Pressedossier 2013

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Pressedossier 2013
VIDEOEX 2013
INT. EXPERIMENTALFILM & VIDEO FESTIVAL ZÜRICH
25. MAI - 02. JUNI 2013
PRESSEDOSSIER
VIDEOEX * Kanonengasse 20/Postfach * CH-8004 Zürich * 043 322 08 14 * www.videoex.ch * press@videoex.ch
VIDEOEX 2013
INT. EXPERIMENTALFILM & VIDEO FESTIVAL ZÜRICH
25. MAI - 02. JUNI 2013
VIDEOEX - DAS FESTIVAL IM KURZPORTRAIT
VIDEOEX ist das einzige Festival in der Schweiz, das sich explizit experimentellem Film- und Videoschaffen widmet und dieses in einem kinematografischen Rahmen präsentiert.
Seit der Gründung 1998 präsentiert VIDEOEX Jahr für Jahr ein bemerkenswertes Programm. Es
gewährt Einblick in aktuelle künstlerische Trends und ermöglicht die Vermittlung des film- und kunstgeschichtlichen Erbes: Der dabei gespannte historische und geografische Bogen reicht über ein
Jahrhundert Filmgeschichte und alle Kontinente.
Experimentelle Film- und Videokunst ist eine Quelle für Erneuerungen in der Kunst und in der Filmsprache. Es ist eine Kunstform, die in Auseinandersetzung mit Wahrnehmungsmustern entsteht und
diese herausfordert. Der Künstler Mike Hoolboom sagt über die Experimentalfilme am VIDEOEX:
«Diese Arbeiten glauben, dass die Veränderung unserer Seh- und Erzählgewohnheiten die Geschichten und
die Geschichte verändern.»
In einem durch und durch medialisierten Alltag gewinnt eine kritisch-experimentelle Reflexion quasinatürlicher Wahrnehmungsmuster immer mehr an Bedeutung. Experimentelle Film- und Videokunst
betreibt diese künstlerische Forschung und das VIDEOEX-Festival bietet dafür eine Plattform. Erfreulicherweise wird VIDEOEX dabei seit vielen Jahren vom Bundesamt für Kultur unterstützt und fand
heuer Aufnahme ins Kulturleitbild der Stadt Zürich 2012-2015.
Herzstück des Festivals ist der internationale und der Schweizer Wettbewerb, weitere wichtige Programmpunkte sind das kuratierte Programm um eine Gaststadt und der CH-Fokus, der auf die
Vermittlung und die Aufarbeitung des Schweizer Experimentalfilms fokussiert. Ausgewählte Retrospektiven und Spezialprogramme bereichern das Programm, audiovisuelle Live Acts und Installationen
machen aktuelle künstlerische und filmische Strömungen erfahrbar.
Experimentelles Film- und Videoschaffen ist eine Herausforderung für Kunstvermittlung und Publikum, darum hat die praktische Vermittlungsarbeit einen grossen Stellenwert, darunter zu allererst
die Workshops, die von Künstler_innen geleitetet werden und in denen sich Teilnehmende vor Ort mit
der Materie Film praktisch auseinandersetzen können. Ein alljährlich speziell für Kinder entwickelter
Workshop stösst jeweils auf besonderen Anklang. Durch die publikumsnahe Atmosphäre wird der
Austausch zwischen Künstler_innen und Publikum, zwischen Laien und Profis bewusst gefördert.
Sämtliche Programme werden von Expert_innen vorgestellt. Junge Schweizer Filmschaffende und
Studierende hiesiger Kunstschulen erhalten die Gelegenheit sich neben internationalen Grössen wie
Peter Greenaway, Ryoji Ikeda, Mike Hoolboom, Yann Beauvais, Atom Eogyan, Peter Mettler und Herbert Fritsch (die alle schon am Festival gastierten) zu präsentieren und wichtige Kontakte zu knüpfen.
Das VIDEOEX-Festival begeistert Film- und Kunstinteressierte, Filmschaffende aus dem In- und Ausland und Kurator_innen aus Zürich und der ganzen Schweiz. Dank einer hochwertigen Programmation und einem regen Austausch geniesst das Festival weltweit hohes Ansehen.
KURZPORTRAIT FESTIVAL
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VIDEOEX 2013
INT. EXPERIMENTALFILM & VIDEO FESTIVAL ZÜRICH
25. MAI - 02. JUNI 2013
PROGRAMMÜBERSICHT
WETTBEWERB
An der 15. Ausgabe des Videoex Festivals werden rund um den internationalen und nationalen Wettbewerb wichtige Vertreter des Experimentalfilmschaffens vorgestellt. Eine Jury prämiert vor Ort die
Arbeiten.
