Comer See - Zwischenräume Verlag
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Comer See Zwischenräume Verlag Inhaltsverzeichnis 004 008 012 015 017 018 019 020 022 024 025 027 029 Seide Castello di Vezio Forte Montecchio Misultin Kitesurfen Aqua Minerale Menaggio Rifugio Menaggio Villa Carlotta Aero Club Como Alessandro Volta Navigazione Laghi Funicolare Brunate Villa d‘Este 030 036 041 Der Comer See Urlaubsparadies für alle Ansprüche Die Lombardei Anreise Kartenmaterial Die richtige Jahreszeit Informationen vor Ort 043 046 050 059 061 066 071 075 077 081 088 Alto Lario Bellano Colico Cremia Dervio Domaso Dongo Dorio Gera Lario Gravedona Gravedona ed Uniti 037 040 090 092 094 095 097 098 101 Musso Pianello del Lario San Siro San Siro - Rezzonico San Siro - Acquaseria Sorico Ausflüge in den nördlichen Umkreis des Comer See 104 107 115 119 130 134 135 138 139 142 149 Centro Lago Bellagio Griante mit Cadenabbia Menaggio Lenno Mezzegra Ossuccio Sala Comacina Tremezzo Varenna Ausflüge im Gebiet des Centro Lago 151 Lago Como Westlicher Seearm zu Como Argegno Brienno Carate Urio Cernobbio Colonno Como Fagetto Lario Laglio Lezzeno Moltrasio Nesso Torno 154 158 161 163 167 169 182 183 185 187 189 191 194 196 201 210 212 215 219 223 Lago Lecco Östlicher Seearm zu Lecco Abbadia Lariana Lecco Lierna Mandello del Lario Oliveto Lario Entferntere Ausflüge im Süden des Comer See 233 234 235 239 240 Sport- und Freizeitregion Comer See Die Bergwelt Einzeltouren (Überblick) Etappenwanderungen Touren für weniger trainierte Bergfreunde Spazierwege Strände und Seebäder Wassersport und mehr ... Flugsport Tennis und Wintersport 241 242 244 246 248 250 252 253 Touren-Vorschläge Natur und Ruhe Monte Legnoncino Burgen und Festungen Villa3 Die Isola Captain Ahoi! Ein bisschen Chic 254 255 257 Quicklinks Schönes und Mondänes Naturdenkmäler Sehenswerte Museen Lebensart und Kultur am Comer See 225 228 229 232 258 258 Jährliche Events am Comer See 263 264 265 Die larianische Küche Typische Gerichte der Region Regionale Produkte 266 276 Lario von A bis Z Fremdenverkehrsamt 278 284 285 Index Impressum Bildernachweis 4 COMER SEE - LIVE Seide 1 Die Seide ist die feinste Naturfaser, die der Mensch je hervorgebracht hat. Der feinste aller Stoffe hat die Menschen von jeher fasziniert, er ist aufgrund seiner aufwändigen Produktion teuer und selten. Heute macht die Seide etwa 1% der weltweiten Faserproduktion aus. Seidenstoff führt deshalb ein Schattendasein in der Mitte der Gesellschaft, nur wenige Betuchte können sich diesen Luxus leisten. Seide ist in der Haute Couture zuhause, zeigt sich auf Modenschauen und in Schaufenstern der angesagten Modehäusern. Der Comer See ist auch Teil der Geschichte und Ausbreitung der Seide in Europa. Die Stadt Como war bereits im 17. Jahrhundert eine Metropole der europäischen Seidenindustrie, China belieferte den Rest der Welt. Der Markt für Seide (ital. seta) entwickelte sich rasant, die Rohstoffe waren sehr begehrt. Für viele Bauern um Como herum begann eine ganz neue Ära. Sie setzten zunehmend auf die Anpflanzung von Maulbeerbäumen, die als Nahrungsgrundlage für die eigentlichen Fadenproduzenten, die Seidenspinner, diente. Die arbeitsintensive Zucht dieses Schmetterlings musste erlernt und finanziert werden, ein Prozess, der viele Jahrzehnte andauerte. Viel Geld, Arbeit und viele Rückschläge konnten allerdings nicht verhindern, dass die Comer See-Region zu einem der wichtigsten Produktionsgebiete für Seide wurde. Das Hauptanbaugebiet im 17. und 18. Jahrhundert lag allerdings südlich von Como in der Brianza, die bis vor die Tore Mailands reicht. Immer mehr Bauern, auch direkt am Comer See, hörten von dieser neuen Einnahmequelle und entschieden sich gegen Oliven, Zitronen und andere landwirtschaftliche Produkte. In Zukunft ernteten sie statt Oliven, Esskastanien und Zitronen eben Schmetterlingskokons. Die Menschen am Comer See entwickelten seitdem ihre Handelswege weiter, zusätzliche Häfen wurden errichtet, Straßen ausgebaut. Im 19. Jahrhundert stand Como an der Spitze in Europa. Krankheiten, Schädlingsbefall und aufgrund erleichterter Einfuhr von importierter Seide verlor die Produktion von Seide aus der Lombardei an Bedeutung, sie war einfach nicht mehr rentabel. Como schaffte es allerdings, die aufgebaute Kompetenz in Sachen Seidenverarbeitung weiter auszubauen. Das Know-how der hiesigen Seidenverarbeitungsindustrie ist heute zu fast 75% in Hand der Lombarden, eine unglaubliche Zahl. Bei der Produktion hat Brasilien wohl die Nase vorne, Klima, Bodenbeschaffenheit und andere Faktoren bilden hier ein optimales Zusammenspiel für die Anforderungen des Seidenspinners. Weitere wichtige Produktionsländer sind China, Indien und Vietnam. Noch heute sind rund um den Comer See viele Maulbeerbäume zu entdecken, sie zeugen für eine kurze, aber einträgliche Zeit der Seidenproduktion am See. Herstellung Die Herstellung der Seide ist ein Prozess, in dem der bis zu 1 km (!) lange Faden eines Seidenraupenkokons zunächst wieder abgewickelt wird. Dazu wir das Tier einige Tage vor dem Schlüpfen durch Wasserdampf getötet. Würde man den Schmetterling schlüpfen lassen, ist mit Beschädigungen an der Austrittstelle COMER SEE - LIVE SEIDENMANUFAKTUR In diesem Herstellungsprozess werden die Kokons abgehaspelt. Nicht mehr als 8-10 Stück, sonst kommt es zu Verwicklungen. 