GBS Aktuell Wattenmeer
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GBS Aktuell Wattenmeer
Guillain-Barré Syndrom und CIDP Journal GBS Aktuell GBS Aktuell Die Zeitschrift der GBS Initiative e.V. Wattenmeer Insel Juist Internet: www.gbsinfo.de 7. Jahrgang, www.gbs-portal.de Ausgabe 1, www.cidp.de Februar 2007 GBS Aktuell Inhaltsverzeichnis: Titelfoto: Wattenmeer Insel Juist, Petra Handelmann Seite 1 Was mir am Herzen liegt Seite 3 20 Jahre GBS Selbsthilfe in Deutschland Seite 4 Internationales GBS CIDP Symposium: PHOENIX Seite 10 ABGETAUCHT Erfahrungen von Joachim Dirker Seite 18 Autonome Störungen bei GBS / Lingen Seite 25 Osteopathie und GBS / Wil - Schweiz Seite 31 Weihnachtlicher GBS CIDP Gesprächskreis Seite 38 Gedicht einer verzweifelten Mutter für ihren Sohn Seite 44 Arbeitskreis Langzeit GBS „ LZGBS“ Seite 45 Hippotherapie Seite 52 Arbeitskreis CIDP / CIDP Journal Seite 62 Polyneuropathie GBS Selbsthilfegruppe Duisburg Seite 63 CIDP in den Rocky Mountains Seite 67 Das Guillain-Barré Syndrom Seite 70 Organisation der GBS Initiative Seite 71 Medizinischer und wissenschaftlicher Beirat Seite 72 Örtliche regionale und internationale Repräsentanten Seite 73 Impressum / Änderungsmitteilung Seite 77 Aufnahmeantrag Seite 78 Bücherecke Seite 80 2 GBS Aktuell Was mir am Herzen liegt Liebe Mitglieder der GBS Initiative e.V.! Liebe Leserinnen und Leser von GBS Aktuell! Ein recht frohes und gesundes neues Jahr wünsche ich Ihnen allen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich aufs Allerherzlichste für die vielen Glückwünsche und Zuschriften zum Weihnachtsfest bedanken. Das Jahr 2007 wird ein ganz besonderes Jahr; denn 1987 wurde die erste GBS Selbsthilfegruppe in Deutschland in Erlangen gegründet. Aus dieser GBS Selbsthilfegruppe ist im Jahr 2000 die GBS Initiative hervorgegangen. Wir werden das 20jährige Bestehen dieser GBS Selbsthilfegruppe in diesem Jahr im Großraum Nürnberg in einer angemessenen Feier würdigen. Ein entsprechender Beitrag ist in dieser Ausgabe zu finden. „Rehabilitation vor Pflege“, diese Worte aus dem Sozialgesetzbuch (SGB) von Vizekanzler Müntefering klingen mir immer noch in den Ohren. Er betonte sie in seiner Rede anlässlich der Neueröffnung eines Querschitt -Zentrums am 25. Januar 2007 im Neurologischen Rehabilitationszentrum Godeshöhe in BonnBad Godesberg ausdrücklich. Rehabilitation ist wichtig, um Schwerkranke wieder auf den Beruf vorzubereiten und somit dem Arbeitsmarkt zuzuführen. Ich finde diese Worte und Erklärungen sehr beispielhaft und hoffe, dass diese sich auch bis zum letzten Sachbearbeiter bei den gesetzlichen und privaten Krankheits- und Gesundheitskassen herumsprechen. Zu häufig sind in der Vergangenheit hier andere Entscheidungen getroffen worden. Basierend auf Formularen mit „Häkchen“ und „Kreuzchen“ wurden vorformulierte Antwortschreiben verfasst. Die GBS Initiative e.V. konnte in vielen Fällen eine Verlegung ins Pflegeheim verhindern, bedauerlicherweise nicht in einigen Einzelfällen. Die Pflegeversicherung ist für die Pflege entwickelt worden und nicht als Ersatzleistung von Rehabilitationsmaßnahmen. Erklärt wurden derartige Maßnahmen mit den Worten: „Die Physiotherapie kann auch im Pflegeheim durchgeführt werden.“ Es grüßt Sie ganz herzlich Ihr 3 GBS Aktuell Entwicklung der GBS Selbsthilfe in Deutschland 20 Jahre GBS Selbsthilfe in Deutschland Vor 20 Jahren (1987) wurde nach heutigen Erkenntnissen im Großraum Nürnberg, Fürth in Erlangen die Erste GBS Selbsthilfegruppe in Deutschland gegründet In der neurologischen Fachklinik in Enzensberg warteten 1987 zwei Patienten auf die Physiotherapie. Doris Krönert fragte den anderen, Hannes Mück, was er denn habe. "Ja,“ sagte Hannes, „was ich habe, hat kein anderer, das habe nur ich“. „Und was ist das“, fragte Doris Krönert? „GBS, das steht für GuillainBarré Syndrom,“ sagte Hannes. „So so“, sagte Doris Krönert, „genau das habe ich auch.“ Es trafen sich dann später die Mutter von Hannes, Adolphine Mück und Doris Krönert und gründeten die erste Selbsthilfegemeinschaft in Deutschland. Später kam Marianne Fels hinzu, ihre Tochter Eva war ebenfalls an GBS erkrankt. Im gleichen Jahr führte die Gruppe erste Treffen mit weiteren GBS Erkrankten durch und wurde Ansprechpartner für die Internationale GBS Stiftung der USA. Das ist Doris Krönert noch heute. Die Aufgaben von Marianne Fels übernahm ihre Tochter Eva. In den nachfolgenden Jahren half diese Gruppe sehr vielen GBS Betroffenen und deren Angehörigen bei der Bewältigung der schwierigen Phasen der Erkrankung. Sehr viel Dokumentation wurde von Marianne Fels in die deutsche Sprache übersetzt. Doris Krönert verfasste ein Buch mit dem Titel „Kein hoffnungsloser Pflegefall“. Dieses Buch ist noch heute lieferbar und enthält sehr viele Erfahrungsberichte aus dieser Zeit. Aus dieser Gruppe ist im Jahr 2000 die GBS Initiative hervorgegangen, die im Januar 2001 in das Vereinregister eingetragen wurde. Doris Krönert aus Obermichelbach (Großraum Nürnberg) und Eva Fels aus Boos sind heute Repräsentanten der GBS Initiative e.V. 4 GBS Aktuell Bildlicher Rückblick Im Gruppenbild von damals: Adolphine Mück als zweite von links und Doris Krönert ganz rechts Der Briefkopf der Gruppe 5 GBS Aktuell Zeitungsartikel mit Erfahrungsbericht. Doris Krönert stellt das Buch vor und will mit dieser Fallsammlung GBS Betroffene ermutigen. Nachfolgend der Text und das Bild des Zeitungsartikels: Nürnberg Land und Region Wer vom GBS-Syndrom befallen wird, einer entzündlichen Nervenerkrankung, braucht zur Rehabilitation sehr viel Geduld. Leidensgeschichte mit lebenslangen Folgen Patient liegt oft über Wochen gelähmt im Krankenhaus – Dennoch kein hoffnungsloser Pflegefall – Buch will Betroffenen Mut machen. von Ursula Korb 6 GBS Aktuell FÜRTH – Seit dem 13. Dezember 1986 ist für Katja Gregor (Name von der Redaktion geändert) nichts mehr, wie es vorher war. An diesem Tag begann für die damals 31jährige eine Leidensgeschichte, an deren Folgen sie wohl ihr Leben lang zu tragen haben wird. Die junge Frau wurde von einer Krankheit befallen, die zwar extrem selten vorkommt, aber meist recht spektakulär verläuft. Was am Morgen mit einem ungewöhnlichen Schwächegefühl in Armen und Beinen begonnen hatte, entwickelte sich bis zum Abend zu einer Lähmung des gesamten Körpers, da lag Katja Gregor allerdings schon in der Erlanger Uniklinik. Einen Tag später, als nicht nur Arme und Beine schlaff waren, „als würden sie mir nicht gehören“, sondern auch noch Kopfschmerzen, Fieber, Erbrechen und Nackensteife hinzugekommen waren, erfuhr die Kranke dann die Diagnose: Guillain-Barré Syndrom (GBS), eine entzündliche Erkrankung des peripheren Nervensystems, verbunden mit Hirnhautreizung. Nicht eindeutig Über die Ursache von GBS gibt es bisher keine eindeutigen Erkenntnisse. Dass der Verlauf manchmal dramatisch sein kann, erfuhr Katja Gregor am eigenen Leib. „Schreckliche Tage und Nächte begannen“, erinnert sich die Patientin von einst. „Mein Körper war zur völligen Bewegungslosigkeit verurteilt, aber innerlich lief ich auf Hochtouren, ich fand keine Ruhe, keinen Schlaf. Mein Verstand war so ziemlich das einzige, was noch funktionierte.“ Nicht einmal die Auskunft der Ärzte, dass wahrscheinlich keine Schäden zurückbleiben würden, konnte sie trösten. Kein Wunder – hatten sie der besorgten Mutter einer Tochter von damals ein einviertel Jahren doch andererseits signalisiert, dass es mindestens zehn Wochen dauern würde, bis sich die Lähmungen wieder zurückbilden. Katja Gregor wurde sorgfältig gebettet, um Liegegeschwüre zu vermeiden, und mit Kissen gestützt. Wasser lassen konnte sie nur mit Blasenkatheder, Arme und Beine waren zwar wie tot, doch sie spürte jede Berührung, jede Vibration. Sechs Wochen lag sie so, dann wurde sie erstmals aufgesetzt – mit Hilfe von drei Personen. Obwohl sie einer Ohnmacht nahe war, biss die Kranke die Zähne zusammen. „Mir war klar, dass ich das jetzt öfter würde tun müssen“, ahnte sie. Und sie behielt Recht. Denn ihre Genesung kam nur mit winzigen Schritten voran. Die Aussage eines Neurologen bewahrheitete sich, der ihr prophezeit hatte, dass sich ihre lädierten Nervenbahnen nur mit einer Geschwindigkeit von einem Millimeter pro Tag regenerieren würden. 7 GBS Aktuell Inzwischen hat Katja Gregor den mühsamen Weg ihrer Rehabilitation hinter sich. Langsam, aber unaufhaltsam und mit eisernen Willen lernte sie das Gehen wieder. „Alle Bewegungsabläufe, die bei einem Gesunden automatisch ausgeführt werden, schienen aus meinem Gedächtnis gelöscht“, erzählt sie. Mit voller Konzentration musste sie sich vorsagen: „Rechter Fuß vor, hoch, ab. Linker Fuß vor, hoch, ab…“ Doch – allen Anstrengungen zum Trotz: So wie früher wird es nie wieder sein. Ihre Fußheberschwäche ist Katja Gregor geblieben. Sie ist nicht mehr so belastbar wie vor Ausbruch der Krankheit und ermüdet schneller. „Im Vergleich mit Gesunden,“ meint sie, „geht’s mir relativ schlecht, im Vergleich mit Kranken gut“. Katja Gregor gilt als schwerbehindert und bezieht seit 1987 eine Erwerbsunfähigkeitsrente. Um anderen Betroffenen des GBS Syndroms und ihre Angehörigen zu ermutigen, macht die heute 40jährige inzwischen in der bundesweit einzigen Selbsthilfegruppe mit, die sich vor einigen Jahren in Erlangen gegründet hat. Und sie arbeitet auch an einem Buch mit, das Doris Krönert aus Obermichelbach im Landkreis Fürth herausgegeben hat. Unter die Haut In „Kein hoffnungsloser Pflegefall“ sind die Erfahrungsberichte von GBSErkrankten beschrieben – und diese Schilderungen gehen auch und gerade denjenigen unter die Haut, die von dieser Krankheit bisher nichts wussten. Deutlich wird daraus vor allem eines: die schwere psychische Belastung, der die Betroffenen und ihre Familien ausgesetzt sind. Nicht nur Außenstehende mutet dieses Leiden geradezu exotisch an. Auch die Kranken selbst denken angesichts der scheinbar unerklärlichen Symptome immer wieder: „Das gibt’s doch gar nicht“ und fühlen sich von ihrer Umwelt und den Ärzten menschlich oft im Stich gelassen. Letztlich wissen eben nur die Betroffenen selbst, wie es ist, aus heiterem Himmel in einen schweren Pflegefall verwandelt zu werden – auch wenn dieser Zustand nicht von Dauer ist. Das Buch von Doris Krönert „Kein hoffnungsloser Pflegefall“ kann über die GBS Initiative e.V. bezogen werden. Die GBS Initiative e.V. wird das 20jährige Bestehen dieser Gruppe im Jahr 2007 im Raum Nürnberg gebührend würdigen. Albert Handelmann 8 GBS Aktuell Eines der ersten Dokumente: Kommunikation mit Beatmungspatienten 9 GBS Aktuell 9. Internationales GBS CIDP Symposium in Phoenix, Arizona, USA vom 3. bis 5. November 2006 Bildbericht von Albert Handelmann Strahlend blauer Himmel und sehr angenehme Temperaturen tagsüber von ca. 27 Grad Celsius. So war es in Phoenix während des gesamten Symposiums. Bereits am Vortag trafen sich die ersten Teilnehmer zu einem Kennenlernen und zum Erfahrungsaustausch. Viele kannten sich bereits untereinander und von früheren Treffen. So mussten sehr viele Hände geschüttelt werden, und einige Erstteilnehmer wurden vorgestellt. Das ging bei kleinen Snacks, Kaffee und Erfrischungsgetränken ganz locker über die Bühne. Am 2. Tag kam der große Ansturm. Weit über 400 Teilnehmer mussten im Vortragssaal untergebracht werden. Nach der Begrüßung aller Teilnehmer ging es in die verschiedenen Arbeitskreise, in denen Themen bezogen diskutiert wurde. Insgesamt gab es 20 Arbeitskreise von der GBS Diagnose und Behandlung über Schmerzbehandlung, Kinder GBS, Behandlung mit IVIG und Plasmapherese, bestehende Müdigkeit bis hin zum Langzeit GBS. Viele Arbeitskreise liefen parallel. Höhepunkt war die Fragestunde an die Experten, die man am liebsten noch weiter ausgedehnt hätte. Abends gab es ein großes Galadiner, an dem schon standardmäßig die Tische nach Länderherkunft besetzt wurden. Nach dem Essen begann dann der Erfahrungsaustausch, der bis Mitternacht andauerte. 