PCtipp 0709 - Die schlimmsten PC
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PCtipp 0709 - Die schlimmsten PC
36 Praxis Hard- und Software PCtipp, September 2007 Die schlimmsten PC-Pannen ■ von Gaby Salvisberg G enau das ist mir auch passiert! Diesen Satz haben Sie sicher auch schon gesagt, als Sie mit anderen Nutzern über Computerprobleme diskutierten. Der PCtipp hat sich zehn der ärgerlichsten PC-Katastrophen herausgepickt und zeigt, welche Sofortmassnahmen helfen. PC macht keinen Wank Prüfen Sie zuerst die Stromzufuhr. Ist der allenfalls vorhandene Hauptschalter an der PC-Rückseite eingeschaltet? Hat die Stromsteckdose wirklich Saft? Ist das Stromkabel an beiden Enden fest eingesteckt? Trennen Sie den Rechner für eine Minute komplett vom Strom – ziehen Sie dazu das Kabel aus. Ist die Stromzufuhr nicht der Grund, öffnen Sie das PC-Gehäuse. Prüfen Sie alle Kabel und INHALT Die nervigsten PC-Pannen 1 PC macht keinen Wank S. 36 2 Windows startet nicht S. 37 3 Boot-Bereich verhunzt S. 38 4 Keine PCs im Netzwerk S. 38 5 Breitbandverbindung streikt S. 39 6 Unfreiwillige Dusche S. 40 7 Browser-Hijacker S. 40 8 Windows-Passwort futsch S. 41 9 Verbogener Pin S. 41 10 Unterbrochene Präsentation S. 41 Steckverbindungen, auch jene, die innerhalb des Rechners zur Hauptplatine und zu den einzelnen Geräten führen. Wenn der PC bewegt wurde, könnten Steckkarten oder Speichermodule aus den Steckplätzen gerutscht sein. Schauen Sie als Nächstes, ob sich das Netzteil einschaltet. Hören Sie den Ventilator und die Hochfahrgeräusche der Festplatte? Wenn nicht, muss wahrscheinlich das Netzteil ersetzt werden. Wenn die üblichen Geräusche ertönen, der Monitor aber dennoch schwarz bleibt, sollten Sie einen anderen Bildschirm ausprobieren. Verwenden Sie zudem ein anderes Monitorkabel. Bleibt der zweite Bildschirm auch dunkel, könnte Ihre Grafikkarte ein Problem haben. Probieren Sie eine andere Karte aus; am besten zuerst eine geliehene, bevor Sie eine neue kaufen. Tipp: Manche PCs sind mit einem Grafikchip auf der Hauptplatine ausgerüstet. Der ist zwar nicht mit viel Grafikspeicher und 3D-Fähigkeiten aus- ILLUSTRATION TOM HÜBSCHER, TNT-GRAPHICS Ob Hardware-Defekt, kaputtes Windows oder schlechte Internetverbindung: Der PCtipp hilft Ihnen bei den zehn ärgerlichsten Computerproblemen. 37 Lösungen von Computer-Problemen auf www.pctipp.ch/praxishilfe gestattet, aber fürs Aufstarten sollte er reichen. Bauen Sie die Grafikkarte aus und stecken Sie das Monitorkabel am On-Board-Grafikanschluss des Computers ein. Tut sich immer noch nichts, schauen Sie im PC-Gehäuse, ob alle Lüfter drehen. Entfernen Sie den Staub im Lüfter oder in den Lüftungsschlitzen. Trennen Sie dazu den Computer vom Strom. Falls der Monitor arbeitet, aber Ihre Festplatte keinen Mucks macht, hilft eventuell das kurzzeitige Entfernen der CMOS-Batterie. Im Handbuch zu Ihrem Rechner bzw. Mainboard finden Sie die Anleitung dazu. Meist gehts so: Schalten Sie den PC ganz aus, ziehen Sie das Stromkabel aus, erden bzw. entladen Sie sich (z. B. Metallheizkörper kurz anfassen) und entnehmen Sie dem Mainboard die knopfförmige Batterie. Warten Sie ungefähr fünf Minuten. Im Handbuch finden Sie ein Übersichtsschema, das aufzeigt, wo sich der Jumper (eine kleine