5 6 COMER SEE - LIVE naturgemäß zu rechnen. Für einige ein Grund auf Kleidungsstücke aus Seide zu verzichten. Die Raupe des Seidenspinners ernährt sich ausschließlich von den Blättern des Maulbeerbaums, die Früchte sind für sie völlig uninteressant. Gut vier Wochen nach dem Schlüpfen hat die Raupe ihre richtige Größe erreicht, sie beginnt sich einen Kokon zu spinnen. Die Raupe arbeitet mit vier Drüsen ihres Kauwerkzeugs, zwei am Ober- zwei am Unterkiefer. Bei diesem Vorgang verbinden sich die proteinhaltigen Seitenfäden (Fibroin) mit dem sog. Seidenbast (Serizin), dem Klebstoff, der die Seidenfäden verstärkt und zusammenhält. Nach acht bis zehn Tagen werden die Kokons in Wasserdampf gegeben, wodurch die Raupen im Innern des Kokons absterben. Nun wird der Faden vorsichtig abgespult, in der Fachsprache abhaspeln genannt. Anschließend werden die Seidenfäden in ein Bad aus Lauge gelegt, wo sich der Seidenfaden wieder von dem Klebstoff löst. Der Faden wird im Anschluss gereinigt, gebleicht, um dann zu den verschiedenen Stoffarten weiterverarbeitet zu werden: z.B. Chiffon, Satin und Taft. Beschädigte und nicht abspulbare Fäden werden als minderwertigere Bourette-Seide in speziellen Verfahren hergestellt und günstiger angeboten. Die Seide ist unregelmäßiger und matter als die hochwertige Seide. Die Eigenschaften der Seide sind in ihrer Fülle allen anderen Fasern überlegen. Sie fühlt sich bei Feuchtigkeit noch lange trocken an, ist sehr elastisch und extrem leicht. Neben der Zuchtseide wird auch die Wildseide angeboten. Diese wird aus den Kokons der Tussahspinner (Wildseidenspinner) gewonnen, neben dem Qualitätsunterschied zeigt sich auch eine dunklere gelbliche Färbung. Seidenproduktion in Como Ursprünglich ließ Kaiser Justinian im Jahre 565 die ersten Eier des Seidenspinners nach Konstantinopel bringen. Zwei Mönche, so steht es geschrieben, die die Seidenspinnerzucht in Asien erlernt hatten, brachten später das nötige technische Wissen für die Zucht und für die Verarbeitung hinzu. Die Seidenproduktion verlief von Konstantinopel aus über Griechenland nach Sizilien, im 16. Jahrhundert konnte sich v.a. Italien, allen voran Palermo, als Seidenproduzent einen Namen machen. Die Städte Venedig und Lucca folgten dem Branchenprimus nach, weitere Städte folgten. Auch in Como etablierte sich eine stattliche Industrie, die immer mehr Produzenten v.a. im Süden von Como anzog. Überhaupt entwickelte sich eine Art Seidenboom in ganz Europa. Landstriche, die vom Klima her geeignet schienen, sattelten auf den neuen Industriezweig um. Como hatte, auch in Hinblick auf die heutige Zeit, glücklicherweise viele verarbeitende Betriebe und war nicht nur von der Produktion der Seide abhängig. Viel wurde damals v.a. in Lyon zugekauft, wo auch die Seidenfärberei ihre Heimat hatte. Como verlegte sich immer mehr auf die Verarbeitung und Veredelung von Rohseide. Als Mitte des 19. Jahrhunderts eine große Krankheitswelle fast alle europäischen Bestände der Schmetterlingsfamilie tötete, ging es mit der Produktion langsam bergab. Die erhöhten Ausgaben für Hygienemaßnahmen führten viele Unternehmen in die Insolvenz, der Import der Seide aus Asien nahm wieder Fahrt auf. Como und seine verarbeitende Industrie trotzte dieser Entwicklung und machte sich COMER SEE - LIVE innerhalb von 150 Jahren zum Weltmarktzentrum der Seidenverarbeitung und -veredelung. Dazu gehörte zunehmend das Färben der Stoffe mit sog. Anilinbzw. Azofarben. Das erstmals 1826 von Otto Unverdorben aus der Indigopflanze gewonnene Anilin ist eine farblose ölige Flüssigkeit, die zu den Aromaten (einer Kohlenstoff-Wasserstoff-Verbindung) gehört. Das Anilin hat die Eigenschaft sich mit anderen Anilinformen zu verbinden und so weitere Farben zu bilden. Das synthetische Anilin führte letztlich zu einer revolutionären Methode, das natürliche Indigo (blau) künstlich und kostengünstig herzustellen. Für Como war von Vorteil, dass in der nahen Schweiz mit der Firma CIBA und der deutschen BASF zwei starke Chemiefabriken Anilin in großen Mengen produzierten. So konnte man diesen Farbrohstoff günstig und schnell beziehen und folglich in diesem Bereich weiter einen entscheidenden Vorteil beziehen. Das künstliche Indigo fand um 1900 vor allem in der Produktion von Militärunformen Verwendung, später nutzte Levi Strauss es für das Färben der Blue Jeans. Spätestens nach dem 2. Weltkrieg war es mit der Produktion von Seide in Como und auch dem Rest Europas vorbei. Como schaffte es in den folgenden Jahrzehnten ein Weltmarktzentrum der Seidenverarbeitung aufzubauen, die spektakulären Entwicklungen sind allerdings vorbei. Es gibt einmal im Jahr die wichtige ‚Idea Como‘, die führende Messe für Seide. In der ehemaligen Seidenschule ist das Museum für Seidenkultur untergebracht, das Interessierte sehr eindrucksvoll über das Thema informiert. Inhaltlich zeigt das Museum die Geschichte der Seide in aller Welt, einige sehr eindrucksvolle Seidenwebmaschinen und vieles über die Verarbeitung und Veredelung dieses einst so bedeutenden Stoffes. Informationen Museo Didattico della Seta Via Castelnuovo, 9 - 22100 Como Tel./Fax +39 031 303 180 eMail: info@museosetacomo.com Internet: www.museosetacomo.com Preise von EUR 3,50 bis 10,00 Geöffnet (ganzjährig) von Montag bis Freitag 09.00-12.00 und 15.00-18.00 Uhr GPS: 45° 48’ 11.00” N - 09° 05’ 39.00” E 7 8 COMER SEE - LIVE Castello di Vezio Obgleich die Geschichte der Wehranlage oberhalb des Örtchens Varenna interessant ist, so zieht die Burg die Menschen doch eher aufgrund der fantastischen Aussicht über den Comer See an. Und diese ist wirklich atemberaubend, erlebt man den See hier in einer Klarheit und Übersicht, wie man ihn sonst kaum wahrnehmen kann. Das Auge reicht vom östlichen Seearm über die Bellagio-Halbinsel (im Hintergrund das Massiv des Monte San Primo) bis weit in den westlichen Seearm hinein. Die Tremezzina zeigt bei klarer Sicht die bunten Hotelfassaden aus dem 18. Jahrhundert und weiter nördlich kann man Teile Menaggios noch gut erkennen. Nicht umsonst bezeichnet man diesen Abschnitt des Comer See als das ‚Goldene Dreieck‘, das landschaftlich wohl schönste Gebiet, das Zentrum der Mondänität und die Wiege der englischen und italienischen Gartenbaukunst in Oberitalien. 