DER EWIGE JUMBO DB
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DER EWIGE JUMBO DB
D V D t Mi www.eisenbahn-journal.de ¸TUFSSΠr4DIXFJ[TGSr#FMH-VYΠ /JFEFSMΠr*UBM4QBO1PSUDPO Π 'JOOMΠr/PSX/0, 11 ⁄ 2014 € 7,40 ng , Ve rb re itung u n d Vo r f ü h r u n g , Ve r l e i h un dV erm ie t un gn ur 44 1106 er nu io kt r ig sch rif t strec ke n er G nuten enehmi g u n g d e s Ve r l a g INFOProgramm gemäß § 14 JuSchG es. © 20 14 by VG B Ve rla gs gru ppe DER EWIGE JUMBO l ic h Laufzeit 55 Mi i he Kö nig in au f Mi tte lge birgs m or nd er e vi l l fä u t ig tv V Die große Zeit der Eisenbahn Bahn G m b H , Ei se n b a h n -Jo u rna ür l, F n ste fe ld br uc k DB-Baureihe 44 Z E I T R E I SE NAC H BA H NG E S C H IC H T E ( N ) VOR B I L D U N D MODE L L Nidda Rüben wie einst Ekelpaket Knochenwagen 31. I NTERNATIONALE M ODELLBAHN A USSTELLUNG Internationale Messe für Modellbahnen und Modellbau 31. Okt. – 2. Nov. 2014 MESSE FRIEDRICHSHAFEN 14 0 2 . OV N . 3 2 0. – 2 T I C K E T 4 E V E N T S ! EIN E S S M E lego.de N L K O Eo d e l l b a h n - u n 9d.0-0 – 17.00 Uhr www .m 1 8. 9.0 0 – . a S is Do. b r, S o . 00 Uh Das Erlebnis-Event im Dreiländereck und 8. : gleich ein „Muss“ für Modellbau-Enthusiasten Zeit Öffnungszeiten: Fr. und Sa. 9.00 – 18.00 Uhr, So. 9.00 – 17.00 Uhr mber: . Nove sfest 21.– 23 . LEGO Kid lt e hr, anw LEGO F . 9.00 –18.00 U a S Fr. und 0 Uhr 0 –17.0 .0 9 . o S VERANSTALTER: Messe Sinsheim GmbH . Neulandstraße 27 D-74889 Sinsheim . T +49 (0)7261 689-0 . F +49 (0)7261 689-220 info@messe-sinsheim.de . www.messe-sinsheim.de www.faszination-modellbau.de + VERANSTALTER: LEGO, das LEGO Logo und die Minifigur sind Marken der LEGO Gruppe. ©2014 The LEGO Group. Messe Sinsheim GmbH Neulandstraße 27 . D-74889 Sinsheim T +49 (0)7261 689-0 . F +49 (0)7261 689-220 modellbau@messe-sinsheim.de . www.messe-sinsheim.de INHALT EJ 11/2014 VORBILD GALERIE Bilder pur! 4 20 FRAGEN AN Pater Dr. Daniel Hörnemann 14 KURZ-GEKUPPELT Notizen vom Vorbild 16 DAMPFLOK-HISTORIE Baureihe 44: Für immer Jumbo 18 NUR EIN MOMENT Von Langsamfahrt und Langsamkeit 36 BAHNGESCHICHTE(N) rebio: Rübenkampagne (fast) wie einst 38 ZEITREISE Nidda 1982 44 STRECKENGESCHICHTE(N) Gnadenfrist für die „Wipperliese“ 50 KLASSIK-REZENSION Kundenzeitschrift Rad und Schiene 52 MODELL MODELL-NEUHEITEN Aktuelle Modellvorstellungen 54 NEUES MODELL: ETA 178 VON LILIPUT Lange gereift 62 ANLAGENPORTRÄT H0-Anlage: Ferien im Keller 64 ANLAGENPORTRÄT Modellbahnwelt Odenwald 74 EJ-WETTBEWERB „DIORAMENKÖNIG“/FOLGE 7 In TT: Unten durch 78 ANLAGENGESTALTUNG Staubiger Stein 82 NEUHEIT: WATER-DROPS EASY VON NOCH Wasser aus dem Ofen 88 FAHRZEUGBAU: KNOCHENWAGEN IN H0 Effektvolles Ekelpaket 88 RUBRIKEN Leser-Post + Messe-Vorschau 'BDIIÊOEMFSt#ÚSTFOVOE.ÊSLUFt.JOJ.BSLU 7PSTDIBVt*NQSFTTVN TITELBILD: 96 044 195 im Bw Ottbergen (44er-Beitrag ab → Seite 18). FOTO: UDO PAULITZ Eisenbahn-Journal 11/2014 3 RHEIN OHNE BURG Eine 38er mit einem Güterzug. Für 1937 keine ausgefallene Leistung, die P 8 war eben das sprichwörtliche "Mädchen für alles". Außer zwei her vorblitzenden Kühl- oder Bier wagen weist auch die Garnitur keine Besonderheiten auf. Offensichtlich fand Carl Bellingrodt auch die mächtige Stahlkonstruktion interessanter, unter der er die 38 3953 portätiert hat. Mit ihr konnte das Hartsteinwerk Sooneck im benachbarten Bruch gewonnene Steine auf Schiffe verladen, ohne den Bahnbetrieb zu gefährden. Da Sooneck auf der westlichen Rheinseite liegt, lässt sich der ungefähre Aufnahmezeitpunkt ermitteln: Nur zur Jahresmitte steht die Sonne hoch genug, um am späten Nachmittag auch die Stirnseite der nordwärts fahrenden Lok auszuleuchten. Ein wohlgeplantes Foto also, das sich nicht jederzeit wiederholen ließ. Foto: C . B el l i ng ro dt , S ammlu ng D r. Si g u rd Hu f nage l 4 Eisenbahn-Journal 11/2014 Eisenbahn-Journal 11/2014 5 6 Eisenbahn-Journal 11/2014 DER LETZTE ALTWEIBERSOMMER Der letzte Winterfahrplan 1975/76 auf der Harzbahn begann mit prächtigem Herbstwetter : Am 25. Oktober 1975 sonnen sich im Bahnhof Wildemann ein Schienenbus-Dreiteiler, der Richtung Goslar fahren wird, und ein Akkutriebwagen der Baureihe 515, der gleich Richtung Altenau losheulen wird Foto : R ol f Wie s e me ye r Eisenbahn-Journal 11/2014 7 „TÜRKIS“ IM SPOT Anlässlich des Regiobahn-Sommerfestes pendelte am 24. August 2014 die ozeanblau-beige 212 039 von Railflex mit drei farblich passenden Bm-Wagen zwischen Mettmann-Stadtwald und Dornap-Hahnenfurth. Die Strecke wird in nächster Zeit für die Verlängerung der S-Bahn Linie 28 (Kaarster-See – Neuss – Düsseldorf – Mettmann-Stadtwald) nach Wuppertal zweigleisig ausgebaut. Derzeit wird der Abschnitt Mettmann-Stadtwald – Dornap-Hahnenfurth nur von Güterzügen im Kalkverkehr befahren. Einst war der Streckenteil ein Teil der Rheinischen-Bahn von Dortmund über Herdecke, Hagen, Gevelsberg, Wuppertal-Wichlinghausen (Wuppertaler Nordbahn) nach Düsseldorf. Das Foto entstand in bestem Licht kurz nach Verlassen des Bahnhofs Dornap-Hahnenfurth. Foto: Marc us Hens chel 8 Eisenbahn-Journal 11/2014 Eisenbahn-Journal 11/2014 9 MUNTERE ALTE „BUNDESBAHNERIN“ Einmal im Jahr, am ersten Augustwochenende, veranstaltet der Deutsche EisenbahnVerein auf seiner meterspurigen Strecke Bruchhausen-Vilsen – Asendorf einen „Tag des Eisenbahnfreundes“, bei dem sämtliche betriebsfähigen Fahrzeuge auch tatsächlich eingesetzt werden. Hinter der V 29 verbirgt sich die von Jung erbaute V 29 952, die einst die Deutsche Bundesbahn 1952 für ihr pfälzisches Schmalspurnetz beschafft hatte. Später war die Lok auch auf der Strecke Nagold – Altensteig zuhause, ihre beiden Schwestermaschinen auf der Walhallabahn. Am 3. August 2014 dröhnt die Lok frisch und munter durch die Wiesen bei Heiligenberg. Foto : Ma lte Wer n i ng 10 Eisenbahn-Journal 11/2014 Eisenbahn-Journal 11/2014 11 GRÜNER PARKPLATZ Einer der idyllischsten Streckenäste, den private regionale Eisenbahnunternehmen in Deutschland aufzuweisen haben, der südlichste Abschnitt der Augsburger Localbahn, diente kürzlich einige Wochen lang als vorübergehender „Parkplatz“ im Grünen für zur Aufarbeitung anstehende Doppelstock-Autotransportwaggons. Eine solche Nutzung als Abstellgleis ist hier freilich nur möglich, weil die reizvoll entlang des ausgedehnten Augsburger Stadtwaldes in den Stadtteil Haunstetten-Siebenbrunn führende Stichstrecke keinen regulären Güter verkehr mehr aufweist. Auf dem einst fast bis zur südlichen Stadtgrenze führenden Ast, der bis Ende der 1920er Jahre sogar planmäßigen Personenverkehr aufwies, bediente die Augsburger „Stadteisenbahn“ jahrzehntelang mehrere Gleisanschlüsse von Industriebetrieben. Heute endet die Strecke beim Werk von Premium AEROTEC. Eines der Vorgängerunternehmen, DASA, war hier bis vor rund zehn Jahren auch der letzte bediente Anschließer. Nur noch wenige Male im Jahr wird der AL-Südast seither bei Sonderfahrten genutzt. Foto: G erhard Z immermann 12 Eisenbahn-Journal 11/2014 Eisenbahn-Journal 11/2014 13 20 Fragen an Dr. Daniel Hörnemann Pater Dr. Daniel Hörnemann (59), aufgewachsen in Coesfeld (Westf), trat 1974 in die Benediktinerabtei Gerleve ein, um dort nach Studien in Salzburg, Rom, Würzburg und Freiburg in der Seminararbeit und Seelsorge, als Bibliotheksleiter sowie im Bistum Münster publizistisch tätig zu sein. Seit frühester Kindheit an der kleinen und großen Eisenbahn interessiert, blieb dies Interesse auch im Kloster lebendig und führte zum Aufbau eines großen Bildarchivs und einer Spezialbibliothek. Im Eisenbahnmuseum Alter Bahnhof Lette (Kreis Coesfeld) gestaltet er zahlreiche Ausstellungen und Vortragsveranstaltungen wie den alljährlichen beliebten Leseabend mit Eisenbahngeschichten im Advent. In den Ferien ist er in der Lokunterhaltung und als Heizer bei der Mid Hants Railway in England tätig. „Es steht schon in der Bibel: ‚Bereitet dem Herrn eine Bahn‘ (Jesaja 40,3)!“ – war seine Antwort auf die Frage einer Journalistin, wie und ob sich Eisenbahninteresse und Benediktinersein kombinieren ließe. 14 Eisenbahn-Journal 11/2014 1. Wie würden Sie die „große Zeit der Eisenbahn“ Ihren Enkeln beschreiben? Enkel habe ich keine. In unserem Eisenbahnmuseum Alter Bahnhof Lette (Kreis Coesfeld) versuche ich, Jung und Alt etwas vom Reichtum der Eisenbahngeschichte zu vermitteln. Vor allem aus der Zeit, als es noch rauchte und zischte, als die Mitarbeiter noch stolz auf ihren Beruf waren, als es selbst an der kleinsten Dienststelle noch Ansprechpartner gab, als das Gros der Eisenbahner vom Schrankenwärter bis zum Chef des Bahnbetriebswerks einem jugendlichen Interessenten wie mir bereitwilligst alle Türen öffnete und Anteil gab an der großen Welt „ihrer“ Bahn. 2. Ihr Lieblingszug aus der „großen Zeit der Eisenbahn“? Der Dg 7949 Oberhausen Osterfeld Süd – Rheine Rbf, dieser Güterzug lag um die Mittagszeit oft passend zu meinen Schulstunden. Die Kamera war in der Schultasche immer griffbereit. 3. Was vermissen Sie bei der „Neuen Bahn“ am meisten? Die deutliche Lesbarkeit der Bahnhofsschilder, gepflegte Bahnhöfe und Haltepunkte (es gab früher sogar Wettbewerbe um den schönsten Bahnhof), rasche Entfernung von Graffiti, damit die Verunstalter sich gar nicht lange ihrer Schandtaten erfreuen können, mehr Uhren auf den Bahnsteigen. 4. Sie werden neuer Bundesverkehrsminister. Was ändern Sie als Erstes? Sofortiger Stopp aller Stilllegungsmaßnahmen bei der Eisenbahn, Bevorzugung dieses Verkehrsmittels statt Benachteiligung, Abschaffen paralleler Busangebote. 5. Welchen Traum in Sachen Eisenbahn wollen Sie sich noch erfüllen? Die Veröffentlichung meines langjährig recherchierten, umfangreichen Buches über die Dortmund-Gronau-Enscheder Eisenbahn. 6. Sie dürfen Ihren Urlaub auf einem einsamen Biotop inmitten eines stillgelegten Güterbahnhofs verbringen. Mit welcher Eisenbahn-Lektüre retten Sie sich dort am liebsten über die Zeit? Dort muss ich mich gar nicht über die Zeit „retten“, es gibt viel Sinnvolles zu tun zur Bewahrung und Renovierung historischer Substanz und Atmosphäre. Zum Tagesausklang nehme ich gerne Geschichten von Menschen und Maschinen bei der Bahn zur Hand, etwa den englischen Sammelband „The Ghost now standing on Platform Four“. 7. Von was oder wem wurden Sie mit dem Eisenbahn-Bazillus angesteckt? Durch die Märklinbahn, die ich als Vierjähriger zu Weihnachten erhielt, und von meinem Lokführer-Großvater August Hörnemann, der mir den Zugang zum Bw Coesfeld (Westf) eröffnete. 8. Welchen Eisenbahner-Beruf hätten Sie früher am liebsten ausgeübt? „Natürlich“ Dampflokomotivführer. Immerhin kann ich in den Ferien bei der Mid Hants Railway in Südwestengland dieser alten Sehnsucht ein wenig nachgehen. 9. Welches war die erste Eisenbahn-Lektüre, die Sie gelesen haben? Franz Ludwig Nehers „F 21“, die Ausleihe aus unserer Pfarrbücherei wurde andauernd für mich verlängert. Die Zeichnungen habe ich mir eigens auf Butterbrotpapier kopiert. Das erste eigene Eisenbahnbuch war „Dampflokomotiven. Normalspur-Baureihen 01 bis 96“ von Klaus-Detlev Holzborn (Düsseldorf: Alba, 1968). 10. Was müsste man tun, um die Jugend wieder für die Eisenbahn zu begeistern? Früher war die Bahn keine verschlossene Welt, für Kinder und Jugendliche gab es eigene Zeitschriften und „Clubs“, Führungen durch Bahnhöfe, Bw und AW. Für Lehrer und Schüler gab es eigene Aktionen. Klassenfahrten per Bahn und Sonderzüge waren bezahlbar. 11. Hatten Sie eine Modellbahn und wenn ja, welche? Seit 1959 besitze ich eine Märklin-Eisenbahn, angefangen mit der 81 004, noch heute mein Stolz. Seitdem sind unzählige, z.T. in Eigenarbeit entstandene Modelle hinzugekommen. 12. Sie dürfen für eine Modellbahn-Zubehörfirma einen historischen Bahnbau marktreif produzieren. Welches Gebäude/Anlage/Werk favorisieren Sie? Den 16-ständigen Lokschuppen des Bahnbetriebswerks Coesfeld (Westf) mit Wasserturm, Drehscheibe und allem Dazugehörigen. 13. Die größte Errungenschaft der Modellbahn-Industrie in letzter Zeit? Und ihr größter Fehler? Bis ins allerletzte Detail verfeinerte Modelle mögen zwar schön sein, sind aber nur etwas für die Vitrine. Modelle für die jüngere und jüngste, immer noch begeisterungsfähige Generation müssten viel erschwinglicher sein. 14. In welcher Eisenbahn-Epoche würden Sie am liebsten leben? In der Übergangszeit von Reichsbahn auf Bundesbahn – da gab es noch eine unglaubliche Vielfalt von Fahrzeugen und einen riesigen Aufbauwillen. 15. Sie erhalten einen Gutschein für die Reise zu einem Ort Ihrer liebsten Eisenbahn-Erinnerung. Wohin fahren Sie? Mit einem von BR 023, 042 oder 011 gezogenen Personenzug von Coesfeld nach Rheine. Ins Bw Rheine durfte ich erstmals mit dem frühmorgendlichen Sonntagsgüterzug am 1. Februar 1970 auf 042 2022 mitfahren und über die vielen unterschiedlichen Maschinen staunen. 16. In welchen Reisezugwagen bzw. Triebwagen sind Sie früher am liebsten gefahren? Wenn ich schon nicht auf der Dampflok mitfahren durfte, dann reiste ich am liebsten in B3yg-Wagen und VT 24 mit reichlich Platz und manchmal im Gepäckwagen (z.B. MDi996). 17. Welche drei Dinge würden Sie bei der „Neuen Bahn“ sofort abschaffen? Sämtliche Denglizismen und Sprachpanschereien, unbequeme und enge Sitzverhältnisse, entpersonalisierte Züge und Bahnhöfe. 18. Auf welchen Bundesbahn- oder Reichsbahn-Lehrgang würden Sie heutige Bahnmanager am liebsten schicken? Sie sollten in jeder Sparte ein Praktikum machen und den Betrieb von der Pike auf kennen lernen, nicht vom Chefsessel aus. 19. Welche historische Bahn-Impression würden Sie sich als Gemälde an die Wand hängen? Bei mir hängt eine für mich von einem lieben Menschen angefertigte kunstvolle Kopie des leider verschollenen Bildes „Großstadt-Bahnhof bei Nacht“ (1904) von Hans Baluschek (1870 – 1935). 20. Wird es wieder eine „große Zeit der Eisenbahn“ geben oder ist der Zug abgefahren? Die Faszination der alten Eisenbahn und der menschliche, allzu menschliche Betrieb lassen sich leider nicht wiederbeleben. Als Personen- wie Güterverkehrsträger ist die Eisenbahn jedoch mehr denn je unverzichtbar. Bahn-Kiosk Ihre neue mobile Bibliothek EJ-Klassiker und Raritäten in Ihrem digitalen Antiquariat t*OUVJUJWVOEFJOGBDI[VCFEJFOFO t&STUTUÚCFSOEBOOMFTFO DiesellokSammelwerk nur € 19,99 Krauss Maffei 150 Jahre Fortschritt durch Technik nur € 9,99 M+F Dampflokomotiv Lehrbuch nur € 9,99 »In den Ferien gehe ich bei der Mid Hants Railway meiner alten Sehnsucht Dampflokführer nach« Der „Adler“ und die LudwigsEisenbahn nur € 5,49 Genießen Sie jetzt grenzenloses Lesevergnügen. 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Im Halbstundentakt donnerten die Loks mit schweren Zügen unter der Regie des Deutschen DampflokMuseums die Rampe hinauf, begleitet von hunderten Eisenbahnfreunden. Eine große Lokparade und eine „Nacht der Sinne“ in NeuenmarktWirsberg rundeten die Veranstaltung ab. MWD Parade der Pazifiks entlang der Schiefen Ebene: Oben rechts die in Schweizer Privatbesitz befindliche 01 202 auf schwerer Bergfahrt, links unten die Begegnung zweier Züge am Fotopunkt bei Kilometer 79,6. Links oben eine Parade von fünf der sechs anwesenden 01er in Neuenmarkt-Wirsberg und rechts die nachschiebende 64 491 auf Bergfahrt. Dampf wurde wahrlich reichlich geboten und die Strecke entsprechend von Fotografen gesäumt. FOTOS: MICHAEL HUBRICH (2), MICHAEL GIEGOLD (2) Kein 610-Einsatz in Tschechien KBi von 1891 wieder betriebsfähig „Wipperliese“ wird eingestellt Die Abgabe mehrerer bei DB Regio ausgedienter „Pendolino“-Triebwagen der Baureihe 610 nach Tschechien kommt nicht zustande. Im September 2013 wurden 610 017/517 und 018/518 an die tschechische Arriva Vlaky s.r.o. für Vorführfahrten verleast und erhielten eine farbenfrohe Beklebung (wir berichteten). Leider erfüllten sich die Hoffnungen aber nicht, dass man in Tschechien die schwierige Ersatzteilhaltung preiswerter lösen könne. Zudem lassen sich die Züge wegen fehlender Klimaanlage heutzutage schlecht vermarkten. Die beiden Züge wurden im September nach Hamm (Westfalen) überführt und dem DB-Stillstandsmanagement übergeben. MWD Der älteste erhaltene württembergische Schmalspurwagen „KBi 21 Stg“ von 1891 wurde vom Öchsle-Schmalspurbahnverein in über 3500 Arbeitsstunden aufwändig restauriert und ist nun zwischen Warthausen und Ochsenhausen in Oberschwaben unterwegs. Er wurde von der Maschinenfabrik Esslingen für die Schmalspurbahn Nagold – Altensteig gebaut. Über mehrere Stationen, unter anderem als Lager eines Imkers, gelangte er 1997 zum „Öchsle“. Zwischen 2004 und 2014 wurde der Wagen restauriert. Die Bahn möchte künftig einen möglichst originalen württembergischen Schmalspurzug darstellen können. PR/ TF Das Land Sachsen-Anhalt hat ab April 2015 keine Zugfahrten mehr auf der Strecke Klostermansfeld – Wippra bestellt (siehe auch Seite 50/51 in dieser Ausgabe). Wegen anstehender Brückeninvestitionen wird der Verker gestrichen, zumal hier ein erheblicher Fahrgastrückgang zu verzeichnen sein soll. Die Brückenerneuerung kann so eingespart werden. Die knapp 20 km lange Strecke am Ostharz wird seit 1997 von der Kreisbahn Mansfelder Land GmbH (KML) mit modernisierten Esslinger Triebwagen betrieben. Erst 2012 musste in die Fahrzeuge investiert werden, da das Eisenbahnbundesamt eine PZB-Ausrüstung für den Weiterbetrieb verlangte. MWD 16 Eisenbahn-Journal 11/2014 85 Jahre Dessauer Werk: Heimat (auch) für Ellok-Oldies 155 045 der IntEgro Verkehr GmbH in Dessau. FOTO: THOMAS WOHLFARTH Ende August feierte das Werk Dessau sein 85-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür, einer Ausstellung mit historischen und modernen Fahrzeugen sowie E 44-Pendelfahrten zwischen Dessau und Bitterfeld. Das 1929 in Betrieb genommene Ausbesserungswerk ist heute nach der Schließung des AW Opladen das einzige in Deutschland für E-Lokomotiven. Pro Jahr durchlaufen etwa 400 bis 450 Loks das Werk, davon etwa 250 zur Revision/Hauptuntersuchung, die übrigen zur Bedarfsausbesserung. Hauptauftraggeber sind die Transportbereiche der DB AG, vor allem DB Schenker Rail, aber inzwischen auch private Eisenbahnverkehrsunternehmen. Eine dieser Loks ist auch die 142 001, die Ende August nach Dessau gekommen war – eine Urahnin der E-Lokomotiven aus DDR-Produktion. 1962 als E 42 001 geliefert, ist die im Eigentum der IG 58 3047 stehende Maschine noch nach über 50 Jahren häufig für die MTEG, z.B. mit Autozügen Richtung Bremen, unterwegs. TEXT UND FOTO: JÜRGEN HÖRSTEL 140 438 der BayernBahn in Aschaffenburg. FOTO: MICHAEL MANN Neue Elloks bei Privaten Die der PRESS nahestehende IntEgro Verkehr GmbH hat im Februar die DB-Lok 155 238 gekauft und bis Anfang September im DB-Werk als 155 045 (nach der PRESS-Nummerierung) aufarbeiten lassen. Sie fährt nun als erste 155 im typischen blauen Lack. Auch die 140 438 der BayernBahn ist nun im Betriebseinsatz. Schon im August 2013 erhielt die Lok in Nördlingen ihren klassischen DB-Lack zurück und präsentiert sich nach einer Untersuchung in Dessau nun in perfektem Bundesbahn-Zustand. MWD MOSEL-ABSCHIED VON DER 181: Mosel und 181 gehören irgendwie zusammen – die Zweisystem-Elloks befahren bis heute die Moselstrecke im IC-Verkehr zwischen Koblenz und Luxemburg. Im Dezember werden die IC-Verbinungen ins großherzogliche Nachbarland eingestellt. Wie es mit den verbleibenden Maschinen weitergeht, ist zurzeit noch nicht abschließend geklärt. Wie schon in der Vergangenheit, werden sich weitere Einsätze Richtung Gäubahn verlagern. Auch im IC-Verkehr zwischen Frankfurt/Main – Saarbrücken und Stuttgart werden noch 181 eingesetzt. Die Aufnahme entstand bei Bruchmühlbach. FOTO: PATRIC KAUFMANN – Anzeige – Eisenbahn-Journal 11/2014 17 Für immer Jumbo Obwohl sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Anzahl der in Westdeutschland vorhandenen 44er deutlich vermindert hatte, war die junge Deutsche Bundesbahn geradezu üppig mit „Jumbos“ bestückt. So wurde die Baureihe hier noch fast drei Jahrzehnte ein Rückgrat der Dampftraktion und mithin zum Inbegriff der letzten DB-Dampfjahre bis Herbst 1977. 