Soorinfektion bei Mutter und Kind
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Soorinfektion bei Mutter und Kind
Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter schriftliche Abschlussarbeit Soorinfektion bei Mutter und Kind -1- Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter Sonderausbildung für Kinder- und Jugendlichenpflege am Bildungszentrum der Landeskliniken Salzburg St. Johanns Spital / LKH Soorinfektion bei Mutter und Kind schriftliche Abschlussarbeit eingereicht von: Ganschitter Katharina Betreuungslehrer: Rainer Maria Salzburg, Mai 2004 -2- Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter Ich widme diese Arbeit besonders allen betroffenen Müttern und Personen die in der Stillberatung tätig sind. Abb.1 Eine betroffene Mutter, (Magret) mit ihrem Baby Amelie -3- Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter Inhaltsverzeichnis Vorwort 5 1. Einleitung 6 2. Soor 8 2.1 Definition Soor 8 2.2 Ursachen für die Entstehung eines Soor 9 3. Symptome 11 3.1 Symptome bei Mundsoor beim Kind 11 3.2 Symptome bei Windelsoor 12 3.3 Symptome bei Brustsoor 13 4. Behandlungsmöglichkeiten sowie pflegerische Maßnahmen 14 4.1 Behandlungsmöglichkeiten sowie pflegerische Maßnahmen bei Mundsoor beim Kind 15 4.2 Behandlungsmöglichkeiten sowie pflegerische Maßnahmen bei Windelsoor 18 4.3 Behandlungsmöglichkeiten sowie pflegerische Maßnahmen bei Brustsoor 5. 20 Hygienemaßnahmen zur Vorbeugung und Vermeidung eines Rückfalls 22 6. Ernährungstipps bei Pilzinfektionen 24 7. Zusammenfassende Darstellung 26 8. Literaturverzeichnis 28 9. Abbildungsverzeichnis 29 Abkürzungsverzeichnis 31 Glossar 31 Anhang Ehrenwörtliche Erklärung -4- Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter Vorwort Im Rahmen der Sonderausbildung für Kinder- und Jugendlichenpflege konnte ich mir besonders viel Wissen über das Stillen von Säuglingen aneignen. Dabei bemerkte ich, dass oft Schwierigkeiten auftreten und diese den Stillerfolg beeinträchtigen. Besonders die Problematik einer Soorinfektion ist für mich von besonderer Bedeutung, weil ich so einen Fall in meinem Bekanntenkreis hautnah miterlebte. Ich habe mich für dieses Thema entschieden, weil ich schon damals bemerkte, dass es nur sehr wenige Informationen über Pilzinfektionen gibt. Auch in den Stillbüchern wird dieses Thema nur kurz und nicht ausreichend erwähnt. Ist man jedoch betroffen, reichen kurze Beschreibungen nicht mehr aus. Es tauchen auf einmal viele Fragen, und Ungereimtheiten auf. Man möchte möglichst viele Informationen über diese Erkrankung einholen. Meine Arbeit soll ein Nachschlagewerk sein, sowohl für alle stillenden Mütter, die mit einer Soorinfektion in Kontakt kommen, als auch für Personen die in der Stillberatung tätig sind. Ich möchte mich an dieser Stelle auch bei allen bedanken, die mich bei dieser Arbeit unterstützt haben, besonders bei meiner Betreuungslehrerin Rainer Maria. Vielen Dank auch an euch, Magret und Amelie für die Erzählungen und Fotos von Eurer gemeinsamen Stillzeit und Tatjana für das Interview. -5- Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter 1. Einleitung Stillen ist die natürlichste und ursprünglichste Form ein Baby in den ersten Lebensmonaten zu ernähren. „Ein Baby zu Stillen „Glück – ein Kind haben zu dürfen ist ein kostbares Geschenk, Liebe – ihm alles geben zu wollen das Mutter und Kind Stolz – es stillen zu können bis in die Zukunft begleitet“ Freude – es wachsen zu sehen“ (eigener Gedanke) (Christa Peikert Flaspöhler) Diese beiden Sinnsprüche drücken sehr intensive und bewegende Gefühle aus und vergegenwärtigen, wie wichtig und bedeutsam die Stillperiode für Mutter und Kind ist. Aber trotz dieses natürlichen und scheinbar unkomplizierten Vorganges treten immer wieder Schwierigkeiten und Probleme bei stillenden Müttern auf. Eine Mutter erzählte mir, dass sie einige Zeit problemlos stillte, allerdings in letzter Zeit wunde Brustwarzen bekommen hatte. Dies konnte sie sich zunächst nicht erklären. Sie vermutete zuwenig Ruhe oder Fehler beim Anlegen des Babys. Trotz Ruhe und Pflege verheilten die Brustwarzen nicht. Im Mund des Babys bildeten sich nach einiger Zeit cremig weiße Beläge, die sich nicht mehr entfernen ließen. Das Baby hatte eine Pilzinfektion im Mund. Mutter und Kind wurden gleichzeitig behandelt. Da die Brustwarzen der Mutter und der Mund des Babys mit Soor befallen waren, war es wichtig, beide zur gleichen Zeit zu behandeln um ein gegenseitiges Anstecken zu vermeiden. (Pingpongeffekt). Die Mutter hatte noch mehrere Tage eine anstrengende und schmerzhafte Zeit während des Stillens vor sich. Nach zwei bis drei Tagen verheilte die Soorinfektion bei beiden. -6- Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter In diesem Fall ist zum rechten Zeitpunkt richtig gehandelt worden. Aber häufig bedeutet ein solcher Soorbefall eine Stillunterbrechung und in weiterer Folge das Abstillen des Babys, noch bevor das Stillen zur Routine geworden ist. Das Ziel meiner Arbeit ist: Wie ich stillende