10 GBS Aktuell Vielen fiel der Abschied schwer. Wurden doch wieder viele Freundschaften geschlossen, und darum nahm der Austausch von Adressen und Telefonnummern sehr viel Zeit in Anspruch. Die internationale GBS/CIDP Stiftung wird im deutschsprachigen Raum von Europa durch die GBS Initiative e.V. (Doris Krönert, Eva Fels und Albert Handelmann) vertreten. Albert Handelmann, Phoenix, 5. Nov. 2006 Impressionen vom Symposium: Vorabend Am Vorabend beim Empfang: Albert Handelmann (l), Estelle Benson (Generalsekretärin der GBS CIDP Stiftung) (M) und Harald Niemann (r) Mitglied des Vorstandes der EURORDIS und der GBS Initiative e.V. 11 GBS Aktuell v. l. n. r.: Howard und Glennys Sanders aus UK, Beate und Harald Niemann aus Deutschland Weit über 400 Teilnehmer suchten Platz im Saal. Hier ein Ausschnitt von der rechten Seite. Es dauerte eine geraume Zeit, bis jeder seinen Platz gefunden hatte. 12 GBS Aktuell David Cornblath (MD) erläutert die Herausforderungen an die Forscher. Neue Erstbehandlungen sind notwendig, da bis zu 20% GBS Betroffener sterben, oder sie sind nicht dazu in der Lage, innerhalb eines Jahres wieder zu gehen. Zusätzliche Behandlungsmethoden sind notwendig für Patienten, die auf bestehende Behandlungen nicht ansprechen. Zusätzliche Behandlungen zur Regenerierung der Nerven sind notwendig. Weitere Behandlungsmethoden sind notwendig, um die Funktionen in den reparierten Nerven zu verbessern. Hast du Leid beschlossen, Ist die Prüfung da, Herr, ich trag es unverdrossen, Bleib mir deine Hoffnung nah. Alles magst du mir entziehen, Was mein Leben heiter macht, Hoffnung wird mir glühen, Wie ein Stern zur Nacht. Annette von Droste-Hülshoff 13 GBS Aktuell v. l. n. r.: Albert Handelmann, Gareth J. Parry (MD) und Bob Stothart (Präsident der GBS Patientengruppe Neuseelands) stellten sich dem Fotografen. Gareth J. Parry ist der Autor der englischen Version von „Restsymptome nach akutem Guillain-Barré Syndrom“. Albert Handelmann übersetzte diesen wichtigen Bericht im Sommer des Jahres 2000. Nun trafen Autor und Übersetzer sich zum ersten Mal und diskutierten natürlich den Bericht. Die kostenlose Broschüre „Restsymptome / Restdefizite nach akutem Guillain-Barré Syndrom wird am häufigsten bei der GBS Initiative e.V. bestellt. In dem Bericht geht Gareth J. Parry besonders auf die lang anhaltenden Symptome nach GBS ein und erklärt diese auf verständliche Art und Weise. So schreibt Parry u. a. über die Müdigkeit: Der Grund für diese scheinbar geringen Restsymptome (Müdigkeit und Schmerzen) liegt wahrscheinlich in der axonalen Schädigung. Während der Akutphase bei GBS ist die vorherrschende Grunderkrankung bei den meisten Patienten eine segmentale Demyelination, eine teilweise oder völlige Zerstörung der Myelinschicht, die sich aber wieder voll zurückbilden kann. Einige Stufen von axonaler Degenerierung bleiben fast unverändert. Sobald die Besse- 14 GBS Aktuell rung beginnt, werden die Funktionen durch eine Reihe von mechanischen Vorgängen langsam wieder hergestellt. Die axonale Regenerierung der Motor Axons spielt wahrscheinlich nur eine geringe Rolle bei der Wiederherstellung der Funktionen mit Ausnahme bei ganz schweren Fällen. Was eher passiert ist, dass noch lebende Axons als kleine „Zweige“, genannt auch „seitliche Sprösslinge“, nachwachsen lassen, um die Muskelstränge neu zu versorgen, deren Nerven zerstört wurden. Dieser so genannte „Nachwachs Prozess“ stellt zwar die Funktionen des Muskels wieder her, aber dieser Muskel leidet wesentlich unter der Effektivität. Er muss daher nun sehr viel mehr arbeiten und nimmt wesentlich mehr Kraft in Anspruch. Daher kann auch die Müdigkeit kommen, obwohl es so aussieht, als ob der Patient wieder voll hergestellt ist. Auf der Empfindungsseite können bereits eine kleine Anzahl von Empfindungsnerven, deren Axon unter GBS gelitten hat, spontane „Entladungen“ generieren, die als Schmerzen oder Unannehmlichkeiten registriert werden. Es ist geradezu unerlässlich, dass zur Wiederherstellung nach GBS bereits während der Akutphase nachdrücklich geeignete Maßnahmen eingeleitet werden. Während der Zeit der Akuterkrankung verliert der Patient viele motorische und manchmal auch lebenswichtige Funktionen. Eine konstante Betreuung durch die begleitenden Mediziner spielt daher eine vitale Rolle im Wiederherstellungsprozess. Es ist gleichermaßen wichtig, auch möglichen Restsymptomen, die von wiederhergestellten Patienten berichtet werden, weitestgehend vorzubeugen. Die Entwicklung zukünftiger Methoden zur besseren Behandlung von Restsymptomen, um die Leiden von unvollständig wiederhergestellten Patienten zu lindern, wird noch eine sehr lange Zeit dauern. Mehr Forschungsaktivitäten sind daher notwendig, um effektivere Behandlungsmethoden hinsichtlich der Müdigkeit zu entwickeln. Da diese Restsymptome wahrscheinlich von dem Ausmaß der axonalen Schädigung oder Zerstörung während des Beginns der Akutphase abhängen, sind zusätzliche und ständige Bemühungen um frühere und wesentlich effektivere Behandlungsmethoden während der Akutphase erforderlich, um diese Restsymptome nach Möglichkeit auf ein Minimum zu reduzieren. 15 GBS Aktuell Albert Handelmann (l) im Gespräch mit Hans W. Buhrfeind (r) aus Houston in Texas Albert Handelmann hier im Gespräch mit der Generalsekretärin der GBS CIDP Stiftung, Estelle Benson über die internationale Vernetzung GBS CIDP Betroffener. Albert Handelmann bedankt sich nochmals für die intensive Betreuung des im Jahre 2005 in den USA am akuten GuillainBarré Syndrom erkrankten deutschen Geschäftsmannes und dessen Ehefrau. 16 GBS Aktuell Viele GBS und CIDP bezogene Fragen wurden von den Experten beantwortet Eines der Kernthemen war die Frage nach der Grippeschutzimpfung, da lt. Beipackzettel ein erhöhtes Risiko besteht, dass die Schutzimpfung ein erneutes Guillain-Barré Syndrom auslösen kann. So ganz klar konnte die Frage, ob man zur Grippeschutzimpfung gehen soll oder nicht, nicht beantwortet werden. In jedem Fall – und das ist unerlässlich – ist dieses mit dem behandelnden Mediziner abzusprechen. Eine Aussage war auch, dass man, wenn man sich gegen Grippe impfen lässt, erneut am akuten Guillain-Barré Syndrom erkranken kann. In Deutschland ist solch ein Fall in Limburg aufgetreten. Man kann aber auch am Guillain-Barré Syndrom erkranken, welches durch eine Grippe ausgelöst wird, und zwar deshalb, weil man eben keine Schutzimpfung gegen Grippe hat. Nochmals wurde auf die Abstimmung mit dem behandelnden Arzt hingewiesen. 17 GBS Aktuell Abgetaucht GBS Erfahrungsbericht von Joachim Dirker aus Heusenstamm Eineinhalb Wochen vor der Erkrankung in Texas. Bilder oben: Joachim Dirker - rechts mit seiner Ehefrau Gisela Eigentlich war es eine ganz gewöhnliche Geschäftsreise in die USA. Wie in den Jahren zuvor wollte ich im Januar 2005 an einer Konferenz in Las Vegas teilnehmen und anschließend zwei Wochen in Austin, Texas an einem Projekt mitarbeiten. Zuvor wollten meine Frau und ich uns noch eine Woche Urlaub gönnen. Auf dem Flug nach Las Vegas habe ich mich erkältet – nichts Besonderes, etwas Hals- und Kopfschmerzen. Da mir die Konferenz in Las Vegas wichtig war, habe ich trotz Erkältung die Veranstaltungen besucht. Durch die Kälte in den klimatisierten Räumen verschlimmerte sich meine Erkältung. Schon angeschlagen, habe ich dann den ersten Arbeitstag in Austin durchgehalten. Danach ging aber nichts mehr. Die Halsschmerzen wurden extrem, und ich fühlte mich nun wirklich krank. Abends bekam ich in der Notfallaufnahme des 18 GBS Aktuell North Austin Medical Centers eine Penicillinspritze und blieb am folgenden Tag mit der festen Absicht im Apartment, nun meine Erkältung auszukurieren. Zu diesem Zeitpunkt handelte es sich aber schon nicht mehr um eine einfache Erkältung. Am folgenden Tag traten Geschmacksstörungen auf, und gegen Mitternacht konnte ich nicht mehr schlucken; außerdem war die linke Hälfte meiner Zunge ungefähr 2 cm dick angeschwollen. Am 19 Januar, gegen 2 Uhr früh, fuhr mich meine Frau erneut zur Notaufnahme des North Austin Medical Centers. Der Dienst habende Arzt war trotz aller Untersuchungen ratlos. Ich wurde schwächer und schwächer und konnte mich kaum noch bewegen. Der Leiter der medizinischen Abteilung wurde hinzugezogen. Dann gegen 5 Uhr die Diagnose: „ GBS“. Auf der Intensivstation eine halbe Stunde später war ich bereits fast vollständig gelähmt und hatte extreme Atemnot. Notfallintubation. Ich versuchte noch, meine Frau zu beruhigen. Dann: die Braunüle in die linke Hand, Injektion und ab in die Geisterbahn. Es wurde der längste Ritt meines Lebens! Das North Austin Medical Center in Texas 19 GBS Aktuell Die Rückkehr in die Realwelt verlief schrittweise und dauerte einige Tage. Es war nun Anfang März; die zurückliegenden 6 Wochen verbrachte ich in einer Parallelwelt. Personen der Realwelt - Ärzte und Schwestern - kamen darin vor, hatten allerdings ganz andere Rollen angenommen – außer meiner Frau. Das „Erlebte“ war teilweise grotesk, aber auch beängstigend, auf jeden Fall sehr real für mich. Panikattacken und Desorientierung, so erlebte ich