Steckbrücke) befindet, den Sie für etwa zehn Sekunden umstecken müssen. Er ist für gewöhnlich mit «Clear CMOS» oder «Clear RTC RAM» beschriftet. Setzen Sie danach den Jumper zurück in die Ursprungsposition, legen Sie die CMOS-Batterie wieder ein und versuchen Sie, den PC nochmals zu starten. Wenn auch das nicht hilft, könnten defekte Speicherbausteine die Ursache sein. Nehmen Sie alle RAM-Riegel heraus, stecken Sie nur einen ein und versuchen Sie, den Computer hochzufahren. So finden Sie nach und nach heraus, welchen Riegel Sie ersetzen müssen. Sollte dies nicht fruchten, ist vermutlich Ihr Mainboard oder der Prozessor defekt. Diese zu ersetzen, lohnt sich nicht immer. Bringen Sie den PC notfalls in die Werkstatt und lassen Sie einen Kostenvoranschlag machen. Die Daten auf der Harddisk sollten vom Defekt nicht betroffen sein. Wenn Sie die Festplatte ausbauen und als zweite Harddisk oder mit einem passenden USB-Adapter an einen anderen Rechner anschliessen, können Sie die meisten Daten problemlos retten. 1 Mit dem abgesicherten Modus umgehen Sie allfällige Treiberprobleme 2 Möglicher Rettungsring: die Option «Letzte als funktionierend bekannte Konfiguration» 3 Windows startet nicht Häufiger als die Hardware machen die Software und das Betriebssystem Ärger, zum Beispiel ein kaputtes Windows. Probieren Sie, ob Sie im abgesicherten Modus aufstarten können. In diesem Modus werden nur allernötigste Standardtreiber geladen. Sobald nach dem Einschalten die ➔BIOSMeldungen vorbei sind, drücken Sie sofort einoder mehrmals F8. Jetzt gelangen Sie ins BootMenü. Wählen Sie dort «Abgesicherter Modus», Screen 1. Manchmal erholt sich Windows, wenn Sie aus diesem Modus korrekt herunterfahren und dann den PC nochmals neu aufstarten. Vor dem Neustart sollten Sie einen Virenscan durchführen. FACHCHINESISCH BIOS Das «Basic Input/Output System», kurz BIOS, steuert die Grundfunktionen des PCs, zum Beispiel die Kommunikation zwischen der Hardware. Das BIOS ist auf einem Chip auf dem Motherboard gespeichert. Bei der Windows-Installation starten Sie per Taste R den Reparaturmodus Bringt beides nichts, gehen Sie wie folgt vor: Im Boot-Menü gibts eine Option «Letzte als funktionierend bekannte Konfiguration», Screen 2. Probieren Sie diese als Nächstes aus. Startet Windows weiterhin nur im abgesicherten Modus, öffnen Sie von dort aus das Menü Start/(Alle) Programme/Zubehör/Systemprogramme. Öffnen Sie dort die Systemwiederherstellung und wählen Sie einen Wiederherstellungspunkt von einem Datum, an dem sich die Probleme noch nicht zeigten. Wenn das Booten in Windows selbst im abgesicherten Modus nicht klappt, greifen Sie am besten zu einer Notfall-Boot-CD. Empfehlenswert ist etwa Knoppix, das Sie von www.pctipp. ch mit WEBCODE 36121 herunterladen können (Info zum PCtipp-Webcode, S. 5). Mit dieser LinuxLive-CD finden Sie heraus, ob der PC überhaupt noch zum Booten in der Lage ist. Ausserdem erkennt die Knoppix-CD Ihre Harddisk. Stöpseln Sie bei dieser Gelegenheit einen USB-Stick oder eine externe Harddisk an, um die wichtigsten Daten in Sicherheit zu bringen. Eventuell ist in Windows zu viel in die Brüche gegangen, um noch vernünftig aufzustarten. Booten Sie den PC ab der Windows-CD. Drücken Sie im «Willkommen»-Bild die Enter-Taste, um