Mütter während eines Soorbefalls richtig beraten kann? Wesentlich sind mir dabei, die Erkenntnisse über die Entstehung, die Auswirkungen und die entsprechenden Behandlungsmöglichkeiten bei Soor näher zu bringen. Dazugehörig sind noch Maßnahmen zur Vorbeugung einer Soorinfektion und Ernährungstipps zur Förderung der Heilung. -7- Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter 2. Soor 2.1 Definition Soor Soor ist eine Pilzinfektion, die bei Mutter und Kind, verschiedene Beschwerden (siehe Kapitel 3) verursachen kann. Der Soor ist eine Infektion, die durch einen Hefepilz, dem Candida albicans, hervorgerufen wird. Diese Hefepilze leben bei jedem Menschen auf den Schleimhäuten, ohne Krankheitssymptome zu machen. Sie bevorzugen ein warmes, feuchtes und dunkles Milieu. Solange das Immunsystem funktionsfähig und intakt ist, ist es auch mühelos in der Lage, die gefährlichen Candida albicans unter Kontrolle zu halten. Besteht jedoch eine Abwehrschwäche vermehren sich die Pilze blitzartig im Körper. Wodurch die Abwehrschwächen bei Mutter und Kind entstehen können, versuche ich im nächsten Punkt zu erklären. Abb. 2 Candida albicans Spore -8- Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter 2.2 Ursachen für die Entstehung eines Soors Bei Säuglingen und Kleinkindern ist das Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt. Das sind ideale Bedingungen zur Vermehrung der Hefepilze. Viele Neugeborene kommen schon während des Geburtsvorganges mit Candidapilzen in Berührung, da bei vielen Schwangeren Hefepilze im Geburtskanal vorhanden sind. Häufig ohne dass die Mutter selbst etwas davon merkt. Andere Möglichkeiten der Übertragung auf Säuglinge und Kleinkinder sind die Hände des Pflegpersonals, die Brust der Mutter oder die Übertragung durch die hefebesiedelte Mundhöhle von Erwachsenen. Zum Beispiel, wenn man den Schnuller oder den Trinkflaschensauger des Kindes ablutscht oder denselben Löffel verwendet, mit dem man das Kind füttert. (vgl. Internet: dermapharm, 13.04.2004, S. 2) Abwehrgeschwächte Kinder können durch eine Antibiotikatherapie, Soor bekommen. Bei der Mutter kann sich auch nach einer Antibiotikabehandlung eine Soorinfektion entwickeln, denn Antibiotika töten auch die nützlichen Bakterien ab, die normalerweise die Candidapilze im Körper in Schach halten. Auch östrogenhaltigen andere Medikamente, Antibabypille oder wie die Einnahme einer Langzeitkortisonbehandlungen können eine Pilzinfektion fördern. Eine stark zucker- und stärkehaltige Nahrung, künstlicher Süßstoff, sowie reichlich Milchprodukte, besonders Schimmelkäse, fördern das Pilzwachstum. Frauen mit Diabetes mellitus oder Mangel an Eisen, Folsäure und den Vitaminen A, B, C und K sind ebenfalls anfälliger. Das Immunsystem kann auch durch Stress sehr angegriffen werden. Ein ständig feuchtes Milieu durch Muttermilch im Still-BH oder in den Stilleinlagen bevorzugen Pilze besonders. Durch Verletzungen an der Brustwarze oder durch übertriebene Hautpflege wird der physiologische -9- Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter Säureschutzmantel der Haut verletzt und schafft dadurch ideale Bedingungen für das Pilzwachstum. (vgl. Mohrbacher, Stock, 2000, S. 499) Welche Symptome bei einer Pilzinfektion auftreten können, werden im nächsten Kapitel genau beschrieben. Ich beginne mit den Symptomen des Mundsoors weil aufgenommene Hefepilze meistens zuerst die Mundschleimhaut besiedeln und sich von hier aus ausbreiten. - 10 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter 3. Symptome 3.1 Symptome bei Mundsoor beim Kind Mundsoor verursacht weißliche, cremige Beläge an den Lippen, der Wangenschleimhaut und der Zunge. Manchmal hat das Baby bei einer heftigen Pilzinfektion auch leichtes Fieber. Es trinkt meistens auch weniger und wendet sich wiederholt von der Brust ab, aufgrund der oft starken Schmerzen. Um den Mundsoor beim Säugling von geronnener Milch zu unterscheiden kann man mit einer frischen Windel versuchen den Belag vorsichtig abzuwischen oder ein wenig Tee zu trinken geben. Lassen sich die weißen Beläge ohne Probleme abwischen oder durch den Tee abspülen, sind es nur Milchreste von der vorigen Milchmahlzeit. Bleiben die Beläge haften oder entstehen darunter blutige Stellen, ist es meist ein Soor. Abb. 3 Mundsoor beim Baby Abb. 4 typische weiße Beläge Der Soor breitet sich im Mund stark aus und gelangt weiter in den Verdauungstrakt. Mit dem Stuhl werden die Hefepilze ausgeschieden. Dadurch entsteht meist eine Infektion im Windelbereich des Kindes. Es entsteht ein Windelsoor. - 11 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter 3.2 Symptome bei Windelsoor Die Windelregion beim Baby ist ein Bereich, in dem die Haut besonders gefährdet ist durch „Wundreiben“. An dieser Stelle kommt die Haut auch öfters, über mehr oder weniger lange Zeit, mit Urin und Stuhl in Kontakt. Beides zusammen, die reibende Wirkung der Windel und die hautreizende Wirkung von Urin und Stuhl können dazu führen, dass sich an dieser Stelle ein