18 Eisenbahn-Journal 11/2014 DA M P F LO K - H I S TO R I E Eisenbahn-Journal 11/2014 19 DIESE UND NACHFOLGENDE DOPPELSEITE: 4000-t-Züge im Emsland zählten zu den markantesten 44er-Leistungen – hier einmal im Duo mit einer 42er und einmal als 44er-Doppelbespannung vor fast theatralisch ausgeleuchtet wirkender Wetterkulisse. FOTO: UDO PAULITZ VORHERGEHENDE DOPPELSEITE: Die Behandlungsarbeiten an der 044 389 im Bw Ottbergen erhellt am 25. November 1975 kurzzeitig noch die Spätherbstsonne. FOTO: JÜRGEN NELKENBRECHER 20 Eisenbahn-Journal 11/2014 Eisenbahn-Journal 11/2014 21 22 Eisenbahn-Journal 11/2014 Eisenbahn-Journal 11/2014 23 TEXT KONRAD KOSCHINSKI N ach Abgabe von 291 Loks an Frankreich (vor allem aus der französischen Zone, also dem Bereich der SWDE) und nach Ausmusterung von etwa 70 Schadlokomotiven verblieben der DB noch immer fast 900 Maschinen der Baureihe 44. Viele kamen jedoch nie wieder in Fahrt. Sie rotteten auf Abstellgleisen vor sich hin und verschwanden erst 1960, als zwei Ausmusterungswellen 158 Loks erfassten, aus den Bestandslisten. Die Vorauslokomotiven 44 001 bis 010 übrigens wurden schon 1947 abgestellt und am 1. Juni 1953 ausgemustert. Der für den betriebsfähigen Erhalt bzw. die Wiederaufarbeitung aussagekräftige Unterhaltungsbestand umfasste bereits am 1. Juli 1950 nur 765 Loks der Baureihe 44, die den 24 Eisenbahn-Journal 11/2014 Ausbesserungswerken Nied, Göttingen, München-Freimann und Offenburg zugeteilt waren. Drei Jahre später sank er auf unter 600 und verminderte sich danach nur sehr langsam. Anfang Oktober 1960 unterhielten die AW Nied, Göttingen und Offenburg noch immer 483 kohlegefeuerte 44er sowie das AW Braunschweig 32 mittlerweile auf Ölfeuerung umgebaute. Bei diesem Unterhaltungsbestand blieb es im Wesentlichen bis 1964, erst von nun an sank er bei den Kohleloks signifikant ab. Daraus lässt sich ersehen, dass der Strukturwandel in der Zugförderung die „Jumbos“ lange Zeit nur wenig anfocht. Schon 1950 war klar, dass die Baureihe 44 trotz des bereits eingeleiteten Strukturwandels noch mehrere Erhaltungsabschnitte hindurch unverzichtbar bleiben würde. Deshalb strebte die DB an, die Wirtschaftlichkeit der Maschinen zu erhöhen und den Unterhaltungsaufwand zu senken. Ersterem Zweck sollte vor allem die Ausrüstung mit Verbrennungskammer, Mischvorwärmer und Kondensatrückgewinnungsanlage dienen. Diese Maßnahmen wurden jedoch nur bei wenigen Loks durchgeführt, desgleichen der Umbau auf Stoker-Feuerung. Größerer Erfolg war dem ab 1958 erfolgten Umbau auf Ölhauptfeuerung beschieden, diese Feuerungsart vermochte sowohl in betrieblicher als auch wirtschaftlicher Hinsicht zu überzeugen. Wieder verworfen wurde hingegen die erwogene Neubekesselung, zumal hierfür bei der Baureihe 44 wegen ihrer alterungsbeständigen Kessel (die nicht aus dem schweißbrüchigen Stahl St 47 K gefertigt waren) auch gar keine Notwendigkeit OBEN: Mit Leerzug nach Emden begegnet 44 1290 im April 1965 an der Einfahrsignalbrücke in Münster der 41 018. bestand. Ebenfalls ein „Schubladen-Projekt“ blieb der Einbau von Franco-Crosti-Kesseln mit Rauchgasvorwärmern. Auf die Umbauten ist gleich zurückzukommen. Zuvor seien Bauartänderungen genannt, die die DB bei vielen Einheitsloks und eben auch bei der Baureihe 44 vornahm. Dazu zählten beispielsweise: die Verlegung der Luft- und Speisepumpen aus den Rauchkammernischen zur Fahrzeugmitte hin, der Ersatz der großen Windleitbleche durch kleine „Witte-Bleche“ sowie die entsprechende Nachrüstung von ÜK-Loks, der Ersatz der Kolbenschieber Bauart Karl Schulz durch solche der Bauart Müller mit Zylindersicherheitsventilen, der Einbau einer Speisewasserenthärtungsvorrichtung und der Ersatz der melodiösen Zweiton-Pfeifen durch Pfeifen ohne Halbton. FOTO: LUDWIG ROTTHOWE LINKS OBEN: 44 433 am 12. Juli 1965 bei Neckargemünd. Die nach Mannheim umbeheimatete MV-Lok befördert Autotransportwagen mit NSU/ Fiat-Modellen. FOTO: J. A. BOCK LINKS MITTE: Neben einem Personenzug rollt die 44 1407 am 1. Mai 1958 soeben durch die Westeinfahrt des Bahnhofs Neustadt/Weinstraße. FOTO: H. RÖTH Des weiteren sind die Rücknahme von Entfeinerungen an ÜK-Loks und die generelle Wiederverwendung von Vorkriegsbaustoffen zu nennen (z.B. Ausguss aller Achs- und Stangenlager mit WM 80 statt WM 10). Andererseits behielt die Bundesbahn aber einige für die ÜK-Ausführung typische Vereinfachungen bei bzw. nahm sie nun bei anderen Lokomotiven erst vor. Augenfällig waren der Verzicht auf den Rauchkammerzentralverschluss und (bei den meisten Lokomotiven) auch das Entfernen der Frontschürzen. Eine wichtige, insbesondere die Baureihe 44 betreffende Bauartänderung führte die DB mit der so genannten Sonderarbeit 39 durch. Bisher lag die Rauchkammer auf dem Mittelzylinder auf, was die Zylindergraugussstücke auf Dauer zu stark beanspruchte und Rissbil- Eisenbahn-Journal 11/2014 25 OBEN: Die noch mit „Wagner-Blechen“ versehene 44 412 um 1952 vor Güterzug zwischen Loisnitz und Haidhof (Strecke Hof – Regensburg). dungen bewirkte. Um dem abzuhelfen, wurde bei den meisten Loks der Auflagersattel der Rauchkammer auf eine neu eingebaute stählerne Stützkonstruktion verlegt. Ebenfalls bedeutsam war der Ersatz der zusammengesetzten Achswelle des zweiten Kuppelradsatzes (Kropfachse) durch eine einteilige Ausführung. Von 1950 bis 1952 erhielten zehn Loks der Baureihe 44 bei Henschel, Kassel, einen geschweißten Stehkessel mit Verbrennungskammer sowie einen Heißdampf-Mehrfachventilregler. Durch die Verbrennungskammer (einen in den Langkessel vorgezogenen Raum der Feuerbüchse) vergrößerte sich der Anteil hochwertiger Strahlungsheizfläche, was insgesamt eine höhere Verdampfungsleistung bewirkte. Folglich erhöhte sich auch die ver26 Eisenbahn-Journal 11/2014 FOTO: GOTTFRIED TURNWALD RECHTS OBEN: 44 1668 mit Güterzug südwärts am 12. Juli 1956 auf der Linken Rheinstrecke zwischen Boppard und St. Goar. Der Radfahrer schaut fasziniert, was der Mann mit der Leica fotografiert. FOTO: LUDWIG ROTTHOWE RECHTS MITTE: Auf der Main-Weser-Bahn nahe Frankfurt-Bonames befördert 44 1681 am 1. Juni 1963 einen Güterzug. FOTO: J.A. BOCK fügbare Maschinendampfmenge und mithin die indizierte Zylinderleistung. In die Lokomotiven 44 433, 475, 629, 1174 und 1210 wurde zusätzlich zur Verbrennungskammer eine Mischvorwärmeranlage Bauart Henschel MVR II mit Turbospeisepumpe eingebaut. Die 44 1383 (ohne Verbrennungskammer) hatte bereits 1949 einen Mischvorwärmer Bauart Knorr mit zweistufiger Kolbenspeisepumpe erhalten. Trotz wärmewirtschaftlicher Vorteile setzten sich beide Bauarten nicht durch. Auch die Entwicklung anderer Mischvorwärmersysteme zur Serienreife kam der Baureihe 44 nicht mehr zugute. Alle sechs Mischvorwärmer-44er waren bis Anfang der 1960er Jahre in Bebra beheimatet. Die 44 433, 629 und 1383 kamen danach zum Bw Mannheim, wo sie schon 1966 ausgemustert wurden. Länger lebten die 44 1174 und 1210 (ausgemustert 1973 in Ottbergen, als 044 173 und 200!) sowie die auf Ölfeuerung umgebaute 44 475 (ausgemustert 1977 als 043 475 in Rheine). Die letztgenannten drei Loks behielten ihren Mischvorwärmer aber nicht bis zum Schluss. Die mit Verbrennungskammer ausgerüsteten Lokomotiven 44 239, 241, 242, 244 und 246 erhielten 1951/52 Hulson-Roste mit mechanischer Rostbeschickung, genannt StandardStoker. Eine mittels Dampfmotor betriebene Förderschnecke transportierte die zerkleinerte Kohle vom Tender zum Feuerloch, wo sie mittels Dampfstrahlen auf den Rost verteilt wurde. Um den Rost beim Anheizen oder bei Ausfall der Stokerfeuerung von Hand beschicken zu können, besaßen die Tender zum Führerhaus hin einen separaten, ca. 2 t fassenden Stückkohlebehälter. Der Wasservorrat der Tender reduzierte sich durch den Einbau des Stokerantriebs auf 30 m3. Anfangs waren alle stokerbeschickten 44er zusammen mit den Stoker-Loks der Baureihe 45 in Würzburg beheimatet. Im Mai 1955 wechselten sie zum Bw Ehrang. Dort erstellte man die Laufpläne so, dass die Maschinen ausschließlich im Heimat-Bw mit der zerkleinerten Kohle versorgt werden konnten. Auf der Moselstrecke erreichten sie häufig monatliche Laufleistungen von über 10 000 Kilometern. Der Brennstoffverbrauch der Stoker-Loks lag indes über dem von Hand beschickter Lokomotiven (u.a. wegen des schnelleren Ausbrennens der Kohlestückchen). Aus diesem Grund und auch wegen des gesunkenen Ölpreises gab die DB dem Umbau von Lokomotiven auf Ölfeuerung den Vorzug. Die fünf Stoker44er wurden in den Jahren 1964 bis 1966 ausgemustert. Im Jahr 1954 rüstete die DB die 44 281, 340, 842 und 1353 mit der Kondensatrückgewinnungsanlage Bauart Meister aus. Bei diesem System wurde das im Oberflächenvorwärmer anfallende Kondensat nicht ins Freie abgelassen, sondern in einem Behälter gesammelt. Durch einen nachgeschalteten Rauchgasvorwärmer weiter erhitzt, gelangte es als Speisewasser wieder in den Kessel. Obwohl sich dadurch eine nennenswerte Wasser- und Brennstoffersparnis erzielen ließ, kam es nicht zu weiteren Umbauten. Im Jahr 1955 erhielt die 44 475 eine Ölzusatzfeuerung mit beidseits der Feuertür ange- Eisenbahn-Journal 11/2014 27 28 Eisenbahn-Journal 11/2014 brachten Brennern, von denen das brennende Öl mittels Dampfstrahl über der Feuerschicht verteilt wurde. Der Aufnahme des Ölvorrats diente ein auf dem Tender, hinter dem verkürzten Kohlekasten angeordneter Ölbehälter mit 3,4 m3 Fassungsvermögen. Im Verlauf der Betriebserprobung, während der das Bw Bebra die 44 475 in einem gemeinsamen Umlaufplan mit Kohle-44ern einsetzte, zeigten sich eindeutig die Vorteile der Ölfeuerung: Die Dampferzeugung ließ sich wechselnden Betriebsverhältnissen elastisch anpassen. „Stillstandsverluste“ ließen sich vermindern, da die Verdampfungsleistung des Kessels für die benötigte Leistungsspitze auch bei niedrigem Feuer rasch gesteigert werden konnte. Nach den guten Erfahrungen mit der Ölzusatzfeuerung entschied sich die DB, weitere 44er gleich auf Ölhauptfeuerung umzustellen. Diese wurde 1958 von Henschel zuerst in die 44 1131 und 1264 eingebaut. Im AW Braunschweig folgte 1960 der Einbau in 30 Maschinen mit nachstehenden Betriebsnummern: 44 087, 094, 100, 189, 326, 336, 375, 381, 431, 438, 440, 469, 552, 606, 636, 665, 903, 1085, 1121, 1133, 1167, 1221, 1315, 1364, 1574, 1652, 1672, 1681 und 1746. Die 44 475 wurde ebenfalls auf Ölhauptfeuerung umgerüstet, wobei sie dann ihren Mischvorwärmer einbüßte. Die neue Feuerungsart erforderte kesselseitig nur geringfügige Änderungen. Rohrteilung und Rohrlänge, ergo die Rohrheizfläche, blieben ebenso unverändert wie die Strahlungsheizfläche. Lediglich der Blasrohrdurchmesser wurde verkleinert und der Funkenfänger entfiel. Selbstverständlich entfielen auch der Rost in der Feuerbüchse und der Aschkasten. Statt des Aschkastens erhielten die Ölloks einen Feuerkasten ohne Bodenklappen, der ebenso wie der untere Teil der Feuerbüchse mit Schamottsteinen ausgemauert wurde. Den Doppel-Ölbrenner montierte man vorne am tiefsten Punkt des Stehkessels, er richtete seine Flamme in Richtung Feuertür. Die Marcotty-Feuertür musste deshalb durch eine besonders fest zu verschließende Bauart mit Schauloch ersetzt werden. Der Tender erhielt statt des Kohlekastens einen 12 m3 schweres Heizöl fassendenden Behälter und eine dampfbeheizte Heizschlange, die das teerartige „Bunkeröl C“ auf 70° Celsius erwärmte und somit verflüssigte. Das vorgewärmte Öl floss, in einem Vorwärmer unter dem Führerhaus noch weiter erhitzt, im natürlichen Gefälle durch Rohrleitungen zur Stehkesselvorderseite. Befüllt werden konnte der Tender von oben durch druckluftbetätigte Klappen oder über Schlauchanschlüsse in Höhe der Pufferbohle. Bis Mai 1962 waren alle Öl-44er beim Bw Bebra zusammengefasst, dann wechselten die ersten zum Bw Kassel (weiteres siehe Betriebseinsatz). Im oberhessischen Bergland und Eggegebirge, zunächst auch noch auf den Mittelgebirgsrampen der 1963 elektrifizierten Nord-Süd-Strecke spielten die Ölloks ihre Überlegenheit gegenüber den Kohleloks voll aus. Obwohl die Kessel an sich nicht verdampfungsfreudiger waren als zuvor (wie sollten sie auch bei unverändert gebliebenen Heizflächen?), gab die DB die Zylinderleistung nun mit 2100 PSi statt bisher 1910 PSi an. Diese Leistungssteigerung resultierte aus der Tatsache, dass der Kessel aufgrund der „Elastizität“ der Ölfeuerung nun stets die für den jeweiligen Arbeitszustand benötigte Maschinendampfmenge lieferte – unabhängig von Geschick und Muskelkraft des Heizers! Außer den genannten stellte die DB noch weitere vier Lokomotiven der Baureihe 44 auf Ölfeuerung um, insgesamt also 36: Anfang Dezember 1966 die 44 1666 (mit der Ölausrüstung der schadhaft abgestellten und 1967 ausgemusterten 44 552), Ende 1973 die 44 1203 und die 44 1321 sowie im Mai 1974 die 44 1737 (auch diese jeweils mit der Ölausrüstung schadhaft abgestellter Loks). Seit 1968 waren die Öl-44er der Baureihe 043 zugeordnet. Dabei behielten fast alle die alte dreistellige Ordnungsnummer bzw. die letzten drei Stellen der alten vierstelligen Ordnungsnummer. „Schief umgezeichnet“ wurde nur die als 043 196 eingereihte 44 1203. Wie schon zur Reichsbahnzeit befanden sich die westdeutschen Hochburgen der Baureihe 44 in den 1950er Jahren durchweg im Mittelgebirgsraum und Hügelland. Durch besonders hohe Bestände ragten die Bahnbetriebswerke Altenhundem, Aschaffenburg, Bebra, Dillenburg, Ehrang, Göttingen Rbf, LINKS OBEN: Mit Kesselwagen-Bedarfszug ist eine 44er bei Greene unterwegs (1973). LINKS UNTEN: Bei Leer passieren im Mai 1974 zwei 44er mit einem 4000-t-Zug öligen Schrott. FOTOS: UDO PAULITZ (2) UNTEN: 44er-Güterzügen auf der Strecke Würzburg – Schweinfurt wurden auf dem Streckenabschnitt bis Rottendorf Elloks vorgespannt – hier 140 508 vor 044 551 (1971). Hagen-Vorhalle, Hanau, Mannheim Rbf, Kornwestheim und Würzburg heraus. Über eine beträchtliche Anzahl 44er verfügten beispielsweise auch das etwa in der Mitte der Strecke München–Ingolstadt–Würzburg gelegene Bw Treuchtlingen, das für die Schwarzwaldbahn zuständige Bw Villingen und das für die Oberrheinstrecke zuständige Bw Offenburg. Mit fortschreitender Streckenelektrifizierung in ihren angestammten Regionen wurden viele „Jumbos“ schon gegen Ende der 1950er Jahr ins Flachland umstationiert, so im Frühjahr 1958 die letzten des Bw Offenburg zum Bw Rheine. Bereits vor 1960 trat die Baureihe 44 außerdem in Seelze, Lehrte und Minden auf den Plan. Die Verteilung zum Jahresende 1962 spiegelt die Situation vor der Elektrifizierung bedeutender Magistralen wie der NordSüd-Strecke im Abschnitt Fulda–Hannover (1963), der Main-Weser-Bahn von Frankfurt/Main bis Gießen mit Anschluss an die Ruhr-Sieg-Strecke bis Hagen (1965), der Route Treuchtlingen–Würzburg (1965) und der Main-Weser-Bahn im Abschnitt Gießen– Kassel (1967). Am 31. Dezember 1962 beheimateten folgende Bahnbetriebswerke Lokomotiven der Baureihe 44; hinter den Bw-Namen ist jeweils der Einsatzbestand angegeben, in Klammern gesetzt dazu die Anzahl der von der Ausbesserung zurückgestellten „Z-Loks“: 44er mit Kohlefeuerung: Altenhundem 35, Bebra 26, Crailsheim 11 (+2), Dillenburg 39, Ehrang 39, Göttingen R 26, Hagen-Vorhalle 27, Haltingen 8, Hamm G 23, Hameln 7, Hannover Hgbf 1, Hanau 19 (+1), Kaiserslautern 10, Kassel 23, Koblenz-Mosel 11, Kornwestheim 11 (+3), Lehrte 14, Mannheim 10, Minden 23, Northeim 10, Nürnberg Rbf 5, Ottbergen 13, Paderborn 18, Rheine 21, Schweinfurt 9, Seelze 35, Treuchtlingen 12, Wanne-Eickel Hbf 8, Weiden 14, Würzburg 17, Wuppertal-Vohwinkel 12 (+1). 44er mit Ölfeuerung: Bebra 28, Kassel 4. (Textfortsetzung auf Seite 33) FOTO: H. HOMBACH Eisenbahn-Journal 11/2014 29 OBEN: Vor 2000-t-Zügen genügte ein Jumbo: 043 315 mit einem Erzzug Richtung Rheine am 19. August 1976 bei Aschendorf. FOTO: KONRAD KOSCHINSKI RECHTS: Einen imposanten „Torpedopfannenwagen“ hat 044 316 am 4. Januar 1969 bei Essen-Frillendorf Tender voraus am Haken. FOTO: H. SCHAMBACH UNTEN: Die Mai-Landschaft bei Istrup durcheilt 044 534 mit gemischter Anhängelast (1976). FOTO: UDO PAULITZ 30 Eisenbahn-Journal 11/2014 ZU ATTRAKTIVEN PREISEN ÜBER 50.000 ARTIKEL ONLINE SEMINARE SHOP WORKSHOPS GmbH & Co.KG RIESIGE AUSWAHL ALLE NAMHAFTEN HERSTELLER ;-)) Das Ganzheits-Erlebnis! 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Wegen Fristarbeiten, Auswaschtagen und Reparaturen kann daraus nicht ohne Weiteres auf die monatlichen Laufleistungen geschlossen werden, mehr als 10 000 km waren in solchen Plänen aber sicher die Regel. Noch fehlen in der Bestandsübersicht von Ende 1962 norddeutsche Bahnbetriebswerke, bei denen die „Jumbos“ später eine wichtige Rolle spielte. Allen voran ist das Bw Osnabrück Hbf zu nennen, das ab November 1964 Ölloks und ab April 1965 auch Kohleloks der Baureihe 44 beheimatete. Während die kohlegefeuerten Maschinen im September 1966 an das Bw Osnabrück Rbf weitergereicht wurden, wuchs beim Bw Osnabrück Hbf der Bestand an Ölloks durch Zugänge aus Bebra und Kassel weiter an. Vom Bw Osnabrück Rbf kamen die Kohleloks nach Aufnahme des elektrischen Betriebs auf der „Rollbahn“ Osnabrück–Hamburg im September 1968 größtenteils zum Bw Emden. Das Bw Osnabrück Hbf hingegen gab zunächst nur acht seiner 15 Ölloks nach Rheine ab, die übrigen setzte es wegen Ellokmangel bis September 1969 auch noch auf der „Rollbahn“ ein. Von 1965 bis 1968 beförderten Kohle-44er des Bw Bremen Hbf ebenfalls schwere Güterzüge zwischen Osnabrück und Hamburg. Nach 1960 erhöhte die DB auf mehreren Hauptabfuhrstrecken die Grenzlast auf 2000 t, für Erzzüge in der Relation Emden– Ruhrgebiet–Saarland zunächst auf 2200 t und später auf 4000 t (das schafften nur zwei 44er). Auf über 30 Lokomotiven wuchs Mitte der sechziger Jahre der Bestand des Bw Hamm, im Herzen des „Kohlenpotts“ konzentrierte die Bundesbahn die Loks zunehmend beim Bw Gelsenkirchen-Bismarck. Unterdessen ging ihre Zeit in traditionellen Heimatdienststellen wie Altenhundem, Hagen-Vorhalle, Treuchtlingen und Würzburg zu Ende. Die Elektrifizierung der NordSüd-Strecke hatte schon 1963 den Bebraner Kohleloks den Garaus gemacht (nur wenige Ölloks blieben dort noch bis Anfang 1967). Ebenfalls 1963 wechselten die letzten 44er von Kornwestheim nach Rottweil und bedienten die Gäubahn Böblingen–Singen. In ihrem nordwürttembergischen Heimat-Bw Crailsheim konnten sie sich weiterhin behaupten. Am 1. Oktober 1968 zählten nur noch 203 der insgesamt ca. 300 seit Jahresanfang als 044 bezeichneten Kohleloks zum Unterhaltungsbestand, außerdem die 32 nun als 043 eingereihten Ölloks. Durch das neue Nummernsystem war es zum Leidweisen der Lokomotivhistoriker zu „schiefen Umzeichnungen“ gekommen. Viele kohlegefeuerte 44er mit einer ursprünglich vierstelligen Ordnungsnummer, deren letzte drei Ziffern schon durch die bis zur 044 969 beibehaltenen Ordnungsnummern besetzt waren, tru- gen nun Ordnungsnummern, bei denen die letzte oder die letzten beiden Ziffern von der alten Nummer abwichen. Bei den 044 194, 195, 197 und 198 (vormals 44 1201, 1202, 1204, 1205) stimmten sogar alle Ziffern nicht mehr mit der alten Ordnungsnummer überein, desgleichen bei der Öllok 043 196 (vormals 44 1203). Genau zwei Jahre nach dem letztgenannten Stichtag, am 1. Oktober 1970, waren den noch mit der Ausbesserung von Dampfloks betrauten AW Braunschweig und Trier wieder 287 Kohleloks der Baureihe 044 zugeteilt! Das AW Braunschweig betreute außerdem 29 Ölloks (drei waren aufgrund schwerer Schäden ausgeschieden). Der Konjunkturaufschwung hatte der DB einen starken Anstieg des Frachtaufkommens beschert und sie dazu gezwungen, vor allem an schweren Güterzugdampflokomotiven nochmals Zwischen- oder Auslaufuntersuchungen vorzunehmen. Erst im Herbst 1971 wendete sich das Blatt erneut. Nun ging es mit dem Unterhaltungsbestand steil bergab, der Einsatzbestand betriebsfähiger Maschinen sank zunächst jedoch nur langsam. Die Verteilung der Baureihe 44 vor dem Rückzug auf letzte Reservate zeigt die Übersicht per 31. Dezember 1971 (jeweils Einsatzbestände, dazu Z-Loks in Klammern): Kohleloks (044): Betzdorf 9, Crailsheim 9, Ehrang 43, Emden 27, Gelsenkirchen-Bismarck 39, Hamm 26, Kassel 3, Koblenz-Mosel 12 (+1), Lehrte 5, Nürnberg Rbf 26 (+1), Ottbergen 38 (+1), Paderborn 7, Rottweil 6, Weiden 14. Ölloks (043): Kassel 15, Rheine 14. Selbst auf der 1971 elektrifizierten Strecke Hamm–Altenbeken–Kassel blieben die ölgefeuerten Kasselaner 44er wie auch kohlegefeuerte Hammer, Ottbergener und Paderborner 44er noch bis ins Jahr 1973 hinein unverzichtbar. Wegen ihrer hohen Reibungsmasse konnten sie auf schwierigen Steigungsabschnitten im Eggegebirge noch mit schweren Güterzügen anfahren, die vierachsige Ellok der Baureihe 140 dagegen drohte nach Signalhalten auf freier Strecke „liegenzubleiben“. Erst die sechsachsigen 150/151 brachten Abhilfe. Auch Ehranger und Koblenzer 044 sollten noch unter Fahrdraht Güterzüge auf der Moselstrecke Trier–Koblenz schleppen; wegen der Ölkrise wurden sie ab November 1973 jedoch in Rheine und Emden als Ersatz für kurzfristig abgestellte 043 benötigt. Ende 1975 war die Zahl der aktiven „DBJumbos“ auf 84 abgesunken. Rheine und Emden beheimateten zusammen 23 Ölloks der Baureihe 043, Emden außerdem neun Kohleloks der Baureihe 044. In Gelsenkirchen-Bismarck gab es noch 29 betriebsfähige Kohleloks, in Ottbergen 21 und in Crailsheim derer zwei. Das Bw Crailsheim hatte seine angestammten 44er bereits 1973 abgegeben, doch im Dezember 1975 aus Weiden die 044 404 und 427 mit Riggenbach-Gegendruckbremse Die Messe rund um Modellbau und -bahn N O COUP EILS VORT * RO 2 EU igung ß Ermä Piloten Kapitane und Lokfuhrer. 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Für Versuchszwecke der Zentralämter Minden und München hatten bereits 1968 die 44 1204 (neu 044 197!) und 44 234 die Riggenbach-Gegendruckbremsen der 45 019 und 023 erhalten. Nach Abstellung der 44 234 im Jahr 1972 bekam die 44 070 diese Sondereinrichtung, seit 1973 war die 44 427 damit ausgerüstet. Die Gegendruckbremse der 1975 ausgemusterten 44 1204 wurde in die 44 404 eingebaut. Wir nähern uns dem Schlussakt: Das Bw Emden reichte Mitte Januar acht Kohle-44er an das Bw Ottbergen weiter, nur die meist als Heizlok verwendete 044 888 blieb in Emden. Die 4000-t-Erzzüge wurden bis Rheine jetzt entweder von zwei ölgefeuerten Dampfloks (043 bzw. 042 plus 043), von zwei Dieselloks (221) oder auch im „gemischten Doppel“ Dampf/Diesel befördert. Nach wie vor rege eingesetzt waren die Lokomotiven der Bw Ottbergen und Gelsenkirchen-Bismarck. Bis zum 29. Mai 1976 benötigte Ottbergen 13 Planloks. Oft vor maximal ausgelastete Güterzüge gespannt, hämmerten die „Jumbos“ durch das Weserbergland, über den Solling und am Südrand des Harzes entlang. Ihr planmäßiges Einsatzgebiet umfasste neben den Strecken Altenbeken– Northeim–Herzberg, Ottbergen–Kreiensen– Seesen–Goslar/Braunschweig und Goslar– Oker–Braunschweig auch noch die Relationen Braunschweig/Beddingen–Lehrte–Seelze Rbf und Braunschweig–Helmstedt. Als EinsatzBw fungierten auch Northeim, Goslar, Hildesheim, Braunschweig, Lehrte und Seelze, für Bereitschaftsloks außerdem noch immer Löhne. Häufig fielen Sonderleistungen für das Militär an. Regulär stand als einzige Reisezugleistung der E 3104 zwischen Bad Harzburg und Goslar auf dem Programm, der aber oft mit 50ern des Bw Lehrte bespannt wurde. Die ab Herzberg planmäßig von Lehrter 50ern bis Ellrich/DDR weiter beförderten Güterzüge wurden teilweise bis Osterhagen von „Jumbos“ nachgeschoben. Am 29. Mai 1976 beendete die Bundesbahndirektion Hannover schlagartig den Ottbergener und Lehrter Dampfbetrieb. 13 von 23 bis zum Schluss durch das Bw Ottbergen einsatzfähig gehaltene Loks bekamen eine Überlebenschance beim Bw GelsenkirchenBismarck. Nur vier fanden dort aber noch für längere Zeit Beschäftigung. Insgesamt blieben 19 Gelsenkirchener „Jumbos“ über den Jah- Nach einer L 2-Untersuchung verlässt 043 100 am 11. September 1974 mit einem aus Lasttendern gebildetem Probezug den Rbf Braunschweig. FOTO: DIETMAR FALK 34 Eisenbahn-Journal 11/2014 reswechsel hinaus in Betrieb, der Bedarf für schwere Erz- und Kohlezüge des Programmverkehrs im Ruhrpott ging aber schon im Januar 1977 auf sieben bis acht Maschinen zurück. Am 23. Mai 1977 erbrachte die immer noch mit Schürze ausgestattete 044 508 die letzte Zugleistung einer kohlegefeuerten Lokomotive der Deutschen Bundesbahn – sie schleppte beim Abschiedsfest in Gelsenkirchen ausgestellte Museumsloks zurück nach Bochum-Dahlhausen. Mit Wirkung zum 26. Mai 1977 musterte die DB ihre letzten elf Kohle-44er aus. Einige dienten dem Bw Bismarck weiterhin als Heizloks, die 044 377 (fahrbereit!) bis Ende 1979. Nun der Schlussakt: Ölgefeuerte Loks bleiben bis Oktober 1977 in Emden und Rheine aktiv. Als definitiv letzten Einsatztag für Dampflokomotiven bestimmt die DB den 26. Oktober 1977. Nach mehreren offiziellen Abschiedsfahrten nutzt das Bw Emden diese Frist voll aus: Zusammen mit der 290 184 schleppt 043 315 am 26. Oktober gegen 14 Uhr den 4000 t schweren Üg 72439 (für Gdg 52918) vom Emdener Erzhafen in den Rangierbahnhof. Um 15.35 Uhr kehrt die 043 903 mit einem Hilfszug-Gerätewagen aus Oldersum in ihr Heimat-Bw zurück, somit ist der als Lz 81453 deklarierte Hilfzug die finale Leistung gewesen. Am 27. Oktober 1977 scheiden die letzten 17 Maschinen der Baureihe 043 aus dem Bestand. ☐ WWWDONNERBUECHSECOM Neuware aller führenden Hersteller sæ!NæUNDæ6ERKAUFæVONæ-ODELLBAHNEN sæ3PURWEITENæVONææBISæ: sæ:UBEHRæsæ&ERTIGGELÜNDE sæ'ROEæ!USWAHLæANæ-ODELLAUTOSæ(æ. t Ihr zialis TT-Spe € 13,70 Josef Brandls 1 Jetzt mit 24-Stunden-Onlineshop n bis S-Bah aring n- Hans 6OGTEISTRææsææ+LNææ(ALTESTELLEæ(ANSARINGæsæ4ELæææææ FFNUNGSZEITENæ-On&Rænæ5HRæUænæ5HRæsæ3Aænæ5HR Deutschland -9 Best.