Heinrich Christian Funck – Gustv Kunze - Ökologisch

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Heinrich Christian Funck – Gustv Kunze - Ökologisch
Eine bemerkenswerte Freundschaft: H. C. Funck und G Kunze –
Funcks Pilzsammlungen (II)
von
Eduard Hertel
Vorwort
Zu Heinrich Christian Funck liegt eine umfangreiche Biographie vor, in welcher auch dessen
Korrespondenz aufgeführt ist. Aus verschiedenen Bemerkungen geht hervor, dass diese
Korrespondenz nur bruchstückhaft erhalten ist. Während Dokumente zur Familie in großem
Umfang vorliegen, fanden Briefe wissenschaftlichen Inhalts bei den Nachkommen nicht die
gleiche Aufmerksamkeit. So war es zu Beginn der Recherchen ein Glücksfall, solche im
Naturkundemuseum Bamberg aufzuspüren; weitere fanden sich in wissenschaftlichen
Sammlungen oder schlummerten in Archiven.
Heinrich Christian Funck ist in erster Linie als Bryologe bekannt. Seine „Cryptogamischen
Gewächse des Fichtelgebirg’s“ enthalten neben Farnpflanzen und Moosen regelmäßig auch
Flechten und Kleinpilze. Für letztere Organismengruppen war Funck auf den Austausch mit
führenden Kryptogamenforschern angewiesen, bei den Pizen etwa mit Henrik Christian
Persoon. Der Briefwechsel mit diesem wurde im ersten Teil der Arbeit veröffentlicht. Als
dieser Kontakt endigte, war es zunehmend Gustav Kunze, der in diesem Zusammenhanh
wichtig wurde.
Der Briefwechsel mit Gustav Kunze befand sich in Familienbesitz: 30 Dokumente aus der
Zeit von 1813 bis 1822. Sie sind in der Funck-Biographie aufgelistet, aber weil einseitig von
Kunze stammend, nicht dokumentiert worden. Jahre nach dem Erscheinen der Biographie
über Heinrich Christian Funck, wurde ich von Dr. Torsten Kanz auf weitere Dokumente in
den Beständen der Universitätsbibliothek Leipzig aufmerksam gemacht, darunter 46 Briefe
von Funck an Gustav Kunze aus den Jahren 1813 bis 1838. Sie sollen hier, zusammen mit den
genannten Briefen Gustav Kunzes erstmals veröffentlicht werden.
Stichpunkte: Bryologie; Mycologie; Kryptogamen; Heinrich Christian Funck; Gustav Kunze
Editorische Richtlinien
Bei der Wiedergabe historischer Texte ist es notwendig, sich auf bestimmte Richtlinien zu
einigen. Die Rechtschreibung im frühen 19. Jahrhundert entspricht in zahlreichen Punkten
nicht unseren heute gültigen Regeln. Man steht vor der Wahl den Text in der damaligen
Schreibweise zu übertragen oder abweichend davon die Rechtschreibung unserer heute
gebräuchlichen anzugleichen. Das letztere soll hier versucht werden, wobei vor allem die sSchreibweise unserem Gebrauch entsprechend geändert wird. Bestimmte Gewohnheiten wie
Konsonantenverdopplungen, Abkürzungen am Ende des Wortes etc. bleiben unberücksichtigt,
Hinzufügungen sind in eckige Klammern gesetzt. Der Text wird fortlaufend geschrieben,
wobei Absätze erhalten bleiben. Schrägstriche (/) zeigen an, dass die Zeilenanordnung
geändert wurde. Die lateinischen wissenschaftlichen Bezeichnungen erfolgen in Kursiv;
Unterstreichungen werden übernommen.
Kurzbiographie Heinrich Christian Funck
Geb. 22.11.1771 zu Wunsiedel.
Son des markgräflich brandenburgischen Kammersekretärs Heinrich Christian Funck und
seiner Ehefrau Friedericka Maria Catharina Funck, geb. Schmidt.
Schulbesuch in Wunsiedel und am Gymnasium in Hof.
1789 Apothekerlehre in Regensburg und Bekanntschaft mit dem Botanikerkreis um David
Heinrich Hoppe.
1790: Eintritt in die „Regensburgische Botanische Gesellschaft“, bei deren Gründung Funck
zugegen war.
1793/94: weitere Ausbildung zum Apotheker in Salzburg und Erlangen.
1794/96: Studium an den Universitäten Erlangen und Jena.
1796: Abbruch des Studiums und Übernahme der elterlichen Apotheke in Gefrees.
1800: Erstes Heft der „Cryptogamischen Gewächse besonders des Fichtelgebirg’s“
1803: Heirat mit Maria Johanna Wiedmann, Kaufmannstochter aus Hof.
1805: Reise in die Schweiz.
1808: „Funckia“ Willdenow.
1814: Hornschuch kommt zu Funck nach Gefrees.
1818: Alpenreise und Erkrankungim Herbst dieses Jahres.
1815 Reise von Hoppe und Hornschuch nach Triest.
1817: „Physikalisch-statistische Beschreibung des Fichtelgebirgs“
1917: Hornschuch promoviert an der Universität Erlangen und erhält eine Anstellung an der
Universität Greifswald.
1819: Reise ins Riesengebirge im Auftrag des Berliner Ministeriums.
1820: Stellenangebort am Botanischen Garten Berlin und Entscheidung, in Gefrees zu
bleiben.
Bürgermeister von Gefrees (bis 1831).
1820: „Deutschlands Moose. Ein Taschen-Herbarium zum Gebrauch auf botanischen
Wanderungen“
1820: Johann Friedrich Laurer und Karl Hessler als „Gehilfen“ bei Funck.
1821/1823: Alpenreisen.
1823: Laurer geht zum Studium nach Greifswald.
1825/1827: Alpenreisen
1827: Tod der Ehefrau.
1828: Sohn Georg studiert in München, um später die Apotheke zu übernehmen.
1829: Funck erkrankt erneut.
1830: Alpenreise und erster Schlaganfall.
1831: Reise nach Berlin und Greifswald.
1833: Hausbau und Verkauf der Apotheke.
Januar 1834: zweiter Schlaganfall und Umzug ins neue Haus.
1835: Kontakt zu Martius und Bearbeitung der Kryptogamensammlung der Münchner
Akademie.
Widmung eines Bandes der „Flora“. Mitglied zahlreicher naturwissenschaftlicher Vereine.
Herausgabe der Exsiccatenreihe bis 1838 (Heft 42).
Verschlechterung des Gesundheitszustandes im Frühjahr 1839.
Tod am 14. April 1839.
Kurzbiographie Gustav Kunze
Geb. am 4. Oktober 1793 zu Leipzig.
Sohn eines Oberschöppenschreibers im Rat der Stadt Leipzig.
Schulausbildung: auf der Ratsfreischule von Leipzig.
Begabung in Musik, Zeichnen, Radieren, Talent für bildende Künste; Fertigkeit in allen
körperlichen Übungen.
Reger Sammeleifer, zunächst von Schmetterlingen.
1858: Eintritt in die Thomasschule.
Anschluss an Ludwig Reichenbach.
Wohlwollende Fürsorge durch den naturwissenschaftlichen Professor Germar und durch Prof.
Schwägrichen.
1813: Universität Leipzig. Studium der Medizin.
1819: Dissertation „De dysphagia commentatio pathologica“
Promotion am 22.06.1819 zum Dr. med.
Bereits 1817 zusammen mit Dr. Johann Karl Schmidt, Lehrer der Naturwissenschaften zu
Tieffurth b. Weimar, „Mykologische Hefte“. 2. Band 1823.
1822 zusamen mit Schmidt: 8 Lieferungen getrockneter Schwämme, 200 Nummern
enthaltend.
1818: Beobachtungen über Curculioniden „Entomologische Fragmente“ (Schriften der
naturforschenden Gesellschaft Halle)
1822; ao Professor der Medizin und bald darauf Kustos der Gehlerschen Bibliothek.
Beschäftigung mit Moosen und Farnen.
Kunze bearbeitete die von Christian Friedrich Ecklon zusammen mit Karl Zeyher in Südafrika
gesammelten Farne
1835 ao Prof. für Botanik; 1845 o Prof. für Botanik..
1836: „Plantarum acotyledonarum Africae australioris recensio nova e Drègei, Eckloni et
Zeyheri aliorumque peregrinatorum collectionibus aucta et emendata. Particula prima,
Filices complectens“
1837: «Analecta pteridographica s. descriptio et illustratio Filicum aut novarum, aut minus
cognitarum »
1837:„Die Farnkräuter, in colorirten Abbildungen naturgetreu erläutert und beschrieben“
Kritisches Verzeichnis seiner Farnsammlungen: „Indices Filicum in hortis europaeis
cultarum“
1837: Verwaltung des Botanischen Gartens der Universität (Nachfolge von Schwägrichen).
Zusammen mit Reichenbach u.a. : Gründung der Naturforschenden Gesellschaft Leipzig
(1818). 1820: Sekretär der Gesellschaft.
Mitglied und Ehrenmitglied vieler naturwissenschaftlicher Vereine.
Tod am 30.04.1851
Die besonderen Umstände der Freundschaft zwischen beiden
Gustav Kunze suchte als Studierender an der Universität Leipzig den Kontakt zu Heinrich
Christian Funck. Der erste Brief stammt aus dem Jahre 1813. Funck war zu dieser Zeit bereits
als Kryptogamenspezialist bekannt. Funck war mit Kunzes Lehrer an der Universität, Prof.
Friedrich Schwägrichen, befreundet und der Student wird wohl von diesem auf den Gefreeser
Apotheker hingewiesen worden sein. Es kommt zu einer Reise nach Gefrees und zum gegenseitigen Kennenlernen. Gustav Kunze wurde in der Familie Funcks gut aufgenommen und
fühlte sich in diesem Kreise wohl. Er lernte rasch, und schon in wenigen Jahren fühlte er sich
in den Moosen sicher.
Gemeinsame Interessen betrafen Insekten, Flechten und Pilze, mit welchen sich Kunze schon
längere Zeit beschäftigte. Ein reger Austausch erfolgte, auch noch nach dem Studienabschluß
und der erfolgreichen wissenschaftlichen Karriere Kunzes.
Der Briefwechsel mit über 70 Dokumenten umfasst eine Zeit von über 20 Jahren. 1813 stand
Funck in der Mitte seines Lebens. Er war nicht nur Apotheker in Gefrees, sondern hatte als
Wissenschaftler, speziell als Kenner von Kryptogamen, einen überregionalen Ruf, was die
zahlreichen Briefe an und von namhaften Botanikern seiner Zeit belegen. Die Hefte seiner
„Cryptogamischen Gewächsen des Fichtelgebirg’s“ erschienen jährlich und waren gefragt.
1820 erschien sein zweites größeres Werk: „Deutschlands Moose“. In dieser Zeit trug sich
Funck mit dem Gedanken, den Apothekerberuf zugunsten einer wissenschaftlichen Tätigkeit
aufzugeben, doch ließen dies seine familiären Verhältnisse nicht zu. Seine Ehefrau starb 1827,
und nun war Funck noch mehr als früher für seine große Familie verantwortlich. Erst 1831
konnte er sich beruflich zurückziehen, die Apotheke verkaufen und sich ein eigenes Haus am
Rand der Stadt bauen. Einem ersten Schlaganfall im Jahre 1831 folgten weitere, so dass er,
halbseitig gelähmt, an das Haus gebunden war. Besuche von Freunden und Briefe erleichterten ihm die letzten Jahre. Gustav Kunze zählte unter diese. Der Briefwechsel mit ihm
reichte fast bis ans Lebensende im Jahre 1839.
War Kunze zu Beginn der Bekanntschaft mit Funck wenn auch nicht Anfänger, so doch noch
relativ beschränkt, was Kryptogamen betraf, so änderte sich dies in den folgenden Jahren
rasch. Der junge Student lernte rasch und nahm alles auf, was ihm Funck in Gefrees bieten
konnte. In wenigen Jahren wurde aus dem zunächst noch Lernenden ein gleichberechtigter
Partner, besonders als Kunze sich vermehrt den Pilzen zuwandte. Nach dem Ende des Kontakts zu H. Persoon in Paris konnte Funck auf die doch inzwischen gründlichen Kenntnisse
Kunzes zurückgreifen. Und noch in einer weiteren Hinsicht waren Funcks Kontakte nach
Leipzig wichtig. Zwar hatte er dort mit A. Barth den Verleger seiner „Cryptogamischen
Gewächse“, doch erhielt er über Kunze gerade auch die Neuerscheinungen auf botanischem
Gebiet vermittelt.
Nach erfolgreicher Promotion an der Universität Leipzig musste Kunze an seine wissenschaftliche Karriere denken. Er hatte längst beste Beziehungen zu den Wissenschaftlern vor
Ort, aber auch über die Landesgrenzen hinaus. So ist es verständlich, dass der Briefwechsel
mit Funck in den Hintergrund trat, ohne jedoch ganz zu enden. Die anfänglich ausführlichen
und z.T. enthusiastischen Briefe werden nun sachlicher und knapper. Funck, der ohnehin
nicht längere Briefe schrieb, beschränkt sich in den späten auf die Schilderung seiner besonderen Umstände und auf Nachfragen zu Neuerscheinungen. Im Ton herrscht Resignation, was
angesichts der eingeschränkten wissenschaftlichen Möglichkeiten nur zu verständlich ist. Es
ist jedoch auffallend, dass Funck in seinen Briefen an Kunze nicht auf seine Kontakte zu
Martius in München eingeht und mit keinem Wort seine doch umfangreichen Arbeiten für das
dortige Herbar erwähnt. 1838 brachte Funck das 42. Heft seiner „Cryptogamischen Gewächse
besonders des Fichtelgebirg’s“ heraus. Wenn auch der Absatz der hefte in den letzten Jahren
zurück ging, so hat doch Funck mit seiner Exsiccatenreihe zumindest für das erste Viertel des
Jahrhunderts Standarts gesetzt und mit dem 1820 erschienen „Moos-Taschenherbarium“ eine
vielbeachtete Laubmoosflora für Deutschland geschaffen. Seine Pilzforschungen stehen im
Vergleich zu den Moosveröffentlichungen etwas im Schatten und wurden auch nicht in der
Weise wie diese gewürdigt.
Dokumentation des Briefwechsels
(1) Kunze / Funck (ohne Datum; 1813)
Sammlung Dr. W. Funck
Verehrungswürdiger Herr / Funk!
Unmöglich kann ich dem Drange meines Herzens länger widerstehen Ihnen für die gütige
Aufnahme, durch welche Sie mich in Gefrees erfreuten, herzlich zu danken. Ich habe nicht
nöthig Ihnen zu sagen, wie angenehm es ist, vorzüglich für den Naturforscher, entfernt von
den Seinigen, in einer unbekannten Gegend, und unter fremden Menschen, jemand zu finden,
der sich seiner annimmt. Dies wurde mir auf meiner Reise durch Ihre Güte zu Theil, und ich
fühle es schmerzlich genug, vielleicht nie im Stande seyn zu können, mich durch die That
dafür dankbar beweisen zu können. Die Ursache, warum ich mich meiner Pflicht gegen Sie
nicht eher entledigte, war theils eine längere Entfernung von Leipzig, theils die nach einer
5wöchentlichen Abwesenheit gesammelten Arbeiten und Geschäfte. Ich wünschte auch Ihnen
ein Verzeichnis der Insekten Dalmatien[s] senden zu können, welches mir Hl D. Germar erst
vor ein paar Tagen zusandte. Er ist bereit auch mit Ihnen zu tauschen, wenn Sie Lust haben,
und ihm einen Preiscatalog Ihrer Doubletten zusenden. Ich habe, im Fall Sie selbst mit ihm
correspondiren wollen, seine Adresse aufgeschrieben, außerdem übernehme ich mit dem
größten Vergnügen die Besorgung. Ich bedaure Ihre Wünsche in Betreff des Aecidium Allii
P.[ersoon] für dieses Jahr nicht erfüllen zu können, das Holz worin es wächst hat das Wasser
ganz überschwemmt und alles unscheinbar gemacht. Aus derselben Ursache hat Phascum
patens noch keine reifen Kapseln, ich bitte Sie deswegen noch einige Wochen Geduld zu
haben, es ist in so großer Menge da, daß ich auf jeden Fall Ihre Wünsche befriedigen kann.
Hören Sie nun noch kürzlich etwas über die Resultate meiner Wanderungen; seit der mir so
unangenehmen Trennung von Ihnen. Ich bestieg, wie Sie wissen den Schneeberg, im
Hinaufsteigen sammelte ich Circaea alpina und Lycopod.[ium] selago, welches mich bis auf
den Gipfel begleitete; Grimmia geniculata Schwaegr.[ichen] / welche auch, consentimente
Schwaegrichenio, die recurvata Ihrer Hefte ist / nur an Granitfelsen häufig. D [r.]
Schw.[aegrichen] unterscheidet sie von der recurvata dentib.[us] peristomii haud remorsis,
longioribus, operculo rostrato, quod in recurv.[iae] obtusciusculum, foliis siccitate
crispabilibus, in recurvata strictissimis. Das letztere ist nicht der Fall, einige Exemplare von
mir am Schneeberg gesammelt haben ebenfalls folia stricta. Doch ist die spezifische
Verschiedenheit beyder außer Zweifel. Der Habitus selbst ist verschieden, wovon Sie sich,
wenn Sie die Wulfensche recurvata besitzen, sogleich überzeugen werden. Oben auf dem
Schneeberg fand ich Trichostom.[um] lanuginosum ohne Früchte, alles Suchens ungeachtet,
Trichost.[omum] microcarpon mit jungen Früchten, heterostichum, Andreaea alpina,
Polytrichum alpinum an den uns von Ihnen angezeigten Felsen. An der Ostseite des großen
Felsens stand Asplen.[ium] viride sehr schön und machte mir eine unbeschreibliche, und
ungehoffte Freude. Von Flechten fand ich außer einigen unbestimmten Parm.[elia] encausta,
P. recurva, pulmonacea an Buchen, mit der Neckera curtipendula, Verrucaria tartarea u
Stereocaulon paschale. Ich gieng an demselben Abend bis Münchberg, und den folgenden
Tag 8 Meilen bis nach Ziegenrück im Neustädter Kreise. Mit meiner Ausbeute, die ich hier
machte hätte ich nicht Ursache zufrieden zu seyn, wenn ich nicht eine Grimmia gefunden
hätte, die wahrscheinlich neu ist. D. Schwaegr.[ichen] will sie fast für varietas der Weiss.[ia]
fugax halten, ob mit Recht davon wird Sie der Augenschein belehren. Nehmen Sie mit beyfolgendem Vorlieb, denn mein Vorrath ist sehr klein. Sollte sie in der That neu seyn, so dürfte
der Name psilocarpa nicht unpassend seyn. Sie scheint auf den ersten Anblick der Gr.[immia]
striata Schr.[eber] nicht unähnlich zu seyn, unterscheidet sich aber foliis marginerevolutis,
theca ovali, haud striata, orogene contracto. Haben Sie die Güte mir Ihre Meinung darüber zu
schreiben, zugleich wünschte ich auch zu erfahren ob Sie Gym.[nosto-mum] minutulum für
gut halten. Ich schicke Ihnen beyfolgend von Insekten.
1) Anthrinus pimpinellae Fabr.
von Jena.
2) Cyr....hens attenautus F.
vom Schneeberg in Oesterreich.
3) Brechinus s...topeta vom cripitens durch /
mindere Größe ud rothe Sutur der Flügeldeke verschieden
aus Halle
4) Gyrinus elongatus der Wiener lacustris von Ahrens.
Salziger See bey Eisleben.
5) Cassida austriaca F.
aus Erfurth.
6) Dytinus foveolatus Schw. Unterscheidet sich von sulcatus / außer minderer Größe und
ovalern Bau dadurch, daß die Mittellinie des Thorax beym sulcatus [Weibchen] behaart, bey
diesem glatt ist
Leipzig.
7) …stela crongei F. var. ?
dito
8) Cryptocephalus minutus F. Pz.
ebenda
9) Lytta verticalis W. soll einstweilen den Platz ausfüllen
vielleicht erhalten Sie bald ein besseres Exemplar von mir
Ungarn.
10) Lucanus tenebroides F. [Weibchen]
Wien
11) Aesalus scarabaeoides F.
Wien.
12) Rhinomacer leptanoides F.
.
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Jena
13) Vespa coarctata F.
Leipzig
14) Carabus subgameus Hl terricola Rossi nicht Fabr. dieser
ist der Scarites oineus Holler .
ebenda
15) Limnius aeneus Moeller Philidrus Megerlei Duftsch.
Coellida und Thüringen
16) Curculis chlorostemus Mg. Gemmatus F. ? .
.
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Dalmatien
17) Elatus tremamlatus F. . .
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Halle rara aris.
18) — quadripunctatus F. . .
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.
Naumburg.
Möchten Sie mir nur bald ein Verzeichnis Ihrer Käfer und Pflanzen zusenden, vielleicht wäre
ich doch im Stande, diese oder jene Lücke auszufüllen, da ich die Pflanzen des Leipziger
Gartens fast alle und einen großen Theil derer, die sich im Hallischen Garten befinden, durch
die Güte Sprengels, besitze. Um Sie von meiner Armuth an alpinischen Pflanzen zu überzeugen; bin ich so frey gewesen, ein Verzeichnis der mir fehlenden Pflanzen aus der Salzburger Alpenflora / nach Braune in Hopp.[es] Tasch.[enbuch] 1802 / beyzulegen zugleich
auch ein Verzeichnis meiner Moose, von denen Ihnen alle zu Gebote steht, und die mir
fehlenden deutschen Moose und Farren. – Hl D. Schwaegr.[ichen] läßt Sie und die Ihrigen
durch mich freundschaftlichst grüßen, und vereinigt seine Bitten an Sie mit den meinigen, uns
in Leipzig zu besuchen. Mögten Sie uns doch recht bald diese Freude machen. Haben Sie die
Güte mich Ihrer Frau Gemahlin und Frau Mutter bestens zu empfehlen, und Ihnen in meinem
Namen für die mir erwiesene Güte zu danken. Schließlich bitte ich Sie, mir Ihr Wohlwollen
ferner zu erhalten, als
Ihrem / ergebensten Diener / und Freund / Gustav Kunze.
P.S. Möchten die übersendeten Moose Ihnen willkommen seyn, leider fehlen einige, die sich
in meiner Brieftasche so vermischt hatten, daß ich dieselben nicht errathen konnte, mahnen
Sie mich gefälligst darum!
[Es folgt ein umfangreiches Verzeichnis Höherer Pflanzen u. die im Brief angesprochenen
Laubmoose]:
„Desideratae florae Salisburgens.[is] plantae alpinae“
Veronica fruticulosa / saxatile.
Valeriana tripteris / ultica / saxatilis.
Crocus nanus.
Aira alpina / subspicata.
Cynosurus sphaeroceph.[alus] / ovatus Hoppe.
Festuca pumila
Globularia cordifol[ia] / nudicaulis
Plantago atrata Hp.
Azelia alpina
Primula longiflora / ciliata / auricula / integrifol[ia]
Soldanella alpina
Atropa Mondragora
Campanula urichia / alpina / thyrosoidea
Phyteuma pauciflorum / ovatum / nigrum
Lonicera alpigena
Rhamnus pumilus
Swertia carinthiaca
Gentiana purpurea / pannonica / punctata / pumila / prostrata / utriculosa / nana
Athamanta pubescens / …tensis
Laserpitium latifol[ium] / soler / simplex
Ligusticum austriaca
Heracleum austriacum
Angelica verticillaris
[Ligusticum] mutellina
Candix odorata
Imperatoria osthrutium
Allium victorialis
Juncus monanthes / latifolius / glabrescens / alpinus Vill.
Rumex scutatus / digynus / alpinus
Rhododend.[on]chamaecistus
Saxifraga aizoon / maculata / burseriana / petraea.
Gypsophila regens
Dianthus sylvestris / alpinus
Cucubalus pumilio
Silene grand..fida
Stellaria dichotoma / .....loides
Arenaria bavarica / striata / polygonoides
Cerastium alpinum / striatum
Sempervivum globifer[um] / hirtum
Mespilus chamaemespilus
Rosa rubrifol[ia]
Potentilla caulescens / salisburgens.[is] / clusiana / grandiflora / frigida de Beauvoir H. /
sessilis
Aconitum napellus / tauricum / carneum / c……….
Anemone nemoralis / baldensis / burseriana
Atragene alpina
Ranunculus thora
Ranunculus platanifol[ius] / rutaefol[ius] / glacialis / montanus / alpestris
Betonica alopecuros
Hormium pyrenaicum
Pedicularis rosea / incarnata / recutita / comosa / tuberosa /selinifol.[ius]
Myagena saxatile
Iberis rotundifol[ius]
Draba alpina / incana / hirta / pyrenaica
Cardamine bellidifol[ia] / trifolia
Arabis coerulea / pumila / saxatilis Vill.
Orobus lutens
Coronilla montana.
Phaca austrialis / alpina / frigida
Astragalus …alensis / alpinus / pubescens
Sonchus alpinus
Leontodon erectum / aureum
Hieracium ........ / alpestre Jacq / pumilum / humile / staticifol[ium] / villosum / intybaceum
Serratula alpina
Hyposeris foetida
Cnicus spinosissimus
Cacalia alpina / albifrons
Artemisia rupestris / glacialis / spinata
Gnaphalium alpinum / supinum / norvegicum
Erigeron alpinum Hoppe
Tussilago discolor / nerea Vill. / paradoxa Rch.
Senecio abrotanifol[ius]
Circinaria alpina
Arnica scorpioides / glacialis / Mollii / Doronicum
Chrysanthem.[um] atratum
Achillea Juri..ae / atrata / odorata
Anthemis alpina / corymbosa
Buphtalm.[um] grandiflor.[um]
Viola biflora
Orchis globosa
Ophrys monophyllos / alpina
Carex trachystachion / alpina / frigisa / seradenea Schr. / curvula / alba / mucronata /
Bellardi
Betula ovata Schran[k]
Pinus umbra / pumilio+ / apocarpa +x /
Salix retusa / reticulata / arbuscula / myrtillioides
Juniperus nana / sabina.
Filices germania quae adhunc non natus ….
Grammitis leptophylla
Polypodium hyperboreum
Aspidium cristatum Sw./ fontanum / alpinum / montanum
Hymenophyll.[um] tunbridgense
Osmunda regalis
Equisetum hiemale / variegatum
Musci frondosi
Phascum axillare + x / subulatum +x / crispum +x / bryoides +x / piliferum xx / curvisetum
+o / imbricatum … / nova spec. + / patens +x / serratum +x
Sphagnum obtusifol.[ium] +x / squarrosum +x / acutifol[ium] +x / cuspidatum +o
Gymnost.[omum]aquaticum +o / lapponicum +o / caespiticium +o Hedwigia +x / acaule Fl.
+o / pulvinatum +o / ovatum +x / truncatum +x / intermedium + / minutulum +xo /
curvirostrum + / microstomum +x / trichodes +xo / tenue Sch. +o / Heimii +o / tetragonum
+o / pyriforme +x / …….lare +xo / sphaericum +o / condensum +o / pennatum Hd +o
Tetraphis pellucida +x / ovata F. +xo
Splachnum angustatum +o / serratum +o / tenue +o / ampullaceum + / vasculosum +o /
gracile D. +xo / rugosum +o / urceolatum +xo / mnioides +xo / Froehlichian.[um] +o /
sphaericum S. +o
Conostomum borreale +o
Encalypta vulgare +x / ciliata +x / streptocarpa + / affinis +o
Trichostom.[um] pulvinatum +x / ovale +xo / microcarp.[um] +x / heterostichum +o /
lanuginosum +x / canescens +x / ericoides +x / fasciculare +o
Trichostom[um] riparioides +o / fontinaloides +xo / s…..oides +x
Grimmia patena + / apocarpa +x / rivularis +x / Donnina +o / cribrosa +o / controversa +x /
crispata +o / crispula Sch. +x / cirrhata + / nitrita +o / curvirostre +x / …..tata +x /
Starkeana +x / crinita +o / pupilla +o / striata….. +x / denticulata +o / psilocarpa + /
Ludwigii Sp. + / recurvata +o / geniculata +x / acuta +xo / ovata +x / fragilis +o / plagiopus
+o
Pterogo[nium] filiforme +x / catenulatum +/ julaceum +o
Didymo[don] inclinatum Sw. +o / capillaceum +x / longirostre +x / homomallum +x /
pusillum +xo / glaucescens …+o/ rigidulum +o
Dicranum viridulum +x / bryoides +o / taxifol[ium]+x / glaucum +x / flexuosum +xo /
longifol[ium]+x / interruptum H. +o / scoparium M. +x / majus Sm. +o / elongatum Schl. +o /
undulatum +x / spurium W +o / montanum M +xo / poycarpon +x / strumiferum + / virens +o
/ pellucidum +xo / Schreberi +o / crispum M. +o / nanum +x / curvatum Hed[wig] + / Starkii
+o / falcatum +xo / heteromallum +x / subulatum +x / urciolatum +x / pusillum +o / pallidum
+x
Dicranum tortile + / purpureum +x / cylindricum +xo / latifol.[ium] +o / ambiguum +o /
polyphyllum +o / squarrosum M. +o / affine Funk +
Barbula tortuosa +x / muralis +x / …cifol[ia] + / unguiculata +x / fallax H +ox / rigida H +x
/ convoluta B +x / mutabilis Bri[del] +x
Synthr.[ichia]subulata +x / ruralis +x
Catharin.[ea] ondulata +x / hercynica +o
Polytrich.[um] piliferum +x / juniperos.[um] +x / alpestre +o / juncaefol.[ium] +x / formosum
+x / gracile +o / sexangulare +o / alpinum +xo / arcticum +o / urnigerum + / aloides + /
nanum +x / pallidisetum +x
Neckera ulophylla +x / crispa H. +x / pupila + / viticulosa +x / curtipendula +x / heteromalla
+o
Lescia elongata +x / complanata + / trichomanoid.[es] +x / paludosa +xo / polycarpa + /
incurvata + / gracilescens +o / sericea +x / attenuata +x / subtilis + / polyantha +
Climaci[um] dendroides +x
Timmia austriaca +o
Bartramia pomiformis +x / crispa +x / hercynica + / halleriana +x / Oederiana + / marchica
+o / fontana +x
Cinclidium stygium +o
Hypnum androgyn.[um]+xo / elodes +x / paludellos.[a] ...
Bryum pyriforme +x / Zierii +xo / argenteum +x / carneum + / annotinum +o / intermedium
+o / caespiticium +x / pallens +o / capillare +x / pseudotriq.[uetrum] +x / nutans +x / crudum
+x / marginatum +x / bimum +x / boreale +o / aciphyllum +x / affine B. +x / stellare +x o /
alpinum +o/ longisetum +o / punctatum +x / rostratum +x / ligulatum +xo / serpens +x / tenue
Sch. +x / populeum +x / reflexum +o / alopecurum +xo / curvatum +x / myosuroides .. +o /
intricatum +x / Starkii Brid[el] +o / velutinum +x / salebrosum +x / lutescens +x / nitens +o /
purum + / trifarium …. –o/ cordifol[ium]+ / murale +o / longirostre +x / brevirostre +o /
rutabulum +x / albicans +x / riparioides +x / riparium +x / fontanum Schl. –o / abietinum +o
/ tamariscin[um] +x / praelongum +x / fluviatile Sw +o / umbratum Ehr[hart] +o / splendens
+x / cuspidatum +x / Blandowii +o / Schreberi +x / incurvatum +x / silesianum +xo /
pulchellum +xo / lucens +o
Hypnum sylvaticum Hd +x / denticulat.[um]+x / undulatum +o / stellatum +o / Halleri + /
squarrosum +o / loreum +o / triquetrum +x / filicinum +x / commutat.[um] +o / incurvatum
+x / fluitans H +o / falcatum ... - / aduncum +x / revolvens Sw +o / rugulosum ... - / palustre
+xo / crista castrens.[is] +x / molluscum +x / cupressiforme +x / scorpioides ....
Diplocomium longisetum
Meesia uliginosa + / minor Brid.[el] +x / dealbata +o
Fontinal[is] antipyreti[ca] …- / squamosa +x /
Diphy.[scium] foliosum +x
Funaria hygrometr.[ica] +x / Muhlenberg.[ii] +o
Buxb.[aumia] aphylla +
And.[reaea] alpina +x / Rothii +o
x signetos communicate possum accipere velin nec non sequentes:
Phascum carniolicum D.M. / Floerkeanum - / pachycarpon Schw.[aegrichen] / curvicollum
Ehr.[hart] / elatum Brid.[el]
Sphagn.[um] condensatum D.M.
Splachnum Wulfenianum Sch
Encalypta rhaptocarpa Sch.
Weissia latifol[ia] / calcarea Hd / heteromalla Hd
Grimmia trifaria D.M. / obtusa Schw.[aegrichen] / incurva Schw.[aegrichen]
Pterigyn.[andrum] repens Sch / nervosum Sch / gracile Hed.[wig]
Tortula mucronifol.[ia]
Barbula paludosa Sch. / revoluta Brid.[el] / pilifera Schr.[eber]
Dicranum sudeticum Schw.[aegrichen] / congestum Brid.[el] / rigidulum D.M. / flagellare
Hed[wig] / Hostianum … / gemiliferus W. / floridum Schw.[aegrichen]
Polytrichum septentrionale
Leskea brachyclados W. / julacea Schw.[aegrichen]
Timmia megapolitana
Bryum Schleicheri F. / Duvalii Voit / spinosum / turbinatum … / lacustre … / longicolle D.M.
/ roseum Hed[wig]
Hypnum squarrosulum V. / umbratum V. / fallax Brid[el] / stramineum … / megapolitanum /
chrysophyllum
Meine Adresse ist / Gustav Kunze / stud med ./ abzugeben / im Marstall / 1 Tr.[eppe] hoch. /
die des D. Germ.[ar] / Hl. D. Germar Direktor des Mineralienkabinetts / Abzugeben auf d.
Neumarkt in Halle
Bemerkungen: Der Besuch von Kunze bei Funck ist aus vielen Gründen bemerkenswert, eröffnet sich doch eine
Bekanntschaft des jüngeren Wissenschaftlers mit dem Apotheker, welche über viele Jahre anhaltend war, was
die folgenden Briefe belegen. Ungewöhnlich ist die umfangreiche Desideratenliste, besonders was Moose anbelangt: Lebermoose fehlen in der Auflistung. Streichungen stammen wohl von Funck.
(2) Kunze / Funck (15.11.1813)
Sammlung Dr. W. Funck
Werthgeschätzter Herr und Freund!
Endlich kann ich einmal dazu kommen, einige Zeit der schriftl[ichen] Unterhaltung mit Ihnen
zu widmen und mich dadurch recht lebhaft Ihrer und der Ihrigen, so wie der 3 vergnügten
Tage, die mir Ihre Güte bereitete, zu erinnern. Nehmen Sie noch aus der Ferne meinen
innigsten Dank für die Beweise der Gewogenheit und Freundschaft, durch die Sie mich bei
meinem jetzigen Aufenthalte in Gefrees so glücklich machten! Möchten Sie mir nur einmal
Gelegenheit geben, Ihnen zu zeigen, wie sehr ich wünschte auch thätig dankbar seyn zu
können. Empfehlen Sie mich Ihrer ganzen Familie bestens, und versichern Sie die verehrten
Mitglieder derselben meine dauernde Dankbarkeit, für die Beweise des Wohlwollens, mit
dem sie mich, unverdienter Weise, beschenkten.
Meine Rückreise von Gefrees ging so schnell und glücklich von statten, dass ich am andern
Tage um 3 Uhr Nachmittags schon an dem angestrebten Ziel, in Ziegenrück war. Die
folgende Zeit meines Aufenthalts in d. Gegend von Neustadt a. S.[aale] war ich mit Jagden
und sonstigem Fortsein so bescheftigt daß ich in der an sich armen Gegend nur wenig noch
gesammelt habe. Monilia pinae P.[ersoon] habe ich häufig auf meinen Exkursionen gesehen!
Das einzige Dicranum spurium, was ich noch fand, war mir um deswillen lieb, weil ich es
loco natali noch nicht gesehen hatte.
Kaulfuß hat schon vor 6 Wochen Ptich.[omitrium] curvicoll.[e] für Sie an Barth zur Bestellung übergeben und wunderte sich nicht wenig als ich ihm schrieb, daß Sie dasselbe noch
nicht erhalten. Vielleicht ist es doch wenigstens jetzt in Ihren Händen. Schwägrichen hat
wegen d. Moose während meiner Abwesenheit an Sie geschrieben. Das Supplem.[ent] ist
zwar fertig gedruckt, aber die Platten halten sehr auf. Wie er mir sagt, hat er die dem Polytr.[ichum] nanum verwandten Species haleotum Menz.[ies] pumilum Sw.[artz] ..... eingehen
lassen, fürchtet auch Tadel deswegen, versichert aber diese Moose durch nichts unterscheiden
zu können. Man sagt jetzt allgemein dass aus Schw.[ägrichens] [Vorhaben] so wenig etwas
wird, als aus seiner projektirten Reise um die Welt. Beyfolgend übersende ich Ihnen und Hl
Hornschuch Einiges von Pflanzen und Insekten, was ich mir theils notirt, theils erinnerte, dass
es Ihnen brauchbar war: Kommen Sie ja meiner Vergesslichkeit zu Hülfe und erinnern Sie,
was fehlt, und dasjenige, was sonst noch Alles zu geben, in meinen Kräften steht. Manches an
Schwämmen gedenke ich Ihnen ein andermal zu schicken, ich bin jetzt beschäftigt von
meinen Blattschwämmen ein Verzeichnis zu verfertigen, aus dem Sie alsdann wählen können.
Zu meinem großen Mißvergnügen sehe ich, daß ich das Aecid.[ium] Sempervivi Pili, (vielleicht schon in Gefrees) verloren habe; sollte es sich gefunden haben, oder Sie könnten noch
ein Exemplar missen und wollten mir meine Unordnung diesmal zu Gute halten, so würde ich
Ihnen für d. Übersendung bey nächster Gelegenheit, etwa mit meinen Pflanzen, sehr verbunden seyn. Die Cataloge von Seringe, aus denen ich mir das Brauchbare ausgeschrieben folgen
hier zurück. Zugleich lege ich die Sieberschen Kataloge bey. Dahls neue Insektencataloge
sind noch nicht fertig, sobald ich dieselben bekomme, werde ich sie senden. Meine Sendung
von Insekten, die ich von Letztern vorfand war, die äußere zerbrochene Schachtel ungeachtet
unversehrt angekommen, und es waren schöne Käfer darunter. Von Novitäten z. B. Cerambyx
Wellensii Dahl aus Istrien, dem Heros verwandt aber kleiner, mit an der Wurzel knotigen
Fühlhörnern, und fehlendem Zahne der Flügeldecken. Da ich nun endlich Puykall Fauna
hiem[alis] erhalten, so werde ich nächstens meine Insekten ordnen, und dann Doublettencataloge fertigen aus welchen Sie unbeschränkt wählen können. Für jetzt erhalten Sie
Carabus clathratus P. aus Grönland.
Scarabus mobilicornis [Männchen].
1) Gyrinus marinus Gyllenhall. inf........................….
Leipzig
2).....— ..... var. praecid. ? ad int..... G. ....color neb.
[Leipzig]
3) Harpalus 4sulcatus Illg. .........................................
aus Berlin.
4) Carabus arrensis P. ..……………………………
Oestreich.
5) Leistus rufescens ………….. …
Leipzig.
6) Dolichos albipes …… ... var.juvenilis.......................
7) Hallomenus micans ………………............................
8) Cryptophag.[us] typhae............. …............................
9) Clytra tindentata P………………. .………………...
10) ……..ladanerinus den Ott. ......................................
11) Abax stigola..............................................................
12) Thalanas millefolii ...................................................
13) .....— ...... corticalis H.……………….................…
14) Helodes Phellendrii ...……………………………...
15) Chrysom.[ela] ……….eana………........................…
16) Cicharis adscendens Fab. Syst. Oreg. ……………..
17) D..tes linearis F. Syll. Paga...... Tillus elongatus …..
18) Nitidula falcata F................................................……
19) Legne lirida Pz....................................................……
20) Scaphidium agarinum .... ...........................................
Neustadt/S
Leipzig.
[Leipzig]
[Leipzig]
[Leipzig]
Neustädter Gegend
Leipzig
[Leipzig]
Naumburg
von hier
Jena
v. hier
hier
hier
hier
Leben Sie und die Ihrigen recht wohl und gesund, und gedenken Sie wohlwollend / Ihres /
dankbar ergebensten Freundes / Gustav Kunze
Leipzig 15 Nov. 13.
(3) Funck / Kunze (16.12.1813)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 507.)
Gefrees d 16. Dec. 13.
Mit Beschämung ergreife ich die Feder, um Ihnen mein theuerster Herr Kunze! für die –
schon vor länger als einem Jahr mir verehrten Moose und Insekten zu danken. Sie werden
mich wohl für einen faulen und undankbaren Menschen halten; daß ich gar nichts von mir
hören lasse; wenn ich Ihnen aber sage, daß seit einem ganzen Jahr bey mir Botanik liegen
bleiben mußte, weil mir meine Berufsgeschäfte keine Zeit dazu übrig ließen, so werden Sie
mir mein Stillschweigen verzeihen. Das Wenige, was ich Ihnen hiebey zu übersenden das
Vergnügen habe, hatte ich schon im vorigen Jahr für Sie ausgesucht; durch die fatalen Zeitumstände wurde ich unterbrochen; ich konnte auch das 19 t Heft nicht fertig machen, das
schon Ostermesse hätte in Leipzig seyn können; so blieben Ihre Pflanzen liegen. Jetzt bin ich
mit dem Hefte endlich fertig, u. ich brauche die Gelegenheit, um Ihnen etwas von Ihren
Desideratis zu senden. Gerne hätte ich noch mehrere hinzugefügt; allein bey den gar zu vielen
Geschäften die ich jetzt habe, ist es mir unmöglich mein Herbar durchzusehen; aber bey
ruhigerer Zeit – u. diese muß doch einmal kommen sollen Sie ganz bestimmt noch viele Ihrer
Desiderat.[en] von mir erhalten.
Aus Ihrem reichhaltigen MoosVerzeichnis habe ich mir einige Arten die mir fehlen, ausgezeichnet; sollten Sie etwas davon Überfluß haben, so würde ich um ein Exemplar davon
bitten.
Ich lege Ihnen auch ein ansehnl.[iches] Desiderat.[en] Verzeichnis bey; vielleicht können Sie
mir aus dem bot.[anischen] Garten ein oder die andere Art davon verschaffen. Seyn Sie
versichert, daß ich gewiß dankbar seyn werde. Meine Bitte wegen Phascum * u. Aecid.[ium]
Allii betr.[effend] will ich aber erneuern.
Die Abhandlung über die Dermacien folgt mit Dank zurück. Meine Insekten Sammlung habe
ich seit Ihrer Anwesenheit nicht angesehen. – Daß es Ihnen übrigens hier gefallen hat, freut
mich; kommen Sie bald einmal wieder, vielleicht finden Sie mich in der Lage, wo ich im
Stande bin, mit Ihnen dann eine Exkursion in die Kalkgebirge nach Muggendorf [etc.] zu
unternehmen; denn ich will mir nun einen Gehülfen halten, weil ich sonst Naturgeschichte
ganz aufgeben müßte. Jetzt, wo wir so viel Nervenfieberkranke haben, darf ich nicht daran
denken, auch nur ein bot.[anisches] Buch anzusehen. –
Ich will übrigens bessern und wünschen, daß Sie die Schrekenstage 1 glücklich überstanden u.
daß Ihre Sammlungen keinen Schaden gelitten haben; ich denke oft an Sie u. Schwägrichen.–
Seyn Sie als mein Theuerster nicht böse auf mich, ich werde künftig prompter seyn.
Empfangen Sie nochmals herzl.[ichen] Dank für Ihr Geschenk und bleiben Sie ferner gewogen
Ihrem / ergebensten Diener u Freund / Funck
Die Meinigen lassen Sie / vielmals grüßen.
Habe ich künftiges Jahr einen Gehülfen, dann besuche ich Sie u. Freund Schwägrichen wahrscheinlich!
* (auch etwas Th.[elypteris] crisp[a] könnte ich gebrauchen)
Bemerkung: Funck reagiert erstmals auf die Schenkungen durch Kunze.
(4) Kunze / Funck (17.01.1814)
Sammlung Dr. W. Funck
Hochzuverehrender Herr!
Ich eile Ihr Werthes vom 19tn Dec. vor J., welches ich am 14tn Jan. erhielt, zu beantworten;
und Ihnen zu versichern, wie angenehm die Nachricht von Ihnen und der Ihrigen Wohlbefinden, und der Fortdauer Ihrer Gewogensein, der ich mich beynahe schon verlustig
glaubte, für mich war. Nehmen Sie meinen innigen Dank, sowohl für Ihren Brief, als Pflanzensendung welche letztere meinem Herbarium einen bedeutenden Zuwachs verschaffte.
Verhinderte mich meine Demuth nur nicht, Ihnen aus dem gesandten Desideraten Verzeichnis
nochmals mitzutheilen, als einige 30 Species, die Sie beyfolgend erhalten; deren Bestimmung
aber, vorzüglich bey [den] Leipziger Gartenpflanzen, nicht immer richtig seyn wird. Künftig
werde ich bemüht seyn, Ihnen mehreres daraus zu verschaffen zu suchen. Sie werden es nicht
misbilligen, wenn ich Hl Kaulfuß, der Ihnen etwas angenehmes zu senden wünschte, Ihr
Desideraten Verzeichnis mittheilte. Von Moosen habe ich Ihnen auch nicht alles heraussuchen können was Sie wünschten, es geschieht aber künftig. Phascum patens 2 habe ich
leider im vorletzten Herbste nicht in Menge einsammeln können weil der zeitige Frost es
verdarb, und im letzten Herbste erlaubten die Zeitumstände nicht die Stadt zu verlassen. So
viel ich habe, folgt bey, künftig ein mehreres wenn Sie es für Ihre Hefte noch brauchen
wollen. Dasselbe Bewendnis hat es mit Aecid.[ium] Allii Schw.[ägrichen]. Für Ihre Hefte sind
Ihnen vielleicht beyfolgende Lekea attenuata cum fruct.[ibus] und Fontinalis squamosa cum
fruc-t.[ibus] und Erineum pyrinum 3 nicht ganz unerwünscht. Mit dem Studium der
Blattschwäm-me, von denen ich Ihnen mehrere Species und ein Verzeichnis zum gefälligen
Gebrauch sende, habe ich mich im vorigen Jahre, so viel es ging beschäftigt, und ich bin jetzt
beschäf-tigt eine Abhandlung über dieselben, für die botanische Gesellschaft zu Regensburg,
der mich Hoppe vorzuschlagen von freyen Stücken erboten hat 4, auszuarbeiten. Was Sie von
Blatt-schwämmen unbeschwert entbehren können, bitte ich Sie mir gelegentlich zukommen
zu lassen, und seyn Sie meiner Dankbarkeit im Voraus dafür versichert. Durch die Güte
mehrerer meiner Freunde, vorzüglich Hoppen, hat sich mein Herbarium in Alpenpflanzen
1
Schreckenstage: Völkerschlacht bei Leipzig im Oktober 1813.
