Einführungsveranstaltung „Abschlussarbeiten“ Sommersemester 2014
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Einführungsveranstaltung „Abschlussarbeiten“ Sommersemester 2014
Einführungsveranstaltung „Abschlussarbeiten“ Sommersemester 2014 Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Personalwirtschaft & Juniorprofessur Organizational Behavior Agenda: Wissenschaftliches Arbeiten 1. Einführung in wissenschaftliches Arbeiten 2. Literatur finden 3. Die Arbeit strukturieren 4. Wissenschaftlich schreiben 5. Formale Kriterien Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 2 Worum geht es beim wissenschaftlichen Arbeiten? Wissenschaft ist Konversation. (Huff 1999: 3) Mit Ihrer Abschlussarbeit leisten Sie einen Beitrag zu einem Fachgespräch. Ihr Beitrag sollte eine konkrete Fragestellung beantworten vorhandenes Wissen zu diesem Thema aufgreifen klar strukturiert und systematisch sein fundierte Argumente und überzeugende Erklärungen liefern die formalen Kriterien und Standards einhalten Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 3 Wissenschaftliches Arbeiten Die „richtige“ Frage stellen Die Fragestellung Ihrer Arbeit sollte relevant sein Neugierde wecken klar abgegrenzt sein Forschungsgebiet Problem Frage Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 4 Wissenschaftliches Arbeiten Die „richtige“ Frage stellen Diskriminierung am Arbeitsplatz Einfluss der Gesetzgebung auf Diskriminierung Inwiefern verändert die Pflicht zur neutralen Stellenausschreibung die Gestaltung von Stellenanzeigen? Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 5 Wissenschaftlich arbeiten: Typen von Beiträgen Literaturübersicht analysiert den Stand der Forschung zu einem Phänomen oder Wirkungszusammenhang systematisiert verschiedene Erklärungsansätze bzw. Theorien, die herangezogen wurden aggregiert und bewertet Befunde verschiedener empirischer Studien systematischer Überblick über den Stand der Forschung Beispiel Variable Vergütung und Leistungssteigerungen – eine kritische Betrachtung des Forschungsstands Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 6 Wissenschaftlich arbeiten: Typen von Beiträgen Theoretische Arbeit analysiert eine konkrete Problemstellung auf Basis einer allgemeinen Theorie (z. B. Prinzipal-Agenten-Theorie, Motivationstheorie) Z1 X Y Z2 Hypothese 1: Je mehr X, desto mehr Y. entwickelt Hypothesen (empirisch prüfbare Aussagen über UrsacheWirkungs-Zusammenhänge) zieht veröffentlichte empirische Studien heran, um zu überprüfen, ob die vermuteten Zusammenhänge tatsächlich zutreffen Erklärung eines Wirkungszusammenhangs oder Prognose einer zukünftigen Entwicklung Beispiel Motivation zum Wissenstransfer – eine Analyse auf Basis der Werterwartungstheorie Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 7 Wissenschaftlich arbeiten: Typen von Beiträgen Empirische Arbeit explorativ deskriptiv Hypothesen prüfend Entwicklung von Hypothesen, wenn keine Theorien vorliegen Beschreibung eines Phänomens auf Basis beobachtbarer Daten: Wie ist etwas? überprüft theoretisch hergeleitete Wirkungszusammenhänge anhand beobachteter Daten mögliche Datengrundlage: Befragungen, Experimente, Auswertung vorhandener Dokumente (z. B. Geschäftsberichte), Sekundärdatensätze (z. B. SOEP, IAB Betriebspanel) empirische Studien sollten stets theoriegeleitet sein (Ausnahme: explorative Studien)! Beispiel „Nur Teilzeit?“ Eine empirische Analyse der Zufriedenheit und Kündigungsabsicht von Teilzeitbeschäftigten auf Basis des SOEP Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 8 Wissenschaftlich arbeiten Was ist eine Theorie? Verknüpfungen zwischen Phänomenen; eine Erklärung dafür, warum Handlungen, Ereignisse, Strukturen oder Gedanken stattfinden (Sutton/Staw 1995) Aussagen über kausale Beziehungen, logische und zeitliche Abfolgen von Ereignissen (Sutton/Staw 1995) Verallgemeinerungen, die innerhalb bestimmter Grenzen anwendbar sind, und die Beziehungen zwischen Einflussgrößen bestimmen (Miner 2002) Eine Theorie hilft, folgende Fragen zu beantworten (Weber 1994) Wie? Warum? Unter welchen Bedinungen? (Erklärungsfunktion) Was passiert, wenn...? (Prognosefunktion) Welche Maßnahmen sind geeignet, um bestimmte Ziele zu erreichen? (technologische Funktion) Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 9 Wissenschaftlich arbeiten Was ist ein Modell? Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Realität. Es bildet einige Aspekte der Realität ab, andere aber nicht. Es ist ein Set miteinander verbundener Vermutungen über die Welt. Es ist einfacher als die realen Phänomene, die es abbildet. Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 10 Wissenschaftlich arbeiten: Wissenschaft nach Lave & March Modelle bauen und bewerten Step 1. Observe some facts. Step 2. Look at the facts as though they were the end result of some unknown process (model). Then speculate about processes that might have produced such a result. Kriterien für gute Modelle: 1. Truth 2. Beauty Simplicity Fruitfulness Surprise Step 3. Then deduce other results (implications/consequences/ predictions) from the world. 3. Justice Step 4. Ask yourself whether these implications are true and produce new models if necessary. Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 11 Wissenschaftlich arbeiten: Wissenschaft nach Popper Rationale Rekonstruktion “It is a nuisance, but God has chosen to give the easy problems to the physicists.” (Lave & March, 1975: 2) Rationale Rekonstruktion 1. Erklärungsbedürftiges Verhalten (Rätsel) 2. Modell, das Beobachtung unter den Situationsbedingungen rational erscheinen lässt Erklärung (und Gestaltung) erfordert Hypothesen (allgemeingültige Aussagen) Empirische Tests durch (kritische) Implikationen Verifikation ist nicht möglich, wohl aber Falsifikation. Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 12 Wissenschaftlich arbeiten: Entstehungszusammenhang Zwei Richtungen der Theoriebildung Induktives Vorgehen Beobachtungen über ein Phänomen sammeln Erklärung finden, die am besten zu den Beobachtungen passt ggf. Erklärung verallgemeinern Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Deduktives Vorgehen Annahmen treffen (Gesetz auswählen) Randbedingung identifizieren Logische Konsequenzen ableiten Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 13 Wissenschaftlich arbeiten: Begründungszusammengang Das Hempel-Oppenheim-Schema Gesetz Wenn Arbeitgeber keine sozialen Kosten (Sanktionen) gegen diskriminierende Stellenanzeigen fürchten müssen, formulieren sie ihre Stellenanzeigen diskriminierend. AnfangsBedingung Arbeitgeber XY muss keine sozialen Kosten fürchten. Ereignisaussage Arbeitgeber XY formuliert diskriminierende Stellenanzeigen. Explanans Explanandum Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 14 Wissenschaftlich arbeiten Theorien: irrelevant? Theorie Praxis vs. „Nothing is as practical as a good theory.“ (Kurt Lewin, 1945) “It is the theory which decides what we can observe.” (Albert Einstein, Physics and Reality, zitiert in: Meyer, Tsui, & Hinings, 1993) "Naturwissenschaftler und Ingenieure haben gelernt, komplexe Zusammenhänge tiefgehend zu verstehen … Besonders ihr Hypothesen getriebenes Vorgehen und ihr Denken in Modellen macht sie für die Wirtschaft interessant, gerade in einer Führungsposition.