentInnen, wie sie dieses Plakat gestalten wollen (Bilder, Gedichte, Zeichnungen, usw.). Nach Fertigstellung sollen die Ergebnisse in der Klasse präsentiert und das gesammelte Wissen noch einmal zusammengefasst und gemeinsam reflektiert werden. Mögliche Fragen dazu: Was haben Sie Neues in Bezug auf Nationalsozialismus in Deutschland gelernt? Was fanden Sie besonders interessant? Worüber würden Sie gerne noch mehr erfahren? Glauben Sie, dass es auch heute noch möglich wäre, dass sich derartig schreckliche Ereignisse wiederholen? Was kann man aus Ihrer Sicht dagegen tun, dass sich Epochen wie der Nationalsozialismus wiederholen? 93 4. DIDAKTIK - GESPALTENES DEUTSCHLAND 4.1. Themenbereiche Gründe Trennung BRDDDR, 4 Zonen Bedeutung im heutigen Deutschland Stasi, Flucht (versuche) in den Westen GESPALTENES DEUTSCHLAND Literatur, Gedichte, Filme, Videos, persönliche Schicksale Berliner Mauer: Bau, Fall, Wiedervereinigung 94 4.2. Vokabelvorbereitung Wie auch schon beim Thema Nationalsozialismus wird auch hier, um den StundetInnen die weiterführenden Arbeitsschritte zu erleichtern und Ihnen das selbstständige Arbeiten und Formulieren Ihrer Gedanken und Meinungen zu ermöglichen, eine Vokabelliste mit unterstützenden Bildern erstellt. Zudem werden Übungen erarbeitet, um das neue Vokabular praktisch anzuwenden und zu festigen. Häufig verwendetes Vokabular zum Thema Gespaltenes Deutschland: BRD (Bundesrepublik Deutschland) Westdeutschland DDR (Deutsche Demokratische Republik) Ostdeutschland Bild 66: BRD, DDR die vier Zonen Deutschlands nach Ende des Zweiten Weltkrieges, 1945: amerikanische, britische, französische, und sowjetische Zonen Bild 67: 4 Zonen 95 die Alliierten im Zweiten Weltkrieg: USA, Großbritannien, Frankreich, Sowjetunion. beendeten und gewannen den Krieg Bild 68: Alliierte besetzten Deutschland und Österreich die Mauer, die Berliner Mauer trennte Ostdeutschland (DDR) und Westdeutschland (BRD) Bild 69: Die Mauer der Grenzübergang die Grenze die Grenze überqueren Bild 70: Grenzübergang der Trabant (Trabi) das Auto der DDR Bild 71: Trabant 96 der Fluchtversuch die Flucht der Fluchthelfer fliehen aus der DDR in den Westen Bild 72: Fluchtversuch fliehen der Reisepass das Reisedokument Bild 73: Reisepass die Stasi = Ministerium für Staatssicherheit, Kontrollorgan der DDR hat die Menschen überwacht und kontrolliert Bild 74: Stasi die Überwachung, jemanden überwachen die Bewachung, jemanden bewachen jemanden beobachten Bild 75: Überwachung 97 SED = Sozialistische Einheitspartei Deutschlands, politische Partei in der DDR Bild 76: SED das Versteck, sich verstecken Bild 77: Versteck die Planung, planen, die Flucht aus der DDR planen Bild 78: Planung Die Versorgungslage, fehlende Waren in der DDR (Lebensmittel, Möbel, Elektrogeräte) Bild 79: Versorgungslage 98 die Demonstration, demonstrieren, gegen das DDR-Regime demonstrieren Bild 80: Demonstration Die vorangehende mit Bildern unterlegte Liste häufig verwendeter Vokabeln zum Thema Gespaltenes Deutschland soll eine Hilfestellung für StudentInnen sein, auf die sie im Verlauf der Arbeit immer wieder zurückgreifen können. Um das Vokabular in themenrelevanten Kontexten anzuwenden und somit besser zu verstehen und zu festigen, können die folgenden Übungen vorab durchgeführt werden. Übung 1: Begriffe mit der richtigen Definition zusammenfügen. Fügen sie die Wörter in der linken Spalte mit den dazu passenden Definitionen in der rechten Spalte zusammen. Beispiel: 1) die DDR a) Deutsche Demokratische Republik, Ostdeutschland 1:_____, 2:_____, 3:_____, 4:_____, 5:_____, 6:_____, 7:_____, 8:_____, 9:_____, 10:_____ 1) Die DDR a) Deutsche Demokratische Republik, Ostdeutschland 99 2) Die BRD b) jene Stelle, an der man ein Land verlässt und ein anderes betritt; dort benötigt man einen Reisepass 3) Die Mauer c) die Staatssicherheitsbehörde der DDR; sie hat Menschen kontrolliert und oft heimlich beobachtet 4) Die Stasi d) eine Person, die einem hilft, ein Land heimlich und illegal zu verlassen 5) Der Reisepass e) man wird von der Polizei dort eingesperrt; für misslungene Fluchtversuche musste man dorthin 6) Der Grenzübergang f) ein Reisedokument, damit kann man in der Regel ein Land verlassen und wieder einreisen 7) Die Flucht g) diese 43 Kilometer lange Absperrung hat Ost- und Westberlin getrennt 8) Die Planung h) Bundesrepublik Deutschland, Westdeutschland; die ehemalige Hauptstadt war Bonn 9) Der Fluchthelfer i) die Vorbereitung; man überlegt, wie man etwas machen oder durchführen kann 10) Das Gefängnis j) illegale, heimliche Ausreise; aus der DDR sind viele Menschen in den Westen geflohen 100 Übung 2: Lückentext Die Übung eignet sich auch als Vorbereitung auf diverse Übungen zum Thema Flucht oder den Film „Das Leben der Anderen“ . Im folgenden Dialog unterhalten sich zwei Freunde über eine Dokumentation über die Berliner Mauer und den Film „Das Leben der Anderen“. Fügen Sie die richtigen Vokabeln in die Lücken ein. Achten Sie auf die richtige Konjugation der Verben und die Deklination der Substantive (Singular, Plural, Fälle). Ostdeutschland Grenzpolizisten Fluchtversuche verstecken Flucht überwachen Trabant Westen drohen fliehen Gefängnis Mauer Stasi abhören Grenze Westdeutschland Fluchthelfer Maria: Ich habe heute im Fernsehen eine sehr interessante Dokumentation gesehen. Es ging in der Dokumentation um die Berliner ___________. Wusstest du, dass die Berliner Mauer über vierzig Kilometer lang war und Ost- und Westberlin über achtundzwanzig Jahre getrennt hat? Klaus: Wow, ich wusste nicht, dass die Mauer über vierzig Kilometer lang war. Aber wir haben im Geschichtsunterricht viel über die Trennung Deutschlands gesprochen. Maria: Ich verwechsle immer noch die Abkürzungen. War die DDR Ostdeutschland oder Westdeutschland? Klaus: Also, soweit ich weiß, war die DDR die Deutsche Demokratische Republik ______________ und die BRD die Bundesrepublik Deutschland war _____________. 101 Maria: In der Dokumentation ging es aber nicht nur um die Berliner Mauer, sondern hauptsächlich um die zahlreichen _______________ aus Ostdeutschland. Das kannst du dir nicht vorstellen. Der Moderator hat erzählt, dass sich in einem Fall acht Menschen in einem _____________ versteckt haben und so in den Westen geflohen sind. Die ___________________ haben das Auto nicht einmal kontrolliert, weil niemand dachte, dass sich in einem so kleinen Auto Menschen verstecken könnten. Eine andere Frau hat ihren Sohn in einer Einkaufstasche ______________ und ist mit dem Kind in der Tasche über die Grenze spaziert. Das ist doch verrückt. In einem Fall ist ein ganzes Dorf gemeinsam in den ________________ geflohen. Es waren sechzig Menschen, darunter viele Kinder. Sie haben mitten in der Nacht heimlich an einer unbewachten Stelle die ________________ überquert. Aber diese Menschen hatten auch ganz viele__________________, die ihnen bei der Planung und Durchführung der Flucht geholfen haben. Ohne Hilfe wäre die gemeinsame Flucht von sechzig Menschen nie gut gegangen. Zum Glück hatten sie Freunde und Familie im Westen, die sie in ihren Häusern aufgenommen haben. Klaus: Das klingt ja wirklich spannend. Diese Dokumentation sollte ich mir mal anschauen. Weil du gerade von der Berliner Mauer sprichst. Ich habe vor kurzem den Film „Das Leben der Anderen“ gesehen. Kennst du den Film? Maria: Hmmm, der Name kommt mir bekannt vor. Worum geht es in diesem Film nochmal? Klaus: Es geht auch um Ost- und Westdeutschland, aber hauptsächlich um das Ministerium für Staatssicherheit. Als ich im Film gesehen habe, wie die _____________ die Menschen in der DDR kontrolliert und überwacht hat, war ich wirklich schockiert. So viele Menschen haben viele Jahre in einem __________________ verbracht, weil sie versucht hatten aus der DDR zu ____________ oder weil sie anderen Menschen bei der _________________ geholfen hatten. Im 102 Film hat man auch gesehen, welche Verhörmethoden die Stasi angewendet hat. Sie haben Menschen oft tagelang nicht schlafen lassen oder haben den Menschen _______________, dass ihre Familien auch eingesperrt würden, wenn sie nicht aussagten. Das war wirklich erschreckend. Im Film ging es hauptsächlich um einen Mann, einen Schriftsteller, der jahrelang von der Stasi ________________ und _____________ wurde, ohne dies überhaupt zu wissen. Maria: Das klingt ja fürchterlich. Stell dir mal vor, jemand hört jedes Wort, das du sagst und verfolgt jeden deiner Schritte und du weißt das nicht einmal. Klaus: Ich weiß, ich bin ganz deiner Meinung. Aber jetzt reicht es mit Geschichten über Flucht und Gefängnisse. Ich muss morgen früh aufstehen, also ich muss ins Bett. Maria: Das sollte ich wohl auch machen. Dann bis morgen, und träum nicht zu viel von Fluchtversuchen und Abhörmethoden. 103 4.3. Übungen zur Themeneinstimmung Übung 1) Bildassoziationen Eine Übung, in der die StudentInnen ihre Ideen und Assoziationen zu den folgenden Bildern besprechen, ist eine Möglichkeit, auf die Thematik einzustimmen und das Vorwissen der StudentInnen zu evaluieren. Die unten angeführten Bilder können das Assoziationsvermögen der StudentInnen anregen und bei der Stichwortsammlung behilflich sein. Die StudentInnen können auch in Kleingruppen Stichwörter sammeln und an die Tafel schreiben. Bild 81: Gespaltenes Deutschland Bild 84: Abhörung Bild 82 : Sperrgebiet Bild 85: Good bye Lenin Bild 83: BRD – DDR Bild 86: Grenze 104 Bild 87: Zonen Bild: 88 Berliner Mauer Neben einer Stichwortsammlung der StudentInnen können auch die folgenden Fragen auf die Thematik „Gespaltenes Deutschland“ einstimmen und in der Klasse besprochen werden: Kennen Sie die Graffiti-Bilder der Berliner Mauer? Woran denken Sie, wenn Sie von der Berliner Mauer hören oder Bilder sehen? Deutschland wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zuerst von den Alliierten (USA, Großbritannien, Frankreich, Sowjetunion) in vier Sektoren eingeteilt. In Folge darauf kam es zur 40-jährigen Trennung Deutschlands in die Deutsche Demokratische Republik (DDR) und die Bundesrepublik Deutschland (BRD). Kennen Sie mögliche Gründe für die Spaltung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg? Können Sie sich vorstellen, dass ihr Land von einem Tag auf den anderen geteilt wird und sie plötzlich viele ihrer Familienmitglieder und Freunde nicht mehr sehen können? Wie denken Sie darüber? Kennen Sie Beispiele dafür, dass jemand auf Grund politischer Bestimmungen sein Land nicht jederzeit verlassen kann und nicht in beliebige Länder reisen darf? Wie wäre es für Sie, wenn Sie ihr Land nicht frei verlassen dürften? 105 Es gab nicht nur die Berliner Mauer, die Ost- und Westdeutschland voneinander trennte. Es gab auch den sogenannten Eisernen Vorhang. Wissen Sie, was der Eiserne Vorhang symbolisierte? Übung 2: Definitionen zuordnen Ordnen Sie die folgenden Begriffe in der Box den richtigen Definitionen zu. Beispiel: Der Trabant (Trabi): Auto aus der DDR. Die Menschen mussten oft jahrelang darauf warten ihren Trabant zu bekommen. 1:_____, 2:_____, 3:_____, 4:_____, 5:_____, 6:_____, 7:_____, 8:_____, 9:_____, 10:_____, 11:_____, 12:_____, 13:_____, 14:_____, die DDR der Kapitalismus die Ostalgie Erich Honecker die Wende die BRD die Berliner Mauer die Wiedervereinigung die Alliierten Walter Ulbricht der Sozialismus Lenin Ossis und Wessis die Staatssicherheitsbehörde _________________: Die Bundesrepublik Deutschland wurde 1949 gegründet. Die damalige Hauptstadt Westdeutschlands war Bonn. Konrad Adenauer war von 1949 bis 1963 der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. _________________: Politiker in der DDR. Er war von 1976 bis 1989 der Generalsekretär der führenden Partei in Ostdeutschland, der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands). 