-Nr. 66 14 01 175,00 3 ISBN 978-3-89610-394 € 15,75 Norwegen NOK ZKZ B 7539 Sondernummer sfr 27,40 Belgien, Luxemburg (con.) € 17,80 Österreich € 15,00 Schweiz Italien, Spanien, Portugal Niederlande € 17,35 2014 -OD n E +L LLBAHN VONæ NæDURCH MESSE n G æ5HR EHEND Von M æ GE esse FFNE Deutz Stati T nur 2 one Traumanlagen 0LW0lUNOLQGXUFKGLH2EHUSIDO] Bahnparadies Ostbayern € 13,70 Erhältlich im Fach- und Zeitschriftenhandel oder direkt beim: EJ-Bestellservice, Am Fohlenhof 9a, 82256 Fürstenfeldbruck Tel. 08141/534810, Fax 08141/53481-100, bestellung@vgbahn.de )RUPQHXKHLW6FKPDOVSXU+P 8QYHUELQGOLFKHPSIRKOHQHU9HUNDXIVSUHLV Art.: 13962 6FKPDOVSXU3DFNZDJHQ.%'LGHU'5(S,93UHLVĄ -HW]W1(8EHL,KUHP7,//,*)DFKKlQGOHU ZZZWLOOLJFRP TILLIG Modellbahnen GmbH: 3URPHQDGH6HEQLW]7HOLQIR#WLOOLJFRP Eisenbahn-Journal 11/2014 35 NUR EIN MOMENT Langsam! Was Lokpersonale wohl kaum erfreute, lässt umso mehr Gedanken kreisen. Mal alles etwas ruhiger wäre heute doch vielfach anzuraten ... VR 2: LANGSAMFAHRT ERWARTEN zeigt das Vorsignal oberhalb der Drehscheibe des Bw Hamburg Rothenburgsort. Betrachtet man das Motiv genauer, so versinkt die ganze Szenerie in einer herrlich schönen Langsamkeit des Seins. Gerade mit einem solch stillen Motiv heben sich die positiven Erinnerungen an gute alte Zeiten hervor. Wer mag sich nicht gerne an die Bedächtigkeit der 1960er und beginnenden 70er Jahre erinnern? Trotz Kommune Nr. 1, Ohnesorg, Strauß, Pille, Sonntagsfahrverbot und Miniröcken. Allesamt Ereignisse, die den braven deutschen Michel zeitweise aus seinem Lehnstuhl rissen und viele Emotionen aufkochen ließen. Verglichen mit der Hetze heutiger Zeiten wirken sie aber wie ein Rennen zwischen treuem Käfer und frisiertem GTI. Was ist die Versenkung von Abermillionen Mark der Starfighter-Affäre im Gegensatz zur heutigen Verteilung von Abermilliarden Euro für Banken- und Staatenrettung? Seinerzeit war das Geld für die vielen Starfighter wenigstens noch vorhanden. Heute wissen weder Politiker noch deutscher Michel, woher die Milliarden stammen, mit denen ein Rettungsschirm nach dem anderen aufgespannt wird. Alle Macht dem Volke hieß es damals. Alle Macht den Banken heute. Und dann gibt es tatsächlich Leute, die behaupten, die guten alten Zeiten wären auch nicht besser gewesen ... Unsere 50 1403 hat allerdings in einer weniger guten Zeit, 1941, in Wien Floridsdorf das Licht der Welt erblickt. Bienenfleißig und ohne Murren diente sie sich in eine bessere. Nun schlich sie langsam von ihrem Schuppenstand auf die Bühne der Drehscheibe. Und ebenso langsam kam sie dort in bester, fototauglicher Stellung zu stehen. Langsam wird die Maschine gleich Schlot voraus in Richtung Bahnhof gedreht und langsam wird sie sich dort vor einen der (noch) zahlreichen Güterzüge setzen. Leichtere Nahgüterzüge oder schwere Durchgangsgüterzüge. Es ist ihr egal, sie nimmt sie, wie sie kommen. Schleppt sie von Hier nach Dort. Manchmal zügig, aber oft auch in – genau – Langsamfahrt! Es gibt wohl kaum einen Eisenbahner des fahrenden wie rangierenden Personals, der bei diesem Begriff in Freudentaumel ausgebrochen wäre. Lokführer und Heizer, schon zehn Stunden im Dienst und nur noch dreißig Kilometer vom Heimat-Bw entfernt, war die „Freude“ über Langsamfahrt zeigende Signale direkt ins Gesicht geschrieben. Sie ertrugen es genauso wie die Mannschaft (Zugführer, Lokführer und Rangierarbeiter) samt V 60 vor einem Übergabezug, der am 36 Eisenbahn-Journal 11/2014 unteren Ende der Zug-Hierarchie stand. Getoppt nur noch von Arbeitszügen und Bahndienst, die, bevor überhaupt an ein Hauptsignal geratend, schon vor Haltscheiben oder Wartezeichen die Zeit totschlugen mussten, weil bei Stellwerkswärtern oder Fahrdienstleitern wieder mal nichts vorwärts ging. Doch die machten auch nur ihren Dienst und hatten dabei mitunter die Rangfolge von Zügen einzuhalten. Umso ärgerlicher waren Unachtsamkeit oder gar Gleichgültigkeit von Fahrdienstleitern oder Blockwärtern, wenn Hp 1 oder Hp 2 zu spät „aufgezogen“ wurde. Vor allem mit einem 1000 t schweren Rübenzug im Nacken, möglichst noch in leichter Steigung bei feuchten und belaubten Schienen. Wenn die führende 211 nebst Zug, nur noch in Schrittgeschwindigkeit rollend, diese, für sie immense Last mühsamst wieder beschleunigen musste. Gut fünf, sechs Minuten dauerte das Spektakel um aus Schrittgeschwindigkeit auf 65 Sachen zu kommen. Bei einem Sandverbrauch von mehreren Kilogramm. Wer mag es Lok- und Zugführern verdenken, wenn da mal die Faust Richtung Stellwerk gezeigt wurde. Langsamfahrt in ihrer unangenehmsten Form. Doch schlagen wir den Bogen zurück zu 50 1403. Sicherlich befand auch sie sich des öfteren in solch problematischen Situationen; um Hamburg-Rothenburgsort vielleicht eher vor Kesselwagenzügen als vor Zuckerrüben. Und in oftmaliger Langsamfahrt wird es für 50 1403 bis in die Hochöfen hinein weitergehen. In Lehrte wurde die Lok 1973 außer Dienst genommen. Dann verbrachte der treue Dampfer, kalt und tot, viele Monate in den Abstellgleisen des Bahnhofs Kirchweyhe. Bis zuletzt, lodernd und funkenreich neuer Stahl aus ihm gekocht wurde. Und wer weiß, ob nicht rasend schnelle Walzstraßen Schienen daraus formten, die neueren, reinlicheren Lokomotiv-Schwestern und -Brüdern als Wege für weitere – genau: Langsamfahrten – dienen. Langsamfahrt! Möglicher Weise wäre sie auch vielen von uns zu verordnen. Alles ein bisschen ruhiger, ein bisschen besonnener, vielleicht auch etwas großherziger und daraus resultierend vielleicht ein bisschen mehr Zufriedenheit und Lebensqualität. So wie 1967, als die 50 1403 im Bw Hmb-Rothenburgsort langsam in beste Fotostellung gerollt war ... ☐ TEXT CHRISTIAN GERECHT FOTO K.D. HENSEL/SAMMLUNG GERECHT Eisenbahn-Journal 11/2014 37 38 Eisenbahn-Journal 11/2014 BA H N G E S C H I C H T E ( N ) rebio Rübenkampagne (fast) wie einst Bereits 1992 endete in Ingolstadt die herkömmliche Zuckerrübenverladung auf die Bahn. Doch seit gut zehn Jahren setzt eine regionale Kooperation von Biolandwirten in der Transportkette ihrer süßen Erdfrüchte wieder auf die Schiene. 25 000 Tonnen ökologisch erzeugter Zuckerrüben kommen zusammen, 11 000 davon werden in Ingolstadt für den Transport in die Schweiz verladen. TEXT UND FOTOS WOLFGANG MATUSSEK Eisenbahn-Journal 11/2014 39 Seit gut zehn Jahren werden auf der Bahnverladeanlage in Ingolstadt im Herbst Zuckerrüben aus ökologischem Anbau verladen. Weil ansonsten hier aber nicht allzu viel los ist, gedeiht mittlerweile selbst auf Brachflächen des Areals naturbelassene Gewächsvielfalt. RIESIG, DIE INGOLSTÄDTER Bahnverladeanlagen, aber auch riesig wenig los, zumindest was Fremdkundschaft anbelangt. Mal ein paar Teile zur Erweiterung der weißen AudiStadt oder für die Boomregion im Allgemeinen. Bahnintern dagegen mehr: Bahntechnische Bauvorhaben der Umgebung fordern so einiges an Material und geben der Anlage nebst Abstellnutzung etwas Daseinssinn. Kein Vergleich zu früher: Kalte Kriegsszenarien erforderten für die „Festung“ Ingolstadt als traditionelle Militärstadt auch nach dem Zweiten Weltkrieg umfangreiche Militärverladungen und -transporte auf der Schiene. Eine ca. 450 Meter lange Seitenrampe, drei Kopframpen- und zwei Ladenstraßengleise, das längere der beiden mit 574 (!) Metern, waren dafür gut geeignet. Und dann schließlich das jährliche „Langzeitbonbon“ aus viel Zucker, sprich der Bahnverladegenuss der alljährlichen Zuckerrübenkampagne von September bis in den Dezember. In Bayern gab es diese Verladung schon seit 1917, das traurige Ende kam am 15. Dezember 1992. Der über Lobby-Einflüsse politisch durchgesetzte Verlagerungswahnsinn der Rübenkampagne auf die Straße setzte nun ein – bis heute. Aber mit Ausnahme: Seit min40 Eisenbahn-Journal 11/2014 rebio heißt die abwickelnde Erzeugergemeinschaft, aber es ist auch „rebio“ – zurück zum umweltbewussten Handeln –, was die Ertragspflanze Zuckerrübe und deren Bahntransport anbelangt. destens zehn Jahren fängt sie bereits im Frühjahr an zu sprießen, die herbstliche Transportund Verladungsarbeit von insgesamt 25 000 Tonnen ökologisch erzeugten Zuckerrüben, gewachsen auf 400 Hektar bestgeeignetem bayerischen Boden; davon 11 000 Tonnen aus 160 bis 180 Hektar Ackerfläche für die Ingolstädter Ladegleise und 14 000 Tonnen für die Bahnverladung in Landshut, Straubing und Würzburg. Landwirte der Ökoverbände Bioland, Naturland, Demeter und Biokreis roden die Rüben mit Vollerntemaschinen und lagern sie danach an den Feldrändern in vier Meter hohen Haufen. Sogenannte selbstfahrende, über Maschinenringe gemeinsam finanzierte Lademäuse, für jeden Erntebezirk eine, fassen die Rüben, reinigen diese durch Rütteln vor und verladen sie dann direkt auf die anfahrenden Lkw. Für die Ingolstädter Verladung gibt es vier Erntebezirke, um Neuburg, Dillingen und zweimal im Nördlinger Ries. Etwa zehn Speditionen leisten an fünf „strammen“ Tagen 400 Lkw-Fahrten mit durchschnittlich je 27 Tonnen Rübenlast, geerntet aus jeweils 0,4 Hektar Ackerfläche. Ausgeklügelte Einsatzpläne sorgen für den perfekten Ablauf mit Abladeziel Ingolstadt. Aus vier regionalen Erntebezirken rollen Lkw, zumeist Sattelauflieger, an. In ausgeklügeltem Ablauf folgt Lkw auf Lkw. Am Dispositortisch werden Formalitäten abgewickelt und trotz strammen Programms ein kurzer Plausch geführt. Radlader schaffen die Bio-Rüben von früh morgens bis spät abends in Eaos-Wagen. Die bis zu 24 Wagen umfassenden Rübenzüge haben eine Zuckerfabrik in Frauenfeld in der Schweiz als Ziel. Eisenbahn-Journal 11/2014 41 Die Bahn transportiert schließlich von Ingolstadt aus weiter nach Frauenfeld in der Schweiz, nahe dem Bodensee. Die dortige Zuckerfabrik produziert dann weißen Zucker für die Schweizer Lebensmittelindustrie. Eine Verarbeitung im Rübenwerk Rain am Lech scheidet aus, da kein Vertrag mit Bioverbänden – vielleicht auch nicht gewollt – vorliegt. Die ebenfalls mögliche Fabrik in Warburg bei Kassel ist zu weit entfernt. Also endlich wieder „rebio“, was Ertragspflanze und Bahntransport anbelangt, d.h. in gewisser Weise zurück zum umweltbewussten Handeln. rebio heißt auch die abwickelnde Erzeuger- und Vermarktungsgemeinschaft beteiligter Biolandwirte mit Sitz in Wendelsheim bei Rottenburg am Neckar. Frühzeitig, nach gutem Ernteerfolg, belebt sich in diesem Jahr bereits am 5. September das Ingolstädter Bahnverladeareal. Das folgende, intensive Verladegeschäft, im Wesentlichen bis 10. September täglich von sechs Uhr früh bis spät abends, läuft druckvoll-zügig mit schwäbischer Perfektion und rasant, aber ohne Chaos und Gereiztheit ab. Entlassen aus der Wirrniss der Straße folgt Lkw auf Lkw, ca. 70 bis 80 Anfahrten pro Tag, meist Für den Verschub der beladenen Wagenreihen zum Ingolstädter Hbf sorgt eine 294. Und mit Zuglok der Baureihe 185 geht die Bio-Rübenfracht dann auf die Fahrt in die Schweiz. 42 Eisenbahn-Journal 11/2014 Bei der diesjährigen rebio-Rübenkampagne verlassen insgesamt elf Züge mit bis zu 1670 Tonnen Anhängelast Ingolstadt Richtung Schweiz. Sattelauflieger, und lädt seine Rübenfracht schonend über Förderbandtechnik ab. Legere Straßenkapitäne eilen zum Andrang am Dispositortisch, händigen Lieferscheine aus: kurze Dialektgemische von Bayerisch-rüpelig bis Sächsisch-tief. Dennoch eine entspannte Atmosphäre. Und: Sag mir, wo die Blumen blühen noch im September? Gleich daneben, artenreich auf ungespritzter Brache, innerorts kommunal mehr und mehr gefördert – „rebio“ also auch hier; dafür Naturdefizit im Umland, agrarindustriell verursacht. „Da gibt es keinen Lebensraum mehr für Artenvielfalt“, hieß es vor kurzem lapidar im bayerischen Kultursender. Verdrehte Welt! Zwei Radlader schaffen geübt und flott die Bioware in Schweizer Eaos-Wagen. Im fast aktionsmeditativen Hin und Her kratzen deren Leidenschaftsfahrer auch die letzten Rüben zusammen; zwischendurch auch mal ein kurzes Anstupsen des Zuges zur besseren Positionierung. Danach rollt er, im FünftelSchritttempo. Energieumsatz in Perfektion, Öko-Logik der Schiene eben, ge„bahn“te Vernunft – genial! An der Seitenrampe wird nicht beladen, diese aber teilweise als An- und Abfahrtsweg für die Lkw benutzt. Verladen wird nur am längeren der beiden Ladestraßengleise, alle sonstigen Gleise der Anlage dienen der Aufstellung fertig beladener Wagen. Den Verschub leistet eine Lok der Baureihe 294. Neun Züge mit 24 Wagen zu je 43,5 Tonnen Rübenlast und insgesamt 1670 Tonnen Anhängelast sowie einer mit 15 Wagen verlassen mit Zuglok der Baureihe 185 Ingolstadt gegen fünf und zehn Uhr. Als Nachzügler und elfter Zug schließlich noch ein letzter mit 24 Wagen im Verlauf des 15. September. Die Fahrtroute geht über Treuchtlingen, Würzburg, Heilbronn, Kornwestheim, Singen und Schaffhausen bis Frauenfeld. ☐ In den letzten Jahren des 1992 eingestellten Zuckerrübenverkehrs fuhren die Züge aus Ingolstadt u.a. nach Rain am Lech und waren mit 194ern bespannt; hier im Herbst 1987 bei Weichering. Eisenbahn-Journal 11/2014 43 ZEITREISE 44 Eisenbahn-Journal 11/2014 „SO, FRIDDBERSCH HINN unn zurügg, bidde schön!“ Schwungvoll vertauschen Fahrkarte mit Wechselgeld und ein Geldschein per Drehteller ihre Position und im Nu haben sich in der kleinen Empfangshalle von Nidda Eigentumsverhältnisse verändert: Die Deutsche Bundesbahn hat ein paar Mark mehr auf der Habenseite und eine Reisende hat die Berechtigung für rund fünfzig Kilometer Bahnfahrt durch die ländlich geprägte Wetterau. Fünfundzwanzig Kilometer nach Friedberg über Bad Salzhausen, Häuserhof, Grund Schwalheim, Echzell, Gettenau-Bingenheim, Reichelsheim, Weckesheim, Beienheim und Dorheim. Und fünfundzwanzig Kilometer wieder zurück – mitten in Oberhessen und mit ständigem kilometerweiten Fernblick unter den herbstlichen Wolkengebirgen der flachen und fruchtbaren Wetterau. Damals am 1. Oktober 1982 keine Zeitreise, sondern eine ganz normale Fahrt für Besorgungen in der rund 28 000 Einwohner zählenden nächsten Kreisstadt, denn ein richtiges Reformhaus, den Augenarzt und ein Modegeschäft mit einigermaßen reichhaltiger Auswahl gibt es eben nur in „Friddbersch“. Heute ist schon der Blick in das Innere des Bahnhofs Nidda anno 1982 eine gewaltige Zeitreise und wir sind nicht einmal einen einzigen Kilometer gefahren! Allerdings kann hier die mit Fliesen, Kacheln und Aluminiumrahmen wohl in den Fünfziger- oder Sechzigerjahren verblendete Bausubstanz selbst bei gutem Willen keinen Charme erkennen lassen – ohne das eisenbahnspezifische Interieur würde das Ganze an eine heruntergekommene Badehalle erinnern. Auch das damals übliche ovale Sprechfenster am Fahrkartenschalter ist wie überall von nicht besonders appetitlicher Natur, scheint es doch mit seinem Gilb Heerscharen von Mundkeimen zu beherbergen, die einen Putzlappen kaum zu befürchten haben. Nein, der nostalgisch-spröde Reiz dieser gar noch von Menschen belebten Szene geht hier von der Eisenbahnreklame jedweder Form aus, die hier in Jahrzehnten in bescheidener und zielloser Manier zusammengewürfelt wurde. Einzig die Kamera hat festgehalten, was damals vor Ort und zur Gänze gar nicht aufmerksam und vollständig studiert werden konnte: Während draußen ein Reisebus mit Gardinen steht, wirbt drinnen das ortsansässige Taxiunternehmen unübersehbar für seine TEXT UND FOTOS JOACHIM SEYFERTH Nidda 1982 Eisenbahn-Journal 11/2014 45 Mietwagen, historisch kurz die Rufnummer „2958“. Darunter zwei Rahmen für die obligatorischen DB-Plakate, die im Herbst 1982 für einen viertägigen Kurztrip von Köln nach London (127 DM) sowie für die Vorzugskarte mit 15-prozentiger Preisermäßigung werben, als Werbe-Ikone muss – natürlich – die 103 herhalten. Darunter ein kantiges Gestell mit Drahtkorb für die Kundenzeitschrift „DB Blickpunkt“. Die Aufforderung „zum mitnehmen“ wurde wörtlich genommen, denn das an einen oben offenen Kleintierkäfig erinnernde Relikt ist völlig leer und wurde in diesem Zustand zu unserem Erstaunen noch nicht einmal als Müllbehälter zweckentfremdet. Aber gleich daneben, da kann man jede Menge mitnehmen, denn ein Karussell mit Prospekthaltern hält Städteverbindungen, Informationen zu „Der Schöne Tag ‚82“ und DB-Pauschalreisen parat. An der Kachelwand lehnt ein Werbeaufsteller aus Pappe, er zeigt in der oberen Hälfte von dem papiernen Baum fast verdeckt das berühmte DB-Werbemotiv in Gemünden am Main, auf der unteren Hälfte ist eine glückliche Frühstücksfamilie im Speisewagen zu sehen – direkt auf dem Schachbrettboden inmitten dieser Sorglosigkeit der Achtziger dennoch tief gesunken. Als „Raumteiler“ fungiert ein massiver Plakatständer aus verschweißten Eisenrohren, der so schwer ist wie er aussieht. Wieder wirbt die 103, dieses Mal vor europäischen Stadtku46 Eisenbahn-Journal 11/2014 Der Bahnhof Nidda ist mit seinen fünf Bahnsteiggleisen natürlich ein kleiner Verkehrsknotenpunkt, aber irgendwie wirken die „dicken“ 216-Diesel doch etwas überdimensioniert. lissen, die via „DB-Städtetouren“ zur eigenen Anschauung bereist werden sollen. Das Plakat verspricht „Beratung und Buchung bei den Fahrkartenausgaben, Reisebüros und sonstigen DB-Verkaufsagenturen“ – demzufolge auch hier in Nidda?? Das per langer NeonStablampe beleuchtete Schalterfenster ist mit Werbeaufklebern und Hinweistafeln garniert („DB-Fahrkarten bis 50 km für einfache Fahrt oder Hin- und Rückfahrt gelten nur an dem auf der Karte angegebenen Tag“) und weisen zudem auf die Reisegepäckversicherung, das neue „Rosarote Wochenende“ und auf die Angebote der AMEROPA hin. Rechts neben dem Fenster können wir hinter Glas noch einmal die Prospekte aus dem Karussell bewundern und schlussendlich wird es links mehr oder weniger amtlich: Die „Bahnordnung“ ist im Gegensatz zu heute erfreulich kurz, der Fahrausweis-Verkauf erfolgt an Montagen von 5.35 Uhr bis 18.50 Uhr (dienstags bis samstags von 6.05 Uhr bis 18.50 Uhr, sonntags geschlossen) und bei „Hinweise für unsere Kunden“ steht noch allerlei Kleingedrucktes, welches aber nur diejenigen lesen, die in dieser prinzipiell tristen öffentlichen Halle aus Überfluss an Zeit, Fantasielosigkeit, Verzweiflung oder schlicht Langeweile keine bessere Beschäftigung mehr finden. Doch warum hadern, gehen wir doch einfach hinaus, auf den Hausbahnsteig. Dort gibt es frische Luft, holpriges Kopfsteinpflaster und unter dem Giebel des Empfangsgebäudes sogar ein eingemeißeltes Flügelrad. Allerdings beflügeln uns zwei nagelnde 216er auf den Gleisen 2 und 4 – die eine noch im alten Rot, die andere im subjektiv verschmähten Türkis/Beige – zum Gang durch die verklinkerte Unterführung und zum Verweilen auf diesem mittleren Perron. Klar, der Bahnhof Nidda ist mit seinen fünf Bahnsteiggleisen natürlich im- mer noch ein kleiner Verkehrsknotenpunkt, aber irgendwie wirken die „dicken“ Diesel doch etwas überdimensioniert. Immerhin – der Schülerverkehr ist nicht von schlechten Eltern und es wird auch noch Gepäck- und Expressgut in die Züge verladen. Beim N 7757 auf Gleis 4 ist das gerade geschehen, der Zugführer steht in der Ladeluke des alten Hasenkasten-Steuerwagens und pfeift ab. Sogar das Bahnbetriebswerk existiert noch, freilich bis zum gestrigen Tag (!) nur noch als Außenstelle (oder besser gesagt: Abstell- stelle) des Bw Friedberg mit arg gestutzten Gleisanlagen. Denn ganz zufällig ab heute, also dem 1. Oktober 1982, ist „Friddbersch“ ganz amtlich selbst zu einer Außenstelle geworden, nämlich eine weitere des großen Bw Frankfurt (Main) 1. Hier in Nidda ist nur noch das Zufahrgleis zur ehemaligen Drehscheibe, die den fünfständigen Lokschuppen bediente, in Betrieb. Heute ist es die rote 216 116, die schlicht und einfach auf diesem Gleis vor dem zweiten Schuppentor abgestellt ist, genau unter ihr muss sich noch bis vor Kurzem die Drehscheibe befunden haben. Im MIBASpezial Nr. 69 vom August 2006 zum Thema „Bahnbetriebswerke“ beschreibt unser unvergessener Michael Meinhold und zuletzt im oberhessischen Laubach ansässige Fachjournalist den Zustand zu Beginn der Epoche III, also etwa Anfang 1950: „Als bedeutendster Unterwegsbahnhof samt Zugbildungsaufgaben beschäftigt Nidda in seinem Lokbahnhof 54 Eisenbahner und acht Loks der Baureihen 38.10, 55.25, 56.2 und 74.4. Auf der 20-mDrehscheibe können auch größere Schlepp- – Anzeige – Eisenbahn-Journal 11/2014 47 tenderloks gewendet werden, für die auch die z.T. verlängerten Stände des Rundschuppens samt Wasserbehälter-Anbau – bekannt als H0Modell von Faller – geeignet sind.