Nationale Referenzzentrale für Campylobacter
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Nationale Referenzzentrale für Campylobacter
Nationale Referenzzentrale für Campylobacter Jahresbericht 2011 AGES – IMED Graz/ Zentrum für lebensmittelassoziierte Infektionen Beethovenstr. 6 A-8010 Graz Tel. 050555-61217 E-Mail: humanmed.graz@ages.at Ansprechpersonen: Dr. Sandra Jelovcan Dr. Christian Kornschober Zusammenfassung Im Jahr 2011 wurden in Österreich laut Daten des Epidemiologischen Meldesystems des Bundesministeriums für Gesundheit (Stand 26.04.2012) 5.130 Fälle von Campylobacteriose registriert. Die Inzidenz betrug 61,2 Fälle pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner und entspricht damit der mittleren Inzidenz der Vorjahre. Campylobacteriose war in allen Bundesländern die häufigste lebensmittelassoziierte Infektion. Infektionen durch Campylobacter jejuni (95,0 %) und Campylobacter coli (4,3 %) waren am häufigsten. Die Ciprofloxacin-Resistenzrate von Campylobacter spp. betrug 65,7 %. Die Resistenzrate gegenüber Tetracyclinen war 31,5 % (davon 1,2 % intermediär), jene bei Makroliden betrug 0,9 %. Summary According to the data of the epidemiological notification system of the Austrian Federal Ministry of Health as of April 26th 2012, a total of 5,130 cases of campylobacteriosis was reported in 2011. The incidence was 61.2 per 100,000 population being as high as the mean of the previous years. Campylobacteriosis was the most frequently reported food-associated infection in all provinces. Most infections were caused by Campylobacter jejuni (95.0 %) and Campylobacter coli (4.3 %). The prevalence of antimicrobial resistance to ciprofloxacin in Campylobacter spp. was 65.7 %. Resistance to tetracyclines was 31.5 % (including 1.2 % intermediate), and resistance to macrolides was 0.9 %. 1 Einleitung Die Campylobacteriose stellt neben der Salmonellose die wichtigste lebensmittelassoziierte Infektion in der Europäischen Union dar. Im Jahr 2009 waren EU-weit 198.252 bestätigte Fälle von Campylobacter-Infektion und 108.614 bestätigte Fälle von Salmonellose sowie 5.550 lebensmittelassoziierte Ausbrüche registriert worden [1]. Campylobacter-Infektionen in Österreich Häufigkeit des Auftretens und zeitlicher Verlauf Im Jahr 2011 wurden in Österreich insgesamt 5.130 Fälle von Campylobacteriose, davon drei Todesfälle, registriert (Epidemiologisches Meldesystem (EMS), Stand 26.04.2012)) [2]. Die Inzidenz der Campylobacteriose lag österreichweit bei 61,2/ 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner (EW) und entsprach damit der mittleren Inzidenz der Vorjahre (Mittelwert der Jahre 2005–2010: 63,1 Erkrankungen/ 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner) (Tab. 1). Tabelle 1: Gemeldete Fälle an Campylobacteriose, Österreich, BMG-Meldedaten 1996-2011 Jahr Gemeldete Fälle Inzidenz/ 100.000 EW 1996 1.131 1997 1.667 20,9 1998 2.454 30,8 1999 3.252 40,7 2000 3.471 43,3 2001 3.919 48,7 2002 4.586 56,7 2003 3.905 48,1 2004 5.365 65,7 2005 5.093 61,9 2006 5.214 63,1 2007 6.132 73,9 2008 5.012 60,1 2009 5.596 66,9* 2010 4.405# 52,5* 2011 5.130# 61,2** Zahlen von 1996-2010 entsprechend den endgültigen Jahresinfektionsausweisen des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) * Korrigierte Inzidenz lt. endgültigem Jahresinfektionsausweis des BMG ** Inzidenz erstellt nach Daten des epidemiologischen Meldesystems (EMS), Stand 26.04.2012 # nur laborbestätigte Fälle 2 Regionale Verteilung Die höchste Inzidenz der Campylobacteriose wurde in Tirol mit 95,4 Erkrankungen/ 100.000 EW verzeichnet (Abb. 1). Über dem bundesweiten Durchschnitt liegende Inzidenzen wurden weiters in Wien (71,2/ 100.000 EW) und Vorarlberg (66,9/ 100.000 EW) registriert, die niedrigste in Salzburg mit 41,7 Erkrankungen/ 100.000 EW. In Wien, Niederösterreich, der Steiermark und Kärnten überstieg die Inzidenz den jeweiligen Durchschnittswert der Vorjahre. In allen übrigen Bundesländern lag die Inzidenz unter dem jeweiligen Durchschnittswert der Vorjahre, wobei der Rückgang in Salzburg (minus 36,2 %) am deutlichsten ausfiel. Abbildung 1: Inzidenz der Campylobacteriose in Österreich und aufgelistet nach Bundesländern, BMG-Meldedaten 20052011 (Zahlen von 2011 erstellt mit EMS- Daten, Stand 26.04.2012) Saisonaler Verlauf sowie Alters- und Geschlechtsverteilung Campylobacter-Erkrankungen (N=4.298 Datensätze mit Meldedatum, EMS, Stand 26.04.2012) wurden während des ganzen Jahres gemeldet (Abb. 2). In den Monaten Mai bis November traten vermehrt Erkrankungsfälle auf, die Monate Juni bis August verzeichneten die höchsten Inzidenzen. Erkrankungen durch Campylobacter spp. (N=5.130, EMS, Stand 26.04.2012) traten in allen Altersgruppen auf, wobei zwei Erkrankungsgipfel zu beobachten waren: bei Kindern unter 5 Jahren und bei jungen Erwachsenen in der Altersgruppe 15-24 Jahre 3 (Abb. 3). Männer (55,1 %) waren etwas häufiger von einer Campylobacteriose betroffen als Frauen (44,9 %). Alle Angaben basieren auf Daten des EMS, Stand 26.04.2012. Abbildung 2: Saisonaler Verlauf der gemeldeten Campylobacter-Infektionen. 2006-2010 monatliche BMG-Meldedaten; 2011 EMS-Daten Stand 26.04.2012 Abbildung 3: Inzidenz der Campylobacteriose nach Altersgruppen, EMS-Daten, Stand 26.04.2012 4 Tabelle 2: Verteilung der gemeldeten Campylobacteriose-Fälle nach Altersgruppen und Geschlecht, EMS-Daten, Stand 26.04.2012 Campylobacter spp. Altersgruppe C. jejuni C. coli andere Spezies unbekannt G M W G M W G M W G M W G M W 70 50 20 27 20 7 0 0 0 0 0 0 43 30 13 1 bis 4 Jahre 441 263 178 173 106 67 6 2 4 0 0 0 262 155 107 5 bis 14 Jahre 580 348 232 260 159 101 4 2 2 3 2 1 313 185 128 15 bis 24 Jahre 1.048 568 480 468 255 213 18 10 8 3 0 3 559 303 256 25 bis 44 Jahre 1.393 704 689 576 297 279 28 12 16 4 4 0 785 391 394 45 bis 64 Jahre 912 534 378 348 217 131 26 12 14 4 3 1 534 302 232 65 Jahre od. älter 686 360 326 276 147 129 14 6 8 1 1 0 395 206 189 alle Altersgruppen 5.130 2.827 2.303 2.128 1.201 927 96 44 52 15 10 <1 Jahr 5 2.891 1.572 1.319 G = gesamt , M = männlich, W = weiblich Speziesverteilung Ausgehend von 2.239 Einzelfallmeldungen (EMS, Stand 26.04.2012) mit Angaben zur Spezies wurde folgende Verteilung ermittelt: 95,0% C. jejuni, 4,3% C. coli und 0,7% andere Spezies (Abb. 4). Von 2.248 an die Referenzzentrale eingesandten Erstisolaten wurden 2.032 (90,8 %) als C. jejuni, 193 (8,6 %) als C. coli und 13 (0,6 %) als andere Campylobacter spp. identifiziert. Je fünf Isolate wurden als Helicobacter spp. bzw. Arcobacter spp. differenziert. Abbildung 4: Differenzierung der gemeldeten Campylobacter-Isolate nach Spezies (%), EMS-Daten, Stand 26.04.2012 5 Infektionsland Für 3.716 (88,5%) der 