Schlachtfeld von Waterloo
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Schlachtfeld von Waterloo
1 Seite 3 Presseerklärungen Seite 5 Vollständiges Veranstaltungsprogramm Seite 6 Waterloo, eine bedeutende Schlacht, die in die Geschichte eingegangen ist Seite 12 Die Mitveranstalter Seite 13 Schlachtfeld von Waterloo Seite 16 Praktische Informationen Seite 17 Von der press zu verwendende Bilder 2 „ Wenn bestimmte Schlachten die Entwicklung eines Krieges verändern konnten, so hat diejenige von Waterloo sogar den Verlauf der Geschichte geändert, indem sie eine Zeit großartiger Heldentaten beendete und in Europa und international den Weg für eine neue Ära freimachte “. Die Nachstellung dieser großen Schlacht ist das Angebot, das wir Ihnen an einem Wochenende unterbreiten. Über 1.200 in Uniform gekleidete Darstellende werden aus verschiedenen Ländern (Deutschland, Belgien, Frankreich, U.S.A., Großbritannien, Italien, Irland, Luxemburg, Niederlande, Rumänien, Russland, Schweiz, Tschechei und Ukraine) anreisen, um die Erinnerung an eine Schlacht neu aufleben zu lassen, die in der geschichtlichen Entwicklung von herausragender Bedeutung war. Im Jahr 2009 wird das Event auf professionelle Art gestaltet: Tribünenplätze, OnlineEintrittskarten, offizielle Internet-Seite… Die Tribünen werden am Rande des Schlachtfeldes aufgebaut werden, damit sich der Verlauf dieser großen Show unter besten Bedingungen verfolgen lässt. Sitzplätze, bessere Sichtverhältnisse, dies alles trägt dazu bei, dass dieses Ereignis ein außergewöhnliches Erlebnis sein wird! Beachten Sie bitte, dass die Zahl der Sitzplätze begrenzt ist, buchen Sie sie sofort über unsere Internetseite oder über diejenige der FNAC! Es war für ein Ereignis dieser Größenordnung notwendig, eine offizielle Internetseite einzurichten, auf der jeder Interessierte die für die Organisation seines Wochenendes nützlichen Informationen finden kann. Aber über den praktischen Gesichtspunkt hinausgehend wird Sie diese Internetseite ins Zentrum des napoleonischen Zeitalters, mit seinen Biwaks, seinen farbenprächtigen Uniformen und seinen tapferen Soldaten, hineinversetzen. Bei der räumlichen Gliederung fiel die Entscheidung zugunsten eines großen Überblicks mit außergewöhnlicher Qualität, durch den Sie im wörtlichen Sinne mitten in diese napoleonische Schlacht, die einer der letzten war, versetzt werden. Um weitere Informationen zu erhalten, sehen Sie bitte unter der folgenden Adresse nach: www.culturespaces-minisite.com/waterloo1815 3 Ablauf der Veranstaltung Am 18. und 19. Juni bietet Ihnen Culturespaces mit Spezialanimationen vom Hameau du Lion einen Vorgeschmack auf das große Event-Wochenende: Kanonenschüsse, Fanfaren, Ankunft der Regimenter und Beginn des Aufbaus der Biwaks (am 19. Juni)… Erleben Sie ab dem folgenden Tag und über das gesamte Wochenende hinweg das Leben in den napoleonischen Biwaks. Entdecken Sie den Alltag dieser Familien. Lernen Sie die Gruppen der Darsteller kennen und tauchen Sie in die Stimmung des Kaisers ein. Sie können Informationen über die Biwaks, die Waffen, die Ausrüstungen erhalten, Sie können an der Vorbereitung von Mahlzeiten teilnehmen und Szenen aus dem Leben eines Militärcamps nacherleben: Gewehrfeuer und Kanonenschüsse, Wachablösung und Patrouillen werden folgen. Es sind zwei Biwak-Orte vorgesehen: für die Franzosen im Museum Musée provincial, dem „Letzten Hauptquartier Napoleons“, (in Genappe, 4 km vom Butte du Lion entfernt) und für die Engländer, die Holländer und die Preußen in der Nähe des Bauernhauses von Hougoumont (Braine l’Alleud). Am Samstag, dem 20. Juni werden die Kämpfe von Plancenoit dargestellt. Die Truppen werden ihre Biwaks gegen 18 Uhr verlassen und um 20 Uhr wird die Nachstellung der Schlacht der Alliierten und der französischen Truppen in den Feldern nahe dem Dorfplatz beginnen. Am Sonntag, dem 21. Juni erfolgt die Nachstellung der Kämpfe im Rahmen der WaterlooSchlacht, und zwar unter Beteiligung von den Alliierten und französischen Truppen in den Feldern nahe des Bauernhauses von Hougoumont (Braine-l’Alleud). Die Ticket-Verkaufsstellen und die Tribünen sind ab 8.30 Uhr geöffnet, die Kampfszenen beginnen pünktlich um 10 Uhr und enden gegen Mittag. Die Truppen ziehen sich dann in einer großen Parade in Richtung des Hameau du Lion zurück. 