106 _________________: Die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges: USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion. Sie haben Deutschland nach dem Krieg in vier Zonen geteilt. _________________: Abkürzungen für Menschen aus Ostdeutschland und Westdeutschland. _________________: Sie wurde 1961 errichtet und machte es Ostdeutschen ab 1963 fast unmöglich, die DDR zu verlassen. Sie trennte die DDR und die BRD bis zum 9. November 1989. An diesem Tag wurde sie nach langen Protesten in der Bevölkerung geöffnet. _________________: Sie beendete die 40-jährige Trennung Deutschlands in die Bundesrepublik Deutschland (BRD) und die Deutsche Demokratische Republik (DDR). Seit 1990 wird in Deutschland jedes Jahr am 3. Oktober der Tag der Deutschen Einheit gefeiert. _________________: Russischer Revolutionär und kommunistischer Politiker. Gründer der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands (später Kommunistische Partei). Er hatte großen Einfluss auf die Politik in der DDR. _________________: So bezeichnet man den gesellschaftlichen und politischen Wandel kurz vor und nach dem Fall der Berliner Mauer 1989. Ausgelöst wurde dieser Wandel durch Proteste und Demonstrationen in der Bevölkerung. _________________: Deutsche Demokratische Republik. Sie wurde 1949 auf dem Gebiet der sowjetischen Besatzungszone gegründet. Sozialistischer Staat unter der Herrschaft der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands). _________________: Politische Ideologie. Es gibt kein Privateigentum an Produktionsmitteln. Produktion und Gesellschaft werden planmäßig entwickelt. Wichtige Mitbegründer: Karl Marx, Friedrich Engels und Wladimir Iljitsch Lenin. 107 _________________: Er war Politiker in der DDR und der erste Generalsekretär der SED. Er hatte eine wichtige Funktion im Aufbau der DDR. _________________: Ministerium für Staatssicherheit in der DDR. Von der Bevölkerung meist nur „Stasi“ genannt. Überwachungs- und Kontrollorgan in Ostdeutschland. _________________: Dies ist eine Wirtschafts- und Gesellschaftsform, welche auf die Vergrößerung des Kapitals des Einzelnen konzentriert ist. Steht im Gegensatz zum Sozialismus. _________________: Setzt sich zusammen durch die Wörter „Osten“ und „Nostalgie“. Sehnsucht nach und Erinnerung an Produkte des Ostens. Es gibt sogar Ostalgie-Partys und Filme darüber. Übung 3: Ereignisse chronologisch ordnen. Ordnen Sie die Ereignisse chronologisch von 1 – 12. 1:_____, 2:_____, 3:_____, 4:_____, 5:_____, 6:_____, 7:_____, 8:_____, 9:_____, 10:_____, 11:_____, 12:_____, A: Mehr als zwanzig Jahre nach dem Mauerfall ist die Bundesrepublik Deutschland wieder eine vereinte Nation. Der Tag der Deutschen Einheit wird jedes Jahr am 3. Oktober gefeiert. B: In den 50- er Jahren hat sich die deutsche Wirtschaft wieder erholt und das Wirtschaftswunder in Westdeutschland begann. Gründe für diese Entwicklung gab es mehrere, wie z.B. die Währungsreform 1948, in der die Reichsmark durch die Deutsche Mark ersetzt 108 wurde. Auch das Wiederaufbauprogramm der USA, der Marshall Plan, hat den wirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland gefördert. C: Deutschland hat nach Ende des Krieges große wirtschaftliche Probleme. Das Land leidet an den Nachwirkungen und Zerstörungen des Krieges. D: 7. Mai 1945. Kapitulation Deutschlands. Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende. E: 1949 begannen die USA in Deutschland mit dem Wirtschaft-Wiederaufbauprogramm, dem Marshall-Plan. Ziel war es, der notleidenden Bevölkerung zu helfen und die deutsche Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. F: Nach dem Ende des Krieges 1945 wird Deutschland von den Alliierten - Frankreich, Großbritannien, USA und der Sowjetunion - in vier Sektoren eingeteilt. G: Im Jahr 1961 wurde mit dem Bau der Berliner Mauer begonnen. H: Ab dem Jahr 1963 durfte die Bevölkerung der DDR das Land nicht mehr in Richtung Westen verlassen. Die Staatssicherheitsbehörde (Stasi) und die Volkspolizei errichteten überall Kontrollposten. Ein Fluchtversuch wurde mit langen Gefängnisaufenthalten bestraft. I: Vom Juni 1948 bis Mai 1949 kam es zur Berlin-Blockade durch die sowjetische Besatzung. Es wurde eine sogenannte Luftbrücke errichtet, in der die Westalliierten den Westteil der Stadt Berlin mittels Flugzeugen mit Gütern, wie Lebensmitteln, versorgten. Diese Flugzeuge nannte man Rosinenbomber. J: Deutschland wurde in zwei Staaten geteilt. Die Bunderepublik Deutschland (BRD) wurde am 23. Mai 1949 und die Deutsche Demokratische Republik (DDR) wurde am 7. Oktober 1949 gegründet. 109 K: Die Berliner Mauer, die Deutschland 40 Jahre getrennt hatte, wurde am 9. November 1989 geöffnet. L: Zwischen 1963 und 1989 gab es unzählige Menschen, die auf spektakuläre Weise aus der DDR in den Westen geflohen sind. Es gab aber noch mehr missglückte Fluchtversuche, bei denen zahlreiche Menschen ums Leben kamen oder in Folge viele Jahre im Gefängnis verbringen mussten. Übung 4: Kurztexte: Alltag in der DDR – Zuordnung Witze Lesen Sie die folgenden drei Kurztexte und ordnen Sie die dann die darauffolgenden Witze den jeweiligen Texten zu. Diskutieren Sie die Möglichleiten mit einem/einer PartnerIn oder einer Kleingruppe und erklären Sie, was die jeweiligen Witze über das Leben in der DDR aussagen. Versorgungslage in der DDR: Neben vielen weiteren war die schlechte Versorgungslage ein Faktor, der das Leben der DDRBürgerInnen massiv erschwerte. Der Alltag in Ostdeutschland war durch ständige Versorgungsprobleme mit Lebensmitteln geprägt. Sogar heimische Produkte waren oft schwer zu bekommen, noch viel schwieriger war es aber mit Importprodukten aus dem Ausland. Die Menschen mussten oft stundenlang im oder vor dem Supermarkt warten und anstehen, um überhaupt noch etwas kaufen zu können. Brot und Kartoffeln waren meist leichter zu bekommen, viel komplizierter wurde es bei Früchten, Gemüse und Fleisch. Es waren aber nicht nur Lebensmittel, die so oft schwer erhältlich waren, auch auf Kleidung, Möbel und Elektrogeräte gab es oft lange Wartezeiten. Auf das am meisten gefahrene Auto in der DDR, den Trabant 110 (Trabi), mussten die Menschen im Durchschnitt zwölf bis fünfzehn Jahre warten. Vom Trabant, der eigentlich sehr klein und nicht sehr schnell war, sagt man heute, er sei das Auto, das eine ganze Ära geprägt hat. Privatunternehmen wurden in der DDR zum größten Teil verstaatlicht. Die gesamte Wirtschaft wurde zentral geplant und geführt. Das heißt, dass alle Entscheidungen über Produktion, Ressourcen und Arbeit nur von einer einzigen Dienststelle gefällt wurden. Auf Grund der Produktionsschwierigkeiten in der DDR und Handelsembargos (kein Handel) mit Ländern des Westens kam es zu diesen häufigen Versorgungsengpässen. Dieser Mangel erzeugte in der Bevölkerung der DDR aber nicht Egoismus und Gier, sondern einen guten Zusammenhalt. Gab es irgendwo ein besonderes Angebot, haben die Menschen oft auch für ihre Nachbarn und Freunde mit eingekauft und gegenseitig Waren ausgetauscht. Überwachung durch das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) Die Staatssicherheitsbehörde (Stasi) war ein ständiger Begleiter im Leben der DDRBürgerInnen. Der Aufgabenbereich der Stasi lag darin, die Bevölkerung zu überwachen und zu kontrollieren und Feinde des sozialistischen Systems ausfindig zu machen und zu bestrafen. Zudem hatte die Stasi neben den offiziellen MitarbeiterInnen sehr viele inoffizielle und geheime MitarbeiterInnen, welche die Menschen zusätzlich überwacht haben. Die Folgen in der Bevölkerung waren ständige Angst, Unsicherheit und Misstrauen, weil die Menschen nie sicher sein konnten, was sie zu wem sagen durften, wem sie vertrauen konnten, und nicht wussten, ob der Nachbar nicht doch heimlich für die Stasi arbeitet. Viele Menschen wurden jahrelang von der Stasi in ihren Wohnungen überwacht, ohne dass sie dies wussten. 111 Wurde man auf Grund illegaler Kontakte zum Westen oder gar einer geplanten oder versuchten Flucht in den Westen von der Stasi erwischt, waren lange Gefängnisstrafen die Folge. Die Stasi war auch für ihre unmenschlichen Verhörmethoden bekannt. So wurden Menschen wegen Kleinigkeiten stundenlang befragt, mit Schlafentzug und Isolierungshaft bestraft oder es wurde ihnen damit gedroht, dass auch ihre Familien und Freunde Probleme bekommen würden, wenn sie nicht aussagen. Mauerbau und Fluchtversuche Zwischen dem Jahr 1949 (Gründung der DDR und der BRD) und dem Jahr 1961 (Bau der Berliner Mauer) verließen über 2.6 Millionen Menschen die DDR in Richtung Westen. Die starke Abwanderung der DDR-BürgerInnen war einer der Gründe für die endgültige Schließung der Grenzen zwischen Ost- und Westdeutschland. Aber auch nach Grenzschließung haben unzählige Menschen versucht, die DDR illegal in Richtung Westen zu verlassen. Bis zum Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989 gab es viele spektakuläre Fluchtversuche. Menschen haben versucht, in die Freiheit zu schwimmen, zu fliegen, sich in Gepäckstücken, Autos oder Zügen zu verstecken, oder sie haben heimlich einen Tunnel vom Osten in den Westen gegraben. Oft sind diese Fluchtversuche aber misslungen und haben mit langen Gefängnisstrafen geendet. Viele Menschen sind bei den gefährlichen Fluchtversuchen auch ums Leben gekommen oder von den Grenzsoldaten erschossen worden. Die Gründe der Menschen für das Verlassen der DDR waren ganz unterschiedlich. Viele wollten aus persönlichen Gründen in den Westen, weil sie dort Familie oder Freunde hatten. Andere haben sich eine bessere wirtschaftliche Lage und einen guten und sicheren Arbeitspatz erhofft. Zudem sind auch viele Menschen aus politischen Gründen geflohen, weil ihre persönlichen Freiheiten unter dem Regime der DDR zu sehr 112 eingeschränkt waren. Die Solidarität der Menschen in Westdeutschland war groß. Sie haben vielen Menschen aus dem Osten bei der Flucht geholfen oder sie nach der Flucht in ihre Häuser aufgenommen. Heute kann man im Mauermuseum am ehemaligen Grenzübergang Checkpoint Charlie über die Geschichte der Mauer lernen und mehr über die zahlreichen Fluchtversuche und Fluchten aus der DDR erfahren. Die Witze sind dem folgenden Link entnommen: http://www.witzeland.de/ddrwitz/witz01.htm Stasi-Beamter auf der Straße: "Wie beurteilen Sie die politische Lage?" Passant: "Ich denke....." Warum gab es in der DDR keine Terroristen? Die mussten ja 15 Jahre auf ein Fluchtauto warten! Stasi-Beamter: "Das genügt – Sie sind verhaftet!" Er: "Du Schatz, ich les hier grade: 'Die DDR gehört zu den zehn führenden Industrie-Nationen der Welt.', ich glaub', das schreibe ich mal unserem Onkel Herbert in Düsseldorf." Sie: "Klar, mach das... und wenn Du grade dabei bist - er soll zu Ostern ein paar Rollen Klopapier mitschicken..." Wie viele Arbeiter braucht man, um einen Wann erreicht der Trabi seine Trabi zu bauen? Höchstgeschwindigkeit? --- Zwei: Einer faltet, einer klebt! - Wenn er abgeschleppt wird! 113 Warum muss in den Metzgereien der DDR immer mindestens eine Wurst liegen? Weil sich sonst die Leute anstellen und die Kacheln kaufen. Eine Banane rennt durch Ost-Berlin; viele DDR-Bürger laufen der Banane hinterher... Kommt der Banane eine Kiwi entgegen: "Warum rennst du so?" Sagt die Banane: "Komm schnell mit, wenn die uns kriegen, fressen die uns!" Darauf die Kiwi: "Brauch ich mich nicht zu fürchten - die kennen mich nicht..." Honecker hat seine Haushälterin entlassen. Warum? Sie hatte ihm Brot aus dem Reformhaus vorgesetzt. 