EINZELKÜNSTLER_INNEN: SCHNEEMAN, GODARD, LYNCH & MARKER
Hochkarätige Einzelkünstler_innen sind im Programm zu finden. Videoex präsentiert mehrere Werke
von Jean-Luc Godard, unter anderem seine mehrteilige Collage «Histoire(s) du cinéma». In Gedenken
an den im vergangenen Jahr verstorbenen Chris Marker werden mit «La Jetée» und «Sans Soleil»
Schlüsselwerke des einflussreichen experimentellen Filmemachers aus Frankreich gezeigt. Eine Auswahl von David Lynchs experimentellen Kurzfilmen wirft ein Blick auf das vielseitige Schaffen des
amerikanischen Künstlers, dessen bekannteste Spielfilme häufig die Grenzen zum Nichtnarrativen
berühren. Schliesslich sind Werke von Carolee Schneemann zu sehen, deren Experimentalfilme sich
im Grenzbereich zwischen Kunst und Film bewegen. Das Videoex zeigt frühe Werke aus den 1960er
Jahren und das experimentelle Portrait «Breaking the Frame» von Marielle Nitoslawska über die interdisziplinäre Künstlerin aus Philadelphia.
GASTSTÄDTE BELGRAD & ZAGREB - neues Europa (30.05.-02.06.)
Filme gegen alle Begrenzungen, gegen alle Festlegungen, gegen alles Dogmatische, gegen alles Ewige. In den 1960/70ern, einer Zeit der radikalen künstlerischen Neubestimmungen, war der kulturelle
Raum Jugoslawiens - selbst ein experimentelles Gefüge zusammengehalten durch die Idee des Internationalismus - ein fruchtbarer Boden für eine vollkommen neue filmische Praxis. Programme zum
radikalen Amateurismus als künstlerisch-politische Haltung, zur erstaunlichen Produktionsstruktur
der staatlichen Kino Klubs, zur Zagreber Schule des Animationsfilms, über die Rückeroberung des
Microcinema – Experimentalfilm, der das Denken schärft und die Gefühle verlebendigt.
SPECIALS
Im Rahmen der Specials läuft der extravagante Programmblock «When reality isn't good enough»
eine Kooperation mit der Filmstelle. Ausserdem zu sehen sind «Tropicàlia», die filmische Reise ins
Braslien der 1960er Jahre, «Leviathan», eine packende Experimental-Doku sowie ein Programm zu
Architektur im Experimentalfilm.
RAHMENPROGRAMM
Neben dem Filmprogramm sind audiovisuelle Live-Acts zu bestaunen: pulp.noir, Jaap Pieters und
das Institute of Incoherent Cinematography sorgen für musikalische und visuelle Genüsse. Die Workshops für Kinder und Erwachsene laden ein, sich selbst als Filmschaffende zu versuchen. Auch das
beliebte Zauberkisten-Filmprogramm für Kinder wird wieder angeboten.
PROGRAMMÜBERSICHT
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DAS FILMPROGRAMM 2013
INTERNATIONALER & SCHWEIZER WETTBEWERB
Das Herz des Festivals: Die Auswahl aus den fast 2000 eingesandten Werken aus rund 60 verschiedenen Ländern ist er eine weltumspannende Momentaufnahme des zeitgenössischen Experimentalfilm- und Videoschaffens. Der internationale Wettbewerb wird in sechs thematischen Programmen
gezeigt. Die Schweizer Beiträge sind an beiden Samstagen in einem Block zu sehen. Eine Jury prämiert vor Ort die Arbeiten.
FOR EVER GODARD!
Jean-Luc Godard, wer kennt diesen Namen nicht? - Kult für die einen, ein kryptisches enfant terrible
für die anderen. «Ich versuche die Welt zu verändern. Oui.» Für Godard gibt es keinen Unterschied
zwischen Leben und Kino, deshalb sind seine Filme so überraschend, so unkonventionell und so fordernd wie das Leben selbst. Sie wollen nicht einfach angesehen werden; sie wollen bejubelt, erlitten
und erlebt werden. Voll gespickt mit Zitaten aus Philosophie und Literatur, komplexen Soundtracks
und meisterhaften Bildkompositionen verführen uns Godards Werke in eine Welt, die ohne seine Kamera unsichtbar bliebe.