4 Donnerstag, den 18. Juni und Freitag, den 19. Juni: Jahrestag der Schlacht Ein Vorgeschmack auf das große Wochenende der Schlacht-Nachstellung ab dem 18. Juni, dem Jahrestag der Schlacht. Spezial-Events am Weiler (Hameau du Lion): Kanonensalven, Fanfarenklänge, Ankunft der Regimenter und Beginn des Aufbaues der Biwaks… Von 9.30 Uhr bis 18.30 Uhr. Nachstellen der Kampfhandlungen Samstag, 20. Juni, 10.00 Uhr: Öffnung der Biwaks der französischen Truppen im letzten Hauptquartier Napoleons in Genappe (etwa 4 km vom Butte du Lion entfernt) und der alliierten Truppen nahe des Bauernhofes von Hougoumont (Braine-l'Alleud). 10.30 Uhr: Eröffnung der Veranstaltung im Letzten Hauptquartier Napoleons. 13.00 Uhr: Mittagessen Napoleons und seines Generalstabes im Letzten Hauptquartier. 17.00 Uhr: Schließung der Biwaks. 18.00 Uhr: Aufbruch der Truppen zum Abmarsch nach Plancenoit (Lasne). 20.00 Uhr: Kämpfe der Truppen in Plancenoit. Sonntag, 21. Juni 8.00 Uhr: Öffnung der Kartenausgabe. 9.00 Uhr: Öffnung der Tribünen. 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr: Nachstellen der Schlacht von Hougoumont (mit den Tribünen). 12.00 Uhr bis 13.00 Uhr : Rückkehr der französischen Soldaten zum Weiler (Hameau du Lion) und Truppenaufmarsch. 14.00 Uhr: Großes Festessen am Hameau du Lion (Vorherige Reservierung ist nötig). 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr : Besuch der Biwaks bei den Abbauarbeiten. 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr : Historische Veranstaltungen am Hameau du Lion. 18.00 Uhr: Ende der Veranstaltung. 5 Die biwaks Für die Biwaks sind zwei Locations vorgesehen: Für die Franzosen im „Letzten Hauptquartier Napoleons“ (Genappe), Für die Engländer und Holländer und die Preußen im Bauernhof von Hougoumont (Brainel’Alleud). Die Besucher können hier in Kontakt treten mit den Personengruppen, die bei der Nachstellung der Schlacht mitwirken und sie können in das Ambiente des Kaiserreichs eintauchen. Sie können Erläuterungen über die Biwaks erhalten, die Waffen, die Ausrüstungen, sie können die Vorbereitung der Mahlzeiten verfolgen und sie können Szenen aus dem Leben im Lager miterleben: Gewehrschüsse, Kanonensalven, Truppenaufmarsch und Wachablösung werden aufeinander folgen. Die Biwaks werden am Samstag von 9.30 Uhr bis 17 Uhr geöffnet sein, am Sonntag von 14 Uhr bis 16 Uhr. Veranstaltungen Samstag um 13 Uhr: Die Öffentlichkeit kann an dem Event des Diners von Napoleons im Letzten Hauptquartier Napoleons teilnehmen. Dem Kaiser und seinem Generalstab werden Speisen serviert, die typisch für die Küche des Kaisertums sind. Sonntag gegen 14 Uhr: Nach der Rückkehr der französischen Truppen von der Schlacht von Hougoumont werden die Ärzte und ambulanten Helfer in zeitgenössischer Uniform versuchen, den Verletzten zu helfen und sie werden denjenigen, die ärztliche Hilfe am dringendsten benötigen, Erste Hilfe leisten; eingesetzt werden Instrumente und Utensilien aus napoleonischer Zeit. Napoleonischer Markt im la Fermette (Eintritt kostenlos) Besuch mit Führung. Unterschiedliche Stände mit Informationsmaterial und zum Verkauf von Gegenständen im Zusammenhang mit Napoleon. Für Kinder zwischen 9 und 12 Jahren wird ein Spiel-Pfad mit historischen Themen angeboten, der am Samstag und Sonntag-Nachmittag zugänglich sein wird. Ausschank und Imbiss. 