CGF, H. 24 (1817): 487. Phascum patens Hedw. / „In Waldungen bey Leipzig. Vom Herrn Kunze.“
3
CGF, H. 22 (1815) 465. Erineum pyrinum Pers. / „Auf den Blättern d. Holzapfels“.
4
Mitgliedschaft in der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft: 1818.
2
ziemlich vermehrt, im Gegentheil aber sind die Desideraten aus der Salzburger Flora, die ich
so frey war Ihnen zu senden, sehr geschmolzen, ich wage daher Ihnen eine neue Auflage
meines Catalogs zu senden.
Eine Reise in die Gegend von Neustadt, die ich während der Waffenruhe unternahm, war die
einzige nennenswerthe Exkursion, die ich in diesem Jahre machen konnte aber die Ausbeute
in naturhistorischer Hinsicht war sehr arm (Vicia cassubica, Satyrium repens, Sedum villosum, Moehringia muscosa, Thesium alpinum, Arabis arenosa nebst mehreren Blattschwämmen) um desto größeres Vergnügen machte es mir mich Ihnen um so viele Meilen näher zu
wissen, und das mir durch Ihre Güte vorzüglich interessante Fichtelgebirg in blauer Nebelferne liegen zu sehen.
Neu für die Leipziger Flora fand ich Orchis odoratissimum das beyliegt, und an einem häufig
von Botanikern besuchten Orte mit der conopsea wächst, mit welcher dasselbe wahrscheinlich verwechselt worden war. Entomologie ruhte auch bey mir, soll aber in diesem Jahre, wo
für Wissenschaft und Kunst mir eine gewiß segensreiche Periode anfängt, wieder mit Eifer
betrieben werden.
Ihr Wunsch sich den Naturwissenschaften wieder zu widmen hat mich sehr erfreut; noch mehr
die Hoffnung, die Sie mir geben, mich und Ihre Leipziger Freunde zu besuchen, realisiren Sie
ja dieses Projekt!
Mit Schrecken bemerke ich, Sie schon mit vier Seiten gelangweilt zu haben; verzeihen Sie ja;
jedoch Sie wissen: Wem das Herz voll ist [etc.]
Mit dem Wunsch für Ihr und der Ihrigen Wohlseyn verbindet sich die Bitte, noch sobald es
der Ihnen so kostbare Zeit erlaubt, mit einigen Zeilen zu erfreuen und Ihre Gewogenheit
ferner zu erhalten
Ihrem / ergebensten Diener / und Freund / Gustav Kunze. / stud med.
Adresse / abzugeben im Marstall
Leipzig am 17tn Jan. / 1814.
(5) Funck / Kunze (27.04.1814)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 508.)
Gefrees den 27. April 14.
Hochzuverehrender Herr und Freund!
Ihr liebes Schreiben vom 17. Jan.[uar] nebst deren, mir gütigst verehrten Pflanzen habe ich
richtig erhalten, u. ich bemerke mit Beschämung, daß das schon vor ¼ Jahr war, ob es gleich
nicht Nachläßigkeit gewesen, daß ich Ihnen den Empfang so lange nicht anzeigte; sondern
blos das Nervenfieber, das hier und in der Gegend so stark überhand nahm, hat mich von
allem abgehalten u. ich habe den ganzen Winter kein Buch angesehen.
Jezt lebe ich wieder von Neuem auf: denn seit Ostern habe ich einen Gehülfen 5, der mir
meine Berufsarbeiten abnimmt, u. ich kann mich nun ungehindert der Botanik u. Entomologie
die bey mir ein paar Jahre geschlafen haben – widmen, u. kann wahrscheinlich auch meinen
Vorsatz Sie in Leipzig zu besuchen, in Erfüllung bringen, wenn ich nicht etwa einen Sprung
nach Salzburg mache. –
Empfangen Sie nun meinen verbindlichen Dank für den schönen Beytrag zu meinen Heften.
Was ich Ihnen dagegen von ihren Desiderat.[en] in Eile habe zusammenmachen können,
erhalten Sie hiebey, u. ich bitte vor der Hand damit Vorlieb zu nehmen; denn diesen Sommer
hoffe ich manches für Sie zusammenzubringen, wenn ich auf Blätterschwämme vorzügl.[ich]
Rücksicht nehme.
5
Christian Friedrich Hornschuch kaqm Ostern 1814 durch Vermittlung Hoppes von Regensburg zu Funck nach
Gefrees.
Angenehm würde es mir seyn, wenn Sie auch noch einiges von meinen Desiderat.[en] zusammenbringen könnten, u. mir die Phasc[um] u. Erin.[eum] pyrin.[um] u. Aecid.[ium] Sii
falc.[ariae] in Quantität verschaffen könnten. Von Vicia cassubica u. Satyr.[ium] repens
würde mir auch ein gutes Exemplar willkommen seyn. –
Ich muß schließen, denn ich habe gewaltig viel angesammeltes aufzuräumen.
Leben Sie wohl u. bleiben ferner gewogen
Ihrem / ergebensten Diener u. Freund / Funk
Bemerkung: Das Eintreffen von Hornschuch in Gefrees stellte sich als Glücksfall für Funck heraus. Endlich
konnten wieder Alpenreisen geplant werden.
(6) Kunze / Funck (undatiert; ? Juni/Juli 1814)
Sammlung Dr. W. Funck
Hochgeehrtester Herr!
Ihre werte Zuschrift vom 27stn April nebst den beyliegenden Pflanzen fand ich zu Anfang Juny
bey meiner Rückkehr von einer fünfwöchentlichen Reise ins Voigtland, vor, und nur der
Mangel an Zeit, hat mich gehindert Ihnen früher zu sagen, wie vielen Dank ich für Ihre Güte,
mir zu schreiben, und für die Mittheilung einer so großen Anzahl seltener und mir höchst
angenehmer Gegenstände der Pflanzenwelt ich Ihnen schuldig bin, und bleiben muß. – Was
die Moose betrifft, so hatten Sie die Güte mir unter diesen mir ein Bryum boreale 6
mitzutheilen, das aber D.[r] Schwaegrichen, Carl Ludwig, und mir von dem eigentlichen
Bryum boreale Ludw.[ig] und Hypn.[num] Web[er] & M[ohr] verschieden zu seyn scheint.
Unter Bryum boreale vereinigen Weber & Mohr drei sehr verschiedene Arten, Bryum
turbinatum Sw.[artz] Bryum Ludwigii Spreng.[el] und Bryum boreale Ludwig. Damit Sie sich
von der Verschiedenheit der beyden letzteren Arten unter sich, und von Ihrem Bryum boreale,
das ich unterdessen unter Bryum Funkii in meine Sammlung eingeordnet habe, überzeugen
können, hat mir Hl Ludwig beyde Moose übergeben, um sie Ihnen zu senden. Er empfiehlt
sich Ihnen bestens durch mich, und bittet Sie, mit den wenigen Exemplaren vorlieb zu nehmen (er hat aber selbst diese Arten in geringer Menge) und ihm von Bryum Funkii ein vollkommeneres Exemplar zu senden, als ich ihm von dem meinigen abzugeben konnte. Auch
D[r]. Schwaegrichen ersucht Sie ihm etwas davon zukommen zu lassen, und läßt Sie freundschaftlich grüßen. Das Bryum Funckii im 11tn Hefte differirt von meinem Exemplar ein wenig
von dem gesandten; jedoch nicht wesentlich; es ist der Stengel niedriger, sonst aber das ganze
Moos in allen Theilen größer, das operculum etwas stumpfer. Ueberhaupt sind mir mit der
ganzen Gattung Bryum (welches Genus nun auch Weber in seiner Tabula, exhibens calyptrarum operculatum hinc muscorum frondosorum genera Kiliae. Chr. F. Mohr 1813 von
Hypnum mit vollem Rechte wieder getrennt hat) noch nicht aufs Reine, und werden um so
später dahin kommen, je ähnlicher sich diese Moose im habitus sind, und je subtiler daher die
spezifischen Charaktere seyn müssen. Es ist jedoch Ihr Moos durch am Rande verdickte Blätter (diese Blätter nennen aber Web.[er] et M.[ohr] geradezu fol.[iae] margine revoluta) die
unter den ähnlichen Moosen nur Bryum alpinum L. hat, sehr ausgezeichnet. Nicht weniger
ist Bryum Ludwigii durch Blätter, deren Nerven nur bis etwa über die Hälfte des Blattes
reicht, auffallend verschieden.
Die Blattschwämme, die Sie mir mittheilten, waren mir, als ich sie erhielt fast alle neu; nur
wenige derselben habe ich in diesem Sommer hier gefunden. Aecidium Ranunculi war in dem
diesjährigen für Blattschwämme so günstigen Juny auf Ranunculus acris und repens auch hier
häufig. Von Ihrem Aecidium Parnassiae habe ich ein einziges unvollendetes Exemplar 5
Stunden von Leipzig auf einer Wiese zugleich mit Schoenus ferrugineus, Malaxis Loeselii,
6
CGF, H. 11 (1808) 234. Bryum boreale W. et M. c. sp. / „An Granit-Felsen auf dem Epprechtstein.“
Carex Davalliana, Tofielda palustris, Hypnum nitens fructif.[izierend] gesammelt. Ich kann
mir das Vergnügen nicht versagen Ihnen sogleich einige meiner neuerlich gefundenen Blattschwämme beyzulegen; es sind:
1) Aecidium nov. spec. auf Polygonum aviculare
2) . . . . . . . . Rumicis Pers[oon]
3) . . . . . . . .nov. sp[ec.] auf Geranium palustre, vom Aecid.[ium] Geranii Schulz flor[a]
Stargard[ensis] / verschieden.
4). . . . . . . . . convallaria multiflorae, kommt dem Aec.[idium] Alii nahe
5) . . . . . . . . symphyti mihi.
6) Uredo nov. sp.[ec] auf Sagina procumbens
7) .— symphyti mihi
8) —
Lini cathartici (polymorpha Strauss var. η.
9) —
Ulmariae, U. effusae var. β Strauss
10) —
caricis P.[ersoon] decipens Strauss β.
11) Erineum roseum Schultz flor[a] Starg.[ardensis] an betulinum juvenile ?
12) Uredo Mercurialis P.[ersoon] rarissima prope Neostadium und Orlam.
13) Sclerotium ? und Alisma Plantago.
Von Aecidium Sii Falcariae habe ich einige 70 vollständige Exemplare gesammelt, von denen
Sie bequem die meisten theilen können, wenn die Exemplare für Ihre Hefte nicht zureichten.
Auch von Aecidium Alii erhalten Sie eine starke Nachlieferung schönerer Exemplare, als die
vorjährigen waren. Erineum pyrinum ist noch nicht vollkommen, derselbe Fall ist mit Phascum patens, sobald sie reif sind, sammle ich beyde, und Sie erhalten dann Alles zusammen,
spätestens zu Michaelis. Von Erineum Padi Duval kann ich für Ihre Hefte mit 120 schönen
Exemplaren aufwarten, wenn Sie mir Nachricht davon geben. Auch bin ich besorgt gewesen
wieder eine kleine Anzahl Ihrer Desideraten zusammenzubringen, unter denen sich manches
Interessante befindet z. B. Trifolium strictum Rohl. von Hall, Teucrium supinumn aus Tyrol
[etc.]
Vor kurzem kam mir das Verzeichnis der 1st Centurie Ihrer Alpenpflanzen in Hoppes Taschenbuch zu gesicht, und ich fand darin einiges dessen Mittheilung mir sehr angenehm seyn
würde, und was ich wahrscheinlich in meinem Desideratencatalog vergessen habe, vorzüglich
Ophrys insectifera / Scirpus repens (minus ?) / Carex saxatilis / Anagallis tenella!! /
Saxifraga maculata! / – ascendens / Silene quadrifida / Arenaria bavarica / Stachys alpina
Folgende Moose besitze ich nur in Ihren Heften, und ich wünschte sehr ein Exemplar von
jedem in meine Sammlung legen zu können:
Gymnostomum tetragonum / Grimmia cribrosa / – crinita / – pupilla / Dicranum congestum /
Hypnum polymorphum cum operculo.
Wäre es Ihnen möglich, und Sie könnten mir bald durch einige Zeilen melden, was Sie aus
beyfolgendem Verzeichnis meiner in diesem Jahre eingelegten Pflanzen, gebrauchen könnten,
so würde mir dies sehr lieb seyn; obgleich weniger lieb, als wenn Sie, Ihrem Versprechen
gemäß selbst nach Leipzig kämen, wo wir dann gewiß alles thun würden, um Ihnen Ihren
Aufenthalt so erträglich, als möglich zu machen.
Gegen den Herbst wird Ihnen D. Schwaegrichen auch die gewünschten Georginen 7 zuschicken.
Mit der Bitte mich den Ihrigen gehorsamst zu empfehlen, und meiner wohlwollend zu
gedenken bin ich / Ihr / ergebenster Diener / und Freund G. Kunze
Bemerkung: Für die Auflagenhöhe der Hefte CGF waren größere Mengen von den einzuklebenden Arten
notwendig. Kunze war mit seinen Lieferungen ein von Funck geschätzter „Mitarbeiter“.
7
Georginen: Tetraphis-Arten.
(7) Funck / Kunze (16.09.1814)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 509.)
Gefrees d 16. 7br. 14
Hochgeschäzter Freund!
Bey meiner dieser Tagen erfolgten Zurückkunft von meiner Reise in die Salzburgischen
Alpen hatte ich das Vergnügen Ihre liebe Zuschrift nebst den beygefügten schönen B[l]ätterschwämmen vorzufinden; u. ich sage Ihnen dafür vielen Dank.
Meine Reise war diesmal weit ergiebiger, als die Schweizerreise 8, worin die beständig schöne
Witterung, die im Gebirge so selten ist, großen Antheil haben mag. Ich verließ am 1. Jul.
Gefrees, u. reiste in einer Tour bis Gastein; dort blieb ich 16. Tage, u. durchsuchte die reiche
Gegend nach allen Richtungen. Der Rathhausberg lieferte mir viel Schönes, zb. Grimmia
acuta, Anoectangium caespit.[icium], ein paar Splachna, Dicran.[um] latifol.[ium] etc. Ich
wollte von Gastein aus zu Hoppe nach Heiligenblut, allein er verließ es zu früh u. wir trafen
erst auf meiner Rückreise auf dem Untersberge zusammen, wo ich 7. Tage blieb. Mehrere
Tage war ich in Salzburg und Reichenhall u. sammelte überall viel. Moose habe ich sehr viel
u. alles in Quantität. Aber noch sind meine Kisten nicht angekommen, ich kann Ihnen also
noch nicht melden, was ich alles habe; allein so bald sie angekommen u. die mancherley
Moose ausgesucht u. eingelegt seyn werden, werden Sie es erhalten, ich werde Ihnen auch
meine Dubia mittheilen, u. mir dann Ihr, Schwägrichens u. Hl Ludwigs Urtheil ausbitten. Eine
Kiste frischer Alpenpflanzen brachte ich gleich mit; darunter befindet sich auch die Linnaea
vom Rathhausberg. Herrn Ludwig, den mich bestens zu empfehlen bitte, lasse ich für das
Bryum bor.[eale] vielmals danken; sobald ich etwas an Sie werde abgehen lassen, werde ich
auch Exemplare von den Meinigen für ihn beyfügen.
Die Fungi epiph.[ylli] zb Aecid.[ium] Sii falc.[ariae] Allii (wovon ich von Ihnen noch nichts
erhalten habe) Erineum pyrin[um] / ....... erhielt ich / Phascum patens, Erin.[eum] padi – die
Sie in Menge für mich gesammelt haben, werden mir sehr willkommen seyn. Auch will ich
Sie um einige Pflanzen aus Ihrem Doubletten Verzeichnis bitten. Meine Schuld werde ich
dankbar entrichten.
Nun eine Bitte. Möchten Sie nicht die Güte haben, u. bey Herrn Buchhändler Barth 9 für mich
Roehlings Deutschlands Flora 2te Auflage in 4 Bänden Webers Tabula gen.[ere] musc.[orum]
im neuen Catalog bestellen? Diese Bücher u. Ihre Pflanzen könnten dann ein Paket ausmachen.
Sollte von Schraders Flora germ.[anica] u. dessen bot.[anischem] Journal eine Fortsetzung
herausseyn, so würde ich mir sie auch ausbitten.
Könnten Sie der nächsten Sendung Ihre Desideraten beyfügen, so würde mir es lieb seyn.
Aber, was ich nur immer abgeben kann, sollen Sie bestimmt erhalten.
Das Aecid.[ium] Soldanellae (auf der Sold.[anella] minima) wird Freude machen. Ich hatte es
in ein Buch gelegt.
Ich freue mich sehr auf meine Moose! Sie werden mir im langweiligen Winter angenehme
Beschäftigung geben.
Leben Sie wohl! / Steets / Ihr / ergebenster Diener und Freund / Funck
Bemerkung: Nachdem F. Ch. Hornschuch Ostern 1814 in Gefrees eingetroffen war und als „Gehilfe“ die Apotheke versorgte, konnte Funck wieder „reisen“. Im Juli brach Funck von Gefrees auf. Er reiste über München
(Besuch des Botanischen Gartens) nach Reichenhall (Besuch beim befreundeten Salinendirektor v. Reiner /
Bekanntschaft mit dem Förster Ferchl). Von dort ging Funck nach Salzburg und wanderte über Golling, Lueg,
Werfen, S. Johann nach Bad Gastein. Von dort aus gelangte Funck über den Tauern-Paß nach Heiligenblut, ohne
allerdings Hoppe anzutreffen. Die Rückreise erfolgte über Salzburg.
8
9
von 1805
A. Barth war der Verleger von Funcks „Cryptogamischen Gewächsen“ und auch Geschäftspartner.
(8) Kunze / Funck (27.09.1814)
Sammlung Dr. W. Funck
Sehr werthgeschätzter Herr und Freund!
Ihr langes Schweigen überzeugte mich beynahe im Voraus schon daran, daß Sie Ihrem
Vorsatze getreu geblieben und die Reise in die Salzburger Alpen noch unternommen hätten.
Ob nun gleich dadurch mir und den hiesigen Freunden der Botanik das Vergnügen entzogen
wurde, Sie bey uns zu sehen, so bin ich wenigstens, doch nicht so sehr Egoist, um nicht
überzeugt zu seyn, daß eine Gegend, wie die Leipziger, die Flora so stiefmütterlich ausgestattet hat, mit dem besten Willen ihrer Verehrer, doch nicht für eine Alpenreise, und noch
dazu ins reiche Salzburg, entschädigen kann. Und deswegen muß ich mich trösten, und
hoffen, daß Sie uns ein andermal ihren gütigen Besuch schenken.
Für Ihr Aecidium Soldanellae sage ich Ihnen vielen Dank, es hat mir große Freude gemacht.
Nur bin ich noch dubiös, ob nicht die Blätter mehr zu S. alpina, oder einer noch wenig
bemerkten Species gehören. Zu Soldanella minima scheinen sie nicht zu gehören, da diese
folia petata haben soll, die der Ihrigen Pflanze reniformia sind. Die S. minima fehlt mir selbst
noch im Herbarium, und Hoppe hat mir nicht einmal die richtige Pflanze gesandt, da die
Blätter meiner Pflanze mit der Ihrigen übereinkommen, die Corolle sehr groß ist, auch der
Stylus blos halb so lang als die Corolle ist. Ich bin deswegen, und wie ich glaube mit Recht
auf Hoppe böse; wenn solche Verwechslungen vorfallen, daß man von dem Entdecker und
Beschreiber einer Species nur den Namen, und nicht die richtige Pflanze erhält, wie läßt sich
dann später, mit Gewißheit über die Autorität einer Pflanze entscheiden? Ich ersuche Sie sehr,
bey den Doubletten Ihrer Soldanellen Rücksicht auf mich zu nehmen. Die S. montana
Schmidt kenne ich auch noch nicht.
Die beyfolgenden Pflanzen mögen Sie zum Theil von dem überzeugen, was ich in dem vergangenen Sommer gesammelt habe. Ein ausführliches Verzeichnis meiner Doubletten erhalten Sie noch diesen Winter. Ich war so frey einige auf einer Wanderung ins Mansfeldische
gesammelte Pflanzen beyzulegen, ohne zu wissen, ob die Pflanzen Ihnen fehlen. Ist dies aber
auch nicht der Fall, so gehören doch diese Pflanzen nicht unter die gewöhnlichen. Lavatera
thuringica, Euphorbia Gerardinea, Melilotus Kochiana Willden.[ow], Silene noctiflora von
dieser Exkursion habe ich zurückbehalten, weil ich glaubte, daß sie Ihnen trivial wären, ist
dies nicht, so befehlen Sie über dieselbe.
Was ich Ihnen bey einer frühern Sendung unter Smyrnium olusatum sandte, war zwar unter
dieser Bestimmung im Leipziger Garten, ist aber, wie Sie bey der Vergleichung vielleicht
schon gesehen haben Smyrnium aureum L. Sison aureus Spreng[el] (prodromus umbelliferum) (und der Schriften der Hallischen Naturforschenden Gesellschaft II Band, erstes
Heft, 1813.) Es würde mir sehr lieb seyn, wenn Sie mir über der Bestimmung meiner Pflanzen
sobald sie nicht mit der Ihrigen übereinstimmen, Ihr Urtheil zukommen lassen wollten.
Festuca pannonica, die Sie sich ausgesucht haben, fehlt noch bey dieser Sendung, ich habe
sie verlegt. Geranium lancastriense, des Leipziger Gartens werden Sie auch vermissen; ich
kann es nirgends unter diesem Namen beschrieben finden, möchte ich aber für Carolianum
Willd.[enow] halten. Sobald ich etwas im Klaren bin erhalten Sie es mit der Fest.[uca]
pannonica. Von Gymnost.[omum] acaule Fl.[örke] erhielt ich zufällig ein Räschen mit sehr
schönen Exemplaren zum Geschenk, ich freue mich es mit Ihnen theilen zu können. In Menge
erhalten Sie anbey
Uredo tremellosa Str.[auss] sehr schön auf Cacalia suaveolans
Erineum pyrinum Pers.[oon]
– Padi Duval
Puccinia Circaeae Pers.[oon]
Aecidium Sii falcariae Pers.[oon]
Phascum patens Hed.[wig]
Aecidium Allii ursine P.[ersoon]
Von diesen glaubte ich hätte ich Ihnen schon etwas mitgetheilt
Phascum crispum 10 hoffe ich künftiges Frühjahr für Ihre Hefte sammeln zu können; jetzt ist
es noch nicht häufig vorhanden.
Ihren Auftrag wegen Buchhändler Barths habe ich mit vielen Vergnügen besorgt und Sie
erhalten Gegenwärtiges mit den Büchern. Schrader ist sehr faul, er hat außer einer Monographie von Verbascum nichts von sich erscheinen lassen. Auf den zweiten Band der Flora
harre ich mit vielen Andern, wie die Kinder auf den Christtag.
An meinem Desideratenkatalog arbeite ich, sobald er fertig ist, bin ich so frey Ihnen denselben zu senden. Vorläufig liegt mir daran, die wahre Lactuca saligna L. fol[iae] indicat.
pinnatifidis, carine (?) aculeatis, floribus pedicillatis zu erhalten, die damit verwechselte
Lactuca Wallrothii Spreng.[el] pugillus plantarum minus recognitarum I folgt anbey. Was Sie
mir von den gesammelten Alpenpflanzen die Sie in Ueberfluß haben, mittheilen werden, wird
mir sehr lieb seyn. Vorzüglich kann ich Umbellaten, Hieracien, Saxifragen, Primeln, Carices
und Salices benutzen.
Im July besuchte uns in Leipzig ein Botaniker D[r]. Lehmann aus Kopenhagen, der auf
Kosten seines Königs seit 3 Jahren Frankreich, die Schweiz, OberItalien, einen Theil der
Karpathen, und die Alpen des südlichen Deutschlands bereist hatte. Er hat, vix credibile dictu,
Cinclidium Stygium bey Salzburg gefunden und uns mitgetheilt.
Wenn Sie diesen Brief lesen bin ich wahrscheinlich Ihnen um 12 Meilen nahe[,] ich werde
nämlich in der Gegend von Neustadt a/S.[aale] [sein]. Wie gern wäre ich wieder einen Tag in
Gefrees, aber meine Zeit wird so beschränkt seyn, daß ich darauf Verzicht leisten muß.
Leben Sie wohl und versichern Sie Ihrer lieben Gattin meines Andenkens. Unveränderlich bin
ich / Ihr / ergebenster / Gustav Kunze.
P.S. Astragalus epiglottis meines vorigen Doublettenverzeichnisses soll hypoglottis / danicus
Retz.[ius] heißen.
Leipzig am 27sten Sept. / 1814.
(9) Funck / Kunze (26. 11.1814)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 510)
Gefrees d. 26. Nov. 14.
Werthgeschäzter Freund!
Ihre schäzbare Zuschrift nebst den Cryptogamen, welche Sie unterm 27. 7br. an mich absandten, habe ich seiner Zeit richtig erhalten. Sie ahndten noch nicht, daß dieser 27.ste 7br.
ein schrecklicher Tag für mich seyn würde; indem ich mich der Operation einer Hyoide, die
mit einer Exstirpation des Testikels verbunden war, unterwerfen mußte. Ich habe viel gelitten,
u. wäre, wegen eingetretenen Zufällen bald abgefahren. Diese Geschichte hat mir sehr zugesezt, u. ich konnte erst Anfangs 9br. das Bette wieder verlassen. Alle Kräfte waren dahin. Nun
erhole ich mich wieder.
Dies fatale Hindernis war also Schuld, daß ich Ihnen nicht früher schrieb, u. Ihnen für die gütigst gesandten Cryptogamen meinen Dank darbrachte. Sie haben mir eine große Freude damit
gemacht, besonders mit den Arten, die ich in meinen Heften gebrauchen kann. Sollten Sie
indes von Aecid.[ium] Sii f.[alcariae], Aecid.[ium] Allii (wovon ich die im vorigen Jahr
gesandten Ex.[emplare] fand u. wovon ich noch 100. Ex.[emplare] gebrauchen könnte)
10
CGF, H. 22 (1815) 447. Phascum crispum Schreb. / „An Zäunen, Fußsteigen.“
Erin.[eum] pyr.[inum] u. Padi, dann Uredo tremellosa (wovon ich mir die Diagnose erbitte)
noch mehrere Exemplare abgeben können, so würden Sie mich sehr verbinden, weil ich sonst
mit den gesandten Exemplaren nicht ausreiche. Vielleicht darf ich künftiges Jahr darauf Rechnung machen?
Es hat mir sehr leid gethan, daß ich den schönen October so ungenüzt habe müssen verstreichen lassen. Nicht einmal meine mitgebrachten Sachen habe ich mustern können. Was
ich indessen glaube mitgebracht zu haben, enthält ein Verzeichnis, so ich Hl. Kaulfuß gesandt
habe, u. wovon Sie auch Gebrauch machen können. Theilen Sie mir bitte nur Ihre Desiderata
mit. Einige Moose welche ich dieser Tage ausgesucht habe, theile ich Ihnen vor der Hand mit,
u. bitte um Ihre Meynung; Ihnen stehen mehr Hülfsmittel als mir zu Gebot. Die Exemplare
können Sie behalten.
Ein Exemplar von Lavat.[era] thur.[ingica] u. Melilot.[us] Koch.[iana] bitte für mich zurückzulegen.
Ich bitte übrigens auch auf meine Desiderata wovon Sie ein großes Verzeichnis haben, Rücksicht zu nehmen. Ein kleines von Moosen füge ich bey.
Wie steht es bey Ihnen mit der Entomologie? Ich bin jetzt erstlich wieder daran, u. fange an,
meine Sammlung in Ordnung zu bringen. Haben Sie ein Doubletten Verzeichnis? Vielleicht
könnten wir einen Tausch treffen.
Sollte von Schraders Werken eine Fortsetzung erscheinen oder zu Michäli andere botanische
Werke herausgekommen seyn, so bitte mich darauf aufmerksam zu machen.
Jezt leben Sie wohl u. besuchen einmal in den Ferien / Ihren / ergebensten Freund / Funk.
Mir fehlen
Phascum carniol.[icum] / Pachycarp.[um] / nitidum könnte ich viel gebrauchen
Sphagn[um] compact.[um]
Andreaea rupestris
Splachnum Wulfen.[ianum] u. bitte alle andern Arten bis auf amb.[ullaceum] u. grac.[ile]
Weissia compact.[a] / denticula.[ta]
Grimmia incurva / alpicola / martiana
Pterogon.[ium] repens / striat.[um] / gracile
Cynont.[odium] cernu[um] / inclin.[atum] / latifol.[ium] / trifar.[ium]
Barbul.[a] paludos.[a] / gracilis / brevicaul.[is] / obtusifol.[ius]
Trichost.[omum] funale
Dicran.[um] longirostre / elongat.[um] / rigidulum / sudeticum
Weissia Mart.[iana]
Bemerkung: Funck war nach der Alpenreise erkrankt. Er erholte sich erstaunlich rasch nach dem operativen
Eingriff.
(10) Notiz Funck zu einer Sendung an Kunze (11.1814)
Sammlung Dr. W. Funck
Kunze Nov.[ember] 14
Grimmia trifaria
pusilla
1. Hypnum praten.[se] x
2.
—
von Neu.....
3. Lesk.[ea] pulch.[ra]
4. Spl.[achnum] serrat[um]
5. Barbul.[a]
6. Grimmia obtusa
7.
— ov.[ata]
8. Hypn[um] Rathausberg mihi
9. Dicr.[anum] falcat[um]
10. Hypn[um] lurid[um]
11. Didymod[on] Waldst[ein]
12. Cynont.[odium] br.[untoni] das lange
13.
—
—
das kurze
(11) Funck / Kunze (01.01.1815)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 511.)
Gefrees den 1. Jan.[uar] 15.
Hoffentlich werden Sie mein Werthester! meinen lezten Brief mit Moosen erhalten haben.
Hiemit ersuche ich Sie, mir vom opticus Wiekert eine 3 fache Loupe, wie er sie für 5. [Gulden] verkauft, zu kaufen, wenn sie so gut ist, daß man die kleinsten Peristome u. die Serraturen der Blätter damit genau sehen kann. Ich habe die Meinige verloren.
Auch fertigte er Apparate zum Untersuchen, wovon ich ebenfalls einen zu haben wünsche.
Den Betrag lassen Sie Sich gefälligst von Herrn Barth auszahlen. Verzeihen Sie indessen, daß
ich Ihnen damit Mühe verursache.
Sollten neue botanische Schriften herausgekommen seyn, so bitte mich darauf aufmerksam zu
machen. Was enthalten die Schriften der N.[atur]f.[orschenden] Gesellsch.[aft] in Halle?
Leben Sie wohl, u. erfreuen mich bald mit einer Antwort.
Hochachtungsvoll / Ihr / redlicher Freund / Funck
Das Briefporto nehmen Sie gefälligst hinzu.
Das Anoectang.[ium] ist compact.[um] ich habe mich verschrieben
Bemerkung: Funck benützte für seine Untersuchungen ein einfaches Loupenmikroskop. Erst in späteren Jahren,
anlässlich seines Besuches in Greifswald (1830), hatte er Gelegenheit, mit einem leistungsstärkeren Gerät zu
mikroskopieren.
(12) Kunze / Funck (13.01.1815)
Sammlung Dr. W. Funck
Leipzig am 13ten Jenner 1815.
Sehr geehrter Freund!
Sowohl Ihre mir sehr werthe Zuschrift am 26stn Nov. v. J., als auch vom 1 Jan. habe ich
erhalten. Mit Schrecken vernehme ich, daß Sie sich einer so schweren und schmerzhaften
Operation unterzogen hatten. Daß ich und alle, denen ich diese Nachricht mittheilte, die
aufrichtigste Theilnahme, sowohl an Ihren Leiden, als an Ihrer Genesung empfunden, bedarf
wohl kaum einer Versicherung.
Für die, den früheren Briefen beygelegten Moose bin ich Ihnen vielen Dank schuldig, und die
Aufforderung Ihnen über die unbestimmten meine Ideen mitzutheilen, war mir eben so ehrenvoll, als die Untersuchung, dieser größtentheils seltenen Arten für mich lehrreich war, und
noch seyn wird. Denn bis jetzt habe ich noch nicht Alles untersuchen können, die Tage sind
jetzt gar zu kurz, und meine Arbeiten so überhäuft. Ueber das Untersuchte erlaube ich mir
folgende Bemerkungen:
Hypnum n. 2 gehört wohl zu chrysohypnum, No 3 Leskea pulchella habe ich zwar noch nicht
untersucht, aber der Habitus zeigt daß sie wenigstens von Schlesischen Exemplaren sehr verschieden ist, von denen ich Ihnen etwas zum Vergleich beygelegt habe. Splachnum serratum
ist richtig, auch s[t]immt es ganz mit Exemplaren vom Riesengebirge überein.
6) Grimmia obtusa Schwaegr. richtig, auch nach Schwaegrichens Urtheil, ein sehr seltenes
Moos, wofür ich Ihnen vielen Dank sage. Grimmia ovata n. 7. ist außer einer ein wenig mehr
cylindrischen Kapsel von Gr.[immia] ovata nicht verschieden und nur im jüngeren Zustande
hat dieses immer eine längliche Kapsel. Hypnum n. 8. halte ich für salebrosum Hoff.[mann].
Dicranum falcatum ? gehört zu Dicranum Starkii W[eber] [et] M[ohr]. 10) Hypnum luridum
richtig. Didymodon no. 11 ist Didym.[odon] rigidulus, wie das verhältnismäßig kurze Peristom und die stumpfen Blätter zeigen. Von Hedwigschen bey Leipzig auf trockenen Mauern
gesammelten Exemplaren differirt Ihr Moos nur durch noch breitere Blätter, und die gelbgrüne Farbe. Es muß sehr fett gestanden haben. 12) Bryum pallescens nach Schwägrichen. 13)
Bryum pallens Sw[artz]. Anictangium compactum ist sehr schön.
Wollten Sie die Güte haben das für Hl Ludwig bestimmte Bryum boreale Ihrer Hefte 11, sobald
Sie etwas an mich abschicken, beyzulegen, so würde es mir lieb seyn. Von. Aecid.[ium] Alii
kann ich Ihnen jetzt nichts nachschicken, aber künftigen Sommer will ich so viel einlegen, als
Sie wünschen; auch von den Eriniis [werden] Sie erhalten, sobald ich auf Gegenwärtiges eine
Antwort erhalten, eine kleine Nachlieferung von Erin.[eum] Padi, und pyrinum. Auch von
Uredo tremellosa Strauss deren Diagnose folgende ist:
Uredo tremellosa Strauss, aspidulis hypophyllis (immaturis) cronis, eleusis, resinosis
(maturis) dehiscentibus, pulverolentis, fl....unitbus, capsulis e rotundo suberatis.
var. ε) omnibus partibus maior
In foliis Cacaliae suaveolentis horti medici Lips.[iae] autumno.
Uredo Cytisi Strauss habe ich vorigen Herbst in Ziegenrück bey Neustadt für Sie gesammelt,
und geglaubt, daß dieselbe für Ihre Hefte passend wäre 12. Uberdies kann ich darauf rechnen
zu der schon ziemlich bedeutenden Anzahl Exemplare, noch eine Nachlieferung zu machen.
Im Fall Sie dasselbe aufnehmen wollen, so ist folgendes d.[ie] Diagnose:
Uredo Cytisi Strauss, conferta, inaequalis, badia, capsulis minutissimis, globosis, mucronolatis.
var. β, Cytisi nigrantis, acerrrulis minoribus formaque magis regulari. Ziegenrück Saxoniae
Octobr.
Im Ganzen habe ich auf meiner Herbstreise sehr geringe Ausbeute gemacht. Von Moosen
nichts erhebliches, einige Blattschwämme, Puccinia Vaillantiae Pers.[oon] sehr schön. – Auf
Ihr Desideratenverzeichnis nehme ich stets Rücksicht auch jetzt liegen für Sie bereit, Dactylis
maritima, Bromus commutatus, Avena sempervirens, Arunda tenella, Euphrasia latifolia.
Gräser haben mich jetzt etwas beschäftigt und ich vermisse zu meinem Leidwesen, mehrere
der in Schraders Florae (von der noch keine Fortsetzung erschienen) bemerkten, selbst
weniger seltene Arten; bey mehreren mir fehlenden sind Sie als Finder genannt, oder sie
wachsen an Stellen, die Sie [be]sucht haben, und ich bin so frey, Sie um die Mittheilung der
einen oder anderen zu ersuchen, die Sie vielleicht in Menge besitzen. Es sind: Schoenus
nigricans, Scirpus mucronatus !, Alopecurus agrestis, Phleum Boehmeri, Arundo Calamagrostis, pseudophragmites, arenaria, Poa serotina, Festuca bromoides. Von Moosen lege ich
Ihnen jetzt bey: Dicranum elongatum Schleich[er], mit Jungerm.[annia] exsecta Schmid[el],
Grimmia denticulata Brid.[el] Didymodon obscurus nov. sp.[ec], so gut ich dieselben habe.
Ich biete Ihnen auf beyfolgendem Blatt 13 , einige größtentheils südliche Pflanzen an, die zwar
in Ihrem Desideratenverzeichnis fehlen, aber von denen doch einige Ihnen erwünscht seyn
könnten. An das Doublettenverzeichnis meines Herbarii kann ich jetzt einmal nicht denken,
Sie wissen welche Arbeit dies macht, und ich habe noch nicht einmal einen Katalog. Ich bin
so frey gewesen von Ihrem gütigen Anerbieten Gebrauch zu machen, und auf beyfolgendem
Zettel 14 zu bemerken, welche Pflanzen aus dem vorläufigen Verzeichnis Ihrer gesammelten
11
CGF, H. 11 (1808) 234. Bryum boreale W. et M. c. sp. / „An Granit-Felsen auf dem Epprechtstein“.
CGF, H. 36 (1831) 740. Uredo Cytisi β. Nigricantis de Strass. / „Auf den Blättern des Cyt. nigr.“
13
Dieses Blatt fehlt in der Dokumentensammlung.
14
Der Zettel fehlt ebenfalls.
12
Alpenpflanzen ich zu besitzen wünschte. Sie fragen mich, wie es mit der Entomologie steht?
Nun sie hat zwar nicht geschlafen, aber doch geschlummert. Um Ihrem Wunsche Genüge zu
leisten habe ich ein kleines Doublettenverzeichnis verfaßt und beygelegt, aus dem Sie sich
gefälligst auslesen werden. Wasserkäfer und .Sahrkäfer sind ziemlich reichhaltig. Können Sie
mir auch ein Verzeichnis schicken, so soll es mir lieb seyn. Haben Sie nicht Elater signatus
doublett? von Carabus consitus und Buprestes flavomaculata könnte ich auch etwas gebrauchen. Was Sie von dem genus Cremidotus Illy (Haliplus Latrille) besitzen könnten Sie mir
wohl auf einige Zeit zur Ansicht und Vergleichung schicken, ich arbeite an einer Monographie dieses genus. Auch die Dasytesarten habe ich einer genaueren Untersuchung unterworfen, und mehrere unterschiedene Arten darunter gefunden, unter andern eine sehr schöne
Species, die ich bey Jena fing, D.[asytes] longicornis mihi, dem floripes etwas ähnlich, aber
flatura maiore pedibus comolantus, antennis longissimmis, verschieden. Beyträge zu diesen
Generibus und Dytici, Cestiden, Cryptocephalen. Lepturen sind mir vorzüglich interessant. –
Von neuen botanischen Schriften kann ich Ihnen nur weniges empfehlen Hortus regius botanicus Hafniensis Class. I – X autore Hornemann, ohne Kupfer. Jacquin operis graminum
fasc. I. Sprengel pugillus I. plantarum minus cognitarum der zweite ist längst angekündigt,
aber noch nicht erschienen. Wallroth annus botanicus und Supplement ad floram Halensem,
mit Beobachtungen über Charen, und Beschreibung einiger neuer Arten. Monographia
generis Verbascum autore Schrader, kann ich Ihnen nur nennen, nicht empfehlen! Von den
Schriften der Hallischen naturforsch.[enden] Gesellsch.[aft] besitze ich als das neueste II
Bandes 1stes Heft, enthaltend prodromus umbelliferum autore Sprengel, und über d.[ie] Natur
und Bildung der Blumen, von demselben unter Ahrens ........... II. 2tn Heft. Beyträge zur
Kenntnis deutscher Käfer und monographie der deutschen Gyrinusarten von Ahrens.
Ihren zweiten Brief anlangend habe ich einen Apparat zum Untersuchen, wie ihn Wiekert
fertigt, für Sie gekauft, da aber eine Loupe dazu gehört, ohne ordre nicht noch mir gekauft,
die darin befindl[iche] aber aus Vieren, die mir Wiekert zum Probiren nach Haus gab, ausgelesen und einrichten lassen, auch zu dem Tisch, worauf das Objekt zu liegen kommt eine
Schraube fertigen lassen, damit man besser darauf arbeiten kann. Die Loupe werden Sie
freylich nicht ganz so gut finden, als dieselben Wiekert sonst arbeitete, aber er hat sie nicht
besser, und man kann doch schon ziemlich kleine Peristome und Serraturen damit erkennen.
Ganz deutlich kann man dies freylich nur von einem Composita verlangen. Der ganze
Apparat kostet 6 [Gulden] sächs.[isch] die ich mir von Barth habe auszahlen lassen. Ich
wünschte nur daß er Beyfall findet.
Künftig bitte ich Sie ja meine Adresse, abzugeben am Marstall beyzusetzen. Den letzten Brief
habe ich zwar ohne dies und zur rechten Zeit erhalten, es ist aber doch sichrer.
Der Platz und die Ueberzeugung schon so lange Zeit durch mein Geschreibsel Sie ermüdet zu
haben, gebietet mir zu schließen.
Leben Sie wohl, empfehlen Sie mich den Ihrigen, und erhalten Sie fortdauernd Ihre
schätzbare Gewogenheit und Freundschaft / Ihrem / ergebenen / Gustav Kunze.
(13) Funck / Kunze (25.01.1815)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II –512.)
Gefrees den 25. Jan. 15.
[Zusatz Kunze:] beant[wortet] 30 –—
Werthester Freund!
Es thut mir sehr leid, daß ich Ihnen mit meinen Aufträgen nur Mühe verursache. – Um die
Loupen haben mich drey meiner Freunde ersucht, u. sich blos auf die Wiekertsche Ankündigung berufen. Da sie mir weiter gar nichts von der Stärke geschrieben, so glaube ich, es würde am gerathensten seyn, solche zu nehmen, welche am bequemsten zu gebrauchen sind, u.
womit man ein Peristom untersuchen kann. Vielleicht ist Hl. Barth so gütig, den Betrag auszulegen; wo nicht, so lasse ich diesen sogleich berichtigen.
Ihr gütiges Anerbieten, mir die Flörkesche Sammlung zur Ansicht mittheilen zu wollen 15 ,
nehme ich mit verbindlichstem Dank an, u. ich bitte mir diese mit den Loupen zugleich zu
senden u. gefälligst zu bestimmen, wie lange ich sie behalten darf. Geben Sie den Werth des
Pakets nicht zu hoch an, weil danach das Porto genommen wird, ich stehe für alles. Könnte es
an Buchhändler Grau in Hof beygepackt werden, so wäre es auch recht.
Ich habe dieser Tage eine Parthie Schweizer Lichenen von Schkuhr erhalten u. bin nun darüber, meine Flechten etwas zu ordnen, dazu wären mir die Flörkischen erwünscht.
Daß Sie Trichost.[omum] font.[inaloides] bey Halle gefunden haben, ist sehr interessant; in
meinem Hefte habe ich es indes schon aufgenommen. Ein Exemplar von dorther wird mir
indes lieb seyn, wenn Sie mich damit beschenken wollen. Wer ist der Hl. Casebehr? 16 Wo ist
wohl Orthotr.[ichum] Ludwigii u. Gymnost.[omum] Sphaeric.[um] in Menge zu haben?
Haben Sie die Güte, die Blattschwämme um die ich Sie gebeten habe (Ured.[o] tremellos.[a]
Erin.[eum] pyrin.[um] [,] padi[,] Aecid.[ium] Sii) diesen Sommer für mich einzusammeln,
wenn es Ihnen nicht zu viele Mühe macht. Nun leben Sie wohl! / Hochachtungsvoll / der /
Ihrige / Funk
(14) Kunze / Funck (17.03.1815)
Sammlung Dr. W. Funck
An / Herrn Apotheker Funk / Wohlgeboren / zu / Gefrees
franco Hof
Hochgeehrter Freund!
Ich muß gestehen, daß ich einige Zeilen von Ihnen bis jetzt sehnlichst erwartet habe, indem
ich weder von Ihrem Befinden etwas erfahren konnte, noch wußte, ob das schon Anfangs Januar abgeschickte Päklchen, den verlangten Apparat zum Untersuchen nebst einigen Moosen
enthaltend, glücklich in Ihre Hände gekommen sey, oder nicht. Auch Hl Kaulfuß sieht mit
Verlangen der Beantwortung seines Briefes entgegen 17. Wahrscheinlich hat Sie der Mangel
an freyer Muse verhindert uns die Freude zu machen; und es ist dies in so fern von Nutzen, als
Sie mir nun noch anzeigen können, welche von den überzunennenden Pflanzen, größtentheils
Halische die ich erhalten, ich meiner künftigen Sendung an Sie werde noch beylegen können.