114 4.4. Internet-Recherche Die StudentInnen können unter Verwendung der angegebenen Internetquellen die folgenden Fragen beantworten und abschließend der chronologischen Abfolge der Geschehnisse die richtigen Daten zuordnen. Im weiteren Verlauf kann eine Zeitleiste mit den wichtigsten Ereignissen dieser Epoche erstellt werden. Recherchieren Sie die Antworten zu den folgenden Fragen im Internet. Folgende Seiten können bei der Informationsermittlung helfen: http://www.goethe.de/lhr/prj/kal/ddr/a01/deindex.htm http://www.chronik-der-mauer.de/index.php/home/ http://germanhistorydocs.ghi-dc.org/section.cfm?section_id=14&language=german http://germanhistorydocs.ghi-dc.org/section.cfm?section_id=15&language=german http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite a. In welche vier Zonen wurde Berlin nach dem zweiten Weltkrieg eingeteilt und warum kam es zu dieser Spaltung? Bild 89: Zonen Deutschland 115 b. Was war der Interzonenpass und wofür brauchte man ihn? Ab wann benötigte man diesen Pass? Bild 90: Interzonenpass c. Wer errichtete die Berlin-Blockade und warum? Wer versorgte die Stadt weiterhin mit Gütern und wie wurde dies gemacht? Bild 91: Berlin-Blockade 116 d. Wann wurde die Bundesrepublik Deutschland (BRD) offiziell gegründet? Wann wurde die Deutsche Demokratische Republik (DDR) offiziell gegründet? Bild 92: Bild 93: DDR e. Wer war Konrad Adenauer? Warum spielte er in der BRD eine wichtige Rolle? Bild 94: Konrad Adenauer f. Wer war Erich Honecker und was war sein Aufgabenbereich in der DDR? Bild 95: Erich Honecker 117 g. Ab wann durfte man nicht mehr von Ostberlin nach Westberlin reisen und warum? Was passierte, wenn man versuchte, illegal nach Westberlin einzureisen? Bild 96: Verbot h. Wann begann der Bau der Berliner Mauer und wie lange dauerte es bis zur Fertigstellung? Bild 97: Conrad Schumann i. Warum kam es am 17. Juni 1953 zu groß angelegten Protesten in der Deutschen Demokratischen Republik? Wofür kämpften die Demonstranten? Bild 98: 17. Juni 1953 118 j. John F. Kennedy hielt am 26. Juni 1963 eine Rede in Westberlin und sagte den berühmten Satz. „Ich bin ein Berliner“. Was meinte er mit dieser Aussage? Die Rede finden Sie unter diesem Link: Kennedy - I am a Berliner - Ich Bin Ein Berliner. http://www.youtube.com/watch?v=hH6nQhss4Yc Bild 99: JFK 1963 k. Was war das Ministerium für Staatssicherheit? Was war der Aufgabenbereich dieser Institution, die in der Bevölkerung meist nur Stasi genannt wurde? Bild: 100 Stasi 119 l. Welcher amerikanische Präsident forderte: “Mr. Gorbachev, tear down this wall!“ Wann hielt der damalige US-Präsident diese Rede? Die Rede finden Sie unter diesem Link: http://www.youtube.com/watch?v=WjWDrTXMgF8 Bild 101: Ronald Reagan m. An welchem Tag wurde die Berliner Mauer geöffnet? Wann ist der Tag der Deutschen Einheit? Warum sind die beiden Daten unterschiedlich? Die Mauer wird geöffnet Tag der deutschen Einheit Bild 102: November 1989 Bild 103: Geeintes Deutschland 120 n. Wie wurde der Mauerfall von der Bevölkerung im Osten und im Westen Deutschlands aufgenommen? Beschreiben Sie die Reaktionen. Unter folgendem Link sehen Sie die Lage in Berlin kurz nach dem Fall der Berliner Mauer: 20 Jahre - Der Fall der Berliner Mauer http://www.youtube.com/watch?v=6jPQM4o21aM Bild 104: Trabi Bild 105: Mauerfall o. Wie heißt der berühmte Grenzübergang in Berlin, der den Ost-Berliner Bezirk Mitte mit dem West-Berliner Bezirk Kreuzberg verband? Heute gibt es dort ein Museum, das an die Zeit vor dem Mauerfall erinnert. Bild 106: Checkpoint Charlie 121 Die Geschichte der Berliner Mauer & der Tag der Deutschen Wiedervereinigung. Fügen Sie die richtigen Daten zu den historischen Ereignissen ein. __________: Ende des Zweiten Weltkrieges – Deutschland hat vier Sektoren. __________: Berlin-Blockade fängt an. Die Westalliierten beginnen mit einer Luftbrücke und versorgen den Westen Berlins mit Gütern. Diese Flieger sind auch heute noch unter dem Namen „Rosinenbomber“ bekannt. __________: Gründung der Bundesrepublik Deutschland. __________: Gründung der Deutschen Demokratischen Republik. __________: Bürger dürfen nicht von Ost-Deutschland (DDR) nach West-Deutschland (BRD) gehen. Man darf nur von West- nach Ost-Berlin gehen. __________: Das Verlassen der DDR ohne Erlaubnis wird verboten und mit bis zu drei Jahren Zuchthaus bestraft. ________ _ : Bewaffnete Volkspolizisten der DDR riegeln Ost-Berlin gegen West-Berlin ab. Der Mauerbau beginnt. ______ ___: Der amerikanische Präsident Ronald Reagan fordert vor dem Brandenburger Tor: "Mr. Gorbachev, tear down this wall!" _____ _____: Proteste und Demonstrationen im ganzen Land breiten sich aus. Die Menschen fordern die Öffnung der Berliner Mauer. _____ _____: Die Berliner Mauer wird geöffnet. ______ ____: Tag der Deutschen Einheit. 122 4.5. Flucht aus der DDR Übung 1) Zusammenfügen der Geschichten mit den Bildern. Ordnen Sie die Geschichten zum Thema Flucht aus der DDR den richtigen Bildern zu. Die Geschichten wurden dem folgenden Link entnommen: http://www.salvator.net/projekte/mauer/referate/fluchtgeschichten.htm Welches Bild passt zu den Geschichten aus den folgenden Jahren: 1961:_______________, 1962:_______________, 1963:_______________, 1964:_______________, 1970:_______________, 1987:_______________, 15. August 1961 Der erste Volksarmist sprang über die Grenze (Stacheldraht). Dabei wurde er zufällig fotografiert und dieses Foto ging um die Welt. (Viele DDR-Bürger Bild 107: Isetta wurden daraufhin Grenzsoldaten mit der Hoffnung, größere Chancen zur Flucht zu haben.) 1962 Ein Mann ließ sich von einer Freundin eine Uniform aus der BDR schicken – sie saß perfekt. Er studierte den sowjetischen Gruß, bis er auch den perfekt konnte. Bild 108: Mauerspringer Schließlich marschierte er einfach so in den Westen. 123 17. September 1963 Ein Postangestellter flüchtete mit zwei Freunden in einem Lastwagen. Sie rasten durch drei Stacheldrahtzäune und prallten gegen die Eingangstür eines Westberliner Hauses. Diese Flucht gelang. Bild 109: Einkaufstasche 1964 Im kleinsten Automobile „Isetta“ versteckten sich neun Flüchtlinge, wo sonst Heizanlage und Batterie waren. Die Flucht gelang, weil niemand diesen Autotyp kontrollierte, da es unmöglich schien, dort Personen zu Bild 110:Koffer verstecken. 1970 Ein Franzose bastelte seiner Braut ein Versteck aus zwei Koffern. Der Franzose und seine Freunde fuhren mit dem Zug Richtung Westen. Die Freundin stieg zu und kroch in ihr Versteck, wo sie 70 Minuten verweilen musste, bis sie alle im Westen waren. Bild 111: Uniform 124 04. Mai 1987 Frau Trauzettel versteckte ihren 4-jährigen Sohn Mike in einer großen Einkaufstasche auf einem Einkaufsroller (der Kopf des Jungens war nur mit einem Handtuch zugedeckt). Beiden gelang die Flucht in den Westen, da Bild 112: LKW die Frau eine Genehmigung für einen kurzen Aufenthalt im Westen hatte und es bei solchen Angelegenheiten nur sehr selten Kontrollen gab. Später waren sie im Westen nicht mehr auffindbar. Übung 2: Fluchtgründe In der folgenden Übung wird man mit drei Fluchtgeschichten aus der DDR in den Westen vertraut gemacht. In den drei kurzen Audiodateien erfahren wir Details über die involvierten Personen, über deren Gründe in den Westen zu fliehen und die Planung und Durchführung der Flucht. Da es sich ausschließlich um Audiodateien handelt und es somit weder Untertitel noch bildunterstützende Inhalte gibt, empfiehlt es sich vor dem Abspielen der Dateien, die folgende Vokabelübung durchzuführen, um den StudentInnen die darauffolgende Aufgabe zu erleichtern. Vokabelvorbereitung: Fügen Sie die folgenden Vokabeln mit den dazu passenden Definitionen zusammen. Beispiel: 1) der Tunnel a) ein unterirdischer Gang von A nach B 1:___, 2:___, 3:___, 4:___, 5:___, 6:___, 7:___, 8:___, 9:____, 10:____, 11:___, 12:___,13:____, 14:___, 15:___, 16:___, 17:___, 18:___, 19: ____, 20:____, 125 1) der Tunnel a) ein unterirdischer Gang von A nach B 2) die Blockade b) Westdeutschland 3) der Ausweis c) der zukünftige Ehemann 4) auf allen Vieren d) der Landwirt 5) der Verlobte e) die Absperrung; die Verbauung; die Schließung 6) die Zonengrenze f) die Tiere auf dem Bauernhof 7) die Bundesrepublik g) auf Armen und Beinen fortbewegen 8) das Pferdegespann h) man darf ein Land nicht verlassen 9) der Grenzstreifen i) die Abgrenzung zwischen zwei Gebieten 10) der Bauer j) die Kutsche; von Pferden gezogener Wagen 11) das Vieh k) das Reisedokument; der Reisepass 12) die Evakuierung l) der Verlauf der Grenze zwischen Ost und West 13) die Braut m) die Planung 14) Windschutzscheibe n) ein Auto, oft ohne Dach; das Cabrio 15) der Kofferraum o) Frau, die heiratet 16) die Volkspolizei p) die Räumung eines Gebietes 17) der Grenzposten q) Kontrolleur an der Grenze 18) die Vorbereitung r) Vorderscheibe im Auto 19) illegale Ausreise s) Stauraum im hinteren Teil des Autos 126 20) der Sportwagen t) Kontrollorgan in der DDR; die Volkspolizisten; haben die Grenzübergänge bewacht Hören Sie nun die folgenden Geschichten, in denen die Menschen erzählen, warum und wie sie aus der DDR geflohen sind, zweimal. Notieren Sie beim ersten Mal Details zur Flucht und füllen Sie beim zweiten Mal die Informationen in die folgende Tabelle ein. Die Audiodateien finden Sie unter den folgenden Links: Audiodatei 1: http://www.chronik-der-mauer.de/index.php/de/Start/Index/id/632033 Audiodatei 2: http://www.chronik-der-mauer.de/index.php/de/Start/Index/id/760429 Audiodatei 3: http://www.chronik-der-mauer.de/index.php/de/Start/Detail/id/632028/item/ 1/page/0 Personenangabe: Fluchtart: Fluchtgründe: Wer ist geflohen? Wie geschah die Politische Gründe Wie viele Personen? Was genau wissen wir über die Flüchtenden? Flucht? Wurde die Flucht lange geplant? Ist die Flucht problemlos gelungen? Hatte die Person Hilfe? Wirtschaftliche Gründe Persönliche Gründe Sonstige Gründe Fluchtgründe der Person? 127 Geschichte eins: Geschichte zwei: Geschichte drei: Übung 3: Videos Fluchtversuche Die folgenden zwei Videos zeigen Fluchtversuche aus der DDR. Die jeweiligen Fragen dazu können in der Klasse besprochen werden. Das dritte Video handelt von den Erzählungen eines jungen Mannes, der auf Grund eines missglückten Fluchtversuches in der DDR inhaftiert wurde. Die Klasse kann auch in drei Gruppen geteilt werden. Jeweils eine Gruppe sieht dann ein Video und berichtet der Klasse darüber. Video 1) Flucht aus der DDR / Escape from GDR http://www.youtube.com/watch?v=cUkimskFJ0w 128 Dieses Video wurde zufällig von Touristen aufgenommen, als drei junge Männer und eine Frau versucht haben, in der Spree schwimmend, von Ost – nach Westberlin zu fliehen. Die drei jungen Männer schaffen es, der Frau gehen die Kräfte aus und die bewaffneten Beamten der Volkspolizei kommen auf einem Boot näher. Fragen zum Video: Welche Hindernisse mussten die vier jungen Leute bereits überwinden, bevor sie über den Fluss Spree nach Westberlin schwimmen konnten? Wovor hatte die junge Frau am meisten Angst, als die bewaffneten Beamten der Volkspolizei auf dem Boot näher kamen? Wie reagieren die junge Frau und die zahlreichen anderen Menschen, als sie sich endlich im Westen befand? Ein weiterer äußerst spektakulärer Fluchtversuch aus der DDR ist jener eines 18jährigen Mannes. Wie hat er es - laut dem Erzähler im Video geschafft - aus dem Osten zu fliehen? Welche Gedanken haben Sie, wenn Sie diese Geschichten hören und z.B. die Höhe dieses Hauses im Video sehen? Menschen, die bei einem Fluchtversuch von der Staatssicherheitsbehörde (Stasi) geschnappt wurden, kamen oft für sehr lange Zeit ins Gefängnis. Können sie dennoch verstehen, dass es bis zum Fall der Berliner Mauer im November 1989 so viele, oft auch sehr gefährliche, Fluchtversuche gab? Können Sie sich vorstellen, in einem Land zu leben, in dem man sich nicht frei bewegen kann, seine Meinung nicht äußern darf und nicht überall hin ausreisen darf. Wie, glauben Sie, würden Sie in einer derartigen Situation agieren? 