Missionskalender - Benediktinerabtei St. Georgenberg
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Missionskalender - Benediktinerabtei St. Georgenberg
Abtei St. Georgenberg-Fiecht Missionskalender 2013 875 Jahr e Ab tei S t. Ge Jubiläumsausgabe orge nbe www.st-georgenberg.at rg-F iech t Missionskalender der Abtei St. Georgenberg-Fiecht Jahr 2013 Impressum Medieninhaber, Hersteller und Herausgeber: Missionsbenediktiner St. Georgenberg-Fiecht A-6134 Vomp-Fiecht | +43 5242 63 276 0 | info@st-georgenberg.at | www.st-georgenberg.at Redaktion: Abt Anselm Zeller OSB | Assistenz: Dipl. PA Petra Brandl, Bildungsreferentin Bildnachweis/Quellen: Stifts-Archiv | Seite 2: Ausschnitt der Urkunde zur Erhebung zur Abtei 1138 | Bildrecht: Stift Fiecht Gestaltung: Martina Braun, www.art-und-weise.at | Druck: EOS Klosterdruckerei St. Ottilien Erscheinungsweise: jährlich | Auflage: 25.000 Stück | Preis pro Kalender: € 4,--, SFr 6,-Missionsprokura Kontakt: P. Edgar Dietel OSB Br. Fidelis Ellensohn OSB | +43 5242 63 276 17 | +43 664 89 006 44 Unsere Spendenkonten Österreich: Bank Austria Kontonummer 850 154 212 00 BLZ 12000 Deutschland: Liga Regensburg Kontonummer 221 586 1 BLZ 75090300 Liechtenstein: Liechtensteiner Landesbank AG, 9490 Vaduz Kontonummer 203 479 80 2 3 Grüß Gott Liebe Freunde & WohltäterInnen unseres Stiftes und Missionswerks! Abt Anselm Zeller OSB Unser MISSIONSKALENDER 2013 steht ganz im Zeichen des „halbrunden Jubiläums“ 875 Jahre Erhebung der Gemeinschaft auf St. Georgenberg zur Abtei. Wir geben keine Festschrift heraus und werden keine aufwendigen Feiern begehen. Doch werden wir - gemeinsam mit unserem „Zwillingsbruder“ Stift Wilten / Innsbruck, der wie wir am 30. April 1138 zur Abtei erhoben wurde - ein paar festliche Akzente setzen; auf der vorletzten Seite finden sich dazu die Angaben. Abt Raimund Schreier OPraem hat uns ein Grußwort geschrieben. Die Wiltener Sängerknaben werden z.B. an zwei Tagen eine Messe singen, die von unserem Fiechter Mitbruder Martin Goller OSB komponiert und von P. Regino Schüling OSB neu arrangiert wurde. Dankbar gedenken wir unserer langen und sehr bewegten Geschichte. Es ist nicht alles Gold gewesen, was da in den bald neun Jahrhunderten glänzt. Und doch war es eine gesegnete und „von oben“ begleitete Zeit. Um die 400 Benediktiner haben vermutlich auf St. Georgenberg und in Fiecht in all den Jahren „gebetet und gearbeitet“, in der Seelsorge - sogar bis in fremden Ländern - gewirkt, Pilger betreut, wissenschaftlich gearbeitet, Kulturwerte geschaffen oder für das tägliche Brot gesorgt. Wer darüber nachdenkt, wird dafür danken. Grüß Gott! Ein bunter Strauß ist in diesem Kalender zusammengetragen: Im Kalenderteil gehen wir mit biblischen Tier-Bildern von St. Georgenberg und Fiecht und mit Texten von verschiedenen Mitgliedern unserer Gemeinschaft um. P. Thomas Naupp OSB bringt einen historischen Artikel über die missionarische Tätigkeit der Abtei vor ihrem Übertritt in die Kongregation der Benediktiner von St. Ottilien. Historische Bilder der beiden Häuser auf dem Berg und im Tal zeigen bauliche Veränderungen und Entwicklungen durch die Jahrhunderte auf. Ein Streiflicht aus der Feder unseres Missionars P. Magnus Lochbihler OSB über das Schicksal von jungen Mädchen und Frauen in Tansania sowie eine Überlegung über den Glauben aus meiner eigenen „Schreibstube“ sollen nachdenklich machen. Beide Ordensgründer, der hl. Benedikt wie auch der hl. Norbert wollten den Menschen das Evangelium bringen. Deshalb haben die Benediktiner Missionen gegründet, sind in ferne Lande gezogen, um durch ihr Mönchsleben in Gebet und Verkündigung Christus zu bezeugen. Auch wir Prämonstratenser haben durch die Gründung von Pfarreien, da und dort auch in Missionen diesen Auftrag Jesu erfüllt: „Geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (Mt 28, 19). Auch heute verkündigen wir die Frohbotschaft Jesu– in erster Linie durch unser Leben, das Menschen anzieht, wenn es glaubwürdig gelebt wird. Im Gegensatz zu früher allerdings haben wir gelernt, dass wir die göttliche Botschaft im Respekt vor anderen Religionen niemandem aufdrängen dürfen, sondern nur anbieten. Sehr herzlich danke ich allen, die bei der inhaltlichen und der gestalterischen Seite dieses Jubiläums-Kalenders mitgearbeitet haben. Ich danke auch allen unseren treuen Verteilerinnen und Verteilern. Der Erlös geht wie immer zu den Jungen Kirchen in Afrika und Asien. Helfen Sie bitte weiterhin mit, dass St. Georgenberg-Fiecht seinen Aufgaben in Kirche und Welt gerecht bleiben kann. Begleiten Sie uns auch bitte mit ihrem Gebet, dass junge Menschen zu uns finden und mit uns „beten und arbeiten“. 900 Jahre und mehr soll der „alte Baum“ werden! Vögel sollen weiterhin auf ihm nisten und Menschen sich in seinem Schatten ausruhen! Im Jahre 1988 hat es ein großes Jubiläum gegeben: 850 Jahre Benediktiner in St. Georgenberg/Fiecht und 850 Jahre Prämonstratenser in Wilten. In beiden Abteien gab es damals große Feste, wunderschön gestaltete Gottesdienste, Festvorträge, Konzerte, Festschriften, Ausstellungen, Wallfahrten und vieles andere mehr. Ich erinnere mich noch gut an dieses große Jahresprogramm. Im Jahre 2013 gibt es das nächste Jubiläum: Inzwischen sind es 875 Jahre geworden, dass Papst Innozenz II. am 30. April 1138 seine Urkunde ausstellt und darin bestätigt, dass die Benediktiner bzw. Prämonstratenser die jeweilige Abtei in Besitz genommen haben. Diesmal jedoch werden wir das Jubiläum nicht so groß feiern – es ist ja auch keine runde Zahl. Dafür aber werden wir es gemeinsam feiern. Das ist für mich ein sehr schönes Zeichen der Ordensökumene, ein Zeichen dafür, dass wir Ordenschristen, ja dass alle Christen und alle, die an den einen Gott glauben, zusammenrücken. Abt Raimund Schreier OPraem Für das kommende Jubiläumsjahr wünsche ich beiden Konventen mit all ihren Pfarreien und Freunden in Nah und Fern, dass sie immer tiefer mit Gott verbunden werden, aus Ihm leben und Ihn in der Liturgie, im Wort und in Gemeinschaft bezeugen, damit die Welt Ihn wieder entdeckt als die Kraftquelle für ein geglücktes Leben. Abt Raimund Schreier OPraem Herzlich grüßt in Nah und Fern 4 5 Kalendarium Jänner 2013 1 Di 2 Mi 3 Do 4 Fr 5 Sa 6 So 7 Mo 8 Di 9 Mi 10 Do 11 Fr 12 Sa 13 So 14 Mo 15 Di 16 Mi 17 Do 18 Fr 19 Sa 20 So 21 Mo 22 Di 23 Mi 24 Do 25 Fr 26 Sa 27 So 28 Mo 29 Di 30 Mi 31 Do Fest der Gottesmutter Neujahr Fulgentius Basilius, Gregor, Adelhard Genofeva, Irmina Angela, Roger, Robert Ämiliana, Gerlach Erscheinung des Herrn Reinhold, Raimund, Valentin v. Rätien Erhard, Severin, Gundula, Gudrun Eberhard, Alice, Julian u. Basilissa Gregor v. Nyssa, Paulus, Wilhelm Paulinus, Theodosius Tatiana, Aelred Taufe des Herrn Hilarius, Hilmar Engelmar, Felix, Berno Maurus u. Placidus, Arnold Janssen, Romedius Marzellus, Thilo, Honorat Antonius, Beatrix Priska, Wolfred Agritius, Marius, Ratmund 2. Sonntag im Jahreskreis Fabian, Sebastian Agnes, Meinrad Vinzenz Pallotti, Dietlinde Suso, Emerentiana, Ildefons Franz v. Sales, Arno, Guido, Vera Bekehrung des Apostels Paulus Timotheus, Titus, Robert, Stefan 3. Sonntag im Jahreskreis Angela Merici Thomas v. Aquin, Manfred Aquilin, Valerius, Josef Freinademez Adelgunde, Martina, M.Ward Johannes Bosco, Hemma Biblische Tiere - künstlerisch dargestellt im Stift und auf St. Georgenberg, gedeutet von Mitgliedern der Abtei Das Kamel Hin und wieder gebrauchen Menschen in unseren Breitengraden im Umgang miteinander das Schimpfwort „Bist du ein Kamel!“ Es wird damit zum Ausdruck gebracht, dass man das Gegenüber für dumm hält. Der Araber aber sagt von seiner Freundin, wenn er von ihr sagen will, wie schön und gut sie ist und wie stolz er sie liebt: „Du Kamel meines Harems.“ Im Matthäusevangelium dient das Kamel als Sinnbild für die Größe und für das Laster, denn Jesus spricht: „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt“ (Mt 19,24). Und an anderer Stelle ist zu lesen: „Blinde Führer seid ihr: Ihr siebt Mücken aus und verschluckt Kamele“ (Mt 23,24). Das Kamel taucht auch in biblischen Darstellungen sehr oft in Verbindung mit orientalischen Gestalten auf. So wird es oft in Verbindung mit den heiligen drei Königen dargestellt. In der christlichen Bildsprache wird dem Kamel eine Rolle als Symbol Jesu Christi zugeschrieben, da es sich bückt, um die Lasten der Menschen aufzunehmen. Die Eigenschaften Mäßigung und Duldsamkeit sind etwa zum einen durch die tatsächlichen Merkmale des Kamels bedingt, können aber durchaus auch auf die Jesusallegorie hinweisen. Weiters gilt das Kamel seit jeher als Sinnbild für den Fernhandel und, wie auch in einem Zwickel im Deckengewölbe der Stiftskirche zu erkennen ist, begleitete das Kamel mit seinem übertrieben langen, giraffenartigen Hals die Personifikation Asiens, die im Barock häufig innerhalb der Darstellung der vier Erdteile zu sehen ist. P. Raphael Gebauer OSB KAMEL Krippenfigur nach 1860 von Matthäus Schiestl (1834 - 1915) 6 Jänner 7 Kalendarium Biblische Tiere - künstlerisch dargestellt im Stift und auf St. Georgenberg, gedeutet von Mitgliedern der Abtei Februar 2013 1 Fr Brigitta, Severus 2 Sa Darstellung des Herrn Simeon, Hanna 3 So 4. Sonntag im Jahreskreis Ansgar, Blasius 4 Mo Rabanus Maurus, Theophil, Veronika 5 Di Agatha, Adelheid, Albuin, Ingenuin, Modestus 6 Mi Dorothea, Paul Miki und Gefährten 7 Do Richard, Nivard 8 Fr Hieronymus Ämiliani 9 Sa Apollonia, Alto, Lambert 10 So 5. Sonntag im Jahreskreis Scholastika 11 Mo Benedikt v. Aniane, Gedenktag Unserer lieben Frau v. Lourdes 12 Di Helmward, Reginald 13Mi Aschermittwoch Ermenhild 14 Do Cyrill und Methodius, Valentin 15 Fr Drutmar, Siegfried 16 Sa Juliana, Philippa 17 So 1. Fastensonntag Benignus, Sieben Gründer des Servitenordens 18 Mo Simon, Konstantia 19 Di Irmgard, Hadwig 20 Mi Amata, Corona, Eleutherius 21 Do Petrus Damiani, Germanus 22 Fr Kathedra Petri 23 Sa Polykarp, Willigis 24 So 2. Fastensonntag Matthias/Apostel 25 Mo Walburga, Adeltrud 26 Di Adalbert, Mechthild 27 Mi Leander, Gabriel 28 Do Romanus, Oswald Abrüstung Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Wer seine Waffen hinterlistig verschnörkelt auf dem Kopf trägt, verfängt sich damit im Dorngestrüpp. Milliarden Euro in Waffenarsenalen eingeschlossen - totes Kapital fehlen der Wirtschaft an wichtigerer Stelle. Weil Angst vor der eigenen Verletzbarkeit die Menschen gefangen hält und zu unfreiwilligen Opfern macht. Wenn du Vertrauen hast wirst du suchen mehr geliebt als gefürchtet zu werden. Nimm die Hörner herunter mache Musikinstrumente daraus um Gott zu loben mit Trompeten und Hörnerschall. P. Regino Schüling OSB WIDDER 8 “Als Abraham aufschaute, sah er: Ein Widder hatte sich hinter ihm mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen. Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als Brandopfer dar.” (Gen 22,13) – Buchmalerei „Initiale T“, Bibliothek „Melker Missale“ 1499 Februar 9 Kalendarium März 2013 1 Fr Albin, David, Roger 2 Sa Agnes v. Böhmen, Karl, 3 So 3. Fastensonntag Dietram 4 Mo Kasimir, Rupert 5 Di Dietmar, Oliva 6 Mi Fridolin, Coleta, Chrodegang 7 Do Perpetua, Felicitas, Volker 8 Fr Johannes v. Gott, Eddo, Gerhard 9 Sa Aschermittwoch Franziska, Bruno, Dominikus Savio 10 So 4. Fastensonntag (Laetare) Emil, Gustav 11 Mo Wolfram, Rosina 12 Di Almud, Beatrix, Theophan 13 Mi Paulina, Judith 14 Do Mathilde, Einhard 15 Fr Klemens M. Hofbauer, Luise, Longin 16 Sa Heribert, Gummar 17 So 5. Fastensonntag Gertrud, Patrick 18 Mo Cyrill v. Jerusalem, Eduard 19Di Hl. Josef 20 Mi Irmgard, Gisbert 21 Do Christian, Benedikt 22 Fr Elmar, Lea, Lukardis 23 Sa Merbod, Turibio, Rebekka 24So Palmsonntag Katharina v. Schweden 25 Mo Ancilla, Annuntiata 26 Di Liudger, Larissa 27 Mi Frowin, Haimo 28Do Gründonnerstag Guntram 29 Fr Karfreitag Helmut, Ludolf 30Sa Karsamstag Diemut 31So Ostersonntag Kornelia, Benjamin Biblische Tiere Das Lamm Beim Gründonnerstagsgottesdienst lesen wir den Bericht aus Exodus 12,1-14. Darin wird jede Familie angewiesen, jedes Jahr am 10. Nisan ein vollkommenes, junges Lamm ohne Fehl und Makel auszuwählen, es mit nach Hause zu nehmen und es am 14. Nisan zu schlachten. Nun weiß jeder, der Kinder hat, was innerhalb von vier Tagen mit einem kleinen Lamm in der Familie passiert; ihre Kinder schließen es ins Herz und geben ihm wahrscheinlich einen Namen. Das Lamm wird Teil der Familie. Dieses Bild, dass ein gutes, unschuldiges und sogar innig geliebtes Lamm sterben muss, wird uns bei der Gedächtnisfeier des Pascha zugemutet. Was könnte das symbolisieren? Ich glaube, es ist ein Bild des falschen Selbst (Ego), das sich immer gut, richtig und sogar unschuldig fühlt. Was also sterben muss, ist nicht etwas, das böse aussieht, sondern in Wirklichkeit etwas, das aussieht wie „ich“. Es ist genau das, wofür ich mich selbst halte, wovon ich meine, dass ich es zu meiner Identität notwendig brauche und dass ich ohne es nicht leben kann. Stellen Sie sich also den guten Jesus vor, der dann sterben muss, was wie er aussieht, damit er als Christus auferstehen kann. Nicht ein böser Mensch muss am Kreuz sterben, sondern ein guter Mensch, damit er ein viel größerer Mensch sein kann. Jesus stirbt, Christus steht auf. Es ist das Loslassen der scheinbar wesentlichen und guten Dinge, das uns zum Durchbruch in viel tiefere Schichten des Lebens verhilft. Das Paschalamm offenbart auf überraschende Weise, dass es nicht das sogenannte Schlechte ist, was wir loslassen müssen, sondern viel eher alles, was uns gut vorkommt und uns das Gefühl gibt, wir seien stark, sicher und überlegen. Das ist das Lamm, das geopfert werden muss: offensichtlich etwas Gutes. P. Cornelius Hörnig OSB 10 - künstlerisch dargestellt im Stift und auf St. Georgenberg, gedeutet von Mitgliedern der Abtei LAMM Über dem Tabernakel der Wallfahrtskirche von St. Georgenberg ruht das Lamm auf dem Buch mit den 7 Siegeln (vgl. Offenbarung, Kap. 5); Darstellung von Franz Xaver Nissl, 1775 März 11 Kalendarium April 2013 1 MoOstermontag Hl. Josef, Irene, Agape 2 Di Franz v. Paola 3 MiRichard 4 Do Isidor, Konrad 5 Fr Kreszentia, Juliana, Vinzenz Ferrer 6 Sa Wilhelm, Petrus Martyr 7 So 2. Sonntag der Osterzeit Johann Baptist de La Salle 8MoVerkündigung des Herrn Beate, Walter 9 Di Waltraud, Kasilda 10 Mi Fulbert, Hulda, Engelbert 11 Do Stanislaus, Gemma, Rainer 12 Fr Herta, Zeno, Julius 13 Sa Hermenegild, Ida, Martin I. 14 So 3. Sonntag der Osterzeit Lidwina 15 Mo Nidgar, Damian De Veuster 16 Di Bernadette, Benedikt Labre 17 Mi Eberhard, Rudolf, Gerwin 18DoWigbert 19 Fr Werner, Gerold, Leo XI 20 Sa Hildegund, Odette 21 So 4. Sonntag der Osterzeit Anselm, Konrad v. Parzham 22 Mo Kajus, Radulf, Wolfhelm 23 Di Georg, Gerhard, Adalbert 24 Mi Fidelis, Wilfried 25 Do Markus, Erwin 26 Fr Kletus, Ratbert, Trudpert 27 Sa Petrus Kanisius, Zita 28 So 5. Sonntag der Osterzeit Pierre Chanel 29 Mo Katharina v. Siena, Roswitha 30 Di Pius V., Quirin, Rosamunde Biblische Tiere Der Löwe Wer in das Gewölbe der Wallfahrtskirche von St. Georgenberg blickt, erkennt in einem Zwickel die Darstellung des Evangelisten Markus mit dem Löwen. Die Identifizierung des hl. Markus mit dem Löwen geht zurück auf die Vision des Propheten Hesekiel von Gottes Herrlichkeit, die im Neuen Testament vom Seher Johannes in seiner Offenbarung (4,6ff) aufgenommen wird. Dort heißt es: „Vier Lebewesen mit den Gestalten eines Löwen, eines Stieres, eines Menschen und eines Adlers umstehen den Thron Gottes.“ Im 5. Jahrhundert stellte Hieronymus, der selbst mit einem Löwen dargestellt wird, Verbindungen her zwischen den Symboltieren und den Anfängen der Evangelien. Markus sah er im Löwen symbolisiert, da sein Evangelium mit der Predigt von Johannes dem Täufer beginnt, mit der Stimme des Rufers in der Wüste. In Belegstellen der hl. Schrift wird auch Gott mit einem Löwen verglichen (Hos 5,14; Amos 3,8; Jes 31,4). Das Wort des sterbenden Jakob über seinen Sohn Juda, in dem er ihn mit einem Löwen vergleicht, legt den Grundstein für den Löwen als Tier des kommenden Messias (vgl. Gen 49,9). In der Vätertradition wurde die Löwensymbolik Christi mit dem Geheimnis der Auferstehung vernetzt. So berichtet eine spätantike Schrift („Physiologus“), dass die Löwenmutter ihre Kinder tot gebiert. Nach drei Tagen bläst sie der Löwenvater an, wodurch sie zum Leben erwachen. Typologisch wird dieser Umstand mit der Auferweckung Jesu vom Tod durch Gottvater gedeutet. Der Löwe kann nach kirchlicher Tradition auch als Bild für dämonische Mächte gesehen werden, die durch Gott gezähmt werden. Wenn sie daher dienende Funktion ausüben (z.B. Säulenträger) ist ihre Macht gebannt und sie geben Zeugnis für eine höhere Macht. P. Raphael Gebauer OSB 12 - künstlerisch dargestellt im Stift und auf St. Georgenberg, gedeutet von Mitgliedern der Abtei LÖWE St. Georgenberg, Wallfahrtskirche, Deckenfresko des Heiligen Markus mit LÖWE, Franz Lair, 1863 April 13 Kalendarium Mai 2013 1Mi Josef der Arbeiter 2 DoAthanasius 3 Fr Philippus u. Jakobus/Apostel, Alexander, Thomas v.O. 4 Sa Florian, Guido 5 So 6. Sonntag der Osterzeit Godehard 6 Mo Edmar, Antonia, Gundula, Marquard v. Wilten 7 Di Notker, Gisela, Helga 8 Mi Evodia, Ulrike 9 Do Christi Himmelfahrt Volkmar 10 Fr Gordian, Epimachus 11 Sa Hugo, Odo, Odilo, Gangolf 12 So 7. Sonntag der Osterzeit Pankratius, Nereus und Achilleus 13 Mo Servatius, Ellinger 14 Di Pachomius, Iso, Christian 15 Mi Sophia, Rupert, Isidor 16DoJoh.Nepomuk, 17 Fr Walter, Paschalis 18 Sa Erich, Felix, Dietmar, Johannes I. 19 So Pfingsten Alkuin, Ivo 20 Mo Pfingstmontag Bernhardin v. Siena 21 Di Hermann Josef, Konstantin 22 Mi Julia, Renate, Rita, Romanus 23Do Desiderius 24 Fr Dagmar, Ester 25 Sa Beda, Urban, Hildebrand 26So Dreifaltigkeitssonntag Philipp Neri 27 Mo Augustinus, Bruno 28 Di Germanus, Wilhelm 29 Mi Irmtrud, Alexander 30Do Fronleichnam Otto Neururer 31 Fr Mechthild, Petronilla 14 Biblische Tiere - künstlerisch dargestellt im Stift und auf St. Georgenberg, gedeutet von Mitgliedern der Abtei Die Taube Nein - es stürzt nicht Gottes Geist in vertrauter Gestalt einer Taube herab, oder schwebt wie in Kirchen über dem betenden Volk. Nein - hier fliegt die Taube nach oben aus Erdenschwere und Dunkel ins unvergängliche Licht. Benedikt, weise und tief, sah die Seele der Schwester beim Sterben gleich einer Taube himmelwärts zieh’n. Scholastika sehnt sich nach IHM, für IHN hat sie alles verlassen, nichts hält sie fest. Nur wer liebt, erspürt das Geheimnis von Glut und Verlangen. Was zieht uns hinab, was macht’s uns so schwer? Das Licht lädt uns ein zum Leben in Fülle. Abt Anselm Zeller OSB Nach der letzten Begegnung mit ihrem Bruder kehrte die ehrwürdige Frau wieder in ihre eigene Zelle zurück, und auch der Mann Gottes ging heim in sein Kloster. Drei Tage darauf stand er in seiner Zelle. Er erhob die Augen zum Himmel, da sah er die Seele seiner Schwester, die aus dem Leib geschieden war, in Gestalt einer Taube zum Himmel aufsteigen und in die Vollendung eingehen. Er freute sich über ihre so große Herrlichkeit, dankte dem allmächtigen Gott mit Hymnen und Lobliedern und teilte den Brüdern ihren Tod mit. Sogleich schickte er Brüder hin, die ihren Leichnam ins Kloster bringen und in dasselbe Grab legen sollten, das er für sich vorbereitet hatte. So traf es sich: Selbst das Grab konnte ihre Leiber nicht trennen, war doch ihr Geist immer in Gott eins gewesen. TAUBE (Gregor d. Gr. (+604) – aus den Dialogen, Bd. II, Kap. 34) Bankwange in der Stiftskirche, Franz Xaver Nissl 1773 Mai 15 Kalendarium Juni 2013 1 Sa Justin, Simeon 2 So 9. Sonntag im Jahreskreis Armin, Eugen, Marcellinus + Petrus 3 Mo Karl Lwanga 4 Di Klothilde, Quirin, Christa 5 Mi Bonifatius, Winfried 6 Do Norbert, Claudius 7 Fr Herz Jesu Deocar, Gottlieb 8 Sa Helga, Engelbert 9 So 10. Sonntag im Jahreskreis Ephräm, Felizian 10 Mo Heinrich v. Bozen, 11 Di Barnabas, Jolenta 12 Mi Leo III, Odulf, Eskil 13 Do Antonius v. Padua 14 Fr Methodius, Gottschalk 15 Sa Vitus, Lothar, Gebhard 16 So 11. Sonntag im Jahreskreis Aurelian, Benno 17 Mo Fulko, Euphemi 18 Di Felicius, Potentin 19 Mi Romuald, Gervasius 20Do Adalbert 21 Fr Aloisius, Alban, 22 Sa Thomas Morus, Eberhard 23 So 12. Sonntag im Jahreskreis Edeltraud 24MoGeburt Johannes des Täufers Reingard 25 Di Eleonore, Wilhelm 26 Mi Anthelm, Vigilius 27 Do Cyrill, Hemma 28 Fr Irenäus, Ekkehard 29Sa Petrus und Paulus Judith, Salome 30 So 13. Sonntag im Jahreskreis Otto, Ernst, Erentrud Biblische Tiere Der Adler Herrscher des unendlichen Raumes, mit einem Blick, der auch das Kleinste umfasst, mit Schwingen, die tragen und behüten, ausgreifend und gleitend: Vom Felsennest stürzt er zur Erde und kehrt mit vollen Fängen zurück, um Zukunft zu schenken seinen nachwachsenden Kleinen. Sein Schrei zerschneidet die Lüfte, die ihn zur Felswand tragen und sein Echo wiederholen. Auch in uns wollen sie wachsen, die Flügel des Adlers, sich entfalten mit wachsender Sehnsucht nach dem, was uns befreit. Götter bedienen sich seiner Schwingen. Kaiser und Länder tragen ihn im Wappen, lassen sie groß und mächtig erscheinen: Illusion, in der sie gefangen. Der Adler am Pult des Wortes will verkünden, was er hört und sieht, dem Evangelisten gleich, seinem Freund, der göttliche Einsicht empfing, und dessen Wort keine Aufnahme fand. So fliegt der Aar vom Himmel zur Erde, zu Herzen und Gemeinden, um zu wecken und zu befreien, Nahrung zu bringen den verwelkenden Herzen. P. Arno Münz OSB 16 - künstlerisch dargestellt im Stift und auf St. Georgenberg, gedeutet von Mitgliedern der Abtei ADLER Der Adler als Ambo in der Wallfahrtskirche von St. Georgenberg; Leopold Hafner, 1993 Juni 17 Kalendarium Juli 2013 1 Mo Theobald, Theoderich 2DiMaria Heimsuchung Wiltrud 3 Mi Thomas/Apostel, Ramon Lull 4 Do Ulrich, Berta, Elisabeth 5 Fr Anton M. Zaccaria 6 Sa Maria Goretti 7 So 14. Sonntag im Jahreskreis Willibald 8 Mo Kilian, Kolonat, Edgar 9 Di Agilolf, Veronika 10 Mi Engelbert Kolland 11DoBenedikt Patron Europas Rachel, Olga 12 Fr Felix, Fortunat 13 Sa Heinrich, Arno 14 So 15. Sonntag im Jahreskreis Kamillus, Roland 15 Mo Bonaventura, Waldemar 16 Di Irmengard, Elvira, Unserer lieben Frau auf dem Berge Karmel 17 Mi Alexius, Donata 18 Do Arnold, Friedrich 19 Fr Bernulf, Markrina 20 Sa Margareta, Elias, Apollinaris 21 So 16. Sonntag im Jahreskreis Daniel, Praxedis, Laurentius 22 Mo Maria Magdalena, Verena 23 Di Birgitta, Liborius 24 Mi Christoph, Christina, Sieglinde 25 Do Jakobus, Thomas. v. Kempen 26 Fr Joachim und Anna 27 Sa Berthold, Pantaleon 28 So 17. Sonntag im Jahreskreis Innozenz 29 Mo Marta, Flora, Ladislaus 30 Di Ingeborg, Rufinus, Petrus Chrysologus 31 Mi Ignatius v. Loyola, Germanus Biblische Tiere Der Rabe - ein nicht nur biblisches Kaleidoskop Alle schwarzen Vögel der Bibel werden “oreb” - schwarz genannt. Dort gilt der Allesfresser Rabe als unrein. Der Rabe des Noach kehrt somit nicht mehr zur Arche zurück, da er bereits irgend etwas zum Fressen gefunden haben dürfte, während die Körner fressende, zahme Taube wieder die menschliche Nähe sucht. Noach, der die Vögel ausschickt, ist der Mensch, der sich nach Land sehnt, wo er Ruhe und Frieden mit Gott und den Menschen finden kann. Raben sind gelehrig, können Stimmen nachahmen, sind geschickt im Umgang mit Werkzeugen, wachsam und scheu, liebevoll untereinander und kreativ. Dennoch: Raben sammeln nicht. Gott versorgt sie mit Nahrung. Als Gottesbote schickt Gott einen Raben zum flüchtigen Elija mit Fleisch und Brot in die Wüste, damit er überlebt, seine Seele nicht verzagt und sein Geist wach bleibt. Im Hohen Lied der Bibel wird das rabenschwarze Haar des Geliebten als Zeichen seiner jugendlichen Vitalität besungen. In den Mythen der Völker lebt der Rabe sowohl als Vogel des Lebens wie des Todes, der Mystik wie der Magie. Die griechische Göttin Athene bewacht als Rabe eine Orakelstätte. Der norwegische Gott Odin hat zwei Raben als Botschafter: Hugin, den Gedanken, und Muni, das Gedächtnis. Die Indianer im Nordwesten Amerikas sehen im Raben das Wesen, das Licht, Leben und Ordnung in die