Schule im Kino 2015-2016
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Schule im Kino 2015-2016
Schule im Kino Jahresprogramm 2015/2016 Kinoseminar in spanischer Sprache „también la lluvia“ 01. Oktober 2015, 9:00 – 12:30 Uhr Laufzeit: 104 min, dt.F. FSK: ab 6 Jahre, empfohlen ab 14 Jahre. Themen: Lateinamerika, Geschichte, Menschenrechte/-würde, Film/Medienerziehung Unterrichtsfächer: Deutsch, Spanisch, Geschichte, Politik, Ethik, Englisch, Darstellendes Spiel, Erdkunde/Geografie Referentin: Alexandra Navarro-Schnatz Ein politischer Film über Kolumbus Sebastián, ein junger spanischer Regisseur, reist mit seiner Filmcrew nach Bolivien, um einen Historienfilm zu drehen. Er hat sich vorgenommen, die wahre Geschichte der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus und der grausamen Unterwerfung der Ureinwohner/innen zu erzählen. Sein Produzent Costa hat in der Provinzmetropole Cochabamba einen geeigneten Drehort gefunden. Zwar liegt die Stadt fernab der historischen Schauplätze in der Karibik, doch die niedrigen Löhne für Arbeiter/innen und indigene Statisten/innen gleichen dieses Manko in Costas Augen allemal aus. Das Heute und das Gestern Und dann der Regen - También la lluvia ist ein kraftvolles und vielschichtiges Werk, das nicht von ungefähr an die sozialkritischen Filme eines Ken Loach ... erinnert: Immerhin arbeitet Drehbuchautor Paul Laverty seit Mitte der 1990er-Jahre mit dem britischen Regisseur eng zusammen, während Regisseurin Icíar Bollaín einst in Loachs Land and Freedom (Großbritannien, Spanien, Italien, Deutschland 1995) mitspielte. Und dann der Regen thematisiert den "Wasserkrieg von Cochabamba", der im Jahr 2000 Schlagzeilen machte, indem er den dramatischen Konflikt so zeigt, wie Costa und Sebastián ihn als Europäer wahrnehmen. Doch Bollaín thematisiert nicht nur die Benachteiligung der Indigenas in der globalisierten Welt. Über die Ebene des "Films im Film" spannt sie vielmehr einen Bogen zur blutigen Kolonisation Lateinamerikas und verleiht dem Film somit ernorme Komplexität. Sie hinterfragt zugleich Realität und Anspruch ambitionierter Kinoprojekte, die unter kommerziellen Bedingungen in Entwicklungsländern entstehen. (Kinofenster.de) Casino Kino Aschaffenburg, Ohmbachsgasse 1, 63739 Aschaffenburg Teilnehmerbeitrag 5,00 €, Anmeldung: lernort.kino@casino-aschaffenburg.de Unterrichtsmaterial unter: www.kinofenster.de Bei zu geringen Anmeldungen entfällt das Seminar Lehrerscreening Die Schüler der Madame Anne 31. Oktober 2015, 11:00 Uhr Originaltitel: Les Héritiers. Länge: 105 Min. FSK: ab 6 Jahren, IKF-Empfehlung: Klassen: Sek I + II (ab Klasse 9) Fächer: Französisch, Geschichte, Kunst, Politik/Sozialkunde, Ev./Kath. Religion, Islamischer Religionsunterricht, Ethik Themen: Holocaust (Schoah), Völkermord (Genozid), NS-Zeit in Frankreich, Migrationsgesellschaft, Integration, Kopftuchstreit, Rassismus, Staat und Religion, Religion(en) und Bild, Manipulation durch Bilder, Propaganda, Verhältnis von Kultur(en) und Religion(en), Menschenrechtsbildung, Schule im Film Ein Leben im Pulverfass: die 10. Klasse des Léon-Blum-Gymnasiums im Pariser Vorort Créteil ist im wahrsten Wortsinn vielfältig. Doch tummeln sich hier viele, die wissen, dass sich der Rest der Welt nicht für sie interessiert. Der junge Muslim Malik, die aggressive Mélanie oder der stille Théo nehmen nicht teil am Wohlstand der Mitte und sie haben sich damit abgefunden. Das Klassenzimmer ist ihre politische Bühne, hier begegnen sich mit voller Wucht kulturelle und persönliche Konflikte. Etwas zu lernen, scheint reine Zeitverschwendung. Als die engagierte Lehrerin Anne Guéguen die Klasse übernimmt, begegnen ihr selbstbewusster Unwille und große Provokationslust. Doch die kluge Frau versteht es, mit geschickten Fragen die Muster der Jugendlichen zu durchbrechen. Ohne mit der Wimper zu zucken, meldet sie die Klasse bei einem renommierten, nationalen Schülerwettbewerb an. Mit großer Beharrlichkeit gelingt es ihr, die Schüler in eine gemeinsame Aufgabe zu verwickeln. Obwohl die meisten sich noch nie mit Geschichte befasst haben, entdecken die Jugendlichen, dass die längst vergangenen Schicksale auch ihnen viel zu erzählen haben. Für sie beginnt eine Reise in die Vergangenheit, die sie schließlich zu einer Gemeinschaft macht. Mit viel Sensibilität zeigt ihnen Madame Anne, dass sie Teil von etwas viel Größerem sind. [Quelle: Presseheft] In Zusammenarbeit mit dem Neue Visionen Filmverleih, dem Institut für Kino und Filmkultur, dem Institut Francais und der Französichen Botschaft in Deutschland können wir Ihnen den Film vorab in einer Lehrervorstellung zum ermäßigten Eintrittspreis von 5,00€ (inklusive einem Kaffee und einem Croissant) präsentieren. Casino Kino Aschaffenburg, Ohmbachsgasse 1, 63739 Aschaffenburg Teilnehmerbeitrag 5,00 €, Anmeldung: sven.holl@casino-aschaffenburg.de Unterrichtsmaterial unter: http://www.film-kultur.de/ Ab 05.11.2015 auch als Schulvorstellung am Vormittag zu buchen. Informationen: lernort.kino@casino-aschaffenburg.de oder 06021-4510710 Kinoseminar In meinem Kopf ein Universum 19. November 2015, 9:00 – 12:30 Uhr Laufzeit: 112 min FSK: ab 6 J. Altersempfehlung: ab 12 J. Klassenstufen: ab 7. Klasse Themen: Behinderte/Behinderung, Integration, Erwachsenwerden, Kommunikation, Vorurteile, Erziehung, Diskriminierung, Gesundheitssystem, Menschenrechte/-würde Unterrichtsfächer: Deutsch, Ethik, Religion, Sozialkunde/ Gemeinschaftskunde, Philosophie, Biologie Seiner Mutter würde Mateus gerne mitteilen, dass er kein „Gemüse“ ist. So hat ihn eine Ärztin einmal genannt. Zwar ahnt die Mutter, dass in ihm ein Bewusstsein steckt, sie findet jedoch kein Mittel, mit ihm zu kommunizieren. Mateus versteht sehr wohl, was seine Schwester, die Ärztin und alle anderen, die mal liebevoll, mal ahnungslos an ihm herumzupfen, über ihn sagen. Er begreift, was um ihn herum vor sich geht. Aber er leidet an einer zerebralen Bewegungsstörung. Mateus hat seinen Körper nicht unter Kontrolle. Um sich allein fortzubewegen, muss er auf dem Rücken über den Boden rutschen. Wenn er zu sprechen versucht, gibt er unartikulierte Laute von sich. Und um zu protestieren, lässt er sich aus seinem Rollstuhl fallen oder schlägt um sich. Seine Sorgeberechtigten schieben ihm in solchen Momenten einen Stock zwischen die Zähne und wiederholen gebetsmühlenartig, er möge sich doch beruhigen. Eine Kooperationsveranstaltung mit: Bereich „Freizeit, Begegnung, Bildung“ der Lebenshilfe Aschaffenburg Casino Kino Aschaffenburg, Ohmbachsgasse 1, 63739 Aschaffenburg Teilnehmerbeitrag 5,00 €, Anmeldung: lernort.kino@casino-aschaffenburg.de Unterrichtsmaterial unter: www.kinofenster.de Bei zu geringen