6 Die Waterloo-Schlacht stellt den herausragenden Schlusspunkt unter eine Zeitspanne von Kriegen, die fast ununterbrochen dauerten, und sich über mehr als zwanzig Jahre hinzogen und die großen europäischen Mächte einbezogen, dar. Waterloo bedeutet auch die Gegenbewegung der europäischen Monarchien gegen das französische Kaisertum, die Ideen der Aufklärung, der Französischen Revolution und vor allem gegen die Hegemoniebestrebungen Napoleons, den das ganze Europa „den Menschenfresser“ nannte. Der historische Zusammenhang In einem Europa, in dem die Ausstrahlung Frankreichs sehr wichtig ist, entwickelte sich ein enormes Echo auf die Ereignisse des Jahres 1789. Dieses revolutionäre Erbe, die Verbreitung der Ideen der Aufklärung und die zwischen 1792 und 1815 fast ununterbrochen geführten Kriege haben den europäischen Kontinent auf geopolitischem Gebiet und hinsichtlich der Ideologien grundlegend verändert; die Armeen der Revolution und des Kaisertums haben die Grundsätze der Freiheit, der Gleichheit und des Rechts der Völker auf Selbstbestimmung exportiert, wobei so in den von Napoleon eroberten oder annektierten Ländern nationale Gefühle erweckt wurden. Der Wind der Freiheit, der aus dem revolutionären Frankreich weht, sollte in Europa zu Unwettern führen. Die Völker, die oft durch intellektuelle Eliten geführt wurden, träumen davon, sich vom Ancien Régime zu befreien und eine einheitliche Nation zu bilden, indem sie sich durch das französische Modell inspirieren lassen. Dieses nationale Gefühl wurde übrigens durch die französische Besatzung deutlich verstärkt: die napoleonische Herrschaft verstärkte bei den eroberten Völkern das Bewusstsein ihrer nationalen Identität. Nach dem Misserfolg des Rußlandfeldzugs (1812) dankt Napoleon am 6. April 1814 ab und damit wird der Sturz des Kaisertums besiegelt. Die Monarchen Österreichs, Russlands, Englands und Preußens, die im September 1814 zum Wiener Kongress zusammenkommen, um eine Neuaufteilung des napoleonischen Europas vorzunehmen, wollen „die Zivilisation wieder herstellen“, das heißt, sie wollen die durch den Geist der Französischen Revolution in Europa eingeführten Neuerungen auslöschen. Napoleons Rückkehr von der Insel Elba am 1. März 1815 und der 100 Tage-Feldzug, der die Alliierten gegen Napoleon einte, führten zu einem erneuten Aufflammen der napoleonischen Offensive gegen die Koalition von England, Preußen, Russland und Österreich, unterstützt von Spanien, Italien und den Niederlanden. Der Feldzug in Belgien führt zur Schlacht von Waterloo. 7 Die beim Feldzug in Belgien vorhandenen militärischen Kräfte Die Große Armee der Franzosen: 125.000 Soldaten, die sich zusammensetzen aus Rekruten, alle tapfere Wehrpflichtige und kampferprobte Soldaten, den Überlebenden des Kaisertums, den Überlebenden des Spanienkrieges… Die Alliierten: 210.000 Soldaten Eine englische Armee bestand zur Hälfte aus englischen Soldaten und zur anderen Hälfte aus deutschen Söldnern, die mit eiserner Disziplin ausgebildet worden sind. Sie genossen aufgrund ihrer Geschlossenheit in der Defensive große Anerkennung. Eine niederländische Armee bildete einen Bestandteil der Armee Wellingtons und an ihrer Spitze stand als Befehlshaber der Prinz von Oranien-Nassau. Eine preußische Armee, die hochmotiviert war, die durch die Gefühle des aufkommenden deutschen Nationalismus und dem Gedanken der Rache an Frankreich vorangetrieben wurde. Sie besaß wenig Kampferfahrung und zeichnete sich durch geringe Ausdauer aus, aber sie verfügte über eine große Zahl von Soldaten. Der Schlachtverlauf Der von der Insel Elba geflüchtete Napoleon befindet sich am 20. März 1815 in Paris. Er hat seine Armee mit einer unglaublichen Eile neu gebildet und 128.000 Männer stehen am 14. Juni kompakt an der Grenze zu Holland, in der Region von Beaumont. Die auf dem Wiener Kongress