Welt bringt. Sein starkes Auftreten in der Kälte des Winters und sein tiefschwarzes Gefieder machen den Raben zum Symbol der Vereinigung, indem er das Dunkel, die Sünde und das Leid, bis das Licht kommt, an sich zieht. Für viele christliche Heilige, von Jesus von Nazareth angefangen, werden Vorbilder im Ersten oder Alten Testament gesucht. Wie beim Propheten Elija findet ein Rabe Benedikt von Nursia in seiner Einsiedelei, bringt ihm Nahrung zum Überleben und belebt von Neuem seinen Geist. (EKD) Literatur: Google am 31.1.2012: Rabe - Bibel-Lexikon; Theologie, bibelwissenschaft, Exegese: Die Urgeschichte der Bibel (Gen 5,69,22); Der Rabe als Krafttier aus dem Buch “Die Botschaft der Krafttiere” von Ted Andrews; Tiere - Attribute von Heiligen; Wikipedia: Elija; Zooologie: Die weisen Totenvögel - weshalb Raben faszinieren. P. Edgar Dietel OSB 18 - künstlerisch dargestellt im Stift und auf St. Georgenberg, gedeutet von Mitgliedern der Abtei RABE St. Benedikt mit dem Raben, Brunnen im Innenhof des Stifts; Leopold Hafner, 2008 Juli 19 Kalendarium August 2013 1 Do Alfons, Petrus Faber 2 Fr Eusebius, Gundekar 3 Sa Lydia, Benno 4 So 18. Sonntag im Jahreskreis Johannes Maria Vianney 5 Mo Oswald, Dominika, Maria Schnee 6DiVerklärung des Herrn Gilbert 7 Mi Afra, Kajetan, Sixtus, Juliana 8 Do Dominikus, Cyriakus 9 Fr Edith Stein, Altmann 10 Sa Laurentius, Astrid 11 So 19. Sonntag im Jahreskreis Klara v. Assisi, Susanna 12 Mo Radegund, Karl Leisner 13 Di Pontianus u. Hippolyt, Kassian, Jakob Gapp 14 Mi Maximilian Kolbe, Werenfried 15 Do Mariä Aufnahme in den Himmel Tarsitius, Mechthild 16 Fr Stefan v. Ungarn, Altfrid, Rochus 17 Sa Hyazinth, Gudrun 18 So 20. Sonntag im Jahreskreis Helena, Claudia 19 Mo Sebald, Bertulf, Johannes Eudes 20 Di Bernhard v. Clairvaux, Samuel, Oswin 21 Mi Pius X., Balduin 22 Do M. Königin, Regina, Siegfried 23 Fr Rosa v. Lima, Richildis 24 Sa Bartholomäus, Isolde 25 So 21. Sonntag im Jahreskreis Ludwig, Elvira 26 Mo Gregor, Wulfila 27 Di Monika, Cäsarius, Gebhard 28 Mi Augustinus, Elmar 29DoJoh.Enthauptung 30 Fr Amadeus, Amaltraud 31 Sa Paulinus, Raimund Biblische Tiere - künstlerisch dargestellt im Stift und auf St. Georgenberg, gedeutet von Mitgliedern der Abtei Die Schlange Es war Ostersonntag vor 20 Jahren in Endasak, einer großen Pfarrei im Nordwesten Tansanias. Nach dem Festgottesdienst fand ein Volksfest auf der Wiese bei der Kirche statt. Dicht gedrängt saßen die Leute bei einer Theateraufführung im Gras, ich mitten unter ihnen. Plötzlich sprangen alle auf, Stühle und Bänke stürzten um - alle Anzeichen von Panik. „Nyoka!“ hatte jemand gerufen, „Schlange!“ Erst als ein junger Bursche das Tier mit einem Stecken erschlagen hatte und es wie eine Jagdtrophäe zeigte, trat wieder Ruhe ein. Unheimlich ist sie, schlängelt sich unhörbar durch Gras und Unterholz, hängt züngelnd von Bäumen herab, verkriecht sich ins Dachgebälk oder versteckt sich unter Brettern. Was für ein schrecklicher Anblick, wenn sie Mäuse und Ratten mit Haut und Haar hinunterwürgt! Wer mag sie schon, dieses listige und gefährliche Tier?! Wen wundert es, dass die Schlange Sinnbild für alles Böse und Gemeine ist? Unbemerkt schleicht sich das Böse ein, passt sich an, windet und dreht sich. Täuschung, Hinterlist, Lüge, Verdrehung, Gemeinheit. Wir alle kennen dies - nur bei anderen oder auch bei uns selbst? Das Böse trägt oft auch Masken und gaukelt uns etwas vor. So jedenfalls kleidet es die Heilige Schrift ganz am Anfang in das Bild von Adam und Eva, die die Schlange verführt hat. Und am Ende der Heiligen Schrift heißt es: „Dann sah ich einen Engel vom Himmel herabsteigen... Er überwältigte die alte Schlange - das ist der Teufel oder der Satan.“ (vgl. Offb 20, 1f) Beeindruckend hat Wolfram Köberl das gefährliche Tier auf dem Seitenaltar dargestellt. Eine riesige Schlange sucht den ganzen Erdball zu umschlingen. Doch eine höhere Macht, „der Engel vom Himmel“, trifft mit langem Speer den Kopf des Ungetüms. Das Böse hat nicht das letzte Wort. Es wird durch Gottes Macht vernichtet. Ein Trost für uns. Abt Anselm Zeller OSB SCHLANGE Rechter Seitenaltar in der Stiftskirche, Wolfram Köberl 1950 20 August 21 Kalendarium September 2013 1 So 22. Sonntag im Jahreskreis Ägidius, Ruth 2 Mo Appolinaris, Ingrid, Wolfsind 3 Di Gregor d. Große, Remaklus 4 Mi Ida, Iris, Irmgard, Suitbert 5 Do M.Theresia, Roswitha 6 Fr Magnus, Gundolf 7 Sa Regina, Judith, Dietrich, Otto 8 So 23. Sonntag im Jahreskreis Mariä Geburt Gorgonius 9 Mo Petrus Claver 10 Di Pulcheria, Diethard 11 Mi Maternus, Felix und Regula 12DoMariä Namen Gerfried, Guido 13 Fr Joh. Chrysostomus, Notburga v. Eben, Tobias 14Sa Kreuzerhöhung Imelda 15 So 24. Sonntag im Jahreskreis Dolores, Schmerzen Mariens 16 Mo Kornelius, Cyprian, Edith 17 Di Hildegard, Robert Bellarmin 18 Mi Lambert, Richardis 19 Do Januarius, Theodor, Igor 20 Fr Andreas Kim Taegon 21 Sa Matthäus/Apostel, Debora, Jonas 22 So 25. Sonntag im Jahreskreis Mauritius und Gefährten 23 Mo Linus, Thekla, Gerhild, Rotraud 24 Di Rupert und Virgil, Germar, Hermann 25 Mi Klaus v. Flüe, Sergius 26 Do Kosmas u. Damian, K. Stangassinger 27 Fr Vinzenz v. Paul, Hiltrud 28 Sa Lioba, Thekla, Wenzel,Thiemo 29 So 26. Sonntag im Jahreskreis Michael, Gabriel und Raphael, Erzengel 30 Mo Hieronymus, Urs, Viktor Biblische Tiere - künstlerisch dargestellt im Stift und auf St. Georgenberg, gedeutet von Mitgliedern der Abtei Der Ochse Im unteren Gang unseres Gastflügels hängt das Bild von einem Ochsen und einem Speer, der ihn antreiben soll. „Ochsenstachel“ nennt es sich. (Buchstaben aus dem Nichts, vom Maler Dieter Franck) Da kommen mir einige Gedanken: In alten Geschichten bedeutet der Ochse die Suche nach dem wahren Selbst, das ich suche und nach langem Mühen vielleicht auch finden kann. Diese Suche will mich antreiben, es ist der Stachel im Herzen, der meine Unruhe wach hält. Lange sind wir schon gewandert, gezogen von unserem sehnsüchtigen Willen, dass sich ein Ziel, eine Herberge, ein Gelobtes Land öffnet. Doch: Lähmung überfällt uns unterwegs. Wir spannen den Karren an und lassen uns ein stückweit ziehen. Ochsen im Gespann sind milder als der Stier, der einst nach alter mythischer Ahnung den Himmel durchbrach, um auf Erden zu erscheinen und diese mit göttlicher Kraft zu erfüllen. Doch das Gespann ermüdet und erstickt in den Furchen des Sandes. Aber den Stachel, der wecken kann, was sich nicht mehr bewegt, und neue Unruh stiftet, in Gang bringt, was noch Stand gewesen, wende ich nur zaghaft an. Wenn er Durst bekommt, mein Ochse, wird er die Wüste verachten und mich zur Quelle bringen. P. Arno Münz OSB OCHSE Ochse aus dem hebräischen Alphabet im unteren Gang des Bildungshauses, 22 Aquarelle zur Symbolik des Hebräischen Alphabets von Dieter Frank, 1984 22 September 23 Kalendarium Biblische Tiere - künstlerisch dargestellt im Stift und auf St. Georgenberg, gedeutet von Mitgliedern der Abtei Oktober 2013 1 Di Theresia v. K. Jesu, Remigius, Wernher v. Wilten 2 Mi Schutzengel, Leodegar 3 Do Ewald, Udo, Adelgot 4FrFranz v. Assisi Adwin, Aurea 5 Sa Meinolf, Attila, Galla 6 So 27. Sonntag im Jahreskreis Bruno, Adalbero 7 Mo Justina, Gerold 8 Di Simeon, Demetrius 9 Mi Gunther, Dionysius, Abraham, Sara 10 Do Gereon, Viktor, Kassius 11 Fr Bruno, Edelburga 12 Sa Maximilian, Wilfried 13 So 28. Sonntag im Jahreskreis Eduard, Simpert, Koloman 14 Mo Burkhard, Kallistus 15 Di Theresa von Avila, Aurelia 16 Mi Hedwig, Gallus, Margareta Maria 17 Do Ignatius v. Ant., Anselm 18 Fr Lukas/Evangelist, Petrus von Alcántara 19 Sa Paul v. Kreuz, Isaak, Johannes de Brébeuf 20 So 29. Sonntag im Jahreskreis Wendelin, Vitalis 21 Mo Ursula, Irmtrud 22 Di Ingbert, Cordula, Salome 23 Mi Severin, Oda 24 Do Anton M. Claret 25 Fr Chrysanth u. Darig, Krispin 26Sa Nationalfeiertag in Österreich Josephine 27 So 30. Sonntag im Jahreskreis Wolfhard 28 Mo Simon und Judas/Apostel, Alfred 29 Di Hermelind, Narzissus 30 Mi Dietger, Emicho 31DoWolfgang Der Stier Die Menschen behaupten... Stierkampf gegen den Stier, doch für das Volk. Stierlauf mit dem Stier, doch für das Volk. Stierritt auf dem Stier, aber für das Volk. Ich frage mich... Wo packe ich den Stier bei den Hörnern, für die Menschen? Kann sich das Volk noch wundern? (vgl. Lk 1,21) Br. Paul-Lukas Alge OSB STIER Der Evangelist Lukas als Deckenfresko in der Wallfahrtskirche von St. Georgenberg, Franz Lair, 1863 24 Oktober 25 Kalendarium Biblische Tiere - künstlerisch dargestellt im Stift und auf St. Georgenberg, gedeutet von Mitgliedern der Abtei November 2013 1 FrAllerheiligen Harald, Luitpold 2Sa Allerseelen Ratbold 3 So 31. Sonntag im Jahreskreis Pirmin, Hubert, Viktorin, Rupert Mayer 4 Mo Karl Borromäus, Reinhard 5 Di Berthild, Emmerich 6 Mi Leonhard, Modesta 7 Do Engelbert, Willibrord 8 FrGottfried 9Sa Weihetag d. Lateranbasilika 10 So 32. Sonntag im Jahreskreis Leo d. Große 11MoMartin v. Tours Menas 12 Di Kunibert, Josaphat 13 Mi Stanislaus, Gerberga 14 Do Alberich, Veneranda 15 Fr Albert d. Große, Leopold 16 Sa Edmund, Otmar, Margaret von Schottland 17 So 33. Sonntag im Jahreskreis Gertrud von Helfta, Weihetag der Basilika Peter und Paul 18 Mo Odo, Gerung 19 Di Elisabeth v. Thüringen, Mechthild 20 Mi Bernward, Korbinian 21 Do Mariä Opferung, Amalberga 22 Fr Cäcilia, Philemon 23 Sa Kolumban, Klemens I, Felizitas, Klemens 24SoChristkönigssonntag Flora, Modestus, Andreas Dung-Lac 25 Mo Katharina, Egbert, Niels Stensen 26 Di Konrad, Gebhard 27 Mi Modestus und Virgil 28 Do Berta, Gunther 29 Fr Radbod, Jolanda, 30 Sa Andreas/Apostel, Gerwald Der Drache Da entstand ein Kampf im Himmel; Michael und seine Engel erhoben sich, um mit dem Drachen zu kämpfen. Der Drache und seine Engel kämpften, aber sie konnten nicht standhalten, und es gab keinen Ort mehr für sie im Himmel. Und gestürzt wurde der große Drache, die alte Schlange, die Teufel und Satan heißt und die den ganzen Erdkreis verführt; der Drache wurde auf die Erde gestürzt, und mit ihm wurden seine Engel hinabgeworfen. Da hörte ich eine laute Stimme im Himmel rufen: Jetzt ist gekommen die Rettung und die Macht und die Herrschaft unseres Gottes und die Vollmacht seines Gesalbten; denn gestürzt wurde der Ankläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagt. Und sie haben ihn besiegt durch das Blut des Lammes und durch das Wort ihres Zeugnisses; sie hielten ihr Leben nicht fest, sondern gaben es in den Tod. Darum jubelt, ihr Himmel und alle, die in ihm wohnen! Wehe aber euch, Land und Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinabgestiegen; seine Wut ist groß, denn er weiß: seine Frist ist kurz. (Offb 12,7-12) Der Drache ist hässlich und unfreundlich. Er lächelt nicht, er spielt nicht und er singt nicht. Er hat eine gepanzerte Haut. Er trampelt und zerstört alles. Er liebt keine Kinder und er baut keine Kartoffeln an. Dabei war er einmal im Himmel. Erzengel Michael, bitte für uns! Kämpfe für uns! Br. Johannes Wagenknecht OSB DRACHE Bankwange in der Stiftskirche, Franz Xaver Nissl 26 November 27 Kalendarium Biblische Tiere - künstlerisch dargestellt im Stift und auf St. Georgenberg, gedeutet von Mitgliedern der Abtei Dezember 2013 1 So 1.Sonntag im Advent Eligius, Natalie 2 Mo Bibiana, Luzius 3 Di Franz Xaver, Gerlinde, Emma, Joh. Nep. v.Tschiderer 4MiBarbara Christian, Adolf Kolping 5 Do Anno, Hartwig, Reginhard 6FrNikolaus Dionysia 7 Sa Ambrosius, Gerald 8 So Maria Empfängis Immaculata 2. Sonntag im Advent 9 Mo Liborius Wagner 10 Di Angelina, Diethard 11 Mi Damasus, Arthur, Tassilo 12 Do Johanna Franziska, Hartmann von Brixen 13Fr Odilia Luzia 14 Sa Johannes v. Kreuz, Berthold 15 So 3. Sonntag im Advent (Gaudete) Christiana 16 Mo Adelheid, Dietrich, Rathold v. Aibling 17 Di Sturmius, Lazarus 18 Mi Wunibald, Philipp 19 Do Friedbert, Konrad 20 Fr Eido, Dominikus 21 Sa Hagar, Richard, Peter Friedhofen 22 So 4. Sonntag im Advent Jutta, Bertheide 23 Mo Viktoria, Dagobert 24 Di Heiliger Abend Adam und Eva 25 Mi Christi Geburt Anastasia 26Do Stephanus Richlindis 27 Fr Johannes/Apostel, Fabiola 28Sa Unschuldige Kinder Hermann und Otto 29 So Fest der Heiligen Familie David + Jonathan, Thomas Becket 30 Mo Felix, Germar, Sabinus 31Di Silvester Melanie Der Esel „Ich will für Jesus der Esel sein“, sagte Theresia von Lisieux. „Ich möchte an der Krippe stehen und Jesus Wärme geben und ihm alle kleinen Dienste tun.