“ In der noch weiter zurückliegenden Historie bekam Nidda seinen Eisenbahnanschluss aus Richtung Gießen, denn nachdem am 29. Dezember 1869 der rund 22 Kilometer lange Abschnitt Gießen – Hungen von der Oberhessischen Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet wurde, erreichte die Schiene nur ein halbes Jahr später am 29. Juni 1870 die Ortschaft Nidda. Nur vier Monate lang war sie Endpunkt für die neue Eisenbahn, denn schon am 30. Oktober 1870 wurde die Strecke nach Büdingen verlängert und einen Monat später (30.11.1870) bis Gelnhausen vollendet. Pläne, die Strecke Gießen – Gelnhausen gar bis nach Partenstein an der Spessartstrecke zu verlängern, wurden allerdings nicht mehr verwirklicht. Wäre es dazu gekommen, hätte sich diese Verbindung vielleicht gar zu einer Entlastungsstrecke für den Eisenbahn-Güterverkehr zwischen Süddeutschland und dem Ruhrgebiet sowie der Region um Kassel entwickelt. Seine Rolle als Zwischenstation sollte Nidda indes nur bis 1888 behalten, denn am 26. Mai dieses Jahres wurde die 14 Kilometer lange Stichbahn nach Schotten eröffnet, der acht Jahre später am 1. Oktober 1897 die neue Eisenbahnverbindung ins geografisch entgegengesetzte Beienheim folgte. Spätestens jetzt wurde Nidda zum Eisenbahnknotenpunkt, selbst heute ist die beachtliche Ausdehnung der Bahnhofsanlage noch spürbar. Selbstverständlich spielte auf dem oberhessischen Eisenbahnnetz einst auch und gerade der Güterverkehr eine große Rolle, von dem der herbstliche Rübenverkehr rund um Nidda nur der saisonale Höhepunkt war. Noch bis in die Achtzigerjahre hinein war der Bahnhof Nidda sogar ein Verknüpfungspunkt für den „Haus-zu-Haus-Verkehr“ mit Kleincon48 Eisenbahn-Journal 11/2014 Nach der Degradierung des Bw Friedberg zur Außenstelle des Bw Frankfurt (Main) gehören auch die Reste der ehemaligen Lokstation Nidda buchmäßig zur Mainmetropole. tainern zwischen Schiene und Straße. Doch während der Güterverkehr auf der Schiene wie überall im ländlichen Raum auch hier weitgehend verschwunden ist, hat sich hier in Nidda und einigen anderen benachbarten Bahnhöfen (u. a. Hungen, Stockheim und Büdingen) eine besondere Eisenbahntechnik bis heute gehalten: die „Willmann-Stellwerke“! Die 1868 gegründete Firma E. Willmann, eine Fabrik für Dampfkessel und Eisenbahnkonstruktionen mit Sitz in Dortmund, stellte ab 1892 unter dem Namen Willmann & Co. auch mechanische Stellwerke her. Diese Stellwerke der Bauart Willmann wurden jedoch hauptsächlich nur rund um Dortmund sowie im Westerwald sowie vor allem in Oberhessen installiert. Von den insgesamt nur rund 300 Willmann-Stellwerken befanden sich allein 134 im Bereich der Reichsbahndirektion Frankfurt (Main), welche auch für das oberhessische Netz zuständig war. So weisen auch die beiden Stellwerke in Nidda (am Nordkopf das 1909 in Betrieb genommene Fahrdienstleiterstellwerk „Nf “, am Südkopf ein Jahr später das Weichenwärterstellwerk „Ns“) noch heute diese über hundertjährige Leit- und Sicherungstechnik auf, die im Laufe der Zeit natürlich modifiziert und ergänzt wurde, zum Beispiel mit mechanischem Streckenblock. Wieder zurück auf dem Hausbahnsteig, verdrängt ein im Weg stehender knallroter Werbeaufsteller der Blöd-Zeitung unseren Gang durch die schienengebundene Industriekultur zu Gunsten von Trivialkultur, deren in Form dieses Blattes seit Jahrzehnten ungebrochene Existenz beweist, dass die geistige Entwicklungslinie des Menschen doch einen eher stagnierenden oder gar abfallenden, also frustrierenden Charakter besitzt. Die heutige Schlagzeile ist immerhin politischer Natur und bereitet die Leser mit reißerischem Fragezeichen auf den heutigen möglichen Sturz von Bundeskanzler Helmut Schmidt durch ein Misstrauensvotum vor. Er sollte übrigens gelingen – genau um 15.12 Uhr des 1. Oktober 1982 nahm Kohl seine Wahl zum neuen Kanzler an. Gleich darunter erfahren wir, dass zu den beliebtesten Namen für Neugeborene nicht Helmut oder Hermine, sondern Daniel und Daniela gehören. Die für den Bahnhof Nidda indes wichtigste Tagesnachricht haben wir weiter oben bereits erfahren, nämlich die Degradierung des Bw Friedberg zur Außenstelle des Bw Frankfurt (Main) 1, also gehören auch die Reste der ehemaligen Lokstation Nidda ab heute buchmäßig zur Mainmetropole. Somit sank die Bedeutung des Bahnhofs Nidda als Eisenbahn-Knotenpunkt weiter ab, dies begann schon am 29. November 1959 mit der Stilllegung des Personenverkehrs auf der Linie nach Schotten, dem nur ein Vierteljahr die Einstellung des Güterverkehrs folgte; im Jahre 1960 wurde die Strecke komplett demontiert. Wenige Jahre nach unserem Besuch in Nidda stand Mitte der Achtzigerjahre auch die Strecke nach Friedberg zur Disposition, erfahrungsgemäß konnte hier die Stilllegung abgewendet werden. Seit der Jahrtausendwende gibt es in Nidda keinen Fahrkartenverkauf mehr (wie auf unserem Eingangsfoto), in den Jahren 2008 und 2009 wurde der Bahnhof komplett renoviert und steht zumindest in Gestalt des Empfangsgebäudes unter hessischem Denkmalschutz. Davon noch weit entfernt steigen wir also anno 1982 in den Silberling ein – es ist sogar der Hasenkasten-Steuerwagen von vorhin – und gleiten kurz darauf an einem der Stellwerke vorbei aus diesem bemerkenswerten Ort der Eisenbahn in Oberhessen, dessen Name identisch mit dem eines kleinen und rund 90 Kilometer langen Flusses vom Vogelsberg bis Frankfurt-Höchst ist. Wir rumpeln durch die hundert Horizonte der weiten Wetterau, immer durch die Felder bis „Friddbersch“. Nein, eine Rückfahrkarte haben wir am Schalter in Nidda nicht gekauft, wohl wissend, dass wir uns eine Zeitreise in die Zukunft sehr genau überlegen müssen … ☐ B 10533 F - ISBN 978-389610-403-8 - Best.-N r. 70 14 02 Deutschland € 15,0 0 Konrad Koschin ski EXT RA 2 2014 DB80 Österreich € 16,50 Schweiz sfr 29,80 Benelux € 17,50 Italien, Spanien € 19,50 Portugal (con.) € 19,50 in den Mit50DMiVnutDen www.eisenbahn-journal.de ern 1982 – 1993: Mit dem S LUFTHANSA AIRPORT EXPRES auf Flughöhe null PLUS: Trailer und Filmausschnite aus RioGrandeFilmen NEU € 15,– inkl. DVD Die Bundesbahn im Kult-Jahrzehnt Die neue Bahn setzt Akzente, die letzten Oldies verschwinden – diese Extra-Ausgabe widmet sich den spannenden Kontrasten bei der DB der 80er-Jahre. Während der ICE stolz über neugebaute Hochgeschwindigkeitsstrecken jagt, verschwinden populäre Triebfahrzeuge wie E 18, E 44, E 94, V 200, VT 11.5 oder VT 95 endgültig aus dem Betriebsdienst. 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TEXT UND FOTOS JÜRGEN HÖRSTEL IM AUGUST GAB die für die Bestellung des Schienenpersonennahverkehrs zuständige NASA GmbH (Nahverkehrsservice SachsenAnhalt) bekannt, dass in Kürze auf drei Linien in Sachsen-Anhalt der Schienennahverkehr auf Busse umgestellt werden muss. Dazu gehören auch die Strecken Merseburg – Schafstädt und Lutherstadt Wittenberg – Bad Schmiedeberg, die zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2014 bzw. zum 1. Januar 2015 ihren Schienenanschluss verlieren. Als Grund werden stark gesunkene Fahrgastzahlen genannt und die Einschätzung, dass auch künftig keine höhere Nachfrage zu erwarten ist. Zudem stünden Gleiserneuerungen an und weitere Investitionen in die Modernisierung von Haltepunkten, was angesichts der dauerhaft niedrigen Nachfrage „nicht zu rechtfertigen“ sei. Auf der „Wipperliese“ einst und heute: ex DR-„Ferkeltaxe“ (1992) und Esslinger VT (2014). 50 Eisenbahn-Journal 11/2014 Eine gewisse Gnadenfrist wird nur der „Wipperliese“ eingeräumt, deren Bahnbedienung erst zum 13. April 2015 enden soll. Ab diesem Datum hatte DB Netz ohnehin vor, die Strecke für sieben Monate voll zu sperren, um die notwendige Sanierung von drei Brücken zwischen Vatterode und Biesenrode durchzuführen. Dazu wird es nun aber wohl nicht mehr kommen. Damit naht wieder einmal das Ende einzelner Nebenbahnen in Sachsen-Anhalt. In Betrieb genommen wurde die „Wipperliese“ im November 1920. Die Strecke beginnt im Bahnhof Klostermansfeld an der Hauptbahn Magdeburg – Güsten – Sangerhausen (– Nordhausen/Erfurt), wo Anschlüsse von den dort verkehrenden RE-Zügen aufgenommen werden. Sie verläuft zunächst in nördlicher Richtung in einem Bogen um Klostermansfeld herum, um sich dann gen Westen kurvig durch das Flusstal der Wipper zu winden. Größte Bauwerke der Strecke sind der knapp 250 m lange Viadukt in Mansfeld und der 287 m lange Rammelburger Tunnel. Nach acht Bedarfs-Haltepunkten und einer knappen halben Stunde Fahrt wird der Endpunkt Wippra ereicht. 1989 bediente die DR die Strecke noch mit „Ferkeltaxen“, den Nebenbahn-Schienenbussen. Trotz zurückgehender Fahrgastzahlen nach der Wende gelang es dank regionalen Engagements, die schon damals einstellungsgefährdete Strecke weiterzubetreiben. 1995 gründete sich die Kreisbahn Mansfelder Land (KML), die 1997 mehrere Esslinger Triebwagen aus den Baujahren 1958 – 1961 von Betrie- ben aus Süddeutschland übernahm und damit im Auftrag der DB AG den Nahverkehr abwickelte. Zuvor waren die betagten VT in der Mansfelder Lokomotiv- und Wagenwerkstatt (MaLoWa), die aus der ehemaligen Werkbahn des Mansfeld-Kombinats entstanden war, modernisiert worden. Ende der 1990er Jahre wurde auch der Oberbau komplett saniert. Mit den danach möglichen kürzeren Fahrzeiten sowie Investitionen in die Umgestaltung der Bahnhofsumfelder stiegen auch die Fahrgastzahlen wieder an. Doch auch am Mansfelder Land ging der viel beschworene demografische Wandel nicht vorbei. Deutlich zurückgehende Einwohnerzahlen führten zu geringeren Pendler- und Schülerzahlen, die durch touristische Reisende nicht wettgemacht werden konnten. Trotzdem wurde der Verkehrsvertrag zwischen Land und DB Regio unter dem Markennamen „Burgenlandbahn“ Anfang 2014 noch einmal bis 2018 verlängert. Noch im Jahre 2013 hatte DB Netz Zugfunkmasten für 600 000 Euro neu auf der Strecke installiert. Umso überraschender vor allem für die örtlichen Aktiven nun das Aus nach 94 Jahren. Inzwischen regt sich jedoch Widerstand in der Region, zumal in den letzten Jahren umfangreiche Mittel in Strecke und Umfeld geflossen sind. Die Kreisbahn Mansfelder Land überlegt sogar, einen eigenen Zweckverband zu gründen und notfalls die Strecke ohne Vertrag mit dem Land zu bedienen. Ob sich dies aber angesichts der dafür benötigten Gelder realisieren lässt, ist ungewiss. ☐ Eisenbahn-Journal 11/2014 51 KLASSIK REZENSION Eine historische Kundenzeitschrift, hinter der eine ehrliche Unternehmensphilosophie stand und die Freunde der Eisenbahn tatsächlich als solche sah. Rad und Schiene, Nachrichten für alle Freunde der Deutschen Bundesbahn, herausgegeben vom Pressedienst der DB-Hauptverwaltung, Frankfurt a. Main; Format 25 x 34 cm (hier Ausgabe 12/1960, 3. Jahrgang) 52 Eisenbahn-Journal 11/2014 TEXT JOACHIM SEYFERTH ES GIBT SÄTZE, die können – freilich nie mehr wiederkehrend – nur aus einer anderen Zeit stammen. In alter Literatur verstecken sie sich meist scheu, beispielsweise im kleingedruckten Impressum einer historischen Kundenzeitschrift: „Die Schrift ‚Rad und Schiene‘, die monatlich erscheint, wird an alle Freunde der Deutschen Bundesbahn auf Wunsch kostenlos abgegeben.“ Man muss sich das heute einmal vorstellen: Die Deutsche Bahn AG bezeichnet ihre Kunden als Freunde, erfüllt deren Wünsche, und das auch noch kostenlos. Unvorstellbar!! Doch im Jahre 1960 wurde nicht nur ein solcher Satz formuliert, sondern es stand sogar eine ehrliche Unternehmensphilosophie dahinter. Zwei Jahre zuvor erschien die erste Ausgabe von „Rad und Schiene“, gedruckt auf holzhaltigem Zeitungspapier und eben wie die Zeitung ohne „Rückendrahtheftung“ nur durch den Falz zusammengehalten. Herausgegeben wurde sie vom Pressedienst der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbahn in Frankfurt am Main, verantwortlich war der Ministerialrat und Pressereferent Dr. Johannes Kurze, die redaktionelle Bearbeitung und Gestaltung oblag Emil Rudolf Eichmann. Die vor uns liegende Ausgabe erschien im Dezember 1960 im dritten Jahrgang und hatte „125 Jahre Deutsche Eisenbahnen“ zum Schwerpunktthema erkoren. Und als Untertitel lesen wir in abgewandelter Form wieder diesen unglaublichen Satz: „Nachrichten für alle Freunde der Deutschen Bundesbahn“. Auf den ersten Seiten wird also der 125. Geburtstag der Eisenbahn in Deutschland gebührend gewürdigt, dies manifestiert sich in ausführlichen Artikeln wie „Vom Adler zum TEE“, „Ein Menschheitstraum wurde Wirklichkeit“ oder „Wunderbare Eisenbahn“. Eine ganze Doppelseite porträtiert sechs alte Eisenbahnpioniere, darunter Friedrich List und Paul Camille von Denis. Auffallend gegenüber dem heutigen Häppchen-Journalismus ist, dass alle Artikel mindestens eine eng bedruckte Seite umfassen und anstelle von Kurzmeldungen allenfalls kleine Bildergalerien von alten Lokomotiven und Bahnhöfen die Lektüre auflockern oder unterbrechen. Und auf den letzten beiden Seiten gibt es sogar Reisekultur und Literarisches satt: Otto Brües erzählt aus der Sicht eines Büchernarren von seiner Liebe zum Eisenbahnfahrplan und bald werden seine Worte schwelgerisch: „Wie lohnt sich’s auch, in den Fahrplänen der Nebenstrecken auf und ab zu turnen. Je kleiner sie sind, um so problematischer werden sie für die Direktoren der Bundesbahn. Aber was für klangvolle Namen stehen neben den Zahlensäulchen, was für Möglichkeiten eröffnen sich da, das Unbekannte, noch vom Geheimnis Umgebene kennenzulernen! Wer wollte da nicht Pläne machen, immerzu: was für ein lockendes Gesellschaftsspiel …“ Wahrlich ein Magazin für Freunde der Bundesbahn. Anton Schnack folgt in seinem Artikel „Urlandschaft vom Zugfenster aus betrachtet“ nahtlos dieser Leidenschaft zur Eisenbahnreise: „Treuchtlingen: Man nehme einige Minuten Aufenthalt, tropfe die Ausrufe eines Verkäufers Nürnberger, Münchner und Augsburger Zeitungen hinein nebst den Lockungen ‚Bier gefällig‘ und ‚Heiße Würstchen‘, baue ringsum Werkstätten, Lokomotivschuppen, Bahnsteige und Wohnblocks für Eisenbahner, bespanne den Himmel mit elektrischen Leitungsdrähten, male Rauch- und Dampfgewölk dazwischen, streiche die sichtbaren Häuser zum Teil steingrau, jurakalkig an, desgleichen die Dächer, zitiere den im Umkreis spukenden Geist des weiland Reitergenerals Gottfried Heinrich zu Pappenheim, blase ihn mit kräftigem Mundhauch an und der verwegene Schwedenschreck wird wieder das, was er seit Jahrhunderten ist: Moder und Staub.“ In derartigen Bildern schreibt heute keiner mehr, diese Tugend ist unter die Räder gekommen. Daneben „Die Bahnwärtergärtlein“, ein Gedicht von Carl Zuckmayer. Ein Gedicht! Dort, wo sich heute fragwürdige Künstler in Gestalt von reimenden Rappern beim Betexten einer Lärmschutzwand in der Möchtegern-Lifestyle-Kundenzeitschrift „DB mobil“ vorstellen dürfen, fand sich 1960 also tatsächlich eine sensible Hommage an die inzwischen längst historisch gemachte Verwobenheit von Natur und Eisenbahn: „Ist es ein Zauber, der hier wirkt und treibt? Der Erde Zittern, wenn die großen Züge zur Ferne hasten. Und die Selbstgenüge des guten Wächters, der im Lande bleibt?“ Ja, mit dieser Lektüre verging die Zeit wie im Fluge, die stundenlange Fahrt von Stuttgart nach Frankfurt am Main war ungleich kurzweiliger als der pfeilschnelle, aber reizarme Transport in aktuellen Tagen. Aufschauen, aus dem Fenster in die Landschaft sehen und über das soeben Gelesene sinnieren – das löste die Lektüre der ersten Ausgaben von „Rad und Schiene“ aus. Die meisten Reisenden haben die kleine Zeitung im Abteil liegen gelassen, doch wir Eisenbahnfreunde haben sie wie „DB mit Pfiff “ gesammelt. Das fiel beim kommerzieller werdenden Nachfolger „DB Blickpunkt“ schon schwerer, denn mit zunehmender Farbe hielten nun Oberflächlichkeit und Selbstbeweihräucherung Einzug. Und so ist es überhaupt kein Stilbruch, wenn man die Ausgaben von „Rad und Schiene“ gar noch in einem selbst erstellten Sammelordner neben Eisenbahnbüchern von Maedel oder Hartmann stehen hat. Denn auch sie sind bittersüße Zeugen sowie Erinnerung an die unbekümmerten Anfangstage unserer Freundschaft zur Eisenbahn. ☐ zum Beispiel für Signale: decoder die Alleskönner Z1-16 Signal für bis zu 8 Signale Z2-8 Signal jetzt auch für Multiplex-Signale geeignet F0-8 Signal Miniausführung zur Montage am Signal für alle Lichtsignaltypen als Einziger vorbildgerecht bis ins Detail 54,95 € 39,95 € 34,95 € Interessant? 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Detailreiches Modell einer Kasten-E 10 der frühen 80er Jahre, bereits mit demontierter Regenrinne, aber noch in blauer Lackierung mit vorderen Griffstangen, Einfachlampen und ursprünglichen Lüftern. Erhältlich in Gleichstrom-Ausführung analog und mit DCCSounddecoder, in Wechselstrom-Version nur mit Sound. UVP: 199 Euro, Soundloks 269 Euro MÄRKLIN Kesselwagenset. H0, Varianten, Epoche I. Sechs einzeln verpackte Kesselwagen unterschiedlicher Einsteller aus der Zeit um 1912. Sauber und interessant bedruckt, aber leider alle auf dem gleichen bayrischen Waggontyp basierend. UVP: 200 Euro 54 Eisenbahn-Journal 11/2014 *) Preisempfehlung des Herstellers zu Redaktionsschluss, auf glatte Euro-Beträge gerundet. GÜTZOLD 03.10 der DR mit Ölfeuerung. H0, Formvariante, Epoche IV. Aufwändig detailliertes Modell der Reko-03.10 mit allen Änderungen am Kessel sowie neuem Tenderaufbau. UVP: 445 Euro (DC), 480 Euro (AC), 545 Euro (DC mit Sound) und 570 Euro (AC mit Sound) PIKO Schnellzugwagen der DRG. H0, Varianten, Epoche IIb. Wagen sächsischer Bauart 1./2./3. und 3. Klasse. Diverse Teile wie Aufstiege und Schlußscheibenhalter angesetzt, Stangenpuffer für 1930 aber überholt. Auch Wagen 1./2. Klasse erhältlich. UVP: je 50 Euro NPE Borgward 1500 TLF 8 mit Aufbauten der Firma Buschmann bzw. Graaff (rechts). H0, Formneuheiten, ab Epoche III. Modelle existierender Vorbilder aus Resin, ausgestattet mit filigranen Anbauteilen, teilweise aus Neusilber geätzt. UVP: je 49 Euro www.npe-modellbau.de VIESSMANN Motorische Weichenantriebe für C-Gleis von Märklin und Trix. Einfach einzubauen, wird mit Multiprotokolldecoder für Motorola und DCC-RailCom geliefert. Konfigurierbar, auch Analogbetrieb möglich. Lieferbar auch für TT-Bettungsgleis von Tillig. UVP: je 34 Euro SCHNELLENKAMP Tnhs 31 der DB. 0, Variante, Epoche III. In der zweiten Hälfte der 30er-Jahre gebauter Kühlwagen, lieferbar in drei Nummernvarianten sowie mit Bremserbühne und handbremslos. UVP: 269 Euro, Handbremsvarianten 279 Euro Eisenbahn-Journal 11/2014 55 RIVAROSSI 251 der DR. H0, Epoche IV. Neuauflage des Rübelandbahn-Schwergewichts, jetzt mit korrekt großen Stirnfenstern, feineren Stromabnehmern und überarbeiteten Drehgestellrahmen. Lieferbar auch in Grün sowie im Messe-Sonderlack von 1965. UVP: 240 Euro Christoph Kutter, ModellbahnRedakteur Meine Lieblingsneuheit MÄRKLIN Set „Milchtransport“ der DRG. H0, Formneuheit, Epoche IIb. Sonderserie der Märklin-Händler-Initiative mit zwei neu entwickelten Wagen des Typs Geh Hannover und einem Mercedes-Lkw mit Milchkannen. Lupenrein bedruckte Waggons mit korrekten Maßen auch des Fahrgestells und angesetzter elektrischer Heizkupplung. Griffstangen und Schlußscheibenhalter alle angespritzt. UVP: 80 Euro TILLIG E 40 der DB. TT, Variante, Epoche III. Detailreiches Modell des Bundesbahn-Güterschleppers, schön lackiert und lupenrein bedruckt. Antrieb durch Schwungmassemotor auf alle Achsen, fahrtrichtungsabhängiger Lichtwechsel. UVP 165 Euro UHLENBROCK IB-Control II. Ergänzung zur Intellibox mit zwei zusätzlichen Fahrreglern und Möglichkeit zum Einrichten von 80 Fahrstraßen. LCD-Display, hinterleuchtete Tastatur. UVP: 299 Euro Vor genau vier Jahren gab es vom EJ ein Schwerpunktheft „Milchtransport“ und jetzt von Märklin den letzten noch fehlenden Milchwagentyp – Zufall? Als Münchner freut mich natürlich der regionale Bezug des Sets, auch die Epoche ist meine. Weniger entzückt bin ich von der recht einfachen Ausführung der Wagen. Zumindest an den Stirnseiten hätten sich angesetzte Griffstangen schon gut gemacht. MÄRKLIN Speisewagen WRmh 132 der DB. H0, Variante, Epoche IV. Modell im Bauzustand vom Sommer 1985. Sauber lackiert und bedruckt, Längenmaßstab 1:93,5. UVP: 55 Euro –Anzeige – MÄRKLIN Sechsteiliges Güterwagenset der DB. H0, Varianten, Epoche IIIb. Besteht aus vier Gedeckten der in den 60er-Jahren durch Umbau entstandenen Glmms-Familie mit und ohne Stirntüren und elektrischer Heizung sowie einem (hier rungenlosen) Rungenwagen Rr 20 mit Holzstammladung und einem Gaskesselwagen der VTG. Offiziell nur für Mitglieder des Insider-Kundenclubs erhältlich, bei diversen Händlern auch frei. UVP: 180 Euro 7. INTERNATIONALE BESUCHERINFO MODELLBAU MESSE RIED i I . . 15. - 16. NOV. 2014 täglich 9:00 bis 17:00 Uhr VAMPISOL Bahndammdurchlässe. Neuentwicklungen, ab Epoche I. Zwei von insgesamt vier Durchlasstypen für H0, H0e, 0 und 0e, alle erhältlich als einfach zu montierende Bausätze aus Gips und gegebenenfalls lasergeschnittenem Holz bzw. Kunststoff. 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Fein detaillierte Nachbildung eines Hochleistungs-Agrargeräts der Kaiserzeit, bestehend aus zwei Lokomobilen und einem Kipppflug des Herstellers Heucke aus Gatersleben. Offiziell nur für Mitglieder des Insider-Kundenclubs, inoffiziell bei diversen Händlern erhältlich. UVP: 200 Euro KIBRI Magirus Eckhauber mit Aufbau Fuchs-Bagger. H0, Variante, Epoche IIIb. Kunststoffbausatz eines vielseitig einsetzbaren 60er-JahreFahrzeugs. Kann mit ein- oder ausgefahrenen Stützen gebaut werden. Außer dem Kranhaken liegen auch zwei unterschiedliche Greifer bei. UVP: 20 Euro 58 Eisenbahn-Journal 11/2014 BREKINA Sattelzug Magirus Mercur der DB mit Wechselbehälter-Auflieger. H0, Formneuheit, Epoche III. Die klassische Kombination zur Darstellung des Haus-zu-Haus-Verkehrs der 60er-Jahre als detailliertes und vielteiliges Modell. Auflieger und pa-Behälter stammen von Artitec. UVP: 27 Euro –Anzeige – Neue Perspektiven. NEU MÜLLERS BRUCHBUDEN Zuckerfabrik mit Kesselhaus und Schornstein. 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Überarbeitete Ausführung mit Metallgriffstangen, Schnittstelle PluX22 und niedrigeren Spurkränzen. Erhältlich in DC mit und ohne Sound, in AC nur mit. UVP: 224 bzw. 299 Euro 60 Eisenbahn-Journal 11/2014 Text: Christoph Kutter, Fotos: ku (22), Vampisol (2), D. Häfner, Kibri, Langmesser, Müller, Schnellenkamp. ROCO Kühlwagen der Interfrigo, eingestellt bei der DB. H0, Variante, Epoche IVa. Gut detailliertes Modell eines Wagens mit nachträglich angebautem Kühlaggregat. Zurüstteile beiliegend. UVP: 30 Euro 12. MODELLBAUWETTBEWERB ! n e b r e w e b t z t Je WIE IMMER MIT ATTRAKTIVEN PRÄMIEN! 