Windelekzem bildet. Der Po des Säuglings wird wund. Hat sich jedoch erst einmal eine wunde Stelle im Windelbereich ausgebildet, so bietet sich den Candiapilzen, die meist mit dem Stuhl in die Windel ausgeschieden werden, eine Chance, hier eine Infektion auszubilden. Aus dem Windelausschlag hat sich ein Windelsoor entwickelt. Sichere Anzeichen für einen Windelsoor sind Rötungen, Schwellungen und kleine nässende Wunden, die sich vom Gesäß in Richtung Unterbauch und Oberschenkel ausbreiten können. In schweren Fällen bilden sich blutende Pusteln und Bläschen. Schuppt sich zusätzlich die Haut, liegt mit Sicherheit eine Hefepilzinfektion vor. Abb. 5 wunder Po Abb. 6 wunder ausgeprägter Windelsoor Gestillte Kinder können den Soor auf die Brust der Mutter übertragen. - 12 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter 3.3 Symptome bei Brustsoor Wenn Brustwarzen längere Zeit wund bleiben oder wenn man plötzlich nach Monaten problemlosen Stillen wunde Brustwarzen bekommt kann es sich dabei um einen Soor handeln. Die Brustwarzen sind leicht glänzend später rosa glänzend oder gerötet bis pink lila und fleckig. Sie können rissig oder schuppig sein und manchmal einen weißen Belag oder Bläschen aufweisen. Der Soor auf der Brustwarze ist zu Beginn juckend und brennend, breitet er sich jedoch auch in die Milchgänge aus, führt dies zu starken, stechenden Schmerzen. Die Schmerzen nehmen meisten beim Stillen zu. Die Brustwarzen scheinen geschwollen. Es kann durchaus auch eine Pilzinfektion in der Scheide der stillenden Mutter vorliegen. (vgl. Mohrbacher, Stock, 2000, S. 498-499) Viele Frauen haben oft keine oder nur schwache Symptome, zum Beispiel ein leichtes Jucken und denken dabei nicht an eine mögliche Pilzinfektion. Erst wenn sich beim Baby ein Mundsoor entwickelt, wird erkannt, dass auch die Mutter eine Pilzinfektion hat. Abb. 7 glänzende Brustwarze Abb. 8 pink/lila verfärbte Brustwarze - 13 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter 4. Behandlungsmöglichkeiten sowie pflegerische M Maßnahmen Besteht der Verdacht einer Soorinfektion, sollte die Mutter ihren Arzt zur Diagnosestellung und Behandlung aufsuchen Das Wichtigste bei der Pilzbehandlung ist, dass Mutter und Kind gleichzeitig behandelt werden. Wenn nicht, werden sich beide immer wieder gegenseitig anstecken. Das Fundament jeder erfolgreichen Pilztherapie bei einem massiven Pilzbefall ist die medizinische Behandlung. Es gibt heutzutage sehr wirksame, nebenwirkungsarme Medikamente gegen Candida albicans. Dazu gehören die Wirkstoffe Nystatin (Mykostatin®) und Miconazol (Dakterin®). Das Medikament kann lokal auf der Haut und der Schleimhaut angewendet werden. Es wird jedoch nicht ins Blut aufgenommen und ist deshalb nebenwirkungsarm und kann in der Stillzeit eingenommen werden. Wichtig ist dabei, dass man die Behandlung noch einige Tage nach dem Verschwinden der Symptome weiterführt, um wirklich sicher zu gehen, dass auch alle Pilze erwischt wurden, da Pilze sehr hartnäckig sind. Ich habe in meinem Bekanntenkreis beobachtet, dass auch alternative Methoden, wie Homöopathie und Aromatherapie als Unterstützung zur schulmedizinischen Behandlung eingesetzt werden können. Diese Formen der Therapie dürfen nur mit ärztlicher Rücksprache angewandt werden. Von einer Stillberaterin habe ich auch erfahren, dass bei sehr schweren Infektionsformen, die die Mutter betreffen, meist nur mehr eine systemische Behandlung hilft. (siehe Kapitel 4.3) - 14 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter Ich beginne mit der Beschreibung über die Behandlung von Mundsoor, damit die Ausbreitung der Infektion von Beginn an unterbunden wird. 4.1 Behandlungsmöglichkeiten sowie pflegerische ökjköö Maßnahmen bei Mundsoor beim Kind Mundsoor sollte so schnell wie möglich behandelt werden, da entzündliche Stellen im Mund dem Baby Schmerzen bereiten, die Lust am Saugen nehmen und sich weiter im Verdauungstrakt verbreiten können. Ein sofort zu Beginn erkannter Mundsoor lässt sich sehr gut mit Rosenhydrolat aus der Apotheke behandeln. Die vom Pilz befallenen Stellen werden mit Rosenwasser getränkten Wattestäbchen betupft oder der Mund mit einem Stoffläppchen ausgewischt. Diese Tücher müssen natürlich jedes Mal erneuert werden. Bei intensiverem Pilzbefall kann man Rosenhydrolat mit 5 Tropfen Tea-Tree- Öl vermischen und gleich anwenden. Eine weitere Möglichkeit wäre, Mund und Brustwarze mit einer 1%igen Lösung von Gentianaviolett getränktem Wattebausch zu betupfen. Als homöopathisches Mittel kann man Borax C6 oder Calcium carbonicum C6 verwenden. (vgl. Lothrop, 2002, S. 264) “Dosierung: Wenn nicht anders angegeben, gib dem Kind dreimal täglich drei Globuli auf die Zunge, bis Besserung eintritt. Gibt es innerhalb von zwei bis drei Tagen keine Besserung, ziehe eine in Homöopathie erfahrene Hebamme oder Ärztin hinzu.