“ Wenn er etwas von mir wünscht oder braucht, möchte ich „Ja“ (Ia) sagen. Auf der Flucht nach Ägypten hat der Esel Maria und Jesus getragen. Vor einem Abgrund und bei großen Gefahren geht der Esel nicht weiter, er will uns vor dem Bösen bewahren und uns retten. Beim Einzug Jesu in Jerusalem setzte sich Jesus auf einen jungen Esel. Wir können vom Esel lernen, uns Gott zur Verfügung zu stellen und uns von ihm in den Dienst nehmen zu lassen. Br. Fidelis Ellensohn OSB ESEL Esel aus dem Kuppelfresko der Stiftskirche, Matthäus Günter um 1750 28 Dezember 29 Die Geschichte vom Jahr 950 bis heute Die Geschichte vom Jahr 950 bis heute Zeittafel zur Geschichte der Benediktinerabtei St. Georgenberg-Fiecht unter besonderer Berücksichtigung der letzten Jahrzehnte. (Abt Anselm Zeller OSB und Bruder Johannes Wagenknecht OSB) um 950 Der selige Rathold von Aibling zieht sich in die Einsamkeit des Stallentals zurück. Weitere Einsiedler schließen sich an. Sie errichten eine kleine Kirche zu Ehren des hl. Georg und des hl. Apostels Jakobus d.Ä., ebenso eine Kapelle unter einer Linde zur Verehrung einer Mariendarstellung. 1112 Schenkung des Achensees und einiger Wälder an St.Georgenberg durch die Ritter von Schlitters. 1138 bestätigt Papst Innozenz II. am 30. April die Errichtung der Benediktinerabtei St.Georgenberg und die Einsetzung des Abtes Eberhard aus dem Geschlechte der Aiblinger. 1284 1.Brand. 1413-1426 Abt Kaspar I von Schläßbeck gibt die Anfertigung eines „Vesperbildes“ (wohl das heutige Marienbildnis) in Auftrag 1448 2.Brand, dem sämtliche Gebäude auf Georgenberg zum Opfer fielen. Es wird Brandstiftung vermutet. 1448 Verleihung des Rechts auf Pontifikalien, d.h. das Tragen von Mitra und Stab. 1461 Neubau der Hohen Brücke. 1941 Die Mönche werden von Georgenberg und aus dem Gau Tirol-Vorarlberg durch Gauleiter Franz Hofer ausgewiesen. 1945 Der Konvent kehrt nach Georgenberg zurück und bleibt dort bis 1955. 1960/61 Neubau der Bibliothek. 1962 Eröffnung des Internats für Hauptschüler. 1966-1972 Pater Gregor Schinnerl, Administrator 1967 Aufnahme von St. Georgenberg-Fiecht in die Kongregation von St.Ottilien. 1972-1982 Abt Gregor Schinnerl 1975 Einführung der Nachtwallfahrten auf Georgenberg durch Pater Benedikt Vollmann OSB 1982-1992 Abt Edgar Dietel; er lässt die Außenfassade des Stifts und des Kirchturms restaurieren. 1983 St. Georgenberg: Verlängerung der Druckrohrleitung. Neues Kraftwerk (Nr.3) am Fusse von Georgenberg. 1987-1994 Sanierung der Wallfahrtskirche St.Georg. 1992-1996 Pater Dr. Leo Pittracher, Administrator 1469-1491 Abt Kaspar II. Augsburger aus Freiburg/Breisgau, besonders vertrauter Ratgeber Sigmunds des Münzreichen; der Abt lässt die romanische Lindenkirche in gotischem Stil umbauen. 1994 1491-1515 Konrad VII. Rueß; Wiederherstellung des abgebrannten Klosters. 1997-2002 Umbau des Gästetrakts (Komfortzimmer) 1619-1622 Schutzhaft von Kardinal Melchior Khlesel auf St. Georgenberg; Bischof von Wien und 1.Minister des Kaisers Matthias II. 1998 1637 3.Brand des Klosters (durch Blitzeinschlag). 1998-2000 Renovierung der Stiftskirche und ebenso durch Umbauten Neugestaltung von Chorkapelle und Sakristei. 1996- Schliessung des Internats für Hauptschüler Abt Anselm Zeller, (66. Abt) Errichtung des Parkplatzes in Weng. 1639-1660 Abt Benedikt III. Herschl aus Tegernsee; er beginnt den Neubau des Klosters (die heutige Bausubstanz). 2000 Neubau der Stiftsküche. 1704-1709 Abt Cölestin Böhm aus Wien; während seiner Regierungszeit ereignet sich: 2002 Renovierung der Hohen Brücke. 1705 4. Brand des Klosters, der Hohen Brücke und der Lindenkirche. Abt Cölestin lässt die Ruinen mit Brettern abdecken. Neubau der Hohen Brücke. 2002 Neubau der sanitären Anlagen im Jugendbereich. 2003 Neugestaltung von Museum und Informationsgang. 1706 Beginn des Klosterbaues in Fiecht. 2003-2005 Planung und Bau der Abwasserbeseitigungsanlage für St. Georgenberg (2280 lfm bis Stans) 1732-1772 Abt Lambert Höllerer aus dem Kloster Wessobrunn; er setzt die Georgskirche instand und überträgt das Gnadenbild dorthin; unter Abt Lambert wird die Stiftskirche gebaut. 2004 Verlängerung der Druckrohrleitung von St. Georgenberg bis Stans; Stromanschluss für St. Georgenberg; Renovierung des Turmes der Georgskirche. 1797 Das Kloster in Fiecht muss als Lazarett für 200 Soldaten zur Verfügung gestellt werden. 2005 Neubau der Küche im Gasthaus auf St. Georgenberg. 1866 Bau des Turmes der Georgskirche. 2004-2006 Planung, Verhandlung und Bau des Kleinkraftwerks in Stans. 1868 Brand des Klosters in Fiecht. 1915 Räumlichkeiten des Klosters in Fiecht müssen dem Militär für ein Rekonvaleszentenheim zur Verfügung gestellt werden. 2005 Verleihung des Europa-nostra-Preises 2004 in Bergen/Norwegen für die Renovierung der Hohen Brücke von St. Georgenberg. 1919 Verkauf des Achensees mit den Hotels Fürstenhaus und Seehof. 2005-2006 Sanierung der Georgenbergquelle. 1936-1966 Abt Albert II. Grauß, 2007 Schaffung einer „Klosterschreibstube“. 1940 2011 Archäologische Grabungen in der Lindenkirche und Beginn der Renovierung. 30 Das deutsche Militär beansprucht zur Gänze das Kloster in Fiecht. 31 Glaube Glaube „Wieso kannst du glauben - und ich kann es nicht?“ Papst Benedikt XVI. hat 2013 zum Jahr winkt, wenn ich vorübergeh‘.“ Spannend hat, oder dass diese unsere Erde nicht in des Glaubens erklärt. Auf dem ganzen ist die Geschichte allemal, an der Walser 6 Tagen, sondern in Milliarden von Jahren Erdball werden in den katholischen Pfarr- die Glaubensfrage aufhängt: Die Haupt- entstanden ist. „Das gibt es nicht, das ist gemeinden und Bildungshäusern dazu figur der Novelle stiehlt eine Reliquie unmöglich!“, habe ich mich schon selber Predigten und Vorträge gehalten, in mit Tropfen des heiligen Blutes Christi, erwischt, um dann völlig überraschend Gesprächsgruppen zu Bibel und Katechismus das am nächsten Tag in einer feierli- das Gegenteil feststellen zu müssen. tauschen sich Intensivgruppen aus, das chen Pferde-Prozession von tausenden Gott sei Dank bin ich dann nicht so arroEvangelium findet seinen Weg über Men- Menschen verehrt werden soll. Was wird gant wie ein Philosoph, dem man an Hand schen und Medien zu den sozialen Brenn- geschehen, wenn das goldene Reliquiar von Zahlen und Fakten seinen Irrtum bepunkten der Millionenstädte wie auch in nicht vorhanden ist? Soll man den frommen weisen konnte, und der dann antwortete: die versteckten Behausungen von Urwäl- Pilgern mitteilen: „Die Feier fällt aus?“ „Um so schlimmer für die Fakten!“ dern und Wüsten. Auch wir sind gefragt Martin Walser schreibt in der Novelle: nach einer Antwort auf dieses Jahr des „Die Geistlichkeit lässt die Gläubigen, die Zurück zu der Frage: „Wieso kannst du Glaubens. zu Tausenden den Weg der Pferdepro- glauben? Wie machst Du das?“ Im Rückzession säumen, im Glauben, sie würden blick auf meine siebeneinhalb JahrOder anders: Was bedeutet „glauben“? mit der Heiligblut-Reliquie gesegnet.“ zehnte kann ich sagen: „Nichts habe Kürzlich schenkte mir ein Freund ein Ein paar Sätze weiter heißt es dann: ich gemacht. Dass ich glauben kann, ist Büchlein mit dem Titel „Mein Jenseits“. „...Glauben heißt Berge besteigen, die es Geschenk.“ „Aber wieso kriegst du das Geschenk und ich nicht? Und außerdem, Verfasser ist der bekannte Schriftsteller nicht gibt.“ was glaubst du denn so alles? An Himmel Martin Walser. „Das musst du lesen. Sag‘ mir dann, was du davon hältst!“ Einige Wie geht es uns, wenn wir solches lesen? und Hölle, an Engel und Teufel, an ReliPressestimmen auf der letzten Umschlag- Trifft dies unseren Glauben? Macht es uns quien und Wunder, Papst und Maria, oder seite machten mich noch neugieriger. Da unsicher? Dies wäre nicht das Schlech- an die Bibel und Jesus, der ja angeblich ist die Rede von „meisterhafter neuer teste. Wir würden damit noch lange nicht auch noch von den Toten auferstanden Novelle“, von „literarischem Kleinod“ fahnenflüchtig werden. Unsicherheiten sein soll? Glaubst wirklich an das gesamte oder von einem „großen Spaß, der den- im Glauben überfallen mich jeden Tag. Kunterbunt?“ noch mit viel Ernst geschrieben ist“. Stellen wir uns vor, ein Ungläubiger - das muss ja beileibe kein schlechter Mensch „Du weißt ja schon eine ganze Menge“, Ich las und entdeckte darin immer wieder sein - würde dir und mir „gefährliche“ antworte ich ihm. „Lass das alles vorerst Sätze über den Glauben. Ein paar Kost- Fragen stellen: „Wie geht das eigentlich: weg! Sonst verlierst du dich wie in einem proben: „Wir glauben mehr als wir wis- glauben? Wieso kannst du glauben, und Irrgarten. Schau auf die tiefste Sehnsucht deines Herzens; du willst geborgen sein sen.“ „Glauben lernt man nur, wenn einem ich kann es nicht? Wie machst du das?“ und geliebt, du suchst nach Sinn, der nichts anderes übrig bleibt.“ „Es ist schön, etwas zu glauben. Auch wenn‘s Zu „machen“ ist da gar nichts. Eher schon bleibt und nicht verfliegt. Du fragst nach nie für lange gelingt. Manchmal nur eine zu „wollen“. Wenn jemand gar nicht will, dem Woher und dem Wohin, vielleicht Sekunde...“ Schließlich auch noch: „Egal bleibt jede Tür verschlossen. So wie je- auch nach dem Wozu. Auch ich habe daob es Gott gibt oder nicht, ich brauche mand nicht „wahr-haben“ will, dass der nach gefragt - und habe die Gewissheit ihn. Er ist die Schaufensterpuppe, die mir angeblich böse Nachbar auch gute Seiten gefunden, dass hinter meinem Leben 32 eine Kraft, mehr noch ein Wohlwollen und eine Liebe wirkt, die mich trägt. Mehr noch, dass diese Liebe ohne mein Zutun in mir selbst ist. Niemand und nichts konnte mir diese Gewissheit nehmen kein Philosoph, keine Enttäuschung, keine Krise, nichts. Sie ist einfach da.“ Unweigerlich wird dann unser Gespräch auf die Lebensgeschichten kommen, die uns geprägt haben, auf den Gott der Hl. Schrift und auf Jesus selbst, die Mitte. Ohne ihn wäre alles nur Rahmenwerk und billige Verzierung. Tausende Erfahrungen haben mich geprägt und immer neu die Richtung bestätigt, auf die ich lein, er wäre zu k “Wer glaubt nterschied um einen U hat noch nie zu machen, it eine Nacht m t.” ito verbrach u einem Mosq Afrikanisches Sprichwort mich eingelassen habe. Sie ist stimmig. Es stimmt. Ich gebe darauf meine Zustimmung. Ob dann eine Reliquie echt ist oder nicht, ist völlig zweitrangig; ich glaube inmitten vieler anderer Wegbegleiter, dass mein Vertrauen auf Gott auch über den Umweg einer falschen Reliquie „ankommt“. Apropos Wegbegleiter! Viele, ja unzählige haben meinen Weg begleitet, solche zum Angreifen und solche, die mir in Berichten aus allen Jahrhunderten begegnet sind: Heilige - große und kleine, höchst gescheite und weniger begabte, lachende und leidende. Sie alle haben gesucht, gefragt, gezweifelt und gerungen. Sie alle sind Kirche, und auch wir, die wir nicht so heilig sind. Zu meinem Freund, dem Walser-Fan, habe ich dann gesagt: „Bleib‘ auf der Suche und gib nicht auf! Deine Sehnsucht kann nicht ins Leere laufen, genau so wenig, wie Zugvögel nicht in die Wüste fallen. Sollte der Mensch als einziges Lebewesen dieser Erde mit seiner tiefsten Sehnsucht einem schrecklichen Irrtum verfallen sein?!