Royal: Abschied mit Wehmut
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Royal: Abschied mit Wehmut
FNP Mittwoch, 5. Dezember 2007 Brillanten für Leberecht Neue Wege auf der Zeil Neuer Knatsch ums Museum Was er kostet, wie er aussieht Goldschmiedemeisterin Karin Lorenz hilft Kindern Natur- kontra Kunststein - was ist besser? Oberbürgermeisterin Petra Roth sauer auf den Planungsdezernenten Der große Frankfurter Tannenbaumreport Seite 14 Seite 13 Seite 12 Seite 15 NACHRICHTEN Seite 11 Der Neue setzt auf den Artenschutz Û ê Einweihung am 20.Oktober 1880. Heute ist der 339. Tag des Jahres. Es folgen noch 26. Ordnungsprinzip Die kleine Praunheimerin (4) hat das Prinzip des Adventskalenders zwar begriffen, nur mit der von den Eltern erdachten Reihenfolge der aufgehängten Säckchen ist sie nicht zufrieden. Deshalb hat sie kurzerhand umsortiert. Was man nicht essen kann nach hinten, Schokolade nach vorne. Wer will mich haben? Leider kein Film, sondern traurige Wirklichkeit: Das traditionsreiche Royal-Kino wird abgerissen (Fotomontage: Martin Weis). Fotos: Dieter Connemann (1980) / Martin Weis Mit dem alten Kino in der Schäfergasse sind viele schöne Erinnerungen verbunden Royal: Abschied mit Wehmut Von Jürgen Walburg Frankfurt. Feierabend im MGM. Die Besucher der Spätvorstellung haben das Lichtspieltheater verlassen. Eine Platzanweiserin geht noch einmal durch die langen Sitzreihen des 700-Plätze-Hauses und sieht nach, ob etwas liegen geblieben ist. Die LEBERECHT-Stiftung der Frankfurter Neuen Presse und ihrer Schwesterzeitungen sammelt für behinderte Kinder und Jugendliche. Spenden auch Sie: Dresdner Bank (BLZ 500 800 00), Konto 91 10 08 00; Frankfurter Sparkasse (BLZ 500 502 01), Konto 7 60 00; Taunus Sparkasse (BLZ 512 500 00), Konto 2 40 07; Frankfurter Volksbank (BLZ 501 900 00), Konto 13 41 71; Kreissparkasse Limburg (BLZ 511 500 18), Konto 2 21 45. Bei Beträgen bis 200 Euro reicht der Einzahlungsabschnitt. Für darüber hinaus gehende Beträge werden Spendenbescheinigungen ausgestellt. D FNP im Internet hinten rattert ein Bagger. Das letzte Kapitel des traditionsreichen Filmpalastes hat begonnen: Der Abriss des typischen 50er-Jahre-Baus. 1957 wurde das MGM als erster Lichtspieltheater-Neubau des US-Filmgiganten in Deutschland eröffnet. Damals begann in ganz Deutschland die große Zeit der Kinos. Auch Als Ben Hur über die Leinwand raste en Zuschauern stockte der Atem. Es war, als rasten Ben Hur und seine Kontrahenten beim Kampf auf Leben und Tod mit ihren Pferdewagen mitten durch die Menge. Eine echte Herausforderung für Augen und Ohren – vielleicht noch spektakulärer als das Original im alten Rom. Knapp 2000 Jahre später hieß „Ben Hur“ mit richtigem Namen Charlton Heston und war der Star im amerikanischen Monumental- www.fnp.de innerungen an die 70er Jahre werden wach, wenn man jetzt am einstigen Prunkstück der Frankfurter Kinoszene in der Schäfergasse 10 vorübergeht. Das Haus ist komplett eingerüstet, die Passage mit Planen verhängt, der Bürgersteig mit Gittern abgesperrt. Im Innern herrscht Chaos, überall Trümmer. Weiter film über das fiktive Leben des jüdischen Prinzen. Für die rund 700 Zuschauer im voll besetzten Frankfurter MGM-Filmpalast war es, als galoppierten überall Pferde in Todesangst durch den noblen Kinosaal, als kämen die Anfeuerungsrufe der Wagenlenker direkt vom Logenplatz nebenan. Keine Frage, für Kino-Klassiker wie Ben Hur (1959) oder Doktor Schiwago (1965) war das edel ausgestattete MGM-Kino (später Royal) wie geschaffen. Die Riesen- Leinwand und ein ausgeklügeltes Rundum-Sound-System (70 mm, 6-Kanal-Stereo) sorgten für die perfekte Illusion. Was diese Technik zu leisten vermochte, wurde vor wenigen Jahren noch einmal deutlich, als ein Fußballspiel von Bayern München in der Champions League im ehrwürdigen Kinosaal live übertragen wurde. Besser als hier, mitten in der Frankfurter City, kann auch die Atmosphäre auf den Stadionrängen nicht rüber- Der Architekt, der Alt & Neu in Einklang bringt Mainzer Landstraße 99 Telefon 0 69/23 68 06 60329 Frankfurt Öffnungszeiten: Montag FreitagFrankfurt 9.30–18.00, Samstag 10.00–14.00 Landstraße 99 bis · 60329 · Telefon 0 69 / 23 68 06 Mainzer 1927 80 JAHRE 2007 Vom 3. 3.bis bis 15. 15. Dezember Dezember2007 2007 Vom 20% bis 40% Rabatt 20% bis 40%Marken Rabatt auf ausgesuchte auf ausgesuchte Marken-Uhren + Schmuck Aristo • Askania • Atlantic • August Reymond • Boccia • Bruno Söhnle • Certina • Chronoswiss • Davosa • D. 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Erstmals einem breiten Publikum in Frankfurt aufgefallen ist das Ergebnis seiner Arbeit beim einstigen Finanzamt in der Stiftstraße. Rund 45 Millionen Mark hat Lyson Anfang der 1990er Jahre in den Kauf und die Sanierung des denkmalgeschützten historischen Bauwerks (Baujahr 1880) investiert. Ebenfalls ein Schmuckstück aus dem Büro Lyson ist das denkmalgeschützte Haus Stadt Cassel in der Großen Friedberger Straße. Hier hat der Architekt bewiesen, dass er es gleichermaßen gut beherrscht, Altes zu bewahren und Neues zu planen: Er hat das Haus Stadt Cassel durch einen Neubau im In- nenhof optimal ergänzt. Auch am Beispiel seines eignen Büros, einer Villa in der Myliusstraße, hat der Planer und Bauherr sein Talent bewiesen, alte und neue Architektur in Einklang zu bringen. Ein aktuelles Lyson-Neubau-Projekt ist das Riedbergzentrum, mit dessen Bau kürzlich begonnen wurde. Hier entsteht in den nächsten zwei Jahren ein großes Einkaufszentrum mit Wohnungen. Die geplante Fassade des Neubaus auf dem früheren RoyalGelände ist in der August-Sitzung des Planungsausschusses im Römer auf heftige Kritik gestoßen. Der Ausschuss hat die Projektentwickler daher gebeten, ihre Pläne noch einmal zu überarbeiten. Lysons Vater Stefan hat das Architekturbüro 1961 gegründet. Im Gedenken an seinen Vater hat Andreas Lyson 1999 am Fachbereich Physik der Frankfurter Universität die Stefan-Lyson-Professur gestiftet. (wa) kommen. Da war es nur logisch, dass die Fans im Kino auch ihre Fahnen schwenkten. Am Ende stand kein Streifen aus der Hollywood-Traumfabrik, sondern die knallharte Realität einer Zeit, in der die einstigen Kinopaläste zu Filmvorführstübchen in der Größe von Kaninchenställen geschrumpft sind: Insolvenz und Brandschutzauflagen hießen die letzten „Hauptdarsteller“, als 2003 die Lichter im Saal für immer ausgegangen sind. (wa) 1 in Frankfurt wurden ständig neue Häuser eröffnet. Doch keines konnte mit dem MGM-Luxus konkurrieren. Glastüren dominierten die gesamte Eingangsfront, das großzügige Foyer beeindruckte mit Marmorwänden und Mosaikboden. Der riesige Saal war eine Augenweide ganz in Rot. Vor der gewaltigen Leinwand standen bequeme, mächtige Sessel – ein rotes Meer. Die indirekte Beleuchtung tauchte den roten Salon in ein ganz besonderes Licht. Eine Projektentwicklungsgesellschaft