Anmeldungen entfällt das Seminar Kinoseminar „Die Farbe des Ozeans“ 17. Februar 2016, 9:00—13:00 Uhr Laufzeit: 97 min, dt.F. FSK: ab 12 J. FBW-Prädikat: Besonders Wertvoll Altersempfehlung: ab 14 J. Klassenstufen: ab 9. Klasse Themen: Afrika, Europa, Flüchtlinge, Menschenrechte/würde, Migration, Verantwortung Unterrichtsfächer: Deutsch, Politik, Wirtschaft, Ethik, Religion, Erdkunde/Geografie, Kunst, Sozialkunde/Geme inschaftskunde Bootsflüchtlinge auf Gran Canaria Sonne, Sand und Meer – unbeschwerte Ferien auf den Kanaren haben Nathalie und ihr Freund Paul geplant. Doch dann kommt alles ganz anders. Beim Baden am Strand sieht sich die junge Frau unversehens einem Flüchtlingsboot mit toten und halbverdursteten Afrikanern/innen gegenüber. Einem der Überlebenden, Zola, der mit seinem kleinen Sohn Mamadou über das Meer geflohen ist, verspricht sie, Wasser zu holen und rennt los. Als Nathalie zurückkehrt, ist die Polizei schon da. José, ein zynischer junger Beamter, fordert sie auf zu gehen: Man kümmere sich schon um alles Notwendige. Und während Zola und Mamadou ins Flüchtlingslager transportiert werden, wo beide ihrer Abschiebung harren, kehrt die Urlauberin in die komfortable Hotelanlage zurück. Kinofenster.de; Autor/in: Jörn Hetebrügge, Autor und Journalist mit Themenschwerpunkt Film, 07.05.2012 Unterrichtsmaterial: www.kinofenster.de Kinoseminar „Jud Süß“ 15.03.2016, 12:30 – 16:00 Uhr 16.03.2016, 12:30 – 16:00 Uhr Kurzinhalt: Antisemitischer Propagandafilm über die historische Figur des Joseph Süß Oppenheimer. Geboren in den 1690er Jahren in Heidelberg, wurde Oppenheimer 1733 Finanzberater des Herzogs Karl Alexander von Württemberg. Mit einer rigiden Steuerpolitik ermöglichte er dem katholischen Herzog einen prunkvollen Lebensstil, brachte damit jedoch die Bevölkerung und die protestantischen Landstände gegen sich auf. Nach dem Tod des Herzogs 1737 wird Oppenheimer verhaftet und in einem mehrmonatigen Prozess zum Tode verurteilt. Am 4. Februar 1738 wurde er vor den Toren Stuttgarts an einem zehn Meter hohen Galgen in einem eisernen Käfig gehängt. „Die propagandistischen Spielfilme der Nationalsozialisten waren im Rahmen der politischen Beeinflussung "flankierende Maßnahmen" in einem Alltag, der stark von der Propaganda geprägt war. Sie sprachen mehr das Gefühl als den Verstand an. Sie sollten emotionale Überzeugungsarbeit leisten Bei diesem Kino-Seminare erfolgt zu Beginn eine Einführung, in der die historischen Hintergründe erläutert und Besonderheiten der propagandistischen Aussage des Films thematisiert wird. Nach der Filmsichtung gibt der Referenten des Instituts für Kino- und Filmkultur weitere Informationen zur Produktion und Rezeptionsgeschichte des Films. Er analysiert den Film und seine Machart auf wissenschaftliche Weise und bietet die Möglichkeit einer anschließenden, intensiven Diskussion. Anmeldung: lernort.kino@casino-aschaffenburg.de, Teilnahmegebühr je Teilnehmer 5,00 € Casino Filmtheater Aschaffenburg, Ohmbachsgasse 1, Aschaffenburg Referent: Michael Kleinschmidt, Institut für Kino und Filmkultur, Murnau Stiftung Kinoseminar „Hitlerjunge Quex“ 26.07.2016, 08:30 – 12:00 Uhr und 12:30 – 16:00 Kurzinhalt: Hitlerjunge Quex war einer der ersten NSPropagandafilme. Seine Bedeutung für die nationalsozialistische Filmpolitik wird unter anderem dadurch deutlich, dass er von der damaligen Filmprüfstelle mit dem Prädikat „Künstlerisch besonders wertvoll“ versehen wurde. Allerdings gelangte man bald zu der Ansicht, dass die ideologische Botschaft des Films zu durchsichtig und plump verbreitet werde, weshalb man auf Anweisung von Joseph Goebbels dazu überging, NSGedankengut im Kino zumeist subtiler und unauffälliger zu propagieren. Goebbels wünschte handwerklich bessere Filme als den allzu durchschaubaren Hitlerjunge Quex. (wikipedia) Inhalt: Berüchtigter NS-Propagandafilm, in dessen Mittelpunkt der ideologische Gesinnungswandel einer Arbeiterfamilie steht: Kommunistische Jugendverbände und die Hitlerjugend stehen sich im Berlin der beginnenden 1930er Jahre als verfeindete Organisationen gegenüber. Heini Völker, Druckerlehrling und Sohn eines Kommunisten, lässt sich auf die Seite der Hitlerjugend ziehen und verrät einen geplanten kommunistischen Anschlag auf das Hitlerjugendheim. Nachdem sich auch sein Vater dem Nationalsozialismus zuwendet, wird Heini als "Quex" in die Hitlerjugend aufgenommen. Bei einer Propaganda-Aktion im heimatlichen Arbeiterviertel wird er von Kommunisten niedergeschossen und stirbt. (filmportal.de) Bei diesem Kino-Seminare erfolgt zu Beginn eine Einführung, in der die historischen Hintergründe erläutert und Besonderheiten der propagandistischen Aussage des Films thematisiert wird. Nach der Filmsichtung gibt der Referenten des Instituts für Kino- und Filmkultur weitere Informationen zur Produktion und Rezeptionsgeschichte des Films. Er analysiert den Film und seine Machart auf wissenschaftliche Weise und bietet die Möglichkeit einer anschließenden, intensiven Diskussion. Anmeldung: lernort.kino@casino-aschaffenburg.de, Teilnahmegebühr je Teilnehmer 5,00 € Casino Filmtheater Aschaffenburg, Ohmbachsgasse 1, Aschaffenburg Referent: Michael Kleinschmidt, Institut für Kino und Filmkultur, Murnau Stiftung Fachtagung/ Kongress Filmbildung in der Migrationsgesellschaft 29.10.2015 , Dortmund Website: www.filmundschule.nrw.de/ Ort: Kulturzentrum Dortmunder U Leonie-Reygers-Terrasse 44137 Dortmund Zielgruppe: Lehrer / Referendare / Studenten Schulform: Alle Beschreibung Am 29. Oktober 2015 lädt FILM+SCHULE NRW alle interessierten Lehrkräfte sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Lehrerfortbildung von 9 bis 16 Uhr zu einer landesweiten Fachtagung mit dem Schwerpunktthema Filmbildung in der Migrationsgesellschaft in das Kulturzentrum Dortmunder U ein. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, schulischer Bildung und Filmbranche sollen die Potenziale von Filmbildung in einer multikulturellen Gesellschaft diskutiert werden. Auf dem Programm stehen u. a. folgende Fragen: Wie kann die rezeptive und aktive Filmarbeit mit heterogenen Lerngruppen die Integration erleichtern und die Wertschätzung der kulturellen Vielfalt fördern? Welche Filme eignen sich für welche Altersgruppen und Schulformen? Wo gibt es schon passende Unterrichtsmaterialien zum Thema? Kann Film im Unterricht Sprachbarrieren überwinden und die Kommunikation zwischen Schülerinnen und Schülern verbessern? Diesen Fragen wird in einem vielfältigen Tagungsprogramm aus Fachvorträgen, Plenumsdiskussionen und Workshops nachgegangen. Schulministerin Sylvia Löhrmann wird die Fachtagung mit einer besonderen Aktion eröffnen: Präsentiert werden Videoclips, in denen junge Migrantinnen und Migranten ihre persönlichen Wege zu einer gelungenen Integration und erfolgreichen beruflichen Laufbahn vorstellen. Nach der Premiere auf der großen Kinoleinwand schicken Sie gemeinsam mit der Ministerin diese Clips über Smartphones und Tablets in die sozialen Netzwerke! Deshalb bitte eigene Smartphones/Tablets mitbringen. Die Anmeldung kann bis zum 21. Oktober 2015 online vorgenommen werden. Programm 09:00 Uhr 09:30 Uhr 09:50 Uhr 10:15 Uhr 12:00 Uhr 13:30 Uhr 15:00 Uhr 15:15 Uhr 16:00 Uhr Anmeldung und Stehkaffee Begrüßung Präsentation Videoclips Vorbilder Schule in der Migrationsgesellschaft Pädagogische Herausforderungen und der Beitrag der Filmbildung Impulsvortrag anschließend Podiumsdiskussion Mittagspause Markt der Möglichkeiten, Infostände zur Filmarbeit in der Schule Parallele Foren Forum 1: Migration im Film Forum 2: Unterrichtsthema Migration: Filme als "Türöffner" und Brücke zwischen Kulturen Forum 3: Aktive Filmarbeit mit jungen Migrantinnen und Migranten Gelungene Beispiele und Tipps zur Umsetzung Kaffeepause Kurz und gut - Kurzfilme zum Thema Migration Ende der Tagung Theater und Kino Zu ausgewählten Theatervorstellungen des Kulturamts Aschaffenburg bietet das Casino Kino den Film zum Stück. Der Film kann auch als Schulvorstellung zu einem vergünstigen Eintrittspreis gebucht werden. DIE BLECHTROMMEL Schauspiel und Film nach dem Roman von Günter Grass Im Stadttheater am: 19.11. und 20.11.2015, jeweils 19:30 EURO-STUDIO Landgraf Im Kino am: 25.11.2015, 19:00 Uhr (oder als Schulvorstellung am Vormittag) Regie: Volker Schlöndorff DES TEUFELS GENERAL Schauspiel und Film nach dem Roman von Carl Zuckmayer Im Stadttheater am: 04.02.2016, 15:00 Uhr und am 05.02.2016, 19:30 Uhr EURO-STUDIO Landgraf Infos unter: www.stadttheater-aschaffenburg.de Im Kino am: 10.02.2016, 19:00 Uhr (oder als Schulvorstellung am Vormittag) Regie: Helmut Käutner Informationen zu den Theatervorstellungen unter: Kulturamt der Stadt Aschaffenburg www.stadttheater-aschaffenburg.de E-Mail: kulturamt@aschaffenburg.de Tel. Kulturamt: 06021 / 330 1422 Tel. Theaterkasse: 06021 / 330 1888 Informationen zu den Filmvorführungen unter: Casino Kino www.casino-aschaffenburg.de/ lernort.kino@casino-aschaffenburg.de 06021-4510710 Filmgespräch „Der Staat gegen Fritz Bauer“ mit Regisseurs Lars Kraume (Grimme Preisträger) Freitag, den 2. Oktober 2015, 18:30 Laufzeit 105 Min., FSK ab 12 Jahren Deutschland 1957. Während die junge Bundesrepublik die NS-Zeit hinter sich lassen will, kämpft ein Mann unermüdlich dafür, die Täter im eigenen Land vor Gericht zu stellen: Zwölf Jahre nach Kriegsende erhält der kompromisslose Generalstaatsanwalt Fritz Bauer (Burghart Klaußner) den entscheidenden Hinweis darauf, wo sich der frühere SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann versteckt halten soll. Gemeinsam mit dem jungen Staatsanwalt Karl Angermann (Ronald Zehrfeld) beginnt Bauer, die Hintergründe zu recherchieren. Doch es formiert sich Widerstand bis in die höchsten Kreise: In seiner eigenen Behörde verschwinden immer wieder Akten und auch Oberstaatsanwalt Ulrich Kreidler (Sebastian Blomberg) und BKAMitarbeiter Paul Gebhardt (Jörg Schüttauf) behindern den unliebsamen Bauer in seinen Ermittlungen. Ein scheinbar aussichtsloser Kampf gegen unsichtbare Gegner beginnt, doch Bauer und Angermann geben nicht auf, wohl wissend, dass ihnen die Jagd auf Eichmann sowohl beruflich als auch privat alles abverlangen wird. Die Bedeutung des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer für das Zustandekommen der Auschwitz-Prozesse der 1960er Jahre ist unumstritten. Doch erst nach seinem Tod wurde sein entscheidender Verdienst um die Ergreifung Eichmanns bekannt. Grimme-Preisträger Lars Kraume (DIE KOMMENDEN TAGE) zeichnet mit DER STAAT GEGEN FRITZ BAUER nun das kraftvolle und fesselnde Porträt eines mutigen Mannes und dessen Kampf um Wahrheit und Gerechtigkeit. Unbeirrbar legte Bauer den Finger in die Wunde und schreckte dabei auch nicht vor unbequemen Fragen der Regierung Adenauer gegenüber zurück. Im Anschluss an den Film stellt sich der Regisseur den Fragen des Publikums. Mit Kindern ins Kino 2015-2016 Besondere Filme für Kindergarten und Grundschule. Zu dieser Filmreihe erschein ein gesonderter Flyer. Diesen erhalten Sie Kinderkulturarbeit im JUKUZ oder sie laden ihn von der Homepage www.jukuz.de bei der Eintritt: 3,50 € pro Kind und pro Film, Pro 15 Kinder hat eine Begleitperson freien Eintritt. Anmeldungen unter: lernort.kino@casino-aschaffenburg.de oder 06021 45107-10, 14.10. + 15.10.2015, 10:00 Uhr ELLA UND DAS GROSSE RENNEN Laufzeit: 81 Minuten, FSK: ohne Altersbeschränkung, empfohlen ab 7 Jahre Themen: Freundschaft, Schule Unterrichtsfächer: Deutsch, Ethik, Religion, Sachkunde/Lebenskunde 25.11. + 26.11.2015, 10:00 Uhr DER KLEINE RABE SOCKE Laufzeit: 78 Minuten, FSK: ohne Altersbeschränkung, empfohlen ab 5 Jahre Themen: Freundschaft, Solidarität, Mut, Selbstbewusstsein, Abenteuer Unterrichtsfächer: Deutsch, Ethik, Religion, Sachkunde/Lebenskunde, Kunst 16.12. + 17.12.2015, 10:00 Uhr BÄREN Laufzeit: 78 Minuten, FSK: ohne Altersbeschränkung, empfohlen ab 6 Jahre Themen: Natur, Tier, Jahreszeiten 20.01. + 21.01.2016, 10:00 Uhr LOLA AUF DER ERBSE Laufzeit: 90 Minuten, FSK: ohne Altersbeschränkung, empfohlen ab 8 Jahre Themen: Außenseiter, Erziehung, Familie, Freundschaft, Kindheit/Kinder, Literaturverfilmung, Migration, Trennung, Diskriminierung, Vorurteile, Zivilcourage Unterrichtsfächer: Deutsch, Religion, Ethik, Sozialkunde/Gemeinschaftskunde 17.02. + 18.02.2016, 10:00 Uhr WINNETOUS SOHN Laufzeit: 91 Minuten, FSK: Ohne Altersbeschränkung, empfohlen ab 7 Jahre Themen: Kindheit/Kinder, Freundschaft, Außenseiter, Familie, Selbstbewusstsein, Helden, Abenteuer, Mut, Filmsprache, Trennung, Unterrichtsfächer: Deutsch, Sachkunde, Ethik, Kunst 09.03. + 10.03.2016, 10:00 Uhr SHAUN DAS SCHAF Laufzeit: 85 Minuten, FSK: Ohne Altersbeschränkung, empfohlen ab 5 Jahre Themen: Abenteuer, Gemeinschaft/Gemeinschaftssinn, Autorität(en), Freiheit, Freundschaft, Popkultur, Rebellion, Reisen, Stadt, Tiere, Vertrauen, Werte Unterrichtsfächer: Deutsch, Sachunterricht, Kunst, Ethik, Vorfachlicher Unterricht 20.04. + 21.04.2016, 10:00 Uhr DRACHENZÄHMEN LEICHT GEMACHT Laufzeit: 98 Minuten, FSK: ab 6 Jahre, empfohlen ab 8 Jahre Themen: Abenteuer, Anerkennung, Freundschaft, Toleranz, Coming-of-Age Unterrichtsfächer: Deutsch, Ethik, Kunst Film– und Medienkoffer erhältlich, siehe nachfolgende Seiten Britisches Filmfestival 15. bis 21. Oktober 2015 Die Termine der einzelnen Filme sind frei wählbar, täglich um 9:00 Uhr und um 11:00 Uhr. Buchen Sie ihn unter: lernort.kino@casino-aschaffenburg.de