129 Video 2) Flucht aus der DDR: Im Kofferraum gen Westen http://www.youtube.com/watch?v=s_UN-Kum6w0&feature=fvwrel Der Mann erzählt von seiner Flucht aus der DDR im Kofferraum eines Autos. Fragen zum Video: Der Mann erzählt, er habe schon lange über eine Flucht aus der DDR nachgedacht. Warum, glauben Sie, ist er nicht schon früher in den Westen geflohen? Was waren hierbei die großen Schwierigkeiten? Wie kam es schließlich zum Fluchtversuch? Wer hat dem Mann geholfen und wie ist er in den Westen gelangt? Einige Monate nach der Flucht des Mannes wurde die Berliner Mauer geöffnet. Wie beschreibt er seine Reaktion auf den Fall der Mauer? Video 3: Stasi-Opfer Mario Röllig erzählt über das DDR-Gefängnis BerlinHohenschönhausen http://www.youtube.com/watch?v=gWgIrGxq70E&feature=related Nachdem die Themen Flucht und Fluchtversuche im Unterricht besprochen wurden, kann auch das folgende Video in der Klasse gezeigt und besprochen werden. Dieses Video eignet sich auch gut als Vorbereitung für den Film „Das Leben der Anderen“. Der junge Mann wurde mit neunzehn Jahren bei einem Fluchtversuch aus der DDR von der Staatssicherheitsbehörde erwischt und kam ins Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen. Im Video erzählt er von seinen Erfahrungen im DDR-Gefängnis. 130 Mögliche Fragen zum Video für die Klassendiskussion: Warum wurde der junge Mann verhaftet? Was wurde ihm von den Beamten nach der Inhaftierung gesagt? Was hat er - laut den Beamten - durch seinen Fluchtversuch in den Westen verursacht? Was bedeuten Sätze der Stasi-Beamten, wie der folgende: „Wenn Sie nicht reden, wir haben Zeit. Niemand weiß, wo Sie sind. Sie sind vergessen, um Sie kümmert sich niemand mehr“. Was wollten die Beamten mit derartigen Drohungen erreichen? Was denken Sie, wenn Sie diese Sätze lesen? Wie beschreibt der junge Mann das Innere des Gefängnisses? Was sagt er über andere Häftlinge? Hatte er viel Kontakt mit anderen Häftlingen? Was hat der Mann im Gefängnis gemacht, um mit seinen Ängsten und den Sorgen um seine Eltern umgehen zu können? Wenn Sie die Bilder des Gefängnisinneren und der Einzelzellen sehen und die Geschichte des jungen Mannes hören, können Sie verstehen, dass immer wieder Menschen versucht haben, aus der DDR zu fliehen, auch wenn dies so gefährlich war? Wie denken Sie darüber? Warum, glauben Sie, ist ein Ort wie das DDR-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen heute eine Gedenkstätte? Woran will man damit erinnern? Finden Sie es eher positiv oder negativ, dass derartige Orte heute Gedenkstätten sind? 131 Schreibaufgabe: Der Interviewte erzählt von seinen Erfahrungen im Gefängnis. Man hört jedoch keinen Interviewer. Schreiben Sie Fragen, die dem Mann möglicherweise gestellt wurden und erstellen Sie Fragen für ein Interview, das Sie gerne mit einem ehemaligen Gefängnisinsassen der DDR führen würden. Was würde Sie am meisten interessieren? Übung 4: Bildassoziationen Nachdem diverse Fluchtmotive und Fluchtmöglichkeiten in der Klasse besprochen wurden, können die StudentInnen in Paaren oder Kleingruppen die folgende Übung durchführen: Jede Gruppe wählt eines der folgenden Bilder und die StudentInnen beschreiben den möglichen hypothetischen Fluchtvorgang. Je nach Niveaustufe und Vorkenntnissen der StudentInnen kann man auch eine Vokabelliste zur Verfügung stellen. Die folgenden Redemittel können als Leitfaden für die Bildbeschreibung dienen: Auf dem Bild sehe ich,… Ich vermute/ glaube/ denke, dass die Person/Personen/Familie aus folgenden Gründen geflohen sind,….. Das können mögliche Gründe für die Flucht sein,…. Ich glaube, die Flucht geschah folgendermaßen,…. Ich denke, die Menschen hatten Hilfe/keine Hilfe,…. Der Fluchtversuch ist/ist nicht geglückt, weil…… Ich glaube, sie hatten bei der Flucht Probleme/keine Probleme,…. Heute könnte die Person/Familie dort leben,…. 132 Bild 113: Kofferraum Bild 116: Tunnel Bild 114: Heißluftballon Bild 117: Mauerkletterer Bild 115: Gepäck Bild 118: Taucher 133 4.6. Widerstand gegen das DDR-Regime und Deutsche Wiedervereinigung Die folgenden Übungen beziehen sich auf den wachsenden Widerstand in der DDR-Bevölkerung und die Demonstrationen kurz vor dem Fall der Berliner Mauer. Bei jenen Videos, die nicht bildunterstützt sind bzw. viele Informationen vermitteln, empfiehlt es sich, die Videos zweimal anzuschauen und eventuell - je nach Niveaustufe - eine vokabelvorbereitende Übung in der Klasse durchzuführen. Die Links zu den drei Videos und die möglichen Arbeitsschritte und Fragen für die Klassendiskussion folgen im nächsten Absatz. Übung 1: Der Widerstand in der DDR steigt Video: Tagesschau vom 4. November 1989 Teil 1 http://www.youtube.com/watch?v=yrFL30-Vc9w Das folgende Video ist ein Ausschnitt der deutschen Nachrichtensendung „Die Tagesschau“ vom 4. November 1989. Im Video werden die Demonstrationen und Kundgebungen kurz vor dem Mauerfall gezeigt und die Forderungen und Wünsche der DDR-BürgerInnen vermittelt. Fragen zum Video für die Klassendiskussion: Haben Sie schon einmal gegen etwas demonstriert? Wenn ja, wogegen haben Sie demonstriert? Gibt es etwas oder jemanden, wofür bzw. wogegen Sie demonstrieren würden? Wofür haben die Menschen kurz vor dem Mauerfall demonstriert? Was wollten Sie durch den Fall der Mauer erreichen? Was sagt der Moderator dazu? 134 Die Nachrichtensendung ist vom 4. November 1989, fünf Tage vor dem Fall der Berliner Mauer. Was wäre - laut dem Moderator - einige Tage vorher noch nicht möglich gewesen? Was sagen und machen die Demonstranten im Video? Im Video hören wir, dass die mangelnde persönliche Freiheit für die meisten DDRBürgerInnen viel schlimmer war, als die wirtschaftlichen Probleme des Landes. Was, glauben Sie, wäre für Sie das Schlimmste, wenn Sie in einem Land wie der ehemaligen DDR leben würden? Was, glauben Sie, haben sich die Menschen vom Fall der Mauer am meisten erhofft? Übung 2: Gedicht „Die Lösung“ (Bertolt Brecht) Im Zusammenhang mit den Demonstrationen in der DDR-Bevölkerung kann auch das folgende Gedicht „Die Lösung“ von Bertolt Brecht gelesen werden, auch wenn es sich auf viel frühere Proteste bezieht (17. Juni 1953). Das folgende, nur zwanzig Sekunden lange Video, kann kurze Bildimpressionen zum Aufstand in der DDR vom 17. Juni 1953 und dessen gewaltsame Niederschlagung durch die Volkspolizei geben. 17. Juni 1953 – www.pastfinder.de http://www.youtube.com/watch?v=_Xt034oYLrY&playnext=1&list=PL734C1F3BCB1FBA6A 135 „Die Lösung“ (Bertolt Brecht) Nach dem Aufstand des 17. Juni Ließ der Sekretär des Schriftstellerverbands In der Stalinallee Flugblätter verteilen Auf denen zu lesen war, daß das Volk Das Vertrauen der Regierung verscherzt habe Und es nur durch verdoppelte Arbeit zurückerobern könne. Wäre es da Nicht doch einfacher, die Regierung Löste das Volk auf und Wählte ein anderes? Fragen, die in der Klasse besprochen werden können: Wie interpretieren Sie dieses Gedicht von Bertolt Brecht? Er meint, die Regierung habe das Vertrauen des Volkes verloren. War dies in der DDR nicht umgekehrt, also dass der Großteil der Bevölkerung kein Vertrauen in die Regierung hatte? Wie denken Sie darüber? Wie, glauben Sie, ist der Satz gemeint, die Regierung solle ein neues Volk wählen? Wäre so etwas überhaupt möglich? 136 Übung 3: Video: 9. November 1989-Mauerfall http://www.youtube.com/watch?v=36szCbtDYfU Schauen Sie das folgende Video und besprechen Sie die Impressionen in der Klasse. Das Video zeigt Ausschnitte zu den Feierlichkeiten rund um die Berliner Mauer und das Brandenburger Tor am 9. November 1989 und den darauffolgenden Tagen. Fragen für die Klassendiskussion: Wie wurde der Mauerfall in der Bevölkerung aufgenommen? Was denken und wie fühlen Sie sich, wenn Sie diese Bilder und Impressionen sehen? Können Sie diese grenzenlose Freude nachvollziehen? Wie wäre es für Sie, in einem Land zu leben, in dem Ihre persönlichen Freiheiten so stark eingeschränkt sind? Was glauben Sie, würden Sie machen? Das Lied „wind of change“ spielt im Hintergrund des Videos. Welche politischen, gesellschaftlichen und sozialen Veränderungen brachte der Fall der Berliner für Deutschland und dessen Bevölkerung? Was bedeutete der Mauerfall für die Bevölkerung der DDR? Welche Freiheiten hatten die BürgerInnen nun, die sie vorher nicht gehabt hatten? Stellen Sie sich vor, Sie hätten in der DDR gelebt. Was wäre das Erste, das Sie sofort nach dem Mauerfall gemacht hätten? Haben Sie Ideen dazu? 137 Übung 4: Video: 20 Jahre Mauerfall – Interviews auf der Straße http://www.youtube.com/watch?v=5DcrdgCl9Ok Im diesem Video äußern sich Menschen im heutigen Deutschland zur Berliner Mauer und deren Bedeutung und Symbolik über 20 Jahre nach dem Mauerfall. Fragen zum Video für die Klassendiskussion: Welche Ideen und Assoziationen haben Sie persönlich, wenn sie an die Berliner Mauer denken? Warum ist das Jahr 2009 ein wichtiges Jahr im Zusammenhang mit der Berliner Mauer? Wie äußern sich die Befragten auf der Straße zur Symbolik der Berliner Mauer? Einige der Interviewten sagen, für sie sei die Mauer nicht mehr so wichtig. Andere Interviewte äußern sich eher darüber, wie wichtig es sei, an diese Zeit vor der deutschen Wiedervereinigung zu erinnern. Wie sehen Sie das? Finden Sie es wichtig, dass man über derartige historische Themenbereiche auch heute noch informiert und daran erinnert? Welchen Themenbereich oder welche Ereignisse finden Sie beim Thema DDR besonders interessant? Worüber würden Sie gerne noch mehr wissen? Weiterführende Rechercheaufgabe: Recherchieren Sie Details zum Mauermuseum – Museumshaus am Checkpoint Charlie unter dem folgenden link: http://www.mauermuseum.de/index.htm und finden Sie heraus, was man dort ansehen, erfahren und kaufen kann. Präsentieren Sie die Ergebnisse dann der Klasse. 