So 26.05. - Do 30.05. immer um 18:15h
Film socialisme (2010) / JLG/JLG - autoportrait de décembre (1994) / Hélas pour moi (1993) /
Allemagne 90 neuf zéro (1991) / Ici et ailleurs (1976)
Fr 31.05. 22:15h
Histoire(s) du cinéma - the complete series (1988-1998)
«Film Socialisme» (2010)
Video-Essay «Histoire(s) du cinéma» (1988-1998)
FILMPROGRAMM
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CAROLEE SCHNEEMANN
Cannes, im Jahr 1969: Carolee Schneemanns Film «Fuses» erhält den grossen Jury-Preis. Der Film
bringt eine Gruppe (männlicher) Zuschauer derart in Rage, dass sie mit Messern auf die Kinosessel
losgehen und den Saal verwüsten. Carolee Schneemann, Pionierin feministischen Kunstschaffens
und Wegbereiterin der Performancekunst erregt auch heute noch die Gemüter mit ihren Filmen von
grosser poetisch-visueller Schönheit. Sie verhandelt Tabuzonen um Sexualität, Körperlichkeit, Geschlechterrollen, Krieg, Erinnerung und Politik. Mit ihren Filme können wir unsere gesellschaftlich
erzeugte Taubheit durchbrechen, schrieb der berühmte Avantgardefilmer Jonas Mekas: «Praise the
artist: for giving us EYES, EAR, TOUCH.»
Mo 27.05. 20:15h
Fuses (1964-67) / Viet-Flakes (1965) / Plumb Line (1968-72)
So 26.05. 20:15h
Special Screening: Breaking the Frame, Marielle Nitoslawska & Carolee Schneemann, USA 2012.
Marielle Nitoslawska zeigt ein geistreich-betörendes Porträt Carolee Schneemanns, die humorvoll
und in bestechender Ehrlichkeit ihre Einsichten in eine sich wandelnde Kunstszene und -praxis teilt.
In Anwesenheit der Regisseurin Marielle Nitoslawska.
«Fuses» (1964-67)
«Breaking the Frame» (2012)
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CHRIS MARKER - FILMESSAYIST
«Nachdem man ihn gesehen hat, bleibt nichts so, wie es vorher war», sagte der legendäre Filmkritiker
Amos Vogel über Chris Markers Meisterwerk «La Jetée» (1962). Die eindringliche Sciene-Fiction-Liebesgeschichte aus raffiniert montierten Standbildern hat auch ein halbes Jahrhundert später nichts
von ihrer Faszination eingebüsst. Der künstlerische Forscher und mediale Navigator Chris Marker
bewegt sich in seinen Filmessays durch Raum und Zeit, vom Realen ins Imaginäre, sinnt über das Gedächtnis unseres Jahrhunderts und Strukturen der Macht. «Le Fond de l’air est rouge» (1977), eine
dreistündige Reflexion der Ideale der 1960er Jahre, ist von beispielloser politischer Intelligenz und
menschlicher Sensibilität. Markers Auseinandersetzung mit dem französischen Kolonialismus im gemeinsam mit Alain Resnais in den frühen 1950er Jahren geschaffenen «Les Statues meurent aussi»
(der Film war in Frankreich über fünfzehn Jahre verboten!) und sein Umgang mit Bildern und Sprache
in «Sans Soleil» (1982), der als der filmische Essay schlechthin gilt, lassen auch heute nur staunen.
Sa 25.05. 20:15h
Les Statues meurent aussi (1950-53) / Junkopia (1981) / La Jetée (1962) / 2084 (1984) /
Les Astronautes (mit Walerian Borowczyk) (1959)
So 26. 05. 14:00h
Sans Soleil (1982)
So 02. 06. 15:00h
Le Fond de l’air est rouge (1978)
«La Jetée» (1963)
«Sans Soleil» (1983)
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THE SHORT FILMS OF DAVID LYNCH
Weltbekannt für seine surrealistischen Meisterwerke der Filmkunst, schafft Lynch alb/traumhafte
Labyrinthe, entführt uns in geheimnisvolle Welten, in rätselhafte Gefilde unserer Psyche. Es sind
eindrückliche Filme, die lange im Gedächtnis haften bleiben, wenn nicht sogar für immer. In der
Auswahl der besten Kurzfilme des Filmpsychiaters Lynch läuft sein Erstlingswerk «Six Men Getting
Sick» (1966) und Kultfilme wie «The Amputee» (1974) mit der legendären Log Lady aus Twin Peaks,
Catherine Coulson. Ob als Regisseur, Produzent, Drehbuchautor, Darsteller, Komponist, Maler oder
Fotograf: David Lynch ist ein Unikat, einfach unverwechselbar.
Fr 24.05. 22:00h & Sa 01.06. 24:00h
Six Men Getting Sick (1966) / The Amputee (1974) / The Alphabet (1968) / Lumière (1996) /
Dumbland section 1 (2002) / Dumbland section 2 (2002) / 3 Rs (2011) / The Grandmother (1970)
«Six men getting sick» (1967)
«Dumbland» (2002)
FILMPROGRAMM
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BELGRAD & ZAGREB - NEUES EUROPA (30.05.-02.06.)