“ Abt Anselm Zeller OSB “Kein M kann s ensch o verr ückt se dass e in, r nicht an Go t t Afrik gla anisch es Spr ubt” ichwo rt Glauben heißt: durch den Horizont blicken. Afrikanisches Sprichwo rt 33 Missionarisches Engagement Missionarisches Engagement Missionarisches Engagement des Benediktinerstiftes St. Georgenberg-Fiecht vor 1967 Das alte Tiroler Benediktinerstift St. auf die weltlichen Autoritäten und im GeGeorgenberg‑Fiecht gehört zwar erst seit horsam nach den Weisungen der damaligen 1967 zur Kongregation der Missionsbene- kirchlichen Obrigkeiten geleistet. diktiner von St. Ottilien, aber die ersten missionarischen Bestrebungen reichen ins 18. Jahrhundert zurück. Sie bestanden in der Beteiligung an der von der Benedik- 1. Die „Missionsarbeit“ tineruniversität Salzburg übernommenen in Schwarzach/Pongau Aufgabe der „Schwarzacher Mission“ im und das Stift Fiecht Salzburger Pongau, daher auch „Pongauer Mission“ genannt. Es ist bekannt, dass der Salzburger ErzFreilich geht es hier um eine ganz spezielle bischof Leopold Anton Firmian (gest. Form der Missionierung. Diese Tätigkeit 1744) verschiedene Missionsstationen in lässt sich nicht in das heutige Verständnis den einzelnen Bezirken des Pinzgaues von Mission einordnen, ging es doch da- und Pongaues, so auch in Schwarzach, mals um die radikale Zurückdrängung des zum Zweck der Rückführung der evanProtestantismus im „Erzstift“ (= Erzdiö- gelischen Salzburger zum katholischen zese) Salzburg und um die Rekatholisie- Glauben gründete. 1736 hatte die Salzrung der Bevölkerung – Maßnahmen, die burger Benediktineruniversität die Misman wohl eher als gegenreformatorisch sionsarbeit in Schwarzach übernommen bezeichnen müsste. Da sie aber zur da- und richtete an fast alle Benediktinermaligen Zeit durchaus als „missionarische klöster im deutschsprachigen Raum die Aktivitäten“ empfunden wurden und ja Bitte, Konventualen dafür bereitzustellen. auch von einem „missionarischen Geist“ Nachdem die Äbte der Benediktinerinitiiert und getragen wurden, müssen Conföderation mehrheitlich zugestimmt diese besonderen pastoralen Aktionen hatten, wurde am 8. Dezember 1736 das eben doch als „Mission“ (dieser Terminus „Fundationsinstrument“ ausgestellt. wird in den einschlägigen Akten auch Diese Missionsarbeit hatte bereits Abt ständig angewendet!) angesehen werden. Lambert Höllerer (gest. 1772) tatkräftig Außerdem geht es hier nicht um nomen- unterstützt, indem er den graduierten klatorische Spitzfindigkeiten und Begriffs- Kirchenrechtler P. Martin Aschbacher bestimmungen. Und jene Fiechter Patres, (1705–1777) 1741 nach Schwarzach/Pongau die sich dafür engagierten, müssen wir entsandte hatte. Aschbacher war dann einfach als „Kinder ihrer Zeit“ betrachten; von 1743 bis 1754 sogar Superior der sie haben ihren Einsatz sicher mit bestem Schwarzacher Missionsanstalt. Wissen und Gewissen und im Vertrauen Wie wir feststellen können, ist auch Abt 34 von P. Thomas Naupp OSB Höllerers Nachfolger, Abt Pirmin I. Seidl (Abt von 1772–1789), offenkundig dieser Bitte nachgekommen und entsandte P. Alan nach Schwarzach. P. Alan Seidl, am 20. April 1756 in Kitzbühel geboren, trat im Alter von 18 Jahren in Fiecht ein. Gleich nach der Primiz (1780) kam er als Kooperator für fünf Jahre ins Achental. Die Jahre 1785 bis 1790 verbrachte er als Missionar in Schwarzach im Pongau. Kaum von dort zurückgekehrt, kam er ins Achental, wo er schließlich als Pfarrer am 5. August 1814 verstarb. Von 1786–1789 wirkte P. Amand Faistenberger (1741–1810) als Missionär in Pongau. Weitere Fiechter Vertreter in der Pongauer Mission waren P. Georg Haselberger (1741–1813; Missionar 1780–1785) und P. Beda Prantner (1756–1813; Missionar 1780–1786). Finanzielle Grundlage dieser Mission sollte ein Betrag von 30.000 fl darstellen, welchen die Äbte bereitstellen mussten, was bis 1739 auch gelang. Allerdings war dieses Kapital nach Errichtung des Missionshauses in Schwarzach aufgebraucht, sodass noch notwendig weitere Mittel aufzubringen waren. Ein besonders erfolgreiches Wirken war den Missionaren allerdings nicht vergönnt. Schon die Vorgabe, verdächtige Personen und Schriften der Obrigkeit zu melden und auszuliefern, über die Gesinnung der Bevölkerung zu berichten und den „Inquisitoren“ zu helfen hätten, ist spätestens nach heutiger Erkenntnis nicht vereinbar mit dem Anspruch, Seelsorge zu leisten, zu missionieren (Evangelium!). So fügte sich zunächst die Bevölkerung dem Druck der Obrigkeit; als dieser jedoch nachließ, erfolgte keine Beteiligung der Zivilbehörden und -bevölkerung mehr an dieser „Mission“. Beabsichtigt war auch, dass die Missionare in einer Gemeinschaft leben sollten, die ein Superior leitete. Allerdings waren meist nur zwei Missionare vor Ort, darunter eben auch nacheinander fünf Konventualen von Fiecht. Als die Missionierungsarbeit 1790 aus verschiedenen Gründen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet, und außerdem alle anderen erzbischöflichen Missionsstationen bereits aufgelöst worden waren, wurde der Plan gefasst, auch die Schwarzacher Mission aufzulösen. Allerdings konnten zuerst die Äbte keine Einigung über die Details der Auflösung erzielen, beziehungsweise stimmte dann wieder der Erzbischof nicht zu, sodass eine Weiterführung durch einen neuen Superior, P. Gregor Gimpl aus Wessobrunn, beschlossen wurde. Dieser erreichte auch eine Sanierung und führte die Mission bis zur Aufhebung der Universität 1810 fort. Die guten Beziehungen, die damals Fiecht zur Benediktineruniversität hatte, waren maßgeblich durch Abt Alfons Pacher, einem großen Förderer der Wissenschaft, gegeben. Die Situation in Fiecht unter Abt Alfons Pacher Anton Franz – so sein Taufname – wurde als Sohn des Johann Pacher und der Magdalena Margreiter am 8. Februar 1747 zu Fügen geboren. Aufnahme ins Stift Fiecht und Einkleidung als Benediktinernovize erfolgten 1771, die Priesterweihe erhielt er am 29. September 1773 in Brixen. Pacher hat vor seinem Klostereintritt bereits zwei Semester Philosophie (in Salzburg) Abt Alfons Pacher studiert. Von 1773–1776 und 1778/79 war P. Alfons Kooperator in Achenkirch, von 1780–1783 Beichtvater in Säben. Danach arbeitete er bis 1785 als „granarius” (Kastner) im Kloster; zwischen 1785 und 1789 providierte er die Pfarre Stans, daneben war er Beichtvater auf St. Georgenberg. Der Konvent von Fiecht hatte um 1780 den höchsten Personalstand von 34 Mitbrüdern aufzuweisen. Nach dem am 12. Jänner 1789 erfolgten Tod des Abtes Pirmin wurde P. Alfons zum Administrator ernannt. Wegen der unsicheren Zeiten gab es zunächst keine Abtswahl. Im deutschen Anteil Tirols wurden in der Zeit von 1782 bis 1787 21 Klöster aufgehoben und andere, wie Stams, Wilten, Fiecht und Neustift bekamen einen Kommendatar- abt, der eine klosterfremde Person war, für die wirtschaftlichen Angelegenheiten Zuständigkeit besaß und die Gewinne an den Religionsfond abzugeben hatte. Nun, in Fiecht scheint die Suppe doch nicht so heiss gegessen worden zu sein, wie sie gekocht war. Am 3. März 1790 nämlich kam von Wien ein Schreiben mit der Bemerkung, dass das Stift aufgrund seiner Unvermögenheit keinesfalls einen „Commendatar-Abt” erhalten könne; daher gibt die Regierung die Erlaubnis, einen Prior zu wählen. Als Wahltag setzte man den 16. Juni 1790 an. Pacher wurde Prior und schon nach drei Monaten, am 23. September 1790, konnte man in Fiecht zur Abtswahl schreiten. Alfons Pacher wurde bereits am 29. September darauf im Dom zu Brixen benediziert. Im Jahre 1793 ersuchte Abt Alfons das Gubernium um die Erlaubnis, die zwei in Fiecht ansässigen Kleriker auch im eigenen Kloster unterrichten zu dürfen, da es ihm nicht möglich sei, die Geldmittel für ein auswärtiges Studium (gemeint sind Quartier und Verpflegung) aufzubringen. Das Gubernium lehnte mit der Begründung ab, dass in Fiecht noch keine geprüften Lehrer vorhanden seien; daher sollten die zwei Kleriker an der Universität Innsbruck studieren. Erst 1799 erlaubte das Gubernium die Aufnahme von Kandidaten zum Studium im Kloster, allerdings zunächst nur für die Philosophie. Im Jahre 1802 unterrichtete man in Fiecht durch die bereits geprüften Lehrer P. Jacob Andexer (zuerst Dogmatik und Pastoraltheologie, ab 1804 Kirchenrecht) und P. Benedikt Feilmoser (zuerst Moral und Kirchengeschichte, danach AT, NT, Orientalische Sprachen) drei Kleriker namens 35 Missionarisches Engagement P. Rupert Steiner, P. Columban Graber ihn der Abt nach Villingen/Schwarzwald, wo Feilmoser alle Prüfungen mit bestem und P. Cassian Graber. P. Andexer (gest. 1818) gehörte mit Feil- Erfolg ablegte. Nach drei Jahren kehrte moser zu den führenden Köpfen des Stiftes er nach Tirol zurück, wobei er in Fiecht Fiecht um 1800. Nach zahlreichen hand- noch im Herbst des Jahres 1800 das Klosschriftlichen Vorarbeiten und der ge- terlektorat für das alttestamentliche und druckten 14-seitigen Kleinschrift mit dem neutestamentliche Bibelstudium überTitel „Uebersicht der Pastoraltheologie nahm. Daneben betraute ihn der Klosnach Giftschützens Leitfaden. Für die öf- tervorsteher Abt Alfons Pacher mit der fentliche Prüfung aus dieser Wissenschaft, spirituellen Leitung der Novizen und Klewelche am Ende des Schuljahres 1802 in riker. Im April 1801 legte er die feierliche dem Benediktinerstifte zu Fiecht am St. Profess ab; er wurde auch bereits am 7. Georgenberg wird vorgenommen werden“ Juni (1801) zum Priester geweiht. Ein Jahr (Innsbruck 1802) erschienen von ihm zwi- darauf erlangte P. Benedikt die Lehrbefäschen 1804 und 1805 noch drei weitere higung für Moral und 1803 noch jene für wissenschaftliche Abhandlungen in der Kirchengeschichte. Feilmoser gab Thesen aus jenen Gegenständen in Druck, die er Wagnerischen Druckerei. Während Andexer noch in der Amtszeit in Fiecht dozierte; so wurden im Jahre des Abtes Pirmin Seidl im Jahr 1779 ein- 1803 die „Sätze aus der Einleitung in die getreten war, wurde Feilmoser (geb. 1777 heiligen Bücher des Alten Testamentes“ in Hopfgarten in Nordtirol und auf den zur Zensur vorgelegt. Namen Andreas getauft) erst unter Abt Pa- Nach dem Tod des Abtes wurde P. Becher im September 1796 mit dem Ordens- nedikt Feilmoser 1806 zum ordentlichen namen Benedikt eingekleidet. Damals Professor für Bibelwissenschaften erbedurfte es einer staatlichen Bewilligung, nannt und an die Innsbrucker Universität die erst im Dezember desselben Jahres berufen. Dort hielt er auch Vorlesungen eintraf. Das Kreisamt Schwaz teilte am 27. aus Katechetik, griechischer und lateiniDezember 1796 das Hofdirektorialdekret scher Philologie, Hebräisch und Kirchenvom 8. und das Gubernialreskript vom geschichte, ehe er am 25. April 1820 als 20. Dezember dem Abt von Fiecht mit. Ordinarius für Exegese des Neuen TesDanach könne Andreas Feilmoser in das tamentes nach Tübingen berufen wurde, Stift aufgenommen werden, „da die für wo er bis zu seinem Tod tätig war. Feildas Benediktinerstift Viecht bestimmte moser musste in Tübingen die literarische Anzahl von achtzehn zur Seelsorge taug- Tätigkeit auf ein Minimum reduzieren, lichen Subjecten nicht erfüllt sey… und weil er von einem starken Augenleiden außerdem Feilmoser gute Zeugnisse über geplagt wurde. Zusammen mit anderen das zurückgelegte philosophische Studi- Professoren gab er die 1819 gegründete um aufweisen könne; er habe aber sofort „Tübinger Theologische Quartalschrift“ das theologische Studium bei einer erb- heraus; 1823 und 1827 war er sogar Chefredakteur dieses Periodikums. Im Dezemländischen Lehranstalt fortzusetzen …“ Zur theologischen Ausbildung schickte ber 1830 warf ihn ein Lungenleiden auf 36 Missionarisches Engagement das Krankenlager und schon am 20. Juli 1831 starb Prof. Dr. Andreas (Benedikt) Feilmoser, tief betrauert von sowohl den Studenten als auch von den Professoren, in Tübingen. Hingegen war Abt Alfons’ Engagement für die Salzburger Universität recht rege. 1792 wählte man ihn zu einem der „assistentes quattuor provinciarum“, nämlich zum Assitenten der Österreichischen Provinz. Pacher, der als Student selber durch neun Jahre hindurch den dortigen akademischen Betrieb (Gymnasium, Lyzeum, Universität) genossen hatte, bedankte sich für die Wahl. Bei den Visitationen liess er sich aber stets vertreten. Schließlich stellte er sich 1795 aus Krankheitsgründen und wegen zunehmender wirtschaftlicher Schwierigkeiten im Kloster und politischer Probleme („Auslandssperre“) nicht mehr für eine Neuwahl zur Verfügung. Die täglich neuen Steuerforderungen drohten dem Kloster den Untergang (2000 Gulden Beitrag zum Religionsfonds, 1760 Gulden Wahltaxe). Wenn das nicht besser wird, werde er „freilich in die Hände des Kaisers abdanken“, klagte er im Schreiben an den Abt-Präses Nikolaus (Michaelbeuern). Tatsächlich wurden die Jahre seiner Amtsführung nicht nur durch manche Anfechtungen von Seite der Regierung getrübt, sondern auch durch die leidigen Koalitionskriege. 