versammelten Alliierten hatten ab Ende März beschlossen, in Frankreich zu intervenieren und dort über alle Grenzen hinweg einzudringen. Aber ihre Kräfte waren seit 1814 demobilisiert. Sie konnten nicht vor Anfang Juli militärisch in Aktion treten. Daher hat Napoleon den Plan gefasst, ihnen zuvor zu kommen und die Initiative zu ergreifen. Lediglich die englischen und die holländisch-belgischen Kräfte unter dem Befehl des Herzogs von Wellington und die preußische Armee des Marschalls Blücher sind bereit zur militärischen Aktion. Aber die Erstgenannten sind im westlichen Teil Belgien verstreut, die Zweitgenannten im östlichen Teil. Die französische Truppenstärke liegt über der von Wellington und der von Blücher, wenn man die beiden letztgenannten getrennt betrachtet, aber deutlich unterhalb derjenigen der Gegner, sofern ihnen der Zusammenschluss gelingt. Deshalb fasste Napoleon den folgenden Plan: Seine Kräfte in konzentrierter Form in eine mittlere Position zu bringen, bei die Quatre-Bras, der Kreuzung der Straßen von Brüssel nach Charleroi und von Nivelles nach Namur, etwa 13 Kilometer südlich von Waterloo; dann mit vereinten Kräften einen der Gegner zu schlagen, um den anderen Gegner fernzuhalten, dann sich diesen vorzunehmen und ihn seinerseits zu vernichten. Der französische Kaiser ist am 15. Juni in Charleroi. Am Folgetag finden zwei Schlachten statt: ein Teil der von Napoleon persönlich geführten Armee schlägt die Preußen auf dem Schlachtfeld von Ligny, einem 8 ort 15 Kilometer nordöstlich von Charleroi gelegen; ein anderer Teil der kaiserlichen Kräfte trifft unter dem Befehl von Marschall Ney bei det Quatre-Bras auf Teile der Armee Wellingtons und kann die Kreuzung nicht einnehmen. Blücher hat seinem englischen Alliierten versprochen, sich nach Wavre zurückzuziehen. Der Herzog fasst sodann den Beschluss zur Schlacht auf der Ebene von Mont-Saint-Jean, was er mehrfach bekräftigte. Am 17. Juni, inmitten eines Platzregens, der auf die unerträgliche Hitze der vorhergehenden Tage folgt, ziehen sich die englischen und die holländisch-belgischen Kräfte in geordneter Formation auf die gewählte Position zurück. 18. Juni 1815. Am Vormittag werden die Positionen eingenommen: Auf der einen Seite die englischholländische Armee, 67.000 Männer, unter dem Befehl Wellingtons, auf der Ebene von Mont-SaintJean im Norden aufgestellt und auf der anderen Seite die 74.000 Franzosen, die auf dem Plateau von Belle-Alliance im Süden kampierten und von Napoleon und Marschall Ney befehligt werden. Die Engländer besetzen auch das Schloss und den Bauernhof von Hougoumont. Die preußische Armee unter dem Befehl Blüchers wird, da im Osten auf dem Rückzug, durch die französischen Truppen des Marschalls Grouchy verfolgt. 11.30 Uhr. Ablenkungsangriff von französischer Seite unter dem Befehl Prinz Jérômes, Napoleons Bruder, gegen den Bauernhof von Hougoumont. Es wird hier eine wilde Schlacht stattfinden, ohne dass die Franzosen eines der Gebäude in ihre Gewalt bekommen können. 12.30 Uhr. Vorbereitung der Artillerie der großen französischen Batterie mit 80 Kanonen in Richtung des Zentrums und des halblinks gelegenen Flügels der alliierten Frontlinie. 13.30 Uhr. Angriff im Osten der Straße zwischen Haie-Sainte und Papelotte, durch siebzehntausend Infanteristen des ersten Korps von Drouet d’Erlon. Diese Männer, denen Gewehrsalven entgegenschlagen, werden durch einen Angriff mit Bajonetten seitens der Truppen von Picton zurückgeworfen und geraten dann durch die schwere englische Kavallerie unter Beschuss. Es kommt zu einem Gemetzel und das erste Armeekorps zieht sich ungeordnet zurück. Die durch die militärische Aktion beflügelten Reiter reiten das kleine Tal zurück, um sich die große Batterie vorzunehmen. Da sich die Truppe in Auflösung befinden, mit übermüdeten Reittieren, geraten sie unter den Beschuss französischer Lanzenreiter, die ihnen große Verluste zufügen. 