die ersten Tage. Das Ausmaß meiner Erkrankung wurde mir jetzt zunehmend bewusst: Vollständige Lähmung aller Körperpartien mit minimaler Kontrolle über Füße und Hände, beatmet über eine Trachialkanüle, unfähig zu sprechen und ernährt durch eine „feeding tube“. Mein Körper war zu einer Hülle geworden. Dinge, die wir für selbstverständlich halten, waren unerreichbar. „Plop“, der Beatmungsschlauch fliegt vom Tubus, die Atmung hört auf. Panik! Ist die Klingel erreichbar? Werden sie diesmal auch schnell genug reagieren und kommen? Bereits Mitte März wurde mit Physiotherapie und logopädischem Training begonnen. Selbst die einfachsten Übungen waren äußerst anstrengend. Das Aufrichten zum Sitzen für fünf Minuten war so erschöpfend, dass ich danach zwei Stunden Ruhe benötigte. Aber es gab kleine Fortschritte. Ende März konnte ich bereits selbstständig atmen und meine Hände und Arme etwas mehr bewegen. Am Dienstag nach Ostern wurden meine Frau und ich per Learjet nach Frankfurt geflogen. Die Verlegung nach Deutschland konnten wir nicht ablehnen, da ich transportfähig war und mein Arbeitgeber, der seine Mitarbeiter im Ausland nicht ausreichend versichert und daher für die Kosten der Behandlung aufkommen musste, auf einer Überführung bestand. Wir verließen Austin sehr ungern. Die Umstellung auf deutsche Klinikverhältnisse fiel mir äußerst schwer, und ich wünschte mir oft mein Einzelzimmer und all die Annehmlichkeiten des North Austin Medical Centers zurück. Das Nordwestkrankenhaus bot erstklassige medizinische Versorgung. Leider konnte die physiotherapeutische und logopädische Betreuung nicht mit der Intensität durchgeführt werden, wie dieses in den Staaten geschehen war. 20 GBS Aktuell Joachim Dirker auf der Intensivstation Im künstlichen Koma 21 GBS Aktuell Es ging nun langsam, sehr langsam, bergauf. Entblockung der Trachialkanüle, die ersten gesprochenen Worte, der erste Schluck Wasser, zum erstenmal wieder im Freien, die ersten, mühsamen Schritte mit Rollator. Ein befreundeter Physiotherapeut kam nun fast jeden Tag für eine Stunde zum intensiven Training. Ende April konnte ich mich bereits mit Hilfe an die Bettkante setzen und schaffte es mit gewagtem Schwung in den Rollstuhl. Zu dieser Zeit benötigte ich auch keine Windeln mehr, der Urinkatheter wurde entfernt – es ist banal, aber Urinieren kann fantastisch sein! Nun wurde auch die Trachialkanüle gezogen. Es war jetzt nur noch ein kleiner Schritt zu den nächsten Teilzielen: Toilette und Duschen! Anfang Mai erfolgte die Verlegung in die Reha. Ich konnte nun einige Meter mit dem Rollator gehen und begann langsam an Gewicht zuzulegen – zu Beginn der Reha war ich noch 25 kg unter meinem Normalgewicht. Mitte Juli wurde ich aus der Reha entlassen. Das Können und die Ausdauer der mich behandelnden Physiotherapeuten waren in den zurückliegenden Wochen entscheidend für meine schnelle Genesung. Das Gehen fiel mir zwar noch schwer, aber Ende August konnte ich bereits wieder kurze Distanzen mit dem Fahrrad zurücklegen und das Baden im Atlantik während eines Kurzurlaubs genießen. Im Juni 2005 wurde er von Albert Handelmann (GBS Initiative e.V.) in der Rehabilitationsklinik in Bad Homburg besucht. 22 GBS Aktuell „He will make it“, das war der entscheidende Satz, mit dem Dr. Hemphill meiner Frau am Tag der Diagnose Mut machte. Mit dem Bewusstsein, dass eine Genesung möglich ist, half sie mir über die schwersten Wochen meines Lebens. Sie gab mir Mut und Kraft und weckte in mir den Willen, mich nicht aufzugeben. Mitglieder einer evangelischen Kirchengemeinde in Austin gaben meiner Frau und mir Halt und unterstützten uns vorbehaltlos. Darüber hinaus unterstützte uns Albert Handelmann von der GBS Initiative e.V. von Deutschland aus. Er versorgte meine Frau in dieser schwierigen Zeit mit wichtigen Informationen, gab viele hilfreiche Tipps und stellte den Kontakt zur örtlichen amerikanischen GBS Selbsthilfegruppe her. Es sind nun zwei Jahre seit meiner Erkrankung vergangen. GBS hat mein Leben verändert, aber nicht meine Ziele im Leben! Das Motto meiner Genesung war: „Ich möchte mein altes Leben zurück“. Heute kann ich sagen, dass ich das Ziel teilweise erreicht habe. Teilweise, da GBS an mir und meinem Körper nicht spurlos vorbeigegangen ist. Bereiche von Ober- und Unterlippe sowie der Zunge sind immer noch gelähmt. Dies bereitet mir an manchen Tagen bei der Aussprache Probleme. Über einige Muskeln im linken Bein und im linken Fuß habe ich noch keine Kontrolle; längeres Gehen fällt mir daher schwer. Des Weiteren ist an schnelles Laufen, Rennen, Springen, Hüpfen oder ähnliches nicht zu denken. Aufgrund eines Bandscheibenvorfalls mit Operationen in 2006, die mich für 7 Monate außer Gefecht setzten, habe ich auch Probleme beim Sitzen, Bücken und dem Heben von Lasten. Die gravierenden Einschränkungen sind jedoch nicht äußerlich und für Außenstehende kaum wahrnehmbar. So habe ich z.B. die Fähigkeit, mich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren, verloren. Es trat zwar eine Verbesserung ein, aber konzentriertes Arbeiten oder Lesen für länger als eine Stunde ist mir auch nach zwei Jahren nicht möglich. Fazit Habe ich die Erkrankung „verarbeitet“? Nein, definitiv nicht. Das Erlebte lässt sich kaum „verarbeiten“, eigentlich nur verdrängen. Andererseits habe ich im Verlauf der letzten Jahre unzählige Krankheiten mit weit schlechteren Prognosen kennen gelernt. Vor diesem Hintergrund relativiert sich das Erlebte, aber auch meine Erkrankung. 23 GBS Aktuell 2006 besuchte Joachim Dirker wieder den Ort des Geschehens in den USA und bedankte sich dort bei allen Beteiligten, die ihn seinerzeit unterstützten. Insbesondere bei den örtlichen Repräsentanten der GBS/CIDP Foundation USA. Wie das Bild oben zeigt, können sich die Fortschritte seiner Genesung sehen lassen. Danke! Meine Frau Gisela und ich möchten uns an dieser Stelle bei der internationalen GBS CIDP Stiftung der Vereinigten Staaten, der GBS CIDP Foundation International für die herzliche und intensive Betreuung vor Ort und den Besuchen der örtlichen Repräsentanten an meinem Krankenbett und der GBS Initiative e.V. bedanken. Joachim Dirker, Heusenstamm 24 GBS Aktuell 5. GBS CIDP Gesprächskreis „Weser-Ems“ am 11. November 2006 in der Hedon Klinik Lingen. Die HEDON Klinik in Lingen: Bildquelle: http://www.mediclin.de/kliniken/lingen/hedon.html „Autonome Störungen beim Guillain-Barré Syndrom“ Dies war das Thema des 5. GBS CIDP Gesprächskreises, über das Dr. Michael Annas, Oberarzt in der HEDON Klinik und Mitglied im medizinischen und wissenschaftlichen Beirat der GBS Initiative e.V. am 11. November 2006 in der HEDON Klinik referierte. Insgesamt achtzehn Teilnehmer folgten der Einladung zu diesem Gesprächskreis. Sie kamen aus Borkum, Norden, Rastede, Oldenburg, Brake, Gescher, Nordhorn, Billerbeck und Cloppenburg. Nach einer herzlichen Begrüßung durch Dr. Annas gab Albert Handelmann die neuesten Zahlen der GBS Initiative bekannt und berichtete über wesentliche Ereignisse wie das GBS/CIDP Symposium in Phoenix, Mitgliedschaften in der EURORDIS und der Achse. Die Achse hatte am gleichen Tag in Hohenroda ihre Mitgliederversammlung. Autonome Störungen beim GBS - dieses Thema ist bisher recht wenig beleuchtet worden. Die Teilnehmer folgten daher ganz interessiert den Ausführungen. Was passiert mit dem Blutdruck, der Harnblase und dem Puls, um nur einiges zu nennen. 25 GBS Aktuell Hierbei wurden Indikatoren einer frühzeitigen Erkennung der gefährdeten Patienten, das klinische Erscheinungsbild (Sinustachycardie, Ventrikuläre Tachycardie, Bradycardie, persistierender Hypertonus, hypotone Episoden, labiler Blutdruck, Elektrolytstörungen, Hyperglycämie, Schweißsekretion, etc.), Häufigkeiten ( zwischen 20% eines unselektierten Patietenkollektivs bis hin zu ca.75% bei intensivmedizinisch betreuten Patienten), Risikofaktoren (Beteiligung des Nervus glossopharyngeus und des Nervus vagus, u. a.) und die autonome Funktionsdiagnostik kurz vorgestellt. Darüber hinaus wurde kurz auf Störungen der sympathischen u. parasympathischen Efferenzen / Afferenzen sowie zentrale einschließlich endokrinologische Störungen eingegangen. Für seine Ausführungen erhielt Dr. Michael Annas sehr viel Applaus. Nach dem Referat stand Dr. Annas noch für generelle GBS Fragen und auch für individuelle Fragen zur Verfügung. Auch dafür herzlichen Dank. Lingen, 11. November 2006, Albert Handelmann Dr. Michael Annas während des Referats über Autonome Störungen beim GBS 26 GBS Aktuell Vor Beginn machten sich neue und erfahrene Teilnehmer miteinander bekannt Die meisten Teilnehmer wurden hier in der Klinik rehabilitiert 2. von links ist Heinz Schröder aus Rastede, der nach vier Jahren mit dem Rad um den Bodensee fuhr 27 GBS Aktuell Die Teilnehmer werden von Dr. Michael Annas begrüßt Aufmerksame Zuhörer während des Referats 28 GBS Aktuell Dr. Michael Annas geht auf individuelle Fragen einzelner Teilnehmer ein Links im Bild Christian Fooken aus Brake, der vor einigen Jahren in Oldenburg auf der Intensivstation getraut wurde. Ehepaar Hönsch aus Norden im Gespräch mit Dr. Annas 29 GBS Aktuell CIDPler unter sich Und gelacht werden durfte auch 30 GBS Aktuell Bericht vom 6. schweizerischen GBS und CIDP Treffen der GBS Initiative Schweiz vom 28. Oktober 2006 in Wil / St. Gallen / Schweiz Wil: 16.800 Einwohnerinnen und Einwohner, zentral gelegen – zwischen St. Gallen und Zürich, zwischen Bodensee und Toggenburg. Zentrum einer kantonsübergreifenden Region mit 100.000 Personen. 571 m über Meer, 762 Hektaren gross. Quelle: http:// www.stadtwil.ch Gemütliches und informatives GBS CIDP Treffen in Will, St. Gallen Das diesjährige Herbsttreffen in Wil war für mich einmal mehr die Bestätigung, dass die GBS und CIDP Gruppe in der Schweiz ein wichtiger Treffpunkt geworden ist. Es freut mich natürlich, dass neben den vielen bekannten Gesichtern auch weiterhin neue Teilnehmer/innen zu uns stossen. Die Verarbeitung der Krankheit ist ein langer Prozess, denn je nach Verlauf sind die Restdefizite unterschiedlich gross. Die Beschäftigung mit der Krankheit und dem bereits gemachten Weg führt zu mehr Zufriedenheit im Alltag. Auch die freundschaftlichen Gespräche können helfen! Leider stelle ich aber fest, dass akut Betroffene und Angehörige nicht am Treffen teilnehmen, weil eine Angst vorhanden ist, sich mit dem Erlebten auseinanderzusetzen und damit konfrontiert zu werden. Wir vom Vorstand werden daran arbeiten, dass sich dies verbessert, und wir möchten auch die Ärzte und das Pflegepersonal auffordern, uns dabei zu unterstützen. Osteopathie, das Referat von Martin Spring Ein packendes Referat, in dem uns Martin Spring auf einfache und eindrückliche Weise einen Eindruck geben konnte, in welchem Bereich uns die Osteopathie helfen kann. Im anschliessenden Gespräch meldeten sich dann auch drei Personen, die eigene positive Erfahrungen gemacht haben. Zweien davon konnte durch die Osteopathie bei einer Gesichtslähmung massgeblich geholfen werden. 