4.199 Einzelfallmeldungen mit vollständigen Angaben zum Infektionsland (EMS, Stand 26.04.2012) wurde Österreich als Infektionsland angegeben, bei weiteren 483 (11,5%) Erkrankungen das Ausland (Tab. 3). Meldungen zu importierten Erkrankungen lagen aus 71 verschiedenen Ländern vor. Infektionen mit non-jejuni/coli Campylobacter wurden deutlich häufiger im Ausland erworben. Die meisten importierten Campylobacter-Infektionen wurden in Deutschland erworben (9,1%) gefolgt von der Türkei (8,1%) , Italien (7,5%), Kroatien (6,8%), Spanien (6,4%), Indien (5,6%) und Thailand (5,2%) (Abb. 5). Tabelle 3: Verteilung der gemeldeten Campylobacteriose-Fälle nach Erwerb im Inland bzw. Ausland, EMS-Daten, Stand 26.04.2012 Ngesamt C. jejuni C. coli andere Spezies unbekannt gesamt 1.775 79 15 2.330 4.199 autochtone Fälle 1.585 69 11 2.051 3.716 % 89,3 87,3 73,3 88,0 88,5 importierte Fälle 190 10 4 279 483 % 10,7 12,7 26,7 12,0 11,5 Abbildung 5: Importierte Campylobacteriose-Fälle nach Infektionsland, EMS-Daten, Stand 26.04.2012 (Angaben in Prozent bezogen auf die Gesamtzahl der importierten Erkrankungen) 6 Antibiotika-Resistenzentwicklung von Campylobacter spp. in Österreich Im Rahmen des österreichischen Sentinel Surveillance Programms mit klinischen Isolaten (N=429) aus vier Diagnostiklabors aus den Bundesländern Vorarlberg, Salzburg, Steiermark und Wien wurde die Resistenz gegenüber 12 klinisch relevanten bzw. epidemiologisch wichtigen Antibiotika durch Bestimmung der Minimalen Hemmkonzentration (MHK) mittels Bouillon-Mikrodilutionsmethode untersucht. Zusätzlich wurde das Resistenzverhalten gegenüber vier in Diagnostiklabors routinemäßig getesteten Antibiotika (Erythromycin, Tetracyclin, Ciprofloxacin, Nalidixinsäure) auch mittels Agardiffusionstest ermittelt. Bei nicht übereinstimmenden Ergebnissen der beiden Methoden wurde das Ergebnis der Bouillon-Mikrodilutionsmethode als korrekter Wert angenommen. Die Auswertung der MHK-Daten erfolgte sowohl anhand klinischer Breakpoints (CLSI Richtlinie M45A [4]) als auch anhand epidemiologischer Cut-off Values gemäß den Empfehlungen der EFSA zum Monitoring von Resistenzentwicklungen [5] und der von EUCAST ermittelten Wildtypverteilungen [6] (Tab. 4). Die Ablesung der Werte des Agardiffusionstests und deren Kategorisierung erfolgte gemäß den Richtlinien „Standardisierung und Qualitätssicherung in der mikrobiologischen Diagnostik“ [7]. Tabelle 4: Übersicht über untersuchte Antibiotika, Breakpoints (µg/ml) und Messbereiche der MHK-Testung (µg/ml) Spezies C. jejuni C. coli Antibiotika Abk. klinischer Breakpoint – CLSI R> epidemiolog. Breakpoint – EUCAST/EFSA R> Messbereich Ampicillin AMP 16 8 0,5-64 Amoxicillin/Clavulansäure AUG 16 - Chloramphenicol CHL 16 16 1-64 2-64 Ciprofloxacin CIP 2 1 0,06-32 Colistin* COL - 32 4-64 Erythromycin ERY 16 4 0,25-128 Gentamicin GEN 8 1 0,12-16 Imipenem IMI 8 - 0,06-8 Nalidixinsäure NAL 16 16 2-256 Neomycin NEO - 1 0,12-8 Streptomycin STR - 2 0,5-32 Tetracyclin TET 8 2 0,12-64 Ampicillin AMP 16 16 0,5-64 Amoxicillin/Clavulansäure AUG 16 - 1-64 Chloramphenicol CHL 16 16 2-64 Ciprofloxacin CIP 2 1 0,06-32 Colistin* COL - 32 4-64 Erythromycin ERY 16 16 0,25-128 Gentamicin GEN 8 2 0,12-16 0,06-8 Imipenem IMI 8 - Nalidixinsäure NAL 16 32 2-256 Neomycin NEO - 2 0,12-8 Streptomycin STR - 4 0,5-32 TET 8 2 0,12-64 Tetracyclin * Breakpoint nach DANMAP 2002 [8] 7 393 der 429 untersuchten Isolate waren C. jejuni, bei 36 Isolaten handelte es sich um C. coli. 30,3 % der Campylobacter-Isolate waren resistent gegenüber Tetracyclin und 65,7 % gegenüber Ciprofloxacin (Tab. 5). 