Im Gaststadtprogramm zeigt Videox in Zusammenarbeit mit dem 25FPS Festival in Zagreb, der
Croatian Film Association, dem Academic Film Center of the Students City Cultural Center in Belgrad und Duscha Kistler (ehemals künstlerische Leiterin Fantoche) eine Reihe von experimentellen
Filmen aus Zagreb und Belgrad. Das experimentelle Filmschaffen von Ex-Jugoslawien ist ein wenig
erforschter Pfad der Geschichte der europäischen Experimentalfilms - und dabei stellt er eine bemerkenswertes Kapitel dar, das viele eindrückliche Arbeiten hervorgebracht hat.
Do 30.05. 21:30h
Night of the Underground Belgrad: Dušan Makavejev, Mysterien des Organismus (Misterije organizma) (1971) / Davorin Marc / Ljubomir Šimunic
Fr 31.05. 18:15-24:00h
Zagreb Contemporary 1 / Croatia Animation / Zagreb Historical 1
Sa 01.06. 14:00-22:00h
Zabgreb Historical 2 / Belgrad Historical / Belgrad Contemporary
«Misterije organizma» (1971) von Dušan Makavejev
Das Herz des experimentellen unabhängigen Films Ex-Jugoslawiens bildeten die Filmclubs, entstanden aus einem Regierungsprogramm, das allen Bürger_innen den Zugang zu Kultur ermöglichen
sollte. Und weil Tito nach dem Zweiten Weltkrieg einen «mittleren Weg» zwischen Sozialismus und
Kapitalismus suchte, war es den Filmclubs schon früh möglich, eine ganze Bandbreite filmischer
Werke zu präsentieren: Die Avantgarde-Filme der 1920er und 1930er, die Filme der Nouvelle Vague,
des Neorealismo und die Hollywood-Produktionen. Bereits 1929 wurde die Jugoslawische Cinemathek gegründet, 1951 war Jugoslawien Mitglied der internationalen Vereinigung der Filmarchive. Die
Hauptaktivität der Filmclubs stellte die Produktion von Amateurfilmen dar. Regelmässig fanden aber
auch Filmkurse für neue Mitglieder statt, die entstandenen Filme wurden in Screenings gezeigt und
diskutiert. Es existierte eine Kultur von Freundschaft und Zusammenarbeit. Die Clubmitglieder unterstützten sich gegenseitig und halfen sich jeweils praktisch bei ihren Produktionen. Die Filmclubs
bildeten ein Kooperations- und Kommunikationsnetzwerk über die ganze Region.
FILMPROGRAMM: Gaststädten Belgrad & Zagreb
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Knotenpunkte Zagreb & Belgrad
Knotenpunkte dieser Filmkultur waren Zagreb und Belgrad mit ihren Filmclubs. In Zagreb gab es
die experimentelle Filmbewegung «Anti-Film», die alle etablierten Konventionen zurückwies: Film
galt nicht mehr als Form von Kommunikation zwischen Filmemachenden und Zuschauenden. Neu
wurde Filmemachen als visuelle Forschung verstanden, als filmische Exploration von Umgebungen,
Objekten, Optiken, Psychologie und Stimmungen. Vor allem aber machte Anti-Film der Narration den
Garaus und konzentrierte sich ganz auf Experimente mit dem Medium selbst. Die Anhänger_innen
von Anti-Film filmten ohne fixe Skripts und ohne Genehmigung.
In Belgrad spielte der Akademische Filmclub (Akademski Filmski Club), später Akademisches Filmcenter genannt eine wichtige Rolle. Durch die Arbeiten zahlreicher Filmemachenden (Zivojin Pavlovic,
Radoslav Vladic, Ivan Obrenov, Bojan Jovanonvic, Vojislav Kokan Rakonjac) wurde das Center zu
einem Fixpunkt des europäischen Experimentalfilms. Die Amateur-Filmclubewegung begünstigte in
den späten 1950er Jahren eine Filmszene mit avant-gardistischem Geist - beeinflusst vom Surrealismus und dem russischen Film und geprägt von der gelebten künstlerischen Ausdrucksfreiheit
Belgrader Filmemachenden.
Inspiriert vom italienischen Neorealismo und der Nouvelle Vague, sowie stark beeeinflusst von der
Realität eines sozialistischen Landes in den frühen 1960ern, erschufen Belgrader Filmemachende
die «Black Wave». Dieses neue Filmgenre wollte die dunklen Seiten einer sozialistischen Gesellschaft
aufzeigen und vor allem den versteckten Kapitalismus und seine sozialen Folgen verdeutlichen, der
mit der Einführung der Marktökonomie Einzug gehalten hatte. Black Wave Filmemachende wie Dusan Makavejev, Zivojin Pavlovic, Vojislav Kokan Rakonjac, Marko Babac und Mica Popovic fingen an,
laut und deutlich über verdrängte kritische Sichtweisen zu sprechen. Leidenschaftlich verwarfen sie
herrschende Normen und entlarvten versöhnliche Vorstellungen der offiziellen Kultur.