Poa megastachya, Briza maxima Lagurus ovatus, Dactylis hispanica, Festuca phleoides,
ciliata, Aegilops ovata, Lappago racemosa, Asphodelus lutens, Allium ciliatum, pendulinum,
Cistus origanifol[ius] Alyssum creticum, Evax pygmaea. Wollen Sie von beyfolgenden Dicranum Schreberi für Ihre Hefte Gebrauch machen, so soll es mir lieb seyn. Es ist bis jetzt das
einzige nennenswerthe, was ich von Pflanzen in diesem Frühjahr gefunden; meine Ausbeute
in entomologischer Hinsicht war ergiebiger, aber ich habe jetzt nicht die Zeit Ihnen dieselbe
zu detailliren, indem ich zu einer Reise die ich in einigen Tagen nach Berlin auf kurze Zeit
mache, noch Manches vorzubereiten habe.
Dasselbe ist es, was mich nöthigt schon zu schließen, und zwar mit den aufrichtigsten Wünschen für Ihr und der Ihrigen Wohlseyn, an welchem immer den herzlichsten Antheil nehmen
wird / Ihr / ergebener / Freund und Diener / Gustav Kunze.
Verzeihen Sie meine Eile
Leipzig am 17 Merz / 1815.
15
Davon ist wohl in der dem Briefwechsel fehlenden Beilage die Rede, wie auch im folgenden.
Cassebeer: s. Personenverzeichnis
17
Briefe von Kaulfuß: 16.1.1813; 8.10.1814; 29.12.1814; 13.10.1815; 9.3.1818; 22.11.1818; 13.1.1819;
9.1.1826; Gergenbriefe von Funck fehlen.
16
(15) Funck / Kunze (26.03.1815)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 513.)
Gefrees den 26. März 15.
[Kunze:] beantwortet am 26. May 15.
Hochgeschäzter Freund!
Eine Menge Berufsarbeiten, öftere u. lange Abwesenheit vom Hause um mich bey guten
Freunden zu erholen u. endlich die Hoffnung das für Sie bestimmte Paket gel.[egentlich] mit
den neuesten Hefte nach Leipzig zu senden, was sich nun leider etwas länger, als ich vermuthete, verzogen hat, ist die Ursache warum Sie mein Bester jetzt erst Nachricht von mir erhalten. Seyn Sie dieser wegen nicht böse; Sie wissen aber ja, wie es geht, wenn man nicht
immer über seine Zeit disponiren kann. –
Ich sage Ihnen nun zuvörderst vielen Dank für die gütige Besorgung des Microscops. Es ist
freylich nicht von der Stärke, wie es gewünscht, indessen reicht es zu meinen Untersuchungen
hin. Auch danke ich Ihnen für die Beylage, u. die gütige Bestimmung einiger meiner zweifelhaften Moose. Daß Nr. 16 Hypn.[num] salebros.[um] seyn soll, glaube ich kaum. Es muß sich
unter meinen mitgebrachten Sachen noch manches finden. Noch liegt alles, wie ich es mitgebracht habe; aber jetzt bey heitern Tagen soll es ernstlich ans Untersuchen hergehen. Es werden sich auch noch verschiedene seltene Alpenpflanzen ergeben. Theilen Sie mir nur einmal
wieder Ihre Desider.[aten] mit, damit ich darauf Rücksicht nehmen kann. Hiebey erhalten Sie
nun die ausgewählten Pflanzen, bis auf 3. welche Sie zu einer andern Zeit erhalten sollen.
Auch ist ein Stück von Buprest.[es] flavomaculat[us] u. Carab.[us] conf.[luentinus] dabey.
Nun habe ich nichts mehr davon übrig. Alles, was ich in den zurückfolgenden Verzeichnis
unterstr[ichen] habe, von Insekten u. Pflanzen, wäre mir lieb, u. können Sie mir noch davon
abgeben, so werden Sie mich damit sehr erfreuen. Ich hoffe Ihnen für die Insekten andere Sachen geben zu können; nur muß ich vor der Hand bitten, noch etwas zu gedulten, indem ich
noch kein Doubletten Verzeichnis von Insekten habe fertigen können, da ich mit der Ordnung
meiner Sammlung erst bis Chrysomela vorgerückt bin. Ich habe damit eine saure Arbeit vor
mir. Der größte Theil der Käfer stekt nemlich an kurzen, schlechten Nadeln; damit nun das
Auge nicht so sehr beleidigt wird, so nehme ich alle Käfer von den alten Nadeln u. stecke sie
alle gleichförmig auf, u. dadurch gewinnt meine Sammlung im Aeussern – sehr. Bin ich mit
der Geschichte fertig, so weiß ich dann endlich auch, was ich besitze.
Wie ich aus Ihrem gestern erhaltenen Schreiben ersehe 18 , sind Sie nun in diesem Augenblick
in Berlin; ich wünsche, daß Sie mit recht vielem Seltenen wieder zurückkehren möchten.
Wenn es Ihnen möglich ist, so besuchen Sie doch mich auch einmal wieder, Sie können bey
mir logiren so lange Sie nur wollen, u. von hier nach allen Richtungen Exkursionen vornehmen. Je länger Sie bey mir seyn würden, desto lieber würde es mir seyn.
Sollte von Schraders Flora oder Journal neulich eine Fortsetzung erschienen seyn, so würde
ich bitten, das, was Sie mir etwa gütigst mittheilen wollen, diesem beyzufügen. Vielleicht
auch etwas von Kaulfuß.
Meine mitgebrachten lebenden Alpenpflanzen haben sich den Winter durch so wol im Garten
als im Keller gut erhalten, u. ich habe Hoffnung vielleicht 100. blühen zu sehen. Auch mehrere Alpen Moose vegetiren vortreflich u. einige z.B. Polytr.[ichum] alpin.[um], Grimmia
obtusa, Leskea incurvat.[a] tragen schon eine Kapsl. Nun leben Sie recht wohl u. behalten in
guten Andenken / Ihren / ergebensten Freund / Funck
(16) Funck / Kunze (11.06.1815)
18
Die Briefpost von Leipzig nach Gefrees benötigte also über eine Woche Zeit.
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 514.)
Gefrees den 11. Jun. 15
[Kunze: ] 15. erh[alten]
16. beant.[wortet]
Sehr werthgeschäzter Freund!
Ich habe dieser Tagen Ihr Paket mit Pflanzen u. Insekten zu erhalten das Vergnügen gehabt, u.
ich sage Ihnen vorläufig herzlichen Dank dafür. Sie haben meine Sammlungen mit interessanten Stücken vermehrt. Im Herbste hoffe ich, auch Ihre Sammlung vermehren zu können.
Sollten Sie diesen Sommer auf Ihren Exkursionen von Erineum pyrin.[um] u. Ured.[o] trem.[ellosa] Aecid.[ium] Allii mehr finden, so will ich bitten für mich noch etwas einzusammeln. Verzeihen Sie nur, daß ich Sie mit solchen Aufträgen beschwere. Daß Ihr Aufent-halt in
Berlin für Sie so interessant war, hat sich erwarten lassen. 19 Schade, daß Willdenow nicht
mehr lebte! 20 – Hoffmannsegg u. Klugs Sammlungen hätte ich wohl sehen mögen; Ersterer
hat wohl die größte Menge Piezaten. Er hat mich aufgefordert, für ihn welche zu sammeln, u.
ich habe bereits eine ziemliche Menge Tenthred[ineen] zusammengebracht.
Meine Gesundheitsumstände haben mich verhindert, weitere Exkursionen zu machen als blos
hier herum. Ich wollte lezt nach Muggendorf, mußte aber wieder umkehren. Mein Körper ist
sehr geschwächt, u. ich muß jede Anstrengung vermeiden, es wird auch noch lange hingehen,
bis ich meine Gesundheit wieder erlangen werde. Der Marsch eine Stunde weit, ermüdet mich
so sehr, als sonst eine Tagreise. In botan.[ischer] Hinsicht habe ich bis jetzt wenig gutes gefunden, Grimmia crinita u. Dicran.[um] mont.[anum] ist das Vorzüglichste. Ich danke Ihnen
für die gütige Anzeige der neuen bot.[anischen] Schriften. Daß Flörke doch mit seinen Flechten angef[angen] wundert mich, denn er schrieb mir im vorigen Jahr von Kassel aus, daß er
wohl schwerlich die angef[angene] Sammlung herausgeben werde, weil sie ihn noch einmal
so viel kostete, als er sie zu geben versprochen. Es geht mir mit meiner Sammlung fast ebenso, u. habe ich gerade keinen Schaden, so habe ich bestimmt auch keinen Nutzen davon.
Haben Sie vielleicht die Fl.[örkesche] Sammlung? Ich wünschte sie wohl zu sehen (Thesium
ebract.[eatum] u. Gypsoph.[ila] fast.[igiata] H. fehlen mir, so wie von Brassica alpina) ein
gutes Exempl[ar].
Nun habe ich noch eine Bitte an Sie. Ihr dortiger Opticus von dem mein Microsc.[op] ist, hat
irgendwo angezeigt, daß er gute Loupen zu 1 [Gulden]8 gr.[oschen] fertigt. Nun hat mir ein
Freund aufgetragen ihm 3. Stück zu besorgen, ich wende mich daher an Sie mein Bester, mit
der Bitte diese zu bestellen, u. mir wenn sie fertig, mit der Post zu senden.
Ich wiederhole meine Bitte, mich einmal zu besuchen. Thun Sie dies kommenden Herbst, da
ich jezt gerade einen Gehülfen habe, u. [folglich] nicht gebunden bin.
Leben Sie wohl. Meine Frau empfiehlt sich mit mir Ihnen bestens. Steets / Ihr / ergebener
Freund / Funck
Innl.[age] Aecid.[ium] Valerian.[ae] F.[unck]
(17) Kunze / Funck (16.05.1815)
Sammlung Dr. W. Funck
Sr. Wohlgeb[oren] / dem Herrn Apotheker Funck / zu Gefrees.
fr. Hof
Leipzig am 16tn Juny 15.
Verehrtester Freund!
19
20
Entsprechender Brief von Kunze fehlt.
gestorben 1812
Den Auftrag, durch welchen Sie mich in Ihrem Werthen vom 11tn Juni wie gewiß immer
durch jede Gelegenheit Ihnen dienen zu können, erfreuten, würde ich schon heute besorgt
haben, hätte ich glauben können denselben zu Ihrer Zufriedenheit auszurichten. Sie hatten mir
aber in der That so wenig gesagt, daß ich kaum Grund hatte zu hoffen, Ehre bey Ihnen und
Ihrem Freunde damit einzulegen. Auf meine Anfrage bey Wieckert erfuhr ich zwar, daß er
einfache Loupen zu 1 [Gulden sächs.] käuflich angeboten, aber diese sind von so verschiedener Stärke vorhanden, daß ich nicht wußte wovon ich nehmen sollte. Ich muß Sie daher
bitten mir zu bestimmen, ob Ihr Freund 3 Loupen von derselben Stärke und zwar von welcher,
oder 3 verschiedene haben will, und wie nun wieder diese. Am besten wäre es Sie könnten
mir die Brennweite von jeder angeben, nach welcher sie Wieckert gewiß zu Ihrer Zufriedenheit fertigen wird.
Wenn die übersandten Naturalien zur Ergänzung Ihrer Sammlung dienlich gewesen, so freut
es mich, und um so mehr noch, da Sie mir durch die gütige und reichliche Mittheilung so
mancher Gegenstände vorzügl[ich] der Pflanzenwelt ohnedem mir große Schuldenlast aufgebürdet haben, die mich aber, offenherzig gesagt, mehr aufrichtet und anspornt, als niederdrückt. Daß Ihre Gesundheit noch nicht gänzlich wiederhergestellt war, war mir aber so neu
als schmerzlich zu hören. Wenn Sie sich aber nur nicht zu sehr anstrengen so wird es schon
wieder besser gehen. Gut Ding will Weile haben. – Die Flörkesche Sammlung habe ich selbst,
und wollen Sie dieselbe sehen, so bestimmen Sie nur, ob ich sie Ihnen zuschicken soll.
Ich bitte Sie die Eile zu entschuldigen mit der diese Zeilen niedergeschrieben; und die mir nur
noch die Versicherung der innigsten Hochachtung und Freundschaft gestattet, mit der ich bin /
Ihr / ergebenster / Gustav Kunze.
Vor ein paar Tagen sah ich in Halle Cassebehr getrocknete Moose 3 Hefte; richtige und schöne Exemplare von mitunter selteneren doch lauter bekannten Sachen, aber zu den enormen
Preis von 1 [Gulden] sächs. für eine Decade. Orthotrich.[um] Ludwigii Gymnost.[omum]
sphaericum Fissidens exilis fallen mir gerade bey.
Zu Halle habe ich jetzt Splachnum ampulla[ceum] Trichost.[omum] fontinaloides sehr schön
gesammlet, letzteres fehlt in Ihren Heften, wieviel brauchen Sie wohl Exemplare?
(18) Kunze / Funck (30.06.1815)
Sammlung Dr. W. Funck
Ve[r]ehrtester Freund!
Da Ihnen daran gelegen zu seyn scheint, die Fl.[örkischen] Lichenen bald zu erhalten, so sende ich Ihnen dieselben nebst d.[en] verlangten Loupen und Spreng[e]l pag. I & II durch die
Post; was Sie wohl gut heißen werden, wenn Ihnen die Langsamkeit der Buchhändlersendungen so bekannt wie mir ist. Um ein neues Beyspiel anzuführen; habe ich ein Packet mit
Pflanzen das ein Freund in Wien am 1stn April an einen dortigen Buchhändler zur Bestellung
gegeben bis jetzt noch nicht erhalten. – Die Loupen sind so stark als ich dieselben unter
Wieckerts Vorräthen fand; den Betrag von 4 [Gulden sächsisch] hat Hl Barth mir ausgezahlt.
Die Flörkeschen Lichenen können Sie bis auf d.[en] Herbst od.[er] Winter behalten, denn vor
dieser Zeit werde ich noch nicht zu dem, bey mir jährlichen, Einordnen meiner Pflanzen
kommen. Noch meinen Dank für Aecid.[ium] Valerianae, Ihr Aec.[idium] Sambucini habe ich
nicht in unserer Gegend gefunden.
Ich bin jetzt wieder sehr über der Entomologie, und habe manche schöne Entdeckung gemacht. Sie gebrauchen doch auch bey Ihren Excursionen, den in Plegius Magazin beschriebenen Käscher oder Schöpfer? Er ist sehr nützlich. Halb und halb habe ich mir vorgenommen Dasytes und die Pselaphenartigen Käfer (d.h. d.[ie] Genera Pselaphus P.....,
Mastigus Mk./ Scydmaenus Latr[ille] monographisch zu bearbeiten. Haben Sie Claviger
testaceus Preyssl.[er] ? wenn dies ist, können Sie mir ihn wohl zur Ansicht schicken? Mit
großen Danke würde ich es erkennen, wenn Sie mir von Arten der obengenannten Gattungen
Exemplare, selbst der gemeinen, mittheilen, oder Ihre Dubia zur Ansicht mir erlaubten. Von
dem genus Limnius Muell.[er] (Elmis Satr) müssen in Ihren Gebirgsbächen an bemoosten
Steinen [sicher] noch mehrere Arten sich finden, als ich besitze; denn ich habe nur Limnius
aeneus Muell[er] (Megerici Ill[i]g.[er]) (diesen kann ich mittheilen) und von Limnius opacus
und obscurus M.[ueller] von jedem ein Exemplar.
Ein Paar hiesige Studenten, Hannes Scholl und Schmidt, Bekannte von mir, werden wahrscheinlich diesen Herbst, die erste semicenturie getrockneter, größtentheils Lausitzer,
Schwämme herausgeben. Sie soll vorzüglich gastromycos enthalten. Das Nähere darüber
erfahren Sie noch.
Kaulfuß, der dieser Tage hier war, empfielt sich Ihnen; er hat für Sie schon Einiges an Pflanzen herausgesucht und wird nächstens es an Sie abgehen lassen.
Ich empfele mich Ihrer Gewogenheit und Freundschaft als
Ihren / treuergebenen Freund / und Diener / Gustav Kunze.
Leipzig am 30st Juny /1815.
(19) Funck / Kunze (17.09.1815)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 515.)
Gefrees d. 17. 7br. 15
Werthester Freund
Aus Ihrem gestern erhaltenen Brief 21 habe ich mit Vergnügen ersehen, daß Sie Ihr Versprechen erfüllen u. mich diesen Herbste besuchen wollen. Dies freut mich nun ungemein. Ich
wünsche sehr, daß Ihnen nichts mehr abhalten u. fort so schöne Witterung seyn möge, wie
zeither. Wir wollen dann recht botanisiren: denn gerade jezt kann ich mich noch vom Hause
entfernen, da ich einen Gehülfen habe. / der auch Botaniker ist. 22 / Am besten wird seyn, Sie
kommen zuerst hieher.
Daß ich den Empfang des Pakets mit der Floerke.[schen] Sammlung noch nicht gemeldet,
verzeihen Sie; theils war die öftere Abwesenheit Schuld, theils wollte ich auch bis Michaeli
warten, um gleich was untersuchen zu können.
Fragen Sie doch gefälligst bey Schwägrichen an, ob der nichts an mich hat. Ist Schraders
Flora u. Achar.[ius] Synopsis noch nicht erschienen?
Wo möglich, so lassen Sie mir durch ein paar Zeilen Ihre Ankunft wissen, im Fall Sie Sich
unterwegss aufhalten sollten, damit ich immer zu Hause bin.
In der angenehmen Hoffnung Sie bald hier zu sehen von ganzem Herzen / der Ihrige / Funck
(20) Funck / Kunze (10.12.1815)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 516.)
Gefrees den 10. Dez. 15
[Kunze:] d.[en] 5t Jan. 16.
Werthgeschäzter Freund!
Aus Ihrer schäzbaren Zuschrift habe ich mit Vergnügen Ihre glückliche Zurückkunft nach
Leipzig ersehen 23. Sehr angenehm war mir auch die Versicherung, daß es Ihnen bey mir gefallen hat. Nur Schade, daß Ihr Aufenthalt bey mir so kurz war!
21
Brief fehlt in der Dokumentensammlung Dr. W. Funck.
Christian Friedrich Hornschuch
23
Der Brief fehlt in der Dokumentensammlung Dr. W. Funck.
22
Erfreuen Sie uns einmal wieder mit Ihrem Besuch, dann richten Sie es so ein, daß Sie länger
hier verweilen können.
Für die schönen Beyträge zu meinen Sammlungen danke ich Ihnen recht sehr; Sie haben mir,
so wie Hl. Hornschuch viel Freude gemacht. Was Sie bey mir zurückgelassen haben, erhalten
Sie hiebey, so wie die Flörkesche Lichenen–Sammlung u. Sprengels Werke. Ich danke Ihnen
verbindlichst für die gütige Mittheilung. Von dem Aecid.[ium] Semperv.[ivum] habe ich noch
ein Stück von meinem Exemplar abgebrochen u. Ihnen beygelegt. Das beygelegte Päkchen
für Hl. Kaulfuß haben Sie die Güte, ihn bey Gelegenheit, die ihn nichts kostet, zukommen zu
lassen. Ich habe Ihnen auch das 22ste Heft 24 beygefügt, u. wünsche, daß es Ihnen gefallen
möge. Das 23ste wird Ostern fertig. Kürzlich habe ich in Nro. 266. der Leipziger Litteratur
Zeitung eine – für mich günstige – Anzeige meiner ganzen Sammlung gelesen 25. Könnte ich
wohl durch Ihre gütige Besorgung dieses Blatt nicht erhalten? Ich würde bitten es Hl Barth
der es auch bezahlen wird, zu geben, weil ich von ihm ein Paket erhalte.
Ich bin nun sehr beschäftigt, meine Käfer zu ordnen, und umzusteken. Dies ist freylich eine
mühevolle Arbeit, aber sie muß geschehen. Bin ich damit fertig, dann geht’s ans Herbarium.
Die kommende Woche erwarte ich Hoppe; er wird, wie ich hoffe, recht lange bey mir bleiben.
Ich freue mich sehr auf seine Ankunft. Noch ist er in Salzburg.
Schade, daß gerade jetzt meine Mutter sehr krank ist, u. ich bin für ihr Leben sehr besorgt. 26
Die Pedicularis ist nicht Sceptrum. –
Jetzt bitte ich Sie noch, mich mit Ihren Desideraten fürs künftige Jahr bekannt zu machen
damit ich etwas darauf Rücksicht nehmen kann. Dahls Insekten Catalog lassen Sie mir
gefälligst zukommen. Muß man sich direct an ihn wenden?
Nun leben Sie wohl! Von den Meinigen einen freundschaftlichen Gruß. Steets / Ihr / treuer
Freund / Funck
(21) Kunze / Funck (05.01.1816)
Sammlung Dr. W. Funck
Leipzig am 5tn Jenner 1816
Werthgeschätzter Freund!
Die Beweise Ihrer Güte vom 10tn Decbr. sind vor 3 Tagen mir eingehändigt worden, so lange
hatte die an Barth gesandte Kiste uneröffnet gestanden, und vielleicht wäre es dieselbe noch,
hätte mich nicht die Anfrage des Hl. Hornschuch, bewogen, bey Barth nachzufragen. Für die
Mittheilung des 22stn Heftes nehmen Sie meinen ergebensten Dank. Es enthält sehr schätzbare
Gegenstände, wie man es von Ihren Heften gewohnt ist; es hat mich sehr gefreut daß Ihnen
diese Genugthuung jetzt so öffentlich zu Theil worden ist. Die Rezension, die ich Ihnen hier
beylegen das Vergnügen habe, ist unbezweifelt von Schwägrichen 27; dies beweist mir nicht
nur die Form, sondern vorzüglich die beißenden Ausfälle auf Bridel und Weber und Mohr, wo
sich nur eine entfernte Gelegenheit dazu findet. Bey dem letztern, der ein vortrefflicher Mann
war, sollte er doch de mortis non nisi bene bedenken. Bey Aecid.[ium] ariae tadelt Sie Roe.[ling], daß Sie nicht die Bestimmung Roestelia angenommen; Sie haben aber sehr wohl daran
gethan, da dieser Pilz ein wahres Aecidium ist, bey dem ich die Fäden nur an der Spitze zusammenhängend gefunden habe. Röhling will irriger Weise nicht nur Aec.[idium] ariae,
sondern auch orgacanthae und penicillatum zu Roestelia bringen. No.. 68. wird [fälschlich],
als bryum ovata angegeben, da Sie doch selbst in d.[er] Anmerkung zu 387, das Moos für
Grimmia ovata W[eber]& M[ohr] erklären. Schwägrichens Supplement, wenigstens d.[er]
24
der „Cryptogamischen Gewächse des Fichtelgebirg’s“
Leipziger Literatur–Zeitung 1815, Nr. 266: 2121–2128.
26
Anna Sabina Daniel geb. Schmidt starb am 12.04.1820 in Gefrees.
27
Rezension von CGF, H. 22 (1815) in der (?) Leipziger Literatur-Zeitung
25
Text, war vor Weihnachten schon fertig, ich habe selbst mit an dem Index über alle Hedwigschen Moose, geholfen. Im Ganzen wird das Werke nicht – gefallen, weil die Arten, obgleich
gewiß nicht mit Angst, vorzüglich die Bridelschen, sehr reduzirt worden sind.
Da ich jetzt ein Verzeichnis der eigentl.[ichen] Blattschwämme meiner Sammlung gemacht
habe, so theile ich Ihnen dasselbe zur Ansicht mit, was Ihnen fehlt werden Sie mir durch ein
beygesetztes Zeichen bemerklich machen.
Ueber einige Moose, die mir durch Ihre Güte zu Theil wurde, bin ich nach genauerer Untersuchung derselben so frey Ihnen mein Urtheil mitzutheilen. Die fragliche gigantische Barbula
aus Ihrer Gegend, ist nicht paludosa, sondern neu var. maxima unguiculata. Schwägrichen
stimmt mir hierin bey. Das Dicranum was ich bey Durchsicht Ihrer Moose für maius Sm.[ith]
hielt, ist es in der That, nur var. seta unica, da es gewöhnlich polysetum ist. Das kleine
Dicranum vom Waldstein, wovon ich Ihnen ein Exemplar verdanke, ist wirklich cylindricum
Sm.[ith]. Trichostom.[um] Hedw.[ig] das Ihnen zweifelhafte Hypnum, welches Sie mir auf
dem Waldstein zeigten, und wovon ich Ihnen, von dem Wenigen was ich nur mitnahm, ein
Fragment zur Diagnose beylege ist, Hyp.[num] plumosum Hed[wig], (wozu pseudoplumosum
Brid.[el] gehört. Unter den Hypnen vom Waldstein habe ich zu Hause auch piliferum Schreber
herausgefunden. Ich habe Hl Hornschuch dem beygelegt. Dieser schreibt mir jetzt, daß Hl
Professor Hoppe unter andern Seltenheiten auch Encalypta rhaptocarpa Schw.[ägrichen] und
Splachn.[um] urceol.[atum] Hed.[wig] W[eber] & M[ohr] jetzt brewerianum ist, und nicht
das von Schwägrichen gefundene urceolatum, seta duplo minori. Empfehlen Sie mich zugleich dem Hl. Professor und wünschen Sie ihm in meinem Nahmen zur diesjährigen Reise,
alles mögliche Gute. Ich wünschte ich könnte dorthin. Aus Ihrer Zuschrift ersehe ich zu meinem Bedauern, daß Ihre Frau Mutter krank ist; hoffentlich ist erwünschte Besserung eingetreten; da Hl Hornschuch in seinem Briefe vom 28 stn Decbr. nichts erwähnt.
Hl Kaulfuß habe ich Ihr Paquet hier zugestellt.
Dahls Insectencatalog kann ich noch nicht senden, da die neue Edition noch nicht angekommen, die alte aber, wie ich erfahren, ganz unbrauchbar ist. Sonst wendet man sich an Dahl
selbst, seine Adresse ist, Naturalist zu Wien, wohnhaft auf der Mauer.
Von Holl und Schmidt getrockneten Schwämmen Deutschlands ist kürzlich das 2t Heft erschienen. Auch von dem 1st Heft eine vortheilhafte Rezension in der Leipziger Litt.[eratur]
Z.[eitung] vorhanden; die denselben Verf.[asser] als die Ihrige hat.
Jetzt empfele ich mich Ihnen, und durch Sie den geschätzten Ihrigen bestens, und bitte Sie
bald mit etwas von Ihrer Hand zu erfreuen
Ihren / ergebensten Diener und Freund / Gustav Kunze.
[Notiz Funck:]
Cynont.[odium] flexicaule / Hypnn.[um] rufesc.[ens] / Splachn.[um] urceol.[atum] / Barbula
paludosa / Encalypta rhaptocarpa
(22) Funck / Kunze (16.05.1816)
Universitätsbibliothek (0 352 II – 517.)
Gefrees den 15. Mai 16
[Kunze:] d. 7 t Juny 16.
Werthgeschäzter Freund!
Ich bin so frey Ihnen das eben fertig gewordene 23ste Heft meiner Sammlung zu übersenden,
u. wünsche dabey, daß es Ihnen gefallen möge. Es enthält doch verschiedenes Gute. Ob ich
Ihnen mein Bester in diesen Jahr schon geschrieben, u. die verlangten Moose (als Splachn.[um] urceol.[atum] Hypn.[um] ruf.[escens] c.[um] c.[capsulae] Encalypt.[a] rhapt.[ocar-
pa] schon gesandt habe, bin ich wirklich in Ungewißheit. Ist es noch nicht geschehen, dann
sollten die Moose mit erster schiklichen Gelegenheit folgen.
Dr. Hoppe kam gegen Weihnachten hier an, u. brachte viel schönes aus den Alpen mit, worunter auch verschiedene neue Arten von Pflanzen waren; z.B. Erigeron asteroides[,]Ornithogal.[um] Villarsii, Hierac.[ium] Hoppean.[um] [Schultes] etc. Auch manches Gute von Moosen. Er war 5. Wochen bey mir. Den 10. Januar reiste er nach Triest ab, wohin ihn Hl. Hornschuch begleitet hat. Sie trafen d[en] 3. Febr[uar] in Salzburg, u. d[en] 29. in Triest ein. Auf
der Hinreise haben Sie wenig sammeln können, weil Winter war; sie holten indes vom Marmorbruch am Untersberg Gymnost.[omum] aquat.[icum] u. auf Stein in der Salza Trichost.[omum] aquat.[icum]. Bey Triest fanden sie noch alles, wie bey uns, von Kälte erstarrt. Sie
logiren in einem in Weinbergen liegenden Landhaus nahe bey Triest, von wo sie die schönste
Aussicht über die Stadt, den Hafen, u. das Meer genießen. Außer Tricho-st.[omum] latifol.[ium] das dort allenthalben in Mauern wächst, haben sie mir nichts genannt, was sie [an
Moosen] gesehen hätten. Seit dieser Zeit habe ich nichts mehr gehört. 28
Ich bin nun wieder in meine alte Lage versezt, in der ich für Botanik sehr wenig thun kann.
An weitere bot.[anische] Exkursionen darf ich nicht denken. Dieses benimmt mir alle Lust, u.
ich fange an, ziemlich gleichgültig gegen alles, was mir ehedem so viel Genuß gewährte, zu
werden. Nun will ich meine Zeit meines Stadtarrests dazu anwenden so viel mir meine
Berufsgeschäfte erlauben, mein Herbarium u. die Insekten Sammlung in Ordnung zu bringen.
Mein einziges Vergnügen sind jetzt die lebenden Alpenpflanzen die ich theils in Blumentöpfen theils im Garten besitze.
Manche hat mich schon mit ihren Blumen erfreut, z. B. Astrantia[,] Epipactis, Androsace
lactea, Globul.[aria] nudic.[aulis] Ranuncul.[us] alpestre[,] montan.[us] Tussilago alpin.[a]
Valerian.[a] saxat.[ilis], mont.[ana] Tript.[eris] Dentar.[ia] enneaph.[yllos] Primula
min.[ima], villos.[a] Cortus.[aria], Anemone narcissiflora etc. Nicht selten kommen aus den
an den Pflanzen befundenen Rasen noch andere Alpenpflanzen hervor; am meisten Polygon.[um] vivipar.[um] u. Viola biflora.
Aus den Würzburger bot.[anischem] Garten habe ich dies Frühjahr manchen Beytrag von
seltenen deutschen Pflanzen erhalten. Vom Hl. Prof. Sprengel werde ich im Herbste manches
bekommen. Sollte denn vom Leipziger Garten nichts gegen Bezahlung zu bekommen seyn?
Existirt kein Catalog? Die Reisenden 29 werden mich auch nicht vergessen.
Ihr reichhaltiges Verzeichnis Ihrer Jung.[ermanniae] epiphyll[ae] folgt hier mit zurük. Die
mir fehlenden Arten sind mit Bleistift vorgemerkt, wenn Sie dies Jahr Ueberfluß davon haben,
so bitte ich darum.
Sollten Sie einmal an Stellen kommen, wo Fontinal[is] squamosa c.[um] caps.[ulae] Leskea
c.[um] c.[apsulae] u. Phasc.[um] floerk.[eanum] Gymnost.[omum] acicul.[are][,]
minut.[ulum] etc. in Menge vorkommt, so bitte an mich zu denken. Mit den Einlagen
brauchen Sie sich nicht zu bemühen. Was ich Ihnen dagegen sammeln kann, belieben Sie mir
anzuzeigen.
Sind diese Messe vorzügl.[ich] botan.[ische] Werke erschienen? Ist Schwaegr.[ichens] Supplement.[um] nun fertig?
Leben Sie nun wohl u. denken, wenn Sie was schönes finden / an / Ihren / treuen Freund /
Funck
Werden Sie nach dem Riesengebirg reisen?
(23) Kunze / Funck (17.06.1816)
Sammlung Dr. W. Funck
28
Vgl. dazu Hoppe, D. H. & C. F. Hornschuch (1818) Tagebuch einer Reise nach den Küsten des adriatischen
Meeres und den gebirgen von Krain, Kärnthen, Tirol, Salzburg, Baiern und Böhmen [etc.] – Regensburg.
29
Hoppe u. Hornschuch
Werthgeschätzter Freund!
So angenehm mir es stets ist von Ihrem Befinden einige Nachricht zu erhalten, so vorzüglich
erfreulich war mir doch Ihr schriftlicher Besuch vom 15tn v.[origen] M.[onats] und zwar um
deswillen, weil ich so sehr lange Zeit nichts von Ihnen gehört hatte, und nicht einmal wußte
ob meine Sendung, wobey der Insektenkäscher für unsere Reisenden 30 befindlich war, in die
rechten Hände gelangt sey. Freylich konnte ich mir denken daß, wenn Sie wieder allein Ihrer
Offizin vorstehen mußten Ihre Zeit sehr beschränkt seyn würde; ich hatte aber immer gehofft,
Sie würden zu Ihrer Erleichterung und zum Dienste und Nutzen unserer Lieblings–Wissenschaften sich einen neuen Gehülfen zu verschaffen suchen. Für Ihr 23stes Heft, das manche
rariora und rarissima enthält sage ich Ihnen meinen ergebensten Dank. Grimmia latifolia
Schwaegr.[ichen] 31 ist sehr schön, ich bedaure nur auf meinen Exemplaren die doch das Peristom noch ganz unverletzt zeigen kein Deckelchen mit zu haben, weil mir dies noch ziemlich
mangelt. Von den Moosen ∕ Splach.[num] urceolat[um], Cynondot.[ium] flexic.[aule]
Hyp.[num] rufescens Encalypt.[a] rhaptocarpa um das ich Sie zu ersuchen in meinem letzten
Briefe so frey war, habe ich noch nichts erhalten. – Für die Nachrichten die Sie mir von Dr
Hoppe und seinen Begleitern geben danke ich Ihnen sehr, nur zum Theil waren mir dieselben
aus einem in der Allgem.[einen] Litt.[eratur] Zeitung abgedruckten Schreiben von Hoppe aus
Triest an die Botaniker Deutschlands bekannt. Sollten Sie neulich wieder etwas erfahren haben oder noch erfahren, so wird mir die Mittheilung derselben großes Vergnügen machen. Ich
kann mir denken wie viel Freude Ihnen Ihre Alpenpflanzen, nicht allein ihrer selbst willen,
sondern selbst der mannigfaltigen Erinnerungen wegen, die sich an sie knüpfen lassen, gewähren. Leider existirt vom hiesigen Garten kein Catalog; indessen will Schwägrichen einen
verfertigen; und so dann steht er Ihnen zur Auswahl zu Diensten.
Mehrere Arbeiten, wozu auch die Mitvertheidigung der Ihnen hier beygelegten Dissertation
das ihrige beytrug, haben mich für jetzt gehindert, Ihnen von dem was Sie aus meinem Vorrath von Epiphyten brauchen können, heraus zusuchen. Ich bitte deswegen um gütige Nachsicht, und hoffe später Ihnen dann auch mehreres der verlangten Moose noch finden zu können. Mycologie und Entomologie haben die, mir in diesem Jahre etwas kürzlich zugemessene Zeit der Muse, ausgefüllt; sollten Sie, der Sie Ihre Käfersammlung ordnen ein Verzeichnis davon anfertigen, so würde ich nach Einsicht desselben Ihnen manches zu schicken im
Stande seyn. Schicken Sie mir, wenn Sie von Thelaphis etwas gebrauchen können, ja Ihren
Bedarf, oder Bestand Ihrer Sammlung.
Der diesjährige Meßcatalog war in botanischen Werken keineswegs arm; ich nenne Ihnen
daraus Bi[e]bersteins Flora taurico–caucasica Vol. II. .... Tübingen Cotta Flora monacensis,
in Steinabdrucken von Mayrhoffer und Schrank, Flora ticinensis von D. Nocca und Balbis,
Ticini und Veloduri, liber. Steinerica. Henkel a Donnersmark enumeratio plantarum circa
regiomontanum Borussorum sponte crescentium, Königsberg b.[ei] Hartung, Hoffmann
genera umbellatum edit. nova et acuta Fleischer, Leipzig. Juergens algae aquaticae Decas I
& II Hahn in Hannover. Krocker flora silesiaca renovata vol. III Breslau Halaufer in
Comission, Linne Systema Vegetabilium, editus cum Roemeri & Schultesii. Tübingen, Cotta.
Martius flora cryptogamica Erlangensis cum. tab.aen.[aea] IV. (Jungermanniis) Nürnberg
b.[ey] Schrag. Nees System der Schwämme und Pilze von Nees v. Esenbeck, Würzburg bey
Stahel, hierin habe ich erst den Text und 15 [Kupfertafeln] v[on] Sturm erhalten, noch 30
Tafeln folgen nach. Otto Versuch einer neuen Anordnung der Agarici, Fleischer, Leipzig. Dr
Rau enumeratio rosarum circa Wuerciburgensis, Nürnberg, Felsecker. Schwaegrichen Supplement ist seit 4 Wochen fertig, leider ist Schwägrichen durch den Buchhändler verhindert
worden seinem frühern Plane, alle noch nicht abgebildeten Arten darstellen zu lassen, treu zu
30
Hoppe u. Hornschuch
CGF, H. 23 (1816) *468 Weissia latifolia Schwaegr. c. sp. / „Auf dem Heiligenbluter Tauern vom Herrn Prof.
Hoppe gesammelt“.
31
bleiben. Schrader hat an Schwägrichen geschrieben, daß der IIte Band seiner Flora bestimmt
[im Sommer] 16 erscheine, ich habe das Buch aber noch nicht bekommen. Dr Lehmann aus
Kopenhagen, jetzt in Berlin, der eine Monographie der Primeln die zu Michael bey Barth
erscheint verfertigt hat, bearbeitet jetzt auf gleiche Weise die Familie der Asperifolien; gewiß
ein verdienstliches Unternehmen.
Wenn das Wetter so unbeständig und auch wie bisher bleibt, (wir haben zu Pfingsten hier
einheizen müssen); so werde ich den Plan einer Reise ins Riesengebirge wohl aufgeben müssen; so ungern es geschieht. Ich wollte schon zu Pfingsten auf den Harz, aber wie ich hörte,
liegt dort Alles noch voll Schnee, und auch dies mußte unterbleiben.
Doch nun werthester Freund, leben Sie recht wohl und glücklich, empfehlen Sie mich den
werthen Ihrigen bestens, und bleiben Sie mir gewogen als / ihrem / ergebensten Freund /
Gustav Kunze.
Leipzig d. 7tn Juny / 1816.
Dr J. Wiener für gütige Nachsicht. / ...
(24) Kunze / Funck (13.09.1816)
Sammlung Dr. W. Funck
Werthgeschätzter Herr und Freund!
Beyfolgend erhalten Sie das 3te Heft von Deutschlands Schwämmen, an welchen ich jetzt
Mitarbeiter bin; ich wünsche daß es Beyfall finden möge. Zugleich habe ich einige Ihrer
gewünschten Blattschwämme beygelegt, und bitte Sie vor der Hand vorlieb zu nehmen. Ich
habe lange nichts von Ihnen gehört! und sehne mich in der That von Ihrer Hand zu lesen daß
Sie sich wohlbefinden und mich nicht ganz vergessen haben. Diesen Sommer habe ich
ziemlich traurig verlebt; ich bin nicht eine Nacht außer Leipzig gewesen, außer Schwämmen
und Käfern habe ich daher nichts gesammelt, aber was davon abzugeben ist, erfahren Sie
sobald meine Zeit nur ein wenig freyer ist, und ich hoffe bestimmt in den Michaelisferien.
Jetzt bin ich sehr zerstreut gewesen, habe mannigfaltigen Besuch gehabt; den Dr Lehmann
aus Copenhagen, Finanzherrn Zinner aus Dresden, Dr Germar und a.[ndere] m.[ehr]Von des
letztern Magazin für Entomologie erscheint nächstens das 3te Bändchen. Sie wissen doch wohl
daß Decandolle ein Systema Vegetabilium, versteht sich naturale, beginnt? 2 Species plantarum zur gleichen Zeit! da möchte man rufen: ohe jam satis est! Vor einigen Tagen habe ich
endlich Acharius Synopsis lichenum / Lundae 1814 / erhalten. Dr. Agardh in Lund, der eine
Dispositis algarum suecicae, und 4 Decaden einzelner Species edirt hat arbeitet jetzt an einer
Synopsis algarum Scandinaviae. Lehmann ist jetzt so in die asperifolien gerathen daß er
beynahe selbst wach geworden ist. Haben Sie Nachricht von Dr Hoppe und Hornschuch? –
Die Gesellschaft correspondirender Botaniker ist eine Stiftung ganz nach meinem Sinn, und
ich freue mich sehr, daß mir erlaubt ist auf diesem Wege mitzuwirken. Ich werde für diesen
Winter wahrscheinlich eine Abhandlung über eine Decade neuer Schwammgattungen inoculiren lassen. Ist die Einrichtung so getroffen daß man seine Arbeiten, wenn sie eingelaufen
sind noch drucken lassen darf, oder werden sie dadurch Eigenthum der Gesellschaft? Hl
Schmidt hat Sie neulich um eine Anzahl Ex[emplare] von Aecid.[ium] Orobi und Erineum
alneum ersucht; ich vereinige meine Bitte mit der seinigen, und da uns an dem baldigen
Besitz gelegen, Hl Schmidt aber in 8 Tagen auf 6 Wochen verreist, so könnten Sie mir wohl
gelegentlich diese Dinge übersenden.
Im Juny habe ich ein Päcktgen an Sie abgehen lassen; es ist doch hoffentlich in Ihren Händen?
Verzeihen Sie ja dem fragmentarischen dieses Briefes, leben Sie recht wohl und gedenken Sie
zuweilen / Ihres / ergebensten G Kunze
Leipzig d. 13tn Sptbr. / 1816.
P.S. Empfehlen Sie mich den werthen Ihrigen bestens. / ............
(25) Funck / Kunze (26.09.1816)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 518.)
Gefrees d 26. 7br. 16
[Kunze:] 26 Juni 17
Werthgeschäzter Freund!
Alles, was Sie mir im Juni u. diesen Monat zu senden die Güte hatten, ist gut u. richtig bey
mir angekommen u. ich sage Ihnen dafür tausend Dank. Leider bin ich jetzt durch mein
Berufsgeschäft u. viele häusliche Angelegenheiten so sehr beschäftigt, daß ich jetzt wenig
mehr an meine Lieblingssachen denken kann u. diese sind auch die Ursache, daß ich im
Schreiben etwas nachlässig hierbey gewesen. Da ich indes glaube, daß Sie meine Lage kennen, so werden Sie mir meine Saumseeligkeit im Schreiben nicht übel anrechnen. Es wird
doch wohl noch einmal besser mit mir werden vor ich nächstens meinen Lieblings Neigungen
nachgehen kann. In der Entomologie ist gar nichts geschehen, wovon freylich die gar zu
schlechte Witterung Schuld war. Erhalten habe ich indes so manches von andern.
Mit dem 3t Heft Schwämme haben Sie mir eine rechte Freude gemacht, u. ich habe mit Vergnügen bemerkt, daß Sie neuen Antheil daran nehmen. Da mir indes die 2 ersten Hefte fehlen,
so will ich bitten mir sie zu senden, u. den Betrag von Hl. Barth, auch d[ie] 1. [Gulden] u 8
[Kreuzer] den Ihnen Hl Hornschuch für das Fang Instrument schuldet, so wie das Porto für
gegenwärtiges Paket, weil ich nur bis an die Grenze frankiren kann, zu erheben.
Von Aecid.[ium] orob.[i] habe ich gar nichts mehr. Das Erin[eum] alne[um] erhalten Sie
hiebey. Ich hoffte es frisch haben zu können, allein es kommt 4. Stunden von hier vor, dahin
ich nicht kommen konnte. Kann ich Ihnen übrigens aus hiesiger Gegend Schwämme liefern,
so zeigen Sie mir es gefälligst an.
Am 6.t Octob.[er] kommt Dr. Hoppe u. Hl. Hornschuch wieder hierher, um 3. Tage bey mir zu
bleiben. Sie sind augenblicklich in Böhmen, bey Graf Sternberg. Wäre es nicht gar zu weit, so
würde ich Sie auch einladen zu kommen. Sie haben viel Schönes an Pflanzen u. Insekten
gesammelt; auch d[en] Carab.[us] Gigas etc. Gestern erhielt ich eine Kiste mit Alpenpflanzen
u Moosen erstere zum Verpflanzen, letztere .............. u. die Grimmia obtusa ist darin. Nur
Schade, daß die Moose sehr gelitten haben, wie Sie an der Tortul.[a] recurv.[ata] sehen werden. Unter den Moosarten ist viel Schönes, z. B. Dicran.[um] elongat.[um] Weissia nigrita,
Splachn[um] urceolat.[um] Bryum Zierii etc. Es wird sich auch wohl manches für Sie darunter finden.
Ich muß schließen, die Post ist da, u. nur noch sagen, daß ich von ganzen Herzen bin der /
Ihrige / Funck
vergeben Sie ja meine Eile.
Bemerkungen: Hoppe & Hornschuch kamen aus Böhmen, wo sie bei Sternberg weilten, nach Gefrees.
(26) Funck / Kunze (?11.1816)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 506.)
In Eile mein Werthester! Nur ein paar seltene Moose.
Grimmia compacta, das lange,
Weissia Mielichhoferiana Mihi
Anoectangium Horschuchianum Mihi / das größere
Anoectang[ium] caespit.[icium]
Leben Sie wohl / Ihr / Funck
[Anmerkung Kunze:] erhalten am 29. Nvbr. / 1816.
[beantwortet] 26. Jenner 1817
(27) Kunze / Funck (26.01.1817)
Sammlung Dr. W. Funck
Verehrter Freund!