1,2 % der Isolate zeigten intermediäres Verhalten hinsichtlich Tetracyclin. Die beobachtete Resistenzrate für Erythromycin lag bei 0,9 %. Beim Vergleich von C. jejuni und C. coli zeigt sich, dass C. coli-Isolate in verstärktem Ausmaß eine Resistenz gegenüber Ciprofloxacin (69,4 %) und Erythromycin (8,3 %) aufwiesen. Ein C. coli-Isolate aus dem Sentinel Surveillance Programm sowie 13 weitere an die Referenzzentrale eingesandte Isolate (sieben C. coli, sechs C. jejuni) waren multiresistent und zeigten Resistenz gegenüber Tetracyclin, Ciprofloxacin, Nalidixinsäure und Erythromycin bei entsprechend hohen MHK-Werten. Tabelle 5: Antibiotika-Resistenzen von Campylobacter spp. und nach Spezies, Daten der Nationalen Referenzzentrale 2011 (N=429) Spezies Erythromycin %S %I %R Tetracyclin %S %I %R Ciprofloxacin %S %I %R C. jejuni 99,7 - 0,3 69,0 1,0 30,0 34,6 - 65,4 C. coli Campylobacter spp. 91,7 - 8,3 63,9 2,8 33,3 30,6 - 69,4 99,1 - 0,9 68,5 1,2 30,3 34,3 - 65,7 S = sensitiv, I = intermediär, R = resistent Abb. 6 zeigt die Verteilung der MHK-Werte und die Resistenzraten der C. jejuni- bzw. C. coli-Isolate für die vier oben genannten Antibiotika sowie für acht weitere Antibiotika. Sowohl C. jejuni als auch C. coli waren gegenüber den Antibiotika Amoxicillin/Clavulansäure, Gentamicin, Chlorampenicol und Imipenem im Allgemeinen sensibel. Höhere Resistenzraten für Ampicillin wurden sowohl bei C. jejuni als auch bei C. coli beobachtet. 8 Abbildung 6: Verteilung der MHK-Werte und Resistenz bei Campylobacter jejuni und Campylobacter coli, Daten der Nationalen Referenzzentrale 2011 MHK-Verteilung (%) AMP* resistent (%) 28,0 [ 23.8- 32.6] AUG** 0,0 [ 0- 0.8] CHL 0,0 [ 0- 0.8] CIP* 65,4 [ 60.6- 69.9] COL* 0,0 [ 0- 0.8] C. jejuni ERY* 0,3 [ 0.1- 1.4] N=393 GEN* 0,5 [ 0.2- 1.8] AB KI (95%) IMI** 0,0 [ 0- 0.8] NAL 64,4 [ 59.5- 69] NEO* 1,0 [ 0.4- 2.6] STR* 2,3 [ 1.2- 4.3] TET* 31,0 [ 26.7- 35.8] AMP 16,7 [ 8- 32] AUG** 0,0 [ 0- 7.8] CHL 2,8 [ 0.7- 14.2] CIP* 69,4 [ 53- 82] COL* 0,0 [ 0- 7.8] C. coli ERY 8,3 [ 3- 21.9] N=36 GEN* 0,0 [ 0- 7.8] IMI** 0,0 [ 0- 7.8] NAL* 69,4 [ 53- 82] NEO* 2,8 [ 0.7- 14.2] STR* 16,7 [ 8- 32] TET* 36,1 [ 22.5- 52.5] 0,03 0,06 12,0 84,5 0,12 19,1 0,25 3,3 0,5 1 2 4 8 16 32 64 128 0,3 3,6 9,7 36,4 22,1 5,9 4,3 12,5 5,3 41,5 50,9 7,1 0,5 58,3 24,7 12,2 4,8 1,5 34,4 13,2 11,2 5,1 58,8 35,6 5,3 0,3 0,3 8,4 30,8 59,8 36,6 3,1 14,0 1,0 0,3 43,5 16,3 0,3 19,4 2,8 55,2 12,0 31,8 8,3 38,7 1,8 72,5 23,9 1,3 11,5 10,4 3,3 0,3 0,3 13,9 20,4 5,6 0,5 0,3 0,3 1,0 0,8 1,0 1,0 1,5 11,1 41,7 30,6 5,6 19,4 63,9 11,1 5,6 22,2 50,0 22,2 2,8 19,4 30,6 13,9 88,9 8,3 2,8 5,6 2,8 27,8 2,8 2,8 13,9 30,6 72,2 13,9 8,3 77,8 8,3 2,8 11,1 69,4 16,7 11,1 63,9 8,3 19,4 8,3 8,3 22,2 1024 1,0 14 3,8 23,7 43,8 5,1 1,0 13,9 5,6 512 0,3 9,2 3,3 0,8 256 25,0 0,3 11,1 2,8 5,6 2,8 5,6 38,9 27,8 2,8 2,8 5,6 2,8 2,8 8,3 2,8 2,8 27,8 Auswertung anhand epidemiologischer Breakpoints entsprechend EUCAST/EFSA. Weiß hinterlegt: Messbereich der MHK-Testung * klinischer Breakpoint unterschiedlich/ nicht verfügbar ** Auswertung anhand klinischer Breakpoints Schlussfolgerungen Mit 5.130 gemeldeten Fällen und einer Inzidenz von 61,2 Fällen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner ist die Campylobacteriose weiterhin die häufigste lebensmittelassoziierte Infektion in Österreich. Anzahl der gemeldeten Fälle und Inzidenz entsprechen dem Mittelwert der Vorjahre (mittlere Inzidenz der Jahre 2005– 2010: 63,1 Erkrankungen/ 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner). 