Verbotene Filme
Die Zeit von 1961 bis 1973 war für unabhängige und experimentelle Filmschaffende eine Zeit der
schrittweisen Befreiung der filmischen Formen aus dem dogmatischen bürokratischen Kontrollapparat des Tito-Regimes; eine Periode, die im Westen auch als «art of democratic socialism» bekannt ist.
Tito hatte sich 1963 erstmals eindeutig gegen die westliche Abstraktion in der Kunst ausgesprochen.
Dagegen enstand in den frühen 1960er Jahren eine oppositionelle Intellektuellenkultur, die mit einer
Reihe von gesellschaftskritischen Autorenfilmen eine jugoslawische Realität fernab sozialistischem
Pathos zeigen wollte. Die politisch-kulturelle Bewegung, welche als «Kroatischer Frühling» bekannt
wurde, setzte anfangs der 1970er Jahre eine massive politische Gegenbewegung von offizieller Seite
in Gang. Filmschaffenden drohten Berufsverbote oder gar Inhaftierung, einige wanderten in der Folge
aus. Auf künstlerischen Tabubrüche reagierte die Regierung mit Zensur.
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Programme
No Sleep Won't Kill You - Croatia Animation - kuratiert von Duscha Kistler
Kroatien ist in der Welt des Animationsfilms keine Unbekannte und blickt auf eine über sechzigjährige Vergangenheit zurück. Als 1959 in Cannes acht Zagreber Animationsfilme über die Leinwand
flimmerten und grossen Anklang fand, entstand die Bezeichnung «l'Ecole de Zagreb» bzw. Zagreber
Schule. In grossem Masse mitgeprägt und -beeinflusst wurde sie durch das Zagreb Film Studio,
welches mehr als 600 Kurzfilme produzierte. Unter den zahlreichen ausgezeichneten Werken des
Studios erlangte «Surrogat» von Dusan Vukotic besondere Bedeutung; 1961 gewann der Film den
Oscar für den besten animierten Kurzfilm und macht Vukotic zum ersten nicht-amerikanischen Oscarpreisträger des Animationsfilms.
Die Zagreber Schule galt als revolutionär, da sie sich vom Disney-Stil verabschiedete und sich stattdessen visueller Elementen aus der avantgardistisch abstrakten Malerei, dem Kubisumus und Konstruktivismus bediente. Stilbildend waren die mit wenig Strichen skizzierten Cartoon-Figuren, die
spartanische visuelle Asstattung, das abstrakte Interieur und auch die grafische Prägnanz der Strichzeichnung. Kreativer Pool war Zagreb mit seiner langjährigen Tradition in Illustration, Comic und
Grafikdesign. Bereits 1956 wurde Zagreb Film gegründet, das bis heute einflussreichste Studio für
Animationsfilm in Kroatien.
Einer der herausragenden Vertreter dieser sogenannten «Zagreber Schule» war Vlado Kristl (19232004), dessen Filme Prototypen eines „anderen Kinos“ waren. Die Vorliebe für das Experimentelle
prägt auch heute, nach dem einschneidenden Bruch durch die ökonomische Krise der 80er Jahre und
den Jugoslawienkrieg den kroatischen Animationsfilm. Filmschaffende wie Marko Meštrovic, Daniel
Šuljic, Nicole Hewitt und Simon Bogojevic Narath feiern damit internationale Erfolge und die 1999
gegründete Animationsausbildung an der Kunstakademie Zagreb fördert neue Talente.