Nur die späte, erst in diesem Monate erfolgte Beendigung und Herausgabe der 4tn und 5tn
Lieferung von Deutschen Pilzen, welche ich Ihnen, als einen Beweis meiner botanischen
Bemühungen und hochachtungsvollen Freundschaft für Sie vorzulegen wünschte, war die
Urasache daß ich Ihre zweite Zuschrift vom 16 7br v.[origen] J.[ahres] und die einigen sehr
interessanten Moosen beygefügten Zeilen die ich am 29st Nov[em]b[e]r erhielt, nicht früher
beantwortete. Nehmen Sie für alle die erneuerten Beweise Ihres schätzbaren Wohlwollens
meinen wärmsten, und ergebensten Dank; vorzüglich auch für Erineum alneum, das mir in
Betreff der Nachlieferung für die Hefte sehr willkommen war. Ihre gütige Offerte uns bey der
Herausgabe der Pilze zu unterstützen nehme ich gerne mit den lebhaftesten Dank, kann dieselbe aber unmöglich annehmen, weil es himmelschreyende Zudringlichkeit wäre, Ihnen, der
Sie ohnedem nur wenige Zeit unsrer Lieblingswissenschaft widmen können, auch noch diese
zu kürzen – Ihrem Wunsche zufolge erhalten Sie anbey auch die 1 und 2t Lieferung d.[er]
Schwämme, und ich habe mir dafür und für den Insektenkäscher und Porto 3 [Gulden rheinischer Währung] 6 [Groschen] von Hl Barth auszahlen lassen. In der Ungewißheit, womit ich
Ihnen ein Zeichen meines guten Willens dankbar zu seyn geben könnte, habe ich aufs Gerathewohl einige Phanerogamen beygefügt, wovon ein Theil nur in Ihrem mir vor geraumer
Zeit gesandten Desideratenverzeichnisse befindlich, ein anderer auf meiner Herbstexcursion
gesammelt ist, die ich nach Thüringen machte. Ob Ihnen eine Anzeige von dem neuen Decandolleschen Syst.[ema] plant.[arum] nat.[uralis] zu Gesicht gekommen weiß ich nicht, ich
lege daher ein Exemplar für Sie bey. Sonst kann ich Ihnen von litterarischen Manuskripten,
etwa noch folgende melden. Nestlers Monographie der Potentillen ist fertig. Die Primeln von
Lehmann sind bis auf den Druck der Kupfertafeln beendigt. Hookers Jungermannien sind nun
auch ein geschlossenes Werk. Blasia erscheint darin als Jungermannia, und wenn die Abbildung treu ist, mit Recht. Es wird Ihnen bekannt seyn daß die Hookeria Schwaegr.[ichen]
Schleich.[er] von Hooker selbst den Namen Tayloria erhalten, theils wegen der Hooker
Smiths / Hypnum lucens) theils wegen einer phanerogamischen Pflanze, die schon nach Hooker (der ein ........neuer ist) benannt wurde. Von Germar Magazin für Entomolgie ist so eben
der 2t Band erschienen, der interessante Aufsätze enthält, unter andern eine Monographie der
Tinea[,] Gattung Chilo Zinken, eine Untersuchung der Kirbyschen Apionenmonographie mit
eingeschalteten neuern Arten, Anmerkungen und Berichtigungen von Germar. Schwaegrichen
Suppl.[ement] II. wird wohl längst in Ihren Händen seyn.
Könnten Sie nicht die folgenden Hefte Ihrer Cryptogam.[en] 2 Ex.[emplare] 1ster 2ter 1 Ex. 3ter
2 Ex. 11ter 1 Ex. 12ter nachliefern und an Barth mit der Bedeutung schicken, dieselben an die
G. Voß’sche Buchhandlung abzugeben. Sie sind zur Complettirung zweyer Ex. Ihrer Hefte,
die sich ein Oxforder Professor Buinland ud ein Mr Green....... aus London bey Ihrem hießigen Aufenthalt im vorigen Sommer kauften. Diesen war Ihre Sammlung etwas ganz Neues
und Interessantes, und sie baten mich, da sie hörten daß ich mit Ihnen in Verbindung stünde,
mich für die Complettirung zu verwenden. – Ich sehe nun mit Verlangen einem neuen Hefte
entgegen, das gewiß wieder interessante Dinge enthalten wird. Hornschuch hat doch wohl
auch Etwas dazu geliefert? Könnte ich durch Ihre Vermittlung Tayloria Splachnoides und
Weissia splachnoides erhalten: so würde mir dies ausnehmend angenehm seyn.
In diesem Winter habe ich nun meine Käfer umgestellt und von Neuem geordnet, was sehr
Noth thut, bin aber damit erst bis Danacia vorgerückt, da ich in den Wintertagen nur wenig
untersuchen kann. Es fällt mir eben ein, daß ich noch einen Rohrkäfer zum Vergleich von
Ihnen bey mir habe; er soll dann zurückfolgen wenn ich nach der Auswahl die Sie aus meinem nächstens anzufertigenden Doublettenverzeichnis getroffen haben werden ich ihn in einiger und wo möglich zahlreicher Gesellschaft werde können reisen lassen.
Meinen Plan in Betreff einer Monographie der Danacien habe ich auf Germars Antrag in so
weit geändert, daß ich die neuen Arten und berichtigte Synonymien der ältern in meinen Aufsatz im nächsten Bande des Magazins bekannt machen werde. Dagegen beschäftigen mich
jetzt die Scydmaenen, wovon ich 17 neue Arten kenne. Es würde mir sehr angenehm seyn,
den Bestand dieser Gattung in Ihrer Sammlung einmal zur Ansicht und Benutzung für meine
Arbeit zu erhalten.
Herr Schmidt ist verhindert Ihnen heute zu schreiben, trägt mir daher seine Entschuldigung
auf und dankt für die letzthin übersandten Pflanzen.
Recht gern plauderte ich noch Einiges mit Ihnen, aber die Kürze der Zeit und mehr der Ihrigen, als der Meinigen nöthigt mich, mir dies zu versagen.
Empfehlen Sie mich den werthen Ihrigen zu gütigem Andenken und schenken Sie mir auch in
diesem Jahre Ihre freundschaftl[iche] Wohlgewogenheit, als / Ihren / dankbarergebensten /
Freund und Diener / Gustav Kunze.
Leipzig am 26st Jenner 1817.
P.S. Ich wage es Sie noch um folgende Pflanzen zu ersuchen, so bald sich dieselben ohne
anderweitige Bestimmung unter Ihren Doubletten befinden.
Sphaeria Anethi P.[ersoon]
— pusilla P.[ersoon]
Primula villosa
Grimmia gracilis Schl.[eicher] Schwaegr.[ichen]
Pterogonium nervosum Brid.[el
[Unterstreichungen Funck]
[Notiz Funck:]
wegen Moosen zu Taschenherbar / Ludwig / d 16 April ge.... Pflanzen / gesandt.
(28) Kunze / Funck (15.04.1817)
Sammlung Dr. W. Funck
Sr. Wohlgeb[oren]
Herrn Apotheker Funck
in / Gefrees
frey.
Von Ihnen selbst, verehrter Herr und Freund habe ich in langer Zeit nichts vernommen. Dies
soll nicht etwa das Ansehen eines Vorwurfs haben; ich weiß wie beschränkt Ihre Zeit ist und
wie billig es ist, daß Sie Ihre Muse theils Ihrer Familie, theils älteren Freunden widmen, die
Ihr Wohlwollen ganz und vielmehr, als ich verdienen. Von dem Allen, bin ich auf das Lebhafteste überzeugt; und meine obige Äußerung soll nur soviel sagen, daß ich mich oft Ihrer, mit
frohen und dankbaren Herzen erinnere und dann ist der Wunsch wohl verzeihlich: doch we-
nigstens binnen der Hälfte eines Jahres ein Zeichen Ihres Lebens und Wohlbefindens und der
Fortdauer Ihrer Gewogenheit zu erhalten. Ich wünsche dies um so mehr; da ich von Dr
Schwaegrichen gehört habe, daß Sie vor einiger Zeit an einer Augenkrankheit litten. Ich
hoffe, daß Sie jetzt davon wiederum genesen sind. Sollte ich mich nun einiger Nachrichten
von Ihnen bald zu erfreuen haben: so würde ich Sie zugleich um die Beantwortung einiger
Fragen die mir jetzt von Wichtigkeit ist ersuchen.
1) Erscheint der im Ostermeßkatalog angekündigte 23ste Heft noch in der Messe, oder wann?
und haben wir den nächsten Michaelis zu erwarten?
2) Ist das Hoppe und Hornschuchsche Reisetagebuch fertig und erschienen, und bey wem? Es
fehlt im Meßkatalog. Ich habe Hornschuch darum geschrieben, aber er hat mir am Tage vor
seiner erneuerten Abreise einige flüchtige Zeilen geschrieben und davon nichts erwähnt.
3) Die H[oppe] H[ornschuchschen] Decaden, die ich bey Schwaegrichen gesehen und überaus
schön gefunden habe, wo sind sie zu haben, und zu welchem Preise? Es steht auf dem Titel
nur Regensburg; es ist aber doch wohl zu erwarten, daß sie dieselben Jemand in Commission
gegeben, da Hoppe auch diesen ganzen Sommer über nicht da ist.
Die Auskunft über diese Fragen ist mir in so fern von Wichtigkeit, als ich diese botanischen
Untersuchungen in meinen allgemeinen botanischen Anzeiger aufnehmen wollte, dem ich
einem Schriftchen über Pilze, genannt Mykologische Hefte, das ich mit Hl. J. C. Schmidt
bearbeitet habe, anfügen will. Ueberhaupt werden Sie mich für die Folge mit botanischen
Notizen aller Art litterarischen, geognostisch–botanischen, merkantilistischen Nachrichten
von bekannten Botanikern, Ihren Reisen, Beförderungen und anderen Unternehmungen sehr
erfreuen. Da das 1ste Stück des genannten Werkchens zu Ende der Messe noch erscheint und
es Alles an Neuigkeiten, was ich weiß und bis dahin noch erfahre, enthält; so verweise ich Sie
dahin. Es versteht sich von selbst, daß Sie es sogleich von mir erhalten. Zwey neue Lieferungen von Deutschl.[ands] Schwämmen werden wohl erst gegen Johanni fertig werden. Meine
Zeit ist zu sehr beschränkt.
Empfehlen Sie mich, darum bitte ich, den theuren Ihrigen und verzeihen Sie dem, ich fühle es,
wohl zu großen Ansprüchen, die ich auf Ihr gütiges Wohlwollen mache.
Von Herzen und ganz / Ihr / Sie dankbar verehrender / Gustav Kunze
Leipzig am 15ten April / 1817.
(29) Funck / Kunze (16.04.1817)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 519)
Gefrees d[en]16. Apr.[il] 17.
[Kunze:] d[en] 29 May
Werthester Freund!
Empfangen Sie hiemit meinen herzlichsten Dank für die mir gütigst gesandten vortrefflichen
Hefte Ihrer Sammlung von Pilzen u. den beygefügten Pflanzen; Sie haben mir damit eine
große Freude gemacht. Ich sende Ihnen hiebey auch einiges, mit dem Wunsche, daß es Ihnen
angenehm seyn möge. Theilen Sie mir nur Ihre Desideraten mit, damit ich weiß, womit Ihnen
gedient ist.
Für die gütige Anzeige der neuen botanischen Schriften danke ich Ihnen recht sehr. Da ich so
ganz von der litterarischen Welt hier abgeschnitten bin, keine Litteratur Zeitung außer der
Halleschen lesen kann, kein bot.[anisches] Journal jetzt registrirt (Schraders u. Roemers Zeitschrift hat doch wohl aufgehört?) wo man das Neue suchen könnte, so ist mir Ihre Mittheilung
um so willkommener. Wenn Schraders Flora noch nicht erschienen, wenn die Fortsetzung nur
alle 10. Jahre erscheint, so werde ich kaum noch einen Band mehr erleben.
Die deutsche Flora hat durch Hoppe u. Hornschuchs Entdeckungen bey Triest einen schönen
Zuwachs erhalten. Kaum sollte man es glauben, daß man eine ganze Wiese voll Croc[us]
variegatus, dieser vortreflichen Pflanze, habe übersehen können! Lebt denn in Triest so gar
kein Botaniker? Dahin muß ich auch, wenn es nur einigermaßen möglich ist. Von den Hoppischen Pflanzen haben Sie wohl gesehen; [ich] besitze blos die 5. ersten Decaden, die freylich
[alle] treflich sind. Auch an Käfern habe ich prächtige Kerls erhalten. Von Moosen enthält das
neue Heft, welches bald erscheinen wird, einiges gute. Dies Heft wäre jetzt fertig, wenn [ich]
nicht kürzlich von einer Augenentzündung wäre heimgesucht worden, die mich beynahe 3.
Wochen verhindert hat, etwas zu arbeiten. Erst jetzt wird es besser.
[Anmerkung unten]
Von Weissia spl[achnoides] u. Hook.[eria] spl.[achnoides] besitze ich zur Zeit leider! Nur
ein Exemplärchen
Ich habe mir vor 3. Jahren als ich krank die Stube hüten mußte, ein Moostaschenherbarium
gefertigt, u. späterhin es [einigen] Freunden sehen lassen. Diese haben mich nun aufgefordert
auch für sie welche zu machen. Da ich nun glaube, daß es noch mehrere Liebhaber geben
wird, so habe ich mich entschlossen die Herausgabe eines M.T.Herbarium [Moos–Taschen
Herbarium] zu besorgen 32. Ich lege Ihnen ein Probeblatt bey, u. bitte mir Ihre Meynung
darüber mitzutheilen. Alle Fächer kann ich freylich nicht auffüllen, da mag jeder Besitzer
dafür sorgen, aber ich hoffe doch es so vollständig als möglich zu liefern. Aus der Schweiz
habe ich mir viel versprochen; mehrers möchte ich freylich von Schlesien haben. Wo wendet
man sich hin? Verkauft Ludwig nicht? ich würde ihn vor der Hand für [Kreuzer] 25. abnehmen. Wenn Sie glauben, daß von ihm etwas in der Art zu erho[ffen] ist, so würde ich mich an
ihn wenden.
[Anmerkung unten]
Hoppe u. Hornschuch sind nun wieder nach Salzburg abgereist.
Beyliegendes Blatt enthält, wovon ich zu haben wünsche. Sollten Sie hie und da etwas
abzugeben haben, sey es viel oder wenig, so würde ich dankbar dafür seyn. Wissen Sie mir
einmal, wo man Mecklenburger Moose erhalten kann?
Wir haben hier fortwährend schlechte Witterung wie gewöhnlich im Nov.[ember] Kälte,
Schnee u. Regen wechseln ab. Meine lebenden Alpenpflan[zen] in Töpfen fangen nun an, sich
zu regen. Primula villosa, Dentaria pentaphyllos, Astrantia[,] Tussil.[ago] parad.[oxus] u.
alba, Crocus vernalis, Pulsatilla vernalis Dentar.[ia] enneaphyll.[os]; Neues z. B. Saxifraga
burseriana Pinguicul[a] alp.[ina] Trif.[olium] Kochiana. Meine lebenden Gewächse sind
jetzt meine Freude, so viel Mühe ich auch damit habe, u. ich biete alles auf, um die Sammlung
zu vermehren.
Die Hefte für den Engländer lassen Sie Sich gefälligst von Hl. Barth geben, ich werde sie bald
wieder ersetzen. Fordern Sie den Freund auf meine Sammlung in England bekannt zu machen
Nun leben Sie recht wohl u. bleiben gewogen / Ihrem Freund Funck
[randlich]
Ein eben von Hl. Persoon erhaltener Brief sagt mir, daß er ein Paket für mich an Hl. Barth
gesandt hat.
Ich lasse also Hl. B.[arth] auch um dieses bitten. Ich erhalte interessante Sachen für meine
Hefte aus Frankreich, im Herbst, z.B. Targion.[ia], Borrer[a] tubulosus, Phasc.[um] acrost.[ichum], Hymenophyll[um]. –
[randlich]
Ich will ja sehen, daß ich Ihnen die verlangten Insekten schiken kann.
(519a)
32
Das Moos-Taschenherbarium („Deutschlands Moose“) erschien 1820.
Der ganze Inhalt des 24st Hefts
486. Ad.[iantum] Capill[us]
487. Phasc.[um] pat.[ens]
488. Anoect.[angium] caesp.[iticium]
489. Splach.[num] urceol.[atum]
490. Weissia Miel[ichhoferiana]
491. Hypn[um] denticul.[atum]
492. Hypn[um] strigos.[um]
493. Jung.[ermannia] curvifol.[ia]
494. Ceram.[ium] toment.[osum]
495. Ceram.[ium] diaphan.[um]
496. Lecanora chrysoleuca
497. Parmelia olivacea
498.
— ulothrix
499. Sphaeria decort.[icata]
500. Hyster.[ium] pulicare
501. Hypoderma pinastri Dec.[andolle]
502. Aecid.[ium] Clemat.[itis] D.[ecandolle]
503. Uredo Euph.[orbia] Hel.[ioscopae]
504. Erineum aureum P.[ersoon]
505. Erin.[eum] ilicin.[um] Dec.[andolle]
(30) Funck / Kunze (20.04.1817)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 520.)
Gefrees den 20. Apr.[il] 17.
[Anmerkung Kunze:] 29 May
Zürnen Sie nicht mein Theuerster Freund, daß ich Ihnen so lange nicht geschrieben habe; aber
ich kann es wahrlich! nicht ändern daß ich fast gegen alle meine Freunde undankbar erscheinen muß: denn ich muß bey meinem fatalen Geschäfte von Früh bis Abend der Kettenhund
seyn. Ich werde gar oft mißmutig darüber, daß ich für mich fast gar nichts mehr arbeiten kann,
u. nur die Hoffnung: daß es noch einmal für mich besser werden wird, erhält mich. Wenn
doch nur einmal bessere Zeiten kommen, um mir wieder einen Gehülfen halten zu können,
jezt kann ich eine so große Ausgabe nicht erschwingen. Wir haben wieder Winter u. dabey
sehr starken Frost; wird es nicht bald anders, so wird bey uns Jammer u. Noth. –
Unterdessen ist es mir lieb, daß ich Ihnen dieser Tagen geschrieben habe, damit Sie sehen,
daß ich Sie keinesweegs vergesse. Ich habe neml[ich] ein Paket an Hl Barth gesandt, u. ein
Päckg[en] für Sie u. Hl. Schmidt beygefügt. Möge Ihnen dies Wenige angenehm seyn!
Nun zur Beantwortung Ihrer Fragen.
1. Das 24ste Heft erscheint ein paar Wochen nach der Messe; es konnte jetzt fertig seyn, aber
in seit 7. Wochen harre ich täglich der Textbogen, der in Hof gedrukt wird, entgegen. Das 25.
kommt zu Michaelis oder spätestens zum N.[euen] Jahr heraus.
2.) H[oppe] u H.[ornschuchs] Reisetagebuch ist noch nicht heraus; es wird erst nach Johanni
fertig. Ich habe 2 Bogen davon.
3.) Von den H[oppe] H[ornschuch] Decaden sind erst 5. ausgegeben, u. nach Hoppes Versicherung haben diese für jetzt nur einige erhalten. Die folgenden werden wahrscheinlich erst
künftiges Jahr ausgegeben. In Commission hat sie niemand. Die Decade kostet 1. f. [Gulden]
30 x [Kreuzer].
Auf Ihr Werkgen freue ich mich sehr; ein solches das nur die botan.[ischen] Neuigkeiten mittheilt fehlt uns jetzt. Ist von Webers Beyträgen keine Fortsetzung heraus?
Nun leben Sie wohl! Von ganzem Herzen / der Ihrige / Funck
in Eile
[randlich]
Von meinem Augenleiden bin ich jetzt wieder befreit, aber ich habe wieder einen Schwindsuchts Catarh.
(31) Kunze / Funck (29.05.1817)
Sammlung Dr. W. Funck
Theuerster Herr und Freund!
Kurz vor einer Wanderung, die ich nach Halle unternahm, erhielt ich zu meiner großen Freude Ihre Zuschrift vom 20stn v.[origen] M.[onats], in dem Sie mich zugleich von einem frühern
an Hl. Barth beygeschlossenen Briefe unterrichteten. Diesen hohlte ich mir sogleich, indem
ich Ihrer Aufträge an Hl. L.[udwig] entledigte. Ein Paqet von Persoon war bereits angekommen, und es sollte mit den verlangten Büchern baldigst an Sie abgehen. Bey Ihrem gütigen
Schreiben vom 16tn v. M. fand ich zugleich einige mir sehr interessante Pflanzen, für die ich
Ihnen den verbindlichsten Dank sage. Wenn ich in ungefähr 4 Wochen Ihnen 2 neue Hefte
von Deutschlands Schwaemmen und das 1st St.[ück] der Mycolog.[ischen] Hefte übersende:
so werde ich zugleich durch einige beygelegte Pflanzen Ihnen einen schwachen Beweis
meiner dankbaren Gesinnungen geben. Vorzügl[ich] will ich das Verzeichnis Ihrer Moosdesideraten berücksichtigen um zur Vervollständigung eines gewiß allen Botanisten so
nöthigen und nützlichen Unternehmens, als es Ihr Moostaschenherbarium seyn wird, mein
Scherflein beyzutragen. Ich nahm Ihr Probeblatt nach Halle mit um es Sprengel und Kaulfuß
zu zeigen. Erstrem gefiel diese Idee sehr, und letzterer hatte ein ganz ähnliches Projekt entworfen, das er billigerweise aufgiebt, da Sie der Sammlung mehr Vollständigkeit geben können. Er versprach Ihnen seinen Entwurf und Beyträge zu Ihrer Sammlung mitzutheilen. Er
wünscht mit mir, daß auch Diagnosen zu den Arten geliefert würden. Sie wissen, wie schwer
Moose ex habita zu bestimmen sind; um so nöthiger, glaube ich, ist es, daß man bey der Vergleichung natürlicher Exemplare, auf das Charakterisirende der Art aufmerksam gemacht
wird. Die Angabe des natürlichen (nicht speziellen politischen) Standorts halte ich auch für
nützlich. Weniger nöthig dürfte wohl die Angabe der Zeit der Früchte seyn, da dieselbe zu
veränderlich ist. Die Quellen für Schlesische Moose sind mit Starke und Seliger versiegt 33.
Der Medicinalass.[essor] Gunther aus Breslau 34 wäre wohl noch der einzige, an den Sie sich
wenden könnten. Ob Ludwig 35 außer seinen 2 Centurien, von denen er jedoch nur noch einige
Exemplare hat Moose ablassen sollte, weiß ich nicht – er ist ein wundersamer Heiliger. Lange
habe ich ihn nicht gesehen. Sie wissen, daß er in Eisenberg als fürstl[ich] Reußischer Hofgärtner lebt. Indessen könnten Sie sich ja an ihn wenden. Ob in Mecklenburg sich noch Jemand
mit Moosen beschäftigt, weiß ich nicht. – Der Inhalt des 23st Hefts verspricht viel und ich
freue mich sehr darauf. Erineum ilicinum DeC.[andolle] 36 wünschte ich wohl einmal für
Deutschl.[ands] Schwaem.[me] zu haben, weil wir dann die Arten dieser Gattung ziemlich
vollständig hätten. Uebrigens gehört es zu den Friesischen Phyllinea. Es wird mir angenehm
seyn von Ihnen die in den Heften befindl[iche] Sphaeria pusilla P.[ersoon] und decorticata
33
Starke † 1808; Seliger † 1812
s. Persaonenverzeicnis
35
s. Personenverzeichnis
36
CGF, H. 24 (1817), Nr. *505. Erineum Ilicinum Decand. / “Auf d. Blätern d. Querc. Il. bey Triest; gesammelt
v. Herrn Prof. Hoppe u. Herrn Hornschuch.“
34
P.[ersoon] so wie Hyst.[erium] pulicare zu erhalten. Unter dem letztern sind einige Arten
verborgen.
Meine Laubmoosdesideraten bin ich so frey, ein nächtesmal beyzulegen. – Hl Schmidt ist
jetzt in seiner Vaterstadt: Bernstadt bei Herrenhuth – ich habe Ihr Paquet nachgeschickt. Er
hat interessante Pilzarten gefunden. Ich bin jetzt so in die Pilze gekommen, daß ich alle übrigen Zweige der Botanik etwas nachlässiger als sonst betreten muß. Ich arbeite an einer Monographie der Stilbosporen (inclusive der Gattungen Melancomium Linne und des Melanc.[onium] bicolor Nees, das eine eigene Gattung bildet).
Jede Art, auch die gemeinsten, vorzüglich zweifelhafte sind mir willkommen, wenn auch nur
zur Ansicht und Benutzung für mein Unternehmen. Für die Auskunft in Betreff der Hoppe
Hornschuchischen Unternehmungen vielen Dank. Die Decaden sind sehr schön; aber etwas
teuer, jedoch wünschte ich, sie immer jetzt zu haben. Sollte sich an den ersten Bogen des
Tagebuchs von H.[oppe] H.[ornschuch] zufällig der Titel befinden, oder Sie denselben ausführlich kennen, so bitte ich um Mittheilung derselben durch die Post (versteht sich unfrankirt) ich wollte ihn gern noch in den Anzeiger aufnehmen. Von Weber Beyträgen ist nichts
weiter erschienen. Link, Sprengel[,] Schrader geben Jahrbücher der Pflanzenfreunde heraus,
wovon das erste bald erscheint. Sprengel wußte gar nichts davon, da er zum ersten Bande nur
den Titel giebt. Von Wallroth werden nächstens fertig: Schedulae criticae in flor.[am] Halensem, in denen, wie ich höre, Sprengel manche schwere Pille verschlucken muß. – Die Beyträge zur bayrischen Insektenfauna (vermutlich von Beck) sind nun fertig, aber ziemlich erbärmlich. Vorzüglich ist das 1st Heft der Germar–Kaulfußchen Fauna Insectorum Europ.[ae]
(des 3tn der Ahrensischen). Die Kupfer sind bey weiten besser als im Panzer, und sehr interessante, größtentheils unbeschriebene Arten gewählt worden.
Zeit und Ort zwingen mich zum Schluß. Schaffen Sie sich Ihren Catarrh bald vom Halse, erleiten Sie ja nicht zu viel und schonen Ihre Kräfte zur langen Erhaltung eines Lebens das für
Ihre Familie und Ihre Freunde, von großem Werth ist. Mit inniger Hochachtung und freundschaftlicher Ergebenheit / Ihr / Kunze.
Leipzig am 29st May 1817.
[randlich:]
Empfehlen Sie mich den werthen Ihrigen bestens
[Notiz Funck] d 18. Nov. Das 24 ste Heft u. Sphae[rium] fimb[riatum] β ges.[andt]
(32) Funck / Kunze (18.11.1817)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 521.)
Gefrees den 18. Nov.[ember] 17.
[Anmerkung Kunze:] d.[en] 19 Jan[uar] 1818.
Sehr werthgeschäzter Freund!
Mit Beschämung ergreife ich die Feder um an Sie zu schreiben weil ich in der Meynung bin,
Ihnen für Ihr leztes Geschenk noch meinen Dank schuldig zu seyn. Ist dem wirklich so, so
rechnen Sie diese Zögerung nicht meinem Undank zu sondern lediglich meiner fatalen Lage,
in die mich eine halbjährige Krankheit meiner Frau u. meiner Mutter zugleich versezt hat 37, u.
während welcher Zeit ich auch gar nichts, als meine Berufsgeschäfte habe besorgen können.
Das Hauskreuz lastet schwer auf mir, u. wundert mich, daß ich nicht bin erdrükt worden. Ich
habe also für Botanik u. Entomologie gar nichts gethan, keine Exkursion auch nicht in die Nähe des Waldsteins habe ich machen können; mein Gärtgen war der einzige Ort, wo ich freie
37
Johanna Funck erkrankte im Frühjahr 1817 an schweren Depressionen.; Funcks Mutter starb am 12. April
1820.
Luft genossen habe. – Nun geht es zwar wieder besser, allein Selen bin ich doch noch, da ich
ganz allein alles Geschäfte verrichten muß.
Diese Hindernisse sind nun auch Schuld, daß ich das 24.ste Heft nicht habe fertig machen
können; es liegt noch alles so, wie vor Ostern; blos einige Exemplare für meine Freunde habe
ich gefertigt, wovon Sie nun hiebey eines erhalten. Ich hatte diesen eine Parthie Ex[em]p.[are]
von Sphaeria fimbr.[iata] β Coryli beygefügt, die Sie vielleicht für Ihre Hefte gebrauchen
können.
Für Ihre schönen Hefte u. die Pflanzen sage ich Ihnen nun vielen Dank, Sie haben mir damit
sowol als dann später von Hl. Schmidt erhaltenen Mycolog.[ischen] Heft mir große Freude
gemacht, und damit allen Verehrern der Schwammkunde. Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung, die ich mir auf Barthsche Rechnung erbitte.
An die Herausgabe des Moostaschenherbariums habe ich bis jetzt noch keine Hand anlegen
können; ich gebe indessen dieses Vorhaben nicht auf. Freylich möchte ich gerne mit den
neuen Entdekungen bekannt seyn – wozu mir hier alle Gelegenheit fehlt – um diese mit aufnehmen zu können. Von den berichteten neuen Arten möchten doch manche seltner seyn. Es
wäre vielleicht gut, wenn man Anfänger wegen auf eine Tafel die Kennzeichen der Gattungen
abbilden ließe. Sie haben wie ich hörte, eine Reise ins Riesengebirge gemacht, ohne Zweifel
haben Sie an Cryptogamen eine große Beute gemacht; u. wenn Sie mir vielleicht von einigen
Neuesten eine Parthie für meine Hefte, oder das M.[oostaschen]herbar gegen Bezahlung, u.
Bücher, oder wie Sie sonst wollen – ablassen könnten, so würde mich dies sehr freuen. Zu
dem M.[oostaschen] Herb.[ar] kann ich auch jeden kleinen Beytrag gebrauchen.
Hoppe u. Hornschuch sind nun auch wieder zurük. Vorerst habe ich 120. lebende Alpenpflanzen erhalten. Ersterer ist gegenwärtig bey Nees, er hat viel schöne Moose gefunden,
wovon ich viel für meine Hefte bekommen werde.
Wer ist wohl der Europa verlassende Botaniker, dessen Herbar.[ium] in der Isis feilgeboten
ist? – Ist denn von Schraders Flora, von den neuen Jahrbuche Link [etc.] noch nichts heraus.
Ersterer mag sein Vorhaben aufgeben: denn nun erlebe ich das Ende nicht mehr.
Wie hoch ist wohl der Naturforscher in der lezten Auction weggegangen?
Von Hoppes Tagebuch habe ich auch keine Fortsetzung erhalten.
Theilen Sie mir doch einmal Ihr Desiderat.[en] Verz.[eichnis] mit, damit ich meine Schuld
abtragen kann.
Um Naturwissenschaften nicht ganz aufgeben zu müssen, werde ich mir Ostern wieder einen
Gehülfen anschaffen dann soll es wieder besser gehen. Vielleicht besuche ich Leipzig.
Nun leben Sie wohl! senden Sie Innlaage gelegenheitlich an Hl. Schmidt u. bleiben ferner
gewogen / Ihrem / Sie schätzenden Freund / Funck
Verzeihen Sie meine Eile
Was steht in Sprengels Anleitung zur Pl. 22. Aufl.[age] 2. Theil p. 246. von Funkia laponica?
[randlich]
Es wäre wohl gut, wenn Sie bey Anzeige neuerer bot.[anischer] Schriften auch den Preis mit
bemerkten
Von Trattiniks Spec.[ies] pl.[antarum] 38 schon etwas erschienen? könnte ich kein Blatt sehen?
(521 a)
[Probeseite Moostaschenherbarium]
Gymnostomum Hedw.
pennatum H.
truncatum H.
Heimii H.
sphaericum Schw.
38
intermedium
tetragonum Br.
Trattinik war Mitarbeiter in Willdenows „Linnaei species plantarum“ (6 Bände).
pyriforme H.
fasciculare H.
minutulum Schw.
[Rückseite:]
Auf 50. Blätter kommen Fächer für alle Europ.[äischen] Arten (über 400.) wovon ich 300. zu
liefern gedenke.
Das dazu bestimmte Papir ist sehr dick u. fein u. kostet der Bogen 7. x. [Kreuzer]
das Ganze kommt in ein Futteral nach Art eines Stammbuchs
Der Steindruck wird in München 39 besorgt.
(512 b.)
10 – 300. Exempl.[are] könnte ich gebrauchen von
Phascum carniol.[icum] / Floerk[eanum] / pachycarp[on] / alternif.[olium]
Sphagn.[um] cuspidat.[um]
Gymnost.[omum] Heimii / sphaericum / minutulum / conicum / subsessile / pulvinatum /
rutilans / rupestre
Anoectang.[ium] trichod[es]
Splachnum Wulfeni[anum] / mnioides / angustat.[um] / Brewerian.[um] / ovatum /
Froehlichia[num] / vasculosu[m] / Sphaericum / luteum / pubescens
Weissia incarnata / pusilla / Schisti / cirrata / denticulata
Grimmia recurvata / incurva / plagiopod.[a] / martiana
Pterogoni[um] repens
Cynodontiu[m] cernuum / latifoli[um] / inclinatum / trifarium
Didymodon pusillum
Barbula curta / gracilis / revoluta/ obtusifol.[ia]
Trichost.[omum] cylindric[um] / Barbula / funale
Dicran[um] interrupt.[um] / rigidulum / sudeticum / Hostianum / gracilescens / spurium 25 /
ellipticum, strictum / falcatum / flaccidu[m] / pusillum
Fissidens incurvus
Orthotrich[um] Rogeri / Ludwigii / rupestre
Bartramia ithyphylla / marchica
Webera longicolla / intermedia
Pohlia minor / imbricata
Meesia dealbata
Cinclidium stygium
Gymnocephal.[us] con.[icus]
Bryum Zierii / pulchellum / cucullatum / Ludwigii / erythrocarpu[m] / turbinatu[m]
Mnium turgidum / Duvalii / latifol.[ium]
Neckera heteromalla / splachnoides
Leskea paludosa / attenuata c. fr. / exilis / subenervis
Hypnum confertum / albicans / confervoides / alpestre / molle / illecebrum / neglectum /
Blandowii / tamariscin[um] / Schleicheri / capillace[um] / velutinum / myosuroides /
incurvatu[m] / plicatum / subsphaericum / foliaceum
Fontinalis squamosa c. fr. / falcata
Polytrich[um] Sept.[tentrionale] / marginat.[um]
Die Unterstrichenen fehlen mir ganz / Funck
(33) Kunze / Funck (19.01.1818)
39
Davon kam Funck ab.
Sammlung Dr. W. Funck
Innig verehrter Freund!
Empfangen Sie für Ihr Schreiben vom 18 Nov[ember] v.[origen] J.[ahres]u das inliegende
24ste Heft Ihrer trefflichen Sammlung meinen ganz ergebensten Dank. Mit großem Bedauern
habe ich vernommen, daß Krankheiten in Ihrer Familie Ihnen auf so lange Zeit Sorgen und
Kummer verursachten; hoffentlich wird aber die angefangene Besserung von Dauer seyn, und
zu baldiger völliger und andauernder Genesung führen, die ich von Herzen Ihnen wünsche.
Umso größeres Vergnügen wird Ihnen nach einer solchen Pause nun auch Ihr Lieblingsstudium wiederum gewähren, vorzügl[ich] wenn ein Gehülfe in Ihren Berufsgeschäften Ihnen
mehr Muse verschafft. Die frohe Aussicht, die Sie mir gewähren, Sie künftigen Sommer
einmal bey uns zu sehen, macht mich schon im Voraus glücklich. Lassen Sie uns nur nicht
wieder vergeblich hoffen. – Ihr 24stes Heft enthält sehr viel Schönes auch von Pilzen z. B.
Erineum (jetzt Phyllinum m[ihi]) ilicinum, welches ich wohl einmal für Deutschlands
Schwämme (wovon ich anbey die 6t und 7t Lieferung Ihnen zu überreichen das Vergnügen
habe) zu erhalten [versuche]. Aus dem 7t Hefte ersehen Sie, daß die gütige Mittheilung der
Sphaer.[ia] Coryli leider zu spät kam; die Exemplare sind aber so schön, daß ich dieselben
mir zuzueignen gedenke (wenn Sie es gestatten, weil die von Schmidt in der Lausitz gesammelten, viel sparsamer und unvollkommener sind. Nur thut es mir leid, Ihre Güte in dieser
Hinsicht nicht öffentlich rühmen zu können. – Wäre Ihnen für Ihre Hefte mit Puccinia
Dianth.[i] Del. und Sphaer.[ia] cruenta Nobis (etwa 200 Ex[emplare] von jedem) gedient? –
Daß ich in diesem Augenblick nichts von Moosen liefern kann, thut mit leid; aber meine Zeit
ist so beschränkt, daß ich beynahe nur in den Pilzen etwas fortfahren kann. Sie werden mir
dies glauben, wenn ich Ihnen sage, daß von den Pflanzen die ich im August v.[origen] J.[ahres] auf dem Riesengebirge sammelte noch nichts weder verglichen, noch untersucht, noch
eingeordnet ist, eben so liegt auch Alles was sich Ostern v. J. erhielt und sammelte, an seinem
alten Platze. Um aber Ihnen meinen guten Willen zu zeigen und da es mir scheint, als ob Ihr
Garten Sie vorzüglich interessirte: so theile ich Ihnen hierbey einige Saamen mit – vielleicht
sind Ihnen wenigstens einige darunter wert. Von Breitern, der, um es Ihnen sub nos a zu
sagen, in Hinsicht auf Alles was nicht Cultur der Pflanzen betrifft ein Ignorant und überdies
ein prahlerischer grober Mann ist, war nichts von Ihren Desideraten zu erhalten. Er tröstete
mich auf das beygefügte, eben fertig gewordene Verzeichnis, worin sich seiner Aussage nach
das Meiste, was Sie wünschten befinden sollte – urtheilen Sie selbst. Übrigens wird B.[reiter]
der manch seltene Pflanze in seinem Garten hat, von hiesigen Botanikern sehr erinnert und
unterstützt, so daß sogar das traurige Verzeichnis seines Gartens, in dem crasse Unwissenheit,
Unvollständigkeit, Flüchtigkeit und Mangel aller logischer Anordnung mit Gelehrsamkeit und
einigen guten Bemerkungen auf mir sonderbare Weise gepaart erscheint, das Werk eines
hiesigen Gelehrten ist. Wollen Sie das, was ich sagte weiter ausgeführt haben: so lesen Sie die
Critik des Buches in der Salzburger Zeitung, die Rezensionen der Jenaer und Leipziger Zeitg.
rühren von förderirten her. Was die Anfrage rücksichtl[ich] des in der Isis ausgebotenen Herbarii betrifft; so weiß ich aus guter Quelle, daß es das Persoonsche ist. Persoon selbst erwähnt
aber in einem Briefe vom Novbr. v J. auch nicht eine Sylbe davon, daß er Europa verlassen
wollte. Vielleicht ist es nur der Einfall eines hypochondrischen Paroxysmus gewesen, womit,
wie ich von P[ersoon]s persönlichen Bekannten weiß, er öfters geplagt wird.
Hl Schmidt habe ich Ihre Beylage übergeben können, er besuchte mich zu Weyhnachten. Von
Funkia steht in den von Ihnen a.[anderen] O.[rts] folgendes: Funkia Spr.[engel] (Hosta
Trattin[ik]) eine 6theilige, glockenförmige, fast 2lippige Corolle, mit niedergebeugten Staubfäden welche mit der Corolle verwachsen sind. Die 3fächerige Kapsel enthält glatt-gedrückte
Saamen in schwarzer, l....er Haut, deren Eyweisträger an der Keimgrube 2 und mehrere Embryonen sitzen haben (Trattin.[ik] Archiv 2. t. 80. Hemerocallis Andrews re-positam 6. 194.
Redoute Liliac.[ceae] 3. 106). Weiter kein Wort. Von Trattiniks Species ist mir noch nichts
zu Gesicht gekommen. Aber Decandolle I. habe ich erhalten. Ein treffliches, unentbehrliches
Buch; leider kostet es hier 5 rthr [Rhein. Thaler], obgleich der Ladenpreis nur 12 francs ist,
wie ich im Journal des Savans las. Auch Schultes und Roemer Species IItn die Gräser enthaltend ist mir gesendet worden. Vom neuen Journal der Botanik, erscheint (schreibt mir
Link) zu Ostern der Anfang. Die aufgelebte botanische Zeitung hat mir Dr. Hoppe gesandt
und mich zum Mitarbeiter aufgefordert, wenn man nur Zeit hätte!
Im Januarhefte der Isis finden Sie in einer Anfrage Schradern wegen seiner Saumseligkeit und
Artenfabrikation ziemlich stark mitgenommen. Vom 2t Band der Flora will ich noch nichts
verlauten.
Nehmen Sie zum neuen Jahre, den bey mir nie veraltenden Wunsch, Ihres ausdauernden
Glücks und die sich immer erneuernde Bitte um die Fortsetzung Ihrer freundschaftlichen
Gewogenheit gütig an von Ihrem / Hochachtungsvollergebenen / G Kunze
Leipzig d. 19t Jenner 1818.
Empfehlen Sie mich Ihrer Familie bestens.
(34) Funck / Kunze (13.03.1818)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 522.)
Gefrees den 13. Mart.[ius]18.
[Anmerkung Kunze:] d 2 April
Sehr schäzbarer Freund!
Ich sage Ihnen recht vielen Dank für Ihre gütige Theilnahme an meinen fatalen Verhältnissen.
Leider ist noch nicht alles so wie ich es nun einigermaßen wünschte; doch habe ich die Hoffnung daß es mir wenigstens in so fern besser geht, als ich in balden einen Gehülfen bekomme,
u. wieder im freyen Erholung suchen kann. – Werde ich nicht in meinem Vorhaben gestört, so
werde ich nach mancherley Richtungen bot.[anische] Exkursionen vornehmen, um recht viel
Materialien zu meinem MoosTaschenHerbarium zusammen zu bekommen.
Es ist möglich, daß mein erster Ausflug nach Leipzig geht, wohin ich gelegentlich mit meinem Schwager 40 ohne große Unkosten kommen kann, u. es würde so einer meiner Wünsche:
Sie einmal besuchen zu können, in Erfüllung gehen. Ob ich Sie u Hl. Dr. Schwaegrichen aber
zur Meßzeit auch antreffen werde, ist freylich eine andere Frage. – Ueber meinen Rückweeg
würde ich mich mit Ihnen besprechen. –
Für die mir gütigst übersandten Hefte danke ich Ihnen recht sehr; es hat mir diese vortrefliche
Sammlung viele Freude gemacht. Daß die Sph.[aeria] cor.[yli] zu spät kam, hat nichts zur
Sache. Ihren Ueberfluß von Puccinia Dianthi u. Sph.[aeria] cruent.[a] werde ich mit Dank
annehmen. – Vergessen Sie mich nur auch nicht, wenn Sie über Ihren Moos Vorrath kommen,
oder in Ihrer Nähe etwas von dem finden, wovon ich Sie ersuchte. + Meine Schuld werde ich
auf jede Art abtragen. Für die Mittheilung des Breiterschen Saamen Verzeichnisses danke ich
+ Phascum W.
Ihnen ebenfalls. Leider enthält es fast nichts von dem, was ich eigentl.[ich] wünschte; indessen habe ich mir einiges ausgezeichnet, u. bitte Sie, mir diese Saam[en] gel.[egentlich] zu
kaufen, u. den Betrag von Herrn Barth wieder zu ersetzen. Verzeihen Sie aber meine Freyheit.
Roemer u Schultes Spec.[ies] plant.[arum] habe ich kürzlich von Hl. Barth erhalten. Aber da
giebt es neue Gattungen von Gräsern! Hätten wir doch lieber eine ordentl.[iche] Flora germanica so könnte man so zieml.[ich] die theuern Bücher [ersparen]. Jezt könnte Schraders
Werk schon weit gediehen seyn, wenn er es fortgesezt hätte.
40
? Johann Albrecht Wiedmann, Bruder der Ehefrau.
Das 25.ste Heft meiner Sammlung wird nun auch bald fertig u. mit dem 24st zugleich nach
Leipzig kommen. Es enthält wieder mehrere seltene Moose, die ich der Güte des Hl. Dr.
Hornschuch verdanke. Zu den 26.sten liegt auch schon viel bereit.
Nun leben Sie recht wohl u. behalten in guten Andenken / Ihren / ergebensten Freund / Funck
(35) Kunze / Funck (02.04.1818)
Sammlung Dr. W. Funck
Innig verehrter Freund!
Sie haben mich durch Ihr Schreiben vom 13tn v.[origen] .M.[onats] auf dreyfache Art erfreut,
erstens durch dasselbe als Beweis Ihres mir so schätzbaren wohlwollenden Andenkens, zweitens durch den Ueberbringer desselben, drittens und vorzüglich durch den Entschluß, bald
nach Leipzig zu kommen. In Bezug auf letzteres muß ich Ihnen zuerst sagen daß Sie sowohl
Schwägrichen, als auch mich bestimmt antreffen werden. Es fragt sich nur, bey wem von uns
beyden Sie abzutreten gedenken. Ich weiß wohl, daß Schwägrichen ältere u gegründetere
Ansprüche auf Sie zu machen hat und die Ehrerbietung sollte mich wohl abhalten, Sie ihm zu
entziehen zu wollen, gleichwohl giebt meine hochachtungsvolle Freundschaft für Sie und ein
lang gehegter Wunsch einiges Recht mir auf Ihre Person Rechnung zu machen.
Es bleibt also wie billig zwischen Schwägrichen und mir die Wahl und ich überlasse dieselbe
ganz im Vertrauen auf Ihre Freundschaft, Ihrer Willkühr. Leider macht aber nicht nur die
Wissenschaft Anspruch auf Sie; sondern auch die Jugendfreundschaft und diese zwar in der
Figur einer artigen, lebhaften Frau, die sich mit vielem Vergnügen der in Ihrer Gesellschaft
verlebten Jugendzeit erinnert. Daß ich mich dazu hingebe, Herold dieser Gesinnung zu seyn,
ist ein Streich den mir meine verdammte Mode Damen nichts abschlagen zu können, gespielt
hat. Um mich deutlicher zu erklären, ich mache mit Freund Hornschuch bey Buchhändler
Vogels einen Besuch; daß die Rede bald auf Sie kam, läßt sich denken, und daß sich diese
Leutchen eben so, wie wir, Ihres Vorsatzes Leipzig zu besuchen, herzlich erfreueten, ist eben
so deutlich, als wahr; unerwartet war mir aber die bestimmte Erklärung der Madm.[oselle]
Vogel, Sie erwarte zuversichtlich, daß Sie bey ihr einsprechen würden, und ich möchte Ihnen
dies melden. Meine Zweifel und Einwendungen wurden freylich durch die Erklärung, daß sie,
als Jugendfreundin und Landsmännin +, die ältesten Rechte auf Sie hätte ziemlich entkräftigt
und ich wurde so weit gebracht, zu versprechen, mich dafür verwenden zu wollen. An meinem Willen soll es nun in der That auch nicht gefehlt haben; es ist aber doch wahrlich augenscheinlich, daß Sie auf einer wissenschaftlichen Reise sich gewiß in der Nähe von Büchern
Pflanzen u selbst Ungeziefer wohler befinden werden, als in Damengesellschaft, ergo — —
+ wie ihre Schwester Mad.[moselle] Grahnert
Die Hallenser, die ich mit Hornschuch besuchte vorzüglich Kaulfuß und Sprengel hoffen Sie
auch zu sehen. Richten Sie daher Ihren Aufenthalt nicht zu kurz ein, vielleicht begleite ich Sie
auf dem Rückwege[,] wenigstens denke ich noch in diesem Frühjahr nach Triptis, Neustadt
a/s u Ziegenrück zu reisen.