2| Das Castello liegt eher unauffällig auf einer Bergkuppe, leicht ansteigend zu erreichen von Vezio, einem fast unverändert gebliebenen Ort mit fast 50 Einwohnern, einer Taverne und einem Keramikladen. Von unten ist die Burg jedenfalls kaum zu identifizieren, dann lieber von noch weiter oben auf den Bergen oberhalb von Vezio. Von hier oben, z.B. dem Sasso di Defendente, lassen sich vorzüglich die Grundrisse der Burg erkennen, eine rechteckige Anlage, die von einer hohen Mauer umgeben ist. Auf der südlichen Seite befindet sich ein Turm, dessen Höhe man über eine gewendelte Steintreppe erreicht. Die Außenmauern sind z.T. begehbar und beinhalten heute eine Ausstellung bzw. ein Museum über die Geschichte des Castello. In der Mitte der Burg befindet sich der eigentliche Burgturm mit ca. 25 mt. Über eine authentisch wirkende Zugbrücke betritt man den Turm, viele mit der Außenmauer verbundene Treppenstufen führen nach oben. Unter- 9 CASTELLO DI VEZIO COMER SEE - LIVE Der im Burginneren befindliche Turm wird über eine Zugbrücke erreicht. Die Konstruktion wurde Ende der 90‘er Jahre originalgetreu nachgebaut. 10 COMER SEE - LIVE wegs trifft man immer wieder auf einzelne Exponate aus früherer Zeit. Insgesamt bietet das Castello wenig Wohnraum, diente es wohl hauptsächlich der Überwachung der näheren Umgebung. Die dem Castello zugehörigen Dorfeinwohner stammen aller Wahrscheinlichkeit aus Ligurien. Kelten und Römer siedelten in der Umgebung und es kam immer wieder zu Spannungen. Auch Zuwanderer aus dem Veltlin sorgten für weiteren Zündstoff, und eine genaue Herkunftsgeschichte lässt sich so nur schwer ermitteln. Informationen über Aktivitäten der langobardischen Königin ‚Theudelinde‘ (570 - 627; Tochter von Garibaldi I und Walderada), die in der Nähe von Varenna begraben ist, sind sehr legendenhaft. Theudelinde (Theodolinda) soll das Castello als Kirche gebaut haben, belastbare Aufzeichnungen dazu gibt es nicht. Tatsache ist aber, dass das Castello in erster Linie zum Schutz der wirtschaftlichen Angelegenheiten vor Ort gebaut wurde. Die ganze Region um Varenna, Esino Lario, Bellano und Dervio mit dem Valvarrone und Valsassina hinein war von einer sehr erfolgreichen Eisenindustrie geprägt. Auch heute sieht man noch viele technische Zeitzeugen der damaligen Zeit wie Lastenseilbahnen, Schienenwege, Transportstraßen, die allerdings aus dem letzten Jahrhundert stammen. Das Castello hatte den einzigen Zweck diese Handelswege zu überwachen. Die Angaben über den Bau einer Festung im 12. Jahrhundert sind vage, es gibt bestenfalls Erwähnungen in historischen Dekreten. Das Jahr 1244 gibt dann schon genauere Informationen, als zum ersten Mal von einer Flucht in das Castello zu Varenna berichtet wird. Über die Personen können keine Angaben gemacht werden, das wäre reine Spekulation. Ab dem Jahre 1631 war es die Familie Tarelli, die die Anlage in ihrer heutigen Form geprägt hat. In Folge wechselten die Besitzer mehrmals, die Serbellonis (1778) sicherlich die Bekanntesten. Seither wurde das Castello immer wieder renoviert, in seiner Gestalt aber nicht mehr geändert. Auch die Umgebung des Castello bietet einige interessante Facetten. Regelmäßig veranstaltet ein Falkner seine Show mit Wildvögeln. Für viele Besucher ein beeindruckendes Spektakel v.a. innerhalb dieser mittelalterlichen Kulisse. Hin und wieder werden auch Schauspieler aus der Region eingebunden, ein fast bühnenreifes und authentisches Schauspiel entsteht. Außerhalb der Showzeiten sitzen einige der Vögel vor dem Zugang zum Kastell um einen Baum herum aufgebaut wie Schaufensterpuppen, was nicht allen Besuchern gefällt. Im zum Castello gehörenden Gasthaus ‚Il Ristoro del Castello‘ (zum kleinen Hafen/Tor) kann man einige Speisen zu sich nehmen, auch einige Mitbringsel sind im Kassenhäuschen zu kaufen. Wer etwas gepflegter essen möchte, sucht das Ristorante ‚Il Porticchio‘ in Vezio auf. COMER SEE - LIVE Informationen Castello di Vezio Via del Castellano, 6 - 23828 Perledo Tel./Fax +39 031 303 180 eMail: info@castellodivezio.it Internet: www.castellodivezio.it Preise von EUR 2,00 bis 4,00 Geöffnet von März bis Oktober: täglich 10.00 bis 17.00 Uhr (im Sommer abends etwas länger) GPS: 46°00‘38.99“ N - 09°17‘12“ E Il Ristoro del Castello Castello di Vezio - 23828 Perledo - Lecco Tel. +39 333 4485975 (Nicola) Geöffnet von März bis November: täglich 09.30 bis 00.30 (bei schlechtem Wetter geschlossen).Im Sommer wird der Platz vor dem Castello seeseitig bereitgestellt (nur für Gruppen). Ristorante il Portichetto Via della Foppa, 2 - 23828 Varenna - Perledo Tel. +39 0341 830316 eMail: : info@ristoranteilportichetto.com Internet: www.ristoranteilportichetto.com 11 82 COMER SEE | ALTO LARIO Gravedona mit dem Palazzo Gallio (im Hintergrund - rechts)] Gravedona | Altes Fischerdorf mit Charme Provinz: Como | 2.752 Einwohner | Vorwahl: 0344 | 46°9’0’’N 9°18’0’’E Der am oberen Ende des Comer See gelegene Ort liegt in einer schönen Bucht gegenüber der Mündung des Valtellinatales. Hier finden Sie eine schöne Uferpromenade, ein kleines Strandbad, die verwinkelte Altstadt, attraktive