2011 kam es zu einem weiteren geringfügigen Anstieg in der Ciprofloxacin-Resistenz im Vergleich zum Vorjahr auf nunmehr 65,7 %. Somit setzt sich der seit Jahren anhaltende Trend einer kontinuierlichen Zunahme der Fluorochinolonresistenz bei Campylobacter spp. weiter fort. Die Tetracyclin-Resistenzrate ist nach einer Abnahme im Vorjahr auf 31,5 % (davon 1,2 % intermediär) gestiegen und liegt damit auf dem Niveau des Jahres 2009. Keine Änderung gab es im Falle der Makrolid-Resistenz, welche bereits seit Jahren auf niedrigem Niveau konstant ist (0,9 % im Jahr 2011). Gegenüber den weiteren therapeutisch relevanten Antibiotika Amoxicillin/Clavulansäure, Gentamicin und Imipenem ist seitens C. jejuni und C. coli nach wie vor Empfindlichkeit gegeben. 9 Danksagung Die Nationale Referenzzentrale dankt allen einsendenden Labors sowie den beteiligten Behörden für die gute Zusammenarbeit. Besonderer Dank gilt außerdem den am Sentinel Surveillance Programm beteiligten Laboratorien: LKH Feldkirch Institut für Pathologie (Leiter: Prim. Univ.-Prof. Dr. Felix Offner, Ansprechperson: OA Dr. Ulrike Gruber-Mösenbacher), Medizinische Universität Graz Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin (Leiter: Univ.-Prof. DDr. Egon Marth, Ansprechperson: Ass.Prof. Dr. Gebhard Feierl), Labor Dr. Richter / Dr. Mustafa Salzburg (Ansprechperson: BMA Alexandra Wojna), sowie AGES Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene Wien (Leiter: Univ.-Prof. Dr. Günther WEWALKA, Ansprechperson: Dr. Steliana Huhulescu). Literatur [1] The Community Summary Report on Trends and Sources of Zoonoses, Zoonotic Agents, Antimicrobial resistance and Foodborne outbreaks in the European Union in 2009. EFSA Journal 2011;9(3):2090 [2] Epidemiologisches Meldesystem, Bundesministerium für Gesundheit. http://bmg.gv.at [3] Statistisches Jahrbuch Österreichs 2012. Statistik Austria. http://www.statistik.at/web_de/services/stat_jahrbuch/index.html [4] CLSI M45-A, 2006. Methods for antimicrobial dilution and disk susceptibility testing of infrequently isolated or fastidious bacteria; Approved Guideline. Wayne, PA. [5] Report of the Task Force of Zoonoses Data Collection including a proposal for a harmonized monitoring scheme of antimicrobial resistance in Salmonella in fowl (Gallus gallus), turkeys, and pigs and Campylobacter jejuni and C. coli in broilers. The EFSA Journal (2007), 96,1-46. [6] European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST). http://www.srga.org/eucastwt/WT_EUCAST.htm [7] Standardisierung und Qualitätssicherung in der mikrobiologischen Diagnostik, Richtlinien. Bundesministerium für Soziale Sicherheit und Generationen. Wien, 2001. [8] DANMAP 2002 - Use of antimicrobial agents and occurrence of antimicrobial resistance in bacteria from food animals, foods and humans in Denmark. DANMAP - The Danish Integrated Antimicrobial Resistance Monitoring and Research Programme. 10