1. Preis: 2. Preis: 3. Preis: 4. Preis: 5. Preis: 6. – 10. Preis: 11. – 20. Preis: 1000,-- Euro 750,-- Euro 500,-- Euro 250,-- Euro plus ein Jahres-Abo des EJ 250,-- Euro je ein Jahres-Abo des EJ je ein Gebäude- oder Fahrzeugbausatz Alle von der Redaktion akzeptierten Arbeiten werden im Eisenbahn-Journal veröffentlicht. Sie nehmen an der Bewertung durch die Leserjury teil und haben die Chance, einen der Geld- und Sachpreise zu gewinnen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. D IN G U N G E E IL N A H M E B E N TFJO SUJHHFTUBMUFU FONÛTTFOGF N SB JP % FS FPE UFJMF.PEVM BHFO"OMBHFO TFJO OM U " UF BU FO TU EU HF BO HFJOHFT FJUVOHBVT VO SM DI CF MJ 0 OU XPSEFOTJOE FS GF JO ÕG F FS FSÕGGFOUMJDIU ÛTTFONJU W N GU r %JF[VS7 SJ FC SJ DI FU UT FJ # BIO[ JU&MMPL TFJO O JOFS.PEFMMC r "OMBHFON ÛTTFOGBSCMJDICFIBOEFMU FJOFS BOEFSF PDIOJDIUJOF O JF N O E F TF O JT UF MF BT +VSZCPHFOTL FJ ( FM T SC VH OH EF " [ SV H IU VS JF r "MMF JD O VO J[ O DI OE JG FDIUJHUTJ ÕSJHFTJOE TU%JTRVBM 7FSÕGGFOUMJ FS FI J S FC MT OH [V BM N " T OG O BI CJ FS SF MO O FJ OE EF UF r 5 SCFJ FO O" OVOE MVOHTCFSJDIU OHFTBOEUFO" PO%SJUUFO[V VOUFSCJOEF FSEFS7(#BI WPO"VTTUFM O TJDI EJF FJ FO W TFOEFS r .JUBSCFJU UF N IF JO DI BI & VD MJ 3 ST FS QG N WF FS J % W FINFS F)POPSBS FS#JMEFSO GFOUMJDIVOHT WJ DI MJ ÕG V FS [ ÛC 7 JT + E C & r %JF5FJMO T VO PO FMMVOHFOW O[VCJFUFO FSIBMUFOEB 1VCMJLBUJPOB OPNNFOTJOE,VS[7PSTU CTWFSÕGGFOUMJDIUXFSEFO FS -J[FO[ FJO HF I VT FX VD UC HTSFDIUB EJF'PMHF" EJFTFT8FU VO C BM DI MJ SI OU OF GF JO ÕG UWFS UFOEJF SBSGSFJF;XFJ r "MMF"SCFJ BIOEBTIPOP # ( 7 S EF U SÅVN T N BRAUCHEN E N IH N O V FS.PUJWF WA S W IR FSTDIJFEMJDI OU V FO IN OB VG UJFSUF" TLPNNFO T.PEVMT r .JOEFTUFO NBTPEFS*ISF BUNJUEQJ"VGMÕTVOH SB JP % FT IS * N F PS BH ' OM ( " S 1 + SF N *I J MEFS JHFO%JHJUBMCJ IFNBVOE 8JSCFOÕU OMBHFEBT5 # " . FS S E UF BV VO # U OJDI FYUÛCFSEFO PSNBUJWFO5 r &JOFOJOG JBMJFO BU EFUFO. FS JTQMBOTLJ[[F EJFWFSXFO FJDIOFUF(MF F[ H FS VC TB r &JOF PVSOBM7(# &JTFOCBIO+ BO O HF MB FS JF*ISF6OU FXFSC r 4FOEFO4 FMMCBV8FUUC PE k . U PS stenfeldbruc pel) 4UJDIX 9a, 82256 Für 15 (Poststem 20 of nh er b le m oh F te ep S Am . 30 er MFIOFO chluss ist d SCFJUFOBC[V r Einsendes UTJDIWPS" ÅM FI C PO UJ r %JF3FEBL 72 Eisenbahn-Journal 1/2014 ? NOCH FRAGEN? Die EJ-Modellbahnredaktion beantwortet sie Ihnen gerne! Tel. 0 81 41/5 34 81-210 oder - 211 Unseren „Fotoleitfaden“ mit Tipps für bessere Anlagenbilder gibt es im Internet: http://www.eisenbahnjournal.de/pdf/ejfoto.pdf oder kostenlos bei der EJ-Redaktion, Stichwort „Fotoleitfaden“, Am Fohlenhof 9a, 82256 Fürstenfeldbruck, Fax 0 81 41 / 5 34 81-200 oder E-Mail: redaktion@eisenbahn-journal.de. Eisenbahn-Journal 11/2014 61 EINSENDESCHLUSS IST DER 30. SEPTEMBER 2015 (POSTSTEMPEL) N E U E S M O D E L L : E TA 1 7 8 VO N L I L I P U T SICHERE SACHE: Kulissengeführte achtpolige Stecker bilden die elektrische Verbindung zwischen den Fahrzeugteilen. Ein Klipsdeckel sichert beide Teile mechanisch. LUPENREIN: Die Anschriften des ETA sind gestochen scharf aufgedruckt, am Kasten ebenso wie auf dem Rahmen. Unglücklich gewählt wurde nur der Platz fürs Zuglaufschild: Es liegt genau über einer Abdeckleiste. Beim Vorbild saß es etwas weiter links unterhalb des Fensters. WANDELBAR: Dieselbe Stirnseite mit montiertem Normschacht, um einen Wagen ankuppeln zu können. Die Kupplungsattrappen wurden dafür gegen beiliegende kurze getauscht. Gut zu sehen sind hier auch die sehr schön nachgebildeten unteren Lampen mit ihren großen Reflektoren. Lang gereift Sagenhafte zehn Jahre ist es her, dass Liliput die Neuentwicklung des WittfeldAkkutriebwagens angekündigt hat. Als erste Ausführung des markanten Schienenklassikers erschien nun der dreiteilige Einzelgänger ETA 178 051. VON CHRISTOPH KUTTER 62 Eisenbahn-Journal 11/2014 WINZLING: Der kleine Motor des Liliput-ETA ist auf einem der beiden Drehgestelle montiert. Kleine Stecker stellen die Verbindung zur Platine und von dort aus zu den übrigen Fahrzeugteilen her. Die Schnittstelle bzw. der Decoder sitzt im anderen Endwagen. t7PSCJMEETA 178 051 vom Bw Duisburg. Untersuchungsdatum 20.8.1959 (Epoche IIIb). t #FTUFMMOVNNFS L133512. Wechselstromversion 133517 (getestet). Beide angekündigt auch in Ursprungsausführung der KPEV. t-ÊOHF 41,3 cm (= 35,93 m, entspricht Vorbild). t(FXJDIU 274 Gramm. t.BUFSJBM Gehäuse, Fahrwerk und Kleinteile Kunststoff. Achsen, Ballast usw. Metall. t;VSàTUUFJMF Keine. t %FUBJMMJFSVOH Neu konstruiertes Gehäuse und Fahrwerk entsprechend dem 1953 modernisierten Original. Vorbildgetreue Wiedergabe der unterschiedlichen Türbauarten, der Luken für die Presskohlenheizung sowie der Faltenbälge zwischen den Fahrzeugteilen. Schlußscheibenhalter, Signalhörner, Trittbleche und -stufen sowie Griffe und WendlerDachlüfter einzeln angesetzt. Sehr filigrane Gestaltung des Fahrwerks mit feinem Sprengwerk und angesetzten Teilen von Federung und Bremsanlage, im Mittelwagen auch Toilettenfallrohr. Antriebsachsen des Vorbilds (unter dem Mittelwagen) mit Nachbildung der Motorenkästen sowie Sandfallrohren. Einzelachsen unter den Endwagen ungebremst dargestellt, Vorbildsituation aber unklar. Doppel- t-BDLJFSVOHVOE#FESVDLVOH Sehr saubere Lackierung und lupenreine Anschriften. Allerdings für das konkrete Vorbild zu helle (elfenbein- statt holzfarbene) Fensterrahmen. Führerstandsfenster mit überflüssigen elfenbeinfarbenen Einfassungen. Deckel der Vorbauten vorschriftsgerecht dachfarben lackiert, war tatsächlich aber rot. t'BISWFSIBMUFOIm Analogbetrieb mit Märklin-Trafo Mindestgeschwindigkeit umgerechnet 5 km/h, Höchstgeschwindigkeit 195 km/h, digital gesteuert 171 km/h. Im EJ-Praxistest reichte die Zugkraft vorbildgerecht aus, um in der 45-cm-Wendel (C-Gleis R2) mit 3 % Steigung eine einzelne Donnerbüchse zu schleppen. t 8BSUVOH Gehäuse aufgeklipst, nach oben abziehbar. Nach dem Abschrauben des Ballastgewichts liegen Motor und Schnecke offen. Informative Bedienungsanleitung mit Schaltplan, Ersatzteilliste beiliegend. t%BTLÚOOUFCFTTFSTFJO Der Fahrzeugkasten sitzt extrem streng und ist nur sehr schwer abziehbar, wobei die Gefahr besteht, Gehäuse oder Fahrgestell durch Kratzer zu beschädigen. Auch die Inneneinrichtung ist nur mit Mühe aus dem Fahrzeugkasten zu ziehen. Besser wäre ein halber Millimeter mehr Spiel gewesen oder gleich eine Schraubverbindung. t&NQGPIMFOFS1SFJT367,90 bzw. 415 Euro. achsen modellbahnradienbedingt als Drehgestell ausgeführt, im a-Teil angetrieben. Schöne Nachbildung der großen Lampen, vorbildentsprechend mit gut erkennbarer roter Leuchte oben und weißer unten. Klare Fenster mit nachgebildeten Holzrahmen, Blick durchs Fahrzeug frei. Keine Leistchen unter den Fenstern. Fensteröffnungen mit Rahmenwülsten, auf dem Dach über den Führerständen Regenleisten, beides beim Vorbild nicht vorhanden. 5FDIOJLAntrieb im a-Teil auf die vorderen Achsen, beide mit je einem Haftreifen. Motor mit Schnecken-Stirnrad-Getriebe im Vorbau. Platine unter dem Dach, im b-Teil ausgestattet mit 21-poliger Schnittstelle bzw. Decoder Lokpilot V4.0M4 von Esu. Lautsprechereinbau vorbereitet. Kulissengeführte achtpolige elektrische Kupplung zwischen den Fahrzeugteilen, durch Aufsteckplatte fixierbar. Stromabnahme von allen Achsen, daher beim Gleichstrommodell zwar optimale Kontaktsicherheit, aber auch Gefahr des Durchfahrens stromloser Halteabschnitte. Innenbeleuchtung (LEDs) kann durch Schalter im Wagenboden betätigt werden. Mit der Fahrtrichtung wechselndes Dreilicht-Spitzensignal weiß/rot. Einsetzbare Kupplungsschächte zur Mitführung von Wagen beiliegend. Kutters Fazit Etwas wundert es mich schon, dass die Konkurrenz Liliput so lange Zeit gelassen hat, das Wittfeld-Modell zu entwickeln. Seit unserem (leider vergriffenen) Heft über Akkutriebwagen gehört für mich der kantige Preuße zu den Pflichtmodellen für H0-Anlagen der Epochen II und III. Egal, wo eine Anlage landschaftlich angesiedelt ist: Ein Wittfeld geht fast immer. Liliput sei also Dank für den langen Atem. Über die paar Unstimmigkeiten des Modells kann man angesichts der sonstigen Qualitäten leicht hinwegsehen, sie dürften kommenden Varianten geschuldet sein. Denn eins ist klar: Beim dreiteiligen Duisburger Einzelgänger wird es Liliput nicht belassen. Für die nächste oder spätestens übernächste Neuheitenrunde steht bestimmt der Zweiteiler an. Eisenbahn-Journal 11/2014 63 A N L AG E N P O RT R ÄT Ferien im Keller 64 Eisenbahn-Journal 11/2014 Erinnerungen aus vielen Urlauben in der Schweiz waren der Auslöser zum Bau dieser prächtigen H0-Anlage. Kein Wunder, dass neben der Eisenbahn auch touristische Motive bei der Gestaltung eine große Rolle spielten. VON HELMUT LANGENBERG Eisenbahn-Journal 11/2014 65 66 Eisenbahn-Journal 11/2014 LINKS: Besonders groß ist der Bahnhof des Ortes Appenfluh zwar nicht, dennoch gibt es viel Güterbetrieb. Sogar ein Güterschuppen mit Ladegleis ist vorhanden. VORIGE DOPPELSEITE: Früher war der Appenfluher Hof ein richtiger landwirtschaftlicher Betrieb, heute verdienen die Besitzer ihr Geld mit Feriengästen. An Tieren gibt es hier nur noch die Hofkatze, ein paar Ziegen sowie Krokodile aus Stahl. Eisenbahn-Journal 11/2014 67 Die linke Seite und der Mittelteil der Anlage im Überblick. Durch den bemalten Hintergrund wird die ohnehin hoch gebaute Anlage nach oben verlängert. 68 Eisenbahn-Journal 11/2014 ALLE NEUHEITEN 2014 LIEFERBAR! –Anzeige – MODELLBAHNZUBEHÖR H0 Ū TT Ū N H0 80 109 Dampfhammer und Zubehör H0 41 708 Feldbahnlokschuppen TT 13 339 Behelfsstellwerk N 14 475 Fabrikgebäude Fordern Sie unseren kostenlosen Neuheitenprospekt 2014 an! Den aktuellen Katalog Nr.13 mit 276 Seiten erhalten Sie im Fachhandel bzw. gegen 7 EUR (Deutschland) inkl. Porto bei: Auhagen GmbH OT Hüttengrund 25 D-09496 Marienberg Tel.: +49 (0) 37 35. 66 84 66 Eisenbahn-Journal 11/2014 69 www.auhagen.de Zwischen Felswand und Bahntrasse fließt der Bach. Große Geröllbrocken verraten die Kraft des Gewässers während der Schneeschmelze. Im Bahnland Schweiz lassen viele Urlauber gerne das Auto stehen und nutzen die guten Verbindungen der SBB. Die linke Bahnhofseinfahrt. Büsche verdecken die hier notwendigen engen Gleisradien. 70 Eisenbahn-Journal 11/2014 Hervorragend gestaltet dominiert diese Felswand den rechten Anlagenteil. Wie in der Natur krallen sich große und kleine Pflanzen an jeden Felsvorsprung. Selbst eine sechsachsige Re 6/6 wirkt vor diesem Hintergrund winzig. LINKE SEITE: Dank der gelenkigen Konstruktion schlängelt sich das Krokodil geschmeidig durch die engen Kurven. LINKS: Auf der doppelgleisigen Talstrecke flitzt ein „Roter Pfeil“ dahin. Eisenbahn-Journal 11/2014 71 Vor dem Gasthof warten Tische und Bänke auf hungrige Wanderer. Zwei Alphornbläser erfreuen klischeegemäß die Touristen. SCHON ALS IM JULI-JOURNAL 2013 MIT einiger Verzögerung das Porträt meines Betriebsdioramas „Krokodilsgehege“ erschien, war diese Anlage fast fertig. Sie ist Nachfolgerin der in der August-Ausgabe 2011 gezeigten Anlage. So mancher, der jetzt nachblättert, wird sich wundern, warum ich diese schöne Anlage abgerissen und auf etwas größerer Fläche eine neue erbaut habe. Thema ist nach wie vor die Schweiz und auch die fiktive Region ist gleich geblieben: das Appenfluher Tal. Nur handelt es sich diesmal nicht um das „obere“, sondern das „untere“. Die Unterschiede zwischen beiden sind zwar auf den ersten Blick nur geringfügig, für mich aber keineswegs. Schuld am Ende meiner ersten Anlage war in erster Linie die Modellbahn-Presse, und da vor allem das Eisenbahn-Journal. Schon immer hatten mich die vielen Anlagen fasziniert, die dort gezeigt wurden. Natürlich waren (und sind) deren Erbauer oft Profis mit langjähriger Erfahrung, wohingegen man als Einzelbastler im Modellbahnkeller oder –zimmer fast immer sich selbst überlassen ist. So hatte ich in den ersten Modellbahnerjahren keinen Hobbykollegen im Bekanntenkreis und Mitglied in einem Verein wollte ich nicht werden. Somit bezog ich alle meine damaligen Kenntnisse aus Heften. Dann kamen immer mehr Hefte mit Anlagenberichten von Josef Brandl auf den Markt. Ihnen bin ich sozusagen verfallen und möchte sie nicht mehr missen. In ihnen zeigt ein 72 Eisenbahn-Journal 11/2014 Profi, wie er arbeitet, und gibt sehr wertvolle Tipps weiter. Eine Anlage in Brandl-Qualität mit toller Landschaft hätte ich gerne besessen! Dem Traum entgegen Aber nicht nur das notwendige Kleingeld fehlte mir, um mir eine zu kaufen, auch wollte ich viel lieber mit meinen zwei linken Händen selbst solch ein Werk auf die Beine stellen. Also reifte erst mal die Idee, ein befahrbares Diorama als Übungsprojekt durchzuziehen. Das Ergebnis war das erwähnte „Krokodilsgehege“. Hier habe ich getestet, was ich mir zuvor nicht zu basteln getraut hatte. So habe ich zwei einspurige Brückenbausätze („Hölltobelviadukt“ von Kibri) zu einem vereint und mit Gips und viel Farbe veredelt. Das Seriengeländer aus Plastik wurde gegen eines aus Messing von Sommerfeldt getauscht. Das Ergebnis hat mich begeistert. Anschließend traute ich mich auch endlich mal an den Selbstbau von Tunnelportalen aus Hartschaumplatten heran. Zwar musste ich etwas länger üben, aber noch heute bin ich froh, nach mehreren Fehlversuchen nicht aufgegeben zu haben. Sowohl das Viadukt als auch die Portale gehören zu den Bauteilen, die auf der neuen Anlage erst beim genauen Hinschauen auffallen, die aber die Unterschiede ausmachen. Begrünung ist ebenfalls solch ein Thema. Ans Begrasen mit Elektrostat-Geräten habe ich mich zwar bis heute nicht getraut, aber es gibt ja auch sehr gut gelungene Grasmatten, beispielsweise von Heki. Etwas Übung braucht man natürlich auch damit, aber im Großen und Ganzen kann man mit diesen Produkten tolle Ergebnisse erreichen. Bei den Bäumen wollte ich unbedingt mal mehr investieren. Viele Laubbäume wurden daher mit der schon oft beschriebenen Methode aus Drilldrahtstamm, Gips-Farbe-Rinde, Meerschaum und Streublättern selbst gebaut. Bei den Nadelbäumen habe ich in Fichten und Lärchen von der Modellbaum-Manufaktur Grünig investiert. Unter gar keinen Umständen sollten Flaschenputzer auf meiner Anlage stehen! Auf diese Weise ist die Anlage zwar nicht zu einer der erwähnten Profi-Anlagen geworden, aber ich bin trotzdem sehr stolz auf sie. Hätte ich mich nicht an das Projekt herangetraut, würde ich mich noch heute ärgern. Nach diesen mehr allgemeinen Zeilen nun noch ein paar konkrete Angaben zur Anlage. Wie bei der Vorgängerin besteht der Unterbau aus Holzresten und Balken in der Stärke 40 x 60 mm. Daraus habe ich einen stabilen offen Rahmen gebaut. Geplant wurde auf dem Papier, PC-Programme liegen mir nicht. Gesteuert wird digital mit der 6021 von Märklin und zwei Keyboards. Anders als viele große Zentralen neueren Typs ist sie sehr schnell funktionsbereit. Von Automatik halte ich wenig, sondern fahre meine Züge am liebsten von Hand. Ich bestimme, welcher Zug auf die Strecke darf und welcher im Schattenbahnhof oder in der Kehrschleife warten muss. Die aufgestellten Signale sind funktionslos und dienen nur der Optik. Mir reicht das. Allgegenwärtiges A-Wort Aus dem Namen Appenfluher Tal ergaben sich diverse Motive: zunächst die Burg Appenfluh, die von der Vorgängeranlage übernommen wurde, der Fluss Appenfluh oder der Appenfluher Hof, dessen Besitzer in vierter Generation die Landwirtschaft an den Nagel gehängt haben und nur noch Ferienwohnungen vermieten. Nur eine kleine Ziegenzucht als Liebhaberei und fürs Streichelgehege ist geblieben. Als touristische Einrichtungen gibt es außerdem das kleine Apartmenthotel „Zum Appenfluher Blick“ mit angeschlossenem Landgasthof. Den Reigen gleich- oder ähnlichnamiger Motive schließen das Dorf Appenfluh mitsamt seiner einfachen Bahnstation. Sicher wird „Unteres Appenfluher Tal“ nicht meine letzte Anlage sein. Als Modellbahner gehöre ich zu den unruhigeren Zeitgenossen, in denen ständig neue Ideen entstehen. Momentan plane ich eine Doppelstrecke, die auch mein Diorama umfassen soll. Aber das ist wirklich noch Zukunft. Zunächst möchte ich meinen Züge reichlich Auslauf gönnen und dabei einige auf bewegten Bildern festhalten. ❑ U E N MIT VOLLGAS IN DIE ZU(G)KUNFT – DIE ZU(G)KUNFT DER MODELLEISENBAHN HAT BEGONNEN! ist die erste universelle Steuerung für Smartphone, Tablet und PC, die für nahezu alle Modellbahnen bietet Spielspaß ohne aufwändiges Programmieren oder Verkabeln. aller Hersteller geeignet ist. Steuern Sie Ihre Modellbahn einfach über einen Browser mit einer sehr benutzerfreundlichen Bedienoberfunktioniert kinderleicht fläche – gerne auch kinetisch durch Neigung Ihres Tablets oder Smartphones. nach dem Plug&Play-Prinzip: Einstecken. Benennen. Spielen – ganz nah an der Realität. 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Aus der damals bewusst als „im Werden“ konzipierten Ausstellung ist die vermutlich größte Sammlung erstklassiger Anlagen in Deutschland geworden. Mehrere wurden bereits in Heften der EJ-Reihe „Super-Anlagen“ gezeigt: in erster Linie natürlich Josef Brandls legendäre „Wachau“ sowie seine Franken-Anlage (Ausgabe VI/1997 bzw. 2/2009), die den romantischen Nebenbahnen Nordbayerns ein Modell-Denkmal setzt. Ein weiteres Prunkstück der 2013 in „Modellbahnwelt Odenwald“ umbenannten Sammlung kennen Eisenbahnfreunde bereits aus „Super-Anlagen 1/2010“: die ursprünglich in Oberhausen beheimatete „Ruhrgebiet“Anlage. Wie kein zweites stellt das von Michael Butkay gebaute Modellbahn-Meisterwerk die längst verschwundene Welt der Kohlezechen, Eisenhütten und Bergarbeitersiedlungen des „Ruhrpotts“ in den 50er- und 60er-Jahren dar. Mit einem Streckennetz von 4,8 km (!) ist „Ruhrgebiet“ die weitaus größte der Odenwälder Anlagen. Eher unter das Ettikett „klein & fein“ fällt demgegenüber „Eselsbrück“ von Wolfgang Stößer, eine im März-Journal 2008 gezeigte H0-Anlage. Wer detailintensives Privatbahntreiben schätzt, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Ganz anders „Sherman Hill“: Auf dieser von Miba-Autor Horst Meier gebauten Anlage nach Motiven der berühmten Rampenstrecke im US-Bundesstaat Wyoming befördern die Giganten der Schiene Güter- und Personenzüge. Wer mal den optischen Vergleich ziehen möchte zwischen unseren „großen“ Loks und Eisenbahn-Journal 11/2014 75 GANZ OBEN: Bahnhof Oberhausen in H0 – hier schlägt das industrielle Herz der Republik! OBEN: Big Boy und Gasturbine: Lokgiganten am Sherman Hill. RECHTS: Oben Krupp, unten Stahl – Villa Hügel in H0, eines der modellbauerischen Prunkstücke der Oberhausen-Anlage. RECHTE SEITE OBEN: Bäume, Backstein, Bahnbetrieb – die „Eselsbrücker Kleinbahn“ hat schon viele Ausstellungsbesucher begeistert. DARUNTER: Touristenmagnet aus Heki-dur – die Meersburg am Bodensee in H0. FOTOS: MARKUS TIEDTKE (4), GABI BRANDL (2), HELGE SCHOLZ, HORST MEIER 76 Eisenbahn-Journal 11/2014 Die Modellbahnwelt Odenwald finden Sie in der Krumbacher Str. 37, 64658 Fürth/Odenwald. Sie hat ganzjährig Donnerstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. www.modellbahnwelt-odenwald.de ☛ Zur Vorbereitung ... Ihres Besuchs in der Modellbahnwelt empfehlen wir unser jüngstes Heft der Reihe „Super-Anlagen“: amerikanischen Verhältnissen, hat hier beste Gelegenheit dazu. Mehr an die Freunde zugreichen Modellbahnbetriebs mit vielen bunten Garnituren in abwechslungsreicher Landschaft wendet sich die Anlage „Von der Küste an die Alpen“. Knapp 100 Zuggarnituren sind hier abwechselnd im Einsatz und lassen beim Zuschauer sicher keine Langeweile aufkommen. Allemal sehenswert sind auch die vielen kleineren Anlagen und Schaustücke, die in der Modellbahnwelt präsentiert werden. Einige davon stammen aus dem Fundus der Firma Heki, zu deren guter Tradition es gehört, alljährlich ihren Nürnberger Messestand mit einer bekannten deutschen Burg im Maßstab 1:87 zu schmücken. Egal ob Wart, Marks- oder Meersburg, Burg Eltz oder Schloss Lichtenstein: Alle beeindrucken durch ihre modellbauerische Klasse und verblüffen durch ihre realistisch-gewaltigen Dimensionen. ku Mit DVD! Bestellnummer 67 14 02, Preis 13,70 Euro Email: bestellung@vgbahn.de Eisenbahn-Journal 11/2014 77 E J - W E T T B E W E R B „ D I O R A M E N KÖ N I G “ : F O LG E 7 Unten durch Die meisten Teilnehmer unseres zusammen mit der Firma Auhagen veranstalteten Wettbewerbs „Dioramenkönig“ hatten Landschaftsmotive gewählt. Bei MIRKO FANDRÉ dagegen steht ein Stadtthema im Mittelpunkt: die Durchleitung einer Straße unter einer mehrgleisigen Bahnstrecke. Eine Situation also, wie sie in Städten zu Dutzenden vorkommt. Baugröße ist TT. FOTOS ANDREAS STIRL 78 Eisenbahn-Journal 11/2014 DDR-Bahnalltag in den 70ern: Gezogen von einer Lok der Baureihe 65.10 rumpelt ein Vorortzug über die Straßenbrücke am Haltepunkt. Der Aufbau der Stützmauern: außen Bruchstein, in der Unterführung Beton. Eisenbahn-Journal 11/2014 79 Aus Fußgängerperspektive wirken die FachwerkBrückenträger besonders vorbildgerecht. Fast meint man das Dröhnen der darüberfahrenden Züge hören zu können. LINKS: Am Haltepunkt sind die Ausfahr-Lichtsignale beidseitig angeordnet. Damit sie vom Lokführer besser gesehen werden, wurden sie unter dem Bahnsteigdach platziert und sind nur mit ganz kurzen Masten ausgestattet. DARUNTER: Auf der Brücke sind die Bereiche im Gleis mit Blechen abgedeckt, zwischen den Gleisen mit Bohlen. Gelungen ist jeweils die Farbgebung. ☛ 80 Eisenbahn-Journal 11/2014 Das Siegerdiorama von „König“ Klaus Fischer haben wir in der Oktober-Ausgabe 2013 des Eisenbahn-Journals vorgestellt, die Dioramen der „Stellvertreter“ Michael Brückner und Andreas Galgon in den beiden folgenden Ausgaben. Als weitere ausgezeichnete Arbeiten unseres DioramenkönigWettbewerbs waren bereits zu sehen: „Unter Freunden“ von Sven Schneider (April), „Bekohlung mal anders“ von Friedel Helmich (Juli) und „Gleis am Kai“ von Martina Schimke (September). Ein Neu im! Handel € 10,– Züglein fährt im Walde ... Der Schwerpunkt der neuen Modellbahn-Schule liegt auf der Gestaltung von Bäumen und Waldgrund. Vorgestellt werden unter anderem kaum bekannte Tricks bei der Begrünung mit dem Beflockungsgerät. Außerdem wird der Bau eines norddeutschen Bauernhofes gezeigt sowie Lösungen für perfekte Kopfsteinpflasterung, Weidezäune und gealterte Reetdächer. Das dezente Altern von Loks mit wasserlöslichen Farben ist Mittelpunkt des Praxisteils. 100 Seiten, Format 225 x 300 cm, Klebebindung, rund 200 Abbildungen und Skizzen Best.