31 GBS Aktuell Im Vergleich zu den USA und zu Grossbritannien - wo die Osteopathie bereits seit Jahrzehnten einen festen Platz im Gesundheitswesen einnimmt und meistens der Schulmedizin gleichgestellt ist - wird man im restlichen Europa erst jetzt auf die Anwendungsmöglichkeiten aufmerksam; allen voran in den Benelux-Staaten, Frankreich und Deutschland. Aber auch bei uns in der Schweiz erlebt die Osteopathie zurzeit einen regelrechten Nachfrageboom. An wen richtet sich die Osteopathie? Grundsätzlich an Menschen aller Alterstufen bei funktionellen Störungen, chronischen Schmerzen, nach traumatischen Ereignissen, z.B. Unfällen und Operationen; bei Säuglingen und Kleinkindern nach einer schwierigen Geburt; bei Lern- oder Schlafstörungen, bei Migräne u.v.m. Hast Du Fragen, ob dies eine Behandlung für Dich sein könnte? Dann wende Dich doch an Herrn Spring direkt unter: E-Mail: martin.spring@health-body.ch oder an den Verband. Weitere Infos unter: www.saom.ch Swiss Association of Osteopathy Medicine www.iao.be Internationale Schule für Osteopathie Die Treffen wurden bis heute 2x jährlich mit einem Vortrag und einem Gesprächsteil in unterschiedlichen Regionen abgehalten. Bei der Nachfrage an alle Anwesenden wurde dann auch bestätigt, dass dies eine ideale Form sei. Neu können wir auch Heidy Sangiorgio im Vorstand begrüssen. Sie betreut die Mitglieder. Falls Ihr Fragen habt, hier ihre Adresse: Heidy Sangiorgio, Moosstrasse 2, CH-8836 Benau. Tel: 055 42237 40. Vielen Dank, Heidy, dass Du mitmachst, dies ist heute nicht selbstverständlich! Das nächste Treffen findet am 24. März 2007 im Universitätsspital in Basel statt. Merkt Euch heute schon diesen Termin; ich freue mich auf eine Begegnung mit Euch. Daniel Zihlmann 32 GBS Aktuell v.l.n.r. Heidy Sangiorgio, Nadezhda Good, Albert Handelmann, Daniel Zihlmann. Der Vorstand stellte sich vor Beginn der Veranstaltung dem Fotografen. Begrüsst und registriert wurden die Teilnehmer des 6. schweizerischen GBS CIDP Gesprächskreises in Wil. Nadezhda Good (l), Heidy Sangiorgio (M) und André Lagler (r) aus dem Vereinigten Königreich (UK). 33 GBS Aktuell Daniel Zihlmann (oben links) begrüsst die ca. 40 Teilnehmer Martin Spring fand bei seinem Referat über Osteopathie und GBS aufmerksame Zuhörer, wie die folgenden Bilder zeigen. 34 GBS Aktuell Gespräche während der Pause 35 GBS Aktuell Man kennt sich ……. 36 GBS Aktuell …….ja schon so lange Nadezhda Good fasst den heutigen Tag zusammen und verabschiedet die Teilnehmer. 37 GBS Aktuell Bericht über den GBS CIDP Gesprächskreis zu Weihnachten 2006 am 16. Dezember im Haus Ambour, Mönchengladbach – Giesenkirchen Ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt in Mönchengladbach ist in jedem Jahr immer wieder ein großartiges Erlebnis Es war das 14te Mal, dass man sich in Mönchengladbach zu einem Gesprächskreis zusammen fand. 55 Teilnehmer folgten der Einladung zu diesem weihnachtlichen Gesprächskreis. Sie kamen hauptsächlich aus der näheren Umgebung, aber auch aus Duisburg, Essen, Solingen, Düsseldorf, Ratingen, Bonn, Köln, Wesel, Eschweiler und aus Limburg an der Lahn. Man sah gewohnte, aber auch viele neue Gesichter. Um 13:00 eröffnete Albert Handelmann den Gesprächskreis, begrüßte alle Teilnehmer, gab den Zeitplan bekannt und lud direkt zur Aufnahme einer Stärkung für das leibliche Wohl ein. Es folgte ein Referat von Gudrun Gordziel (Heilpraktikerin in Mönchengladbach) über Trauma-Bewältigung nach Schockzuständen und Osteopathie als Behandlung. Für Ihr Referat bekam Gudrun Gordziel sehr viel Beifall. Über Osteopathie als Behandlung ist unter Wikipedia folgendes nachzulesen: 38 GBS Aktuell Wenn „European Osteopathic Manipulators“ klassisch manuell untersuchen und diagnostizieren, dann versuchen sie Veränderungen in der Bewegung und im Gewebe des Körpers mit den Händen zu erfühlen und dementsprechend zu behandeln. Wie in fast allen manuellen Heilkunden weltweit gibt es auch in der manuellen Osteopathie lösend harmonisierende Techniken (Impulstechniken, Anspannungstechniken) als auch sensibilisierend beruhigende Techniken (sanfte Berührungstechniken). Die hypothetischen Erklärungsmodelle können jedoch die Wirkung der Behandlung wissenschaftlich nicht begründen. Deshalb bezeichnet man diese Heilkunde als Erfahrungsheilkunde. Die Wirksamkeit der manuellen Behandlung der Osteopathie zielt auf die Linderung oder Behebung funktioneller Beschwerden, vor allem im Bewegungsapparat, nicht auf die Behebung von Krankheiten. Eine therapeutische Wirksamkeit im funktionellen Bereich konnte bisher nur in einzelnen Studien nachgewiesen werden. (Eine Studie wurde veröffentlicht im New England Journal of Medicine; A Comparison of Osteopathic Spinal Manipulation with Standard Care for Patients with Low Back Pain; Andersson G. B.J., Lucente T., Davis A. M., Kappler R. E., Lipton J. A., Leurgans S.; N Engl J Med 1999; 341:1426-1431, Nov 4, 1999). Albert Handelmann hielt noch einen kurzen Rückblick auf das Jahr 2006 und nannte die Herausforderungen des Jahres 2007, in dem im Großraum Nürnberg das 20jährige Bestehen der GBS Selbsthilfegruppe offiziell gewürdigt werden soll. Die GBS Initiative e.V. hat derzeit 512 Mitglieder und betreut ca. 1800 Betroffene. Gegen 15:00 konnte der Schirmherr der GBS Initiative e.V., Herr Dr. Günter Krings (Mitglied des Deutschen Bundestages) begrüßt werden. Er richtete Grußworte an alle Mitglieder und Betroffene und wird zur Verfügung stehen, wenn seine Hilfe und Unterstützung benötigt wird. Dafür bedankte sich Albert Handelmann beim Schirmherrn. Danach ging es in die Gesprächsrunden. Vorher konnte noch bekannt gegeben werden, dass in Duisburg ab 2007 jeden ersten Dienstag im Monat ein GBS Treffen stattfindet. Näheres bei Erika Bohlmann und auf den WEB Seiten der GBS Initiative e.V. Für jeden Teilnehmer gab es einen schon obligatorischen Weihnachtsbecher, der mit Leckereien gefüllt war. Gegen 18:00 konnte diese erfolgreiche Veranstaltung beendet werden. Eine gute und sichere Heimfahrt gab der Vorstand der GBS Initiative e.V. den Teilnehmern mit auf den Weg. Mönchengladbach, 16. Dezember 2006 Albert Handelmann 39 GBS Aktuell Es begann dieses Mal mit einem Imbiss, damit sich die Teilnehmer nach der Anreise erst einmal stärken konnten. Frau Gudrun Gordziel referierte über Trauma-Bewältigung nach Schockzuständen und Osteopathie als Behandlung. 40 GBS Aktuell Das Referat war sehr interessant, wie man auf den Bildern oben und links sieht Bild unten: Schirmherr Dr. Günter Krings (rechts im Bild) im Gespräch mit Herrn Hess aus Neubrück / Grevenbroich 41 GBS Aktuell Links im Bild Marathonläufer Martin Scattergood aus Düsseldorf läuft schon wieder ganz locker 8 km und steigert sich ständig. Er erkrankte ganz schwer am GBS vor zwei Jahren. Er machte so ziemlich alles mit, was einem schwer Betroffenen widerfahren kann. Unten: Christiane aus Nettetal, unser immer sehr gern gesehener kleiner Gast Bild unten: Krystyna Zimmer (l) aus Düsseldorf und Erika Bohlmann (r) aus Duisburg 42 GBS Aktuell Philipp und Inge Strecker aus Essen in der Diskussion v. l. n. r.: Christian und Christine Beyer aus Bergheim im Gespräch mit Sibylla Hess aus Neubrück / Grevenbroich 43 GBS Aktuell Gedicht einer verzweifelten Mutter für Ihren Sohn Für meinen Sohn Joachim von Susanne P. 2006 Joachim erkrankte an GBS und bekam noch eine Rückenmarksentzündung. Seitdem ist er querschnittgelähmt. Mein Leben gebe ich Wenn Du nur den Stuhl wieder Verlassen könntest Wir lieben Dich sehr Deine Geschwister und ich Können uns aber nicht teilen Dir verdanken wir so viel Ohne Dich wären wir Heimatlos und rechtlos Ich schäme mich Dass ich einen Erzeuger wählte Der Dir auch noch Dein Zuhause wegnehmen will Ich schäme mich so Weil Du so tapfer bist So voller Kraft Und ich fühle Schuld Habe ich etwas übersehen Hätte ich Dich nicht früher ins Krankenhaus bringen müssen Mein lieber kleiner Sohn Dein täglicher Kampf Um ein menschenwürdiges Leben Die Beinchen in Schienen Hartplastik um den Bauch Gummistrümpfe und Druckstellen Wegsehen der Mitmenschen Alltägliches wird zum Problem Immer auf Hilfe angewiesen Und ich unfähig Ungerecht und selbstsüchtig Traumatisiert und gelähmt wie Du Und ich kann nichts Absolut nichts für Dich tun Ich komme nicht mal mehr mit mir selber klar Joachim das heißt Gott wird aufrichten Welch weiser Name Du bist wunderbar Du bist tapfer Wir lieben Dich Ich habe solche Angst Dass Du zerbrichst Oder dass ein neuer Krankheitsschub kommt Mein wunderbarer kleiner Sohn Ich gebe mein Leben für Dich Und im Himmel kannst Du auch wieder gehen ® Susanne P 44 GBS Aktuell Arbeitskreis Langzeit GBS „LZ-GBS“ Liebe Leserinnen und Leser! Der Arbeitskreis LZ-GBS wird im Jahr 2007 mit einer Doppelspitze weitergeführt. Axel Breddin aus Dummerstorf bei Rostock hat nun kräftige Unterstützung durch Jochen Hinz (Vorsitzender GBS Berlin) erhalten. In dieser Ausgabe folgen einige Berichte zum Arbeitskreis, der sich intensiv um Langzeit Betroffene kümmert und bei Schriftverkehr mit Behörden und anderen Einrichtungen behilflich ist. Langzeit GBS Der Arbeitskreis Langzeit GBS wurde im Sommer 2005 von der GBS Initiative e.V. ins Leben gerufen, um den Austausch von Betroffenen mit schweren Langzeit Restschäden (z.B. nach 2-5 Jahren: Hände unbeweglich, Rollstuhl, Rollator usw.) nach akutem Guillain-Barré Syndrom zu ermöglichen. Was möchte der Arbeitkreis Langzeit GBS? Der Arbeitskreis Langzeit GBS möchte den Erfahrungsaustausch zwischen Betroffenen mit schweren Restschäden nach akutem Guillain-Barré Syndrom ermöglichen und fördern. Wie arbeitet der Arbeitskreis Langzeit GBS? Zunächst wird das Anmeldeformular ausgefüllt. Es dient auch zum Datenschutz. Mit dem Formular soll nach Möglichkeit ein kleiner Erfahrungsbericht (max. 2 DIN A 4 Seiten) beigefügt werden. Das Formular wird per Fax, Briefpost oder E-Mail an die GBS Initiative e.V. geschickt. Danach erhält der Teilnehmer eine Arbeitskreis Kladde, in der die Erfahrungsberichte sowie die Adressen und Telefonnummern aller Teilnehmer aufgeführt sind. Damit hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit, seine Gesprächspartner auszuwählen und mit ihnen Verbindung aufzunehmen. Um die Erfahrungsberichte übersichtlich zu gestalten, wäre es gut, diese in gegliederter Form zu schreiben (siehe Muster). Wie wird der Arbeitskreis moderiert? In regelmäßigen Abständen wird die Kladde erweitert und versendet. Teilnehmer per E-Mail erhalten die Erweiterungen sofort. Die Teilnehmer, die per „Gelber Post“ erreichbar sind, bekommen je nach Umfang der Änderung die Kladde im Viertel- oder Halbjahreszeitraum. Muss man ordentliches Mitglied der GBS Initiative e.V. werden? 