138 4.7. Filme Als Einstimmung auf die Filme können auch die in dieser Arbeit bearbeiteten Videos gezeigt bzw. ausgewählte Übungen aus der Arbeit durchgeführt werden, wie z.B. die Vokabelübungen am Beginn dieses Kapitels (Vokabelvorbereitung) oder die Übung „Kurztexte lesen und Witze zuordnen“ (Kapitel Einstimmungsübungen). Zudem empfiehlt es sich auch hier, auf Grund der möglichen Verständnisschwierigkeiten die Filme mit Untertiteln anzusehen. Für den Film „Das Leben der Anderen“ eignen sich die diversen Videos über die Flucht oder Fluchtversuche aus der DDR oder das Video „Stasi-Opfer Mario Röllig erzählt über das DDRGefängnis Berlin-Hohenschönhausen“, in dem der ehemalige Gefängnisinsasse von seiner Erfahrung mit der Stasi berichtet: Stasi-Opfer Mario Röllig erzählt über das DDR-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen: http://www.youtube.com/watch?v=gWgIrGxq70E&feature=related Für den Film „Good Bye Lenin“ bietet es sich an, das Video über die Demonstrationen kurz vor dem Fall der Mauer, die Bildimpressionen kurz nach dem Mauerfall oder die Interviews zur heutigen Bedeutung und Symbolik der Berliner Mauer als Einstieg in die Thematik zu zeigen: Video: Tagesschau vom 4. November 1989 Teil 1 http://www.youtube.com/watch?v=yrFL30-Vc9w Video: 9. November 1989-Mauerfall http://www.youtube.com/watch?v=36szCbtDYfU Übung 4: Video: 20 Jahre Mauerfall – Interviews auf der Straße http://www.youtube.com/watch?v=5DcrdgCl9Ok 139 4.7.1. Das Leben der Anderen Bild 119 Der Film „Das Leben der Anderen“ ist von Florian Henckel von Donnersmarck und stammt aus dem Jahr 2006. Die Hauptfigur im Film der berühmte Theaterschriftsteller Georg Dreymann, der von der Stasi verdächtigt wird, ein Gegner des Sozialismus zu sein. Der Stasi-Mitarbeiter Gerd Wiesler, überwacht Dreymann und dessen Lebensgefährtin, die Schauspielerin Christa-Maria Sieland. Auch sie wird von der Stasi unter Druck gesetzt und lässt sich zwangsweise auf eine Affäre mit dem Kulturminister Hempf ein. Im Zuge der ununterbrochenen Überwachung wird eine Abhörstation im Hause Dreymanns, der tatsächlich heimlich Berichte und Reportagen über die Machenschaften der Stasi und das Leben in der DDR schreibt, eingerichtet. Wiesler ist der zuständige Beamte, der die Berichte über Dreymann verfasst. Nach dem Selbstmord seines Freundes Jerkas schreibt Dreymann auf einer geschmuggelten Schreibmaschine einen Bericht über die hohe Anzahl von Suiziden in der DDR und darüber, wie das Regime dies verheimlichen will. Gerd Wiesler hat soweit kein Privattleben und gewinnt durch Dreymann einen Einblick in die Welt der Liebe und der Kunst. Dreymann hat keine Ahnung davon, dass er Tag und Nacht abgehört wird. Wiesler sympathisiert immer mehr mit Dreymann und dessen Lebensgefährtin und verfälscht die Berichte über die Vorkommnisse in der Wohnung. Er erwähnt in seinen Protokollen nichts von Dreymanns DDR-feindlichen Schriften und entfernt sogar, um Dreymann zu schützen, die 140 illegale Schreibmaschine aus dessen Wohnung. Christa gibt den Beamten unter Zwang einen Hinweis auf Dreymanns Tätigkeiten. Im Zuge einer darauffolgenden Hausdurchsuchung erfährt auch Dreymann, dass seine Freundin ihn verraten hat, welche sich daraufhin unter ein fahrendes Auto stürzt. Erst dann erfährt Dreymann, dass er seit Monaten im Visier der Staatssicherheitsbehörde war. Nach der deutschen Wiedervereinigung nimmt Georg Dreymann Einsicht in die Akten und Abhörprotokolle der Stasi und erkennt, dass er die Vertuschung seiner DDR-feindlichen Tätigkeiten Gerd Wiesler (Kürzel HGW XX/7) zu verdanken hat und widmet ihm als Dank das Buch „Die Sonate vom guten Menschen“. Der Film zeigt diverse Aspekte der DDR, wie das Kontrollorgan, die Staatssicherheitsbehörde und deren Abhör- Kontroll- und Verhörmethoden, die eingeschränkten Grundrechte der BürgerInnen und das Thema Republikflucht und eignet sich daher gut für die Themenvermittlung im DaF-Unterricht. Vokabelübung: Verbinden Sie die Vokabeln in der linken Spalte mit den richtigen Synonymen in der rechten Spalte. Beispiel: 1) der Schlafentzug e) Das Verbot zu schlafen; Schlafmangel 1:_____, 2:_____, 3:_____, 4:_____, 5:_____, 6:_____, 7:_____, 8:_____, 9:_____, 10:_____, 1) der Schlafentzug a) die Überwachung 2) die Schreibmaschine b) alleine in einer Gefängniszelle 141 3) der Verrat c) der Suizid 4) die Hausdurchsuchung d) eine geschriebene Vorlage 5) die Einzelhaft e) das Verbot zu schlafen; Schlafmangel 6) die Beschattung f) die Verhaftung 7) das Verhör g) der Treuebruch 8) das Manuskript h) die Untersuchung von Wohneigentum 9) der Selbstmord i) die polizeiliche Befragung 10) die Inhaftierung j) Gerät, um schriftliche Texte zu verfassen Die folgenden Filmausschnitte eignen sich zum Vorzeigen und der Analyse in der Klasse: Ausschnitt 1: Minuten 0:00 – 05:30 Ein Mann wird von der Stasi verdächtigt, Fluchthelfer zu sein. Er wird stundenlang verhört, Schlafentzug ausgesetzt und damit bedroht, seine Kinder würden in ein Heim kommen, wenn er nicht die Wahrheit sage. Das Verhör wird StudentInnen gezeigt, um effektive Verhörmethoden der Stasi zu demonstrieren. Fragen dazu: Schildern Sie diese erste Szene. Welche Situation erleben wir hier? Was denken Sie sich, wenn Sie diese Ausschnitte sehen? Wer wird als Gegner des Staates bezeichnet? Von welchem Staat ist hier die Rede? 142 Was will der Stasi-Mitarbeiter von dem Mann wissen? Worum geht es in diesem Gespräch? Was lehrt der Professor den StudentInnen über die besten Verhörmöglichkeiten? Woher weiß er, dass der Mann angeblich lügt? Womit droht der Stasi-Mitarbeiter dem Mann? Wie endet die Szene? Welche Gedanken und Assoziationen haben Sie, wenn Sie diese Befragungstechniken sehen? Ausschnitt 2: 17:35 - 22:00 Der Theaterschriftsteller Dreymann wird von nun an ständig von der Staatssicherheitsbehörde überwacht. In seinem Dachboden wird eine Überwachungsanlage installiert. Fragen dazu: Was passiert in Georg Dreymanns Wohnung? Wer sind die Männer und was installieren sie in Dreymanns Wohnung? Warum glauben Sie, überwacht die Stasi Georg Dreymann? Welche Aktivitäten Dreymanns könnten die Stasi Mitarbeiter vermuten? Die Nachbarin beobachtet das Geschehen. Womit droht ihr der Stasi-Mitarbeiter Gerd Wiesler? Kennen Sie weitere Beispiele, vielleicht auch aus anderen Ländern, wo derartige Überwachungsmethoden angewendet werden? 143 Können Sie sich vorstellen, wie es ist ständig überwacht und abgehört zu werden? Welche Gedanken haben Sie dazu? Aussschnitt 3: 1:15:40 - 1:23:00 Georg Dreymann und zwei Kollegen unterhalten sich darüber, dass Dreymann heimlich einen Artikel über das wahre Gesicht der DDR schreibt und sie diesen Artikel im Westen veröffentlichen werden. Wiesler, Dreymanns Bewacher, hört alles mit. Um Dreymann jedoch weiterhin zu schützen, schlägt er seinem Vorgesetzten vor, die Überwachung Dreymanns zu minimieren und andere Mitarbeiter vom Fall abzuziehen, da Dreymann ohnehin nichts zu verstecken habe. Fragen dazu: Die drei Herren unterhalten sich darüber, einen geheimen Artikel zu schreiben, in dem sie Gesamtdeutschland das wahre Gesicht der DDR zeigen. Was könnten Sie damit meinen? Was kritisieren sie am Leben in der DDR? Der Stasi-Mitarbeiter Wiesler hört dieses Gespräch und unterhält sich in Folge mit seinem Vorgesetzten. Was erzählt er seinem Vorgesetzten über Dreymann und welche Maßnahmen schlägt er vor? Warum, glauben Sie, will der Stasi-Mitarbeiter Gerog Dreymann schützen? Haben Sie eine Vorstellung, wie Sie sich in dieser Situation verhalten würden? 144 Finden Sie es mutig und gut, dass Dreymann einen kritischen Artikel über die DDR schreiben will, oder finden sie es, auf Grund der Gefahr, dumm und unvorsichtig? Können Sie nachvollziehen, warum er dies machen will? Ausschnitt 4: 1:55:25- 2:06:50 Georg Dreymann erfährt Jahre nach dem Mauerfall, dass er ständig von der Staatssicherheitsbehörde überwacht wurde, nimmt Einsicht in die Überwachungsprotokolle der DDR und erkennt, dass der Stasi-Mitarbeiter Gerd Wiesler die Berichte über ihn verfälscht und ihn damit gerettet hat. Dreymann schreibt ein Buch über das Erlebte und widmet es Gerd Wiesler, dem Stasi-Mitarbeiter HGW XX/7. Fragen dazu: In welche Gefahr hat sich der Stasi-Mitarbeiter Gerd Wiesler gebracht, indem er alle Berichte über Georg Dreymann verfälscht hat? Warum, glauben Sie, hat er das gemacht? Können Sie das Handeln des Stasi-Mitarbeiters verstehen? Wie denken Sie darüber? Wie gefällt Ihnen das Ende des Films? Allgemeine Fragen zum Film: Wie gefällt Ihnen der Film? Was finden Sie besonders interessant oder schockierend ? Warum heißt der Film „Das Leben der Anderen“? Wessen Leben ist hier gemeint? Wer wird von wem beobachtet und warum? 145 Warum weiß Georg Dreymann nicht, dass er von der Staatssicherheit überwacht wird? Welche Methoden wurden von der Stasi angewendet, um das Leben der DDRBürgerInnen zu kontrollieren und zu überwachen? Was denken Sie sich, wenn sie diese Methoden im Film sehen? Beschreiben Sie den Charakter des Stasi-Mitarbeiters Gerd Wiesler. Warum ändert er seine Meinung und verfälscht die Protokolle über Georg Dreymann und dessen Freundin Christa-Maria Siedland? 146 4.7.2. Good Bye Lenin Bild 120 Der Film „Good Bye Lenin“ von Wolfgang Becker aus dem Jahr 2003 handelt vom Leben zur Zeit der Wende und von den darauffolgenden Monaten in der ehemaligen DDR. Der Film beginnt mit den damaligen Demonstrationen gegen das Regime und dem Drängen der Bevölkerung auf die Öffnung der Berliner Mauer. Der Film porträtiert die Veränderungen im Osten nach der Wende, wie das Verschwinden von Ostprodukten und den - wie es im Film heißt - Siegeszug des Kapitalismus. Christiane Kerner, die Mutter von Ariane und Alex Kerner, fällt vor dem Mauerfall in ein Koma und wacht erst Monate nach dem Mauerfall wieder auf. Alex ist der Überzeugung, dass seine Mutter, eine begeisterte Anhängerin der DDR-Führung, die Nachricht des Mauerfalls nicht überleben würde und versucht somit für sie die DDR in ihrer Wohnung aufrecht zu erhalten. Er stößt bei seinen Vorhaben, wie der Aufzeichnung fingierter Nachrichtensendungen, dem Versuch, DDR-Produkte, wie Spreewaldgurken, für seine Mutter zu kaufen und die ganze Nachbarschaft in sein Schauspiel mit einzubeziehen, auf große Hindernisse. Christiane erfährt jedoch von Alex´ Freundin Lara vom Mauerfall und stirbt drei Tage nach dem ersten Tag der Deutschen Einheit. Alex weiß jedoch nicht, dass seine Mutter über seine Bemühungen Bescheid wusste, und denkt, dass sie unwissend und somit glücklich im Glauben an den Weiterbestand der DDR gestorben sei. 147 Der Film ist eine humorvolle, zum Nachdenken anregende Darstellung der geschichtlichen Ereignisse in Berlin im Jahr 1989 und integriert viele Themenschwerpunkte, wie Erinnerung, den Identitätsverlust nach dem Fall der Mauer und das damit verbundene Phänomen der Ostalgie und Realität vs. Schein. Auf Grund der Verbindung von Geschichte und dem persönlichen Schicksal der Familie Kerner und der Darstellung der Folgen des Mauerfalls für Individuen und Familien eignet sich der Film ideal für den Gebrauch im DaF-Unterricht. Historische und kulturelle Aspekte werden somit lebendig gemacht. Auch jene, die deutsche Gesellschaft noch heute prägende Botschaft, dass Deutschland 1989 durch den Mauerfall wieder vereint, jedoch kein geeintes Land war, wird im Film vermittelt. (Lorey, Plews, Rieger 388,389) VOKABELÜBUNG: Welches der Wörter passt nicht zu den anderen Wörtern? Beispiel: die Intensivstation Krankenhaus, Schlafzimmer, Arzt, Koma 1) der Plattenbau DDR, BRD, Trabant, Kommunismus 2) das Polizeirevier Polizist, Gefängnis, Autobahn, Verhör 3) die Demonstration Widerstand, Unzufriedenheit, Zustimmung, Massenveranstaltung 4) der Flohmarkt Antiquitäten, second hand, Tapete, Händler 5) die Aufregung Sicherheit, Emotionen, Sorge, Ärger 6) besorgt sein ängstlich, beunruhigt, hoffnungsvoll, unsicher 7) die Lüge Unwahrheit, Treue, Täuschung, Vertrauensbruch 8) das Krankenhaus Koma, Medizin, Freizeit, Medikamente 148 9) die Geschwister Bruder, Schwester, Freund, Familie 10) verheimlichen verstecken, offen sagen, nicht erzählen, verbergen 11) der Herzinfarkt Krankheit, lebensgefährlich, Trabant, Arzt Die folgenden Szenen eignen sich zum Herzeigen und Besprechen in der Klasse: Ausschnitt 1: http://www.youtube.com/watch?v=0i1stw6_F48 Minuten: 1:15- 9:16. In dieser Anfangsszene werden die Demonstrationen kurz vor dem Mauerfall gezeigt. Alex´ und Arianes Mutter erleidet währenddessen einen Herzinfarkt und fällt in ein Koma. Sie verschläft somit den Fall der Berliner Mauer. Fragen dazu: Beschreiben Sie diese erste Szene. Was sehen Sie? Was schreien die Demonstranten auf der Straße? In welchem Land, glauben Sie, spielt der Film? Wofür könnten die Demonstranten kämpfen? Welche Ideen haben Sie? - Bei Minute 4:30 kurz stoppen und die StudentInnen Hypothesen zur Demonstration aufstellen lassen. Was geschieht mit Alex´ Mutter? Warum ist sie im Krankenhaus? Welche weiteren Personen lernen wir in dieser ersten Szene kennen? Welche historischen Ereignisse verschläft Alex´ und Arianes Mutter Christine Kerner, weil sie im Koma liegt? 