in den Installationsmodus zu gelangen. Akzeptieren Sie im nächsten Dialog per F8 die Lizenzbedingungen, dann sucht der Setup-Assistent nach einem bestehenden Windows. Hier haben Sie die Wahl, dieses per Taste R reparieren zu lassen, Screen 3. Beim anschliessenden Neustart bleibt die CD drin; drücken Sie aber keine Taste für den CDROM-Start, denn jetzt ist ein Booten ab Festplatte fällig. Das Reparatur-Setup sollte danach bis zum Ende durchlaufen. Sie benötigen im Laufe des Vorgangs übrigens den Produkt-Key für Ihre Windows-Version. 38 Praxis Hard- und Software PCtipp, September 2007 4 Hier sehen Sie, welche WindowsVersion und Service Packs auf dem PC installiert sind Nach dem ersten Start des fertig reparierten Systems werfen Sie per Rechtsklick auf Arbeitsplatz einen Blick in die Eigenschaften von Windows XP, Screen 4. Sofern dort nichts von SP2 bzw. «Service Pack 2» steht, laden Sie das komplette Service Pack herunter (WEBCODE 26938) und installieren es. Falls es sich um Windows 2000 handelt, ist es das «Service Pack 4» (WEBCODE 24458). Sobald der Vorgang inklusive Neustart beendet ist, führen Sie ein- oder mehrmals ein Windows-Update durch, bis keine fehlenden Updates mehr erscheinen. Es kann sein, dass nach einer Reparaturinstallation einige Anwendungen nicht mehr richtig funktionieren. Installieren Sie diese neu. Den Internet Explorer 7 finden Sie zum Beispiel unter www.pctipp.ch mit WEBCODE 16223. Boot-Bereich verhunzt 5 Per Taste R gelangen Sie in die Reparaturkonsole 6 Der PC startet zwar und findet die Festplatte, aber er bemängelt das Fehlen eines Boot-Bereichs oder «NT loaders» und bleibt stehen. Eine ähnliche Panne: Sie haben eine Linux-Testinstallation wegformatiert, worauf der Computer Sie mit einem «Grub Error» empfängt und den Windows-Start verweigert. In beiden Fällen hilft wieder die Windows-Installations-CD; diesmal jedoch nicht mithilfe der Reparaturinstallation, sondern mittels Reparaturkonsole. Starten Sie den PC ab Ihrer Windows-CD auf. Nach dem Laden einiger Dateien bleibt die Windows-CD bei einem blauen Bild mit weissem «Willkommen»-Text stehen, Screen 5. Drücken Sie jetzt die Taste R. Als Nächstes werden Sie gefragt, welche Windows-Installation Sie flicken wollen. Meist ist ohnehin nur eine vorhanden. Drücken Sie die entsprechende Ziffer (z. B. 1) und bestätigen per Enter-Taste. Windows bittet Sie jetzt ums Administratorkennwort. Wichtig: Hier ist nicht das Kennwort irgendeines mit Administratorrechten versehenen Kontos gefragt, sondern jenes Kontos, das auch den Namen «Administrator» trägt. Unter Windows 2000 oder XP Professional mussten Sie bei der Installation eines eingeben. Unter Windows XP Home Edition ist dieses Konto normalerweise ohne Passwort. Drücken Sie in diesem Fall hinter der Kennwortabfrage einfach Enter. Schon sehen Sie die Eingabemarke, die im Windows-Ordner (z. B. C:\Windows) steht. Tippen Sie jetzt fixmbr ein und drücken Sie Enter. Bestätigen Sie die Rückfrage mit J für Ja, Screen 6. Als Nächstes tippen Sie fixboot ein, was Sie ebenfalls mit Enter und anschliessend dem J bestätigen. Verlassen Sie diesen Modus wieder, indem Sie am Schluss des Vorgangs exit eingeben, worauf der PC neu startet – diesmal ohne CD. Jetzt sollte Windows wieder laufen wie eh und je. Keine PCs im Netzwerk Die laufende Reparatur des Boot-Bereichs in der Konsole Obwohl Sie Ihre zwei oder drei PCs vernetzt haben, sehen diese einander in der Netzwerkumgebung nicht: Prüfen Sie zuerst, ob Sie auf allen Rechnern via Netzwerk ins Internet kommen. Wenn dies klappt, ist ein Hardware-Defekt quasi ausgeschlossen. 