Wandermöglichkeiten, Klettersteige, Grünflächen. Kurz: Alles, was zu einem schönen Urlaub gehört. In Gravedona gibt es in Hafennähe zwei Pizzerien, die Pizza backen, wie man sie in Italien erwartet. Beide sind zu empfehlen. Ein kleiner Supermarkt an der Uferstraße versorgt Gäste und Einwohner mit Dingen des täglichen Bedarfs, mehrere Eiscafés und anderes mehr runden den positiven Gesamteindruck ab. Gravedona ist auch aus diesen Gründen einer der wichtigsten Fremdenverkehrsorte am Comer See. Infolge seiner bedeutungsvollen Vergangenheit, als das Städtchen im Zentrum weltlicher und kirchlicher Interessen lag, besitzt Gravedona heute noch zahlreiche Baudenkmäler und Kunstwerke von seltener Schönheit. Zu Gravedona gehören die Teilorte San Carlo, Senga, Piumona, Travisa und Traversa. ALTO LARIO | COMER SEE 83 Die Wirtschaft des Ortes gründete sich ursprünglich auf den Fischfang, die Landwirtschaft und in den hochgelegenen Tälern auf die Viehzucht. Heute ist der Tourismus eine der wichtigsten Einnahmequellen und Gravedonas Ruf als Erholungsort verbreitet sich stetig. Es besitzt zahlreiche Sportanlagen, darunter eine Strandanlage, eine Segelclub, ein Sportzentrum mit Tennis- und Fußballplätzen und einer Leichtathletikbahn sowie Radwege, Parkanlagen und einen Trimmdich-Pfad. Hoch über Gravedona befindet sich das Klettergebiet ‘Sasso Pelo’, wo Freeclimber und andere Kletterer an einer breiten Felswand mehrere Aufstiege unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades finden. Das Crotto Dangri im Valle di Darengo] Wunderschöne Ausblicke ergeben sich auf dem Weg zum Crotto Dangri: Bis Livo fahren Sie mit dem Auto, dann geht es zu Fuß weiter auf einem gut ausgeschilderten Weg. Bergfreunde treffen hier auf lohnende Wanderziele, MountainbikeStrecken und Trekkingrouten in stillen, Jahrhunderte alten Wäldern, vorbei an verwunschenen Bergseen bis hinauf in höhere Lagen. Wer Ruhe und Entspannung sucht, dem bieten die Strände und Spaziergänge am Seeufer einzigartige Möglichkeiten. Für das kulinarische Wohlbefinden sorgen Hotels und Restaurants mit typisch einheimischen Gerichten. An den warmen Sommerabenden finden Feste und kulturelle Veranstaltungen statt. Höhepunkt des Jahres ist das Seefest am 14. August mit der Prämierung geschmückter Boote (Lucie) und einem großen Feuerwerk. 84 COMER SEE | ALTO LARIO Die Chiesa di Santa Maria del Tiglio] Stadtgeschichte, religiöses Leben und Kultur Die Kirche Santa Maria del Tiglio gehört zu den bedeutendsten Kirchenbauten Oberitaliens. Sie wurde in ihrer heutigen Form im 12. Jahrhundert erbaut und zeigt im Inneren neben einer klaren Struktur aus hellen und dunklen Steinen eine Vielzahl von Freskomalereien aus dem 14. und 15. Jahrhundert, so Johannes den Täufer und die Heiligen Drei Könige. Das Fundament stammt schon aus dem fünften Jahrhundert und gehörte zu einer Johannes dem Täufer gewidmeten Taufkirche. Zu finden ist das Bauwerk im südlichen Ortsteil in schöner grüner Umgebung direkt am See. Unmittelbar daneben steht die ebenfalls im 5. Jahrhundert errichtete Kirche San Vinzenco. Über dem Altar prunken bedeutende Gemälde in Marmorrahmen. Ebenfalls zu empfehlen sind die Kirchen San Gusmeo, San Matteo und Santa Maria delle Grazie. Letztere wurde im 15. Jahrhundert gebaut und später mit prachtvollen Fresken mit biblischen Motiven ausgeschmückt. Einst war sie Zentrum eines Klosters. Nach dem Besuch der Kirchenanlagen genießen Sie einen Blick über den nördlichen Comer See. Folgen Sie der Uferpromenade in nördlicher Richtung, sie passieren die Tourismus-Information, den alten Fischerhafen, einige Cafes, Läden und Banken. Die Gemeinde forciert die Renovierung der vielen noch im Dornröschenschlaf befindlichen Fassaden in vorderster Linie, bald sind die Arbeiten abgeschlossen. Gegenüber der Anlegestelle befindet sich einer der wenigen Spielzeugläden. Wer Kinder hat, kann sich auf eine längere Pause einstellen. Am nördlichen Ende der Uferpromenade findet man eine schöne Ruheinsel direkt neben der Kirche (leicht erhöht), ein paar Schritte dahinter das Casa Volta, in dem Allessandro di Volta längere Zeit verbracht hat. Eine Steintafel erinnert an den berühmten Physiker. ALTO LARIO | COMER SEE 85 Für Blumenfreunde führt am Osterwochenende kein Weg am Palazzo Gallio vorbei. Seit 1972 öffnet dort alle Jahre wieder die traditionelle und einzigartige Kamelien-Ausstellung Mostra delle Camelie ihre Pforten. Zum Rahmenprogramm gehört eine Ausstellung mit Bildern und Skulpturen einheimischer Kunstschaffender. Im Sommer ist der Palazzo Austragungsort des ‘Master Piano Festival’, einer Reihe musikalischer Events mit renommierten Klaviervirtuosen. Der Palazzo Gallio, auch Palazzo delle Quatro Torri genannt, wurde im 17. Jahrhundert im Auftrag des Kardinal Tollomeo Gallio gebaut. Im höher gelegenen Ortsteil befinden sich zwei weitere Kirchen, die man besuchen sollte: die Klosterkirche Santa Maria delle Grazie aus dem 15. Jahrhundert und Chiesa SS Gusemeo e Matteo aus dem 13. Jahrhundert. Strände und Seebäder Der eigentliche Strand von Gravedona ist am südlichen Ende zu finden. Der Fluss, der hier in den See fließt, bildet eine große Kiesbank, viele Badegäste tummeln sich hier im Sommer. Gegenüber liegt ein sog. Lido, eine Schwimmanlage mit Pool, Liegestühlen und Snackbar. Davor ist ein großer Parkplatz. Die Uferlinie in Gravedona] Wandern und Bergsteigen Ein schöner Spazierweg ist zunächst der Uferweg von Gravedona nach Dongo. Jenseits des Flusses Tiro zieht er sich über mehrere Kilometer das Seeufer entlang und passiert dabei Freizeitanlagen, Badeanstalten