oder 06021-4510710 Teilnahmegebühren: 4,00 €,Geld bitte vorher einsammeln und an der Kinokasse bezahlen PADDINGTON Laufzeit: 95 Minuten, FSK: 0 Jahre, empfohlen JMK ab 7 Jahre Themen: Abenteuer, Familie, Fremde Kulturen, Freundschaft, Heimat, Literaturverfilmung Unterrichtsfächer: Deutsch, Sozialkunde/Gemeinschaftskunde, Englisch, Kunst WHALE RIDER Laufzeit: 101 Minuten, FSK: ab 6 Jahre, empfohlen 10 Jahre Themen: Gender/Geschlechterrollen, Familie, Fremde Kulturen, Erziehung, Umwelt, Religion/Religiosität, Tradition Unterrichtsfächer: Erdkunde/Geografie, Sozialkunde/Gemeinschaftskunde, Biologie, Religion WHAT WE DID ON OUR HOLIDAY (Ein Schotte macht noch keinen Sommer) Laufzeit: 95 Minuten, FSK: ab 6 Jahre, empfohlen ab 10 Jahre Komödie über eine zerrüttete Londoner Familie mit drei Kindern, die zu Besuch beim Clanoberhaupt in Schottland das Wesentliche über das Lebensglück lernen. SELMA Laufzeit: 128 Minuten, FSK: ab 12 Jahre, empfohlen ab 13 Jahre. Themen: Biografie, Ethik, Diskriminierung, USA, Gerechtigkeit, Gemeinschaft/ Gemeinschaftssinn, Politik, Rassismus, Identität, Widerstand, Geschichte, Geheimdienst; Unterrichtsfächer: Deutsch, Englisch, Geschichte, Ethik, Geschichte, Politik, Musik, Religion STILL LIFE (Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit) Laufzeit: 92 Minuten, FSK: ab 12 Jahre Fächer: Religion, Ethik, Philosophie, Englisch, Sozialkunde/Politik Themen: Tod, Sterben und Trauer, Totenwürde und Menschenwürde, Bestattungs -, Trauer- und Erinnerungskultur, Kulturwandel, Vereinzelung – Vereinsamung – Sozialer Tod, Death Education, Friedhofpädagogik THE IMITATION GAME ( – Ein streng geheimes Leben) Laufzeit: 114 Minuten, FSK: ab 12 Jahre, empfohlen ab 16 Jahre Themen: Biografie, Außenseiter, Diskriminierung, Geheimdienst, Homosexualität, Zweiter Weltkrieg, Heldentum, Konventionen, Gesellschaft, Autorität(en), Computer, Unterrichtsfächer: Deutsch, Englisch, Geschichte, Ethik, Kunst, Philosophie, Mathematik, Informatik CITIZENFOUR Laufzeit: 114 Minuten, FSK: ohne Altersbeschränkung, empfohlen ab 14 Jahre Themen: Politik, Zivilcourage, Technik/Neue Technologien, Geheimdienst, Freiheit,Unterrichtsfächer: Sozialkunde/Gemeinschaftskunde, Ethik, Geschichte, Informatik, Philosophie Französisches Filmfestival 28 Januar bis 3. Februar 2016 Informationen zu den Filmen sind unter www.cinefete.de verfügbar. Die Termine der einzelnen Filme sind frei wählbar, täglich um 9:00 Uhr und um 11:00 Uhr. Buchen Sie ihn unter: lernort.kino@casino-aschaffenburg.de oder 06021-4510710 Teilnahmegebühren: 4,00 €,Geld bitte vorher einsammeln und an der Kinokasse bezahlen BANDE DE FILLES (Girlhood) Laufzeit: 112 Minuten FSK: ab 12 Jahre, Klauen, tanzen, prügeln: Der französische Film "Bande de Filles" erzählt von einer Mädchengang, die sich in der Banlieue behaupten muss. Ein kraftvolles, ungeschöntes Bild vom Heranwachsen unter verschärften Bedingungen. LA COUR DE BABEL Laufzeit: 89 Minuten 10. bis 13. Klasse, FSK: keine Angabe Sie stammen aus den unterschiedlichsten Teilen der Erde. Aus Serbien, Tunesien, China, Irland oder dem Senegal. Doch eins haben die Teenager gemeinsam: sie sind junge Einwanderer in einem fremden Land und lernen Französisch. Es sollte ein Jahr voller Konflikte, Freude und Hoffnung werden. UN MONSTRE A PARIS (Ein Monster in Paris) Laufzeit: 87 Minuten 1. bis 6. Klasse, FSK: 0 Dank eingängiger Chansons und schöner Animation bietet „Ein Monster in Paris" einen stimmungsvollen Kino-Spaziergang an den Ufern der Seine . L´ENFANT D´EN HAUT (Winterdieb) Laufzeit: 97 Minuten, FSK: ab 6 Jahre, empfohlen ab 12 Jahre Themen: Werte, Familie, Gender/Geschlechterrollen, Jugend/Jugendliche/ Jugendkultur, Kindheit/Kinder, Armut, Coming-of-Age, Generationen/-konflikt Unterrichtsfächer: Deutsch, Religion, Ethik, Sozialkunde/Gemeinschaftskunde DE TOUTES NOS FORCES (Mit ganzer Kraft) Laufzeit: 84 Minuten, FSK: ohne Altersbeschränkung, empfohlen ab 12 Jahre Themen: Sport, Behinderte/Behinderung, Familie, Erwachsenwerden, Konflikt/ Konfliktbewältigung, Träume, Teamwork, Helden Unterrichtsfächer: Sport, Ethik, Deutsch, Sozialkunde/Gemeinschaftskunde, Psychologie, Lebenskunde LA FAMILLE BELIER (Verstehen Sie die Béliers?) Laufzeit: 105 Minuten, FSK: Ohne Altersbeschränkung, empfohlen ab 13 Jahre, Themen: Familie, Erziehung, Liebe, Erwachsenwerden, Stadt, Selbstbewusstsein, Musik, Kampf, Kommunikation Unterrichtsfächer: Deutsch, Französisch, Musik, Sozialkunde, Ethik, Religion LES GARCONSE ET GUILLIAUME UME, A TABLE! (Maman und Ich) Laufzeit: 87 Minuten , FSK: ab 12 Jahre, empfohlen ab 16 Jahre. Themen: Familie, Identität, Gender/Geschlechterrollen, Erwachsenwerden, Außenseiter, Homosexualität, Emanzipation Unterrichtsfächer: Deutsch, Französisch, Ethik, Sozialkunde/ Gemeinschaftskunde, Psychologie, Darstellendes Spiel, Biologie, Religion SchulKinoWochen Bayern 2016 im Casino Filmtheater Aschaffenburg 14. März. – 18. März 2016 Anmeldung und Programm ab Dezember 2015 über www.schulkinowoche.bayern.de Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus unterstützt die SchulKinoWoche als Bildungsmaßnahme, die Film- und Medienkompetenz im schulischen Rahmen stärkt. Es begrüßt die Teilnahme der bayerischen Schulen und erkennt den Besuch der Filmvorstellungen als Unterrichtszeit an. (KMS vom 19.12.2007, Nr. III.2 - 5S4433.2-6.128911) Die SchulKinoWoche Bayern ist ein Projekt von VISION KINO, koordiniert und durchgeführt durch das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung im Auftrag des Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst . Spanische Schulfilme Spanische und lateinamerikanische Sprache und Kultur hautnah durch das Medium Film erleben! Das spanische Schulkino Cinescolar bietet zum Lehrplan passende Filme mit deutschen und spanischen Untertiteln an. Die Termine der einzelnen Filme sind frei wählbar. Buchen Sie ihn unter: lernort.kino@casino-aschaffenburg.de oder 06021-4510710 Teilnahmegebühren: 5,00 €, Geld bitte vorher einsammeln und an der Kinokasse bezahlen Zu einzelnen Filmen können wir Ihnen ein Kinoseminar in spanischer Sprache organisieren. Bitte setzen Sie sich frühzeitig mit Herrn Michael Fleckenstein vom Bildungsbüro der Stadt Aschaffenburg in Verbindung (06021/92150351, bildungsbuero@aschaffenburg.de). Zusätzlich zum Teilnehmerbeitrag von 5,00 € fallen noch Kosten für den Referenten an, die für Schulen aus der Stadt Aschaffenburg bezuschusst werden. YO TAMBIÉN empfohlen ab 12 Jahren, pädagogisches Begleitmaterial vorhanden. ANINA empfohlen ab 10 Jahren, pädagogisches Begleitmaterial vorhanden. Sehr gute, interaktive Filmwebsite aus Uruguay zum Arbeiten auf Spanisch im Unterricht und zum Download verschiedener Grafiken. 