45 GBS Aktuell Eine Mitgliedschaft als ordentliches Mitglied ist erwünscht, aber nicht unbedingt erforderlich. Die Teilnahme ist kostenlos. Der Arbeitkreis Langzeit GBS wird moderiert von Axel Breddin GBS Initiative e.V. Quersteig 3d 18196 Dummerstorf Tel. / Fax 038208-61290 axelbreddin@aol.com Rechts im Bild: Axel Breddin im Kreise seiner Familie und Hans-Joachim Hinz GBS Initiative e.V. Rudower Straße 197 12557 Berlin Tel.: 030 – 65 54 839 Tel.: 030 - 53 677 506 Fax. 030 – 53 677 505 Handy: 0170-4645703 E-Mail: MSB-Jochen.Hinz@t-online.de Rechts im Bild: Jochen Hinz bei der Arbeit für die GBS Initiative Anmeldung zum Arbeitskreis bei Axel Breddin, Jochen Hinz oder bei der GBS Initiative e.V. 46 GBS Aktuell Vorstellung: Hans-Joachim Hinz aus Berlin – Köpenick Ich bin 57 Jahre, habe drei Söhne (35; 28; 20;) und eine Tochter (21) Beruf: Diplom-Bauingenieur, Spannbetoningenieur und Stahlbetoningenieur Erwerbsunfähigkeitsrentner seit 1999 Betroffen seit: 19.Dezember 2004 mit der Diagnose: GBS Vermutlicher Auslöser: Grippeviren, hervorgerufen durch Grippeschutzimpfung Krankenhaus-Dauer/Ort: 27 Tage im DRK –KH - Köpenick Behandlung: 7 Tage x 3 Immunglobulin auf Intensivstation, Reha-Dauer/Ort: 3 Monate Grünheide bei Berlin Jetziger Genesungsstand: gehen mit Unterarmkrücke (rechts), lange Strecken mit Rollator, keine Gefühle in den Füßen, EMG = Leitfähigkeit = 0, Heber funktionieren nicht, Kribbeln und Taubheit. Hände Strecker funktionieren nicht, Kribbeln und Taubheit, Fingerkuppen starkes Pochen, Schmerzen in Hände und Füße sowie Kopfschmerzen. Therapien pro Woche: 3 x KG von zu Hause – Gehübungen à 45 Minuten, 2 x Ergo zu Hause – Handfunktionsübungen, 1 x Bewegungsbad im DRK KH – Köpenick, sowie Eigenübungen zur Bewegung Hände und Füße, laufen mit Krücke in der Umgebung der Wohnung im Wohngebiet und Treppensteigen sowie Übernahme von Tagesaufgaben im Haushalt und im Mieterverein und GBS – Gesprächskreis Berlin Medikamente Stück / d Tramadolor – Lösung 30 Tropfen Tramadolor – Tabl.100 3 Nexium ½ Mg-Diasporol 2 Creatin 3 47 GBS Aktuell Vorstellung: Axel Breddin aus Dummerstorf ( b. Rostock ) Ich bin 39 Jahre, habe eine tolle Lebenspartnerin und einen sehr lebendigen Sohn (5). Beruf: Groß-und Außenhandelskaufmann, z. Zt. Erwerbsminderungsrentner Betroffen seit: April 2001 Diagnose: GBS , schwere demyelinisierende und axonale Polyneuropathie mit Hirnnervenbeteiligung und Tetraparese ( G 61.0 ) AMSAN = akute motorisch-sensible axonale Neuropathie Vermutlicher Auslöser: Wurzelzahnbehandlung oder Entzündung des Zwölffinger-Darms Krankenhaus-Dauer/Ort: 2 Tage KH Güstrow, Diagnose schnell gestellt 4 Wochen Uniklink Rostock Behandlung: 5 Tage Immunglobulin, keine Verbesserung 7 Blutwäschen, minimale Verbesserung Reha-Dauer/Ort: 14 Monate in Leezen bei Schwerin davon 5 auf Intensivstation und 9 auf Normalstation Beatmung/Dauer: 5 Monate, weitere 7 Monate nur die Trachialkanüle Koma/Dauer: 10 Tage Jetziger Genesungsstand: Therapien pro Woche: Medikamente: Gehen mit Rollator, kaum Gefühl Füße , Hände unbeweglich, Geruch / Geschmack beeinträchtigt, 2 x Physio zu Hause, 2 x Ergo zu Hause 2 x Bewegungsbad und gerätegestützte Physio ambulant in einer Reha-Klinik 1 x Citalopram 20mg 48 GBS Aktuell Brief Widerspruch erstellt für GBS - Langzeiterkrankte Frau Karin Kipry – durch den Vorsitzenden des GBS-Gesprächskreises Berlin und Umgebung Karin Kipry, Boca-Taton-Str. 4, 13587 Berlin an Bezirksamt Spandau von Berlin Abt.: Soziales und Gesundheit Sozialamt Fachbereich 3 Carl-Schulz-Str.2-3 D-13578 Berlin z.Hd. Frau Maaß Berlin, den 07.01.07 Betreff: Ihr Schreiben vom 02.01.07 – Soz. 3104.4.6482 – Zumutbarkeit von Maßnahmen zur Senkung von Wohnungskosten – Wohnungswechsel WIDERSPRUCH Sehr geehrte Frau Maaß, gegen Ihr im Betreff genanntes Schreiben erhebe ich hiermit Widerspruch. Entgegen Ihrer Meinung, dass mir Maßnahmen zur Senkung der Wohnkosten zugemutet werden können, muss ich Ihnen hiermit nochmals mitteilen, dass dies nicht der Fall ist. Auf Grund meiner Erkrankung an GBS (Guillain-Barré Syndrom), eine seltene Erkrankung der peripheren Nerven, die einige Tage oder Wochen nach einer Infektion mit allgemeiner Schwäche, zunehmenden Empfindungsstörungen und Lähmungserscheinungen in Beinen und Armen beginnt, führte dazu, dass ich 100% schwerbeschädigt bin unter Hinweis auf die Marken aG, H, B und T., d.h. ich bin außergewöhnlich Gehbehindert (aG), Hilfsbedürftig durch Hilflosigkeit (H), brauche eine ständige Begleitung (B) und bin zur Teilnahme am Sonderfahrdienst Berlin (T) berechtigt. Schon alleine diese Festlegungen durch das Versorgungsamt zur Schwerbeschädigung wider- 49 GBS Aktuell legen wohl eindeutig Ihre Feststellung, dass die Zumutbarkeit gegeben ist. Darüber hinaus verweise ich auf das Anti-Diskriminierungsgesetz und die Sozialklausel, die selbst gesünderen Menschen als ich es bin einen Schutz vor Kündigung und Räumung der Wohnung einräumt. Die Wohnung, die ich jetzt habe, ist eingestanden für eine Einzelperson auf dem ersten Blick zu groß, aber bedenken Sie, dass diese Wohnung behindertengerecht ist und ich so alle sozialen Stellen ohne größeren Aufwand mit dem Rollstuhl erreichen und so kleinere Wege bewältigen kann. Dies wird sicherlich in einer anderen Wohnung nicht möglich sein, weil Schwerbehindertenwohnungen auch schwer zu bekommen sind und darüber hinaus auch den Rahmen der zugestandenen Wohnungskosten überschreiten, denn ich als Rollstuhlfahrer brauche eine barrierefreie Wohnung, mit breiteren Türen und Sonderhilfsmitteln an den Wänden des Bades, Badewannenlift und WC - Erhöhung um nur einige zu nennen. All dies, ist mir in der jetzigen Wohnung gegeben und die Pflegestellen, Ärzte usw. sind mit mir darüber sehr glücklich. Eine solche Umgebung und Wohnung führt wesentlich mit dazu bei, dass die Genesung voran geht. GBS ist heilbar, dauert aber sehr lange, nach jetzigen Erkenntnissen bis zu 5 Jahren bei 97 % der Betroffenen. Berlin hat zurzeit 75 Betroffene mit unterschiedlich starker GBS. Bei GBS wird nach einer Behandlung in der Akut-Klinik in der Regel ein Rehabilitationsprogramm zur Wiederherstellung der Nerven- und Muskelfunktionen erforderlich. Das wird anfangs in einer neurologischen Rehabilitationsklinik durchgeführt und danach zu Hause in der Wohnung. Ein wesentlicher Teil der Rehabilitation besteht aus Krankengymnastik und Ergotherapie, um die Muskeltätigkeit wieder herzustellen. So habe auch ich 3x wöchentlich Krankengymnastik, die hier bei mir in der Wohnung durchgeführt werden muss. Diese Krankengymnastik führt wesentlich dazu bei, den Heilungsprozess zu beschleunigen und den Körper zu stabilisieren. Die Ergotherapie wird im Wesentlichen durch Eigenübungen und durch Handhabungen einzelner Tätigkeiten in der Wohnung zur Wiederherstellung der Beweglichkeit durchgeführt. Dies werden Ihnen die zuständigen Ärzte auch gerne bestätigen. Als GBS – Erkrankter habe ich zurzeit die Pflegestufe I und bin in der Krankengymnastik seitens der Krankenkasse eingestuft. Ich bitte Sie auf Grund meiner Darstellungen, Ihr im Betreff genanntes Schreiben nochmals zu überdenken und zumindest bis zur vollständigen Genesung die Forderung nach neuem angemessenen Wohnraum auszusetzen und den Grundsicherungsbedarf unter diesen Umständen bis zur Wiederherstellung der Gesundheit zu gewähren. Mit freundlichen Grüßen Karin Kipry 50 GBS Aktuell Das Schreiben führte dazu, dass die bei uns registrierte Langzeitbetroffene an GBS die Wohnung nicht zu räumen braucht und die Grundabsicherung neu berechnet wird. Es wurde jetzt schon eingeräumt, dass diese ca. 20 % höher ausfallen wird. Hier waren wir wieder erfolgreich, weil die Betroffene auch den Mut hatte, sich an den GBS-Gesprächskreis zu wenden und um Unterstützung zu bitten. Ich denke, dafür sind wir da, und es ist eine vorrangige Aufgabe der Gesprächskreise, sich untereinander zu helfen und zu unterstützen, um mit der Krankheit und den gravierenden Nebenerscheinungen der Gesellschaft fertig zu werden. Jochen Hinz 21.01.07 ********** Krankheiten, besonders langwierige, sind Lehrjahre der Lebenskunst und der Gemütsbildung. Man muss sie durch tägliche Bemerkungen zu benutzen suchen. Ist denn nicht das Leben des gebildeten Menschen eine beständige Aufforderung zum Lernen? Der gebildete Mensch lebt durchaus für die Zukunft. Novalis 51 GBS Aktuell Hippotherapie in der neurologischen Rehabilitation Teil 1: von Tanja Fridriszik, Fachklinik Waldeck Bevor ich konkret auf die Hippotherapie eingehe, möchte ich einen kleinen Überblick über das Therapeutische Reiten allgemein geben: Die Bezeichnung „Therapeutisches Reiten“ stellt einen umfassenden Oberbegriff für die drei verschiedenen Anwendungsschwerpunkte dar: 1. Hippotherapie 2. Heilpädagogisches Reiten und Voltigieren 3. Reiten als Sport für Behinderte Tanja Fridriszik Physiotherapeutin von der Fachklinik Waldeck 52 GBS Aktuell Das 1970 gegründete Deutsche Kuratorium für Therapeutisches Reiten e.V. (DKThR) entwickelte einen streng abgegrenzten Indikationskatalog und eine wissenschaftlich fundierte Methodik für die drei Bereiche. Das Kuratorium hat sich zur Aufgabe gemacht, das Therapeutische Reiten bekannter und den Menschen, die davon profitieren können, zugänglich zu machen. Es verantwortet die Ausbildung der Therapeuten und Pferde, stellt Kontakte her und kontrolliert die ausführenden Reiterhöfe. Aus diesen Gründen bin ich dort auch Mitglied. In dem folgenden Abschnitt gebe ich eine kurze Definition bzw. Beschreibung der drei Bereiche des Therapeutischen Reitens. Dabei wird die klare Einteilung des Therapeutischen Reitens in die Bereiche der Medizin, der Pädagogik und des Sports trotz Überschneidungen und inhaltlichem Ineinandergreifens deutlicher. 