15.00 Uhr. Die alliierte Frontlinie hat stand gehalten. Napoleon hat die Schlacht von Waterloo bereits verloren. 16.00 Uhr. Beginn des Angriffs der französischen Kavallerie gegen das rechte Zentrum der Alliierten (derzeitiger Standort der Anhöhe „butte du Lion“, zwischen Haie-Sainte und Hougoumont). Bei diesen aufeinander folgenden Angriffen, die von Marschall Ney befehligt werden, werden bis zu zehntausend Reiter auf einer Linie von weniger als zehntausend Meter aufgestellt. Die alliierte Infanterie, die auf dem gegenüberliegenden Plateau-Hang im Quadrat aufgestellt ist, leistet Widerstand und kann sich gut halten, von den Resten der alliierten Kavallerie und vor allem der Artillerie unterstützt, die auf einem Bergkamm aufgestellt ist, wobei die Kanoniere zwischen den Angriffen in ihre Räumlichkeiten zurückkehren; die Franzosen vergessen dabei jedes Mal, die Kanonen zu befestigen oder mitzunehmen. 9 17.00 Uhr. Das 4. Armeekorps von Bülow geht bei Plancenoit zum Angriff über, wo man sich dann zum Nahkampf übergeht. Napoleon musste hierhin seine Junge Garde unter dm Befehl von Duhesme abordnen. 18.30 Uhr. Die militärische Lage ist für Wellington nach dem Fall von Haie-Sainte, wo Ney einige Kanonen in Batterieform aufstellen und die alliierte Frontlinie unter Beschuss nehmen kann, sehr kritisch. Da Ney zwecks Ausnutzung dieses Erfolgs Napoleon um Infanterie bittet, sind bei diesem sämtliche Reserven erschöpft, mit Ausnahme einiger Garde-Bataillone, die er einzusetzen zögert. Wellington kommt der Gefahr zuvor. Er verdichtet seine Reihen im Zentrum, indem er seinen linken Flügel schwächt. Er weiß, dass Blücher erscheint, um ihn hier abzulösen. 19.30 Uhr. Napoleon weiß dies auch und nachdem er Plancenoit wieder eingenommen hat, entscheidet er sich für einen letzten Vorstoß, um die alliierte Frontlinie vor dem Eintreffen des Großteils der preußischen Truppen einzureißen. Die kaiserliche Garde reitet das kleine Tal zurück, dort, wo die Reiter angegriffen hatten, unterstützt von einsatzbereiten Überresten der französischen Armee. Die treuen Soldaten der Napoleonischen Garde stoßen unerschütterlich – getreu der Legende – unter dem Kugelregen vor. Sie werden jedoch angesichts der großen Zahl gegnerischer Soldaten nachgeben müssen, denn Wellington hat sämtliche Reserven in Stellung gebracht: Die Guards, Colborne, Detmers drängen die kaiserliche Garde zurück. 20.00 Uhr. Die Preußen strömen in Massen auf das Schlachtfeld. Die französischen Truppen, die das Zurückweichen der Kaiserlichen Garde sehen, ziehen sich zurück und rufen dabei, dass verrat begangen wurde; man hatte ihnen gesagt, dass Grouchy kommen werde und es erschien Blücher… Es ist der Zusammenbruch, Wellington hebt seinen Zweispitz und gibt seinen Soldaten den Befehl zum Vormarsch. 21.00 Uhr. Die Franzosen strömen angesichts der Niederlage auseinander, mit Ausnahme von zwei quadratisch aufgestellten Gardeformationen, denen es gelingt, die Flucht des Kaisers zu decken. Wellington und Blücher treffen zusammen und reichen sich vor der Belle Alliance die Hände: Ihre Armeen haben den Sieg davongetragen. Bei Einbruch der Nacht bietet das Schlachtfeld ein apokalyptisches Schauspiel: fast zwölftausend Getötete, Tausende Verletzte, die jammern oder mit dem Tode ringen, die Kadaver tausender Pferde, die auf den Boden bedecken, wo Plünderer und Räuber bereits erschienen… Den letzten Verletzen wird erst drei Tage danach geholfen… Waterloo nach der Schlacht Es handelte sich für Napoleon und für Wellington um die letzte Schlacht: für den Erstgenannten führt sie zum Untergang und er muss ins Exil, für den Zweitgenannten bedeutete sie Ruhm; aber für beide Männer beginnt damit der Mythos. Wellington wird nach seinem glänzenden Sieg bei seiner