Auf die Fortsetzung Ihrer Hefte, so wie auf das Erscheinen des Moostaschenherbarii bin ich
sehr begierig.
Erlauibt es Ihre Zeit so geben Sie mir von Ihrer Ankunft im Voraus einige Nachricht, besonders wenn Sie sich’s im alten Marstalle wollen gefallen lassen.
Hochachtungsvoll ergebenst / der Ihrige / G Kunze
Leipzig d. 2t April 1818
Sehr eilig.
(36) Funck / Kunze (15.04.1818)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 523.)
Gefrees d[en] 15. Apr.[il]18
[Anmerkung Kunze] 10. 7 b.[eantwortet]
Sehr werthgeschäzter Freund.
Die Hoffnung Sie diese Woche zu sehen, ist mir auf eine sehr unangenehme Art vereitelt
worden. Ich bekam Ostern schon einen sehr schlimmen Finger an der rechten Hand, u. mußte:
diese 3. Wochen ein Band tragen. Dabey war ich krank. Dadurch blieb nun sehr vie[l] liegen
was jezt nachgeholt werden muß: auch ist der Finger noch nicht ganz gut. Nun komme ich
später, aber gewiß. Mein Schwager reist nun morgen von Hof ab, wohin ich früh hab kommen
sollen.
Ich habe dieser Tagen die angenehme Bemerkung gemacht, daß ich schon vor 15. Jahren das
Orthotr.[ichum] Ludwigii gefunden habe. Ich habe nemlich vom 2tn Heft C.[ryptogamischer]
G.[ewächse] einige Exemplare fertigen müssen, u. da habe ich denn unter O.[rthotrichum]
crispum mehre[re] sehr schöne Ex.[emplare] von O. Ludwigii gefunden. Wahrscheinlich habe
ich es in mehreren Heften für O. crispum gegeben, mit dem es in Gesellschft wächst ja oft in
einem Rasen beysammen. Schon war ich an der Stelle, wo ich meine crisp.[um] her habe, u.
habe auch Ludw.[igii] gefunden. Ich hoffe übrigens dies Jahr recht viel zu finden. Ich sage
Ihnen übrigens herzl.[ichen] Dank für Ihre gütige Einladung.
In der angenehmen Hoffnung Sie doch bald zu sehen / Ihr / treuer Freund / Funk
Verzeihen Sie mein Geschmier, es hindert mich der lederne Finger! Denken Sie an mich,
wenn Sie schöne Moose finden.
(37) Kunze / Funck (26.05.1818)
Sammlung Dr. W. Funck
Leipzig 26tn des Mays 1818.
Verehrter Freund!
Bey meiner Rückkehr von Berlin hatte ich das Vergnügen Ihr Werthes vom 28stn März und die
mir sehr angenehme Beylage vorzufinden, für beydes nehmen Sie meinen innigen Dank; er
kommt zwar etwas spät; ist aber deswegen ia nicht weniger warm. Meine Reise nach Berlin
hat mir zwar viel Zeit gekostet, indem ich mich beynahe 4 Wochen daselbst aufhielt, indessen
bin ich mit meiner Ausbeute in naturhistorischer Hinsicht sehr zufrieden. Die Aufnahme bei
den Gelehrten kann ich nur loben, vor allen andern gütig war Hoffmansegg, den ich wöchentlich mehrmals besuchte; jedes Mal mehrere Stunden Insekten bey ihm besah, aber doch nur
mit dem größten Theile d.[er] Käfer u einem kleineren der Schmetterlinge fertig werden
konnte. Der Reichthum dieser Sammlung geht über alle Vorstellung. Gr.[af] Hoffmg. [Hoffmansegg] unternimmt jetzt die interessante Arbeit zweifelhafte Species, die er aus der Sammlung des Fabricius zu geschickt erhält, mit seinem Cabinet zu vergleichen und genauer zu
beschreiben, wodurch die Wissenschaft viel gewinnen wird. Die flore portugaise hat jetzt
wegen Mangel an Papier liegen bleiben müssen, zu Ende dieses Jahres gedenkt aber Hoffmansegg sie fortzusetzen. Wer weiß aber auf wie lange; da sein Plan ist noch Andre außer
Europa vorzunehmen. Flörke, Lichtenstein, Heym, v. Schlechtendal, v. Chammisso [,] Klug
habe ich alle kennenlernen. Flörke hat in diesem Jahr die 3 ersten Lieferungen seiner Flechten, in getrockneten Exemplaren herausgegeben. Schraders Flora, die Sie in Ihrem letzten
Briefe wieder erwähnen, steht zwar im Meßcatalog von Sturm, als ich aber in B.[erlin] war
schickte eben erst Heym seine Sachen an Schrader ab, die in dem 2tn Band mit kommen werden; und ich hörte daß Schrader auf das Erscheinen einer Monographie der Primeln von D[r]
Lehmann in Kopenhagen, wartet, welche aber zu drucken noch nicht angefangen ist. Dr. Lehmann schreibt mir vor kurzem daß er 34 Arten von Primeln kennt, unter denen viele neue.
Eine Fluggeana, Hornemanniana, Floerkeana, die letztere sah ich bei Flörke dem Entdecker;
sie steht zwischen glutinosa und minima [,] ist aber doch auffallend verschieden. An eine
Fortsetzung seines Journals denkt wohl Schrader gar nicht. Von sonstigen Novitäten kann ich
Ihnen nennen, Sprengel pugillus II plant.[arum] Historia cognitar.[um], Wahlenberg flora
carpatorum principalium, Weber historia muscorum hepaticorum. An Schwägrichens Supplem.[ent] II wird gedruckt. Daß Schwägrichen die Idee und den Ruf hatte, eine Entdeckungsreise um die Erde auf Kosten des Grafen Razumov mitzumachen wissen Sie viel-leicht schon;
es scheint aber jetzt als habe er das Projekt wieder aufgegeben.
Sie erhalten beyfolgend ein Schächtelchen mit den verlangten Insekten, bis auf wenige, die
mit einer nächsten Sendung folgen werden. Ich bin dies Frühjahr recht fleißig wieder Entomolog gewesen; was ich Ihnen beygesteckt habe ist bis auf Staphis squamosa eigener Fang
von diesem Jahre; eine Menge ist noch nicht untersucht; auf den Herbst erhalten Sie bestimmt
ein vollständiges Verzeichnis meiner Doubletten. Unter den Pflanzen, die Sie erhalten, soll
denke ich doch eins oder das andere seyn, was Ihnen erwünscht seyn könnte. Nehmen Sie für
jetzt vorlieb. Unter meiner Berliner Ausbeute findet sich vielleicht auch noch Einiges was
Ihnen fehlt. Haben Sie Thesium ebracteatum u Gypsophila serotina Heymii? Kaulfuß ist in
diesem Frühjahr ganz von hier weg u nach Halle gezogen, wo er sich habilitiren wird. Ihre
Pflanzen habe ich ihm übergeben; dieser aber jetzt für Sie nichts beygelegt, müssen Sie ihm
vergeben, da er sehr viel zu thun hat.
Während d.[er] Pfingstfeyertage war ich in Jena und der umliegenden Gegend. Ich sammelteF,
Melica uniflora, Asperago, Crataegus monogyna, Brassica alpina, Thymus lanuginosus,
lineraria[,] integrifol[ia], Thlaspi campestre, montanum, alpestre, Sisymbrium ekartsbergense Willd[enow]? Festuca glauca, Thesium montanum, Helianthemum marifol[ium]
Willd.[enow], Orchis fusca, militaris, sambucina, variegata und vieles von geringerer Bedeutung. Forstrath Graumüller bearbeitet die deutschen Galia.
Ihr gütiges Anerbieten mich auf einige Zeit bei sich auf zunehmen, weiß ich als einen neuen
Beweis Ihres Wohlwollens gegen mich, gewiß zu schätzen; und der sehnliche Wunsch mich
mündlich mit Ihnen unterhalten zu können, treibt mich, so bald es nur geschehen kann, davon
Gebrauch zu machen; wozu in den Ferien doch einmal Zeit werden wird.
Leben Sie wohl und vergnügt, und empfehlen Sie, wenn mein Andenken noch nicht ganz
wieder verwischt ist, Ihrer lieben Gattin / Ihren / ergebensten Freund/ Gustav Kunze.
F
versteht sich noch mit für meine Freunde,
(38) Kunze / Funck (10.07.1818)
Sammlung Dr. W. Funck
Sr. Wohlgeb[oren
Herrn Apotheker Funck
zu Gefrees
Leipzig d.[en] 10 7br 1818
Verehrter Freund!
In Ihrem Schreiben vom 15 April d.[ieses] J.[ahres], wofür ich Ihnen, zu meiner Schande muß
ich es gestehen, erst heute den herzlichen Dank sage, geben Sie mir gleichsam als antidotum
für Ihren damals aufgegebenen Reiseplan, doch die frohe Aussicht, Sie zwar später, aber gewiß zu sehen. Die schönste Zeit des Jahres naht nun ihrem Ende, halten Sie daher ja Wort.
Schwägrichen hat mir neuerlich wieder einige Hoffnung gemacht; doch ohne etwas Bestimm-
tes mir mitzutheilen 41. Phascum patens steht jetzt in den benachbarten Hölzern in voller
Pracht.
Gegenwärtiges wird Ihnen Hl. Radius, Baccalaureus d.[er] Med.[izin] Amanuensis bei
Schwägrichen und Mitglied der Leipziger naturforschenden Gesellschaft (ja ja!) ein sehr
fleißiger und eifriger Botaniker übergeben. Da er dieses ist habe ich nicht nöthig, Ihnen
denselben noch besonders anzuempfelen.
Wir haben jetzt in der That eine aktive Gesellschaft hier unter Rosenmüllers Presidio und
Schwägrichens Directario, die zwar noch nicht von Oben sanktionirt ist; aber jetzt noch im
Stillen mit viel Eifer wirkt. Radius wird Ihnen mehr davon sagen können.
Sprengel ist vor 8 Tagen nach Pommern abgereist, wo er vermutlich die Ferien zubringt.
Kaulfuß ist auf Rügen, wird aber, glaube ich nun bald zurückkommen.
Von literarischen Neuigkeiten weiß ich wenig. Lehmanns asperifoliae nuciferae sind erschienen; ebenso dessen Nicohanen, als Antrittsprogramm seiner naturhistorischen Professur
in Hamburg. Persoon hat ein französisches Büchelchen über die eßbaren Pilze mit 4 Kpftf
[Kupfertafeln] herausgegeben.
Von Entomologicis, habe ich jetzt ein paar Bruchstücke über Danacien, Wasserkäfer [etc.] in
den Schriften der Hallischen Gesellschaft drucken lassen, die ich Ihnen gelegentlich übersenden werde. Der 3t Band von Germars Magazin erscheint zu Michaeli, und wird äußerst
wichtige Abhandlungen enthalten.
Haben Sie keine Scydonämen? Ist es der Fall: so bitte ich inständig um Mittheilung derselben
zur Ansicht. Sie sollen mit einem Rohrkäfer, den ich von Ihnen noch habe zurückfolgen. Oder
besser Sie bringen des näheren Alles selbst mit.
Mertens war jetzt hier, er bearbeitet eine neue Ausgabe von Röhlings Flora Deutschlands.
Sprengels Species umbellatum dubiae aut minus cognitae mit Kupf[ern]. sind Ihnen schon
bekannt. Sie sehen an diesen Hieroglyphen meine Eile, erkennen Sie daraus wenigstens wie
sehr ich aus Erfahrung Ihre gütige Nachsicht kenne und schätze. Ich bin jetzt mit Arbeiten
aller Art geplagt worden, so daß ich wenig gesammelt habe. Kommen Sie recht bald das
Wenige zu theilen mit / Ihrem / gehorsamsten / Gustav Kunze
Meine Empfehlungen Ihrer werthen Familie.
(39) Funck / Kunze (28.03./ 06.04.1819)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 524.)
Gefrees den 28. Marz 19.
[Notiz Kunze:] 2t July —
Hochgeschäzter Freund!
Ich sage Ihnen hiemit meinen verbindlichsten Dank, für die mir gütigst gesandte 8t Lieferung
Ihrer vortreflichen Pilz–Sammlung; Sie haben mir damit eine recht große Freude gemacht, u.
ich wünsche, daß Ihnen das 26.ste Heft meiner Sammlung dagegen auch einiges Interesse gewähren möge.
Daß ich Ihnen bey Uebersendung des vorigen Heftes nicht geschrieben, werden Sie mir verzeihen, denn ich war gerade dortmals bey sehr übler Stimmung, in welche ich durch die
Krankheit meiner Frau, auf ein ganzes Vierteljahr versezt worden bin. Ich habe dortmals
[Kunze randlich:] Erineum acerinum / nro 204.
sehr viel leiden müssen, nun geht es aber wieder erträglicher; auf wie lange, weiß der Himmel 42. –
Ich habe derzeit oft, sehr oft, an Leipzig gedacht, u. es gewährt mir jederzeit Vergnügen,
wenn ich mich an die dort erlebten Tage zurückerinnere. Aber leid thut es mir immer noch,
41
42
Zusage einer Anstellung am Botanischen Garten.
Johanna Funck litt unter Depressionen.
daß ich gerade Sie so wenig gesprochen habe. Sollte ich wieder einmal nach Leipzig gehen,
so will ich zu einer andern Zeit, als gerade zur Messe, kommen, dann trift man sich eher.
Der Brief von Freund Hornschuch hat mich sehr gefreut nur thut es mir wehe, daß er glaubt,
ich habe ihn vergessen, da ich zum Neuen Jahr ein großes Paket durch die Barthsche Buchhandlung an ihn besorgen lassen. Wo dies nur stecken mag? Ich habe gleich nach dem Empfang des Briefes an ihn nach Berlin geschrieben, u. den Brief, so wie einen an Nees, bey
Link abgeben lassen. Sollten Sie bald an Hornschuch schreiben, so will ich Sie bitten, ihn dies
zu melden; denn ich glaube beynahe, daß auch dieser Brief nicht in seine Hände gekommen,
denn da ich vor einigen Tagen ein Päck[chen] Sämereyen von Otto erhielt, welchem ein Zettelchen mit einem Gruß an mich, von ihm mit beylag, so hätte ich doch geglaubt, er würde
einige Zeilen beygelegt haben. H.[ornschuch] hat gute Aussichten, u. er wird allen Anschein
nach, nach Berlin kommen 43.
Ich bin jezt damit beschäftigt, das MoosTaschenherbarium in Ordnung zu bringen, u. Tafeln
lithographiren zu lassen. Ein Probeblatt lege ich bey. Sollten Sie auf Ihrer Exkursion auf
Phasc.[um], Gymnostom[um] etc. + oder, um was ich Sie schon früher gebeten, stoßen, so
bitte an mich zu denken, auf Erineum Sorbii, Sphaeria (auf den Blättern der Convall.[aria]
pol.[ygonatum] u. Aecidium Sii falc.[ariae] nicht zu vergessen. Meine Schuld werde ich
abtragen.
Wenn ich nur auch für Sie etwas sammeln könnte! Nach der Sphaeria Sambuci die ich für Sie
sammeln wollte, habe ich dies Jahr vergeblich gesucht. Auch im vorigen Jahr war sie nicht da.
– Was sagen Sie zu Briedels neuen M[oos] System? Mir will es nicht gefallen. Dem Voglischen Hause bitte mich alle bestens zu empf[ehlen]. Sagen Sie ihnen, daß ich oft an sie denke,
gerne manchmal eine Stunde bey ihnen verschleudern möchte, u. daß es mir den Winter über
sehr schlecht ergangen. – Die Nachrichten von Reichenbach waren mir neu! Grüßen Sie ihn
wie Schwaegr.[ichen] dessen Stillschweigen mir auffällt.
Indem ich bitte, mich Ihren lieben Eltern zu empfehlen verbleibe ich hochachtungsvoll / Ihr /
ergebenster / Funck
[randlich]
Haben Sie vielleicht Nees v. E.[senbeck] der kürzlich über Leipzig nach Berlin gereist, kennen lernen? Er wollte mich besuchen[,] ich war leider nicht zu Haus.
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 524 a)
[Probeblatt Moostaschenherbarium]
Bartramia
1. Pomiformis Hedw.[ig]
2. Crispa Sw.[artz]
3 Oederi Sw. [artz]
4. Ithyphylla Br.[idel]
43
Nach den Plänen des Ministeriums sollte Hornschuch eventuell an der Universität Berlin Verwendung finden;
Hornschuch war jedoch in Greifswald überaus engagiert, vor allem auch am Ausbau des Botanischen Ghartens
und an der Errichtung eines Zoologischen Museums.
5 Marchica Sw.[artz]
6. Fontana Sw.[artz]
7 Halleriana H.[edwig]
[Die großgeschriebenen Artnamen sind nachträglich durchstrichen.]
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 524 b)
d[en] 6. Apr.[il] 19.
N.[ach] Schr.[ift]
Ich habe heute einen Brief von Freund Hornschuch erhalten worin er mir den Empfang des
Pakets u. letzten Briefes meldet. Nun bin ich froh, daß alles gut in seine Hände gekommen. –
Ich werde wahrscheinlich kommenden Sommer eine Reise in die Sudeten unternehmen. Um
nun mich vorher mit den dortigen Pflanzen bekannt zu machen, wird es wohl nothwendig
seyn, mir Krokers Flor.[a] Sil.[esiana] anzuschaffen. Die alte Ausgabe wird natürlich weit
mehr enthalten. Da Sie selbst schon auf dem Riesengebirge waren, so möchte ich Sie wohl
bitten, mir die Punkte zu bezeichnen, wo das Meiste zu finden, vorzüglich Moose, u. welchen
Weeg ich von hier aus wohl am besten nehmen möchte. Es ist ja wohl auch ein Weegweiser
für Reisende heraus, wenn ich nicht irre von Frisch. Ist was daran?
(40) Kunze / Funck (04.03.1819)
Sammlung Dr. W. Funck
Hochgeschätzter Herr und Freund!
Die gütige Uebersendung des 25stn Hefts Ihrer Kryptogam.[en] Sammlung gab mir theils von
Ihrem fortdauernden Wirken zu Erweiterung der Pflanzenkunde, theils von Ihrem wohlwollenden Andenken die erfreulichste Ueberzeugung. Es ist mir angenehm, Ihnen durch beyfolgende 8te Lieferung deutscher Pilze einen ähnlichen Beweis meiner Thätigkeit und durch diese
Zeilen die herzlichste Versicherung meiner hochachtungsvollen Ergebenheit darreichen zu
können. Möchte ich Sie durch Gegenwärtiges veranlassen, mir und Ihren andren Leipziger
Bekannten, bald einmal durch einige Zeilen einige Nachricht über Ihr Leben und Wirken zu
geben. Madame Vogel spricht gern von Ihnen und erkundigt sich nach Ihnen; und ich
wünschte wohl Ihr einmal mehr sagen zu können, als daß ich weiß, Sie leben und denken
noch an Ihre Leipziger Freunde. – Ihr 25st Heft enthält wieder höchst interessante Arten, auch
unter meinen Lieblingen, den Pilzen. Aecid.[ium] n. 523 44 scheint von dem A.[ecidium]
carneum Nees, welches ich vom Entdecker auf Errum erhalten habe, auf welcher Pflanze ich
es auch früher selbst fand, etwas abzuweichen. Doch haben Sie die Bestimmung wohl aus
guter Quelle. Sphaeria Sambuci ist sehr schön, ich habe bisher vergebens gesucht, dieselbe
für Deutschl.[ands] Schwämme zusammenzubringen; denn nur auf Sambuc.[us] racemosa
habe ich etliche Ex.[emplare] gefunden.
Freund Hornschuch, der Sie beynahe für verschollen zu erklären Willens ist, hat anliegenden
Brief an mich beygeschlossen. Vermutlich meldet er Ihnen darin, daß er in diesen Tagen nach
Berlin reisen wird.
Ich sitze jetzt in medicis bis über die Ohren, d.h. ich schreibe zu meiner Promotion eine kleine
Abhandlung über das beschwerliche Schlingen, insofern es durch Fehler der Speiseröhre oder
Druck auf dieselbe erzeugt wird, welche Form ich Dysphagia oesophagea nenne. Haben Sie
die Krankheit in Ihrer Gegend beobachtet? vielleicht gar geheilt? – Schreiben Sie mir doch
darüber einige Worte. — Einen Theil des nächsten Sommers werde ich wohl noch hier bleiben, dann aber eine Reise, vermutlich nach Oestereich machen.
44
CGF H. 25 (1818), Nr. *523. Aecidium carneum Nees / “Auf d. Blättern des Astragal. Alp. H. et H.“
Sprengel hat unter dem Titel: Novi proventus hortor.[um] Berolinensis et Halensis eine Anzahl neuer und seltener Pflanzen beschrieben. Schon sollen novissimi proventus unter der
Feder seyn, wovon mir aber S.[prengel] nichts geschrieben hat.
Daß Reichenbach den Selbstverlag der Aconiten auf Subskription unternehmen wird, ist Ihnen
wohl bekannt, daß aber unser Freund eine außerordentliche Professur der Medizin / doch ohne
Gehalt / bekommt, und sich nächstens mit einer Tochter des Gärtners Breiter verheirathen
wird: ist Ihnen schwerlich schon zu Ohren gekommen.
Nun muß ich in der That schließen[,] empfehlen Sie mich, der Frau Gemahlin bestens und
erhalten Sie Ihre fernere freundschaftliche Gewogenheit / Ihrem / gehorsamsten / G Kunze
Leipzig d. 4tn März / 1819.
[Notiz Funck]
d[en] 28 März das 26.ste Heft ges.[andt]
(41) Kunze / Funck (02.07.1819)
Sammlung Dr. W. Funck
Werthgeschätzter Freund!
Recht sehr muß ich um Vergebung bitten, daß ich Ihr freundschaftliches Schreiben vom 28stn
März, das ich Anfang May erhielt, und welches wiederum mit einer interessanten Lieferung
Ihrer krypt.[ogamischen] Gewächse begleitet war, nicht früher beantwortet und Ihnen für die
erneuerten Beweise Ihres wohlwollenden Andenkens gedankt habe. Theils akademische Arbeiten, theils eine kleine Schrift, wovon ich als prodromus meiner Inauguraldissertation Ihnen
beylege 45, haben mich bisher gänzlich von den edlen geliebten Naturwissenschaften entfernt
gehalten. Jetzt lebe ich wieder auf, und es ist eines meiner ersten Geschäfte, mich mit Ihnen
zu unterhalten und Ihnen in Bezug auf Ihre Sudetenreise die verlangte Auskunft zu geben 46.
Ich glaubte dies anfangs mündlich thun zu können, indem ich entschlossen war, mit meinem
Freunde, nach der, aller Aufmerksamkeit werthen, Quelle bei Elster im Voigtlande zu reisen;
aber Anhaltungen haben meinen Freund bestimmt, diese Wanderung aufzuschieben. Wie gern
ich selbst Sie auf das Riesengebirge begleitete und, so viel ich bey einem 5 tägigen Aufenthalte auf demselben mich orientiren konnte, auch Ihnen mittheilen möchte, kann ich Ihnen
kaum sagen. Es hat mir gar zu wohl dort gefallen und ich glaube zum zweitenmale die Reise
mit weit größern Nutzen unternehmen zu können, besonders in Ihrer Gesellschaft. Aber!! Sie
reisen, wie mir der liebe Nees sagte, mit Unterstützung der Regierung, also vermuthlich auf
eine Art, wozu, vorausgesetzt, daß Sie mich mitnehmen wollten, mein Beutel zu klein seyn
würde, überdies kann ich in diesem Augenblicke nicht einmal bestimmen, ob meine Umstände mir die Reise erlauben würden. Also dies bey Seite. Was erstens den Apparat zur Reise
betrifft: so ist Ihnen Fritsch Taschenbuch f.[ür] R.[eisen] ins R.[iesen-gebirge] vorzüglich der
dabey befindlichen, höchst speziellen und richtigen Karte wegen unentbehrlich, um nicht von
der Willkühr der Führer, die gewöhnlich die bequemsten Wege suchen, abzuhängen. Auch
sonst ist das Büchelchen zum Nachschlagen höchst brauchbar, und das beste, mir bekannte.
Im Meßkatalog habe ich zwar ein neueres bemerkt: F. W. Martiny’s Handbuch für Reisende
nach dem schlesischen Riesengebirge und d.[er] Grafschaft Glatz nebst 1 Postkarte und 1
Kupfer – Breslau bei Korn; ich sehe es aber noch nicht, habe auch noch kein Urtheil darüber
gehört. – Den sonstigen Apparat zu Gebirgsreisen kennen Sie besser, als ich. Gut ist es, sich
mit etwas Wein oder Brandtwein und Fleisch zu versehen, ehe man auf das Gebirge steigt,
denn nur in zwey Bauden, der Hempels– und weiß.[wasser] Wiesenbaude ist Wein u etwas
Alpenforellen zu haben. Ich rathe Ihnen einen der Führer zu wählen, den Fritsch empfielt, und
45
46
Kunze, G. (1819): De dysphagia commentatio pathologica (Diss.).. – Leipzig.
Der Brief erreichte Funck, der am 25. Juni aufbrach, nicht rechtzeitig.
zwar auf den Tag zu akkordiren. Wir hatten zwar keinen derselben, aber einen guten Mann
aus Petersdorf, dessen Name mir leider entfallen und der für den Tag 1[Gulden] erhielt. Einen
Träger besorgt der Führer für die Hälfte. Dabey muß man aber für Zehrung sorgen, was jedoch unbedeutend ist. Da Sie doch vorzüglich der Moose wegen die Reise unternehmen: so
rathe ich Ihnen die Reise nicht vor Mitte August anzutreten, wir fanden 1817 in den letzten
Julytagen und den 1stn des August noch viele Moose ohne Früchte, die meisten aber mit jungen Früchten. Ich möchte Ihnen doch rathen über Adorf, Schneeberg, Freyberg nach Dresden
zu reisen. Von da können Sie entweder über Bautzen, Görlitz, Beuten, Greiffenberg nach
Hirschberg u Warmbrunn, wo Sie am Fuß des Gebirges sind; oder nähern Weges von Dresden
sogleich nach Zittau, wo Sie den Oybin nicht vergessen, dann einen Zwickel von Böhmen
durchschneiden und sich Friedland, das Stammschloß des Wallensteiner besehen[,] von hier
aber Meffersdorf (oder Wiegardsthal) zum Punkte nehmen, von wo aus Sie das Gebirge bereisen. Es hat dies die Unbequemlichkeit, daß Sie von Wiegardsthal nur früher auf die Tafelfichte und das Isergebirge finden und also um weiter auf dem Gebirge reisen zu können, sich
noch einmal von unten einen Führer holen müssen. Daher rathe ich Ihnen von Wiegardsthal
nach dem Bade Flinsberg / ein starker Säuerling / und von da nach Schreiberhau zu gehen, wo
Sie Führer finden. Sie besehen dann Kochl– und Zackenfall und steigen auf den Reifträger wo
Sie in d.[er] neuen schlesischen Baude reinliches Quartier finden. Sie sehen von da aus, einige
hundert Fuß davon, schon Knieholz. Haben Sie Zeit: so besuchen Sie von da aus den Buchberg in Böhmen, der interessant seyn soll, auch die Kranichwiese könnte von Sumpfmoosen
etwas enthalten. Das 2te und Hauptstandquartier nehmen Sie an der Pudlbaude. Sie gehen von
da auf die Elbwiese, an die Elbquelle (Rubus chamaemorus wird zwar verblüht haben) und
Elbfall und durchsuchen von dort aus die Schneegruben, für Sie die wichtigeste Parthie des
Gebirges, besonders die kleine; wo Bryum sudet[icum] häufig wächst, mit Primul.[a] minima,
Sedum rubens. Zugleich steht da Pedicul.[aris] sudetica, Swertia und 100 andre Pflanzen.
Das dritte Standquartier nehmen Sie lieber in der Wiesen– als Hempelsbaude. Von da besuchen Sie die Koppe, den Riesen ud Aupegrund hinter demselben, wo gute Aconita stehen,
ferner den Teufelsgrund und den großen und kleinen Teich. Weiter kann ich Ihnen nicht
rathen; denn ich bin selbst nicht weiter gewesen. Lassen Sie der Sicherheit wegen Ihren Paß
auch vom östreichischen Gesandten in Dresden [bestätigen]; denn man ist bald in Böhmen
bald in Schlesien auf dem Gebirge. Wollen Sie von Hause aus über Leipzig nach Dresden
reisen und bey mir das Versäumte nachholen: so sind Sie herzlich willkommen und werden
viel Freude bereiten. Das Vogelsche Haus empfielt sich, so wie meine Eltern, Ihnen freundschaftlich und ergebenst. Nehmen Sie mit dem Wenigen vorlieb und geben Sie mir wo möglich vor Ihrer Abreise noch einige Nachricht.
Von Novitäten habe ich nur Schlechtendals Diss.[ertation] enthaltend animadversiones botanicae in Ranunculeas Candolii bekommen. Ein vortreffliches Schriftchen.
Was Hooker betrifft: so glaube ich sie können ihn entbehren. Scharfe und geübte Augen, die
wissen was sie sehen, ersetzen alle Bücher.
Der Himmel erhalte Sie recht gesund und froh. Mit wahrer Freundschaft und Ergebenheit /
der Ihrige / G Kunze
Leipzig d. 2t July / 1819.
N.S. Wollte mir wohl Ihre Güte ein paar Ex.[emplare] des Erineum acerinum Ihrer Kryptog.[amischen] Gewächse No 204 47 zukommen lassen?
Reichenbachs Heyrath mit Breiters Tochter, so wie die botanische Verbindung haben sich im
Sturm gelöst. Von Schwägrichen werden Sie Briefe erhalten haben.
(42) Funck / Kunze (12.01.1820)
47
CGF (1807), H. 9: 204. Erineum acerinum Pers. / „Auf Ahornblättern“.
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 525.)
Gefrees d 12. Jan.[uar] 20
[Anmerkung Kunze:] d. 27. Jun[i] –
vorläufig durch / Mdsll. Bernhardi /
mit d. SchnellPost versandt.
Werthgeschäzter Freund!
Sie werden wohl schon lange auf Nachricht von mir ausgesehen haben u. ich bitte um Vergebung, daß diese jezt erst erfolgt.
Für die mir gütigst mitgetheilten Notizen über das Riesengebirge, danke ich recht sehr. Aber
leider habe ich Ihren lieben Brief erst nach meiner Zurükkunft erhalten, indem ich schon am
25. Jun.[i] abreiste. 48
Meine Reise gieng über Freyberg, durch den schönen Plaueschen Grund nach Dresden, Pirna,
die schöne sächs.[ische] Schweiz, über den großen Winterberg nach Oybien, Zittau, Friedland, Wiegardsthal, Hirschberg nach Schmiedeberg, wohin ich meine Sachen gesandt hatte, u.
wo ich Briefe erwartete. Hier machte ich die Bekanntschaft mit den guten alten Koehler, der
mich 2mal auf dem Gebirge besuchte. Von Schmiedeberg aus bestieg ich das Gebirge, u.
schlug mein Standquartier in der Wiesenbaude auf, wo ich im ganzen 4. Wochen war. Von
der Baude aus machte ich Exkursionen nach den vorzüglichsten Punkten, als der Koppe, den
Aupa u. Riesengrund, den Teichen, Schneegruben, Elbgrund. Ich fand an diesen Orten überall
eine hübsche Flora. Aber für Moose kam es zu früh, was mir sehr leid that, ich fand daher nur
wenige Arten, die wir nicht auf dem Fichtelgebirg haben. Dicran.[um] sudet.[icum] u. Trichost.[omum] funale habe ich leider nicht finden können; haben denn Sie diese gefunden?
Einige Blattschwämme haben mich sehr gefreut; ich lege sie bey. Ein Verzeichnis aller gefundenen Sachen hat Dr. Schwaegrichen von mir; lassen Sie Sich es gefälligst von ihm zur Ansicht geben. Von mehreren der angeführten kann ich Ihnen abgeben, von allen leider nicht.
Vom Gebirge aus gieng ich nach Breslau, wohin mich der herzliche Ass.[essor] Günther eingeladen hatte. Ich brachte einige sehr vergnügte u. lehrreiche Tage bey ihm zu, u. mein Herbar erhielt von ihm u. dem bot.[anischen] Garten einen reichlichen Zuwachs besonders an
italienischen Pflanzen.
Ich besuchte von Breslau aus den berühmten Glazer Schneeberg; leider kam ich aber gerade
in fürchterliches Regenwetter hinein das über 12. Tage anhielt. Ich kam zwar bis auf den Gipfel des Berges, mußte aber wieder umkehren u. meinen Vorsatz aufgeben, mehrere Tage in
der dortigen Schweyzerei zuzubringen. Diese Tour bey solchem Wetter hat mich sehr mißmutig gemacht, u. ich eilte über Reinerz, Adersbach, Prag, Karlsbad, Eger in die Heimath,
welche ich nach einer Abwesenheit von 9. Wochen glüklich erreichte.
Schwaegrichen hatte mir die Hoffnung gemacht, Sie vielleicht zum Reisegesellschafter zu
bekommen, u. hoffte dieserwegen sehr auf Nachricht von Ihnen. Uebrigens muß ich Ihnen
sagen, daß ich viel zu Fuß, u. mit größter Sparsamkeit gereist bin: denn meine Sache ist es
nicht, vornehm zu reisen. – Die ungeheure Hitze hat mir auf der Hinreise sehr zugesezt. Diese
u. das äußerst schlechte Getränk, hat verursacht, daß ich eine D.[iarrhoe] – bekam, die mich
so schwächte daß ich in Rumburg ohnmächtig vom Stuhle fiel. In Baiern ist besser zu reisen.
Wären Sie wohl so gütig, von der Sphaeria — auf Convallar.[ia] polygonat.[um] u. Erin.[eum] Sorbi für mich einzusammeln. Und sollten Sie von meinen Moosdesiderat.[en] besonders Phascum etwas gesammelt haben, so will ich darum bitten. Das 27.ste Heft wird bald
fertig werden, u. mehrere Seltenheiten enthalten.
Daß ich noch nicht zu Hause war, als Sie bey mir waren hat mir leid gethan, besuchen Sie unsere Gegend nur bald einmal wieder.
48
Vgl. dazu den Reisebericht Funcks als Tagebuch und in der „Flora“.
Im Vogelschen Hause bitte mich allen bestens zu empfehlen, u. ihnen zu sagen, daß es jezt
mit meiner Frau erträglich geht.
Werden Sie künftiges Jahr eine weite Reise unternehmen?
Nun leben Sie wohl u. behalten auch in diesen Jahr lieb / Ihren / Sie schätzenden Freund /
Funck
(43) Kunze / Funck (27.06.1820)
Sammlung Dr. W. Funck
Hochgeschätzter Freund!
Sie erhalten gegenwärtige Zeilen nebst der Beylage vermuthlich aus den Händen einer Verwandten und Freundin meines Hauses, der Demoiselle Bernhardi aus Freyberg, welche als
Verfn. [Verfasserin] einiger Erziehungsschriften und als Herausgeberin des Erzgebirgischen
Wochenblattes für die mitleidige Jugend mancherley Verdienste hat, sich auch für Naturschönheiten und Seltenheiten besonders für Steine und Pflanzen, wenn auch nur als Dilletantin, interessirt. Sie berührt auf ihrer Reise vermuthlich auch Gefrees, und da sie dort im Mittelpunkte des geliebten Fichtelgebirges ist: so wollte ich ihr hierdurch Gelegenheit geben, sich
hinsichtlich der Bereisung des Gebirges, Ihren Rath zu erbitten, und erwarte von Ihrer mir so
vielfach erwiesenen Freundschaft die Gewährung dieser Bitte. Zu meiner Schande muß ich
gestehen, daß ich für Ihre Zuschrift vom 12 Jan.[uar] Ihnen noch keinen Dank gesagt habe.
Ich thue es jetzt mit aller Herzlichkeit. Im Geiste habe ich Sie auf Ihrer vorjährigen Sudetenreise begleitet. Schade daß Sie zu früh kamen. Trichostomum funale habe ich steril gefunden
in der Nähe der Sturmhauben, Dicranum sudetic.[um] nicht. Nun bin ich auf das Erscheinen
Ihres Moostaschenbuches höchst begierig und ersuche Sie um Uebersendung zweyer unausgefüllter Exemplare für einen Freund und mich. Den Betrag will ich an Barth zahlen. Wie ich
aus der Flora sehe ist auch Ihr 27stes Heft erschienen, und übertrifft wo möglich die letzteren
noch an Seltenheiten der Arten. Wie in aller Welt sind Sie zu dem seltenen mir noch fehlenden Hymenophyll.[um] tunbrid.[gense] in der Menge gekommen? 49 Von den in der Flora verlangten Arten sende ich Ihnen einige z. B. Webera intermedia etwa 20 Ex.[emplare]; aber im
Augenblicke ist es mir unmöglich. Sie erhalten nächstens weitere Nachrichten von mir und
dann bin ich so frey, mir von Ihren Sudeten-Doubletten, deren Verzeichnis mir Hl. D.[r]
Schwägrichen mitgetheilt hat, etwas zu erbitten. Da ich diesen Sommer ein paar botanische
Collegia lese, unter denen Pflanzenphysiologie ist: so bin ich sehr beschäftigt. Neulich war
ich in Jena, Weimar, Erfurth, Bebra am salzigen See und Halle. Astragalus exscapus, hypoglottis, Oxytropis pilosa, Scorzonera glastifol[ia] und hispanica, Rosa pumila, Brassica
alpina, Sisymbrium eckartsbergense, Cineraria integrifol[ia], Hyacinthus cormosus, nebst
den meisten Orchideen waren die Ausbeute. Befehlen Sie über diese Sachen. Wo werden Sie
diesen Sommer hinreisen? – wenn auch nicht nach, doch über Leipzig, wo möglich!
Ich empfehle mich Ihnen und Ihrer werthen Familie herzlich und ergebenst. Bald ein Mehreres und wo möglich weniger Aphoristisches von / Ihrem / dankbarergebenen / Diener und
Freund / G Kunze
Anbey d.[as] 9t Heft von Deutsch[lands] Schw.[ämmen] zum Herbst d[as] 10te
Ein Pilz an noch lebenden Zweigen von Salix triandra, den Sie mir einmal zur Untersuchung
sandten ist – Sphaeria fuliginosa Pers.[oon]
(44) Kunze / Funck (19.09.1820)
Sammlung Dr. W. Funck
49
CGF 1819, H. 27 *Hymenophyllum tunbridgense / „Aus d. Normandie von Mr. Lenormand erhalten“.
Leipzig d. 19tn 7br / 1820.
Hoffentlich ist Ihnen, verehrter Freund, mein letztes Schreiben, begleitet von der 9t Lieferung
von Deutsch.[lands] Schw.[ämmen] durch meine Verwandte richtig übergeben worden. Noch
bin ich aber mit dem anliegenden Verzeichnis von Sudetenpflanzen, das ich eigennütziger
Absichten wegen so lange zurückbehielt, in Ihrer Schuld. Ich nenne Ihnen hier sogleich meine
Desideraten, mit der Bitte bey verschiedenen Doubletten geneigte Rücksicht auf mich zu nehmen. Es sind folgende 50:
Aconita, alle Arten, besonders rigidum und variegatum
Alchemilla fissa, wer hat eine Pflanze so genannt?
Chaerophyllum aureum
Heracleum angustifol.[ium]
Hieracium molle
— prenanthoides
— sudeticum letzteres glaube ich auch gefunden zu haben; besitze es aber sehr schlecht.
Limodorum epipogium
Ranunculus nemorosus !! hätte ich sehr gern
Rubus chamaemorus
Saxifraga globiferum !!
Valeriana sambucifolia !!!
Sphagnum compactum
Andreadea rupestris
Grimmia uncinata
Pterogon.[ium] striatum
Trichostomum c fr. !!
Bryum Ludwigii
Aecidium Swertiae !!
und wenn sich etwa späterhin noch Etwas Seltenes, besonders unter den Kryptogamen aufgefunden haben sollte. Ihr Moostaschenherbarium, welches Fr.[eund] Schwägrichen in der
letzten Sitzung der naturforschenden Gesellschaft vorlegte, erregte allgemeine Bewunderung;
und bey den Botanikern den Wunsch es zu besitzen. Einer wandte sich mit dem Auftrage es
zu besorgen an Hl. Prof. Schwägrichen, 3 andere an mich, und es ist diese Angelegenheit ein
Hauptgrund dieses Briefes. 2 dieser Herren wünschen es ausgefüllt, mit so viel Arten, als Sie
geben können, der 3te wünscht es ohne Expl.[are] und ich bitte Sie mir ein solches Expl. ebenfalls zu senden. Ueber den Preis sind wir freylich völlig in Ungewißheit, indessen bin ich von
Ihrer Freundschaft überzeugt, daß Sie ihn so billig, als möglich machen, und gute Exemplare
auswählen. Zur Messe wird sich wohl Gelegenheit finden, die Sachen zu senden. Das Geld
kann ich vielleicht an Barth zahlen, wie? –
Nun ein zweites Anliegen – ich weiß daß Sie sonst Bekannten von Ihnen lebende Alpenpflanzen abgelassen haben: würden Sie wohl, versteht sich gegen Geld, einem Freund von mir eine
Sendung derselben machen. Es besitzt nun aber derselbe in seinem reichen bot.[anischen]
Garten, den ich, wie den meinigen benützen kann, eine kleine Anzahl recht [seltner] Alpen[pflanzen], die er einmal von Braune aus Salzburg erhalten hat, und ich müßte Sie also
ersuchen, mir ein Verzeichnis der Arten, die Sie abgeben können, und zwar sobald als möglich, einzusenden; damit die Sendung noch eintreffen kann, bevor es einwintert. Ich bin zu
allen Gegendiensten bereit. Diesen Herbst habe ich mich viel mit Botanik beschäftigt; besonders in den hiesigen Privatgärten, die täglich reicher und ausgewählter werden. Besonders
reich sind der Freyische und Reichenbachsche, da diese Herren direkt aus Amerika Pflanzen
erhalten.
50
Unterstreichungen: Funck
Frey hat sogar eine eigene Besitzung in N–Amerika. Kürzlich habe ich nun Phlox im Reichenbachschen Garten gefunden, den ich nächstens für die Flora beschreiben will; ich erntete
nun auch noch viele Saamen.
Von literarischen Neuigkeiten weiß ich wenig. Biberstein Suppl.[ementum] Fl.[ora]
Taur.[rico] Caucas.[ica] Wendland Acaciae aphyllae, Henschel über Sexualität der Pflanzen
(höchst wichtig) Decandolle und Sprengel Grundzüge der wissenschaftlichen Pflanzenkunde
(enzyklopädisch) Schlechtendahl Animad.[versiones] bot.[anicae] in Ranuncul.[leas] II. Nees
horae physicae ber.[olinensis] Lehmanns Potentillen. – Am 2t myk.[ologischen] Hefte wird
gedruckt. – Von Hornschuch habe ich dieser Tage einen Brief aus Berlin erhalten. Er ist unterwegs nach Bonn; wohin ich auch von Nees eingeladen war; aber leider nicht dorthin kann
vor mannigfaltigen Geschäften. Mad.[moselle] Vogel hat den ganzen Sommer mit Familie im
Ems und am Rhein überhaupt zugebracht und ist erst kürzlich zurückgekommen. Ihr Mann
mußte Ems gebrauchen. – Empfehlen Sie mich Ihrer geschätzten Familie und erfreuen Sie
bald mit einer Antwort / Ihren / herzlich ergebenen Freund & Diener / G Kunze
NB reptim
[Notiz Funck]
d[en] 16. Oct[ober] die Pflanzen / 2 Ex[emplare] Moostaschenbuch à 4 fl. und das 27. Heft
gesandt.
(45) Funck / Kunze (16. 10.1820)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 527.)
Gefrees 16. Oct.[ober] 20.
[Anmerkung Kunze:] 27
Ich muß recht sehr um Vergebung bitten, daß ich Ihnen mein verehrter Freund, jezt erst
schreibe. Von einer Zeit zur andern hoffte ich die von Hl. Barth bestellten Hefte fertigen und
absenden zu können, u. wo ich gedachte auch Ihre Desideraten gleich mit beyzufügen; allein
ich bin zeither durch berufl.[iche] u. häusl.[iche] Geschäfte so sehr von dieser Arbeit abgeleitet worden, daß ich bis jetzt noch nicht habe an die Hefte kommen können. Um Sie nun
nicht noch länger warten zu lassen, sende ich das Ihrige durch die Post.
Vorerst sage ich Ihnen herzlichen Dank für das schöne Heft, welches Sie mir durch Ihre Verwandten zu senden die Güte hatten. Ich sende Ihnen dafür das 27.ste meiner Sammlung mit
dem Wunsche, daß es auch Ihnen gefallen möge. Dann folgen einige von Ihren Desideraten
aus dem R.[iesen] Geb.[irge] Leider kann ich Ihnen nicht mehr alles geben, besonders da ich
von manchen selbst nur wenig hatte z.B.Saxifrage nivalis u. Rubus Chamaem.[orus], die
beyde längst verblüht hatten. Das meiste mußte ich ja nach Berlin senden 51. Da ich künftiges
Jahr noch einmal nach den R.[iesen] Gebirge gehen soll, so werde ich vieles nachholen u.
besonders auf Moose u. Flechten Rücksicht nehmen können 52.
Angenehm war es mir, zu vernehmen, daß Ihnen das Moos Taschenherbarium gefallen hat;
leid thut es mir aber, daß ich in diesem Augenblik nicht im Stande bin, die bestellten 2 Exemplare senden zu können, da ich im ganzen erst 7. dergl. fertig gemacht habe, u. schon
ausgegeben sind. Nun habe ich aber wieder welche angefangen die freylich erst bis zum
Neuen Jahr fertig werden können: denn es ist eine ungeheure mühsame Arbeit u. bey den zu
hoffenden trüben u. kurzen Tagen werde ich nicht vorwärts kommen. Ich brauche gerade 6.