“ (Just Schürmann, Geschäftsführer Boston Consulting Group, zitiert in: o.V. 2008, Junge Karriere, http://www.tagesspiegel.de/magazin/karriere/Naturwissenschaft;art292,2499609) Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 15 Agenda: Wissenschaftliches Arbeiten 1. Einführung in wissenschaftliches Arbeiten 2. Literatur finden 3. Die Arbeit strukturieren 4. Wissenschaftlich schreiben 5. Formale Kriterien Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 16 Literatur finden und auswerten Vorhandenes Wissen aufgreifen „see[ing] further ... by standing on the shoulders of giants“ (Newton, 1676) 1 Fragen, die Sie nur mit Hilfe der Fachliteratur beantworten können: Was weiß man schon über die Fragestellung? Wie wird ein bestimmter Begriff oder ein Konzept üblicherweise definiert? Welche Erklärungen gibt es für ein Phänomen oder einen Zusammenhang? Gibt es unterschiedliche Ansichten oder Erklärungen? Lässt sich ein bestimmter Zusammenhang anhand beobachteter Daten belegen? Gibt es widersprüchliche Befunde? Wer bestätigt diese Aussage? ... Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 17 Literatur finden Wichtige Datenbanken Die Universitätsbibliothek bietet Zugang zu Datenbanken mit Fachliteratur (www.ub.upb.de eBibliothek Datenbanken) Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 18 Literatur finden Wichtige Zeitschriften ein Großteil der wissenschaftlichen Konversation wird in Fachzeitschriften (nicht in Büchern) geführt gute Zeitschriften verfügen über ein (doppelt) blindes Begutachtungsverfahren (double blind peer review) Rankings (z. B. VHB Jourqual oder Handelsblatt) als Orientierungshilfe Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 19 Literatur verwalten Citavi Literaturverwaltungsprogramm, das die Unibibliothek kostenlos zur Verfügung stellt http://www.ub.uni-paderborn.de/recherchieren/citavi/ Funktionen Literaturverwaltung Online-Recherche Literaturverzeichnis automatisch generieren Zitationsstil: Academy of Management Journal Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 20 Agenda: Wissenschaftliches Arbeiten 1. Einführung in wissenschaftliches Arbeiten 2. Literatur finden 3. Die Arbeit strukturieren 4. Wissenschaftlich schreiben 5. Formale Kriterien Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 21 Die Arbeit strukturieren Beispiel für eine Gliederung – Theoretische Arbeit Quid pro quo? Wahrgenommene Ungerechtigkeit und Fehlverhalten am Arbeitsplatz 1 Einleitung 2 Konzeptionelle Grundlagen 2.1 Fehlverhalten am Arbeitsplatz 2.2 Wahrgenommene Ungerechtigkeit 3 Die Wirkung von Ungerechtigkeit auf Fehlverhalten 3.1 Theoretische Grundlage: Die Tauschtheorie 3.2 Ungerechtigkeit und Fehlverhalten aus Sicht der Tauschtheorie 3.3 Empirische Befunde zur Wirkung von Ungerechtigkeit auf Fehlverhalten 4 Schlussbetrachtungen 4.1 Fazit 4.2 Handlungsempfehlungen für die Unternehmenspraxis 4.3 Zukünftiger Forschungsbedarf Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 22 Die Arbeit strukturieren Beispiel für eine Gliederung – Empirische Arbeit Betriebsräte und ihr Einfluss auf arbeitgeberfinanzierte Weiterbildung * 1 Einführung 2 Literaturüberblick 3 Theoretische Analyse 3.1 Angebot an Weiterbildung 3.2 Finanzierung der Weiterbildung 3.3 Auswahl der Teilnehmer 4 Methodik und Ergebnisse 4.1 Datengrundlage 4.2 Variablen, Analysen und Ergebnisse 4.2.1 Angebot betrieblicher Weiterbildung 4.2.2 Finanzierung betrieblicher Weiterbildung 4.2.3 Auswahl der Teilnehmer 5 Fazit * in Anlehnung an: Lehmann, C. (2011): Betriebsräte und ihr Einfluss auf arbeitgeberfinanzierte Weiterbildung, in: Zeitschrift für Personalforschung, 25 (3): 225-246 Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 23 Die Arbeit strukturieren Grundformen einer Gliederung in fünf Kapiteln Kette Rhombus Waage 1 1 1 2 3 2 3 4 5 4 3 2 4 5 5 Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 24 Die Arbeit strukturieren Besondere Bestandteile des Textes Titel nennt zentrale Schlüsselbegriffe trifft den Kern der Arbeit ist möglichst konkret verbindet kalte (wissenschaftliche) und warme (rhetorische) Elemente Executive Summary fasst Zielsetzung, Vorgehensweise und Ergebnisse kurz zusammen Einleitung motiviert das Thema, benennt und begründet die konkrete Fragestellung und erläutert die Vorgehensweise Schluss fasst nicht zusammen, sondern zieht ein