Simon Gstirner, Universidad de Cantabria, Santander, Spanien
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Simon Gstirner, Universidad de Cantabria, Santander, Spanien
Auslandssemester Universidad de Cantabria, Santander, Spanien Wintersemester 2014/15 Vorbereitung/Planung: Nach dem ich mich entschieden hab ein Auslandssemester in Spanien zu absolvieren um Spanisch zu lernen, neue Leute aus einem anderem Land kennen zu lernen und um neue Erfahrungen zumachen, blieb noch die Auswahl der Gasthochschule aus. Schnell entschied ich mich für Santander, was im Norden von Spanien „España verde“(Das grüne Spanien)liegt. Ausschlaggeben war natürlich auch die Lage der Stadt, direkt an der Atlantikküste, die mit Sandstränden und Steilküsten im Vordergrund geschmückt ist und im Rücken die „Picos de Europa“ hat. Aber vor allem auch die Unbekanntheit der Stadt in unseren Kreisen, da man den Namen wenn überhaupt evtl. von der großen Bank Namens „Santander“ kennt und der Tourismus überwiegend aus Spaniern besteht, die im Sommer aus der unerträglichen Hitze des Süden, in den mit milden Klima geprägten Norden fliehen. Eine Kooperation mit der Universidad de Cantabria und meiner Fakultät gab es, jedoch war diese eingefroren, da seit über 5 Jahren kein Student mehr von der FH-Köln nach Santander gegangen ist. Das International Office sah darin aber kein Problem und wollte schnell den Vertrag wieder zum Leben erwecken. Dies schien dann doch schwieriger zu sein als gedacht. Auf die Anfrage, seitens meiner Hochschule, kam keine Rückmeldung aus Spanien und ich wurde schon gefragt, ob mir nicht eine andere Stadt/Universität mit einem aktuell laufenden Vertrag nicht auch zusagen würde. Daraufhin habe ich selber Handangelegt und eine E-Mail ans ORI (Oficina de Relaciones Internacionales) der Universidad de Canatbira geschrieben. (agueda.sanchez@unican.es, gemma.castro@unican.es, exchange.students@gestion.unican.es) Eine Antwort bekam ich gleich am nächsten Tag. Die FH-Köln sollte die Namen der nominierten Studenten, dessen E-Mail Adressen und Aufenthaltslänge bzw. Semester nennen, in dem das Auslandssemester angestrebt wird. Ich selber musste - Zwei Passfotos Kopie des Personalausweises Kopie der Krankenkassenkarte Learning Agreement Per Post ans ORI schicken Avda. de los Castros s/n, 39005 Santander (Cantabria), España So fing es an ins Laufen zukommen. Vorort – Die ersten Tage Sprachkurs/Wohnungssuche Sprache: Die Vorlesungen begannen am 22.9. Ich selber bin schon am 25.8. nach Santander gereist, um genügend Zeit zuhaben eine Unterkunft zu finden und noch einen vorbereitenden Sprachkurs, der von der Uni angeboten wurde, zu absolvieren. Der Intensivkurs begann am 28.8. Ab dann hatte ich jeden Tag von Montag bis Donnerstag von 9 Uhr bis 16 Uhr, natürlich mit Mittagspause, Unterricht und freitags bis 14 Uhr. Dies ging bis zum 12.9. und der Kurs wurde mit einer schriftlichen und einer mündlichen Prüfung abgeschlossen. Diesen Kurs kann ich nur gut empfehlen, da man erstens gut ins Spanisch rein kommt und gleichzeitig schon die ersten netten Gleichgesinnten kennen lernt. Schade ist nur, dass er ca. 300€ kostet, aber für den Unterrichtsstoff den man dort durchnimmt und die guten Professoren die einen Unterrichten, ist es das Geld wert. Hier möchte ich kurz auf die Professorin Marián Angeles Muñiz Albarrán verweisen, die wirklich eine klasse Lehrerin ist und meines angesichts die beste Lehrerin ist die ich bis jetzt hatte. Wenn man nicht so viel Geld ausgeben will oder hat, kann man auch einen kleineren Semesterbegleiteten Spanischkurs machen, der insgesamt nur aus 30 Stunden besteht (Intensivkurs 60 St.) und nur zwei Mal pro Woche jeweils 2 Stunden statt findet. Kosten ca. 150€. Vorteil bei diesem Kurs ist, dass man mehr Zeit hat das gelernte zu verarbeiten und im Alltag anzuwenden. Nachteil natürlich ist, dass man dafür aber nur ein niedriges Nivo der Grammatik erreicht und er leider erst Mitte November anfängt und bis Januar geht. Also für Leute die nur das WS in Santander sind nicht unbedingt das Beste. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Was das Spanisch lernen angeht gibt es auch noch gute alternativen die ich euch gern ans Herz legen will. Erstens natürlich ein Sprachtandem suchen. Es gibt eine Studentenvereinigung(AEGEE) bei der man ein Tandempartner finden kann, aber genau so einfach über Mundpropaganda und Kommilitonen. Und zweitens das Centro Cultural EUREKA http://www.eurekasantander.org/ in der Calle San Simón n°8. Dort gibt es Conversaciones de Español para Extranjeros (Spanische Konversation für Ausländer) und das gleiche auch für Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch. Dies sind Sprachkurse die darauf gezielt sind das Sprechen zu trainieren, wie der Name schon sagt Konversation/Unterhaltung. Aber genauso wird Grammatik vermittelt und Unterricht gehalten. Die Kurse werden alle von ehrenamtlichen Muttersprachlern unterrichtet und sind vorerst kostenfrei. Wenn man regelmäßig teilnehmen möchte wird man gebeten 5€ im Monat zuzahlen, das ist aber wohl im Vergleich zu allem anderen Sachen nix. Der Kurs wird ein Mal pro Woche angeboten. Wohnungssuche: Drei Wochen vorher in Deutschland hatte ich mich schon ein wenig über die Wohnungssituation in Spanien/Santander informiert und gesehen, dass es genügend Angebote gibt. Daraufhin, hab ich mich entschieden Vorort mir selber einen Eindruck zu verschaffen und mich dann zu entscheiden wo ich einziehe. Die ersten fünf Tage hab ich in einem Hostel gewohnt B&B&B das zentral direkt an dem Hauptbahnhof (Estación de Autobuses) liegt und 24€ die Nacht mit Frühstück kostet. Naja, Frühstück waren zwei Tost ein Kaffe und ein Orangensaft. Aber das Hostel selber war sehr sauber und gemütlich. Ich empfehle aber auch sich vorher zu erkundigen ob man nicht Couchsurfing machen kann, falls man dafür offen genug ist. Hab jemanden kennen gelernt der dies gemacht hat. Das hat mehrere Vorteile. 1. Ist es kostenfrei 2. Lernt man direkt Locals kennen 3. Dadurch findet man evtl. leichter und besser ein neues Zimmer. Würde ich jetzt auch in jeden Fall immer vor einem Hostel bevorzugen. Es gibt eine Facebook Gruppe in der Wohnungsangebote reingestellt werden und man selber auch anfragen rein stellen kann. Dort gibt es auch überwiegend Studenten aus Santander sowie Erasmus Studenten die Mitbewohner suchen. Alquiler de Pisos/Flat Rental & Sharing - Erasmus Santander (AEGEE Oficial) Ansonsten gibt es noch ein paar Internetseiten die ähnlich sind wie WG-Gesucht usw. wo man gut schauen kann. http://www.loquo.com/ http://www.pisocompartido.com/alquiler-viviendas-santander Hier noch zwei Seiten zur Wohnungssuche die von der Uni aus unterstütz werden http://bolsadepisosuc.housingon.org/ http://pisos.emancipia.net/flats/portada Nach vier bis fünf Tagen hatte ich das passende Zimmer gefunden. Universität: Die Universidad de Cantabria ist die beste Universität Spaniens im Bereich Bauingenieurwesen (Ingenieros de Caminos, Canales y Puertos). Die gesamten Unigebäude liegen an der Avenida de los Castros, die genau in der Mitte von Santander auf der zum offenen Meer liegenden Seite vom Kam und von der Mitte aus bis hin zum Playa Sadinero führt. Das Zentrum Santanders liegt auf der anderen Seite des Kamms, die zur Bucht und dem Hafen hin liegt. Paar Tage vor Semesterbeginn macht die AEGEE ein Programa de Orietación für alle