1796 waren fünf Religiosen vom Benediktinerkloster Villingen im Schwarzwald als Flüchtlinge vor dem Feinde zwei Monate in Fiecht. Der Abt von Villingen machte allerdings aus Dankbarkeit den Fiechtern das Angebot, den einen oder anderen Kleriker kostenlos in seinem Kloster studieren zu lassen. P. Benedikt Feilmoser und Beda Prantner (1798) hatten diese Möglichkeit genützt. 1798 suchte der Abt von Einsiedeln in Fiecht um ein Quartier für sechs seiner jungen Mitbrüder an. Abt Alfons nahm sie alle auf; sie blieben aufgrund der kriegerischen Bedrohung von Einsiedeln durch die Franzosen bis 1802 in unserem Stift, wo sie zum Teil Hörer von einigen Vorlesungen waren. Im Kriegsjahr 1797 diente das Kloster Fiecht als Lazarett für 200 Soldaten. Am 26. März übersiedelte der Konvent nach St. Georgenberg, die Konviktschüler wurden heimgeschickt, zwei Patres konnten aber im Gasthaus in Fiecht bleiben; bis zum 18. September des gleichen Jahres waren aber schon alle wieder nach Fiecht zurückgekehrt. Die Unkosten hiefür wurden erst viel später mit ca. 1.500 fl rückvergütet. – Abt Pacher kümmerte sich nicht nur um das wirtschaftliche Portrait von Abt Thomas Zacherl (1817 - 1829) Wohlergehen des Stiftes, sondern war auch um die Erhaltung des bewährten Hausstudiums (mit seinem hohen spirituellen und wissenschaftlichen Ansprüchen) bemüht; er ahnte jedoch den baldigen politischen Umsturz in Tirol. Den radikalen Regierungswechel erlebte Abt Alfons zwar noch, aber nicht mehr die Aufhebung seines Stiftes, welche im September 1807 stattfand. Am 25. April 1806 war er in eine „bessere Welt“ hinübergegangen, nachdem dem „unpäßlichen” Klostervorsteher 1804 erlaubt worden war, auf einem Tragaltar die hl. Messe zu lesen oder lesen zu lassen. 2. Das missionarische Engagement im 19. Jahrhundert Auch bei der Missionstätigkeit der Fiechter Benediktiner im 19. Jahrhundert geht es nicht um „Mission“ im klassischen Sinn („Bekehrung der Heiden“), wie sehr auch die Einsätze von P. Florian und Rupert in das Schema eines passionierten seeleneifrigen Missionars passen. P. Florian war ja als Seelsorger (Pfarrer) bei den Goldgräbern in Kalifornien und P. Rupert war „Vicario“ (Vikar) in Südbrasilien für deutschsprachige Einwanderer, die sich dort für immer ansiedelten. Es geht hier also in erster Linie um die seelsorgliche Betreuung von zumeist deutschsprachigen, katholischen Christen im Ausland (Übersee), eine pastorale Tätigkeit, die man jedoch im 19. Jahrhundert sehr wohl als „Mission“ bezeichnete. Wir betrachten hier in der gebotenen Kürze die „Missionseinsätze“ von P. Florian und P. Rupert unter Einbeziehung des P. Augustin Scherer, dem hervorragenden Förderer der seelsorglichen Betreuung der ausgewanderten Tiroler (und Rheinländer) in der Kolonie Pozuzo in Peru. P. Florian Schwenninger (1809–1868) Goldgräber im Missionsgebiet von P. Florian Missionsaussendung von P. Florian (1844) 37 Missionarisches Engagement Am 25. Juli 1844 bekam P. Florian Schwenninger die bischöfliche Weisung, sich nach Utica, einem Distrikt nördlich von New York, zu P. Adalbert Inama, zu begeben (Inama, 1798 in Kaltern/Südtirol geboren, war Chorherr des Prämonstratenserstiftes Wilten; er war bereits 1843 als Missionär nach Nordamerika gekommen, gest. 1878 in Wisconsin). Bischof Hughes übertrug im September 1844 dem Fiechter Benediktinerpater die Pfarre Utica, nachdem es Inama vorgezogen hatte, als Provisor nach Syracuse zu gehen, um dort eine Kirche zu bauen. – Über P. Florians Tätigkeit in Utica, wo er fünf Jahre und drei Monate als Pfarrprovisor wirkte, besitzen wir wenig Material. Es ist bekannt, dass er danach einen deutschen Geistlichen als Seelsorger in Syracuse (damals 15.000 Einwohner) ablöste. Er blieb nur ein Jahr als Pfarrer an der Kirche Maria Himmelfahrt in Syracuse. Danach war Schwenninger für kurze Zeit als Redakteur der katholischen Zeitung „The New York Sion“ beschäftigt. Im Sommer 1851 aber mußte er seine journalistische Tätigkeit beenden, da ihm, infolge schwerer Wassersucht, die Arbeit seitens der Ärzte verboten worden war. Er bereiste nun einige Monate die USA, bevor er den Erzbischof um zeitweilige Aufnahme ins Priesterseminar der Jesuiten, nahe bei New York, ersuchte. Durch die dortige gute Pflege besserte sich sein Gesundheitszustand sehr rasch, und Anfang des Jahres 1852 ging er als Hilfspriester nach Patterson im Staate New Jersey. Diese englischsprachige Gemeinde – Florian Schwenninger beherrschte inzwischen diese Sprache – war für ihn ein einträglicher Posten. Für die seelsorgliche Betreuung 38 Missionarisches Engagement von 5000 erwachsenen Katholiken und schulische Unterweisung von 400 Kindern erhielt er monatlich 400 Dollar bei freier Verpflegung. Er wollte hier bleiben. Es dauerte aber nicht lange, dann lernte er Bischof Joseph Sadoc Alemani von Monterey kennen, der ihn dringend bat, in seiner großen Diözese mitzuarbeiten. So sollte P. Florian nach Kalifornien gelangen, um sich der deutschen Katholiken an der Westküste anzunehmen. Nach einer abenteuerlichen Reise, in deren Verlauf viele Mitreisende, darunter auch mehrere Klosterfrauen, an Cholera gestorben waren, trafen im August 1852 Bischof Alemani und P. Florian Schwenninger in Kalifornien ein. Er wirkte zunächst an der Franziskuskirche in San Francisco. – Nach kurzer Tätigkeit an der Franziskuskirche leitete Schwenninger für die Dauer eines Jahres das Priesterseminar, das damals allerdings nur vier Studierende zählte; er unterrichtete diese in Dogmatik, Moral, Pastoral und Kirchengeschichte. Dies fiel ihm nicht schwer, hatte er doch schon an der Fiechter Hauslehranstalt doziert. Das für seine Krankheit ungünstige Klima machte ihm aber immer mehr zu schaffen, und so erhielt er vom Bischof die Erlaubnis, sein Betätigungsfeld nach dem Norden zu verlegen. Schwenninger bekennt in seinen Aufzeichnungen, dass er als „Sohn der Alpen“ in San Francisco niemals glücklich gewesen war. Im März 1853 wurde er zum Provisor der Shasta- und Trinity-Gebiete ernannt, in denen vor allem die Goldgräber und -wäscher ihr Glück suchten. Zunächst hatte er sein Hauptquartier in Shasta aufgeschlagen, von wo aus er die Missionen entlang des Trinity- und Klamath-Flusses betreute. Zwei Jahre lang bereiste er unter grössten Schwierigkeiten und Strapazen dieses unerschlossene Gebiet, das ungefähr die Größe Bayerns hatte. In Shasta hatte P. Florian eine kleine Kirche erbaut. Es dürfte für Schwenninger kein reines Vergnügen gewesen sein, die Goldsuchercamps pastoral zu besuchen, er war aber der Überzeugung, dass gerade in einem solchen Gebiet die Präsenz eines Priesters von großer Notwendigkeit war. 1855 finden wir P. Florian als Seelsorger von Weaverville, das nun sein Hauptquartier für seine Missionsreisen in die verschiedenen Minencamps war. Während er in Weaverville lebte, schrieb er auch den ersten Teil seiner Lebenserinnerungen. In den Jahren 1853 bis 1859 war es ihm gelungen, drei Kirchen zu bauen. Gegen Ende des Jahres 1857 war P. Florian nach Sawer’s Bar gezogen, wo er in „Paradise Flat“ eine kleine Kirche mit Friedhof errichtete. Dort verbrachte er die letzten neun Jahre seines Lebens als Pfarrer der Goldsucher. Im Jahre 1866 verschlechterte sich P. Florians Gesundheitszustand so sehr, dass ihn der Bischof von Marysville, Eugene O’Conell, zurückberief und ihn zum Assistenten an der Kathedrale von St. Josef machte. Am 28. Juli 1868 verstarb der Tiroler Benediktiner in Marysville. Dass sein Grab dort noch erhalten ist, mag wohl als Zeugnis für seine Bedeutung, einer der frühen Benediktinermissionare von Nordamerika gewesen zu sein, gewertet werden. P. Florian wird jedenfalls in der deutschstämmigen katholischen Bevölkerung Kaliforniens als „der Missionar ihres Landes“ verehrt. P. Rupert Bucher (1823–1902) P. Rupert arbeitete in den Jahren 1855– 1860 als approbierter Lehrer der lateinischen Sprache und Lektor der Moral im Stift Fiecht. Am 17. April 1860 ging er als Missionar nach Brasilien, von wo er im Jahr 1877 zurückkehrte. Leider sind über sein Wirken in Brasilien nur aus den ersten Jahren Nachrichten erhalten: ein undatierter Brief an Abt Pirmin Pockstaller, eine 24 Seiten umfassende Schrift „Getreuer Bericht über die Kolonieverhältnisse in Brasilien zur Warnung vor leichtsinniger Auswanderung und zur Belehrung für jene, die dennoch auswandern wollen. Von einem deutschen Pfarrer in Südbrasilien“ und vier Briefe an von allen Konventualen, die durch ein Telegramm von seiner Ankunft in Kenntnis gesetzt waren, empfangen.“ Nach seiner Rückkehr war P. Rupert bis 1878 als Lokalkaplan in Terfens tätig gewesen und anschliessend 1879/80 in Achental. Ab 1880 wirkte er als Lektor für Moral im Stift. Danach heisst es von ihm: „Valetudinarius usque ad mortem“ – er kränkelte also bis zu seinem Tod am 30. März 1902. Warnung vor leichtsinniger Auswanderung Pater Rupert Bucher P. Augustin Scherer vom 4. August 1860, 20. September 1860, 21. Oktober 1861 und 26. Juni 1862. Tatsache ist, dass P. Rupert – nach anfänglichen Schwierigkeiten in Dona Francisca – 17 Jahre in Sao Pedro d’Alcantara, in der ersten deutschen Kolonie der Provinz Santa Catharina im südlichen Brasilien, In diesem Zusammenhang muss unbedingt noch ein Mitbruder erwähnt werden, der zwar selber nicht in die Mission gegangen ist, sich jedoch als engagierter Propagandist und kenntnisreicher Moderator für die Tiroler Auswanderer nach Pozuzo/Peru im Jahr 1857 große Verdienste erworben hat. äußerst segensreich wirkte. Nach Auskunft des Univ. Prof. Dr. Karl Ilg im Jahr 1988 existiert diese Kolonie heute nicht P. Augustin Scherer (1818–1878) mehr, sehr wohl aber ist die Erinnerung Abt Pirmin Pockstaller ernannte P. Augustin 1845 den erst 27jährigen Ordensmann an P. Rupert Bucher noch gegeben. Am 19. Juni 1876 war ein Brief von P. Ru- zum Dozenten für Dogmatik (zwischenpert in Fiecht eingelangt, in dem er den zeitlich auch Lektor für Kirchenrecht) Wunsch äussert, wieder aus Südbrasilien an der hauseigenen theologischen Lehrzurückzukehren. Am 30. Jänner 1877 anstalt. Ab 1849 unterrichtete er gleichfolgte ein weiterer Brief, in dem er den zeitig an der Stiftskonviktschule die Abt ersucht, ihn offiziell abzuberufen, Gegenstände Italienisch, Erdkunde und was der damalige Abt Albert Wildauer Geschichte. Vor allem seine hervorragenauch tat. Über seine Rückkehr aus der den Kenntnisse in den Disziplinen GeograMission berichtet eine Notiz im Klosterdi- phie (Südamerika) und Geschichte legte arium, das damals von Abt Wildauer selbst er in zwei Lehrbüchern dar. Als P. Augeführt worden war: „Als ich in Jenbach gustin 1851 aushilfsweise an der Basilika den Eisenbahn Waggon bestieg, fand ich St. Bonifaz in München als Kaplan wirkte, dort ganz unvermuthet wie durch Gottes machte er Bekanntschaft mit der „deutFügung P. Rupert Bucher, der nach 17 schen Redezeichenkunst” (später auch: Jahren von Brasilien zurückkehrte. Sein „Gabelsberger-Kurzschrift!), wie man die letzter Posten war Neu-Freiburg gewe- Stenographie nach seinem Erfinder Franz sen. An der Pforte wurde er freundlichst Xaver Gabelsberger dazumal nannte. Der 39 Missionarisches Engagement wie auf St. Georgenberg als Kirchenrespassionierte Lehrer war fasziniert von taurator hervortat, stellte auch seine dieser „Kurzschrift”, eignete sie sich zuFähigkeiten auf pharmazeutisch-medierst selber im Nu an und brachte seine zinischem Gebiet, seine verblüffenden Kenntnisse mit in sein Heimatkloster St. Kenntnisse im „Geld- und Wechselwesen” Georgenberg-Fiecht. Das Land Tirol hat und nicht zuletzt sein hohes musikaliihm die Einführung der Stenographie in sches Talent (virtuoser Querflötist) ganz den „höheren Schulen“ zu verdanken. in den Dienst der