-Nr. 920031 · e 10,– Erhältlich beim Fachhandel oder direkt beim MEB-Bestellservice, Am Fohlenhof 9a, 82256 Fürstenfeldbruck Tel. 0 81 41 / 5 34 81-0, Fax 0 81 41 / 5 34 81-100, www.vgbahn.de A N L AG E N G E S TA LT U N G 82 Eisenbahn-Journal 11/2014 Staubiger Stein Im ersten Teil dieses Doppelbeitrags war zu sehen, wie man durch den nachträglichen Einbau einer Feldbahn den Spielwert einer Anlage weiter anheben kann. Nun geht es um die Gestaltung des Steinbruchs selbst und seiner Umgebung. VON KARL GEBELE A usschlaggebend für die Wirkung eines Modell-Steinbruchs ist natürlich die Gestaltung der Felswand. Klar ist, dass diese im Vergleich mit der Wirklichkeit immer viel zu klein sein wird. Steinbrüche, für die sich ein eigener Bahnanschluss rentiert, und sei es durch eine Feldbahn, haben Dimensionen, die jedes normale Modellbahnmaß sprengen. Um Wirkung zu erzielen, kommt es also vor allem auf die Gestaltung an. Klar ist auch, dass es in der Realität keinen Steinbruch über oder neben einem Eisenbahntunnel geben dürfte – viel zu groß ist die Gefahr, dass sich durch die Sprengungen Felsbrocken aus der Tunnelwand lösen und aufs Gleis stürzen. Glücklicherweise gibt es auf Modellbahnen kein Dynamit. Zur Darstellung einer zerklüfteten Felswand sowie abgesprengten Gesteins eignen sich Abgüsse von Originalfelsen gut. Ich verwende gerne die von Noch vertriebenen Felsformen von Woodland in Verbindung mit der Gussmasse Special Hydrocal desselben Herstellers, die von mehreren Vertreibern erhältlich ist. Sie hat den Vorteil, im ausgehärteten Zustand sehr leicht zu sein, was bei transportablen Anlagen natürlich wichtig ist. Zwei oder drei Felsformen sollte man zur Gestaltung einer solch ausgedehnten Felswand schon verwenden, damit sich die Abgüsse nicht allzu oft wiederholen. Hier wur- den die Noch-Artikel 95906, 95910 und 95911 verwendet. Beim Platzieren der Abgüsse ist es wichtig, dass der gewünschte Eindruck einer zerklüfteten Steinbruchwand erzielt wird. Ihren Charakter bekommt sie aber erst durch die farbliche Gestaltung. Gegossen wird bei Raumtemperatur in eine Form, die vorher mit Wasser-Spülmittel-Gemisch eingesprüht wurde. Wer mehrere Gussformen besitzt, sollte natürlich gleich so viel Spachtelmassenpulver anrühren, dass die sämige Masse für alle reicht und man die Felsen quasi in Serie herstellen kann. Nach etwa 20 Minuten ist der Abguss fest und kann vorsichtig zum Durchtrocknen aus den Formen genommen und zur Seite gelegt werden. Säubert man die Formen mit heißem Wasser und einer harten Bürste, kann sofort die nächste Charge Felsen gegossen werden. Es lohnt sich, einen ausreichend großen Vorrat an Felsen zu gießen, um später die Wand zügig modellieren zu können. Bevor ich beim Umbau meiner Anlage diesen Arbeitsschritt angehen konnte, mussten die unterhalb des Steinbruchs verlaufenden Gleise verdeckt werden. Reste von Fels- und Mauerplatten aus Hartschaum von Noch bildeten auf einfache Weise die unterste Stufe des Steinbruchs und hüllen die Gleistrasse ein. Eine passgenau zugeschnittene Hartschaumplatte bildet den Deckel. Auf ihr habe ich die Eisenbahn-Journal 11/2014 83 Baubeginn: Die Gleisschleife der Feldbahn wird ebenso mit Fels- und Mauerplatten getarnt wie die dahinter verlaufenden Normalspurgleise. Ein leichtes und einfach zu verarbeitendes Material ist Special Hydrocal von Woodland, das bei uns u.a. von Noch erhältlich ist. Die angerührte Hydrocal-Masse wird in Felsformen gegossen, die zuvor mit Wasser-Spülmittel-Gemisch eingesprüht worden sind. Die Abgüsse aus diesen Formen werden auf den als Unterbau dienenden Hartschaumplatten sowie der Hinterwand festgeklebt. Ebenfalls mit Hydrocal (oder Gips, sofern man diesen verwendet hat) werden Spalten und Risse geschlossen. Elfenbein aus der Spraydose bildet die Basisfarbe im Steinbruchareal. Dieser Farbauftrag ist schnell getrocknet. Außerhalb des Steinbruchs, wo der Fels Zeit zum Verwittern hat, wird er grau besprüht. Zur Betonung der Tiefen im Fels pinselt man diesen mit verdünnter brauner oder schwarzbrauner Farbe ein ... 84 Eisenbahn-Journal 11/2014 ... und wischt gleich mit einem nassen Küchenschwämmchen alles ab. So bleibt die dunklere Farbe nur an tiefen Stellen übrig. Im vorher grau eingesprühten Bereich wird mit schwarzer Farbe genauso vorgegangen. Das Ergebnis: Gegenüber dem lediglich grau-elfenbeinfarben vorkolorierten Steinbruch hat der Fels deutlich an Struktur gewonnen. Kein Stein ohne Granieren: Auf einem Stück Karton wird weiße Farbe so lange verstrichen, bis der Pinsel fast trocken ist, ... ... dann streift man den Pinsel über alle Kanten und Ecken der Felspartien. Erst dieser Gestaltungsschritt macht aus stumpfem Grau „Stein“. Jetzt wird es staubig: Das ganze Areal bekommt einen dünnen Schleier Elfenbeinfarbe darübergesprüht. Der außerhalb des Steinbruchs gelegene Hügel wurde mit Alugaze, Gipsbinden und Geländebaumasse geformt. Er wird später begrünt. Im Schotterwerksgelände wird mit einem Pinsel feiner Sand verteilt, um die Kiesschüttung nachzubilden. Auch das H0f-Gleis erhält so seine Bettung. Eisenbahn-Journal 11/2014 85 Zur Darstellung von Geröll werden kleinere Steinchen in passenden Farben in ein Bett aus Weißleim gestreut. Größere Steinbrocken kann man entweder in der Natur suchen oder aus einem zerbrochenen Abguss herstellen. Die Lkw-Waage entsteht aus einem Rahmen aus Holzleistchen und einer beliebigen Platte Restholz darin. Nach dem Begrünen erhalten auch die Pflanzen einen Hauch Staubfarbe darübergesprüht. Arbeiter und Maschinen sowie diverse Accessoires bringen Leben in die steinerne Landschaft. Der Lastwagen wartet unter den Rutschen des Brecherwerks auf eine Ladung Kies, während die Loren unters Werk selbst geschoben werden. 86 Eisenbahn-Journal 11/2014 Auch die Zufahrtsstraße zum Steinbruch ist geschottert und wurde mit der Spraydose „verstaubt“. Felsabgüsse versetzt und übereinander aufgereiht, bis die Bruchwand gestaltet war. Auf dem Hartschaum befestigt wurden die Felsstücke ebenfalls mit Hydrocal. Das gleiche Material wurde verwendet, um die Fugen zwischen den Abgüssen zu verspachteln. Dabei und um die Übergänge zur umgebenden Landschaft zu glätten, habe ich die Spachtelmasse mit einem feuchten Pinsel gleichmäßig verstrichen, bis eine geschlossene Felswand gestaltet war. Die restliche noch offene Landschaftsfläche wurde auf die gebräuchliche Weise mit Alugewebe, Gipsbinden, Felsspachtel usw. geschlossen. Bevor es an die farbliche Gestaltung geht, sollte die Felswand erst einmal einen Tag lang durchtrocknen. Ich habe den Steinbruch in hellem Beige gehalten, um Jurakalk nachzubilden. Weil es sich damit schön schnell arbeiten lässt, verwende ich zum Anfärben gerne Acrylsprays von Noch in den Farben Elfenbein und Grau. Mit Ersterem wird zunächst die ganze Wand des Steinbruchs flächendeckend gelblich eingesprüht. Zum Felsrand hin, wo noch altes Gestein sichtbar ist, wurde mehr graues Acrylspray verwendet. Weil das Acrylspray schnell trocknet, kann zügig gestaltet werden. Für den zweiten Farbdurchgang benötigt man Ocker, Braun und Schwarz, dazu einige Schwämmchen und viel klares Wasser. Im ersten Schritt wird das Gestein ockerfarben eingepinselt. Dabei muss die Farbe anständig mit Wasser verdünnt werden, damit sie auch in winzige Ritzen und Spalten eindringt. Auf gar keinen Fall darf sie antrocknen, denn sonst wäre die ganze bisherige Arbeit vergebens gewesen. Zweckmäßigerweise sollten daher immer nur kleinere Abschnitte behandelt werden. Mit einem feuchten Schwamm wird der Farbauftrag sofort wieder ab- bzw. in die Ritzen und Fugen hineingewischt. Dort setzt sich die dunklere Farbe ab und betont damit die Dreidimensionalität des Felsens. Je häufiger der Schwamm dabei gereinigt wird, desto heller erscheint letztlich das Gestein. An den Übergängen, wo zuvor die graue Farbe aufgetragen wurde, verwendet man kein Ocker, sondern streicht punktuell stark verdünntes Schwarz auf. Auch diese Farbe wird mit Schwämmchen und Wasser verwischt. In gleicher Arbeitstechnik bearbeite ich die Mauerplatten und das Altgestein. Wird dabei zusätzlich etwas Braun auf- bzw. eingewischt, wirkt die Felspartie weniger hart. Wichtig ist, dass die Farben immer sehr verdünnt aufgetragen und sofort wieder abgewischt werden. Ist wieder alles gut getrocknet, werden Kanten und Ecken der Felsen durch Granieren mit sehr trockener weißer Farbe hervorgehoben. Weil es in einem Steinbruch stark staubt, habe ich zum Schluss alles ganz leicht mit elfenbeinfarbenem Acrylspray übernebelt. Ordentlich unordentlich Nach den Basisarbeiten geht es nun ans Detaillieren und Ausschmücken des Steinbruchgeländes. Vor allem sind Bruchsteine, Geröll und einzelne Felsbrocken nachzubilden. Dazu habe ich im ersten Schritt am Fuß der Felsstufen satt Weißleim aufgetragen. Da hinein wurden farblich passende Steinchen unterschiedlicher Größe gestreut. Um dem Gestein ordentlich Halt zu geben, wurde es mit einem relativ kräftigen Weißleim-Wasser-Gemisch (1:4 plus einige Tropfen Spülmittel) satt eingeschwemmt. Drückt man jetzt noch einige größere Gesteinsbrocken ins Geröll, wirkt die Bruchwand immer vorbildnäher. Ein weiteres wichtiges Gestaltungselement ist die Zufahrtsstraße, zu der auch eine LkwWaage gehört. Beide bekommen, ebenso wie das Umfeld des Brechers (bzw. der Verladeanlage), Kies, Schotter und viel Staub ab. Gerade wegen des vielen Staubs ist es wichtig, dass auch etwas Grün Farbe ins Gestein bringt. Viel Gras- und Buschbewuchs darf Der fertige Steinbruch. Optisch deutlich ist der Unterschied zwischen der farblich realistisch gestalteten Landschaft sowie den schachtelfrischen Fahrzeugen. man im Bereich des Steinbruchs natürlich nicht erwarten, auch welkes und verdörrtes Gras muss sein. Die Grasfasern (Riedwiese sowie Feldgras mittelgrün und ocker von Noch) habe ich mit dem Elektrostat punktuell aufgetragen. Einzeln verteilte Wurzelstücke aus dem Garten bilden abgestorbene Bäume sowie Astund Strauchwerk schön nach. Das Buschwerk hingegen besteht aus grün belaubtem Seemoos. Zu beachten ist auch, dass das gesamte Grünzeug nicht vom Staub verschont bleibt. Auch hier wieder ist Acrylspray elfenbein der ideale Staubspender. Besonders vorbildgerecht wirkt es, wenn nur die Blattseiten, die hin zum Steinbruch zeigen, verstaubt dargestellt werden. Nach diesen Gestaltungsschritten wirkt das Steinbruchareal freilich noch wie an einem Sonntag, ganz ohne Tätigkeit und Leben. Um das zu ändern, sind passende Figuren, Fahrzeuge und -zig Details nötig. Hat man sie erst einmal platziert, kann man fast meinen, den Lärm der Arbeit zu hören und den Staub in der Nase zu spüren. Damit sich das neue Motiv in die bestehende Landschaft einfügte und keine Übergänge sichtbar blieben, musste ich natürlich noch einige Anpassungsarbeiten erledigen. So wurde der Bach vollkommen neu angelegt. Bäume und Sträucher waren zu pflanzen, der Grasbewuchs zu überarbeiten und, und, und, …. Zuletzt deutete aber nichts mehr darauf hin, dass die Anlage bis vor kurzem noch ganz anders ausgesehen hatte. Dem Betrachter präsentiert sich jetzt eine in weiten Teilen neue Modellbahn, sogar ausgestattet mit einer zusätzlichen Schmalspurstrecke und damit weiteren Spielmöglichkeiten. ❑ Eisenbahn-Journal 11/2014 87 N E U E S P R O D U K T: WAT E R- D R O P S E A SY VO N N O C H Wasser aus dem Ofen Auch wenn es immer noch Ewiggestrige gibt: Die Zeiten, in denen Gewässer durch eine Folie dargestellt wurden, sind vorbei. Gießharze und Produkte wie die Water-Drops von Noch sind Mittel der Wahl. Jetzt soll die Handhabung der Water-Drops „easy“ sein, also einfacher. Wirklich? JENS BRAUN hat es ausprobiert. 88 Eisenbahn-Journal 11/2014 ANDERS ALS GIESSHARZE SIND DIE Water-Drops festes Kunststoffmaterial. Man kann sie problemlos in die Hand nehmen. Zur Verarbeitung werden sie geschmolzen und im flüssig-heißen Zustand ins vorbereitete Bach-, Fluss- oder Seebett gegossen. Daran hat sich zwar auch bei den „easy“-Drops nichts geändert, doch ist die Handhabbarkeit des Produkts deutlich einfacher geworden: Hatte man sich früher noch einen alten Topf oder eine alte Blechdose besorgen müssen, um das Granulat darin zu verflüssigen, werden die Water-Drops easy gleich im Schmelzbehälter geliefert (Bild 1). Man muss nur den Deckel abziehen und den Behälter bei 150° eine Stunde in den Backofen stellen. Aber Achtung! In der Anleitung steht, dass der Deckel erst nach dem Schmelzen abzuziehen sei. Davon kann ich nur dringend abraten, da der Deckel relativ fest mit dem Becher verschweißt ist und keineswegs ausgeschlossen werden kann, dass beim Öffnen die 150° heiße Kunststoffmasse 1 2 3 herausschwappt – wenn man Pech hat, über die Finger. Ebenso empfiehlt es sich, beim Schmelzen unter die Dosen Backpapier zu legen. Sollte beim Herausnehmen etwas danebengehen, ist das nicht schlimm – einfach aushärten lassen, mit einem Spachtel ablösen und wieder einschmelzen. Luftblasen, die in kaltem Zustand im Becher zu sehen sind, verschwinden beim Erhitzen. Verarbeitet werden die flüssigen WaterDrops easy wie das „easy“-lose Produkt: Man gießt sie in geschmolzenem Zustand in ein farblich vorbereitetes Flussbett oder einen See (Bild 2). Da dessen Untergrund kalt ist, härtet die Flüssigkeit schnell aus, bleibt jedoch lange genug flüssig, um auch eine größere Fläche auszufüllen. Sollte der Erstarrungsprozess zu schnell gehen, ist das kein Problem: Mit einer Heißluftpistole kann man die Gießmasse wieder flüssig machen. Dazu die Pistole auf ca. 250° ein- 4 Eisenbahn-Journal 11/2014 89 5 6 7 8 9 10 stellen und dann über die Wasserflächen blasen (Bild 3). Ist der Untergrund in gewissem Umfang hitzebeständig (Gips oder verklebter Sand) oder hat man bereits eine Schicht WaterDrops eingegossen, dann empfiehlt es sich, vor dem Eingießen der heißen Water-Drops den Boden anzuwärmen. Das geschieht ebenfalls mit der Heißluftpistole. Aufgestiegene Luftblasen lassen sich ebenfalls mit der Heißluftpistole entfernen. Enden Modell-Gewässer an einer Anlagenkante, ist es nötig, diese wie bei der Verwendung von Zweikomponenten-Gießharz abzudichten. Dazu kann man ein Brett mit Alufolie umwickeln, das dann mit Schrauben oder Schraubzwingen so an der Anlagenkante angebracht wird, dass das Wasser nicht überlaufen kann (Bild 4). Nach dem Gießen bleibt immer etwas Material im Becher zurück (Bild 5). Erkaltet, ist es sehr spröde und lässt sich gut herausbrechen. Solche Reste lassen sich gut für kleine Bäche oder Ausbesserungstellen im Gefälle eines Flusses verwenden. Man braucht nur die Brocken dorthin zu legen, wo Wasser dargestellt werden soll, und sie dann mit der Heißluftpistole einschmelzen (Bild 6). Vorsicht allerdings: Durch den heißen Luftstrahl können in der Nähe stehende Grasfasern eingeschmolzen werden. Besonders schön glänzt das Wasser, wenn man es nach dem Guss als letzte Schicht mit dem 2-K-Water-Gel von Noch überpinselt. Dazu habe ich eine ausreichende Menge in einem kleinen Glas mittels eines Rührstabs angemischt, der in eine Kleinbohrmaschine gespannt wurde. Grundsätzlich geht das Anrühren natürlich auch von Hand mit den beiliegenden Messbechern und den Spateln. Eine milchige Trübung, die durch die vielen kleinen Luftblasen beim Anrühren entsteht, verschwindet relativ schnell von selbst (Bild 7). Mit Hilfe eines Pinsels wird das Gießharz im Flussbett bis an die Ränder verteilt. So ausgestaltet entsteht eine glatte Wasseroberfläche, in der sich die Landschaft am Flussrand spiegelt (Bild 8). Ist das Gewässer in Bewegung, sollten Wellen nachgebildet werden. Dazu eignet sich Water Effects von Woodland, das im Vertrieb von Liliput zu finden ist. Water Effects hat die Konsistenz von Nivea-Creme und sieht flüssig auch so aus. Mit einem Pinsel lässt sich die Masse tupfend auftragen, was schon sehr gut die Wellenstruktur erkennen lässt (Bild 9). In ausgehärtetem Zustand ist das Material völlig transparent und durch die Brechung des Lichtes lassen sich gut die Wellen erkennen (Bild 10). ❑ Bezug: Water Drops easy, Artikelnummer 60858, UVP 12,99 Euro. Erhältlich im Fachhandel. Eine Dose enthält 150 Gramm Kunststoffgranulat, was etwa 100 ml Wasserimitat ergibt. Für die gezeigte Fläche waren drei Dosen nötig. 90 Eisenbahn-Journal 11/2014 Ihre ideale Kombination: immer bestens informiert plus herrliche Filmaufnahmen 12 X EISENBAHN-JOURNAL + 4 DVDS JAHRES-ABO plus 4 DVDS frei Haus und Dankeschön gratis! Diese DVDs haben Sie bereits verpasst: die Filme des letzten Eisenbahn-Journal-Jahrgangs RIOGRANDE RIOGRANDE RIOGRANDE RIOGRANDE Schwere Lasten für die 232 Ludmilla 24 Min. Laufzeit © 2007 by VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH, RIOGRANDE-Video. Alle Rechte vorbehalten. Reproduktion und Vervielfältigung, Verbreitung und Vorführung, Verleih und Vermietung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages. Mit Volldampf auf der Moselstrecke Moselstrecke 40 Min. Laufzeit © 2010 by VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH, RIOGRANDE-Video. Alle Rechte vorbehalten. Reproduktion und Vervielfältigung, Verbreitung und Vorführung, Verleih und Vermietung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages. RIOGRANDE RIOGRANDE RIOGRANDE RIOGRANDE 50 622 50 622 58 Min. Laufzeit © 2006 by VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH, RIOGRANDE-Video. Alle Rechte vorbehalten. Reproduktion und Vervielfältigung, Verbreitung und Vorführung, Verleih und Vermietung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages. Preußendampf 54 Min. Laufzeit Steigen Sie jetzt ein beim Eisenbahn-Journal Gehen Sie künftig Monat für Monat mit uns auf die Reise in die große Zeit der Eisenbahn. 4 x im Jahr erhalten Sie zusätzlich eine exzellente Eisenbahn-DVD der RioGrande-Filmprofis. 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Aktionsnummer: EJ 1114 Ich war in den letzten 6 Monaten nicht Abonnent vom EisenbahnJournal. Diesen Auftrag kann ich innerhalb einer Woche nach Eingang bei der MZVdirekt GmbH & Co.KG, Postfach 104139, 40032 Düsseldorf schriftlich widerrufen. Rechtzeitiges Absenden genügt. Ich ermächtige die MZVdirekt GmbH & Co.KG, Zahlungen von meinem Konto einzuziehen, und weise mein Kreditinstitut an, die Lastschriften einzulösen. Vorankündigungsfrist für Einzug: mindestens 4 Werktage. Hinweis: Ich kann innerhalb von 8 Wochen die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Ausschneiden oder kopieren und im Briefumschlag schicken an: MZVdirekt GmbH & Co.KG, Eisenbahn-Journal, Postfach 104139, 40032 Düsseldorf Zu Ihrer Sicherheit: Kreditkartenzahlung ist nur bei telefonischer Bestellung unter 0211/690789-985 oder online unter www.eisenbahn-journal.de/abo möglich. B 7539 ¸TUFSSΠE ISSN 0720-05 /JFEFSM r4DIXFJ[T 1 X 'JOOMΠ Πr*UBM4Q GSr#FMH r /PSX/ BO1PSUDPO -VYΠ 0, Π 400 Eisenbahn-Journal – die große Zeit der Eisenbahn in Vorbild und Modell 12 Ausgaben plus 4 DVDs für nur € 78,–. Empfohlen von Lernpaket Modellbahn nal.de 10 ⁄ 201 4 € 7,40 Wählen Sie Ihr Geschenk: UniversalBeleuchtungs-Set bahn-jour Ausgabe 44 1106 Königin auf Mittelgebirgsstrecken Die mit großen Windleitblechen ausgerüstete 44 1106 kommt neben 44 1093 und 1378 vor schweren Güterzügen auf eindrucksvollen Mittelgebirgsstrecken in Thüringen zum Einsatz. Gedreht wurde unter anderem bei herrlichem Winterwetter, das die faszinierende Dampfeisenbahnatmosphäre noch besser zur Geltung kommen lässt. FA H R Z E U G BAU : K N O C H E N WAG E N I N H 0 Ein Knochenwagen am Gleisstutzen eines Schlachthofs. Die Krähen sind eine Show-Zutat, normalerweise war die Ladung mit Netz oder Plane abgedeckt. Effektvolles Ekelpaket Nur wenige Ladegüter der Bahn waren so abstoßend wie Knochen. Leim- und Düngemittelfabriken waren die Hauptabnehmer. Im Modell sorgt ein Knochenwagen für Aufsehen und weckt bei manchem Erinnerungen. VON CHRISTOPH KUTTER B ereits vor einigen Jahren hatte unser Autor Christian Gerecht in einem EJ-Beitrag ein Erlebnis mit einem italienischen Knochenwagen im damaligen Rangierbahnhof München-Laim erwähnt. Eine Geschichte der höchst unappetitlichen Sorte, die Sie in voller Länge auf Seite 94 lesen können. Daraufhin hatten sich gleich mehrere Leser gemeldet, die Ähnliches zu berichten wussten. Meine Neugier war geweckt: Knochentransport per Bahn? In offenen Waggons? Ohne jegliche Kühlung oder Hygienevorkehrungen? Heute undenkbar, „damals“ – also vor knapp 40 Jahren – gang und gäbe. 92 Eisenbahn-Journal 11/2014 Bereits vor 1900 wurden Knochenabfälle aus Schlachthöfen mit Privatwagen zur Weiterverarbeitung abtransportiert. Diese Fahrzeuge waren den Klappdeckelwagen nahe verwandt, hatten aber perforierte Seitenwände. Bavaria hatte einen solchen Wagen als H0Bausatz im Programm. Ein Film von 1918, auf den mich Wagenspezialist Paul Scheller hingewiesen hat, zeigt nicht nur, zu was Knochen im letzten Jahr des Ersten Weltkriegs alles verarbeitet wurden, sondern auch die Durchfahrt von gleich zwölf Knochenwagen der Firma Scheidemandel. „Sammelt Knochen“ ist zu betrachten unter www.filmportal.de. Ab den 50er Jahren verschwanden die Privatwagen, doch hielten einzelne bis in die späten 60er durch. Ihre Nachfolger waren DB-eigene offene Güterwagen. Sie waren meist am Anschlussgleis des betreffenden Schlachthofs oder an einem abgelegenen Bahnhofsgleis postiert und wurden nach und nach mit Knochenresten gefüllt – oft mit der Schubkarre. Erst wenn der Wagen voll war, ging die Reise zur Leim- oder Düngemittelfabrik los. Der Geruchsbelästigung wegen liefen die Wagen nach Möglichkeit am Zugende. Dass der Gestank einer Ladung mit Fleischresten behangener Knochen nach tagelangem So entsteht eine Ladung Rinderknochen: Etwa 1,5 cm lange 0,2-mm-Profile werden parallel ausgerichtet. Eine dünne Schicht Holzleim auf dem Brettchen fixiert sie provisorisch (INNEN). Dann klebt man zwei Streifen 0,3-mm-Profil quer darüber (LINKS). Mit einem scharfen Skalpell werden die verklebten Profile in zwei Hälften getrennt (INNEN). Anschließend schneidet man die Rippen bogenförmig zu. Vorsichtiges Biegen mit einer Flachzange oder Pinzette sowie Einkürzen bringen das Skelettteil in Form (LINKS). Einsprühen mit lösungsmittelhaltigem weißen Lack hat den Kohleneinsatz des FleischmannWagens unregelmäßig schrumpfen lassen. Aufgetupftes verdünntes Rot sorgt für eine undefinierbare Grundfärbung (INNEN). Auf diese Basis werden Schnipsel von 0,2-mm-Profilen gestreut (LINKS). Einzeln aufgelegte und an ausgesuchter Stelle platzierte Rippenbögen bieten dem Auge des Betrachters Halt im Chaos des Knochenhaufens (INNEN). Vorsichtiges Bemalen mit einem feinen Pinsel gibt der Ladung die nötige eklige Note (LINKS). Eisenbahn-Journal 11/2014 93 Von oben ist gut zu sehen, wie wichtig die großen Rippenstücke für die Wirkung des Knochenhaufens sind. Vorsichhinverwesen bestialisch gewesen sein muss, kann sich jeder vorstellen. Für die Eisenbahner noch schlimmer waren jedoch die Wolken von Schmeißfliegen, die die Waggons umschwirrten. Von seitlich an den Wagenwänden herunterhängenden Schnüren von Maden berichtete einer der Leserbriefschreiber. Als mein Wagen auf dem in der Oktober-Ausgabe vorgestellten Schlachthofdiorama auf der Ausstellung in Kaltenberg zu sehen war, erzählte mir ein Besucher, wie er als 16-jähriger DB-Lehrling im Schlachthof Augsburg-Hochzoll regelmäßig abkommandiert wurde, von den Knochenwagen die Abdeckplane herunterzuziehen, damit die Wagen abgeholt werden könnten – den Letzten beißen bekanntlich die Hunde. Schlimmer noch als der Gestank seien die Hunderttausende von Fliegen gewesen, die bei dieser Aktion jedes Mal explosionsartig aufgeschwirrt seien. Alt, klein, blechwandig Im Modell gestaltet sich die Darstellung eines Knochenwagens – genauer gesagt: eines Knochentransportwagens – glücklicherweise wesentlich appetitlicher. Doch auch hier gilt die Herausforderung, die Ladung möglichst realistisch darzustellen. Wegen der vielen in H0 winzigen Knochen ist das gar nicht so einfach. Am Anfang steht die Wahl eines geeigneten Waggons. Sicher hat die DB für solche Zwecke keine modernen Typen eingesetzt und vermutlich auch keine mit Holzwänden. Um die Arbeit mit der Ladung einzugrenzen, empfielt sich zudem ein kurzes Fahrzeug. Damit bleiben in den Epochen II und III aus dem H0-Sortiment nur zwei Typen übrig: Die O 02 (O Schwerin) von Fleischmann und Märklin sowie der bayrische Omp 04 (Omp Ludwigshafen), ebenfalls von Fleischmann. Beide standen Anfang der 50er auf der Ausmusterungsliste, was uns im Modell kaltlassen kann – Hauptsache alt, kurz, blechwandig. 