Auslandsstudenten. Es gibt aber begrenzte Plätze, da es doch eine sehr sehr große Zahl an Erasmus Studenten gibt die in Santander ein AS machen. Daher sollte man sich frühzeitig für dieses Einführungsprogram anmelden. Es sind drei Tage an denen man zuerst die Universität gezeigt bekommt, einen Ausflug durch die Stadt macht und einen kurzen Trip in die Picos de Europa macht. Dies ist super um die Stadt ein wenig kennen zu lernen und natürlich auch andere Studenten. In den ersten drei Wochen des Semesters hat man Zeit sich noch in weitere Module eizuschreiben, zu wechseln oder welche zu streichen. In Spanien ist das System mit den Prüfungen ein wenig anders. Es gibt eigentlich in fass allen Fächern mind. zwei wenn nicht sogar drei oder vier Prüfungen, die alle wären dem Semester statt finden. Sie heißen pirmier/segunda/tercer parcial usw. und werden mit verschieden Prozentzahl gewertet und am Ende zu einer Endnote zusammen gezählt. So hatte ich z.B. im Modul Ampiación de Hidráulica am 25.11. schon mein erstes Examen (das 40% der gesamt Note zählte), vor Weihnachten musste ich dann eine Hausarbeit (Trabajo, 10%) abgeben und Ende Januar/Anfang Februar dann die zweite Hausarbeit (10%) und das zweite Examen (30%). Im Allgemeinen ist die Unterrichtssprache Spanisch und jedes Modul besteht aus jeweils zwei Vorlesungen pro Woche a 2 Zeitstunden. Es gibt aber auch eine Kooperation zu einer Amerikanischen Universität Cornell. Aus diesem Grund gibt es einige Module auf Englisch, die aber normalerweise nur für die Amerikanischen Austauschstudenten und die spanischen Studenten der UNICA sind. Wenn es aber noch freie Plätze gibt kann man auch als Erasmus-Student die Cornell Kurse besuchen. Am besten einfachmal beim Prof. nachfragen. Ich hab dies leider erst zu spät mitbekommen, weshalb ich nur noch einen Platz in einem für die Cornell Studenten angebotenen Spanisch Kurs bekommen hab, der extra für Ingenieure war und bei dem man auch 6 Credits erhielt. Daher hatte ich also den Sprachkurs und 3 weitere Module belegt. In den ersten Wochen hab ich noch einen Wechsel durchgeführt, da sich zwei Kurse überschnitten haben. Dafür muss man zuerst wieder ins ORI gehen, sich ein Formular abholen und sich dann eine Unterschrift beim Koordinator der Fakultät holen. Mein Koordinator war in diesem Fall Prof. Diego Ferreño. Die Aufgabe hat aber jetzt zum Ende des Semesters Prof. Jorge Castro (castrogj@unican.es, Büro: Caminos Planta +1, Geotecnia R1057 ) übernommen. Vorlesungen: Die Vorlesungen waren doch schwieriger zu verstehen als ich mir vorgestellt hab. Die Spanier reden sehr schnell und einige alte Professoren nuscheln dazu auch noch so, das sogar mein Compañero aus Mexico nicht alles verstand. Und dann standen Anfang November schon die ersten Klausuren an. Aus diesem Grund entschied ich mich ein weiteres Modul zu streichen und mich mehr auf die zwei verbliebenden zu konzentrieren, mit denen ich auch gut bedient war. Für Studenten mit einem Spanisch Nivel A2 würd ich sagen, ist das vollkommend ausreichend, da man sonst gar nicht mehr mitkommt und man will ja auch noch ein bisschen was anderes sehen als nur die Räume der Uni. Zum Glück hab ich einen Mexikaner kennen gelernt der dieselben Module wie ich besucht hat und den ich sehr schnell als guten Freund gewann. Wir haben viel mit einander gemacht und er hat mir sehr beim Lernen geholfen, so dass alles geklappt hat. Alltag/Freizeit: In Spanien muss man sich ein wenig daran gewöhnen, dass viele Geschäfte und viele Spanier die Siesta machen, auch wenn es im Norden Spaniens nicht so heiß ist wie im Süden. Deshalb haben viele Supermärkte so wie Bäcker oder Mezger zwischen 2 und 5 Uhr geschlossen. Genau so wie die