“ (Lothrop, 2002, S. 276) - 15 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Eine betroffene Mutter Katharina Ganschitter erzählte mir, dass sie mit der Rosenhydrolatmethode und der Homöopathie schon gute Erfahrungen gemacht hat. Bei einem massiven Soorbefall hilft allerdings nur ein vom Arzt verordnetes Antimykotikum (Antipilzmittel). Bei Mundsoor wird meist ein orales Gel oder eine Suspension verordnet, zum Beispiel Daktarin Gel®, das möglichst lang im Mund belassen werden soll. Am besten gibt man das Gel mit einem Wattestäbchen auf die betroffene Stelle oder träufelt die Suspension nach dem Essen in den Mund. Funktioniert dies schwer, kann man die Suspension mit einem bestimmten Medikamentenschnuller verabreichen. Durch das Schlucken gelangt das Medikament in den Verdauungstrakt des Babys, dadurch wird auch dieser von den Pilzen befreit. Abb. 9 Medikamentenschnuller Zum besseren Verständnis möchte ich ein Fallbeispiel aus der Praxis darstellen. Amelie steckte sich bei ihrer Mutter an und bekam im Mund weißliche Beläge, die sich nicht entfernen ließen. Auf dem Foto (nächste Seite), ist sie lachend zu sehen nach der erfolgreichen Behandlung ihres Mundsoors. Sie bekam Daktarin Gel® oral verordnet, über einen Zeitraum von 14 Tagen und nahm zusätzlich dreimal täglich, drei Globuli von Borax C6. - 16 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter Als Unterstützung der Behandlung betupfte ihre Mama zweimal täglich die weißlichen Beläge mit Rosenhydrolat, bis sie nach einigen Tagen verschwanden. Auch ihre Mutter wurde gegen Soor behandelt. (siehe Kapitel 4.3) Abb. 10 Amelie Wird der Mundsoor zu spät entdeckt, kann sich ein Windelsoor entwickeln, diesen möchte ich im nächsten Kapitel beschreiben. - 17 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter 4.2 Behandlungsmöglichkeiten sowie pflegerische gssddd Maßnahmen bei Windelsoor Bei Verdacht eines Windelsoors sollte man gleich zum Arzt gehen. Er klärt ab, ob es sich um eine Pilzinfektion oder eine bakterielle Infektion handelt. Gleichzeitig wird auch die Schwere der Infektion beurteilt um die richtige Therapie zu verordnen. Hat sich der Soor bestätigt verschreibt der Arzt meistens zinkoxidhaltige Pasten, Salben oder Cremes mit dem Wirkstoff Nystatin. Der Wirkstoff Nystatin beseitigt Hefepilze schnell und zuverlässig. Gleichzeitig wirkt das enthaltene Zinkoxid leicht austrocknend und entzündungshemmend. Einige wichtige pflegerische Maßnahmen aus meiner Praxis: Man sollte die Salbe mehrmals täglich dünn auf die betroffene Hautstelle auftragen, am besten nach jedem Windelwechsel. Bevor man die Salbe dünn aufträgt, müssen alte Salbenreste so gut wie möglich entfernt werden. Wichtig ist auch, dass die Creme aus der Tube direkt auf den Handrücken gegeben und die Tube gleich wieder verschlossen wird. Von hier aus kann die Creme am besten mit Handschuhen auf die betroffene Stelle aufgetragen werden. Die Tube soll nie direkt mit der betroffenen Hautstelle in Kontakt kommen, weil die Tube sonst mit Pilzsporen kontaminiert wird und dadurch das Baby immer wieder neu mit Soor angesteckt werden kann. Um einer erneuten Infektion vorzubeugen und die Heilung zu beschleunigen, sollte die Hautoberfläche möglichst trocken gehalten werden. Das erreicht man durch häufiges Windelwechseln (mind. 5- bis 7mal pro Tag). Während der Infektion sollte der Babypo nur mit klarem Wasser und Einmalwaschlappen oder einem frisch ausgekochtem Waschlappen gründlich gereinigt und anschließend trocken getupft werden. Günstig wäre auch, das Baby so oft wie möglich, windelfrei herumstrampeln zu lassen. Eine Möglichkeit ist das freie Strampeln während einer Babymassage. - 18 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter Abb. 11 Amelie während einer Babymassage Im Gespräch mit einer Kinderkrankenschwester habe ich erfahren, dass als Unterstützung Sitzbäder mit Eichenrindenextrakt aus der Apotheke hilfreich sein können, vor allem bei sehr starkem Befall. Eichenrinde unterstützt das Abklingen des Pilzes und stillt den Juckreiz. Eine andere Möglichkeit wäre ein Tropfen Lavendelöl aus der Apotheke in ein Sitzbad zu geben. Lavendelöl fördert die Heilung und wirkt ausgleichend und beruhigend. Sitzbäder können einmal täglich durchgeführt werden. Sie hat mir auch erzählt, dass bei nässenden Stellen schwarzer Tee sehr gut hilft. Etwas schwarzen Tee abkochen, einige Kompressen damit befeuchten und den Po vorsichtig abtupfen, trocknen lassen und die Windel wieder schließen. Der Erfolg stellt sich meist schon nach einem halben Tag ein. Erst wenn die Stellen abgetrocknet sind, kann man die Salbe wieder dünn auftragen. Denn auf nässenden Stellen sollte man keine Salbe auftragen, sondern immer Feuchtes mit Feuchtem bekämpfen. Ein natürliches Mittel wäre auch Teebaumöl, das bei leichtem Soor verwendet werden kann. Es wird nach dem Waschen und gründlichem Trocknen zweimal täglich auf die befallene Stelle aufgetragen. Da Mutter und Kind immer gleichzeitig behandelt werden sollen, erkläre ich im nächsten Kapitel, die Behandlungsmöglichkeiten bei Brustsoor. - 19 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter 4.3 Behandlungsmöglichkeiten