und Campingplätze. Etwas anstrengender ist der Weg über einen schmalen Steinpfad von Gravedona zum Teilort San Carlo und anschließend nach Segna, dem Ausgangspunkt mehrerer reizvoller Wanderungen. In Richtung Domaso führt die Via Regina Antica. Wer es sich zutraut, kann einen schmalen Fußpfad wagen. Dazu zweigen Sie unmittelbar vor Segna beim Strommast rechts von der Straße ab. Der zweite Weg führt bergauf nach Livo, einem reizvollen Bergdorf und gleichzeitig Ausgangspunkt des Weges zum Crotto Dangri, einer urigen Gaststätte inmitten schöner Bergwelt oberhalb des Comer See. Der Fluss Tiro hat hier die Gestalt eines reißenden Baches, im Sommer bietet er bei ruhigerer Strömung auch eiskalte Badegumpen mit glasklarem Wasser. Von hier aus geht es weiter in die großartige Bergwelt am Comer See, z.B. zum Lago Darengo mit dem Schutzhaus Capanna Como. 86 COMER SEE | ALTO LARIO TIPP Empfehlenswerte Unterkünfte in Gravedona Ferienwohnungen aller Kategorien sind buchbar über das Internet. Das Weinberggehöft CasaRina im Ortsteil San Carlo bietet einen besonderen Komfort und WLAN (www.casarina.com). Hotel Regina | Via Regina Levante, 10 a | 22015 Gravedona | +39 0344 89446 | www.reginahotels.it. Direkt am Ufer des Comer See. Die einladende Terrasse, der Pool und die unvergleichliche Lage machen das Hotel zum Beststeller im Norden. Der Senior-Chef wohnt selbst im Haus. Preise ab EUR 65,00 (DZ als EZ). Hotel Lauro | Via Privata Tagliaferri, 12 | 22015 Gravedona | + 39 0344 85255 | www.laurohotel.it. Ruhig gelegenes Hotel unter neuer Führung. Service wird großgeschrieben. Preise ab EUR 75,00 (EZ). Hotel La Villa | Via Regina Ponente | 22015 Gravedona | +39 0344 89017 | http://hotel-lavilla.com. In der schönen Umgebung des oberen Comer See bietet Ihnen das Hotel La Villa mit seinen 15 Zimmern ein besonderes Ambiente. Das Restaurant verspricht in schöner Atmosphäre das Beste der frischen, italienischen Küche. Bei schönem Wetter wird gerne auch draußen serviert. Preise ab EUR 45,00. Gravedona mit attraktiven Wandermöglichkeiten. ALTO LARIO | COMER SEE Pizzocheri und dazu ein frischer Salat] Gut Essen und Trinken in Gravedona Gravedona bietet eine große Anzahl guter Ristorante. Viele davon befinden sich direkt an der Seepromenade mit Sicht auf den Comer See. Ristorante Hotel Lauro | Via Privata Tagliaferri, 12 | 22015 Gravedona | + 39 0344 85255 | www.laurohotel.it. Ambitioniertes Hotel-Restaurant mit interessanter Karte bei akzeptablen Preisen. Sehr zuvorkommender Service. Osteria Ca’ de’ Matt | Via Castello, 6 | 22015 Gravedona | +39 0344 85640 Originelles, romantisches Lokal am nördlichen Ende der Uferpromenade; etwas nach hinten versetzt. Die Meinungen über die Qualität des Lokals gehen in letzter Zeit sehr auseinander. Weitere Informationen und Internetlinks Ufficio Turistico Gravedona Piazza Trieste - 22015 Gravedona Tel. +39 0344 85005 eMail: turismo.gravedona@gmail.com Wochenmarkt: 1. und 3. Mittwoch im Monat, 08.00-12.30 Uhr. Offizielle Homepage der Kommune: www.comune.gravedona.co.it 87 88 COMER SEE | ALTO LARIO Gravedona ed Uniti | Peglio, Livo und Dosso del Liro Die Bergdörfer oberhalb Gravedonas haben alle einen besonderen Reiz. Sie liegen landschaftlich exponiert in und auf den Hängen der umliegenden Berge. Viele attraktive Wandertouren starten von hier, immer mehr Ferienwohnungen werden aktiviert (Sanierung von alten Bauerhäusern in moderne Schmuckstücke). Noch weiter oben finden sich einige Agriturismo-Betriebe mit unterschiedlichen Angeboten (z.B. Agriturismo Zertin). Der Straße nach Traversa folgend, erreicht man zunächst Peglio, ein Dorf, das sich am Übergang zu einem Hochtal angesiedelt hat. Guy de Jong, ein auch über den Comer See hinaus bekannter Künstler, hat hier sein Atelier. Ein zwei Trattorien gibt es ebenfalls und diesen unsagbaren Blick in den Süden. Livo hat einen schönen Ortskern mit Kirche, alten Häusern und einer sehr guten Pizzeria (Sant‘Anna).Von Livo startet man ins gleichnamige Tal, wo sich das Crotto Dangri einen Namen gemacht hat. Über Dosso del Liro gelangt man ins Valle del Liro und weiter ins Val di Camedo. Für eine große Tour empfiehlt sich der Aufstieg zum Monte Cardinello (2.400 mt.), unterwegs trifft man auf das Rifugio Vicino, wo man übernachten kann (Schlüssel in der Bar-Pizzeria Il Ponte in Gravedona; Tel. +39 0344 5223). Die Schutzhütte Capanna Como Der Bergsee Darengo ist das eigentliche Ziel dieser Bergwanderung, die mit 4,5 Stunden ein wenig Ausdauer erfordert. Am See befindet sich die Schutzhütte Capanna Como, die allerdings nicht bewirtschaftet ist. Möchte man dort trotzdem Halt machen bzw. übernachten, so erhält man den Schlüssel im Ristorante Santa Anna in Livo. Das Gleiche gilt für die Schutzhütte Rifugio Pianezza, die sich auf halber Strecke befindet. Das Gebiet rund um den Bergsee ist landschaftlich besonders reizvoll. Die Kombination aus Bergen, Wildbächen und mediterraner Vegetation zeigt sich hier in höchster Vollendung. Wer will, kann von der Schutzhütte aus über den historischen Alta Via del Lario II über die Alpe Malpensata zum Rifugio Giovo weiterlaufen. Wanderung zum Crotto Dangri Jeder Urlauber macht sich irgendwann auf den Weg zum Crotto Dangri: bis Livo mit dem Auto, dann zu Fuß weiter. Der Weg ist gut ausgeschildert. In ca. 1 h erreichen Sie das Crotto mit einfacher, aber schmackhafter regionaler Küche. Der Weg führt im späteren Verlauf entlang einem Gebirgsbach, der je nach Jahreszeit mehr oder weniger Wasser führt. Sie passieren offene Passagen ebenso wie von mächtigen Kastanienbäumen verdunkelte Wege. Am Zielpunkt gibt es einige Gumpen, die im Sommer zum kühlen Bade einladen. Die Strecke ist ein Teil der Via dei Monti Lariani und kann in beide Richtungen weiter verfolgt werden. Leider wurde der Weg in den letzten Jahren stärker für die dort angesiedelten Menschen befestigt, die Natürlichkeit blieb folglich etwas auf der Strecke. AUF DEM WEG ZUM MONTE DURIA ALTO LARIO | COMER SEE 89 Traumstimmung am Fuß des Monte Duria. Wer nicht so weit hinauf möchte, links unten ist schon der Rückweg zum Bergdorf Bodone zu erkennen. 