Fazit, benennt Handlungsempfehlungen und/oder weiteren Forschungsbedarf Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 25 Die Arbeit strukturieren Kohärenz: Einleitung Aufhänger Kohärenz = innerer Zusammenhalt, Koordination der Einzelteile Bekannter Kontext Problem Was wissen wir nicht? Eine kohärente Einleitung ist der Schlüssel zu einem kohärenten Gesamttext. Warum ist das problematisch? Lösung/Pointe Ergebnisse Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Aufbau Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 26 Die Arbeit strukturieren Kohärenz auf jeder Ebene Abschlussarbeit Pointe und Motive: Ende der Einleitung Kapitel Pointe und Motive: Ende eines einleitenden Abschnitts Motive im Rest der Arbeit Motive Im Rest des aufgreifen Kapitels ausführen Abschnitt Pointe: Ende von ein bis zwei einleitenden Sätzen Pointe Im Rest des Abschnitts ausführen Das Prinzip, um Kohärenz zu erreichen, findet sich auf verschiedenen Ebenen der Arbeit ganz ähnlich. Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 27 Die Arbeit strukturieren Executive Summary: Prägnanz ist wichtig Herr Kottelmann, hier haben Sie Ihren Bericht zurück. Warum schreiben Sie nicht das Wichtigste noch mal raus und schicken mir das Ganze als SMS. Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 28 Agenda: Wissenschaftliches Arbeiten 1. Einführung in wissenschaftliches Arbeiten 2. Literatur finden 3. Die Arbeit strukturieren 4. Wissenschaftlich schreiben 5. Formale Kriterien Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 29 Wissenschaftlich schreiben Begründen und belegen statt behaupten In Ihrer Arbeit müssen Sie folgende Fragen beantworten können: Warum ist das so? Unter welchen Bedingungen gilt das? Phänomene und Zusammenhänge erklären: Theorien liefern allgemeine Erklärungen Stimmt das? Aussagen mit Quellenangaben belegen: Zitate dokumentieren, woher die Information stammt und wer diese Aussage bestätigt empirische Studien heranziehen: lässt sich der Zusammenhang tatsächlich in der Realität beobachten? Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 30 Wissenschaftlich schreiben Klare und verständliche Sprache (Fach-)Begriffe richtig und präzise verwenden Fremdwörter nur, wenn sie funktional sind keine wörtlichen Wiederholungen, nichts Überflüssiges lange Sätze und Abkürzungen vermeiden pro Absatz nur ein Gedankengang Ideal des wissenschaftlichen Schreiben: „Window-pane style“ Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 31 Wissenschaftlich schreiben Lesen und Schreiben im Wechsel Themensuche Sichtung von Literatur: Quellen erfassen, Titel, Abstract, Einleitung, Schluss lesen Eingrenzen, fokussieren, konkretisieren Fragestellung festlegen Literatur bearbeiten: Exzerpieren, skizzieren neue Literatur suchen, andere verwerfen Struktur der Arbeit entwickeln: Gliederung Exzerpte zu Abschnitten zuordnen ergänzende Literatur suchen und einarbeiten Ausformulieren Literatur einarbeiten ggf. ergänzende Literatur zu einzelnen Aspekten suchen Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 32 Wissenschaftlich schreiben Gegensätzliche Bewegungen im Schreibprozess Prüfen und Sortieren = Vorwärts gehen = Kontrollieren Kreieren Ideen sammeln Ideen sortieren Formulieren Überarbeiten ... ... Meist bleibt man stecken, weil man beides gleichzeitig tun will ... Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 33 Wissenschaftlich schreiben Einen Zeitplan erstellen Tipps für die Überarbeitungsphase inhaltliche und sprachliche Überarbeitung sind zwei separate Arbeitsschritte laut lesen und anderen zu lesen geben jeden Absatz mit Stichworten zusammenfassen: Enthält der Absatz nur einen Gedankengang? Passt die Abfolge der Gedanken? Rechtschreibfehler und Formfehler eliminieren Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 34 Agenda: Wissenschaftliches Arbeiten 1. Einführung in wissenschaftliches Arbeiten 2. Literatur finden 3. Die Arbeit strukturieren 4. Wissenschaftlich schreiben 5. Formale Kriterien Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 35 Citavi-Schulung Wird angeboten am Di., den 14. April von 11-13 Uhr in Q5.245 Laptop wird benötigt Vorteile von Citavi: Zur besseren Literaturverwaltung Citavi kennt alle gängigen Zitierstile Literaturverzeichnis wird automatisch erstellt & angepasst Keine Verwechselungen, Mehrfachnennungen, insb. wenn ein Autor im selben Jahr mehrere Werke herausgegeben hat ….. Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 36 Formale Kriterien Länge der Arbeit Art der Arbeit Länge (reiner Textteil) Bearbeitungszeit Bachelor 30 Seiten 3 Monate Master (alte PO) “ – empirische Arbeit 40 Seiten 50 Seiten 14 Wochen 14 Wochen Master (neue PO) “ – empirische Arbeit 50 Seiten 60 Seiten 6 Monate 6 Monate Länge bezieht sich auf den reinen Textteil (d.h. Einleitung bis Schluss) Toleranz: +/- 2 Seiten Formatvorlage auf der Homepage Prüfungsordnung für die jeweiligen Studiengänge relevant Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 37 Formale Kriterien Aufbau der Arbeit (1) Deckblatt (siehe Vorlage) Executive Summary / Zusammenfassung (1 Seite) Inhaltsverzeichnis Auflistung aller Gliederungspunkte der Arbeit mit entsprechender Seitenzahl Ausnahme: Deckblatt und Inhaltsverzeichnis Tabellenverzeichnis (nur Titel, nicht die Tabellen selbst) Abbildungsverzeichnis (nur Titel, nicht die Abbildungen selbst) Abkürzungsverzeichnis (nur nicht allgemein gebräuchliche Formulierungen (Duden)) Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 38 Formale Kriterien Aufbau der Arbeit (2) 1 Einleitung: Das Phänomen Outplacement und die Frage nach der betriebswirtschaftlichen Logik 2 Die buchhalterische Logik von Outplacement im finanzwirtschaftlichen Ansatz 3 Die produktivitätsorientierte Logik von Outplacement in effizienzlohntheoretischen Ansätzen 3.1 Shirking-Ansatz 3.2 Der Adverse Selection-Ansatz 3.3 Der Gift Exchange-Ansatz 4 Die informationsökonomische Logik von Outplacement im ArbeitgeberSignalling-Ansatz 5 Fazit Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 39 Formale Kriterien Aufbau der Arbeit (3) Literaturverzeichnis alphabetische Auflistung aller Titel nach Namen der Autoren; bei mehreren Veröffentlichungen eines Verfassers im gleichen Jahr 2005a; 2005b;...) keine Unterteilung nach Art der Quellen Anhang Eidesstattliche Erklärung Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 40 Formale Kriterien Aufbau der Arbeit: Überblick Deckblatt Executive Summary / Zusammenfassung Inhaltsverzeichnis Tabellenverzeichnis Abbildungsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis 1 Einleitung: Das Phänomen Outplacement und die Frage nach der betriebswirtschaftlichen Logik 2 Die buchhalterische Logik von Outplacement im finanzwirtschaftlichen Ansatz 3 Die produktivitätsorientierte Logik von Outplacement in effizienzlohntheoretischen Ansätzen 3.1 Shirking-Ansatz 3.2 Der Adverse Selection-Ansatz 3.3 Der Gift Exchange-Ansatz 4 Die informationsökonomische Logik von Outplacement im Arbeitgeber-Signalling-Ansatz 5 Fazit Literaturverzeichnis Anhang Eidesstattliche Erklärung Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 41 Formale Kriterien Formate & Konventionen Schriftart: Times New Roman oder Arial; 12 pt mit einem 1,5-fachen Zeilenabstand, Blocksatz Abstände zwischen zwei Absätzen sind einheitlich (gewöhnlich „Automatisch“) Seiten sind fortlaufend zu nummerieren; einzelne Arbeitsteile (z.B. Inhaltsverzeichnis) können mit römischen Ziffern versehen werden Silbentrennung verwenden möglichst geschlechtsneutrale Formulierungen Abgabe in einfacher Ausfertigung in gebundener (d.h. geklebt und nicht „spiral-gebunden“) & digitaler Form Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 42 Formale Kriterien Tabellen Zahlen und Symbole sind unterhalb der Tabelle zu erläutern, so dass die Tabelle ohne den Fließtext verstanden werden kann. Im Fließtext muss mindestens einmal auf die Tabelle verwiesen werden. Tabellen werden fortlaufend nummeriert und mit beschreibender Überschrift versehen (Tabellenkopf). Werden Tabellen fremder Autoren übernommen, so ist der entsprechende Quellennachweis unmittelbar in der Tabellenbeschriftung aufzuführen. Dies gilt analog bei Abbildungen. Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 3.Abschlussarbeiten Schreiben | Einführungsveranstaltung 43 Formale Kriterien Beispieltabelle Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 44 Formale Kriterien Beispielabbildung Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 45 Formale Kriterien Direkte und indirekte Zitate Direkte Zitate: wörtliche Wiedergabe in Anführungszeichen setzen keine Änderungen außer Hervorhebungen und Auslassungen (sind zu kennzeichnen) sparsam einsetzen (prägnante Aussagen; für eigene Arbeit zentrale Aussagen) Indirekte Zitate: sinngemäße Wiedergabe nicht in Anführungszeichen setzen nicht in sinnverändernden Zusammenhang stellen Achtung: „Geistiger Diebstahl“ zieht eine Bewertung mit nicht ausreichend nach sich! Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 46 Formale Kriterien Zitieren nach dem Harvard-System (1) Nachweis der Quellen durch Nennen der Autoren und Jahr in Klammern hinter dem Zitat oder im Argumentationszusammenhang möglichst genaue Seitenangaben ggf. mit „f.“ bzw. „ff.“ bis zu zwei Autoren werden einzeln aufgeführt bei mehr als zwei Autoren mit et al. kennzeichnen bei mehr als einer Quelle derselben Autoren in einem Jahr Unterscheidung durch a, b hinter dem Jahr Beispiele: This interpretation is also consistent with the emphasis on “core competencies” developed by Prahalad and Hamel (1990), who argued that conventional measures of economic rents such as the difference between the market and book value of assets (i.e., Tobin's q) reflect “core competence-people-embodied skills” (Hamel & Prahalad, 1994: 232). Other studies (Arthur, 1994; Ichniowski et al., 1994) have included these practices as elements of more rigid HRM systems often associated with less productive unionized environments. Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 47 Formale Kriterien Zitieren nach dem Harvard-System (2) Besonderheiten: Bei Anführungszeichen im Zitat werden Einfach-Anführungszeichen verwendet. Bei Hervorhebungen ist zu kennzeichnen, ob sie im Original vorkommen oder von Ihnen (dem Verfasser) ergänzt worden sind. Beispiele: „In der deutschen Soziologie kommt der Begriff der ,Strukturation‘ nur am Rande vor.“ (Müller, 2000: 24) „Insgesamt muss die Theorie des multiplexen Schwurbelns als gänzlich paradox bezeichnet werden.“ (Schneider, 2008: 17; Hervorhebung im Original) „Die heterodoxe Praktik hat jedoch keine Verbesserung gebracht.“ (Müller, 2007: 23f.; Hervorhebung: der Verfasser) Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 48 Formale Kriterien Zitieren nach dem Harvard-System (3) Ergänzungen oder Änderungen im Zitat: Auslassungen werden gekennzeichnet mit: … (mehrere Wörter), (…) (ganzer Satz oder mehrere Sätze). Ergänzungen und Änderungen im Zitat werden durch eckige Klammern gekennzeichnet. Vermutete Tipp- oder Rechtschreibfehler im Zitat werden wortgetreu wiedergegeben, aber mit einem [sic!] gekennzeichnet. Beispiele: „Das Gesetz hat keine grundlegenden Änderungen … gebracht. (…). Wie der Gesetzgeber reagiert, bleibt abzuwarten.“ (Hermann, 2000: 18-20) „[I]mmer wieder [ist es] notwendig, dass nachgefragt wird.“ (Müller, 2000: 19) … und schloss mit den Worten, es sei eine „Prowokation [sic!] sondergleichen“ (Grass, 1959: 14). Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 49 Formale Kriterien Fußnoten Im Harvard-System werden Quellen (wie dargestellt) im Text nachgewiesen Fußnoten sind sparsam zu verwenden für: inhaltliche Hinweise auf andere Auffassungen, weiterführende Aspekte o.