149 Wie wird dieses Ereignis in der Bevölkerung aufgenommen? Würden Sie sagen, dass die Menschen eher fröhlich oder traurig sind? Was dürfen die DDR-BürgerInnen nun erstmals machen? Wo dürfen sie hinfahren? Von welchen weiteren Veränderungen, die seine Mutter verpasst, erzählt Alex? Ausschnitt 2: http://www.youtube.com/watch?v=QECiJjIxcBo Minuten 0:00 – 4:55. Christiane Kerner wacht aus dem Koma auf. Alex schmiedet Pläne, ihr den Mauerfall zu verheimlichen und die DDR für seine Mutter weiterhin existieren zu lassen, wovon seine Schwester Ariane nicht begeistert ist. Alex´ Mutter wacht auf und weiß nicht, dass die Berliner Mauer gefallen ist und die DDR nicht mehr existiert. Jegliche Aufregung könnte für sie auf Grund ihrer Herzprobleme gefährlich sein. Wie, glauben Sie, könnten Alex und Ariane den Mauerfall vor ihrer Mutter verheimlichen? Haben Sie Ideen? Wie würden Sie versuchen, diese Neuigkeiten zu verheimlichen? Worüber streiten sich Alex und Ariane? Was machen Alex und sein Freund in der Wohnung? Warum gestalten sie die gesamte Wohnung um? Was hält Ariane von Alex´ Idee, die Wohnung wieder in den DDR-Stil umzugestalten? Wie finden Sie diese Idee von Alex und wie denken Sie darüber, dass er seine Mutter wegen dem Mauerfall belügt? 150 Ausschnitt 3: http://www.youtube.com/watch?v=PDpAO-X5AnM&NR=1 Minuten 1:06 – 5:25. Alex´ Mutter hat Geburtstag und der gesamte Bekanntenkreis beteiligt sich an Alex´ Märchen, die DDR würde noch existieren. Was macht Alex alles, um den Mauerfall vor seiner Mutter geheim zu halten? Ausschnitt 4: http://www.youtube.com/watch?v=0PsaG5fEsxM Minuten 0:00 – 04:55 Was wird in dieser Szene gefeiert? Wie reagiert Alex„ Freundin Lara auf das Schauspiel? Warum wundert sich die Mutter so sehr über das Coca-Cola-Plakat? Alex und sein Freund drehen die falschen Fernsehbeiträge für die Mutter. Was erzählen sie dort über Coca Cola und die aktuellen Probleme im Westen? Finden Sie diese Szenen eher lustig oder dramatisch? Wie finden Sie das Verhalten von Alex? Wie würden Sie an Alex´ Stelle handeln? Ausschnitt 5: http://www.youtube.com/watch?v=XkYKSdNHZII Alex schläft ein und seine Mutter verlässt währenddessen alleine die Wohnung. Sie sieht, wie die Lenin-Statue davon fliegt und trifft auf der Straße zahlreiche Menschen aus dem Westen. Alex erzählt ihr, dass viele Menschen nun aus dem Westen in den Osten fliehen. 151 Fragen dazu: Minuten 8:00-8:15: kurz stoppen. Die Mutter verlässt alleine die die Wohnung. Was glauben Sie, könnte sie auf der Straße entdecken? Welche Hypothesen haben Sie? Ausschnitt 6: Minuten: 0:00- 4:00. http://www.youtube.com/watch?v=-e6MNdG326w Wessen Statue fliegt vor Christianes Augen vorbei? Denken Sie an den Titel des Films. Was symbolisiert das Wegfliegen der Statue? Christiane trifft auf der Straße einige Bürger aus dem Westen. Wie erklären Denis und Alex in den verfälschten Fernsehnachrichten die Tatsache, dass viele Bürger aus dem Westen nun in der DDR sind? Wenn man diese Szene zuerst ohne Ton abspielt, kann man die StudentInnen einen möglichen Dialog zwischen Alex und seiner Mutter verfassen lassen, in dem der Sohn ihr die Veränderungen und die vielen Westdeutschen in der DDR – nicht der Wahrheit entsprechend – erklärt. Ausschnitt 7: Minuten: 7:45-10:01. http://www.youtube.com/watch?v=-e6MNdG326w Christine Kerner gibt zu, dass sie ihre Kinder viele Jahre lang angelogen hat. Sie hatte Ihnen erzählt, dass ihr Vater wegen einer anderen Frau in den Westen geflohen sei und sich nie wieder gemeldet hätte, was nicht der Wahrheit entsprach. Erst jetzt sagt sie, dass sie mit den Kindern dem Vater hätte folgen sollen, aber zu große Angst hatte und deshalb im Osten blieb. 152 Fragen dazu: Was erzählt Christiane Alex und Ariane über ihren Vater, der ohne seine Familie in den Westen ging? Wie viele andere Familien wurde auch die Familie Kerner durch die Spaltung Deutschlands getrennt. Warum ging Christiane nicht, wie geplant, mit den Kindern in den Westen zu ihrem Mann? Dies ist nur eines von unzähligen Beispielen dafür, dass Familien durch die Spaltung Deutschlands getrennt wurden. Wie denken Sie darüber? Können Sie verstehen, dass Frau Kerner Angst hatte und deshalb im Osten geblieben ist? Wie hätten Sie sich verhalten? Ausschnitt 8: http://www.youtube.com/watch?v=_PXONRIbdo0 Minuten: 0:00 – 2:50. Ende des Films. Frau Kerner stirbt und Alex ist der Überzeugung, dass sie glücklich gestorben sei, im Glauben an den Weiterbestand der DDR. Fragen dazu: Wie gefällt Ihnen das Ende des Films? Finden Sie es gut, dass Alex bis zum Ende gelogen hat? Was hätten Sie gemacht? Wie, glauben Sie, wäre Christiane Kerners Leben weitergegangen, wäre sie nicht gestorben? 153 Allgemeine Fragen zum Film. Sie können in Kleingruppen oder im Klassenplenum besprochen werden. Wie gefällt Ihnen der Film? Finden Sie, dass der Film eher lustig oder traurig ist? Was finden Sie lustig bzw. traurig? Welches politische Großereignis der deutschen Geschichte wird hier dargestellt? Was verschläft Frau Kerner? Warum finden die Demonstrationen statt? Was will die Bevölkerung erreichen? Wofür demonstrieren auch Alex und seine Freundin Lena? Können Sie sich vorstellen, dass auch ihr Land ganz plötzlich in der Mitte geteilt wird und sie viele ihrer Freunde und Familienmitglieder nicht mehr sehen können. Wie wäre das für Sie? Warum will es Alex vermeiden, dass seine Mutter vom Fall der Mauer erfährt? Warum glaubt er, dass seine Mutter diese Nachricht nicht verkraften würde? Welche Maßnahmen ergreift Alex, um seine Mutter vom Weiterbestand der DDR zu überzeugen? Wie finden Sie sein Verhalten? Was verändert sich für die Familie Kerner nach dem Mauerfall? Nennen Sie Beispiele für diese Veränderungen. Wie wird das Leben der Bürger in der DDR im Gegensatz zu den Bürgern in der BRD in diesem Film porträtiert? Beschreiben Sie die Wohnung der Familie Kerner? Was hat sich in der Wohnung nach dem Fall der Mauer verändert? 154 Alex hat alles versucht, um seine Mutter vom Weiterbestand der DDR zu überzeugen. Warum, glauben Sie, waren viele Menschen mit ihrem Leben in der DDR nicht glücklich? Was wurde – auch im Film – am Westen kritisiert? Wie, glauben Sie, hätte Christiane Kerner weitergelebt, wäre sie nicht gestorben? Glauben Sie, dass sie sich an die Wiedervereinigung Deutschlands gewöhnt hätte? Weiterführende Schreibübungen: Verfassen Sie einen Tagebucheintrag von Frau Kerner, nachdem sie vom Fall der Mauer und den Bemühungen ihres Sohnes, dies zu verheimlichen, erfahren hat. Schreiben Sie einen möglichen Dialog zwischen Alex und seinem Vater, der in den Westen geflohen ist und den er erst nach so langer Zeit wieder trifft. Verfassen Sie einen Brief, in dem eine/ein ehemalige(r) DDR-BürgerIn beschreibt, wie es ihm/ihr seit dem Mauerfall geht und wie sich das Leben seit dem 9. November 1989 in Ostdeutschland verändert hat. Überlegen Sie sich einen möglichen Dialog nach der Wende zwischen einem/einer ehemaligen DDR- und BRD-Bürger/in, in dem die Wende und deren Folgen für Ost- und Westdeutschland diskutiert werden. Verständnisübung: Entscheiden Sie, ob die folgenden Aussagen zum Film richtig (R) oder falsch (F) sind und korrigieren Sie die falschen Aussagen. 1) Am 9. November 1989 wird die Berliner Mauer gebaut. R F 155 R F R F R F R F R F 7) Freunde und Nachbarn helfen mit, Christiane Kerner zu schonen R F 2) Alex will, dass die Mauer fällt und die Grenzen in den Westen geöffnet werden. 3) Die Mutter von Alex, Christiane Kerner, will auch, dass die Grenzen geöffnet werden und geht deshalb zur Demonstration. 4) Die Mutter von Alex hat einen Herzinfarkt und liegt 8 Monate im Koma. 5) Als Alex´ und Arianes Mutter wieder aufwacht, hat sich nichts verändert. Alles ist beim Alten. 6) Alex und seine Schwester Ariane versuchen ihre Mutter davon zu überzeugen, dass die DDR noch existiert. und erzählen ihr nichts vom Fall der Mauer. R F 9) Alex und Ariane hatten immer viel Kontakt zu ihrem Vater. R F 10) Sigmund Jähn war der erste Deutsche auf dem Mond. R F 8) Eines Tages sagt Christiane ihren Kindern, dass sie zu große Angst hatte, mit dem Vater in den Westen zu fliehen. 156 Übung Ost-Westprodukte Was sind, wie im Film dargestellt, typische Produkte aus der DDR bzw. aus Westdeutschland? Markieren Sie die Produkte mit O für Osten und W für Westen. Tapete : O W Mocca Fix: O W Spreewaldgurken: O W Trabi : OW Ikea Möbelhaus: O W CocaCola: O W Burger King: O W Satellitenanlage: O W Bild 121:DDR Tapete Bild 124: Trabi Bild 127: Burger King Bild 122:Mocca Fix Bild 125: Ikea Möbelhaus Bild 128: Satellitenanlage Bild 123:Spreewaldgurken Bild 126: CocaCola 157 Zudem eignet sich der Film „Good Bye Lenin“ gut, um die StudenInnen über das OstalgiePhänomen zu informieren. Im Rahmen der Ostalgie-Diskussion können im Unterricht Kultobjekte wie der Trabi, der Sandmann und das Ampelmännchen und deren Erhebung zum Kultstatus besprochen werden. Informationen dazu findet man auf: http://www.ampelmann.de/ Informationen zur Geschichte des Ostsandmännchens findet man unter: http://www.sandmann.de/ (Mittler 46) Unter dem folgenden Link findet man zahlreiche Ostprodukte, die heute immer wieder in Erscheinung treten: http://www.ostprodukte-versand.de/ Derartige Ostalgie-Kultobjekte und deren Geschichte und Wichtigkeit könnten von den Studierenden in Kleingruppen recherchiert, die Resultate im Anschluss daran der Klasse präsentiert werden. Auch die folgende Trabi-Werbung kann im Zusammenhang mit dem Thema Ostalgie in der Klasse besprochen werden. http://www.youtube.com/watch?v=wSYkymJJyGs Trabant – das Auto Fragen dazu: Inwiefern hat der Trabant eine Ära geprägt? Warum wird der Trabant in der Werbung nicht als „Ein Auto“ sondern als „Das Auto“ bezeichnet? Wie kann ein Auto eine Lebenseinstellung sein? Warum trifft das auf den Trabant und die DDR zu? Warum war dieses Auto in der DDR so wichtig? 158 Was denken Sie sich, wenn Sie sehen, dass in der Werbung jeder und jede im selben Auto unterwegs ist? Welche Wirkung kann dieses Phänomen auf die Menschen haben? Wie gefällt Ihnen der Trabi eigentlich? Würden Sie so ein Auto heute noch kaufen wollen? 159 4.8. ABSCHLUSSÜBUNGEN - REFLEXION Als Einstimmung auf eine abschließende Wiederholung und Reflexion des Gelernten kann das folgende Video in der Klasse angesehen werden: http://www.youtube.com/watch?v=_CuzsJjN5nY&feature=fvst Berliner Mauer ( Berlin Wall ) 1961 - 1989 Das Video gibt einen kurzen Gesamtüberblick und vermittelt Impressionen zu den Ereignissen zwischen dem Mauerbau 1961 und der Deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990. Dies kann in der Klasse noch einmal gemeinsam besprochen werden. Folgende Fragen können als Leitfaden dienen, das Gelernte noch einmal zu wiederholen und zu reflektieren: Was haben Sie Neues im Bezug auf das Thema Gespaltenes Deutschland gelernt? Dies kann auch in Kleingruppen besprochen werden und dann mit der gesamten Klasse geteilt werden. Was fanden Sie besonders interessant, spannend, schockierend? Worüber würden Sie gerne noch mehr erfahren? 