«Pain so light that appears as tickle» (2010) von Dalibor Baric
«I already know what I hear» (2012) von Darko Masnec
FILMPROGRAMM: Gaststädten Belgrad & Zagreb 10
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Experimentalfilm in Serbien: Interventionen eines radikalen Amateurismus
Kuratiert von Aleksandra Sekulic
Die Low-Fi-Videobewegung Serbiens (1997-2003) bezieht sich auf die Tradition des Kino-Amateurismus des ehemaligen Jugoslawiens (entstanden zwischen 1950 und 1990). Es handelte sich dabei
um eine selbstorganisierte Tätigkeit der Arbeiterklasse, eine Art revolutionäre künstlerisch-kulturelle
Bewegung, welche die Klassenteilung aufhob, genauer die Trennung zwischen den kreativ Tätigen
und den passiv konsumierenden Zuschauer_innen (Katarina Sivic). Dieser Anschluss wurde von Aldo
Milohnic als radikaler Amateurismus beschrieben. Er deutet die kulturelle Praxis des Amateurismus
(den er vom Dilettantismus unterscheidet) als Teil der Neo-Avantgarde-Kunstmethoden der späten
1960er und frühen 1970er sowie der Alternativkultur der 1980er, die in Opposition standen zum
geforderten Professionalismus der kulturellen Elite. Die Bewegung arbeitete «ästhetisch unbelastet
durch das jeweilige Medium und die im Arbeitsprozess verwendeten Materialien» und praktizierte
eine Form «der unmittelbaren und radikalen Intervention in kulturelle, soziale und politische Sphären
der Jugoslawischen Gesellschaft» (Milohnic). Die Low-Fi-Videobewegung im Serbien der 1990er Jahre kann als ein performatives Reenactment der Handlungen und Haltungen des Kino-Amateurismus
in einem öffentlich ausgetragenen emanzipativen Prozess gedeutet werden. Diese Alternativkultur ist
ein spezifisch serbischer Teil der Microcinema-Bewegung, die in den USA in den 1990er Jahren neu
belebt wurde und die ihre Wurzeln in den so genannten Renegade-Screenings hat, die während den
1960ern von Filmemachenden organisiert wurden. Auf Low-Fi-Video folgen vielseitige Experimente:
ein Re-Claiming, ein Zurückerobern und Neubeanspruchen von Bildern und überhaupt des gesamten
Mechanismus der Filmproduktion, was eine neue Sprache der Freiheit ermöglicht. Zeitgenössische
Produktionen lassen sich als Lesarten der «Sprache der Freiheit» (Bojan Jovanivic) interpretieren, die
im alternativen Film der 1970er und 1980er artikuliert worden ist (Miroslav Bata Petrovic).
Night of the Underground: The Ex-Yugoslav Kino Clubs (and Beyond)
Jugoslawisches Kino ist reich an «underground spirit», Beispiele zu finden ist leicht. Eine Herausforderung ist es lediglich aus ihnen auszuwählen: So viele exemplarische Filmemachende und filmischen Tendenzen aus einer Zeit, als dieses Land noch existierte und alternatives Kino produzierte.
Die offensichtlichste Wahl wären Filme der Black Wave gewesen, das tönt bereits nach Underground.
Wir entschieden uns aber für ein anderes Phänomen – eines, das vielleicht historisch nicht so gewichtig, aber eigentlich fast bedeutender war.
Die vom Staat finanzierten Jugoslawischen Filmklubs, genannt Kino Clubs, entstanden in den späten
1940ern und sollten bald zum Katalysator für cineastische Experimente und zur Herausforderung
an kommerzielle Ästhetik und Ideologie werden. Sie waren Sprungbrett nicht nur für experimentierfreudige Filmemacher_innen sondern auch für die grossen Regisseur_innen des landesweiten
Underground- und Oppositionskinos. Während vieler Jahrzehnte schlugen die Kino Clubs kleine und
grössere Wellen in verschiedenen Farben, nicht nur in schwarz. Der grosse Dusan Makavejev begann
seine Kariere in einem dieser Kino Clubs, und sein legendärer Film W.R. Die Mysterien des Organis-
FILMPROGRAMM: Gaststädten Belgrad & Zagreb 11
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mus wird in diesem Programm gezeigt – nicht nur als Beispiel dieser Bewegung sondern auch als
Erinnerung daran, wie weltoffen die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien in den 1960ern
und 1970ern war.
Das Programm bietet zudem die seltene Gelegenheit, zwei der am wenigsten bekannten Helden des
Jugoslawischen Experimentalfilms im Originalformat zu entdecken: Ljubomir Simunic und Davorin
Marc. Marc wird VIDEOEX besuchen und erzählen, wie es für einen nicht-professionellen Filmemacher in den späten 1970ern und frühen 1980ern in Jugoslawien möglich war, mehr als 150 Filme
zu produzieren. Dies ist das erste Screening seiner Filme ausserhalb von Jugoslawien. Die gleichermassen seltene Vorstellung von vier Werken Simunic’, der mit den Kino Clubs in Kontakt stand, aber
privat produzierte, wirft eine weitere Frage in den Raum: Wenn technisch und konzeptuell raffinierte
Filmexperimente wie diejenigen von Simunic fernab der Strukturen von Kino Clubs gemacht wurden,
wie gross ist dann das Ausmass an filmischen Überraschungen, die dieses Land uns noch vorenthält?