94 Eisenbahn-Journal 11/2014 Ich habe mich für den Bayern entschieden, zum einen aus Patriotismus, zum anderen, weil ich die Kohlenladung des DB-Modells zu nutzen gedachte. Als Erstes wurde der Wagen mit dem Dampflok-Alterungsset von Langmesser sowie diversen selbst angerührten Schmutzbrühen außen kräftig gealtert. Ein Wagen in solchen Diensten muss „aussehen“ – egal wie, jedenfalls nicht wie frisch aus dem Ausbesserungswerk. Zu gleichem Zweck habe ich das Bremserhäuschen gegen die Bühne eines Roco-Rungenwagens getauscht. Das Innere blieb einstweilen unbehandelt. Das A und O bei diesem Wagen ist natürlich die Ladung. Doch was überhaupt landete in einem Knochenwagen? Vermutlich alle Knochen von Rindern und Schweinen, außer den großen Markknochen, denn die haben die Metzger als Suppenknochen verkauft. Schädel, Becken und Rückgrat sind die größten Brocken, in H0 aber winzig. Wie viel davon muss man darstellen, um Wirkung zu erzielen? Nach ein paar Versuchen war klar, dass es genügen würde, einen Ladungseinsatz mit Knochenimitat zu bestreuen und da und dort ein paar große Brocken draufzusetzen. Die aber würden für die Wirkung des Ganzen entscheidend sein! Als Material für den Knochen-Bau erwiesen sich Kunststoffprofile von Plastruct und Evergreen (Rechteck 0,2 und 0,3 mm) am geeignetsten. Keine Hilfe aus Marlboro-Country Als Erstes wurden mehrere 0,2-mm-Stäbe in kurze Stückchen zerschitten: Basis-Streumaterial für den Knochenhaufen. Dann folgten die „Showstücke“: halbe Brustkörbe mit Rückgrat und Schädel. Bei Letzteren hatte ich fest mit dem US-Markt gerechnet, von dem ich sicher war, dass es für Szenen in MarlboroCountry auch die obligatorischen LonghornSchädel geben müsse, um die Tore von Ranches oder den Sand entlang eines Trails zu schmücken. Aber von wegen: Weder im Internet noch bei Händlern in den USA war derlei aufzutreiben. Also habe ich ein paar Stückchen Kunststoffprofil halbwegs rinderschädelähnlich zugefeilt, was aber im Endeffekt überflüssig war, weil die Bröckchen im Knochenhaufen nicht auffallen. Viel wichtiger waren die halben Brustkörbe. Wie auf den Modellfotos zu sehen ist, setzen sie bei richtiger Platzierung die Akzente. Hergestellt sind sie einfach: Acht oder neun Stückchen 0,2-mm-Profil von doppelter benötigter Länge werden parallel ausgerichtet, am besten auf einem leicht haftenden Untergrund (hier halbtrockener Weißleim). Dann klebt man mittig zwei ca. 15 mm lange Stücke 0,3-mm-Profil als Rückgrate darüber. Ist die Verbindung fest, wird das Ganze halbiert. Man hat nun zwei Rippenreihen, die nur noch gleichmäßig im Bogen zugeschnitten und mit der Flachzange leicht gebogen werden müssen. Das Rückgrat erhält (wie beim Menschen) einen S-Schwung, fertig. Etwa ein Dutzend Brustkorbhälften reichen zur Ausstattung des kurzen Wagens. Von Kohle zu Knochen Mit seiner groben Struktur ist der Kohleneinsatz des Fleischmann-Wagens eine gute Basis für den Knochenhaufen. Er muss nur weiß lackiert werden. Bei lösungsmittelhaltigem Sprühlack schrumpft der Styroporklotz unter der Kohle zusammen und muss gegebenenfalls neu unterfüttert werden. Anders, wenn der Wagen gefüllt in einem Zugverband rollen soll. Dann ist es besser, einen ausreichend großen Basisklotz aus Hartschaum oder Balsa neu anzufertigen. Während die Farbe trocknet und ein eventueller Schrumpfprozess des Styropors langsam zu Ende geht, wird die Innenseite des Wagens bemalt. Ich habe angerührte „Graugrüner Schmutz“-Pigmente von Asoa als Basis verwendet und darüber Flecken und Schmierer in verschiedenen Tönen von Blutrot bis Braun gepinselt und getupft. Sind auf dem Ladeguteinsatz Farbe und Styropor getrocknet, besprüht man ihn mit einem nicht-lösungsmittelhaltigen Kleber (etwa von Modellbaummanufaktur Grünig) und lässt da hinein die „Knöchlein“ rieseln. Eine gleichmäßige Verteilung ist anzustreben, deckend muss sie nicht sein. Solange der Sprühkleber noch feucht ist, setzt man die Ladung in den Wagen und drapiert die Brustkorbstücke darauf: ein paar flach, ein paar aufrecht – eben so, dass sie wirken wie einfach reingekippt. Dann lässt man alles gut trocknen. Im letzten Arbeitsgang erhalten die Knochen ihre Farbe: Elfenbeinweiß als Grundanstrich, diverse Mischungen von Rot und Braun als Blut- und Fleischanhaftungen. Die Fliegen und Maden habe ich mir gespart. ❑ Made im Kragen Im Juni 1977 war ich zur Rangierleiter-Ausbildung in München-Laim. Vereinzelt gab es da auf der Schiene noch offene Knochentransporte vom Münchener Schlachthof nach Italien. An einem Samstagmorgen fand sich im Stumpfgleis neben dem Fußgängersteg ein mit Knochen beladener älterer E-Wagen der FS. Normalerweise wäre er von München Süd aus nach Italien gegangen. Wegen eines Pufferfederbruchs wurde er aus dem Zugverband genommen und sollte als Schlussläufer den nächsten Zug Richtung Brenner nehmen. Doch die FS verweigerte ihn. Also wurde er nach München-Laim abgeschoben, weil es dort eine Wagenwerkstatt gab. Die arbeitete aber nur von Montag bis Freitag und der Zugleitung war wohl die kritische Ladung entgangen. Deshalb blieb der Wagen über Nacht im Laimer Rangierbahnhof stehen. Direkt vom Fußgängersteg konnte ich zu Beginn der Frühschicht zwei kurze Blicke auf dieses „Reich der Toten und Lebenden“ werfen. Beim ersten waren nur Rippen, halbierte Wirbelsäulen, Beine und undefinierbares Zeug zu erkennen. Beim zweiten Blick sah man es trotz eines weitmaschigen, darüber gespannten Netzes im ganzen Wagen krabbeln. Es roch trotz des frühen Morgens schon sehr streng. Gegen Mittag fielen die Maden schon über die Bordwände und Schaumhäufchen bildeten sich an den Tropfstellen. Der Gestank wurde bestialisch. Kein Wunder bei 30° C! So konnte es nicht weitergehen, der Wagen musste weg. Glücklicherweise war unsere Rangierabteilung voll damit beschäftigt, vier Leerzüge mit Autotransportwagen zusammenzurangieren. An sich ein unbeliebter Endlos-Job, über den wir damals heilfroh waren. Gegen Mittag musste der Zugführer der Einsatzlok daran glauben. Mit drei Wagen als „Nasenschutz“ kam er angefahren, dennoch war der Knochenwagen ja anzukuppeln. Später erzählte einer vom Posten 54, dass der Zugführer nach dem Einhängen fluchtartig zur Einsatzlok rannte. Erst dort nahm er seine Kappe ab, um die Maden abzuschütteln. Den Rest gegeben hat ihm aber eine Made, die sich zwischen Hemdkragen und Genick verirrt hatte. Erzählt wurde, dass ihm dadurch der gesamte Frühschoppen hochkam und sich über die Achslager der Einsatzlok verteilte natürlich zur großen Begeisterung des Lokführers. Weil zu dieser Zeit aber immer noch niemand wusste, was mit dem Wagen geschehen sollte, blieb die ganze Fuhre stehen. Erst gegen 14 Uhr muss der Oberzugleiter persönlich eingegriffen haben: Der Wagen ging per Einsatzlok zurück nach München Süd, Anschluss Schlachthof. Am Montag wurde umgeladen, dann kam er zur Entseuchung nach München Ost. Immer noch mit deutlichem „Aroma“ tauchte er später wieder in Laim auf, wo er, auf FS-Ersatzteile wartend, noch über 14 Tage (weit ab im Hirschgartengleis) stand. CHRISTIAN GERECHT Ein Knochenwagen der Firma Scheidemandel, aufgenommen im Jahre 1966 in Lüneburg. Der Veteran trägt das RIV-Zeichen und wäre also international einsetzbar. FOTO MANFRED HOHMANN, SLG. PAUL SCHELLER Vorbild: der U-50-Klub S pezialwagen für den Kochentransport waren auf deutschen Schienen eine Rarität. Insgesamt gab es vor dem 1. Weltkrieg nur 48 Knochenwagen, davon elf in Bayern, drei in ElsassLothringen, zwei in der Pfalz sowie einen in Sachsen. Die übrigen 31 verteilten sich auf die preußischen Direktionen Berlin (19), Köln (vier), Altona, Magdeburg und Posen (je zwei) sowie Elberfeld und Halle (je einer). Einsteller in Preußen waren Scheidemandel (in Berlin, Halle und Posen), die Dampftalgschmelze in Magdeburg, die chemische Düngerfabrik in Rendsburg, die Firma A. Neldert in Berlin-Charlottenburg sowie die chemischen Werke Merkur, ebenfalls in Berlin. Der Pionier der Knochenverarbeitung, Friedrich Seltsam aus Forchheim (bzw. seine Nachfolger), und die Firma J. Pfeffer in Memmingen teilten sich die bayrischen Wagen. Wie Seltsam stammte auch Scheidemandel-Gründer Hans Scheidemandel aus Bayern (Landshut). Er war der wichtigste und erfolgreichste Unternehmer der Knochenindustrie. Durch Zukauf von anderen Firmen wurde die „AG für chem. Produkte vorm. Scheidemandel“ in den Jahren nach 1900 zum größten Knochenverarbeiter mit Sitz in Berlin und Filialen in ganz Deutschland. 1916 ist die AG noch nicht als Einsteller von Knochenwagen im Berliner Wagenverzeichnis geführt, doch im Film „Sammelt Knochen!“ von 1918 wird sie schon als einziges einschlägiges Unternehmen in der Reichshauptstadt vorgestellt – auch mit den nunmehr ihr gehörenden Wagen. Die Zahl der Knochenwagen blieb auch in der Reichsbahnzeit konstant unter der 50-Stück-Marke. Im Nachweis der bei der DRB eingestellten Privatwagen vom Dezember 1934 werden 45 Wagen „mit Klappdeckeln und Luftlöchern“ genannt. Als Neuzugänge nach 1918 tauchen nur zwei Wagen mit Baujahr 1929 und 19 t Ladegewicht bei den Scheidemandel-Werken in Lüneburg auf. Erstaunlich einheitlich waren die Maße der Wagen: Egal ob Bayern (Nummern 602657 bis 602661) oder Preußen (Altona 602200 und -1, Magdeburg 600301 und -2, Posen 600001 und -2 sowie Halle 600100), die Ladelänge betrug 6,80 m (Bayern 1 cm weniger), die Ladebreite 2,79 m (Altona 2,90 m) und die Ladehöhe 1,50 m. Die Ladefläche lag durchgehend bei 19 m², nur die beiden Altona-Wagen boten wegen der größeren Breite 0,7 m² mehr. Offensichtlich waren die Knochenwagen vom Om der Verbandsbauart (A 10) abgeleitet, mit dem sie im Untergestell übereinstimmen (Radstand 4,00 m). Das Ladegewicht lag bei 15 t oder etwas darunter, je nach Eigengewicht. Zwar gab es zwei verschiedene Seitenwandhöhen (1,50 m und 1,70 m), aber ansonsten waren sich die Knochenwagen sehr ähnlich. Als Hersteller wird zumeist Herbrand in Köln-Ehrenfeld genannt. Von den bayerischen Knochenwagen kennt man nur das Baujahr 1911. Im gleichen und im darauffolgenden Jahr entstanden auch sieben der neun in der Bahndirektion Hamburg registrierten Wagen des Scheidemandel-Motard-Werks in Lüneburg. Sie trugen bei der DB die Nummern 579190 bis -8. Von einigen sind die Ausmusterungsdaten bekannt, sie liegen zwischen 1957 und 1963. Zumindest der Wagen 579 194 (siehe Foto) stand aber noch 1966 im Dienst. PAUL SCHELLER Eisenbahn-Journal 11/2014 95 LESER POST EJ 10 : 400. Ausgabe B 7539 E ISSN 0720-051 X 0)*((1/",#.) (/$!+-1 #($1/*$'%&(*&%1 #%%$1/&(, Oktober 2014 www.eisenbahn-journal.de www.eisenbahn-journal.de 10 ⁄ 2014 10 ⁄ 2014 € 7,40 € 7,40 4 0 0 . E J - AU S G A B E mit Gewinnspiel DY NA M I S C H E Z E I T E N Bundesbahn in den 60ern M O D E L L BA H N - A N L A G E Zweit-Bahn im Steinbruch Ausgabe DA M P F L O K - H I S T O R I E Die württ. Klasse K D iDei eg rgorßo eß eZ eZieti td ed re E i s e n b a h n ZU GEWI NNEN 01 138 von Märklin 1975: ZEITREISE NACH ... Wiesbaden Ost DAMPFLOK-HISTORIE Die württ. Klasse K MODELLBAHN-ANLAGE Zweit-Bahn im Steinbruch ANLAGEN-GESTALTUNG Blütenpracht am Zaun NUR EIN MOMENT Von wegen komische Aufnahme: alles Banane! Wie vor 20 Jahren. „MOMENT MAL, DER WAGENZETTELHALTER ist nicht dazu bestimmt, das Ladegut zu halten, sondern den Wagenzettel. Jetzt machen Sie schon Ihre komische Aufnahme, entfernen Ihre Speisen und verlassen bitte das Betriebsgelände – dies ist ein Zollhafen!“ So klingt es mir beim Anfertigen dieser launigen Momentaufnahme am Mainufer in Frankfurt Ost in den Ohren, denn rund zwei Jahrzehnte zuvor wurde ich hier im Hafengelände nach der Ablichtung eines Güterzuges auf der nahe gelegenen Deutschherrnbrücke tatsächlich verscheucht – öffentliche und nicht öffentliche Wege sind in Industriegebieten mitunter nicht immer genau zu identifizieren und werden bei Entdeckung einer Kamera ja auch mal kurzfristig umdefiniert. Heute wird die vergangene betriebsame Maloche zwischen sich auftürmenden Ladegütern, Zollabfertigung und Gabelstaplern auch hier am Frankfurter Osthafen Industriekultur genannt und das Gelände am Fuße des neuen Hochhauses der Europäischen Zentralbank ist jetzt in flauschiger Freizeitmanier zum „Hafenpark“ ernannt worden – mit Sportanlagen, Flaniermeilen und künstlichen Wänden zum Austoben der örtlichen Sprayer-Szene. Und während über die altehrwürdige Deutschherrnbrücke alle paar Minuten ICEs sowie Regionalund Güterzüge poltern und in trauter Einheit die Industriekultur der Eisenbahn von gestern und heute live präsentieren, macht im 2012 eröffneten „Hafenpark“ ein alter Güterwagen in satt leuchtendem Gelb auf sich aufmerksam. Allein seine frische Farbe ist es, die einen dunkelgrünen E-Wagen, einen Portalkran sowie weitere historische Verladekräne neben sich geradezu verblassen lassen. Ein Hingucker gar nicht einmal so sehr für die quengelnden Kinder der sich hier tummelnden Familien, sondern vielmehr für deren Väter, die genau so einen Wagen anno dazumal in ihrer Modellbahn-Startpackung vorfanden: Trafo, Gleisoval, die obligatorische Dampflok der Baureihe 80, einen Lorenwagen, einen Esso-Kesselwagen und – einen Bananenwagen! Ganz in Gelb, genau wie der hier! Da werden Erinnerungen wach, als Spielkamerad Peter (absichtlich?) eine Weiche falsch stellte, die große 01 mit dem Schnellzug dem schönen gelben Wagen voll in die Flanke fuhr und mit „jetzt gibt es Bananenmus!“ das kleine Schwesterlein naiv-freudig dazwischen quietschte. Natürlich ist dieser Wagen, der hier neben den anderen Exponaten zur Industriekultur auf einem Grünstreifen nahe des Gleises der Frankfurter Hafenbahn steht, eine Reminiszenz an die hier früher befindliche Großmarkthalle, in die tatsächlich unzählige Ba- TEXT UND FOTO JOACHIM SEYFERTH nanen- bzw. Kühlwagen rangiert wurden. Auch die traditionsreiche Früchte-Großhandelskette Hameico (Harder, Meiser & Co) mit Stamm- und Gründungssitz in Bremen war hier in Frankfurt Ost sowie an ihrer nicht weit entfernten Filiale und „Bananenreifeanlage“ in Dietzenbach aktiv – noch 2001 erhielt die Firma dort wöchentlich 25 Kühlwagen mit je 26 Tonnen Bananen. Aber ist dieser gelbe Blickfang, der allzu sehr einem Fantasieprodukt aus früher Märklin-Fertigung ähnelt, tatsächlich ein Original oder ist er doch nur Banane? Nun, er ist auf neudeutsch gesagt tatsächlich ein „Fake“, was nicht ganz so schlimm wie „Fälschung“ klingt. In Wirklichkeit hat dieser Wagen früher auch ein gelbes Naturprodukt transportiert, aber dieses war viel flüssiger als im Reifeprozess befindliche harte Bananen und hieß – Bier! Nix Hameico – auf diesem Wagen prangte früher auf weißem Grund der blaue Schriftzug „Löwenbräu“! Seine wahre Geschichte wissen uns die „Eisenbahnfreunde Grenzland“ aus Aachen zu erzählen, die dieses Exemplar nur kurze Zeit in ihrem Besitz hatten: „Dieser Kühlwaggon vom Typ Tnfms64 wurde im Jahr 1943 gebaut und entstand zunächst auf Basis eines geschweißten Güterwagens vom Typ Glmhs Dresden. Die Waggons waren für den Transport von Seefisch konzipiert und trugen die Bezeichnung Tnfhs. Von der DR wurden etwa 500 Wagen beschafft, von denen die DB noch knapp 400 übernahm und diese als Tnf(re) hs 38 führte. Einige dieser Wagen erhielten Ende der 1950er Jahre eine Außenverkleidung aus waagerechten Holzplanken. Um höhere Ladegewichte zu erreichen, wurden im Jahr 1961 an 50 dieser Waggons Veränderungen an den Tragfedern und den Bremshebeln vorgenommen. Diese Wagen wurden ab 1962 als Tnfms62 bezeichnet. Der im 1982 durch Löwenbräu ausgemusterte Kühlwaggon mit der Wagennummer 805 0 022-2 fand noch im gleichen Jahr seinen Weg nach Pier, eine nördlich von Düren gelegene Ortschaft.“ Dort fand er auf dem Gelände eines Brauhauses und Getränkeverlegers eine neue Heimat; abgestellt auf dem Hinterhof bot er schnell zusätzlichen Kühlraum. Doch die ganze Ortschaft Pier muss derzeit dem Tagebau weichen, was auch für den historischen Kühlwaggon (es gibt heute nur noch zwei Exemplare dieses Typs) die Verschrottung bedeutet hätte. Die zuständige „RWE-Power AG“ verschenkte den Wagen jedoch an die Eisenbahnfreunde Grenzland, die ihn Ende 2012 aber wiederum an die Stadt Frankfurt am Main verkauften. Somit ist er uns wohl endgültig erhalten geblieben und er wird sogar aktiv genutzt: Ab und zu werden seine mit Schlössern gesicherten Türen geöffnet und Mitarbeiter des Frankfurter Hafenparks sowie eines benachbarten Gastronomie-Betriebes bedienen sich dort eingelagerter Gerätschaften und Baumaterialien. Bierkästen könnte seine Ladefläche also tatsächlich noch einmal sehen, aber die Einlagerung von Bananen war tatsächlich nur eine späte Momentaufnahme – und das völlig zu Recht nur im völlig zweckentfremdeten Wagenzettelhalter! Eisenbahn-Journal 9/2014 Eisenbahn-Journal 7/2014 35 EJ 9/2014: Momente Ein erfrischender Beitrag in Ihrer Momente-Reihe, sowohl was den Text als auch die Bildsprache anbelangt. Meiner Meinung nach müssen es nicht immer angestaubte „Klamotten“ aus bekannten oder weniger bekannten Bildarchiven sein, auch im Zusammenwirken eines aktuellen Fotos mit entsprechender textlicher Retrospektive ist Ihr Leitmotto, das sich aus der Titel-Unterzeile „Die Große Zeit der Eisenbahn“ ergibt, doch erfüllt. Bitte mehr von solch kreativen „Momenten“ – zu alten Bellingrodts & Co. wurde doch schon genügend erzählt. Roland Kreineder, per Mail 96 Eisenbahn-Journal 11/2014 1951 – 1981 Zeitreisen Bahn KLASSIK Nun also die 400. Ausgabe und ich glaube, alle seit dem ersten M&FJournal 1975 gelesen und gesammelt zu haben. Als Anregung für die nächsten 400 Ausgaben: nicht weiter mit der Papierqualität heruntergehen. Jetzt schon sind die schönen Farbfotoseiten flau und das einst stolze und kraftvolle Magazin lapprig und wellig wie ein auf 400 der BahnsteigGEWINNSPIEL bank im Nebel vergessenes MaDYNAMISCHE gazin der wöZEITEN Bundesbahn chentlichen Rein den 60ern genbogenpresse. Danke auch für die Gymnastikübung zur Heftdrehung für die Spezialseite. Retrowellen rollen allenthalben, die Eisenbahn bietet aber auch im Rückblick genügend zu bearbeitendes Material und Themen um nicht neue Hefte mit alten Inhalten zu füllen. Eine ganze Generation Eisenbahnfreunde freut sich auf Beiträge und eigenes Material zur Veröffentlichung. Wo Kritik ist, da gibt es auch dickes Lob. Die Zeitreisen, Momentaufnahmen und Fotoseiten am Anfang sind immer wieder erfreulich – aber siehe oben! Joachim Seyferth mit seinen Beträgen in Text und Fotos ist die Bereicherung für das EJ und einer der Gründe, dem Magazin auch wegen dem Modellbahnteil die Treue zu halten (das Frankfurt-Bild von ihm ist der „Hammer“). Und obwohl es ja ein N-Bahn-Magazin eines Mitbewerbers gibt, wäre manch ein Beitrag im Modellteil verstärkt auch in anderen Größen als H0 eine wilkommene Abwechslung. Ingo Pauls, per Mail EJ 9/2014 11 SehnsuchtsOrte Best.