160 LITERATURVERZEICHNIS Ackermann, Irmgard. "Versäumte Lektionen. Vorschläge Zur Behandlung des Themas Nationalsozialismus anhand Literarischer Texte." Web. 14 Dec. 2010. <http://http://www.fasena.de/download/daf/Ackermann%20%281994%29.pdf>. Borchert, Wolfgang. "Die Küchenuhr." Das Gesamtwerk. Hamburg: Rowohlt Verlag, 1959. 20104. Print. Brecht, Bertolt. Gesammelte Gedichte. 2nd ed. Vol. 3. Frankfurt Am Main: Suhrkamp Verlag, 1978. Print. "Der Untergang Materialien Für Den Unterricht." Kulturfiliale Gillner und Konrad. Web. 21 Jan. 2011. < http://www.bernhardspringer.de/Filmsemiotik_Filmemacher/Springer%20Filmheft%20DER%20UNTERGA NG.pdf >. "Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen Für Sprachen: Lernen, Lehren, Beurteilen." GOETHE INSTITUT. Goethe Institut. Web. 17 Mar. 2011. <http://www.goethe.de/z/50/commeuro/102.htm>. Hays, H.R. Bertolt Brecht Selected Poems. 6th ed. New York: Grove, 1959. Print. Henrici, Gert, and Claudia Riemer. Einführung in Die Didaktik Des Unterrichts Deutsch als Fremdsprache mit Videobeispielen. Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohengehren, 1994. Print. 161 Honnef-Becker, Irmgard, and Peter Kühn. Deutsch Als Fremdsprache. Vol. 24. Heidelberg: Julius Groos Verlag, 1998. Print. Jacob, Stefan. "Adolf Hitler: „Gib Uns Vier Jahre Zeit!“ (1933) Rede Nach Der Machtergreifung." Quellen Zur Deutschen Geschichte. Deutsche Geschichte, July 2002. Web. 14 Mar. 2011. <http://www.stefanjacob.de/Geschichte/Unterseiten/Quellen.php?Multi=68>. Kuri, Sonja, and Robert Saxer. Deutsch Als Fremdsprache an Der Schwelle Zum 21. Jahrhundert. Innsbruck: Studien Verlag, 2001. Print. Lee, James F., and Bill VanPatten. Making Communicative Language Teaching Happen. New York: McGraw-Hill, 2003. Print. Leitzke-Ungerer (ed.), Eva. Film Im Fremdsprachenunterricht: Literarische Stoffe, Interkulturelle Ziele, Mediale Wirkung. Stuttgart: Ibidem-Verlag, 2009. Print. Lorey, Christoph, John L. Plews, and Caroline L. Rieger. Interkulturelle Kompetenzen Im Fremdsprachenunterricht Intercultural Literacies and German in the Classroom : Festschrift Für Manfred Prokop. Tübingen: Narr Francke Attempo Verlag, 2007. Print. Mittler, Alexandra. "Good Bye Lenin, Hello Movie Industry! Eine Unterrichtseinheit Zur DDR." Die Unterrichtspraxis / Teaching German 43 (2010): 41-48. Print. "PW - Referat - Flucht Aus Der DDR." Der Bau Der Berliner Mauer. Web. 22 Feb. 2011. <http://www.salvator.net/projekte/mauer/referate/fluchtgeschichten.htm>. Richards, Jack C., and Theodore S. Rodgers. Approaches and Methods in Language Teaching. Cambridge: Cambridge UP, 2001. Print. 162 Roche, Jörg. Fremdsprachenerwerb, Fremdsprachendidaktik. 2.nd ed. Tübingen: Francke, 2008. Print. Schultheiß, Michael. "Chronik - Verlauf und Folgen des Mauerbaus und Mauerfalls." Chronik Der Mauer. Zentrum Für Zeithistorische Forschung E.V., Bundeszentrale Für Politische Bildung, Deutschlandradio. Web. 12 Feb. 2011. <http://www.chronik-der-mauer.de/>. "Standards for Foreign Language Learning in the 21st Century, 1999 and Standards for Foreign Language Learning: Preparing for the 21st Century, 1996 National Standards in Foreign Language Education." Global Teaching Learning. ACTFL, 23 Nov. 2007. Web. 15 Nov. 2010. <http://globalteachinglearning.com/standards/5cs.shtml>. "Witze Aus "DDR"-Zeiten." Witzeland. Web. 17 Jan. 2011. <http://www.witzeland.de/ddrwitz/witz01.htm>. 163 FILME Der Triumph des Willens. Dir. Leni Riefenstahl. 1934. VHS. Der Untergang. Dir. Oliver Hirschbiegel. Newmarket Films. 2004. DVD. Good Bye Lenin! Dir. Wolfgang Becker. Warner Home Video, 2003. DVD. La Vita è Bella = Das Leben ist schön. Dir. Roberto Benigni. Miramax, 1997. DVD. Das Leben der Anderen. Dir. Florian Henckel von Donnersmarck. Arte, 2006. DVD. 164 ANHANG 1 - VIDEOS UND AUDIODATEIEN Video 1: (en) Hitlers erste Rede als Reichskanzler 1933 http://www.youtube.com/watch?v=qSWVDnqlcXw [Stand: 08. Februar 2011] Video 2: Triumph Des Willens -Triumpf of the Will -Triunfo da Vontade http://www.youtube.com/watch?v=jwxCzzJK_Jc [Stand: 10. Februar 2011] Video 3: Triumph of the Will - Hitler Youth Rally 2 http://www.youtube.com/watch?v=WEghwtj1lSU [Stand: 10. Februar 2011] Video 4: Die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 http://www.youtube.com/watch?v=o7vu__LY_M8 [Stand: 10. Februar 2011] Video 5: Ravensbrück Überlebende Irma Trksak erzählt http://www.youtube.com/watch?v=zZM4QP_F1h8 [Stand: 07. Februar 2011] Video 6: Zwei Auschwitz-Überlebende erinnern sich http://www.youtube.com/watch?v=nmXjKZFFsc4&NR=1&feature=fvwp [Stand: 02. Februar 2011] Video 7: Erinnerungsorte in Stuttgart – über den Umgang mit der NS-Zeit: Straßenumfrage http://www.youtube.com/watch?v=CAUL_JlW2gk [Stand: 08.Februar 2011] Video 8: Kennedy - I am a Berliner - Ich Bin Ein Berliner http://www.youtube.com/watch?v=hH6nQhss4Yc [Stand: 02. November 2010] 165 Video 9: Reagan - Tear Down This Wall http://www.youtube.com/watch?v=WjWDrTXMgF8 [Stand: 02. November 2010] Video 10: 20 Jahre - Der Fall der Berliner Mauer http://www.youtube.com/watch?v=6jPQM4o21aM [Stand: 02. November 2010] Video 11: Flucht aus der DDR / Escape from GDR http://www.youtube.com/watch?v=cUkimskFJ0w [Stand: 05. Februar 2011] Video 12: Flucht aus der DDR: Im Kofferraum gen Westen http://www.youtube.com/watch?v=s_UN-Kum6w0&feature=fvwrel [Stand: 05. Februar 2011] Video 13: Stasi-Opfer Mario Röllig erzählt über das DDR-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen http://www.youtube.com/watch?v=gWgIrGxq70E&feature=related [Stand: 08. Februar 2011] Video 14: Tagesschau vom 4. November 1989 Teil 1 http://www.youtube.com/watch?v=yrFL30-Vc9w [Stand: 27. Februar 2011] Video 15: 17. Juni 1953 – www.pastfinder.de http://www.youtube.com/watch?v=_Xt034oYLrY&playnext=1&list=PL734C1F3BCB1F BA6A [Stand: 28. Februar 2011] Video 16: Video: 9. November 1989-Mauerfall http://www.youtube.com/watch?v=36szCbtDYfU [Stand: 05. November 2010] 166 Video 17: 20 Jahre Mauerfall – Interviews auf der Straße http://www.youtube.com/watch?v=5DcrdgCl9Ok [Stand: 06. November 2010] Video 18: Good Bye Lenin! part 2 http://www.youtube.com/watch?v=0i1stw6_F48 [Stand: 16. Februar 2011] Video 19: Good Bye Lenin! part 3 http://www.youtube.com/watch?v=nKEZAs0I3o8 [Stand: 16. Februar 2011] Video 20: Good Bye Lenin! part 4 http://www.youtube.com/watch?v=QECiJjIxcBo [Stand: 16. Februar 2011] Video 21: Good Bye Lenin! part 6 http://www.youtube.com/watch?v=PDpAO-X5AnM&NR=1 [Stand: 16. Februar 2011] Video 22: Good Bye Lenin! part 8 http://www.youtube.com/watch?v=XkYKSdNHZII [Stand: 16. Februar 2011] Video 23: Good Bye Lenin! part 9 http://www.youtube.com/watch?v=-e6MNdG326w [Stand: 16. Februar 2011] Video 24: Good Bye Lenin! part 9 http://www.youtube.com/watch?v=_PXONRIbdo0 [Stand: 16. Februar 2011] Video 25: Trabant – das Auto http://www.youtube.com/watch?v=wSYkymJJyGs [Stand: 25. Februar 2011] 167 Video 26: Berliner Mauer ( Berlin Wall ) 1961 – 1989 http://www.youtube.com/watch?v=_CuzsJjN5nY&feature=fvst [Stand: 28. Februar 2011] Audiodatei 1: O-Töne 1964 http://www.chronik-dermauer.de/index.php/de/Start/Index/id/632033 [Stand: 02. Februar 2011] Audiodatei 2: O-Töne Oktober 1961 http://www.chronik-dermauer.de/index.php/de/Start/Index/id/760429 [Stand: 02. Februar 2011] Audiodatei 3: O-Töne 1963 http://www.chronik-dermauer.de/index.php/de/Start/Detail/id/632028/item/ 1/page/0 [Stand: 02. Februar 2011] 168 ANHANG 2 - ABBILDUNGSVERZEICHNIS Bild 1: Nationalsozialismus: http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/1169766 [Stand: 09. Januar 2011] Bild 2: Adolf Hitler: http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=175925 [Stand: 09. Januar 2011] Bild 3: Konzentrationslager: http://de.altermedia.info/general/kreuz-net-der-bericht-des-rotenkreuzes-uber-die-konzentrationslager-29-10-10_55107.html [Stand: 09. Januar 2011] Bild 4: Gefängnis: http://www.metropole-san-francisco.de/alcatraz-gefangnistrakt-ohneentkommen-10/ [Stand: 09. Januar 2011] Bild 5: NSDAP: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:NSDAP.gif [Stand: 09. Januar 2011] Bild 6: Antisemitismus. http://www.annefrankguide.net/dede/bronnenbank.asp?aid=21083 [Stand: 09. Januar 2011] Bild 7: Reisepässe: http://www.jungeseiten.de/index.php?id=427 [Stand: 09. Januar 2011] Bild 8: Emigration: http://www.google.at/images?um=1&hl=de&biw=1503&bih=608&tbs= isch%3A1&sa=1&q=Emigration&aq=f&aqi=g2g-s1g2&aql=&oq= [Stand: 09. Januar 2011] Bild 9: Flucht: http://www.az.com.na/kultur/ein-wuschelkopf-wird-zum-waisenjungen-einsameflucht-in-eine-ungewisse-zukunft.19225.php [Stand: 09. Januar 2011] Bild 10: Armee: http://www.bmlv.gv.at/cms/artikel.php?ID=1878 [Stand: 09. Januar 2011] Bild 11: Kampf: http://www.schulbilder.org/malvorlage-kaempfen-i11683.html [Stand: 09. Januar 2011] 169 Bild 12: Feuer: http://www.travemuende-aktuell.de/aktuell/nachrichten_12798-Ostern_in_ Ostermuende_Drei_Feuer_am_Strand.htm [Stand: 09. Januar 2011] Bild 13: Deportation: http://www.scrapbookpages.com/auschwitzscrapbook/history/articles/ hungarianjews.html [Stand: 09. Januar 2011] Bild 14: Diktatur: http://projects.brg-schoren.ac.at/nationalsozialismus/frames/Widerstand.html [Stand: 09. Januar 2011] Bild 15: Gericht: http://soundportal.at/index.php?id=43&tx_ttnews[tt_news]=69716&cHash= 41fb223d08eef96f1ca4d68f4f8a3c98 [Stand: 09. Januar 2011] Bild 16: Ende: http://de.123rf.com/photo_4658808_stop-schild-gegen-grunge-wand-k-nnen-sichauf-schutz-die-sackgasse-falsche-weg-widerstand.html [Stand: 09. Januar 2011] Bild 17: Schutzstaffel: http://www.jpc.de/jpcng/movie/detail/-/art/Krieg-Die-Schutzstaffel/ hnum/4561090 [Stand: 09. Januar 2011] Bild 18: Krieg: http://poemsofblood.myblog.de/poemsofblood/art/6669958/Krieg-derNeutralitaten [Stand: 09. Januar 2011] Bild 19: Intellektuelle: http://www.eingreifendes-denken.phil.uni-erlangen.de/sartre.html [Stand: 09. Januar 2011] Bild 20: Wirtschaftskrise: http://www.aeiou.at/aeiou.history.docs/51445.htm [Stand: 09. Januar 2011] Bild 21: Anschluss 1938: http://www.stampcircuit.com/Closed_Stamp_Auction/auctionmap.php?dirname=Closed_Sta mp_Auction&ItemType=ALL&class=Stamp&sale_id=1472&start_print=50&country=DEU 170 TSCHE%20GESCHICHTE:%201933&category=1945%20mit%20Propagandakarten [Stand: 09. Januar 2011] Bild 22: Bombe: http://www.spd-klausdorf-schwentine.de/kdorfd.html [Stand: 09. Januar 2011] Bild 23: Flieger: http://www.luftrettung-hamburg.de/html/1914_bis_1945.html [Stand: 09. Januar 2011] Bild 24 Alarm: http://www.designladen.com/sonstiges/source/alarm-dsc08250.html [Stand: 09. Januar 2011] Bild 25: Opfer -Täter: http://www.coolness-training.de/gallerie/ [Stand: 09. Januar 2011] Bild 26: Bunker: http://forum.die-staemme.de/showthread.php?t=51028&page=2 [Stand: 09. Januar 2011] Bild 27: Alliierte: http://board.gulli.com/thread/421358-owned-spiel-mit-bildern/1443/ [Stand: 09. Januar 2011] Bild 28: NS-Versammlung: http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/1169766 [Stand: 12. Januar 2011] Bild 29: Trümmerstadt: http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/1555109 [Stand: 12. Januar 2011] Bild 30: Hitlergruß: http://projects.brg-schoren.ac.at/nationalsozialismus/frames/Vor1933.htm [Stand: 12. Januar 2011] Bild 31: Nationalsozialisten: http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/lahr-in-der-zeit-desnationalsozialismus--33520744.html [Stand: 12. Januar 2011] Bild 32: Zweiter Weltkrieg: http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.w/w440406.htm [Stand: 12. Januar 2011] 171 Bild 33: Judenstern: http://www.deuframat.de/parser/parser.php?file=/deuframat/deutsch/3/3_2/ durand/kap_6.htm [Stand: 12. Januar 2011] Bild 34: Ausschwitz: http://dokujunkies.org/tag/konzentrationslager [Stand: 12. Januar 2011] Bild 35: Hans und Sophie Scholl: http://www.wandervogel-zu-bremen.de/historica/ literatur/weisserose.html [Stand: 12. Januar 2011] Bild 36: Weltwirtschaftskrise 1929: http://www.abendblatt.de/hamburg/article151548/ Weltwirtschaftskrise-Als-Hamburg-die-Hoffnung-verlor.html [Stand: 15. Januar 2011] Bild 37: NSDAP: http://www2.dsu.nodak.edu/users/dmeier/antisemitism/ANTISEMI.html [Stand: 15. Januar 2011] Bild 38: Kriegsgeschehen: http://rosalie68.mywoman.at/20090902/ [Stand: 15. Januar 2011] Bild 39: Pearl Harbor: http://www.celsias.com/article/three-models-social-change/ [Stand: 15. Januar 2011] Bild 40: Comedian Harmonists: http://www.comedian-harmonists.com/ [Stand: 15. Januar 2011] Bild 41: Deportationen: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Bundesarchiv_Bild_183-1985-041715,_Ravensbr%C3%BCck,_Konzentrationslager.jpg [Stand: 15. Januar 2011] Bild 42: Reichskristallnacht: http://www.zwst-hadracha.de/cms/?cat=10524 [Stand: 15. Januar 2011] Bild 43: 4 Zonen Deutschland: http://www.hoerstern.de/index_wiedervereinigung_ deutschland.php [Stand: 15. Januar 2011] Bild 44: Stimmzettel: http://www.geschichteinchronologie.ch/eu/ch/BIZ-bankenMorgenthau.htm [Stand: 15. Januar 2011] 172 Bild 45: Bücherverbrennung: http://www.aeiou.at/aeiou.history.docs/51350.htm [Stand: 15. Januar 2011] Bild 46: Sophie Scholl: https://dokuwiki.noctrl.edu/doku.php?id=ger:350:2010:winter: sophie_scholl-die_letzten_tage [Stand: 15. Januar 2011] Bild 47: Judensterne: http://www.hdg.de/lemo/objekte/pict/Nachkriegsjahre_ stoffbahnJudenstern/index.html [Stand: 15. Januar 2011] Bild 48: Reichskristallnacht 1938: http://www.zwst-hadracha.de/cms/?cat=10524 [Stand: 15. Januar 2011] Bild 49: Kriegsbeginn 1939: http://rosalie68.mywoman.at/20090902/ [Stand: 15. Januar 2011] Bild 50: NS Marsch: http://infowars.wordpress.com/2009/06/23/die-grunen-nazis-umweltschutzim-dritten-reich/ [Stand: 15. Januar 2011] Bild 51: Attentat auf Hitler: http://www.abendblatt.de/politik/article1104331/Der-20-Juli1944.html [Stand: 15. Januar 2011] Bild 52: Joseph Göbbels: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/zeitreisen/878304/ bilder/image_3/ [Stand: 15. Januar 2011] Bild 53: GESTAPO: http://germ3200.pbworks.com/w/page/32280865/Gestapo [Stand: 15. Januar 2011] Bild 54: Mutterkreuz: http://www.arenberg-info.de/htm/Nazis.htm [Stand: 15. Januar 2011] Bild 55: Gleichschaltung: http://www.wdr.de/themen/kultur/rundfunk/oeffentl_rechtl_rundfunk/ drittes_reich/index_teil_1.jhtml [Stand: 15. Januar 2011] 173 Bild 56: Anne Frank: http://diepresse.com/home/kultur/news/378987/Karte-von-Anne-Frank-inTroedelladen-entdeckt- [Stand: 15. Januar 2011] Bild 57: Geschwister Scholl: http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/517330 [Stand: 15. Januar 2011] Bild 58: Triumph des Willens: http://www.helmut-schmidt-online.de/RiefenstahlHomepage/film-Triumph-des-Willens.htm [Stand: 18. Februar 2011] Bild 59: Propaganda 1: http://einestages.spiegel.de/static/entry/_der_deutsche_arbeiter_reist/ 7801/kraft_durch_freude.html?o=position-ASCENDING&s=15&r=1&a=1323&c=1 [Stand: 18. Februar 2011] Bild 60: Propaganda 2: http://www.isthisthechangeweneed.com/webblog/tag/jesse-jackson/ [Stand: 18. Februar 2011] Bild 61: Propaganda 3: http://www.cynical-c.com/archives/002588.html [Stand: 18. Februar 2011] Bild 62: Propaganda 4: http://www2.needham.k12.ma.us/nhs/cur/wwII/05/p7-05/brooke-ark-p74-05/Mark_Klein.html [Stand: 18. Februar 2011] Bild 63: Der Untergang: http://deutschunterrichteoilasrozas.wordpress.com/2010/11/13/ berlinfilme-2/ [Stand: 18. Februar 2011] Bild 64: Das Leben ist schön: http://www.new-video.de/film-das-leben-ist-schoen/ [Stand: 18. Februar 2011] 174 Bild 65: Vergangenheitsbewältigung: http://www.friedenspaedagogik.de/service/ karikaturen_fuer_die_bildungsarbeit/vergangenheitsbewaeltigung/holocaust_mahnmahl [Stand: 18. Februar 2011] Bild 66: BRD, DDR: http://www.brd-ddr.de/ [Stand: 4. Februar 2011] Bild 67: 4 Zonen: http://www.br-online.de/br-alpha/schulfernsehen/ex-grenze-DID1295012625484/gse-grenze-war-was-ID1295276003761.xml [Stand: 4. Februar 2011] Bild 68: Alliierte: http://board.gulli.com/thread/421358-owned-spiel-mit-bildern/1443/ [Stand: 4. Februar 2011] Bild 69: Die Mauer: http://www.wiese.info/reise/urlaub-fotos/berlin/1984/berliner-mauer-02bild-522.htm [Stand: 4. Februar 2011] Bild 70: Grenzübergang: http://www.muempfer.de/reportagen.htm [Stand: 4. Februar 2011] Bild 71: Trabant: http://www.holsteiner-heuler-rendsburg.de/andre_und_annelie.htm [Stand: 4. Februar 2011] Bild 72: Fluchtversuch: http://streets-of-berlin.blogspot.com/2009_11_01_archive.html [Stand: 4. Februar 2011] Bild 73: Reisepass: http://www.grenzerinnerungen.de/dokumente/ddr-burger [Stand: 4. Februar 2011] Bild 74: Stasi: http://www.briefmarkenverein-berliner-baer.de/vereinszeitung/241-1-stasi.htm [Stand: 4. Februar 2011] Bild 75: Überwachung: http://www.aks-linz.at/subnode,5,69,ueberwachung,content.php [Stand: 4. Februar 2011] 175 Bild 76: SED: http://sinistra.copyriot.com/?p=120 [Stand: 4. Februar 2011] Bild 77: Versteck: http://www.feuerwehr-gronau.de/fw-4-m4m117-vorb_andieeltern.html [Stand: 4. Februar 2011] Bild 78: Planung: http://www.ennepetal.de/Einzelansicht-Neuigkeiten.1000+M538e650c311.0. html?&tx_ttnews[tt_news]=126 [Stand: 4. Februar 2011] Bild 79: Versorgungslage: http://einestages.spiegel.de/static/entry/gartenwurst_und_moppelkotze/ 3832/lebensmittelknappheit.html?o=position-ASCENDING&s=6&r=1&a=778&c=1 [Stand: 4. Februar 2011] Bild 80: Demonstration: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hitlisten_des_nordens/ hitlistenabstimmung102.html?mode=item&IID=20321&LID=55 [Stand: 4. Februar 2011] Bild 81: Gespaltenes Deutschland: http://www.vanin.be/losgehts/html/oefeningen/kapitel_3_03/ 5DDR.htm [Stand: 14. Februar 2011] Bild 82: Sperrgebiet: http://gymottobrunn.wordpress.com/2008/08/17/aufgabe-2-informationenuber-die-ddr-im-bezug-auf-das-buch-am-kurzeren-ende-der-sonnenallee-von-thomasbrussig/ [Stand: 14. Februar 2011] Bild 83: BRD – DDR: http://www.brd-ddr.de/ [Stand: 14. Februar 2011] Bild 84: Abhörung: http://euro-police.noblogs.org/page/87/ [Stand: 14. Februar 2011] Bild 85: Good bye Lenin: http://www.telefontreff.de/showthread.php?postid=823385 [Stand: 14. Februar 2011] 176 Bild 86: Grenze: http://www.bild.de/BILD/news/leserreporter/themen/tag-in-1414/2009/03/13/ wieder-ddr-grenze/im-osten.html [Stand: 14. Februar 2011] Bild 87: Zonen: http://www.german-way.com/berlin-wall-timeline.html [Stand: 14. Februar 2011] Bild 88: Berliner Mauer: http://www.wiese.info/reise/urlaub-fotos/berlin/1984/berliner-mauer02-bild-522.htm [Stand: 14. Februar 2011] Bild 89: Zonen Deutschland: http://blog.deutschnet.it/public/469px-Deutschland_ Besatzungszonen_-_1945_1946_svg.png [Stand: 05. November 2010] Bild 90: Interzonenpass: http://www.berlinermaueronline.de/geschichte/chronologieberlinermauer.htm [Stand: 05. November 2010] Bild 91: Berlin-Blockade: http://www.lsg.musin.de/geschichte/!datengesch/20jh/Rosinenbomber_ bei_der_Berlin-Blockade.jpg [Stand: 05. November 2010] Bild 92: BRD: http://www.jurblog.de/wpcontent/uploads/2008/08/deutschlandfahne_640x300.jpg [Stand: 05. November 2010] Bild 93: DDR: http://www.lsg.musin.de/geschichte/!daten-gesch/20jh/Rosinenbomber_ bei_der_Berlin-Blockade.jpg [Stand: 05. November 2010] Bild 94: Konrad Adenauer: http://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_Adenauer [Stand: 05. November 2010] Bild 95: Erich Honecker: http://en.wikipedia.org/wiki/File:Conrad-schumann.jpg [Stand: 05. November 2010] 177 Bild 96: Verbot: http://www.fotoblues.net/typo3temp/GB/b4caf658dc.png [Stand: 05. November 2010] Bild 97: Conrad Schumann: http://en.wikipedia.org/wiki/File:Conrad-schumann.jpg [Stand: 05. November 2010] Bild 98: 17. Juni 1953: http://www.coldwarhistory.us/Cold_War/17_Juni_1953_Volksaufstand/ 17_juni_1953_volksaufstand.html [Stand: 05. November 2010] Bild 99: JFK 1963: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hitlisten_des_nordens/ hitlistenabstimmung102.html?mode=item&IID=20308&LID=55 [Stand: 05. November 2010] Bild 100: Stasi: http://www.fdp-thueringen.de/news/archiv_2006_09.html [Stand: 05. November 2010] Bild 101: Ronald Reagan: http://en.wikipedia.org/wiki/File:ReaganBerlinWall.jpg [Stand: 05. November 2010] Bild 102: November 1989: http://www.zu-den-heiligen-engeln.de/Mauerfall.htm [Stand: 05. November 2010] Bild 103: Geeintes Deutschland: http://hette.weblog.nl/photos/uncategorized/deutsche_einheit.jpg [Stand: 05. November 2010] Bild 104: Trabi: http://www.alte-ossis.de/Pages/Bilder_Zwickau_2004.html [Stand: 05. November 2010] Bild 105: Mauerfall: http://deryeti.wordpress.com/2010/11/09/9-november-schicksalstag-derdeutschen/ [Stand: 05. November 2010] 178 Bild 106: Checkpoint Charlie: http://www.dankuna.com/blog/checkpoint-charlie-berlin.html [Stand: 05. November 2010] Bild 107: Isetta: http://www.a2oc.com/does-anyone-know-where-i-could-buy-a-bmw-isetta/ [Stand: 17. Februar 2011] Bild 108: Mauerspringer: http://dfilter.livejournal.com/577498.html [Stand: 17. Februar 2011] Bild 109: Einkaufstasche: http://www.giffits.de/grosse-einkaufstasche-werbeartikel-41540.htm [Stand: 17. Februar 2011] Bild 110: Koffer: http://www.welt.de/kultur/history/article2872371/Flucht-nach-Westen.html [Stand: 17. Februar 2011] Bild 111: Uniform: https://www.militariaagent.com/catalog/BRD_WEST_GERMAN_POLICE_ HAMBURG_UNIFORM_TUNIC_AND_PANTS_OLD_STYLE_1980.html [Stand: 17. Februar 2011] Bild 112: LKW: http://www.berliner-mauer.de/m-fuehrungen/bm_sued1_images/bm_s1_02flucht_kuk-B-09.htm [Stand: 17. Februar 2011] Bild 113: Kofferraum: http://www.morgenpost.de/printarchiv/tagestipps/article200396/ Ende_eines_Traumes.html [Stand: 21. Februar 2011] Bild 114 Heißluftballon: http://www.news.de/medien/855105769/spektakulaere-fluchtversucheaus-der-ddr/1/ [Stand: 21. Februar 2011] Bild 115: Gepäck: http://grenzausstellung.de/site03.htm [Stand: 21. Februar 2011] 179 Bild 116: Tunnel: http://lookatgame.com/index.php?key=Innerdeutsche+Grenze [Stand: 21. Februar 2011] Bild 117: Mauerkletterer: http://www.peter-tannhoff.de/html/photos1.html [Stand: 21. Februar 2011] Bild 118: Taucher: http://www.ostseeflucht.de/oktober-2000/peter-dobler/ [Stand: 21. Februar 2011] Bild 119: Das Leben der anderen: http://www.cineasten.de/filme/das-leben-der-anderen.html [Stand: 18. Februar 2011] Bild 120: Good Bye Lenin: http://www.moviebase.info/good-bye-lenin.html [Stand: 18. Februar 2011] Bild 121: DDR Tapete: http://www.kindererlebnis.de/ostel.htm [Stand: 25. Februar 2011] Bild 122: Mocca Fix: http://www.ossiladen.de/shopping/product_info.php/info/p4372_MoccaFix-Gold---500g--Roestfein-.html [Stand: 25. Februar 2011] Bild 123: Spreewaldgurken: http://www.spreewald-blog.de/spreewaldspezialitaten/ spreewaldgurken-contest-teil-iv/ [Stand: 25. Februar 2011] Bild 124: Trabi: http://www.tkn.tu-berlin.de/~mali/user_includes/index.jsp [Stand: 25. Februar 2011] Bild 125: Ikea Möbelhaus: http://www.grancanariaole.de/filialerweiterungen-von-ikea-und-elcorte-ingles/ [Stand: 25. Februar 2011] Bild 126: CocaCola: http://www.miami-lounge.at/html/getranke.html [Stand: 25. Februar 2011] 180 Bild 127: Burger King: http://www.whatthetech.com/2010/07/08/high-tech-burger-king/ [Stand: 25. Februar 2011] Bild128: Satellitenanlage: http://www.exa.co.at/angebot.html [Stand: 25. Februar 2011]