Rückkehr aus Waterloo als Held gefeiert. Er wird in den Jahren seines Lebensabends auf den Straßen beklatscht, obwohl seine Popularität in der Öffentlichkeit gelegentlich nachlässt. Als Befehlshaber der Besatzungstruppen in Frankreich zwischen 10 1815 und 1818 macht er aus diesen Alliierte Englands. Als Premierminister ruft er 1830 in London die Konferenz europäischer Mächte zusammen, wodurch die Unabhängigkeit Belgiens ermöglicht wird. Sein Tod am 14. September 1852 im Alter von 83 Jahren ist mit grandiosen nationalen Begräbnisfeiern verbunden. Er wird in London mit großem Prunk in der Saint-Pauls-Kathedrale beigesetzt. Napoléon, der gestürzte Kaiser, wird ins Exil nach Saint-Helena, 7.000 Kilometer von Frankreich entfernt, verbannt. Er denkt an die Meinung der Nachwelt, während die Alliierten den Sieg über das „Scheusal“ feiern. In der Gefangenschaft lässt Napoleon die nachträgliche Rechtfertigung seiner Politik und seiner Feldzüge verfassen. Die „Erinnerungen von Saint-Helena“, die erst nach seinem Ableben veröffentlicht wurden, präsentieren ihn als einen zutiefst liberalen en und demokratischen Mann. Zur gleichen Zeit entwickelt sich in Frankreich in den royalistischen Kreisen eine „schwarze Legende“ Napoleons, die ebenso karikaturenhaft und übertrieben war, wie diejenige, die es im Ausland vor dem Fall des „Peinigers“ gab. Schriftsteller mit viel Leidenschaft, wie Frau de Staël, Chateaubriand, Vigny, schilderten den Gefangenen von Sainte-Hélène mit den Eigenschaften eines „Menschenfressers“, eines „Attila“ oder eines „Nero“. Ganz kurz nach der Schlacht wurden der Ort und der Name Waterloos selbst zu einem Mythos. Waterloo bedeutet tatsächlich eine Wende in der europäischen Geschichte und stellt als solcher einen Erinnerungsort dar. Die unterschiedlichen politischen Parteien Belgiens und Europas benutzen den Ort und setzen seine Symbolik für ihre Ziele ein. Patrioten und belgische Unabhängige der „parti français", Revisionisten und nostalgische Bonapartisten, enttäuscht von der Restauration unter König Ludwig XVIII., betrachten Waterloo als eine Wunde und als Untergang ihrer Ideale: Sie machen aus Waterloo einen Ort der Trauer und sie verbeugen sich im Gedächtnis an die hier gestorbenen Soldaten. Auf der Gegenseite machen die Sieger, hauptsächlich Engländer und Holländer, aus dem Ort ein Symbol der europäischen Solidarität und des Sieges der Monarchie. Vor allem hat die unvorstellbare Gewalt auf dem Schlachtfeld die Gemüter derart bewegt, dass die Neugierigen seit 1815 herbeiströmen, um sich über die Geschichte „im Klaren zu werden“. Die Zahl der Leichen, die hier ruhen, die an diesem Ort wild durcheinander in die Gemeinschaftsgräber geworfen wurden, verleiht Waterloo eine heilige Dimension. Es werden Pilgerfahrten für die Helden von Waterloo organisiert, jährlich finden am 18. Juni Gedächtniszeremonien statt, ganze Regimenter lassen Erinnerungstafeln anbringen, Nationen bringen Gelder zur Errichtung von Denkmälern auf, ehemalige Soldaten werden zu Touristenführern. Man besucht auch die Hauptquartiere, auf der Seite Napoleons den Bauernhof von dem Caillou und auf Seiten der Alliierten das Gasthaus Bodenghien. Die Errichtung einer Gemeinde-Eisenbahnlinie, die Wavre und Braine l’Alleud anfährt, hat sich ebenfalls günstig auf die Besucherzahlen des Schlachtfeldes ausgewirkt. Im Laufe der Zeit wurde der Ort der Verehrung zu einem Touristenort und an einigen Stellen entstehen Wirtshäuser, Hotels und Landhäuser. 