18 COMIDAS empfohlen ab 12 Jahren, pädagogisches Begleitmaterial vorhanden. FSK 6 Jahre, ABEL ab 12 Jahren, pädagogisches Begleitmaterial vorhanden. FSK 12 Jahre CAMERA OBSCURA empfohlen ab 12 Jahren, pädagogisches Begleitmaterial vorhanden. EL VERANO DE LOS PECES VOLADORES empfohlen ab 12 Jahren, pädagogisches Begleitmaterial in Arbeit ESCUELA NORMAL empfohlen ab 12 Jahren, pädagogisches Begleitmaterial vorhanden. JARDIN DE AMAPOLAS empfohlen ab 12 Jahren, pädagogisches Begleitmaterial vorhanden. MELAZA empfohlen ab 12 Jahren MERCEDES SOSA; LA VOZ DE LATINOAMERICA empfohlen ab 14 J., pädagogisches Begleitmaterial auf spanisch und deutsch vorhanden PURO MULA (Der Faulpelz) empfphlen ab 12 Jahren, pädagogisches Begleitmaterial vorhanden Tanta Agua empfohlen ab 12 Jahren, pädagogisches Begleitmaterial vorhanden ZONA SUR Empfohlen ab 12 Jahren, pädagogisches Begleitmaterial vorhanden. Informationen zu den Filmen und das Begleitmaterial erhalten Sie unter: https://sites.google.com/site/cineglobalneu/spanisches-schulkino https://www.facebook.com/spanisches.schulkino?_rdr=p Kinoseminare — Vorbehaltsfilme Diese Kinoseminare können Sie das ganze Schuljahr buchen. Sowohl inhaltlich unpolitische als auch erkennbar ideologisch motivierte Filme müssen aus heutiger Sicht im Kontext dieser Zeit gesehen werden. Die Murnau-Stiftung, die einen Großteil der Produktion des Dritten Reiches verwahrt, unterstützt daher die Auseinandersetzung mit diesem Teil des Filmerbes und unterstützt die Bildungsarbeit. Besondere Bestimmungen gelten für die sogenannten „Vorbehaltsfilme“. Dabei handelt es sich um eine zunächst von den alliierten Siegermächten erstellte, später von der Bundesrepublik übernomme Liste von Filmen, die unter dem Begriff „Vorbehaltsfilme“ zusammengefasst werden. Dazu zählen unter anderem JUD SÜSS, KOLBERG, HITLERJUNGE QUEX, ICH KLAGE AN und OHM KRÜGER, die sich in den Beständen der Murnau-Stiftung befinden. Die Verfassung der Murnau-Stiftung sieht vor, diese in ideologischer Absicht produzierten Filme verantwortungsbewusst zu bewahren und keine unangemessenen Aufführungen zuzulassen. Vorbehaltsfilme werden in Veranstaltungen mit wissenschaftlich kompetenter Einführung und anschließender Nachbesprechung gezeigt. Seit Jahren arbeitet die Murnau-Stiftung dabei mit dem Institut für Kino und Filmkultur zusammen. Die Initiative organisiert zusammen mit der Murnau-Stiftung, dem Institut für Kino und Filmkultur und dem Casino-Kino Aufführungen dieser Filme in Aschaffenburg. Für den Einsatz im Unterricht empfehlen wir ihnen die Filme: Jud Süß, Hitlerjunge Quex, Ich klage an. Bitte setzen Sie sich frühzeitig mit Herrn Michael Fleckenstein vom Bildungsbüro der Stadt Aschaffenburg in Verbindung (06021/92150351, bildungsbuero@aschaffenburg.de). Zusätzlich zum Teilnehmerbeitrag von 5,00 € fallen noch Kosten für den Referenten an, die für Schulen aus der Stadt Aschaffenburg bezuschusst werden. Unterrichts– und Begleitmaterial ist bei der Stadtbibliothek auf Anforderung erhältlich oder kann käuflich beim Institut für Kino und Filmkultur erworben werden. Kinoseminar „Das Mädchen Wadjda “ Dieses Kinoseminar können Sie das ganze Schuljahr buchen. Bitte setzen Sie sich frühzeitig mit Herrn Michael Fleckenstein vom Bildungsbüro der Stadt Aschaffenburg in Verbindung (06021/92150351, bildungsbuero@aschaffenburg.de). Zusätzlich zum Teilnehmerbeitrag von 5,00 € fallen noch Kosten für den Referenten an, die für Schulen aus der Stadt Aschaffenburg bezuschusst werden. Laufzeit: 97 min, dt.F., OmU FSK: ohne Altersbeschränkung FBW-Prädikat: Besonders Wertvoll Altersempfehlung: ab 10 J. Themen: Gender/Geschlechterrollen, Islam, Diskriminierung, Wünsche, Emanzipation, Autorität(en) Unterrichtsfächer: Deutsch, Ethik, Politik, Religion, Sozialkunde/Gemeinschaftskunde Auf den ersten Blick hat die zehnjährige Wadjda sich in das schicke, grüne Fahrrad mit den bunten Bändern am Lenker verliebt und forsch lässt sie es sich sogleich vom Händler reservieren, vor dessen Spielwarenladen es steht. Sie will Fahrrad fahren und den befreundeten Nachbarsjungen Abdullah im Wettrennen besiegen. An sich wäre das nichts Besonderes, lebte Wadjda nicht in Riad, der Hauptstadt SaudiArabiens, wo ein Mädchen auf einem Fahrrad bis vor kurzem noch so undenkbar war wie es eine unverschleierte Frau in der Öffentlichkeit nach wie vor ist. Erst im April 2013 wurde Frauen in Saudi-Arabien das Fahrradfahren in Erholungsgebieten, in Begleitung eines männlichen Verwandten und unter Wahrung der gesetzlichen Bekleidungsvorschriften, offiziell erlaubt. Vor diesem Hintergrund erscheint allein die Existenz jenes Films, in dem die Geschichte von Wadjda erzählt wird, geradezu als bahnbrechend innovativ, solitär und politisch: Die deutsch-saudische Koproduktion Das Mädchen Wadjda ist nicht nur der erste, vollständig in dem arabischen Königreich gedrehte Langspielfilm, in dem Kinos seit den 1970er-Jahren verboten sind. Er wurde zudem geschrieben und realisiert von einer Frau: Haifaa Al Mansour, 1974 in Saudi-Arabien geboren, in Ägypten und Australien ausgebildet und inzwischen mit ihrer Familie in Bahrain lebend. Unterrichtsmaterial unter www.kinofenster.de Kinoseminar „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ Dieses Kinoseminar können Sie das ganze Schuljahr buchen. Bitte setzen Sie sich frühzeitig mit Herrn Michael Fleckenstein vom Bildungsbüro der Stadt Aschaffenburg in Verbindung (06021/92150351, bildungsbuero@aschaffenburg.de). Zusätzlich zum Teilnehmerbeitrag von 5,00 € fallen noch Kosten für den Referenten an, die für Schulen aus der Stadt Aschaffenburg bezuschusst werden. Laufzeit: 126 min, FSK: ab 6 J. Altersempfehlung: ab 14 J. Themen: Jugend/Jugendliche/Jugendkultur, Liebe, Krankheit, Tod/Sterben, Literaturverfilmung Unterrichtsfächer: Deutsch, Englisch, Ethik, Religion Die 16-jährige Hazel Grace hat Krebs in der Schilddrüse und verliert immer mehr den Lebensmut. Daher schickt ihre besorgte Mutter die Tochter in eine Selbsthilfegruppe für junge Krebspatienten/innen, wo das Mädchen den gleichaltrigen, an Knochenkrebs erkrankten Augustus kennenlernt. Zwischen den Teenagern entwickelt sich eine Freundschaft, die alsbald in die erste große Liebe mündet. Gemeinsam wollen sie nach Amsterdam reisen, um den Autor Peter Van Houten zu treffen, der Hazels Lieblingsbuch Ein herrschaftliches Leiden geschrieben hat. Van Houtens Roman über eine sterbende Frau endet allerdings mitten im Satz – und Hazel will unbedingt wissen, wie die Geschichte ausgeht. Unterrichtsmaterial unter www.kinofenster.de Kinoseminar „Lippels Traum“ Dieses Kinoseminar können Sie das ganze Schuljahr buchen. Bitte setzen