sowie pflegerische s Maßnahmen bei Brustsoor Die Behandlung eines Brustsoors ist kein Grund mit dem Stillen aufzuhören. Bei einer leichten Soorinfektion können sich die Symptome schon nach ein bis zwei Tagen bessern. Es kann aber auch sein, dass zum Behandlungsbeginn die Symptome schlimmer werden, bevor eine Besserung eintritt. (vgl. Mohrbacher, Stock, 2000, S. 500) Als Hilfestellung und Unterstützung in dieser Situation kann man Still- und Laktationsberater sowie Pflegepersonal hinzuziehen. Vor dem Stillen sollte man ein vom Arzt verordnetes Antimykotikum (Dactarin Gel® oder Mykostatin® dasselbe Medikament wie beim Kind) auf die Brustwarze geben. Nach dem Stillen spült man die Brustwarze und den Warzenvorhof mit abgekochtem Wasser, Rosenhydrolat oder mit Essigwasser (1 Teelöffel Essig in eine Tasse Wasser) ab. Anschließend lässt man die Brust, am besten in der Luft trocknen. Luft und Sonne unterstützen wiederum die Heilung. Nachdem die Brustwarze gut getrocknet ist, trägt man das Medikament wieder dünn auf. Bei großen Schmerzen während des Stillens kann man eventuell: - die Milch abpumpen - häufig kürzere Stillmahlzeiten anbieten - an der weniger schmerzhaften Stelle zuerst anlegen - den Saugschluss des Babys, bevor es von der Brust genommen wird, mittels kleinem Finger unterbrechen. (vgl. Mohrbacher, Stock, 2000, S. 500) Eine halbe Stunde vor dem Stillen kann man eine schmerzstillende Tablette laut ärztlicher Anordnung einnehmen (Mexalen® 500mg) Wichtig ist auch ein korrektes Anlegen und das Ausprobieren von verschiedenen Stillpositionen. - 20 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter Wenn die Brustwarzen auch nach dem Stillen so schmerzen, dass die Kleidung nicht ertragen wird, kann man Brustwarzenschoner verwenden. Brustwarzenschoner sollten nach jedem Gebrauch gründlich mit heißem Wasser ausgewaschen oder ausgekocht werden. Eine Homöopathin gab mir den Tipp bei Brustsoor zu Beginn einmalig 5 Globuli Tuberculinum D200 einzunehmen. Anschließend werden dreimal täglich 5 Globuli Borax C6 über einen Zeitraum von einem Monat eingenommen. Zur Abwehrsteigerung kann man zusätzlich dreimal täglich 5 Globuli Echinacea D2 einnehmen. Sind auch die Milchgänge in der Brust betroffen (Mutter äußert starke Schmerzen während dem Stillen und danach), wird der Arzt zusätzlich zur lokalen Behandlung der Brustwarze auch eine systemische Behandlung anordnen. Eine systemische Behandlung sollte 10 – 14 Tage lang durchgeführt werden. Meist werden Tabletten mit dem Wirkstoff Fluconazol (Diflucan® oder Fungata®) verwendet, die sehr gut verträglich sind. Die Einnahme sollte möglichst abends nach der letzten Stillmahlzeit erfolgen. Weiterstillen ist dabei möglich. (vgl. Lothrop, 2002, S. 330) Eine betroffene Mutter (die Mutter von Amelie), die ich in der Einleitung schon erwähnt habe, wurde auch gegen Brustsoor behandelt. In ihrem Fall verwendete sie eine vom Arzt verordnete Salbe, nämlich Daktarin und nahm zusätzlich Tuberculinum D 200 einmalig und 5 Globuli Borax C6 über einen Zeitraum von vier Wochen, dreimal täglich (Empfehlung einer Homöopathin). Magret hatte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser und mit Rosenhydrolat abgespült. Anschließend ließ sie ihre Brustwarzen, so lang wie möglich an der Luft trocknen. Nach einigen Tagen verheilte die Soorinfektion. - 21 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter Oftmals kann eine Soorinfektion schon im vorhinein unterbunden werden, wenn die stillenden Mütter entsprechende Hygienemaßnahmen einhalten. 5. Hygienemaßnahmen zur Vorbeugung und Vermeidung eines Rückfalls Candidapilze können an vielen Stellen und auch in der Muttermilch überleben. Parallel zur Behandlung der Infektion ist deshalb äußerste Sorgfalt in der Hygiene unumgänglich, um erneute Infektionen vorzubeugen und den Behandlungserfolg zu unterstützen und zu sichern. „Wichtige Hygienemaßnahmen bei Soor - Waschen Sie sich vor und nach dem Stillen sowie vor und nach dem Wickeln sorgfältig die Hände mit Seife. - Vermeiden Sie rissige Hände. Benutzen Sie zur Vorbeugung ausreichend Hautcreme. - Bevorzugen Sie Wegwerfstilleinlagen oder wechseln Sie die Einlagen nach jeder Stillmahlzeit. Noch besser wäre ein lockeres T-Shirt ohne BH. - Verwenden Sie möglichst keine Sauger, Schnuller oder Beißringe! Wenn doch, kochen Sie sie täglich 20 Minuten aus. - Reinigen Sie das Spielzeug Ihres Kindes häufig und regelmäßig mit Seifenwasser. - Waschen Sie Ihre Unterwäsche und die Ihres Kindes im Kochwaschgang. Dem letzten Spülgang eine Tasse Essig beigeben. - Baden Sie nicht mit dem Baby zusammen. - Ausgedrückte oder gepumpte Muttermilch darf gefüttert, aber nicht aufbewahrt oder eingefroren werden. Kochen Sie das Pumpenzubehör täglich aus.