11 La province du Brabant wallon www.brabantwallon.be Le Musée provincial – Dernier Quartier Général de Napoléon La commune de Braine-l’Alleud www.braine-lalleud.be La commune de Genappe www.genappe.be La commune de Waterloo www.waterloo.be La Maison du tourisme de Waterloo www.waterlootourisme.be La 8ème demi-brigade de ligne Le Commissariat général au Tourisme de la Région wallonne www.wallonie.be 12 La commune de Lasne www.lasne.be L’ASBL « Bataille de Waterloo 1815 » Die Anhöhe „Butte du Lion“ Dieser 41 Meter hohe Hügel wurde an dem Ort errichtet, an dem angenommen wird, dass der Prinz von Oranien (1772-1843) verletzt wurde, bevor er König der Niederlande wurde (von 1815 bis 1840). Für die Errichtung dieses Erdkegels bedurfte es einer dreijährigen Arbeit, von 1823 bis 1826. Der auf dem Gipfel der Anhöhe befindliche Löwe symbolisiert den Sieg der Monarchien. Und indem er sich auf die Erdkugel stützt, „kündigt er die Ruhe, die Europa in den Ebenen von Waterloo erreicht hat , an“, wie sein Architekt sagen wird. Vom Gipfel der Anhöhe erfasst der Blick das Schlachtfeld. Der Besucher kann sich leicht vorstellen, was die Infanterietruppen in quadratischer Aufstellung, die Entfaltung der Kavallerie etc. bedeuten. Er befindet sich gegenüber einer Fläche mit zahlreichen Kämmen und großen Höhenunterschieden. Der Besucher kann also das gesamte Gebiet visuell erfassen und dem Ablauf der militärischen Aktionen, dem Wechsel der Kampforte, folgen, mit Hilfe von Orientierungstafeln, die die Positionen angeben, die zu den unterschiedlichen Zeitpunkten der Schlacht verteidigt wurden. Die audiovisuelle Show Ein gewaltiges Schaubild mit 10 m² Fläche macht unter den Augen des Besuchers den Raum deutlich, in welchem sich die verschiedenen Armeekorps entfalten haben. Das Schaubild bewegt sich entsprechend dem Truppenvormarsch und bietet eine dynamische Darstellung des Ablaufs der Ereignisse. Die zeitliche Dimension der Kampfhandlungen wird auf konkrete Weise und für jeden Besucher verständlich vermittelt. Die Ton-und Lichtelemente verdeutlichen nacheinander jeden strategischen Ort und die wichtigsten Abschnitte der Schlacht. Schließlich werden aktuelle Bilder des Schlachtfeldes und auch zeitgenössische Bilder projiziert, um das Schaubild in seinen Kontext zu stellen. 13 Der Film Im Anschluss an die historische Annäherung der audiovisuellen Show bietet der Film eine Zeitreise, die sich auf die künstlerische Fantasie und die persönliche Erfahrungen stützt. Der Film stellt eine Allegorie dar und hebt szenisch eine Gruppe von Kindern hervor, die Krieg spielen und die sich plötzlich auf dem wirklichen Schlachtfeld befinden. Hinter den naiven Kinderspielen kann man den schrecklichen Ernst und den Grauen des Krieges erkennen. Die Bilder sind großartig. Sie stammen aus dem berühmten „Waterloo“ Film des russischen Regisseurs Bondartchouk: Gigantische Nachbildungen der Kampfhandlungen, Pferde stürzen übereinander, verletzte Männer, schreckliche Angriffe, verhängnisvolle Märsche der Soldaten in den Tod, Kanonenschläge, ergreifende Musik… Es handelt sich um ein originelle Methode, um den heutigen Menschen die Aneignung der Bilder der kollektiven Vergangenheit zu ermöglichen. Das Panorama Dieses von Louis Dumoulin 1912 erstellte gigantische Gemälde wurde in Vorbereitung der ersten Hundertjahrfeier der Schlacht erstellt. Es hat ganz außergewöhnliche Maße, die seinem besonders dramatischen Gegenstand ganz und gar würdig sind: 110 Meter im Unfang und 12 Meter Höhe. Die Show und die Tonschau wurden im Jahre 2004 völlig erneuert, wobei die modernsten Techniken (24 Lautsprecherboxen mit einem Digitalsystem mit 8 Tonquellen) eingesetzt werden. Das Geräusch der Säbel, die Kavallerie-Angriffe, die Kanonenschläge, die Hörnerklänge oder die Rufe der Infanterie versetzen den Besucher in das Zentrum der Schlacht. Der Zuschauer wird im wörtlichen Sinne überflutet, er wird von allen Seiten durch Kampfszenen eingekreist, wobei der Eindruck entsteht, als sei er selbst am Ort des Geschehens. Die mittels 3DDarstellung erreichte Perspektive und die damit erzielten Eindrücke sind außergewöhnlich. Die Bewegungen und die Gefühle werden mit viel Realismus dargestellt. Dieses Panorama, das gegenwärtig erneuert wird, stellt ein echtes historisches Erbstück dar, denn es ist eines der wenigen heute noch vorhandenen Objekte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren diese großen historischen Rekonstruktionen durchaus üblich, aber sie wurden im Laufe der Jahre seltener. 