Sie sich frühzeitig mit Herrn Michael Fleckenstein vom Bildungsbüro der Stadt Aschaffenburg in Verbindung (06021/92150351, bildungsbuero@aschaffenburg.de). Zusätzlich zum Teilnehmerbeitrag von 5,00 € fallen noch Kosten für den Referenten an, die für Schulen aus der Stadt Aschaffenburg bezuschusst werden. Regie: Lars Büchel Drehbuch: Ulrich Limmer, Paul Maar nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Paul Maar Laufzeit: 100 min, FSK: ab 6 J. FBW-Prädikat: Besonders Wertvoll Altersempfehlung: 8-11 Jahre Klassenstufen: 3. bis 6. Klasse Themen: Freundschaft, Kindheit/Kinder, Mut, Träume, Abenteuer Unterrichtsfächer: Deutsch, Ethik, Religion, Sachkunde/ Lebenskunde, Psychologie, Kunst, Erdkunde/Geografie Referent: Auszubildenden des Casino Filmtheaters Seminarinhalt: Wie wurde der Film gemacht. Einblicke in die Produktionsbedingungen mit beeindruckenden Bildern von den Drehorten und einigen Geschichten rund um die Filmproduktion. Die Bilder wurden freundlicherweise von Eckhard Kuchenbecker, Tonmeister des Films, zur Verfügung gestellt. Wege aus dem Alltag Schwere Zeiten für den sensiblen Philipp "Lippel" Mattenheim aus dem bayerischen Passau: Da sein alleinerziehender Vater als Sternekoch geschäftlich in die USA reist, muss der Elfjährige eine Woche allein mit der neuen Haushälterin Frau Jakob verbringen. Diese entpuppt sich als Kinderschreck und schikaniert ihn mit kleinkarierten Verboten. Höhepunkt ist die Beschlagnahmung von Lippels Märchenbuch mit den Erzählungen aus Tausendundeiner Nacht, das ihm der Vater als Trostpflaster hinterlassen hat. Doch Lippel entkommt ihrer Tyrannei, indem er sich – inspiriert von der Märchenlektüre – nachts in ein orientalisches Abenteuer hineinträumt, in das er seine Alltagserlebnisse verwebt. Frau Jakob agiert hier als böse Tante zweier Königskinder. Beim Erwachen wird Lippel klar, dass sich Alltag und Traum nicht allzu sehr unterscheiden. Als es im fantastischen Orient gelingt, Frau Jakob buchstäblich in die Wüste zu schicken, setzt Lippel alles daran, seinen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. (kinofenster.de, Autor/in: Katrin Miller, Filmpublizistin und Medienpädagogin, 23.09.2009) Unterrichtsmaterial unter www.kinofenster.de Kinoseminar „Lola auf der Erbse“ Dieses Kinoseminar können Sie das ganze Schuljahr buchen. Bitte setzen Sie sich frühzeitig mit Herrn Michael Fleckenstein vom Bildungsbüro der Stadt Aschaffenburg in Verbindung (06021/92150351, bildungsbuero@aschaffenburg.de). Zusätzlich zum Teilnehmerbeitrag von 5,00 € fallen noch Kosten für den Referenten an, die für Schulen aus der Stadt Aschaffenburg bezuschusst werden. Laufzeit: 90 Minuten, FSK: ohne Altersbeschränkung, empfohlen ab 8 Jahre Themen: Außenseiter, Erziehung, Familie, Freundschaft, Kindheit/Kinder, Literaturverfilmung, Migration, Trennung, Diskriminierung, Vorurteile, Zivilcourage Unterrichtsfächer: Deutsch, Religion, Ethik, Sozialkunde/Gemeinschaftskunde Seit der Vater die Familie verlassen hat, lebt die 10-jährige Lola allein mit ihrer Mutter auf dem Hausboot „Erbse“. Lola hofft, dass ihr Vater eines Tages zurückkehren wird, denn mit Kurt, dem neuen Freund ihrer Mutter, kommt sie gar nicht klar. So kapselt sie sich zunehmend von der Realität ab und flüchtet in eine Traumwelt. Abends betrachtet sie das Foto ihres Vaters auf dem Nachttisch und hört ihn sprechen und singen. Eines Tages lernt Lola Rebin kennen. Der türkische Junge lebt illegal in Deutschland und fürchtet die Entdeckung seiner Familie durch die Behörden. Ihr Außenseitertum verbindet die beiden. Als die Abschiebung droht, verlässt Lola ihre Traumwelt und beginnt für Rebin zu kämpfen. Unterstützung erhält sie ausgerechnet von Kurt. Der Film läuft auch in der Reihe „ Mit Kindern ins Kino“ Filme für Kita, Grundschule und Hort am 20.01. + 21.01.2016, weitere Informationen im Flyer. Kinoseminar „Die Farbe des Ozeans“ Dieses Kinoseminar können Sie das ganze Schuljahr buchen. Bitte setzen Sie sich frühzeitig mit Herrn Michael Fleckenstein vom Bildungsbüro der Stadt Aschaffenburg in Verbindung (06021/92150351, bildungsbuero@aschaffenburg.de). Zusätzlich zum Teilnehmerbeitrag von 5,00 € fallen noch Kosten für den Referenten an, die für Schulen aus der Stadt Aschaffenburg bezuschusst werden. Laufzeit: 97 min, dt.F. FSK: ab 12 J. FBW-Prädikat: Besonders Wertvoll Altersempfehlung: ab 14 J. Klassenstufen: ab 9. Klasse Themen: Afrika, Europa, Flüchtlinge, Menschenrechte/würde, Migration, Verantwortung Unterrichtsfächer: Deutsch, Politik, Wirtschaft, Ethik, Religion, Erdkunde/Geografie, Kunst, Sozialkunde/Geme inschaftskunde Bootsflüchtlinge auf Gran Canaria Sonne, Sand und Meer – unbeschwerte Ferien auf den Kanaren haben Nathalie und ihr Freund Paul geplant. Doch dann kommt alles ganz anders. Beim Baden am Strand sieht sich die junge Frau unversehens einem Flüchtlingsboot mit toten und halbverdursteten Afrikanern/innen gegenüber. Einem der Überlebenden, Zola, der mit seinem kleinen Sohn Mamadou über das Meer geflohen ist, verspricht sie, Wasser zu holen und rennt los. Als Nathalie zurückkehrt, ist die Polizei schon da. José, ein zynischer junger Beamter, fordert sie auf zu gehen: Man kümmere sich schon um alles Notwendige. Und während Zola und Mamadou ins Flüchtlingslager transportiert werden, wo beide ihrer Abschiebung harren, kehrt die Urlauberin in die komfortable Hotelanlage zurück. Kinofenster.de; Autor/in: Jörn Hetebrügge, Autor und Journalist mit Themenschwerpunkt Film, 07.05.2012 Unterrichtsmaterial: www.kinofenster.de Kinoseminar „Werden Sie Deutscher “ Dieses Kinoseminar können Sie das ganze Schuljahr buchen. Bitte setzen Sie sich frühzeitig mit Herrn Michael Fleckenstein vom Bildungsbüro der Stadt Aschaffenburg in Verbindung (06021/92150351, bildungsbuero@aschaffenburg.de). Zusätzlich zum Teilnehmerbeitrag von 5,00 € fallen noch Kosten für den Referenten an, die für Schulen aus der Stadt Aschaffenburg bezuschusst werden. Laufzeit: 84 min FSK: ohne Altersbeschränkung Altersempfehlung: ab 14 J. Klassenstufen: ab 9. Klasse Themen: Individuum (und Gesellschaft), Migration, Ausländer, Heimat, Integration, Bildung/Bildungssystem Unterrichtsfächer: Sozialkunde/Gemeinschaftskunde, Religion, Ethik, Deutsch, Politik Alle Ausländer/innen, die dauerhaft in Deutschland leben wollen, können durch das deutsche Zuwanderungsgesetz zum Besuch eines Integrationskurses verpflichtet werden. Dieser Dokumentarfilm begleitet die Teilnehmenden eines solchen Kurses an einer Berliner Volkshochschule zehn Monate lang – im Unterricht und im Alltag. Auf dem Lehrplan steht nicht nur Sprachunterricht, sondern auch ein sehr viel komplexeres Lernziel: Integration. Die abschließende