um den Frankfurter Architekten Andreas Lyson hat das Gebäude gekauft und will nach dem Abriss auf dem Grundstück einen Neubau mit Läden und Wohnungen errichten (siehe Artikel unten). In wenigen Tagen wird im Karlsruher Schauburg-Verlag ein Bildband mit dem Titel „As Time Goes By – Roadshowkinos in Deutschland“ erscheinen, in dem auch unser Royal vorgestellt wird. Diesem Buch haben wir das oben stehende Foto von Dieter Connemann entnommen. er m m eN u Hilfe für Kinder Derweil zieht die grauhaarige Kassiererin die roten Plüschvorhänge ihres Häuschens zu und wartet im Foyer auf den Filmvorführer. Wenige Minuten später sitzt das KinoTeam an der Theke in der nahen Gaststätte „Hexenkessel“ und lässt den Tag, wie immer, bei Pils und Frikadellen ausklingen. Solche Er- Di Goya (7) ist gehorsam und verschmust. Der kleine Mischlingsrüde ist verträglich mit Artgenossen. Tierheim Fechenheim, Ferdinand-Porsche-Straße 2-4, Telefon 42 30 05. Frankfurt. „Mit Manfred Niekisch haben wir uns für einen renommierten Artenschutzexperten ausgesprochen, der den Frankfurter Zoo wieder deutlich international positionieren wird“, erklärte gestern Kulturdezernent Prof. Felix Semmelroth (CDU). Er sei „der am besten qualifizierte Kandidat“ gewesen. Rund 30 Bewerber, unter anderem aus Österreich und der Schweiz, hätten sich auf den Posten des Zoo-Direktors beworben. Am späten Montagabend sei die Entscheidung auf Niekisch (56) gefallen, der in Bad Homburg lebt und einen Lehrauftrag an der Uni Greifswald hat. Dem Zoo Frankfurt ist er zudem als Vizepräsident der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) verbunden. „Ausschlag gebend war auch sein Verhalten im Assessment-Center, bei dem unter anderem seine Führungsqualitäten sowie die kommunikative Kompetenz beurteilt wurden“, so Semmelroth. „Da lag er mit Abstand an der Spitze.“ Das Zoogeschäft hat Niekisch von der Pike auf gelernt: Gleich nach dem Studium war er zwei Jahre lang als Tierpfleger im Kölner Aquarium am Zoo tätig. Die Neuausrichtung des Frankfurter Zoos in punkto Artenschutz entspricht Niekischs Erfahrungsgebiet. „Der Zoo soll zu einem Modell für Natur- und Artenschutz werden. Dieses Ziel der zuvor beschlossenen ,Vision’ war ja auch in den Ausschreibungstext eingeflossen“, so Semmelroth. Dass Niekisch wenig Verwaltungserfahrung habe, habe sich nicht negativ auf seine Bewerbung niedergeschlagen: „Es gibt eine Verwaltungsspitze im Zoo. Zudem wird Prof. Niekisch den Tiergarten in Geschäftsbereiche unterteilen, mit unterschiedlichen Leitern. Aber das bleibt ihm überlassen, wenn er kommt.“ Semmelroth hofft, das dies so schnell wie möglich der Fall sein wird: „Zum 1. März wäre natürlich optimal.“ Niekisch war unter anderem Fachleiter für Naturwissenschaften im Istituto Scolastico Italiano in Köln, von 1983 bis 1989 hatte er einen Direktorenposten bei der Artenschutzzentrale des WWF Deutschland, anschließend bis 1998 war er wissenschaftlicher Geschäftsführer der Tropenwaldstiftung OroVerde. Ehrenamtlich ist er unter anderem als Kuratoriumsvorsitzender der Bruno-H.-Schubert-Stiftung Frankfurt tätig. (bea) FÜR DAUERHAFTE QUALITÄT UND UNÜBERTROFFENEN KOMFORT UNTERSTÜTZT IHRE GESUNDHEIT UND ERMÖGLICHT EINEN ERHOLSAMEN SCHLAF. NEUERÖFFNUNG HEUTE MITTWOCH, 5. DEZEMBER 2007 20% ERÖFFNUNGSRABATT AUF UNSER KOMPLETTES SORTIMENT VON MATRATZEN UND KOPFKISSEN Z. B. 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