1. Hippotherapie Die Hippotherapie ist eine ärztlich verordnete krankengymnastische Behandlung auf neurophysiologischer Grundlage mit und auf dem Pferd, die durch eine Physiotherapeutin mit Zusatzausbildung durchgeführt wird. Das Pferd (griech. = hippos) wird hierbei als „lebendiges Übungsgerät“ und Übungspartner des Patienten eingesetzt. Die Therapie wird im Schritt durchgeführt; reiterliche Vorkenntnisse des Patienten sind nicht notwendig. Die Hippotherapie als physiotherapeutische Behandlungsmethode ist vom „Deutschen Verband für Physiotherapie – Zentralverband der Krankengymnasten (ZVK) anerkannt. 2. Heilpädagogisches Reiten und Voltigieren In diesem Bereich des Therapeutischen Reitens ist es das Ziel, die individuelle und soziale Entwicklung von verhaltensauffälligen, Lern- oder Geistigbehinderten sowie psychisch kranken Menschen günstig zu beeinflussen und zu fördern. Ein wesentliches Merkmal dieser Therapie ist die Gruppensituation. Grundkenntnisse im Reiten und Voltigieren werden vermittelt. Heilpädagogisches Reiten und Voltigieren werden von einem Pädagogen mit entsprechender Zusatzausbildung durchgeführt. 53 GBS Aktuell 3. Behindertensport Reiten und Fahren gehören zu den wenigen Sportarten, die Behinderte und Nichtbehinderte gemeinsam ausüben können. Genauso wie die Nichtbehinderten erleben gehandicapte Menschen Sport als befriedigende Freizeitgestaltung, Möglichkeiten zu sozialen Kontakten und Ausgleich von behinderungsbedingter Bewegungsarmut. Der Pferdesport ist mit speziellen Hilfsmitteln und besonders geschulten Pferden auch Schwerbehinderten zugänglich. Reitlehrer mit entsprechender Zusatzausbildung führen das Reiten als Sport für Behinderte durch. Daniela Marquardt reitet durch den Park nahe der WaldeckKlinik 54 GBS Aktuell Daniela Marquardt (Patientin im Rollstuhl) füttert das Pferd. Ihr Vater schaut dabei interessiert zu. 55 GBS Aktuell In den folgenden Abschnitten möchte ich konkreter auf die Hippotherapie eingehen: Was geschieht auf dem Pferderücken? Der Bewegungsablauf des Pferdes ist dem des menschlichen Ganges verwandt. Über den Rücken des Pferdes werden während des Schrittes 90 bis 100 mehrdimensionale Schwingungsimpulse pro Minute auf den Patienten übertragen. Die Verarbeitung dieser rhythmisch einwirkenden Impulse stimuliert die Gleichgewichts-, Stütz- und Haltereaktionen, die Koordination, die Symmetrie der Bewegung und die Balance. Sie bietet dem Patienten mit gestörter oder verlorener Gehfähigkeit eine harmonische und rhythmische Fortbewegung in gangtypischen Bewegungsmustern und in aufrechter Haltung. Wiederholung ermöglicht erst Lernen – es ist bekannt, dass repetive Informationen für motorisches Lernen und die Automatisierung von neuen Bewegungsmustern ausschlaggebend sind. Die rhythmische Bewegungsübertragung des taktmäßig gehenden Pferdes ist unnachahmlich. Der Bewegungsrhythmus des Pferdes ist lebendig wie der Herzschlag, jeder Schritt bedeutet einen neuen Balanceakt. Wirkungsprinzipien der Hippotherapie - Rumpfbalance und Rumpfkontrolle Der Patient sitzt frei und dynamisch auf dem Pferderücken. Der Sitz ist nicht passiv, sondern reaktiv, das Gleichgewicht muss laufend wieder gefunden werden, dazu bedarf es einer guten Rumpfkontrolle und -balance. 56 GBS Aktuell Norbert Peich (im Sattel) rehabilitiert nach einem Verkehrsunfall auf dem Rücken des Pferdes. Heike Parchmann (Literaturverzeichnis) führt das Pferd. 57 GBS Aktuell - Tonusregulierung (Muskelspannung) Durch das rhythmische Bewegtwerden kann Hypertonus (Spastik) gelöst werden bzw. Hypotonus tonisiert werden. - Gleichgewicht und Koordination - Aufrichtung Zum freien Gehen benötigen wir die Aufrichtung des Oberkörpers und des Kopfes und die Streckung des Beckens, also der gesamten Wirbelsäule. Durch die Impulse des Pferderückens, welcher sich bei jedem Schritt hebt und senkt, wird der Reiter zur Aufrichtung animiert. Das zentrale Nervensystem bekommt durch den axialen Druck positive Reize gesetzt und verarbeitet sie weiter. - Einübung von Symmetrie Durch zentrale Bewegungsstörungen können die Patienten manchmal ihren Körper nicht willkürlich so bewegen, wie sie es gerne möchten. Die gedanklichen „Befehle“ werden vom zentralen Nervensystem nicht umgesetzt, der Körper antwortet u.U. mit anderen oder abweichenden Bewegungen als befohlen. Durch den sich wiederholenden Rhythmus des im Schritt gehenden Pferdes werden beide Körperhälften gleichmäßig angesprochen und zur Mitarbeit aktiviert. 90 - 100 dreidimensionale Schwingungsimpulse wirken 20 - 30 Minuten auf den Körper ein, auf welche er sich – zum Teil unbewusst – einstellt. - Gangschule Die Bewegungsübertragung durch das sich fortbewegende Pferd auf den Patienten führt zu genau demselben physiologischen Bewegungsablauf, welchen der Mensch beim Gehen hat: Auf dem Pferderücken haben die Patienten den Vorteil, dass sie die Beine locker hängen lassen können und die Beine nicht wie beim Gehen gegen die Schwerkraft arbeiten müssen, während das Becken, der Oberkörper, der Kopf und die Arme genau dieselben physiologischen Bewegungsmuster erarbeiten können, als würde der Patient tatsächlich gehen. 58 GBS Aktuell - Mobilisation von Gelenken, Kräftigung und Dehnung der Muskulatur Hüfte, Becken, Wirbelsäule, Schultern u.a., alles wird mitbewegt, nichts bleibt unbewegt. Behinderungsbedingte Bewegungsarmut führt häufig im Laufe der Zeit zu Bewegungseinschränkungen: Gelenke verkleinern ihren Bewegungsradius, Muskeln verkürzen und / oder werden schwächer. Auch hier kann auf dem Pferd entgegengewirkt werden. Viele Patienten sind nach der Hippotherapie richtig erschöpft (obwohl sie doch nur vom Pferd durch die Gegend getragen werden …) - Bewegungsplanung, Geschicklichkeit, Förderung von Reaktion und Konzentration Allein das Auf- und Absteigen vom Pferd z.B. verlangt vom Patienten die größtmögliche Eigeninitiative und Kooperation. Denn er wird ja nicht passiv auf das Pferd gehoben, sondern nimmt aktiv an diesem Vorgang teil (auch Rollstuhlpatienten). - Körperbewusstsein, taktile (den Tastsinn betreffende) Wahrnehmung Veränderte Körperschema können korrigiert werden, und die Sensibilität wird durch die Körperwärme des Pferdes z.B. - angesprochen. Indikation der Hippotherapie Hier möchte ich nur die bekannteren Krankheitsbilder nennen. Im Vordergrund stehen angeborene und erworbene neurologische Bewegungsstörungen mit folgenden Krankheitsbildern: - Multiple Sklerose Schlaganfall Querschnittsyndrom Schädelhirntrauma Infantile Cerebralparese 59 GBS Aktuell - Guillain-Barré Syndrom Spina Bifida spastische Hemi-, Tretra- und Paraparesen Ataxien Therapiemüdigkeit Torticollis Spasmodicus Skoliose <25° Kontraindikationen der Hippotherapie Ich möchte nur die häufigsten nennen: - frischer Myocardinfarkt akuter Schub MS Dekubitus Skoliose >25° Blasen- und Darminkontinenz, Blaseninfekt Kortisonstoßbehandlung Wirbelgleiten Herzrhythmusstörungen Kardiale Dekompensation luxierte (tetraplegische) Hüfte starke Kontraktion der Hüfte Myositis ossificans Tierhaarallergien, Stauballergien unüberwindliche Angst (ist mir in 6 Jahren Praxis erst einmal begegnet) In einer der nächsten Ausgaben werde ich Ihnen unsere praktische Arbeit in der Hippotherapie vorstellen. So werde ich u.a. berichten, wie wir mit nicht gehfähigen Patienten Hippotherapie durchführen, welche Auf- und Abstiegsmöglichkeiten es gibt, unsere Therapiepferde werden vorgestellt, und es gibt schöne Fotos der laufenden Saison. Als Vorabinformation möchte ich Sie nur wissen lassen, dass wir die Hippotherapie auch ambulant anbieten, sowohl in der Fachklinik Waldeck als auch bei mir zu Hause in Diedrichshof. 60 GBS Aktuell Die Kosten für die Hippotherapie werden in der Regel von den Krankenkassen nicht übernommen, sondern müssen von den Patienten selbst bezahlt werden. Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Tanja Fridriszik Physiotherapeutin mit Lizenz für Hippotherapie OT Didrichshof Altes Gutshaus 18249 Warnow Telefon: 038481-20773 gutshausdiedrichshof@gmx.de Fachkrankenhaus Waldeck Zentrum für medizinische Rehabilitation Dr.-Friedrich-Dittmann-Weg 18258 Schwaan Telefon: 03844-8800 www.fachklinik-waldeck.de Literaturverzeichnis Deutsches Kuratorium für Therapeutisches Reiten e.V. Gemeinnütziger Verein in Kooperation mit der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) Bundesgeschäftsstelle Freiherr-von-Langen-Str. 13 48231 Warendorf Telefon: 02581-6362194 Strauß, Ingrid: Hippotherapie Neurophysiologische Behandlung mit und auf dem Pferd mit einem Beitrag zur Kinder-Hippotherapie von Emmy Taufkirchen Hippokrates-Verlag Stuttgart 2000 Künzle, Ursula: Hippotherapie auf der Grundlage der Funktionellen Bewegungslehre Klein-Vogelbach, Springer-Verlag Berlin 2000 Parchmann, Heike: Zum Heilpädagogischen Reiten und Voltigieren als einem Schwerpunkt des Therapeutischen Reitens Diplomarbeit, Halle 1998 61 GBS Aktuell Hallo und herzlich willkommen zur zehnten Ausgabe des CIDP-Journals innerhalb der GBS Aktuell. Ich freue mich, dass das CIDPnetz so gut angenommen wird, mittlerweile sind wir 119 registrierte CIDPler. Die Internetseite www.cidp-journal.de ist weiterhin im Aufbau. Dort kann alles über die CIDP veröffentlicht werden. Eine Anmeldung ist erforderlich. Des Weiteren möchte ich alle Betroffenen dazu aufrufen, sich aktiv zu beteiligen. Wir möchten mehr Berichte rund um die Krankheit CIDP drucken. Sie haben etwas auf dem Herzen, Sie fühlen sich ungerecht behandelt oder bekommen eine neue Therapie, neue Medikamente, Studien etc. Scheuen Sie sich nicht, helfen Sie anderen durch Ihre Erfahrungen. Mit lieben Grüßen Euer 62 GBS Aktuell Duisburger Polyneuropathie – GBS + CIDP - Selbsthilfegruppe von Yvonne Terfort GBS, CIDP und Varianten Treffpunkt für Betroffene mit Polyneuropathien wie GBS, CIDP und Varianten. Nach dem erfolgreichen Treffen am 2. Januar trafen sich am 6. Februar wieder mehr als 30 Betroffene und deren Angehörige aus Duisburg zum zweiten gemeinsamen Erfahrungsaustausch. Das rege Interesse zeigt, dass viele Menschen Informationen und einen Gedankenaustausch zum Thema „Polyneuropathien“ wünschen. In Duisburg fehlte hierfür bisher die Plattform. Unterstützt durch Albert Handelmann und Erika Bohlmann von der GBS Initiative e.V. konnten sich die Betroffenen über Varianten und auslösende Faktoren von Polyneuropathien, Diagnosemethoden, Therapiemöglichkeiten und -erfolge und anderes austauschen. Zu Beginn des Treffens sprach Albert Handelmann über das Guillain-Barré Syndrom und seine Varianten und stellte die GBS Initiative e.V. und ihre Arbeit vor. Danach leitete er über zu einer allgemeinen Betrachtung von Polyneuropathien. Einige Betroffene schilderten ihre Hilflosigkeit angesichts der schwer zu stellenden Diagnose und der wenig bekannten Therapiemöglichkeiten, viele nannten als Standardantwort der Medizin den Satz „Da hilft sowieso nichts!