Prüfung ist für viele Teilnehmer/innen von existentieller Bedeutung, denn es geht um die Möglichkeit, in Deutschland zu leben und zu arbeiten. Werden Sie Deutscher lädt zu einem Perspektivwechsel ein. Wie fühlt es sich an, vor einer Prüfung zu stehen, von der die Zukunft abhängt? Gleichzeitig sind die Zuschauenden aufgefordert, die eigene nationale und persönliche Identität neu in den Blick zu nehmen: Denn im Zentrum des Films steht auch eine Frage, auf die es unzählige unterschiedliche Antworten gibt: Was ist eigentlich typisch deutsch? Unterrichtsmaterial: www.kinofenster.de Kinoseminar „Kriegerin“ Dieses Kinoseminar können Sie das ganze Schuljahr buchen. Bitte setzen Sie sich frühzeitig mit Herrn Michael Fleckenstein vom Bildungsbüro der Stadt Aschaffenburg in Verbindung (06021/92150351, bildungsbuero@aschaffenburg.de). Zusätzlich zum Teilnehmerbeitrag von 5,00 € fallen noch Kosten für den Referenten an, die für Schulen aus der Stadt Aschaffenburg bezuschusst werden. Regie und Drehbuch: David Wnendt Laufzeit: 105 min, dt.F. FSK: ab 12 J. Klassenstufen: ab 9. Klasse Themen: Zivilcourage, Jugend/Jugendliche/Jugendkultur, Rassismus, Rollenbilder, Menschenrechte/-würde, Ausländer, Rechtsextremismus, Gewalt Unterrichtsfächer: Deutsch, Politik, Geschichte, Musik, Sozialkunde/Gemeinschaftskunde Referent: Holger Twele (www.holgertwele.de/) Schon als kleines Mädchen wurde Marisa von ihrem geliebten Opa "Kriegerin" genannt. Als Jugendliche schließlich ist sie dazu geworden. Mit ihren rechtsradikalen Freunden streift sie durch die ostdeutsche Provinz, beschimpft und verprügelt Ausländer. Sie liebe ihr Land, sagt sie. Nach einem durch sie verursachten Unfall hilft sie aus Schuldgefühlen dennoch einem 14-jährigen Asylbewerber aus Afghanistan und bietet diesem sogar Zuflucht in ihrer Garage. Je mehr sie mit dem Jungen redet, desto mehr wendet sie sich von den simplen Parolen der Nazi-Clique ab. Ganz im Gegensatz zur 15-jährigen Svenja. Diese findet in der rechten Ideologie endlich Orientierung. Zwei rechtsextreme Lebenswege stellt der Debütfilm von David F. Wnendt exemplarisch gegenüber und erzählt so parallel die Geschichte eines Ausstiegs und einer Initiation. Vor allem die familiären Umstände beeinflussen die beiden jungen Protagonistinnen maßgeblich. Marisas Einstellung ist geprägt von der Überzeugung ihres Großvaters, eines konservativen Altnazis, Svenja wiederum streitet ständig mit ihrem Stiefvater und erhält durch ihren neuen Freund Zugang zur rechten Szene. Je konkreter die Motive der Figuren allerdings auf bestimmte Ereignisse und Szenen zurückgeführt werden, desto eindimensionaler und klischeehafter wirkt der Film. Interessanter als Svenja, die allzu schnell von der Schülerin zur rebellischen Mitläuferin wird, ist daher Marisa. Lange schwankt sie zwischen den aggressiven Ritualen der rechten Clique und ihrem Mitgefühl für den jugendlichen Asylbewerber und zeigt damit ihre Unentschlossenheit. Während die eigens für den Film produzierte Musik, die sich an den Stil und die Texte rechter Bands anlehnt, ihre Wut zum Ausdruck bringt, forciert die Kameraführung durch die zahlreichen nahen Einstellungsgrößen zugleich eine unbequeme Nähe zu ihr und fordert so zur Auseinandersetzung heraus – mit ihrer politischen Haltung, aber auch mit der Glaubwürdigkeit ihrer Veränderung. (Kinofenster.de, Autor/in: Stefan Stiletto) Bitte beachten Sie den Artikel von Carsten Reichert “Kriegerin” ein Film für Schule und Unterricht? Sonntag, Februar 5th, 2012 Am 15. Januar konnte ich den Film „Kriegerin“ in einer Preview im Rahmen einer Infoveranstaltung zu den Bayerischen Schulkinowochen sehen. Was mich morgens um 11.00 Uhr allerdings erwartete, hat mich anfangs schockiert. Zugegeben kein guter Film für eine Matinee-Vorstellung. Dennoch aber ein fesselnder Film, der mich bis zum heutigen Tag beschäftigt. Der Streifen wird nicht zu Unrecht mit dem Vermerk „Bester deutscher Film seit Jahren“ (Rolling Stone). Und: Nur selten überschlägt sich das gesamte publizistische Feuilleton mit positiven Rezensionen. Der Plot könnte angesichts aktueller Ereignisse (NSU, Braune Zelle Zwickau etc.) nicht wuchtiger sein: „Marisa ist Anfang 20, Neonazi und rast durch ihre Welt wie ein offenes Rasiermesser. Sie ist aggressiv und schlägt zu, wenn ihr jemand dumm kommt. Sie hasst Ausländer, Politiker, den Kapitalismus, die Polizei und alle anderen, denen sie die Schuld daran gibt, dass ihr Freund Sandro im Knast sitzt und dass alles um sie herum den Bach runter geht: Ihr Leben, ihre Stadt, das Land und die ganze Welt. Dieser Sommer hält noch mehr Ärger für Marisa parat: Die bürgerliche Svenja (15) drängt in Marisas Clique und der afghanische Flüchtling, Rasul (14) sucht sich ausgerechnet ihren Badesee zum Schwimmen aus. Als die Welten der Drei aufeinander prallen, setzt sich eine Kette von Ereignissen in Gang, die ihr Leben auf den Kopf stellt.“ (vgl. die Skizze der Rahmenhandlung auf Facebook). Durch meine Referententätigkeiten für die Landeskoordinierungsstelle Bayern gegen Rechtsextremismus beim Bayerischen Jugendring habe ich oftmals gemerkt, dass man die „Erlebniswelt Rechtsextremismus“ nicht immer in all ihren Facetten vermitteln kann. „Kriegerin“ schafft das, auch trotz kleiner dramaturgischer Schwächen (s. unten). Grund genug, den Film mit Schülern der 10. Klassen anzusehen und auf seine „Zeigbarkeit“ in Schulkinovorstellungen zu untersuchen. Die 85 Schüler, die mit meinen Kollegen und mir angesehen haben, waren der Meinung, dass es sich auf jeden Fall lohnt, mit diesem Film in der Schule auseinanderzusetzen. Der Empfehlung von FSK (ab 12 Jahren) und Filmverleih (ab 9. Klasse) wollten Sie dabei jedoch nicht folgen – und zwar nicht wegen der sehr expliziten Gewalt- und Sexszenen. Aus ihrer Sicht braucht es eine intensive inhaltliche Vorbereitung, um den Film in seiner Tiefe überhaupt verstehen zu können. So wurden im Sozialkundeunterricht im Vorfeld bereits Grund- und Menschenrechte und Herausforderungen unserer Demokratie erörtert. In unserem Fall war die Lage sogar so glücklich, dass die Schüler kurz vor dem Besuch der Schulkinovorstellung ein Gespräch mit einem Aussteiger aus der Neonazi-Szene besucht haben. Darüber hinaus hatte ich im Oktober letzten Jahres bereits zur Entstehung und Integrationskraft der rechten Szene einen Vortrag gehalten – insofern waren die Jugendlichen gut präpariert. Auch dramaturgische Schwächen wurden von den Schülern im Film angemerkt. Es ist aus ihrer Sicht nicht vollkommen nachvollziehbar, dass die Handlung stereotypisch in Ostdeutschland spielen muss. Auch, dass der ältere, programmatische Anführer der NaziGruppe ein Österreicher ist und damit an Adolf