14 Das Wachsfiguren-Museum In dem Hotel, in dem der Hauptfeldwebel Cotton logierte, wurden die Persönlichkeiten, die die wichtigsten Teilnehmer der Schlacht waren, durch Künstler des Musée Grevin von Paris im Jahre 1949 nachgebildet. Für diese Persönlichkeiten aus Wachs handelt es sich um eine schöne Erinnerung, denn es handelt es sich um exakte Porträts für jeden Helden der Schlacht. Beim Besuch erhält man über ein Audiosystem Informationen, spezifisch konzipiert in französischer und englischer Sprache, und der Zuschauer wird von einer Szene zur nächsten geführt. Der Bauernhof von Hougoumont Dieser befestigte Bauernhof bildete den Schauplatz mörderischer Kampfhandlungen: Aufgrund der vorgeschobenen Position, die den rechten Flügel der Alliierten schützte, löste Napoleon gerade hier seinen Angriff aus. Was am Anfang nur ein Ablenkungsmanöver sein sollte, entwickelte sich zum gewalttätigsten Punkt der Schlacht. Die hier vorgetragenen französischen Angriffe waren schrecklich und vergeblich. Das Hauptgebäude brannte ab. Das Haus, welches man heute sieht, ist in Wirklichkeit das ehemalige Gärtnerhaus. Der Ort ist authentisch. Victor Hugo hat ihm zwei Kapitel in seinem Buch „Les Misérables“ gewidmet. Eine Besichtung des Bauernhofs, der gerade renoviert wird, ist nicht möglich. Die Schlachtfeld-Tour Es handelt sich bei dem „Battlefield Tour“ um eine neue Show, die im Jahre 2006 seitens Culturespaces realisiert wurde, mit der Zielsetzung, den Besuchern das Schlachtfeld unter außergewöhnlichem Blinkwinkel zu zeigen. Ein speziell gestalteter Lkw mit Vierradantrieb durchfährt die strategischen Punkte des Geländes, wobei zugleich die Entwicklung der militärischen Operationen der zwei gegnerischen Lager erläutert wird. Diese Entdeckungsreise dauert 45 bis 50 Minuten, sie zeichnet sich durch Dynamik aus und bietet eine Perspektive, die für das Verständnis dieses zentralen Ereignisses der europäischen Geschichte unverzichtbar ist. 15 Schlachtfeld von Waterloo Hameau du Lion Route du Lion 315 – B-1410 Waterloo Tel.: +32 2 385 19 12 Fax: +32 2 385 00 52 www.culturespaces-minisite.com/waterloo1815 Zufahrt Autobahn: Ring Ost Ausfahrt 25 (Butte du Lion) 20 Minuten vom Zentrum Brüssels entfernt: Buslinie 365 Zug: Eisenbahnlinie Brüssel - Charleroi (Bahnhof Braine-l’Alleud) Am Standort befindet sich für die Besucher ein großer kostenloser Parkplatz. Kartenkauf Rekonstruktions-Pass mit Tribüne Kampfhandlungen vom 20. Juni + Tribünenshow am 21. Juni + Zugang zu den Biwaks + Pass für Hameau du Lion Normal Eintritt: 20€ / Reduzierter Eintritt: 18€ / Junger: 14€ / Gruppe: 18€ Karten für Shows/Tribünen/Biwaks Kampfhandlungen vom 20. Juni + Tribünenshow am 21. Juni+ Zugang zu den Biwaks Normal Eintritt: 15€ / Reduzierter Eintritt: 13€ / Junger: 10€ / Gruppe: 13€ Wo kann man seine Karte kaufen? Internet-seite www.culturespaces-minisite.com/waterloo1815 Internet-seite www.fnac.be et www.fnac.com Fnac-Geschäfte in Belgien/Schweiz/Frankreich Vor Ort im Besucherzentrum des Schlachtfeldes von Waterloo 16 Auf Anfrage ist jedes dieser Werke über die Agentur Caracas in hoher Auflösung erhältlich. © Culturespaces © Jirka Venclik © Culturespaces © M. Fasol © M. Fasol © M. Fasol © M. Fasol © M. Fasol © M. Fasol © M. Fasol © M. Fasol © M. Fasol © Culturespaces © Culturespaces © Culturespaces © M. Fasol © M. Fasol © Culturespaces © M. Fasol © M. Fasol © M. Fasol © M. Fasol © M. Fasol © M. Fasol © M. Fasol © M. Fasol © M. Fasol © M. Fasol © M. Fasol © M. Fasol 17