“. Mehrere Teilnehmer berichteten von ihren Erfahrungen mit der Krankheit und konnten auch die vermuteten Auslöser nennen, so z.B. Chemotherapien oder Impfungen. 63 GBS Aktuell Im Gespräch zeigte Albert Handelmann den Anwesenden Möglichkeiten auf, zu einer Diagnose zu gelangen und auch eine angemessene Behandlung zu erfahren. Zu nennen sind hier z.B. medizinische Zentren, die sich schwerpunktmäßig mit der Erforschung und Therapie von Polyneuropathien befassen, z.B. die Unikliniken in Bochum oder Düsseldorf bzw. Zentren in Berlin und Würzburg, um nur einige zu nennen. Diese Zentren bieten ambulante Sprechstunden an, weitere Informationen sind über die GBS Initiative e.V. und über die Sekretariate der jeweiligen Einrichtungen verfügbar. Durch die Berichte über erfolgreiche Therapien und das Wissen, nicht allein betroffen zu sein, haben einige der Betroffenen und Angehörigen wieder neuen Mut geschöpft und wollen sich nicht mehr mit der Diagnose „Polyneuropathie“ und dem Satz „Da hilft sowieso nichts!“ abfinden. Dank der Tipps von Albert Handelmann und den anderen Betroffenen gehen sie nach dem Treffen mit neuer Hoffnung daran, eine genaue Diagnose und eine geeignete Therapie zu erhalten. Viele Teilnehmer fragten nach einem Termin für ein nächstes Treffen. Die Duisburger Polyneuropathie (GBS) Selbsthilfegruppe trifft sich jeweils am 1. Dienstag im Monat um 16 Uhr im Seniorenbegegnungszentrum der AWO in der Karl-Jarres-Straße in Duisburg-Hochfeld. Kontakt: Frau Alice Krahe Tel. 0203-6006213 ***** Aufgrund der großen Resonanz für weitere Treffen hat der Vorstand der GBS Initiative e.V. den Arbeitskreis „Polyneuropathien und GBS“ ins Leben gerufen. Er wird von Erika Bohlmann, Dorothee Lücke und Karin Egrilidis in Duisburg moderiert. Vorstand und Mitglieder der GBS Initiative e.V. bedanken sich auf diesem Wege ganz herzlich bei Frau Alice Krahe vom Seniorenzentrum für die sehr gute Organisation und Betreuung. Duisburg, 6.2. 2007, Albert Handelmann NOROVIRUS: Aufgrund einer Empfehlung des Gesundheitsamtes in Duisburg wurde dieses Mal das Treffen in den Räumen der ca. 100 Meter entfernten Kirche durchgeführt. 64 GBS Aktuell Bildergalerie vom 6.2.2007 65 GBS Aktuell 66 GBS Aktuell CIDP in den Rocky Mountains Aus dem FORUM der GBS Initiative e.V. Diagnosen: Neuropathie, dann Parkinson und dann CIDP Geschrieben von Norbert Hoffmann am 06. September 2005 Durch einen Freund in Deutschland bin ich heute auf dieses sehr aktive Forum der GBS Initiative e.V. gestoßen und habe angefangen, mit großem Interesse zu lesen. Hier in den Staaten gibt es zwei, wovon eines eingeschlafen ist und das andere nur sehr träge und wenig informativ dahin schleicht. Ich bin 72 Jahre alt. Vor 4 Jahren war ich nach meiner Pensionierung in Thailand mit meiner Frau im Peace Corps und musste die Aktivitäten wegen eines Unfalles meiner Frau leider vorzeitig abbrechen. Bei der erforderlichen Abschlussuntersuchung im Bumrungrad Krankenhaus in Bangkok habe ich über geringfügige Taubheitsgefühle in beiden Füßen berichtet. Das wurde weiter nicht zur Kenntnis genommen. Der Verlauf im folgenden Jahr nach unserer Rückkehr in die USA war sehr langsam. Wir bauten ein Haus in Fort Collins, Colorado. Wir beide waren sehr aktiv und verlegten Fliesen, Netzwerk- und Telefonkabel, um nur einiges zu nennen. Ich hatte bei der Durchführung der Arbeiten keine Schwierigkeiten. Nach vier Monaten entschlossen wir uns nun, für eine Zeit nach Thailand zurückzukehren. Der Hauptgrund war, dass wir mit der Rente als einziges Einkommen die kleine Hypothek am Haus in nur drei Jahren abzahlen konnten anstelle von 15. Der andere Grund war Abenteuerlust. Wir unterrichteten übrigens in der Zeit Burmesische Flüchtlinge in Chiangmai. In Thailand verschlechterte sich der Zustand nun aber ständig, das Gefühl in beiden Füßen verschwand vollkommen. Ich fand es immer schwieriger, mein Gleichgewicht zu halten, und fing an, einen Spazierstock zu verwenden. Ich sah einen Neurologen, der Neuropathie diagnostizierte und mir Vitamin B12, eine besondere teure Form aus Japan, verschrieb. Er sprach zwar fließend Englisch, erklärte mir aber weiter nichts. Einer unserer Söhne half uns mit der Hypothek aus und wir kehrten schon nach zwei Jahren zurück, das war im Juni 67 GBS Aktuell 2004. Ich sah dann noch vor der Rückkehr einen anderen Neurologen in einem renommierten Krankenhaus in Chiangmai. Er ließ mich im Gang auf und abgehen und diagnostiziert mit Bestimmtheit, dass ich Parkinson hätte. Ich bestand auf ein MRI des Gehirnes. Das war negativ und zeigte nur eine geringfügige Schrumpfung, was bei meinem Alter zu erwarten ist. Er hatte weiter keinen Kommentar über meine Beschwerden in den Füssen und verschrieb mir zwei Medikamente zur besseren Durchblutung des Gehirnes. Im Juni dieses Jahres kehrten wir in die USA zurück und konnten endlich wieder in unser Haus in Fort Collins, Colorado, nach Ablauf des Mietvertrages einziehen. Das Laufen ging nur sehr langsam, ich hatte Schwäche in den Beinen und seit ein paar Monaten stellten sich Taubheitsgefühle in den Fingern ein. Ich sah dann Anfang August eine Ärztin am Universitätskrankenhaus in Denver. Frau Dr. Quan war spezialisiert auf Neuropathien und außerdem ist sie Professorin an der Medizinischen Fakultät. Sie nahm dann ein längeres gründliches EMG Elektro-Myographie) vor und gab mir sofort die Diagnose CIDP. Letzte Woche wurde dann noch eine Lumbalpunktion vorgenommen. Das Ergebnis war ein ziemlich erhöhtes Protein (Eiweiß), was die CIDP Diagnose bestätigte. Die Woche darauf wurde dann eine 5-tägige IVIG Behandlung hier im Krankenhaus durchgeführt. Frau Dr. Quan wollte mir keine Steroide wegen der möglichen Nebenwirkungen geben; denn ich habe nämlich ebenfalls Diabetes II, der allerdings nur geringfügig ist und nur mit Diät behandelt wird. Frau Dr. Quan bat mich noch um einen Gefallen. Ich sei ein interessanter Fall, meinte sie, und ich könnte, falls ich damit einverstanden sei, ihren Internisten helfen, die sich auf die „Board Examinations“ (Lizenzprüfung) vorbereiten. Einer davon würde mich untersuchen und versuchen eine Diagnose zu machen. Ich sagte natürlich Ja. OK, das ist meine Geschichte. Haltet mir die Daumen. Ich werde diesem Forum weiter folgen und auch berichten, wie alles ausgeht. Viele Grüße von den Rocky Mountains in Colorado. Norbert 68 GBS Aktuell Bild von Norbert Hoffmann aus Ft. Collins, Colorado zum CIDP Bericht auf Seite 67. Hier bei der Behandlung mit Immunglobulinen. Quelle: Norbert Hoffmanns WEB Seite: http://www.bluemarble.de/Norbert/norbert.htm 69 GBS Aktuell Das Guillain-Barré Syndrom (GBS) Das Guillain-Barré Syndrom (GBS) wird auch als „akute idiopatische Polyneuritis“ bezeichnet. Es ist eine entzündliche Erkrankung der peripheren Nerven. Charakteristisch beginnt das GBS einige Tage oder Wochen nach einer Infektion mit allgemeiner Schwäche, zunehmenden Empfindungsstörungen und Lähmungserscheinungen in Beinen und Armen. Gelegentlich wird auch die Atemmuskulatur betroffen. Eine Behandlung erfolgt normalerweise mit Plasmapherese oder Immunglobulinen auf der Intensivstation. Innerhalb von 2-4 Wochen wird im Allgemeinen der Höhepunkt der Krankheit, die Plateauphase (völlige Lähmung), erreicht. Die meisten Patienten können gesundheitlich wieder völlig hergestellt werden. Das kann jedoch Monate oder noch länger dauern. Einige Betroffene behalten geringfügige Langzeitschäden. Statistisch erkranken ca. 1-2 Personen pro Jahr auf 100 000 Einwohner. In Deutschland wird die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen auf ca. 800 – 1200 geschätzt. GBS kann jeden treffen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Rasse. CIDP (Chronic Inflammatory Demyelinating Polyneuropathy) ist die chronische GBS Variante. CIDP entwickelt sich über einen Zeitraum von mehreren Monaten. Die Behandlung erfolgt, abhängig vom Einzelfall, mit Immunglobulinen, Plasmapherese, Kortison und/oder Immunsuppressiva. Miller- Fisher Syndrom (MFS): MFS (Variante des GBS) befällt hauptsächlich die Gesichtsnerven, insbesondere die Nerven zur Funktion der Augenbewegungen. MFS ist eine überlappende Form des GBS und wird ähnlich behandelt. Weitere Varianten Lewis Summer Syndrom: unsymmetrisch verlaufende Form, z.B. linker Arm gut, rechter Arm schlecht. Elsberg Syndrom: betrifft nur die Nervenwurzeln. MMN (Multifunktionale Motorische Neuropathie): betrifft nur motorische Nerven, z.B. Fußhebernerv oder Fingerstrecknerv, Sensibilitätsstörungen passen nicht zum Krankheitsbild. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit Immunglobulinen. 70 GBS Aktuell Organisation der GBS Initiative e.V. Schirmherr Dr. Günter Krings Mitglied des Deutschen Bundestages CDU www.guenter-krings.de Vorstand und Verwaltung 1. Vorsitzender 2. Vorsitzende 1. Schatzmeister 2. Schatzmeister Schriftführerin Albert Handelmann Alexandra Merz Kay Weder i. P. Harald Niemann i. P. Giesela Handelmann Mönchengladbach Mönchengladbach Olpe Bonn Mönchengladbach Kassenprüferin Kassenprüferin Erika Bohlmann Karin Gleißberg Duisburg Mönchengladbach Ehrenvorstand Ehrenvorstand Ehrenvorstand Irmgard Frambach Frank Milke Wulf Schwick Mönchengladbach Viersen Braunschweig Zentralbereiche und Sachgebiete Internationale Koordination Eva Fels Akutes GBS Albert Handelmann Chronisches GBS / CIDP Kay Weder Karin Gleißberg Karl-Heinz Beckers Arbeitskreis CIDP Kay Weder Arbeitskreis Langzeit GBS Axel Breddin Hans-Joachim Hinz GBS CIDP Kinder Silke Kopplin Christiane Leisten Miller-Fisher Syndrom Helga Brand Rehabilitation Birgit Späth Recht und Soziales Birgit Späth Boos Mönchengladbach Olpe Mönchengladbach Aachen / Plombieres Olpe Dummerstorf / Rostock Berlin Rostock Würselen Altlußheim / Heidelberg Frankfurt Frankfurt Behindertenberatung Forschung GBS CIDP Öffentlichkeitsarbeit Redaktion GBS Aktuell Herbert Brüßeler Albert Handelmann Julia Kraft Kay Weder Albert Handelmann Eschweiler Mönchengladbach Frankfurt Olpe Mönchengladbach Mitgliederbetreuung Internet Diskussionsforen Datenschutz Irmgard Frambach Wulf Schwick Albert Handelmann Mönchengladbach Braunschweig Mönchengladbach 71 GBS Aktuell Medizinischer und wissenschaftlicher Beirat der GBS Initiative e.V. Nach Alphabet Dr. med. Carsten Schröter Chefarzt Klinik Hoher Meissner Bad Sooden-Allendorf