39 Lösungen von Computer-Problemen auf www.pctipp.ch/praxishilfe Nun klappern Sie einige Windows-Einstellungen ab: Wenn die PCs einander gar nie entdeckt haben, sind eventuell verschiedene Arbeitsgruppennamen vergeben. Gehen Sie bei allen Computern zu Start/Ausführen, tippen Sie sysdm. cpl ein und drücken Sie Enter. Schauen Sie ins Register Computername und klicken Sie dort auf Ändern. Die Bezeichnung im Feld «Arbeitsgruppe» muss bei allen exakt dieselbe sein. Der Computername hingegen ist einmalig. Haben Sie dies geprüft, gehts wie folgt weiter: Öffnen Sie bei allen Rechnern Start/Ausführen und tippen Sie dort cmd /k ipconfig ein. Bei «LAN-Verbindung» stehen IP-Adresse, Subnetzmaske und Standardgateway. Die IP-Adressen müssen sich unterscheiden, wenn auch nur im hintersten Zahlenblock, also z.B. von 192.168.1.1 bis 192.168.1.255. Der Standardgateway ist bei allen derselbe und entspricht normalerweise der IP-Adresse des Routers. Als Subnetzmaske verwenden Sie überall dieselbe, meistens funktioniert 255.255.255.0. Stimmen diese Einstellungen nicht, passen Sie diese in Start/Systemsteuerung/Netzwerkverbindungen an. Öffnen Sie darin LAN-Verbindung und klicken Sie auf Eigenschaften. Dort entdecken Sie die Einträge «Client für Microsoft-Netzwerke», «Datei- und Druckerfreigabe für Microsoft-Netzwerke» und «Internetprotokoll (TCP/IP)», Screen 7. Klicken Sie Letzteres an und anschliessend den Button Eigenschaften. Wenn bei allen PCs sowohl «IP-Adresse» als auch «DNS-Serveradresse» auf «Automatisch beziehen» gestellt sind, dürfte eigentlich nichts mehr schiefgehen, Screen 8. Falls Sie aus irgendeinem Grund diese Angaben manuell festlegen wollen, fragen Sie erst per Start/Ausführen und Eingabe von cmd /k ipconfig /all den bzw. die DNS-Server ab. Tragen Sie diese Infos nebst IP-Adresse, Standardgateway und Subnetzmaske in die zugehörigen Felder ein. Wenn die Rechner einander immer noch nicht finden, stellen Sie sicher, dass keine DesktopFirewall dazwischenfunkt. Suchen Sie im zugehörigen Handbuch nach Hinweisen. Prüfen Sie, ob der Ordner oder Drucker, auf den Sie zugreifen wollen, beim anderen PC freigegeben ist. Sie erkennen dies am Händchen-Symbol. Öffnen Sie dazu via Systemsteuerung die Drucker und Faxgeräte. Über einen Rechtsklick auf den Drucker gehen Sie zu Freigabe und aktivieren im nächsten Fenster «Drucker freigeben». Überneh- 9 men Sie den vorgeschlagenen Namen und bestätigen Sie mit OK, Screen 9. Geben Sie den einzelnen PCs Zeit, ihre Gefährten zu finden. Aktualisieren Sie das Fenster Netzwerkumgebung mehrmals per F5-Taste. Eine weitere Variante ist der Rechtsklick auf Netzwerkumgebung und der Menüpunkt Computer suchen. Tippen Sie dort den Computernamen ein, nun sollte Windows fündig werden. Breitbandverbindung streikt Erst wenn das Freigabe-Händchen erscheint, können Sie von anderen PCs aus auf diesen Drucker zugreifen Ob via Kabelmodem oder per ➔ADSL-Router, hie