“ (Guòth-Gumpenberger, Hormann, 2000, S. 125) - 22 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter Diesen Hygienemaßnahmen möchte ich noch ein paar wichtige Details hinzufügen. Eine Erleichterung für das oft langwierige Auskochen von Gegenständen ist der Vaporisator. Er ermöglicht ein zeitgenaues und effizientes Auskochen. Weiters ist es sehr ratsam, die gewaschenen Spielsachen gut abzutrocknen, um dem Pilz jegliche Möglichkeit, einer Ausbreitung und Vermehrung, zu entziehen. Besonders wichtig ist mir die Information, dass abgepumpte Muttermilch von betroffenen Müttern auf keinen Fall aufbewahrt werden darf. Diese Hygienemaßnahmen zur Vorbeugung, ebenso wie die erwähnten Behandlungsmöglichkeiten sind nur dann sinnvoll, wenn auch während einer Pilzbekämpfung auf die richtige Ernährung geachtet wird. - 23 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter 6. Ernährungstipps bei Pilzinfektionen Ich habe im Krankenhaus Schwarzach während meiner Ausbildung zur diplomierten Gesundheits- und Krankenschwester sehr viel über die richtige Ernährung bei Pilzinfektionen erfahren. Das Wichtigste ist eine gesunde, ausgewogene, vollwertige Ernährung, weil sie das Immunsystem stärkt und eine wichtige Voraussetzung für die Gesundheit ist. Die Einhaltung einiger Ernährungsregeln, über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen, unterstützt die Anti-Pilz-Behandlung. Die goldene Regel der Antipilzdiät lautet: Verzichten Sie auf übermäßigen Genuss von Zucker und alle zuckerhaltigen Speisen, auf weißen Reis und Weißmehlprodukte. Hefepilze brauchen Zucker und weißes Mehl als Aufbaustoff und Energiequelle. Wenn diese Lebensmittel nicht mehr konsumiert werden, vermindert man das Nahrungsangebot für Hefepilze. Dadurch entzieht man den Pilzen jeglichen Nährboden und hemmt das Wachstum. Dazu gehören: Süßigkeiten, Fruchtsäfte, Sirup, Erfrischungsgetränke wie Cola, Weißbrot, Kuchen, Reis, Nudeln, gesüßte Müslimischungen, Ketchup (meist zuckerhaltig), Früchte, Obstkonserven, Trockenfrüchte und Marmelade. Ideal für eine Antipilzdiät wären Produkte mit dunklem Mehl und vollem Korn sowie Milchprodukte zum Beispiel Naturjoghurt, Topfen, Frischkäse oder Buttermilch. Auch eine ballaststoffreiche Kost wie frische Salate Vollkornprodukte und faserreiches Gemüse (Spargel, Karfiol, Brokkoli) hindert die Vermehrung von Pilzsporen, denn Pflanzenfasern wirken im Darm wie ein Besen und entfernen die Pilznester. - 24 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter Säuglinge nach dem 6. Monat, die bereits zugefüttert werden, sollten ebenfalls nach dieser Regel ernährt werden. Das heißt keine gesüßten Tees und Säfte und kein zu süßes Obst geben. Anstelle von Obst ist Gemüse zu bevorzugen, wie Karotten, Kürbis, Kartoffeln, Erbsen oder Brokkoli. (vgl. Internet: Bioglan, 13.04.2004) - 25 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter 7. Zusammenfassende Darstellung Im Zuge der Erstellung meiner Arbeit, ist mir nach und nach klar geworden, welche Fragen und Anliegen von den betroffenen Müttern besondere Bedeutung beigemessen werden muss. Es ist zum ersten enorm wichtig zu definieren, was diese Krankheit genau bedeutet und woher sie kommt, damit entsprechend gehandelt werden kann. Außerdem erscheint mir unumgänglich, über die Symptome der Infektion genau Bescheid zu wissen, um sie so früh als möglich erkennen zu können. Ein wesentlicher Bereich meiner Arbeit sind die Behandlungsmöglichkeiten einer Soorinfektion, und die Darstellung der Vielfältigkeit, je nach Schweregrad. Als Unterstützung Hygienemaßnahmen des Heilerfolges zu erwähnen. war Zur mir wichtig, auch Vervollständigung die meiner Abschlussarbeit habe ich noch einige Ernährungstipps angeführt. Das Ziel meiner Arbeit, war es möglichst vielen betroffenen Müttern eine Hilfestellung und Unterstützung während der Stillzeit zu bieten. In Zusammenarbeit mit einigen Müttern konnte ich bereits positive Rückmeldungen erfahren. Ich freute mich sehr darüber und deshalb finde ich passend, einen Text von einer betroffenen Mutter als Abschluss hinzuzufügen. „Meine Tochter ist jetzt 16 Monate alt und mit zehn Monaten habe ich sie abgestillt. Mit großem Stolz und voller Freude blicke ich auf unsere Stillperiode zurück, denn es war für uns beide die wichtigste und einscheidenste Zeit. Natürlich geht eine so lange Phase nicht ohne Probleme und Konflikte vorüber. Aber gerade durch schwere Krisen und Tiefpunkte kommen wir und - 26 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter auch das Baby einen Schritt weiter. Das Kind wächst durch diese Schwierigkeiten und wird robuster und stärker. Ohne die Information und die Unterstützung von kompetenten Personen wäre sicher auch unsere Stillzeit viel früher beendet worden. Gerade der Soor kann sich als so hartnäckig und schwer behandelbar bei Unwissenheit darstellen. Deshalb erscheint es mir als sehr notwendig und unablässig so viel Informationen als nur möglich vom geschulten Krankenpflegepersonal an die Bevölkerung weiterzugeben. Wissen und Information stärken und wappnen stillende Mütter und machen sie selbstbewusster.