Seelsorge. Als Kurat der dem Stift inkorporierten In seinem Nachruf lesen wir: „… und Pfarrei Stans (1851–1863) lag dem Ordensreichliche Thränen, die selbst über die geistlichen Scherer die religiöse Formung gebräunten Wangen der Männer herabder Schulkinder sehr am Herzen; daher rollten, geben lautes Zeugnis von der Lieverfasste er für die Religionsstunden das be, mit welcher die ganze Gemeinde an Handbüchlein mit dem Titel „Beicht- und Pater Magnus Höfle ihm hieng ... sein Hinscheiden ist nicht Kommunion-Unterricht in leichten Fragen nur ein schwerer Schlag für das Beneund Antworten” (erschienen in Innsbruck, diktinerstift Fiecht, sondern auch für die Bozen und Meran 1856). Tiroler Kolonie Pozuzo ein unersetzlicher Anschließend kam P. Augustin für fünf Verlust”, denn „... mit besonderer Liebe Jahre als Wallfahrtspriester nach St. war sein Herz der Tiroler Kolonie von PoGeorgenberg (1863–1867); auf dem „heizuzo in Peru zugethan”, heißt es weiter, ligen Berg von Tirol” ließ er den seit dem „und er besorgte ihre Einkäufe, spedierte Brand von 1705 immer noch fehlenden ihre Sendungen und stand mit dem dortiTurm bei der Wallfahrtskirche bauen und gen Pfarrer Egg im beständigen Verkehr. das Kirchengewölbe mit Fresken des NaTagelang arbeitete, schrieb und packte er zarenerstils zieren. Daneben blieb ihm für sie”. aber immer noch Zeit, sich schriftstelDamit wird also P. Augustin Scherers lerisch zu betätigen. Sein achtbändiges wichtige Rolle und sein Einsatz für die Tihomiletisches Handbuch, das unter dem roler Auswanderer unter dem Priester JoTitel „Bibliothek für Prediger” ab 1853 sef Egg nach Pozuzo/Peru im Jahre 1857 in Abständen erschien, zeugt nicht nur charakterisiert und gewürdigt. von seiner umfassenden theologischen Bei den aufgezeigten Qualitäten ist es Bildung, sondern auch von seiner glänleicht verständlich, dass die Trauer der zenden „Kanzel-Beredsamkeit”. Nach Pfarrbevölkerung über den Tod ihres verseinem Tod kam noch das vierbändige Pater Cölestin Köll ehrten Pfarrherrn groß war, als dieser am ,,Exempel‑Lexicon für Prediger und Ka18. September 1878 im Alter von nur 60 techeten” heraus, worin an die 3500 anJahren unerwartet von ihnen gegangen schauliche Beispiele und Anekdoten auf „Werkzeug” eines jeden Predigers. die verschiedensten Anlässe des Kirchen- Die letzte Station seines Wirkens war die ist. jahres zusammengetragen sind. Beide Pfarrei Achental (1867–1878). Die Pfarrumfangreichen Reihen waren durch vie- bevölkerung schätzte seine ihm eigene Im vorletzten Kapitel wollen wir drei Mitbrüder kennen lernen, denen die Mission le Jahrzehnte hindurch (bis weit ins 20. bescheidene Lebensweise. Jahrhundert herauf) ein unentbehrliches P. Augustin, der sich in Achental ebenso am Herzen lag, von Fiecht aus aber keine 40 Missionarisches Engagement Möglichkeit sahen, z. B. in die Afrikamission zu gehen. Zwei von ihnen scheiterten an ihrem Vorhaben aus gesundheitlichen Gründen. Ein dritter Mitbruder kam schließlich auf Umwegen in die „Trappisten-Mission“ nach Nordamerika, wo er auch 1946 sein Leben beendete. Sie werden nun in Kurzbiographien der Leserschaft des Fiechter Missionskalenders vorgestellt. 3. Missionarische Ambitionen und Ansätze im 20. Jahrhundert P. Magnus Höfle (1863–?) Der 1863 aus Alberschwende in Vorarlberg gebürtige P. Magnus Höfle spürte bereits ein Jahr nach seiner Priesterweihe (1894) einen Drang, in die Mission zu gehen; er verließ 1895 für mehrere Wochen das Stift Fiecht, kam aber unverrichteter Dinge wieder zurück, um 1897 neuerlich einen „Versuch“ zu wagen. Er machte nun mit seinem Vorhaben Ernst und übertrug am 21. August 1898 seine Profess auf St. Ottilien; dadurch war er der erste Konventuale des dortigen Priorates mit feierlicher Profess und durfte dadurch mit dem damaligen Prior von St. Ottilien, P. Ludger aus Beuron, über die Zulassung der Brüder zur ersten (feierlichen) Profess mitentscheiden. Bereits im September 1898 kam er in die Afrikamission, musste aber kaum ein Jahr später aus Gesundheitsgründen in die Heimat zurückkehren. 1905 verliess er St. Ottilien. Die Nachrichten über seinen weiteren Lebensweg widersprechen sich. Er soll entweder in diesem Jahr (1905) zu den Trappisten übergetreten sein oder zu den Kapuzinern oder zuerst zu den Kapuzinern und dann zu den Trappisten? P. Cölestin Köll (1860–1942) P. Cölestin kam am 19. März 1860 in Roppen/Oberinntal zur Welt und wurde auf den Namen Josef getauft. Als 20jähriger Maturant trat er bei den Benediktinern in Fiecht ein. Nach dem Theologiestudium in Innsbruck (1881–1884) erfolgte am 16. Oktober 1884 die Priesterweihe. Ein Jahr Lehrer in Fiecht, kam er 1885–1889 als Kooperator nach Achenkirch, danach war er bis 1895 Präfekt und Lehrer im Stift. Da sein Vater im Sterben lag, wurde er vom heiligen Stuhl in Rom von den Gelübden der Armut und der Stabilität auf Zeit entbunden, um seinen Vater zu unterstützen und zu pflegen. Nachdem der Vater gestorben war, fasste P. Cölestin den Entschluss, nach St. Ottilien überzutreten, um als Missionar in Afrika zu wirken. Als Vorbereitung dazu stellte er sich vorübergehend den seelsorglichen Aufgaben der Salzburger Erzdiözese zur Verfügung, nahm Kooperatorenstellen in St. Johann/Tirol, in Bad Gastein und Brandenberg an, ehe er im Jahr 1901 in St. Ottilien eintrat. Er scheint aber sein Vorhaben nicht verwirklicht zu haben (vielleicht hat man ihn aus gesundheitlichen Gründen nicht genommen?), da er noch im selben Jahr von St. Ottilien nach Fiecht zurückkehrte, wo er an der Klosterschule seine Lehrtätigkeit wieder aufnahm und bis 1917 fortsetzte. Pfarrertätigkeiten folgten in Achenkirch (bis 1922) und Terfens (bis 1928). Von 1928 bis 1936 war er im Konvikt als Katechet tätig, betreute als Magister die Laienbrüder und ging fleissig auf Aushilfe. Nachdem St. Georgenberg-Fiecht aufgehoben worden war (1940 Fiecht bzw. 1941 St. Georgenberg), musste P. Cölestin wegen seiner äusserst angeschlagenen Gesundheit den „Gau Tirol-Vorarlberg“ (wie damals Tirol bezeichnet wurde!) nicht verlassen. Er wohnte zunächst bei seinem geistlichen Neffen in Thaur und starb schließlich im Rafaelsheim in Schwaz (Archengasse) im Alter von 82 Jahren. Begraben ist P. Cölestin in Terfens. Pater Georg Außerlechner P. Georg Außerlechner (1875–1946) P. Georg kam am 26. Februar 1875 in Kartitsch/Osttirol zur Welt und bekam den Namen Josef. Er wurde am 26. September 1896 zwar in Fiecht einkleidet, dann aber ins Noviziat nach St. Peter/Salzburg geschickt. Frater Georg legte am 15. August 1900 seine ewige Ordensprofess ab; 41 Missionarisches Engagement die Priesterweihe erfolgte am 23. Sep- sogar als kranker Mann schleppte er sich tember 1900 in Brixen. Er war von 1900– noch in den Chor, um im Verein mit sei1904 Präfekt und Lehrer am Fiechter Kna- nen Mitbrüdern Gott den Herrn im Psalbenkonvikt. 1904 erfolgte der Übertritt mengesang zu preisen. Mit Recht und zu den Trappisten der Abtei Notre-Dame Billigkeit muß man ihm nachsagen, daß d’Oelenberg und von dort ging er nach er am glücklichsten in seiner MönchszelNordamerika in die „Trappisten-Mission“. le und in der Chorstalle war. Wir hoffen Er war als Mitglied der Saint Joseph’s deshalb zuversichtlich, daß er bei seiner Abbey in St. Benedict in Louisiana stati- Ankunft in der Ewigkeit einen gnädigen oniert. P. Athanasius Brugger berichtete Richter gefunden hat und daß er jetzt 1947 über ihn folgendes nach Fiecht: „P. von seinen Arbeiten im ewigen Frieden Georg Außerlechner OSB war ein wahrer bei Gott ausruhen darf… Nach zweiwöSohn der Tiroler Berge, was ihm auch chigem schweren Herzleiden starb P. Gezeitlebens nachging … Seit 1906 weilt er org Außerlechner fromm und gottergeben in unserer Abtei. Während dieser 40 Jah- nach Empfang der heiligen Sterbesakrare war seine Tätigkeit sehr mannigfach mente am 4. Oktober 1946, morgens um sowohl in der Seelsorge als auch an un- 9.20 Uhr im Hospital ’Hotel Dieu’ in New serer Schule. Mehrere Jahre betreute er Orleans.“ als Kaplan ein Altersheim, geleitet von den Kleinen Schwestern von den Armen in der Stadt New Orleans. Durch seinen 4. Missions-Aussendungen Seeleneifer war sein Wirken an dieser kurz vor Übertritt zu den Anstalt von großem Segen und Erfolg be- Missionsbenediktinern von gleitet. Die größten Verdienste jedoch er- St. Ottilien warb sich P. Georg nicht allein durch die äussere Mission, sondern vor allem durch Der erste Fiechter Pater, der noch vor seine Lehrtätigkeit in unserer Hausschule. dem offiziellen Übertritt von Fiecht nach Über 25 Jahre hielt er unseren Klerikern St. Ottilien in die Afrikamission kam, war Vorlesungen in der Moral-Theologie und P. Magnus Lochbihler. Er ist 1930 in im Kirchenrecht. Sein Ruf als Fachmann Jungholz/Tirol geboren, trat nach der in der Moral-Theologie war weit und breit Matura am Bischöflichen Gymnasium Paubekannt, weshalb er oft von Bischöfen linum 1950 in Fiecht ein, absolvierte die und anderen führenden Persönlichkeiten Theologischen Studien in San’ Anselmo/ der Kirche zu Rat gezogen wurde. Trotz Rom und feierte 1954 in seiner Heimat seines großen wissenschaftlichen Anse- die Primiz. P. Magnus, der dem damalihens war er aber immer der schlichte und gen Aufgabenbereich des Stiftes wenig demütige Ordensmann. Ja, P. Georg war abgewinnen konnte, kam 1959 über St. vor allem ein musterhafter Mönch, der Ottilien in die Abtei Ndanda/Tansania, es immer genau nahm mit der Erfüllung von wo aus er mehrere Missionsstationen aller Pflichten, die das Ordensleben ihm betreute, vor allem Gitting. Er baute Kirauferlegte. Um nur eines herauszuheben, chen und gründete eine Schwesterngebeim Chorgebet fehlte P. Georg niemals, meinschaft, die seine Schülerinnenheime 42 Missionarisches Engagement („Girls-Hostels“) betreuen. Seit vielen Jahren ist P. Magnus in der Spezialseelsorge in Tansania tätig. Am 11. September 2011 beging er in voller Frische sein diamantenes Professjubiläum in der Fiechter Stiftskirche. P. Pirmin Rudmann trat nach dem Noviziat 1954 in der Erzabtei St. Peter/ Salzburg nach Fiecht über, machte seine philosophisch-theologischen Studien in Schwaz und Beuron und wurde 1959 zum Priester geweiht. Er fühlte sich zur Mission berufen und übertrug noch im Spätherbst 1967 seine Stabilität auf St. Ottilien. War P. Pirmin zuerst in der „Peramiho-Mission“ tätig, wurde er 1979 dem der Abtei Peramiho unterstehenden Priorat Uwemba/Tanzania zugeteilt, wo er neben den seelsorglichen Arbeiten bis zu seinem Tod im Jahr 1985 das Amt eines Verwalters wahr nahm. P. Rudmanns’ Mitstudent, P. Bonifaz Bohrer (1928–2002), aus Pirmasens/Diözese Speyer gebürtig, legte ebenfalls 1955 seine Profess in Fiecht ab. Nach Besuch der Aufbaumittelschule in Stift Lambach/O.Ö. begann er das Theologiestudium in Sant’ Anselmo/Rom, das er 1962 in Salzburg abschloss. Bald nach der Priesterweihe bat er um Erlaubnis, über St. Ottilien in die Mission gehen zu dürfen. Ab 1963 wirkte P. Bonifaz in Malolo/Tansania, dem Aufgabenbereich der Abtei Ndanda. Von 1975 bis 1981 hatte er den Posten eines Verwalters in Fiecht inne, danach war er in der Diözese München tätig, bis ihn der Bischof von Tanga/Tansania in seine Diözese am Indischen Ozean holte. An einem Blasenkrebs erkrankt, musste er 2001 zu einer Operation nach Europa, die ihn vor dem Tod (2002) nicht mehr bewahren konnte. Ein interessanter Nachsatz Zwar nicht als Fiechter Benediktiner, aber doch unter Vermittlung des Abtes Albert Wildauer, ist der Weltpriester Franz Anton Spiss in St. Ottilien eingetreten, und erhielt den Namen Cassian. 1866 in St. Jakob am Arlberg geboren, besuchte Spiss das Gymnasium in Brixen und studierte auch am dortigen Priesterseminar. Im Jahr 1889 zum Priester geweiht, zog es ihn nach Kooperatorendiensten in Sellrain, Umhausen und Längenfeld 1891 zu den Missionsbenediktinern nach St. Ottilien. Mit 27 Jahren wurde P. Cassian Spiss 1893 in die Mission nach Tanzania ausgesandt. Als eifriger Missionar und Sprachforscher erwarb er sich großes Ansehen. 