und da scheint jemand auf Ihrem Datenschlauch zu stehen. Etliche oder alle Webseiten sind nicht erreichbar und auch das Mailprogramm meckert, es finde den Mailserver nicht. Prüfen Sie, ob alle Kabel richtig eingesteckt sind. Bei Netzwerkkabeln kommt es häufig vor, dass deren Stecker einen Millimeter herausrutschen. Sind die Kabel nicht der Grund, trennen Sie Ihren Router oder Ihr Kabelmodem für eine Minute vom Strom. Stecken Sie das Gerät wieder 7 Überprüfen Sie die EIGENSCHAFTEN des Internetprotokolls 8 Wählen Sie hier am besten «IPAdresse automatisch beziehen» ein, damit es sich neu initialisiert. Warten Sie danach bei einem ADSL-Router etwa zwei Minuten, beim Kabelmodem rund zehn. Starten Sie jetzt Ihren PC neu und testen Sie nochmals, ob die Internetverbindung wieder funktioniert. Wenn nicht, sehen Sie im Moment davon ab, an den Einstellungen Ihres PCs herumzuschrauben. Der Fehler könnte beim Internetprovider liegen. Damit Sie auf seiner Supportseite die aktuellen Probleme («Troubletickets») sehen, brauchen Sie aber Internetzugriff. Vielleicht haben Sie noch ein Analogmodem herumliegen, mit dem Sie sich einwählen. Ansonsten melden Sie sich telefonisch beim Helpdesk Ihres FACHCHINESISCH ADSL-Router Ein Router verbindet zwei geografisch getrennte Netzwerke miteinander. So stellt er beispielsweise die Verbindung von einem Heimnetzwerk via ISDN, ADSL oder TV-Kabel zu jenem eines Providers bzw. zum Internet her. 40 Praxis Hard- und Software PCtipp, September 2007 Internetanbieters; die Telefonnummer sollte auf seinen Rechnungen stehen. Hispeed-Surfer aufgepasst: Falls an Ihrem Kabelmodem statt eines Routers nur ein ➔Switch oder ➔Hub läuft, darf eventuell jeweils nur ein PC aufs Mal ins Internet. Legen Sie sich in diesem Fall einen Router zu. Er öffnet Ihnen die Internetwelt für beliebig viele Rechner. 10 HijackThis hilft beim Aufspüren von Spyware Unfreiwillige Dusche Ihr Handy in der Regenpfütze, Kaffee auf der Tastatur, Cola in der Fernbedienung: Elektronik verträgt sich nicht mit Flüssigkeiten. Darum stehen die Chancen ziemlich schlecht, das Gerät wiederzubeleben. Doch bevor Sie es wegwerfen, sollten Sie einige Tricks probieren. Schalten Sie es sofort aus und entfernen Sie sämtliche Batterien, CDs, DVDs, SIM-Karten, SD-Karten etc. Bei Notebooks nehmen Sie auch den Akku und weitere bewegliche Teile wie ein optisches Laufwerk, die Festplatte oder PC-Karten heraus. Trocknen Sie laufend alle sichtbare Flüssigkeit mit einem saugfähigen Tuch ab. Nun wird das Gerät so rasch wie möglich innen und aussen getrocknet. Dafür haben sich Computerfreaks diverse Massnahmen einfallen lassen, die schon erfolgreich waren, unter Umständen aber auch Schaden anrichten. Seien Sie deshalb vorsichtig: ■ Möglichkeit 1: Wickeln Sie das Gerät in ein Papiertuch und stecken Sie es zusammen mit einer Handvoll ungekochtem, weissem Reis für ein bis zwei Tage in einen luftdicht verschlossenen Plastikbeutel. Dem Reis gelingt es vielleicht, die Feuchtigkeit einzusaugen. Noch besser wäre, Sie hätten Zugriff auf Silica-Gel-Säckchen. Das sind die kleinen Säckchen mit durchsichtigen Körnchen, die oft in Schachteln neu gekaufter Geräte zu finden sind. Allerdings müssten Sie ganz frische nehmen. ■ Möglichkeit 2: Auch Wärme lässt