Dr. med. Michael Annas Oberarzt Hedon-Klinik Lingen an der Ems Dr. med. Wilfried Schupp Chefarzt Fachklinik Herzogenaurach, Neurologie Dr. med. Peter Flachenecker Chefarzt Neurologisches Rehazentrum, Quellenhof – Bad Wildbad Dr. med. Andreas Steinbrecher Oberarzt Klinik u. Poliklinik Neurologie Uni Regensburg Prof. Dr. med. Wolfgang Greulich Chefarzt Neurologische Rehaklinik, Ambrock Hagen Dr. med. Christian van der Ven Oberarzt Neurologisches Rehazentrum Godeshöhe – Bonn Prof. Dr. med. Jean Haan Chefarzt Neurologie Maria Hilf, Mönchengladbach Dr. med. Christian Wasmeier Oberarzt Asklepios Klinik Schaufling Prof. Dr. med. Sebastian Jander Oberarzt Universitätsklinik Düsseldorf, Neurologie Prof. Dr. med. Uwe Zettl Oberarzt Klinik u. Poliklinik Neurologie Uni Rostock Prof. Dr. med. R.W.C. Janzen Facharzt f. Neurologie und Psychiatrie, Bad Homburg ehem. Chefarzt der Neurologie im Nordwest Krankenhaus Frankfurt Prof. Dr. med. Hubertus Köller Chefarzt Neurologie, St. Johannes Hospital, Hagen Prof. Dr. med. Thomas Rommel Ärztl. Direktor Rehanova – Köln Merheim PD Dr. med. Michael Schroeter Oberarzt Universitätsklinik Köln, Neurologie Schweiz: . Prof. Dr. med. Andreas J. Steck Chefarzt und Vorsteher Neurologische Universitätsklinik u. Poliklinik Kantonsspital Base Dr. med. Bettina Ellert Neurologin Klinik für Neurologie Kantonsspital St. Gallen Dr. med. Anke Sager Oberärztin Neuro- orthopädisches Rehazentrum, Bad Orb 72 GBS Aktuell PLZ Ort Örtliche Leiter / Repräsentanten Deutschland 10623 12557 18057 18196 Berlin Berlin Rostock Dummerstorf Barbara Baer Jochen Hinz Hardo Schildt Axel Breddin 21684 24113 24983 26441 26919 28203 Hamburg / Stade Kiel Flensburg / Handewitt Jever / Friesland Brake / Bremen / Oldenburg Bremen Wolfgang Piltz Annegret Gössing Stefan Elsen Ute Wirges Christian Fooken Angelika von Rohden 31275 33615 35066 35457 37081 38106 Hannover / Lehrte Bielefeld Frankenberg Giessen / Lollar Göttingen Braunschweig Christine Rother-Pusecker Birgit Epp Stefanie Ernst Hans-Jürgen Geis Heinz-Dieter Heer Wulf Schwick 40489 40625 41065 41069 41239 41466 Düsseldorf Düsseldorf Mönchengladbach Mönchengladbach Mönchengladbach Neuss Martin Scattergood (Deutsch und Englisch) Krystyna Zimmer (Deutsch und Polnisch) Albert Handelmann (Deutsch und Englisch) Alexandra Merz Karin Gleißberg Doris Braun 42699 44805 45138 47137 50769 51519 Solingen / Wuppertal Bochum Essen Duisburg Köln Köln / Bergisch-Gladbach Ruth Stein-Rojko Heinz-Dieter Campa Joachim Fuß Erika Bohlmann Norman Litzl / CIDP Lothar Hlavensky 52072 52239 53179 53757 57462 Aachen Eschweiler Bonn Siegburg / St. Augustin Olpe Karl-Heinz Beckers Herbert Brüßeler Harald Niemann Peter Fischer Kay Weder 60320 65549 Frankfurt Limburg / Diez Julia Kraft Udo Dobbe 73 GBS Aktuell 66822 68804 Lebach / Saarland + RP Heidelberg / Mannheim Sigrun Steffen Helga Brand 70469 70771 71292 78224 79341 Stuttgart Leinfelden / Stuttgart Friolzheim / Pforzheim Singen / Bodenseeraum Freiburg / Krenzingen Christine Mass Marion List Gerhard Knipping Regina Brütsch Dr. Georg Fischer 80636 87737 90587 90547 München Ulm / Memmingen / Boos Nürnberg / Fürth Nürnberg / Fürth Holger Bedow Eva Fels Doris Krönert Elisabeth Alecio (Deutsch und Englisch) (Deutsch und Italienisch) Internationale / europäische Repräsentanten der GBS Initiative e.V. Belgien Liechtenstein Österreich Polen Schweiz Plombieres Vaduz / Ruggell Europa Landesverband (Düsseldorf) Europa Landesverband Karl-Heinz Beckers Vroni Gschwenter GBS Initiative AUSTRIA Krystyna Zimmer GBS Initiative SCHWEIZ 74 GBS Aktuell Nationale Landesverbände: GBS Initiative Nordrhein Westfalen NRW c/o: Kay Weder Alte Landstraße 27 57462 Olpe Vorstand: Kay Thomas Weder Sonja Weder Sonja Weder Marianne Klaffke Kay Thomas Weder Olpe Olpe Olpe Olpe Olpe 1. Vorsitzender 2. Vorsitzende Schriftführerin Finanzen Finanzen Berlin Berlin Berlin Vorsitzender Beirat Beirat GBS Initiative Berlin c/o: Hans-Joachim Hinz Rudower Straße 197 12557 Berlin Vorstand Hans-Joachim Hinz Barbara Baer Horst Lüdtke 75 GBS Aktuell Europäische Landesverbände: GBS Initiative Schweiz c/o: Daniel Zihlmann Belchenstrasse 1 4616 Kappel Vorstand Daniel Zihlmann Nadezhda Good Heidy Sangiorgio Daniel Zihlmann Albert Handelmann Hägendorf Widen Benau Hägendorf Mönchengladbach (D) 1. Vorsitzender 2. Vorsitzende Schriftführerin Finanzen Finanzen GBS Initiative Austria (Österreich) c/o: Rudolf Weber Straussgasse 14 2241 Schönkirchen Vorstand Rudolf Weber Christina Halbmayr Gabriela Urban Marion Schmidl Albert Handelmann Schönkirchen Klosterneuburg Purkersdorf Wien Mönchengladbach (D) 76 Vorsitzender Beirat Beirat Finanzen Finanzen GBS Aktuell Veränderungsmitteilung an GBS Initiative e.V. Carl-Diem-Str. 108 41065 Mönchengladbach FAX: 02161 - 480205 Neue Adresse: Vorname Name: .................................................................... Straße/Nr. .................................................................... PLZ, Wohnort ................................................................... Tel. Nr. ................................................................... Neue Bankverbindung: Konto Nr. …………………………. Bank / Sparkasse:……………………………………… BLZ: ……………………. .......................................................... Unterschrift Impressum Redaktion und Layout: Herausgeber: GBS Initiative e.V. Carl-Diem-Straße 108 D-41065 Mönchengladbach Albert Handelmann, Kay Weder Auflage 2500 Druck: Boschen OffsetDruck, Alpenroder Straße 14, D-65936 Frankfurt, Tel. 069- 968419-0 Tel. / Fax: 02161-480499 / 480205 E-Mail:: service@gbsinfo.de Web: www.gbsinfo.de Vereinsregister Mönchengladbach 18 VR 2145 Steuernummer. 121/5785/0476 GBS Aktuell erscheint 4x jährlich. Spendenkonten der GBS Initiative e.V. Die GBS Initiative e.V. ist nach $ 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körperschaftsteuer befreit. auf Seite 79 77 GBS Aktuell Aufnahmeantrag Name:__________________________________Vorname:___________________________ Straße:__________________________________________________ Nr.:_______________ PLZ / Wohnort______________________________________________________________ Geburtsdatum: __________________ Tel. / FAX: _________________________________ Beruf: _____________________________ E-Mail: _______________________________ Hiermit beantrage ich die Aufnahme in die GBS Initiative e.V. ab: ____________________ O als ordentliches (normales) Mitglied bzw. Familienmitgliedschaft (Jahresbeitrag € 24,- / SFR 38,-) oder mehr als den Jahresbeitrag € __________ Bei einer Familienmitgliedschaft können bis zu 2 zusätzliche Familienmitglieder an der Mitgliedschaft ohne Mehrkosten beteiligt werden. Es muss dabei die gleiche Anschrift wie oben sein. Ordentliche Mitglieder haben volles Stimmrecht. Name, Vorname, Geburtsdatum 1. Familienmitglied: 2. Familienmitglied: O als Fördermitglied (Jahresmindestbetrag Fördermitglieder haben kein Stimmrecht € 50,- / SFR 78,-) O ich beantrage Beitragsbefreiung: Begründung: Ich bin damit einverstanden, dass meine postalischen Daten für die Möglichkeit einer Kontaktaufnahme zwischen Mitgliedern der GBS Initiative e.V. an diese weitergegeben werden können. O Ja O Nein Der Beitrag kann im Lastschriftverfahren von meinem Konto abgebucht werden: Bank / Sparkasse:_______________________________________________________________ Konto Nummer: _____________________________ BLZ / BC__________________________ . Datum / Unterschrift: ____________________________________________________________ 78 GBS Aktuell Bitte kopieren oder heraustrennen und den Aufnahmeantrag an folgende Adresse senden: Bitte ankreuzen, falls kein Einziehungsauftrag. Ich überweise meine Beträge an die: GBS Initiative e.V. Deutschland und EU: GBS Initiative e.V. Carl – Diem – Straße 108 D – 41065 Mönchengladbach Fax: 02161 - 480205 Deutschland: Konto Nr. 4095550 BLZ 310 500 00 Stadtsparkasse Mönchengladbach: I-BAN: DE 1631 0500 00 000 4095550 BIC / Swift Code: MGLSDE 33 Schweiz: Schweiz: Heidy Sangiorgio: c/o: GBS Initiative e.V. Moosstrasse 2 CH – 8836 Benau Konto Nr. 10299.13 BC: 80947 Raiffeisenbank Hägendorf - Rickenbach Österreich (Austria): Österreich / Austria: Rudolf Weber c/o: GBS Initiative e.V. Straussengasse 14 A- 2241 Schönkirchen Konto Nr. BLZ IBAN: BIC: bei GBS Initiative (CIDP) Nordrhein Westfalen NRW Deutschland NRW - CIDP c/o: Kay Weder Alte Landstraße 27 57462 Olpe 02910-819-987 14.000 AT821400002910819987 BAWAATWW BAWAG P.S.K. Konto Nr. 37499 BLZ 46250049 Sparkasse Olpe-Drolshagen 79 GBS Aktuell Bücherecke Der Reinerlös aus dem Verkauf der Bücher kommt GBS Betroffenen zugute. Rückfragen zu Inhalten und Lieferungen bei der GBS Initiative e.V. Das Guillain-Barré Syndrom / Neudruck Autor: Wolfgang Trabert 02161-480499 € 14,00 ISBN: 3-8311-4737-x Inhalt: Das Buch ist eine Dissertation. Wolfgang Trabert hatte es Anfang der 80er Jahre nicht einfach mit den Inhalten; denn Informationen, die heute leicht über das Internet zu erhalten sind, gab es nicht. Zeit zum Nachdenken Autor: Albert Handelmann € 10,50 ISBN: 3-8981-1037-0 Inhalt: Der Verfasser beschreibt seine Erlebnisse und Eindrücke vom Ausbruch der Krankheit, seine Aufenthalte in Krankenhäusern und schließlich die Phase der Rehabilitation mit genauer Beobachtungsgabe, auf lebendige und nicht selten auch humorvolle Weise. Kein hoffnungsloser Pflegefall / Neudruck Autorin: Doris Krönert € 9,50 ISBN: 9-7838-3349-1931 Inhalt: Das Buch ist eine Zusammenstellung verschiedener Erfahrungsberichte deutscher GBS Patienten. Die Autorin Doris Krönert gründete 1987 die erste GBS Selbsthilfegruppe für Deutschland. Der Kampf gegen den Tod - erweiterte Neuauflage € 12,95 Autor: Achilles Grellinger (+2004) ISBN: 3-8334-3018-4 Inhalt: Leseprobe: „Wir werden die Angehörigen benachrichtigen, dass es keine Hoffnung mehr gibt, und danach die Geräte abschalten" hörte Achilles den Chefarzt sagen, und er konnte sich nicht bemerkbar machen. Titel: Marienkäfer auf Efeu € 12,50 Autoren: Albert Handelmann , Vroni Gschwenter und Gerhard Gärtner ISBN: 3-8311-4035-9 Inhalt: Eine Nachlese zum Buch „Zeit zum Nachdenken“, der GBS Verlauf von Vroni Gschwenter und das „bizarre“ CIDP von Gerhard Gärtner. Titel: Steine in den Weg gelegt Autorin: Doris Braun € 12,95 ISBN: 3-8334-2946-1 Inhalt: Ein Gedichtband mit Aquarellen. Doris Braun hat die wohl schlimmsten Phasen dieser Erkrankung durchgestanden, indem sie Gedichte geformt hat, um sich die Qualen von der Seele zu schreiben. Meistens während der Nacht, wenn der Schmerz den Schlaf raubte.