Tage zu einem; wie lange werde ich also umsonst arbeiten müssen, um die 400 f. [Gulden]
51
Funck war im Auftrag und mit finanzieller Unterstützung des preußischen Ministeriums gereist. Er hatte
entsprechend Pflanzen an das Herbarium in Berlin abzugeben.
52
Diese zweite Reise kam nicht zustande, was auch damit zusammenhängt, dass sich Funcks Erwartungen auf
eine Anstellung in Berlin erledigten.
Ausgaben für Druk u. Papir – die Moose nicht gerechnet, nur wieder herauszubekommen. Bis
vom Buchbinder kostet mich jedes Ex.[emplar] schon 4. f. [Gulden]. Ein ausgefülltes Exemplar wie Schw.[aegrichen] eines erhielt wird [auf] 12 [Gulden sächs. Währung] kommen.
Nach Ihrem Wunsche lege ich ein kleines Verzeichnis von lebenden Pflanzen bey, die ich für
jetzt abgeben kann; wählen Sie nach Belieben.
Haben Sie von der mir erbetenen Jung.[ermannia] epiphyl[la] u. einigen Moosen etwas übrig,
so werden sie mir so wie einige Pflanzen von Ihrer Reise willkommen seyn. Für die Mittheilung der litt.[erarischen] Neuigkeiten danke ich Ihnen recht sehr. Von Schwaegrichen und
Bridel hat ja bei Barth etwas über die Moose herauskommen sollen! Von Mertens Flora
germ.[anica] hört man nichts?
Indem ich bitte mich Ihren lieben Eltern u. im Voglischen Hause zu empfehlen verbleibe ich
steets / Ihr / Sie schätzender Freund / Funk
[randlich]
Um die gütige Besorgung der Innlage bitte ich gelegenheitlich
Sollten Sie etwas für mich haben so könnte die Uebersendung durch Hl Barth geschehen
(46) Kunze / Funck (27.10.1820)
Sammlung Dr. W. Funck
Verehrter Herr und Freund!
Mit dem verbindlichsten Danke zeige ich Ihnen den Empfang Ihres Schreibens vom 16. d[es]
M.[onats] und der dasselbe begleitenden Sendung an. Vorzüglich schätzbar war mir das gesandte neue Heft, das an Seltenheit der Arten die früheren vielleicht noch übertrifft. Ganz neu
war mir das Hymenoph.[yllum] tunbridgense. Die Uredo pteridiformis ist ganz ausgezeichnet. Auch für die beygefügten Sudetenpflanzen bin ich Ihnen aufs dankbarste verbunden und
werde nächstens durch Hl. Barth mit einer kleinen Gegensendung antworten. Warum ich ohne
irgend einen sprechenden Beweis meiner Dankbarkeit, als Worte, schriftlich vor Ihnen erscheine, können Sie wohl vermuthen: ich nehme Ihre Zusicherung, mir einige frische Pflanzen zu senden, in Anspruch und bitte um Mittheilung, der in Ihrem Verzeichnisse angestrichenen Arten, durch die Post, da leicht in kurzem Fröste eintreten können. Belieben Sie die
Sendung unter folgender Adresse abgehen zu lassen:
Hl. Banquier u Ritter Wilhelm Reichenbach z.[u] L.[eipzig]
Und, falls Sie mir einige Zeilen zukommen lassen wollen, diese versiegelt beyzulegen. Es thut
mir leid, daß Sie keine Preise für die Pflanzen bestimmt haben, und auch keine anzuschlagen
Willens scheinen; in dem Falle habe ich schon Hl. Reichenbach angezeigt, daß ich eine Gegensendung für Sie auswählen werde – sein Garten enthält manches Seltene; belieben Sie nur
zu bestimmen, ob Sie die Sendung noch jetzt, oder nächstes Frühjahr haben wollen. Können
Sie Saamen von Ammyrsine buxifolia Pursh (Ledum buxifol.[ium] L.[inné]) gebrauchen? –
Mit Rhus copallinum kann ich auch dienen und mit mehrern, wenn Sie wünschen.
Ich habe auch wieder den Auftrag ein unausgefülltes Ex. Ihres Moostaschenherbariums zu
besorgen – und ich würde vielleicht schon mehrere untergebracht haben, wenn Sie mir den
Preis angezeigt hätten. Auch war dies nöthig, um den Betrag der 2 erhaltenen Exemplare an
Hl Barth zu zahlen, mit dem Sie doch einmal in Rechnung stehen.
Von einem Mooswerke, das Schwägrichen und Bridel bey Barth herausgäben, ist mir nichts
zu Ohren gekommen, wohl aber wird von ersterem an einem 2t Supplement gearbeitet, das
fehlt nur noch an einem geschickten Zeichner.
Mertens ist, wie ich von seinem Sohn höre, noch sehr mit seiner Flora zurück, gebe der Himmel daß er nicht gar in modum Schraderi in der Kürze vertrockne!
Meine Eltern danken für Ihr Andenken und empfehlen sich Ihnen ergebenst, so wie ich mich
Ihrer werthen Familie. – Wie ist das Befinden Ihrer lieben Frau? Vogels, denen ich nächstens
Ihren Gruß übergeben werde, verlangen mit mir recht viel Gutes davon zu hören.
Mit innigster Hochachtung und dankbarer Ergebenheit / Ihr / bereitwilligster Freund und
Diener / G Kunze
Leipzig d. 27stn 8br 1820
Flüchtig!
[Notiz Funck]
d 11. Oct.[ober] 29. Pfl.[anzen] ges.[andt]
(47) Funck / Kunze (11.11.1820)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 526.)
Gefrees den 11. 9br. 20.
[Anmerkung Kunze:] 18 Jan.[uar] 21.
Sehr schäzbarer Freund!
Ich habe bey meiner Zurückkunft von Regensburg u. Nürnberg wo ich einige Tage mit Freund
Hornschuch u. Hoppe vergnügt zusammen lebte, Ihren lieben Brief vorgefunden, u. eile nun
die ausgewählten Gewächse abzusenden. Die kleinen werden wohl im Winter im Glashause
untergebracht werden müssen, weil sie im Freyen nicht mehr anwurzeln möchten. Ich hoffe,
sie werden alle gedeihen. Wollen Sie mir vielleicht einmal im Frühjahr ein Verzeichnis Ihrer
abzugebenden Gewächse mittheilen, wird es mir lieb seyn. Manche Ausländischen fehlen.
Die das Freye nicht aushalten, [werden] gewiß nichts, weil ich die im Winter nicht unterbringen kann.
Wir / H.[ornschuch] u. H.[oppe] / haben nach genauer Berechnung den Preis eines Ex. vom
Taschenherbarium auf 4. Duca[ten] festgesetzt. Da es 330-400. Moose enthält, wo von die
größten Seltenheiten, so wird es im Vergleich gegen andere Sammlungen gewiß billig seyn.
Wie mühsam das Einkleben ist, werden Sie selbst finden. Den Preis der Moos Ex. habe ich
Ihnen gemildert. – Nach Erscheinung der Bryologia von Nees u. Hornsch.[uch] würde ich
einen Nachtrag liefern, u. einiges hab ich schon liegen. Vielleicht gehe ich künftigen Sommer
nach Tirol, u. es würde mir an Begleitern nicht fehlen.
Denken Sie indes an mich, wenn Sie Moose auffinden um welche ich Sie gebeten habe. –
Meine Frau ist gegenwärtig so ziemlich wohl.
Leben Sie indessen wohl, u. behalten in gutem Andenken / Ihren / ergebensten Freund u
Diener / Funck
Haben Sie die Güte Hl. Barth wissen zu lassen: er möchte mir statt Roemers botan.[ischem]
Wörterbuch, das von Frey senden.
(48) Kunze / Funck (18.01.1821)
Sammlung Dr. W. Funck
Sehr verehrter Freund!
Die gütigst gesandten Pflanzen sind noch glücklich vor zu strenger Kälte angelangt und ich
sage Ihnen dafür den herzlichsten Dank, hoffe auch im Frühjahr Etwas dagegen bieten zu
können. – Freund Hornschuch, der mich ein paar Tage mit seinem Besuche erfreute, hat mir
viel von Ihnen und Ihrem Beysammenseyn erzählen müssen. Auch daß Sie den Preis des
Moostaschenherbariums gemeinschaftlich bestimmt haben, weiß ich von ihm. Ich finde es gar
nicht theuer. Was meine Bestellung auf 2 ausgefüllte Exemplare betrifft: so erleidet dieselbe
eine Aenderung, wenn D.[r] Schwägrichen auch schon für Hl. Hofmeister hier ein Exemplar
bestellt hat. Letzterer glaubte nämlich eher dazu zu kommen, wenn er Ihren Freund Schwägrichen mit zu Hülfe nähme. In dem Falle, daß also für ihn schon gesorgt wäre, bitte ich nur
um 1. Sie haben mir 2 unausgefüllte Exempl. gesandt u berufen sich, nach meiner Anfrage
wegen des Preises auf Ihren früheren Brief; in diesem finde ich aber nichts, als die Aeußerung, daß Ihnen ein solches Ex selbst 4 fl. koste. Ich konnte daraus nicht räsoniren, daß Sie
auch den Verkaufspreis nicht höher einsetzen würden. Ist dem so – so werde ich mit erhaltener Nachricht sogleich das Geld an Barth zahlen, bitte Sie aber, mir wo möglich noch 3
unausgefüllte Ex. abzulassen. Ich bin von ein paar Freunden inständig darum gebeten worden.
Auf noch 1 Ex habe ich eine sichere Rechnung gemacht, indem ich eines der gesandten an
Schmidt überlassen habe, der mir keine Ruhe ließ. Das Unternehmen findet allgemein Beyfall! Daß Schmidt nach Hofwyl als Lehrer der Naturgeschichte geht 53, wissen Sie vielleicht
schon, am Ende hat er Sie wohl gar auf der Durchreise besucht. Durch diese Entfernung
werden wohl Deutschlands Schwämme etwas ins Stocken gerathen. Ich arbeite jetzt besonders über Farren u Moose, da ich in meinen Vorlesungen sie gerade abhandle; über Farren
werden Sie wohl bald einmal Etwas von mir lesen. – Nächstens erscheint hier eine Monographie von Pyrola von meinem Freunde M. Radius, die recht interessant zu werden verspricht. Es kommen Abbildungen in Stein dazu. Auch unsre Naturforschende Gesellschaft
wird nun bald Etwas in Druck geben.
Goldbach aus Moskau schreibt mir, daß er sich jetzt fleißig mit Kryptogamen beschäftigt, u
daß eine Sendung Moose für mich unterwegs ist. Sobald ich sie erhalte, werde ich nicht versäumen, Ihnen von interessanten Arten mitzutheilen. Ihre Desideraten sind freylich immer nur
rarissima: so kann ich auch vor der Hand nur mit einigen Exempl. Webera intermedia aufwarten, die ich beylege.
Den Auftrag an Barth habe ich besorgt.
Ich ersuche Sie mich Ihrer threuen Gattin bestens zu empfehlen.
Verzeihen Sie mir meine Eile.
Mit einem herzlichen Wunsche zum angetretenen Jahre und mit bekannter Hochachtung und
Anhänglichkeit / Ihr / ergebenster / G Kunze
Leipzig d 18tn Jenner / 1821.
[Notiz Funck]
d 13. April / 1. Ex. d. TH.[Taschenherbars] à f. 22. / u. in alle 3. f. unausgef.[üllt] gesandt.
26. f.[Gulden] 48 K.[reuzer]
(49) Funck / Kunze (12.04.1821)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 528.)
Gefrees den 12. April 21.
[Anmerkung Kunze:] d 23 Decbr 22
Sehr werthgeschäzter Freund!
Aus Ihrem lieben Brief vom 18. Jan.[uar] habe ich den guten Empfang der gesandten lebenden Pflanzen ersehen. Dieser Tagen bin ich endlich mit den wenigen – im 7br. 54 v. J. schon
angefangenen Exemplaren des Moostaschenherbariums fertig geworden, u. säume nun nicht,
Ihnen das bestellte Ex. zu senden. Ich bin herzlich froh, daß ich mit der mühsamen Arbeit
fertig bin! Wahrlich man verdient die 4. Ducad.[en] nur mit den präpariren u. einkleben der
Moose, u. wenn ich vollends bedenke, daß ich mir der Geschäfte wegen mußte einen Gehül53
54
als Lehrer an der Fellenbrogschen Schule in Hofwyl b. Bern
September
fen anschaffen 55, weil ich sonst in einem Jahr keine 26. Ex. hätte fertig bringen können, so
habe ich am Ende mehr Schaden als Nutzen.
Für mich, habe ich weiter gar nichts thun können. Für Sie lege ich noch ein unausgefülltes
Exemplar bey, muß jedoch bemerken, daß ich keine dergl. weiter ablassen kann, indem die
Auflage nur sehr gering ist. Der Preis ist 4. f. [Gulden]was es mich selbst kostet, dann 36. x.
[Kreuzer] Buchbinderlohn.
Haben Sie Goldbachs Moose erhalten? Denken Sie an mich, wenn Sie von Ihren Ueberfluß
weggeben. – Die mir gütigst gesandte Webera intermedia ist nicht diese, sondern Mnium
capillare.
Im Monat Juni trete ich eine Reise in die Salzburger u. Kärnthner Alpen an, und werde auch
einige Zeit mein Standquartier in Heiligenblut machen; vorzüglich reise ich in der Absicht,
um Moose zu sammeln. 56
Kürzlich sprach ich Freund Martius in Bayreuth[;] er hat mich eingeladen, nach München zu
kommen um die brasilianische Sammlung 57 zu sehen, u. werde daher über München reisen.
Nun leben Sie wohl, u. denken an mich wenn etwa Grimmia plagiopoda u. Gymnostomum
acaule, oder sonst etwas finden, was im T.H. [Taschenherbarium] fehlt.
Hochachtungsvoll u. von ganzen Herzen / der / Ihrige / Funck
Könnte ich nicht durch Ihre Güte ein Verzeichnis der im Breiterschen Garten befindl[ichen]
Landpflanzen erhalten? Zihn Sie den Betrag ab.
(50) Funck / Kunze (14.04.1821)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 529.)
Gefrees den 14. April 1821.
Wohlgebohrn
Herrn Doctor Kunze
in Leipzig
im Marstall wohnhaft
nebst einem Paket mit Büchern
Valor 6 [Gulden rhein. Währung]
Herrn Doctor Kunze in Leipzig sende ich durch den Postwagen ein Paket, Bücher enthaltend
Funck / Apotheker
[Notizen Kunze]
Wichtig Nymphaea, Beurteilung ob nun nicht der .....................anfang oder Saum (Corolla)
gefaßt wird, Dr. Nees rechnet die Nymphaea zu den Monocotyled.[onen], und nennt das, was
mehrere für Kotylodonen erscheinen, Knospenhüllblättchen
Trapa natans ohne .............................................
Potamogeton
Peziza albolutea P.[ersoon] ob von Sulph.[urea] getrennt?
(51) Funck / Kunze (05.01.1822)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 530.)
Gefrees den 5. Jan.[uar] 22.
55
Karl Hessler
Die Reise kam zustande.
57
Brasilienreise von Martius: 1817–20.
56
[Anmerkung Kunze:] 23 Decem[ber]
Sehr verehrter Freund!
Es ist nun schon über ein Jahr, seit ich nichts mehr von Ihnen gehört habe. Sie werden indes
hoffentlich das im April gesandte Ex. vom Moostaschenherbarium nebst den unausgefüllten
Exemplaren erhalten haben.
Auf meiner, im vorigen Jahr in die Salzburger u. Kärnthner Alpen unternommenen Reise,
habe ich sehr viele Moose gefunden, u. bin nun im Stande, noch manche Lücke in dem T.H.
[Taschenherbarium] auszufüllen. Auch Cinclidium kann ich nun geben. – So schlecht der
Sommer war, so habe ich doch viel zusammengebracht; noch habe ich aber noch nicht Zeit
gehabt, die zweifelh[aften] Moose zu untersuchen, noch vom Ganzen ein Verzeichnis zu
fertigen. Gerne will ich Ihnen indeß vom einen oder andern abgeben, wenn Sie mir ein Desid.[eraten] Verzeichnis mittheilen wollen.
Auf Aconiten habe ich sehr Rücksicht genommen, u. habe ich gleich viele nicht in der Blüthe
erhalten können (sie blühen spät) so habe ich doch von allen Orten, von der Kirschb.[aumer]
Alpe in Tyrol[,] von der Pasterze, dem Malnitzer Tauern [etc.] Wurzeln mitgenommen, u. zu
meiner Freude haben einige 40. getrieben. Da werden nun wohl viele im künftigen Sommer
blühen. Die [vom] Riesengebirge u. einige Schweizer stehen nun in meinem Garten schon im
Flor. Was haben Sie für welche in Ihren Gärten, u. wären wohl vom Hl. HG. [Hofgärtner]
Breiter im Herbste keine im Tausch gegen andere zu erhalten? Mir liegt sehr daran, meine
Sammlung im Garten darin zu vermehren. Sind noch keine Rußischen Moose 58 ange[kommen]?
Leben Sie indes wohl! Ich verbleibe hochachtungsvoll / Ihr / ergebenster / Funck
(52) Funck / Kunze (05.12.1822)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 531.)
Sr Wohlgebohrn
Herrn Doctor Kunze
in Leipzig
wohnh.[aft] im Marstall
Gefrees den 5. Dec.[ember] 1822.
[Anmerkung Kunze:] d. 23 —
[Anmerkung Kunze]
Dr. Kraemer
Diss.[ertatio] de Timmiis
Hochgeschäzter Freund!
Da es schon eine Ewigkeit ist, seit ich nichts von Ihnen hörte, so muß ich nun einmal an Sie
schreiben, um zu fragen, ob Sie gesund sind, ob Sie die in Oct.[ober] v.[origen] J.[ahres]
gesandten Taschenbücher erhalten haben, u. ob Ihnen im Sommer ein Brief von mir durch Hl.
Barth ist ausgehändigt worden. Mit Hl Barth habe ich große Ursache, unzufrieden zu seyn, da
er mir ernstlich mein Guthaben, was ich so mühsam verdienen muß, nicht sendet, u. übrigens
so unartig ist, mir auf 4. Briefe die ich ihm seit einem halben Jahr geschrieben, gar nicht antwortete, u. mir auch die bestellten Bücher nicht sendet. Ich gestehe, es fällt mir sehr auf, da
ich mir die Ursache dieses Betragens gar nicht denken kann.
58
von Goldbach aus Moskau
Daß ich voriges Jahr in den Alpen war, habe ich Ihnen geschrieben. Unter den Kryptogamen
ist manches Neue; die Pakete liegen aber alle noch in guter Ruhe, u. ich kann nicht dazu kommen, die zweifelhaften Sachen genau zu untersuchen, da ich die wenige Zeit die mir übrig
bleibt, auf Fertigung der Taschenherbarien, die nun Abgang finden, verwenden muß. Ich habe
noch kein Verzeichnis der gefundenen Sachen fertigen können. Wollen Sie mir Ihre Desideraten anzeigen, so kann ich Ihnen wohl manches mittheilen. Haben Sie in Ihrer Gegend keine
seltenene Moose in Menge gefunden? Was Sie mir unter Webera intermedia mittheilten, ist
Bryum capillare. Haben Sie kein übriges Exemplar von Hypnum neglectum u. Phascum
elatum? Beyde kenne ich nicht.
Was giebt es Neues in der litterarischen Welt? Von Reichenbachs Monographie keine Fortsetzung erschienen? keine Flora germanica? etc. Haben Sie aus den Norden nicht Schönes an
Pflanzen Büchern u. Moosen erhalten?
Den künftigen Sommer gedenke ich in Tyrol zuzubringen. – Nun leben Sie wohl, u. empfehlen im Voglschen Hause wenn Sie hinkommen, / Ihren / ergebensten / Funck
Haben Sie von Erin.[eum] sorbii nicht eine Parthie abzulassen?
Wissen Sie nicht, wo man eine Parthie Grimmia plagiopoda bekommen kann?
[Kunze randlich:] 4 Duc. = 12 [Gulden]
Ex. a 4 fl. 36 xer [Kreuzer] = 7.16.
12. fl
7.16.
---------19.16.
(53) Kunze / Funck (23.12.1822) 59
Sammlung Dr. W. Funck
Leipzig d. 23stn Dezb. / 1822.
Verehrtester Freund!
Wenn Ihnen vielleicht die gegenwärtigen Schriftzüge beym ersten Anblick geröthet erscheinen: so würde ich mich deshalb nicht verwundern, vielmehr wohl jene Farbe als ein Anflug
der Schamröthe des Schreibers leicht erklären können. [Auch] erbitte ich mir in Betreff meines hartnäckigen Schweigens Ihre gütige Nachsicht und die beyden wohlwollenden Briefe,
[mit] denen Sie mich in diesem Jahr erfreuten, lassen mich keine Fehlbitte befürchten. Vergebens würde ich es versuchen, mich wegen dieser Nachlässigkeit durch Geschäfte, Reisen und
dergl[eichen] zu entschuldigen, ich ergebe mich völlig Ihrer Diskretion. Daß ich so lange Zeit
nicht blos Brief–; sondern auch Geldschuldner blieb, verdient indes noch eine kleine Erläuterung. Nachdem die beyden unausgefüllten Ex. Ihres Moostaschenherbariums per rarios casus
(das mir sogar durch die Nachlassenschaft von Ditmarsch) in die rechten Hände gekommen
war, bat ich Hl Barth, dem ich Ihrer Anweisung zufolge das Geld bezahlen sollte, mich wissen zu lassen, wenn er mit Ihnen Abrechnung hielt; dadurch verzog sich die Sache bis diesen
Sommer, wo ich ihn in Gesellschaft traf und er mir sagte, daß er nun bald abrechnen müßte.
Dieses bald dehnte sich aber bis zu dem Zeitpunkte, wo ich Ihren letzten Brief erhielt, [mit
welchem ich] sogleich zu Barth ging und dem Säumigen, inso weit es das Gefühl meiner
eigenen Schuld zuließ, den Kopf las und zu dem Versprechen brachte den 7tn dieses mit Ihnen
abzuschließen [und] die schon eingegangenen Briefe und auch meine Schuld von 19 rthl 16 xr
Conv.[entionellen] G.[eldes] die ich ihm auszuzahlen hatte, an Sie zu übersenden. Es war mir
59
Letzter Brief von G. Kunze an H. C. Funck aus der Sammlung Dr. Werner Funck. Die restlichen Briefe gingen
vermutlich verloren.
unmöglich damals zu schreiben, indessen übergab ich Hl. B.[arth] ein kleines Konvolut von
Kryptogamen, die ich schon vor längerer Zeit für Sie bereit gelegt hatte. Alles ist hoffentlich
in Ihren Händen, und vielleicht füllen einige der engl[ischen] Moose eine Lücke in Ihrer
Sammlung aus, was mich sehr freuen würde.
[Notiz Funck]
d 3. Jun. Die desiderat.[en] u. / das 24. Heft durch Barth gesandt
Vielleicht könnte ich auch von dem einen oder andren noch Etwas abgeben; oder doch durch
meine Korrespondenz erlangen und ich bitte deshalb um Angabe Ihrer L. Moosdesideraten.
Ihrem Verlangen gemäß schicke ich Ihnen eine Liste der mir fehlenden deutschen Laubmoose, die ich nach Ihrem MTHerb. [Moostaschenherbarium] entworfen. Sie werden unter den
gesandten Moosen nur ein einziges Rußisches gefunden haben, und dieses ist das Einzige,
was unter gewiß 200 Kapseln, die ich mit Schwaegrichen genau untersucht habe, der Erwähnung werth ist. Einige der gemeinsten Moose waren von Irkutzk und vom Kaukasus; kurz die
Moosflora Rußlands scheint fast ganz mit der unsrigen übereinzustimmen. Von Grimmia
plagiopoda besitze ich nur durch Flörke Expl. von Jena; allein meines Wissens ist das Moos
dort nicht wiedergefunden worden; ich selbst habe es dort öfter aber vergeblich gesucht. Von.
G.[ymnostomum] acaule fand ich vor 6 Jahren bey Jena etwa 20 Kapseln und seitdem habe
ich es nicht wiederfinden können. Gymnost.[omum] minutulum [werde] ich hoffentlich nächstes Frühjahr für Ihre Hefte sammeln können. Gy[mnostomum] Sphaericum versicherte Reichenbach in großer Menge am Elbufer gesehen zu haben und ich habe ihm gesagt, daß es
Ihnen er[wünscht] seyn würde. – Von Erineum Sorbi kann ich höchstens 10. Ex. missen: ist
Ihnen mit so wenigen gedient: so disponiren Sie darüber. – Ist Ihnen vielleicht die Neessche
Duvalia wieder vorgekommen? Ich wünschte sehr ein Ex.pl. davon zu besitzen. Ueberhaupt
interessiren mich Kryptogamen immer noch vorzugsweise und ich bin [willens eine] genera
plantarum cryptogamica herauszugeben. Viel habe [ich] schon dazu vorgearbeitet und ich
stehe jetzt in den Pilzen. Auffallende Pilzformen, die sich vielleicht auf Ihrem Gebirge finden
+ wünschte ich wenn auch nur zur Ansicht zu erhalten. Es wird Ihnen bekannt seyn, daß
Schwaegrichen diesen Winter
+ oder von Ihnen auf den Alpen gesammelt wurden
in England zubringt. Seit seiner Abwesenheit ist der 12 Bogen starke 1st Abschnitt des 2tn
Supplements gedruckt worden. Er enthält mehrere neue Gattungen, der Abbildungen [nach]
25. Schwägrichen vermuthet, daß die Tetraphis ovata der Engländer Ihre repanda sey; allein
ich habe jetzt von Taylor die ächte ovalis aus Irland erhalten. In Schwägri[chens] Werke tritt
eine Gattung Ptychostomum Hornsch.[uch] auf. Es ist dabey eine Stelle in der diesjährigen
bot.[anischen] Zeitung zitirt, in dieser steht aber ganz gewiß nichts über ein solches Moos. Ich
ging deshalb die Register aller frühen Bände durch; allein vergeblich: Sollte Ihnen zufällig die
Stelle erinnerlich seyn, wo sich etwas über das fragliche Ptychostomum compactum findet: so
würden Sie mich durch eine Nachweisung derselben sehr verbinden. Es sagte mir ferner der
von Ihnen an mich adressirte Dr Kraemer [,] ein eifriger junger Mann, dessen Bekanntschaft
zu machen mir viel Vergnügen machte, von einer Timm.[ia] bavarica (der fränkischen und
schweizerischen also) und einer Dissertation, die über Timmia von Ihrem Gehülfen Laurer
erschien 60. Ich wünschte zu wissen, wo diese Diss. erschienen und ob sie im Laden zu bekommen ist. – Entschuldigen Sie nur die Anfragen, und geben Sie mir Gelegenheit, Ihnen auf
ähnliche Weise nützlich zu werden.
60
Hessler, K. (1822): De Timmia, muscorum frondosorum genere. – Göttingen.
Andre bot.[anische] Novitäten sind: daß von Lehmanns Asperifolien d.[as] 3t Heft gestrichen
ist, von Ficinus Flora der Druck des 2t Bds [Bandes] ziemlich beendigt ist, daß Sprengel eine
neue Ausgabe von Persoon Murray Syst. besorgt, daß Kaulfuß gute Untersuchungen über den
Bau [und] das Keimen (!) und die Säftebewegung der Charen angestellt hat, daß von desselben Farren 9 Bogen gedruckt [sind], daß von Fries Syst.[ema mycologicum] d. 1t Sekt. d. 2t
Bds erschienen [ist]. Reichenbach und Schuberts Flechten – von den Schriften der [Leipziger]
naturf.[orschenden] Gesellsch.[aft] d 1t Bd. – Wallroths Schedulae criticae fl.[orae Halensis]
mit Ankündigung käufl[icher] Zent.[urien] Ø
Ø
von denen ich Ihnen ................
und Presl ....Deliciae pragenses in denen eine Catari[nea] sudetica von der weißen Wiese der
hercynica [verschieden] beschrieben wird, ferner Bessers Enumerat[io] plantarum volhynicae
[etc.] Podoliae werden Ihnen wohl schon bekannt seyn. – Da auch Dr. Radius diesen Winter
in England verlebt: so bin ich hier in botanic[cis] ziemlich auf mich selbst beschränkt; doch
giebt es unter den Kaufleuten einige Liebhaben und auch unter meinen Zuhörern sind Einige;
die [sich] recht eifrig mit Botanik beschäftigen.
Mit Vogels komme ich seltener zusammen, als mir lieb ist: sobald es indessen geschieht, wird
Ihrer gedacht und ich werde Ihre freundlichen Grüße zu überbringen unvergessen seyn. Sie
haben wohl von der Zusammenkunft deutscher Naturforscher gehört und gelesen die im 7br
zu Leipzig Statt fand, das nächste Jahr wird in Halle die Zusammenkunft seyn, und ich lade
[Sie] für d. 17. Sept.[ember] dorthin als interirender Geschäftsführer und Se[kretär] höflich
[ein]. Empfehlen Sie mich Ihrem ganzen Hause [und] erhalten Sie Ihre schätzbare Gewogenheit Ihrem / hochachtungsvoll und dienstbereitem / G Kunze
Viel Glück zum neuen Jahr!!
[randlich]
N.S. Noch ein Wort zur Entschuldigung Barths. Dieser Mann unternimmt so vielerley, theils
in seinem Geschäft und seinem Hauswesen, theils überhaupt in Angelegenheiten zum Besten
des Vergnügen der Stadt, daß ihm wenig freie Stunden bleiben und daß er mich oft gedauert
hat, wenn ich mit dem aufs höchste Ab[gespannten] ................. zusammengewesen bin. Ich
weiß, daß er oft halbe Nächte [arbeitet], und so verdient er wohl Nachsicht. An gutem Willen
fehlts ihm nicht.
(54) Funck / Kunze (03.06.1823)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 532.)
......
Gefrees d 3. Jun.[i] 23.
[Anmerkung Kunze:] 13 Jul[y]
Sehr werthgeschäzter Freund!
Ich muß recht sehr um Vergebung bitten, daß ich Ihnen erst nach Verlauf eines halben Jahres
den Empfang Ihrer schönen Sendung Engl[ischer] Moose und des Geldes anzeige; allein ich
bin seit ¾ Jahr ein wahres Lastthier, u. komme nur selten dazu, etwas anderes als Berufsgeschäfte zu treiben, u. dadurch leidet dann auch die Korrespondenz. Nun erst, sage ich Ihnen
also meinen herzlichen Dank für den schönen Beytrag zu meiner M.[oos] Sammlung, u. versichere Ihnen, daß Sie mir damit eine recht große Freude gemacht haben. Wollen Sie mir in
der Folge von einer oder anderer z. B. Barb.[ula] acuta, etwa ein Exemplar zukommen lassen, so werde ich es mit Dank annehmen.
Hiebey übersende ich Ihnen nun einen Theil Ihrer Desiderat[en] fürs M. T. Herbarium;
Exemplar für Ihre Sammlung, so wie manches Fehlende, wovon ich Ihnen später geben
könne. Dann lege ich Ihnen auch das neueste Heft bey, u. wünsche, daß es Ihnen gefallen
möge.
Hl. Dr. Schwaegrichen wird nun wohl wieder aus England zurükgekommen seyn; wahrscheinlich hat er viel Neues an Moosen mitgebracht. Sehr begierig bin ich auf das 2te
Supplement, nun wird es vielleicht fertig seyn. Ist denn von Reichenbachs Aconit.[en] der
Zeit nichts weiter erschienen? ich habe von diesen Gewächsen so sehr viel, daß ich mich nicht
herauszufinden vermag, ob schon das Meiste von Freund Reichenb.[ach] selbst bestimmt ist,
ich werde aber nicht selten irre, u. kann bei Manchen R.[eichenbach] nicht beypflichten. Von
den aus den Alpen vor 2 Jahren mitgebrachten Arten fangen die meisten eben an zu blühen.
Ich werde in balde sobald Hl Laurer zu mir kommt 61, eine Reise nach Tyrol antreten; ich
hoffe recht viel neues zu finden. Was die Gattung Ptychostom.[um] Hornschuch betrift, so
finden Sie solche in der Sylloge p. 62 beschrieben. ich habe das compact.[um] gefunden, u.
kann Ihnen davon mittheilen: jetzt weiß ich es nicht gleich zu finden. Ueber die Timmia hat
mein voriger Gehülfe Hl. Hessler eine Abhandlung geschrieben, u. darin die hiesige Art als
neu aufgest[e]llt, die er bavarica nannte. Er hat hiermit in Göttingen die pfl.[anzen] Doctor
Würde erhalten, starb aber leider an den Tag, als das Diplom ankam, an Nervenfieber. Diese
Timmia haben Sie ja; wir sammelten sie einmal miteinander auf d[em] Waldstein. Von der
Abhandlung will ich suchen einige Ex. zu kaufen; in d[en] Buchladen ist sie meines Wissens
nicht gekommen.
Sollten Sie auf Ihren Exkursionen seltene Moose z.B. Phascum patens, alternif.[olium] [etc.]
finden, so denken Sie an mich.
Wie gefällt Ihnen Hornsch.[uch] u. Nees Bryologie?
Nun leben Sie recht wohl! Behalten Sie in guten Andenken / Ihren / ergebensten / Funck.
(55) Funck / Kunze (04.10.1823)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 540.)
Gefrees den 4. Oct.[ober] 1823.
[Anmerkung Kunze:]d. 4. Aug[ust] 1824.
Werthgeschäzter Freund!
Bey meiner kürzlich erfolgten Zurückkunft von meiner Reise 62, hatte ich das Vergnügen
Ihren lieben Brief nebst Inlage vorzufinden, wofür ich Ihnen herzlich danke. Sie haben mir
mit den Moosen ein angenehmes Geschenk gemacht, u. meine Sammlung ist dadurch mit
mehreren Seltenheiten vermehrt worden. Ich würde Ihnen jetzt gerne etwas von meinen
gesammelten Sachen mittheilen, allein es ist erst ein Theil davon hier angekommen, u. ich
muß es auf so lange verschieben, bis ich im Besitz des Ganzen bin.
Meine Reise habe ich diesmal ziemlich ausgedehnt. Ich gieng von München durch den Obere
Innthal durch das Oez, Sölden u. Passeyerthal über Meran nach Botzen; von da über Roveret[o], nach Verona, Vizenza, Padua u. Venedig. Von hier zur See nach Triest, über Goerz
durch das Isonzo u. Gailthal [etc.] nach Heiligenblut wo ich mit Hoppe zusammentraf. In
Heil.bl.[ut] blieb ich 14 Tage, u. gieng dann nach Mattrey u. über den Felbertauern u. durch
Pinzgau nach Salzburg[,] wo ich wieder mit Hoppe zusammentraf. In Salzburg traf ich auch
Hl. Prof. Heym aus Berlin. In München hatte ich die Freude Hl. Dr. Koch aus Kaiserslautern
kennen zu lernen, u. auch mit ihm nach Regensburg zu reisen, wo er wegen der Flora
germ.[anica] Hoppes Herbarium durchmusterte.
Diese Zeilen erhalten Sie durch meinen wackern Freund u. Reisegefährten Hl. Laurer, den Sie
bey Ihren lezten Hierseyn schon kennen gelernt haben. Er ist nun im Begriff nach Greifswalde
zu Hornschuch zu gehen, um Naturwissenschaften zu studiren. Sie werden an ihn jetzt einen
61
62
Johann Friedrich Laurer war bereits früher, Ende 1820, zu Funck nach Gefrees gekommen.
Alpenreise 1823
treflichen Moos u. Flechtenkenner finden, wollen Sie die Güte haben ihn Ihre Mustersammlung zeigen, so werden Sie ihm eine große Freude machen. Erlaubt es Ihre Zeit, u. Sie wollen
Hl. Laurer hie u. da ein bis[chen] anweisen. So werde ich Ihre Güte mit großem Dank anerkennen.
Nun leben Sie wohl! / Hochachtungsvoll / der / Ihrige / Funck.
Phasc.[um] patens wird mir lieb seyn.
(56) Funck / Kunze (21.05.1824)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 533.)
Gefrees d 21. May 24.
[Anmerkung Kunze:] 6 Aug[ust]
—
Sehr werthgeschäzter Freund!
Indem ich mich anschike, an Sie zu schreiben, weiß ich in der That nicht gewiß, ob ich Ihren
lieben Brief vom 17. Jul.[i] den ich nach meiner Zurückkunft vorfand, schon beantwortet habe. Sollte es noch nicht geschehen seyn, so danke ich Ihnen hiemit aufs Verbindlichste, für
das, was Sie gütigst für mich beylegten, u. bitte zugleich um Vergebung, daß es nicht früher
geschehen.
Meine Reise habe ich v.[origes] J.[ahr] glücklich vollbracht, viel Interessantes gesehen, viel
gesammelt. Die Kryptogamen sind noch nicht alle untersucht u. geordnet, da es mir bis jetzt
an Zeit fehlte, den Sommer über werde ich aber hoffentlich damit ins Reine kommen. Mein
Reisegesellschafter Dr. Zuccarini hat unsere Wanderung bis Venedig in der Flora beschrieben, dort finden Sie [alles] aufgezeichnet, was wir an Pflanzen Merkwürdiges fanden.
In Venedig schiffte ich mich nach Triest ein, wo ich 5. Tage verweilte u. dort noch manche
seltenen Pflanzen sammelte z.B. Vitex agn.[us] Cast.[us] Dianth.[us] virg.[ineus] Veratr.[um] nigr.[um] Echinops Ritro etc. und gieng dann über Goerz durch das farnreiche Isonzothal wo ich unter andern auch Asperul.[a] longifol.[ia], Geran.[ium] macro[rhizum] Arundo spec.[iosa] Aven.[a] argent.[ea] Astrant.[ia] carniol.[ica] sammelte, nach Heiligenblut,
wo ich Hoppe noch traf, u. 4 Wochen dort verweilte, während welcher Zeit wir auf den Alpen
herum waren. Ich gieng dann mit einem jungen Botaniker der auch in Heiligenblut war, über
Kals nach Windisch Mattrey in Tyrol, weilte einige Tage im Mattreyer Tauernhaus, um unter
andern die durch Hornschuch bekannte Messerlingwand zu besuchen, u. gieng dann über den
Mattreyer u. Felber–Tauern – eine fürchterliche Passage – bey heitern Wetter durchs Pinzgau
nach Salzburg. – Von Moosen will ich Ihnen in der Folge gerne mittheilen, von den schon bekannten Alpenmoosen wünschte ich Ihre Desideraten zu erhalten.
Hiebey übermache ich Ihnen das 30.ste Heft, u. wünsche daß es Ihnen gefallen möge.
Sollten Sie Gelegenheit haben, diesen Sommer von Phyller[ium] sorbeus, Aecid.[ium] Allii
urs.[ini] [Aecidium] Falcariae viele Exemplare erhalten zu können, so bitte ich recht sehr
darum, ich stehe gerne mit anderen Sachen zu Diensten. Phascum patens könnte ich wohl
auch noch gebrauchen.
Reichenbachs neue Bearbeitung der Aconiten gefällt mir, nur wünschte ich, daß dies Werk
recht schnell fortgesezt würde. Mein ganzer Garten ist voll von Aconiten u. die vor zwey
Jahren aus den Alpen mitgebrachten Arten, zb. [Aconitum] Kochean.[um], Tauric.[um],
Hoppean[um] [ect.] fangen schon an zu blühen. Voriges Jahr habe ich von allen Aconiten die
ich fand, Wurzeln mitgenommen, u. 60. Indiv.[iduen] sind davon gekommen.
Sind über die Moose keine neuen Werke erschienen? Von Hesslers Dissertat[ion] will ich
suchen ein Ex. für Sie zu erhalten. Können Sie mir denn nicht zu einer Parthie Grimmia plagiopod[a] verhelfen?
Beyfolgenden Paket an Hl. Dr. Eisenhardt haben Sie die Güte, ihn durch Buchhändler Gelegenheit zukommen zu lassen; er hat mir aufgetragen es an Sie zu senden.
Nun leben Sie wohl, u. gedenken meiner wenn Sie von seltenen Moosen einen Ueberf[luß] erhalten
Hochachtungsvoll / der / Ihrige / Funck.
(57) Funck / Kunze (20.08.1824)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 534.)
Gefrees den 20. Aug.[ust] 24
[Anmerkung Kunze:] 28. —
Sehr werthgeschäzter Freund!
Sie hatten die Güte, mir in Ihren lieben Brief vom 6. [August] ein Verzeichnis Cubaner Cryptogamen mitzutheilen, welche in Leipzig käuflich zu haben seyen, u. ich bin Ihnen dafür sehr
verbunden. Da Sie Sich indessen auf eine Ankündigung dieser vorl.[iegenden] Sammlung, in
der Flora beziehen, ich aber in den ersten halben Jahrgang nichts davon finde, so nehme ich
mir die Freyheit, Sie um den Preis derselben zu bitten, indem ich gar nicht abgeneigt bin, diese zu kaufen. Haben Sie daher die Güte, mir diesen, in einem unfrankirten Briefe, bald wissen
zu lassen, damit ich dann nicht zu spät komme. Filicis interessiren mich sehr, u. ich habe von
Sieber, welcher mich kürzlich mit einem Besuch überraschte, u. den Sie wohl jezt in Leipzig
vorgesprochen haben, – viele schöne Arten erhalten. Von den im vorigen Jahr gesammelten
Pflanzen kann ich Ihnen nur einige abgeben, einige habe ich selbst nicht. Wäre Ihnen mit getr.[ockneten] Aconiten gedient?
Von den exotischen Moosen z.B. Grimmia leucophaea, trichophylla etc. habe ich nichts erhalten, es sollte mich freuen, durch Ihre Güte, wieder einen Zuwachs seltener Moose zu meiner Sammlung zu erhalten.
Aspleni[um] fissum sollen Sie gelegenheitlich mit erhalten.
Nun leben Sie wohl! / Hochachtungsvoll / steets / der / Ihrige / Funck.
(58) Funck / Kunze (24.08.1824)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 535.)
Sr Wohlgebohrn
Herrn Doctor Gustav Kunze
zu / Leipzig
frey.
Stempel: GEFREES R.3
....
Gefrees, d 24. Aug.[ust] 24
[Anmerkung Kunze:] 22. Octbr [October]
Werthester Freund!
Herzlichen Dank für die heute erhaltenen seltenen Moose, womit Sie meine Sammlung bereichert haben; ich werde suchen, meine Schuld gelegenheitlich abzutragen. Da Sie mit Engländern in Verbindung stehen, so könnten Sie mir vielleicht auch noch zu einem Ex. von
Oedipodium Griffithian[um] verhelfen!
Nicht minder danke ich Ihnen auch für die gefällige Nachricht wegen den Cuban[ischen]
Pflanzen, u. ersuche Sie nun mir die verzeichneten Filicis gefälligst zu senden. Vielleich[t]
könnten noch ein[ig]e Arten hinzugefügt werden, damit die 50. herauskommen. Wären Verzeichnisse von d[en] Cubaer Phanerogamen da, so will ich bitten eines beyzulegen, vielleicht
würde ich von diesen nehmen.
Auf die Aconiten werde ich Bedacht nehmen.
Nun leben Sie wohl. Hochachtungsvoll / der Ihrige / Funk.
[randlich]
Die [Gulden] 7. bitte von Hl. Barth zu erheben den ich davon in Kenntnis gesezt habe.
(59) Funck / Kunze (29.10.1824)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 536.)
Se Wohlgebohrn
Herrn Doctor Kunze
in / Leipzig
frey
m.[it] [Gulden] 7. –
Gefrees den 29. Oct.[ober] 24
[Anmerkung Kunze:] 28 März 25
Sehr werthgeschäzter Freund!
Für die gütige Besorgung der Cubanser Farnkräuter sage ich Ihnen herzlichen Dank; sie haben
mir viele Freude gemacht u. meine Sammlung hat sich dadurch ansehnlich vermehrt. Ich besitze nun über 200. Arten derselben. Nicht minder danke ich Ihnen für das gütige Anerbieten
der Algen von Teneriffa. Wenn Sie glauben, daß sie brauchbar u. gut für die Hefte sind, wenn
sie richtig bestimmt, so will ich sie gerne nehmen, u. Sie lassen mir wohl solche für 9 [Gulden] ab, da das Porto doch auch noch was kostet, u. mir die Hefte nichts eintragen. Ich schreibe indes auch an Hl. Bercke u. will ihn einen Tausch mit Mineralien vor-schlagen. Genehmigt
er solchen, so gebe ich Ihnen gleich Nachricht, u. ist es nicht, so erhalten Sie sogleich eine
Anweisung. Ist das Kistchen groß, so wird es wohl gerathen seyn, es durch Fuhrgelegenheit
zu senden; ist das nicht der Fall u. es muß mit der Post gehen, so geben Sie keinen großen
Werth an, u lassen es unter „Kräuter“ pass[ieren]. Ehestens werde ich Moose u. Aconiten für
Sie aussuchen. Bruch hat viele neue Orthotricha getauft, ob sie sich als Arten erhalten werden
ist eine Frage; ich besitze viele davon, u. werde Ihnen mittheilen, was ich abgeben kann.
Alex.[ander] Braun hat im Breisgau die Barbula membranifolia Hook.[er] gefunden u. mir
mitgetheilt; ein herrliches Moos. Haben Sie von den wahren Hypnum velutinum nicht ein
Exempl. abzugeben? Was ich dafür erhalten habe, ist entweder intric.[atum] oder rutabulum.
– Sprengel giebt also auch ein System[a] vegetabil.[ium] heraus? De Cando[lle] u. Persoon
auch. Ich mag mir nicht einmal Schultes Ausgabe mehr [an]schaffen, denn das Ende erlebe
ich doch nicht. Mit Kochs Flora u. mit der Bryologia wird es ebenfalls so werden.
Ich war weder in Würzburg noch in Regensburg; ich bin dies Jahr ganz allein, u daher sehr
gebunden. Nun leben Sie wohl! Hochachtungsvoll u. von ganzen Herzen
der / Ihrige / Funk.
Ich bitte, Inlage gefälligst mit auf die Post zu senden, u. mir das Porto zu notiren. Meinetwegen sollen Sie keinen Pfennig Unkosten haben. / F.[unck]
(60) Funck / Kunze (04.12.1824)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 538.)