Flüssigkeiten verdunsten. Entfernen Sie so viele HardwareTeile wie möglich und trocknen Sie das Gerät zehn bis 20 Minuten lang von allen Seiten per Föhn – aber nicht zu heiss. Browser-Hijacker Ihr Internet Explorer benimmt sich seltsam. Ständig landet er auf falschen Seiten oder benutzt eine Ihnen unbekannte Suchseite. Offenbar haben Sie sich einen Browser-Entführer (engl. browser hijacker) eingefangen. Das ist eine überaus lästige Form von Spyware, die Ihr Surfverhalten und 11 Auf HijackThis.de finden Sie heraus, ob sich Spyware in Ihrem PC eingenistet hat unter Umständen noch viel mehr über Sie ausspioniert. Da Sie nicht wissen, wie harmlos oder gefährlich der Urheber dieses Schädlings ist, sollten Sie über eine komplette Windows-Neuinstallation nachdenken: Denn ein kompromittiertes System ist nicht mit absoluter Sicherheit zuverlässig zu säubern. Möchten Sie es doch mit Löschen versuchen, hilft das Gratisprogramm HijackThis (WEBCODE 30231) weiter. Laden Sie die Datei herunter und doppelklicken Sie diese. Eine Installation ist nicht TIPP Vorsicht mit Hardware Es lohnt sich, jede Hardware mit grösstmöglicher Vorsicht zu behandeln. Falls extern angeschlossene Geräte ihre Arbeit verweigern, achten Sie darauf, ob sie irgendwelche Leucht- oder Blinksignale von sich geben. Das zugehörige Handbuch entschlüsselt solche Codes meist in einem Kapitel zum Thema Fehler- suche. Häufig ist es nicht das Gerät selbst, das in den Ausstand tritt. Die Anschlüsse, Kabel und Stecker streiken ebenfalls im dümmsten Moment. Testen Sie darum, ob z. B. ein widerwilliger USBStick an einem anderen USBAnschluss läuft. Verwenden Sie für einen renitenten Drucker ein anderes Kabel. Rech- nen Sie bei allem rund um Ihren PC sowieso immer mit dem Schlimmsten. Bereiten Sie sich mit klug organisierten Backups auf den Notfall vor. Bewahren Sie InstallationsCDs und Lizenzschlüssel von Betriebssystem, HardwareTreibern und Software an einem schnell erreichbaren Ort auf. notwendig. Mit Do a system scan and save a logfile wird die ➔ Registry nach verdächtigen Einträgen durchforstet, worauf eine Logdatei erscheint, Screen 10. Gleichzeitig wird sie unter dem Namen «hijackthis.log» auf dem Desktop abgelegt. Falls die Logdatei noch geöffnet ist, markieren Sie per Ctrl+A ihren gesamten Inhalt und kopieren ihn per Ctrl+C in die Windows-Zwischenablage. Surfen Sie anschliessend zu www.hijackthis.de und fügen Sie den Inhalt per Ctrl+V ins grosse Eingabefeld ein. Klicken Sie dann auf Auswerten, Screen 11. Falls die Logdatei nicht geöffnet ist, können Sie diese auf derselben Webseite via Durchsuchen angeben und ebenfalls Auswerten lassen. Nun erscheint die Einschätzung der deutschen HijackThis-Gemeinschaft. Was als unsicher angegeben wird, kreuzen Sie im Fenster des Programms an und reparieren es anschliessend mit dem Button Fix checked («Repariere die Angekreuzten»). Ziehen Sie zusätzlich zu HijackThis noch ein oder zwei weitere Antispyware-Programme bei. Passen Sie bei Wahl der Werkzeuge auf. Es gibt massenhaft unseriöse Anbieter. Deren Programme behaupten, auf Ihrer Festplatte üble 41 Lösungen von Computer-Problemen auf www.pctipp.ch/praxishilfe 12 FACHCHINESISCH Switch Unter einem Switch versteht man ein Gerät, das die Kommunikation im Netzwerk