1902 wurde er während eines Generalkapitels in St. Ottilien völlig überraschend zum Bischof ernannt. Seine Bischofsweihe erfolgte am 16. November 1902 in St. Ottilien. Nach der Weihe kehrte Spiss als Apostolischer Vikar von Süd-Sansibar, wie seine Region damals hieß, nach Afrika zurück. 1905 wollte er von Dar‑es‑Salaam nach Peramiho unweit des Nyassa‑Sees ziehen, um dort als neuer Bischof und Visitator die Firmung vorzunehmen. Mit zwei Benediktinerbrüdern und ‑schwestern brach er Anfang August von Kilwa am Indischen Ozean auf, um über Liwale nach Peramiho zu ziehen – zu Fuß natürlich – , eine Strecke, die ungefähr der von Basel nach Wien entspricht. Schon bei seinem Aufbruch in Kilwa hörte man Gerüchte, dass im Landesinneren mehrere Eingeborenenstämme einen Aufstand gegen die Weißen angezettelt hätten. Bischof Spiss wartete mit seiner Begleitung und den 60 eingeborenen Trägern einige Tage, und als alles ruhig blieb, brach er auf, um in einem 7-tägigen Marsch Liwale, ein Dorf zwischen Kilwa und Peramiho, zu erreichen. Kurz vor Liwale kamen ihm jedoch Flüchtlinge entgegen, die berichteten, die Rebellen hätten Liwale bereits eingenommen und die dortige Askari‑Schutztruppe niedergemetzelt. Bischof Spiss entschloss sich schweren Herzens zur Rückkehr. Aber schon einen Tag später, genau am 14. August 1905, wurde die kleine Karawane (die 60 Träger waren geflohen, als sie vom Fall Liwales hörten) von Rebellen umzingelt und bis auf zwei junge afrikanische Helfer niedergemetzelt. Das war der sogenannte Maji‑Maji‑Aufstand, der sich in erster Linie gegen die Kolonialmacht richtete, aber keinen Unterschied zwischen Missionaren und Kolonialbeamten machte. Monate nach dem Massaker wurden die wenigen Überreste der Ermordeten von einer deutschen Schutztruppe gesammelt und nach Dar‑es‑Salaam gebracht, wo sie in der dortigen St. Josephs‑Kathedrale beigesetzt wurden. Fast 8 Jahrzehnte nach der blutigen Tat entdeckte P. Johannes Rocksloh Kelch und Patene des Ermordeten. Dr. Hubert Gundolf reiste 1982 nach Tanzania, um den Schauplätzen des Massakers von 1905 nachzuspüren. Er gab im EOS‑Verlag ein Buch heraus (1984) mit dem Titel „Maji ‑ Maji, Blut für Afrika. Auf den Spuren des 1905 in Ostafrika ermordeten Missionsbischofs Cassian Spiss“. N. B. Auf dem zeitgenössischen Foto, das sich in der Fiechter Prälatur befindet, ist Cassian Spiss als dritter von links zu sehen. Ganz rechts sitzt der damalige Abt von Fiecht, Albert Wildauer (1875–1915). 43 Benediktiner-Klöster weltweit Benediktiner-Klöster in Europa Die Klöster der Benediktinerkongregation von St. Ottilien Einige Wappen der Klöster unserer Kongregation und deren Gründungsjahr 1138 Fiecht Österreich 44 1902 St. Ottilien Deutschland 816 / 1914 Münsterschwarzach Deutschland 1914 Schweiklberg Deutschland 1931 Ndanda Tanzania 1931 Peramiho Tanzania 1947 Newton USA 1956 Königsmünster Deutschland 1964 Güigue Venezuela 1964 Waegwan Südkorea 1982 Inkamana Südafrika 1982 Uznach Schweiz 1993 Hanga Tanzania 2011 Mvimwa Tanzania 45 Mädchenschicksale Mädchenschicksale Mädchenschicksale in Tanzania - Aus einem Weihnachtsbrief von P. Magnus Lochbihler OSB Der Tag ist kurz, die Nacht nicht lang. Und wir pilgern weiter nach Jerusalem. Aber zuerst nach Bethlehem, nach einem Höflichkeitsbesuch bei Herodes. Es gibt so viel Dummheit in unserer Welt, dass es immer etwas zum Lachen gibt. Und so viel Sünde, dass das Weinen kein Ende braucht. Aber trotzdem wollen wir lieber vom gemischt Schönen reden. Zum Beispiel von Upendo. Upendo heißt Liebe. Upendo, 15, schlingerte zu unserem Zufluchtshaus in Meserani. Sie war von Tabora gekommen, nette 700 km südwestlich von Meserani. Sie war stecken geblieben in Klasse II Secondary School (Mittelschule), weil ihr Vater gestorben war und die Mutter mittellos. Da kam ausgerechnet von Meserani ein adrettes Fräulein, Moslem, nach Tabora und bot sich Upendo an, ihr Arbeit zu beschaffen für Weiterschulung, aber in Meserani. Upendo nahm mit dankbarem Zweifel an. Die Arbeit bestand in Bordelldiensten. Upendo weigerte sich stur und stark und musste ausziehen aus der Unterkunft, und fand zu uns. Upendo ist katholisch. Das Gemeindeamt bot Upendo an, ihr einen neuen Zugang zu Schule und Weiterschulung zu beschaffen, wenn sie bei uns Unterkunft und Hilfe findet. Aber natürlich. Und was kann das wohl kosten? Mit 300 Euro pro Jahr kämen wir wohl ins Trockene. Falls jemand helfen möchte, legen wir kein Veto ein. Im Zusammenhang mit Upendo fand das Gemeindeamt (mit uns) noch weitere zehn Schülerinnen aus den umliegenden Dör- fern, für die unsere Dame (siehe oben) Arbeit beschafft hatte. Das Gemeindeamt beförderte die zehn zurück zu Eltern, Dorf und Schule. Mathias Kakay hatte ich vor, sagen wir, fünfzehn Jahren einen hurtigen Streit gehabt. Er hatte mich ordentlich betrogen. Er sieht jetzt ganz anders aus. Der Fall von Ng’ing’i, auch 15, liegt etwas verschieden. Abschlussklasse Grundschule, bereits fest verkuppelt, aber noch nicht ausgeführt. Sie kam zu unserem Zufluchtshaus gelaufen. Ich fuhr mit ihr zum DC, sprich District Commissar von Mionduli. Ist gesunder Katholik, und allem Anschein nach nicht korrupt. Fast möcht ich sagen: Freundschaftliche Gefühle und Zusammenarbeit zwischen uns. Der District Commissionar reagierte schnell. Ein Verwandter von Ng’ing’i wurde verhaftet, war aber sehr bald wieder auf freiem Fuß. Gerichtsbarkeit und Polizei seien die korruptesten Institutionen des Landes, so war früher schon in einer Zeitung zu lesen. Niemand bezweifelt das. Aber Ng’ing’i ist bei uns sicher. Und wenn sie die Secondary School macht, wie zu erwarten, dann mag das ein solider Schritt zu Ng’ing’is weiterer Freiheit sein. Könnte auch um die 300 Euro pro Jahr kosten. Falls jemand helfen möchte, legen wir kein Veto ein. Übrigens sehnt sich Ng’ing’i nach der Taufe. Eine heitere Begegnung gab es heute. Mathias Kakay kam mit seiner jungen Ehe und Frau, und sie boten an, eines unserer Waisenleute, und zwar eher von den Kleinsten, durch die Schuljahre durchzuziehen. Wir einigten uns auf den kleinen, spitzen, pfiffigen Emanuel. Mit Weit weniger erholsam ist dies, dass es den Islamiten gelungen ist, in ihrer Gehirnwäscheschule von Mit-Mmoja sechs christliche Schülerinnen zu Moslems umzukrempeln. Ob wir noch einige aus der Falle herausretten können, steht in schmerzlicher Frage. Wenn das Jesuskind in einer Islamschule gelandet wäre, was wäre aus ihm wohl geworden!? Welch eine dumme Frage. Aber trotzdem überdenkenswert. Denn es gibt viele Jesuskinder. Drum nochmals eine Gesegnete Heilige Nacht mit offenen Augen euer P. Magnus Lochbihler OSB, Tanzania Symbolfoto 46 47 Historische Darstellungen von St. Georgenberg und Fiecht Historische Darstellungen von St. Georgenberg und Fiecht Historische Darstellungen von St. Georgenberg und Fiecht Sehr herzlich dankt die Schriftleitung den Autoren für die Druckerlaubnis in unserem MISSIONSKALENDER aus den Veröffentlichungen: P. Thomas Naupp, Wallfahrt St. Georgenberg auf Andachtsbildchen, Edition Tirol, 2001 Thomas Naupp, Oliver Ruggenthaler, Martin Reiter, 1809 - Der Freiheitskampf im Unterinntal, Edition Tirol 2009 St. Georgenberg vor dem 4. Brand 1705; links vom heutigen Haus des Wallfahrtseelsorgers ein größeres, nicht mehr errichtetes Gebäude, vermutlich für die Klostergemeinschaft. In der lichtumstrahlten Lindenkirche war das Gnadenbild aufgestellt. 48 Das Gnadenbild “im Wolkenkranz mit Engelköpfen und Mondsichel, darunter St. Georgenberg mit Hoher Brücke und Pilger am Weg, Farblithographie; Innsbruck nach 1850” (P. Thomas Naupp) St. Georgenberg nach 1866; das Gnadenbild mit den beiden Pilgerheiligen, rechts der selige Rathold, links der heilige Jakobus d.Ä.; hinter dem Pilgerhaus ist der Turm der Lindenkirche zu erkennen; zu Beginn der Hohen Brücke das Torhaus. Das gleiche Motiv wie zuvor, doch ohne neugotischer Treppenturm 49 Historische Darstellungen von St. Georgenberg und Fiecht Historische Darstellungen von St. Georgenberg und Fiecht St. Georgenberg auf einer Grußkarte, 1902; rechts unten ein Pilger oder Wanderer St. Georgenberg auf einer Lithographie, 1845; eine Pilgergruppe mit Priester, Ministranten und kreuztragenden Büßern unterwegs; das Tor- und Wächterhaus am Beginn der Hohen Brücke 50 51 Historische Darstellungen von St. Georgenberg und Fiecht Historische Darstellungen von St. Georgenberg und Fiecht St. Georgenberg, Stahlstich mit neugotischen Rahmen samt Gottesmutter und dem heiligen Petrus (Schlüssel!). 1846; rechts sitzt eine betende Gestalt am Marterl St. Georgenberg 1868 (2 Jahre nach Bau des Turms) und Fiecht 1870 - Blick nach Osten; die Eisenbahnlinie ist zu sehen); neugotischer Rahmen; in Innsbruck 1870 gedruckt 52 Das Gnadenbild über St. Georgenberg, Holzschnitt von Alois Konrad Schwärzler, nach 1945 “Weihnacht auf St. Georgenberg”, um 1990 Aquarell von Bischof Dr. Reinhold Stecher 53 Historische Darstellungen von St. Georgenberg und Fiecht Historische Darstellungen von St. Georgenberg und Fiecht Die Wallfahrtskirche von St. Georgenberg um 1920; zahlreiche Votivtafeln schmücken die Wände; als Chorabschluss zum Volk hin die Kommunionbank Alte kolorierte Ansicht der Abtei Fiecht St. Georgenberg nach 1860 54 55 Historische Darstellungen von St. Georgenberg und Fiecht Stift Fiecht vor dem Bau der Autobahn, 1970 56 Historische Darstellungen von St. Georgenberg und Fiecht Stift Fiecht mit Blick nach Osten; kolorierte Lithographie von C.A. Czichna; nach einer Zeichnung von P. Josef Öfner, 1857; rechts im Bild ein Eisenbahnzug; der Inn bewegt sich noch in Mäanderlinien 57 Historische Darstellungen von St. Georgenberg und Fiecht Stift Fiecht mit Blick nach Westen; kolorierte Lithographie von CA. Czichna, 1855; vor dem Stift das so genannte Bauernhaus, in dem das Gesinde des Stifts wohnte; rechts am Rand die Benediktskapelle (heute Friedhofskapelle) und Vorläufer der heutigen Klostergastwirtschaft 58 Historische Darstellungen von St. Georgenberg und Fiecht P. Thomas Naupp: “ Gedenkblatt anlässlich des renovierten Gnadenbilds am 3. Juli 1993, nach Abschluss der Restaurierung von St. Georgenberg. Wiedergabe einer Lithographie von Louis Flad... 1845”; ein Armer bittet am Bildstöckerl um eine milde Gabe; das Tor- und Wächterhaus bei der Hohen Brücke 59 Historische Darstellungen von St. Georgenberg und Fiecht Historische Darstellungen von St. Georgenberg und Fiecht 1 = Das Stift Fiecht 2011 2 = Votivtafel als Dank für die Rettung aus einer Feuersbrunst, 19. Jhd. 3 = Colorierter Stich von St. Georgenberg vor der Errichtung des Turms Stift um 1800 1 2 60 3 61 Historische Darstellungen von St. Georgenberg und Fiecht 875 Jahre Abtei St. Georgenberg-Fiecht Jubiläumstermine 2013 Sonntag, 28. April 09.30 Uhr Festlicher Jubiläums-Gottesdienst im Stift Fiecht Predigt: Abt Raimund Schreier OPraem, Stift Wilten Musikalische Mitwirkung: Wiltener Sängerknaben; Missa solemnis in C- Dur von P. Martin Goller (1764 - 1836; Benediktiner von Stift Fiecht) Sonntag, 5. Mai 10.30 Uhr Festlicher Jubiläums-Gottesdienst im Stift Wilten Predigt: Abt Anselm Zeller OSB, Stift St. Georgenberg-Fiecht Musikalische Mitwirkung: Wiltener Sängerknaben - siehe oben Montag, 20. – Mittwoch, 29. Mai Pilger- und Kulturreise in die Türkei, mit Abt Anselm Zeller OSB (Informationen auf unserer Webseite oder auf Anfrage) Dienstag, 14. August 20 Uhr Konzert der Bundesmusikkapelle Stans Stift Fiecht, Innenhof Freitag, 13. September Nachtwallfahrt, St. Georgenberg mit besonderer Teilnahme der Wiltener Pfarren Predigt: Bischof Dr. Manfred Scheuer (angefragt) Samstag, 19. Oktober 19 Uhr Stiftskirche Fiecht Konzert der Wiltener Sängerknaben Montag, 21. Oktober Ölgemälde von Fiecht von Johann Pirkl, 1834, Dauerleihgabe des Ferdinandeums, Innsbruck. Blick in Richtung Vomp, wo Pfarrkirche und Schloss Siegmundslust zu sehen sind, ebenso im linken Feld die alte Pfarrkirche von Weerberg. 62 Tag der Ordensleute der Diözese Innsbruck 63 Ausschnitt aus einer Landkarte Tirols (18. Jhdt.) mit Viecht (!) und St. Georgenberg www.st-georgenberg.at