90 COMER SEE | ALTO LARIO Musso | Das ruhige Marmorstädtchen Provinz: Como | 1.060 Einwohner | Vorwahl: 0344 | 46°6’45’’N 9°16’33’’E Wer die Ruhe liebt, ist in Musso richtig gut aufgehoben, denn nach der Eröffnung des Umgehungstunnels ist diese hier eingekehrt. Das kleine Örtchen mit wenigen touristischen Angeboten liegt prächtig an einem von malerischen Häuschen gesäumten Berghang, der in nördlicher Richtung über die Kirche Santa Eufemia bis nach Dongo reicht. Der Uferbereich ist nicht besonders aufregend, der Uferweg, der hinter dem Sportplatz beginnt, allerdings sehr zu empfehlen. Er führt bis nach Pianello del Lario, einem Zusammenschluss mehrerer kleiner Orte am Ende der Bucht. Wirtschaftlich ging es dem Ort stets gut, fand man doch hier schon früh den begehrten weißen Marmor, der exportiert bzw. für zahlreiche lombardische Kirchenbauten verwendet wurde. Vor einigen Jahrzehnten wurde der Abbau allerdings mangels Rentabilität eingestellt. Die Kirche San Biagio aus dem 16. Jahrhundert verfügt über drei Kirchenschiffe, man sieht einige Fresken und am äußeren Seitenteil auch Gräber. Wandern und Bergsteigen Vom Ort aus führen einige Wanderwege in die dahinter liegenden Berge. Hier findet sich zudem eine der schönsten Etappen der Via Regina Antica, meist auf schmalen Fußpfaden in halber Höhe mit Panoramaaussichten auf Uferlinie und See. Zu empfehlen ist der Aufstieg zum Kirchlein San Bernardo, das sehr schön in einer Bergsenke am Fuß des großen Monte Bregagno steht. Dazu mit dem Auto die Straße vom Rathaus Musso bis zum Agriturismo Labbio (der Beschilderung folgen) fahren, am Straßenende beginnt der kurze Aufstieg. Vorsicht: die Straße ist unterschiedlich beschaffen, an manchen Stellen steil und nicht asphaltiert. Strände und Seebäder Es gibt nur einen ganz schmalen betonierten Uferstreifen, an der Kirche ein schmales Kiesufer. Empfehlenswerte Unterkünfte in Musso Agriturismo Labbio | Loc. Labbio | 22010 Musso | Tel. 0344 80120 | www.agriturismolabbio.it Nur für echte Abenteurer. Nicht wegen der Ausstattung, die ist absolut ok. Die Auffahrt zum Agriturismo ist lang und beschwerlich. Das Albergo wird viel von den Wanderern genutzt, die die Via dei Monti Lariani (VML) laufen und hier nächtigen. 91 DER BERGRÜCKEN DES BREGAGNO ALTO LARIO | COMER SEE Sehr abwechslungsreich ist der Fußmarsch von Musso bzw. Dongo zum Monte Bregagno. Nach ca. 3h wird man mit einer tollen Aussicht belohnt. 92 COMER SEE | ALTO LARIO Schöner Blick über das Ufer bei Pianello] Pianello del Lario | Schifffahrtsmuseum und Wassersport Provinz: Como | 1.029 Einwohner | Vorwahl: 0344 | 46°6’0’’N 9°17’0’’E Die Gemeinde Pianello del Lario besteht aus den Gemeinden (frazioni) Belmonte, Crotti, Bellera, Tre Terre, Maggiana, S. Anna, Riva, Mianico, Saliana, Camlago und Garuso. Der Ort verteilt sich schön über die umliegenden Berghänge, einige Cafés, Campingplätze und Wassersportangebote haben sich hier angesiedelt. Stadtgeschichte, religiöses Leben und Kultur Der Uferweg geht noch etwas weiter nach Süden, teilweise erkennt man so genannte Crotti, kleine Höhlen, die als Weinkeller genutzt wurden und zum Teil heute noch werden. Sehenswert ist die Kirche San Martino. Erbaut im 15. Jahrhundert, bietet sie unter anderem einige schöne Skulpturen aus Marmor. Der im 16. Jahrhundert errichtete Altar stammt von Francisco Ser Gregori. Museo della Barca Lariana Highlight der Ortsgemeinschaft ist das Schifffahrtsmuseum ‘Museo della Barca Lariana’, das in den Anlagen einer alten Fabrik direkt am See eingerichtet wurde. Vor den Toren des Museums liegt, für jedermann sichtbar, ein alter, verrosteter Dampfkahn. Eine alte Spinnerei liefert die geeignete Location für ca. 250 Boote und aberhunderte Fotografien und Dokumente aus vielen Jahrhunderten Schifffahrt auf dem Comer See. Die in Venedig so beliebten Gondeln arbeiteten einst auch am Lario - als Last- und Transportgeräte. Polizei-, Arbeits-, Schmuggler- und ALTO LARIO | COMER SEE 93 Fischerboote sowie viele Hintergrundinformationen aus der Schifffahrt in alten Zeiten machen das 1982 eingerichtete Museum zu einem lohnenswerten Ziel. Auch rennerfahrene Segelyachten aus dem 19. Jahrhundert und die berühmten hölzernen Riva-Luxusmotorboote gibt es zu bestaunen. Das Museum liegt direkt am Ufer des Comer See, eigentlich nicht zu verfehlen. Information | Via Statale, 139 | 22010 Pianello del Lario-Calozzo | +39 0344 87235 Im Anschluss an den Museumsbesuch probieren Sie einen Cappuccino im Strandcafé nahe der Kirche: Die Preise sind günstig, das Ambiente angenehm. Vor der Terrasse können Sie im Sommer Surfer beobachten, bei denen sich die beiden umliegenden Campingplätze großer Beliebtheit erfreuen. Strände und Seebäder Hübscher kleinerer Strandabschnitt in der Nähe der beiden Campingplätze und der Kirche. Günstiges Strandcafé mit vorzüglichem Eis und kleinen Speisen. Empfehlenswerte Unterkünfte in Pianello del Lario B&B Breva & Tivan | Frazione Scarpagiano, 34b | 22010 Pianello Del Lario |+39 0344 86083 | www.brevaetivan.it. Sehr schön gelegenes