besser als ein Hub regelt. Im Gegensatz zum Hub, der eine Netzwerkanforderung an alle Stationen sendet, stellt der Switch zwischen zwei Stationen gezielt eine Verbindung her. Ausserdem erlaubt er, mit maximaler Geschwindigkeit gleichzeitig zu senden und zu empfangen. Hub Englische Bezeichnung für «Mittelpunkt». Im Computerjargon ist damit ein Knotenpunkt von Leitungen in einem Netzwerk gemeint. Registry Spybot-Search & Destroy enttarnt auch unseriöse Antispyware-Tools 13 gen. Diesen wieder geradezubiegen, ist schwer. Falls Ihnen das erforderliche Fingerspitzengefühl fehlt, verschlimmern Sie womöglich die Situation und der Pin bricht vollends ab. Ein neues VGAKabel kostet nicht die Welt, ein neuer Prozessor reisst hingegen ein Loch ins Portemonnaie. Auch wenn der PCtipp Ihnen den Erfolg nicht garantieren kann, geben wir einen Tipp, wie Sie den Pin wieder gerade bekommen. Statt einer kleinen Zange nehmen Sie als Werkzeug einen Druckbleistift, dessen Mine Sie herausnehmen. Die Metallspitze hat oft den Durchmesser, den Sie für den verbogenen Pin brauchen. Stülpen Sie die Spitze sehr vorsichtig über den Pin und richten Sie ihn damit behutsam wieder auf. Word & Co. für den Hosensack: OpenOffice Portable Schädlinge zu finden, die Sie dann angeblich nur mit der kostenpflichtigen Version der Software beseitigen können. Stattdessen sind solche Anwendungen oft selbst Spyware und schleusen heimtückische Trojaner in Ihr System. Fallen Sie nicht auf solche Machenschaften herein. Empfehlenswerte Antispyware-Programme sind Lavasoft Ad-Aware (WEBCODE 17579) und SpybotSearch & Destroy (WEBCODE 25550), Screen 12. Windows-Passwort futsch Sie kommen nach einem ausgedehnten Urlaub zurück und wollen sich an Ihrem PC anmelden. Der lässt Sie aber nicht mehr rein. Offensichtlich haben Sie Ihr Kennwort vergessen. Können Sie sich womöglich noch ans Kennwort eines Administratorkontos erinnern? Melden Sie sich mit diesem an und vergeben Sie Ihrem Konto via Systemsteuerung/Benutzerkonten ein neues. Sofern Sie mit Windows XP Home Edition arbeiten, gibts zudem das Konto mit dem Namen «Administrator», das nur im abgesicherten Modus zu sehen ist: Drücken Sie kurz nach dem Einschalten des PCs ein- oder mehrmals F8 und wählen Sie «Abgesicherter Modus» aus. Klicken Sie den Die Registry ist seit Windows 95 das Herz des Betriebssystems. Es handelt sich dabei um eine spezielle Datenbank, die von Windows verwaltet wird. Aufgrund der Registry weiss Windows, wie gewisse Dateitypen (Dokumente, Kalkulationstabellen etc.) bearbeitet werden müssen. Benutzer namens «Administrator» an bzw. tippen Sie Administrator ein. Lassen Sie das Kennwort leer und bestätigen Sie mit Enter. Auf allen standardmässig installierten XP-Home-PCs ist eine Anmeldung auf diese Weise möglich. So gelangen Sie in die Systemsteuerung, um das Kennwort der anderen PC-Administratoren zu ändern. Unter Windows 2000 und XP Professional gibts diesen versteckten, passwortfreien Administrator nicht. Lassen Sie einen Profihacker ran: Mit WEBCODE 34053 finden Sie die Ophcrack LiveCD (ca. 460 Megabyte). Brennen Sie diese am besten schon vorzeitig, zum Beispiel unter Nero mit der Funktion Image brennen, oder greifen Sie im Notfall zu einem anderen PC, um die CD zu erstellen. Starten