Und dann erhalten wir Eintritt in einen der noch existierenden Clubs dieser Ära, das Akademski Filmski Centar. Seit vielen Jahrzehnten setzt AFC als eine der wichtigsten Organisationen seine Arbeit fort
und ermöglicht sowohl die Produktion von als auch die Auseinandersetzung mit Kino Club-Filmen.
Ohne die Bemühungen von seinem Leiter Miodrag Milosevic und seinen Kolleg_innen wäre es sehr
schwierig gewesen, Filmemacher wie die zwei oben erwähnten ausfindig zu machen. Milosevic wird
das Festival besuchen mit einem Programm von zeitgenössischen Werken aus Serbien, die im AFC
Kino Club gemacht wurden.
Neuer experimenteller Film in Serbien Kuratiert von Miodrag Miloševic Experimentalfilmer_innen
in Serbien, Kroatien und Slowenien beschäftigten sich intensiv mit ästhetischer und formaler Exploration bis zum Zerfall Jugoslawiens. Festivals wie GEFF in Zagreb, MAFAF in Pula, SABOR in Split und
ALTERNATIVE FILM-VIDEO in Belgrad inspirierten viele, Film als Medium zu entdecken. In Serbien
bezog sich Experimentalfilm in den 1950/60ern vorerst auf französische Avantgarde und Surrealismus wandte sich dann den Erneuerungen des strukturalistischen Films zu. Nach dem dem Zerfall
Jugoslawiens stand für viele die Frage nach den realen Auswirkungen der Situation im Vordergrund
und dokumentarische Filme überwiegten. Mit Beginn des neuen Jahrhunderts findet man in den
Filmen vieler jüngerer Filmemacher_innen ein Echo der Realität: Film ist eine Art und Weise wie das
eigene kritische Denken geformt werden kann. Mit den Praktiken des experimentellen Films gelingt
die Artikulation von kritischen Sichtweisen.
Wagon Wheel: The works of Davorin Marc Zum ersten Mal sind die Filme Davorin Marcs ausserhalb Ex-Jugoslawiens zu sehen. Sie sind betörend in ihrem euphorischen Erfindungsreichtum, von
unglaublicher Präzision und Liebe zu den Figuren. Sie entstanden im Rahmen der Film Klubs: «Sie
fragten mich nie nach einem Skript, sie fragten mich nie nach Rechten ... und das gefiel mir.»
Ljubomir Šimunic Glücklicherweise existiert Ljubomir Šimunic, auch wenn fast niemand ausserhalb
von Belgrad von seinen Arbeiten weiss. Šimunic hat seine konzeptuell raffinierten Filmexperimente
abseits der Film Klubs produziert. Er zeigte sie nur privat unter Freunden, und lediglich zwei Mal
wurden sie bisher ausser Landes gezeigt.
FILMPROGRAMM: Gaststädten Belgrad & Zagreb 12
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Dusan Makavejev – W.R. Die Mysterien des Organismus Wilhelm Reich obskur zu finden, ist recht
einfach. Nimmt man ihn allerdings ernst und dreht ihn wie ein Kaleidoskop, dann entfaltet sich ein
Zusammenhang, der ist schön und anstrengend zugleich. Sichtbar werden Lebensenergie (leuchtend), Sexualität (zwanglos) und Revolution (notwendig). Collagenhaft montiert aus Dokumaterial,
Found Footage und brechtschem Volkstheater purzeln US-amerikanische Kulturaktivist_innen, jugoslawische Kommunist_innen, ernsthafte Körpertherapeuten, ein frisierender Sheriff sowie ein sowjetischer Eiskunstläufer durcheinander. Manchmal müssen sie stöhnen dabei.
«Rucak (Lunch)» Ana Hušman (2007)
FILMPROGRAMM: Gaststädten Belgrad & Zagreb 13
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SPECIALS
Di 28.05. 20:15h
When reality isn’t good enough – Kooperation mit der Filmstelle
Eine extravagante Zusammenstellung manipulierter Realitäten - Filme, die den vermeintlichen Realismus des filmischen Bildes zersetzen. Das Programm zeigt die wunderbare Kraft, wie Film verwandelt. Bilder. Zeit und Raum. Wirklichkeit. Uns.
Mi 29.05. 20:15h
Tropicália, Marcelo Machado, BR 2012
Eine bewusstseinserweiternde und herzerfrischende filmische Reise ins Brasilien der 1960er Jahre,
wo Avantgarde auf Militärdiktatur trifft und die Geschichte eines künstlerischen Kampfes um freie
Meinungsäusserung und revolutionäres Gedankengut, erzählt von erstaunlichen Archivaufnahmen
um und mit den Legenden Caetano Veloso und Gilberto Gil.