Küchen in den Restaurants oder den Bars die bis ca. 15.30 Uhr offen haben und dann gegen 20 Uhr wieder auf machen. Kleine Häppchen wie Tortilla und Tapas bekommt man aber immer. Santander liegt wunderbar. Es gibt mehrere Strände, den Sarndiero 1 und 2 (die beiden größten direkt an der Stadt), darauffolgt der Playa del Camellos, Playa de la Magdalena auf der Halbinsel und dann kommt noch der Playa de los Peligros, der in der Bucht liegt. Sehr zu empfehlen ist der Playa de Mantaleñas, den man über einen schönen Küstenweg am Ende des Playa del Sardinero, vorbei an dem Golfplatz (Cabo Menor), Richtung Farro (Leuchtturm am Cabo Mayor) erreicht. Er liegt in einer kleinen Bucht die offen zum Meer ist und wo es ein wenig ruhiger ist und nicht so viel los. Dann gibt es von der Bucht ausgesehen, noch auf der anderen Seite beim Pueblo Somo einen ellenlangen Surferstrand. Dieser ist direkt aufs offene Meer gerichtet und wird nicht von der Küste Frankreichs, wie der Sardinero, von den Wellen geschützt. Am Sardi kann man gut im Herbst und Winter surfen gehen, wenn in Somo die Wellen zu groß sind. Im Sommer lassen die Wellen am Sardi aber dagegen sehr nach und man verbringt den ganzen Tag mit seinem Surfboard in Somo. An der Hafenpromenade zwischen Puerto Chico und dem großen Gebäude der Banco de Santander, liegt die Haltestelle der Fähre die jede halbe Stunde rüber nach Pereña und dann weiter nach Somo fährt. Hin- und Rückfahrt kosten zusammen 4,75€. Die Natur rund um Santander oder besser gesagt in ganz Cantabria ist beeindruckend. An der Küste z.B. in Santander, liegt man am Strand neben sich die großen Steilküsten empor hebend und hinter sich hat man einen Blick auf die Berge oder wenn man am Puerto Chico sitzt sieht man sogar auf einem Blick das Meer und die Berge und bei klaren Wetter die 2000er die mit Schnee bedeckt sind. Es lohnt sich sehr einfach mal ins Hinterland rein zufahren. Wo man von saftig grünen, sanften Hügeln begrüßt wird und ein bisschen tiefer hinein dann die nackten Felswände der Picos entdeckt. Was das Nachtleben angeht, gibt es viele Bars in denen man gemütlich ein oder mehrere Tintos (Rotwein) oder Cervecas (Bier) trinken kann und es gibt oft live Musik oder andere Kulturelle Aktivitäten z.B. in der Calle de Sol gibt es jeden Mittwoche in der Bar Ruvicon live Bands (Musica en direkta) oder im Mentropol auch kleine Theaterstücke und in der Bodega Mazon in der Calle Hernán Cortés am Puerto Chico jeden Donnerstag Live Jazz. Fazit: Es war eine gute Wahl und ich würde es immer wieder so machen. Evtl. ist das SS Wetterbedingt besser da normalerweise im Winter es unterbrochen regnet. Wir hatten jetzt aber sehr viel Glück und im Herbst und Winter noch sommerliche Temperaturen und viele sonnen Stunden. Noch ein kleiner Tipp wenn man grade ankommt und großen Hunger hat, gegenüber der Estación de Autobuses links neben dem Lupa gibt es eine Bar/Restaurant La Barruca wo man für 5,50€ einen sehr leckeren Burger des Hauses mit Patatas Bravas und einer Cola oder einem Bier bekommt. Außerdem kosten alle Pinchos jeweils 1€. Fotos: Pincho de Totilla und ein Mediano(Café mit Milch) zusammen für 2€ - La Barruca Der Blick vom Funicular über das Zentrum von Santander Kreisel am Puerto Chico Playa de Mantaleñas Liérganes Liérganes Picos de Europa Blick von Sonabia auf Santoña San Vicente de la Barquera Av. Carrero Blanco – Santander Centro Cultural Europeo EUREKA Eureka Bar Ruvicón – Calle Sol http://www.solcultural.com/ Pichos (Tapas) Live Musik Tostadas con aceite y tomate, un Mediano y un Zumo de Naranja für nur 1,90€!! (Getoastetes Baguette mit Olivenöl und Tomate, ein Kaffee mit Milch und ein frisch gepresster Orangensaßt zum Frühstück)