Gefrees den 4. Dec.[ember] 24.
[Anmerkung Kunze:] 28 May 25.
Sehr schäzbarer Freund!
Aus beyliegenden Schreiben des Herrn Bercke werden Sie ersehen, daß derselbe die angebothenen Mineralien gegen die Algen annehmen will, ersuche Sie daher, mir das Kistchen,
falls es für den Postwagen zu groß u. kostspielig seyn sollte, mir durch Fuhrgelegenheit u. in
diesem Fall zu Addr.[esse] Herrn August Widmann in Hof 63, es zukommen zu lassen. Es thut
mir leid, Ihnen soviel Plage damit machen zu müssen, nehmen Sie mir aber nur alle Auslagen
gefälligst an. Sollten die Arten nicht bestimmt seyn, so wäre dies freylich fatal, da ich kein
Werk über exotische Algen besitze, u. da müßte ich wohl zu Ihrer Güte meine Zuflucht nehmen.
Hiebey übersende ich Ihnen einige Moose, mit dem Wunsche, daß einiges Interessantes für
Sie darunter seyn möge. Könnten Sie mir nicht zu einer Parthie Exemplare von Splachnum
vasculosum u. Mnium turgidum aus Schweden verhelfen? ich könnte eine Menge Alpenmoose
dafür geben.
Ist von Reichenb.[achs] Aconit.[en] keine Fortsetzung erschienen u. ist Schwaegrigens II.
Suppl.[ement] heraus? Beyliegende Briefe bitte ich gelegenheitlich mit auf die Post zu senden
u. das Porto mir gefälligst anzumerken, um es mit erster Gelegenheit ersetzen zu können. Ich
bin zu jeden Gegendienst bereit. Wäre wohl Schkuhrs Nachtrag der Riedgräser nicht um einen
billigen Preis zu erhalten?
Nun leben Sie wohl. / Hochachtungsvoll / und von ganzen Herzen / Ihr / ergebenster / Funck.
Portoverlag
6 [.....] 3 [rtl.]
(61) Funck / Kunze (18.02.1925)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 537.)
Herrn Doctor Kunze
Ich erlaube mir, hiemit anzufragen: ob Sie meine lezte Sendung nebst den Brief von Hamburg
erhalten haben, u. ob ich vielleicht bald Hoffnung habe, die Algen zu erhalten? Bestens empfiehlt sich / Funck.
G.[efrees] d 18. Febr.[uar] 25.
(62) Funck / Kunze (28.05.1825)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 539.)
Gefrees d 28 May 25
Sehr schäzbarer Freund!
Ich übersende Ihnen hiebey das 31. Heft meiner Sammlung, mit dem Wunsche, daß es Ihnen
gefallen möge. Zugleich zeige ich Ihnen an, daß heute das Kistchen von Hamburg angekommen ist, bey der flüchtigen Durchsicht des Inhalts habe ich gefunden, daß mich das Ganze
nicht viel nutzen wird. Die Mineralien werde ich nun bald besorgen.
In etwa 4. Wochen gedenke ich wieder in die Tyroler Alpen abzureisen, vielleicht glükt es mir
wieder viel Schönes mitzubringen
Sollten Sie im Laufe des Sommers mir von Sphaeria cruenta, Aecidium Allii urs.[ini], Sii falcar[iae], u. Phyller[ium] Sorbeum von einem Ihrer Schüler, von jeder eine Parthie (u. wenn
63
Bruder von Johanna Funck geb. Widmann; Kaufmann in Hof.
es 150. Ex sind) können sammeln lassen, so würden Sie mich damit sehr erfreuen, u. ich stünde dagegen gerne mit anderen Sachen zu Diensten
Sollten Sie einmal einen Ueberfluß von exotischen Moosen bekommen, so vergessen Siemich
nicht.
Leben Sie indessen recht wohl! / Hochachtungsvoll / Ihr / ergebenster Freund / Funck
(63) Funck / Kunze (15.09.1826)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 541.)
Gefrees d 15. 7br. 26
[Anmerkung Kunze:] 17 Juni 1830 / mit 1 [Päckchen]
Werthgeschäzter Freund!
Ich übersende Ihnen hiebey das 32.ste Heft, mit dem Wunsche, daß Sie einiges Interessante
darin finden mögen.
Wie mir Madam Gruner sagt, waren Sie mir so nahe, u. haben mich mit Ihren Besuch nicht
erfreut. Das war nicht recht.
Sollten Sie derzeit recht viele exotische Moose erhalten haben so lassen Sie von Ihren Ueberfluß etwas zukommen
Ihren / alten Freund / Funk
(64) Funck / Kunze (16.04.1830)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 542.)
Gefrees d 16. April 1830.
Werthgeschäzter Freund!
Ihren lieben Brief habe ich im Jan.[uar] richtig erhalten; er hat mich um so mehr gefreut, als
ich schon lange ohne Nachricht von Ihnen gewesen. Zürnen Sie aber nicht auf mich, daß ich
Ihnen jetzt erst schreibe, und Ihnen so spät meinen Dank für Ihre gütige Sendung an interessanten Moosen die mir so unerwartet kam, darbringe. Als ich sie erhielt, lag ich leider in Folge einer fatalen chir.[urgischen] Operation krank darnieder 64, u. brauchte bis zur Genesung
über 8. Wochen. Nachher übernahm ich mein Berufsgeschäft wieder ob es mir gleich noch
sehr sauer wurde, dieses und die häuslichen Geschäfte nehmen mich den ganzen Tag über in
Anspruch, und ich konnte nicht daran denken, auch nur das Mindeste für mich zu thun: Nun
ist aber vor einigen Tagen mein Sohn von München zurück gekommen 65, u. eile nun, mich an
die zeither unbeantwortet gebliebenen Briefe zu machen.
Die mir gütigst verehrten Moose haben mich sehr gefreut, ob ich gleich mehrere davon schon
von Hl. Hofr.[at] Reichenbach erhalten hatte, u. ich danke Ihnen verbindlichst dafür. Ich wollte nur wünschen, daß ich Ihnen auf der Stelle gleich wieder etwas Interessantes für Sie schiken könnte; allein ich weiß, leider nicht womit Ihnen gedient ist. Die wenigen Moose, welche
Sie mir namhaft gemacht, folgen bis auf die Duvallia [Mnium Duvalii], wovon ich fast gar
nichts mehr habe, welche ich aber in diesem Sommer zu sammeln gedenke. Es wäre mir lieb,
wenn Sie mir ein Verzeichnis Ihrer Desiderata gefälligst mittheilen möchten, und zwar ein
großes, desto eher findet sich etwas.
In Ihrer Gegend kommen mehrere Blattschwämme vor, z.B. Sphaeria Ulmi 150., cruent.[a] 75.
Erineum Padi 100. Phyll.[erium]Sorb.[ii] 25. Aecidium Sii falc.[atae] 50. [Aecidium] Anemon.[is] 25. Violae. 25. Allii urs.[ini] 50. Phacod.[ium] serratum 50. , [an welchen] mir gelegen wä64
65
Ende 1829 unterzog sich Funck erneut einer Blasenoperation.
Georg Funck, der in München Pharmazie studierte und die Apotheke übernehmen sollte.
re, sie zu erhalten um sie in meinen Heften, wovon einige noch nicht darin vorkommen, aufgenommen zu werden 66. Da möchte ich Sie nun ersuchen, eine Parthie davon, durch einen
Ihrer Schüler gütigst sammeln zu lassen. Blattschwämme sind da, wo sie einmal vorkommen
nicht selten, u. ich würde den Sammler gerne mit anderen Sachen zu Diensten stehen.
Wenn einmal die von Hl. Poeppig eingesandten Kryptogamen käuflich abgegeben werden, so
bitte ich, sie Hl. Barth zu übergeben, der den Betrag dafür sogleich berichtigen wird.
Den kommenden Sommer bin ich gesonnen, wieder in den Alpen zuzubringen, um einen Ersatz für die ausgestandenen Leiden zu erhalten 67.
Nun leben Sie wohl u. behalten in guten Andenken Ihren Sie schätzenden alten Freund /
Funck.
wie weit haben Sie meine Hefte?
[Anmerkung Kunze]
Mn.[ium] Duvalii /.[Mnium] cyclophyll.[um]
(65) Funck / Kunze (01.05.1831)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 543.)
Sr Wohlgebohrn
Herrn Dr. und Professor Kunze
zu / Leipzig.
frey
Gefrees d 1. Maj.[us] 31
[Anmerkung Kunze:] erwidert 13 Juli aus Lpz. [Leipzig]
Hochgeschäzter Freund.
Ich habe das Vergnügen Ihnen hiebey das 36.ste Heft zu übersenden mit dem Wunsche, daß
es Ihnen gefallen möge; Sie werden zwar nichts Neues darin finden, doch einiges Interessante.
Eige [Einige], voriges Jahr aus den Alpen mitgebrachte Pflanzen liegen bey. Gerne hätte ich
mehr beygelegt, allein ich komme in Verlegenheit mit der Auswahl, da ich Ihre Desideraten
nicht kenne.
Die Kryptogamen liegen größtentheils noch ununtersucht da; im Winter war ich krank in Folge eines Schlagartigen Anfalls, von dem ich mich noch nicht recht erholt habe; nun aber werde ich mich bald daran machen können. Sehr gern würde ich Ihnen davon mittheilen, wenn
ich nur wüßte, womit Ihnen gedient wäre, u. ich bitte nochmals, mir es zu schreiben.
Wenn es meine Gesundheitsumstände erlauben, so reise ich im [Frühjahr] noch nach Berlin,
u. da hoffe ich Sie in Leipzig besuchen zu können worauf ich mich freue.
Leben Sie wohl! Hochachtungsvoll / Ihr / ergebenster / Funck.
(66) Funck / Kunze (02.02.1832)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 544.)
Gefrees den 2. Febr.[uar] 32
[Anmerkung Kunze:] 18 May 34.
Werther Freund!
66
67
Die Zahlen geben den Bedarf für die Hefte an.
1827 war Funcks Frau gestorben; 1829 erkrankte Funck.
Recht sehr muß ich um Vergebung bitten, daß ich jezt erst mein Versprechen erfülle, u. Ihnen
die Moose übersende, welche ich v.[origes] J.[ahr], als ich das Vergnügen hatte, bey Ihnen zu
seyn, als Ihnen angenehm, aufgezeichnet hatte; ich habe noch einiges hinzugefügt, was ich
glaubte, daß es Ihnen lieb seyn könnte. Wollen Sie die Güte haben, mir in der Folge Ihre Desideraten mittheilen, so will ich mit Vergnügen Bedacht darauf nehmen.
Sollten Sie künftig einmal wieder Sendungen von exotischen, auch Engl.[ischen] Moosen
[etc.] erhalten, so will ich bitten, auch an mich zu denken.
Und wenn Sie die Güte haben wollten, von einem Ihrer Schüler von Erineum Badi, Aecid.[ium] Sii falc. Sphaeria cruenta u. Erineum Sorb.[i] eine Parthie gefälligst künftigen Sommer sammeln zu lassen, so könnten Sie mich damit sehr erfreuen.
Mit dem herzlichen Wunsche, daß Sie recht gesund bleiben mögen, empfehle ich mich Ihrer
ferneren Freundschaft bestens u. verbleibe steets der / Ihrige / Funck.
Sollte das Werk über die deutschen Moose fertig seyn, u. Sie kommen gelegenheitlich mit Hl.
Hofmeister zusammen, so wollte ich bitten ihn an die Übersendung derselben zu erinnern.
(67) Funck / Kunze (01.07.1833)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 545.)
Gefrees s 1. Jul.[i] 1833
[Anmerkung Kunze:] 18 May 1834.
Werthgeschäzter Freund!
Schon sind ganze Jahre verflossen, seit ich das Vergnügen hatte, Sie wiederzusehen. Die Erinnerung an jene Zeit ist mir immer noch angenehm. – Ich habe seitdem wenig Botanik getrieben, da mich andere Geschäfte ablenkten, das 37. Heft sollte schon im Herbste v.[origen]
J.[ahres] fertig werden, u. kann es erst heute an Hl. Barth senden. Es soll mich freuen, wenn
Sie etwas gutes darinn finden werden. Die im v. J. an Sie gesandten Moose haben Sie doch
erhalten? Hat Hl. Dr. Poeppig keine Kryptogamen mitgebracht? es sollte mich freuen, wenn
wieder welche käuflich zu haben wären.
Wäre es nicht mögl.[ich] daß mir jemand durch Ihre gütige Vermittlung Sphaeria cruenta,
Erineum Sorbii. Aecid.[ium] Sii falc.[atae], Anemon.[is] sammelte? ich würde gerne mit
anderen Sachen dagegen zu Diensten stehen.
Mich Ihrem gütigen Andenken bestens empfehlend, verbleibe ich / hochachtungsvoll / Ihr
/ergebenster / Funk
(68) Funck / Kunze (27.10.1834)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 546.)
Gefrees, d 27. 8br 34
[Anmerkung Kunze:] 8 Juli 36.
Hochgeschäzter Freund!
Es hat mir sehr leid gethan, daß mir im verfl[ossenen] Frühjahr das Vergnügen nicht zutheil
geworden, Sie auf Ihrer Durchreise sprechen zu können, weil leider der Eilwagen nicht anhällt. Die Sämereyen habe ich damals richtig erhalten u. danke Ihnen für die gütige Besorgung. Hoffentlich haben Sie nunmehr Ihre schöne Reise u. auch zu Ihrer Zufriedenheit beendet. Auch ich hatte v.[origes] J.[ahr] eine große Reise vor, u. würde mich jetzt zu Nizza
befinden, wo ich bis zum Frühjahr bleiben wollte. Leider wurde auf eine traurige Art mein
Vorhaben vereitelt indem ich am 4. Januar, Mittags, bey besten Wohlseyn eine halbseitige
Lähmung erlitt. Die erste Zeit ergieng es mir schlecht, so daß ich mich genöthigt sah, im Juni
meine Apotheke zu verkaufen 68, u. mein voriges Jahr erbautes Landhäuschen zu beziehen.
Hier gieng es nun nach u. nach besser mit mir, so daß ich mich im August mit Hilfe der
Krücke wieder im Freyen bewegen konnte. Jetzt bin ich leider auf die Stube angewiesen, wo
ich mich zwar sehr angenehm beschäftigen könnte, wenn mir auch der Gebrauch der linken
Hand, wieder zu Gebote stünde. Mit einer Hand ist nicht viel zu machen, es wird mir sauer.
Sollten Sie neue Moose u. Jungermann.[ien] mitgebracht haben, so bitte an mich zu denken,
ich kann Ihnen ja wohl andere seltene Sachen dagegen geben. Und wenn etwa Hl. Dr. Poeppig Moose u. Hepatici mitgebracht hat, welche wieder käuflich zu haben seyn sollten, so
würde ich ein Abnehmer derselben wieder seyn.
Indem ich mich zu freundschaft[ichem] Andenken empfehle, verbleibe ich hochachtungsvoll /
Ihr / ganz ergebenster / Funk
Wie es kommt, daß der Absatz der Hefte sich vermindert, weiß ich nicht, da ich doch glaube
daß die lezten Hefte seltene Sachen enthielten, nur noch 45. Stk. [Stück] 69 gehen an Hl. Barth,
u. ich bringe die Unkosten nicht mehr heraus. Und doch mag ich die Fortsetzung nicht aufgeben, so lange ich noch Materialien habe. Möchten Sie nicht die Güte haben, dies Heft, oder
auch noch das frühere in der L.[eipziger] Litt.[eratur] Z.[eitung] anzeigen? Vielleicht würde
durch Bekanntmachung der Absatz etwas vermehrt. / Funk.
(69) Funck / Kunze (08.06.1835)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 547.)
Gefrees d 8. Juni 35
[Anmerkung Kunze:] 8 Debr [December] 1836.
Hochgeschäzter Freund!
Während meines halbjährigen Arrestes auf meinem Stübchen, habe ich wieder ein Heft. K. G.
d. F. [Kryptogamische Gewächse des Fichtelgebirgs] angefertigt, welches ich die Ehre habe,
Ihnen hiebey zu übersenden, ob ich schon voraus sehen muß, daß Sie nichts neues darin finden werden. So lange ich noch Materialien habe u. mir der Himmel sonst noch Gesundheit
schenkt, gedenke ich diese Sammlung fortzusetzen[,] wenn ich schon keinen Nutzen davon
habe. Die Anfertigung dieses Hefts ist mir wohl sauer geworden, da ich mich zum Arbeiten
immer nur einer Hand bedienen kann, doch ist mir dadurch die Zeit etwas vergangen. Von
Ende 8br bis jetzt habe ich am Tag immer sitzen müssen, u. dies ist mir hart angekommen.
Gehen kann ich mit Hilfe der Krücke auch nur sehr wenig, muß immer die Stube hüten, da
mir Zugluft u. Kälte nicht zusagt, blos am 2tn Mai[,] es war ein schöner warmer Tag[,] konnte
ich ein Stündchen im Garten zubringen. Da ich leider jetzt nichts mehr einsammeln kann u.
mir zu den Heften manches fehlt, so erlaube ich mir ergebenst anzufragen ob Sie mir nicht
durch einen Ihrer Zuhörer von nebenverzeichneten Arten einiges könnten im Laufe dieses
Sommers einsammeln lassen, ich würde gerne meine Schuld auf jede Art begleichen.
Können Sie mir keine Werke sagen, wo man exotische Hepatici[,] auch Farnpf[anzen] kaufen
kann? meine Sammlung möchte ich gerne vermehren, denn sie gewährt mir in meiner Lage
jezt meine einzige Freude. Zu Herrn Kuetzings Reise 70 hätte ich gerne eine Actie genommen,
wenn ich es nicht zu spät vernommen hätte.
Mich Ihren gütigen Andenken empfehlend verbleibe ich hochachtungsvoll / Ihr / ergebenster /
Funck
(70) Funck / Kunze (25.12.1835)
68
Sohn Georg wollte die Apotheke nicht weiterführen.
Früher wurden über 300 Hefte jeweils abgesetzt.
70
Reise nach Dalmatien und Italien im Jahre 1834.
69
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 548.)
Gefrees d 25. Xbr. [Dezember] 35.
[Anmerkung Kunze:] Betrag erhalten und an Kützing Antwort / d 8 Juli 1836.
Werthgeschäzter Freund!
Wie ich in der Flora angezeigt gelesen habe, nehmen Sie Bestellung auf Actien zu Kuezings
Reise an, bitte daher mich als Abnehmer einer Actie gefälligst vorzumerken. Der Betrag von
1. Louisdor kann bey Hl. J. A. Barth erhoben werden. Ich würde mich weit früher gemeldet
haben, aber ich hatte im Sommer wieder einen neuen Anfall zu bestehen, welcher mich bald
mitgenommen hätte; nun habe ich mich aber wieder erholt.
Mich Ihrem freundschaftlichen Andenken bestens empfehlend verbleibe ich hochachtungsvoll
/ Ihr / ergebenster / Funk.
Bald hätte ich vergessen zu bemerken, daß ich blos Algen Laub u Lebermoose zu erhalten
wünsche.
(71) Funck / Kunze (15.07.1836)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 549.)
Gefrees, den 15. Jul.[i] 36.
Hochgeschäzter Freund!
Es hat mich sehr gefreut, von Ihnen dieser Tagen ein Lebenszeichen erhalten zu haben und
aus Ihrem lieben Briefe zugleich zu vernehmen, daß auch ich noch in freundschaftlichem
Andenken bey Ihnen stehe. Sehr leicht kann ich mir denken, daß Sie der Abhaltungen zum
Briefschreiben gar viele haben, da Sie zu sehr mit litterarischen Arbeiten beschäftigt sind,
und, ich nehme es nur von mir ab – die Korrespondenz immer hinausgeschoben wird, obgleich bey mir die Hinderneisse leider anderer Art sind.
Für Ihre gütige Besorgung wegen der Kützinschen Aktie, danke ich Ihnen verbindlichst; ich
habe noch besonders eine Aktie auf Algen bey ihn genommen und freue mich schon auf diese
Sachen.
Auch für die gefällige Einsammlung an Aecid.[ium] Allii und Falcariae danke ich Ihnen.
Schade, daß sonst niemand in Leipzig ist der sich mit Pilzen beschäftigt, ich hätte gar zu gern
von Erineum Sorb.[i] u. Badi, dann Sphaeria cruenta u. Aecidium Phaseoli (wovon ich heuer
nur 4. Ex, hatte) Exemplare gehabt. Es ist sehr schmerzlich für mich, jetzt garnichts mehr
selbst einsammeln zu können, ich brauche eine Menge Sachen für meine Hefte, oft ganz gemeine Arten, u. ich bin genöthigt, mir diese auswärts zu verschaffen.
Haben Sie nun die Güte, mir gefälligst zu bemerken, womit ich Ihnen dienen kann.
Von meinem Moostaschenherbarium besitze ich noch ein Exemplar; wäre Ihr lieber Brief nur
um einen Tag später gekommen, so war es fort. Nun sende ich Ihnen dies lezte, aber möglichst vollständige Exemplar (es enthält über 50. Spec.[ies] mehr, als die zuerst ausgegebenen)#;
# daß viele der Hornschuchschen Arten von Bryum, Webera, Pohlia eingehen müssen, wissen
Sie.
Den Preis von 13. [Thalern] Pr.[eußischer Währung] können Sie mir gefälligst mit der Post
senden. Leider kann ich nun keine Exemplare mehr anfertigen, da mit nur einer Hand eine
solche Arbeit nicht zu vollbringen ist. Gerne hätte ich einen Nachtrag hierzu gegeben, welcher
die späteren Entdeckungen enthalten sollte; aber ich fürchte eines Theils die Unkosten nicht
heraus zu bekommen, u. dann müßte ich jemand haben, welcher die Moose aufklebte. Es
würde 10. Tafeln geben, dann käme eine systematische Uebersicht des Ganzen, nach dem
neuesten Zuschnitt – hinzu.
Haben Sie auf Ihrer Reise nach Italien, Leptodon Smithii u. Fabronia pusilla u. Neckera
cladorrhizans nicht gefunden? Hübener hat erstere mit aufgenommen, aber ich zweifle sehr,
daß sie im deutschen Bereiche vorkommen.
Ich habe im verf.[lossenen] Frühjahr ein neues Heft, das 39.ste, an Herrn Barth gesandt, aber
ich bin in der That in Ungewissheit, ob ich auch ein Ex. für Sie beygefügt habe, da ich jetzt so
vergessen bin. Sollte es nun unterlassen worden seyn, so bitte 1. Ex. von Hl. Barth gegen angeford.[erte] Anweisung, abheben zu lassen.
Mit der Nachricht, daß ich später von Ihrer Güte exotische Laub u. Lebermoose zu erwarten
habe, haben Sie mir große Freude im Voraus gemacht. Diese lieben Gewächse sind es allein,
die mir angenehme Beschäftigung u. Freude gewähren, und es sind immer Festtage für mich,
an welchen ich eine Sendung bekomme. Unser Freund Hl. Hofr.[at] Reichenbach hat mir
durch Hl. Noellner, welcher im März gelegenheitlich seiner Durchreise 3. Wochen bey mir
weilte – eine sehr schöne Sammlung exotischer Farnkräuter verehrt, die mir viel Freude gewährten, u bey jedesmaliger Durchsicht erneuert wird. Von Hl. Dr. Poeppig sind wohl keine
käuflich mehr zu haben? Es wäre schön, wenn Sie ein Werk über die, bis jetzt bekannten
Farne schrieben, da in neuerer Zeit so viele Entdeckungen gemacht worden sind; außer Willden.[ow] Spec.[ies] pl.[antarum] T. V besitze ich kein Werk über Filices.
Mit meinem Befinden will es sich aber nicht bessern, u. ich bin zum lebenslänglichen Stubenarrest verurtheilt bin. Meine Zeit muß ich sitzend hinbringen, denn gehen kann ich kaum über
die Stube mehr; in freie Luft bin ich seit 2. Jahren kaum 12. Stunden gekommen, da ich Zugluft nicht vertragen kann, u. es schmerzt mich, nicht einmal in meinen Garten, welcher mein
Haus umgibt, kommen zu können, um nach meinen Alpen–Gewächsen zu sehen.
Kürzlich war Hl. Militär Ober Apotheker Hübner 8. Tage bey mir, dessen Besuch mich sehr
erfreute. Derselbe ist von hieraus nach Franzensbrunnen. Freuen sollte es mich, auch von
Ihnen einmal besucht zu werden. Nun leben Sie wohl u. schenken auch ferner Ihr freundschaftliches Andenken / Ihrem / ganz ergebenen / Funck.
Ich möchte gerne einen großen Theil meiner Bücher verkaufen, da keiner meiner Söhne sie
nützen kann. Sollte man sie nun in Leipzig nicht gelegenheitlich einmal mit in eine Auction
geben oder bey Antiquar. [iat] anbringen können?
(72) Funck / Kunze (21.07.1837)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 550.)
Gefrees den. 21. Apr.[il] 37.
Werthester Freund!
Hiemit habe ich das Vergnügen, Ihnen das 40.ste Heft meiner Kryptogamen Sammlung zu
übermachen, mit dem Wunsche, daß Sie einiges Interessante darin finden mögen. Wenn mir
der Himmel noch Leben fristet, so werde ich doch noch einige Hefte geben können, ob sie mir
gleich nichts eintragen, wohl aber in meiner traurigen Lage, große Mühe verursachen, da mit
nur einer Hand ein schlechtes Arbeiten ist. –
Ein Jahr habe ich nun glücklich wieder durchgebracht, doch immer in einem geschwächteren
Zustand, da ich alle Jahr ein kleines Lager zu bestehen habe. Nun kann ich, auch mit den
Krücken, fast gar nicht mehr gehen, und muß von Früh bis Nacht meine Zeit im Sessel zubringen, und da ich freye Luft gar nicht mehr vertragen kann, (im vorigen Jahr konnte ich
mich im Ganzen etwa 4 Stunden in den Garten bringen lassen) so ist mein Loos, lebensläng-
licher Stuben–Arrest! – Meine einzige Beschäftigung ist die, mit Kryptogamen, leider nimmt
mein Gesicht auch sehr ab. Können Sie mir in dieser meiner traurigen Lage, durch einen
kleinen Beytrag an Kryptogamen, mir eine Freude machen, so bitte ich darum; weiter habe
ich keine. Kann ich Ihnen dagegen dienen, so stehe ich jederzeit zu Diensten
Indessen verbleibe ich hochachtungsvoll / Ihr / ergebenster / Funk.
An deutschen Moosen fehlen mir:
Barbula Dicksoniana Sch.[ultz]
Bartramia stricta Br.[idel]
Dicranum sudeticum Schw.[ägrichen]
Hypnum contiguum N ab E. [Nees von Esenbeck] / flavescens Brid.[el] / heterophyllum
Hüben.[er] / laetevirens Turn.[er] / neglectum Brid.[el] / obtusatum Wahlenb.[erg] /
sarmentosum W.[ahlenberg]
Leskea exilis St.[arke] / Froehlichiana Schw.[ägrichen] / pallescens Hedw.[ig] / subenervis
Schw.[ägrichen]
Orthotrichum Rogeri Schw.[ägrichen]
Weissia Schisti Schw.[ägrichen]
[Anmerkung Kunze]
N ... von Turner Lappland erhalten.
(73) Funck / Kunze (22.01.1838)
Universitätsbibliothek Leipzig (0 352 II – 551.)
Gefrees, den 22. Jan.[uar] 38.
Werthgeschäzter Freund!
Hiebey habe ich das Vergnügen, Ihnen das eben fertig gewordene 41.ste Heft meiner Sammlung zu übersenden u. wünsche, daß Sie einiges Interessante darin finden mögen.
Zugleich erneuere ich meine Bitte wegen Blattschwämmen welche ich Ihnen schon [mehrfach] gemacht habe, vorzüglich wären mir Exemplare von Aecid.[ium] Falcariae lieb, einige
von A.[ecidium] Phaseoli, Prenanthes, u. welche Sie mir vielleicht durch einen Ihrer Zuhörer
gütigst könnten sammeln lassen; gerne würde ich diesen andre Sachen dagegen geben, z.B.
Alpenpflanzen, Moose [etc.]
Wenn Sie vielleicht für Ihren alten Freund einige exotische Moose haben, so können Sie mir
damit eine große Freude machen, ich muß leider aller Freude entbehren, bis auf die, welche
mir meine Moos–Sammlung [bereitet].
Mit meiner Gesundheit geht es nicht besser, d. h. ich habe strengen Stubenarrest u. kann
nichts als sitzen u. liegen, gehen gar nicht.
Welches ist denn das vollständigste Werk über die Filices? Ich möchte gerne meine Sammlung ordnen.
Leben Sie indes wohl. Hochachtungsvoll / Ihr / ergebenster / Funk
Haben Sie von nachfolgenden nicht von ein oder anderer ein Stückchen übrig? mir fehlen sie
noch.
Bartramia stricta
Dermatodon cornuus Hüben[er]
Dicranum sudeticum
Hypnum contiguum Nees / diffusum Bland.[ow] / heterophyllum Hübener / laetevirens
Turn.[er] / neglectum Brid.[el] / obtusatum Wahlenberg / sarmentosum Wahlb.
Leskea Froehlichiana Sch.[wägrichen] / pallescens H.[edwig] / subenervis Schw[ägrichen]
Orthotrichum Rogeri
Weissia Schisti
Webera strangulata
-----------------------Ich könnte Ihnen dagegen wohl andre seltenen Moose mittheiilen. / F.[unck]
Ich bin willens, den größten Theil meiner kleinen Bibliothek wegzugeben. wäre es wohl
gerathen, sie nach Leipzig zu senden u. gelegentheitl.[ich] mit in Auction zu geben?
Wie heißt wohl ein solcher Auctionär?
Desideratenliste Kunze (o. Datum)
Sammlung Dr. W. Funck
Desiderata
Valeriana Phu
Schoenus Marcheus / nigricans / fuscus
Scirpus triqueter
Globularia nudicaul.[is]
Plantago Psyllium
Primula villosa / ciliata / intergrifol[ia]
Cortusa Matthioli
Soldanella alpina / minima
Cyclamen europaeum (sponte)
Campanula thyrsoidea / cenisia
Phyteuma omnes excepto spicato.
Euonymus latifol[ius] / verrucosus
Gentiana filiformis / prostrata
Swertia carinthiaca
……menta cutensis
Imperator[ia] Osthrutium
Linum alpinum
Allium victorialis
Scilla bifolia
Anthericum ossifragum
Rumex alpinus
Alisma Parnassifolius
Daphne alpina
Elatine hydropiper
Pyrola umbellata
Saxifr[aga] burseriana / hirculus
Cerastium latifol[ium] / alpinum
Potentilla grandiflora
Papaver alpinum
Aconitum Anthora
Anemone vernalis / trifolia
Clematis erecta / integrifol[ia]
Ranunculus Thora / montanus
Euphrasia salisburgens.[is]
Pedicularis incarnata / rosea / acaulis
Lindernia pyxidaria
Draba stellata W[ulfen]
Orobus luteus
Achillaea atrata
C........ globosa / variegata
Satyrine epipogium
Malaxis paludosa / monophyllos
Phellandr.[ium] Mutellina
Juncus glabescens / alpinus
Saxifraga maculata
Potentilla Burseriana
Anemone Burseriana
Pedicularis comosa
Draba alpina / cneorum
Arabis saxatilis
Artemisia rupestris
Cineraria alpina
Carex brachystachys cum omnibus variorib.[us] Spec.[ies]
Aira vallesiaca
Alchemilla hybrida ! / pentaphylla !
Androsace carnea / brevifolia
Anemone fragifera / Halleri
Aquilegia alpina
Aretia Vitaliana
Briza minor
Bupleurum ranunculoid.[es] / angulosum / stellatum
Convallaria latifol[ia]
Cyperus Monti
Dentaria pinnata
Salices omnes.
[Unter– und Durchstreichungen: Funck]
Muscos frondosos exoticos omnes. / germanicum
Phascum carniolicum / floerkeanum / pachycarpon / curvicollum / elatum
Sphagnum condensat.[um]
Splachnum Wulfenia[num
Encalypta rhaptocarpa
Weissia latifol[ia] Schw.[ägrichen] / calcarea / heteromalla
Grimmia obtusa
Pterigyn.[andrum] repens / nervosum / gracile
Tortula mucronifol[ia]
Barbula paludosa / revoluta
Orthotrichum Striatum Hed[wig]
Dicranum rigidul.[um] / sudeticum / Hostianum / gracilescens / floridum
Polytr.[ichum] septemtr.[ionale]
Leskea brachyclados / julacea
Timmia megapolitana
Bryum Wahlenberg[ii] / Duvalii Voit / spinosum / turbinatum / lacustre / longicolle
Hypnum squarrosulum / contortum / fallax / thuringicum
Grammitis leptophyll.[a]
Cotynodum alpinum
Exoticos omnes.
Folgende wünsche ich aus Ihren Heften zu bekommen
Lycopod.[ium] inundatum
Gymnostomum tenue / tetragonum
Grimmia pusilla
Trichostom.[um] riparium
Didymod.[on] glaucescens
Dicranum flagellare / spurium c. fr. [cum fructibus]
Barbula convoluta
Mnium boreale
Hypnum murale / rufescens
Meesea dealbata
Fontinalis antipyret.[ica] c. f. [cum fructibus]
Kunze
[Unter– und Durchstreichungen: Funck]
Kunze / Funck : Index fungorum epiphyllorum
Sammlung Dr. W. Funck
Index fungorum epiphyllorum
Genera Aecidium, Uredo Strauss, Erineum, Roestelia.
1. Aecidium Euphorbiae P.[ersoon]
2) — Tragopogi P. [ersoon]
3) — Sii falcariae P. [ersoon]
4) — Pini P. [ersoon]
5) — Orobi P. [ersoon]
6) — Prenanthis an Hierac.[ium] paludos.[um] .......Klfs [Kaulfuß]
7
simile an Sonch.[us] arvensis nondum examinatum
8) Aecidium Taraxaci mihi
9) — Berberidis P.
10) — Grossulariae .......... β Rumicis
11) — Serratulae Alb[ertini] & Schw[einitz] γ Rumicis
12) — crassum P.[ersoon]
13) — Alii Schw. [einitz]
14) — Tussilaginis Farfarae Petasitis
15) — Aquilegiae (Funck Heft.) crassum γ
16) — Orchidis mihi
17) — Galii P.[ersoon] (Funck Heft.)
18) — ambiguum Alb[ertini] & Schw[einitz]
19) — Violae (Funck Hefte)
20) — Anemones Pers.[oon]
21) — confertum Decand. Aecid.[ium] crass.[um] β Ficariae (6. Heft)
22) — Asperifolii P.[ersoon]
23) — Urticae Reb.[entisch]
24) — cornutum P. [ersoon]
25) — Ariae mihi (Aecid.[ium] canc.[ellatum] β Ariae Funck Heft)
Roestelia cancellata Reb.[entisch]
Uredo candida, α ……..
Chenorinthe β
Arabis arenosae mihi
polymorpha Str.[auß] γ saliciis capreae δ salicina Reb.[entisch]
Euphorb.[iae] Heliosc.[opae] P.[ersoon]
polym. [orpha] δ Str.[auss]
Potentillae mihi
polymor.[pha] δ Str [auss]
cornis m. [ihi]
…. menta Str[auss] β
tussilaginis P. [ersoon]
tremellosa Str.[auss]
β campanulae P.[ersoon]
γ sonchi P.[ersoon]
δ Rhinanthi Alb.[ertini] & Schw[einitz]
ε Melampyri Reb.[entisch]
Euphrasiarum mihi 1) Euph.[rasiarum] odontit.[is]
2) sylvaticas Pers.[oon]
miniata Str.[auss]
α Eglanterinae
Ruborum Dec.[andolle] (Rubi fruticos[i] P.[ersoon])
Rosae Pers.[oon]
cylindrica Strauss (populina Pers.[oon])
Anemones Pers.[oon]
scutellata P.[ersoon]
cincta Str.[auss] α fabae
flexuosa Str.[auss]
Pucc.[inia] Polyg[onum] avicular.[is] Pers.[oon]
Uredo suaveolens P.[ersoon]
bifrons Dec.[andolle]
Phaseolorum Dec.[andolle]
Pisi Dec[andolle]?
Geran[ii Dec.[andolle] in Ger.sanguinea
Anethi mihi
geninum Strauss
Pucc.[inia] Anemones P.[ersoon]
Pruni spinosae mihi
Puccinia Pers.[oon]
nitida Strauss
Adoxae Dec.[andolle]
Menthae Strauss
floru.losum Str[auss]
α Hieracii
β Cneorum
γ centaureae ? in Centaurea jacea
cyani Dec.[andolle]
Bistortae mihi
Polyg[onae] amphibii mihi
Pucc.[inia] Pers.[oon]
verrucosa mihi
Puccin.[ia] Circaeae P.[ersoon]
Valantiae P.[ersoon]
Veronicarum mihi
linearis P.[ersoon]
striola Strauss
tanaceti Strauss
Balsamitae Strauss
obtusa Str.[auss]
Pucc.[inia] Potentillae Pers.[oon]
mucronata Str.[auss]
bulbosa Str.[auss]
mucronati Rubi Pers.[oon]
segetum
Uredo Asarina mihi
cytiss.[i] Strauss
β nigricantis
mammilaris mihi
Polypodii mihi
U.[redo] linearis β Pers.[oon]
Vincetoxici nobis
Astragali Kaulfuß
Vitellinae Dec.[andolle]
Saturejae Kaulfuß
aromatum Klfs [Kaulfuß]
Fumariae
Gentianae Strauss
α cruciatae
Cichoranarum Dec.[andolle]
Cacaliae nobis
Symphiti nobis
Mei ...... mihi
vesicaria Kaulfuß
impatientis mihi (in Impat.[iens] Noli tang[ere] det. Klfs [Kaulfuß])
Artemisiae mihi
umbellatarum nobis
Galii mihi
Viciae Craccae mihi
nov. Species nondum satis caeminata in Galio vero.
Erineum aureum P.[ersoon]
fagineum P.[ersoon]
pyrinum P.[ersoon]
tiliaceum P.[ersoon]
populinum P.[ersoon]
padi Duv.[al]
prunus spinosae mihi
betulinum Reb.[entisch]
vitis vinifer.[ae] Reb.[entisch]
juglandis G......
...leriadeum Willd.[enow]
alneum
violaceum Klfs [Kaulfuß] (legentissima ...... in Betula ovata Carnioliae .....)
roseum Schultz.
Insektenverzeichnis (Kunze/Germar)
Sammlung Dr. W. Funck
Geotrupes punctatus Fbr.
Copris furcata ♂ ♀
Ateucus variolosus
Aphodius serutator
Stipes inaequalis
Opatrum verrucosum n. sp.
Platynodus farucularis n. sp.
Carabus columbinus n. sp.
megacephalus ?
Scarites Duma ♀
Kelops lanipes
Scolytus limbatus
Chrysomela coerulea Neg. N. sp.
americana
20 guttata Fbr
Clytra longipes
Dasytes ater
Mylabris Spartii n. sp.
variabilis Vall.
Buprestis tenebrioinis F.
Ptinus Scotias
Melolontha transversa
squamosa
farinosa
Lamia trista
funesta
Lamia morio
— fulva Illig.
— rufipes
— pedestris
Leptura hastata
Tormentosa
Molorchus dimidiata
Curculio goerzensis
distinetus
gemmatus
fibialis n. sp.
var. ?
dulcis n. sp.
Cynarae
Papilio Celtis
triangulum
[Gulden] [Kreuzer]
— 8
— 6
— 4
— 4
— 6
— 8
— 10
— 6
— 4
— 8
— 2
— 1
— 6
— 2
— 2
— 4
— 2
— 12
— 10
— 8
— 2
— 8
— 4
— 6
— 12
1
— 3
— 4
— 2
— 4
— 4
— 5
— 3
— 6
— 4
— 1
— 8
— 8
— 6
— 6
— 20
— 20
Truxalis hungaricus
Tettigonia Fratini
Ornii
Satyra albolineata
semipunctata
Cimex Eryngii n. sp.
Reduvius rubricus n. sp.
—
—
—
—
—
—
—
8
6
4
4
6
8
8
Cryptogamische Gewächse des Fichtelgebirg’s: s. Heinrich Christian Funcks Pilzsammlungen, Teil I.
Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Höheren Pflanzen
Achillea atrata L.
Aconitum anthora L.
Aconitum rigidum
Aconitum Hoppeanum
Aconitum Kochianum
Aconitum Tauricum
Aconitum variegatum
Adiantum Capillus
Aegilops ovata
Aira vallesiana All.
Alchemilla fissa
Alchemilla hybrida L.
Alchemilla pentaphyllea L.
Allium ciliatum
Allium pendulinum
Allium victorialis L.
Alisma parnassifolius Bassi
Alisma plantago
Alopecurus agrestis
Alyssum creticum
Amyrsine buxifolia Pursh
Anagallis tenella
Androsace brevifolia Vill.
Androsace carnea L.
Androsace lactea
Anemone burseriana Scop.
Anemone fragifera Wulf.
Anemone talleri All.
Anemone narcissiflora
Anemone trifolia L.
Anemone vernalis L.
Anthericum ossifragum L.
Aquilegia alpina L.
Arabis arenosa
Arabis saxatilis All.
Arenaria bavarica
Aretia vitaliana Lodd.
Artemisia rupestris L.
Arundo arenaria
Arundo Calamagrostis
Arundo tenella
Arundo pseudophragmites
Arundo speciosa
Asperago
Asperula longifolia
Asphodelus lutens
Asplenium fissum
Asplenium viride
Astragalus epiglottis
Astragalus exscapus
Astragalus hypoglottis / danicus Retz.
Astrantia
Astrantia carniolica
Avena argentea
Avena sempervirens
Brassica alpina
Briza minor L.
Bromus commutatus
Bupleurum angulosum L.
Bupleurum ranunculoides L.
Bupleurum stellatum L.
Cacalia suaveolans
Campanula cenisia L.
Campanula thyrsoidea = C. thyrsoides L.
Carex brachystachys Schrank
Carex davalliana
Carex saxatilis
Cerastium alpinum L.
Cerastium latifolium L.
Chaerophyllum aureum
Cineraria alpina L.
Cineraria integrifolia
Circaea alpina
Cistus origanifoius
Clematis integrifolia L.
Clematis recta L.
Convallaria latifolia Jacq.
Convallaria multiflora
Cortusa matthioli L.
Cortusaria
Crataegus monogyna
Crocus variegatus
Crocus vernalis
Cyclamen europaeum L.
Cyperus monti L.
Dactylis hispanica
Dactylis maritima
Daphne alpina L.
Dentaria enneaphyllos
Dentaria pentaphyllos
Dentaria pinnata Lam.
Dianthus virgineus
Draba alpina L.
Draba incana L.
Draba stellata Jacq.
Echnios Ritro
Elatine hydropiper L.
Epipactis
Erigeron asteroides
Errum
Euonymus latifolius = Eu. latifolia Mill.
Euonymus verrucosus = Eu. verrucosa Scop.
Euphrasia salisburgensis Hoppe
Evax pygmaea
Euphorbia Gerardinea
Euphrasia latifoglia
Festuca ciliata
Festuca bromoides
Festuca glauca
Festuca pannonica
Festuca phleoides
Funkia laponica
Gentiana filiformis L.
Gentiana prostrata Haenke
Geranium Carolianum
Geranium lancastriense
Geranium macrorhizum
Geranium palustre
Globularia nudicaulis L.
Gypsophila fastigiata
Helianthemum marifolium Willd.
Heracleum angustifolium
Hieracium Hoppeanum Schultes
Hieracium molle
Hieracium prenanthoides
Hieracium sudeticum
Hyacinthus cormosus
Hymenophyllum tunbridgense
Imperatoria osthrutium L.
Juncus alpinus Vill.
Juncus glabescens ( ???)
Lactuca saligna L.
Lactuca Wallrothii Sprengel
Lappago racemosa
Lavatera thuringica
Ledum buxifolium Linné
Limodorum epipogium
Lindernia pyxidaria All.
Linnaea borealis
Linum alpinum Jacq.
Lycopodium alpinum
Lycopodium inundatum
Malaxis Loeselii
Malaxis monophyllos Swartz
Malaxis paludosa Swartz
Melica uniflora
Melilotus Kochiana Willdenow
Moehringia muscosa
Nymphaea
Ophrys insectifera
Orchis conopsea
Orchis fusca
Orchis militaris
Orchis odoratissima
Orchis sambucina
Orchis variegata
Ornithogalum Villarsii
Orobus luteus L.
Oxytropis pilosa
Papaver alpinum L.
Pedicularis acaulis Scop.
Pedicularis comosa L.
Pedicularis incarnata Jacq.
Pedicularis rosea Wulf.
Pedicularis Sceptrum
Pedicularis sudetica
Phelandrium mutellina L.
Phleum Boehmeri
Phlox
Pinguicula alpina
Plantago psyllium L.
Poa serotina
Polygonum aviculare
Polygonum viviparum
Potamogeton
Potentilla brauniana Hoppe
Potentilla grandiflora L.
Primula ciliata Schrank
Primula Floerkeana
Primula Fluggeana
Primula integrifolia L.
Primula glutinosa
Primula Hornemanniana
Primula minima
Primula villosa Jacq.
Pulsatilla vernalis
Parola umbellata L. = Chimaphila umbellata (L.) Barton
Ranunculus acris
Ranunculus alpestre
Ranunculus montanus Willd.
Ranunculus nemorosus
Ranunculus repens
Ranunculus thora L.
Rhus copallinum
Rosa pumila
Rubus chamaemorus
Rumex alpinus L.
Sagina procumbens
Salices
Salix triandra
Sambucus racemosa
Satyrium epipogium
Satyrium repens
Saxifraga ascendens
Saxifraga burseriana L.
Saxifraga globulifera
Saxifraga hirculus L.
Saxifraga maculata Schrank
Saxifraga nivalis
Schoenus ferrugineus
Schoenus nigricans
Scilla bifolia L.
Scirpus mucronatus
Scirpus repens
Scirpus triqueter Roth
Scorzonera glastifolia
Scorzonera hispanica
Sedum rubens
Sedum villosum
Silene noctiflora
Silene quadrifida
Sison aureus Sprengel
Sisymbrium eckartsbergense Willd.
Smyrnium aureum L.
Smyrinium olusatum
Soldanella alpina L.