“ Magret Abb. 12 Amelie und Magret Am Ende meiner Arbeit muss ich feststellen, das in der Bevölkerung, aber auch teilweise bei medizinisch ausgebildetem Personal noch große Defizite bezüglich der Soorinfektion vorherrschen. Teilweise war die Informationssammlung sehr schwierig und unbefriedigend. Dennoch ist es mir gelungen, die wesentlichen Punkte einer Soorinfektion bei Mutter und Kind aufzuzeigen. Meine Arbeit soll diese große Wissenslücke füllen. Durch dieses Nachschlagewerk ist eine optimale Unterstützung für Mutter und Kind während einer Soorinfektion, gewährleistet. - 27 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter 8. Literaturverzeichnis Bioglan: Kleine Pilzkunde für Patienten. In: http://www.bioglan.de/src/bioglan/broschueren/show-pdf.php3?id=2 .13.04.2004. Dermapharm: Pilzinfektionen bei Kleinkindern. In: http://www.dermapharm.at/conpresso/pilzinfektionen/. 13.04.2004. Guòth-Gumpenberger, Màrta; Hormann, Elizabeth: Stillen. Rat und praktische Hilfen für alle Phasen der Stillzeit. 1. Auflage, München: Gräfe und Unzer Verlag. 2000. Lothrop, Hannah: Das Stillbuch. 27. Auflage, München: Kösel-Verlag, 2002. Mohrbacher, Nancy; Stock, Julia: Handbuch für die Stillberatung. 2. Auflage, München: La Leche Liga. 2002. - 28 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter 9. Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Ganschitter: Privat. 2003. Abb. 2: Volk, Tom: Candida albicans. In: http://botit.botany.wisc.edu/toms-fungi/jan99.html. 17.04.2004. Abb. 3: Wilson-Cay, Babara.; Hoover, Kathleen: The Breastfeeding Atlas. Second Edition. LactNews Press Austin Verlag. 2002. S. 54. Abb. 4: Thommen, Anette: Pilzinfektionen. In:http://www.pfizer.ch/internet/de/home/health_information/fungusinfections.html. 17.04.2004. Abb. 5: Wilson-Cay, Babara.; Hoover, Kathleen: The Breastfeeding Atlas. Second Edition. LactNews Press Austin Verlag. 2002. S. 54. Abb. 6: Kaiser, Jan; Gropp, Thilo; Golka, Thomas: Windelsoor (Pilz). In: http://www.kinderarzt-gl.de/windelsoor.htm. 17.04.2004. Abb. 7: Wilson-Cay, Babara.; Hoover, Kathleen: The Breastfeeding Atlas. Second Edition. LactNews Press Austin Verlag. 2002. S. 54. - 29 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter Abb. 8: Wilson-Cay, Babara.; Hoover, Kathleen: The Breastfeeding Atlas. Second Edition. LactNews Press Austin Verlag. 2002. S. 54. Abb. 9: Menzel, Ferdinand: EEZIMED Der Medikamentenschnuller. In: http://www.menzl.com/eezimed.htm. 17.04.2004. Abb. 10: Ganschitter: Privat. 2003. Abb. 11: Ganschitter: Privat. 2003. Abb. 12: Ganschitter: Privat. 2004. Abb. 13: Kersche: Privat. 2004 - 30 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter Abkürzungsverzeichnis Abb. Abbildung evtl. eventuell mind. Mindestens S. Seite SAB Sonderausbildung usw. und so weiter vgl. vergleiche Glossar Antimykotikum Mittel zur Behandlung von Pilzinfektionen kontaminieren verunreinigen oral im Mund Physiologisch natürlich, normaler Lebensvorgang, gesund Rosenhydrolat destilliertes Rosenwasser Suspension Gemisch fester Stoffe in Flüssigkeit Windelekzem Windelausschlag - 31 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter Anhang Schriftliches Interview mit Tatjana K. : Wie lange stillen sie ihre Tochter schon? Ich habe meine Tochter sechs Monate lang voll gestillt, danach bis zu einem Jahr teilweise. Seitdem, dass ist jetzt ungefähr 4 Wochen her, stillen wir nur noch nachts. Hatten sie Probleme während der Stillzeit? Zu Beginn haben wir uns etwas schwer getan, da ich sehr flache Brustwarzen hatte und meine Tochter Probleme hatte diese zu erfassen. Aber mit etwas Übung waren wir nach kurzer Zeit doch erfolgreich. Zu dieser Zeit hatte ich wunde Brustwarzen, was sich aber, nachdem sie richtig zu saugen begonnen hat, rasch änderte. Mit dem Milcheinschuss bekam ich einen leichten Milchstau, da ich viel zu viel Milch für meine Tochter hatte. Dieser konnte mit kühlen Umschlägen gut behandelt werden. Die ersten drei Monate war es für meine Tochter recht schwer mit der Milchmenge die durch meinen sehr ausgeprägten Milchspendereflex zurechtzukommen, sodass sie sich immer wieder verschluckte und längere Pausen einlegen musste bis die ersten "Milchstrahlen" weniger wurden. Als sie so ungefähr fünf Wochen alt war bekam sie einen Mundsoor. Wenn ich mich zurückerinnere hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon seit ein oder zwei Wochen immer wieder Schmerzen beim Stillen, habe aber diese für nicht so wichtig genommen. Später stellte sich dann heraus, dass ich eine Soorinfektion hatte. - 32 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter Welche Symptome/Beobachtungen konnten sie an sich feststellen bezüglich der Soorinfektion? Begonnen hat alles mit den Schmerzen, später kamen dann Rötungen und ein Spannungsgefühl dazu. Zum Zeitpunkt wo die Infektion am stärksten war stellten sich dann Fieber und eine pinkige Verfärbung, allerdings nur einseitig, ein Wie würden sie die Schmerzen beschreiben? Zwischen den Stillzeiten hatte ich ein vermehrtes Spannungsgefühl, welches sich auch nach den Mahlzeiten nicht wesentlich verringerte und vereinzelt stechende Schmerzen. Mit Beginn der Stillmahlzeit, bis zum Einsetzen des Milchspendereflexes, war es für mich am angenehmsten. Mit einsetzen des Milchspendereflexes begannen die stechenden Schmerzen sehr intensiv zu werden. Oft hatte ich das Gefühl irgendwer würde mir ein Messer in die Brust stechen und es bis zum Schulterblatt stoßen. Ich kann es dann weiter so beschreiben, als ob man mir das Messer dann herausgezogen hätte und sich alles in meiner Brust zusammengezogen und verkrampft hätte. Haben sie deswegen einen Arzt aufgesucht? Ja, das habe ich. Allerdings nur weil ich plötzlich hohes Fieber bekommen habe und das für mich sehr untypisch war, da ich normalerweise kein Fieber bekomme. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt auch schon einige Male beginnende leichte Brustentzündungen. Diese habe ich, bei auftreten der ersten Symptome, dann gleich mit kühlen Umschlägen und gezieltem Anlegen der betroffenen Areale rasch in den Griff bekommen. - 33 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter Welche Ratschläge hat ihnen ihr Arzt gegeben bzw. welche Therapie hat er verordnet? Er hat mir geraten die Brust mit kühlen Umschlägen (Eis oder Topfen) zu kühlen und hat mir ein Antibiotikum verordnet. Ich glaube es hieß Ospamox®. Für den Fall das meine Tochter die Milch nicht mögen sollte, sollte ich diese abpumpen. Wie haben sie sich daraufhin verhalten? Und warum haben sie so gehandelt? Also, als erstes habe ich mich einmal gewundert, dass er mir ein Antibiotikum verordnet hat. Denn ein paar Tage zuvor war ich mit meiner Tochter noch bei ihm um mir für ihren Mundsoor etwas verschreiben zu lassen. Und er hat mich auch gefragt wie es ihr geht und ob schon eine Besserung eingetreten sei. Also wusste er von ihrer Soorinfektion und hat mir trotzdem ein Antibiotikum verordnet. Dieses habe ich bis heute nicht genommen, da es bei einer Pilzinfektion nicht viel gebracht hätte. Ich habe es allerdings behalten und mir als Option offen gehalten, falls alles andere nicht helfen würde. Die kühlen Umschläge haben mir sehr gut getan und ich habe sie auch mehrmals täglich gemacht. Meine Tochter hat damals zur Therapie Mykostatin® verordnet bekommen. Da sich nach einigen Tagen noch keine Besserung einstellte und der Befall im Mund sogar noch stärker geworden ist, habe ich mir Daktarin Gel® besorgt. Dieses habe ich ihr dann gegeben und gleichzeitig meine Brustwarze damit behandelt. Meine Behandlung bestand also aus: kühlen Umschlägen (schwarzen Tee kochen, abkühlen lassen, ein paar Eiswürfel dazu und damit dann Umschläge machen) gezieltes Anlegen an den betroffenen Stellen Daktarin Gel® für mich und meine Tochter - 34 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter Außerdem habe ich die Brust so oft als möglich "an die Luft gelassen". Dies hat sehr gut geholfen und es hat sich rasch ein Behandlungserfolg eingestellt. Was hätten sie gemacht wenn es zu keinem Behandlungserfolg gekommen wäre? Wie gesagt habe ich mir das Antibiotikum als Option offen gehalten, auch wenn ich nichts davon gehalten habe. Allerdings hatte ich dann ein Gespräch mit einer Stillberaterin, diese hat mich darin bestärkt, dass es eine Soorinfektion war und das Antibiotikum nichts bringen würde. Sie hat mir dann gesagt, dass die bestehende Therapie gut war. Wenn es in ein paar Wochen nicht besser geworden wäre, hätten wir noch die Möglichkeit eines systemischen Antimykotikums gehabt. Da sich der Behandlungserfolg so eingestellt hat, brauchte ich dieses nicht mehr. Abb. 13 Tatjana mit ihrer Tochter - 35 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter Zum Schluss möchte ich Ihnen noch einige Tipps weitergeben, für den Fall das Sie noch einmal in diese Situation kommen, oder in ihrem Freundes- oder Verwandtenkreis ein solcher Fall auftritt: Wichtig ist es besonders auf die Hygiene zu achten. Das bedeutet, vor dem Stillen die Hände waschen und die Schnuller und gegebenenfalls Sauger regelmäßig auszukochen oder zu vaporisieren. Auch das trocken halten der Brust ist von großer Wichtigkeit, da ein feucht-warmes Milieu ein sehr gutes Wachstum für die verschiedensten Keime bietet. Deshalb sollen Stilleinlagen häufiger gewechselt werden, und zwar immer wenn sie feucht sind. Eventuell kann auch ein so genannter Brustwarzenschutz verwendet werden. Bei schweren und/oder lang anhaltenden Infektionen besteht auch die Möglichkeit auf die Ernährung zu achten. Hierbei sollte man zuckerhaltige Lebensmittel meiden, da diese das Pilzwachstum fördern. Evtl. könnte ein Gespräch mit einer Ernährungsberatung sinnvoll sein. Da Pilzinfektionen häufig bei Überlastung und eingeschränktem Immunsystem auftreten, ist es sinnvoll für entsprechende Ruhe zu sorgen. - 36 - Soorinfektion bei Mutter und Kind Katharina Ganschitter Ehrenwörtliche Erklärung Hiermit erkläre ich, dass es sich bei der hier vorliegenden Fachbereichsarbeit um meine eigene Arbeit handelt, die ich selbst verfasst und in der ich sämtliche verwendete Unterlagen zitiert habe. d Name d SAB 2003/2004 df a Datum d Unterschrift - 37 -