ansprechendes Haus, wo man gut Urlaub machen kann. Preise ab EUR 35,00 (EZ). Camping Laguna Beach | Via Statale | Frazione Calozzo | 22010 Pianello del Lario | +39 0344 86315. In einem kleinen Wäldchen direkt am See gelegener Platz, Wassersportler. Camping Mec | Via della Chiesa | Frazione Calozzo | 22010 Pianello del Lario | +39 0344 87026. Eingezäunter Platz direkt neben der Kirche (viele Dauercamper, kein Baum!). Gut essen und trinken in Pianello del Lario Ristorante Veranda Beach Café | Via Calozzo | 22010 Pianello del Lario | +39 3394466304 Direkt am Strand beim Campingplatz. Zu genießen sind - bei attraktiven Preisen kleine Speisen und Snacks, dazu ausgezeichnetes Eis. Ristorante Spinnaker S.N.C. Di Masolini Danilo E C. | Via Statale Regina, 84 | 22010 Pianello del Lario Weitere Informationen und Internetlinks Wochenmarkt: 1. und 3. Mittwoch im Monat, 08.00-12.30 Uhr Offizielle Homepage der Kommune: www.comune.pianellodellario.co.it 94 COMER SEE | ALTO LARIO San Siro | Aufregende Gemeinde Provinz: Como | 1.855 Einwohner | Vorwahl: 0344 | 46°4’0’’N 9°16’0’’E Zwischen Cremia und Menaggio, am westlichsten Punkt des Comer See, liegt ein großes Gebiet mit vielen Dörfchen, die sich 2003 zum Gemeindeverbund San Siro zusammengeschlossen haben. Über den Ortsnamen des Verbundes stimmten die Einwohner ab. Die wichtigsten Teilorte sind Rezzonico, Acquaseria, Sant’ Abbondio und das eigentliche San Siro. Alle haben ihre Vorzüge, allen voran Rezzonico mit seiner herausragenden Lage an der Spitze einer malerischen Bucht. Sehenswert zwischen zwei Tunneln gelegen, die Villa Gaeta (am südlichen Ende der Gemeinde; nur zwischen zwei Tunneln kurz zu erkennen!), Schauplatz einer kurzen Szene im James Bond-Streifen `Casino Royal`. Verbindend ist die Kirche Santa Maria Assunta, die auf dem Gebiet von Sant’Abbondio liegt. Sie wurde im 15. Jahrhundert von den Dominikanern auf den Resten einer noch älteren Kirche errichtet und verfügt über zahlreichen interessante christliche Darstellungen und Skulpturen. [Äußerst malerisch zeigt sich Rezzonico. Sehr ruhiger Ort. ALTO LARIO | COMER SEE 95 San Siro - Rezzonico Provinz: Como | 1.078 Einwohner | Vorwahl: 0344 | 46°2’26’’N 9°13’41’’E Von Süden kommend, kann man bereits in Acquaseria aus größerer Entfernung die Schönheit von Rezzonico erkennen: Es liegt äußerst malerisch auf einer Landzunge, die weit in den Comer See hereinragt. Die Häuser drängen sich fast bis ans Wasser und nutzen jeden freien Quadratmeter. Den Ort überragt das Castello di Rezzonico, eine Burg aus dem 13. Jahrhundert, die den Angaben zufolge von der Familie della Torre gebaut wurde. Ihr Grundriss ist trapezförmig, sie verfügt über drei Türme und über mehrere Etagen Wohnraum. Ein Turm ist heute noch bewohnt, im unbebauten Innenhof wachsen Blumen. Da die Burg sich im Privatbesitz befindet, wird sie nur selten geöffnet. Doch die Wege rundherum sind wunderschön angelegt und führen links zu einer kleinen Bucht, rechts zum befestigten Uferbereich Rezzonicos mit Traumaussicht auf den Comer See. Etwas südlich liegt der kleine Fischerhafen mit einigen Booten. Über der südlichen Tunneleinfahrt des Ortes liegen die Überreste einer alten Festungsanlage, des Castellaccio. Diese Anlage war wohl ehemals mit dem Castello verbunden und diente als Rückzugsmöglichkeit. Die Villa Gaeta, 007 lässt grüßen] Die Villa Gaeta Aus dem Bond-Streifen Casino Royal 2006 wurde die Villa endgültig weltberühmt. Mr. White erfährt hier seine Hinrichtung durch James Bond, gleichzeitig die Schlusseinstellung des Films (Trailer bei youtube, Stichwort Villa Gaeta). Berühmt ist auch ihre Lage auf einer kleinen Landzunge zwischen San Siro und Nobiallo. Kein weiteres Bauwerk am Comer See verfügt über eine ähnliche exzellente Position, völlige Abgeschiedenheit erfährt der Gast mit drei zum See offenen Seiten. Die 1921 erbaute Villa verfügt heute über 22 luxuriöse Wohnungen, die alle in Privatbesitz sind. Einige der Wohnungen werden über die gängigen Ferienwohnungsportale vermietet. Es gibt einen Pool, eine eigene Anlegestelle und einen in hoher Kunst gestalteten Garten. 96 COMER SEE | ALTO LARIO Strände und Seebäder Bei der Burg links einem kleinen Pfad folgen, am Ende eröffnet sich ein Blick auf die schöne überschaubare Kiesbucht. Achtung, Scherben! [Auf einer Landzunge wunderschön gelegen. Empfehlenswerte Unterkünfte in Rezzonico Hotel Lauro | Località Rezzonico | 22010 San Siro | +39 0344 50029 | www.hotellauro.com Kleines Hotel mit Restaurant, in der hauptsächlich regionale Küche angeboten wird. Das Gasthaus wird seit dem 18. Jahrhundert von der gleichen Familie sehr erfolgreich geführt. Frische regionale Zutaten sind das Erfolgsgeheimnis. B&B Miramusi | Loc. Rezzonico | 22010 San Siro | +39 0344 50095 | www.miramusi.it Exklusive Lage auf einem Felsen über dem See und der alten Uferstraße. Die Zimmer sind nett eingerichtet und geräumig. Preise ab EUR 40,00 (EZ). Weitere Informationen und Internetlinks Wochenmarkt: 1. und 3. Mittwoch im Monat, 08.00-12.30 Uhr. Offizielle Homepage der Kommune: www.comune.sansiro.co.it ALTO LARIO | COMER SEE San Siro - Acquaseria Acquaseria ist der eigentliche Hauptort der Gemeinde San Siro. Dort gibt es einige Geschäfte, verschiedene Restaurants, Bars und Cafés mit Eisverkauf. Über die Via Giuseppe Carozzi verläuft die wichtigste Zufahrt zum See mit Naturstrand (grober Kiesel). Von dort kann man die Uferpromenade entlang schlendern oder einen kleinen Imbiss in einem netten Restaurant einnehmen. Das besondere an Acquaseria ist eine seit 2009 etablierte öffentliche