-Nr. 721401 ISBN 978-3-89610-405-2 Bahn-Klassik 1 ∙ € 10,Österreich € 11,- ∙ Schweiz 19,60 sFr Be/Lux € 11,60 ∙ Niederlande € 12,65 4 198732 310002 01 Bahn-Klassik #1 Ich bin schon gespannt auf weitere Hefte! Es hat mich bei der Lektüre von Band 1 aber sehr gestört, dass – insbesondere in den kleinen zusammenfassenden Betrachtungen am Ende jedes Beitrags – immer von Deutschland die Rede war, wenn die Bundesrepublik gemeint war. Es ist einfach nicht richtig zu schreiben, dass in Deutschland Adenauer wiedergewählt wurde etc. Kommt leider viele Male vor und passt so ganz und gar nicht zu einem historischen Rückblick. Wir hatten nunmal lange Jahre zwei Deutschlands, da muss man das schon sauber formulieren. Schön wäre es, wenn – vielleicht beim nächsten Heft? – auch Zeitreisen zu Bahnhöfen und Strecken der DDR dabei sein könnten. Rainer Kolbe, per Mail A N L AG E N P O RT R ÄT Artikel wie „Aufbau, Ausbau, Neubau“ sind einer der Hauptgründe, warum ich mir regelmäßig das Eisenbahn-Journal kaufe. Hier bekommt man Bahn-Wissen komplett und kompetent aufbereitet geliefert. Anregen möchte ich, dass die oft sehr interessanten Bilder ausführlicher kommentiert werden. Zum Beispiel gäbe es bei dem Foto mit der durch die Ruinenlandschaft Wuppertals fahrenden 38 3443 sicher noch einiges zu erzählen. Zumindest hätte erwähnt werden sollen, warum gleich hinter der Lok drei Doppelstockwagen eingereiht waren. Auch wenn die Versuche von der DB nicht weitergeführt wurden, gehören sie auch zum Thema „Neubau“. Bernhard Rutznick, Marburg BA H N G E S C H I C H T E ( N ) AUFBAU, AUSBAU, NEUBAU Die Aufbruchjahre der jungen Bundesbahn Nachdem in den ersten Nachkriegsjahren bereits die schlimmsten Schäden beseitigt waren, konnte sich die am 7. September 1949 gegründete Deutsche Bundesbahn sogleich mit Verbesserungen beim Rollmaterial befassen. Neu beschaffte Reisezugwagen, zahlreiche Spezialwaggons für den Güterverkehr sowie ein Neubaulokprogramm waren wegweisend. Auch technische Modernisierungen und Wiederaufbau- bzw. Neubauprojekte in der Infrastruktur prägten jene frühe Ära. TEXT KONRAD KOSCHINSKI Noch im „Reichsbahn-Look“ präsentiert sich im Sommer 1952 in Hamburg-Altona die 03 073, während um 1955 ein Schnellzug mit einem Prototyp des Mitteleinstiegswagens eine auf Wirtschaftswunder-Hochtouren arbeitende Industrielandschaft bei Gelsenkirchen durcheilt. FOTOS: W. HOLLNAGEL/ BILDARCHIV DER EISENBAHNSTIFTUNG, HELMUT SÄUBERLICH 18 Eisenbahn-Journal 9/2014 Eisenbahn-Journal 9/2014 19 Schöne alte Reichsbahnzeit 18 Eisenbahn-Journal 9/2014 TEXT RALF SCHÜTZ, FOTOS MARTIN FÜRBRINGER Eisenbahn-Journal 9/2014 19 EJ 9 und 10/2014 Obwohl Leser von Anfang an, habe ich in den 90ern aufgehört, das Journal zu kaufen. Damals hat es für das EJ offenbar nur noch die DDR gegeben: Ein Sachsen-Thema nach dem anderen, und dann auch noch vorwiegend Schmalspur. Kein EJ ohne IVK und im Modellteil das Gleiche. Kurz gesagt: Für mich als West-Deutschen war das EJ tot. Ich interessiere mich einfach nicht für jeden Schwellennagel im 750-mmSchmalspurgleis! Mit Freuden habe ich jetzt aber festgestellt, dass sich das EJ offenbar wieder auf seine DB-Wurzeln zurückbesonnen hat. Weiter so! Da kann wegen mir sogar dann und wann eine solch schöne DR-Anlage vorgestellt werden, wie die im September und Oktober. Arnold Lösch, per Mail MESSE-VORSCHAU Köln und Friedrichshafen: 30 Prozent sparen Leser des Eisenbahn-Journal haben es gut: Wer auf den Messen in Friedrichshafen (31.10. bis 2.11.) und Köln (20. bis 23.11.) den jeweils dafür gültigen der beiden Gutscheine am Eingang vorzeigt, muss 3 Euro weniger zahlen. Aber Achtung: Es gelten nur die Originale, keine Kopien! Die 60er-Jahre gelten vielen als das Nonplusultra der Eisenbahnzeit, vor allem bei der DB. Dass es in der DDR noch wesentlich Interessanteres zu sehen gegeben hätte, ahnten viele nur: Der Eiserne Vorhang war noch dicht. Mit einer hervorragend gestalteten H0-Anlage zeigt Ralf Schütz, was Bundesbürger damals verpasst haben. MIBA-SPEZIAL Die Spezialisten Sie haben mit dem Anlagenbau noch nicht begonnen? Oder sind bei der Gestaltung von Teilbereichen noch vollkommen unschlüssig? In ihrer neuesten Spezial-Ausgabe gibt die MIBA-Redaktion ein Füllhorn von Anregungen für alle Größen: Von der raumfüllenden Großanlage nach konkretem Thema bis zur kinderkompatiblen Kompaktkonfiguration ist alles dabei. Die Highlights: Ivo Cordes präsentiert einen Entwurf nach Vorbild der bekannten Schmalspurbahn Zell–Todtnau, Sebastian Koch plant eine Anlage, die ihm selbst und dem Nachwuchs gleichermaßen gefällt, und das fränkische Fürth war für Ingrid und Manfred Peter Ausgangspunkt für eine Betriebsanlage, die für mehrere Epochen ausgelegt ist. In diesen und vielen weiteren Entwürfen gibt es jede Menge pfiffiger Ideen, die bereits vorhandene Pläne oder Anlagen vorteilhaft ergänzen. 104 Seiten im DIN-A4-Format, Klebebindung, über 200 Abbildungen 95 95 SPEZIAL Januar 2013 B 10525 Deutschland € 10,– Österreich € 11,50 Schweiz sFr. 19,80 Italien, Frankreich, Spanien Portugal (cont) € 12,50 Be/Lux € 11,60 Niederlande € 12,75 Norwegen NOK 130,– 4 194038 310005 SPEZIAL 95 #FTU/Stéo Tipps zu Lack, Acryl und Puder Modellbahnen vorbildlich färben Noch lieferbar: je Ausgabe € 10,– Realistischer Oberbau im Modell Schmuckstücke im Schmuddellook Die Farbe des Gleises Loks mit Betriebsspuren MIBA-Spezial 91 ModellbahnKleinstanlagen Best.-Nr. 120 89112 MIBA-Spezial 92 ModellbahnBeleuchtung Best.-Nr. 120 89212 MIBA-Spezial 93 Güter auf die Bahn Best.-Nr. 120 89312 MIBA-Spezial 94 Modellbahn-Entwürfe: Voll im Plan Best.-Nr. 120 89412 MIBA-Spezial 95 Modellbahnen vorbildlich färben Best.-Nr. 120 89513 MIBA-Spezial 97 Tipps + Tricks Best.-Nr. 120 89713 MIBA-Spezial 98 Planung mit Perspektiven Best.-Nr. 120 89813 MIBA-Spezial 99 Reisezüge Best.-Nr. 120 89914 MIBA-Spezial 100 Jubiläumsausgabe Best.-Nr. 120 10014 € 12,– MIBA-Spezial 101 Landhandel Best.-Nr. 120 10114 € 12,– Erhältlich im Fachhandel oder direkt beim MIBA-Bestellservice, Am Fohlenhof 9a, 82256 Fürstenfeldbruck, Tel. 0 81 41/53 48 10, Fax 0 81 41/5 34 81-100, E-Mail bestellung@miba.de www.miba.de MIBA-Spezial 96 Bauten der Bahn Best.-Nr. 120 89613 Grundlagen: Farben der Modellbahn Mischen und Abtönen Unsere Fachhändler im In- und Ausland, geordnet nach Postleitzahlen ¬-ODELLBAHN#ENTER¬¬s¬¬ ¬¬)DEE3PIEL&ACHGESCHËFT¬¬s¬¬ Spielzeugring-Fachgeschäft &(¬¬&ACHHËNDLER¬s¬27¬¬2EPARATURDIENST¬UND¬7ERKSTËTTEN¬s¬(¬¬(ERSTELLER¬s¬!¬¬!NTIQUARIAT¬s¬"¬¬"UCHHËNDLER¬s¬3!¬¬3CHAUANLAGEN 01445 Radebeul MODELLEISENBAHNEN Grundkötter GmbH Hauptstr. 22 4ELææææsæ&AXæææ WWWMODELLBAHNRADEBEULDEæsæGRUNI AOLCOM FH/RW 04159 Leipzig bahnundbuch.de Versandhandel für Fachliteratur, Videos, DVDs, CDs 25355 Barmstedt MODELLBAHNEN HARTMANN 2EICHENSTRæ 4ELæææ &AXæææ -ODELLBAHNEN(ARTMANN TONLINEDE 47058 Duisburg-Duissern BUCHHANDLUNG Jürgen Donat 63654 Büdingen MODELL & TECHNIK RAINER MÄSER /TTILIENPLATZææ%INGANGæ+EETMANSTR 4ELææææsæ&AXæ INFO BUCHHANDLUNGDONATDE "ERLINERæ3TRæ 4ELæææ &AXæææ FH/RW/B B FH 28865 Lilienthal b. Bremen HAAR MODELLBAHN-SPEZIALIST 48145 Münster WIE-MO MODELLBAHNFACHMARKT Raustr. 12 4ELææææsæWWWBAHNUNDBUCHDE (AUPTSTRæ 4EL¬¬¬¬s¬&AX¬¬¬ HAARLILIENTHAL VEDESDE 7ARENDORFERæ3TRæ 4ELææææsæ&AXæææ WWWWIEMOCOM 3CHILLERSTRAEæ 4ELæææ &AXæææ WWWWERSTDEæsæWERST WERSTDE B FH/RW FH/RW FH/RW 10318 Berlin MODELLBAHNBOX KARLSHORST 30159 Hannover TRAIN & PLAY 48231 Warendorf KIESKEMPER -ODELLEISENBAHNENæsæ-ODELLAUTOS "REITEæ3TRææsæ'EORGSWALLæ 4ELæææ &AXæææ %VERSWINKELERæ3TRæ 4ELæææ &AXæææ WWWKIESKEMPERDE 67146 Deidesheim moba-tech der modelleisenbahnladen 4RESKOW!LLEEæ 4ELæææ WWWMODELLBAHNBOXDE FH/RW/A FH/RW/A 67071 Ludwigshafen-Oggersh. SPIELWAREN WERST "AHNHOFSTRæ 4ELææææsæ&AXæææ WWWMOBATECHDEæsæINFO MOBATECHDE FH/RW FH/RW 10589 Berlin MODELLB. am Mierendorffplatz GmbH 33102 Paderborn EMS EXCLUSIV MODELL-SESTER 49078 Osnabrück J.B. 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HÜNERBEIN OHG Markt 11–15 4ELæææ &AXæææ FH/RW 69214 Eppelheim/Heidelberg MODELLBAHN SCHUHMANN 3CHÔTZEN%CKEæ2ICHARD7AGNER3TR 4ELæææææ &AXæææ WWW-ODELLBAHN3CHUHMANNDE FH/RW 42289 Wuppertal MODELLBAHN APITZ GMBH (ECKINGHAUSERæ3TRæ 4ELææææsæ&AXæææ WWWMODELLBAHNAPITZDE FH 14057 Berlin BREYER MODELLEISENBAHNEN FH/RW 44141 Dortmund DER LOKSCHUPPEN DORTMUND GMBH -ÜRKISCHEæ3TRæ 4ELææææsæ&AXæææ WWW,OKSCHUPPENCOM FH 53111 Bonn MODELLBAHNSTATION BONN Römerstr. 23 4ELæææ 3LDERæ3TRæ 4ELæææ SPIELZEUGLAEDCHEN EMAILNDE FH/RW -OZARTSTRæ 4ELææ&AXæææ WWWSUCHUNDlæNDSTUTTGARTDE FH A 58135 Hagen-Haspe LOKSCHUPPEN HAGEN HASPE 6OGELSANGERæ3TRæ Tel.: 02331 / 404453 Fax: 02331 / 404451 WWWLOKSCHUPPENHAGENHASPEDEæ OFlæCE LOKSCHUPPENHAGENHASPEDE FH/RW 44289 Dortmund MODELLBAHN & SPIELZEUGLÄDCHEN 70180 Stuttgart SUCH & FIND An- + Verkauf von Modellbahnen 63110 Rodgau MODELL + TECHNIK Ute Goetzke Untere Marktstr. 15 4ELææææsæ&AXæææ INFO MUTGOETZKEDE FH 71032 Böblingen EISENBAHN UND MODELLBAU B. Köngeter 0OSTSTRæ 4ELæææ FH/RW/B 71334 Waiblingen EISENBAHNTREFFPUNKT Schweickhardt GmbH & Co. KG "IEGELWIESENSTRæ 4ELææææsæ&AXæææ ETS MODELLEISENBAHNCOM FH/RW/A/B 22767 Hamburg MODELLBAHN ALTONA Dipl. Ing. Uwe Draabe 44339 Dortmund MODELL TOM sæ.%5æsæ'%"2!5#(4æsæ3%26)#%æs 63225 Langen MODELLBAHNEN Werner & Dutine %HRENBERGSTRæ 4ELææææsæ&AXæææ www.1000Loks.de %VINGERæ3TRæ 4ELææææsæ&AXæææ WWWMODELLTOMCOM &RANKFURTERæ3TRæ 4ELææææsæ&AXæææ WWWWERNERUNDDUTINEDE 3OLITUDESTRæ 4ELæææ FH/RW FH/RW FH FH/RW/A 98 Eisenbahn-Journal 11/2014 71638 Ludwigsburg ZINTHÄFNER Spiel – Freizeit 72657 Altenriet bei Stuttgart MODELLBAHNÖL SR-24 HANS WEISS 82110 Germering AUTO-MODELLLBAHN-WELT Germering Linden GbR )Mæ"REITENæ"AUMæ 4EL¬¬¬¬s¬&AX¬¬¬ %-AILæHANSWEISS GEROMAILDE 5NTEREæ"AHNHOFSTRæ 4ELæææ &AXæææ H FH/RW/H 72764 Reutlingen EISENBAHNTREFFPUNKT Schweickhardt GmbH & Co. KG 83352 Altenmarkt/Alz MODELL-EISENBAHNEN B. Maier -ETZGERSTRæ 4ELæææ ETS MODELLEISENBAHNCOM 4RAUNSTEINERæ3TRæ 4ELæææ &AXæææ FH/RW/A/B 90419 Nürnberg RITZER MODELLBAHN Inh. Knoch "UCHERæ3TRæ 4ELææææsæ&AXæææ WWWMODELLBAHNRITZERDE FH 90461 Nürnberg LOKWERKSTATT G. BAUM 97070 Würzburg ZIEGLER MODELLTECHNIK )NGOLSTÜDTERæ3TRæ 4ELææææsæ&AXæææ www.lokwerkstatt-baum.de INFO LOKWERKSTATTBAUMDE 4EXTORæ3TRæ 4ELæææ WWWMODELLTECHNIKZIEGLERDE RW 83410 Laufen KKW MODELLEISENBAHNERSATZTEIL-SERVICE (Roco/Fleischmann) 90478 Nürnberg MODELLBAHN Helmut Sigmund 7ILHELM-ERZ3TRæ 4ELæææ &AXæææ WWWSCHAUFFELEMODELLBAUDE 4EL¬¬¬¬s¬&AX¬¬¬ WWW++7MODELLBAHNREPARATURSERVICEDE FH/RW RW 75339 Höfen DIETZ MODELLBAHNTECHNIK + ELEKTRONIK 84307 Eggenfelden MODELLBAHNEN VON A BIS Z Roland Steckermaier 93455 Traitsching-Siedling MARGARETE V. JORDAN Inh. Neudert Lina (INDENBURGSTRæ 4ELæææ WWWDIETZDEæsæINFO DIETZDE ,ANDSHUTERæ3TRææsæ4ELæææ WWWSTECKERMAIERDE STECKERMAIER STECKERMAIERDE !Mæ"ERGæ 4ELææææsæ&AXæææ www.jordan-modellbau.de FH/RW/H Bernhardtstr. 12 4ELæææ &AXæææ WWWSPIELHOBBY(ANKDE FH/RW 79286 Glottertal – DIE BÄHNLEWERKSTATT – 7%).%24(PUR§&ERTIGMODELLE $ECODERSERVICEæ20ææ2ADSATZARBEITEN 4ELæææ www.baehnlewerkstatt.de FH/RW 99830 Treffurt LOK-DOC MICHAEL WEVERING &RIEDRICH%BERT3TRæ 4ELææææsæææ WWWLOKDOCWEVERINGDE SIMIWE TONLINEDE RW Schweiz FH 85567 Grafing ZÜGE & ZUBEHÖR Trains & Accessoires 94161 Ruderting bei Passau MODELLBAHNHAUS Rocktäschel GdbR )NHæ3TEFFENæ3CHMIDT "AHNHOFSTRææsæ4ELæææ WWWZUZMODELLBAHNCOM !TTENBERGæ 4ELææææ&AXæsæææ WWWMODELLBAHNROCKTAESCHELDEæsæROCKT TONLINEDE FH/RW/H/A FH/RW 3CHWEIGGERSTRæ 4ELæææ FH/RW 79098 Freiburg SPIEL + HOBBY HANK GMBH 3ÔDWEGæ 4ELææææsæ&AXæææ www.puerner.de MODELLBAHN PUERNERDE FH/RW/A/B FH/RW 73431 Aalen MODELLBAU SCHAUFFELE 95676 Wiesau MODELLBAHN PÜRNER 86199 Augsburg AUGSBURGER LOKSCHUPPEN GMBH 'GGINGERæ3TRæ 4ELææææsæ&AXæææ WWWAUGSBURGERLOKSCHUPPENDE CH-4051 Basel BERCHER & STERNLICHT AG 3PALENBERGæ 4ELæææææ &AXæææææ WWWBERCHERSTERNLICHTCH FH/RW/A 94474 Vilshofen an der Donau GIERSTER Fa. Gierster-Wittmann oHG 6ILSVORSTADTæææ 4ELææææsæ&AXæææ MODELLBAHN GIERSTERDE FH/RW FH CH-8712 Stäfa OLD PULLMAN AG 0/"OXæææ$ORFSTRæ 4ELæææææ &AXæææææ WWWOLDPULLMANCHæsæINFO OLDPULLMANCH FH/RW FH/H Neues für Ihre EISENBAHN-BIBLIOTHEK Elektrische Triebwagen in Mitteldeutschland Das gesamte bis 1946 in Mitteldeutschland elektrisch betriebene Streckennetz fiel in der Nachkriegszeit unter die Verantwortung der DR. Die auf diesem Netz zwischen 1926 und 1980 eingesetzten elektrischen Triebwagen sind Gegenstand dieses grundlegenden Buches, wobei nicht nur deren Lebensläufe vorgestellt, sondern auch die Hintergründe für ihre Beschaffung, die Technik, die Betriebsbewährung und der Verbleib beleuchtet werden. 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Krebs, Tel.: 05352/6471 oder E-Mail: Guenter.Krebs-Bueddenstedt@t-on line.de. 26.10.: Modelleisenbahn- u. Automarkt von 10–16 Uhr, 36093 Künzell/ Fulda, Gemeindezentrum am Hahlweg 32–36. Angebot: B, E, A. Info: 0661/3804611, Fax 0661/34212. www.star-maerkte-team.de 01.11.: Modellbahn- u. Modellautobörse, von 10–15 Uhr, Hotel „Zur Hoffnung”, Werther bei Nordhausen. Tel.: 03631/462460. 02.11.: Modellbahnbörse, 10–14 Uhr, Freizeitforum Marzahn, Marzahner Promenade 55, 12679 Berlin. Info: Herzog, 0173/6360000, www. modellbahnboerse-berlin.de. 02.11.: Modelleisenbahn-Spezialmarkt von 10–16 Uhr in der Festhalle, Saarlandstr. 9, 66482 Zweibrücken. An- u. Verkauf von Modelleisenbahnen und Zubehör aller Spurgrößen, Modellautos und Blechspielwaren. Info-Tel.: 06841/8183890 oder 06332/5248. 02.11.: 58. Modellbahnbörse, 10–15 Uhr, im Schleicenter Schleswig, Schwarzer Weg (Einfahrt Parkdeck), 24837 Schleswig. Info-Tel.: 04621/305290. 02.11.: 19. Crailsheimer Modelleisenbahnbörse mit großer Modelleisenbahnausstellung, 10–16 Uhr, Hirtenwiesenhalle in 74564 Crailsheim-Roßfeld, Bürgermeis- 02.11.: 38. Modellbahnbörse, 9–14 Uhr, Körnerstr. 2, Brauhof Freiberg, großer Saal, 09599 Freiberg. service@ freiberger-mec.de, www.freibergermec.de. 02.11.: 43. großer Zwönitzer Modellbahnmarkt, 10–15 Uhr, im Gasthof „Wind”, Zwönitz/Erzgebirge. Info: O. Günther, Siedlungsstr. 8, 08297 Zwönitz. Tel.: 037754/2954, wwwzwoenitzer-modellbahnmarkt.de. Modellbahn-, Auto-Tauschbörse von 10–16 Uhr. 02.11.: Kassel Vellmar, Mehrzweckhalle Frommershausen, Pfadwiese. 09.11.: Bad Hersfeld, Stadthalle, Wittastr. (Kurviertel). Tel.: 05651/5162, Tel./Fax: 05656/923666 (ab 18 Uhr), mobil: 0176/89023526, jensberndt@t-online.de. 02.11.: 19. Kremser Modellbahn Börse, 9–13 Uhr, Volksheim Lerchenfeld, A-3500 Krems, Lerchenfeld, Hofrat Erbenstr. 1. Info: Inthal Josef, Tel.: 0043/(0)6763172401; intjo@wave net.at, http://igm-wachau.at/termine. htm. 09.11.: Ingolstädter Modelleisenbahn- + Spielzeugmarkt von 10–15 Uhr, in der Nibelungen Halle, 85098 Großmehring, Dammweg 1. Norbert Westphal, Tel.: 08405/846, Fax: -/443. 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Info: www.modellbahn-westerstetten.de. 09.11.: Modellbahnbörse von 9–14 Uhr, im Wichernhaus, Johannes Wüstenstr. 23a, 02826 Görlitz. Info: www. modell-bahnhof.de. 15.11.: CAM-Modellauto-/Eisenbahn- und Spielzeugbörse, 11–15 Uhr, Auto Wichert GmbH, Wendenstr. 150–160, 20537 Hamburg. Info-Tel.: 040/6482273. 15.11.: Freiburger Modelleisenbahn- und Spielzeugbörse, 11–16 Uhr, Messe, Freiburg im Breisgau. Info-Tel.: 0761/2922242, www. freiburger-spielzeugboerse.de. 15.11. von 12–18 Uhr u. 16.11. von 10–17 Uhr, Modelleisenbahnmarkt mit Kleinanlagen in Gröbenzell, Mehrzweckhalle, Wildmoosstr. 36. Tel.: 0163/6801940, www.star-maerkte-team.de. 16.11.: Modellbahnbörse, 10–14 Uhr, Brauerei-Gutshof, 08237 Wernesgrün. Info: Herzog, 0173/6360000, www.modellbahnboerse-berlin.de. 16.11.: Modellbahnmarkt von 9.30– 13 Uhr im Bürgersaal, 84416 Taufkirchen/Vils. Info: emft.de. Lambsheim. Info-Tel.: 06233/3538039; www.modellbahn boersefrankenthal.de 22.11.: CAM-Modellauto-/Eisenbahn- und Spielzeugbörse, 13–16 Uhr, KIA- und Honda-Autohaus Stotzem & Faust, Meldorfer Str. 217, 25746 Heide. Info-Tel.: 040/6482273. 23.11.: Regensburg-Barbing, Modelleisenbahnbörse, 10–14 Uhr, in der Rathausgaststätte in Barbing b. Regensburg. Info: 09951/2276, 0151/18401997, manfred_haas@ aol.de. 23.11.14 + 18.01.15: Modellbahnbörse BUTZBACH, Autos + Spielzeug, 10–16 Uhr, 35510 Butzbach, Bürgerhaus. Info: A. Baum, 06033/7483390. 23.11.: Britzer Modelleisenbahn- u. Spielzeugbörse von 10–13 Uhr, im Gemeinschaftshaus am Lichtenrader Damm 198–212, 12305 Berlin. InfoTel.: 030/6858650. 23.11.: 48. Göttinger Tauschbörse der Eisenbahnfreunde Göttingen e.V. für Modelleisenbahnen, -autos und Zubehör, von 10–16 Uhr, BBS II Göttingen, Godehardstr. 11, Nordeingang. 29.11.: CAM-Modellauto-/Eisenbahn- und Spielzeugbörse, 12–16 Uhr, Hamburg-Haus, Elmsbüttel, Doormannsweg 12, 20259 Hamburg. Info-Tel.: 040/6482273. 30.11.: Modellbahnausstellung mit Tauschbörse, 11–16 Uhr, im Clubheim der Eisenbahnfreunde GochKleve e.V., Benzstr. 24, Gocher Industriegebiet West. Info: www.efgk. cabanova.de. 22.11.: Große Modellbahn-, Modellauto- und Spielzeug-Sammlerbörse, in 78354 Radolfzell, TKM-”Milchwerk”, 10–16 Uhr. Info: B. Allgaier, Tel.: 07551/831146 oder www. spielzeugboerse-radolfzell.de. 30.11.: Eschborner ModellbahnTauschmarkt, 9.30–15 Uhr, Stadthalle, Rathausplatz 36, 65760 Eschborn. Info-Tel.: 06196/482129 (ab 19 Uhr, M. Etzel). 22.11.: 17. Modellbahn-/Modellauto- und Spielzeugbörse der ModellEisenbahnFreunde Frankenthal e.V., 10.30–16 Uhr, TV 1864/04-Halle, Weisenheimer Str. 56, 67245 07.12.: Darmstädter Modelleisenbahn- und Spielzeugbörse mit Modellbahnanlage, Autos und Blech in der Orangerie, von 10–16 Uhr. Info: S. 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(/$!+-1#($1/*$'%&(*&%1 #%%$1/&(, www.eisenbahn-journal.de HO-ANLAGE BASSUM Lange Züge, viel Betrieb Chefredakteur Gerhard Zimmermann Redaktion Dr. Christoph Kutter, Gideon Grimmel, Andreas Ritz Gestaltung Gerhard Zimmermann, Dr. Christoph Kutter Lektorat Manfred Grauer Mitarbeiter dieser Ausgabe Konrad Koschinski, Joachim Seyferth, Christian Gerecht, Wolfgang Matussek, Jürgen Hörstel, Helmut Langenberg, Andreas Stirl, Gabi Brandl, Markus Tiedtke, Horst Meier, Helge Scholz, Karl Gebele, Jens Braun Verlagsgruppe Bahn GmbH Am Fohlenhof 9a, 82256 Fürstenfeldbruck 5FMr'BY E L LOK - H I S TOR I E Z E I T R E I SE NAC H BA H NG E S C H IC H T E ( N ) 100 Jahre Serien-Elektroloks Zwiesel/1954 Rangierbahnhof München-Laim Ab 18. November im Handel! Die aktuellen Eisenbahn Journal-Sonderhefte www.eisenbahn-journal.de Deutschland € 12,50 Deutschland € 12,50 Österreich € 13,75 – Schweiz sFr. 25,00 B 10533 F - ISBN 978-3-89610-403-8 - Best.-Nr. 70 14 02 Bahn im Belgien, Luxemburg € 14,40 – Niederlande € 15,85 Italien, Spanien € 16,25 – Portugal (con.) € 16,40 Deutschland € 15,00 Konrad Koschinski www.eisenbahn-journal.de DB80 in den EXTRA 2 2014 DB-Baureihe Österreich € 16,50 Schweiz sfr 29,80 Benelux € 17,50 Italien, Spanien € 19,50 Portugal (con.) € 19,50 Sonder 2 2014 B 10533 F – ISBN 978 -3-89610 -396-3 – Best.- Nr. 53 14 02 V 60 Österreich € 13,75 – Schweiz sfr 25,00 – Belgien, Luxemburg € 14,40 Niederlande € 15,85 – Italien, Spanien € 16,25 – Portugal (con.) € 16,40 www.eisenbahn-journal.de Mittelrheintal Special Koblenz – Bingen / Koblenz – Rüdesheim 2 2014 Joachim Seyferth Knut Schelenz Jürgen Teubner ern Mit50DMinVuteDn Das unermüdliche Dreirad Konrad Koschinski NEU! 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Anlagenschau für Fans und Familien y VG Kompakter Spielspaß in H0 auf 1,00 x 1,05 m und 1,78 x 1,00 m B Ve rla g fe ld br uc k MODELL 1x1 des Anlagenbaus Mini-Anlagen Josef Brandl Bahnparadies Ostbayern Super-Anlagen Modellbahnwelt Odenwald 106 Eisenbahn-Journal 11/2014 Geschäftsführung Manfred Braun, Ernst Rebelein, Horst Wehner Verlagsleitung Thomas Hilge Anzeigenleitung Bettina Wilgermein (Durchwahl -153) Anzeigensatz und Anzeigenlayout Evelyn Freimann (-152), Regina Doll Vertriebsleitung Elisabeth Menhofer (-101) Vertrieb und Auftragsannahme Petra Schwarzendorfer (-107), Ingrid Haider (-108) Marketing Thomas Schaller (-141), Karlheinz Werner (-142) Außendienst, Messen Christoph Kirchner, Ulrich Paul Redaktionssekretariat Katrin Bratzler Vertrieb Pressegrosso und Bahnhofsbuchhandel MZV GmbH & Co. KG, Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim, Postfach 12 32, 85702 Unterschleißheim, Tel. 089/3 19 06 - 0, Fax 089/3 19 06 -113 Abo - Service MZV direkt GmbH & Co. KG, Postfach 104139, 40032 Düsseldorf, Tel. 0211/690789 - 985, Fax 0211/690789 - 70 Erscheinungsweise und Bezug Monatlich, pro Ausgabe € 7,40 (D), € 8,15 (A), sfr 14,80 Jahresabonnement € 78,00 (Inland), € 99,60 (Ausland) Das Abonnement gilt bis auf Widerruf, es kann jederzeit gekündigt werden. Bildbearbeitung w&co MediaServices München GmbH & Co KG, Fritz-Schäffer-Straße 2, 81737 München; Fabian Ziegler/VGB Druck Vogel Druck und Medienservice GmbH, Höchberg Alle Rechte vorbehalten. Übersetzung, Nachdruck und jede Art der Vervielfältigung setzen das schriftliche Einverständnis des Verlags voraus. Mit Namen versehene Beiträge geben die Meinung des Verfassers und nicht unbedingt die der Redaktion wieder. Unverlangt eingesendetes Textund Bildmaterial kann nicht zurückgeschickt werden. Bei Einsendung von Fotos und Zeichnungen erklärt sich der Absender mit der Veröffentlichung einverstanden und stellt den Verlag von Ansprüchen Dritter frei. Thematische Anfragen können i. d. R. nicht individuell beantwortet werden; bei Allgemeininteresse erfolgt ggf. redaktionelle Behandlung oder Abdruck als Leserbrief. Eine Anzeigenablehnung behalten wir uns vor. Zzt. gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 24 vom 1.1.2014. Gerichtsstand: Fürstenfeldbruck. Die Abgeltung von Urheberrechten oder sonstigen Ansprüchen Dritter obliegt dem Einsender. Das bezahlte Honorar schließt eine künftige Wiederholung und anderweitige Verwendung ein, auch in digitalen On- bzw. Offline-Produkten und in Lizenzausgaben. ISSN 0720-051X 40. Jahrgang Die großen Dampfspektakel tik Dampflokroman THEK RIOGRANDE-VIDEO s e d e b i e h c s h Dre Fernwehs r 50 lldampf wie vo Reisen mit Vo Jahren Im Abstand von fünf Jahren erregten zwei außergewöhnliche Eisenbahn-Veranstaltungen weltweites Aufsehen: „Reisen wie vor 50 Jahren“ hieß das Motto des Events, der im Herbst 2009 tausende Besucher anlockte. Im gesamten Bereich des Rhein-Neckar-Verkehrsverbunds fuhren Planzüge im Stil der 1960er-Jahre mit Loks wie E 10 1239, V 200 033, 01 066 als DB01 045, der ÖGEG- P 8 als Landauer 38 3156 und der Ulmer 50 2740 mit der Nummerierung als Ludwigshafener Maschine. Ein Riesenerfolg, an den man 2014 anschloss: Dampflokstars wie 01 118 und 202, 58 311, 41 018 und 360 sowie 52 4867 und 7596 begeisterten das internationale Publikum. Die RioGrande-Teams vor Ort haben einmalige Szenen in einem Film der Spitzenklasse fetgehalten. Laufzeit 60 Minuten Best.-Nr. 6119 € 22,95 fzeit 60 Minuten Lau 9 Erhältlich im Fach- und Zeitschriftenhandel oder direkt beim 2IO'RANDE"ESTELLSERVICE¬s¬!M¬&OHLENHOF¬A¬s¬¬&àRSTENFELDBRUCK 4EL¬ ¬s¬&AX¬ ¬s¬BESTELLUNG VGBAHNDE¬s¬WWWRIOGRANDEDE Gigant der Schiene ler! m Fachhänd Jetzt bei Ihre $)cehOiU4Y 26800 Erzzug - 13-teilig Eine starke Elektrolokomotive im Gespann mit vielen Erzwagen: Eindrucksvoller geht es kaum – weder im Vorbild noch auf der Anlage. Der Powerzug des Nordens fährt mit zwei geregelten Hochleistungsantrieben, authentischen Gebrauchsspuren und mit Echtheitszertifikat vor. Auch die Erzwagen bestechen mit viel Liebe zum Detail. Vorbild: Schwere Erzlokomotive als dreiteilige Stangen-Elektrolokomotive Reihe Dm3 der Schwedischen Staatsbahnen (SJ). Eingesetzt auf der Erzbahn Lulea–Kiruna–Narvik. Serie 1200 mit den Betriebsnummern 1201 + 1231 + 1202. Braune Grundfarbgebung, große Stirnlampen, Führerstandstüren in alter Anordnung, große Schneepflüge (Norrlandspflüge) und SAB-Gummifederräder. 12 dreiachsige Erzwagen vom Typ Mas IV. Authentische Gebrauchsspuren. Betriebszustand um 1970. € 999,95 * Einmalige Serie. Auf eine Blick: UÊÊÊV`iÌ>iÀÌiÊiÌ>>ÕÃvØÀÕ}Ê`iÀÊ ÌÛiÊÕ`Ê`iÀÊ7>}i>ÕvL>ÕÌi° UÊÊÊvÝiV`iÀÊÌÊÕv>}ÀiViÊiÀBÕÃVÊÕ`ÊVÌvÕ Ìi° Detailierte Produktinformationen erhalten Sie bei Ihrem Fachhändler vor Ort oder im Internet unter www.maerklin.com. UÊÊÊÓÊViÃÌÕ}Ã>ÌÀiLiÊÌÊ-VÜÕ}>ÃÃi]ÊiÜiÃÊ£ÊÌÀÊÊi`iÀÊ iÌ° UÊÊÊØÀiÀÃÌ>`ÃLiiÕVÌÕ}ÊÕ`Ê>ÃViÀ>ÕLiiÕVÌÕ}ÊÃi«>À>ÌÊ`}Ì>ÊÃV>ÌL>À° UÊÊÊÕÌiÌÃViÊiLÀ>ÕVÃëÕÀi° UÊÊÊ ÕiÀiÀÌiÃÊVÌiÌÃâiÀÌw >Ì° Oder einfach den QR-Code scannen. UÊÊÊ7iÌÜiÌÊÌiÀÌÊ>ÕvÊÊ-ÌØV t Sammeln iÃÃÞÃÌiÊ }Ì> /iV iÕiÌi * Unverbindlich empfohlener Verkaufspreis. Die Serienproduktion kann in Details von den abgebildeten Modellen abweichen. Preis-, Daten-, Liefer- und Maßangaben erfolgen ohne Gewähr. ÜÜÜ°>iÀ °V