Soldanella minima Hoppe
Soldanella montana Schmidt
Stachys alpina
Swertia carinthiaca Wulfen
Teucrium supinum
Thelypteris crispa
Thesium alpinum
Thesium ebracteatum
Thesium montanum
Thlaspi alpestre
Thlaspi campestre
Thlaspi montanum
Thymus interifolia
Thymus lanuginosus
Thymus lineraria
Tofielda palustris
Trapa natans
Trifolium Kochiana
Trifolium strictum
Tussilago alpina
Tussilago paradoxus
Valeriana montana
Valeriana sambucifolia
Valeriana saxatilis
Valeriana tripteris
Valeriana phu L.
Veratrum nigrum
Vicia cassubica
Viola biflora
Vitex Agnus Castus
Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Moose
Andreaea alpina
Andreaea rupestris
Anoectangium caespiticium
Anoectangium (Anictangium) compactum
Anoectangium Hornschuchianum Funck
Anoesctangium trichodes
Barbula acuta
Barbula brevicaulis
Barbula convoluta
Barbula curta
Barbula Dicksoniana Schultz
Barbula gracilis
Barbulaq membranifolia Hooker
Barbula obtusifolia
Barbula paludosa
Barbula revoluta
Barbula unguiculata
Bartramia crispa Sw.
Bartramia fontana Sw.
Bartramia Halleriana Hedw.
Bartramia ithyphylla Bridel
Bartramia marchica Sw.
Bartramia Oederi Sw.
Bartramia pomiformis Hedw.
Bartramia stricta Bridel
Bryum alpinum
Bryum boreale
Bryum capillare
Bryum cucullatum
Bryum duvalii Voit
Bryum erythrocarpum
Bryum funkii
Bryum lacustre
Bryum longicolle
Bryum ludwigii
Bryum ovata
Bryun pallens Swartz
Bryum pallescens
Bryum pulchellum
Bryum spinosum
Bryum sudeticum
Bryum turbinatum
Bryum wahlenbergii
Bryum zierii
Cathariea hercynica
Catharinea sudetica
Cinclidium stygium
Cotynodum alpinum ????
Cynodontium Cernuum
Cynodontium inclinatum
Cynodontium latifolium
Cynodontium trifarium
Cynontodium Bruntoni
Cynontodium cernuum
Cynontodium flexicaule
Cynontodium inclinatum
Cynontodium latifolium
Cynontodium trifarium
Dermatodon cornuus Hübener
Dicranum congestum
Dicranum cylindricum Smith
Dicranum ellipticum
Dicranum elongatum Schleicher
Dicranum falcatum
Dicranum flagellare
Dicranum floridum
Dicranum gracilescens
Dicranum hostianum
Dicranum interruptum
Dicranum latifolium
Dicranum longirostre
Dicranum maius
Dicranum montanum
Dicranum polysetum
Dicranum pusillum
Dicranum rigidulum
Dicranum schreberi
Dicranum spurium
Dicranum starkii Weber & Mohr
Dicranum strictum
Dicranum sudeticum Schwägrichen
Didymodon glaucescens
Didymodon obscurus nov. spec.
Didymodon pusillus
Didymodon rigidulus
Encalypta rhaptocarpa Schwägrichen
Fabronia pusilla
Fissidens exilis
Fissidens incurvus
Fontinalis falcata
Fontinalis squamosa
Grammitis leptophylla ßßß
Grimmia acuta
Grimmia alpicola
Grimmia compacta
Grimmia cribrosa
Grimmia crinita
Grimmia denticulata Bridel
Grimmia geniculata Schwägrichen
Grimmia incurva
Grimmia latifolia
Grimmia leucophaea
Grimmia martiana
Grimmia obtusa
Grimmia ovata
Grimmia plagiopoda
Grimmia pusilla
Grimmia recurvata
Grimmia striata Schreber
Grimmia trichophylla
Grimmia uncinata
Gymnocephalus conicus
Gymnostomum acaule Flörke
Gymnostomum aquaticum
Gymnostomum conicum
Gymnostomum fasciculare Hedwig
Gymnostomum Heimii Hedwig
Gymnostomum intermedium
Gymnostomum minutulum Schwaegrichen
Gymnostomum pennatum Hedwig
Gymnostomum pulvinatum
Gymnostomum pyriforme Hedwig
Gymnostomum rupestre
Gymnostomum rutilans
Gymnostomum sphaericum
Gymnostomum subsessile
Gymnostomum tenue
Gymnostomum tetragonum Bridel
Gymnostomum truncatum Hedwig
Hookeria splachnoides
Hypnum albicans
Hypnum alpestre
Hypnum Blandowii
Hypnum capillaceum
Hypnum confertum
Hypnum confervoides
Hypnum contiguum Nees von Esenbeck
Hypnum contortum
Hypnum denticulatum
Hypnum diffusum Blandow
Hypnum fallax
Hypnum flavescens Bridel
Hypnum foliaceum
Hypnum heterophyllum Hübener
Hypnum illecebrum
Hypnum incurvatum
Hypnum intricatum
Hypnum laetevirens Turner
Hypnum lucens
Hypnum luridum
Hypnum molle
Hypnum myosuroides
Hypnum murale
Hypnum neglectum Bridel
Hypnum nitens
Hypnum obtusatum Wahlenberg
Hypnum piliferum Schreber
Hypnum plicatum
Hypnum plumosum Hedwig
Hypnum polymorphum
Hypnum pratense
Hypnum pseudoplumosum Bridel
Hypnum rufescens
Hypnum rutabulum
Hypnum salebrosum
Hypnum sarmentosum Wahlenberg
Hypnum schleicheri
Hypnum squarrosulum
Hypnum strigosum
Hypnum subsphaericum
Hypnum tamariscinum
Hypnum thuringicum
Hypnum velutinum
Jungermannia curvifolia
Jungermannia epiphylla
Jungermannia exsecta Schmidel
Leptodon Smithii
Leskea attenuata
Leskea exilis Starke
Leskea Froehlichiana Schwägrichen (Bridel !)
Leskea incurvata
Leskea julacea
Leskea pachyclados
Leskea pallescens Hedwig
Leskea paludosa
Leskea pulcella
Leskea subenervis Schwägrichen
Meesia dealbata
Mnium boreale
Mnium capillare
Mnium duvalii
Mnium latifolium
Mnium turgidum
Neckera cladorrhizans
Neckera curtipendula
Neckera heteromalla
Neckera splachnoides
Orthotrichum crispum
Orthotrichum ludwigii
Orthotrichum rogeri Schwägrichen
Orthotrichum rupestre
Orthotrichum striatum Hedw.
Phascum alternifolium
Phascum carniolicum
Phascum crispum
Phascum curvicollum
Phascum elatum
Phascum floerkeanum
Phascum nitidum
Phascum pachycarpon
Phascum patens
Pohlia imbricata
Pohlia minor
Polytrichum alpinum
Polytrichum marginatum
Polytrichum septentrionale
Pterogonium gracilis Sdchleicher Schwaegrichen
Pterogonium striatum
Pterigynandrum gracile
Pterigynandrum nervosum
Pterigynandrum repens
Ptichomitrium curvicolle
Ptychostomum Hornschuch
Ptychostomum compactum
Sphagnum compactum
Sphagnum condensatum
Sphagnum cuspidatum
Splachnum ampullaceum
Splachnum angustatum
Splachnum Brewerianum
Spachnum Froehlichianum
Splachnum gracile
Splachnum luteum
Splachnum mnioides
Splachnum ovatum
Splachnum serratum
Splachnum sphaericum
Splachnum urceolatum Weber & Mohr
Splachnum vasculosum
Splachnum wulfenianum
Tayloria splachnoides
Tetraphis ovata
Tetraphis repanda
Timmia bavarica
Timmia megapolitana
Tortula mucronifolia
Tortula recurvata
Trichostomum aquaticum
Trichostomum cylindricum
Trichostomum fontinaloides
Trichostomum funale
Trichostomum lanuginosum
Trichostomum latifolium
Trichostomum microcarpon
Trichostomum riparium
Webera intermedia
Webera longicolla
Webera strangulata
Weissia calcarea
Weissia cirrata
Weissia compacta
Weissia denticulata
Weissia fugax
Weissia heteromalla
Weissia incarnata
Weissia latifolia Schwägr.
Weissia Martiana
Weissia Mielichhoferiana Funck
Weissia nigrita
Weissia pusilla
Weissia Schisti Schwägrichen
Weissia splachnoides
Verzecihnis der in den Briefen erwähnten Algen
Ceramium diaphanum
Ceramium tomentosum
Characeen
Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Flechten
Lecanora chrysoleuca
Parmelia encausta
Parmelia olivacea
Parmelia pulmonaea
Parmelia ricurva
Parmelia ulothrix
Stereocaulon paschale
Verrucaria tartarea
Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Pilze
Aecidium Alii Schw. = ?Ae. allii Grev. = Puccinia sessilis J. Schröt. (Pucciniaceae)
Aecidium Allii ursini Pers. = Ae. allii–ursini Pers. (anamorph. Pucciniales)
Aecidium ambiguum Alb. & Schw. (anamorphic Pucciniales)
Aecidium Anemones Pers. = Ochrospora anemones (Pers.) Ferd. & C.A. Jørg.
(Uropyxidaceae)
Aecidium Aquilegiae Pers. = Puccinia recondita Dietel & Howl. (Pucciniaceae)
Aecidium Ariae Kunze = Ae. cancellatum Pers. (Pucciniaceae)
Aecidium Asperifolii Pers. = Puccinia recondita Dietel & Holw. (Pucciniaceae)
Aecidium Berberidis Pers. = Puccinia recondita Dietl. & Howl.; Puccinia graminis Pers. ssp.
graminis (Pucciniaceae)
Aecidium carneum Nees (anamorphic Pucciniales)
Aecidium Clematitis DC. = Puccinia recondita Dietel & Holw. (Pucciniaceae)
Aecidium confertum DC. = Ae. crassum var. ficariae Alb. & Schw. (Pucciniaceae)
Aecidium convallariae multiflorae = ? Puccinia sessilis J. Schröt. (Pucciniaceae)
Aecidium cornutum Pers. = Gymnosporangium cornutum Arthur (Pucciniaceae)
Aecidium crassum Pers. = Puccinia coronata Corda (Pucciniaceae)
Aecidium Euphorbiae Pers. = Uromyces pisi–sativi (Pers.) de Bary (DC.) (Pucciniaceae)
Aecidium Falcariae DC. = Puccinia falcariae (Pers.) Fuckel (Pucciniaceae)
Aecidium Galii Pers. = Puccinia difformis Kunze (Pucciniaceae)
Aecidium Geranii Schultz = ? Uromyces geranii Speg. (Pucciniaceae)
Aecidium Grossulariae Schum. (anamorphic Pucciniales)
Aecidium Orchidis Kunze = ? Uredo orchidis H. Mart. = Pucciniastrum goodyerae
(Tranzschel) Arthur (Pucciniastraceae)
Aecidium orgacanthae = ?
Aecidium Orobi tuberosi Pers. = Ae. orobi var. orobi-tuberosi (Pers.) DC.; Urpmyces viciae–
fabae var. orobi (Schumach.) Jørst.(anamorph. Pucciniales)
Aecidium Parnassiae Grev. (anamorphic Pucciniales)
Aecidium penicilatum Pers. (anamorphic Pucciniales)
Aecidium Petasitis = ? Ae. petasitidis Gray (anamorphic Pucciniales)
Aecidium Phaseoli = ? Uromyces phaseoli (Pers.) Wint. (Pucciniaceae)
Aecidium Pini Pers. = Endocronartium pini (Willd.) Y.Hirats (Cronartiaceae)
Aecidium Prenanthis Pers. = Puccinia maculosa Schw. (Pucciniaceae)
Aecidium Ranunculi = ? Ae. ranunculi Schw. (anamorphic Pucciniales)
Aecidium Rumicis Pers. = ? Ae. rumicis Sowerby (anamorphic Pucciniales)
Aecidium Sambuci = ? Ae. Sambuci Schw. (anamorphic Pucciniales)
Aecidium Sempervivi (Alb. & Schw.) de Bary = Endophyllum sempervivi (Alb. & Schw.) de
Bary (Pucciniaceae)
Aecidium Serratulae Alb. & Schw. = Ae. rumicis var. serratula Alb. & Schw. (anamorphic
Pucciniales)
Aecidium Sii falcariae Pers. = Ae. sii–falcariae Pers. (anamorphic Pucciniales)
Aecidium Soldanellae Hornsch. = Puccinia soldanellae (DC.) Fuckel
Aecidium Swertiae = ? Puccinia swertiae (Opiz) G. Wint. (Pucciniaceae)
Aecidium Symphyti Kunze = ? Ae. symphiti Thüm. (anamorphic Pucciniales)
Aecidium Taraxaci Kunze & J.C. Schmidt = Puccinia dioicae Magnus (Pucciniaceae)
Aecidium Tragopogi Pers. = Puccinia hysterium F. Strauss (Pucciniaceae)
Aecidium Tussilaginis farfarae Pers. = Coleosporium tussilaginis (Pers.) Lèv.
(Coleosporeaceae)
Aecidium Urticae Rebent. = ? Ae. urticata F. Kern (Pucciniaceae)
Aecidium Valerianae F. = ? Uromyces valerianae Fuckel (Pucciniaceae)
Aecidium Violae Alb. & Schw. = ?Puccinia violae (Schumach.) DC. (Pucciniaceae)
Aecidium nov. spec. (auf Geranium palustre)
Aecidium nov. spec. (auf Polygonum aviculare)
Erineum acerinum Schum. (Fungi)
Erineum alneum Pers. (Fungi)
Erineum aureum Pers. = Taphrina populina (Fr.) Fr. (Taphrinaceae)
Erineum betulinum Reb.
Erineum fagineum Pers.
Erineum ilicinum DC. = ? E. ilicinum Pers. (Fungi)
Erineum juglandis
Erineum roseum Schultz (an juv. Betula) (Fungi)
Erineum padi Duval (E. Badi) = ? E. padi Alb. & Schw. (Fungi)
Erineum populinum Pers.
Erineum prunus spinosae Kunze
Erineum pyrinum Pers. (Fungi)
Erineum Sorbi Kunze (Fungi)
Erineum tiliaceum Pers.
Erineum violaceum Kaulfuß
Erineum vitis vinifereae Reb.
Hypoderma pinastri DC. = H. pinastri (Schrad.) DC. = Lophodermium pinastri (Schrad.)
Chevall. (Rhytismataceae)
Hysterium bulicare Pers. (Hysteriaceae)
Melanconium bicolor Nees (anamorphic Melanconis)
Monilia pinae Pers. = ? M. picea Funck (anamorphic Monilinia)
Peziza albolutea Pers. (Pezizaceae)
Peziza sulphurea Pers. = Belonidium sulphureum (Pers.) Raitv. (Hyaloscyphaceae)
Phacidium seriatum Fr. (Phacidiaceae)
Phyllerium sorbeum Fr. (Fungi)
Phyllinea Fries
Phyllinum Kunze
Puccinia circaeae Pers. (Pucciniaceae)
Puccinia Dianthi DC. = P. arenariae (Schum.) J. Schröt. (Pucciniaceae)
Puccinia valantiae Pers. (Pucciniaceae)
Roestelia cancellata Reb. = Gymnosporangium sabinae (Dicks.) G. Wint. (Pucciniaceae)
Sclerotium (auf Alisma plantago) = S. alismatis Nees ex Fr. = Doassansia alismatis (Nees)
Cornu (Doassansiaceae)
Sphaeria Anethis Pers. = Mycosphaerella anethi (Pers.) Petr. (Mycosphaerellaceae)
Sphaeria (auf den Blättern von Convallaria polygonatum) = ? S. polygonati Schw.
(Xylariaceae)
Sphaeria cruenta Kunze & Schmidt = ? S. cruenta Fr. (Xylariaceae)
Sphaeria decorticata Pers. = ? S. decorticata DC. (Xylariaceae)
Sphaeria fimbriata β. Coryli = S. fimbriata var. coryli (Batsch) Pers. = Mamianella coryli
(Batsch) Höhn. (Diaporthales)
Sphaeria fuliginosa Pers. = Godronia fuliginosa (Pers.) Seaver (Holotiaceae)
Sphaeria pusilla Pers. (Aglariaceae)
Sphaeria Sambuci Pers. = Dothidea sambuci (Pers.) Fr. (Dothideaceae)
Uredo aromatum Kaulfuß = ?
Uredo artemisiae Kunze = ? Puccinia tanaceti DC. (Pucciniaceae)
Uredo asarina Kunze = Puccinia asarina Kunze & Schmidt (Pucciniaceae)
Uredo astragali Kaulfuß = ? U. astragali Opiz = Uromyces pisi–sativi (Pers.) Liro
(Pucciniaceae)
Uredo cacaliae Funck & Kunze = ? U. cacaliae DC. (anamophic Pucciniales)
Uredo caricis Pers. = Anthracoidea caricis (Pers.) Bref. (Anthracoideaceae)
Uredo cichoranarum DC. (anamorphic Pucciniales)
Uredo cytisi F. Strauss (anamorphic Pucciniales)
Uredo decipiens var. β. F.Strauss (anamorphic Pucciniales)
Uredo effusa var. β. F.Strauss (anamorphic Pucciniales)
Uredo euphorbia Helioscopae Pers. = Melampsora euphorbiae (Ficinus & C.Schub.)
Castagne (Melampsoraceae)
Uredo euphrasiarum Kunze = ? U. euphrasiae Schum. = Coleosporium tussilaginis (Pers.)
Lév. (Coleosporiaceae)
Uredo fumariae Link (anamorphic Pucciniales)
Uredo galii Kunze = ? U. galii (Castagne) Berk. = Puccinia punctata Link (Pucciniaceae)
Uredo gentianae Strauss α cruciatae = Puccinia gentianae (F. Strauss) Link (Pucciniaceae)
Uredo impatientis Kunze = ? U. impatientis Rabenh. = Puccinia argentata (Schultz) G.
Winter (Pucciniaceae)
Uredo lini catartici = ? U. lini DC. = Melampsora lini (Ehrenb.) Lév. (Melampsoraceae)
Uredo mamillaris Kunze = ? Phoma mamillaris Berk. & M.A.Curtis (anamorphic Didymella)
Uredo mercurialis (H.Mart) Link = Melampsora poipulnea (Pers.) P.Karst.
(Melampsoraceae)
Uredo miniata Str. α eglanterinae = U. miniata var. eglanteriae Pers. (anamorphic
Pucciniales)
Uredo Polypodii Kunze = ? U. polypodii (Pers.) DC. = Hyalopsora polypodii (Pers.) Magnus
(Pucciniastraceae)
Uredo polymorpha F. Strauss (anamorphic Pucciniales)
Uredo potentillae Kunze polym.[morpha] δ Str[auss] = ? U. .potentillae DC. (anamorphic
Pucciniales)
Uredo pteridiformis Funck (anamorphic Pucciniales)
Uredo rosae Pers. (anamorphic Pucciniales)
Uredo ruborum Dec. (Rubi fruticos.[i] P.[ers.]) (anamorphic Pucciniales)
Uredo saturejae Kaulfuß = ? U. labiatarum DC. = Puccinia menthae Pers. (Pucciniaceae)
Uredo symphiti Funck & Kunze = ? Uredo symphiti DC. = Melampsorella symphiti Bubák
(Pucciniastraceae)
Uredo tremellosa Strauss = U. tremellosa var. F.Strauss = Coleosporium tussilaginis (Pers.)
Lév. (Coleosporaceae)
Uredo tussilaginis Pers. = Coleosporium tussilaginis (Pers.) Lév. (Coleosporiaceae)
Uredo ulmariaem Schum. = Triphragmium ulmariae (DC.) Link (Raveneliaceae)
Uredo umbellatarum Funck & Kunze = ? U. umbellatarum Link (anamorphic Pucciniales)
Uredo vesicaria Kaulfuß (anamorphic Pucciniales)
Uredo vicia craccae Kunze = ? U. vicine Rebent. (anamorphic Pucciniales)
Uredo vincetoxici Funck & Kunze = ? U. vincetoxici DC. (anamorphic Pucciniales)
Uredo vitellinae DC. (anamorphic Pucciniales)
Uredo nov. spec. (Kunze) (auf Sagina procumbens)
Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Arthropoden
Aphodius scrutator = Coprimorphus scrutator (Herbst)
Ateuchus variolosus Fabr.
Buprestis flavomaculatus Fabr.
Buprestis tenebrionis Fabr.
Carabus columbinus Germar
Carabus consitus sensu auct. C. monilis consitus Panzer
Carabus confluentinus
Carabus gigas Creutzer
Carabus megacephalus Fabr.
Cerambyx Welensii Dahl
Chrysomela americana L.
Chrysomela coerulea Oliv.
Chrysomela 20guttata Fabr.
Cimex Eryngii Germar
Claviger testaceus Preyssler
Clytra longipes Panzer
Copris furcata Fabr.
Cremitodus Illy (Cremidotus)
Curculio Cynarae Fabr.
Curculio distinctus Fabr.
Curculio dulcis Germar
Curculio fibialis Germar
Curculio fibialis var.
Curculio gemmatus Scop.
Curculio goerzensis Panzer
Dasytes ater Fabr.
Dasytes floripes ?
Dasytes longicornis Germar
Elater signatus Panzer
Elmis Latreille
Geotrupes punctatus Fabr.
Haliplus Latreille
Helops lanipes L.
Lamia fulva Illig.
Lamia funesta Fabr.
Lamia morio Fabr.
Lamia pedestris Panzer
Lamia rufipes Panzer
Lamia tristis Fabr.
Leptura hastata Panzer
Leptura tomentosa Fabr.
Limnius aeneus Müller
Limnius obscurus Müller
Limnius opacus Müller
Mastigus Latreille
Melolontha farinosa ? Kraatz
Melolontha squamosa Panzer
Melolontha transversa Fabr.
Molorchus dimidiata Panzer
Mylabris spartii Germar
Mylabris variabilis Pallas
Opatrum verrucosum Germar
Papilio celtis Esper
Papilio triangulum Fabr.
Piezaten (Blattwespen)
Platynotus farucularis Germar
Pselaphus Herbst
Ptinus scotias Panzer
Reduvius rubricus Germar
Satyro albolineata ?
Satyro semipunctata = ? Phoracamthia s. Fabr.
Scarites duma ? Fabr.
Scydmaenus Latreille
Scolytus limbatus Panzer
Stipes inaequalis ?
Tenthredineen (Blattwespen)
Tettigonia fraxini Fabr.
Tettigonia ornii ? Fabr.
Thelaphis ?
Tinea ?
Truxalis hungaricus Fabr.
Personenverzeichnis
Acharius, Erik (1757-1819): Schwedischer Arzt u. Botaniker, Lichenologe.
Agardh, Carl Adolf (1785-1859): Professor der Botanik u. Wirtschaft in Stockholm;
Algologe.
Ahrens, August (1779(80)-1841): Entolmologe.
Balbis, Giovanni Battista (1765–1831): Arzt, Botaniker u. Politiker; Professor der Botanik in
Turin u. Direktor des Botanischen Gartens; ab 1819 Professor der Botanik u. Direktor des
Botanischen Gartens Lyon.
Barth, Johann Ambrosius (1760–1813): Buchhändler und Verleger in Leipzig. Ab 1813
übernahm sein Sohn Wilhelm Ambrosius das Geschäft.
Beck, Max (Daten?): Entomologe.
Bercke (Daten?): wissenschaftlicher Reisender; ?Algologe.
Bernhardi, Johann Jakob (1774–1850): Professor der Botanik und Direktor des Botanischen
Gartens Erfurt.
Bieberstein, Friedrich August Marschall von (1768-1826): Botaniker u. Forschungsreisender.
Braun, Alexander (1805–1877): Professor der Botanik und Direktor des Botanischen Gartens
und Museums Berlin.
Braune, Franz Anton von (1766–1853): Hofkammer–Kanzlist in Salzburg.
Breiter, Christian August (1776–1840): Sächsisch–weimarischer Hofgärtner.
Bridel (Brideri), Samuel Wlias von (1761-1828): Fürstl. Bibliothekar, Bryologe:
Bruch, Philipp (1781-1847): Apotheker in Zweibrücken; Bryologe.
Candolle, August Pyramus de (De Candolle) (1778-1841): Botaniker u. Pflanzengeograph;
Professor der Botanik u. Gründer des botanischen Gartens in Genf.
Cassebeer, Johann Heinrich (1784-1850): Apotheker; Botaniker u. Geologe.
Chamisso, Adelbert von (1781-1838): Schriftsteller; Kustos am Botanischen Garten Berlin.
Dahl (Daten ?) Entomologe.
Ditmar, Ludwig Peter Friedrich (1784-1872): Jurist u. Stadtsyndikus in Rostock: Mycologe;
Mitarbeiter in Sturms Flora von Deutschland, Bd. 3 (Pilze).
Ditmarsch (Daten?)
Duval, Charles François Jeunet (1751-1828): Diplomat ; Botaniker.
Eisenhardt (Daten?): Student an der Universität Berlin.
Fabricius, Johann Christian (1745-1808): Entomologe; Professor der Ökonomie etc. in Kiel.
Flörke, Heinrich Gustav (1764–1835): Professor der Botanik in Rostock.
Germar, Ernst Friedrich (1786-1853): Professor der Mineralogie u. Direktor der mineralogischen Sammlungen in Halle; Entomologe.
Goldbach, Karl Ludwig (1793–1824): Hofrat in Moskau.
Granert (Schwester der Frau Vogel; Leipzig)
Grau, Gottfried Adolf: Buchhändler und Verleger in Hof.
Graumüller, Johann Friedrich Christian (1770-1825): Forstrat; Botaniker u. Geograph.
Gruner Madm. (bei Gefrees wohnhaft?)
Günther, Johann Christian Carl (1769–1833): Medizinalassessor u. Apotheker in Breslau.
Hedwig, Johannes (1730-1799): Professor der Medizin u. Botanik in Leipzig; Direktor des
Botanischen Gartens Leipzig.
Henschel, A. W. E. T. (1790-1856): Professor der Botanik in Breslau.
Hessler. Karl (1798-1823): Apothekerlehre; bei Funck in Gefrees; Promotion an der
Universität Göttingen 1823.
Hessler, Konrad (Daten ?)
Heym (Dasten) ?): preußischer Beamter; Staatsrat.
Hoffmann, Georg Franz (1769–1826): Professor der Medizin in Erlangen; Professor der
Botanik in Göttingen; zuletzt Professor der Botanik und Direktor des Botanischen Gartens
Moskau.
Hoffmansegg, Johann, Centurius von (1766-1849): Botaniker, Entomologe u. Ornithologe;
Gründer des Zoologischen Museums Berlin (1809).
Hofmeister, Wilhelm Friedrich (1782-1864): Verleger in Leipzig.
Holl (Schwämme) (Daten ?)
Hooker, William Jackson (1785-1865): Professor der Botanik an der Universität Glasgow;
später Direktor des Royal Botanical Garden in Kew.
Hoppe, David Heinrich (1760–1846): Apotheker; Professor für Naturgeschichte in
Regensburg.
Hornemann, Friedsrich Konrad (1772-1801): Afrikaforscher
Hornschuch, Christian Friedrich (1793–1850): Professor der Botanik u. Direktror des
Botanischen Gartens u. Zoologischen Museums Greifswald.
Huebener, Johann Wilhelm Peter (1807-1847): Botaniker u. Bryologe.
Hübner, Georg Friedrich (1788–1863): Militärapotheker in Dresden.
Illiger, Johann Karl (1775-1813): Naturwissenschaftler; Entomologe.
Jacquin, Nikolaus Joseph von (1727-1817): Professor der Chemie u. Botanik in Wien;
Direktor des botanischen Gartens von Wien.
Jürgens, Georg Heinrich Bernhard (1771–1846): Advokat in Jever; Algologe.
Kaulfuß, Georg Friedrich (1786–1830): Professor der Botanik in Halle.
Kirby, William (1759-1850): Entomologe; Priester.
Klug, Johann Christian Friedrich (1775–1856): Professor der Zoologie und Direktor der
zoologischen Sammlungen in Berlin.
Koch, Wilhelm Daniel Joseph (1771–1849): Professor der Botanik in Kaiserslautern; später
Professor der Botanik in Erlangen.
Koehler, Christian Gottlieb (1759-1833): Institutsvorsteher in Schmiedeberg; Botaniker.
Kraemer (Daten ?)
Krocker, Anton Johann (1744-1823): Arzt u. Botaniker. J. (Prag)
Kützing, Friedrich Traugott (1807–1893): zunächst Apotheker, dann Studium der
Naturwissenschaften in Halle; Lehrer der Naturwissenschaften an der Realschule in
Nordhausen; 1843 zum Professor ernannt. Species algarum (1849) u.a. algologische
Veröffentlichungen.
Laurer, Johann Friedrich (1798–1873): Apothekergehilfe bei Funck; später Professor der
Medizin und Pharmazie in Greifswald.
Lehmann, Johann Georg Christian (1792–1860): Professor der Naturgeschichte und Direktor
des Botanischen Gartens Hamburg.
Lichtenstein, Martin (1780-1857): Professor der Zoologie u. Direktor des Zoologischen
Museums Berlin.
Link, Heinrich Friedrich (1767-1851): Professor für Naturgeschichte, Botanik u. Chemie in
Rostock; später Professor für Botanik u. Chemie in Berlin; Direktor des Botanischen Gartens
Berlin.
Ludwig, Carl (1744-1823): Arzt u. Botaniker in Breslau.
Martius, Karl Friedrich Philipp von (1794–1868): Professor der Botanik und Direktor des
Botanischen Gartens München.
Mayrhofer, J. N. (1764-1832): Maler u. Botaniker.
Menzies, Archibald (1754-1842): Mediziner u. Zoologe; Gärtner am Botanischen Garten
Edinburgh.
Mertens, Franz Carl (1764–1831): Botanikprofessor in Bremen.
Mohr, Daniel Mathias Heinrich (1780–1808): Adjunkt an der Universität Kiel.
Müller, Otto Friedrich (1730-1784): Zoologe; Entomologe.
Murray, Johann Andreas (1740–1791): Professor d. Medizin u. Botanik in Göttingen.
Nees von Esenbeck, Christian Gottfried (1778–1858): Professor der Botanik in Erlangen,
Bonn und Breslau; Präsident der ‘Leopoldina’.
Nestler, Christian Gottfried (1778–1832): Apotheker; Professor der Botanik in Straßburg.
Nocca, Dominico (1758-1841): Professor der Botanik in Pavia; Direktor des Botanischen
Gartens von Mantua u. Pavia.
Noellner, Carl (1808–1877): Pharmazeut in Pirna; später Apotheker in Darmstadt.
Otto, Christoph Friedrich (1783-1856): Gartendirektor zu Schöneberg/Berlin.
Panzer, Georg Wolfgang Franz (1755–1829): Landgerichtsrat in Hersbruck b. Nürnberg;
Entomologe.
Puykall, Gustaf von (1757-1826): schwedischer Ornithologe u. Insektologe; Gründer des
Naturhistorischen Reichsmuseums in Stockholm.
Poeppig, Eduard Friedrich (1798–1868): Professor d. Zoologie an der Universität Leipzig;
1827–1832: Reise nach Südamerika (Chile, Peru, Amazonas).
Radius, M. (Daten ?): Bacalaureus d. Medizin in Leipzig; später Professor in Leipzig
Rau, A. (Daten ?)
Reichenbach, Heinrich Gottlieb Ludwig (1793-1879): Zoologe u. Botaniker; Professor der
Medizin in Leipzig; später Professor für Naturgeschichte in Dresden; Direktor des Naturalienkabinetts u. des Botanischen Gartens Dresden: jahrzehntelanger Präsident der ‚Isis’.
Reichenbach, Wilhelm: Bankier in Leipzig
Retzius, Carl Gustav (1798-1833): schedischer Botaniker.
Röhling, Johann Christoph (1757–1813): Pfarrer u. Naturforscher.
Rosenmüller, Ernst Friedrich Karl (1768–1835): Professor für Orientalistik an der Universität
Leipzig.
Schkuhr, Christian (1741-1811): Botaniker u. Bryologe; Gärtner in Leipzog;
Universitätsmechaniker in Wittenberg.
Schlechtendal, Dietrich Franz Leonhard von (1794-1866): 1833 Professor der Botanik u.
Direktor des Botanischen Gartens Halle.
Schmidt, J. C. (Daten ?): Mykologe; Studium in Leipzig; später Lehrer an der Fellenbrogschen Schule in Hofwyl b. Bern
Schrader, Heinrich Adolph (1767–1836): Professor der Botanik und Direktor des Botanischen
Gartens Göttingen.
Schrank, Franz von Paula (1747–1835): Professor der Landwirtschaft und Direktor des
Botanischen Gartens Ingolstadt; Professor der Ökonomie und Botanik in Landshut; zuletzt
Professor der Botanik und Direktor des Botanischen Gartens München.
Schubert, K. (Daten ?): Botaniker.
Schultes, Joseph August (1773-1831): österreichischer Botaniker.
Schultz, Karl Friedrich (1766-1837): Arzt in Stargrad u. Neubrandenburg; Bryologe.
Schwaegrichen (Schwägrichen), Christian Friedrich (1775–1853): Professor der
Naturgeschichte und Direktor des Botanischen Gartens Leipzig.
Seliger, Ignaz (1752-1812): Pfarrer in Wölfersdorf/Schlesien; Bryologe.
Sieber, Franz Wilhelm (1789-1844): botanischer Reisender und Sammler aus Prag.
Smith, James Edward (1759-1828): englischer Botaniker u. Bryologe; Begründer der Linnean
Society in London.
Sprengel, Curt Polycarp Joachim (1766–1833): Professor der Medizin und Direktor des
Botanischen Gartens in Halle.
Starke, Johann Christian (1744-1808): Pastor in Groß-Tschirnau/Schlesien; Botaniker u.
Bryologe.
Sternberg, Caspar Maria Graf von (1761-1838): Domkapitular in Regensburg; Hof- u.
Kammerrat der Hochstifte Rtegensburg u. Freising; Naturwissenschaftler, Paläontologe.
Swartz, Olof Peter (17660-1815): schwedischer Botaniker; Sekretär der Schwedischen
Akademie der Wissenschaften.
Taylor, Thomas (1775-1848): englischer Botaniker u. Bryologe.
Trattinick, Leopold (1764-1849): Botaniker; Kustos am Naturalienkabinett Wien.
Vogel (Buchhändler in Leipzig)
Wahlenberg, Göran (1780–1851): Professor der Botanik an der Universität in Upsala.
Wallroth, Karl Friedrich Wilhelm (1792–1857): Arzt; Botaniker u. Mykologe.
Weber, Friedrich (1781–1823); Professor der Botanik in Kiel.
Weinert, Optiker in Leipzig
Wendland, H. L. (Daten ?)
Widmann, August (Kaufmann in Hof)
Wiekert (Wieckert), Optiker in Leipzig
Willdenow, Carl Ludwig von (1765–1812): Apotheker in Berlin; 1801 Mitglied der
Akademie der Wissenschaften und Lehrer für Botanik an der neu gegründeten Berliner
Universität; 1810 Direktor des Berliner Botanischen Gartens.
Wulfen, Franz Xaver von (1728-1805): Geistlicher; Professor d. Physik, Mathematik u.
Philosophie in Klagenfurt; Botaniker.
Zinner (Daten?): Finanzherr aus Dresden.
Zuccarini, Joseph Gerhard (1797-1848): Professor der Botanik an der Universität München.
Ortsverzeichnis
Adersbach (Böhmen)
Adorf (Sachsen)
Bautzen (Sachsen)
Bayreuth
Bebra
Berlin (Flörke, Heym, Hoffmannsegg, Klug, Link, Otto
Bernstadt b. Herrnhuth (Schmidt)
Beuten (Polen)
Bonn (Nees von Esenbeck)
Bozen (Funck)
Breisgau (A. Braun)
Breslau (Günther)
Buchberg (Riesengebirge)
Dresden (Reichenbach)
Eger (Böhmen)
Eisenberg (Ludwig)
Elster
Ems (Vogel)
Erfurt
Felbertauern (Funck)
Flinsberg (Schlesien)
Franzensbrunnen (Hübner, Dresden)
Freyberg (Sachsen)
Friedland (Böhmen)
Gailtal (Funck)
Gefrees (Funck, Hoppe, Hornschuch)
Glatzer Schneeberg
Görlitz (Sachsen)
Görz (Funck)
Göttingen (Schrader)
Greiffenberg (Polen)
Greifswald (Laurer, Hornschuch)
Großer Winterberg (Sachsen)
Halle (Kaulfuß, Sprengel)
Hamburg (Bercke,Lehmann)
Heiligenblut (Funck, Hoppe)
Hirschberg (Riesengebirge)
Hof (Grau, Widmann)
Inntal (Funck)
Irkutzk
Isergebirge
Isonzotal (Funck)
Jena
Kals (Funck)
Karlsbad
Kaukasus
Kirschbaumer Alpe (Tirol)
Kochelfall (Riesengebirge)
Leipzig (Barth, Hofmeister, Kaulfuß, Kunze, Schwägrichen, Radius, Reichenbach W.,
Rosenmüller, Vogel)
Malnitzer Tauern (Funck)
Mattrey (Windisch Mattrey) (Funck)
Mattreyer Tauern (Funck)
Mattreyer Tauernhaus (Funck)
Meffersdorf (Böhmen)
Meran (Funck)
Messerlingwand (Funck)
Moskau (Goldbach)
München (Funck, Koch, Martius)
Neustadt a. d. Saale
Nizza (Funck)
Oetz (Funck)
Oybien (Sachsen)
Padua (Funck)
Paris (Persoon)
Passeiertal (Funck)
Pasterze
Petersdorf (Riesengebirge)
Pinzgau (Funck)
Pirna (Sachsen)
Prag (Funck)
Regensburg (Hoppe)
Reifträger (Riesengebirge)
Reinerz (Böhmen)
Rovereto (Funck)
Rumburg (Böhmen)
Sächsische Schweiz
Salzburg (Funck, Hoppe)
Schmiedeberg (Koehler)
Schneeberg (Erzgebirge)
Schneekoppe (Riesengebirge)
Schreiberhau (Riesengebirge)
Sölden (Funck)
Tafelfichte (Isergebirge)
Triest (Funck, Hoppe, Hornschuch)
Triptis b. Schleiz
Venedig (Funck)
Verona (Funck)
Vizenza (Funck)
Warmbrunn (Riesengebirge)
Weimar
Wiegardsthal (Schlesien)
Wien (Trattinik)
Zackenfall (Riesengebirge)
Ziegenrück a. d. Saale
Zittau (Sachsen)
Literatur
Acharius, E. (1814): Synopsis methodica Lichenum [etc.] – Lund.
Agardh, E. (1814): Synopsis Algarum Scandinaviae. – Lund.
Ahrens, A. (1812) Beiträge zur Kenntnis deutscher Käfer. – Halle.
Ahrens, A., F. Kaulfuß & E. F. Germar (1812–47): Fauna Insectorum Europae. – Halle.
Beck, M. (1817): Beiträge zur baierischen Insektenfauna: oder Beschreibung und Abbildung
neuentdeckter Käfer , mit angehängtem Namensverzeichnisse der Eleuteraten des Landgerichtsbezirks Zusmershausen. – Augsburg.
Besser, W. (1822): Enumeratio plantarum in Volhynia, Podolia [etc.] collectarum, simul cum
observationes in primitias florae Galliae Austriacae. – Wien.
Bieberstein, F. A. von (1808–19): Flora taurico–caucasica. Tom II; Tom III – Charkow.
Botanische Zeitung (Regensburg) (Flora): 1818 ff.
Decandolle, A. P. (1818–21): Regni vegetabilis systema naturae (2 Bde.). – Paris.
Decandolle A. P. & A. Decandolle (1824–70): Prodromus systematis naturalis regni vegetabilis [etc] – Paris.
Donnersmarck, Henkel von (1816): Enumeratio plantarum circa Regiomontanum
Borussorum sponte crescentium. – Königsberg.
Ficinus, D. (1821–23): Flora der Gegend um Dresden – Dresden; T. II (1823) Kryptogamie
von K. Schubert.
Flörke, H. G. (1815–1818): Deutsche Lichenen, gesammelt und mit Anmerkungen herausgegeben (3 Lieferungen). – Berlin.
Fries, E. (1823.): Systema mycologicum. T.2 – Greifswald.
Fritsch, J. H. (1816): Taschenbuch für Reisen ins Riesengebirge. – Leipzig.
Funck, H. C. (1800–38): Cryptogamische Gewächse des Fichtelgebirg’s. – Hof, Leipzig.
Funck, H. C. (1820): Deutschlands Moose. Ein Taschenbuch zum Gebrauch auf botanischen
Excursionen, herausgegeben von Heinrich Christian Funck, mehreren naturforschenden Gesellschaften Mitglied. – Bayreuth.
Germar, E. F. (Hrsg.) (1813–21): Magazin der Entomologie (4 Bde.). – Halle.
Germar, E. F. & G. F. Kaulfuß (1812-14): Insectorum Europae. – Halle.
Graumüller, J. C. F. (1813-19): Handbuch der pharmazeutisch–medizinischen Botanik. –
Eisenburg.
Henschel, A. W. E. T. (1820): Von der Sexualität der Pflanzen. – Breslau.
Hessler, K. (1822): De Timmia, muscorum frondosorum genere. – Göttingen.
Hoffmann, G. F. (1816): Genera plantarum Umbelliferarum [etc.] Ed. 2 – Moskau.
Holl, C. F. & J. C. Schmidt (1815): Deutschlands Schwämme in getrockneten Exemplaren. –
H. 1–4 (1ste u. 2te Lieferung) No. 1-50. – Leipzig. (Fortsetzung durch J. C. Schmidt & G.
Kunze (1816-20), H. 5-9. –Leipzig.
Hoffmansegg, J. C. & H. F. Link (1809–40): Flore portugaise. – Berlin.
Hooker, W. J. (1816): British Jungermanniae. – London.
Hoppe, D. H. & C. F. Hornschuch (1817/18): Plantae cryptogamicae selecta …………… –
Regensburg.
Hoppe, D. H. & C. F. Hornschuch (1818): Tagebuch einer Reise nach den Küsten des
adriatischen Meeres und den Gebirgen von Krain, Kärnthen, Tirol, Salzburg, Baiern und
Böhmen [etc.] – Regensburg.
Hornemann, J. W. (1813 ff.): Hortus regius botanicus Hafniensis. – Kopenhagen.
Hübener, J. W. P. (1833): Muscologia Germanica [etc.] – Leipzig.
Hübener, J. W. P. (1834): Hepatologia Germanica [etc.] – Mannheim.
Jürgens, G. H. B. (1816–17): Algae Aquaticae quas, et in littora maris Dynastiam Jeveranam
et Frisiam orientalem alluentis rejectas, et in harum terrarum aquis habitantes. H. 1–4 –
Jever.
Jacquin, J. F. (1813-14): Eclogae graminum rariorum aut minus cognitorum [etc.]. – Wien.
Kaulfuß, G. F. (1825): Erfahrungen über das Keimen von Characeen nebst anderen Beiträgen
zur Kenntnis dieser Pflanzengattung. – Leipzig.
Kaulfuß, G. F. (1825): Erfahrungen über das Keimen von Characeen nebst andren Beiträgen
zur Kenntnis dieser Pflanzengattung. – Leipzig.
Kaulfuß, G. F. (1827): Das Wesen der Farrenkräuter, besonders ihrer Fruchtteile [etc.] –
Leipzig.
Kirby, W. (1816): Monographie der Gattung Apium.–
Koch, W. D. J. Synopsis Florae Germanicae et Helveticae. – Frankfurt.
Krocker, A. J. (1787–1823): Flora silesiaca renovata, emendata continens plantas Silesiae
indigenas, de novo descriptas, ultra nongentas, circa mille auctas. – Breslau.
Kunze, G. (1819): De dysphagia commentatio pathologica. – Leipzig.
Kunze, G. (1821): Einige Bemerkungen über Klassifikation und Physiologie der Farren im
Allgemeinen und besonders über die Traubenfarren (Osmunda). – Flora oder Botanische
Zeitung 4/2, Nr. 31: 477-508.
Kunze, G. & J. C. Schmidt (1817–23): Mykologische Hefte (2 Hefte u. 4 Tafeln). – Leipzig.
Lehmann, J. G. C. (1817): Monographia generis Primularum. – Leipzig.
Lehmann, J. G. C. (1817): Beschreibung einiger neuen und weniger bekannten Pflanzen
(Asperifoliae). – Halle.
Lehmann, J. G. C. (1817/18): Plantae e familia Asperifoliarum nuciferae. – Berlin.
Lehmann, J. G. C. (1820): Monographia generis Potentillarum. – Hamburg.
Martini, F. W. (1819?): Handbuch für Reisende nach dem schlesischen Riesengebirge und der
Grafschaft Glatz, nebst einem Kupfer. – Breslau.
Martius, C. F. P. (1817): Flora Cryptogamica Erlangensis sistens vegetabilia e classe ultima
Linn. in agro Erlangensi hucusque detecta. – Nürnberg.
Mertens, F. C. & W. D. J. Koch (1823–39): Röhling’s Flora Deutschlands. 5 Bde. – Frankfurt
a. M.
Nees v. Esenbeck, C. G. N. (1816–17): Das System der Pilze und Schwämme. Ein Versuch.
(2 Bde.). – Würzburg.
Nees v. Esenbeck, C. G. N. (1820): Horae physica Berolinensis.
Nees v. Esenbeck, C. G., C. F. Hornschuch & J. Sturm (1823–31): Bryologia Germanica [etc.]
– Nürnberg.
Nestler, C. G. (1816): Monographia de Potentilla. – Paris u. Straßburg.
Nocca, D. & G. B. Balbis (1816–21): Flora Ticinensis [etc.] – Ticini.
Otto, J. G. (1816): Versuch einer auf die Ordnung und den Stand der Lamellen gegründeten
Anordnung und Beschreibung der Agaricorum. – Leipzig.
Persoon, C. H. (1818): Traité sur les champignons comestibles. – Paris.
Persoon, C. H. (1805-07)): Synopsis plantarum [etc.] 2 Bde. – Paris.
Presl, J. S. & C. B. Presl (1822): Deliciae pragenses historiam naturalem spectantes. – Prag.
Puykall, G. v. (1798-1800): Fauna Suecica (3 Bde.). – Upsala.
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Anschrift des Verfassers:
Dr. Eduard Hertel, Am Schießhaus 7, 95445 Bayreuth