Do 30.05. 20:15h
Architektur im Experimentalfilm
Film erschafft Raum mit Licht. Der intensive Zusammenhang zwischen Raum und Film faszinierte
Filmemachende von Anfang an; sie versuchten in ihren Arbeiten architektonische Strukturen (von
Robert Maillart, John Lautner, Oscar Niemeyer, Le Corbusier) einzufangen und zu erfassen. Ein Programm zur Beziehung zwischen Kamera und Architektur im architektonischen, filmischen und digitalen Raum.
Sa 01.06. 22:00h
Leviathan, Lucien Castaing-Taylor & Verena Paravel, USA 2012
Wenige Filme werden dieses Jahr mit so viel Spannung erwartet wie diese packende ExperimentalDoku über kommerzielle Fischerei. Ein geradezu körperliches Kinoerlebnis von eindringlicher Schönheit und Schonungslosigkeit.
«Tropicàlia» (2012)
«Leviathan» (2012)
FILMPROGRAMM: Specials 14
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RAHMENVERANSTALTUNGEN 2013
Fr 31.05. 16:00-19:00h / Sa 01.05 10:30-18.30h / So 02.05 10.30-18.30h
16mm-Workshop
Experimente mit 16mm, Einführung, Kameratechnik, Material & selbstständige Entwicklung in unserer Dunkelkammer inbegriffen! Étienne Caire gründete mit Freunden 1992 das Atelier MTK, ein
filmisches Labor mit Handwerksgeist. Das Labor sollte als Spielplatz verstanden werden, wo alle
die nötige Unabhängigkeit finden, um ihre eigenen Filme zu machen. Die Werkzeuge und Techniken
unterscheiden sich grundlegend von industriellen Filmlabors, sie befähigen und inspirieren vielmehr
dazu, eigene Wege zu finden.
Ab 16 Jahren, 150.- CHF + Festivalpass inbegriffen
So 26.05. 13:30-17:00h
Kinderworkshop für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren
Kinder erforschen die Eigenschaften des Zelluloidfilmstreifens und erfahren dabei, dass ein Film aus
einzelnen Bildern besteht, aus deren raschen Abfolge die Illusion von Bewegung erzeugt wird. Die
entstehenden Kurzfilme der Kinder werden an der Preisverleihung präsentiert.
20.- CHF pro Kind
Anmeldungen an office@videoex.ch
So 02.06. 14:00h
Zauberkisten-Filmprogramm für Kinder
Willkommen zur Reise in eine neue Sehwelt. Schillernde Fische, ein verliebter Schneemann, Zähne
in den Löchern und krachende Möbel. Experimentalfilme sind zwar selten für Kinder gemacht, dabei
sind Kinder in ihrer Wahrnehmung häufig viel spielerischer und offener als Erwachsene.
5.- CHF pro Kind (+ 2 Begleitpersonen gratis)
RAHMENPROGRAMM: Workshops 15
VIDEOEX 2013
INT. EXPERIMENTALFILM & VIDEO FESTIVAL ZÜRICH
25. MAI - 02. JUNI 2013
EXPANDED CINEMA: LIVE-ACTS
Im Rahmenprogramm werden Entdeckungen anderer Art angeboten. VIDEOEX präsentiert jeweils
verschiedene Veranstaltungen, die einen erweiterten Blick auf experimentelles Schaffen ermöglichen. Dem Publikum bietet sich die Gelegenheit, mit Kunstschaffenden und Fachleuten in persönlichen Kontakt zu treten. Diskussionsrunden, audiovisuelle Live Acts, Installationen lassen das Publikum experimentelle Werke und Arbeiten in verschiedenen Dimensionen erleben.
So 26.05. 21:00h
pulp.noir: i • scapes 3
Assoziative Verlinkungen und Improvisationen von Sounds, Words und Visuals zu videoclipartigen
Aufnahmen digitaler Welten.
Di 28.05. 21:30h
NYC subway EXIT
Der niederländischen Super 8-Filmemacher Jaap Pieters und der britischen Posaunist und Komponist Hilary Jeffery schaffen eine live Installation aus Bildern und Posaune (Weltpremiere).
Sa 01.06. 21:30h
Juan River & Riojim (FR)
Wilder Elektro-Sound, lo-fi Gesang und explodierende Farben im improvisierten 16mm-Film - ein
psychedelisches Eindringen in die schwarzweiss Welt.
So 02.06. 21:30h
IOIC - Institute of Incoherent Cinematography
Live-Musik zu Limite von Mario Peixoto (BR 1931), einem gnadenlos experimentierfreudigen und
famos montierten Stummfilm um drei Schiffbrüchige im Ozean - ein Werk, das einen Ehrenplatz in
der Filmgeschichte verdient hätte..
RAHMENPROGRAMM: Expanded Cinema - Live-Acts 16