Hitler erinnert, wirkte eher ungewollt lustig als eindringlich. Zudem glaubten einige Schüler nicht, dass sich eine ideologisch so stark geprägte Frau durch den Tod des Großvaters und das Auftauchen des afghanischen Jungen „bekehren“ lassen würde. In diesen Punkten konnte ich ihnen durchaus zustimmen. Auch sahen die Schüler eine Gefahr, was die Gesamtdeutung des Films angeht. Regisseur Wnendt erhielt für sein Werk zwar das Prädikat „besonders wertvoll“, weil er aufklären will, ohne vordergründig pädagogisch zu sein. Dies gelingt dem Film, weil er nicht Partei für eine Seite ergreift, sondern neutral – wenn auch ganz nah am Geschehen – die Handlung erzählt. Allerdings könnte man als Anhänger der rechten Ideologie den Film auch so lesen, dass Marisa am Ende zu Recht den Tod findet – immerhin hat sie die Gruppe verraten, sich nicht der Gruppe und Gemeinschaft untergeordnet und sich nicht in ihre Rolle als Frau gemäß rechtsextremistischer Vorstellung gefügt. Eine inhaltliche und pädagogische Begleitung des Films, vor allem, wenn er im Rahmen des Schulunterrichts eingesetzt wird, ist also notwendig. Ich möchte ein kleines Fazit versuchen: Der Film wird von Schülern, aber auch von Kollegen, als sehenswert eingestuft. Dramaturgisch-inhaltliche Schwächen sind vorhanden, stellen aber für den Gesamtfilm kein Hindernis dar, sondern bieten Anlass zu weiterführenden Gesprächen. Eine inhaltliche und pädagogische Begleitung des Films, vor allem, wenn er im Rahmen des Schulunterrichts eingesetzt wird, ist aber notwendig, um das Verständnis zu erhöhen und einen Missbrauch zu vermeiden. Insgesamt aber ohne Wenn und Aber ein Film, der in Schule und Unterricht eingesetzt werden sollte. Posted in AUSblicke - Wissenschaft & mehr, Bildung, Didaktik, Film, Medien, Politische Bildung, Rechtsextremismus | No Comments » Weitere Informationen: www.kinofenster.de Kritiken (Auszüge) „David F. Wnendts ‚Kriegerin‘ […] sorgte für Aufsehen. Alina Levshin […] spielt in diesem fundiert recherchierten Neonazi-Drama die hasserfüllte Supermarkt-Kassiererin Marisa, irgendwo in Ostdeutschland. Zu Liedzeilen wie ‚Holocaust Reloaded‘ bringt sie sich mit ihrer Clique in Stimmung für Gewalttaten. Doch dann löst sich die ideologische Gewissheit auf. Ein gewagter, ungeschönter Film.“ – Katrin Hillgruber, Der Tagesspiegel „Dank seiner überragenden Hauptdarstellerinnen Alina Levshin als Marisa und Jella Haase als Svenja ist Regisseur Wnendt eine stimmige Milieustudie gelungen, da stören auch die manchmal etwas hölzern aufgesagten Dialoge nicht. Vor allem glückt ‚Kriegerin‘ eine gefährliche Balance: Der Film verrät seinen Gegenstand nicht, macht sich aber auch nicht mit ihm gemein.“ – Thomas Winkler, fluter „Letztlich aber ist er an jenem diffusen Gefühl, hier einer allzu gemachten Geschichte bei der Durchführung zuzuschauen, immerhin äußerst respektabel gescheitert, denn ein allzu erwartetes Bild, so schreibt schon der große Robert Bresson, wird niemals richtig erscheinen. Auch dann nicht, wenn es richtig ist.“ – Jochen Werner, Critic.de „David Wnendts Drama ‚Kriegerin‘ bietet keine schlüssige Antwort […], sondern variiert stattdessen bloß einige der typischen Klischees und verheddert sich auch noch beim Erzählen. […] Leider reichen die Leistungen der Hauptdarstellerinnen […] nicht aus, um auch den Rest des Films über den Durchschnitt zu hieven.“ – Robert Cherkowski, filmstarts „Als das Zwickauer Terrornetzwerk aufflog, war »Die Kriegerin« bereits abgedreht. Der Film zeigt die rechte Szene so, wie die Mehrheit der Deutschen sie wohl gerne sehen will: Nazis sind saufende, prügelnde Verlierertypen mit eintätowierten Hakenkreuzen und Springerstiefeln. Die politischen Ansichten der Hauptfiguren bleiben holzschnittartig, Anknüpfungspunkte an gesellschaftlich mehrheitsfähige Diskurse werden nicht benannt. Der Blick wird auf den sogenannten Rand der Gesellschaft gelenkt, auf eine kleine Gruppe von Delinquenten mit Desintegrationserfahrungen. So kann man sich entspannt in den Kinosessel fallen lassen und Mitleidsbekundungen abgeben über die fehlgeleiteten Jugendlichen aus den kaputten Familien.“ – Michael Bergmann, Jungle World Medien- und Filmkoffer Ein Angebot der Stadtbibliothek Aschaffenburg Die Stadtbibliothek hält eine große Auswahl an Fachliteratur und DVDs zum Thema Film bereit. Lehrkräfte und pädagogisches Fachpersonal können sich zudem speziell zum Thema Film zusammengestellte Medienkoffer und Filmkoffer ausleihen. Medienkoffer enthalten Literatur, DVDs und Unterrichtsmaterial rund um das Thema Film, z. B. Filmanalyse, Drehbuch, Einstellungen, usw. Die Filmkoffer enthalten die Literaturvorlage, begleitende Literatur, den Film auf DVD, Plakate und Unterrichtsvorlagen zu einem bestimmten Film. Informationen: Stadtbibliothek Aschaffenburg, Frau Reuter-Bulach, Schlossplatz 2, 63739 Aschaffenburg, Tel: 06021/33940, stadtbibliothek@stadtbibliothek-aschaffenburg.de Schulvorstellungen Die Casino-Kinoleinwand ergänzt die Schultafel und führt filmisch an Unterrichtsthemen heran bzw. vertieft bereits behandelten Stoff. Themenbezogene Filme, Literaturverfilmungen, Filmklassiker und Filme in der jeweiligen Originalsprache organisieren und führen das Casino gerne zu gesonderten Terminen am Vormittag vor – sowohl aktuelle, wie auch sehenswerte ältere Filme. Informationen: Casino Kino Aschaffenburg, Ohmbachsgasse 1, 63739 Aschaffenburg lernort.kino@casino-aschaffenburg, 06021- 4510710 Unsere Partner Medien- und Filmkoffer Ein Angebot der Stadtbibliothek Aschaffenburg du: ll wie ividue d in o S dere liche eson die b senschaft s Geno ng u t Bera Die Stadtbibliothek hält eine große Auswahl an Fachliteratur und DVDs zum Thema Film bereit. Lehrkräfte und pädagogisches Fachpersonal können sich zudem speziell zum Thema Film zusammengestellte Medienkoffer und Filmkoffer ausleihen. „Meinen eigenen Takt vorgeben.“ Medienkoffer enthalten Literatur, DVDs und Unterrichtsmaterial rund um das Thema Film, z. B. Filmanalyse, Drehbuch, Einstellungen, usw. Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Die Filmkoffer enthalten die Literaturvorlage, begleitende Literatur, den Film auf DVD, Plakate und Unterrichtsvorlagen zu einem bestimmten Film. Wir machen den Weg frei. Informationen: Stadtbibliothek Aschaffenburg, Frau Reuter-Bulach, Schlossplatz 2, 63739 Aschaffenburg, Du hast deinen eigenen Kopf und willst Tel: 06021/33940, stadtbibliothek@stadtbibliothek-aschaffenburg.de deinen eigenen Weg gehen? Unsere Genossenschaftliche Beratung unterstützt dich dabei. Hier stehst du mit deinen Wünschen und Zielen im Mittelpunkt. Komm vorbei oder informiere dich online unter www.raiba-aschaffenburg.de. Raiffeisenbank Aschaffenburg eG