Sie den Rechner ab dem Silberling auf. Die Ophcrack-CD knackt meist innert Minuten vollautomatisch die Passwörter aller vorhandenen Windows-Konten – und hoffentlich auch das vergessene. Verbogener Pin Schnell ist es passiert: An VGA-Kabeln, auf dem Mainboard oder sogar am Prozessor ist einer der empfindlichen, dünnen Anschluss-Pins verbo- Unterbrochene Präsentation Sie tragen eloquent Ihre PowerPoint-Präsentation vor – und dann passierts: Ihr Notebook gibt den Geist auf. Eventuell ist die Stromversorgung schuld. Nehmen Sie den Akku heraus und versuchen Sie, das Gerät zu starten. Defekte Akkus machen manchmal Probleme. Vorsicht ist besser als Nachsicht: Legen Sie sich ein kleines Reservepaket in Form eines USBSticks bereit. Dieser enthält neben einer Kopie Ihrer gesamten Präsentation auch die portable Version der Gratis-Bürosuite OpenOffice.org, Screen 13. Die Installation ist einfach: Nach dem Download von OpenOffice Portable von der Website www.ooodev.org/projekte/oooportable/ oooportable.html doppelklicken Sie die EXEDatei, geben als Ziel für die Dateien den Laufwerksbuchstaben Ihres USB-Sticks an und klicken auf Extract. Den USB-Stick können Sie nun an jedem beliebigen Windows-PC anschliessen, auf dem USB-Stick das Impress-Programm von OpenOffice starten und die Präsentation damit öffnen. Testen Sie schon vor dem Ernstfall, ob die wichtigsten Elemente Ihrer Präsentation auf diese Weise korrekt angezeigt werden. ■ DIE GRÖSSTE PC-ZEITSCHRIFT DER SCHWEIZ Der Klick zu noch mehr Wissen – mit Ihrem PCtipp-Abo Sichern Sie sich jetzt die besten Tipps und Tricks rund um den PC. Zu einem unschlagbar günstigen Preis jeden Monat in Ihrem Briefkasten. KLICKEN SIE HIER AUCH SO KÖNNEN SIE GANZ EINFACH ABONNIEREN: Bestellen Sie Ihr Abo übers Internet www.pctipp.ch/abo. Oder füllen Sie den Talon aus und senden Sie ihn an: PCtipp-Leserservice, Postfach, CH-9026 St. Gallen, Fax +41 71 314 04 08. Ja, ich möchte den PCtipp kennenlernen und bestelle ein Jahresabonnement Schweiz: 12 Ausgaben plus ein Sonderheft für nur Fr. 45.– (statt Fr. 50.70 am Kiosk). Ausland: Fr. 60.– (Westeuropa, B-Post), Fr. 77.– (sonstige Länder, Luftpost) P010316 Ich profitiere doppelt und bestelle ein 2-Jahres-Abo für nur Fr. 79.– (statt Fr. 101.40 am Kiosk). 2-Jahres-Abo im Ausland nicht erhältlich. Herr/Frau (Zutreffendes unterstreichen) Vorname/Name Firma Strasse/Nr. PLZ/Ort URHEBERRECHTS-HINWEIS Der Artikel in diesem PDF-Dokument stammt aus dem PCtipp, der grössten Schweizer Computer-Zeitschrift. Der Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die Urheberrechte liegen bei der IDG Communications AG. Nachdruck, Verbreitung und elektronische Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Stand: Juni 2007 Preise für die Schweiz inkl. 2,4% MwSt. Land WAS SIE NICHT DÜRFEN: Sie dürfen dieses PDF-Dokument nicht für kommerzielle Zwecke einsetzen. Sie dürfen dieses Dokument nicht verändern. Sie dürfen dieses Dokument weder gedruckt noch elektronisch in grossen Mengen an Dritte verteilen. Sie dürfen dieses Dokument nicht selbst als Download anbieten, jedoch einen Link darauf setzen. WAS SIE DÜRFEN: Sie dürfen dieses Dokument ausdrucken und bei Bedarf an einzelne Dritte weitergeben. 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