ä. oder für den Nachweis einer Vielzahl von Quellen, die den Lesefluss im Text erschweren würden Beispiele: 1) Zehn empirische Studien sind bisher hierzu vorgelegt worden: Schneider (1998), Müller (1984, 2005), Meier (1950, 1997), Goethe & Schiller (1988), Vorbeek (1989, 2000, 2003, 2007). 2) Anderer Auffassung ist Schneider (1988: 17ff.), der hierzu jedoch nur wenige empirische Hinweise geben kann. Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 50 Formale Kriterien Literaturverzeichnis Alle in die Arbeit eingeflossenen Texte müssen zitiert werden. Alle zitierten Texte müssen im Literaturverzeichnis vollständig und einheitlich nachgewiesen werden. Zitierfähig sind Druckerzeugnisse mit einer ISBN oder einer ISSN. In Ausnahmefällen können (noch) nicht veröffentlichte Manuskripte, Diplomarbeiten oder Internetquellen zitiert werden, nämlich wenn die zitierten Sachverhalte nicht aus publizierten Quellen nachzuweisen sind, z.B. weil sie zu neu sind, weil es sich um nur im Internet verfügbare Daten und Unternehmensinformationen handelt. Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 51 Formale Kriterien Quellen im Literaturverzeichnis (1) Beispiele für Monographien (ein oder mehrere Autoren), Aufsätze in Sammelbänden, Aufsätzen in Zeitschriften und Diskussionspapiere Beispiele: Hofstede, G. 1993. Interkulturelle Zusammenarbeit: Kulturen, Organisationen, Management. Wiesbaden: Gabler. Kreft, I., & Leeuw, J. D. 2007. Introducing multilevel modeling. London [u.a.]: Sage. Bassanini, A., Booth, A. L., Brunello, G., De Paola, M., & Leuven, E. 2007. Workplace Training in Europe. In G. Brunello, P. Garibaldi & E. Wasmer (Eds.), Education and training in Europe: 143–323. Oxford: Oxford University Press. Cunha, F., & Heckman, J. J. 2007a. The technology of skill formation. American Economic Review, 97(2): 31–47. (vor der Klammer: Jahrgang; in der Klammer: Heftnummer) Cunha, F., & Heckman, J. J. 2007b. The Evolution of Inequality, Heterogeneity and Uncertainty in Labor Earnings in the U.S. Economy. IZA Discussion Paper no. 3115. Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 52 Formale Kriterien Quellen im Literaturverzeichnis (2) Beispiele für Literaturangaben bei Zeitungsartikeln, Internetdokumenten und Gesetzestexten Beispiele: o.V. 2007. Zu einer besseren Umweltbilanz. Der Standard (Wien), 13.08.2007: 9. (o.V. steht für „ohne Verfasser“) Thimme, P. 2001. Potenziale betrieblichen Umweltschutzes in Entwicklungsländern am Beispiel Zimbabwes. http://docserver.bis.unioldenburg.de/publikationen/dissertation/2001/thi pot00/ thipot00.html, Zugriff 16.05. 2012. (ggf. o.V., ggf. auch ohne Titel, je nach Gestaltung der Internetseite) Bundesgesetz über eine nachhaltige Abfallwirtschaft (Abfallwirtschaftsgesetz 2002 – AWG 2002) [BGBl. I Nr. 102] zuletzt geändert durch das Bundesgesetz [BGBl. I Nr. 54/2008]. Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 53 Weiterführende Literatur Bünting, K., Bitterlich, A., & Pospiech, U. 2000. Schreiben im Studium: mit Erfolg. Ein Leitfaden. Berlin: Cornelsen Scriptor. Frank, A., Haacke, S., & Lahm, S. 2007. Schlüsselkompetenzen: Schreiben im Studium und Beruf. Stuttgart: J. B. Metzler. Göttert, K. 1999. Kleine Schreibschule für Studierende. München: Wilhem Fink (UTB 2068). Nienhüser, W., & Magnus M. 2003. Die wissenschaftliche Bearbeitung personalwirtschaftlicher Problemstellungen. Eine Einführung. Essen: Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Personalwirtschaft. Essener Beiträge zur Personalforschung Nr. 2. (im Netz). William, J. E., & Colomb, G. G. 2012. Style. The Basics of Clarity and Grace. 4th ed. Boston et al.: Longman. Gute Aufsätze & Abschlussarbeiten als Vorbilder! Anja Iseke | Martin Schneider, SoSe 2014 Abschlussarbeiten | Einführungsveranstaltung 54