Ausgabestelle für Quellwasser. Der Ort möchte damit der Flut an PET-Flaschen Herr werden. Das Angebot wird rege angenommen, auch Durchreisende und Wanderer nutzen das Angebot. Strände und Seebäder Eine Bademöglichkeit mit etwas feinerem Kieselstrand finden Sie beim Fluss. Schöne Uferpromenda in Acquaseria] Weitere Informationen und Internetlinks Wochenmarkt: 1. und 3. Freitag im Monat, 08.00-12.30 Uhr Offizielle Homepage der Kommune: www.comune.sansiro.co.it 97 98 COMER SEE | ALTO LARIO Sorico | Ein Wallfahrtsziel Provinz: Como | 1.204 Einwohner | Vorwahl: 0344 | 46°10’20’’N 9°22’53’’E Sorico hat ein ähnliches Erscheinungsbild wie Gera Lario: Weite Freizeitflächen, ein paar Campingplätze, ein hübscher Uferbereich, eine großzügige Liegewiese und ein paar Geschäfte entlang der Durchgangsstraße prägen sein Gesicht. Die Wallfahrtskirche San Miro steht ca. 300 m oberhalb des Ortes und ist dem heiligen Miro, einst ein Pilger aus dem Franziskanerorden, geweiht. Das Kirchlein mit sehenswerten Fresken stammt aus dem 16. Jahrhundert. Wanderer stoßen INDEX | COMER SEE 283 WelComocard 181 Windsurfparadies 67 Wintersport 240 Wochenmärkte 35, 274 Z Zug fahren am Comer See 275 Kartensymbolik 284 COMER SEE Impressum Texte und Recherche Robert Hüther Fotos, Abbildungen und Karten Robert Hüther, weitere Fotografen (siehe Bildnachweis) Urheberschaft Zwischenräume Verlag - Robert Hüther Markbronner Weg 11 D-89077 Ulm ISBN 978-3-943663-00-6 1. Auflage 2012 Alle Rechte vorbehalten. Wenn nicht ausdrücklich anders vermerkt, liegen die Urheberrechte für Texte, Bilder und Illustrationen bei Robert Hüther. Der Urheber räumt Ihnen ganz konkret das Nutzungsrecht ein, sich eine private Kopie für persönliche Zwecke anzufertigen. Nicht berechtigt sind Sie dagegen, die Materialien zu verändern und /oder weiter zu geben oder gar selbst zu veröffentlichen. Druck: Schirmer GmbH, Ulm. Abgrenzung Die in dieser Publikation angegebenen Links verstoßen weder gegen Sitten noch Gesetze, was genau einmal geprüft wurde, bevor sie hier aufgenommen wurden. Keine Haftung Die Inhalte dieser Publikation wurden sorgfältig geprüft und nach bestem Wissen erstellt. Aber für die hier dargebotenen Informationen wird kein Anspruch auf Vollständigkeit, Aktualität, Qualität und Richtigkeit erhoben. Es kann keine Verantwortung für Schäden übernommen werden, die durch das Vertrauen auf die Inhalte dieser Publikation oder deren Gebrauch entstehen. Schutzrechtsverletzung Falls Sie vermuten, dass von dieser Publikation aus eines Ihrer Schutzrechte verletzt wird, teilen Sie das bitte umgehend per elektronischer Post mit, damit zügig Abhilfe geschaffen werden kann. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis: Die zeitaufwändigere Einschaltung eines Anwaltes zur für den Diensteanbieter kostenpflichtigen Abmahnung entspricht nicht dessen wirklichen oder mutmaßlichen Willen. COMER SEE 285 Bildnachweis Fotos auf den Seiten: Titel (© careno); 2,6 (© alexfiodorov ); 5 (© Jingling Water); 7 (© Vibe Images); 15 (© marcodeepsub); 16 (© Comugnero Silvana); 17 (© Pakmor); 21 (© Paolo Tiso); 24 (© eldorado); 27 (© Javier Cuadrado); 28 (© aigarsr); 42 (© ATLANTISMEDIA); 103 (© Steve Morvay); 109 (© HappyAlex); 114 (© Fontanis); 119 (© davidyoung11111); 149 (© Gioco); 151 (© Max DJ); 155 (© davidyoung11111); 159 (© careno); 161 (© Harald Biebel); 168 (© davidyoung11111); 170/171 (© Harald Biebel); 173 (© SCPixBit); 175 (© rcaucino); 185 (© claudia hake); 189 (© careno); 190 (© careno); 191 (© Harald Biebel); 200 (© Ludmila Smite); 203 (© hegalopaul); 212 (© celeste clochard); 213 (© mirabilis73); 216 (© celeste clochard); 218 (© ziomauryfoto); 220 (© Henry Bonn); 222 (© hal_pand_108); 223 (© anna pozzi); 241 (© careno); 248 (© HappyAlex);256 (© Maurizio Malangone); 257 (© Immo Schiller); 263 (© Mi.Ti.); 265 (© pedrolieb); 277 (© diego cottino ); Symbole auf verschiedenenen Seiten (© Erhan Ergin und © scusi): alle Fotalia.com Fotos auf den Seiten: 29, 30 und 255 © Grand Hotel Villa d‘Este Fotos auf den Seiten: 96,160, 163, 164, 178, 180, 183, 187, 188, 192, 238, 239, 250,272 und 273 von Anton Heumann - www.swissandmore.de. Der Zwischenräume Verlag - Robert Hüther dankt all den Fotografen für die Unterstützung. 286 COMER SEE Der Zwischenräume Verlag Der Zwischenräume Verlag versteht sich als Nischenverlag. Er legt dort auf, wo die etablierten Verlage keine Rentabilität erwarten. Durch eine schlanke Organisation, ein effizientes Zusammenarbeiten zwischen Verlagsleitung und Autor und eine Resourcen sparende Produktion gelingt es, die Kosten-Ertrag-Relation günstig zu gestalten. Bei der Auswahl der Themen lassen wir uns von unserem Gespür leiten, sind ständig auf der Suche nach Trends und reagieren dann schnell. Als 2002 George Clooney seinen Wohnsitz nach Laglio an den Comer See verlegte, entwickelte sich dieser italienische See zum Spitzenreiter. Immer mehr Menschen wurden auf den See aufmerksam, wollten dort Urlaub machen. Das einzige Problem: es gabe keine ausführlichen Informationen. Viele Verlage behandelten den Lago di Como als Randerscheinung neben den zwei Großen: Lago di Garda und Lago Maggiore. Die Idee für einen eigenständigen Reiseführer war geboren. Seither wurden einige Ideen gesammelt, wieder verworfen oder weiter an ihnen gefeilt. Im Frühjahr 2012 werden zwei weitere Publikationen aufgelegt, die genau in solche Nischen gehen. Man kann gespannt sein. Wir freuen uns sehr, dass Sie unseren kleinen Verlag unterstützen. Vielen Dank, Robert Hüther. Internet: eMail: www.zwischenraeume-verlag.de info@zwischenraeume-verlag.de